Das Marktkirchenmagazin

Evangelische Marktkirchen Gemeinde Wiesbaden

Ausgabe 22/ März 2016 – Mai 2016 EDITORIAL

Die Sache mit dem Apfelbäumchen

Es ist eines der bekanntesten Martin-Luther- Apropos Apfelbaum: Mitten im Berliner Stadtteil Neu- Zitate; dabei findet es sich in keinem seiner Werke. kölln gibt es einen Garten: Pflaumen, Stachelbeerbüsche, Aber, ob nun echt oder nicht – es passt einfach: Flockenblumen, Wege, Wiesen, ein kleiner Teich mit einer Brücke darüber und in der Mitte ein Apfelbaum mit leuch- „Und wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, tend roten Äpfeln. Als der Wissenschaftler Henning Vierck würde ich noch heute ein Apfelbäumchen pflanzen.“ und seine Kolleginnen diesen Garten vor zwanzig Jahren gestalteten, hieß es: „Der hält kein Jahr, dann ist er kaputt. Die Gärtner wissen, dass ein Obstbaum erst nach Jahren Ihr solltet erstmal die Bevölkerung von Neukölln austau- die ersten Früchte trägt. Trotzdem einen zu pflanzen – schen.“ Der Garten ist aber noch da und im Sommer eine wissend, dass morgen Schluss ist – ist das nun dumm, Wucht in Blüten und Früchten – eine Oase mitten im sehr stur oder sagenhaft optimistisch? Vielleicht gar stressigen Kiez. Und die Tür ist immer offen. Herein kom- nichts davon. Vielleicht geht es um etwas ganz anderes. men vor allem Kinder. Sie dürfen auf die Bäume steigen Vielleicht geht es um eine Art von Widerstand. Dieser Wi- und auf der Wiese toben, und die roten Äpfel werden ge- derstand sagt: „Ich lasse mir von keiner Schicksalsansage meinsam geerntet. Henning Vierck erklärt das Geheimnis diktieren, was ich tun oder lassen soll. Kein ‚Morgen‘ soll schlicht so: Menschen Raum geben. Selbst zurücktreten. mir das ‚Heute‘ verderben.“ Zutrauen haben. Etwas aushalten. Am Ende: Vertrauen! Szenarien des Untergangs gibt es genug. Die Erwärmung der Erdatmosphäre, das Steigen der Meeresspiegel, das Zum Schluss ein Gedicht von Gottfried Benn: Sterben der Arten, die Verseuchung der Böden, Armuts- Was meinte Luther mit dem Apfelbaum? revolten und daraus resultierende Flüchtlingsströme, religiöser Fanatismus und Terrorismus: Der Weltunter- Was meinte Luther mit dem Apfelbaum? gang scheint ziemlich sicher und nur eine Frage der Zeit. Mir ist es gleich – auch Untergang ist Traum - An irgendeinem „Morgen“ ist es soweit. ich stehe hier in meinem Apfelgarten Günter Anders hat einmal angesichts einer möglichen und kann den Untergang getrost erwarten - Atomkatastrophe gesagt: „Die Möglichkeit des Endes ist ich bin in Gott, der außerhalb der Welt das Ende der Möglichkeiten.“ Damit ist die erdrücken- noch manchen Trumpf in seinem Skatblatt hält - de und eben auch lähmende Wucht eines drohenden wenn morgen früh die Welt zu Bruche geht, Weltendes auf den Punkt gebracht. Da macht das „Mor- ich bleibe ewig sein und sternestet – gen“ dem „Heute“ den Garaus. Wie anders die Sache mit dem Apfelbäumchen: Da wird Meinte er das, der alte Biedermann gepflanzt gegen jede Vernunft, so scheint es. Es sei denn, und blickt noch einmal seine Käthe an? eine andere Art von Vernunft wäre am Werk. Eine Ver- und trinkt noch einmal einen Humpen Bier nunft, die ganz unbesorgt um „Morgen“ sich mit ganzer und schläft, bis es beginnt - frühmorgens vier? Aufmerksamkeit, klarem Verstand und aller Kraft des Dann war er wirklich ein sehr großer Mann, Herzens sich auf das „Heute“ einlässt. „Der morgige Tag den man auch heute nur bewundern kann. wird für das Seine sorgen“, sagt Jesus in der Bergpredigt. Er stärkt unsere Widerstandskraft gegenüber den Zwän- In diesem Sinne eine gute Zeit: Seien Sie getrost, blei- gen einer Zukunft, die wir ja doch nie ganz ausrechnen ben alle Tage behütet und – auch im Namen des ganzen können. Er erinnert uns daran, wer in Wahrheit die „Zeit in Marktkirchenteams – herzlich gegrüßt! Händen“ hat. Ihr Pfarrer Martin Fromme

2 2 2 Osternachtsfeier 2016

Am Samstag, dem 26. März 2016, findet in der Marktkirche um 22.00 Uhr die alljährliche Feier der Osternacht statt. In dieser Nacht warten in aller Welt Christen auf die Botschaft von der Auferstehung ihres Herrn, um sie Ostern in ihren Gottesdiensten zu feiern. Wiesbaden Die Liturgie und Ordnung dieses nächtlichen Gottes- dienstes folgt dem uralten Brauch, den auferstan- hält inne denen Christus als das Licht der neuen Schöpfung Gottes zu feiern. Pfarrer und Chor ziehen mit der Woche der Stille vom 27. April bis 4. Mai 2016 Osterkerze in die dunkle Kirche ein und reichen das Licht an die Gemeinde weiter. In der turbulenten Stadt können Sie in dieser Woche Oasen der Die festliche Liturgie wird von den Pfarrern der Markt- Ruhe und Stärkung erleben. Wie laden Sie ein, den lauten und oft kirche sowie der Schola der Marktkirche gestaltet. auch hektischen Alltag einmal hinter sich zu lassen. Ein Moment des Innehaltens kann heilsam und kraftvoll sein. Die Kirchenglocken werden die Woche der Stille einläuten, und ihr Klang soll immer wieder Anlass sein, den eigenen Weg zu unterbrechen und Atem zu schöpfen. Überraschende Begegnungen erwarten Sie auf dem Schlossplatz und im Bus, in Kirchen und Kapellen, im Museum und im Kaufhaus, im Bistro und im Kino. Zu dem vielfältigen Programm gehören ein Stille-Flashmob, meditative Stadtrundgänge, ein Vortrag des Theo- logen Pierre Stutz, Poesie und Musik, Stille à la carte, eine Busfahrt im Schweigen und tageszeitliche Meditationen.

„Wiesbaden hält inne“ wird von Kirche und Landeshauptstadt gemeinsam gestaltet – ein spannendes Projekt, das die Sehnsucht nach Stille in der City aufnimmt und vielfältige Wege zur inneren Ruhe und Gelassenheit eröffnet.

Näheres unter www.wiesbadenhaeltinne.de und ab März auf Programm-Flyern und Plakaten. Konfirmationsjubiläum der Jahrgänge 1956 und 1966 Konfirmiert zu werden bedeutete in früheren Zeiten, aus Wie auch immer unsere Lebenswege verlaufen sind, der Schule zu kommen und meist auch, in das Berufsle- lassen Sie sich herzlich einladen zur ben einzutreten. Die Konfirmation war ein Übergang in eine neue Lebensphase. Das ist bei heutigen Konfirman- Goldenen und Diamantenen Konfirmation den sicher nicht mehr so, aber vielleicht noch bei Ihnen, am Sonntag, 29. Mai 2016, um 10.00 Uhr in der die Sie vor 50 oder 60 Jahren konfirmiert wurden. Marktkirche.

Deshalb laden wir als Marktkirchengemeinde Sie ganz Anschließend laden wir die Jubiläumskonfirmanden und herzlich dazu ein, sich in einem feierlichen Gottesdienst ihre Partner herzlich ein zu einem kleinen Empfang ins an Ihre eigene Konfirmation zu erinnern. Die Konfirmation „Haus an der Marktkirche“. ist eine Bestärkung und Bekräftigung der eigenen Taufe, und so dient ein solches Konfirmationsjubiläum immer Ob Sie in der Marktkirche oder in einer anderen Kirche auch dazu, sich des eigenen Glaubens zu vergewissern. konfirmiert wurden: Wir freuen uns, mit Ihnen gemein- Wie ist es mir in den letzten 50, 60 Jahren mit Glaube sam diesen besonderen Tag zu begehen. Melden Sie sich und Kirche ergangen? Wie hat sich der Glaube in mei- bitte im Pfarrbüro der Marktkirchengemeinde an, nem Leben bemerkbar gemacht? War er immer präsent Telefon 0611 – 900 16 13 (Mo., Do. Fr. von 9 bis 13:00 Uhr) oder schnell nur eine ferne Erinnerung? Und: Wer ist aus oder per Mail: [email protected]. meinem Konfirmationsjahrgang noch da?

2 3 2 KIRCHENVORSTAND

Liebe Gemeinde,

länger als in den letzten Jahren rer Kirche natürlich immer große möchte der Kirchenvorstand Ihnen mussten Sie diesmal auf die Bauvorhaben, ebenso aber auch die nicht nur ausführlicher von seiner Einladung zu unserer jährlich Fragen nach der Zukunft unserer Arbeit und seinen Plänen berich- stattfindenden Gemeindever- Gemeinde besonders im Hinblick ten, sondern auch Sie werden wie sammlung warten! Der späte auf die Pfarrstellenkürzung und die gewohnt die Gelegenheit haben, den Termin erst im März ist vor allem der sinkenden Mitgliederzahlen. Diese Mitgliedern des Kirchenvorstands Neukonstituierung des Kirchenvor- Themen wollen wir ganz intensiv auf Ihre Wünsche und Anregungen vor- stands geschuldet, der seine Arbeit unserer Klausurtagung behandeln, zutragen bzw. Entwicklungen in der im Spätherbst des letzten Jahres zu der wir uns Ende Februar ein Wo- Gemeinde kritisch zu hinterfragen. aufgenommen hat. Gerade am chenende Zeit nehmen werden. Nur eine ständige Kommunikation Beginn einer neuen Legislaturperiode zwischen der Gemeinde und dem ist es aber notwendig, sich in die Schon heute möchte ich Sie deshalb Kirchenvorstand wird zu einer guten (noch ungewohnte oder schon be- umso herzlicher zu unserer Gemein- Arbeit in den kommenden sechs kannte) Arbeit hineinzufinden, dabei deversammlung am Sonntag, dem Jahren beitragen. Deshalb hoffe ich Verantwortlichkeiten abzusprechen, 13. März 2016 einladen. Wir treffen sehr, dass Sie sich die Zeit nehmen neue Vorhaben für die kommende uns wie gewohnt im Anschluss an und unserer Einladung folgen! Amtszeit zu planen und zugleich den Gottesdienst im Friedrich-Nau- kreative Ideen zu ihrer Umsetzung zu mann-Saal im Haus an Seien Sie sehr herzlich gegrüßt, entwickeln. Dazu zählen bei unse- der Marktkirche. Dort Ihre Margot Klee

Herzliche Einladung zur diesjährigen

Gemeindeversammlung im Anschluss an den Gottesdienst am Sonntag, dem 13. März 2016 im „Haus an der Marktkirche“, Friedrich-Naumann-Saal

Nutzen Sie die Gelegenheit, sich zu informieren, Ihre Meinung und Wünsche einzubringen. Wir freuen uns auf Sie! 2 4 2 Unsere gemeinsamen Theaterbesuche mit den Geschwistern von St. Bonifatius gehen in die nächste Runde: Am Dienstag, 19. April werden wir um 20.00 Uhr im Studio des Staatstheaters das Stück „Cyrano“ nach Edmond Rostand sehen. Das Stück dauert bis ca. 21.50 Uhr. Anschließend laden wir zu einem Glas Wein in den Ökumenischer Mauritiussaal ein, um das Stück zu besprechen und in netter Runde den Abend ausklingen zu lassen. Theaterkreis Um was geht es: Cyranos Zunge ist so spitz wie sein Degen und er scheint sich vor mit St. Bonifatius nichts zu fürchten. Doch gegenüber der schönen Roxanne verlässt ihn der Mut, weil er sich durch seine monströs lange Nase entstellt fühlt. Als Roxanne sich in den hübschen, aber langweiligen Christian verguckt, findet Cyrano einen seltsamen, aber poetischen Weg, seiner Liebe doch noch Ausdruck zu verleihen. Eine witzig- romantische Mantel-und-Degen-Geschichte um wahre Liebe und wahre Werte. Es wird sicher wieder ein sehr interessanter Abend, zu dem wir Sie herzlich einla- den. Kartenwünsche zu 7,00 Euro bitte bei Frau Hartmann im Büro anmelden.

Faschingsparty Fotograf Elternnachmittage

Am 3. und 4. Februar fanden unsere Bitte recht freundlich: Am 18. Am 8. und 10. März 2016 finden Faschingspartys statt. Die Gruppen Februar kommt der Fotograf in unsere Elternnachmittage mit feierten unter den Themen „Die Ark- unseren Kindergarten. Nach individuellen Gesprächsthemen tis“ sowie „ Piraten und das Meer“. Anmeldung im Büro der Kita und Bastelangeboten statt. Die Gruppenräume wurden dem können auch Geschwister- und In diesem Jahr werden wir mit Thema entsprechend geschmückt. Familienfotos gemacht werden. den Eltern Ostereier marmorieren. Zum Frühstück gab es Vollkornbrot, Bei Kaffee und Kuchen werden Frischkäse, Karotten und Petersilie. Fortbildung dann alle Themen ausführlich Am Nachmittag hatten die Kinder besprochen, die den Eltern am bei Musik, Tanz, Spielen und einem Am Donnerstag, dem 17. und am Herzen liegen. „Kalten Buffet“ mit ihren Erzieherin- Freitag, dem 18. März 2016, ist die nen viel Spaß. Kindertagesstätte geschlossen. Kindergartengottesdienst Für das Kinder- Das gesamte Team nimmt im in der Marktkirche gartenteam: Claudia Kinder-Musik-Festival Rahmen der Qualitätsentwick- von Hoeßle lung der Ev. Kirche in Hessen Jeden Dienstag um 11.00 Uhr mit Am Dienstag, dem 1. März, besu- und Nassau an einer Fortbildung Pfarrer Dr. Saal in der Marktkirche chen alle Kinder, die ab September teil. Thema der Fortbildung ist 2016 Vorschulkinder werden, das die Konzeption in Bezug auf die Kinder-Musik-Festival im Montes- Raumgestaltung. sori-Kinderhaus am Elsässer Platz. Die Veranstaltung beginnt um 10.00 Uhr und heißt „ Die wilde 3“ - ein Mitmach-Programm.

2 5 2 Jun-Florian Peine

Geboren 1976 und aufgewachsen in Wiesbaden. Studium der Ar- chitektur an der TU in Darmstadt und in Florenz. Gearbeitet als Architekt im Tessin, in Tokyo und in London. Für die Familie 2009 zurückgekehrt in die Heimat und als Architekt am Frankfurter Flughafen tätig. Wurde 2015 in den Kirchen- vorstand der Marktkirche gewählt und ist als Vorsitzender des Bauausschusses unterstützend tätig, um die Schönheit der Marktkirche zu erhalten.

Was verbindet Sie mit der Ihre liebsten Romanhelden? Was wäre für Sie das größte Marktkirche? Ich habe keine. Unglück? Konfirmation, Trauung, Taufen Meine Familie zu verlieren. meiner Kinder und meiner Ehefrau, Ihre Lieblingsmaler? Trauergottesdienst meines Vaters. Gerhard Richter. Ihre Lieblingsfarbe? All diese wichtigen Momente haben Weiß. Ihr Lieblingskomponist? hier einen würdevollen Rahmen Ludwig van Beethoven. Ihre Lieblingsblume? gefunden. Die Pfingstrose. Welche Eigenschaften schätzen In Wiesbaden zu leben/zu arbeiten Sie bei einem Mann am meisten? Ihr Lieblingsschriftsteller? bedeutet für Sie? Zurückhaltung und Bescheidenheit. Haruki Murakami. Zurück zur Heimat gefunden zu haben. Welche Eigenschaften schätzen Ihre Helden in der Wirklichkeit? Sie bei einer Frau am meisten? Mein japanischer Urgroßvater, Was ist für Sie das größte Unabhängigkeit und Natürlichkeit. Masasuke Murata, der vom Unglück? erfolgreichen Geschäftsmann zum Einen geliebten Menschen zu Ihre Lieblingstugend? Christentum konvertierte, Theologie verlieren. Dankbarkeit. studierte und 1937 als Pastor die heute noch aktive Kyodo-Kita- Wo möchten Sie leben? Ihre Lieblingsbeschäftigung? Gemeinde in Tokio gründete. Meine Im Hier und Jetzt. Beim Golf spielen zur Ruhe kommen. japanische Großmutter, Aiko Hayashi. Was ist für Sie das vollkommene Wer oder was hätten Sie Ihre Helden in der Geschichte? irdische Glück? sein mögen? Mutter Teresa. Die Liebe meiner Familie. Beruflich gesehen wäre ich gerne Pilot geworden. Welche Fehler entschuldigen Sie Ihre Lieblingsnamen? am ehesten? Mika, Vincent Nao, Theodor Kenzo. Ihr Hauptcharakterzug? Diejenigen, die ich nachvollziehen Verantwortungs- und Welche Reform bewundern kann. verständnisvoll. Sie am meisten? Die deutsche Wiedervereinigung. Was schätzen Sie bei Ihren Freunden am meisten? Ihre gegenwärtige Loyalität und Zuverlässigkeit. Geistesverfassung? Ich bin gespannt. Ihr größter Fehler? Ich kann nur schwer Nein sagen. Ihr Motto? Der Zug ist abgefahren? - Ihr Traum vom Glück? Alle zehn Minuten kommt ein neuer! Mehr Zeit für meine Familie und Freunde zu haben.

2 6 2 Text: Pfingsten Martin Fromme das liebliche Fest… – eine Begriffsklärung

Hortus Deliciarum Nein – es ist nicht Jesu Hochzeitstag, Das haben viele Leute mitbekom- dessen Hauptfest Pfingsten ist, eben der Herrad von wie ein Kind meinte. Dabei ist das men. Es war gerade ein Erntefest auch vor allem an seinen Wirkungen Landsberg (um noch eine hübsche Phantasie. Die in Jerusalem – fünfzig Tage nach zu sehen. Und die Kirche „hat“ den 1180) meisten Teilnehmer einer Befragung, Pessach (griechisch: Pentekoste Geist immer nur in genau dem Maße, nämlich 51%, gaben an, einfach gar – Pfingsten). Zunächst hielt man in dem in ihr die gute Nachricht vom keine Ahnung zu haben, was Pfings- die Apostel für übergeschnappt liebenden Gott erlebt wird. Wo im- ten bedeutet. Das mag daran liegen, oder einfach betrunken. Vielleicht mer das geschieht, da ist die Kirche dass es tatsächlich das christliche haben sie selbst nicht gleich kapiert, pfingstlich. Und Pfingsten ist dann Hochfest mit der am wenigsten was ihnen da geschah. Dabei hatte auch das Haupt- und Geburtstags- Ausgießung des heiligen Geistes im anschaulichen bzw. plausiblen ihnen Jesus – für die Zeit, in der sie fest der Kirche. Rabbula-Evangeliar Ursprungsgeschichte ist. Statt einer „allein“ zurechtkommen müssten (586) heiligen Familie, die uns rührt oder – versprochen: „Ihr werdet die Kraft einer Kreuzigung, die sich uns mit ih- des Heiligen Geistes empfangen, der rem herben Schrecken einprägt, gibt auf euch kommen wird, und werdet es zu Pfingsten die Geschichte von meine Zeugen sein, in Jerusalem und Menschen wie du und ich, die es mit in ganz Judäa, in Samarien und bis dem Heiligen Geist zu tun kriegen: an das Ende der Welt.“

„Und als der Pfingsttag gekommen Es dauerte eine Weile, bis klar wurde, war, waren sie alle an einem Ort bei- was hier passierte: Der Geburtstag sammen. Und es geschah plötzlich der Kirche Jesu Christi! Denn die ein Brausen vom Himmel wie von ist da, wo Menschen einander vom einem gewaltigen Wind und erfüllte Evangelium, von den „großen Taten das ganze Haus, in dem sie saßen. Gottes“ erzählen. So ging es los – Und es erschienen ihnen Zungen, und es geht weiter bis heute. Den zerteilt wie von Feuer; und er setzte Geist Gottes selber können wir nicht sich auf einen jeden von ihnen, und sehen. Aber wir sehen ja auch nicht sie wurden alle erfüllt von dem heili- den Wind – sehr wohl aber seine gen Geist und fingen an zu predigen Wirkungen vom Rascheln im Laub in anderen Sprache, wie der Geist bis zu den sturmgepeitschten Mee- ihnen gab auszusprechen.“ reswogen. So ist der Heilige Geist,

2 7 2 Frau Susanna Fan-Ebener stellt sich vor Mit Begeisterung an der Marktkirchen-Orgel

Wer an einem der letzten Donners- Seit sieben Jahren arbeitet sie als Wie Frau Fan Ebener an die Marktkir- tage den abendlichen Meditations- Musiklehrerin an der Europa-Schule che kam, erzählt sie uns am besten gottesdienst in unserer Marktkirche Dr. Obermayr und an der Montessori- selbst: besucht hat, fragte sich vielleicht, ob Schule in Wiesbaden. wir zusätzlich eine neue Organistin bekommen haben, die an diesen Im Januar 2014 lief ich in meiner Arbeitspause mal wieder an der Abenden an der Chororgel saß. Dies schönen Marktkirche vorbei und dachte mir, wie schön es wäre, ist leider nicht der Fall, aber Frau einmal diese wunderbare Orgel spielen zu können und dabei mein Susanna Fan-Ebener erhält seit Orgelspiel zu üben. Zufällig stand an diesem Vormittag die Tür zwei Jahren bei unserem Kantor, Dr. offen. Ich trat ein und wurde sehr freundlich vom Küster, Herrn Thomas Frank, Orgelunterricht, hat Villmar, begrüßt. Während des Gespräches überreichte er mir das bereits die D-Prüfung abgelegt und Magazin „Carillon“ und das Musikprogrammheft der Marktkirche. arbeitet auf die C-Prüfung hin. Im „Carillon“ fand ich die Kontaktdaten von Kantor Dr. Thomas Frank, und aller Terminschwierigkeiten zum Trotz unterrichtet Frau Fan-Ebener stammt aus Hong er mich seitdem im Orgelspiel. Ich bin sehr begeistert von der Kong und hat ihr Musikpädagogik- Einzigartigkeit der Marktkirchenorgel und war deshalb schon sehr Magister-Studium (Elementare oft zu Konzerten in der Kirche. Die Orgel und das Glockenspiel sind Musikpädagogik, Schulmusik, Klavier für mich Schätze Wiesbadens, die leider, so scheint es mir, von

Text: und Gesang) an der Ludwig-Maximi- vielen Wiesbadenern als selbstverständlich hingenommen oder Christof Eichner lian-Universität München absolviert. gar gänzlich übersehen werden.

Eine Kirche voller Kinder! Grundschulkinder der Europa-Schule Dr. Obermayr singen für Liebe und Frieden.

Zum Ausklang des Jahres 2015 san- Geigenlehrer der Europa-Schule Dr. liges und zugleich anspruchsvolles gen über 200 Grundschulkinder der Obermayr, Klaus Schilling, den Chor Programm des Kinderchors, der sich Europaschule Dr. Obermayr unter der mit der Orgel professional begleitete. aus Schülern der beiden Obermayr- Leitung ihrer Musiklehrerin Susanna Das fast 1000-köpfige Publikum Filialschulen Bierstädter Straße Fan-Ebener für „ Frieden und Liebe“ und die geladenen Gäste, darunter und Stauferland zusammensetzte. in der Wiesbadener Marktkirche. Die auch der Wiesbadener Ministerialrat „Wunderschöne zarte Kinderstim- Veranstaltung wurde unterstützt Peter Niederelz und Stadtrat Helmut men“ und „Ein absolutes Sounder- durch Kantor Dr. Thomas Frank, der Nehrbass erlebten mit Chorliedern lebnis“ waren nur einige der Kom- gemeinsam mit der Berufs-Cellistin wie „Let there be Peace on Earth“ und mentare aus dem Publikum nach der Giyeon Hong-Nellen und dem „Children of the World“ ein kurzwei- Veranstaltung.

Text: Norbert Schäfer FOTO: SVETALNA SCHUSTER SVETALNA FOTO: 2 8 2 TERMINE

Gottesdienste in der Marktkirche

Sonntag, 6.3. 10.00 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl (Gemeinschaftskelch) · Pfr. Fromme

Sonntag, 13.3. 10.00 Uhr Gottesdienst · Pfr. Dr. Saal, anschl. Gemeindeversammlung

Sonntag, 20.3. 10.00 Uhr Gottesdienst · Pfr. Fromme 11.15 Uhr Kindergottesdienst

Gründonnerstag, 24.3. 18.00 Uhr Abendmahlsgottesdienst (Gemeinschaftskelch) · Pfr. Dr. Saal

Karfreitag, 25.3. 10.00 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl (Einzelkelche) · Pfr. Fromme

Karsamstag, 26.3. 22.00 Uhr Feier der Osternacht mit Abendmahl (Gemeinschaftskelch) · alle Pfarrer

Ostersonntag, 27.3. 10.00 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl (Gemeinschaftskelch) · Pfr. Fromme

Ostermontag, 28.3. 17.00 Uhr Gospelgottesdienst mit dem Gospelchor „Xang“ · Pfr. Dr. Saal

Donnerstag, 31.3. 18.00 Uhr Meditationsgottesdienst ·Pfr. Fromme

Sonntag, 3.4. 10.00 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl (Gemeinschaftskelch) · Pfrin. Kassing

Sonntag, 10.4. 10.00 Uhr Gottesdienst · Pfr. Dr. Saal

Sonntag, 17.4. 10.00 Uhr Gottesdienst · Pfr. Fromme 10.45 Uhr Kinderkirchentag in der Thomasgemeinde

Sonntag, 24.4. 10.00 Uhr Gottesdienst · Pfr. Dr. Saal

Donnerstag, 28.4. 18.00 Uhr Meditationsgottesdienst ·Pfr. Dr. Saal

Sonntag, 1.5. 10.00 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl (Gemeinschaftskelch) im Rahmen der „Woche der Stille“ · Pfr. Fromme 18.00 Uhr Vorstellungsgottesdienst der KonfirmandInnen in der Johannesgemeinde

Donnerstag, 5.5. 10.00 Uhr Gottesdienst zum Himmelfahrtstag · Pfr. Dr. Saal 17.00 Uhr Bach-Vesper · Pfr. Dr. Saal

Sonntag, 8.5. 10.00 Uhr Konfirmationsgottesdienst mit Abendmahl (Einzelkelche) · Pfrin. Spinola und Pfr. Fromme

Pfingstsonntag, 15.5. 10.00 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl (Einzelkelche) · Pfr. Dr. Saal

Pfingstmontag, 16.5. 10.00 Uhr Gottesdienst ·Pfrin. Kassing

Donnerstag, 19.5. 18.00 Uhr Meditationsgottesdienst ·Pfr. Fromme

Sonntag, 22.5. 10.00 Uhr Gottesdienst · Pfr. Fromme 11.15 Uhr Kindergottesdienst

Sonntag, 29.5. 10.00 Uhr Gottesdienst mit Konfirmations-Jubiläum und Abendmahl (Einzelkelche) · Pfr. Dr. Saal

Sonntag, 5.6. 10.00 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl (Gemeinschaftskelch) · Pfr. Fromme 17.00 Uhr Bach-Vesper · Propst Albrecht

2 9 2 KIRCHENMUSIK

Musik im Gottesdienst Konzerte Sonntag, 13. März 2016, 10.00 Uhr Samstag, 19. März 2016, 19.00 Uhr Bach-Kantatengottesdienst Giuseppe Verdi: Messa da Kantate 199 „Mein Herze schwimmt im Blut“ Isabelle Ange (Sopran) - Qing Ying Du (Mezzo) Lucie Schneider (Sopran) Sergey Naida (Tenor) - Andrey Valiguras (Bass) Mitglieder der Kammerphilharmonie Rhein-Main Chor Rastislav Blansko - Chor der Marktkirche Thomas J. Frank (Leitung und Orgel) Ostböhmische Staatsphilharmonie Hradec Králové Thomas J. Frank (Leitung) Karfreitag, 25. März 2016, 10.00 Uhr Eintritt: 8.- bis 44.- Bernd Osten (Flöte), Thomas J. Frank (Orgel) Karten unter www.churchmusic.de oder bei allen ReserviX-Vorverkaufsstellen Karsamstag, 26. März 2016, 22.00 Uhr Feier der Osternacht mit der Schola der Marktkirche Karfreitag, 25. März 2016, 17.00 Uhr Hans Uwe Hielscher (Leitung und Orgel) Passionsmusik Orlando di Lasso Ostersonntag, 27. März 2016, 10.00 Uhr (Sacrae lectiones ex prophete Job / Prophetiae Sibyllarum) Nassauisches Blechbläser-Ensemble Orgelwerke von Bach und Dupré Hans Uwe Hielscher (Orgel) Kammerchor der (Leitung) - Thomas J. Frank (Orgel) Sonntag, 10. April 2016, 10.00 Uhr Eintritt frei. Am Ausgang wird um eine Spende gebeten. Ensemble Mattiacum Bärbel Rath (Leitung), Thomas J. Frank (Orgel) Sonntag, 17. April 2016, 17.00 Uhr Orgel und Malerei Sonntag (Konfirmation), 8. Mai 2016, 10.00 Uhr Orgelwerke von Alain, Vierne, Schneider u. a. Marktkirchenchor Thomas J. Frank (Orgel) Thomas J. Frank (Leitung und Orgel) Benno P. Seifert (Malerei) Eintritt: 10.- (Karten nur an der Tageskasse) Pfingstsonntag, 15. Mai 2016, 10.00 Uhr Wiesbadener Blechbläser Sonntag, 1. Mai 2016, ab 19.00 Uhr Matthias Schädlich (Leitung), Thomas J. Frank (Orgel) 6. Wiesbadener Orgelspaziergang 19.00 Uhr: Lutherkirche mit Jörg Endebrock Sonntag, 22. Mai 2016, 10.00 Uhr 20.00 Uhr: St. Bonifatius mit Gabriel Dessauer Männerchor De Mal-Massezengers 21.00 Uhr: Marktkirche mit Thomas J. Frank Cor Dorssers (Leitung), Thomas J. Frank (Orgel) Werke von Vierne (3. Sinfonie op. 28) u. a. Eintritt: 12.- (ein Glas Sekt eingeschlossen) Sonntag, 12. Juni 2016, 10.00 Uhr Karten nur an der Abendkasse Chor der Europa-Schule Dr. Obermayr Susanna Fan-Ebener (Leitung)

2 10 2 TÜREN AUF! Marktkirche und Bonifatiuskirche gemeinsam entdecken

Herzliche Einladung zu den Turmglockenspiel Stadtkirchenführungen in Wiesbaden Carillon-Musik zur Marktzeit Im letzten Jahr entstand die Idee, die beiden zentral gelegenen Stadt- Von Ostern bis zum Reformationstag kirchen, die evangelische Marktkirche und die katholische Bonifati- samstags um 12.05 Uhr uskirche, die mit ihrer historistischen Turmvielfalt unser Stadtbild gespielt von Thomas J. Frank und so markant prägen, in ökumenischer Regie in regelmäßigem Turnus Hans Uwe Hielscher vorzustellen. Ohne die sandsteinernen beziehungsweise terrakottafar- benen Turmkronen von Bonifatius- und Marktkirche wäre das Stadtbild Tägliche Glockenspielautomatik von Wiesbaden wohl undenkbar. Die beiden Gotteshäuser sind bis heute 9.00 Uhr, 12.00 Uhr, 15.00 Uhr, 17.00 Uhr Ausdruck des gelebten christlichen Glaubens über Jahrhunderte hinweg. mit wöchentlich wechselnden Liedern zum Wer hat ihre Formen erdacht und in steinerne Gestalt gebracht, wie sind Kirchenjahr Bilder und Symbole zu verstehen? Diese und viele weitere Fragen finden hier ihren Platz. Glockenspiel-Führung An jedem 1. Samstag im Monat um 12.15 Uhr – Samstag, 16. April 2016, 11.15 Uhr mit der Musik des Turmglockenspiels beginnend – startet der Rundgang Carillon-Führung mit Thomas J. Frank vor der Marktkirche und schließt mit dem Besuch der Bonifatiuskirche. Treffpunkt im Vorraum der Kirche. Der Eintritt ist frei. Die Kosten betragen pro Person 4.- EUR, Aus Platz- und Sicherheitsgründen können jeweils nur Kinder gehen selbstverständlich gratis mit. ca. 25 Personen an einer Führung teilnehmen. Termine: 5. März 2016 / 2. April 2016 / 7. Mai 2016 / 4. Juni 2016 Orgelmusik zur Marktzeit Ganzjährig jeden Samstag von 11.30 bis 12.00 Uhr gespielt von Hans Uwe Hielscher, Thomas J. Frank und Gastorganisten Bach-Vesper Donnerstag, 5. Mai 2016 (Himmelfahrt), 17.00 Uhr Kantate 43 „Gott fähret auf mit Jauchzen“ Orgelführungen Kantorei St. Katharinen Frankfurt und Solisten Sonntag, 15. Mai 2016, 12.00 Uhr Leitung: Michael Graf Münster Tag der offenen Marktkirchenorgel mit Thomas J. Frank Orgel: Thomas J. Frank Stündliche Orgelführungen Kurzpredigt: Marktkirchenpfarrer Holger Saal (12.00 Uhr bis einschließlich 15.00 Uhr) Sonntag, 5. Juni 2016, 17.00 Uhr Sonntag, 29. Mai 2016, 12.00 Uhr Kantate 9 „Es ist das Heil uns kommen her“ Tag der offenen Marktkirchenorgel mit Thomas J. Frank Kantorei St. Katharinen Frankfurt und Solisten Orgelführung mit Thomas J. Frank Leitung: Michael Graf Münster Treffpunkt auf der Orgelempore. Der Eintritt ist frei. Orgel: Hans Uwe Hielscher Kurzpredigt: Propst Oliver Albrecht

2 11 2 Gruppen und Kreise Senioren im „Haus an der Marktkirche” Veranstaltungen der Marktkirchengemeinde in den Seniorenstiften und der Seniorenresidenz Meditationsgottesdienst am Kurpark mit Pfarrer Fromme Donnerstag, 31.3. um 18.00 Uhr mit Pfr. Fromme Donnerstag, 28.4. um 18.00 Uhr mit Pfr. Dr. Saal Seniorenstift Dr. Drexler, Parkstraße 8-10 Donnerstag, 19.5. um 18.00 Uhr mit Pfr. Fromme Donnerstag, 3. März 10.00 Uhr Gottesdienst Donnerstag 21. April 10.00 Uhr Gottesdienst mit Stundenbibel Abendmahl Jeden Dienstag um 18.15 Uhr mit Pfr. Fromme Donnerstag, 12. Mai 10.00 Uhr Gottesdienst (außer 5.4., 12.4. und 26.4.) Seniorenresidenz am Kurpark, Parkstraße 21 Geistliches Mittwochsgespräch Donnerstag, 3. März 14.30 Uhr Gottesdienst Jeden Mittwoch um 18.30 Uhr (außer 30.3.; am 2.3., Donnerstag, 21. April 14.30 Uhr Gottesdienst mit 6.4. und 4.5. um 19.00 Uhr) Abendmahl mit Pfr. Dr. Saal Donnerstag, 12. Mai 14.30 Uhr Gottesdienst

Kaffeenachmittag Hildastift, Hildastraße 2 Mittwoch, 20.4 um 15.30 Uhr Freitag, 4. März 16.30 Uhr Gottesdienst mit Pfr. Fromme Freitag, 22. April 16.30 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl Marktkirchenchor Freitag, 13. Mai 16.30 Uhr Gottesdienst Jeden Freitag um 18.00 Uhr (Dr. Thomas Frank) außer in den Schulferien Hildastift – Wohnpflegebereich Mittwoch, 16. März 16.00 Uhr Gottesdienst zu Israelkreis Passion und Ostern Montag, 11.4. um 19.00 Uhr mit Herrn Krause (Mauritiussaal) Hildastift – Gesprächskreis „Gott und die Welt” Montag, 9.5. um 19.00 Uhr: Vorbereitung der Donnerstag, 31. März 19.00 Uhr mit dem Schlesien-Reise (Mauritiussaal) Ehepaar Siemer Donnerstag, 28. April 19.00 Uhr mit Pfr. Fromme Enneagramm-Gruppe Donnerstag, 19. Mai 19.00 Uhr mit dem Donnerstag, 31.3. um 19.15 Uhr Ehepaar Siemer Donnerstag, 28.4. um 19.15 Uhr Donnerstag, 19.5. um 19.15 Uhr

Renovatio-Gruppe Donnerstag, 24.3. um 19.15 Uhr Donnerstag, 12.5. um 19.15 Uhr

Treffpunkt Marktkirche Dienstag, 5.4. um 18.30 Uhr im Museum Wiesbaden: Besuch der Ausstellung „Aus dem 19. von Schadow bis Schuch” Besuch mit Führung 7,- Euro

2 12 2 Gedanken zum Titelbild Ein Kreuz mit dem Kreuz?

Kopfschmerzen? Nimm doch schnell an Karfreitag zu Diskussionen, ob Und wenn wir zum Titelbild dieser eine Tablette! Sorgen und depressive man nicht langsam mal das Tanzver- Ausgabe zurück kommen, müs- Phase? Denk einfach positiv. Traurig? bot in den Partytempeln der Städte sen wir auch feststellen, dass wir Träum dich doch einfach an einen aufheben könne. Doch brauchen in unserer Marktkirche ein Kreuz schönen Ort mit angenehmen Erleb- wir gar nicht so weit zu gehen, auch regelrecht suchen müssen. Wir nissen. Die Liste ließe sich vermut- viele Christen haben Schwierigkeiten finden schließlich auch eines - unser lich noch ein wenig fortsetzen, jedem mit dem Kreuzestod Jesu, und auch Altarkreuz, recht klein und golden, von uns fiele doch bestimmt noch ein Pfarrer sind nicht immun gegen fast wie ein Ornament, aber den gut gemeinter Rat ein. Gemeinsam vorauseilende Schmerzvermeidung, leidenden Jesus findet man nicht. haben alle diese Beispiele, dass man wie ich neulich in einer Anekdote Herrlichkeitstheologie nennt man unangenehme Phasen des Lebens, lesen konnte: die Art von Glauben, wenn man die mit Leid und Schmerz einherge- Verlust, Schmerz und Traurigkeit hen können, irgendwie schnell hinter „An Ostern gibt es bei uns in der nicht beweint, sondern auch schwere sich bringen oder auch gar nicht erst Gemeinde ein echtes Event, unsere Augenblicke als von Gott gegeben zulassen möchte. Osternachtsfeier ist berühmt. Aber dankend annehmen soll, auch wenn wegen meines Karfreitagsgottes- man es überhaupt nicht versteht – Übertragen wir diese Erkenntnis auf dienstes bekam ich Ärger mit dem so eine Art christianisiertes positves unseren christlichen Glauben, müss- Kirchenvorstand. Die konnten nicht Denken. Die Gefahr dabei ist, dass te es heißen: Kreuz und Karfreitag? verstehen, dass ich am Ende das Lied man letztendlich, ähnlich wie bei Denken wir doch lieber schnell an die „Christ ist erstanden“ singen ließ. dem obigen Beispiel mit der Tablette, Osternacht und die Auferstehung Ich konnte doch die Leute nach einer nur am Symptom arbeitet, aber dem Christi. Das Kreuz ist sperrig und Stunde Karfreitagsdepression nicht Grundübel ausweicht. Aber die Bibel mehr als unangenehm, es steht für so nach Hause gehen lassen, sie selbst gibt viele Beispiele, wo Men- unglaubliches Leid und Buße, der mussten doch noch erfahren, dass schen in verzweifelten Situationen Karfreitag ist traurig und bedächtig, zum Schluss alles gut wird....“ die Hoffnung auf die Erfüllung der das passt irgendwie so gar nicht in Verheißungen zwar niemals aufge- unsere getriebene Eventgesellschaft. ben, aber eben auch ihren Schmerz Nicht umsonst kommt es jedes Jahr schonungslos vor Gott offenlegen, mit ihm ringen und ihn sogar heraus- fordern und anklagen.

Blicken wir auf Jesus; er hat in Gethsemane gehadert, der Kelch möge an ihm vorüber gehen. Er ist Text: den Weg des Kreuzes gegangen und Christof Eichner hat den Todesschmerz durchlitten. Er hat ganz bewusst am Kreuz die Strafe für die Sünden der Menschen auf sich genommen. In dieser unbarmherzigen Situation ist kein Platz mehr für Relativierung oder positives Denken, an dieser Stelle ist wirklich Elend und Leid, da gibt es nichts zu beschönigen. Das müssen wir annehmen, wenn wir verstehen wollen, wie unglaublich und unfass- bar wunderbar die Auferste- hung in der Osternacht ist.

2 13 2 Max-Reger-Gedenkkonzerte

Vor 100 Jahren, am 11. Mai 1916, starb in Leipzig der wurde 1873 in dem kleinen Ort Brand im Fichtel- Komponist Max Reger, dem die Kirchenmusik große und gebirge geboren, wuchs in Weiden (Oberpfalz) auf und erhielt bedeutende Werke verdankt. Reger lebte als junger Mann dort Klavier- und Orgelunterricht. In beschränkten finanziellen von 1890 bis 1898 in Wiesbaden, spielte oft die Orgel unserer Verhältnissen musste er sich sein Kompositions- und Klavier- Marktkirche und ließ sich von diesem Instrument als Kompo- studium selbst verdienen. 1890 folgte er seinem Lehrer Hugo nist inspirieren. Grund genug für eine Reihe von vier abendli- Riemann, der am hiesigen Fuchs’schen Konservatorium einen chen Orgelkonzerten im Mai, in denen die großen Hauptwerke Lehrauftrag als Klavier- und Theorielehrer erhalten hatte, nach seines Orgelschaffens erklingen werden. Aber auch in vielen Wiesbaden. 1895 wechselte Riemann nach Leipzig. Reger Programmen unserer wöchentlichen „Orgelmusik zur Markt- blieb noch einige Jahre in Wiesbaden, wo er inzwischen auch zeit“ wird in diesem Jahr noch häufiger als sonst Regers Musik selbst als Lehrer am Konservatorium eine Anstellung gefun- gespielt. den hatte.

Text: Hans Uwe Hielscher

Seine turbulenten Wiesbadener Jahre bezeichnete er einmal sitions- und Konzertiertätigkeit führt er jedoch bald wieder als seine „Sturm- und Trankzeit“. Das selbst zu finanzie- fort, auch nachdem er 1915 nach Jena gezogen war, von wo rende einjährige Militärjahr 1896/97 leitete eine persönliche aus er einmal wöchentlich für seine Lehrveranstaltungen nach Katastrophe ein, die nach wiederholten Ablehnungen seiner Leipzig fuhr. Auf einer dieser Reisen erlag der 43-Jährige am Werke durch seinen Verleger eskalierte. Hochverschuldet, 11. Mai 1916 einem Herzversagen. alkoholabhängig und krank kehrt er 1898 ins Elternhaus nach Weiden zurück. Dort erholt er sich, und seine kompositorische Nach einem gehetzten Leben hinterließ Max Reger ein ebenso Produktivität steigert sich enorm. Bis Mitte 1901 schreibt Reger umfangreiches wie heterogenes Œuvre. Berühmtheit erlangte in Weiden die meisten seiner großen Orgelwerke (u.a. seine er vor allem durch seine expressiven und oft monumentalen sieben großen Choralfantasien), zweifellos inspiriert von der Kompositionen für die Orgel, mit ihrer die Tonalität sprengen- Wiesbadener Marktkirchenorgel. Sie war nachweislich die erste den Harmonik und komplizierter Variationstechnik. Trotz ex­ große Orgel, die er in seinem Leben kennenlernte und spielte. trem hoher Anforderungen an die Spieltechnik der Organisten führten sie zu einer Renaissance der deutschen Orgelmusik. Im August 1901 verlegt die Familie Reger ihren Wohnsitz nach München, wo Sohn Max sich mehr musikalische Anregungen Bereits in seiner Wiesbadener Zeit hatte er, obwohl selbst erhofft als in der Oberpfalz. Dort heiratet er ein Jahr später „katholisch bis in die Fingerspitzen“, eine besondere Affinität die geschiedene Protestantin Elsa von Bercken, was seine Ex- für protestantische Choräle entwickelt, die ihn mit seinem kommunikation zur Folge hat. 1905 wird Reger als Nachfolger großen Vorbild Johann Sebastian Bach verband. Reger ent- Josef Rheinbergers an die Münchner Akademie der Tonkunst deckte die alten barocken Gattungen Choralvorspiel, Fantasie berufen, folgt aber schon 1907 einem Ruf ans Konservatori- und Fuge sowie Passacaglia wieder und entwickelte sie weiter. um in Leipzig, wo seine legendäre Kompositionstechnik und Besonders zu erwähnen sind die kühnen Choralfantasien. Aber seine unangepasste Persönlichkeit eine große Schülerschar auch in den Bereichen Kammermusik, Lied, Chor- und Orches- anziehen. Die Leipziger Jahre bringen Reger den Durchbruch termusik hat er Bedeutendes geleistet. zum neben Richard Strauss wichtigsten Repräsentanten der Obwohl Arnold Schönberg und Paul Hindemith Reger als deutschen Musik. 1911 übernimmt er den Posten des Hof- Wegbereiter der Moderne schätzten, geriet er für lange Zeit kapellmeisters der berühmten Meininger Hofkapelle. Eine in Vergessenheit. Erst die Aufgabe des Dogmas vom linearen exzessive Konzerttätigkeit, die Komponieren nur noch in der Fortschritt führte zu einer Neueinschätzung der Umbruchszeit Sommerpause zuließ, führt Anfang 1914 zum Zusammenbruch zwischen Spätromantik und Neuer Musik und öffnete damit und zur Aufgabe des Meininger Amts. Die intensive Kompo- den Blick für originelle Einzelgänger wie Max Reger.

2 14 2 Konzerte zum Kirchen- 100. Todestag Max Regers Öffnungs-Kreis

Mittwoch, 4. Mai 2016, 19.00 Uhr Arbeiten Sie mit im höchsten, schönsten Haus 1. Orgelkonzert mitten in Wiesbaden! - Choralfantasie „Alle Menschen müssen sterben“ op. 51/1 - Variationen und Fuge über ein Originalthema op. 73 Das ist die Marktkirche für uns - Introduktion, Passacaglia und Fuge in e-Moll op. 127 Jan Doležel (Würzburg) und vielleicht bald auch für Sie. Eintritt: 10.- (Karten nur an der Abendkasse) Auf Sie wartet eine neue Aufgabe zwischen alten Mauern. Mittwoch, 11. Mai 2016, 19.00 Uhr Sie bestimmen dabei Zeit und Umfang. 2. Orgelkonzert am 100. Todestag - Choralfantasie „Freu dich sehr, o meine Seele“ op. 30 - Fantasie und Fuge über B-A-C-H op. 46 > Sie öffnen die Tür und heißen die Gäste der Marktkirche - Fantasie und Fuge in d-Moll op. 135b willkommen - Choralfantasie „Halleluja, Gott zu loben“ op. 52/3 > Sie werden anregende Gespräche führen, viele Fragen Thomas J. Frank beantworten Eintritt: 10.- (Karten nur an der Abendkasse) > Sie können Hilfe geben, auf Hilfe hinweisen, Mittwoch, 18. Mai 2016, 19.00 Uhr Schwellenangst abbauen 3. Orgelkonzert > Sie schenken Zeit und Aufmerksamkeit - Choralfantasie „Wie schön leucht’t uns der > Sie gehen beschenkt nach Hause Morgenstern“ op. 40/1 > Sie lernen viel über die Marktkirche und sie lernen viele - Sonate Nr. 2 in d-Moll op. 60 - Choralfantasie „Wachtet auf, ruft uns die Stimme“ neue Menschen kennen op. 52/2 > Sie sind Gastgeberin und Gastgeber Bernhard Buttmann (Nürnberg) Eintritt: 10.- (Karten nur an der Abendkasse) Wir schulen Sie, beraten Sie, leiten Sie an, halten den Kontakt mit Ihnen. Wir treffen uns regelmäßig zu Austausch und Fort- Mittwoch, 25. Mai 2016, 19.00 Uhr 4. Orgelkonzert bildung. - Choralfantasie „Ein feste Burg ist unser Gott“ op. 27 Wir möchten, dass Sie sich bei uns wohl fühlen, - Neun Stücke für Orgel op. 129 Gemeinschaft erleben und mit dem Gefühl mitmachen, - Choralfantasie „Straf mich nicht in deinem Zorn“ dass Sie einen wichtigen Beitrag für die Kirche, für op. 40/2 den Glauben in unserer Stadt leisten. Hans Uwe Hielscher Eintritt: 10.- (Karten nur an der Abendkasse) Haben Sie Interesse an diesem Ehrenamt? Sprechen Sie uns an! Und keine Scheu: Auch „nur mal anfragen“ oder „nur für ein paar Wochen“ sind willkommen. Wir freuen uns auf Sie!

Ihre Gemeindepfarrer Holger Saal und Martin Fromme und Ihre Stadtkirchenpfarrerin Anette Kassing

Tel.: (0611) 73 42 42 23 Mail: [email protected]

2 15 2 Kirchennachbarn Kirchennachbarn porträtiert in loser Folge Menschen, die in unmittelbarer Nähe der Marktkirche leben oder arbeiten. Das werden Prominente, aber auch ganz normale Bürger sein. Wir stellen diese Menschen und ihre Begegnung mit der Marktkirche vor. Sie erzählen uns ihre ganz eigene Geschichte, die sie mit der Marktkirche erlebt haben. Heute mit Christian Lahr.

Er hat täglich die Marktkirche im Rücken, hört jeden Glocken- schlag. Christian Lahr (43) ist Büroleiter von Oberbürgermei- ster Sven Gerich. Der studierte Geschichts- und Politikwissen- schaftler hält sich meist im Hin- tergrund, gilt aber als wichtiger Weichensteller im Rathaus. Lahr, im Wiesbadener Dichterviertel aufgewachsen und lange Jahre in der katholischen Dreifaltigkeits- Gemeinde engagiert, ist verheira- tet und Vater einer sechsjährigen Tochter und eines zweijährigen Sohnes.

2 16 2 Was verbindet Sie persönlich einlädt: einlädt, nicht nur den Kir- Wie würde in Ihren Augen eine mit der Marktkirche? chenraum zu erkunden, sondern aktivere, nachbarschaftliche Ruhige Stunden im Gebet, so man- auch den Glauben und die Kirche Partnerschaft aussehen? che verwunderte Entdeckungsrei- insgesamt. Eine Innenstadtge- Können Sie sich vorstellen, dass se, kühler Schatten im Sommer, meinde sollte Ansprechpartner Marktkirchengemeinde und ihr ein wunderschönes Glockenspiel für die Fernstehenden und die Geschäft kooperieren, etwa eine zum kurzen Innehalten und tagtäg- Zweifelnden, die Neugierigen und Aktion oder Veranstaltung ge- lich – inzwischen fast schon unter- die Frustrierten, die Verzweifelten meinsam auf die Beine stellen? bewusst – ein großartiges Bauwerk und die Suchenden sein. Die evan- Rathaus und Marktkirche sind ja direkt in meinem „Rücken“. gelische Kirche macht da meines quasi ein Zwillingspaar – mit dem Erachtens mit ihrer Pfarrstelle für Landtag werden’s sogar Drillinge. Was verbindet Sie beruflich Stadtkirchenarbeit einen guten Alle Gebäude sind Ausdruck von mit der Marktkirche? Job. Sie sollte sich noch mehr in historisch gewachsenem Selbst- Durch mein Bürofenster schaue ich die Geschehnisse der Stadt einmi- bewusstsein: dem fürstlichen, jeden Tag auf den Haupteingang schen, sollte Stachel im Fleisch der dem bürgerschaftlichen und dem und die Südseite der Marktkirche. Verantwortlichen und Hoffnung für geistlichen. Was läge näher als die- Die Kirche ist also für mich an je- die Gestrandeten sein. ses Selbstbewusstsein auch heute dem Arbeitstag präsent – und so – natürlich modern interpretiert etwas wie ein Wegbegleiter gewor- Was gefällt Ihnen an Wiesbaden zum Nutzen und Frommen einer den. Ab und zu darf ich einem Got- und an der Wiesbadener City aufgeklärten Stadtgesellschaft – tesdienst beiwohnen – meist aus besonders? stärker zu bündeln und Aktivitäten traurigen Anlässen – manchmal Im Sommer in der Innenstadt zu verzahnen. Ich glaube, das Rat- darf ich aber auch meinen Chef für – großartig. Das Ambiente, die haus und die Verantwortlichen dort Gespräche oder Gottesdienste dort entspannte Atmosphäre. Und an- würden zeitgemäße Kooperationen vorbereiten. sonsten: eine kleine Großstadt, die bestimmt begrüßen. alles hat und doch auch ein Welche Rolle spielen Kirche, bisschen Provinz ist. Wenn Sie einen Schlüssel zur Glaube und Religion in Ihrem Marktkirche hätten, was würden Leben? Was können wir gemeinsam Sie gerne einmal dort ungestört Als aktiver (katholischer) Christ tun, die Anziehungskraft, die tun? spielen der Glaube und auch die Attraktivität des Bereichs um Das, was ich auch in meinem Jahr Kirche in meinem Leben eine große Schlossplatz und Dernschem als Küster der (katholischen) Drei- Rolle. Und wie das immer mit dem Gelände zu steigern? faltigkeitskirche immer mal wieder Glauben so ist, setzt sich mal der Wir alle sollten jeden Tag aufs Neue getan habe: mich auf den Weg zu zweifelnde Thomas, mal der feu- behutsam mit dem öffentlichen den verborgenen Ecken machen, rige Paulus und dann wieder der Raum umgehen, sollten uns dafür in Keller, Gewölbe und auf Türmen kontinuierliche Petrus durch. Die einsetzen, dass es sauber bleibt spionieren und den Geheimnissen Lage der Katholischen Kirche in und dass alle Menschen diesen eines großen Sakralbaus auf die Wiesbaden und im Bistum Limburg öffentlichen Raum angstfrei und Spur zu kommen versuchen. lässt in mir allerdings den Zweifler entspannt nutzen können – schön immer stärker werden. genug ist er schon, da müssen wir Was könnte die Marktkirchen- wenig tun. Wir müssen ihn hegen, gemeinde für Sie persönlich Was sollte eine Kirchengemein- pflegen und bewahren. tun? de im Zentrum einer Großstadt Weiterhin aktives und sichtbares Ihrer Meinung nach leisten, wie Wie begleitet Sie das Zentrum protestantischer Stadti- sollte ihr Angebot aussehen, wo Glockenspiel über den Tag/die dentität bleiben und dafür sorgen, gibt es Defizite? Woche? dass auch zukünftig der Kinderlärm Als Katholik bin ich naturgemäß Immer begeisternd, manchmal aus dem Marktkirchenkindergarten in den Angeboten der Evangeli- mit einer Träne in den Augen, so genauso zu mir herüberschallt wie schen Kirche nicht so zuhause. schön ist es. Am liebsten die die Töne des Glockenspiels aus Grundsätzlich sollte eine Kirche Choralmelodien, je geistlicher, dem Kirchturm. im Zentrum mit vergleichsweise desto besser. Im Lärm des Alltags weniger starker Gemeindebindung eine Verschnaufpause für Herz und ein offener Ort sein, der vor allem Verstand.

2 17 2 Eine runde Sache: Die ganze ESWE-Welt zum Anklicken!

moderner Die Evangelische Kirche in Deutsch- digkeit halber oben das diesjährige zu bestimmten Verhaltensänderun- land ruft seit 1983 unter dem Motto Motto unserer evangelischen Kirche gen führt - unter anderem eben dazu, „Sieben Wochen ohne“ zum Mitma- erwähnt, doch erscheint es mir für sich bewusst gar nicht mehr auf das chen auf. Die evangelische Fasten- meinen Erstversuch ein wenig zu ab- Gegenwärtige im Leben einzulassen. aktion beginnt in der Passionszeit strakt und nicht gut zu greifen. Mich Und hier mache ich einen Einschnitt. am Aschermittwoch und endet am treibt seit einiger Zeit ein anderes einfacher Ostersonntag. Die Teilnehmenden Thema um: „Bewusstes Leben“. Als technikaffiner Mensch gehöre ich verzichten nicht nur auf bestimmte selbstverständlich auch zu den Nut- Speisen oder „Laster“, sondern lassen Unser Zeitalter hat gegenüber frühe- zern und Herumspielern der neuen Platz für Veränderungen und neue ren Epochen vor der digitalen Daten- digitalen Technik. Doch damit wird Perspektiven. Sie orientieren sich an verarbeitung eine unglaubliche Ge- jetzt für sieben Wochen Schluss sein, diesen Gedanken: Gott gegenüber schwindigkeit erreicht, Nachrichten zwar nicht mit allem Digitalen, das eine fragende Haltung einzunehmen und Bilder sind in Sekundenbruchtei- geht schon von Berufs wegen nicht kompakter und zu hören, was er zu sagen hat. len weltweit verfügbar, werden kurz – aber als einer der ersten begeister- Das kann dazu führen einen bekann- gestreift und schnell wieder verges- ten Smartphone-Nutzer werde ich ten Pfad zu verlassen, etwas anderes sen. Technische Neuerungen sind mit genau auf dieses in den nächsten Fastenzeit – auszuprobieren; etwas, das besser Erscheinen schon wieder veraltet, sieben Wochen verzichten – nicht Sieben sein könnte. Die Passionszeit kann Kommunikation zwischen Menschen mehr dauernd verfügbar sein auf Wochen ein willkommener Anlass sein, nach findet inflationär statt, aber selten unterschiedlichsten Kommunikati- ohne oder den Kraftquellen des Lebens zu su- tiefschürfend. Es gibt Studien, die onskanälen, nicht mehr das gesamte einfach chen und Gott neu zu entdecken. Ziel uns vorrechnen, dass sich das Wis- Internetwissen immer verfügbar anders? der Aktion ist es, Alltagsgewohnhei- sen der Menschheit immer schneller haben, nicht mehr sofort auf sämtli- ten zu überdenken und Platz für Ver- vervielfacht, doch hat man über- che Adressen, Lieder, Bilder, Termine änderungen zu schaffen. Jedes Jahr haupt nicht den Eindruck, dass sich auf Knopf- bzw. Touchscreendruck findet die Aktion unter einem ande- das Bildungsniveau der Menschen zugreifen können. Ich werde nicht ren Leitspruch statt; für 2016 lautet erhöht – eher das Gegenteil scheint mehr versuchen, simultan die un- die Überschrift: „Sieben Wochen ohne spürbar. Woher kommt das alles, terschiedlichsten Dinge gleichzeitig www.eswe-versorgung.de Enge, dafür mit Herz.“ warum ist das so? zu erledigen. In den nächsten sieben Wochen soll alles schön sequenziell Ich habe noch nie institutionalisiert Ich kann es natürlich nicht wissen- nach und nach geschehen und im gefastet, ich habe ehrlich gesagt schaftlich fundiert begründen, aber vollen Bewusstsein der Gegenwärtig- noch nie gefastet, abgesehen von irgendwie spüre ich schon, dass es keit – der einzigen Zeit, die wir wirk- Erleben Sie die ESWE-Welt von ihrer schönsten Online-Seite. Einfach in der Bedienung, modern in Diäten, die ich mir selbst auferleg- mit der irrsinnigen Rasanz unserer lich besitzen. der Gestaltung und kompakt von den Informationen – ganz so wie Sie es von Ihrer ESWE gewohnt sind. Text: Christof Eichner te, um ein paar Kilos zu verlieren. Zeit zusammenhängt. Die mensch- Dabei haben Sie alles im Blick: unsere Produkte, unser Engagement für den Umweltschutz sowie unsere Allerdings erschien mir das eher als liche Grundstruktur hat sich doch Ich bin gespannt, und ich brauche Services und Leistungen. Schauen Sie rein, es lohnt sich. Wir freuen uns über Ihren Kontakt – auch Quälerei und hat mich weder spiri- in den letzten Generationen kaum Unterstützung, zu sehr ist dieses auf traditionellem Weg unter: tuell weiter oder reifer, noch Gott ir- verändert, der Mensch lebt, lernt und kleine digitale Ding schon Bestandteil gendwie näher gebracht. Dafür waren entfaltet seinen Charakter aufgrund des täglichen Lebens geworden, als ESWE Energie CENTER, diese Diäten einfach zu verkrampft. der Interaktion mit seiner direkten dass dieses Vorhaben leicht würde. Umwelt und den gemachten Erfah- Kirchgasse 54, Wiesbaden Doch dieses Jahr möchte ich in den rungen. Doch seit einigen Jahren sind Herr Jesus Christus, hilf mir und uns Telefon: 0800 780-2200 sieben Wochen der Passionszeit wir so schnell und global geworden, in allem achtsam zu sein – im Hier auch fasten. Ich habe der Vollstän- dass vermutlich die Reizüberflutung und Jetzt.

2 18 2 Eine runde Sache: Die ganze ESWE-Welt zum Anklicken!

moderner einfacher

kompakter

www.eswe-versorgung.de

Erleben Sie die ESWE-Welt von ihrer schönsten Online-Seite. Einfach in der Bedienung, modern in der Gestaltung und kompakt von den Informationen – ganz so wie Sie es von Ihrer ESWE gewohnt sind. Dabei haben Sie alles im Blick: unsere Produkte, unser Engagement für den Umweltschutz sowie unsere Services und Leistungen. Schauen Sie rein, es lohnt sich. Wir freuen uns über Ihren Kontakt – auch auf traditionellem Weg unter:

ESWE Energie CENTER, Kirchgasse 54, Wiesbaden Telefon: 0800 780-2200 BÜROZEITEN UND TELEFONNUMMERN

Büroräume: 65183 Wiesbaden, Schlossplatz 4 E-Mail: [email protected] Internet: www.marktkirche-wiesbaden.de · www.churchmusic.de

Pfarramt I (Süd) Pfarrer Dr. Holger Saal (Sprechzeiten nach Vereinbarung) Telefon: 900 16 12 oder 71 08 941 · E-Mail: [email protected]

Pfarramt II (Mitte) Pfarrer Martin Fromme (Sprechzeiten nach Vereinbarung) Telefon: 900 16 15 oder 46 73 65 · E-Mail: [email protected]

Pfarramt für Stadtkirchenarbeit Pfarrerin Anette Kassing (Sprechzeiten nach Vereinbarung) Telefon: 73 42 42 23 · E-Mail: [email protected]

Pfarrbüro Patricia Hartmann · Telefon: 900 16 13 · Fax: 900 16 17 E-Mail: [email protected] Montag, Donnerstag und Freitag, 9.00 Uhr bis 13.00 Uhr

Kirchenvorstand Dr. Margot Klee · Vorsitzende · Telefon: 900 16 26· Fax: 900 16 17

Gemeindebüro Bärbel Wagner · Telefon: 900 16 11· Fax: 900 16 17 · E-Mail: [email protected] Dienstag und Mittwoch, 9.00 bis 13.00 Uhr, Donnerstag 14.00 bis 17.30 Uhr

Kirchenmusiker Kantor Dr. Thomas J. Frank · Tel. 0172-6966542 · Fax: 60 97 611 E-Mail: [email protected] Kantor Hans Uwe Hielscher · Tel. 30 34 30 · Fax: 60 97 611 E-Mail: [email protected]

Küster Sebastian Villmar · Tel. 0178 - 58 38 058 · E-Mail: [email protected]

Hausmeister Jürgen Brühl · Tel. 0160 - 70 88 163

Kindergarten Claudia von Hoeßle · Tel. 16 66 300· Fax: 16 66 445 E-Mail: [email protected]

Kirchbuchführung Katrin von Dewitz · E-Mail: [email protected]

Öffnungszeiten zur Dienstag bis Freitag: 14.00 bis 18.00 Uhr Besichtigung der Samstag: 10.00 bis 11.00 Uhr und 12.00 bis 14.00 Uhr Marktkirche außerhalb Sonntag: 14.00 bis 17.00 Uhr der Gottesdienste Montags geschlossen.

Bankverbindung Ev. Marktkirchengemeinde, Wiesbadener Volksbank Konto 250 130 5106, BLZ 510 900 00, IBAN DE84 5109 0000 2501 3051 06, BIC WIBADE5W Förderverein Marktkirche Wiesbaden eV: IBAN DE37 5105 0015 0111 0733 33

Verantwortlich für den Inhalt dieser Gemeindebrief-Ausgabe: Dr. Holger Saal · Layout: Rainer Schmoll, Bad Schwalbach · Druck: Xpose Mediaservice GmbH, Schweinfurt