NSG FREDERSDORFER WILHELMSHAGEN-WOLTERSDORFER Trockenrasen und Heiden mit ihrer spezifischen NSG GOSENER WIESEN UND SEDDINSEE MÜHLENFLIESS 6 DÜNENZUG ➓ NSG und Natura 2000-Gebiet Flora und Fauna Schutzgegenstand. Der jahr- (NORDOST-TEIL) ⓭ Teil des NATURA 2000-Gebiets Müggelspree- Teil des NATURA 2000-Gebiets Das Areal umfasst auf rund 187 Hektar ein regional bemerkens- zehntelange Kalkstaubeintrag des nahe ge- Müggelsee, SPA Müggelsee/ Die Bänke, NSG Müggelspreeniederung Müggelspree-Müggelsee wertes Binnendünengebiet. Es erstreckt sich zwischen den legenen Zementwerks Rüdersdorf wirkte sich Köpenick Wie Wuhle und Erpe entwässerte beiden namensgebenden Siedlungen, wobei das Schutzgebiet markant auf Boden und Flora aus. Generell größtes Schutzgebiet mit 402,2 Hektar liegt jwd - janz weit auch dieses eiszeitliche Fließ die westlich mit den markanten Püttbergen sowie zwei inselartig aus- existieren vor Ort Lebensraumbedingungen draußen und das macht auch seinen Charme aus. Weitestgehend Hochfläche des Barnim in das Berliner geprägten Teilgebieten, dem Schonungsberg und dem Schulfeld, für florale Spezialisten und Raritäten, Pflanzen, unberührt bietet es mit seiner Lebensraumvielfalt im ehemaligen Urstromtal. Von seinem insgesamt in die Siedlungsgebiete von Wilhelmshagen und hinein- die sich an trockene exponierte Lagen mit Binnendelta der ideale Voraussetzungen für Artenreichtum. 32,6 km langen Verlauf befinden sich die reicht. Die Entstehung der Villenkolonie Neu-Rahnsdorf (seit 1902 Wassermangel durch unterschiedliche Strategien Davon zeugen allein 652 Farn- und Blütenpflanzenarten. Weitläufige letzten drei Kilometer auf Berliner Terrain. Wilhelmshagen) führte ab 1891 zu dieser Verinselung des Dünenzuges. angepasst haben. Die artenreichen Sandheiden Feuchtwiesen und Bruchwaldkomplexe wechseln sich mit Trockenrasen Dort fällt es aufgrund mangelnder kontinuier- Frühe Bestrebungen einer Unterschutzstellung bewahrten die geologisch und Dünen sind zudem Lebensraum für 261 Stechimmen- und Kiefernforsten in höheren Lagen ab. Die Inseln des nördlichen licher Niederschläge und Verdunstung trocken. besondere Formation in ihrer und 432 Schmetterlingsarten – ein Paradies auch für verschiedene Seddinsees mit seinen großen See- und Teichrosenbeständen und die Namensgebend waren die acht Mühlen, die den Verlauf einst säumten, heutigen Ausprägung. Fledermausarten. von Fließen und Gräben durchzogenen Bruchwälder und -wiesen mit davon zwei im Mündungsbereich in Rahnsdorf – ein Verweis auf den Heute sind zudem die ihren Talsandinseln schaffen den Charakter eines faszinierenden Deltas. damals hohen Wasserstand. Das Fließ wurde großflächig von Feucht- Binnendünen eindrucksvollen So ähnlich sah das gesamte Berliner Urstromtal in früherer Zeit aus. Der wiesen begleitet. Der frühere wendische Name »senca« für »Heubach« Mosaike aus Tipp: Trotz der niederdeutschen Bezeichnung »pütt«, für »klein« Naturraum wurde nur für Fischerei und Jagd genutzt. Dies und auch die kommt von den Heuwegen, deren Verlauf noch die einstige Breite der Vor rund 11.600 Jahren trocken-warmen reicht der malerische Blick von den Püttbergen weit in das 35 erst späte Besiedelung ab des 18. Jahrhunderts mit den Aue und der Wiesen zeigt. Zwischen Bahntrasse und Absatzbecken sind entwickelte sich nach dem Rückzug Sandstandorten Meter tief liegende Berliner Urstromtal mit der Wilhelmsha- Kolonistendörfern Müggelheim und Gosen bewahrte das Stiel-Eiche, Flatter-Ulme, Berg-Ahorn und Esche die typischen Vertreter der Gletscher in der trockenen Kälte mit Kiefern- gener Taborkirche ⓫ als Landmarke. Startpunkt für einen Gebiet vor umpfangreichen Rodungen. Versuche die der Hartholzaue. Die Erlen-Eschenwälder im Mündungsbereich werden vorerst eine karge, steppenhafte Vegeta- forsten und Spaziergang ist der S-Bahnhof Wilhelmshagen: Hinab Wiesen großflächig trocken zu legen scheiterten. von den Wasserständen des Müggelsees beeinflusst. Sie sind ein be- tion. Dadurch konnte der Wind ungehindert Eichenwäldern ins Tal bis zur Taborkirche, dann am Platz westlich in Huteeichen auf den Talsandinseln sind imposante deutendes Relikt dieses Biotoptyps und weisen eine bemerkenswerte im Wechsel Zeugen der einstigen Weidehaltung. Im nordöst- die Talsande verwehen. Sie wurden auf die Langfuhrer Allee einbiegen. An der Hochlandstraße Flora auf. So findet sich dort in der Uferzone des Fließes der rare Wilde mit offenen beginnen die Püttberge. Hier bietet sich weiter west- lichen Teil des Seddinsees regiert die Welt der Reis. Mit der Röhrichtzone des Müggelsees stellt die Weichholzaue Talsandterrassen abgelagert und formierten Sandstellen, Wasservögel, Fische, Libellen und Amphibien. lich ein Abstecher zum Schonungsberg mit dem komplexe artenreiche Lebensräume dar. Im Schilfgürtel hat der Rapfen sich darüber hinaus lokal zu Binnendünen. Naturnahe Uferzonen mit Röhricht und Schwimm- Gefallenendenkmal an. Entlang des Dünen- einen seiner bedeutenden Laichplätze in und auch die Amphibien- Die Püttberge erheben sich imposant als blattzonen bieten ideale Kinderstuben. Hier befindet und Reptilienpopulation ist im gesamten Gebiet bemerkenswert. Markant höchster Dünenzug Berlin-Branden- rückens führt nördlich ein Weg bis zu einer sich auch eine der beiden regionalen Trauersee- zeigt sich der typische Berliner Gegensatz von feucht zu trocken mit burgs mit einer Höhe von bis Senke. Von dort geht es östlich entlang der schwalbenkolonien. Mit dem Kanu entlang der Kolonien einem Dünenzug durch die Aue, der mit Alteichen bestanden ist. zu 68 Metern. Bahntrasse zurück zum S-Bahnhof. auf Abstand paddelnd, bekommt man ein Gefühl dafür, Nördlich der Bahntrasse verläuft der wie fragil die schwimmenden Nester gegenüber Wellenschlägen sind. Dünenzug mit den Grenzbergen Der florale Reichtum der Bruchwälder und -wiesen beherbergt auch Tipp: Mein Freund der Baum: Der artenreiche Baumbestand nach . Sie sind bis eine bedeutende Fauna an Schmetterlingen und Käfern. Aber auch der Auwaldrelikte ist ideal für eine kleine Baumkunde. An zu 59 Meter hoch und laden zu Amphibien, Reptilien, Mollusken, Vögel haben hier ihr Reich. Die einem ruhigem Platz lässt sich mit Muße ein imposanter Baum einer ausgiebigen Tour ein. Lebensraumvielfalt und Ungestörtheit bildet der Artenreichtum studieren und zeichnen. Wie verzweigt sind die Wurzeln, wie der Vogelwelt ab: Bekassine, Eisvogel, Seeadler, Kranich sind strukturiert ist die Rinde, wie knorrig ragen die Äste in ihre populären Vertreter. Für Fischotter, Biber und Fische sind der den Himmel? Detailliert skizziert können die spezifischen Seddinsee und die Müggelspree bedeutende Lebensräume und Merkmale mit einem Baumführer – idealerweise mit MÜGGELSPREE – MÜGGELSEE Biotopverbundstrukturen. Das Schutzgebiet ist Teil des NATURA Zeichnungen – gut bestimmt werden. NATURA 2000-Gebiet 2000-Gebiets Müggelspree-Müggelsee und stellt mit den westlichen NSG Das Gebiet umfasst auf 1.731,23 Hektar mehrere Lebensraumkomplexe Krumme Laake/Pelzlaake zusammenhängende Lebensraumkomplexe dar. und ist ein bedeutendes Verbundsystem für die biologische Vielfalt. Es beinhaltet das Fredersdorfer Mühlenfließ ➏, den Müggelsee mit der östlich anschließenden Bucht, Die Bänke, die Feuchtwiesen, Bruchwälder, Tipp: Auch wenn das Gebiet größtenteils unzugänglich ist, lässt TEUFELSSEEMOOR KÖPENICK ⓲ Forsten zwischen dem Kleinem Müggelsee ⓰ und dem Dämeritzsee, sich mit einem Fernglas wunderbar die Vogelvielfalt beobachten. NSG und NATURA 2000-Gebiet die Krumme Laake/Pelzlaake ⓮ sowie die Gosener Wiesen ⓭ mit dem Wege um das Freilandlabor Kaniswall auf einer 41,4 Meter Sagenumwoben ist das Areal. So ist es nicht verwunder- Nordostteil des Seddinsees. Der Müggelsee ist mit 7,4 km² Wasserfläche hohen Talsandinsel bieten einen guten Rundumblick und einen lich, dass »der Teufel« Namenspate war: für See, Moor Berlins größter See. Er stellt ein wichtiges regionales Brut-, Rast- und direkten Ausblick auf die Müggelspree. Gegenüber der Revier- und Loch. Nüchtern betrachtet handelt es sich um ein Überwinterungsgebiet für Wasservögel dar. Rund 75 Prozent unseres Trink- försterei Fahlenberg führt ein Weg südlich zu einem Aussichts- Toteisloch mit einer Tiefe von 22 Metern als Überbleibsel wassers werden aus Uferfiltrat gewonnen. Daher sind auch die Gebiete um punkt am Gosener Graben mit einem Blick auf den Seddinsee. der mächtigen Eismassen der letzten Eiszeit – ein nähr- den Müggelsee großflächig Wasserschutzgebiete unterschiedlicher Zonen. Wie eindrucksvoll die Landschaft ist, erschließt sich bei einer stoffarmes Kesselmoor mit einem Restsee. Dieser hat eine Die Bucht »Die Bänke« bietet aufgrund ihrer geringen Paddel-Tour. Infotafeln im Schutzgebiet erläutern die Lebens- Wassertiefe von rund zwei Metern. Schwimmblattzonen mit Tiefe und geschützten Lage ideale Bedingungen raum- und Artenvielfalt. Röhricht prägen den See. Das Moor war mit einem Mix aus für Schwimmblatt-und Unterwasservegetation Kiefern- und Birken-Moorwald bestanden und verschattet, in und beherbergt eine der beiden regionalen Kombination mit einem sinkenden Grundwasserpegel drohte es zu Trauerseeschwalbenkolonien; die Ufer verlanden. Daher wurden 2014/15 großflächig die Gehölze im Moor sind mit Röhricht, Weiden- und Erlen- entfernt. Nun können sich wieder die Lebensraumgesellschaften der bruch bestanden. Röhrichte Torfmoos-Seggen-Wollgrasriede mit ihrer spezifischen Flora und Fauna sind ein wichtiger Lebens- ausbreiten. Ideal für den Sonnentau, der nährstoffarme exponierte Lagen raum der Flachwasserzone. Floral benötigt. Von der Renaturierung profitieren auch sechs Amphibien- monoton, sind sie faunistisch extrem arten, darunter der Moorfrosch. Reptilien wie Ringelnatter, Wald- und »Noch einmal fährt ein Glutstreifen artenreich – ein wichtiges Biotop für Zauneidechse sowie die Blindschleiche sind ebenfalls hier heimisch. NSG KRUMME LAKE GRÜNAU •• über den See; nun aber schwin- Libellen. Im Obergeschoss nisten Vogelarten Eine weitere Maßnahme der Renaturierung war die Schuttentsorgung Wer Gegensätze liebt, ist hier richtig. Die eis- det die Sonne, beinah plötzlich wie Rohrammer, Rohrweihe und Rohrsänger. In aus dem Teufelsloch. Für die Verlängerung der einstigen Rodelbahn zeitliche Rinne mit ihren Erlenbruchwäldern, bricht die Dämmerung herein den hohlen Halmen überwintern und nisten viele wurden dort in den 1950er Jahren 8000 Tonnen verfüllt. Heute Feuchtwiesen und Röhrichten bietet einen und bleifarben liegt die weite Wirbellose. Im Untergeschoss haben Fisch- lässt sich das Moor über einen Steg mit Aussichtsplattformen mystischen Kontrast zu den umliegenden Wasserfläche da. In seiner zum See und am Teufelsloch hautnah erleben. Das Lehr- Kiefernforsten. Vom Grundwasser abhängige Mitte beginnt es wie ein Kreisen, arten ihre Kinderstube und Amphibien ihren kabinett der Berliner Forsten bietet mit einem Naturlehrpfad Birken und Stieleichen an den flachen wie ein Quirlen und Tanzen; sind es Laichplatz. Wurzeln und Rhizome schützen abwechslungsreiche Infos zum Lebensraum Moor und Wald Hängen geben den Übergang. Eingebettet Nebel, die aufsteigen? Oder sind es die alten Müggelhexen, vor Ufererosionen, Mikroorganismen an und deren Bewohnern. Übrigens, neben seiner Bedeutung für in eine Talsandrinne verlief der Nebenarm die lebendig wurden, sobald das Licht aus der Welt ist?« den Halmen reinigen das Wasser die Artenvielfalt ist das Moor auch als Kohlenstoffspeicher der Dahme mäandrierend vom Langen Theodor Fontane und schützen Gewässer vor relevant. See Richtung Plumpengraben. Eingriffe in seinen Verlauf und Grundwasserstand haben Aus »Wanderungen durch die Mark Brandenburg« (Spreeland) Eutrophierung. das Areal stark beeinträchtigt. Heute erstreckt Tipp: Tauchen Sie ein in die mystische Landschaft vom Teufels- sich der Feuchtgebietskomplex renaturiert und seemoor mit der Kulisse der Müggelberge. Die Menschheits- artenreich auf rund 3,5 Kilometern. 2005 wurden allein geschichte wird begleitet von Mythen und Sagen um Sumpf- 77 Pflanzenarten der Roten Liste Berlin sowie 478 Schmetterlingsarten Die Natur in der Stadt ist facettenreich, faszinierend und fragil. Tag- landschaften. Sie stellten nicht überwindbare Hindernisse dar, nachgewiesen. Sieben Amphibienarten tummeln sich in dem Feucht- täglich umgibt sie uns. Mit unserer dreiteiligen Stadtnaturkarten-Reihe die auch Gefahren bargen. Die nicht vorhandene Trennung von gebiet – unter ihnen ist der Kammmolch stark vertreten. Die zauberhafte möchten wir Sie einladen, die große Vielfalt der Natur von Treptow- STADTNATURKARTE Wasser und Land war den Menschen stets unheimlich und die Welt des Flachmoores lässt sich über verschlungene Pfade entlang des Köpenick zu entdecken und zu erleben. VIELFALT IN TREPTOW-KÖPENICK darauf angepasste Vegetation, wie Erlen mit ihren Korkporen, Verlaufs erleben und über Gestellwege queren. lange vor der Naturwissenschaft, nicht erklärbar. Allerlei nicht- Mit der vorliegenden Ausgabe »Von bis Rahnsdorf, Grünau und Schmöckwitz« stellen wir die Köpenicker Wald- und Seen- irdische Wesen und Irrlichter lockten die Menschen ins Moor. Tipp: Ideal für Ausflüge mit Kindern: Der Übergang vom landschaft vor. Mit einem weitreichenden Netz an Feuchtbiotopen ist die Von Friedrichshagen bis Rahnsdorf, Ein Kesselmoor mit einer schier unheimlichen Tiefe konnte nur Kiefernwald zur wundersamen Landschaft der Krummen Lake Müggelsee-Region ein Juwel. Markant ist der Berlin-typische Wechsel die untergegangene Burg einer wendischen Prinzessin beher- kann mit einem »Eingang« zu einer »Märchenwelt« symbolisiert aus trockenen und feuchten Lebensräumen im Urstromtal. Grünau und Schmöckwitz bergen. Zur Johannisnacht am 23. Juni könnte sie dem Wan- werden. Wie, dabei sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. derer am Ufer sitzend begegnen. So gibt auch Theodor Fontane Ob mit Stöcken einen Eingang markieren, über ein Seil in eine In der Karte »Von Alt-Treptow bis und Oberschöneweide« in seinen »Wanderungen durch die Mark Brandenburg« diese andere Welt springen oder ein wohlriechendes Wildkraut als beschrieben wir neben populären Orten wie Plänterwald und Wuhlheide Sage wieder. Zaubermittel. Zu jeder Jahreszeit kann das Naturschutzgebiet auch kleinere, unbekanntere Flächen. Sie belegen, dass Stadtnatur auch seinen Zauber entfalten. Zum Ende der Tour gibt es wieder in urbanen Gebieten existiert und dort zur biologischen Vielfalt, zum Klimaschutz und zum Wohlbefinden in der Stadt beiträgt. einen symbolischen »Austritt«. Mit der Karte »Von Köpenick bis und « stellten wir neben Relikten der Kulturlandschaft und des Naturraums gestaltetes NATURA 2000-Gebiete Grün wie Siedlungen, Plätze, Parks, Gärten und Friedhöfe vor. Eindrucks- voll zeigt sich die Landschaft des Berliner Urstromtals mit Spree und umfassen ein europaweites zu- Dahme. Im Herzen liegt die Altstadt mit der Schlossinsel. sammenhängendes Netz bedeutender - Schutzgebiete mit ihrer jeweiligen regio Alle Orte sind durch ihre Landschaftsgestalt, durch ihre spezifische nalen Charakteristik der Lebensraumvielfalt. Pflanzen- und Tierwelt und ebenso wegen ihrer Gestaltung und Pflege interessant. Überall lebte der Mensch mit der Natur, veränderte sie dabei Ziel der europäischen Fauna-Flora-Habitat und schuf auch neue Lebensräume. (FFH)-Richtlinie von 1992 sowie der Vogelschutz- Impressum richtlinie (SPA - Special Protected Area) von 1979 Herausgeber: KungerKiezInitiative e.V. Texte, Recherche, Fotos: Andrea Gerbode Kontakt ist die Sicherung der Biodiversität durch Erhaltung- Satz und Layout: Ricky Strohecker KungerKiezInitiative e.V. FFH-Schutzge Internetseite: Janik Stoffels der wildlebenden Tiereräume. und Das Pflanzen sowie der [email protected] natürlichen Lebens Druck: www.dieUmweltDruckerei.de stadtnatur.kungerkiez.de bietssystem basiert auf den Vorkommen Quellen Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr, Klimaschutz / Umweltatlas Berlin Ein Projekt der KungerKiezInitiative e.V. und dem Erhaltungszustand von Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr, Klimaschutz / natürlich Berlin! - 2009 FTS Berlin Verlag und Agentur/Edition Luisenstadt, 2009, mit Unterstützung der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Lebensraumtypen und Arten. Berliner Bezirkslexikon Treptow-Köpenick Klimaschutz, gefördert durch das Bezirksamt Treptow-Köpenick ➎ NSG KRUMME LAAKE/ WASSERWERK 1 Krummendammer soll künftig mit umliegenden Wäldern als »LSG Köpenicker PELZLAAKE ⓮ Heide Wälder nördlich der Müggelspree« unter Schutz gestellt sein FRIEDRICHSHAGEN Das 329,3 Hektar große NSG umfasst NATURA 2000-Gebiet die Krumme Laake als Relikt eines Spree 2 Kurpark Gartendenkmal: Relikte der Anlage von 1880, als Friedrichs- Friedrichshagen hagen anstrebte Luftkurort und Seebad zu werden Die Anlage von 1893 ist heute ein ➊ altarms, die Pelzlaake als Kesselmoor, durch- - Zeugnis der Industriekultur und zogen von Bruchwäldern und Dünenzügen. In 3 Friedhof der ev. der 6,5 Hektar große Friedhof von 1832 ist heute Garten- bedeutendes Sekundärbiotop: Kirchengemeinde denkmal, bis 1835 befand sich ein Friedhof hinter dem den letzten Jahren wurden die Moore renaturiert, Friedrichshagen Küstergarten seit den 1990er Jahren besiedeln sechs damit sich die Torfgesellschaften wieder arten- Fledermausarten mit rund 1.500 reich entwickeln können. Das Gebiet stellt einen 4 Müggelpark Gartendenkmal mit Altbaumbestand: 1887 Gartenanlage mit ➋ exotischen Gehölzen, seit 1918 Grünanlage; in den 1920er Individuen die 34 stillgelegten Sand- wichtigen Biotopverbund für Amphibien Jahren Bau der Schiffsanlegestelle und des Spreetunnels filter. Bedeutend sind auch die und Reptilien dar. artenreichen Trockenrasen auf 6 NSG Fredersdorfer ‣ siehe Porträt Mühlenfließ den Reinwasserbehältern. Teil des NATURA 2000-Gebiets Müggelspree- Müggelsee, SPA Müggelsee/Die Bänke, 7 Fischerdorf Denkmalensemble: urkundlich 1375 als Radenstorf erwähnt, Rahnsdorf seit 1805 Rahnsdorf, Fischerdorf auf einer Talsandinsel; nach NSG Müggelseeniederung ➎ der Feuerbrunst von 1872 wurde 1888 die Kirche mit Turm ▲ ➌ ➏ Köpenick als Seezeichen erbaut; bemerkenswert ist die rund 500jährige Dorf-Ulme 8 Waldfriedhof Friedhof von 1877 mit Kapelle von 1912 als Baudenkmal, ➍ Rahnsdorf zuvor befand sich der Friedhof am Kirchplatz (Dorfanger) •• 9 Neu-Venedig einst Feuchtwiesen des Gutes Rahnsdorf in der Spreeniede- •• rung; ab 1926 Trockenlegung und Anlage einer Wassersport- kolonie mit fünf Kanälen und zwölf Brücken ➏ ➑ 1 Wilhelmshagen- NSG und Natura 2000-Gebiet Wilhelmshagen-Woltersdorfer Woltersdorfer Dünenzug •• Dünenzug ‣ siehe Porträt 1 Freifläche um die Gartendenkmal: Freifläche um die nach dem Berg Tabor ➒ Taborkirche benannte Kirche 12 Friedhof Hessen- ehemalige Flurbezeichnung des Fischerdorfs Haßel Winkel, •• ➐ winkel/ Wald- Ende des 19. Jahrhunderts Luftkurort mit Villenkolonie im kapelle zum Landhausstil; Alleequartierfriedhof von 1822 seit 2008 •• •• •• anklopfenden geschlossen, die Waldkapelle von 1910 ist Baudenkmal •• Christus 1 NSG Gosener NSG Gosener Wiesen und Seddinsee (Nordost-Teil) •• ▲ •• Wiesen ‣ siehe Porträt 15 Bauersee ist ein verlandeter Altarm der Spree und mit seinem umliegen- •• den Erlenbruchwald Teil des LSG Müggelspree •• ⓴ 1 Kleiner Müggelsee die naturnahen Uferzonen und der Erlenbruchwald der Halb- •• •• ⓴ mit Sanddüne insel Müggelhort, Wald und Binnendüne südlich des Sees •• sind Teil des LSG Müggelspree •• •• 17 Der Thyrn Verlandungsmoor mit Erlenbruchwald: Relikt eines Wasser- ▲ laufes zu den Neuen Wiesen •• 1 Teufelsseemoor Teufelsseemoor NSG und NATURA 2000-Gebiet ‣ siehe Porträt •• •• 19 Kanonenberge verlaufen mit einer Höhe von bis zu 70 m westlich der Müg- •• •• •• gelberge, sie sind vom Sandabbau und einstiger militärischer Nutzung geprägt; die sandigen Hänge sind ideal für Flora und Fauna trockener Standorte; Aussichtsplattform zur Dahme •• 2 Müggelberge bilden inselartige Zeugnisse älterer Endmoränenzüge, durch den Druck der Eismassen der Weichsel-Eiszeit wurden sie überformt; die Hügelkette verläuft auf 2,5 km mit dem Kleinen •• •• Müggelberg von 88,3 m bis zum Großen Müggelberg mit •• •• 114,7 m, ein Kammweg mit Aussichtspunkten erschließt den Mischwald; zur Dahme hin liegt das ehemalige Wasserwerk •• •• Köpenick im englischen Jagdhausstil (1906) •• 21 Am Langen See/ Waldweg von Wendenschloß bis zur Halbinsel Krampen- Schmetterlings- burg, ein mit Alteichen bestandener Uferweg, an dem einst horst mehrere Ausflugsrestaurationen lagen, wie die Gaststätte •• •• Schmetterlingshorst (1906), namensgebend war hier die imposante Sammlung von Exponaten •• SEDDINBERG/ 22 Große Krampe/ eiszeitliche Rinne, ist heute eine 74,2 ha große und rund KLEINE KRAMPE •• Krampenburg 3,26 km lange Bucht in der Dahme; die dadurch entstandene eine 63 m hohe Stauchmoräne. Halbinsel in der Fischerheide wird Krampenburg genannt, •• Ab 1905 wurde dort Sand abgebaut und namensgebend war eine Lokalität von 1906 verschifft. Nach dem 2. Weltkrieg wurden 23 Dorfanger Kolonistendorf von 1747 auf dem Köpenicker Werder, der •• Teile der Grube und 2/3 der Kleinen Krampe Müggelheim Dorfanger bildet den Kern, 1804 wurde die Kirche gebaut, •• mit Trümmern verfüllt, 1991 folgte das abge Kirche, Schule (1763) und einzelne Gehöfte sind Baudenkmal tragene Lenin-Denkmal. Berühmtheit erlangte die- 24 Waldfriedhof Gartendenkmal: 2,08 ha großer Friedhof von 1956, die park- ▲ •• Seddin-grube durch die Bergung des Leninkopfes Müggelheim ähnliche Anlage fügt sich wunderbar ins Landschaftsbild 2015. Die Sandgrube prägt noch heute die Land- 26 Seddinsee/ die Ufer sind bis auf die Siedlungsgebiete naturnah und wald- schaft. Östlich entstand ein mit Trockenrasen Inseln Seddinwall bestanden mit Bruchwäldern und Röhrichten; die Inseln sind bewachsenes Plateau, das einst Landeplatz Kleiner Seddinwall Geschützte Landschaftsbestandteile für Agrarflugzeuge war. Die Kleine Krampe 27 Schmöckwitzer die 5 km² große Halbinsel ist nahezu bewaldet, im Norden war einst ein Nebenarm des Seddinsees Werder/ sind die Schwarzen Berge (37,4 m) und die Moore Kleines und umfloss den Windwall, bis sie Zeuthener Wall/ Luch/Fenn und Langes Luch, im Süden bildet Rauchfangs- Rauchfangswerder werder (1743) den südlichsten Punkt im Stadtgebiet, •• verlandete und später verfüllt getrennt durch die Bucht »Die Baabe« mit Erlenbruchwäldern; wurde. Zeuthener Wall ist ein Geschützter Landschaftsbestandteil 28 Dorfanger Berlins ältester Siedlungsplatz (Steinzeit), die dort seit Schmöckwitz/ dem 7. Jh. lebenden Slawen gaben dem Ort den Namen Inseln Werderchen »Smekewitz«, »Schlangenort« Weidenwall Denkmalensemble: Dorfanger im Stil eines wendischen •• Runddorfes mit der auf einer Düne befindlichen Kirche (1799) nebst Kirchplatz, die Inseln sind Geschützte Landschafts- bestandteile 29 ehemaliges wurde 1942 auf einer Sanddüne gebaut, 2000 geschlossen; O Reifenwerk ab 2014 Beräumung, seitdem prozesshafte Renaturierung pe nS Schmöckwitz und Aufforstung mit Waldkiefern und Birken als Vorwald mit tre et Ma •• dem Ziel eines Mischwaldes; Fledermausbunker p C C B ▲ Dorfteich wurde wegen des hohen Grundwasserpegels angelegt, heute Y- 30 SA Karolinenhof/ Laichgewässer für Knoblauchkröte und Kammmolch; 1785 2.0 Kleiner Rohrwall gründete der Kolonist Kersten das Bauerngut Karolinenhof, SYMBOLE FÜR VIELFALT benannt nach seiner Frau, ab 1895 Villenkolonie; die Insel Kleiner Rohrwall ist Geschützter Landschaftsbestandteil Fließgewässer und Ufer - Säume und Wiesengesellschaften strukturreiche Lebensräume 31 NSG Krumme ‣ siehe Porträt Lebensräume und Biotopverbund für Säugetiere Lake Grünau Die Orte und Symbole stehen exemplarisch für Bahntrassen mit Böschungen - ob Wiese, Hecke oder Wald - Nummern nach Ortsteilen mit Ortslagen 32 Revier Grünau 700 Hektar großes Waldgebiet; Kolonie »Grüne Aue« am Forst- vielfältige Lebensräume Lebensräume, Biotopverbunde und Landschaftspflege. haus Steinbinde (1747), später Villenkolonie mit Ausflugs- Lebensräume und linearer für Vögel ➊ ➎ Biotopverbund Friedrichshagen - lokalitäten; auf 2,76 ha befindet sich der Waldfriedhof (1920) Rahnsdorf ➊+ ➏-➓ +⓰ Dampferanlege- 200-jährige Blut-Buche an der Anlegestelle der einstigen bemerkenswerte Alteichenbäume Niedermoore und Auenwaldrelikte Waldspielplatz Rahnsdorf/Wilhelmshagen ➓+⓫ 33 ▲ stelle »Berliner Dampfschiffahrts-Aktiengesellschaft« mit dem als Solitäre, Allee oder Hain Die biologische Vielfalt umfasst Rahnsdorf/Hessenwinkel 12 ⓭ ⓰ •• •• Jugendstil-Café Liebig von 1870 Müggelheim - + - .0 • Ökosysteme und Lebensräume 2 strukturreiche offene Köpenick-Süd 17 •• ev. Friedenskirche EnsembleA der ev. Friedenskirche Grünau am Don-Ugoletti- Landschaften mit artenreichen naturnahe Ufer • Arten in einer Lebensgemeinschaft - 34 -S •• •• mit ehemaligem BYPlatz mit Freiflächen und dem ehemaligen Friedhof von Trockenrasen • die genetische Vielfalt einer Population Schmöckwitz - CC Friedhof ap 1874 (heute Grünanlage) mit altem Baumbestand, liturgische Schmöckwitz/Rauchfangswerder •• tM Ein Verbundsystem der Lebensräume ree Gestaltung der Kirche (1906) mit floraler Ornamentik Moore und Bruchwälder Schmöckwitz/Karolinenhof •• nSt Dünen und offene Sandstellen (Biotopverbund) ist bedeutend für den Ope Erhalt der Diversität. Grünau ••-••