MARKT LANDKREIS , REGIERUNGSBEZIRK NIEDERBAYERN

Bebauungs- und Grünordnungsplan des Marktes Rohr in Niederbayern Bereich „SO Rohr Nord“

Sondergebiet (SO) § 11 BauNVO

BEGRÜNDUNG VORENTWURF

Übersichtsplan

Markt Rohr in Niederbayern, __.__.____

______Birgit Steinsdorfer Dipl.-Ing. Martin Huber 1. Bürgermeisterin

Begründung zum Vorentwurf Bebauungs- und Grünordnungsplan „SO Rohr Nord“

Inhaltsverzeichnis Prj-Nr.: 2020-184

A Begründung ...... 4

A.1 Anlass und Erfordernis der Planung, Zielsetzungen ...... 4

A.2 Verfahren ...... 6

A.3 Ausgangssituation ...... 6

A.3.1 Lage und Größe ...... 6

A.3.2 Topographische Verhältnisse ...... 6

A.3.3 Eigentumsverhältnisse ...... 6

A.3.4 Nutzungen und Umgebung ...... 7

A.3.5 Verkehrserschließung ...... 9

A.4 Rechtliche und planerische Rahmenbedingungen ...... 10

A.4.1 Landesentwicklungsprogramm und Regionalplan ...... 10

A.4.2 Wirksamer Flächennutzungsplan ...... 11

A.4.3 Naturschutzrecht ...... 12

A.4.4 Wasserhaushalt ...... 12

A.4.5 Wassersensibler Bereich ...... 13

A.5 Planinhalt ...... 13

A.5.1 Planungsziele ...... 13

A.5.2 Räumlicher Geltungsbereich ...... 14

A.5.3 Art der Baulichen Nutzung ...... 14

A.5.4 Maß der Baulichen Nutzung ...... 14

A.5.4 Dachneigung und Dachformen ...... 14

A.5.5 Überbaubare Grundstücksflächen ...... 14

A.6 Versorgung und Entsorgung ...... 15

A.6.1 Energieversorgung ...... 15

A.6.2 Telekommunikationsnetz ...... 15

A.6.4 Wasserversorgung ...... 16

2 Begründung zum Vorentwurf Bebauungs- und Grünordnungsplan „SO Rohr Nord“

A.6.5 Abwasser ...... 16

A.6.6 Regenwasser ...... 16

A.6.7 Grundwasser ...... 17

A.6.8 Immissionsschutz ...... 17

A.6.9 Altlasten ...... 17

A.6.10 Denkmalschutz ...... 17

A.6.11 Ausgleichsfläche ...... 18

B Rechtsgrundlagen ...... 19

Umweltbericht ...... 20

Anhang ...... 28

Untersuchungsbericht über die umwelt- und wasserwirtschaftlichen Gütemerkmale von Ziegelmaterial ...... 28

Staub-Immissionsprognose...... 28

Schallimmissionsprognose...... 28

Antrag auf Genehmigung mit Eckdaten des Betriebes ...... 28

3 Begründung zum Vorentwurf Bebauungs- und Grünordnungsplan „SO Rohr Nord“

Begründung zum Bebauungs- und Grünordnungsplan, „SO Rohr Nord“ Sondergebiete (SO) § 11 BauNVO

A Begründung

A.1 Anlass und Erfordernis der Planung, Zielsetzungen

Der aktuelle Anlass für die Aufstellung des Bebauungs- und Grünordnungsplanes ist die Absicht des Marktes Rohr in Niederbayern gemäß § 1 Abs. 3 BauGB in dem Be- reich des bestehenden Betriebes rechtliche Voraussetzungen für einen Betrieb für die Erzeugung von Spezialziegelmehl bzw. Ziegelsplitt zu schaffen. Dadurch soll die städ- tebauliche Entwicklung und Ordnung gewährleistet werden. Die Flächen auf den betroffenen Grundstücken mit den Fl. Nr. 205, 203 (Wohnbebau- ung) und 531/2 der Gemarkung Rohr i. NB wurden in der Vergangenheit für die Erzeu- gung von Spezialziegelmehl und Ziegelsplitt verwendet und sind im rechtskräftigen Flächennutzungsplan teils als Flächen für ein Industriegebiet dargestellt. Aus wirt- schaftlichen Gründen ist die Sicherung des bestehenden Betriebs notwendig. Die Nut- zung des gesamten Geländes als gewerbliche Sonderfläche wird im Zuge der Flä- chennutzungsplanänderung und der Aufstellung des Bebauungs- und Grünordnungs- planes rechtlich und städtebaulich geregelt. Mit diesem Vorgehen besteht seitens des Landratsamtes Kelheim und des Marktes Rohr in Niederbayern Einverständnis. Am 16.06.2020 + 07.07.2020 wurde der Änderung des Flächennutzungsplanes im Bereich des neuen „SO Rohr Nord“ in der Gemeinderatssitzung zugestimmt. Der Gehölzbe- stand bleibt erhalten. Eine Neuversiegelung ist nicht angedacht. Somit wird ein Aus- gleich für nicht notwendig erachtet.

Folgende Aspekte für die Aufstellung des Bebauungs- und Grünordnungsplanes sind von bedeutendem Gewicht: • Aspekt der Nähe zu der Autobahn A 93 (Ausfahrt Bachl, ca. 5,5 km), • keine wesentliche Beeinträchtigung des Orts- und Landschaftsbildes • Erhalt der Arbeitsplätze vor Ort gemäß § 1 Abs. 6 Pkt. 8c BauGB • Die Belange der Wirtschaft, insbesondere ihrer leistungsfähigen, mittelständi- schen Struktur (vgl. § 1 Abs. 6 Nr. 8a BauGB), • Die Belange des Naturschutzes werden aufgrund der vorhandenen Situation nicht wesentlich berührt.

4 Begründung zum Vorentwurf Bebauungs- und Grünordnungsplan „SO Rohr Nord“

Bebauungs- und Grünordnungsplan „SO Rohr Nord“

Abb. Bebauungs- und Grünordnungsplan „SO Rohr Nord“ Kartengrundlage Geobasisdaten Bay. Vermessungsverwaltung 2020

Gemäß § 1 Abs. 3 BauGB möchte der Markt Rohr in Niederbayern dieses Gebiet im Zuge der Bauleitplanung für die nachhaltige städtebauliche Entwicklung neu ordnen. Im Zuge der Neuordnung werden die Flächen, die bisher im Außenbereich gelegen sind, in ein Sondergebiet für die Erzeugung von Spezialziegelmehl bzw. Ziegelsplitt umgewandelt.

Bei der Änderung des Flächennutzungsplans durch das Deckblatt Nr. 17 für das Son- dergebiet „SO Rohr Nord“, welcher im Parallelverfahren geändert wird, wird der Belan- ge der Wirtschaft, insbesondere ihrer mittelständischen Struktur gemäß § 1 Abs. 8 Pkt. a, c BauGB Vorrang gewährt.

5 Begründung zum Vorentwurf Bebauungs- und Grünordnungsplan „SO Rohr Nord“

A.2 Verfahren

Der Marktgemeinderat hat in seiner Sitzung vom 16.06.2020 + 07.07.2020 beschlos- sen, den Bebauungs- und Grünordnungsplan „SO Rohr Nord“ aufzustellen.

Die frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung gemäß § 3 Abs. 1 BauGB und frühzeitige Be- teiligung der Behörden gemäß § 4 Abs. 1 BauGB für den Vorentwurf des Bebauungs- und Grünordnungsplanes in der Fassung vom __.__.____ hat vom __.__.____ bis __.__.____ stattgefunden. Zum Entwurf des Bebauungs- und Grünordnungsplanes in der Fassung vom __.__.____ wurden die Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange gemäß § 4 Abs. 2 BauGB vom __.__.____ bis __.__.____ beteiligt. Die öffentliche Beteiligung gem. § 3 Abs. 2 BauGB erfolgte in der Zeit vom __.__.____ bis __.__.____. Der Feststellungs- und Satzungsbeschluss erfolgte am __.__.____

A.3 Ausgangssituation

A.3.1 Lage und Größe

Der Geltungsbereich des Bebauungsplanes im Bereich „SO Rohr Nord“ des Marktes Rohr in Niederbayern gehört zum Landkreis Kelheim. Es liegt nahe der Autobahnaus- fahrt Bachl. Der Geltungsbereich im Bereich des Sondergebietes „SO Rohr Nord“ weist eine Ge- samtfläche von ca. 30.341 m² auf und umfasst die Flurnummern 205, 203 und 531/2, jeweils Gemarkung Rohr i. NB.

A.3.2 Topographische Verhältnisse

Bei dem überplanten Gebiet „SO Rohr Nord“ handelt es sich um ein von Nord bis Süd abfallendes Gelände in einer Höhenlage von ca. 434,00 m bis ca. 428,10 m ü. NN auf knapp 200 m Länge. Von Ost nach West steigt das Gelände von einer Höhe ca. 425 bis 430m ü. NN an auf einer Länge von ca. 125 m.

A.3.3 Eigentumsverhältnisse

Der Geltungsbereich umfasst folgende Grundstücke:

Fl. Nr. 205 privater Eigentümer Fl. Nr. 203 privater Eigentümer Fl. Nr. 531/2 privater Eigentümer

6 Begründung zum Vorentwurf Bebauungs- und Grünordnungsplan „SO Rohr Nord“

A.3.4 Nutzungen und Umgebung

Das Gelände wird bereits zur Erzeugung von Spezialziegelmehl bzw. Ziegelsplitt ge- nutzt und ist im Flächennutzungsplan teils als Industriegebiet ausgewiesen.

Östlich und nördlich des Geltungsbereiches befindet sich landwirtschaftliche Nutzflä- che. Westlich des Plangebietes befindet sich die Erschließungsstraße Ziegeleistraße. Südlich des geplanten Sondergebietes befindet sich bestehende Bebauung, welche sich in einem ausgewiesenem Dorfgebiet befindet.

Darstellung des Ist Zustandes des Betriebes im „SO Rohr Nord“ in Rohr in Nie- derbayern

Abb. Luftbild mit der Darstellung des Ist Zustandes des Betriebes mit den Aussenanlagen Kartengrundlage Geobasisdaten Bay. Vermessungsverwaltung 2020

7 Begründung zum Vorentwurf Bebauungs- und Grünordnungsplan „SO Rohr Nord“

Ausschnitt aus dem Flächennutzungsplan „SO Rohr Nord“ Deckblatt Nr. 17

Abb. Darstellung der Flächen im Flächennutzungsplan, Deckblatt Nr. 17 im Bereich des „SO Rohr Nord“

8 Begründung zum Vorentwurf Bebauungs- und Grünordnungsplan „SO Rohr Nord“

A.3.5 Verkehrserschließung

Überörtliches Verkehrsnetz Unmittelbar nächstgelegene bedeutende überregionale Verkehrsverbindung stellt die Bundesautobahn A 93 vom Autobahndreieck Holledau nach München und Regensburg dar. Sie liegt in einer Entfernung von ca. 5,5 km zum Sondergebiet (Anschluss Bachl) und eignet sich deshalb als ein Ort für eine Sondergebiets-Lagerfläche. Als weitere re- gionale Verkehrsverbindung ist die Bundesstraße B16 zwischen Ingolstadt und Re- gensburg in 10 km Entfernung zu nennen. Aus dieser erschließungs- und verkehrs- günstigen Lage ergeben sich besonders zukunftsfähige Standortbedingungen für das Bestehen der gewerblichen Fläche.

Übersicht über die überörtlichen Verkehrsverbindungen

Abb. Ausschnitt aus der Straßenkarte des Bayern Atlas. Der Markt Rohr ist rot eingekreist. Kartengrundlage Geobasisdaten Bay. Vermessungsverwaltung 2018

Interne Erschließung Die direkte Zufahrt zum Plangebiet erfolgt über die Ziegeleistraße. Die Breite der Stra- ße beträgt ca. 7,00 m und ist gemäß Richtlinien für die Anlage von Straßen ausrei- chend bemessen. An beengten Stellen gibt es Ausweichmöglichkeiten für landwirt- schaftliche Fahrzeuge.

Von dort erfolgt die Verbindung zu den Ortschaften Helchenbach, Asbach. Über die Hauptstraße erreicht man das Zentrum des Marktes nach knapp 400 m. Die Verkehrs- zunahme stellt angesichts der kleinen Größe des Baugebietes eine Bagatelle dar. Da das Gebiet in seiner Nutzung bestehen bleibt, ist nicht mit einem höheren Verkehrsaufkommen als bisher zu rechnen.

9 Begründung zum Vorentwurf Bebauungs- und Grünordnungsplan „SO Rohr Nord“

A.4 Rechtliche und planerische Rahmenbedingungen

A.4.1 Landesentwicklungsprogramm und Regionalplan

Das Landesentwicklungsprogramm Bayern (LEP) in der Fassung vom 01.09.2013, zu- letzt geändert am 01.03.2018, enthält als Leitbild einer nachhaltigen Raumentwicklung fachübergreifende und rahmensetzende Ziele, die einerseits das querschnittsorientierte Zukunftskonzept zur räumlichen Ordnung und Entwicklung Bayerns konkretisieren, an- dererseits Leitlinien darstellen, die im Zuge der Regionalplanung weiter konkretisiert werden. Der Maßstab ist stets die nachhaltige Entwicklung der Regionen, in der den ökologischen, ökonomischen, sozialen und kulturellen Bedürfnissen der Menschen gleichwertig Rechnung getragen wird. Das Landesentwicklungsprogramm ordnet den Markt Rohr in Niederbayern nach den Gebietskategorien dem Ländlichen Teilraum zu, dessen Entwicklung in besonderem Maße gestärkt werden soll. Der Markt Rohr ist re- gionalplanerisch der Region 11 - Regensburg zugeordnet und liegt nahe der südlichen Regionsgrenze.

Einschlägige Erfordernisse der Raumordnung und Landesplanung: • Flächensparen: „[…] Flächensparende Siedlungs- und Erschließungsformen sollen unter Berücksichtigung der ortsspezifischen Gegebenheiten angewendet werden“ (Ziff. 3.1 LEP, Grundsatz). • „Die Standortvoraussetzungen für die bayerische Wirtschaft, […], sollen erhal- ten und verbessert werden“ (Ziff. 5.1 LEP; Grundsatz). • „Die räumliche Wettbewerbsfähigkeit Bayerns soll durch Schaffung bestmögli- cher Standortqualitäten in wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Sicht in al- len Teilräumen gestärkt werden. Dabei sollen im Wettbewerb um Unternehmen und Arbeitskräfte lagebedingte und wirtschaftsstrukturelle Defizite ausgegli- chen, infrastrukturelle Nachteile abgebaut sowie vorhandene Stärken ausge- baut werden.“ (Ziff. 1.4 LEP, Grundsatz).

Die Bauleitpläne sind an die Ziele der Raumordnung anzupassen (§1 Abs. 4 BauGB). Ziele sind zu beachten, Grundsätze der Raumordnung zu berücksichtigen (Art 3 Abs. 1 S. 1 BayLplG).

10 Begründung zum Vorentwurf Bebauungs- und Grünordnungsplan „SO Rohr Nord“

Regionalplan Region Regensburg (11)

Abb. Regionalplan der Region Regensburg Im Süden der Region Regensburg liegt der Markt Rohr in Niederbayern (rot eingekreist)

A.4.2 Wirksamer Flächennutzungsplan

Der Markt Rohr in Niederbayern verfügt über einen rechtskräftigen Flächennutzungs- plan von 20.07.1984, der inzwischen aus städtebaulichen Gründen 17mal geändert wurde. Im Parallelverfahren wird der Geltungsbereich in ein Sondergebiet durch das Deckblatt Nr. 17 geändert.

11 Begründung zum Vorentwurf Bebauungs- und Grünordnungsplan „SO Rohr Nord“

Rechtskräftiger Flächennutzungsplan

Abb. Ausschnitt aus dem rechtskräftigen Flächennutzungsplan. Der Geltungsbereich des Sondergebietes „SO Rohr Nord“, Deckblatt Nr. 17 ist rot eingekriest.

A.4.3 Naturschutzrecht

Im Geltungsbereich sind keine kartierten Biotopflächen vorhanden. Das Planungsge- biet liegt außerhalb von nach nationalem oder europäischem Recht geschützten Ge- bieten (Naturschutzgebiet, Landschaftsschutzgebiet, geschützter Landschaftsbestand- teil, Naturdenkmal, Ramsar, Naturpark bzw. FFH- und SPA – Gebiete).

A.4.4 Wasserhaushalt

Das Plangebiet liegt außerhalb von Überschwemmungs- und Wasserschutzgebieten.

12 Begründung zum Vorentwurf Bebauungs- und Grünordnungsplan „SO Rohr Nord“

A.4.5 Wassersensibler Bereich

Das geplante Gebiet befindet sich teilweise im Bereich des wassersensiblen Berei- ches. Diese Gebiete sind durch Einfluss von Wasser geprägt und werden anhand von Auen und Niedermooren, Gleye und Kolluvien abgegrenzt. Sie kennzeichnen den na- türlichen Einflussbereich des Wassers, in dem es zu Überschwemmungen und Über- spülungen kommen kann. Nutzungen können hier beeinträchtigt werden durch: über die Ufer tretende Flüsse und Bäche, zeitweise hohen Wasserabfluss in sonst tro- ckenen Tälern oder zeitweise anstehendes Grundwasser. Im Unterschied zu amtlich festgesetzten oder für die Festsetzung vorgesehenen Überschwemmungsgebieten kann bei diesen Flächen nicht angegeben werden, wie wahrscheinlich Überschwem- mungen sind. Die Flächen können je nach örtlicher Situation ein häufiges oder auch ein extremes Hochwasserereignis abdecken. An kleineren Gewässern, an denen keine Überschwemmungsgebiete oder Hochwassergefahrenflächen vorliegen kann die Dar- stellung der wassersensiblen Bereiche Hinweise auf mögliche Überschwemmungen und hohe Grundwasserstände geben und somit zur Abschätzung der Hochwasserge- fahr herangezogen werden. Die wassersensiblen Bereiche werden auf der Grundlage der Übersichtsbodenkarte im Maßstab 1:25 000 erarbeitet. Diese Karten enthalten kei- ne Grundstücksgrenzen.

Abb. Ausschnitt aus der Karte der wassersensiblen Bereiche Die grün dargestellten Flächen stellen wassersensible Bereiche dar (Quelle: Bayerisches Landesamt für Umwelt, Bayerische Vermessungsverwaltung 2020)

A.5 Planinhalt

A.5.1 Planungsziele

Zielsetzung ist die Umwidmung und Einbringung der bisherigen genutzten Flächen in ein Sondergebiet. Auf Antrag des Eigentümers des Grundstücks sollen die gemäß den Anforderungen des BauGB rechtlich geordnet werden. Teilflächen sind bereits als In- dustriegebiet ausgewiesen. Nun soll der komplette Betrieb in den Flächennutzungsplan als Sondergebiet aufgenommen werden. Der Markt Rohr plant aufgrund der Gegebenheiten die Flächen neu zu ordnen und im Zuge der Bauleitplanung der nachhaltigen gewerblichen Nutzung Vorrang gewähren. Folgende Nutzungen sind gemäß § 11 Abs. 2 BauNVO zulässig: - Erzeugung von Spezialziegelmehl bzw. Ziegelsplitt - Betriebsleiterwohnungen und bestandsorientierte Personalwohnungen

13 Begründung zum Vorentwurf Bebauungs- und Grünordnungsplan „SO Rohr Nord“

A.5.2 Räumlicher Geltungsbereich

Der räumliche Geltungsbereich umfasst die Grundstücke mit den Fl. Nr. 205, 203 und 531/2 Gemarkung Rohr i.NB. Der Geltungsbereich des Sondergebietes mit Grünfläche beträgt ca. 30.981 m².

A.5.3 Art der Baulichen Nutzung

Die Ausprägung des gesamten Geltungsbereiches ist ausgelegt auf folgende Arten der baulichen Nutzung: - Sondergebiet gemäß § 11 BauNVO

Folgende Nutzungen werden dabei für zulässig erklärt: - Produktion und Lager von Spezialziegelmehl und Ziegelsplitt - Betriebsleiterwohnhaus für Wohnzwecke und Büro

A.5.4 Maß der Baulichen Nutzung

GFZ / GRZ Festgesetzt werden eine zulässige Grundflächenzahl und Geschossflächenzahl von max. 0,7.

Anzahl der Vollgeschosse: Im Geltungsbereich sind max. 3 Vollgeschosse zulässig.

Zulässige Wandhöhe: Die zulässige Wandhöhe bergseitig beträgt 10,00 m als Höchstmaß. Die Höhen sind dabei ab bestehendem Gelände zu messen, bis zum Schnittpunkt der Außenwand mit der Dachhaut an der Traufseite, oder bis zum oberen Abschluss der Wand, jeweils bezogen auf die zugehörige Straßenoberkante im Bereich der Grund- stückszufahrt.

A.5.4 Dachneigung und Dachformen

Zulässig sind: - Satteldächer, - Walmdächer, - Flachdächer, - Pultdächer, - Zeltdächer Mit einer maximalen Dachneigung von 45°

A.5.5 Überbaubare Grundstücksflächen

Die überbaubaren Grundstücksflächen werden mittels Baugrenzen gemäß § 23 Abs. 3 BauNVO festgesetzt. Für die Abstandsflächen und Grenzabstände gelten die Rege- lungen gemäß Art. 6 BayBO.

14 Begründung zum Vorentwurf Bebauungs- und Grünordnungsplan „SO Rohr Nord“

A.6 Versorgung und Entsorgung

A.6.1 Energieversorgung

Das Plangebiet wird durch die Bayernwerk AG mit elektrischer Energie versorgt.

Sicherheitshinweise:

Bei allen Erdbewegungen im Bereich der Mittelspannungsfreileitung ist der nach DIN VDE 0210/5.2005 erforderlicher Abstand von 6,0 m jederzeit einzuhalten. Ebenso darf die Standsicherheit der Masten durch die Erdarbeiten niemals gefährdet sein.

Der Abstand zwischen fertiger Fahrbahnoberkante und Leiterseil darf 7,0 m nicht un- terschreiten, dieser Mindestabstand muss auch bei größtem Durchhang und bei Aus- schwingen der Leiterseile durch Windlast gegeben sein. Es ist zu beachten, dass bei Einsatz von größeren Baugeräten oder Lastkranwagen mit Kran im Bereich der Freilei- tungen Arbeiten mit erhöhter Vorsicht auszuführen sind. Eine Annäherung an die Lei- terseile ist mit Lebensgefahr verbunden. Es gelten die Unfallverhütungsvorschriften der Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmechanik für elektrische Anlagen und Betriebsmittel und die darin aufgeführten VDE-Bestimmungen. Die elektrische Erschließung der geplanten Gebäude erfolgt über Erdkabel. Der Schutzzonenbereich für Kabel beträgt bei Aufgrabungen 0,5 m rechts und links zur Trassenachse.

Pflanzen und Bäume Beim Pflanzen von Bäumen und Sträuchern ist eine Abstandszone von je 2,50 m bei- derseits von Erdkabeln einzuhalten, um die Betriebssicherheit und Reparaturmöglich- keit zu gewährleisten. Ist das nicht möglich, sind geeignete Schutzmaßnahmen mit der Bayernwerk AG abzustimmen (siehe „Merkblatt über Baumstandorte und unterirdische Ver- und Entsorgungsanlagen“ herausgegeben von der Forschungsgesellschaft für Straßenbau und Verkehrswesen bzw. die DVGW-Richtlinie).

A.6.2 Telekommunikationsnetz

Die Errichtung von Telekommunikationsanlagen erfolgt durch die Telekom Deutschland GmbH bzw. Deutsche Telekom Technik GmbH. Für die Breitbandversorgung werden Leerrohre für ein Glasfaserkabel verlegt.

Zur telekommunikationstechnischen Versorgung des Baugebietes durch die Telekom ist die Verlegung neuer Telekommunikationslinien im Plangebiet und außerhalb des Plangebietes einer Prüfung vorbehalten. Für den rechtzeitigen Ausbau des Telekommunikationsnetzes sowie die Koordinierung mit dem Straßenbau und den Baumaßnahmen der anderen Leitungsträger ist es not- wendig, dass Beginn und Ablauf der Erschließungsmaßnahmen beim zuständigen Ressort

Deutsche Telekom Technik GmbH TNL Süd, PTI 12 Bajuwarenstr. 4 93053 Regensburg

schriftlich angezeigt werden.

15 Begründung zum Vorentwurf Bebauungs- und Grünordnungsplan „SO Rohr Nord“

Aus wirtschaftlichen Gründen sollen für die unterirdische Versorgung des Neubau- gebietes durch die Telekom alle Vorteile einer koordinierten Erschließung genutzt wer- den. Folgende Punkte sind zu beachten:

- Für den Ausbau des Telekommunikationsliniennetzes im Erschließungsgebiet ist die ungehinderte, unentgeltliche und kostenfreie Nutzung der künftigen Straßen und Wege möglich.

- Eine rechtzeitige und einvernehmliche Abstimmung der Lage und der Dimensio- nierung der Leitungszonen wird vorgenommen und eine Koordinierung der Tief- baumaßnahmen für Straßenbau und Leitungsbau erfolgt durch die Erschlie- ßungsträger.

- Ein Bauablaufzeitplan wird aufgestellt und mit der Telekom abgestimmt, damit Bauvorbereitung, Kabelbestellung, Kabelverlegung, Ausschreibung von Tief- bauleistungen usw. rechtzeitig eingeleitet werden können. Eine Vorlaufzeit von 4 Monaten wird benötigt.

- Eine spätere Erweiterung der Telekommunikationsinfrastruktur außerhalb des Plangebietes, kann aus wirtschaftlichen Erwägungen heraus, auch in oberirdi- scher Bauweise erfolgen.

Hinsichtlich geplanter Baumpflanzungen ist das „Merkblatt über Baumstandorte und unterirdische Ver- und Entsorgungsanlagen“ der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, Ausgabe 1989 – siehe hier u. a. Abschnitt 3 – zu beachten. Durch die Baumpflanzungen dürfen der Bau, die Unterhaltung und Erweiterung der Tele- kommunikationslinien nicht behindert werden.

Der Bestand und der Betrieb der vorhandenen Telekommunikationslinien werden ge- währleistet. Das Gebiet wird als Sondergebiet für Lagerflächen mit Lagerhallen, Be- triebsleiterwohnung und Personalwohnungen geplant. Die Hinweise zur Erweiterung des Telekommunikationsnetzes werden in die Planung aufgenommen und im Zuge der möglichen Erschließungsplanung berücksichtigt.

A.6.4 Wasserversorgung

Die Wasserversorgung im Markt Rohr ist sichergestellt. Der Planungsbereich ist an die Wasserversorgungsanlage der Rottenburger Gruppe in Pattendorf angeschlossen und kann langfristig ausreichend mit Trink- und Brauchwas- ser versorgt werden.

A.6.5 Abwasser

Das Grundstück wird über den bestehenden Schmutzwasserkanal entwässert.

A.6.6 Regenwasser

Das Niederschlagswasser aus dem Geltungsbereich wird vor Ort durch verschiedene Schlammfänge gereinigt und in den Teich geleitet um das örtliche Kanalisationssystem durch Oberflächenwasser nicht zusätzlich zu belasten.

16 Begründung zum Vorentwurf Bebauungs- und Grünordnungsplan „SO Rohr Nord“

A.6.7 Grundwasser

Der Vorhabensbereich liegt außerhalb von Wasserschutzgebieten. Untersuchungen über den Grundwasserstand liegen nicht vor. Durch die vorgesehene Nutzung ist bei der Einhaltung aller Vorschriften keine Beeinträchtigung der Grundwas- serqualität und der Grundwasserneubildung zu erwarten. Auf die Anzeigepflicht gemäß Art. 34 BayWG bei der Freilegung von Grundwasser bzw. die Erlaubnispflicht von Bauwasserhaltungen gem. Art. 17 bzw. 17a BayWG wird hingewiesen. Eine Grund- wasserabsenkung soll nicht erfolgen.

A.6.8 Immissionsschutz

Schallimmissionen: Die Immissionsrichtwerte werden zur Tagzeit um mindestens 6 dB (IO 1) bzw. mehr als 10 dB (IO 2) unterschritten. Somit ist entweder das Irrelevanzkriterium erfüllt oder der Immissionsort liegt außerhalb des Einwirkungsbereiches der Anlage. Aufgrund der An- lagencharakteristik sind keine unzulässig hohen tieffrequenten Geräuschimmissionen zu erwarten. Maßnahmen hinsichtlich des anlagenbezogenen Fahrverkehrs auf öffent- lichen Straßen sind nicht erforderlich. Damit ist festzuhalten, dass durch die Anlagen keine schädlichen Umwelteinwirkungen durch Geräusche zu erwarten. Genaueres im Gutachten.

Staubimmissionen: Das Ergebnis der Untersuchung lässt sich wie folgt zusammenfassen: - Die diffusen Staubemissionen überschreiten die Bagatellmassenströme der TA Luft nach 4,1 Buchstabe a) i.V. mit 4.6.11 Buchstabe b) der TA Luft - Bei konsequenter Umsetzung der beschriebenen Staubminderungsmaßnahmen liegen die an den relevanten Immissionsorten zu erwartenden höchsten Zusatz- belastungen o Durch Feinstaub PM10 bei etwa 7,3 µg/m³ im Jahresmittel und o Durch Staubniederschlag bei etwa 24 mg/(m²d) im Jahresmittel. - Es ist davon auszugehen, dass die Immissionswerte der TA Luft für Feinstaub PM10 (Jahresmittelwert von 40 µg/m³ sowie Tagesmittelwert von 50 µg/m³ mit 35 zulässigen Überschreitungen pro Kalenderjahr) und für Staubniederschlag (Jah- resmittelwert von 0,35 g/(m²*d)) an den relevanten Immissionsorten eingehalten werden. Bei konsequenter Umsetzung der beschriebenen Staubminderungsmaßnahmen be- stehen daher nach gutachtlicher Einschätzung bzgl. der zu erwartenden Staubimmissi- onen keine Anhaltspunkte dafür, dass durch den Betrieb schädliche Umwelteinwirkun- gen bzw. erhebliche Nachteile oder erhebliche Belästigungen hervorgerufen werden können. Genaueres im Gutachten.

A.6.9 Altlasten

Altlasten sind auf den bisherigen landwirtschaftlichen Grundstücken nicht bekannt und werden aufgrund der bisherigen Nutzung nicht vermutet.

A.6.10 Denkmalschutz

Im Geltungsbereich sind keine Bodendenkmäler bekannt. Die Bauträger und die ausführenden Baufirmen sind auf die Bestimmungen des Denk- malschutzgesetzes hinzuweisen. Keramik-, Metall- oder Knochenfunde, die bei Erdar- beiten zu Tage kommen, sind umgehend dem Landratsamt oder dem Landesamt für Denkmalpflege zu melden.

17 Begründung zum Vorentwurf Bebauungs- und Grünordnungsplan „SO Rohr Nord“

Art. 8 Abs. 1 DSchG: Wer Bodendenkmäler auffindet ist verpflichtet, dies unverzüglich der Unteren Denk- malschutzbehörde oder dem Landesamt für Denkmalpflege anzuzeigen. Zur Anzeige verpflichtet sind auch der Eigentümer und der Besitzer des Grundstücks sowie der Un- ternehmer und der Leiter der Arbeiten, die zu dem Fund geführt haben. Die Anzeige eines der Verpflichteten befreit die übrigen. Nimmt der Finder an den Arbeiten, die zu dem Fund geführt haben, aufgrund eines Arbeitsverhältnisses teil, so wird er durch An- zeige an den Unternehmer oder den Leiter der Arbeiten befreit.

Art. 8 Abs. 2 DSchG: Die aufgefundenen Gegenstände und der Fundort sind bis zum Ablauf von einer Wo- che nach der Anzeige unverändert zu belassen, wenn nicht die Untere Denkmal- schutzbehörde die Gegenstände vorher freigibt oder die Fortsetzung der Arbeiten ge- stattet.

A.6.11 Ausgleichsfläche

Weitere Ausgleichsflächen sind nicht notwendig, da der Gehölzbestand nicht gerodet wird. Genaueres im Umweltbericht.

18 Begründung zum Vorentwurf Bebauungs- und Grünordnungsplan „SO Rohr Nord“

B Rechtsgrundlagen

- Baugesetzbuch (BauGB) i. d. F. der Bekanntmachung vom 23.09.2004 (BGBl. I S. 2414) zuletzt geändert durch Art. 2 Abs. 3 Gesetz vom 20.07.2017 (BGBI. I S. 2808).

- Verordnung über die bauliche Nutzung der Grundstücke (Baunutzungsverordnung – BauNVO) i. d. F. vom 23.01.1990 (BGBl. S. 132), in der jeweils gültigen Fassung

- Verordnung über die Ausarbeitung der Bauleitpläne und über die Darstellung des Planinhalts (Planzeichenverordnung 1990 – PlanZV 90) vom 18.12.1990 (BGBl. 1991 I S. 58), in der jeweils gültigen Fassung

- Bayerische Bauordnung (BayBO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 14.08.2007 (GVBI 2007, S. 588), in der jeweils gültigen Fassung

- Bayerisches Naturschutzgesetz (BayNatSchG) i.d.F. der Bekanntmachung vom 23.02.2011 (GVBl 2011, S. 82), in der jeweils gültigen Fassung

- Gemeindeordnung für den Freistaat Bayern (GO) i.d.F. der Bekanntmachung vom 22.08.1998 (GVBl 1998, S. 796), in der jeweils gültigen Fassung

- Gesetz zum Schutz und zur Pflege der Denkmäler (BayRS IV, S. 354), in der jeweils gültigen Fassung

19 Begründung zum Vorentwurf Bebauungs- und Grünordnungsplan „SO Rohr Nord“

Umweltbericht nach § 2 Abs. 4 und § 2a Satz 2, Nr. 2

1. Kurzdarstellung des Inhalts und der wichtigsten Ziele des Bauleitplans einschließlich der Beschreibung und Festsetzungen des Plans mit Angaben über Standort, Art und Umfang, sowie Bedarf an Grund und Boden des geplanten Vorhabens.

Der Anlass für die Aufstellung des Bebauungs- und Grünordnungsplan „SO ROHR NORD“ ist die Absicht des Markts Rohr i. NB gemäß § 1 Abs. 3 BauGB die rechtlichen Voraussetzungen für die Sicherung des bestehenden Betriebs zu schaffen. Betroffen sind die Grundstücke mit den Fl. Nr. 203, 205 und 531/2 in der Gemarkung Rohr i. NB. Der Geltungsbereich hat eine Gesamtgröße von ca. 3,0341 ha. Der Betrieb erzeugt seit vielen Jahren Spezialziegelmehl und Ziegelsplitt. Aus wirtschaftlichen Gründen ist die Sicherung des bestehenden Betriebs erforderlich. Die Nutzung des gesamten Geländes als gewerbliche Sonder- fläche wird im Parallelverfahren durch die Änderung des Flächennutzungs- plans (Deckblatt Nr. 17) und der Aufstellung des Bebauungsplans rechtlich geregelt. Mit diesem Vorgehen besteht seitens des Landratsamts Kelheim und des Markts Rohr i. NB Einverständnis. Der Geltungsbereich wird im Westen von der Ziegeleistraße, in Norden und Osten von landwirtschaftlichen Flächen und im Süden von einer Wohnbebauung und einem Weiher begrenzt.

20 Begründung zum Vorentwurf Bebauungs- und Grünordnungsplan „SO Rohr Nord“

2. Darstellung der in den einschlägigen Fachgesetzen und Fachplänen festgelegten Ziele des Umweltschutzes, die für den Bauleitplan von Bedeutung sind und der Art, wie diese Ziele und die Umweltbelange bei der Aufstellung berücksichtigt wurden.

Folgende Fachgesetze bilden die Grundlage des Umweltberichts in der Bauleitplanung:

- EU Richtlinie 2001/42/EG: Prüfung der Umweltauswirkungen bestimmter Pläne und Programme. - § 1 Abs. 6 Nr. 7 BauGB: Belange des Umweltschutzes, des Naturschutzes, der Landespflege - § 1 BauGB: Ergänzende Vorschriften zum Umweltschutz - § 2 Abs. 4 BauGB: Vorschriften über die Umweltprüfung - § 2a BauGB: Begründung zum Bauleitplanentwurf, Umweltbericht

Im derzeit gültigen Flächennutzungsplan / Landschaftsplan ist die zur Bebauung vorgesehene Fläche als Fläche für die Landwirtschaft eingetragen. Der Flächen- nutzungsplan wird mit Deckblatt Nr. 14 der beabsichtigten Nutzung angepasst.

Wie im Leitfaden „Bauen im Einklang mit Natur und Landschaft“ dargestellt wird, sollen einerseits das Bauen gefördert und gleichzeitig umweltschützende Belange berücksichtigt werden.

Rechtliche Grundlagen dafür sind: - das Baugesetzbuch (BauGB) in der Fassung der Bekanntmachung vom 27.08.1997, geändert durch Art. 12 des Gesetzes vom 27.07.2001 und durch Art. 13a des Gesetzes vom 01.01.2007 - das Gesetz zur Anpassung des Baugesetzbuches an EU Richtlinien (Europa- rechtsanpassungsgesetz Bau- EAG in der Fassung vom 20. Juli 2004)

Umweltschützende Belange werden durch folgende Zielvorgaben formuliert: - Sparsamer Umgang mit Grund und Boden - Vermeidung von Beeinträchtigungen des Naturhaushalts - Bewertung der zu erwartenden Auswirkungen - Darstellen von geeigneten Maßnahmen zur Minimierung und zum Ausgleich des Eingriffs. - Festsetzungen zur Reduzierung von Beeinträchtigungen der Schutzgüter Mensch, Tier, Pflanze, Wasser, Klima, Luft und des Landschaftsbilds.

21 Begründung zum Vorentwurf Bebauungs- und Grünordnungsplan „SO Rohr Nord“

3. Bestandsaufnahme der einschlägigen Aspekte des derzeitigen Umwelt- zustandes, einschließlich der Umweltmerkmale der Gebiete, die voraussichtlich erheblich beeinträchtigt werden.

Das Planungsgebiet wird seit vielen Jahren und auch derzeit zur Erzeugung von Spezialziegelmehl bzw. zur Herstellung von Ziegelsplitt genutzt.

Die Gehölzbestände im Nordwesten, Osten und Südosten bleiben erhalten. Eine Ausweitung der bisher versiegelten Flächen erfolgt nicht. Die nördlich angren- zenden landwirtschaftlichen Grundstücke werden in der Bewirtschaftung nicht eingeschränkt. Durch den hohen Gehölzbestand im Westen können Staubemissi- onen Richtung Ziegeleistraße gemildert werden. Gleiches gilt für die landwirtschaftlichen Grundstücke im Norden und Osten. Da die Produkti- onsstätten im Norden des Geltungsbereichs angesiedelt sind wird die südlich gelegene Wohnbebauung wie bisher kaum beeinträchtigt. Näheres siehe Staub Immissionsprognose des Büros Müller BBM-München.

Eine saP (spezielle artenschutzrechtliche Prüfung) wurde zur Erkundung von Höhlen und Spaltenbrütern wurde nicht durchgeführt. Wegen der seit Jahrzehnten durchgeführten immer gleichen Produktion kann davon aus- gegangen werden, dass sich die in den Gehölzbeständen vorhandenen Tiere an den laufenden Betrieb gewöhnt haben. Die geplante Bebauung hat auch keine Auswirkungen auf kleinklimatisch wirksame Luftaustauschbahnen. Die Fläche ist nicht Biotopkartiert.

22 Begründung zum Vorentwurf Bebauungs- und Grünordnungsplan „SO Rohr Nord“

3.1 Schutzgut Mensch Für den Menschen sind in Zusammenhang mit der angestrebten Ausweisung der Flächen als SO Auswirkungen auf die Erholungsfunktion (Landschaftsbild) von Bedeutung. Der Bereich der geplanten Baugebietsausweisung ist kein Gebiet für die Naher- holung. Bei der Fläche handelt es sich um einen seit Jahrzehnten bestehenden Betrieb der Spezialziegelmehl und Ziegelsplitt herstellt. Gemäß Gutachten des Büros Müller BBM vom 08.05.2019 sind durch den Betrieb der Anlage keine schädlichen Umweltauswirkungen durch Geräusche zu erwarten. Näheres siehe Gutachten Schallimmissionsprognose Müller BBM. Die zulässigen Staubimmissionen werden bei konsequenter Umsetzung der im Gutachten des Büros Müller BBM vom 13.05.2019 beschriebenen Staubminderungsmaßnahmen eingehalten. Näheres siehe Gutachten Müller BBM. Das „SO Rohr Nord“ wird von der Ziegeleistraße aus erschlossen.

3.2 Schutzgut Tier Auf der Grundlage des Bundesnaturschutzgesetzes sind Tiere und Pflanzen als Bestandteil des Naturhaushaltes in ihrer natürlichen und historisch gewachsenen Artenvielfalt zu schützen. Ihre Lebensräume sowie sonstigen Lebensbedingungen sind zu schützen, zu pflegen, zu entwickeln und ggf. wiederherzustellen.

Eine saP wurde nicht durchgeführt. In den Gehölzbeständen innerhalb des Geltungsbe- reichs befinden sich Bäume mit mehr als 50 cm Stammdurchmesser (Fichten, Ahorn Zitterpappel, Birken Weiden). Diesen Gehölzen kommt potentielle Bedeutung für Fledermäuse, Vögel und Totholzkäfer zu. Wegen der seit Jahrzehnten gleichen Produktionsweise (Lärmentwicklung) ist jedoch davon auszugehen, dass sich die Tierwelt an den laufenden Betrieb gewöhnt hat. Da nicht beabsichtigt ist Rodungen der vorhandenen Gehölzbestände zur Erweiterung der Lagerflächen durchzuführen und auch die Produktionsmethoden sich nicht geän- dert haben, somit der Status quo erhalten bleibt, ist eine Verschlechterung des derzei- tigen Zustands auszuschließen.

Das Planungsgebiet wurde bisher und wird auch weiterhin nur als Produktionsstätte zur Aufbereitung von Ziegelmehl und Ziegelsplitt etc. genutzt.

3.3 Schutzgut Boden Mit Grund und Boden soll gemäß § 1a Abs. 2 BauGB sparsam umgegangen werden. Über die bereits seit Jahrzehnten versiegelten Fläche hinaus werden keine weiteren Flächen versiegelt. Die derzeit vorhandenen Produktionsflächen werden nicht ausgeweitet. Es ist daher kein Ausgleich erforderlich.

23 Begründung zum Vorentwurf Bebauungs- und Grünordnungsplan „SO Rohr Nord“

3.4 Schutzgut Pflanzen Im Nordwesten und Osten befinden sich größere geschlossene Gehölzbestände, Bestandshöhe 15 bis 25 m. Es handelt sich überwiegend um Bäume (Fichten, Bergahorn, Pappeln, Eschen, Weiden, vereinzelt Birken und Feldahhorn). Spärlicher Unterbewuchs ist vorhanden. Im Randbereich Cornus, Liguster, Feldahorn, Weiden Hainbuchen und Weißdorn. Im Bereich der Produktionsanlagen befinden sich keine Gehölzbestände. Alle Gehölzbestände bleiben erhalten. Da die Anlage in der jetzigen Form bereits viele Jahrzehnte besteht ist daher kein Ausgleich erforderlich.

östlicher Gehölzrand

24 Begründung zum Vorentwurf Bebauungs- und Grünordnungsplan „SO Rohr Nord“

westlicher Gehölzrand

Im Südosten befindet sich ein Klärteich mit Ufervegetation (Schilf, Holunder, Weiden).

3.5 Schutzgut Wasser Grundwasser Mit dem Schutzgut Wasser ist mit dem Ziel umzugehen, dass auch nachfolgenden Generationen ohne Einschränkung alle Optionen der Gewässernutzung offenstehen. Untersuchungen über den Grundwasserstand liegen vor. Durch die vorgesehene Nutzung ist bei Einhaltung aller keine Beeinträchtigung der Grundwasserqualität und der Grundwasserneubildung zu erwarten. Eine Grundwasserabsenkung soll nicht erfolgen.

3.6 Schutzgut Wasser Oberflächenwasser Im Südosten des Geltungsbereichs befindet sich ein kleiner Teich. Sämtliches im Geltungsbereich anfallendes unverschmutztes Oberflächenwasser wird durch verschiedenen Schlammfänge gereinigt und in den Teich geleitet. Das örtliche Kanalsystem wird somit nicht durch zusätzliches Oberflächen- wasser belastet.

25 Begründung zum Vorentwurf Bebauungs- und Grünordnungsplan „SO Rohr Nord“

Klärteich

3.7 Schutzgut Klima und Luft Der Klimabezirk Niederbayerisches Hügelland befindet sich im Übergangs- bereich zwischen atlantischem und kontinentalem Klima. Die jährlichen Durch- schnittsniederschläge betragen 700 bis 750 mm, die Jahresmitteltemperatur beträgt 7 – 8 °C. Der Betrachtungsraum weist keine kleinklimatisch wirksamen Luftaustausch- bahnen auf. Die zulässigen Staubimmissionen können bei konsequenter Umsetzung der im Gutachten des Büros Müller BBM vom 13.05.2019 beschriebenen Staubminderungsmaßnahmen eingehalten werden.. Näheres siehe Gutachten Müller BBM.

3.8 Schutzgut Landschaftsbild Die Anlage wird durch die vorhandenen hohen Gehölzbestände weitgehend von der umgebenden Landschaft abgeschirmt. Negative Auswirkungen auf das Landschaftsbild sind daher nicht gegeben.

3.9 Schutzgut Kultur und sonstige Sachgüter Unter Kultur- und sonstigen Sachgütern sind Güter zu verstehen, die Objekte von gesellschaftlicher Bedeutung, wie architektonisch wertvolle Bauten oder archäologische Funde sind und deren Nutzbarkeit durch das Vorhaben ein- geschränkt werden kann. Güter dieser Art sind im Geltungsbereich des Bebauungsplans nicht vorhanden.

26 Begründung zum Vorentwurf Bebauungs- und Grünordnungsplan „SO Rohr Nord“

4. Prognosen über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchführung bzw. Nichtdurchführung des Bebauungsplanvorhabens.

Da es sich um einen bereits seit Jahrzehnten bestehenden Betrieb handelt ist die Fragestellung bezüglich der Prognosen zur Entwicklung des Umwelt- zustands bei Durchführung bzw. Nichtdurchführung des Bebauungsplan- vorhabens nicht gegeben. Gemäß Gutachten des Büros Müller BBM (Schallimmission und Stabimmission) können alle relevanten Parameter eingehalten werden,

5. Geplante Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und zum Ausgleich der nachteiligen Auswirkungen. Die zur Vermeidung und Verringerung der nachteiligen Auswirkungen sind in den Gutachten des Büros Müller BBM ausführlich beschrieben

6. In Betracht kommende anderweitige Planungsmöglichkeiten unter Berück- sichtigung der Ziele des räumlichen Geltungsbereichs des Bebauungsplans. Es handelt sich hier um einen seit Jahrzehnten bestehenden Betrieb. Anderweitige Planungsmöglichkeiten sind somit nicht möglich.

7. Beschreibung der wichtigsten Merkmale des verwendeten technischen Verfahrens bei der Umweltprüfung sowie Hinweise auf Schwierigkeiten, die bei der Zusammenstellung der Aufgaben aufgetreten sind. Das geplante Sondergebiet wurde vor Ort und anhand eines Luftbilds beurteilt. Die Aussagen zum Grundwasser wurden dem Gutachten entnommen. Die Biotopkartierung Bayern Flachland / Landkreis Kelheim wurde zur Beurteilung mit herangezogen

8. Beschreibung der geplanten Maßnahmen zur Überwachung der erheblichen Auswirkungen bei der Durchführung des Bauleitplans auf die Umgebung. Da keine erheblichen Auswirkungen auf die Umwelt zu erwarten sind, sind auch keine weiteren Überwachungsmaßnahmen erforderlich. Der geordnete Betriebs- ablauf wird durch das Gewerbeaufsichtsamt geprüft.

9 Monitoring: Nicht erforderlich

10 Zusammenfassung Abschließend kann festgestellt werden, dass bei Einhaltung aller Vorschriften nur geringfügige nachteilige Auswirkungen auf die Schutzgüter Klima, Luft, Boden, Wasser, Tiere und Pflanzen zu erwarten sind. Da es sich hier um einen seit Jahrzehnten bestehenden Betrieb handelt ist die Umwandlung des bisherigen Industriegebiets in ein Sondergebiet als rechtliche Absicherung für das weitere Bestehen des Betriebs zu betrachten.

27 Begründung zum Vorentwurf Bebauungs- und Grünordnungsplan „SO Rohr Nord“

Anhang

Untersuchungsbericht über die umwelt- und wasserwirtschaftlichen Gütemerk- male von Ziegelmaterial Staub-Immissionsprognose Schallimmissionsprognose Antrag auf Genehmigung mit Eckdaten des Betriebes

28

Untersuchungsbericht über die umwelt- und wasserwirtschaftlichen Gütemerkmale von Ziegelmaterial

Projekt: Ziegelsplittwerk Rohr, Niederbayern Material: Straubing

Auftraggeber: Peter Stadler GmbH Herrn Peter Stadler Meier-Helmbrecht-Str. 11 81377 München

Auftrag: Chemische Untersuchungen von Ziegelmaterial auf Vorsorge- werte Punkt 4 Anh. 2 BBodSchV

Probenahme: durch AG

Probeneingang: 1x 20-l-Beutel mit Ziegelmaterial (Dachschindeln, Grobbruch) am 14.02.19, durch AG

Untersuchungen: Vorsorgewerte BBodSchV (Schwermetalle n. KVO, PAK, PCB); aus zerkleinerter Fraktion < 2 mm

Anlagen: 2 Seiten Untersuchungsbefunde Dr. Graner vom 10.05.19

Berichtnummer: 19 / 019 e vom: 13. Mai 2019 Dieser Bericht umfasst 2 Seiten und 2 Seiten Anlagen.

Ersteller: Sebastian Knoll M.Sc.

Bodeninstitut Johannes Prügl ó Moosburger Straße 5 ó 84072 Au in der Fon (0 8752) 91 19 ó Fax (08752) 91 18 ó [email protected] ó www.bodeninstitut.de GLS Bank: IBAN: DE64 4306 0967 8217 7933 00 ó USt.-ID: DE 197081566 ó St.Nr. 115/259/70100 Mitglied in: VGL Bayern ó FLL ó BVBoden ó DWA ó FGSV ó bvse ó BHGL ó Münchner Gehölzinstitut

1. Anlass und Auftrag:

Von der Peter Stadler GmbH, vertreten durch Herrn Peter Stadler, erhielten wir den Auftrag, die umwelt- und wasserwirtschaftlichen Gütemerkmale von Ziegelmaterial zu prüfen, das als Ausgangsstoff für die Produktion von Ziegelmehl-/Splitt o. ä. die- nen soll. Am 14.02.19 erhielten wir das Probenmaterial durch den AG. Nach visuellen Begut- achtungen wurde die Probe zur Schadstoffanalytik gem. Vorsorgewerten Punkt 4 Anh. 2 BBodSchV an die akkreditierte Dr. Graner & Partner GmbH, Lochhausen, gegeben. Die Analyseergebnisse liegen im Anhang bei.

2. Zusammenfassende Beurteilung: Ggf. wurden Einzelwerte zur Vergleichbarkeit mit den Vorsorgewerten der BBodSchV gem. DIN 1333 gerundet.

Proben- Einstufung ausschlagge- zusätzl. erhöhte bez. gem. BBodSchV bende(r) Parameter Parameter

Straubing Vorsorgewerte erfüllt -- --

Anmerkung: Die Vorsorgewerte der BBodSchV sind eingehalten. Bei Verwendung als Bodenhilfsstoff o. ä. zur Herstellung einer durchwurzelbaren Bodenschicht im Sinne des BBodSchG ist nicht von einer schädlichen Bodenveränderung auszuge- hen.

Au i.d. Hallertau, 13. Mai 2019

Bericht 19 / 019 e Sebastian Knoll M.Sc. Umweltplanung & Ing.-Ökol.

Seite 2 von 2 zum Bericht 19-019e rohr straubing bodsch stadler

Datenblatt Bodenuntersuchungen nach BBodSchV / LVGBT

Projekt: Ziegelsplittwerk Rohr, NB; Fa. Stadler, Hr. Peter Anlage: 1 Stadler Bericht: 19 / 019 e Probenbezeichnung: Straubing Deklarationsanalytik Verwertung

Hersteller: Labor Dat.: 15.02.-10.05.19 Herkunft Eingang Lab 15.02.19 Labor Dr. Graner & Partner

Entnahmestellen: Probenahme: am: n.b. durch: AG Art der Entnahme: n.b.

Seite 1 Datenblatt Bodenuntersuchungen nach BBodSchV / LVGBT

Projekt: Ziegelsplittwerk Rohr, NB; Fa. Stadler, Hr. Peter Anlage: 2 Stadler Bericht: 19 / 019 e Probenbezeichnung: Straubing Deklarationsanalytik Verwertung

Hersteller: Labor Dat.: 15.02.-10.05.19 Herkunft Eingang Lab 15.02.19 Labor Dr. Graner & Partner

Entnahmestellen: Probenahme: am: n.b. durch: AG Art der Entnahme: n.b.

Seite 2

Untersuchungsbericht über die umwelt- und wasserwirtschaftlichen Gütemerkmale von Ziegelmaterial

Projekt: Ziegelsplittwerk Rohr, Niederbayern Material: Bogen

Auftraggeber: Peter Stadler GmbH Herrn Peter Stadler Meier-Helmbrecht-Str. 11 81377 München

Auftrag: Chemische Untersuchungen von Ziegelmaterial auf Vorsorge- werte Punkt 4 Anh. 2 BBodSchV

Probenahme: durch AG

Probeneingang: 1x 20-l-Beutel mit Ziegelmaterial (Dachschindeln, Grobbruch) am 14.02.19, durch AG

Untersuchungen: Vorsorgewerte BBodSchV (Schwermetalle n. KVO, PAK, PCB); aus zerkleinerter Fraktion < 2 mm

Anlagen: 2 Seiten Untersuchungsbefunde Dr. Graner vom 10.05.19

Berichtnummer: 19 / 019 h vom: 13. Mai 2019 Dieser Bericht umfasst 2 Seiten und 2 Seiten Anlagen.

Ersteller: Sebastian Knoll M.Sc.

Bodeninstitut Johannes Prügl ó Moosburger Straße 5 ó 84072 Au in der Hallertau Fon (0 8752) 91 19 ó Fax (08752) 91 18 ó [email protected] ó www.bodeninstitut.de GLS Bank: IBAN: DE64 4306 0967 8217 7933 00 ó USt.-ID: DE 197081566 ó St.Nr. 115/259/70100 Mitglied in: VGL Bayern ó FLL ó BVBoden ó DWA ó FGSV ó bvse ó BHGL ó Münchner Gehölzinstitut

1. Anlass und Auftrag:

Von der Peter Stadler GmbH, vertreten durch Herrn Peter Stadler, erhielten wir den Auftrag, die umwelt- und wasserwirtschaftlichen Gütemerkmale von Ziegelmaterial zu prüfen, das als Ausgangsstoff für die Produktion von Ziegelmehl-/Splitt o. ä. die- nen soll. Am 14.02.19 erhielten wir das Probenmaterial durch den AG. Nach visuellen Begut- achtungen wurde die Probe zur Schadstoffanalytik gem. Vorsorgewerten Punkt 4 Anh. 2 BBodSchV an die akkreditierte Dr. Graner & Partner GmbH, Lochhausen, gegeben. Die Analyseergebnisse liegen im Anhang bei.

2. Zusammenfassende Beurteilung: Ggf. wurden Einzelwerte zur Vergleichbarkeit mit den Vorsorgewerten der BBodSchV gem. DIN 1333 gerundet.

Proben- Einstufung ausschlagge- zusätzl. erhöhte bez. gem. BBodSchV bende(r) Parameter Parameter

Bogen Vorsorgewerte erfüllt -- --

Anmerkung: Die Vorsorgewerte der BBodSchV sind eingehalten. Bei Verwendung als Bodenhilfsstoff o. ä. zur Herstellung einer durchwurzelbaren Bodenschicht im Sinne des BBodSchG ist nicht von einer schädlichen Bodenveränderung auszuge- hen.

Au i.d. Hallertau, 13. Mai 2019

Bericht 19 / 019 h Sebastian Knoll M.Sc. Umweltplanung & Ing.-Ökol.

Seite 2 von 2 zum Bericht 19-019h rohr bogen bodsch stadler

Datenblatt Bodenuntersuchungen nach BBodSchV / LVGBT

Projekt: Ziegelsplittwerk Rohr, NB; Fa. Stadler, Hr. Peter Anlage: 2 Stadler Bericht: 19 / 019 h Probenbezeichnung: Bogen Deklarationsanalytik Verwertung

Hersteller: Labor Dat.: 15.02.-10.05.19 Herkunft Eingang Lab 15.02.19 Labor Dr. Graner & Partner

Entnahmestellen: Probenahme: am: n.b. durch: AG Art der Entnahme: n.b.

Seite 2 Datenblatt Bodenuntersuchungen nach BBodSchV / LVGBT

Projekt: Ziegelsplittwerk Rohr, NB; Fa. Stadler, Hr. Peter Anlage: 1 Stadler Bericht: 19 / 019 h Probenbezeichnung: Bogen Deklarationsanalytik Verwertung

Hersteller: Labor Dat.: 15.02.-10.05.19 Herkunft Eingang Lab 15.02.19 Labor Dr. Graner & Partner

Entnahmestellen: Probenahme: am: n.b. durch: AG Art der Entnahme: n.b.

Seite 1

Untersuchungsbericht über die umwelt- und wasserwirtschaftlichen Gütemerkmale von Ziegelmaterial

Projekt: Ziegelsplittwerk Rohr, Niederbayern Material: Langenzenn

Auftraggeber: Peter Stadler GmbH Herrn Peter Stadler Meier-Helmbrecht-Str. 11 81377 München

Auftrag: Chemische Untersuchungen von Ziegelmaterial auf Vorsorge- werte Punkt 4 Anh. 2 BBodSchV

Probenahme: durch AG

Probeneingang: 1x 20-l-Beutel mit Ziegelmaterial (Dachschindeln, Grobbruch) am 14.02.19, durch AG

Untersuchungen: Vorsorgewerte BBodSchV (Schwermetalle n. KVO, PAK, PCB); aus zerkleinerter Fraktion < 2 mm

Anlagen: 2 Seiten Untersuchungsbefunde Dr. Graner vom 10.05.19

Berichtnummer: 19 / 019 f vom: 13. Mai 2019 Dieser Bericht umfasst 2 Seiten und 2 Seiten Anlagen.

Ersteller: Sebastian Knoll M.Sc.

Bodeninstitut Johannes Prügl ó Moosburger Straße 5 ó 84072 Au in der Hallertau Fon (0 8752) 91 19 ó Fax (08752) 91 18 ó [email protected] ó www.bodeninstitut.de GLS Bank: IBAN: DE64 4306 0967 8217 7933 00 ó USt.-ID: DE 197081566 ó St.Nr. 115/259/70100 Mitglied in: VGL Bayern ó FLL ó BVBoden ó DWA ó FGSV ó bvse ó BHGL ó Münchner Gehölzinstitut

1. Anlass und Auftrag:

Von der Peter Stadler GmbH, vertreten durch Herrn Peter Stadler, erhielten wir den Auftrag, die umwelt- und wasserwirtschaftlichen Gütemerkmale von Ziegelmaterial zu prüfen, das als Ausgangsstoff für die Produktion von Ziegelmehl-/Splitt o. ä. die- nen soll. Am 14.02.19 erhielten wir das Probenmaterial durch den AG. Nach visuellen Begut- achtungen wurde die Probe zur Schadstoffanalytik gem. Vorsorgewerten Punkt 4 Anh. 2 BBodSchV an die akkreditierte Dr. Graner & Partner GmbH, Lochhausen, gegeben. Die Analyseergebnisse liegen im Anhang bei.

2. Zusammenfassende Beurteilung: Ggf. wurden Einzelwerte zur Vergleichbarkeit mit den Vorsorgewerten der BBodSchV gem. DIN 1333 gerundet.

Proben- Einstufung ausschlagge- zusätzl. erhöhte bez. gem. BBodSchV bende(r) Parameter Parameter Langen- Vorsorgewerte erfüllt -- -- zenn

Anmerkung: Die Vorsorgewerte der BBodSchV sind eingehalten. Bei Verwendung als Bodenhilfsstoff o. ä. zur Herstellung einer durchwurzelbaren Bodenschicht im Sinne des BBodSchG ist nicht von einer schädlichen Bodenveränderung auszuge- hen.

Au i.d. Hallertau, 13. Mai 2019

Bericht 19 / 019 f Sebastian Knoll M.Sc. Umweltplanung & Ing.-Ökol.

Seite 2 von 2 zum Bericht 19-019f rohr langenzenn bodsch stadler

Datenblatt Bodenuntersuchungen nach BBodSchV / LVGBT

Projekt: Ziegelsplittwerk Rohr, NB; Fa. Stadler, Hr. Peter Anlage: 1 Stadler Bericht: 19 / 019 f Probenbezeichnung: Langenzenn Deklarationsanalytik Verwertung

Hersteller: Labor Dat.: 15.02.-10.05.19 Herkunft Eingang Lab 15.02.19 Labor Dr. Graner & Partner

Entnahmestellen: Probenahme: am: n.b. durch: AG Art der Entnahme: n.b.

Seite 1 Datenblatt Bodenuntersuchungen nach BBodSchV / LVGBT

Projekt: Ziegelsplittwerk Rohr, NB; Fa. Stadler, Hr. Peter Anlage: 2 Stadler Bericht: 19 / 019 f Probenbezeichnung: Langenzenn Deklarationsanalytik Verwertung

Hersteller: Labor Dat.: 15.02.-10.05.19 Herkunft Eingang Lab 15.02.19 Labor Dr. Graner & Partner

Entnahmestellen: Probenahme: am: n.b. durch: AG Art der Entnahme: n.b.

Seite 2

Untersuchungsbericht über die umwelt- und wasserwirtschaftlichen Gütemerkmale von Ziegelmaterial

Projekt: Ziegelsplittwerk Rohr, Niederbayern Material: Turber

Auftraggeber: Peter Stadler GmbH Herrn Peter Stadler Meier-Helmbrecht-Str. 11 81377 München

Auftrag: Chemische Untersuchungen von Ziegelmaterial auf Vorsorge- werte Punkt 4 Anh. 2 BBodSchV

Probenahme: durch AG

Probeneingang: 1x 20-l-Beutel mit Ziegelmaterial (Dachschindeln, Grobbruch) am 14.02.19, durch AG

Untersuchungen: Vorsorgewerte BBodSchV (Schwermetalle n. KVO, PAK, PCB); aus zerkleinerter Fraktion < 2 mm

Anlagen: 2 Seiten Untersuchungsbefunde Dr. Graner vom 10.05.19

Berichtnummer: 19 / 019 g vom: 13. Mai 2019 Dieser Bericht umfasst 2 Seiten und 2 Seiten Anlagen.

Ersteller: Sebastian Knoll M.Sc.

Bodeninstitut Johannes Prügl ó Moosburger Straße 5 ó 84072 Au in der Hallertau Fon (0 8752) 91 19 ó Fax (08752) 91 18 ó [email protected] ó www.bodeninstitut.de GLS Bank: IBAN: DE64 4306 0967 8217 7933 00 ó USt.-ID: DE 197081566 ó St.Nr. 115/259/70100 Mitglied in: VGL Bayern ó FLL ó BVBoden ó DWA ó FGSV ó bvse ó BHGL ó Münchner Gehölzinstitut

1. Anlass und Auftrag:

Von der Peter Stadler GmbH, vertreten durch Herrn Peter Stadler, erhielten wir den Auftrag, die umwelt- und wasserwirtschaftlichen Gütemerkmale von Ziegelmaterial zu prüfen, das als Ausgangsstoff für die Produktion von Ziegelmehl-/Splitt o. ä. die- nen soll. Am 14.02.19 erhielten wir das Probenmaterial durch den AG. Nach visuellen Begut- achtungen wurde die Probe zur Schadstoffanalytik gem. Vorsorgewerten Punkt 4 Anh. 2 BBodSchV an die akkreditierte Dr. Graner & Partner GmbH, Lochhausen, gegeben. Die Analyseergebnisse liegen im Anhang bei.

2. Zusammenfassende Beurteilung: Ggf. wurden Einzelwerte zur Vergleichbarkeit mit den Vorsorgewerten der BBodSchV gem. DIN 1333 gerundet.

Proben- Einstufung ausschlagge- zusätzl. erhöhte bez. gem. BBodSchV bende(r) Parameter Parameter

Turber Vorsorgewerte erfüllt -- --

Anmerkung: Die Vorsorgewerte der BBodSchV sind eingehalten. Bei Verwendung als Bodenhilfsstoff o. ä. zur Herstellung einer durchwurzelbaren Bodenschicht im Sinne des BBodSchG ist nicht von einer schädlichen Bodenveränderung auszuge- hen.

Au i.d. Hallertau, 13. Mai 2019

Bericht 19 / 019 g Sebastian Knoll M.Sc. Umweltplanung & Ing.-Ökol.

Seite 2 von 2 zum Bericht 19-019g rohr turber bodsch stadler

Datenblatt Bodenuntersuchungen nach BBodSchV / LVGBT

Projekt: Ziegelsplittwerk Rohr, NB; Fa. Stadler, Hr. Peter Anlage: 1 Stadler Bericht: 19 / 019 g Probenbezeichnung: Turber Deklarationsanalytik Verwertung

Hersteller: Labor Dat.: 15.02.-10.05.19 Herkunft Eingang Lab 15.02.19 Labor Dr. Graner & Partner

Entnahmestellen: Probenahme: am: n.b. durch: AG Art der Entnahme: n.b.

Seite 1 Datenblatt Bodenuntersuchungen nach BBodSchV / LVGBT

Projekt: Ziegelsplittwerk Rohr, NB; Fa. Stadler, Hr. Peter Anlage: 2 Stadler Bericht: 19 / 019 g Probenbezeichnung: Turber Deklarationsanalytik Verwertung

Hersteller: Labor Dat.: 15.02.-10.05.19 Herkunft Eingang Lab 15.02.19 Labor Dr. Graner & Partner

Entnahmestellen: Probenahme: am: n.b. durch: AG Art der Entnahme: n.b.

Seite 2

Müller-BBM GmbH Robert-Koch-Str. 11 82152 Planegg bei München

Telefon +49(89)85602 0 Telefax +49(89)85602 111

www.MuellerBBM.de

Dipl.-Ing. Till Nürrenbach Telefon +49(89)85602 358 [email protected]

13. Mai 2019 M147525/01 NRB/WG

Anlage zur Herstellung von Ziegelmehl und Ziegelsplitt der Peter Stadler GmbH am Standort Rohr in Niederbayern

Staub-Immissionsprognose

Bericht Nr. M147525/01

13. 05. 2019 :

Auftraggeber: Peter Stadler GmbH Meier Helmbrecht-Str. 11 M147525_01_Ber_1D.DOCX \ 81377 München Bearbeitet von: Dipl.-Ing. Till Nürrenbach M147525 \

147 Berichtsumfang: Insgesamt 51 Seiten, davon \

Proj 48 Seiten Textteil und

\M\ 3 Seiten Anhang allefirmen \ fs01

- Müller-BBM GmbH HRB München 86143 muc USt-ldNr. DE812167190 \\S- Geschäftsführer: Joachim Bittner, Walter Grotz, Dr. Carl-Christian Hantschk, Dr. Alexander Ropertz, Stefan Schierer, Elmar Schröder

Inhaltsverzeichnis

Zusammenfassung 3 1 Situation und Aufgabenstellung 5 2 Beurteilungsgrundlagen 6 3 Beschreibung der örtlichen Verhältnisse 7 4 Emissionen 9 4.1 Anlagenbeschreibung 9 4.2 Betriebsbeschreibung 11 4.3 Staubmindernde Maßnahmen 15 4.4 Emissionsrelevante Vorgänge 15 4.5 Staubemissionen 17 4.6 Mühlen und Siebe, Absacken und Palettieren 22 4.7 Staubemissionen aus Fahrbewegungen 23 4.8 Staubemissionen aus Abwehungen 29 4.9 Zusammenfassung Staubemissionen 30 4.10 Beurteilung der Emissionen 30 4.11 Partikelgrößenverteilung der Staubemissionen 31 4.12 Emissionsquellen und zeitliche Charakteristik der Emissionen 32 4.13 Überhöhung 32 5 Weitere Eingangsgrößen 33 5.1 Rechengebiet und räumliche Auflösung 33 5.2 Analysepunkte 34

5.3 Rauigkeitslänge 34 5.4 Berücksichtigung der statistischen Unsicherheit 35 13. 05. 2019 : 5.5 Berücksichtigung von Bebauung und Gelände 35 5.6 Verwendetes Ausbreitungsmodell 36 6 Meteorologische Daten 37 7 Ergebnisse der Ausbreitungsrechnung 40 7.1 Verteilung der Zusatzbelastung durch den Betrieb 40 M147525_01_Ber_1D.DOCX \ 7.2 Zusatzbelastung an den Analysepunkten 43 8 Vor- und Gesamtbelastung 44 M147525 \

147 8.1 Vorbelastung 44

\

Proj 8.2 Gesamtbelastung an den Analysepunkten 45 \M\ 9 Unterlagen, Grundlagen 47

allefirmen Anhang: Protokolldatei des Rechenlaufs (austal.log) 49 \ fs01

- muc \\S-

M147525/01 NRB/WG 13. Mai 2019 Seite 2

Zusammenfassung Die Peter Stadler GmbH beantragt am Standort Rohr in Niederbayern den Betrieb einer Anlage zur Erzeugung von verschiedenen Produkten (wie Ziegelsplitt, Ziegel- mehl, etc.) durch Zerkleinerung und Siebung des eingesetzten Ziegelrohstoffs. Ein Teil der Produkte soll unter Einsatz weiterer Materialien zu Pflanzensubstrat weiter- verarbeitet werden. Als Ziegelrohstoff kommen vorwiegend Dachziegelbruch und untergeordnet Mauer- ziegelbruch aus Produktionsabfällen (jeweils ohne vorherige Nutzung) zum Einsatz, in geringerem Umfang auch Dachziegelschutt aus Abbrüchen und Neueindeckungen von Ziegeldächern. Es werden keine Mauerziegel aus Abbrüchen angenommen und verarbeitet. Die Zerkleinerung erfolgt mit zwei Hammermühlen. Die Spaltweite der Mühlen wird je nach gewünschtem Produkt (Ziegelmehl oder Ziegelsplitt) eingestellt. Das zerkleiner- te Material wird über Förderband einem Spannwellensieb und einem „Bypass-Sieb“ zugeführt und dort klassiert. Die Produkte werden über Förderbänder ausgetragen und direkt abgesackt und palettiert oder in Lagerboxen verbracht und dort bis zur weiteren Verwendung bzw. bis zum Abtransport zum Kunden zwischengelagert. Ziegelsplitt wird teilweise direkt am Standort in der Herstellung von Substrat ver- wendet und dazu mit weiteren Einsatzstoffen (Grünschnittkompost, Kaminmantel- steine (Ausschussware aus der Neuproduktion) und andere Zuschlagstoffe) ver- mischt. Die Eingangsmaterialien (nicht gefährliche Abfälle) sowie die Produkte werden auf dem Betriebsgelände zeitweilig gelagert. Die Handhabung der Materialien (Einsatzstoffe, Produkte) erfolgt per Radlader und Gabelstapler.

Der Durchsatz der Anlage beträgt insgesamt ca. 15.000 t pro Jahr und maximal 135 t pro Tag [17]. Die Anlage fällt unter die Nrn. 8.11.2.4 (V)1 und 8.12.2 (V)2 des Anhangs I zur 13. 05. 2019 : 4. BImSchV [2]. Im Rahmen der erforderlichen immissionsschutzrechtlichen Genehmigung nach § 4 (Neugenehmigung) i. V. m. § 19 (vereinfachtes Verfahren) BImSchG [1] war eine Im- missionsprognose für Staub zu erstellen. M147525_01_Ber_1D.DOCX \ M147525

\ 147 \ 1 Anlagen zur sonstigen Behandlung, ausgenommen Anlagen, die durch die Nummern 8.1

Proj bis 8.10 erfasst werden, mit einer Durchsatzkapazität von nicht gefährlichen Abfällen, \M\ soweit nicht durch die Nummer 8.11.2.3 erfasst, von 10 Tonnen oder mehr je Tag 2 Anlagen zur zeitweiligen Lagerung von Abfällen, auch soweit es sich um Schlämme allefirmen \ handelt, ausgenommen die zeitweilige Lagerung bis zum Einsammeln auf dem Gelände der fs01 - Entstehung der Abfälle und Anlagen, die durch Nummer 8.14 erfasst werden bei nicht muc gefährlichen Abfällen mit einer Gesamtlagerkapazität von 100 Tonnen oder mehr \\S-

M147525/01 NRB/WG 13. Mai 2019 Seite 3

Auf der Grundlage der Emissionsabschätzung wurde eine Ausbreitungsrechnung unter Berücksichtigung der standortspezifischen Gegebenheiten durchgeführt. Zur Beurteilung der Ergebnisse wurden die Immissionswerte der der TA Luft für Fein-

staub PM10 und Staubniederschlag herangezogen. Das Ergebnis der Untersuchung lässt sich wie folgt zusammenfassen: - Die diffusen Staubemissionen überschreiten die Bagatellmassenströme der TA Luft nach 4.1 Buchstabe a) i. V. mit 4.6.1.1 Buchstabe b) der TA Luft. - Bei konsequenter Umsetzung der beschriebenen Staubminderungsmaßnahmen liegen die an den relevanten Immissionsorten zu erwartenden höchsten Zusatz- belastungen

- durch Feinstaub PM10 bei etwa 7,3 µg/m³ im Jahresmittel und - durch Staubniederschlag bei etwa 24 mg/(m²*d) im Jahresmittel. - Es ist davon auszugehen, dass die Immissionswerte der TA Luft für Feinstaub

PM10 (Jahresmittelwert von 40 µg/m³ sowie Tagesmittelwert von 50 µg/m³ mit 35 zulässigen Überschreitungen pro Kalenderjahr) und für Staubniederschlag (Jah- resmittelwert von 0,35 g/(m²*d)) an den relevanten Immissionsorten eingehalten werden. Bei konsequenter Umsetzung der beschriebenen Staubminderungsmaßnahmen bestehen daher nach gutachtlicher Einschätzung bzgl. der zu erwartenden Staub- immissionen keine Anhaltspunkte dafür, dass durch den Betrieb schädliche Umwelt- einwirkungen bzw. erhebliche Nachteile oder erhebliche Belästigungen hervorgerufen werden können.

Dipl.-Ing. Till Nürrenbach 13. 05. 2019 : M147525_01_Ber_1D.DOCX \ M147525 \ 147 \ Proj \M\ allefirmen \ fs01 - muc \\S-

M147525/01 NRB/WG 13. Mai 2019 Seite 4

2 Beurteilungsgrundlagen Grundlage der Beurteilung von Emissionen und Immissionen ist die Technische An- leitung zur Reinhaltung der Luft (TA Luft) [3]. Die zur Beurteilung potentiell zu Grunde zu legenden Emissions- und Immissions- werte sind in den folgenden beiden Tabellen zusammengefasst.

Tabelle 1. Bagatellmassenströme nach Nr. 4.6.1.1 TA Luft.

Komponente Bagatellmassenstrom in kg/h gefasste diffuse Quellen Emissionen Staub (ohne Berücksichtigung der 1 0,1 Staubinhaltsstoffe)

Tabelle 2. Immissionswerte (Mittelungszeitraum 1 Jahr) und Irrelevanzschwellen nach TA Luft.

Komponenten Immissionswerte Irrelevanzschwellen nach TA Luft (3) Schwebstaub 40 (1) µg/m³ ≤ 3,0 % vom (PM10) Immissionswert Staubniederschlag 0,35 (2) g/(m²×d) ≤ 10,5 mg/(m²×d) (nicht gefährdender Staub) (1) Nach Nr. 4.2.1 TA Luft zum Schutz der menschlichen Gesundheit. (2) Nach Nr. 4.3.1 TA Luft zum Schutz vor erheblichen Belästigungen oder erheblichen Nachteilen. (3) Nach Nr. 4.2.2 bzw. 4.3.2 TA Luft.

Neben diesen Jahresmittelwerten ist für Schwebstaub (PM10) ein Tagesmittelwert von

50 µg/m³ festgelegt, der pro Jahr maximal 35-mal überschritten werden darf.

Die Betrachtung der PM10-Kurzzeitbelastung erfolgt mit Hilfe einer Korrelation bzw.

funktionalen Abhängigkeit zwischen der Anzahl der Tage mit PM10-Tagesmittelwerten 13. 05. 2019 : 3 größer als 50 µg/m und dem PM10-Jahresmittelwert, die in einem Forschungsprojekt der Bundesanstalt für Straßenwesen BASt aus Messdaten abgeleitet wurde [20].

Eine Überschreitung des PM10-Kurzzeitgrenzwertes wird mit diesem Ansatz für PM10- Jahresmittelwerte ab 31 µg/m3 abgeleitet.

Nach [21] kann im Allgemeinen davon ausgegangen werden, dass der PM10- Kurzzeitgrenzwert eingehalten wird, wenn der Jahresmittelwert nicht mehr als M147525_01_Ber_1D.DOCX \ 28 - 30 µg/m³ beträgt. M147525 \ 147 \ Proj \M\ allefirmen \ fs01 - muc \\S-

M147525/01 NRB/WG 13. Mai 2019 Seite 6

3 Beschreibung der örtlichen Verhältnisse Der Standort der Anlage befindet sich in der Ziegeleistraße 22, 93352 Rohr i. Nieder- bayern auf den Flur Nrn. 205 und 531/2 der Gemarkung Rohr i. Niederbayern. Die Umgebung des Standortes ist durch das südlich bis westlich gelegene Ortsgebiet von Rohr und ansonsten insbesondere durch land- und forstwirtschaftlich genutzte Flächen charakterisiert, vgl. Abbildung 1.

13. 05. 2019 :

Abbildung 1. Standort (roter Kreis) und Umgebung, Kartendaten: © OpenStreetMap- Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA) [18].

Der Standort befindet sich in einer leichten Geländesenke im Bereich des von Nord- westen nach Südosten fließenden Rohrbachs auf einer geodätischen Höhe von ca. M147525_01_Ber_1D.DOCX \ 430 m ü. NN. Das Gelände in der Umgebung ist leicht strukturiert und erreicht im Umkreis von 1 km Höhen von etwa 450 m bis 460 m ü. NN, in größeren Entfernun- M147525

\ gen im Westen und Nordwesten auch darüber (475 m ü. NN am etwa 1,5 km entfern- 147

\ ten Turmberg). Richtung Osten fällt das Gelände insgesamt zur Großen Laber ab.

Proj Südlich bis südöstlich der Anlage befinden sich vier Weiher, einer davon innerhalb \M\ des Betriebsgeländes. Etwa 300 m bis 400 m westlich liegen die Sportanlagen des TSV Rohr, die Anlagen des Hallertauer Reit- und Fahrvereins und das Freibad. Die allefirmen \ nächstgelegenen Wohnnutzungen befinden sich in Rohr direkt südlich des Betriebs- fs01 - geländes sowie (süd)westlich jenseits der Ziegeleistraße. muc \\S-

M147525/01 NRB/WG 13. Mai 2019 Seite 7

Ein Auszug aus dem Lageplan ist in Abbildung 2 gezeigt.

13. 05. 2019 :

Abbildung 2. Auszug aus dem Lageplan, Betriebsgelände rot umrandet [17]. M147525_01_Ber_1D.DOCX \ M147525 \ 147 \ Proj \M\ allefirmen \ fs01 - muc \\S-

M147525/01 NRB/WG 13. Mai 2019 Seite 8

4 Emissionen 4.1 Anlagenbeschreibung Die folgende Beschreibung basiert auf den zur Verfügung gestellten Unterlagen und Informationen [17] und dem am 16.04.2019 durchgeführten Ortstermin. Eine detail- lierte Beschreibung ist in den Antragsunterlagen enthalten. Auf dem Betriebsgelände befinden sich folgende wesentliche Einrichtungen: - Bürogebäude. - Lagerhalle. - Staplergarage und Magazin. - Ladergarage. - Lagerboxen (diverse, teils überdacht). - Einhausung (teilgemauert) für Mühlen. - Halle (teilgemauert) für Absackungsanlage und Palettieranlage. - Lagerflächen/Halden. - Mischplatz für Substrate. Abbildung 3 zeigt eine Übersicht über den Anlagenstandort mit Kennzeichnung die- ser Einrichtungen. In den Gebäuden 6 und 7 sind die folgenden, zentralen verfahrenstechnischen Ag- gregate aufgestellt [17]: - Zwei Hammermühlen (Wery, Typ WH 90/125 mit Plattenband, elektr. Antrieb) - Spannwellensieb (Främbs & Freudenberg, Typ Roberg 1600.400.1, Nr. 76815,

elektr. Antrieb) - Bypass-Sieb (Eindecker, Typ 1000/500, elektr. Antrieb) 13. 05. 2019

: - Absackanlage mit Entstaubungsanlage (elektr. Antrieb) - Palettieranlage (elektr. Antrieb) - Stretchanlage (elektr. Antrieb) Außerdem ist eine Einrichtung zur Abfüllung in Big-Bags vorgesehen. Die Big-Bag- Abfüllung besteht im Wesentlichen aus einem Aufgabetrichter (Volumen ca. 8 m³) und zwei Förderbändern. M147525_01_Ber_1D.DOCX \ Zur Handhabung der Materialien (Einsatzstoffe, Produkte) werden zwei Radlader

M147525 (Volvo L90H, CAT 930G) mit einer 3 m³-Schaufel und zwei Stapler (Toyota Diesel- \

147 stapler Typ D 62 7FDF 25 und Typ D 52 8FDF 25) sowie verschiedene Förderbänder \

Proj (letztere mit elektr. Antrieb und teils ebenfalls in den Gebäuden 6 und 7) eingesetzt

\M\ [17]. Bei den Radladern kommt vorrangig der Volvo zum Einsatz; der CAT dient nur als Reserve [17]. allefirmen \ Zur Herstellung der Substrate wird ein Trommelsieb (Doppstadt, Typ SM518 Profi, fs01 - Dieselantrieb) auf dem Mischplatz V für Substrate betrieben. Das hergestellte Sub- muc strat wird in der überdachten Lagerbox 8.3 gelagert. \\S-

M147525/01 NRB/WG 13. Mai 2019 Seite 9

13. 05. 2019 : Abbildung 3. Auszug aus dem Lageplan mit Kennzeichnung der Einrichtungen [17] und der Zu-/Ausfahrt (blauer Pfeil).

Außerdem kann Ziegelsand bei Bedarf auch außerhalb der Boxen auf einer Halde gelagert werden (im Plan nicht gezeigt). M147525_01_Ber_1D.DOCX \ Im Bereich der Zufahrt zum Betriebsgelände (von der Ziegeleistraße), der Freilager- flächen VI und VII sowie der Gebäude bzw. Lagerboxen 1 – 9 sind die Flächen as- M147525 \ phaltiert. Im Bereich der Lagerflächen I, II, III und IV, der Mischfläche V und der Bo- 147 \ xen 10 sind die Flächen unbefestigt. Proj \M\ allefirmen \ fs01 - muc \\S-

M147525/01 NRB/WG 13. Mai 2019 Seite 10

4.2 Betriebsbeschreibung 4.2.1 Allgemeines Die folgende Beschreibung basiert auf den zur Verfügung gestellten Unterlagen und Informationen [17] und dem am 16.04.2019 durchgeführten Ortstermin. Eine detail- lierte Beschreibung ist in den Antragsunterlagen enthalten. Die Betriebszeiten sind Montag bis Samstag von 06:00 bis 18:00 Uhr (Mittagsruhe von 12:00 bis 13:00 Uhr). Die Mühlen werden maximal von 07:00 bis 18:00 Uhr an maximal 220 Tagen im Jahr betrieben [17]. Die Jahresbetriebsstunden werden aus diesen Angaben mit 3.300 h/a (ca. 300 Be- triebstage pro Jahr, 11 h/d) abgeschätzt. Für die Mühlen ergibt sich eine Betriebszeit von max. 2.200 h/a (max. 220 Betriebstage pro Jahr, 10 h/d). Der Durchsatz der beiden Mühlen wird über die eingestellte Spaltweite sowie insbe- sondere über die Förderleistung des zuführenden Plattenbands gesteuert. Er beträgt jeweils etwa 7-8 m³/h (bei einer Schüttdichte von etwa 1 t/m³ [17] entspricht dies ca. 7 – 8 t/h). Bei Betrieb beider Mühlen beträgt der tägliche Durchsatz nach Angabe des Betreibers maximal 135 t/d [17]. Der jährliche Durchsatz der Anlage beträgt insgesamt ca. 15.000 t/a [17]. Eingesetzt werden etwa 7.500 t/a Dachziegelbruch (neu), 4.500 t/a Mauerziegel (neu), 750 t/a Dachziegel (alt), 1.500 t/a Zuschlagstoffe für Substrat und 750 t/a Kaminmantelsteine (Bruch aus Ausschuss der Neuproduktion; folgend auch kurz „Kaminmantelsteine (neu)“). Daraus werden etwa 7.500 t/a Ziegelmehl5, 1.500 t/a Ziegelsplitt, 4.500 t/a Substrat und 1.500 t/a Ziegelsand erzeugt. Für die Materialanlieferung ist insgesamt mit maximal etwa 20 Lkw pro Tag zu rech- nen [17] – im Durchschnitt sind es weniger. Daneben fallen etwa 10 Kleinanlieferun- gen pro Tag an. Die Anzahl der Lkw und Kleintransporter pro Tag für den Abtransport der Produkte 13. 05. 2019

: schwankt stark je nach Jahreszeit [17]: - Feb. – Mai: maximal ca. 20 Lkw/d und 20 Kleintransporter/d. - Juni – Nov.: maximal ca. 10 Lkw/d und 10 Kleintransporter/d. - Dez./Jan.: keine Abtransporte. Für die weitere Betrachtung wird von einer mittleren Beladung der anliefernden und M147525_01_Ber_1D.DOCX

\ abholenden Lkw von 15 t ausgegangen. Zur Handhabung des Materials kommt in der Regel ein Gerät (entweder ein Radlader M147525 \ oder ein Stapler) zum Einsatz. Nur zu Spitzenzeiten werden zwei Geräte (ein Rad-

147 6 \ lader und ein Stapler oder zwei Stapler ) gleichzeitig betrieben [17]. Proj \M\

allefirmen 5 \ Das Überkorn aus der Ziegelmehlherstellung (für Trockenschüttung im Holzhausbau, s. u.)

fs01 ist in den Zahlen enthalten. - muc 6 Ein gleichzeitiger Einsatz der beiden Radlader findet nicht statt. \\S-

M147525/01 NRB/WG 13. Mai 2019 Seite 11

Ein Betrieb der Geräte erfolgt nur bei Bedarf und in der Regel nur kurzzeitig, unter- brochen von längeren Pausen. Für den Transport der Produkte von der Abwurffläche zu den Boxen kommt der Radlader z. B. pro Produktionsstunde für etwa 15 min zum Einsatz [17]. In der Lagerhalle 2 für Paletten- und Sackware soll die Möglichkeit zu einer Abfüllung von Big-Bags errichtet werden7. Grundsätzlich können über diese Einrichtung alle Ziegelprodukte in Big Bags abgefüllt werden. Die Abfüllung in Big-Bags erfolgt jedoch nur in geringem Umfang [17]. Zur Big-Bag-Abfüllung wird das jeweilige Material über einen Aufgabetrichter (ca. 8 m³ Volumen), der außerhalb auf der nördlichen Seite von Halle 2 vorgesehen ist, mittels Radlader aufgegeben und über ein Förderband in die Halle gefördert. In der Halle wird das Material über ein zweites Förderband in einem Winkel von 90 Grad in Richtung Ziegeleistraße ansteigend auf die erforderliche Höhe gefördert. Der Abwurf erfolgt in Big-Bags, die zur besseren Aufnahme in eine Staplergabel eingehängt wer- den. Die befüllten und verschlossenen Big-Bags werden mit dem Stapler zum Freif- lächenlager für Palettenware und Big-Bags transportiert.

4.2.2 Herstellung von Ziegelmehl und Ziegelsplitt Vorgänge für beide Produkte Als Ziegelrohstoff kommen vorwiegend Dachziegelbruch und untergeordnet Mauer- ziegelbruch aus Produktionsabfällen (jeweils ohne vorherige Nutzung) zum Einsatz, in geringerem Umfang (ca. 750 t/a (s. o.), entsprechend etwa 5 – 10 % der Ziegelroh- stoffe) auch Dachziegelschutt aus Abbrüchen und Neueindeckungen von Ziegel- dächern. Es werden keine Mauerziegel aus Abbrüchen angenommen und verarbeitet [17]. Die Ziegelrohstoffe werden mit Lkw angeliefert und je nach Spezifikation auf die ent-

sprechenden Lagerflächen I, II und IV (vor den Rohstoff-Halden) entladen. Per Rad- lader wird das Material auf die jeweilige Rohstoff-Halde verlagert. 13. 05. 2019 : Soweit ein (kleiner) Teil des angelieferten Dachziegelbruchs trocken gelagert werden soll, wird dieser von der Lagerfläche I bzw. der Halde per Radlader in die überdachte Lagerbox 8.1 bzw. die Box südöstlich der Lagerfläche IV verbracht. Von den Rohstoff-Halden bzw. aus den Lagerboxen werden die Ziegelrohstoffe per Radlader aufgenommen, zu den Hammermühlen transportiert und in deren Aufgabe- trichter abgeworfen. M147525_01_Ber_1D.DOCX \ In den Hammermühlen erfolgt die Zerkleinerung des Ziegelrohstoffs. Die Spaltweite der Mühlen wird je nach gewünschtem Produkt (Ziegelmehl, Ziegelsplitt) eingestellt. M147525 \ Zur Reduzierung der Staubemissionen wird das Material auf dem Schlussstück des 147 \ Plattenbandes vor der Zuführung zu den Mühlen über ein mit Frischwasser versorg-

Proj tes Bedüsungssystem befeuchtet. \M\

7 Derzeit besteht eine Möglichkeit zur Big-Bag-Abfüllung über eine Ersatzaufgabe, von der allefirmen \ das Material über Förderband zum Schwenkband gelangt und von dort in Big-Bags (in eine fs01 - Staplergabel eingehängt) abgeworfen wird. Diese Möglichkeit soll als „Back-up“ weiter muc bestehen. \\S-

M147525/01 NRB/WG 13. Mai 2019 Seite 12

Das im Trommelsieb anfallende Überkorn wird ebenfalls per Radlader in eine Lager- box verbracht.

4.3 Staubmindernde Maßnahmen Es wird davon ausgegangen, dass die einschlägigen Maßnahmen der TA Luft – soweit verhältnismäßig anwendbar – Berücksichtigung finden. Zur Emissionsminderung werden folgende Maßnahmen ergriffen [17]: - Nahezu vollständige Einhausung der Mühlen und Siebanlagen. - Bedüsung des Materials mit Wasser an der Zuführung zu den Mühlen (Endbereich Plattenband). - Entstaubungsanlage bei der Absackung von Ziegelmehl. - 3seitige Umbauung der Lagerboxen. - Teilweise Überdachung der Lagerboxen. - Kapselung von Förderbändern im Freien (insbesondere Schwenkband). - Abschirmung der Bandübergaben mit (Gummi-)Schürzen. - Realisierung geringer Fallhöhen bei Umschlagvorgängen, z. B. durch Abrutschen auf vorhandenes oder sich bildendes Haufwerk. - Vermeidung unnötigen (mehrfachen) Materialumschlags. - Realisierung möglichst kurzer Fahrwege. - Beschränkung der Fahrgeschwindigkeit auf dem Betriebsgelände auf 10 km/h. - Befeuchtung der Fahrwege (für Lkw, Radlader, Stapler) mit Wasser bei Trockenheit, z. B. mit Sprenkler oder Besprenklung aus Tankwagen.

- Bedarfsgerechte und regelmäßige Reinigung der Fahrwege unter Vermeidung von Staubaufwirbelung mittels Anbaukehrmaschine mit Befeuchtungsmöglich- 13. 05. 2019 : keit. - Motor des Volvo-Radladers erfüllt die Abgasnorm Tier 4f /Stufe IV9.

4.4 Emissionsrelevante Vorgänge Potentiell können auf dem Betriebsgelände Staubemissionen aus folgenden Vorgän-

M147525_01_Ber_1D.DOCX gen auftreten. \ 1. Anfahrt der mit Ziegelrohstoffen beladenen Lkw (ca. 100 m asphaltierte und M147525

\ gereinigte Fahrwege und ca. 30 m über unbefestigte Fahrwege auf Lager- 147

\ flächen I, II, III, IV).

Proj 2. Abwurf des angelieferten Materials von den Lkw auf den Lagerflächen (vor den \M\ Halden). allefirmen \ fs01 - muc 9 Der nur als Reserve eingesetzte CAT Radlader erfüllt die Abgasnorm Stufe II. \\S-

M147525/01 NRB/WG 13. Mai 2019 Seite 15

3. Abfahrt der leeren Lkw (ca. 30 m über unbefestigte Fahrwege und ca. 100 m über asphaltierte und gereinigte Fahrwege). 4. Aufnahme des abgeladenen Materials mit Radlader. 5. Abwurf des Materials vom Radlader auf die Rohstoff-Halden. 6. Aufnahme des Materials von den Rohstoff-Halden mit Radlader. 7. Abwurf des Materials vom Radlader in Aufgabetrichter der Mühle und Band- transport zur Mühle (dreiseitig umbaut, überdacht). 8. Abwurf in Mühlen und Zerkleinern in Einhausung/Gebäude mit Befeuchtung des Materials. 9. Sieben des feuchten Materials in Einhausung/Gebäude. 10. Übergabestellen der Förderbänder in Einhausung/Gebäude (feuchtes Material). 11. Übergabestelle auf Schwenkband im Freien (feuchtes Material). 12. Abwurf der Produkte von Schwenkband auf Abwurffläche (feuchtes Material). 13. Übergabestelle auf Förderband zum Bypass-Sieb im Freien (feuchtes Material). 14. Abwurf der Produkte von Bypass-Sieb auf Abwurfflächen (feuchtes Material). 15. Aufnahme der Produkte (feuchtes Material) mit Radlader. 16. Abwurf der Produkte (feuchtes Material) vom Radlader in Boxen und Zwischenlagerung. 17. Anfahrt leere Lkw (ca. 100 m asphaltierte und gereinigte Fahrwege, bei Ziegel- split aus Box 10 und Ziegelsand zusätzlich ca. 50 m unbefestigt) 18. Aufnahme der Produkte aus Boxen mit Radlader. 19. Abwurf der Produkte vom Radlader auf Lkw. 20. Abfahrt mit Produkten beladene Lkw (ca. 100 m asphaltierte und gereinigte Fahrwege, bei Ziegelsplit aus Box 10 und Ziegelsand zusätzlich ca. 50 m unbefestigt). 21. Abwurf von Schwenkband in Vorbunker Absackung (feuchtes Material). 13. 05. 2019 : 22. Förderband zur Absackung in Einhausung/Gebäude (feuchtes Material). 23. Absackung in Einhausung/Gebäude mit Entstaubungsanlage. 24. Palettierung in Einhausung/Gebäude. 25. Transport der leeren Paletten mit Stapler zur Palettieranlage (ca. 20 m hin und 20 m zurück asphaltierte und gereinigte Fahrwege). M147525_01_Ber_1D.DOCX \ 26. Transport der vollen Paletten mit Stapler zum Lager (Freilager, Lagerhalle) (ca. 50 m hin und 50 m zurück asphaltierte und gereinigte Fahrwege. M147525 \ 27. Anfahrt leere Lkw (ca. 50 m asphaltierte und gereinigte Fahrwege) 147 \

Proj 28. Transport der vollen Paletten mit Stapler vom Lager zum Lkw, Beladung der \M\ Lkw (ca. 20 m hin und 20 m zurück asphaltierte und gereinigte Fahrwege. 29. Abfahrt mit vollen Paletten beladene Lkw (ca. 50 m asphaltierte und gereinigte allefirmen \ Fahrwege). fs01 - muc \\S-

M147525/01 NRB/WG 13. Mai 2019 Seite 16

Die Ziegelprodukte sind beim Austrag aus der Anlage aufgrund der Wasserbedüsung vor den Mühlen feucht. Wegen der Korngrößen (sie liegen bei Ziegelmehl bei unter 3 mm, beim Ziegelsand maximal 4 mm und beim Ziegelsplitt bei 4 - 16 mm) wird den- noch für Ziegelmehl und Ziegelsand n = 3 („schwach staubend“) und für Ziegelsplitt (und Überkorn) n = 2 angesetzt. Auch für die zerkleinerten Kaminmantelsteine (neu) und zerkleinerte andere Zuschlagstoffe für das Substrat wird n = 2 angesetzt. Die in überdachten Boxen gelagerten Ziegelprodukte verlieren im Laufe der Zwi- schenlagerung einen Teil der vor den Mühlen eingebrachten Feuchtigkeit. Daher werden hier höhere Staubungsneigungen berücksichtigt (konservativ „stark staubend“ bzw. n = 5 für Ziegelmehl, n = 3 für Ziegelsplitt)10. Die im Freien ohne Überdachung gelagerten Ziegelprodukte (Ziegelsplitt und Ziegel- sand)11, zerkleinerten Kaminmantelsteine (neu) und zerkleinerte andere Zuschlag- stoffe weisen eine gewisse Feuchte auf, weswegen wieder n = 3 für Ziegelsand und n = 2 für Ziegelsplitt, zerkleinerte Kaminmantelsteine (neu) und zerkleinerte andere Zuschlagstoffe zugrunde gelegt wird. Für das Substrat wird (entsprechend den eingesetzten Materialien) n = 2 angesetzt.

4.5.2 Staubemissionen beim Umschlag Zur Abschätzung der Staubemissionen beim Umschlag von Schüttgütern kann die VDI-Richtlinie 3790 Blatt 3 [4] verwendet werden. Für die diskontinuierliche Material- aufnahme (z. B. Aufnehmen durch Radlader) wird dort Gleichung (1) angegeben: 1 qa=⋅⋅2,7 ⋅⋅ρ k (1) AufM′ S U

Es bedeuten:

qAuf individueller Emissionsfaktor für die Aufnahme in g/tGut a = 10n Gewichtungsfaktor bzgl. der die Neigung des Schüttgutes zur Staub- 13. 05. 2019 : entwicklung berücksichtigt; (dimensionslos); n = 0 (staubarmes Gut) bis n = 5 (stark staubend) M′ abhängig von der Verfahrensweise, z. B. 100 t für Aufnahme mit Schaufellader (VDI 3790 Bl. 3, Bild 7)

ρS Schüttdichte in t/m³

kU Umfeldfaktor (dimensionslos) M147525_01_Ber_1D.DOCX \

Die Schüttdichte ρS beträgt etwa 1 t/m³ für Ziegelrohstoff und Kaminmantelsteine, M147525 \ 1,3 t/m³ für Ziegelmehl und Ziegelsand sowie 1,1 t/m³ für Ziegelsplitt (und Überkorn) 147 \ und zerkleinerte Kaminmantelsteine [17]. Proj \M\ allefirmen

\ 10 fs01 Ziegelsand wird nicht in überdachten Boxen zwischengelagert. - muc 11 Ziegelmehl wird ausschließlich in überdachten Boxen zwischengelagert. \\S-

M147525/01 NRB/WG 13. Mai 2019 Seite 18

Die für die jeweiligen Vorgänge (Emissionsverursachende Betriebsvorgänge EBV) relevanten Eingangsparameter sowie die resultierenden Emissionen (Gesamtstaub) sind in den folgenden Tabellen zusammengestellt.

Tabelle 3. Emissionen aus Umschlagvorgängen für Ziegelmehl nach [4].

Herstellung Ziegelmehl M (t) bzw. ρ S k U k Gerät H frei q/a n a Umschlag Staub Ṁ (t/h) (t/m³) -- -- (m) (g/t) -- -- (t/a) (kg/a) Aufnahme (diskontinuierlich) Ziegelrohstoff mit Radlader von Lagerfläche 100 1,00 0,9 -- -- 0,24 3 32 7.500 57,6 Ziegelrohstoff mit Radlader von Rohstoff-Halde 100 1,00 0,9 -- -- 0,24 3 32 7.500 57,6 Ziegelmehl mit Radlader von Produkthalde/Abwurffläche 100 1,30 0,9 -- -- 0,32 3 32 1.350 13,5 Grobfraktion mit Radlader von Produkthalde/Abwurffläche 100 1,10 0,9 -- -- 0,27 2 10 750 2,0 Ziegelmehl mit Radlader aus Box 100 1,30 0,45 -- -- 0,16 5 316 1.350 67,4 Grobfraktion mit Radlader aus Box 100 1,10 0,45 -- -- 0,13 3 32 750 3,2

Abwurf (diskontinuierlich) Ziegelrohstoff von Lkw auf Lagerfläche 15 1,00 0,9 1,5 0,5 0,08 3 32 7.500 19,7 Ziegelrohstoff von Radlader auf Rohstoff-Halde 3 1,00 0,9 1,5 0,5 0,19 3 32 7.500 44,1 Ziegelrohstoff von Radlader in Aufgabetrichter Mühle 3 1,00 0,4 1,5 1,0 0,20 3 32 7.500 46,6 Ziegelmehl von Radlader in Box 3,9 1,30 0,45 1,5 0,5 0,11 3 32 1.350 4,5 Grobfraktion von Radlader in Box 3,3 1,10 0,45 1,5 0,5 0,10 2 10 750 0,7 Ziegelmehl von Radlader auf Lkw 3,9 1,30 0,9 1,5 0,5 0,21 5 316 1.350 90,5 Grobfraktion von Radlader auf Lkw 3,3 1,10 0,9 1,5 0,5 0,20 3 32 750 4,6

Abwurf (kontinuierlich) Schuppenband/Abwurf in Mühle in Einhausung/ Gebäude 5 1,00 0,08 1,0 1,0 0,63 3 32 7.500 148,6 Bandübergaben in Einhausung/ Gebäude (2x) 5 1,30 0,05 1,0 0,3 0,11 3 32 15.000 53,6 Aufgabe Ziegelmehl auf Schwenkband 4,5 1,30 0,5 1,0 0,3 1,19 3 32 6.750 254,3 Abwurf Ziegelmehl in Trichter/Vorbunker Absackung 4,5 1,30 0,4 1,0 1,0 4,29 3 32 5.400 733,0 Förderband/Abwurf in Absackung in Einhausung/ Gebäude 4,5 1,30 0,08 1,0 1,0 0,86 3 32 5.400 146,6 Abwurf Ziegelmehl auf Produkthalde/Abwurffläche 4,5 1,30 0,9 1,0 2,0 22,97 3 32 1.350 980,7 Aufgabe Grobfraktion auf Förderband zum Bypasssieb 0,5 1,10 1 1,0 0,3 6,05 2 10 750 45,4 Abwurf Grobfraktion auf Produkthalde/Abwurffläche 0,5 1,10 0,9 1,0 1,0 24,52 2 10 750 183,9

SonstigeTätigkeiten (nicht nach VDI-RL 3790, Bl. 3) Zerkleinern in Einhausung/ Gebäude 7500 3,8 Sieben in Einhausung/ Gebäude 7.500 2,3 Sieben auf Bypasssieb 750 2,3 Absackung in Gebäude mit Entsaubungsanlage 5.400 0,0 Gesamtemission in kg/a: 2.967

13. 05. 2019 :

M147525_01_Ber_1D.DOCX \ M147525 \ 147 \ Proj \M\ allefirmen \ fs01 - muc \\S-

M147525/01 NRB/WG 13. Mai 2019 Seite 20

Tabelle 4. Emissionen aus Umschlagvorgängen für Ziegelsplitt nach [4].

Herstellung Ziegelsplitt M (t) bzw. ρ S k U k Gerät H frei q/a n a Umschlag Staub Ṁ (t/h) (t/m³) -- -- (m) (g/t) -- -- (t/a) (kg/a) Aufnahme (diskontinuierlich) Ziegelrohstoff mit Radlader von Lagerfläche 100 1,00 0,9 -- -- 0,24 3 32 5.250 40,3 Ziegelrohstoff mit Radlader von Rohstoff-Halde 100 1,00 0,9 -- -- 0,24 3 32 5.250 40,3 Ziegelsand mit Radlader von Produkthalde/Abwurffläche 100 1,30 0,9 -- -- 0,32 3 32 1.500 15,0 Ziegelsplitt mit Radlader von Produkthalde/Abwurffläche 100 1,10 0,9 -- -- 0,27 2 10 3.750 10,0 Ziegelsand mit Radlader aus Box 100 1,30 0,45 -- -- 0,16 3 32 1.500 7,5 Ziegelsplitt mit Radlader aus Box zur Verladung 100 1,10 0,45 -- -- 0,13 3 32 1.500 6,3 Ziegelsplitt mit Radlader aus Box für Substrat 100 1,10 0,45 -- -- 0,13 3 32 2.250 9,5

Abwurf (diskontinuierlich) Ziegelrohstoff von Lkw auf Lagerfläche 15 1,00 0,9 1,5 0,5 0,08 3 32 5.250 13,8 Ziegelrohstoff von Radlader auf Rohstoff-Halde 3 1,00 0,9 1,5 0,5 0,19 3 32 5.250 30,9 Ziegelrohstoff von Radlader in Aufgabetrichter Mühle 3 1,00 0,4 1,5 1,0 0,20 3 32 5.250 32,6 Ziegelsand von Radlader in Box 3,9 1,30 0,45 1,5 0,5 0,11 3 32 1.500 5,0 Ziegelsplitt von Radlader in Box 3,3 1,10 0,45 1,5 0,5 0,10 2 10 3.750 3,7 Ziegelsand von Radlader auf Lkw 3,9 1,30 0,9 1,5 0,5 0,21 3 32 1.500 10,1 Ziegelsplitt von Radlader auf Lkw 3,3 1,10 0,9 1,5 0,5 0,20 3 32 1.500 9,3 Ziegelsplitt von Radlader auf Mischplatz Substrat 3,3 1,10 0,9 1,5 0,5 0,20 3 32 2.250 13,9

Abwurf (kontinuierlich) Schuppenband/Abwurf in Mühle in Einhausung/ Gebäude 5 1,00 0,08 1,0 1,0 0,63 3 32 5.250 104,0 Bandübergaben in Einhausung/ Gebäude (2x) 5 1,30 0,05 1,0 0,3 0,11 3 32 10.500 37,5 Aufgabe Ziegelsand auf Schwenkband 1,43 1,30 0,5 1,0 0,3 2,11 3 32 1.500 100,3 Abwurf Ziegelsand auf Produkthalde/Abwurffläche 1,43 1,30 0,9 1,0 2,0 40,77 3 32 1.500 1933,9 Aufgabe Ziegelsplitt auf Förderband zum Bypasssieb 3,57 1,10 1 1,0 0,3 2,26 2 10 3.750 84,9 Abwurf Ziegelsplitt auf Produkthalde/Abwurffläche 3,57 1,10 0,9 1,0 1,0 9,17 2 10 3.750 344,0

SonstigeTätigkeiten (nicht nach VDI-RL 3790, Bl. 3) Zerkleinern in Einhausung/ Gebäude 5250 2,6 Sieben in Einhausung/ Gebäude 5.250 1,6 Sieben auf Bypasssieb 3.750 11,3 Gesamtemission in kg/a: 2.868

13. 05. 2019 : M147525_01_Ber_1D.DOCX \ M147525 \ 147 \ Proj \M\ allefirmen \ fs01 - muc \\S-

M147525/01 NRB/WG 13. Mai 2019 Seite 21

Tabelle 5. Emissionen aus Umschlagvorgängen für Substrat nach [4].

Herstellung Substrat M (t) bzw. ρ S k U k Gerät H frei q/a n a Umschlag Staub Ṁ (t/h) (t/m³) -- -- (m) (g/t) -- -- (t/a) (kg/a) Aufnahme (diskontinuierlich) Kaminbruch mit Radlader von Lagerfläche 100 1,00 0,9 -- -- 0,24 2 10 750 1,8 Zuschlagstoffe mit Radlader von Lagerfläche 100 1,00 0,9 -- -- 0,24 2 10 1.500 3,6 Kaminbruch mit Radlader aus Box 100 1,00 0,45 -- -- 0,12 2 10 750 0,9 Zuschlagstoffe mit Radlader aus Box 100 1,00 0,45 -- -- 0,12 2 10 1.500 1,8 zerkl. Material mit Radlader von Produkthalde/Abwurffläche 100 1,10 0,9 -- -- 0,27 2 10 2.250 6,0 zerkl. Material mit Radladeraus Box 100 1,10 0,9 -- -- 0,27 2 10 2.250 6,0 Umsetzen Substrat mit Radlader auf Mischplatz (2x) 100 1,00 0,9 -- -- 0,24 2 10 9.000 21,9 Substrat mit Radlader von Mischplatz 100 1,00 0,9 -- -- 0,24 2 10 4.500 10,9 Substrat mit Radlader von Trommelsieb 100 1,00 0,9 -- -- 0,24 2 10 4.500 10,9 Substrat mit Radlader aus Box 100 1,00 0,45 -- -- 0,12 2 10 4.500 5,5

Abwurf (diskontinuierlich) Kaminbruch von Lkw auf Lagerfläche 15 1,00 0,9 1,5 0,5 0,08 2 10 750 0,6 Zuschlagstoffe von Lkw auf Lagerfläche 15 1,00 0,9 1,5 0,5 0,08 2 10 1.500 1,2 Kaminbruch von Radlader in Box 3 1,00 0,45 1,5 0,5 0,09 2 10 750 0,7 Zuschlagstoffe von Radlader in Box 3 1,00 0,45 1,5 0,5 0,09 2 10 1.500 1,4 Kaminbruch von Radlader in Aufgabetrichter Mühle 3 1,00 0,9 1,5 0,5 0,19 2 10 750 1,4 Zuschlagstoff von Radlader in Aufgabetrichter Mühle 3 1,00 0,9 1,5 0,5 0,19 2 10 1.500 2,8 zerkl. Material von Radlader in Box 3,3 1,10 0,09 1,5 0,5 0,02 2 10 2.250 0,4 zerkl. Material von Radlader auf Mischplatz 3,3 1,10 0,9 1,5 0,5 0,20 2 10 2.250 4,4 Umsetzen Substrat mit Radlader auf Mischplatz (2x) 3 1,00 0,9 1,5 0,5 0,19 2 10 9.000 16,7 Substrat von Radlader auf Trommelsieb 3 1,00 0,9 1,5 0,5 0,19 2 10 4.500 8,4 Substrat von Radlader in Box 3 1,00 0,45 1,5 0,5 0,09 2 10 4.500 4,2 Substrat von Radlader auf Lkw 3 1,00 0,9 1,5 0,5 0,19 2 10 4.500 8,4

Abwurf (kontinuierlich) Schuppenband/Abwurf in Mühle in Einhausung/ Gebäude 5 1,00 0,08 1,0 1,0 0,63 2 10 2.250 14,1 Bandübergaben in Einhausung/ Gebäude (2x) 5 1,10 0,05 1,0 0,3 0,10 2 10 4.500 4,3 Aufgabe auf Schwenkband 5 1,10 0,5 1,0 0,3 0,96 2 10 2.250 21,5 Abwurf auf Produkthalde/Abwurffläche 5 1,10 0,9 1,0 2,0 18,44 2 10 2.250 414,9 Aufgabe auf Förderband zum Bypasssieb 0,5 1,10 1 1,0 0,3 6,05 2 10 225 13,6 Abwurf auf Produkthalde/Abwurffläche 0,5 1,10 0,9 1,0 1,0 24,52 2 10 225 55,2

SonstigeTätigkeiten (nicht nach VDI-RL 3790, Bl. 3) Zerkleinern in Einhausung/ Gebäude 2250 1,1 Sieben in Einhausung/ Gebäude 2.250 0,7 Sieben auf Bypasssieb 4.500 13,5 13. 05. 2019 : Trommelsieb inkl. Austrag 4500 16,7 Gesamtemission in kg/a: 676

4.6 Mühlen und Siebe, Absacken und Palettieren

M147525_01_Ber_1D.DOCX Für die Ermittlung der Staubemissionen aus den Sieben und den Mühlen gibt es \ keine Richtlinie oder Ähnliches. Eine Abschätzung wird daher auf der Basis von Emissionsfaktoren nach [13] vorgenommen. M147525 \ 147

\ Für Brecher/Mühlen wird dort für trockenes Material ein spezifischer Staub-Emis-

Proj sionsfaktor (Gesamtstaub) von etwa 25 g/t angegeben (davon ca. 9 g/t PM10). Bei be- \M\ feuchtetem Material (wie hier durch die Wasserbedüsung) reduziert sich dieser auf

5 g/t (2 g/t PM10). allefirmen \ fs01 - muc \\S-

M147525/01 NRB/WG 13. Mai 2019 Seite 22

Für Siebmaschinen ergibt sich aus [13] ein spezifischer Staub-Emissionsfaktor

(Gesamtstaub) von etwa 15 g/t (davon ca. 5 g/t PM10). Bei befeuchtetem Material (wie hier durch die Wasserbedüsung) reduziert sich dieser auf bis zu 3 g/t (1 g/t

PM10). Im vorliegenden Fall finden jedoch die Zerkleinerung und die wesentlichen Siebvor- gänge innerhalb der Gebäude statt. Für die Abschirmung durch die Einhausung/ Um- bauung wird von einem Reduktionsfaktor von 0,1 ausgegangen. Lediglich ein Teil- strom des zerkleinerten (und feuchten Materials) wird über das Bypass-Sieb im Frei- en gesiebt. Für die Mischung im Trommelsieb und den Austrag des Substrats aus dem Trommel- sieb wird pauschal die gleiche Emission wie für das Vormischen (Umsetzen) ange- setzt. Emissionen aus der Absackung können vernachlässigt werden, da die Absackung in einem Gebäude stattfindet und weil die Absackung abgesaugt wird und die Abluft über eine Entstaubungsanlage gereinigt wird (die gereinigte Abluft wird in die Halle zurückgeführt). Bei der Palettierung wird kein staubendes Material gehandhabt; die Palettierung er- folgt innerhalb eines Gebäudes. Relevante Staubemissionen sind aus dieser Tätig- keit nicht zu erwarten. Die resultierenden Emissionen sind in den vorstehenden Tabellen aufgeführt.

4.7 Staubemissionen aus Fahrbewegungen 4.7.1 Randbedingungen Beim Fahrverkehr ergeben sich Staubemissionen insbesondere durch Aufwirbelun- gen.

Der Fahrverkehr erfolgt im Bereich der Zufahrt und der Gebäude auf Asphalt (anlie- fernde und abtransportierende Lkw, Radlader, Stapler). 13. 05. 2019 : Im Bereich der Lagerflächen, des Mischplatzes und der Boxen 10 finden die Fahrten auf unbefestigten Fahrwegen statt (anliefernde und abtransportierende Lkw, Rad- lader). Die Fahrstrecken auf dem Betriebsgelände hängen von der Art des transportierten Materials (bzw. dessen Lagerort) und dessen weiterer Bestimmung ab. Beispiele: M147525_01_Ber_1D.DOCX \ - Die Anlieferung des Dachziegelbruchs (neu) erfolgt vom Tor etwa 100 m über

M147525 asphaltierte Fahrwege und danach etwa 30 m über unbefestigte Fahrwege zur \

147 Lagerfläche I. Der entladene Lkw verlässt das Betriebsgelände auf umgekehr- \

Proj tem Weg. \M\ - Der Ziegelrohstoff wird vom Radlader von den Lagerflächen/Halden aufgenom- men und etwa 30 m über unbefestigte Fahrwege sowie ca. 50 m über asphal- allefirmen \ tierte Fahrwege zur Aufgabe der Mühlen gefahren. fs01 - muc \\S-

M147525/01 NRB/WG 13. Mai 2019 Seite 23

- Das Ziegelmehl wird vom Radlader von der Abwurffläche des Schwenkbands aufgenommen und etwa 50 m über asphaltierte Fahrwege zu den Boxen ge- fahren. - Ziegelsplitt und Ziegelsand werden vom Radlader von der Abwurffläche des Schwenkbands aufgenommen und etwa 50 m über asphaltierte Fahrwege sowie ca. 50 m über unbefestigte Fahrwege zu den Boxen gefahren. Die Anzahl der erforderlichen Fahrten errechnen sich aus der Beladung eines Fahr- zeugs und der zu transportierende Menge eines Materials. Beispiele: - Aus dem jährlichen Einsatz von insgesamt 15.000 t/a Ziegelrohstoffen (Dachzie- gel neu, Mauerziegel neu und Dachziegel alt), Kaminbruch (neu) und Zuschlag- stoffen errechnen sich bei der o. g. durchschnittlichen Beladung eines Lkw von 15 t ca. 1.000 Lkw pro Jahr für die Materialanlieferung. - Analog errechnen sich bei einem Schaufelinhalt von ca. 3 m³, einer Schüttdichte von 1 t/m³ und dem jährlichen Einsatz von 7.500 t Ziegelrohstoff für die Ziegel- mehlherstellung etwa 2.500 Radladerfahrten von den Lagerflächen/Halden zur Aufgabe der Mühlen.

4.7.2 Staubemissionen aus Fahrbewegungen auf unbefestigten Fahrwegen Die Staubemissionen durch Aufwirbelung, die durch die Fahrten der Lkw und Radlader auf unbefestigten Fahrwegen des Betriebsgeländes verursacht werden, können nach der VDI-Richtlinie 3790 Bl. 4 [5] abgeschätzt werden:

a b SW 365 − p  qkuF= Kgv ⋅ ⋅ ⋅   ⋅−()1 kM (4) 12 2,7  365 

quF Emissionsfaktor in g/(km × Fahrzeug) für unbefestigte Fahrwege 13. 05. 2019 : kKgv dimensionsloser Faktor zur Berücksichtigung der Korngrößenvertei- 12 lung; kKgv = 42 für PM2,5, kKgv = 422 für PM10, kKgv = 1.381 für PM30 S Feinkornanteil <75 µm der Gesamtstaubbeladung, hier: 5,2 % gem. der in [5] genannten Empfehlung aus [9].

a korngrößenabhängiger Exponent; a = 0,9 für PM2,5, a = 0,9 für PM10,

a = 0,7 für PM30 M147525_01_Ber_1D.DOCX \ b Exponent; b = 0,45 für PM2,5, PM10, PM30 W mittlere Masse der Fahrzeugflotte in Tonnen M147525 \

147 p Anzahl der Tage pro Jahr mit mindestens 1 mm natürlicher Nieder- \ schlag. Proj

\M\ kM Kennzahl für die Wirksamkeit von Emissionsminderungsmaßnahmen. allefirmen \ fs01

- 12 In der VDI-Richtlinie 3790 Bl. 4 wird für PM30 die Äquivalenz mit Gesamtstaub (TSP) muc angenommen. \\S-

M147525/01 NRB/WG 13. Mai 2019 Seite 24

Für die betrachtete Region kann die Anzahl der Tage mit mindestens 1 mm Regen- niederschlag nach [5] mit 121-130 pro Jahr abgeschätzt werden; angesetzt werden 125 Tage pro Jahr. Auf dem Betriebsgelände wird eine Staubminderung aufgrund der geringen Fahrge- 13 schwindigkeit von 10 km/h berücksichtigt (kM = 0,5 in Anlehnung an [8] ). Außerdem wird davon ausgegangen, dass bei Bedarf zusätzlich eine künstliche Bewässerung

stattfindet (kM = 0,5). Insgesamt wird somit ein kombinierter Faktor von kM = 0,75 angesetzt.

Die Differenz zwischen PM30 und PM10 (PM10 ist in PM30 enthalten) wird als Staub mit

einem aerodynamischen Durchmesser da von mehr als 10 µm angesetzt (pm-u).

Der Anteil von PM2,5 an PM10 kann aus den Parametern zu obenstehender Gleichung mit 10 % abgeleitet werden. Es ergeben sich die in den folgenden Tabellen (Tabelle 6 für Radlader, Tabelle 7 für Lkw) aufgeführten Abschätzungen zu den Staubemissionen aus Fahrbewegungen auf unbefestigten Fahrwegen.

Tabelle 6. Radlader: Emissionsabschätzungen für Staubaufwirbelungen aus Radlader-Fahr- bewegungen pro Jahr auf unbefestigten Fahrwegen.

s W p q uF q uF Fahrstrecke Emission Emission PM10 PM30 PM10 PM30 (%) (t) -- (g/km) (g/km) (km/a) (kg/a) (kg/a)

Radlader Ziegelmehl 5,2 17 125 74,80 289,34 275 20,6 79,6 Radlader Ziegelsplitt 5,2 17 125 74,80 289,34 435 32,5 125,8 Radlader Substrat 5,2 17 125 74,80 289,34 333 24,9 96,4

Geamtemission: 78,0 301,7

13. 05. 2019 Tabelle 7. Lkw: Emissionsabschätzungen für Staubaufwirbelungen aus Lkw-Fahrbewegun- : gen pro Jahr auf unbefestigten Fahrwegen.

s W p q uF q uF Fahrstrecke Emission Emission PM10 PM30 PM10 PM30 (%) (t) -- (g/km) (g/km) (km/a) (kg/a) (kg/a) Tiefbau Baufeld PZW

Lkw Ziegelmehl 5,2 22,5 125 84,86 328,24 30 2,5 9,8 M147525_01_Ber_1D.DOCX \ Lkw Ziegelsplitt 5,2 22,5 125 84,86 328,24 41 3,5 13,5 Lkw Substrat 5,2 22,5 125 84,86 328,24 13 1,1 4,3 M147525 \

147 Geamtemission: 7,1 27,6 \ Proj

\M\ 13 Danach lässt sich für unbefestigte Fahrwege eine Abnahme von ca. 15 % für eine jeweils um 10 km/h reduzierte Geschwindigkeit ableiten. Ausgehend von 50 km/h (das ist die anzu- allefirmen \ nehmende Fahrgeschwindigkeit, auf die sich die obige Gleichung (4) bezieht) werden somit fs01 - die Emissionen bei einer Geschwindigkeit von 30 km/h um ca. 30 %, von 20 km/h um ca. muc 40 % und von 10 km/h um ca. 50 % verringert. \\S-

M147525/01 NRB/WG 13. Mai 2019 Seite 25

4.7.3 Staubemissionen aus Fahrbewegungen auf befestigten Fahrwegen Die Staubemissionen, die durch die Fahrten der Lkw, der Radlader und der Stapler auf den asphaltierten Fahrwegen des Betriebsgeländes verursacht werden, können ebenfalls nach der VDI-Richtlinie 3790 Bl. 4 [5] abgeschätzt werden. Für befestigte Fahrwege wird dort folgende Formel angegeben:

0,91 1,02 p qbF= k Kgv ⋅()() sL ⋅ W ⋅1, 1 ⋅− 1 ⋅−() 1 kM (5) 3⋅ 365

qbF Emissionsfaktor in g/(km × Fahrzeug) für befestigte Fahrwege

kKgv dimensionsloser Faktor zur Berücksichtigung der Korngrößenvertei- 14 lung; kKgv = 0,15 für PM2,5, kKgv = 0,62 für PM10, kKgv = 3,23 für PM30 sL Flächenbeladung des befestigten Fahrwegs in g/m². W mittlere Masse der Fahrzeugflotte in Tonnen. p Anzahl der Tage pro Jahr mit mindestens 1 mm natürlicher Nieder- schlag. kM Kennzahl für die Wirksamkeit von Emissionsminderungsmaßnahmen.

Für p werden auch hier 125 Tage pro Jahr angesetzt. Es wird davon ausgegangen, dass die Fahrgeschwindigkeit auf dem Betriebsgelände

auf 10 km/h begrenzt wird. Entsprechend wird kM = 0,4 berücksichtigt. Die asphaltierten Flächen werden regelmäßig und bei Bedarf gereinigt; daher wird sL = 5 g/m² angesetzt. Mit einer mittleren Fahrzeugmasse W von 22,5 t für Lkw, 17 t für Radlader und 4 t für Stapler errechnet sich die Staubaufwirbelung pro Fahrzeug und km aus obiger Gleichung wie folgt (Tabelle 8).

Tabelle 8. Staubaufwirbelung (Emissionsfaktoren, EFA) auf befestigten Fahrwegen. 13. 05. 2019 : EFA, Lkw EFA, Radlader EFA, Stapler Einheit

Partikel PM10 38 28 6 g/(km*Fahrzeug)

Partikel PM30 196 147 34 g/(km*Fahrzeug)

Mit den jährlichen Fahrstrecken auf dem Betriebsgelände ergeben sich die in den M147525_01_Ber_1D.DOCX \ folgenden Tabellen zusammengestellten Staubemissionen aus Fahrbewegungen auf befestigten Fahrwegen. M147525 \ 147 \ Proj \M\ allefirmen \ fs01

- 14 In der der VDI-Richtlinie 3790 Bl. 4 wird für PM30 die Äquivalenz mit Gesamtstaub (TSP) muc angenommen. \\S-

M147525/01 NRB/WG 13. Mai 2019 Seite 26

Tabelle 9. Radlader: Emissionsabschätzungen für Staubaufwirbelungen aus Fahrbewegun- gen pro Jahr auf befestigten Fahrwegen.

Fahr- Gesamt- Gesamt- strecke staub Staub PM10 staub Staub PM10 (km/a) (g/km) (g/km) (kg/a) (kg/a)

Radlader Ziegelmehl 345 147 28 50,7 9,7 Radlader Ziegelsplitt 328 147 28 48,2 9,2 Radlader Substrat 189 147 28 27,8 5,3

Gesamtemission: 126,7 24,1

Tabelle 10. Lkw: Emissionsabschätzungen für Staubaufwirbelungen aus Fahrbewegungen pro Jahr auf befestigten Fahrwegen.

Fahr- Gesamt- Gesamt- strecke staub Staub PM10 staub Staub PM10 (km/a) (g/km) (g/km) (kg/a) (kg/a)

Lkw Ziegelmehl 160 196 38 31,4 6,1 Lkw Ziegelsplitt 110 196 38 21,6 4,2 Lkw Substrat 90 196 38 17,6 3,4

Gesamtemission: 70,6 13,7

Tabelle 11. Stapler: Emissionsabschätzungen für Staubaufwirbelungen aus Fahrbewegungen pro Jahr auf befestigten Fahrwegen.

Fahr- Gesamt- Gesamt- strecke staub Staub PM10 staub Staub PM10

(km/a) (g/km) (g/km) (kg/a) (kg/a)

Stapler Ziegelmehl 799 34 6 27,2 4,8 13. 05. 2019 : Gesamtemission: 27,2 4,8

Die Differenz zwischen Gesamtstaub (PM30) und PM10 (PM10 ist in PM30 enthalten)

wird als Staub mit einem aerodynamischen Durchmesser da von mehr als 10 µm angesetzt (pm-u). M147525_01_Ber_1D.DOCX \ Der Anteil von PM2,5 an PM10 kann aus den Parametern zu obenstehender Gleichung mit etwa 25 % abgeleitet werden. M147525

\ 147 \ 4.7.4 Staubemissionen aus Motoren Proj

\M\ Die Emissionen aus dem Lkw-Fahrverkehr auf dem Werksgelände lassen sich in der Größenordnung mit Hilfe der Emissionsfaktoren des Handbuches Emissionsfaktoren

allefirmen des Straßenverkehrs [19] abschätzen. \ fs01 - muc \\S-

M147525/01 NRB/WG 13. Mai 2019 Seite 27

Im Sinne einer konservativen Betrachtungsweise wurde 2018 als Bezugsjahr ge- wählt, d. h. eine durch verbesserte Abgasminderung zukünftig zu erwartende Reduk- tion der Emissionen wurde nicht in Betracht gezogen. Um eine möglichst realitätsnahe Beschreibung der Fahrweise der Lkw auf dem Be- triebsgelände zu erzielen, wurden die Fahrmuster Innerortsstraßen (Verkehrs- situation in [19]: Agglo/Erschliessung/30/dicht) und Innerortsstraßen mit Stop+Go (Agglo/Erschliessung/30/stop+go) mit je 50 % Gewichtung kombiniert. Die Eingabedaten werden nachfolgend dokumentiert: - Bezugsjahr: 2018 (für die Zukunft konservative Annahme, da künftig mit geringeren Emissionen zu rechnen ist) - Fahrzeugkategorie: Lkw - Fahrmuster: 0,5 × Agglo/Erschliessung/30/stop+go + 0,5 × Agglo/Erschliessung/30/dicht. Der hieraus resultierende Staub-Emissionsfaktor aus den Motoren ergibt sich nach [19] zu

- Partikel (PM10): 0,047 g/(km*Fahrzeug). Mit den auf dem Betriebsgelände zurückgelegten Strecken errechnet sich die jähr- liche Staubemission aus den Lkw-Motoren zu etwa 0,02 kg/a.

Die Staubemissionen aus den Motoren der Diesel-Stapler und der Radlader werden anhand der 28. BImSchV bzw. der EU-RL 97/68/EG (zuletzt geändert durch die Richtlinie 2011/88/) Anhang 1 Abschnitt 4.1.2.5 für Motoren der Stufe IIIB (im Mittel, der Volvo-Radlader erfüllt Stufe IV, s. o.) abgeschätzt. Hierbei wurde für den Radlader eine Leistung von 120 kW und für die Stapler von

40 kW bei einer mittleren Motorauslastung von 30 % angesetzt. Die leistungsspezi- fischen Emissionsfaktoren sind in Tabelle 12 zusammengestellt15.

13. 05. 2019 Tabelle 12. Emissionsfaktoren (EFA) für Motoren des Radladers und der Stapler nach : EU-RL 97/68/EG.

Komponente EFA Radlader EFA Stapler Einheit

Feinstaub (PM10) 0,025 0,025 g/kWh

Mit den Einsatzzeiten errechnet sich die jährliche Staubemission aus den Radlader- M147525_01_Ber_1D.DOCX \ und Stapler-Motoren zu etwa 1,8 kg/a. Im Vergleich zu den sonstigen Staubemissionen sind die motorischen Emissionen M147525 \ (mit insgesamt etwa 2 kg/a) somit von untergeordneter Bedeutung. 147 \ Proj \M\

allefirmen \ 15 Für eine Leistung von 40 kW gibt es in EU-RL 97/68/EG Anhang 1 Abschnitt 4.1.2.5 keine fs01 - Angaben. Dort werden Angaben für Motoren ab einer Leistung von 56 kW gemacht. muc Vorliegend werden die Faktoren für die kleinste Motorenklasse angesetzt. \\S-

M147525/01 NRB/WG 13. Mai 2019 Seite 28

4.8 Staubemissionen aus Abwehungen Abwehungen von den (ruhenden16) Lagerhalden können zwar grundsätzlich nach VDI-Richtlinie 3790 Blatt 3 wie folgt berechnet werden:

1, 6 0 n v 2 ω wi i (6) qL =∑5 ⋅⋅ 0,1 − 1 ⋅ i =1 dk50⋅ρα K ⋅⋅ f tan 100

-2 -1 qL Jahresmittelwert des flächenbezogenen Emissionsfaktors in g⋅m ⋅h

vwi Windgeschwindigkeit in m/s mit der Häufigkeit ωi in %

d50 mittlere Korngröße im mm

ρk Korndichte in g/cm³

kf Korrekturfaktor für die Materialfeuchte α Böschungswinkel der Schüttung Voraussetzung für die Anwendung der vorstehenden Formel ist, dass stets abweh- fähiges Material zu Verfügung steht und dass keine Verkrustung der Oberfläche stattfindet. Aufgrund der groben Körnung der Ziegelrohstoffe bzw. der Einsatzmaterialien sind Emissionen aus deren Lagerung als gering anzusehen17. Wegen der Verkrustung der Oberfläche der Ziegelsandhalde und der Materialfeuchte im Inneren der Halde (aus der Bedüsung vor den Mühlen und durch natürlichen Nie- derschlag) ist für dieses Material nicht mit relevanten Emissionen aus der Lagerung zu rechnen. Von dem in den Boxen gelagerten Material sind aufgrund der Abschirmung durch die Boxenwände keine relevanten Emissionen durch Abwehungen zu erwarten.

Auch Abwehungen vom Schwenkband (Förderband im Freien) können aufgrund der Kapselung und wegen des aus der Mühle befeuchteten Materials vernachlässigt werden18. 13. 05. 2019 : Vorliegend ist somit davon auszugehen, dass aus der Lagerung Staubabwehungen nicht in relevantem Umfang auftreten.

16 Beim Umschlag/bei der Handhabung des Materials werden die Staubemissionen mit den Ansätzen in den vorstehenden Abschnitten abgeschätzt. M147525_01_Ber_1D.DOCX \ 17 Eventuell vorhandenes Feinmaterial kann ggf. einmalig abgeweht werden. Danach steht kein abwehfähiges Material mehr an der Oberfläche zur Verfügung. Durch Materialent- M147525 \ nahme mit dem Radlader werden zwar immer wieder neue Oberflächen geschaffen (von 147 \ denen dann bei entsprechender Windstärke wieder eine einmalige Abwehung stattfinden

Proj könnte). Die neuen Oberflächen sind jedoch gegenüber der Gesamtoberfläche der Halde \M\ als gering anzusehen und die ggf. entstehenden Emissionen aus Abwehung sind gegen- über den in den vorstehenden Abschnitten ermittelten gering. allefirmen \ 18 Auch das Band von der Ersatzaufgabe zu den Sieben ist mit einer Kapselung/Einhausung fs01 - versehen. Das Band von der zweiten Ersatzaufgabe zum Schwenkband ist zwar nicht muc gekapselt, wird aber bodennah geführt und ist durch eine Ummauerung abgeschirmt. \\S-

M147525/01 NRB/WG 13. Mai 2019 Seite 29

Bei Trockenheit sind jedoch potentiell Staubemissionen durch Windabwehungen von den Flächen (unbefestigt und asphaltiert), auf denen Fahrbewegungen stattfinden und auf denen daher ständig feines Material verfrachtet bzw. erzeugt wird, möglich. Eine Berechnungsvorschrift hierfür gibt es nicht. Solchen Emissionen kann durch regelmäßige und bedarfsgerechte Reinigung und durch Bewässerung/ Besprenke- lung der Flächen bei Trockenheit entgegengewirkt werden. Die konsequente Umsetzung dieser vorgesehenen Maßnahme (vgl. Abschnitt 4.3) wird vorausgesetzt und war schon Randbedingung der Betrachtungen in den vor- stehenden Abschnitten. Konservativ werden insgesamt Staubabwehungen in Höhe von 500 kg/a (davon

200 kg/a PM10) für die weitere Berechnung angesetzt.

4.9 Zusammenfassung Staubemissionen Die jährlichen Staubemissionen sind in der folgenden Tabelle 13 zusammengestellt.

Tabelle 13. Staubemissionen pro Jahr.

Gesamtstaub PM10 pm-u (kg/a) (kg/a) (kg/a) Summe Umschlag 6.511 2.281 4.230 Summe Fahrten unbef. 329 85 244 Summe Fahrten asph. 224 43 182 Motoren Lkw + Geräte 2 2 0 Abwehungen 500 200 300 Gesamtemission 7.566 2.610 4.956

Die Staubemissionen je Betriebsstunde (3.300 h/a, vgl. Abschnitt 4.2.1) sind in

Tabelle 14 zusammengestellt.

Tabelle 14. Staubemissionen pro Betriebsstunde. 13. 05. 2019 : Gesamtstaub PM10 pm-u (kg/h) (kg/h) (kg/h) Summe Umschlag 1,973 0,691 1,282 Summe Fahrten unbef. 0,100 0,026 0,074 Summe Fahrten asph. 0,068 0,013 0,055 Motoren Lkw + Geräte 0,001 0,001 0,000 Abwehungen 0,152 0,061 0,091 M147525_01_Ber_1D.DOCX \ Gesamtemission 2,293 0,791 1,502

M147525 \ 147 \ 4.10 Beurteilung der Emissionen Proj

\M\ Je Betriebsstunde (3.300 h/a, vgl. Abschnitt 4.2.1) ergeben sich nach Tabelle 14 diffuse Staubemissionen von insgesamt ca. 2,3 kg/h. allefirmen \ Der Emissionsmassenstrom liegt damit über dem Bagatellmassenstrom für diffuse fs01 - Staubemissionen nach Nr. 4.6.1.1 Buchstabe b) i. V. mit Tabelle 7 TA Luft von muc 0,1 kg/h (vgl. auch Tabelle 1). \\S-

M147525/01 NRB/WG 13. Mai 2019 Seite 30

Deswegen wird eine immissionsseitige Betrachtung auf der Grundlage einer Aus- breitungsrechnung zur Ermittlung der durch die Anlage hervorgerufenen Immissions- beiträge durchgeführt.

4.11 Partikelgrößenverteilung der Staubemissionen

Die Anteile des Schwebstaubs (PM10) an den diffusen Gesamtstaub-Emissionen wur- den gem. Tabelle 14 angesetzt. Hierbei wurden Informationen aus den in den vor- stehenden Abschnitten zitierten Quellen berücksichtigt. Im Mittel über alle emissions-

verursachenden Vorgänge ergibt sich im vorliegenden Fall ein PM10-Anteil von etwa 35 %. Die restlichen Staubemissionen werden als Staub mit einem aerodynamischen Durchmesser von mehr als 10 µm angesehen, wobei die Korngrößenverteilung nicht bekannt ist. Die Korngrößenverteilung wurde in der Ausbreitungsrechnung durch die Sedimenta-

tions- (vs) und Depositionsgeschwindigkeiten (vd) nach Anhang 3 der TA Luft abge-

bildet. PM10 wird entsprechend als Staub der Klasse 2 (pm-2) mit vs = 0 m/s und vd =

0,01 m/s berücksichtigt, für Partikel größer als 10 µm (als pm-u) werden vs = 0,06 m/s

und vd = 0,07 m/s angesetzt.

13. 05. 2019 : M147525_01_Ber_1D.DOCX \ M147525 \ 147 \ Proj \M\ allefirmen \ fs01 - muc \\S-

M147525/01 NRB/WG 13. Mai 2019 Seite 31

4.12 Emissionsquellen und zeitliche Charakteristik der Emissionen Die berechneten Emissionen gem. Abschnitt 4.9 werden den in Abbildung 4 gezeig- ten Volumenquellen zugeordnet.

Umschlag

Abwehungen

Fahrten, asph.

Fahrten, unbef.

13. 05. 2019 :

Abbildung 4. Modellierte Volumenquellen (dunkelblau schraffiert), Hintergrund: Lageplan mit rot umrandetem Betriebsgelände [17], erstellt mit Austal View.

M147525_01_Ber_1D.DOCX \ Die in Tabelle 14 genannten Emissionen werden jeweils während der Betriebszeiten (Mo - Sa, 6 - 12 Uhr und 13 – 18 Uhr) verteilt freigesetzt. Die (im Vergleich sehr ge- M147525 \ ringen) motorischen Emissionen werden dabei vereinfachend zu jeweils 50 % den 147 \ Quellen „Fahrten unbef.“ Und Fahrten asph.“ zugeordnet.

Proj \M\ 4.13 Überhöhung allefirmen \ Für die diffusen Emissionen wird keine Überhöhung berücksichtigt. fs01 - muc \\S-

M147525/01 NRB/WG 13. Mai 2019 Seite 32

5 Weitere Eingangsgrößen 5.1 Rechengebiet und räumliche Auflösung Als Rechengebiet wurde ein Rechteck mit Abmessungen von ca. 2,2 * 2,2 km festge- legt, in dessen Zentrum sich ungefähr die Anlage befindet (Abbildung 5). Es genügt damit den Anforderungen der Nr. 4.6.2.5 der TA Luft, wonach das Rechengebiet bei niedrigen Quellen mindestens einen Radius von 1 km haben muss.

13. 05. 2019 :

Abbildung 5. Rechengebiet und Rechengitter (grün) sowie Anemometerstandort (blaues Dreieck) im Rechenmodell; Standort rot markiert. Kartenhintergrund: © OpenStreetMap- Mitwirkende [18], erstellt mit Austal View.

Es wurde mit geschachtelten Rechengittern mit Gitterweiten von 4 m bis 64 m ver- M147525_01_Ber_1D.DOCX \ wendet. Ort und Betrag der Immissionsmaxima und die Höhe der Zusatzbelastungen an den relevanten Immissionsorten können bei diesem Ansatz mit hinreichender Si- M147525 \ cherheit bestimmt werden. 147 \

Proj Die Konzentration an den Aufpunkten wurde als Mittelwert über ein vertikales Inter-

\M\ vall vom Erdboden bis 3 m Höhe über dem Erdboden berechnet; sie ist damit reprä- sentativ für eine Aufpunkthöhe von 1,5 m über Flur. Die so für ein Volumen bzw. eine allefirmen

\ Fläche des Rechengitters berechneten Mittelwerte gelten als Punktwerte für die darin

fs01 enthaltenen Aufpunkte. - muc \\S-

M147525/01 NRB/WG 13. Mai 2019 Seite 33

5.2 Analysepunkte Für die Auswertung wurden Analysepunkte (Wohnnutzungen südlich des Betriebs- geländes) festgelegt, deren Lage aus der Abbildung 6 entnommen werden kann.

13. 05. 2019 : Abbildung 6. Lage der Analysepunkte (grün) sowie des in der Berechnung berücksichtigten Gebäudes (dunkelgrau), Hintergrund: Lageplan mit rot umrandetem Betriebsgelände [17], erstellt mit Austal View.

5.3 Rauigkeitslänge M147525_01_Ber_1D.DOCX \ Die Bodenrauigkeit des Geländes wird durch eine mittlere Rauigkeitslänge z0 be- schrieben. Sie ist nach Tabelle 14 in Anhang 3 der TA Luft aus den Landnutzungs- M147525 \ klassen des CORINE-Katasters zu bestimmen. Die Rauigkeitslänge wurde für einen 147 \ Radius von 250 m bestimmt und ausgewertet. Die auf der Basis von Geländenut-

Proj zungsdaten errechnete und auf den nächstgelegenen Tabellenwert gerundete mitt- \M\ lere Bodenrauigkeit ergibt sich zu z0 = 0,5 m. Eine wesentliche Änderung in der Land- nutzung gegenüber der Erhebung des Katasters kann nicht festgestellt werden. allefirmen \ Die Verdrängungshöhe d0 ergibt sich nach Nr. 8.6 in Anhang 3 der TA Luft im vorlie- fs01 - genden Fall aus z0 zu d0 = z0 *6. muc \\S-

M147525/01 NRB/WG 13. Mai 2019 Seite 34

5.4 Berücksichtigung der statistischen Unsicherheit Durch Wahl einer ausreichenden Partikelzahl (Qualitätsstufe 0, entspricht einer Teil- chenrate = 2 s-1) bei der Ausbreitungsrechnung wurde darauf geachtet, dass die mo- dellbedingte statistische Unsicherheit des Berechnungsverfahrens, berechnet als statistische Streuung des berechneten Wertes, beim Immissions-Jahreskennwert19 weniger als 3 vom Hundert des Immissions-Jahreskennwertes betragen hat.

5.5 Berücksichtigung von Bebauung und Gelände Die Regelungen in den Nrn. 10 und 11 in Anhang 3 der TA Luft nehmen Bezug auf eine Schornsteinhöhe. Für diffuse Emissionen (ohne Schornstein) sind diese Rege- lungen daher nicht bzw. nur sinngemäß unter sachgerechten Aspekten anwendbar. Auf dem Betriebsgelände sind einige Gebäude vorhanden. Die meisten davon sind jedoch nicht ausbreitungsrelevant, weil sie inmitten der Emissionsquellen liegen und nur geringe Höhen aufweisen. Berücksichtigt wurde jedoch die höhere Lagerhalle am südlichen Rand des Betriebsgeländes (vgl. auch Abbildung 6). Der Einfluss dieses maßgeblichen Gebäudes wird in der Ausbreitungsrechnung mit einem diagnostischen Windfeldmodell (TALdia/DMK) berücksichtigt.

Alle weiteren Gebäude im Umfeld wurden über die Rauhigkeitslänge z0 und die Ver-

drängungshöhe d0 berücksichtigt. Das Gelände im Rechengebiet ist leicht strukturiert und die Steigung ist dort teilweise größer als 1 : 20. Geländeunebenheiten werden daher berücksichtigt. Steigungen größer als 1 : 5 sind im Rechengebiet nicht vorhanden, vgl. Abbildung 7. Die An- wendbarkeit eines mesoskaligen diagnostischen Windfeldmodells ist daher gegeben; die diagnostische Windfeldmodellierung unter Einbeziehung der geodätischen Höhen entspricht den Anforderungen der TA Luft, wie sie in Nr. 11, Anhang 3 zur Berück-

sichtigung von Geländeunebenheiten formuliert sind. Auch weist das mit dem mesoskaligen diagnostischen Windfeldmodell TALdia be- rechnete Windfeld einen maximalen Divergenzfehler von 0,009 auf und erfüllt damit 13. 05. 2019 : die Qualitätsanforderungen der VDI 3783 Blatt 13. Zur Berücksichtigung der Orographie bei der Berechnung des Windfeldes wurden die Höhendaten im Rechengebiet in Form eines Digitalen Geländemodells (DGM) [22] in einer Rasterauflösung von 50 m zugrunde gelegt. M147525_01_Ber_1D.DOCX \ M147525 \ 147 \ Proj \M\

19 Das ist nicht die in der austal.log ausgewiesene, auf den berechneten Immissionskennwert allefirmen \ bezogene statistische Unsicherheit. Nach TA Luft muss die statistische Unsicherheit kleiner fs01 - als 3 % des Immissions-Jahreswertes und nicht des berechneten Immissionskennwertes muc betragen. Diese Anforderung ist erfüllt. \\S-

M147525/01 NRB/WG 13. Mai 2019 Seite 35

Abbildung 7. Geländesteigungen im Rechengebiet (Standort rot). Kartenhintergrund: © OpenStreetMap-Mitwirkende [18].

5.6 Verwendetes Ausbreitungsmodell 13. 05. 2019 : Die Zusatzbelastungen an Staub und Staubniederschlag durch den Baubetrieb wurde mit einer Ausbreitungsrechnung prognostiziert. Es wurde mit dem Programm AUSTAL2000 [15] unter der Oberfläche Austal View [14] gearbeitet. Das Programmsystem entspricht den Anforderungen des Anhangs 3 der TA Luft bzw. der VDI Richtlinie 3945 Bl. 3 [6]. Die VDI-Richtlinie 3783, Bl. 13 [7] findet Berücksichtigung. M147525_01_Ber_1D.DOCX \ Die Ergebnisdatei der Berechnung (austal2000.log) befindet sich im Anhang. M147525 \ 147 \ Proj \M\ allefirmen \ fs01 - muc \\S-

M147525/01 NRB/WG 13. Mai 2019 Seite 36

6 Meteorologische Daten Gemäß den Anforderungen des Anhangs 3 TA Luft sind für Ausbreitungsrechnungen meteorologische Daten zu verwenden, die für den Standort charakteristisch sind. So- fern keine Messdaten am Anlagenstandort vorliegen, sind Daten einer geeigneten und entsprechend ausgerüsteten Station zu verwenden. Dabei ist die Übertragbarkeit der Daten zu prüfen. Zur Einschätzung der meteorologischen Situation am Standort kann auf synthetische Windrosen [16] zurückgegriffen werden, die für Bayern flächendeckend vorliegen. Diese zeigen am Standort ein Primärmaximum aus südwestlichen Richtungen und ein schwächer ausgeprägtes Sekundärmaximum aus nordöstlichen Richtungen. Im vorliegenden Fall können trotz der Entfernung von ca. 30 km die meteorologi- schen Daten der Station Ingolstadt-Flugplatz (Manching) des repräsentativen Jahres 2008 in Form einer meteorologischen Zeitreihe (AKTerm) herangezogen werden. Diese Daten sind geeignet, die Windrichtungs- und Windgeschwindigkeitshäufigkeits- verteilungen sowie die Ausbreitungsklassen am Standort zu beschreiben. Für die Immissionsprognose sind die Strömungsverhältnisse im Rechengebiet mit einem geeigneten Windfeldmodell zu berechnen. Die Station Ingolstadt-Flugplatz liegt auf einer geodätischen Höhe von 364 m ü. NN, die Messhöhe beträgt 10 m über Grund. Der Standort der Windmessung hat die Gauß-Krüger Koordinaten Rechtswert: 36 87 082, Hochwert: 53 99 972 (entspricht im Streifen 4 Rechtswert: 44 66 331, Hochwert: 53 96 953). Abbildung 8 zeigt die Windrichtungshäufigkeitsverteilung der Station Ingolstadt-Flug- platz für das zugrunde gelegte Jahr 2008. Neben dem deutlich ausgeprägten Primär- maximum aus westsüdwestlichen Richtungen zeigt die Häufigkeitsverteilung ein we- niger stark ausgeprägtes Sekundärmaximum aus Nordosten. Schwachwindepisoden treten insbesondere bei Wetterlagen mit südlichen und östlichen Anströmrichtungen

auf. Höhere Windgeschwindigkeiten sind dagegen zum überwiegenden Teil an süd- westliche und westliche Windrichtungen gekoppelt. 13. 05. 2019 : In Abbildung 9 sind die Häufigkeitsverteilungen der Windgeschwindigkeits- und Aus- breitungsklassen nach TA Luft dargestellt. Windschwache Lagen mit Windgeschwin- digkeiten < 1,4 m/s treten in rund 15 % der Jahresstunden auf, umlaufende Winde in rund 14 % der Jahresstunden. Indifferente Ausbreitungssituationen der Klassen III/1 und III/2 liegen in ca. 40 % der Jahresstunden vor. Stabile Ausbreitungssituationen der Klassen I und II, zu denen unter anderem die Inversionswetterlagen zu rechnen sind, treten in 34 % der Jahresstunden auf. M147525_01_Ber_1D.DOCX \ Die mittlere Windgeschwindigkeit beträgt etwa 2,8 m/s. M147525 \ Die Anemometerhöhe wurde anhand der im Header der AKTerm enthaltenen Anga- 147 \ ben an die Rauigkeitslänge angepasst. Proj

\M\ Einflüsse durch lokale Windsysteme sind als gering einzuschätzen; Kaltluftströme sind nicht zu erwarten. allefirmen \ Die Ersatzposition des Windmessgerätes im Rechengebiet wurde auf einer kleinen fs01 - Anhöhe nordwestlich des Standorts gewählt (RW: 44 97 925, HW: 54 04 579), vgl. muc auch Abbildung 5. \\S-

M147525/01 NRB/WG 13. Mai 2019 Seite 37

Abbildung 8. Windrichtungsverteilung der Station Ingolstadt-Flugplatz 2008.

13. 05. 2019 : M147525_01_Ber_1D.DOCX \ M147525 \ 147 \ Proj \M\ allefirmen \ fs01 - muc \\S-

M147525/01 NRB/WG 13. Mai 2019 Seite 38

Abbildung 9. Häufigkeitsverteilung der Windgeschwindigkeiten bzw. Ausbreitungsklassen der Station Ingolstadt-Flugplatz 2008.

Die vom Partikelmodell benötigten meteorologischen Grenzschichtprofile und die hierzu benötigten Größen 13. 05. 2019 : - Windrichtung in Anemometerhöhe - Monin-Obukhov-Länge - Mischungsschichthöhe - Rauigkeitslänge M147525_01_Ber_1D.DOCX

\ - Verdrängungshöhe wurden gemäß Richtlinie VDI 3783 Blatt 8 und entsprechend den in Anhang 3 der M147525 \ TA Luft festgelegten Konventionen bestimmt. 147 \ Proj \M\ allefirmen \ fs01 - muc \\S-

M147525/01 NRB/WG 13. Mai 2019 Seite 39

7 Ergebnisse der Ausbreitungsrechnung 7.1 Verteilung der Zusatzbelastung durch den Betrieb

Die Immissionsmaxima liegen für beide Schadstoffkomponenten (Feinstaub PM10 und Staubniederschlag) auf dem Betriebsgelände. Sie sind daher nicht beurteilungs- relevant und werden nicht weiter ausgewertet. Die Verteilungen der Zusatzbelastungen im Jahresmittel durch den Betrieb sind in den Abbildungen 10 und 11 im gesamten Rechengebiet gezeigt. In den farbigen Bereichen ist die jeweilige Irrelevanzschwelle überschritten. Außerhalb davon sind

die Zusatzbelastungen durch Feinstaub PM10 bzw. Staubniederschlag irrelevant im Sinne der TA Luft.

13. 05. 2019 :

Abbildung 10. Zusatzbelastung durch Feinstaub (PM10) im Jahresmittel in der bodennahen M147525_01_Ber_1D.DOCX \ Schicht (Irrelevanzschwelle 3,0 % vom Immissionsjahreswert entsprechend rund 1,2 µg/m³). M147525 \ 147 \ Proj \M\ allefirmen \ fs01 - muc \\S-

M147525/01 NRB/WG 13. Mai 2019 Seite 40

Abbildung 11. Zusatzbelastung durch Staubniederschlag im Jahresmittel in der bodennahen Schicht (Irrelevanzschwelle 10,5 mg/m³).

In den folgenden Abbildungen sind jeweils vergrößerte Ausschnitte mit dem näheren

Umfeld des Betriebsgeländes und den Analysepunkten gezeigt. 13. 05. 2019 : M147525_01_Ber_1D.DOCX \ M147525 \ 147 \ Proj \M\ allefirmen \ fs01 - muc \\S-

M147525/01 NRB/WG 13. Mai 2019 Seite 41

Abbildung 12. Ausschnitt: Zusatzbelastung durch Feinstaub (PM10) im Jahresmittel in der bodennahen Schicht (Irrelevanzschwelle 3,0 % vom Immissionsjahreswert entsprechend rund 1,2 µg/m³).

13. 05. 2019 : M147525_01_Ber_1D.DOCX \ M147525 \ 147 \ Proj \M\ allefirmen \ fs01 - muc \\S-

M147525/01 NRB/WG 13. Mai 2019 Seite 42

Abbildung 13. Ausschnitt: Zusatzbelastung durch Staubniederschlag im Jahresmittel in der bodennahen Schicht (Irrelevanzschwelle 10,5 mg/m³).

7.2 Zusatzbelastung an den Analysepunkten

Die Zusatzbelastungen an den relevanten Analysepunkten (vgl. Abbildung 6) sind in Tabelle 15 zusammengestellt. 13. 05. 2019 : Sie liegen für PM10 maximal bei etwa 7,3 µg/m³ Analysepunkt 1 (ANP_1). Für Staub- niederschlag betragen sie höchstens 24 mg/(m²*d) – ebenfalls am ANP_1. Die Zusatzbelastung an den Analysepunkten ist somit nicht irrelevant nach TA Luft.

Tabelle 15. Zusatzbelastungen im Jahresmittel an den Analysepunkten und Irrelevanz- kriterien nach TA Luft 2002. M147525_01_Ber_1D.DOCX \ Immissions- wert (IW), Irrelevanz- Zusatzbelastung M147525

\ Jahresmittel kriterium* Jahresmittel IJZ 147

\ ANP_1 ANP_2

Proj Schwebstaub PM10 40 1,2 7,3 6,1 µg/m³

\M\ Staubniederschlag 0,35 0,0105 0,024 0,019 g/(m²*d) * für PM10 nur orientierend, da als Prozentsatz vom IW definiert allefirmen \ fs01 - muc \\S-

M147525/01 NRB/WG 13. Mai 2019 Seite 43

8 Vor- und Gesamtbelastung 8.1 Vorbelastung Für den Standort liegen keine Messdaten vor, die unmittelbar als Vorbelastungswerte herangezogen werden könnten. Der Standort liegt im ländlichen Raum. Überschlägig kann für die großräumige Situation am Standort die Größenordnung der Vorbelastungen aus den Daten des LÜB (Lufthygienisches Landesüberwachungs- system Bayern) abgeschätzt werden. Die nächstgelegene Station mit geeigneter Stationscharakteristik (Hintergrund / länd- lich regional oder Hintergrund / (vor)städtisch) und mit Messung von Feinstaub ist die Messstation Neustadt a. d. Donau Art der Station / Umgebung nach [23], [24]: Hintergrund / ländlich regional. Dort wurde bis 2014 Feinstaub gemessen und in den Jahresberichten [25] und im Messwertarchiv [26] ausgewertet bzw. dokumentiert. An den ebenfalls näher gelegenen Messstationen Saal a. d. Donau (Hintergrund / vorstädtisches Gebiet) und Vohburg a. d. Donau (Hintergrund / vorstädtisches Ge- biet) wird Feinstaub nicht gemessen. Verkehrsmessstationen (Regensburg, Kelheim) sind nicht geeignet, die Vorbelastung am Standort zu beschreiben. Zur Abschätzung der Vorbelastung im Rechengebiet bzw. insbesondere an den Analysepunkten werden die Daten der Station Neustadt a. d. Donau herangezogen und mit Daten anderer Stationen mit geeigneter Stationscharakteristik (Hinter- grund/ländlich regional oder Hintergrund / (vor)städtisch) abgeglichen.

Die an Hintergrundmessstationen in den letzten Jahren gemessenen Werte sind in Tabelle 16 zusammengestellt. 13. 05. 2019 : Tabelle 16. Messdaten (Jahreskenngrößen) für Feinstaub PM10 an verschiedenen Hinter- grundmessstationen im LÜB [25].

PM (Jahresmittel) Station 10 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Neustadt a. d. Donau 17 18 17 --- µg/m³ Andechs 14 12 10 12 12 12 µg/m³ München, Johanneskirchen 16 18 16 16 14 16 µg/m³ M147525_01_Ber_1D.DOCX \ Trostberg 18 19 16 16 15 16 µg/m³ Schwandorf ------µg/m³

M147525 Sulzbach-Rosenberg 20 21 20 18 15 17 µg/m³ \ Tiefenbach 13 12 12 12 10 11 µg/m³ 147 \ Schwabach - 20 19 18 17 17 µg/m³ Proj

\M\ Im Verlauf der Jahre ist eine leicht fallende Tendenz zu erkennen. Gemittelt über die allefirmen \ drei Jahre 2014-2017 ist im Rechengebiet in der Fläche von einer Vorbelastung von fs01 - jedenfalls weniger als 20 µg/m³ PM10 im Jahresmittel auszugehen. Konservativ wer- muc den diese 20 µg/m³ als Vorbelastung angesetzt. \\S-

M147525/01 NRB/WG 13. Mai 2019 Seite 44

Die Staubniederschlagsbelastung lag an allen LÜB-Hintergrundmessstationen deut- lich unter dem Immissionswert von 0,35 g/(m²*d) im Jahresmittel. Die an verschie- denen Stationen gemessenen Werte sind in Tabelle 17 aufgeführt.

Tabelle 17. Messdaten (Jahreskenngrößen) für Staubniederschlag an verschiedenen Hintergrundmessstationen im LÜB [25], [27].

Staubniederschlag (Jahresmittel) Station 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Neustadt a. d. Donau ------mg/(m²*d) Andechs 20 29 35 32 38 42 mg/(m²*d) München, Johanneskirchen 33 55 60 59 58 79 mg/(m²*d) Trostberg ------mg/(m²*d) Schwandorf 42 67 26 34 32 56 mg/(m²*d) Sulzbach-Rosenberg ------mg/(m²*d) Tiefenbach 29 62 28 43 63 54 mg/(m²*d) Schwabach ------mg/(m²*d) Saal a. d. Donau 52 82 111 70 37 41 mg/(m²*d)

Im Mittel der drei Jahre 2014-2017 liegt die Immissionsbelastung jedenfalls bei unter 100 mg/(m²*d), die konservativ als Vorbelastung angesetzt werden. Lokale Quellen (wie z. B. stark befahrene Straßen), die die so abgeleiteten Werte für die Vorbelastung örtlich ggf. in Frage stellen könnten, sind in der näheren Umgebung des Standorts nicht vorhanden.

8.2 Gesamtbelastung an den Analysepunkten

8.2.1 Jahresmittel PM10 und Staubniederschlag Aus den genannten Vorbelastungen sowie den prognostizierten Zusatzbelastungen errechnen sich an den Analysepunkten die in der folgenden Tabelle 18 genannten

Gesamtbelastungen im Jahresmittel.

Tabelle 18. Immissionskenngrößen (Jahreskenngrößen) an den Analysepunkten. 13. 05. 2019 : Immissions- Gesamtbelastung im wert (IW), Jahresmittel IJZ Jahresmittel ANP_1 ANP_2

Schwebstaub PM10 40 27,3 26,1 µg/m³ Staubniederschlag 0,35 0,124 0,119 g/(m²*d)

M147525_01_Ber_1D.DOCX \ An den Analysepunkten ist somit von der Einhaltung der Immissions-Jahreswerte auszugehen. M147525 \ 147 \ Proj \M\ allefirmen \ fs01 - muc \\S-

M147525/01 NRB/WG 13. Mai 2019 Seite 45

8.2.2 Tagesmittel PM10 Grundsätzlich ist festzustellen, dass ein zusätzlicher Immissionsbeitrag auch einen zählbaren Einfluss auf die Überschreitungshäufigkeit von Kurzzeitwerten (hier: Ta- gesmittelwert, ermittelt für die Gesamtbelastung) haben kann. Das ist jedoch nicht zwingend der Fall, da bei der Überschreitungshäufigkeit lediglich festgestellt wird, ob der zulässige Kurzzeitwert überschritten wird oder nicht. Es ist dabei zunächst unerheblich, um welchen Betrag der zulässige Kurzzeitwert über- schritten wird. Ob sich an einem Aufpunkt eine zählbare Auswirkung ergibt, hängt zum einen von der Höhe des zusätzlichen Beitrags im Tagesmittel und von der Höhe der Vorbelas- tung im Tagesmittel zum selben Zeitpunkt an diesem Ort ab. So ergibt sich aus der Zusatzbelastung kein zählbarer Effekt, wenn schon die Vorbelastung den Kurzzeit- wert überschreitet oder wenn die Vorbelastung so weit unter dem zulässigen Kurz- zeitwert liegt, dass die Zusatzbelastung nicht zu einer Überschreitung führt. Wie die Auswertung der Ausbreitungsrechnung zeigt, liegt das maximale Tagesmittel der Zusatzbelastung an den Analysepunkten bei 45 µg/m³. Dieser Wert tritt an einem Tag auf und führt nur dann zu einem zählbaren Einfluss auf die Überschreitungshäufigkeit (d. h. zu einer Erhöhung um 1), wenn er gleich- zeitig mit einer Vorbelastung im Tagesmittel zwischen etwa 5 µg/m³ und 50 µg/m³ und zusätzlich am selben Ort auftritt. Das Tagesmittel der Zusatzbelastung mit den zulässigen 35 Überschreitungen liegt an den Analysepunkten maximal bei etwa 24 µg/m³. Entsprechend wird die Wahr- scheinlichkeit für weitere zählbare Einflüsse auf die Überschreitungshäufigkeit geringer. Hinsichtlich der Überschreitungshäufigkeit wurde eine Betrachtung nach Nr. 4.7.2

Buchstabe b) TA Luft durchgeführt. Die Vorbelastungskonzentrationswerte im Tages- mittel wurden in mehreren Varianten aus den an den Stationen Neustadt, Trostberg und Johanneskirchen in den tendenziell konservativen Jahren 2012, 2013 und 2014 13. 05. 2019 : gemessenen Stundenmittelwerten gem. Messwertarchiv [26] abgeleitet. Unter Be- rücksichtigung der o. g. Zusatzbelastung im Jahresmittel an den Analysepunkten von maximal 7,3 µg/m³ ergeben sich für die betrachteten Varianten maximal 21 Über- schreitungen des Tagesmittelwertes von 50 µg/m³; zulässig sind 35 Überschreitun- gen. Demnach ist von der Einhaltung der zulässigen Überschreitungshäufigkeit an den Analysepunkten auszugehen.

M147525_01_Ber_1D.DOCX Dies bestätigt auch die in Abschnitt 2 schon erwähnte Korrelation, wonach im \ Allgemeinen davon ausgegangen werden kann, dass der PM10-Kurzzeitgrenzwert eingehalten wird, wenn der Jahresmittelwert nicht mehr als 28 - 30 µg/m³ beträgt, M147525 \ was hier der Fall ist. 147 \ Proj \M\ allefirmen \ fs01 - muc \\S-

M147525/01 NRB/WG 13. Mai 2019 Seite 46

9 Unterlagen, Grundlagen Für das Gutachten wurden folgende Unterlagen zugrunde gelegt: [1] Bundes-Immissionsschutzgesetz – Gesetz zum Schutz vor schädlichen Umwelt- einwirkungen durch Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen und ähnliche Vorgänge (BImSchG) in der aktuellen Fassung [2] Vierte Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Verordnung über genehmigungsbedürftige Anlagen – 4. BImSchV) in der aktuellen Fassung [3] Erste Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Bundes-Immissionsschutzgesetz (Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft – TA Luft), (GMBl Nr. 25-29 (53), S. 509; vom 30. Juli 2002). [4] VDI-Richtlinie 3790 Blatt 3, Emissionen von Gasen, Gerüchen und Stäuben aus diffusen Quellen - Lagerung, Umschlag und Transport von Schüttgütern, Januar 2010 [5] VDI-Richtlinie 3790 Blatt 4: Umweltmeteorologie; Emissionen von Gasen, Gerüchen und Stäuben aus diffusen Quellen: Staubemissionen durch Fahr- zeugbewegungen auf gewerblichem/industriellem Betriebsgelände. 2018-09 [6] VDI-Richtlinie 3945 Blatt 3: Umweltmeteorologie, Atmosphärische Ausbreitungs- modelle, Partikelmodell. 2000-09 [7] VDI-Richtlinie 3783 Blatt 13: Umweltmeteorologie, Qualitätssicherung in der Immissionsprognose, Anlagenbezogener Immissionsschutz, Ausbreitungsrech- nung gemäß TA Luft. 2010-01 [8] Kühn, G.: Experimentelle Untersuchungen zur Entstehung und Ausbreitung von Staubfahnen hinter Kraftfahrzeugen. Dissertation, Fachbereich Physik der

Universität Hannover, Hannover 2002 [9] Österreichisches Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend (2013): Technische Grundlage zur Beurteilung diffuser Staubemissionen. 13. 05. 2019 : [10] Pregger, T. (2006): Ermittlung und Analyse der Emissionen und Potenziale zur Minderung primärer anthropogener Feinstäube in Deutschland. Dissertation, Institut für Energiewirtschaft und rationelle Energieanwendung (IER), Universität Stuttgart [11] TUM – MPA BAU (2007): Untersuchung eines Baustoffgemisches für Frost-

M147525_01_Ber_1D.DOCX schutzschichten nach DIN EN 13285 und TL SoB-StB 04. Technische Univer- \ sität München – Centrum Baustoffe und Materialprüfung, Untersuchungsbericht Nr. T-520085c/07, München, 23.04.2007 M147525 \ 147

\ [12] TU Wien, Seibersdorf Research: Österreichische Emissionsinventur für Staub,

Proj Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes Wien, Wien 2001 \M\ [13] Emissionsfaktoren-Handbuch Emissionserklärung 2004 Baden-Württemberg allefirmen

\ [14] Lakes Environmental, Software Austal View, Version 9.5.21 fs01 - [15] Umweltbundesamt / Ing.-Büro Janicke, Software Austal2000, Version 2.6.11- muc WI-x \\S-

M147525/01 NRB/WG 13. Mai 2019 Seite 47

[16] METCON Umweltmeteorologische Beratung, Synthetische Windrosen zur Darstellung in Google Earth ™, Stand November 2013 [17] Angaben und Unterlagen des Betreibers/Vorhabenträgers bzw. des Planers (Lagepläne, Verfahrensbeschreibungen, Schriftverkehr, Telefonate) [18] Topografische Karte, OpenTopoMap (www.opentopomap.org) © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung © OpenTopoMap. Creative-Commons-Lizenz – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 2.0 (CC- BY-SA) – www.openstreetmap.org/copyright [19] Handbuch Emissionsfaktoren des Straßenverkehrs (HBEFA), V 3.3, 2017 INFRAS Bern/Zürich

[20] Düring, I., Bösinger, R., Lohmeyer, A.: PM10-Emissionen an Außerortsstraßen; Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), BASt-Reihe "Verkehrstechnik" Band V 125, 96 S, 2005 [21] Rabl, P., 2003: Ermittlung der Vorbelastung bei der Anwendung der TA-Luft, Bayer. Landesamt für Umweltschutz (Veranst.), TA Luft 2002 – Ausbreitungs- rechnung, Allgemeine Anforderungen, Augsburg 2003 [22] Digitales Geländemodell globDEM50 im 50 m-Raster, Version 2.0, metSoft GbR [23] Bayerisches Landesamt für Umwelt: Das Lufthygienische Landesüber- wachungssystem Bayern (LÜB), http://www.lfu.bayern.de/luft/immissions messungen/doc/lueb.pdf (Zugriff am 07.05.2019) [24] Bayerisches Landesamt für Umwelt: Dokumentation der Messstationen unter http://www.lfu.bayern.de/luft/immissionsmessungen/dokumentation/index.htm (Zugriff am 07.05.2019) [25] Lufthygienisches Landesüberwachungssystem Bayern (LÜB), Jahresberichte,

Bayerisches Landesamt für Umwelt, Augsburg, https://www.lfu.bayern.de/luft/ immissionsmessungen/lufthygienische_berichte/index.htm (Zugriff am 07.05.2019) 13. 05. 2019 : [26] Lufthygienisches Landesüberwachungssystem Bayern (LÜB), Messwertarchiv, https://www.lfu.bayern.de/luft/immissionsmessungen/messwertarchiv/index.htm (Zugriff am 07.05.2019) [27] Lufthygienisches Landesüberwachungssystem Bayern (LÜB), Auswertungen, https://www.lfu.bayern.de/luft/immissionsmessungen/auswertungen/weitere/inde x.htm (Zugriff am 07.05.2019) M147525_01_Ber_1D.DOCX \ M147525 \ 147 \ Proj \M\ allefirmen \ fs01 - muc \\S-

M147525/01 NRB/WG 13. Mai 2019 Seite 48

Anhang: Protokolldatei des Rechenlaufs (austal.log) 2019-05-10 16:33:08 ------TalServer:C:\Austal\P0_22513_2019-05-10_nrb_m147525_RL_04a

Ausbreitungsmodell AUSTAL2000, Version 2.6.11-WI-x Copyright (c) Umweltbundesamt, Dessau-Roßlau, 2002-2014 Copyright (c) Ing.-Büro Janicke, Überlingen, 1989-2014

Arbeitsverzeichnis: C:/Austal/P0_22513_2019-05-10_nrb_m147525_RL_04a

Erstellungsdatum des Programms: 2014-09-02 09:08:52 Das Programm läuft auf dem Rechner "W2999".

======Beginn der Eingabe ======> ti "M147525" 'Projekt-Titel > gx 4498300 'x-Koordinate des Bezugspunktes > gy 5403850 'y-Koordinate des Bezugspunktes > qs 0 'Qualitätsstufe > az "dwd_108600_2008_rr.akterm" 'AKT-Datei > xa -375.00 'x-Koordinate des Anemometers > ya 729.00 'y-Koordinate des Anemometers > dd 4 8 16 32 64 'Zellengröße (m) > x0 -120 -176 -416 -768 -1024 'x-Koordinate der l.u. Ecke des Gitters > nx 40 34 58 52 34 'Anzahl Gitterzellen in X-Richtung > y0 -96 -144 -384 -768 -1024 'y-Koordinate der l.u. Ecke des Gitters > ny 40 32 56 52 34 'Anzahl Gitterzellen in Y-Richtung > nz 6 21 21 21 21 'Anzahl Gitterzellen in Z-Richtung > os +NOSTANDARD+SCINOTAT > hh 0 3.0 6.0 9.0 12.0 15.0 18.0 25.0 40.0 65.0 100.0 150.0 200.0 300.0 400.0 500.0 600.0 700.0 800.0 1000.0 1200.0 1500.0 > gh "M147525_01.grid" 'Gelände-Datei > xq 6.90 37.85 -48.57 6.90 > yq 146.72 141.30 1.88 146.72 > hq 0.00 0.00 0.00 0.00 > aq 160.11 155.36 74.11 160.11 > bq 82.70 46.80 81.13 82.70 > cq 3.00 1.00 1.00 3.00 13. 05. 2019

: > wq 263.54 266.87 343.18 263.54 > vq 0.00 0.00 0.00 0.00 > dq 0.00 0.00 0.00 0.00 > qq 0.000 0.000 0.000 0.000 > sq 0.00 0.00 0.00 0.00 > lq 0.0000 0.0000 0.0000 0.0000 > rq 0.00 0.00 0.00 0.00 > tq 0.00 0.00 0.00 0.00

M147525_01_Ber_1D.DOCX > pm-2 ? ? ? ? \ > pm-u ? ? ? ? > xb -65.80 M147525 \ > yb -16.15 147

\ > ab 52.39 > bb 18.97 Proj

\M\ > cb 8.00 > wb 343.02 ======Ende der Eingabe ======allefirmen \

fs01 Existierende Windfeldbibliothek wird verwendet. - >>> Abweichung vom Standard (Option NOSTANDARD)! muc \\S-

M147525/01 NRB/WG 13. Mai 2019 Seite 49

Die Höhe hq der Quelle 1 beträgt weniger als 10 m. Die Höhe hq der Quelle 2 beträgt weniger als 10 m. Die Höhe hq der Quelle 3 beträgt weniger als 10 m. Die Höhe hq der Quelle 4 beträgt weniger als 10 m. Die maximale Gebäudehöhe beträgt 8.0 m. >>> Die Höhe der Quelle 1 liegt unter dem 1.2-fachen der Höhe von Gebäude 1. >>> Dazu noch 3 weitere Fälle.

Die maximale Steilheit des Geländes in Netz 1 ist 0.10 (0.10). Die maximale Steilheit des Geländes in Netz 2 ist 0.10 (0.09). Die maximale Steilheit des Geländes in Netz 3 ist 0.11 (0.11). Die maximale Steilheit des Geländes in Netz 4 ist 0.16 (0.15). Die maximale Steilheit des Geländes in Netz 5 ist 0.15 (0.14). Existierende Geländedateien zg0*.dmna werden verwendet.

Standard-Kataster z0-gk.dmna (3b0d22a5) wird verwendet. Z0: Darstellung in Zone 3: Quelle 01 (4498339, 5403913) -> (3718807, 5408190) Z0: Darstellung in Zone 3: Quelle 02 (4498357, 5403912) -> (3718825, 5408191) Z0: Darstellung in Zone 3: Quelle 03 (4498299, 5403880) -> (3718768, 5408156) Z0: Darstellung in Zone 3: Quelle 04 (4498339, 5403913) -> (3718807, 5408190) Aus dem Kataster bestimmter Mittelwert von z0 ist 0.528 m. Der Wert von z0 wird auf 0.50 m gerundet. Die Zeitreihen-Datei "C:/Austal/P0_22513_2019-05-10_nrb_m147525_RL_04a/zeitreihe.dmna" wird verwendet. Es wird die Anemometerhöhe ha=15.7 m verwendet. Die Angabe "az dwd_108600_2008_rr.akterm" wird ignoriert.

Prüfsumme AUSTAL 524c519f Prüfsumme TALDIA 6a50af80 Prüfsumme VDISP 3d55c8b9 Prüfsumme SETTINGS fdd2774f Prüfsumme SERIES 3094bbc3

Bibliotheksfelder "zusätzliches K" werden verwendet (Netze 1,2). Bibliotheksfelder "zusätzliche Sigmas" werden verwendet (Netze 1,2).

======

13. 05. 2019

: […]

======

Auswertung der Ergebnisse: ======

DEP: Jahresmittel der Deposition

M147525_01_Ber_1D.DOCX J00: Jahresmittel der Konzentration/Geruchsstundenhäufigkeit \ Tnn: Höchstes Tagesmittel der Konzentration mit nn Überschreitungen Snn: Höchstes Stundenmittel der Konzentration mit nn Überschreitungen M147525 \ 147

\ WARNUNG: Eine oder mehrere Quellen sind niedriger als 10 m. Die im folgenden ausgewiesenen Maximalwerte sind daher Proj

\M\ möglicherweise nicht relevant für eine Beurteilung!

Maximalwerte, Deposition allefirmen \ ======

fs01 PM DEP : 8.511e-001 g/(m²*d) (+/- 0.2%) bei x= 36 m, y= 52 m (2: 27, 25) - ======muc \\S-

M147525/01 NRB/WG 13. Mai 2019 Seite 50

Maximalwerte, Konzentration bei z=1.5 m ======PM J00 : 1.052e+002 µg/m³ (+/- 0.2%) bei x= 36 m, y= 52 m (2: 27, 25) PM T35 : 2.047e+002 µg/m³ (+/- 2.6%) bei x= 36 m, y= 44 m (2: 27, 24) PM T00 : 3.469e+002 µg/m³ (+/- 4.0%) bei x= 26 m, y= 50 m (1: 37, 37) ======

2019-05-10 18:25:47 AUSTAL2000 beendet.

13. 05. 2019 : M147525_01_Ber_1D.DOCX \ M147525 \ 147 \ Proj \M\ allefirmen \ fs01 - muc \\S-

M147525/01 NRB/WG 13. Mai 2019 Seite 51

Müller-BBM GmbH Robert-Koch-Str. 11 82152 Planegg bei München

Telefon +49(89)85602 0 Telefax +49(89)85602 111

www.MuellerBBM.de

M. Sc. Matthias Müller Telefon +49(89)85602 3170 [email protected]

08. Mai 2019 M147587/01 MUM/HMR

Anlage zur Herstellung von Ziegelmehl und Ziegelsplitt der Peter Stadler GmbH am Standort Rohr in Niederbayern

Antrag auf Anlagengenehmigung nach § 4 BImSchG

Schallimmissionsprognose

Bericht Nr. M147587/01

08. 05. 2019 :

Auftraggeber: Peter Stadler GmbH Meier Helmbrecht-Str. 11 81377 München M147587_01_BER_1D.DOCX \ Bearbeitet von: M. Sc. Matthias Müller M147587 \ Berichtsumfang: Insgesamt 34 Seiten, davon 147 \ 23 Seiten Textteil,

PROJ 7 Seiten Anhang A und

\M\ 4 Seiten Anhang B. ALLEFIRMEN \

FS01 - Müller-BBM GmbH HRB München 86143 MUC USt-ldNr. DE812167190 \\S- Geschäftsführer: Joachim Bittner, Walter Grotz, Dr. Carl-Christian Hantschk, Dr. Alexander Ropertz, Stefan Schierer, Elmar Schröder

Inhaltsverzeichnis

Zusammenfassung 3 1 Situation und Aufgabenstellung 4 2 Grundlagen 5 3 Beschreibung der örtlichen Verhältnisse 7 4 Anforderungen an den Schallschutz 8 4.1 TA Lärm 8 4.2 Immissionsorte und Immissionsrichtwerte 9 5 Anlagenbeschreibung 10 6 Schallemissionen der Anlage 13 6.1 Vorbemerkungen 13 6.2 Stationäre Schallquellen im Bestand 13 6.3 Zusammenfassung Schallemissionen stationäre Schallquellen 16 6.4 Anlagenbezogener Fahrverkehr auf dem Betriebsgelände 17 8 Beurteilung 21 9 Weitergehende Anforderungen nach TA Lärm 21 9.1 Beurteilung tieffrequenter Schallimmissionen 21 9.2 Geräuschimmission durch kurzzeitige Geräuschspitzen 21

9.3 Zuzurechnender Verkehr auf öffentlichen Straßen 22 10 Qualität der Prognose 22 08. 05. 2019 : 11 Auflagenvorschläge zum Lärmschutz 23

Anhang A Abbildungen Anhang B Tabellen zum Schallausbreitungsberechnungsmodell

M147587_01_BER_1D.DOCX \ M147587 \ 147 \ PROJ \M\ ALLEFIRMEN \ FS01 - MUC \\S-

M147587/01 MUM/HMR 08. Mai 2019 Seite 2

Zusammenfassung Die Peter Stadler GmbH beantragt am Standort Rohr in Niederbayern den Betrieb ei- ner Anlage, in der vorwiegend Dachziegelbruch und untergeordnet Mauerziegelbruch aus Produktionsabfällen (ohne vorherige Nutzung) zerkleinert und gesiebt werden. In geringerem Umfang (ca. 10 %) kommt Dachziegelschutt aus Abbrüchen und Neuein- deckungen von Ziegeldächern zum Einsatz. Es werden keine Mauerziegel aus Ab- brüchen angenommen und verarbeitet. Im Rahmen der erforderlichen immissionsschutzrechtlichen Genehmigung nach § 4 (Neugenehmigung) i. V. m. § 19 (vereinfachtes Verfahren) BImSchG [1] ist ein Gutachten zu den Belangen des Lärmschutzes gemäß den Vorgaben der TA Lärm [2] zu erstellen. Folgende Beurteilungspegel wurden ermittelt, die nachfolgend den Immissionsrichtwerten gegenübergestellt sind:

Immissionsort Gebietseinstufung Beurteilungspegel Immissionsricht- in dB(A) wert in dB(A) tags tags IO1 Fliederweg 1, MI 54 60 Fl.-Nr. 203 IO2 Lehmkreppenweg 2, MI 36 60 Fl.-Nr. 212/1

Die Immissionsrichtwerte werden zur Tagzeit um mindestens 6 dB (IO 1) bzw. mehr als 10 dB (IO 2) unterschritten. Somit ist entweder das Irrelevanzkriterium erfüllt oder der Immissionsort liegt außerhalb des Einwirkungsbereichs der Anlage.

Aufgrund der Anlagencharakteristik sind keine unzulässig hohen tieffrequenten Ge- räuschimmissionen zu erwarten. Maßnahmen hinsichtlich des anlagenbezogenen Fahrverkehrs auf öffentlichen Straßen sind nicht erforderlich. 08. 05. 2019 : Damit ist festzuhalten, dass durch die Anlage keine schädlichen Umwelteinwirkungen durch Geräusche zu erwarten sind.

Für den technischen Inhalt verantwortlich: M147587_01_BER_1D.DOCX \ M. Sc. Matthias Müller M147587 \ Dieser Bericht darf nur in seiner Gesamtheit, einschließlich aller Anlagen, vervielfäl- 147 \ tigt, gezeigt oder veröffentlicht werden. Die Veröffentlichung von Auszügen bedarf der schriftlichen Genehmigung durch Müller-BBM. Die Ergebnisse beziehen sich nur PROJ

\M\ auf die untersuchten Gegenstände. ALLEFIRMEN \ FS01 -

MUC \\S-

M147587/01 MUM/HMR 08. Mai 2019 Seite 3

1 Situation und Aufgabenstellung Die Peter Stadler GmbH beantragt am Standort Rohr in Niederbayern den Betrieb ei- ner Anlage, in der vorwiegend Dachziegelbruch und untergeordnet Mauerziegelbruch aus Produktionsabfällen (ohne vorherige Nutzung) zerkleinert und gesiebt werden. In geringerem Umfang (ca. 10 %) kommt Dachziegelschutt aus Abbrüchen und Neuein- deckungen von Ziegeldächern zum Einsatz. Es werden keine Mauerziegel aus Ab- brüchen angenommen und verarbeitet. Die Anlage fällt unter die Nrn. 8.11.2.4 (V)1 und 8.12.2 (V)2 des Anhangs I zur 4. BImSchV. Im Rahmen der erforderlichen immissionsschutzrechtlichen Genehmigung nach § 4 (Neugenehmigung) i. V. m. § 19 (vereinfachtes Verfahren) BImSchG [1] ist ein Gutachten zu den Belangen des Lärmschutzes gemäß den Vorgaben der TA Lärm [2] zu erstellen. Die zu betrachtenden Immissionsorte und die schalltechnischen Anforderungen sind zu bestimmen. Weiterhin sind die Schallemissionen der bestehenden Anlagen messtechnisch zu erfassen. Auf deren Grundlage wird eine detaillierte Geräu- schimmissionsprognose gemäß Nr. A.2.3 TA Lärm [2] erstellt, in der die zu erwarten- den Geräuschimmissionen der Anlage für die maßgeblichen Immissionsorte ermittelt werden und die dort geltenden Immissionsrichtwerte auf Einhaltung geprüft werden.

08. 05. 2019 : M147587_01_BER_1D.DOCX \ M147587 \ 147 \

PROJ 1 \M\ Anlagen zur sonstigen Behandlung, ausgenommen Anlagen, die durch die Nummern 8.1 bis 8.10 erfasst werden, mit einer Durchsatzkapazität von nicht gefährlichen Abfällen, soweit nicht durch die Nummer 8.11.2.3 erfasst, von 10 Tonnen oder mehr je Tag. 2 ALLEFIRMEN

\ Anlagen zur zeitweiligen Lagerung von Abfällen, auch soweit es sich um Schlämme handelt, ausgenommen die zeitweilige Lagerung bis zum Einsammeln auf dem Gelände der FS01 - Entstehung der Abfälle und Anlagen, die durch Nummer 8.14 erfasst werden bei nicht

MUC gefährlichen Abfällen mit einer Gesamt-Lagerkapazität von 100 Tonnen oder mehr. \\S-

M147587/01 MUM/HMR 08. Mai 2019 Seite 4

2 Grundlagen Normen/Richtlinien/Literatur [1] Bundes-Immissionsschutzgesetz – Gesetz zum Schutz vor schädlichen Umwelt- einwirkungen durch Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen und ähnliche Vorgänge (Bundes-Immissionsschutzgesetz – BImSchG) in der Fas- sung der Bekanntmachung vom 17. Mai 2013 (BGBl. I S. 1274), das durch Arti- kel 55 des Gesetzes vom 29. März 2017 (BGBl. I S. 626) geändert worden ist; neugefasst durch Bek. v. 17.5.2013 I 1274 zuletzt geändert durch Art. 3 G v. 18.7.2017 I 2. [2] Sechste Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Bundes-Immissionsschutzge- setz (Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm – TA Lärm) vom 26. August 1998 (GMBl Nr. 26/1998 S. 503), geändert durch Verwaltungsvor- schrift vom 01.06.2017 (BAnz AT 08.06.2017 B5). [3] E DIN ISO 9613-2: Akustik – Dämpfung des Schalls bei der Ausbreitung im Freien. Teil 2: Allgemeines Berechnungsverfahren. Entwurf September 1997. [4] DIN EN ISO 3746: Akustik – Bestimmung der Schallleistungs- und Schallener- giepegel von Geräuschquellen aus Schalldruckmessungen – Hüllflächenverfah- ren der Genauigkeitsklasse 3 über einer reflektierenden Ebene. März 2011. [5] DIN EN 61672-1: Elektroakustik – Schallpegelmesser – Teil 1: Anforderungen (IEC 61672-1:2013); Deutsche Fassung EN 61672-1:2013, Juli 2014. [6] DIN EN 60942: Elektroakustik – Schallkalibratoren (IEC 60942:2003); Deutsche Fassung EN 60942, Mai 2004. [7] Technischer Bericht zur Untersuchung der Geräuschemissionen durch Last-

kraftwagen auf Betriebsgeländen von Frachtzentren, Auslieferungslagern, Spe- ditionen und Verbrauchermärkten sowie weiterer typischer Geräusche von Ver-

08. 05. 2019 brauchermärkten – Lärmschutz in Hessen, Heft 3; Hessisches Landesamt für : Umwelt und Geologie, 2005. [8] DIN 45687: Akustik – Software-Erzeugnisse zur Berechnung der Geräusch- immission im Freien – Qualitätsanforderungen und Prüfbestimmungen. [9] DIN 45680: Messung und Bewertung tieffrequenter Geräuschimmissionen in der Nachbarschaft einschließlich des entsprechenden Beiblattes 1, 1997-03. M147587_01_BER_1D.DOCX \ [10] Richtlinien für den Lärmschutz an Straßen RLS 90: Ausgabe 1990. Der Bundesminister für Verkehr. Bonn, den 22. Mai 1990. Berichtigter Nachdruck M147587

\ Februar 1992. 147 \ [11] Sechzehnte Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgeset-

PROJ zes (Verkehrslärmschutzverordnung – 16. BImSchV) vom 12.06.1990, die durch

\M\ Artikel 1 der Verordnung vom 18. Dezember 2014 (BGBI. S. 2269) geändert worden ist. [12] VDI-Richtlinie 2571: Schallabstrahlung von Industriebauten. 1976-08. ALLEFIRMEN \

FS01 - MUC \\S-

M147587/01 MUM/HMR 08. Mai 2019 Seite 5

[13] DIN EN ISO 12354-4: Bauakustik – Berechnung der akustischen Eigenschaften von Gebäuden aus den Bauteileigenschaften – Teil 4: Schallübertragung von Räumen ins Freie (ISO 12354-4:2017); Deutsche Fassung EN ISO 12354- 4:2017. 2017-11. [14] DIN 4109-2: Schallschutz im Hochbau – Teil 2: Rechnerische Nachweise der Erfüllung der Anforderungen.

Projektunterlagen [15] Ortstermin zur Erfassung der Schallemissionen und Durchsprache der Betriebs- abläufe mit dem Anlagenbetreiber Herrn Stadler am 19.01.2019. [16] Angaben und Unterlagen des Betreibers/Antragstellers bzw. des Planers (Lage- pläne, Verfahrensbeschreibungen, Schriftverkehr, Telefonate) [17] Topografische Karte, OpenTopoMap (www.opentopomap.org) © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung © OpenTopoMap. Creative-Commons-Lizenz – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 2.0 (CC- BY-SA) – www.openstreetmap.org/copyright [18] Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung: Digitales Geländemodell DGM, erhalten am 08.03.2019.

08. 05. 2019 : M147587_01_BER_1D.DOCX \ M147587 \ 147 \ PROJ \M\ ALLEFIRMEN \ FS01 - MUC \\S-

M147587/01 MUM/HMR 08. Mai 2019 Seite 6

3 Beschreibung der örtlichen Verhältnisse Der Standort der Anlage befindet sich in der Ziegeleistraße 22, 93352 Rohr i. Nieder- bayern auf den Flur Nrn. 205 und 531/2 der Gemarkung Rohr i. Niederbayern. Die Umgebung des Standortes ist durch das südlich bis westlich gelegene Ortsgebiet von Rohr und ansonsten insbesondere durch land- und forstwirtschaftlich genutzte Flä- chen charakterisiert, vgl. Abbildung 1.

08. 05. 2019 :

Abbildung 1. Standort (roter Kreis) und Umgebung, Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwir- kende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA) [17]. M147587_01_BER_1D.DOCX

\ Der Standort befindet sich in einer leichten Geländesenke im Bereich des von Nord- westen nach Südosten fließenden Rohrbachs auf einer geodätischen Höhe von ca.

M147587 430 m ü. NN. Das Gelände in der Umgebung ist leicht strukturiert und erreicht im \

147 Umkreis von 1 km Höhen von etwa 450 m bis 460 m ü. NN, in größeren Entfernun- \ gen im Westen und Nordwesten auch darüber (475 m ü. NN am etwa 1,5 km entfern- PROJ ten Turmberg). Richtung Osten fällt das Gelände insgesamt zur Großen Laber ab. \M\ Südlich bis südöstlich der Anlage befinden sich vier Weiher, einer davon innerhalb des Betriebsgeländes. Etwa 300 m bis 400 m westlich liegen die Sportanlagen des

ALLEFIRMEN TSV Rohr, die Anlagen des Hallertauer Reit- und Fahrvereins und das Freibad. Die \ nächstgelegenen Wohnnutzungen befinden sich in Rohr direkt südlich des Betriebs- FS01 - geländes sowie (süd)westlich jenseits der Ziegeleistraße. MUC \\S-

M147587/01 MUM/HMR 08. Mai 2019 Seite 7

Ein Auszug aus dem Lageplan ist in Abbildung A1 in Anhang A gezeigt.

4 Anforderungen an den Schallschutz 4.1 TA Lärm Zur Beurteilung von gewerblichen Anlagen nach dem Bundes-Immissionsschutzge- setz (BImSchG [1]) ist die Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm (TA Lärm [2]) heranzuziehen. Sie enthält folgende Immissionsrichtwerte in Abhängigkeit von der Gebietseinstufung:

Tabelle 1. Immissionsrichtwerte in dB(A) nach TA Lärm [2] in Abhängigkeit von der Gebietseinstufung.

Gebietseinstufung Immissionsrichtwerte in dB(A) tags nachts (06:00 bis 22:00 Uhr) (22:00 bis 06:00 Uhr) Kurgebiete, Krankenhäuser, Pflegeanstalten 45 35 Reine Wohngebiete (WR) 50 35 Allgemeine Wohngebiete (WA), 55 40 Kleinsiedlungsgebiete (WS) Misch-, Kern- und Dorfgebiete (MI/MD/MK) 60 45 Urbane Gebiete (MU) 63 45 Gewerbegebiete (GE) 65 50 Industriegebiete (GI) 70 70

Einzelne, kurzzeitige Pegelspitzen dürfen die Immissionsrichtwerte tags um nicht mehr als 30 dB, nachts um nicht mehr als 20 dB überschreiten. 08. 05. 2019 : Die Immissionsrichtwerte beziehen sich auf Beurteilungszeiten von 06:00 bis 22:00 Uhr tags und 22:00 bis 06:00 Uhr nachts. Für die Beurteilung des Tages ist eine Beurteilungszeit von 16 Stunden maßgeblich, für die Nacht die volle Nacht- stunde mit dem höchsten Beurteilungspegel.

Für die Beurteilung der Geräuschimmission sind Beurteilungspegel Lr zu bilden ba- sierend auf dem Langzeit-Mittelungspegel und ggf. unter etwaiger Berücksichtigung von M147587_01_BER_1D.DOCX \

- Zuschlägen für Tageszeiten mit erhöhter Empfindlichkeit KE sowie M147587 \ - Zuschlägen für Ton- und Informationshaltigkeit KT und 147 \ - Zuschlägen für Impulshaltigkeit KI PROJ

\M\ des Geräusches am Immissionsort. Die Immissionsrichtwerte beziehen sich auf die Summe aller auf einen Immissionsort einwirkenden Schallimmissionen gewerblicher Schallquellen. Schallimmissionen an- ALLEFIRMEN \ derer Arten von Schallquellen (z. B. Verkehrsgeräusche) sind getrennt zu beurteilen. FS01 - MUC \\S-

M147587/01 MUM/HMR 08. Mai 2019 Seite 8

Nach Nr. 7.4 TA Lärm [2] sind die Fahrzeuggeräusche auf dem Betriebsgrundstück, die im Zusammenhang mit dem Betrieb der Biogasanlage entstehen, der Anlage zu- zurechnen und zusammen mit den übrigen Anlagengeräuschen zu beurteilen. Geräusche des An- und Abfahrverkehrs auf öffentlichen Verkehrsflächen in einem Abstand von bis zu 500 m von dem Betriebsgrundstück sollen in Kur-, Wohn- und Mischgebieten durch Maßnahmen organisatorischer Art soweit wie möglich vermin- dert werden, sofern - sie den Beurteilungspegel der Verkehrsgeräusche für den Tag oder die Nacht rechnerisch um mindestens 3 dB(A) erhöhen, - keine Vermischung mit dem übrigen Verkehr erfolgt ist und - die Immissionsgrenzwerte der Verkehrslärmschutzverordnung (16. BImSchV) erstmals oder weitergehend überschritten werden. Diese betragen in Wohngebieten tags 59 dB(A), nachts 49 dB(A), in Mischgebieten tags 64 dB(A), nachts 54 dB(A). Die Kriterien sind kumulativ zu verstehen, d. h. es müssen Maßnahmen ergriffen werden, wenn alle drei Kriterien gleichzeitig erfüllt sind. Der Beurteilungspegel für den Straßenverkehr auf öffentlichen Verkehrsflächen ist nach den Richtlinien für den Lärmschutz an Straßen – RLS-90 [10] zu berechnen. Nach den Vorgaben der 16. BImSchV [11] bzw. der RLS-90 ist für den Fahrverkehr auf öffentlichen Straßen die durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke (DTV) gemittelt

über alle Tage des Jahres zu bilden.

4.2 Immissionsorte und Immissionsrichtwerte 08. 05. 2019 : Folgende Immissionsorte mit dort einzuhaltenden Immissionsrichtwerten werden be- trachtet:

Tabelle 2. Maßgebliche Immissionsorte und Immissionsrichtwerte nach TA Lärm [2] für die Peter Stadler GmbH.

Nr. Immissionsorte Gebietseinstufung Immissionsrichtwert M147587_01_BER_1D.DOCX \ in dB(A) Tagzeit Nachtzeit

M147587 06:00 – 22:00 Uhr 22:00 – 06:00 Uhr \ 147

\ IO1 Fliederweg 1, MI 60 45 Fl.-Nr. 203 PROJ IO2 Lehmkreppenweg 2, \M\ MI 60 45 Fl.-Nr. 212/1

Immissionsort IO 1 grenzt direkt südlich an das Werksgelände der Peter Stadler ALLEFIRMEN \ GmbH an. Immissionsort IO 2 befindet sich südwestlich des Betriebsgeländes. Auf- FS01 - grund der sowohl landwirtschaftlich geprägten Nutzung, wie auch Wohnnutzung wird MUC \\S-

M147587/01 MUM/HMR 08. Mai 2019 Seite 9

von einem Gebietscharakter als Mischgebiet (MI) ausgegangen. Rechtskräftige Be- bauungspläne sind nicht bekannt. Die Lage der Immissionsorte ist in Abbildung A1 in Anhang A dargestellt.

5 Anlagenbeschreibung Die folgende Beschreibung basiert auf den zur Verfügung gestellten Unterlagen und Informationen [16]. Eine detaillierte Beschreibung ist in den Antragsunterlagen enthalten. Die Betriebszeiten sind Montag bis Samstag von 06:00 bis 18:00 Uhr (Mittagsruhe von 12:00 bis 13:00 Uhr). Die Mühlen werden maximal von 07:00 bis 18:00 Uhr an maximal 220 Tagen im Jahr betrieben [16]. Auf dem Betriebsgelände befinden sich im Wesentlichen folgende Einrichtungen: - Bürogebäude - Lagerhalle - Staplergarage und Magazin - Ladergarage - Lagerboxen (diverse, teils überdacht) - Einhausung (teilgemauert) für Mühlen - Halle (teilgemauert) für Absackungsanlage und Palettieranlage - Lagerflächen

- Mischplatz für Substrate. Abbildung 2 zeigt eine Übersicht über den Anlagenstandort mit Kennzeichnung die- 08. 05. 2019

: ser Einrichtungen. In den Gebäuden 6 und 7 sind die folgenden, zentralen verfahrenstechnischen Ag- gregate aufgestellt [16]: - Zwei Hammermühlen (Wery, Typ WH 90/125 mit Plattenband, elektr. Antrieb) - Spannwellensieb (Främbs & Freudenberg, Typ Roberg 1600.400.1, Nr. 76815, elektr. Antrieb) M147587_01_BER_1D.DOCX \ - Bypass-Sieb (Eindecker, Typ 1000/500, elektr. Antrieb) M147587

\ - Absackanlage mit Entstaubungsanlage (elektr. Antrieb) 147 \ - Palettieranlage (elektr. Antrieb)

PROJ - Stretchanlage (elektr. Antrieb) \M\ Zur Handhabung der Materialien (Einsatzstoffe, Produkte) werden zwei Radlader (Volvo L90H, CAT 930G) und zwei Stapler (Toyota Dieselstapler Typ D 62 7FDF 25

ALLEFIRMEN und Typ D 52 8FDF 25) sowie verschiedene Förderbänder (letztere mit elektr. Antrieb \ und teils ebenfalls in den Gebäuden 6 und 7) eingesetzt [16]. FS01 - MUC \\S-

M147587/01 MUM/HMR 08. Mai 2019 Seite 10

Zur Herstellung der Substrate wird ein Trommelsieb (Doppstadt, Typ SM518 Profi, Dieselantrieb) auf dem Mischplatz V für Substrate betrieben. Das hergestellte Sub- strat wird in der überdachten Lagerbox 8.3 gelagert. In der Lagerhalle 2 für Paletten- und Sackware soll zusätzlich die Möglichkeit zu einer Abfüllung von Big-Bags realisiert werden3. Grundsätzlich können über diese Einrich- tung alle Produkte in Big-Bags abgefüllt werden. Die Abfüllung in Big-Bags erfolgt je- doch nur in geringem Umfang (maximal 10 Abfüllungen pro Woche). Zur Abfüllung wird das jeweilige Material über einen Aufgabetrichter (Volumen ca. 8 m³), der außerhalb auf der nördlichen Seite von Halle 2 vorgesehen ist, mittels Radlader aufgegeben und über ein Förderband in die Halle gefördert. In der Halle wird das Material über ein zweites Förderband in einem Winkel von 90 Grad in Rich- tung Ziegeleistraße ansteigend auf die erforderliche Höhe gefördert. Der Abwurf er- folgt in Big-Bags, die zur besseren Aufnahme in eine Staplergabel eingehängt wer- den. Die befüllten und verschlossenen Big-Bags werden mit dem Stapler zum Freiflä- chenlager für Palettenware und Big-Bags transportiert.

08. 05. 2019 : M147587_01_BER_1D.DOCX \ M147587 \ 147 \ PROJ \M\

3 ALLEFIRMEN

\ Derzeit besteht eine Möglichkeit zur Big-Bag-Abfüllung über eine Ersatzaufgabe, von der das Material über Förderband zum Schwenkband gelangt und von dort in Big-Bags (in eine FS01 - Staplergabel eingehängt) abgeworfen wird. Diese Möglichkeit soll als „Back-up“ weiter

MUC bestehen. \\S-

M147587/01 MUM/HMR 08. Mai 2019 Seite 11

08. 05. 2019 :

Abbildung 2. Auszug aus dem Lageplan mit Kennzeichnung der Einrichtungen [16].

M147587_01_BER_1D.DOCX \ M147587 \ 147 \ PROJ \M\ ALLEFIRMEN \ FS01 - MUC \\S-

M147587/01 MUM/HMR 08. Mai 2019 Seite 12

6 Schallemissionen der Anlage 6.1 Vorbemerkungen Im Folgenden sind die in Ansatz gebrachten Schallemissionen für den Betrieb der Peter Stadler GmbH zusammengestellt. Als Grundlage für die schalltechnische Beurteilung erfolgte ein Ortstermin zur Ein- sichtnahme der vorliegenden baulichen Gegebenheiten sowie zur Durchführung von Schallmessungen an den stationären Bestandsanlagen [15]. Die durch den anlagenbezogenen Fahrverkehr auf dem Betriebsgrundstück zu er- wartenden Geräusche wurden auf Basis von eigenen Messwerten und Literaturanga- ben erarbeitet (vgl. Abschnitt 6.3).

6.2 Stationäre Schallquellen im Bestand 6.2.1 Durchführung der Messungen Am 19.02.2019 wurden durch M.Sc. Matthias Müller Schallemissionsmessungen an der Bestandsanlage durchgeführt [15]. Die Messungen wurden durch den Anlagenbetreiber, Herrn Stadler begleitet. Während des Messtermins befand sich nach Aussage des Betreibers die Anlage in einem repräsentativen Betriebszustand.

Die Bestimmung der Schallleistungspegel LWA der im Freien befindlichen Einzel- schallquellen erfolgte unter Verwendung des Hüllflächenverfahrens nach DIN EN ISO 3746 [4].

Von den Vorgaben der vorgenannten Messnorm wurde im vorliegenden Fall dahin- gehend abgewichen, dass die Anzahl der Messpunkte teilweise reduziert wurde oder

08. 05. 2019 der Messflächenschalldruckpegel durch Abscannen der Messflächen erfasst wurde. : Die Messpunkte wurden repräsentativ für die Abstrahlcharakteristik der untersuchten Quellen gewählt. Bei den Messungen wurden die nachfolgend aufgelisteten Messgeräte verwendet.

Tabelle 3. Verwendete Messgeräte.

Nr. Gerät Hersteller Typ Serien Nr. M147587_01_BER_1D.DOCX \ 1 Präzisionsschallpegelmesser Norsonic 140 1405986 2 ½“ Kondensatormikrofon Norsonic 1225 208186 M147587 \

147 3 Akustischer Kalibrator Norsonic 1251 34088 \

PROJ

\M\ Der verwendete Schallpegelmesser und der akustische Kalibrator entsprechen der Klasse 1 der DIN EN 61672 [5] (Schallpegelmesser) bzw. DIN EN 60942 [6] (Kalibratoren). ALLEFIRMEN \ Die Kalibrierung der verwendeten Messgerätekette wurde zu Beginn der Messungen FS01

- überprüft. Am Ende der Messungen wurde die Konsistenz der Kalibrierung überprüft MUC \\S-

M147587/01 MUM/HMR 08. Mai 2019 Seite 13

und bestätigt. Im Rahmen des hauseigenen Qualitätssicherungssystems werden die Geräte zusätzlich in regelmäßigen Abständen überwacht und kontrolliert. Das Mikrofon war während der Luftschallmessungen mit einem Windschutz verse- hen. Für die Zeitbewertung des Schallpegelmessers wurde die Einstellung "Fast" verwen- det. Gemessene Schalldruckpegel sind bezogen auf 2 · 10-5 Pa. Schallleistungspegel in diesem Bericht sind bezogen auf 1 · 10-12 W.

6.2.2 Messergebnisse In der folgenden Tabelle 4 sind alle im Rahmen des Messtermins erfassten Schall- emittenten mit dem Schallleistungspegel der abgestrahlten Geräusche aufgeführt. In Tabelle 5 aufgeführt sind die gemessenen mittleren Raumpegel.

Tabelle 4. Im Zuge des Messtermins ermittelte Schallleistungspegel LWA der von den stationären Schallquellen bzw. Fahrzeugen der Peter Stadler GmbH im Bestand abgestrahl- ten Geräusche.

Lfd. Nr. Bezeichnung Schallleistungspegel in dB(A) 1 Toyota Dieselstapler Tonero 25 Vorbeifahrt 97 2 Toyota Dieselstapler Tonero 25 Paletten abladen 91 3 Volvo Radlader Fahrt Bergauffahrt 97 4 Volvo Radlader Beschickungsfahrt 94 5 Volvo Radlader Aufnahme Material/Mischen 110

6 Abladen Lkw 110 7 Hammermühle 2 Aufgabetrichter 98 08. 05. 2019 : 8 Bypass-Sieb Mühle 1/2 85 9 Hammermühle 1 Öffnung Süd 97 10 Hammermühle 1 Öffnung Nord 103 11 Mischtrommel Substrat Leerlauf 93 12 Aufgabetrichter Absackung Tor 67 13 Palettierung Tor 69 M147587_01_BER_1D.DOCX

\ 14 Palettierung Fassade 69 15 Palettierung Förderband 84

M147587 \ 147 \ Tabelle 5. Mittlere Schalldruckpegel LpA im Bereich Absackung der Peter Stadler GmbH. PROJ

\M\ Lfd. Nr. Bezeichnung Schalldruckpegel in dB(A) 1 mittlerer Raumpegel Aufgabetrichter Absackung 78

ALLEFIRMEN 2 mittlerer Raumpegel Absackung 78 \

FS01 -

MUC \\S-

M147587/01 MUM/HMR 08. Mai 2019 Seite 14

6.2.3 Schallabstrahlung ins Freie Die Berechnung der über die Außenbauteile im Bereich Absackung abgestrahlten Geräusche erfolgt nach VDI 2571 [12]. Im Bereich des Aufgabetrichters befindet sich in der Nordostfassade eine ca. 8 m² große Öffnung. Unter Berücksichtigung des Raumpegels aus Tabelle 5 ergibt sich ein

Schallleistungspegel von LWA = 81 dB(A) für die über die Öffnung abgestrahlten Ge- räusche. Die Absackung ist in der unteren Hälfte aus massivem Stahlbeton errichtet, die obere Hälfte sowie das Dach sind aus Sandwichpaneelen sowie Fenster aus Lichtwellplat- ten errichtet. Die Schallabstrahlung im Bereich der Fassaden wird hierbei maßgeblich durch die Lichtwellplatten beeinflusst, so dass die restliche Fassadenabstrahlung eine untergeordnete Rolle spielt. In der Westfassade befindet sich zudem ein Schnelllauftor. Für die Schallemissionen über die Gebäudeumschließungsflächen werden folgende bewertete Bau-Schalldämm-Maße berücksichtigt:

Sandwichpaneele: Rw = 23 dB

Lichtwellplatte: Rw = 2 dB

Schnelllauftor: Rw = 25 dB

Werden die o. g. Dämmwerte und die gemessenen mittleren Raumpegel aus Kapi- tel 6.2.2 zugrunde gelegt, ergeben sich die in Tabelle 6 aufgeführten Schallleistungspegel für die über die Außenbauteile abgestrahlten Geräusche.

Tabelle 6. Zusammengefasste Schallleistungspegel für die über die Außenbauteile abgestrahlten Geräusche. 08. 05. 2019 : Lfd. Nr. Bezeichnung Schallleistungspegel in dB(A) 1 Absackung Fenster 80 2 Absackung Dach 65 3 Absackung Tor 58 4 Öffnung Aufgabetrichter 81

M147587_01_BER_1D.DOCX \

M147587 \ 147 \ PROJ \M\ ALLEFIRMEN \ FS01 - MUC \\S-

M147587/01 MUM/HMR 08. Mai 2019 Seite 15

6.3 Zusammenfassung Schallemissionen stationäre Schallquellen In Tabelle 7 ist eine Übersicht der in Ansatz gebrachten stationären Schallquel- len/Schallübertragungswege gegeben.

Tabelle 7. Schallleistungspegel LWA der von den stationären Schallquellen der Peter Stadler GmbH im Bestand abgestrahlten Geräusche sowie die jeweils pro Tag zu berücksichtigende Betriebsdauer gemäß Betreiberangaben [16].

Lfd. Nr. Bezeichnung Schallleistungs- Anzusetzende pegel in dB(A) Betriebszeit in min. 1 Hammermühle 2 Aufgabetrichter 98 660 2 Bypass-Sieb Mühle 1/2 85 660 3 Hammermühle 1 Öffnung Süd 97 660 4 Hammermühle 1 Öffnung Nord 103 660 5 Mischtrommel Substrat Leerlauf 964 120 6 Aufgabetrichter Absackung Tor 67 660 7 Palettierung Tor 69 660 8 Palettierung Fassade 69 660 9 Palettierung Förderband 84 660 10 Absackung Fenster 80 660 11 Absackung Dach 65 660 12 Absackung Tor 58 660 13 Öffnung Aufgabetrichter 81 660

Anmerkung: Die geplante Abfüllung von Big-Bags im Bereich der Lagerhalle 2 spielt aus schall-

08. 05. 2019 technischer Sicht aufgrund der geringen Abfüllmenge von maximal 10 Big-Bags in : der Woche eine eher untergeordnete Rolle. Hierbei findet vor allem Fahrverkehr im Freien statt, welcher entsprechend den nachfolgenden Ausführung berücksichtigt wird.

M147587_01_BER_1D.DOCX \ M147587 \ 147 \ PROJ \M\ ALLEFIRMEN \

FS01 - 4 Da die Mischtrommel zum Messzeitpunkt lediglich im Leerlaufbetrieb messbar war wird für

MUC die Prognose ein Zuschlag von 3 dB berücksichtigt. \\S-

M147587/01 MUM/HMR 08. Mai 2019 Seite 16

- Einsatz eines Radladers (Volvo) für 390 min (Beschickung und Sortierung des Ausgangsmaterials für jeweils 120 min, 30 min zur Beladung von Kleintrans- portern sowie 120 min zur Beladung von 8 weiteren Lkw).

Die diesbezüglich zu erwartenden Geräusche werden wie folgt berücksichtigt: - Fahrgeräusche der Lkw mit einem zeitlich gemittelten, längenbezogenen Schall-

leistungspegel pro Stunde und Meter Fahrweg von LWA’,1h = 63 dB(A)/m je Lkw [7]. - Fahrgeräusche der Kleintransporter mit einem zeitlich gemittelten, längenbezogenen Schallleistungspegel pro Stunde und Meter Fahrweg von

LWA’,1h = 56 dB(A)/m je Kleintransporter [7]. - Lkw-spezifische Geräusche werden vereinfacht anhand des Rangiergeräusches

mit einem Schallleistungspegel von LWA = 99 dB(A) [7] und einer Einwirkzeit von 2 min je Lkw betrachtet. - Fahrgeräusche des Diesel-Staplers werden auf Grundlage der Schallmessun-

gen vor Ort mit einem Schallleistungspegel von LWA = 97 dB(A) berücksichtigt,

Ladevorgänge mit einem Schallleistungspegel von LWA = 91 dB(A). - Die Fahrgeräusche des Volvo-Radladers werden auf Grundlage der Schallmes-

sungen vor Ort mit einem Schallleistungspegel von LWA = 94 dB(A) für die

ebene Fahrt und mit LWA = 97 dB(A) für die Bergauffahrt berücksichtigt.

Anmerkungen: Gemäß Anlagenbeschreibung sind zwei Radlader verfügbar. Nach Aussage des An- lagenbetreibers ist jedoch maximal ein Radlader in Betrieb. Das zweite Gerät dient

nur als Redundanz. Der Berücksichtigte Radlader der Fa. Volvo ist hierbei der haupt- sächlich verwendete Radlader. 08. 05. 2019 : Der anlagenbezogene Fahrverkehr kann je nach Frequentierung, Jahreszeit und pro- duzierten Produkten stark schwanken. Auch kann ein schalltechnischer Schwerpunkt nicht eindeutig festgelegt werden, da die unterschiedlichen Tätigkeiten in verschiede- nen Bereichen, in größerer oder geringerer Entfernung zu den Immissionsorten statt- finden können. Daher ist eine Abbildung eines allgemein gültigen charakteristischen Betriebstages nur bedingt möglich. In dem gewählten Ansatz fliesen sowohl die An- gaben gemäß Betriebsbeschreibung wie auch Betriebsabläufe, wie sie zum Mess- M147587_01_BER_1D.DOCX \ zeitpunkt im Zuge des Ortstermins tatsächlich vorgefunden wurden, mit ein. In den gewählten Ansätzen sind Fahrbewegungen für die Herstellung von Substrat M147587 \ nur in einem sehr geringen Maße angesetzt, da Wert auf eine konservative Betrach- 147 \ tung des Fahrverkehrs im Bereich der Immissionsorte gelegt wurde. Da die Mischung

PROJ von Substrat im nördlichen Bereich stattfindet und hierfür an anderer Stelle weniger \M\ Fahrten zu erwarten sind, spielt dieser Vorgang aus schalltechnischer Sicht eine un- tergeordnete Rolle. Die geplante Big-Bag-Abfüllung im Bereich der Lagerhalle 2 wird ebenfalls durch die ALLEFIRMEN \ gewählten Ansätze mit abgedeckt. FS01 -

MUC \\S-

M147587/01 MUM/HMR 08. Mai 2019 Seite 19

7 Berechnung der Geräuschimmissionen und Beurteilung 7.1 Berechnungsverfahren Die Schallausbreitungsberechnung für die Prognose der Geräuschimmissionen wird unter Anwendung des Rechenprogramms CadnaA, Version 2019 (32 bit) durchge- führt. Die Ausbreitungsrechnung erfolgt nach den Vorschriften der DIN ISO 9613-2 [3] unter folgenden Randbedingungen: - der Bodeneffekt wird nach Kapitel 7.3.2 ("alternatives Verfahren") ermittelt,

- der standortbezogene Korrekturfaktor C0 zur Berechnung der meteorologischen

Korrektur Cmet wird für die Ermittlung der Beurteilungspegel mit C0 = 2 dB ange- setzt, - die Berechnung der Beurteilungspegel wird mit A-bewerteten Oktav-Schallpe- geln mit den Mittenfrequenzen von 31,5 Hz bis 8000 Hz durchgeführt. Bei der Ausbreitungsrechnung werden die Pegelminderungen durch - Abstand und Luftabsorption, - Boden- und Meteorologiedämpfung und - Abschirmung (Berücksichtigung auch der Beugung um seitliche Hindernisse) erfasst. Der Geländeverlauf wird auf Grundlage eines digitalen Geländemodells [18] in Verbindung mit Informationen aus den zur Verfügung gestellten Planunterlagen [16] modelliert.

Die an den genannten Baukörpern auftretenden Reflexionen werden bis zur Refle- xion 3. Ordnung berechnet. Die Fassaden der Baukörper werden dabei als schall- harte Flächen mit einem Reflexionsverlust von 1 dB in Ansatz gebracht. 08. 05. 2019 : 7.2 Zuschläge nach TA Lärm Im Bereich der Mühlen (Quellseitig) sind prinzipiell impulshaltige Geräusche zu er- warten. Da diese am nächst gelegenen Immissionsort bereits eher als breitbandiges Geräusch wahrnehmbar sind und zudem durch die messtechnische Erfassung der Geräuschemissionen impulshaltige Komponenten bereits im schalltechnischen An- satz enthalten sind, ist kein zusätzlicher Zuschlag für Impulshaltigkeit zu vergeben. M147587_01_BER_1D.DOCX \ Aufgrund der Geräuschcharakteristik der Anlage werden auch keine Zuschläge für ton- und informationshaltige Geräusche vergeben. M147587 \

147 Die Eingabedaten und Ergebnisse des Berechnungsprogramms sind in Anhang B \ aufgeführt. PROJ

\M\ ALLEFIRMEN \ FS01 - MUC \\S-

M147587/01 MUM/HMR 08. Mai 2019 Seite 20

7.3 Berechnungsergebnisse Nachfolgend sind die ermittelten Beurteilungspegel für den Betrieb der Anlage unter Berücksichtigung der Schallemissionen gemäß Kapitel 6 aufgeführt:

Tabelle 8. Beurteilungspegel der Peter Stadler GmbH zur Tagzeit (22:00 bis 06:00 Uhr) ge- genübergestellt den Immissionsrichtwerten.

Immissionsort Gebietseinstufung Beurteilungspegel Immissionsricht- in dB(A) wert in dB(A) tags tags IO1 Fliederweg 1, MI 54 60 Fl.-Nr. 203 IO2 Lehmkreppenweg 2, MI 36 60 Fl.-Nr. 212/1

8 Beurteilung Wie den Ergebnissen aus Tabelle 8 zu entnehmen ist, wird der Immissionsrichtwert von 60 dB(A) für die Tagzeit an Immissionsort IO 1 um 6 dB unterschritten. An Im- missionsort IO 2 wird der Immissionsrichtwert um 24 dB unterschritten. Nachdem an Immissionsort IO 1 der Immissionsrichtwert um mindestens 6 dB unter- schritten wird, ist das sog. Irrelevanzkriterium gemäß Nr. 3.2.1 TA Lärm [2] erfüllt. Da an Immissionsort IO 2 der zulässige Immissionsrichtwert um mehr 10 dB(A) unter- schritten wird, liegt dieser nach 2.2 TA Lärm [2] außerhalb des Einwirkungsbereichs der Anlage.

9 Weitergehende Anforderungen nach TA Lärm 08. 05. 2019 : 9.1 Beurteilung tieffrequenter Schallimmissionen In der DIN 45680 [9] wird ein Verfahren zur Messung und Bewertung tieffrequenter Geräuschimmissionen innerhalb von Gebäuden beschrieben (gemeint sind hierbei die Wohngebäude in der Nachbarschaft). Im Sinne dieser Norm wird Schall als tieffrequent bezeichnet, wenn seine vorherr-

M147587_01_BER_1D.DOCX schenden Energieanteile im Frequenzbereich unter 90 Hz liegen. Dies ist der Fall, \ wenn die Differenz der Schalldruckpegel in Gebäuden LCF – LAF > 20 dB ist. Rele- vante tieffrequente Geräuschimmissionen im Sinne der DIN 45680 [9] sind im M147587 \ vorliegenden Fall nicht zu erwarten. 147 \

PROJ

\M\ 9.2 Geräuschimmission durch kurzzeitige Geräuschspitzen Nach TA Lärm [2] dürfen einzelne kurzzeitige Geräuschspitzen die Immissionsricht- werte tags um bis zu 30 dB und nachts um bis zu 20 dB überschreiten. ALLEFIRMEN \ Unter Berücksichtigung eines Maximalpegels von LWA = 123 dB(A), wie es charakte- FS01 - ristisch für das Schlagen von Lkw-Klappen ist, ist keine Überschreitung der Immissi- MUC \\S-

M147587/01 MUM/HMR 08. Mai 2019 Seite 21

onsrichtwerte festzustellen. Der gemessenen Maximalpegel der Mühlen ist mit

LWA = 110 dB(A) sogar deutlich geringer als der zugrunde gelegte.

9.3 Zuzurechnender Verkehr auf öffentlichen Straßen Nach den Vorgaben der 16. BImSchV [11] bzw. der RLS-90 [10] ist für das mit dem Anlagenbetrieb verbundene Verkehrsaufkommen auf öffentlichen Straßen der Mittel- wert über alle Tage des Jahres zu bilden. Unter Berücksichtigung der maximal möglichen Fahrbewegungen gemäß Antrags- unterlagen ergeben sich jeweils 2.400 Fahrbewegungen für den Abtransport per Lkw und Kleintransporter sowie 5.760 Fahrten für Anlieferungen. Hierbei sind keine Feri- enzeiten usw. berücksichtigt. Auf Grundlage dieser Zahlen werden die Immissionsgrenzwerte der 16. BImSchV [11] unterschritten. Organisatorische Maßnahmen für den anlagenbezogenen Fahrverkehr auf öffentli- chen Verkehrsflächen sind nicht zu ergreifen.

10 Qualität der Prognose Die Qualität der Prognose hängt sowohl von den Eingangsdaten, d. h. den Schalle- missionswerten, den Betriebszeiten usw., als auch von den Parametern der Immissi- onsberechnung ab. Die Emissionswerte (Schallleistungspegel) wurden auf Grundlage einer messtechni- schen Bestandserfassung ermittelt.

Bei der Ermittlung der Beurteilungspegel wurden konservative Ansätze berücksichtigt, z. B.

08. 05. 2019 - Berücksichtigung eines Tages mit hohem Verkehrsaufkommen sowohl mit : Anlieferungen als auch Abtransporten, - Berücksichtigung eines parallelen Volllastbetriebs aller vorhandenen Aggregate (Mühlen, Mischtrommel, etc.). Die Berechnung der Geräuschimmissionen nach DIN ISO 9613-2 [3] wurde mit einer Software (Cadna/A, Version 2019 (32 Bit)) durchgeführt, für die eine aktuelle Kon-

M147587_01_BER_1D.DOCX formitätserklärung nach DIN 45687 [8] vorliegt. \ In diesem Bericht werden die Zahlenwerte für Pegelgrößen auf ganze dB gerundet M147587

\ angegeben. Alle Berechnungen werden jedoch mit der vollen Rechengenauigkeit des 147

\ verwendeten Rechenprogramms durchgeführt. Auf ganze dB gerundet wird erst für die Angabe der Endergebnisse im Bericht. Hierdurch ist sichergestellt, dass im Rah- PROJ

\M\ men von Berechnungen keine zusätzlichen Rundungsfehler entstehen.

ALLEFIRMEN \ FS01 - MUC \\S-

M147587/01 MUM/HMR 08. Mai 2019 Seite 22

11 Auflagenvorschläge zum Lärmschutz

1. Mess- und Beurteilungsvorschrift ist die Sechste Allgemeine Verwaltungsvor- schrift zum Bundes-Immissionsschutzgesetz (Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm – TA Lärm vom 26. August 1998 (GMBl Nr. 26/1998 S. 503), geän- dert durch Verwaltungsvorschrift vom 01.06.2017 (BAnz AT 08.06.2017 B5)). 2. Alle Anlagenteile sind nach dem aktuellen Stand der Technik zur Lärmminde- rung zu errichten, zu warten und zu betreiben. 3. Die Anlage ist schalltechnisch so zu betreiben, dass die Beurteilungspegel die nachfolgenden Immissionsrichtwerte nicht überschreiten:

Immissionsort Immissionsrichtwert in dB(A) tags IO1 Fliederweg 1, 54 Fl.-Nr. 203

Einzelne kurzzeitige Geräuschspitzen dürfen die Immissionsrichtwerte der TA Lärm tags um nicht mehr als 30 dB und nachts um nicht mehr als 20 dB überschreiten. Eine Schalltechnische Verträglichkeit liegt auch dann vor, wenn der Beurtei- lungspegel der Gesamtbelastung (d. h. in Summe zusammen mit der Vorbe- lastung) einen Immissionsrichtwert von 60 dB(A) nicht überschreitet.

08. 05. 2019 : M147587_01_BER_1D.DOCX \ M147587 \ 147 \ PROJ \M\ ALLEFIRMEN \ FS01 - MUC \\S-

M147587/01 MUM/HMR 08. Mai 2019 Seite 23

Anhang A

Abbildungen

08. 05. 2019 : M147587_01_BER_1D.DOCX \ M147587 \ 147 \ PROJ \M\ ALLEFIRMEN \ FS01 - MUC \\S-

M147587/01 MUM/HMR 08. Mai 2019 Anhang A, Seite 1

08. 05. 2019 : M147587_01_BER_1D.DOCX \ M147587 \ 147 \ PROJ \M\

Abbildung A 1. Lage der Immissionsorte, Betriebsgrundstück der Peter Stadler GmbH ist rot ALLEFIRMEN \ umrandet. FS01 - MUC \\S-

M147587/01 MUM/HMR 08. Mai 2019 Anhang A, Seite 2

08. 05. 2019 : M147587_01_BER_1D.DOCX \ M147587 \ 147 \ PROJ \M\

ALLEFIRMEN \ Abbildung A 2. Lage der berücksichtigten stationären Schallquellen. FS01 - MUC \\S-

M147587/01 MUM/HMR 08. Mai 2019 Anhang A, Seite 3

08. 05. 2019 : M147587_01_BER_1D.DOCX \ M147587 \ 147 \ PROJ \M\

Abbildung A 3. Lage der Schallquellen für den zu berücksichtigenden Fahrverkehr. ALLEFIRMEN \ FS01 - MUC \\S-

M147587/01 MUM/HMR 08. Mai 2019 Anhang A, Seite 4

Hammermühle 1 Öffnung Süd Hammermühle 2 Aufgabetrichter

Bypass-Sieb Mühle 1/2

Abbildung A 4. Blick von Osten auf die Anlage.

Öffnung Aufgabetrichter Absackung 08. 05. 2019 : M147587_01_BER_1D.DOCX \ M147587 \ 147 \ PROJ \M\ Hammermühle 1 Öffnung Nord ALLEFIRMEN \ FS01 -

MUC Abbildung A 5. Blich von Norden auf die Anlage. \\S-

M147587/01 MUM/HMR 08. Mai 2019 Anhang A, Seite 5

Abbildung A 6. Tor Aufgabetrichter Absackung.

Fenster Absackung 08. 05. 2019 : M147587_01_BER_1D.DOCX \ M147587 \ 147 \ PROJ \M\

Tor Absackung ALLEFIRMEN \

FS01 -

MUC Abbildung A 7. Blick aus Westen auf Absackung. \\S-

M147587/01 MUM/HMR 08. Mai 2019 Anhang A, Seite 6

Förderband Palettierung Fassade Palettierung

Abbildung A 8. Blick aus Westen auf Palettierung.

08. 05. 2019 : M147587_01_BER_1D.DOCX \ M147587 \ 147 \ PROJ \M\ ALLEFIRMEN \ FS01 - MUC \\S-

M147587/01 MUM/HMR 08. Mai 2019 Anhang A, Seite 7

Anhang B

Tabellen zum Schallausbreitungsberechnungsmodell

08. 05. 2019 : M147587_01_BER_1D.DOCX \ M147587 \ 147 \ PROJ \M\ ALLEFIRMEN \ FS01 - MUC \\S-

M147587/01 MUM/HMR 08. Mai 2019 Anhang B, Seite 1

Projekt (M147587_01_Ber_1D.cna) Variante: (V01 Anlage)

Projektname : M147587 Auftraggeber : Peter Stadler GmbH Sachbearbeiter : M.Sc. Matthias Müller Zeitpunkt der Berechnung : Mai 2019 Cadna/A : Version 2019 (32 Bit)

Berechnungsprotokoll

Berechnungskonfiguration Parameter Wert Allgemein Land (benutzerdefiniert) Max. Fehler (dB) 0.00 Max. Suchradius (#(Unit,LEN)) 2000.00 Mindestabst. Qu-Imm 0.00 Aufteilung Rasterfaktor 0.50 Max. Abschnittslänge (#(Unit,LEN)) 1000.00 Min. Abschnittslänge (#(Unit,LEN)) 1.00 Min. Abschnittslänge (%) 0.00 Proj. Linienquellen An Proj. Flächenquellen An Bezugszeit Bezugszeit Tag (min) 960.00 Bezugszeit Nacht (min) 60.00 Zuschlag Tag (dB) 0.00

Zuschlag Ruhezeit (dB) 6.00 Zuschlag Nacht (dB) 0.00 Zuschlag Ruhezeit nur für Kurgebiet reines Wohngebiet 08. 05. 2019 : allg. Wohngebiet DGM Standardhöhe (m) 0.00 Geländemodell Triangulation Reflexion max. Reflexionsordnung 3 Reflektor-Suchradius um Qu 100.00 Reflektor-Suchradius um Imm 100.00 Max. Abstand Quelle - Immpkt 1000.00 1000.00 M147587_01_BER_1D.DOCX \ Min. Abstand Immpkt - Reflektor 1.00 1.00 Min. Abstand Quelle - Reflektor 0.50 Industrie (ISO 9613) M147587 \ Seitenbeugung mehrere Obj 147 \ Hin. in FQ schirmen diese nicht ab Aus Abschirmung ohne Bodendämpf. über Schirm PROJ Dz mit Begrenzung (20/25) \M\ Schirmberechnungskoeffizienten C1,2,3 3.0 20.0 0.0 Temperatur (#(Unit,TEMP)) 10 rel. Feuchte (%) 70 Windgeschw. für Kaminrw. (#(Unit,SPEED)) 3.0 ALLEFIRMEN \ SCC_C0 2.0 2.0 FS01 - MUC \\S-

M147587/01 MUM/HMR 08. Mai 2019 Anhang B, Seite 2

\\S-muc-fs01\allefirmen\M\Proj\147\M147587\01_Ber_1D\Anhang_B.docx 08.05.2019 10:43:00

Punktquellen

Bezeichnung M. ID Schallleistung Lw Lw / Li Korrektur Schalldämmung Dämpfung Einwirkzeit K0 Freq. Richtw. Höhe Koordinaten Tag Abend Nacht Typ Wert norm. Tag Abend Nacht R Fläche Tag Ruhe Nacht X Y Z (dBA) (dBA) (dBA) dB(A) dB(A) dB(A) dB(A) (m²) (min) (min) (min) (dB) (Hz) (m) (m) (m) (m) Bypass-Sieb Mühle 1/2 !02! 84,6 84,6 84,6 Lw LWA_05 0,0 0,0 0,0 660,00 0,00 0,00 0,0 (keine) 2,00 r 32718640,88 5406425,91 431,00 Mischtrommel Substrat Leerlauf !02! 95,9 95,9 95,9 Lw LWA_08 3,0 3,0 3,0 660,00 0,00 0,00 0,0 (keine) 2,00 r 32718638,23 5406500,17 432,56

M147587/01 MUM/HMR M147587/01 MUM/HMR 08. Mai 2019 2019 Mai 08. Max - !02! 123,0 123,0 123,0 Lw LWA_14 123,0 0,0 0,0 0,0 960,00 0,00 0,00 0,0 (keine) 2,00 r 32718646,20 5406470,12 431,60

Linienquellen

Bezeichnung M. ID Schallleistung Lw Schallleistung Lw' Lw / Li Korrektur Schalldämmung Dämpfung Einwirkzeit K0 Freq. Richtw. Bew. Punktquellen Tag Abend Nacht Tag Abend Nacht Typ Wert norm. Tag Abend Nacht R Fläche Tag Ruhe Nacht Anzahl Geschw. (dBA) (dBA) (dBA) (dBA) (dBA) (dBA) dB(A) dB(A) dB(A) dB(A) (m²) (min) (min) (min) (dB) (Hz) Tag Abend Nacht (km/h) Lagerplatz 0 - 2 mm !01! 96,6 96,6 96,6 77,6 77,6 77,6 Lw LWA_01 0,0 0,0 0,0 105,00 0,00 0,00 0,0 (keine) Lagerplatz 0 - 3 mm !01! 96,6 96,6 96,6 79,5 79,5 79,5 Lw LWA_01 0,0 0,0 0,0 105,00 0,00 0,00 0,0 (keine) Lagerplatz 0 - 2, 2 - 3 mm !01! 96,6 96,6 96,6 81,1 81,1 81,1 Lw LWA_01 0,0 0,0 0,0 105,00 0,00 0,00 0,0 (keine) Volvo Radlader Bergfahrt !01! 96,6 96,6 96,6 77,5 77,5 77,5 Lw LWA_02 0,0 0,0 0,0 120,00 0,00 0,00 0,0 (keine) Volvo Radlader Beschickung !01! 94,3 94,3 94,3 73,3 73,3 73,3 Lw LWA_03 0,0 0,0 0,0 120,00 0,00 0,00 0,0 (keine) Lkw (36 St. pro Tag; 3 St. pro Stunde) !01! 91,8 91,8 -13,0 67,8 67,8 -37,0 Lw- LWA_15 106,0 6,0 6,0 6,0 660,00 60,00 0,00 0,0 (keine) 3,0 3,0 0,0 20,0 PQ Kleintransporter (24 St. pro Tag; 2 St. pro Stunde) !01! 59,1 59,1 56,1 36,1 36,1 33,1 Lw LWA_15 56,1 3,0 3,0 0,0 660,00 60,00 0,00 0,0 (keine) Beladen 8 Lkw per Stapler (15 min. pro Lkw) bzw. Beschickung Lagerhalle 2 !01! 96,6 96,6 96,6 73,4 73,4 73,4 Lw LWA_01 0,0 0,0 0,0 200,00 0,00 0,00 0,0 (keine) (80 min) Beladen 8 Lkw per Radlader (15 min. pro Lkw) !01! 94,3 94,3 94,3 71,6 71,6 71,6 Lw LWA_03 0,0 0,0 0,0 120,00 0,00 0,00 0,0 (keine)

Flächenquellen

Bezeichnung M. ID Schallleistung Lw Schallleistung Lw'' Lw / Li Korrektur Schalldämmung Dämpfung Einwirkzeit K0 Freq. Richtw. Bew. Punktquellen Tag Abend Nacht Tag Abend Nacht Typ Wert norm. Tag Abend Nacht R Fläche Tag Ruhe Nacht Anzahl (dBA) (dBA) (dBA) (dBA) (dBA) (dBA) dB(A) dB(A) dB(A) dB(A) (m²) (min) (min) (min) (dB) (Hz) Tag Abend Nacht Absackung Dach !02! 65,2 65,2 65,2 49,9 49,9 49,9 Li LpA_02 0,0 0,0 0,0 Sandwich 33,85 660,00 0,00 0,00 0,0 (keine) Abladen Paletten 0 - 2 mm !01! 91,3 91,3 91,3 67,8 67,8 67,8 Lw LWA_13 0,0 0,0 0,0 15,00 0,00 0,00 0,0 (keine) Abladen Paletten 0 - 3 mm !01! 91,3 91,3 91,3 73,1 73,1 73,1 Lw LWA_13 0,0 0,0 0,0 15,00 0,00 0,00 0,0 (keine) Abladen Paletten 0 - 2, 2 - 3 mm !01! 91,3 91,3 91,3 67,8 67,8 67,8 Lw LWA_13 0,0 0,0 0,0 15,00 0,00 0,00 0,0 (keine) Lkw Abladen (2 min pro Lkw, 20 Lkw) !01! 110,3 110,3 110,3 81,0 81,0 81,0 Lw LWA_14 0,0 0,0 0,0 40,00 0,00 0,00 0,0 (keine) Volvo Radlader Aufnahme Material/Mischen !01! 109,7 109,7 109,7 75,2 75,2 75,2 Lw LWA_16 0,0 0,0 0,0 120,00 0,00 0,00 0,0 (keine) Rangieren Lkw (2 min. je Lkw) !01! 99,0 99,0 99,0 67,8 67,8 67,8 Lw LWA_15 99,0 0,0 0,0 0,0 40,00 0,00 0,00 0,0 (keine) Beladen Lkw (10 min pro Lkw) !01! 91,3 91,3 91,3 65,6 65,6 65,6 Lw LWA_13 0,0 0,0 0,0 160,00 0,00 0,00 0,0 (keine) Rangieren Lkw (2 min. je Lkw) !01! 99,0 99,0 99,0 73,3 73,3 73,3 Lw LWA_13 99,0 0,0 0,0 0,0 32,00 0,00 0,00 0,0 (keine) Beladung Kleintransporter per Radlader !01! 94,3 94,3 94,3 71,5 71,5 71,5 Lw LWA_03 0,0 0,0 0,0 30,00 0,00 0,00 0,0 (keine)

Vertikale Flächenquellen

Bezeichnung M. ID Schallleistung Lw Schallleistung Lw'' Lw / Li Korrektur Schalldämmung Dämpfung Einwirkzeit K0 Freq. Richtw. Tag Abend Nacht Tag Abend Nacht Typ Wert norm. Tag Abend Nacht R Fläche Tag Ruhe Nacht

AnhangSeite B, 3 (dBA) (dBA) (dBA) (dBA) (dBA) (dBA) dB(A) dB(A) dB(A) dB(A) (m²) (min) (min) (min) (dB) (Hz) Hammermühle 2 Aufgabetrichter !02! 97,5 97,5 97,5 82,8 82,8 82,8 Lw LWA_04 0,0 0,0 0,0 660,00 0,00 0,00 3,0 (keine) Hammermühle 1 Öffnung Süd !02! 96,9 96,9 96,9 82,9 82,9 82,9 Lw LWA_06 0,0 0,0 0,0 660,00 0,00 0,00 0,0 (keine) Hammermühle 1 Öffnung Nord !02! 103,3 103,3 103,3 88,5 88,5 88,5 Lw LWA_07 0,0 0,0 0,0 660,00 0,00 0,00 0,0 (keine) Öffnung Aufgabetrichter Absackung !02! 80,7 80,7 80,7 71,7 71,7 71,7 Li LpA_01 0,0 0,0 0,0 0 8,00 660,00 0,00 0,00 0,0 (keine) Aufgabetrichter Absackung Tor !02! 67,4 67,4 67,4 53,6 53,6 53,6 Lw LWA_09 0,0 0,0 0,0 660,00 0,00 0,00 3,0 (keine) Absackung Tor !02! 57,5 57,5 57,5 47,7 47,7 47,7 Li LpA_02 0,0 0,0 0,0 Schnelllauftor 9,61 660,00 0,00 0,00 3,0 (keine) Fenster Absackung !02! 77,4 77,4 77,4 69,5 69,5 69,5 Li LpA_02 0,0 0,0 0,0 Lichtwellplatte_1mm 6,18 660,00 0,00 0,00 3,0 (keine) Fenster Absackung !02! 77,4 77,4 77,4 69,5 69,5 69,5 Li LpA_02 0,0 0,0 0,0 Lichtwellplatte_1mm 6,18 660,00 0,00 0,00 3,0 (keine) Palettierung Tor !02! 68,6 68,6 68,6 59,1 59,1 59,1 Lw LWA_10 0,0 0,0 0,0 660,00 0,00 0,00 3,0 (keine) Palettierung Fassade !02! 69,4 69,4 69,4 55,0 55,0 55,0 Lw LWA_11 0,0 0,0 0,0 660,00 0,00 0,00 3,0 (keine)

Palettierung Förderband !02! 84,1 84,1 84,1 72,5 72,5 72,5 Lw LWA_12 0,0 0,0 0,0 660,00 0,00 0,00 3,0 (keine)

\\S-muc-fs01\allefirmen\M\Proj\147\M147587\01_Ber_1D\Anhang_B.docx 08.05.2019 10:43:00

Schalldämm-Maß

Bezeichnung ID Oktavspektrum (dB) Quelle 31.5 63 125 250 500 1000 2000 4000 8000 Rw offen 0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 1 Schnelllauftor Schnelllauftor 10,0 15,0 20,0 19,0 23,0 26,0 25,0 27,0 27,0 25 Prima 222 -5dB Lichtwellplatte 1mm - 5 Lichtwellplatte_1mm 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 2,0 3,0 7,0 7,0 2 Prima 201 80 mm Sandwichpaneele Sandwich 3,0 7,0 11,0 16,0 22,0 18,0 41,0 43,0 43,0 23 Prima 53 -2dB

M147587/01 MUM/HMR M147587/01 MUM/HMR 08. Mai 2019 2019 Mai 08. Immissionspunkte - Beurteilungspegel

Bezeichnung M. ID Pegel Lr Richtwert Nutzungsart Höhe Koordinaten Tag+Rz Nacht Tag Abend Tag+Rz Nacht Tag Abend Gebiet Auto Lärmart X Y Z (dBA) (dBA) (dBA) (dBA) (dBA) (dBA) (dBA) (dBA) (m) (m) (m) (m) IO 1 Fliederweg 1, Fl.-Nr. 203 54,4 -80,2 55,3 35,2 60,0 45,0 0,0 0,0 MI Industrie 6,00 r 32718602,07 5406339,12 433,65 IO 2 Lehmkreppenweg 2, Fl.-Nr. 212/1 36,0 -80,2 36,9 19,6 60,0 45,0 0,0 0,0 MI Industrie 5,50 r 32718466,70 5406370,15 435,51

Teilpegel Tag der Quellen an den Immissionspunkten

Quelle Teilpegel V01 Anlage Tag+Rz Bezeichnung M. ID IO 1 Fliederweg 1, Fl.-Nr. 203 IO 2 Lehmkreppenweg 2, Fl.-Nr. 212/1 Beladen 8 Lkw per Stapler (15 min. pro Lkw) bzw. Beschickung Lagerhalle 2 (80 min) !01! 48,2 27,6 Volvo Radlader Aufnahme Material/Mischen !01! 47,7 31,4 Hammermühle 1 Öffnung Süd !02! 47,0 19,6 Lagerplatz 0 - 2 mm !01! 45,8 24,7 Lkw Abladen (2 min pro Lkw, 20 Lkw) !01! 42,1 22,8 Abladen Paletten 0 - 2 mm !01! 40,4 18,7 Lkw (36 St. pro Tag; 3 St. pro Stunde) !01! 38,7 23,1 Beladung Kleintransporter per Radlader !01! 38,3 11,9 Hammermühle 1 Öffnung Nord !02! 36,7 23,9 Lagerplatz 0 - 3 mm !01! 36,5 18,1 Beladen 8 Lkw per Radlader (15 min. pro Lkw) !01! 35,3 16,9 Hammermühle 2 Aufgabetrichter !02! 34,8 20,6 Volvo Radlader Beschickung !01! 33,9 10,8 Rangieren Lkw (2 min. je Lkw) !01! 32,9 15,6 Lagerplatz 0 - 2, 2 - 3 mm !01! 29,3 22,1 Volvo Radlader Bergfahrt !01! 28,6 13,4 Beladen Lkw (10 min pro Lkw) !01! 26,4 19,1 Rangieren Lkw (2 min. je Lkw) !01! 26,4 19,5 Mischtrommel Substrat Leerlauf !02! 26,0 23,2 Palettierung Tor !02! 20,2 1,9 Bypass-Sieb Mühle 1/2 !02! 19,5 7,3 Palettierung Fassade !02! 18,8 6,2 Abladen Paletten 0 - 2, 2 - 3 mm !01! 17,7 9,9 Öffnung Aufgabetrichter Absackung !02! 15,6 6,0 Kleintransporter (24 St. pro Tag; 2 St. pro Stunde) !01! 14,8 -5,9 Abladen Paletten 0 - 3 mm !01! 14,3 -0,2 Palettierung Förderband !02! 13,2 13,6

AnhangSeite B, 4 Fenster Absackung !02! 8,2 12,4 Fenster Absackung !02! 7,2 12,0 Aufgabetrichter Absackung Tor !02! 3,3 3,6 Absackung Dach !02! -4,1 -10,4 Absackung Tor !02! -11,4 -7,0 Max - !02!

Antrag auf Genehmigung im Sinne §§ 4, 19 BImSchG i. V. mit 4. BImSchV, Anhang 1, Ziffern 8.11.2.4 V und 8.12.2 V

Neugenehmigung zur Errichtung und zum Betrieb einer Anlage zur sonstigen Behandlung von nicht gefährlichen Abfällen von 10 t oder mehr je Tag hier: Herstellung von Spezialziegelmehl und Ziegelsplitten sowie zur Lagerung von nicht gefährlichen Abfällen mit einer Gesamtlagerkapazität von mehr als 100 t

Antragsteller: Peter Stadler GmbH Ziegeleistr. 22 93352 Rohr

Berater: Lomex EQS Consult GmbH Lochhausener Str. 203 81249 München

Datum: 04.11.2019

Peter Stadler GmbH Lomex EQS Consult GmbH Rohr, München,

______Peter Stadler Horst Gmeiner

Seite 2 von 27

Inhaltsverzeichnis

1 Vorhaben 4 2 Träger der Maßnahme 6 3 Standortbeschreibung 7 4 Anlagen- und Verfahrensbeschreibung 8 4.1 Beschreibung 8 4.2 Fließbilder und Verfahrensblockschemata 15 4.3 Anlagenleistung 18 4.4 Gehandhabte Stoffe 19 4.5 Output 20 4.6 Maximale Lagermengen und –bedingungen 20 4.7 Darstellung der Stoffströme 21 5 Investitionskosten 22 6 Luftreinhaltung 22 7 Lärm- und Erschütterungsschutz 24 8 Abfallentsorgung 25 9 Gewässerschutz 26 10 Arbeitsschutz und Brandschutz 26 11 Naturschutz 27 12 Energieeffizienz 27

Antrag auf Genehmigung nach 4. BImSchV Peter Stadler GmbH Anhang 1, Ziffer 8.11.2.4 V u. 8.12.2 V

Seite 3 von 27

Anlagen

Anlage 1: Übersichtplan M 1:25.000 Anlage 2: Übersichtslageplan Maßstab 1:5.000 Anlage 3: Lageplan M 1:1.000 Anlage 4: Lageplan M 1:1000 mit Kennzeichnung Gebäude und Lagerflächen Anlage 5: Pläne der Gebäudeeinrichtungen Anlage 5.1: Übersicht Anlage 5.2: Pläne Gebäude 1, 2 3 Anlage 5.3: Pläne Gebäude 4 Anlage 5.4: Pläne Gebäude 5, 6, 7 Anlage 5.5: Pläne Gebäude 8, 9, 10 Anlage 6: Flächennutzungsplan Anlage 7: Luftbild (ohne Maßstab) Anlage 8: Unterlagen Wery Hammermühle Typ WH 90/125 mit Plattenband Typ WPB 1000/7000 Anlage 9: Unterlagen Doppstadt Siebmaschine SM 518 Profi Anlage 10: Unterlagen zu Palettieranlage Statec-Binder Anlage 11: Unterlagen zu ESTA-Absauganlage MOBEX P-24 Anlage 12: Unterlagen Radlader Volvo L90H, Baujahr 2017 Anlage 13: Unterlagen Radlader CAT 930G, Baujahr 2008 Anlage 14: Unterlagen Toyota Diesel Gabelstapler, 2,5 t, Baujahr 2012 Anlage 15: Analysen Rohstoffe Anlage 15.1: Analyse Dachziegel Wienerberger AG, Straubing Anlage 15.2: Analyse Dachziegel Wienerberger AG, Bogen Anlage 15.3: Analyse Dachziegel Walther Dachziegel GmbH, Langenzenn Anlage 15.4: Analyse Mauerziegel Turben GmbH, Pförring Anlage 16: Prüfbericht FKB Gütersicherung Frischkompost, Schernthanner Anlage 17: Gutachten M147525/01 Staub-Immissionsprognose, Müller BBM GmbH Anlage 18: Gutachten M147587/01 Schall-Immissionsprognose, Müller BBM GmbH

Antrag auf Genehmigung nach 4. BImSchV Peter Stadler GmbH Anhang 1, Ziffer 8.11.2.4 V u. 8.12.2 V

Seite 4 von 27

1 Vorhaben

Die Peter Stadler GmbH hat 2008 die ehemalige Ziegelei Heinz Brand erworben. Die Fa. Brand hatte bis ca. 1970 Ziegel hergestellt und bereits zu dieser Zeit parallel zum Ziegeleibetrieb eine Mühle zur Aufbereitung der Ziegelreste betrieben.

Nach Einstellung des eigentlichen Ziegeleibetriebs wurde die Hammermühle von der Fa. Brand weiter betrieben und ca. 1980 durch eine zweite Hammermühle ergänzt. Es wurde vorwiegend Ziegelmehl für die Errichtung von Tennisplätzen hergestellt. Die Rohstoffe hierfür stammten zu Beginn noch von der eigenen Ziegelei und später dann von umliegenden Ziegeleien.

In dieser Zeit wurden die Betriebsflächen Zug um Zug befestigt und es wurden diverse überdachte Lagerboxen für Schüttgut zur Lagerung der losen Produkte errichtet. Für die Herstellung des Ziegelmehl wurde eine Absack- und Palettieranlage eingerichtet. Die Anlagen zur Herstellung von Ziegelmehl und Ziegelsplitt wurden bis zum Verkauf an die Peter Stadler GmbH (2008) weiter betrieben.

Nach dem Kauf wurde der Betrieb durch die Peter Stadler GmbH direkt mit den bestehenden Anlagen ohne Änderung weiter betrieben.

Nach den Erfahrungen aus dem Betrieb der Anlage wurden folgend allerdings die Lagerflächen der losen Baustoffe so umorganisiert, dass die Fahrwege der Radlader verkürzt wurden, um einerseits rationeller zu arbeiten, anderseits aber auch die Verschmutzung der Fahrwege zu reduzieren, was zu geringeren Staubbelastungen führte.

Die aus den Achtziger Jahren stammende Absackungs- und Palettieranlage wurde 2012 durch eine neue Anlage nach Stand der Technik (mit Absaug- und Filteranlage) ersetzt.

Nachdem sich der Markt für Ziegelmehle und Ziegelsplitte geändert hat (Rückgang des Neubaus von Tennisplätzen, dafür Pflege und Instandhaltung von Tennisplätzen) wurden neue Absatzmärkte gesucht und gefunden. Die Herstellung gröberer Ziegelsplitte erlaubt den Einsatz im Sportplatzunterbau.

Die gute Wasserdurchlässigkeit aber gleichzeitig hohe wasserspeichernde Wirkung der Ziegelsplitte eignete sich gleichzeitig aber auch für den Einsatz als Grundsubstanz für die Herstellung von Pflanzsubstraten, die zu dieser Zeit begonnen wurde. Hierzu werden den Ziegelsplitten Kompost aus Grünschnitten (zur Nährstoffversorgung) sowie andere Zuschlagsstoffe wie Blähton, Blähschiefer und Lava zugesetzt, um das Schüttgewicht für einen Einsatz auf Flachdächern zu verringern.

Antrag auf Genehmigung nach 4. BImSchV Peter Stadler GmbH Anhang 1, Ziffer 8.11.2.4 V u. 8.12.2 V

Seite 5 von 27

Bei der Übernahme und dem Weiterführen des Betriebs wurde versäumt die Genehmigungssituation zu überprüfen bzw. zu hinterfragen. Erst mit Kontakt im November 2015 wurde die Rechtslage durch das Landratsamt in Frage gestellt. In der Folge wurde am 15.02.2016 ein Informationsschreiben von der Peter Stadler GmbH mit einer Beschreibung des Betriebs an das Landratsamt versandt.

Da zu diesem Zeitpunkt der Fortbetrieb des Standortes in Rohr sehr in Frage stand (Teile der Produktion wurden an unseren Hauptstandort in Garching verlagert), konnte zu diesem Zeitpunkt keine Entscheidung getroffen werden. Zunächst sollte die Situation beobachtet werden. Leider wurde versäumt das LRA darüber in Kenntnis zu setzen.

Wie sich herausgestellt hat, ist der logistische Vorteil des Standorts in Rohr weit höher als erwartet. Auch die Sicherheit einer zweiten Produktionsstätte spricht für den Erhalt des Standortes.

Um nun die Rechtssituation verbindlich zu klären wird hiermit eine

Genehmigung gem. §§ 4 und 19 BImSchG in Verbindung mit der 4. BImSchV, Anhang 1 nach Ziffer 8.11.2.4 V sowie für die Lagerung nach Ziffer 8.12.2 V beantragt.

Antrag auf Genehmigung nach 4. BImSchV Peter Stadler GmbH Anhang 1, Ziffer 8.11.2.4 V u. 8.12.2 V

Seite 6 von 27

2 Träger der Maßnahme

Träger der Maßnahme ist die

Peter Stadler GmbH Meier-Helmbrecht-Str. 11 81377 München

Ansprechpartner: Herr Peter Stadler, Tel.: 089/7149248 Fax: 089/717796 E-Mail: [email protected]

Der Standort Rohr beschäftigt neben Herrn Stadler, der als Inhaber auch als Geschäftsführer tätig ist, drei Mitarbeiter.

Organigramm:

GF: Herr Stadler

Logistik, Vertrieb Leitung Produktion Frau Berger Herr Haimerl

Techn. Mitarbeiter Herr Grönig

Der hier vorliegende Genehmigungsantrag wurde erstellt mit Unterstützung der

Lomex EQS Consult GmbH Lochhausener Str. 203 81249 München

Ansprechpartner: Herr Horst Gmeiner, Tel.: 089/895461-51 Fax: 089/895461-59 E-Mail: [email protected]

Antrag auf Genehmigung nach 4. BImSchV Peter Stadler GmbH Anhang 1, Ziffer 8.11.2.4 V u. 8.12.2 V

Seite 7 von 27

3 Standortbeschreibung

Der Übersichtsplan M 1:25.000 (Anlage 1) zeigt den Ort Rohr in Niederbayern mit der Kennzeichnung der Lage des Grundstücks an der nördlichen Grenze von Rohr. Der Lageplan M 1:5.000 (Anlage 2) zeigt den Standort der Peter Stadler GmbH, der an der Ziegeleistr. 22 liegt, genauer und kennzeichnet die Umrisse des Grundstücks. Auf der Flurkarte M 1:1.000 (Anlage 3) ist der Umgriff des Betriebsgeländes sowie das Betriebsgelände und die Lage der baulichen Einrichtungen (mit Ausnahme der Lagerboxen) zu ersehen.

Im Lageplan mit Kennzeichnung M 1:1.000 (Anlage 4) sind die baulichen Einrichtungen bezeichnet und die zusätzlich Lagerboxen und Freiflächenlager eingezeichnet bzw. skizziert. Das Luftbild in Anlage 7 (Quelle: Bayernatlas; https://geoportal.bayern.de/bayernatlas) verdeutlicht die Gegebenheiten vor Ort.

Die Zufahrt zum Betriebsgelände erfolgt über die Ziegeleistraße. Über diese Straßenverbindung erfolgt auch der Anliefer- und Abholverkehr.

Pläne der baulichen Einrichtungen lagen aus dem Erwerb nur teilweise für das Bürogebäude (Bezeichnung Nr. 1, Anlage 4), einen Anbau an die Lagerhalle (Bezeichnung Nr. 2, Anlage 4), die neueren überdachten Lagerboxen (Bezeichnung Nr. 9, Anlage 4) sowie die durch Herrn Stadler errichteten Lagerboxen (Bezeichnung Nr. 8.1 bis 8.3) vor. Es wurde daher für alle Gebäude eine Nacherfassung zur Aufnahme der Gebäude durchgeführt. Die so erstellten Pläne erfassen alle aktuellen Gebäude im Grundriss und in Seitenansichten und Höhenschnitten und sind dem Antrag in den Anlagen 5.1 bis 5.5 beigelegt.

Das Betriebsgrundstück ist im Flächennutzungsplan (Anlage 6) des Markts Rohr als Industriegebiet ausgewiesen. Ein Bebauungsplan liegt nach Angaben des Markts Rohr nicht vor.

Das Betriebsgelände beinhaltet folgende Einrichtungen:

• Bürogebäude • Lagerhalle • Staplergarage und Magazin • Ladergarage • Lagerboxen (diverse, teilweise überdacht) • Einhausung (teilgemauert) für Mühlen • Halle (teilgemauert) für Absack- und Palettieranlage • Lagerflächen / Halden • Mischplatz für Substrate

Im Rahmen der Genehmigung ist die zusätzliche Einrichtung einer Abfüllung in Big- Bags sowie die Produktion von Erdmischungen (max. ca. 5.000 t/a) geplant.

Antrag auf Genehmigung nach 4. BImSchV Peter Stadler GmbH Anhang 1, Ziffer 8.11.2.4 V u. 8.12.2 V

Seite 8 von 27

Die Big-Bag-Abfüllung besteht im Wesentlichen aus einem Aufgabetrichter (Volumen ca. 8 m³) der im Außenbereich vor Halle 2 stehen soll und zwei Förderbändern, die das Material in die Halle 2 fördern und in die Big-Bags einbringen sollen. Die Lage der geplanten Abfüllung ist in Anlage 4 mit der Nummer 12 gekennzeichnet.

Die geplanten Erdmischungen sollen Mischungen aus Humus und / oder Rotlage mit Ziegelsand und anderen Zuschlagstoffen (Lava, Blähton etc.) sein und Anwendung in der Garten- und Landschaftsgestaltung finden. Die hierfür zusätzlich erforderlichen Transporte (An- und Abtransport) sind durch kalkulierten LKW-Bewegungen ausreichen abgedeckt.

Sämtliche Betriebsreinrichtungen befinden sich auf dem Betriebsgelände der Fa. Peter Stadler GmbH, Gemarkung Rohr in Niederbayern, Flurnummern 205 und 531/2.

Das Gelände ist erschlossen und wird mit elektrischem Strom und Frischwasser versorgt. Die sanitären Abwässer werden über einen Kanalanschluss der kommunalen Kläranlage zugeführt.

Die Räume des Bürogebäudes, in dem sich auch die Aufenthaltsräume für das Personal befinden, werden mittels Nachtspeicherheizgeräten elektrisch beheizt.

4 Anlagen- und Verfahrensbeschreibung

4.1 Beschreibung (allgemein)

Als Ziegelrohstoffe kommen vorwiegend Dachziegelbruch und untergeordnet Mauerziegelbruch aus Produktionsabfällen, also jeweils ohne vorherige Nutzung zum Einsatz. In geringerem Umfang kommt auch Dachziegelschutt aus Rückbauten oder Neueindeckungen von Ziegeldächern zum Einsatz (genaueres siehe Materialeingang).

Die Rohstoffe werden per LKW angeliefert und nach einer Eingangskontrolle vor den jeweiligen Lagerflächen abgeladen, endkontrolliert und anschließend per Radlader aufgehaldet. Von den Halden (oder Lagerboxen) werden die Rohstoffe per Radlader zur Anlage verbracht.

Der Ziegelrohstoff wird in einen Aufgabetrichter aufgegeben. Aus diesem Trichter zieht ein stufenlos einstellbares Plattenband das Aufgabematerial dosiert ab und beschickt damit eine der zwei Wery-Hammermühlen 90 / 125 mit verstellbarer Spaltrostweite (je nach gewünschtem Produkt). Es sind zwei identische Wery-Hammermühlen im Einsatz mit einer Durchsatzleistung von je ca. 7 – 8 m³ /h. Die Durchsatzleistung der Mühlen, die für sich genommen eine höhere Leistung (maximal ca. 14 – 16 m³/h bei Spaltweite 25 mm) erbringen würden, wird durch die geringeren Spaltbreiten und vor allem durch die Förderleistung des Plattenbandes (7,5 – 9,5 m³/h bei Bandgeschwindigkeiten von 1,2 – 1,5 m / min) gesteuert und begrenzt.

Antrag auf Genehmigung nach 4. BImSchV Peter Stadler GmbH Anhang 1, Ziffer 8.11.2.4 V u. 8.12.2 V

Seite 9 von 27

Zur Reduzierung möglicher Staubentwicklungen ist an der Anlage eine Befeuchtung / Bedüsung (am Ende des Plattenbands), die mit Frischwasser versorgt wird, installiert.

Die Mühlen sind auf schweren Fundamenten ohne Isolation festmontiert und sind werksseitig mit gleichgewichteten Verschleißteilen (Brechwerkzeugen) ausgerüstet, so dass sich nur begrenzt Schwingungen aufbauen können.

Das gemahlene bzw. gebrochene Material wird aus den Mühlen ausgeschleust und über ein ansteigendes Förderband einem Spannwellensieb (Främbs & Freudenberg; Typ Roberg 1600.4000.1) zugeführt.

Ziegelmehl

Für die Produktion von Ziegelmehl wird die Spaltweite der Mühlen auf 5 mm eingestellt.

Das zerkleinerte Material wird von der Mühle über ein Förderband einem Spannwellensieb zugeführt und dort je nach gewünschter Zielkörnung von 0 – 1 mm, 0 – 2 mm oder 0 - 3 mm durch geeignete Siebdeckbespannung klassiert und mit einem höhenverstellbaren Schwenkband auf eine Abwurffläche außerhalb der Einhausung (ca. 15 – 20 % der Gesamtmenge Ziegelmehl) oder direkt in den Vorbunker der Absackanlage (ca. 80 – 85 % der Gesamtmenge Ziegelmehl) gefördert. Über eine Ersatzaufgabe kann Material per Förderband auch direkt der Siebanlage, d. h. ohne Betrieb der Mühle) zugeführt werden, was aber nur ausnahmsweise geschieht.

Alle Anlagenteile inklusive der Mühlen sind durch eine Konstruktion teils aus Mauerwerk, teils aus Holz weitgehend überdacht und eingehaust.

Von der Abwurffläche wird das Ziegelmehl mit dem Radlader aufgenommen und in die überdachte Lagerbox 9 verbracht. Von dort aus wird das Material auf LKW verladen und zum Kunden transportiert.

Bei Bedarf kann das Ziegelmehl auch aus Box 9 per Radlader aufgenommen und direkt in den Vorbunker der Absackanlage aufgegeben werden, was aber ebenfalls nur in Ausnahmefällen geschieht.

Die Zielkörnungen der Ziegelmehle werden vom Vorbunker über ein Förderband direkt in eine Anlage zur Absackung überführt. Die Absackanlage (Statec Binder Offensackabfüllanlage, Typ Certopac-N) füllt das Ziegelmehl in Kunststoffsäcke ab, die noch in der Anlage verschlossen werden. Die Absackung ist mit einer Absauganlage der ESTA Apparatebau GmbH & Co.KG (MOBEX P-24, maximaler Abluft-Volumenstrom 2.800 m³/h) zur Entstaubung ausgerüstet. Die entstaubte Luft wird dabei in die Halle zurückgeführt. Die Leistung der Absackanlage ist in etwa an die Produktionsmenge der Mühlen angepasst und begrenzt diese.

Antrag auf Genehmigung nach 4. BImSchV Peter Stadler GmbH Anhang 1, Ziffer 8.11.2.4 V u. 8.12.2 V

Seite 10 von 27

Die abgepackten Kunststoffsäcke werden über Rollenförderer einer automatischen Palettieranlage (Fa. Statec Binder GmbH, Typ Principal Hochlagenpalettierer) zugeführt und dort bereits fertig palettiert. Die fertigen Euro-Paletten werden mit einem Strema Wickelautomat, Typ SAD 16 mit Stretchfolie transportsicher umwickelt und mit dem Stapler entnommen und in die Halle 2 (Lager für Paletten und Sackware) oder in eines der Freiflächenlager für Paletten und Säcke umgelagert.

Die Grobfraktionen der Siebungen (Körnungen 1/x, 2/x und 3/x) aus der Ziegelmehlherstellung werden mittels Förderband auf ein Bypass-Sieb gegeben. Dort wird das Überkorn 5/x abgetrennt und in die Mühle zurückgegeben. Die Körnungen 1/5, 2/5 und 3/5 werden auf Abwurfflächen außerhalb der Einhausung ausgetragen und von dort per Lader in die überdachte Lagerbox 3 verbracht. Von dort aus werden die Körnungen 1/5, 2/5 und 3/5, die als Trockenschüttungen für den Holzhausbau Verwendung finden, per Radlader auf LKW verladen und zum Kunden abtransportiert.

Alle Anlagenteile der Absackung und Palettierung befinden sich in Einhausung / Halle 7.

Ziegelsplitt

Für die Produktion von Ziegelsplitt wird die Spaltweite der Mühlen auf 16 mm eingestellt.

Das zerkleinerte Material (0 – 16 mm) wird über ein Förderband dem Spannwellensieb zugeführt und dort klassiert. Auch hier kann über eine Ersatzaufgabe Material per Förderband direkt der Siebanlage, d. h. ohne Betrieb der Mühle) zugeführt werden, was aber nur ausnahmsweise geschieht.

Durch geeignete Siebdeckbespannung wird das Material auf 4 mm ausgesiebt. Die Feinfraktion (Ziegelsand 0 – 4 mm, (ca. 1500 t/a) wird über ein Förderband und ein Schwenkband auf eine Abwurffläche außerhalb der Einhausung ausgetragen und von dort in eine der nicht überdachten Lagerboxen im Boxensystem 10 verbracht. Sollte keine leere Box zur Verfügung stehen, kann der Ziegelsand gegebenenfalls auch auf einer Halde (bei Freilager I) kurzfristig zwischengelagert werden. Der Ziegelsand wird als Zugschlagstoff für die Substratherstellung eingesetzt und soll für die geplanten Erdmischungen eingesetzt werden.

Die Grobfraktion 4 – 16 mm wird über ein Bypass-Sieb zusätzlich auf 16 mm abgesiebt um eventuelles Überkorn, das zurück in die Mühle gegeben wird, auszusieben. Die so nach dem Bypass-Sieb erzeugte Fraktion 4 – 16 mm ist der gewünschte Ziegelsplitt und wird mit einem Förderband auf eine Abwurffläche außerhalb der Einhausung ausgetragen und von dort per Radlader in die überdachte Lagerbox 8.2 oder eine der Boxen im Boxensystem 10 verbracht.

Der Ziegelsplitt (insgesamt ca. 3.750 t/a) wird zum Teil (ca. 2.250 t/a) am Standort in der Herstellung von Substrat verwendet und zum anderen Teil (ca. 1.500 t/a) direkt

Antrag auf Genehmigung nach 4. BImSchV Peter Stadler GmbH Anhang 1, Ziffer 8.11.2.4 V u. 8.12.2 V

Seite 11 von 27 verkauft. Beim Materialausgang (direkter Verkauf) wird der Ziegelsplitt aus den Lagerboxen per Radlader auf Lkw verladen und abtransportiert.

Substratherstellung

Die Substratherstellung erfolgt auf dem Mischplatz V. Dabei wird Ziegelsplitt mit Grünschnittkompost (güteüberwachtes Einkaufsprodukt der Fa. Schernthanner), Blähton, Blähschiefer, Lava (alles zugekaufte Fertigprodukte) und Bruch von Kaminmantelsteinen (reiner Produktionsabfall ohne vorherige Nutzung) und anderen Zuschlagsstoffen (Einkaufsprodukte nach Kundenwunsch) mit dem Radlader grob vorgemischt und anschließend in einem Doppstadt Trommelsieb SM518 Profi homogen angemischt.

Das fertig gemischte Material wird mittels Radlader in die überdachte Lagerbox 8.3 verbracht und dort bis zum Verkauf zwischengelagert. Das im Trommelsieb anfallende Überkorn wird ebenfalls in eine Lagerbox verbracht und später wieder der Herstellung von Ziegelsplitt zugeführt.

Herstellung von Erdmischungen

Die Herstellung von Erdmischung erfolgt ebenfalls auf dem Mischplatz V analog zur Substratherstellung. Die Komponenten (Humus und / oder Rotlage (aus nahegelegenen Bauvorhaben), Ziegelsand (aus der eigenen Produktion) und Zuschlagstoffe wie Lava, Blähton und Blähschiefer werde mit dem Radlader grob vorgemischt und mit dem Doppstadt Trommelsieb SM518 Profi homogen vermischt. Das fertig gemischte Material wird im Freiflächenlager I bis zum Abtransport zum Kunden zwischengelagert.

Anlagenkomponenten:

Mühlen:

• 2 Wery-Hammermühlen, Typ WH 90 /125 mit je 90 KW Antriebsleistung, inklusive Aufgabetrichter mit Plattenband zur Beschickung der Mühle, elektrischer Antrieb

Siebanlagen:

• Spannwellensieb Främbs & Freudenberg, Typ Roberg 1600.4000.1, Nr. 76815, elektrischer Antrieb

• Bypass-Sieb Linearschwinger, Eindecker, Typ 1000/500, elektrischer Antrieb

• Trommelsieb, Doppstadt, TYP SM 518 Profi; Bau-Nr. 364, Dieselantrieb

Antrag auf Genehmigung nach 4. BImSchV Peter Stadler GmbH Anhang 1, Ziffer 8.11.2.4 V u. 8.12.2 V

Seite 12 von 27

Absackanlage:

• Statec Binder Offensackabfüllanlage, Typ Certopac-N, Baujahr 2012 zugehörige Entstaubungsanlage:

• ESTA Stationäre Entstaubungsanlage Typ MOBEX P-24, mit Jet-Pulse- Abreinigung, Baujahr 2013

Palettieranlage:

• Statec Binder Palettieranlage, Typ Principal Hochlagenpalettierer, Baujahr 2012

Stretchanlage:

• Strema Wickelautomat, Typ SAD 16, Fab.-Nr. 5500

Radlader:

• CAT Radlader Typ 930G, Baujahr 2008, Dieselantrieb

• Volvo Radlader, Typ L 90H, Baujahr 2017, Dieselantrieb

Gabelstapler:

• Toyota Stapler, Typ D 62 7FDF 25, Baujahr 1999, Dieselantrieb

• Toyota Stapler, Typ D 52 8FDF 25, Baujahr 2012, Dieselantrieb

Weitere Anlagenteile:

• Großer Trichter für die Verladung von Dachsubstrat in Silo LKW

• Ersatzaufgabebunker

• Kleiner Trichter für die Abfüllung von Dachsubstrat in BigBags

• Schwenkförderband sowie diverse weitere Förderbänder

In den Anlagen 8 – 14 sind (soweit vorhanden) Unterlagen zu den Anlagenkomponenten und Fahrzeugen beigefügt. Da es sich vorwiegend um gebrauchte Komponenten handelt, sind nur wenige Unterlagen vorhanden.

Antrag auf Genehmigung nach 4. BImSchV Peter Stadler GmbH Anhang 1, Ziffer 8.11.2.4 V u. 8.12.2 V

Seite 13 von 27

Annahme Eingangsmaterial

Als Eingangsmaterial für die Ziegelprodukte wird vorwiegend Dachziegelbruch und untergeordnet Mauerziegelbruch aus Produktionsabfällen (jeweils ohne vorherige Nutzung) von Ziegeleien angenommen sowie in geringerem Umfang (ca. 10 %) Dachziegelschutt aus Rückbauten und Um- bzw. Neueindeckungen von Ziegeldächern. Es werden keine Mauerziegel aus Rückbauten angenommen und verarbeitet.

Zur Qualitätssicherung wurden von den Eingangsmaterialien Analysen (Parameterliste Vorsorgewerte Punkt 4 Anhang 2 der Bundesbodenschutzverordnung angefertigt (Anlagen 15.1 bis 15.4). Die Werte der Analysen liegen deutlich unter den Vorsorgewerten. Organische Verunreinigungen wie PAK oder PCB konnten nicht nachgewiesen werden bzw. lagen jeweils unter der Bestimmungsgrenze.

Für die Substratherstellung werden zusätzlich Kaminmantelsteinabfälle (neu, aus der Produktion, ohne vorherige Nutzung), die auf die Körnung 0/16 gebrochen wurden, Grünschnittkompost, Blähton, Blähschiefer, Lava sowie auf Kundenwunsch besondere Zuschlagstoffe eingekauft. Alle Komponenten, mit Ausnahme der Kaminmantelsteine sind zugekaufte Fertigprodukte.

Der Grünschnittkompost unterliegt der Güteüberwachung gemäß Bioabfallverordnung und erfüllt die Kriterien der Bioabfallverordnung und der Düngemittelverordnung (Anlage 16).

Alle Rohstoffe, insbesondere der Dachziegelschutt aus Rückbauten oder Neueindeckungen von Ziegeldächern werden vor der Freigabe zur Anlieferung bzw. bei der Anlieferung einer optischen Eingangskontrolle unterzogen. Dazu wird das Material gesondert gekippt, mit dem Radlader verzogen, und optisch und organoleptisch kontrolliert, um etwaige Beimengungen oder Verunreinigungen (z. B. Mauerwerk von Giebelwänden, Firststeine mit Mauerwerk etc.) zu erkennen. Bei optisch oder geruchlich erkennbaren Verunreinigungen wird abgewiesen. Tolerierbare Verunreinigungen (z. B. geringe Anteile an Dachlatten oder Folienresten) würden vermerkt, aussortiert und entsprechend entsorgt, kommen aber in der Praxis selten vor. Es erfolgt bisher somit eine Negativdokumentation.

Quellen für Eingangsmaterialien:

Dachziegel (Produktionsabfälle, ohne vorherige Nutzung):

Wienerberger AG, Koramic Dachziegel, Straubing Wienerberger AG, Koramic Dachziegel, Bogen Walther Dachziegel GmbH, Langenzenn

Antrag auf Genehmigung nach 4. BImSchV Peter Stadler GmbH Anhang 1, Ziffer 8.11.2.4 V u. 8.12.2 V

Seite 14 von 27

Dachziegel (aus Rückbauten und Neueindeckungen):

Dachziegel aus Rückbauten und Neueindeckungen werden über Containerdienste bezogen.

Mauerziegel (Produktionsabfälle, ohne vorherige Nutzung):

Ziegelwerk Turber GmbH, Pförring

Kaminmantelsteine (Produktionsabfälle, ohne vorherige Nutzung):

Angerer Baustoffwerk GmbH, Siegenburg (Montage), Hallbergmoos (Produktion)

Die sonstigen Rohstoffe für die Substratherstellung werden als Produkte eingekauft:

Grünschnittkompost: Schernthanner GmbH, München Blähton: z. B. Liapor GmbH & Co. KG, Hallerndorf-Pautzfeld Blähschiefer: z. B. VTS Koop Schiefer GmbH & Co. Thüringen KG, Probstzella Lava: z. B. Lava-Union GmbH, Sinzig, Dr. Clement GmbH & Co. KG, Koblenz

Antrag auf Genehmigung nach 4. BImSchV Peter Stadler GmbH Anhang 1, Ziffer 8.11.2.4 V u. 8.12.2 V

Seite 15 von 27

4.2 Fließbilder und Verfahrensblockschemata

Vereinfachtes Blockschema Produktion Ziegelmehl

Materialaufgabe über Aufgabetrichter

Vermahlen mit Hammermühle (5 mm) 5/x

Spannwellensieb Ziel/x Austrag Überkorn 1, 2 oder 3 mm

0/1, 2 oder 3

Ziegelmehl 0 – 1, 2 oder 3 mm

Bypass-Sieb 5 mm Schwenkband

1, 2 oder 3 /5

Lagerbox 3 Absackanlage Lagerbox 9 Trockenschüttung

Antrag auf Genehmigung nach 4. BImSchV Peter Stadler GmbH Anhang 1, Ziffer 8.11.2.4 V u. 8.12.2 V

Seite 16 von 27

Vereinfachtes Blockschema Produktion Ziegelsplitt

Materialaufgabe über Aufgabetrichter

Vermahlen mit Prallmühle (16 mm)

Spannwellensieb 0/4 Austrag Ziegelsand 4 mm

Freilager

Bypas-Sieb Eindecker 16/x Austrag Überkorn 16 mm

4/16

Ziegelsplitt 4 – 16 mm

Lagerboxen

Antrag auf Genehmigung nach 4. BImSchV Peter Stadler GmbH Anhang 1, Ziffer 8.11.2.4 V u. 8.12.2 V

Seite 17 von 27

Vereinfachtes Blockschema Produktion Substrat

Ziegelsplitt

Grünkompost

Blähton

Blähschiefer

Kaminbruch, neu

Sonstig

Vormischen mit Radlader

16/x Homogenisieren mit Austrag Überkorn Trommelsieb

0/16

Lagerbox

Substrat 0 – 16 mm

Splittherstellung

Lagerbox 8.3

Antrag auf Genehmigung nach 4. BImSchV Peter Stadler GmbH Anhang 1, Ziffer 8.11.2.4 V u. 8.12.2 V

Seite 18 von 27

4.3 Anlagenleistung

Gesamt (Betriebsgelände)

Betriebszeiten: Montag bis Samstag von 06.00 bis 18.00 Uhr Mühlenbetrieb: 07.00 bis 18.00 Uhr Mittagsruhe: 12.00 bis 13.00 Uhr

Maximaler Anlagendurchsatz: ca. 135 t /Tag

Maximale Betriebstage Mühle: 220 Tage / Jahr

Anzahl Abkippvorgänge LKW: ca. 20 / Tag maximal

Sonstige Kleinanlieferungen ca. 10 / Tag

Betriebszeiten Stapler Stapler 2,5 t: ca. 2 - 6 Std. / Tag Stapler 2,5 t: ca. 2 - 6 Std. / Tag stark wechselnd

Anzahl Beladevorgänge zum Abtransport per LKW: Frühjahr (Feb. – Mai): ca. 20 LKW, ca. 20 Kleintransporter / Tag maximal Juni bis Nov.: ca.10 LKW, ca. 10 Kleintransporter maximal Dez. / Jan.: keine Abtransporte

Antrag auf Genehmigung nach 4. BImSchV Peter Stadler GmbH Anhang 1, Ziffer 8.11.2.4 V u. 8.12.2 V

Seite 19 von 27

4.4 Gehandhabte Stoffe

Menge und Zusammensetzung aller Einsatzstoffe

Die Stoffumsätze im Schnitt der letzten Jahre betrugen in Tonnen (t):

Menge in Art AVV-Nr. t/ a

Dachziegel neu 170102 7.500

Mauerziegel neu 170102 4.500

Dachziegel alt 170102 750

Kaminmantelsteine, Bruch, neu 170107 750

Blähton ohne

Blähschiefer ohne

Grünschnittkompost ohne 1.500

Lava ohne

sonstige ohne

Summe 15.000

Zusätzlich geplant für Erdmischungen:

Menge in Art AVV-Nr. t/ a

Humus 170504 1.500

Rotlage 170504 1.500

Blähton ohne

Blähschiefer ohne

Grünschnittkompost ohne 1.000

Lava ohne

sonstige ohne

Summe 4.000

Antrag auf Genehmigung nach 4. BImSchV Peter Stadler GmbH Anhang 1, Ziffer 8.11.2.4 V u. 8.12.2 V

Seite 20 von 27

4.5 Output

Art AVV-Nr. Menge in t/ a Ziegelmehl ohne 7.500 Ziegelsplitt ohne 1.500 Substrat ohne 4.500 Ziegelsand* ohne 1.500 Summe 15.000

* von den ca. 1.500 t Ziegelsand sollen ca. 1.000 t in die Herstellung der Erdmischungen gehen. Der reale Output der o. g. Produkte liegt damit bei ca. 14.000 t/a.

Zusätzlich geplante Erdmischungen:

Art AVV-Nr. Menge in t/ a Erdmischungen ohne 5.000 Summe 5.000

Der Gesamtoutput läge damit bei 19.000 t/a (14.000 + 5.000 t/a).

4.6 Maximale Lagermengen und –bedingungen

Material Max. Lagermengen in t Dachziegel, neu 14.000 Mauerziegel 8.000 Dachziegel, alt 1.500

Kaminmantelsteine, Bruch 250 Blähton 150 Blähschiefer 150 Grünschnittkompost 100 Lava 100 Sonstige 0 (Kauf „in time“) Geplant: Humus 750 Geplant: Rotlage 750 Summe 25.750

Antrag auf Genehmigung nach 4. BImSchV Peter Stadler GmbH Anhang 1, Ziffer 8.11.2.4 V u. 8.12.2 V

Seite 21 von 27

Die maximalen Lagermengen für Dachziegel und Mauerziegel sind zum einen aufgrund der ganzjährigen Anlieferungen von Neuziegeln (Entsorgungssicherheit für die Ziegeleien) und zum anderen aus Gründen der Produktionssicherheit (Unabhängigkeit von eventuellen Stillstandzeiten (Revisionen etc.) der Ziegelproduzenten erforderlich.

4.7 Darstellung der Stoffströme

E i n g a n g (ca. 15.000 t/a)

(ca. 750 t/a) t/a) 750 (ca. t/a) 750 (ca.

Dachziegel, alt alt Dachziegel, neu Kaminbruch,

neu (ca. 1500 t) t) (ca. 1500 neu Zuschlagstoffe, Zuschlagstoffe, Dachziegel, neu Mauerziegel, neu (ca. 7.500 t/a) (ca. 4.500 t/a)

Verarbeitung durch Brechen (Mahlen), Fraktionieren (Sieben) und Anmischen

und Homogenisieren (Substrate)

(ca. 1.500 t/a) t/a) 1.500 (ca.

Ziegelsplitt Ziegelsplitt

(ca. 1.500 t/a) t/a) 1.500 (ca. Ziegelsand Ziegelsand

Ziegelmehl, ca. 7.500 t/a Substrate, ca. 4.500 t/a

Ausgang ca. 15.000 t / a (Kunden: ca. 14.000 t/a, 1000 t Ziegelsand in Produktion Erdmischungen (geplant)

Antrag auf Genehmigung nach 4. BImSchV Peter Stadler GmbH Anhang 1, Ziffer 8.11.2.4 V u. 8.12.2 V

Seite 22 von 27

Geplant: Herstellung von Erdmischungen

E i n g a n g (ca. 5.000 t/a)

(ca. 1.000 t) t) 1.000 (ca.

Ziegelsand Ziegelsand t) (ca. 1.000 neu Zuschlagstoffe,

Humus Rotlage (ca. 1.500 t/a) (ca. 1.500 t/a)

Verarbeitung durch Anmischen und Homogenisieren (Substrate)

Erdmischungen, ca. 5.000 t/a

Ausgang (Kunden) ca. 5.000 t / a

5 Investitionskosten

Die Investitionskosten lagen bei ca. 860.000 € und wurden aus den Anschaffungskosten bzw. Zeitwerten kalkuliert.

6 Luftreinhaltung

Als Maßnahmen zur Luftreinhaltung können vor allem nachfolgender Punkte angeführt werden:

• die nahezu vollständige Einhausung der Mühlen und Siebanlagen durch eine teilweise gemauerte, teilweise Holzkonstruktion

Antrag auf Genehmigung nach 4. BImSchV Peter Stadler GmbH Anhang 1, Ziffer 8.11.2.4 V u. 8.12.2 V

Seite 23 von 27

• Möglichkeiten zur Befeuchtung (Bedüsung mit Wasser) an der Zuführung zu den Mühlen (Endbereich Plattenband)

• Entstaubungsanlage bei der Absackung von Ziegelmehl

• Kapselung von Förderbändern im Freien

• Abschirmung der Bandübergaben mit (Gummi-)Schürzen

• Dreiseitige Umbauung und Überdachung der meisten Lagerboxen

• Realisierung möglichst kurzer Fahrwege

• Realisierung geringer Fallhöhen bei Umschlagvorgängen

• Vermeiden unnötigen (mehrfachen) Materialumschlags • Befeuchtung der Fahrwege (für LKW, Radlader, Stapler) mit Wasser durch Besprenklung aus Tankwagen oder Sprenkler

• Bedarfsgerechte regelmäßige Reinigung der Fahrwege unter Vermeidung von Staubaufwirbelung mittel Anbaukehrmaschine mit Befeuchtung

• Einsatz moderner Radlader der die Abgasnorm Tier 4f/Stufe IV erfüllt

Die Entstaubung der Absackanlage entlüftet nicht ins Freie, sondern nach Filtration in die Halle der Absackungsanlage zurück, sodass sich hier keine Emissionsquelle ergibt. Sollten sich die Filter zusetzen, erfolgt eine automatische Abreinigung der Filter (Staubklasse M) über ein Jet-Pulse-Verfahren. Sollte eine Abreinigung nicht mehr möglich sein, schaltet die Anlage sich selbst sowie die Absackung und das zuführende Förderband ab. Die Staubfilter haben das Prüfzeugnis des Instituts für Arbeitsschutz der DGUV (IFA) für die Staubklasse M, das einen Abscheidegrad von mindestens 99,9 % ausweist.

Durch die Umbelegung von Lagerflächen und Lagerboxen wurden die internen Transportwege optimiert, so dass sich zum einen kürzere Fahrwege, vor allem für die Feinfraktionen (Ziegelmehle), aber auch insgesamt ergeben haben. Dadurch wurden die Emissionen durch den Fahrbetrieb, aber auch in Bezug auf Ziegelstaub (Verluste und Verwehungen von der Laderschaufel) reduziert. Alle lose gelagerten Ziegelmehle werden in überdachten und ausreichend dimensionierten Boxen gelagert, so dass auch hier Verwehungen minimiert sind.

Das Betriebsgelände ist nahezu allseitig durch großzügige Vegetationsstreifen (Büsche, Bäume) eingefasst. Im Norden, wo der Grünstreifen (auf dem Nachbargrundstück) entfernt wurde, wurden, auch zur Errichtung von Lagerboxen, Wände mit Megablocksteinen errichtet.

Antrag auf Genehmigung nach 4. BImSchV Peter Stadler GmbH Anhang 1, Ziffer 8.11.2.4 V u. 8.12.2 V

Seite 24 von 27

Der alte Radlader von O & K (Baujahr 1992) wurde durch einen Radlader der neuesten Generation (Volvo L90H, Baujahr 2017) ersetzt und wird nach neuer Planung nicht mehr genutzt. Der Volvo-Lader zeichnet sich durch einen deutlich geringeren Kraftstoffverbrauch und deutlich verbesserte Abgaswerte (Tier 4 f / Stufe IV gegenüber Euro 1, entspricht mehr als 97 % NOx- und Partikelreduzierung gegenüber Euro 1) aus. Tier 4 f entspricht im Wesentlichen nahezu der Einstufung Euro 6 für LKW.

Der Radlader CAT 930G ist aus 2008 und wird nur zur Reserve eingesetzt. Es ist der CAT Dieselmotor 3056E ATAAC verbaut und entspricht der Stufe II.

Im Doppstadt Trommelsieb wurde der Motor OM 601 der Daimler AG (damals DaimlerChrysler AG) mit 35 kW verbaut. Der Motor entspricht der Einstufung Euro 0. Das Trommelsieb hat eine Durchsatzleistung von 30 bis 80 m³/h und wird im mittleren Leistungsbereich betrieben. Die Einsatzzeiten ergeben sich zu ca. 60 Stunden. Bei Umsetzung der geplanten Erdmischungen ist eine Umrüstung auf Elektroantrieb geplant.

Für die Toyota Stapler konnten leider keine aussagefähigen Unterlagen mehr beschafft werden

Aus der Vergangenheit sind keinerlei Beschwerden der Nachbarschaften bekannt.

Zur besseren Abschätzung der Luftreinhaltung wurde bei der Fa. Müller BBM ein Gutachten zur Staub-Immissionsprognose (Anlage 17) beauftragt. Das Gutachten kommt zusammenfassend zu dem Ergebnis, dass die Bagatellmassenströme nach TA Luft zwar überschritten werden, bei Einhaltung der beschriebenen Stauminderungsmaßnahmen, die von der Anlage ausgehenden Zusatzbelastungen so liegen, dass die Immissionswerte der TA Luft für Feinstaub PM10 und für Staubniederschlag and en relevanten Immissionsorten eingehalten werden.

7 Lärm- und Erschütterungsschutz

Die weitgehende Einhausung dient auch als Lärmschutz, vor allem gegen die Geräuschemissionen der Hammermühlen sowie der Siebe. Die Einhausung ist in Richtung der nächsten Besiedlungen (ca. 90 m entfernt) geschlossen und in Mauerwerk ausgeführt.

Die Wery-Hammermühlen sind auf großvolumigen, schweren Fundamenten ohne Schwingungsisolation montiert. Ein schwingungsisolierter Aufbau wäre nach Angaben kontraproduktiv, da es zu einer Überlagerung von Schwingungen und damit zu Resonanzschwingungen und zu Unwuchten in der Mühle kommen könnte, die dann vermehrt Vibrationen erzeugen und Schäden in der Mühle verursachen würden. Um Unwuchten in der Mühle zu minimieren, sind deren Brechwerkzeuge werksseitig gleichgewichtig ausgeführt.

Antrag auf Genehmigung nach 4. BImSchV Peter Stadler GmbH Anhang 1, Ziffer 8.11.2.4 V u. 8.12.2 V

Seite 25 von 27

Der neu Volvo-Radlader ist auch in Bezug auf die Lärmemissionen deutlich besser als der alte O & K Radlader. Er wird mit einem Standlaufpegel von 77 dB(A) gegenüber 106 dB(A) (O & K) angegeben. Allerdings werden auch unter Last gemessene 103 dB(A) bzw. garantierte maximale 105 dB(A) angegeben.

Auch zum Themenkreis Lärmschutz wurde zur besseren Bewertung ein Gutachten zur Schall-Immissionsprognose bei der Fa. Müller BBM (Anlage 18) in Auftrag gegeben. Zusammenfassend kommt dieses Gutachten zum Schluss, dass die Immissionsrichtwerte an den relevanten Immissionsorten um mindestens 6 bzw. mehr als 10 dB(A) unterschritten werden und dass aufgrund der Anlagencharakteristik keine unzulässig hohen tieffrequenten Geräuschimmissionen zu erwarten sind. Schädliche Umwelteinwirkungen durch Geräusche seien durch die Anlage nicht zu erwarten.

8 Abfallentsorgung

Durch den gesamten Betrieb der Anlage werden kaum Abfälle produziert. Die wenigen anfallenden Abfälle werden über die kommunale Abfallentsorgung bzw. private Entsorgungsunternehmen ordnungsgemäß entsorgt und verwertet.

Abfälle aus der Wartung der Fahrzeuge (Lkw, Lader, Stapler) werden in den Werkstätten bzw. durch die Wartungsdienste direkt entsorgt.

Gegebenenfalls anfallende Reste von Schmierstoffen oder Leergebinde werden über qualifizierte Entsorgungsunternehmen über Sammelentsorgungsnachweise entsorgt.

Der Inhalt des Schlammfangs (aus der Entwässerungsanlage) besteht fast ausschließlich aus Ziegelmehl und wird wieder der Produktion zugeführt.

Abfallmengen geschätzt (Durchschnitt der letzten Jahre):

Verwertung / Abfallbezeichnung/ Jahr in t AVV-Nr. Beseitigung Verfahren Entsorger

Papier (Büro) 0,1 200101 Verwertung R 12 Wurzer

Kartonagen 0,2 150101 Verwertung R 12 Wurzer

Folien (PE/PP) 0,1 150102 Verwertung R 12 Umweltmeister

Restmüll 0,6 200301 Beseitigung D 10 Kommunal kompostierbare Abfälle (Grünschnitt, hoher Verschiedene, Holzanteil) 6 - 8 200201 Verwertung R12 energetisch

Sonstige Abfälle n. a.

Summe 7 - 9 n. a.: nicht angefallen

Antrag auf Genehmigung nach 4. BImSchV Peter Stadler GmbH Anhang 1, Ziffer 8.11.2.4 V u. 8.12.2 V

Seite 26 von 27

9 Gewässerschutz

Alle Sanitärabwässer werden über die Kanalisation in die kommunale Kläranlage abgeleitet. Alle Niederschlagswässer (Dachflächen und Hof) werden über Schlammfänge von festen Inhaltsstoffen abgereinigt und in den südöstlich gelegenen, zum Grundstück gehörenden, nichtbewirtschafteten Teich abgeleitet. Über diesen Teich werden nach dem Überlauf drei weitere (bewirtschaftete) Teiche versorgt.

Wassergefährdende Stoffe (wie Öle und Schmiermittel) werden im Magazin in Kleingebinden auf einer Chemo-Auffangwanne mit Aufstellgitter gelagert. Für Verschüttungen wird Bindemittel vorgehalten.

Folgende Stoffe werden gelagert:

Stoffe Menge in l WGK Hersteller AwSV Diesel (Tankraum) 1000 2 divers Stufe A Motoröle ca. 100 2 divers Stufe A Hydrauliköle ca. 100 2 divers

Das Doppstadt Trommelsieb wird ein bis zweimal jährlich direkt vom Tankwagen betankt.

Für die Lader und Stapler existiert eine kleine Eigenverbrauchstankstelle. Hierzu befindet sich ein ca. 1.000 Liter Tank mit Überfüllsicherung in einem gemauerten Tankraum (mit Schutzanstrich). Der Tankraum kann als Auffangraum genutzt werden und fasst den gesamten Tankinhalt, da sich die Zugangsöffnung erst in ca. 1,5 m Höhe befindet. Zum Betanken der Fahrzeuge muss die Pumpe aktiv eingeschaltet werden. Der Zapfvorgang erfolgt mit einer Automatik-Zapfpistole. Nach dem Betanken wird die Pumpe wieder abgestellt und das System ist drucklos.

10 Arbeitsschutz und Brandschutz

Der Standort hält für die Beschäftigten einen beheizten Aufenthaltsraum im Bürogebäude sowie Toiletten und Duschen vor. Für die Verwaltungsangestellte gibt es eine gesonderte Damentoilette. Das gesamte Bürogebäude wird elektrisch mit Nachtspeichergeräten beheizt.

Für die Mitarbeiter werden Sicherheitsschuhe, Handschuhe, Helm und Gehörschutz gestellt. Die Radlader haben schallgedämmte bzw. Schallschutzkabinen (Volvo 68 dB(A)).

Der organisatorische Arbeitsschutz soll künftig durch einen externen Dienstleister, der die entsprechenden Gefährdungsbeurteilungen und Betriebsanweisungen erstellt und allgemeine Sicherheitsschulungen abhält gewährleistet werden. Eine Antrag auf Genehmigung nach 4. BImSchV Peter Stadler GmbH Anhang 1, Ziffer 8.11.2.4 V u. 8.12.2 V

Seite 27 von 27 gegenseitige Gefährdung der Mitarbeiter ist aufgrund der geringen Mitarbeiterzahl (3 Stück, mit Verwaltungskraft) sehr gering.

Die Mitarbeiter sind mit Mobilfunk ausgerüstet, damit sie sich gegenseitig bei Vorkommnissen verständigen können bzw. einen Notruf absetzen können.

Auf dem Betrieb werden 5 Feuerlöscher (5 kg ABC bzw. nach Empfehlung Fachfirma) verteilt. Je ein Feuerlöscher wird im Büro, bei der Absackanlage, bei den Mühlen und in der Palettieranlage platziert.

Die Feuerwehrzufahrt erfolgt über die ausreichend dimensionierte Werkszufahrt. Außerhalb der Betriebszeiten kann das Grundstück bei geschlossenem Tor durch einen Schlupf betreten und das Tor über die Notentriegelung geöffnet werden. Alle Gebäude sind, auch für LKW gut an- bzw. umfahrbar. Die freiwillige Feuerwehr des Marktes Rohr ist weniger als einen Kilometer entfernt.

Die Löschwasserversorgung erfolgt über einen Hydranten, der sich in Höhe von Gebäude 2 an der Straße befindet.

11 Naturschutz

Das Grundstück der Peter Stadler GmbH im Markt Rohr umfasst, inklusive eines schmalen begrünten Streifens auf der gegenüberliegenden Straßenseite insgesamt ca. 28.000 m². Davon werden ca. 17.500 m² für die Gebäude sowie die Lagerflächen und Fahrwege genutzt. Der Rest des Grundstücks, ca. 10.600 m² (entspricht ca. 37 %), ist mit Gehölzen begrünt, bzw. umfasst den o. g. Teich. Die Begrünung soll im Wesentlichen in unverändertem Umfang beibehalten werden. Lediglich für die Lagerung von Humus / Rotlage für die geplante Herstellung von Erdmischungen würden ca. 300 bis 400 m² Grünfläche (östlich des Lagerboxensystems 10) benötigt.

12 Energieeffizienz

Als energieeinsparende Maßnahme lässt sich vor allem der Austausch des alten O & K Radladers gegen den neuen Volvo Radlader anführen, der deutlich weniger Kraftstoff verbraucht.

Die Außenbeleuchtung wurde weitgehend von den herkömmlichen Strahlern (1000 W) auf HQL-Strahler (150 W) umgestellt. Für die Hallenbeleuchtung wird eine Umstellung auf LED geplant.

Ebenso zur Energieeinsparung dürfte die geplante Umstellung des Antriebs für das Doppstadt Trommelsieb auf Elektroantrieb führen.

Antrag auf Genehmigung nach 4. BImSchV Peter Stadler GmbH Anhang 1, Ziffer 8.11.2.4 V u. 8.12.2 V