Schneetagung Komplett
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
Wie schreibt man Rostocker Universitätsgeschichte? Referate und Materialen der Tagung am 31. Januar 2010 in Rostock Herausgegeben von von Hans-Uwe Lammel und Gisela Boeck Rostocker Studien zur Universitätsgeschichte Band 18 Universität Rostock 2011 Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek Die deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliografische Angaben sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. Herausgeber: Der Rektor der Universität Rostock Redaktion: Kersten Krüger Druckvorlage: Christoph Wegner Einband: Medienzentrum der Universität Rostock Druck und Herstellung: Universitätsdruckerei Rostock 1201-11 Copyright 2011 by Universität Rostock ISBN 978-3-86009-124-1 Bezugsmöglichkeiten: Universität Rostock Universitätsarchiv Schwaansche Straße 4 18051 Rostock Telefon: +49-381 498 8621 Fax: +49-381 498 8622 Inhalt: Vorbemerkung 5 Matthias Asche 7 Die Universität Rostock des späten Mittelalters und der Frühen Neuzeit Zum Forschungsstand, zu Desideraten und Perspektiven Kersten Krüger 37 Universitätsgeschichte – Plädoyer für eine Neufassung Johannes Saalfeld 47 Präsentation, Vermittlung und Selbstvergewisserung Bedeutung und Funktion musealer Ausstellungskonzepte für die Universität Rostock Ulrike Enke 55 Delegierte Erinnerung Zur 400-Jahr-Feier der Medizinischen Fakultät der Universität Gießen Gedanken und Erfahrungen Peter Th. Walther 69 Finanzen, erste Bilanzen und offene Rechnungen: Bemerkungen zur Universitätsgeschichte in Berlin anlässlich des 200jährigen Jubiläums der Humboldt-Universität Kathleen Haack, Ekkehardt Kumbier 75 Verbrechen an psychisch Kranken und Behinderten in der Zeit des Nationalsozialismus. Eine Bestandsaufnahme unter besonderer Berücksichtigung von Mecklenburg und spezifisch Rostock Karsten Labahn, Matthias Glasow, Robert Stephan 93 Catalogus Professorum Rostochiensium – Ein biographisches Informa- tionssystem zu Rostocker Professoren Katrin Sievert 97 Die Bibliographie zur Geschichte der Universität Rostock Karsten Labahn, Doreen Brandt, Robert Stephan 99 Studenten aus sechs Jahrhunderten – Das Rostocker Matrikelportal 1419–1945 Robert Stephan 103 Digitalisate historischer Schriften auf dem Rostocker Dokumentenserver Christian Dahlke 107 Medizinhistorische Datenbank Konzept zur Erfassung und Präsentation der Objektbestände der Einrichtungen der Medizinischen Fakultät Reinhard Mahnke 111 Die Physik und ihre Geschichte an der Universität Rostock Über Personen und Orte Rostocker Physik seit 1874 bis 2011 Über die Autoren 115 Vorbemerkung Am 31. Januar 2010 fand in Rostock eine Konferenz statt, zu der der Arbeits- kreis „Rostocker Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte“, die Kommission zur Vorbereitung des Universitätsjubiläums 2019 und das Universitätsarchiv eingeladen hatten. Unser Wunsch war, in eine möglichst produktive, kontrover- se, indes respektvolle Diskussion einzutreten, in der Konzepte für eine Universi- tätsgeschichtsschreibung entwickelt werden können, die den Anspruch haben, modern zu sein. Modern zu sein, heißt in diesem Fall das Entwickeln von inte- ressanten universitätshistorischen Fragestellungen, die sowohl die gegenwärti- gen Anforderungen an eine akademische Einrichtung aufnehmen als auch die im Vergleich mit anderen europäischen Hochschulen herauszuarbeitenden Beson- derheiten und das Herausragende vergangener Perioden hervorheben, dabei of- fen und integrationsfähig sind, jeden Eindruck des Abgeschlossenen und End- gültigen vermeiden und das Potenzial der Anwendung moderner Medien und moderner Wissensvermittlung besitzen. Dabei stand von Anfang an das Problem im Raum, ob eine Geschichte möglich ist, die gleichermaßen möglichst viele Facetten der Historie der Hochschule abbilden kann, nicht nur für den kleinen Kreis der Fachleute verfasst wird und in der sich möglichst viele Universitätsan- gehörige – ehemalige und gegenwärtige – wiederfinden. Unser Vorgehen war dergestalt, dass zum ersten der Forschungsstand zur Geschichte unserer Univer- sität – gegliedert in eine Periode von der Gründung bis 1800 und eine Periode ab 1800 – resümiert werden sollte. Zum zweiten sollten an der Universität bereits entwickelte Vorstellungen darüber, wie eine neue Universitätsgeschichte ausse- hen könnte, zur Diskussion gestellt werden. Zum dritten wurde die Frage der Einbindung der universitätseigenen Sammlungen und die Möglichkeiten ihrer Repräsentation unter Zugrundelegung von westeuropäischen Erfahrungen be- sprochen. Um in einen Dialog mit einigen Universitätshistorikern außerhalb Rostocks zu kommen, hatten wir Gäste aus Gießen und Berlin. Dort war das Jubiläums- jahr bereits vorbei bzw. lief gerade an. Was uns interessierte und wir von unse- ren Gästen gern wissen wollten, waren Antworten auf Fragen wie die folgenden: welche verallgemeinerbaren Erfahrungen für die Vorbereitung eines Universi- tätsjubiläums gibt es bereits, worauf ist besonders zu achten, welche Anforde- rungen sind nicht zu unterschreiten, wie ist die Repräsentanz der einzelnen Fa- kultäten, Fachbereiche und Institute, wie kann man sich eine ersprießliche Zu- sammenarbeit mit der Stadt vorstellen. Schließlich wurden in einer Postersession aktuelle Projekte zur Erforschung der Rostocker Universitätsgeschichte im Vor- raum des Hörsaals des Instituts für Physik in die Öffentlichkeit gebracht, deren Inhalte in dieses Heft in verschriftlichter Form integriert worden sind und einen Eindruck über die Breite der angelaufenen Grundlagenforschung geben. Die Konferenz verstand sich als Impulsgeber für eine universitätsweite Dis- kussion darüber, wie unsere Universitätsgeschichte, die zum Jubiläum im Jahre 2019 vorgelegt werden soll, aussehen soll. Weitere Veranstaltungen sollen fol- gen. Unser besonderer Dank gilt an dieser Stelle Prof. Dr. Kersten Krüger, dem Herausgeber der „Rostocker Studien zur Universitätsgeschichte“, der uns wie- derum die Möglichkeit einer Publikation in seiner Reihe angeboten hat und des- sen Unterstützung wir sicher sein durften. Christoph Wegner, M.A., sei für die zuverlässige Zusammenarbeit bei der Anfertigung der Druckvorlage gedankt. Hans-Uwe Lammel (Arbeitsbereich Geschichte der Medizin) und Gisela Boeck (Institut für Chemie), Sprecher des Arbeitskreises „Rostocker Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte“ Die Universität Rostock des späten Mittelalters und der Frühen Neuzeit 7 Matthias Asche Die Universität Rostock des späten Mittelalters und der Frühen Neuzeit Zum Forschungsstand, zu Desideraten und Perspektiven* Dass die seit dem ausgehenden 16. Jahrhundert aus der christlichen Memorial- kultur entstandenen Universitätsjubiläen nicht nur zur Initialzündung einer pro- fanen historischen Jubiläumskultur, sondern auch der Universitätsgeschichts- schreibung insgesamt geworden sind, gilt heute als eine Grundtatsache der For- schung.1 Für die Universitäten und die an ihr lehrenden Professoren bedeutete die Entdeckung ihrer eigenen Geschichte stets auch die Möglichkeit zur Selbst- * Zur Einordnung der folgenden Darstellung in die allgemeinen Historiographietraditionen und den Forschungsstand vgl. den Literaturbericht von Matthias Asche/Stefan Gerber, Neu- zeitliche Universitätsgeschichte in Deutschland. Entwicklungslinien und Forschungsfelder, in: Archiv für Kulturgeschichte 90, 2008, 159-201. Da vom Verfasser bereits jüngst an anderem Ort detailliert der aktuelle Forschungsstand zur Geschichte der Universitäten Rostock und Bützow dargelegt wurde – vgl. Matthias Asche, Von der reichen hansischen Bürgeruniversität zur armen mecklenburgischen Landeshochschule. Das regionale und soziale Besucherprofil der Universitäten Rostock und Bützow in der Frühen Neuzeit (1500-1800). 2., durchgesehene Aufl. mit einer kommentierten Bibliographie über neuere Arbeiten zur Rostocker und Bützo- wer Universitätsgeschichte seit dem 575. Gründungsjubiläum von 1994. Stuttgart 2010, 529ff. –, kann hier auf die Nennung von Spezialliteratur weithin verzichtet werden. Aufgeführt wer- den einerseits die größeren monographischen Werke sowie ausgewählte, einschlägige kleinere Studien, zudem diejenigen ganz neuen Titel, die im Literaturbericht des Verfassers in seiner Monographie keine Erwähnung gefunden haben. 1 Zum Entstehungskontext der Universitätsgeschichtsforschung aus der Tradition von Univer- sitätsjubiläen vgl. Notker Hammerstein, Jubiläumsschrift und Alltagsarbeit. Tendenzen bil- dungsgeschichtlicher Literatur, in: Historische Zeitschrift 236, 1983, 601-633, Winfried Mül- ler, Erinnern an die Gründung. Universitätsjubiläen, Universitätsgeschichte und die Entste- hung der Jubiläumskultur in der frühen Neuzeit, in: Berichte zur Wissenschaftsgeschichte 21, 1998, 79-102, Ders., Vom Universitätsjubiläum zur Universitätsgeschichte. Ein Gang durch die Jahrhunderte, in: Jens Blecher/Gerald Wiemers (Hrsg.), Universitäten und Jubiläen. Vom Nutzen historischer Archive. Frühjahrstagung der Fachgruppe 8: Archivare an Hochschular- chiven und Archiven wissenschaftlicher Institutionen im Verband deutscher Archivarinnen und Archivare vom 18.3 bis 20.3.2003 in Leipzig. Leipzig 2004, 25-33, und Ders., Inszenierte Erinnerung an welche Traditionen? Universitätsjubiläen im 19. Jahrhundert, in: Rüdiger vom Bruch (Hrsg.), Die Berliner Universität im Kontext der deutschen Universitätslandschaft nach 1800, um 1860 und um 1910. München 2010, 73-92, zudem Wolfgang Flügel/Stefan Dorn- heim, Die Universität als Jubiläumsmultiplikator in der Frühen Neuzeit. Akademiker und die Verbreitung des historischen Jubiläums, in: Jahrbuch für Universitätsgeschichte 9, 2006, 51- 70, und