Franz Schubert Klaviermusik zu vier Händen

Paul Badura-Skoda Jörg Demus

Franz Schubert (1797–1828) Piano Music for Four Hands Klaviermusik zu vier Händen

CD I

1 Rondo in D major / D-Dur D 608 7:48

2 Eight Variations on an Original Theme in A-fl at major, D813 16:43 Acht Variationen über ein eigenes Thema As-Dur D 813

Divertissement à l’Hongroise in G minor / g-Moll D 818 3 I Andante 10:06 4 II Marsch. Andante con moto 3:49 5 III Allegretto 13:07

6 Rondo in A major / A-Dur D 951 12:19

2 CD II

Fantasie in F minor / f-Moll D 940 1 I Allegro molto moderato 4:27 2 II Largo (m./T. 121) 2:41 3 III Allegro vivace (m./T. 164) 4:40 4 IV Tempo I (m./T. 438) 5:18

5 Drei Ländler from/aus D 366 2:29 (Arrangement/Bearbeitung: Johannes Brahms)

6 Andantino varié D 823 No. 2 8:09 (from/aus: Divertissement sur des motifs originaux français)

Deux Marches characteristiques D 886 7 No. 1 Allegro vivace 5:03 8 No. 2 Allegro vivace 6:08

9 Militärmarsch D 733 No. 1 in D major / D-Dur Allegro vivace 3:19

Paul Badura-Skoda piano/Klavier Jörg Demus piano/Klavier

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Paul Badura-Skoda, Jörg Demus

4 Franz Schubert: Klaviermusik zu vier Händen

In die Anfänge eines eigenen musikalischen Genres durch immer wieder neue kleine Kostbarkeiten aus führt das vorliegende Programm. Spätestens seit seiner Feder zu erfreuen. Blieb die Tradition des den Zeiten Franz Schuberts (1797–1828), zugleich vierhändigen Spiels während des gesamten 19. dem Beginn des bürgerlichen Zeitalters mit dem Jahrhunderts präsent, so war sie im 20. Jahrhun- Aufkommen einer reichen Hausmusikpflege, wurde dert immer wieder dem Auf und Ab verschiedener es rasch populär, Musik auch bei Gesellschaften in Moden unterworfen. Kaum an einem anderen Ort den Salons der wohlhabenderen Familien oder in erhielt sie sich freilich eine derart authentisch an fröhlicher Künstlerrunde vorzutragen. Nicht zuletzt Schuberts Welt anknüpfende aktuelle Ausprägung der Begriff der „Schubertiaden“ wurde sinnbildlich wie in Wien durch die beiden Pianistengrößen Paul für diese Art der Unterhaltung, die dem gehobenen Badura-Skoda und Jörg Demus, die diesem Gebiet Geschmack durchaus ebenso Rechnung trug, wie seit Jahrzehnten ihre eigene unvergleichliche Art des sie auch dem leichteren Tonfall zusprach. Neben Zusammenspiels zuteilwerden ließen. Lied und kammermusikalischem Vortrag stand natürlich oft das Klavier im Mittelpunkt, und dies Die vorliegende Auswahl an Aufnahmen aus den bald nicht mehr nur in seiner bekannten Funktion mit Jahren 1978 und 2007 beginnt mit dem Rondo einem oder einer virtuosen Vortragenden, sondern D-Dur D 608, einer vollkommen unbeschwerten, auch unter Nutzung der so vielen Möglichkeiten, fast idyllisch-biedermeierlichen Komposition aus die vierhändiges Spiel (an einem Instrument bzw. dem Jänner 1818. Man bedenke, dass Schubert im selteneren Fall und viel später dann auch im als 12-Jähriger 1809 die Besatzung Wiens durch Rahmen von Konzertsälen an zwei Instrumenten) die Franzosen erlebte, und so fand das Ende der zuließ. Generationen lernten so die klassische napoleonischen Kriege mit dem Wiener Kongress Literatur – von den großen Oratorien und Opern 1814/15 und der daraus entstehenden Hoffnung bis zu den Symphonien von Haydn, Mozart & Co. auf dauerhaften Frieden natürlich auch Eingang in – durch eigenes Erarbeiten kennen, schulten dabei das Schaffen der Künstler dieser Zeit. Bei Erstver- ihr musikalisches Empfinden und die Kenntnis vieler öffentlichung des Stücks nach Schuberts Tod fügte Details des musikalischen Satzes, die einem beim der Verleger Diabelli die Worte „Notre amitié est bloßen Anhören großteils entgehen mochten. Ebenso invariable“ („Unsere Freundschaft ist unabänderlich“) rasch wie die Bearbeitungen vorhandener groß be- hinzu – wenngleich nicht eindeutig geklärt, vermutet setzter Werke fanden die Komponisten auch Spaß man dahinter eventuell einen Hinweis auf die „enge daran, originale Stücke für vier Hände zu schreiben, Verbindung“ der Spieler, die durch die streckenweise und Schubert ist hier ganz zuvorderst zu nennen, überkreuzt geführten Hände symbolisiert wird. dienten ihm diese doch auch dazu, seine Freunde

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In die Entstehungszeit großer Werke wie des Lie- einer Küchenmagd ein Lied, das er zum einen als derzyklus „Die schöne Müllerin“ D 795, des Oktetts Grundlage für seine Ungarische Melodie h-Moll D 803 und schließlich auch bald der großen C-Dur- D 817 für Klavier zu zwei Händen, aber auch für den Symphonie D 944 führen die Acht Variationen über breit angelegten Finalsatz aus dem Divertissement ein eigenes Thema As-Dur D 813 (1824). Diese heranzog. Nicht eindeutig geklärt – möglicherweise kunstvoll variierten, teil besonders ausdrucksstarken Schuberts eigene Erfindung – ist der Ursprung des Abwandlungen des verspielt wirkenden Marsch- Materials zum einleitenden Andante und zum an Themas entstanden 1824, als Schubert (wie schon zweiter Stelle stehenden Andante con moto. Gerade im Sommer 1818) als Sing- und Klavierlehrer bei die Einleitung zum Andante weist Ähnlichkeit mit den Graf Johann Carl Esterházy auf dem Gut Zselíz im stampfenden Einleitungen mancher ungarischen slowakischen Teil der ungarischen Reichshälfte Tanzformen auf, während der Hauptteil ein eben- weilte (heute trägt der Ort den slowakischen Namen falls markant ungarisch gefärbtes Rondo-Thema Želiezovce). Offenbar waren sie wie das zur selben Zeit einbringt. Der zweite Satz könnte am ehesten komponierte Grand Duo D 812 für den unmittelbaren Schuberts ureigener Erfindung entspringen und lässt Vortrag vor dem adeligen Publikum vor Ort gedacht, mit der synkopierten Melodik des Marschthemas in berichtet Schubert doch an Moritz von Schwind von c-Moll teils an dessen eigene Militärmärsche, teils dem großen Beifall, den sie erzielt hätten: „[…] da ich aber auch an ähnliche ungarisch stilisierte Musik aber dem Geschmack der Ungarn nicht ganz traue, denken, wie sie am prominentesten bald bei Franz so überlasse ich’s Dir u.[nd] den Wienern darüber Liszt in Erscheinung tritt. Gibt es Fröhlichkeit bei zu entscheiden.“ – Man darf gerade aufgrund der Franz Schubert? – Fast immer erscheint einem inhaltlichen Vielfalt und nicht zuletzt der fast une- diese zumindest stellenweise durch Melancholie rwarteten Brillanz des Schlusses annehmen, dass getrübt oder mit einer Kehrseite versehen. Dies die Variationen auch den Zuhörern in Schuberts mag auch für den schon angesprochenen Finalsatz Heimatstadt nicht minder gefielen. des Divertissements gelten: ungarische Tanzmusik in all ihren Facetten, nicht zuletzt auch so wie sie Im Gegensatz zu diesen dem Lokalkolorit nach schon sein großer Vorgänger Joseph Haydn von den „neutralen“ Variationen D 813 weist das ebenfalls fahrenden Roma-Musikern, die zeitweilig auf den im Sommer im ungarischen Zselíz begonnene und Esterházy-Schlössern beschäftigt waren, kennen im Herbst in Wien fertiggestellte, rund halbstündige und schätzen lernte. Divertissement à l’Hongroise g-Moll D 818 auf den seltenen Einfluss ungarischer Elemente in Was für eine andere Klangwelt, scheinbar an das Schuberts Schaffen hin. Angeblich hörte er von D-Dur-Rondo des Beginns anknüpfend, ist das

6 Rondo A-Dur D 951. Einmal mehr vollkommene Karoline Esterházy de Galántha gewidmet, für die Unbeschwertheit, einmal mehr ein Beschwören einer er seit dem Aufenthalt in Zselíz schwärmerische und imaginären oder tatsächlichen Biedermeier-Ruhe natürlich unerfüllbare Liebe hegte. Die Komposition und Behaglichkeit. Kann man es fassen, dass dieser ist viersätzig in attacca ineinander übergehenden Satz im Juni 1828 komponiert wurde – ein halbes Teilen angelegt und weist vom Prinzip her eine Jahr vor Schuberts Tod, als dieser gesundheitlich einer Symphonie bzw. Sonate ähnliche Form auf. bereits schwer leidend war und sein baldiges Ende Das markante Hauptthema des Kopfsatzes wird vorhersah. Es zeigt jene Seite des Franz Schubert, zum prägenden Motto der gesamten Fantasie. In bei der der Komponist oft in der Musik Zuflucht zu der Mitte des Werkes stehen ein Largo mit dem einer anderen, der ersehnten unbeschwerten Seite Kontrast eines kraftvollen und eines gesanglichen des Daseins suchte, denken wir zum Beispiel auch Themas sowie ein scherzohaftes Allegro vivace. Das an die beiden so hellen Klaviertrios B-Dur und Es-Dur, Finale setzt Tempo primo ein und bildet den direkten die einige Monate zuvor entstanden. Auch wenn das Bogen zum ersten Teil. Es greift auf die Thematik Rondo durch reiche Verzierungen, Umspielungen des Beginns zurück, die es sowohl in f-Moll als auch und Modulationen angereichert ist, so bezaubert es in F-Dur präsentiert, und schließt eine Fuge über doch durch seine grundsätzliche Schlichtheit, die in das Nebenthema des ersten Satzes an. Nach einer einer fast zauberhaft verklingenden Coda mündet. gewaltigen Steigerung endet diese abrupt: Auf völlige Nur einen Monat nach Schuberts Tod veröffentlichte Stille erklingt nochmals kurz das Hauptthema, ehe der Wiener Verlag Artaria das Werk, Schuberts letzte einige schicksalhaft wirkende Akkorde den Abschluss Komposition für Klavier zu vier Händen, wohl nicht bilden. Die Uraufführung der Fantasie erfolgte am zuletzt in Erkenntnis des tieferen Gehalts dieser 9. Mai 1828 durch Schubert und seinen Freund aus Musik als „Grand Rondeau“. dem gemeinsamen Künstlerkreis Franz Lachner. Ausnahmsweise kein originaler Schubert sind die Unzweifelhaft das gewichtigste seiner vierhändigen ausgewählten drei Ländler aus D 366 enthalten. und zugleich eines der Hauptwerke in Schuberts Diese Werkgruppe fast insgesamt 17 von Schubert Gesamtœuvre ist die Fantasie f-Moll D 940. Sie für Klavier zu zwei Händen gesetzte Ländler zusam- stammt wie das A-Dur-Rondo aus dem Todesjahr men. Die vierhändigen Arrangements stammen 1828 und wurde seiner jugendlichen Schülerin von keinem Geringeren als Johannes Brahms, der

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große Vorliebe für diese kleinen Tanzstücke hatte jeweiligen Trios Momente des Innehaltens in dem und sich durch sie auch zu seinen eigenen Walzern rasenden Treiben darstellen. op. 39 inspirieren ließ. Was bei Strauss- und Neujahrskonzerten die obligate Aus dem Jahr 1827 stammt der Mittelsatz des Zugabe „Radetzky-Marsch“ ist, ist bei Schubert- dreiteiligen Divertissement sur des motifs originaux und vierhändiger Klaviermusik auf jeden Fall der français D 823 das Andantino varié h-Moll op. 84 Nr. 1. so genannte Militärmarsch Nr. 1 D-Dur D 733, Großteils melancholisch angelegt, begegnet uns vermutlich 1818 (eventuell auch später) komponiert trotz der zugrundeliegenden französischen Motivik und 1826 mit zwei weiteren Stücken dieses Titels doch die typische Schubert’sche Melodie, wie sie erstmals im Verlag Diabelli erschienen. In das Jahr von den ersten Tönen an unverkennbar erscheint. 1818 fiele jedenfalls Schuberts erster Aufenthalt In aller Vielfalt seines Könnens nutzt der Komponist auf dem Esterházy’schen Gut Zselíz, wo, wie wir die Einfachheit des Themas, um es aus immer aus den Werken von 1824 wissen, ein besonderer neuen Richtungen zu beleuchten, dabei aber Bedarf für vierhändige Sätze bestand. Aus demsel- den ursprünglichen wehmütigen Charakter kaum ben Zusammenhang vermuten einzelne Forscher verändernd. Ja, selbst in der abschließenden B- eine Entstehung erst 1824. Mit seiner eingängigen Dur-Variation vermeint man eine gewisse Bitterkeit Thematik wurde der erste Marsch rasch unglaub- durchzuspüren. lich populär. Schon im 19. Jahrhundert wurde er von zahlreichen Pianisten paraphrasiert, und bis In unerwartetem Tempo brechen die Deux Marches heute bildet er eine vielfache Inspirationsquelle, characteristiques D 886 (D 968b) hervor. Bei beiden vor allem aber eine vergnügliche Unterhaltung für handelt es sich um virtuose Vortragsstücke, die wohl seine Zuhörerschaft. kaum üblicher Marschgeschwindigkeit entsprechen. Das Kompositionsjahr ist nicht geklärt, zurzeit geht Christian Heindl man allgemein von 1826 aus. Beide Märsche weisen die Tonart C-Dur und Allegro vivace auf, ersterer von scherzoartigem Charakter, der zweite eher einem vorbeiwirbelnden Tanz angelehnt, wobei die

8 Paul Badura-Skoda, Jörg Demus

9 Franz Schubert: Piano Music for Four Hands

The present program leads listeners to the origins remained present during the entire 19th century, it of a musical genre. Ever since the time of Franz was subjected to the ups and downs of different Schubert (1797–1828) at the latest—incidentally fashions in the 20th century. Indeed, there is hardly also the beginning of the bourgeois era with its another place in which Schubert’s world was so advent of a rich tradition of playing music in the authentically expressed as , thanks to the home—playing music for social gatherings in the two great pianists Paul Badura-Skoda and Jörg salons of affluent families or performing in cheerful Demus, who for decades have lent this field their artists’ circles soon became popular. Not least of very own incomparable ensemble playing. all the term “Schubertiade” became emblematic of this type of entertainment, which took into account The present selection of recordings from 1978 and the elevated taste as much as it did a lighter tone. 2007 begins with the R ondo in D major, D. 608, Besides singing lieder and performing chamber a thoroughly carefree, almost idyllic, Biedermeier music, the piano was naturally often the center composition from January 1818. One should bear of attention, not only in its well-known capacity in mind that the 12-year-old Schubert witnessed with a virtuoso player; rather, it soon availed itself the occupation of Vienna by the French in 1809, of the many possibilities opened up by four-hand and the end of the Napoleonic Wars through the playing (on a single instrument or sometimes, and Congress of Vienna in 1814–1815 and the resultant much later in concert halls, on two instruments). hope for lasting peace naturally made its way into Generations thus learned the Classical literature the works of artists of this era. When this piece was in this manner—from the great oratorios and first published after Schubert’s death, the publisher operas to the symphonies of Haydn, Mozart and Diabelli added the words “Notre amitié est invari- their contemporaries—by practicing the pieces able” (“Our friendship is immutable”)—although it themselves. In so doing they trained their musical is not explained unambiguously, a reference to the sensitivity and the knowledge of many details of “close connection” of the players, symbolized by music composition which otherwise largely escapes the crossed hands in places, may be intended. those who merely listen to these works. As quickly as they arranged existing works for large ensembles, The Eight Variations on an Original Theme in A the composers also enjoyed writing original pieces major, D. 813 (1824) lead to the period during which for four hands. Schubert is worthy of mention first Schubert composed large-scale works such as the and foremost in this connection, and new little lied cycle Die schöne Müllerin, D. 795, the Octet, treasures from his pen delighted his friends time D. 803, and soon thereafter ultimately the great and again. While the tradition of four-hand playing Symphony in C major, D. 944. These elaborately

10 varied, sometimes especially expressive variations to the Andante in particular exhibits similarities with of the playful march theme were written in 1824, the stomping introductions of some Hungarian dance while Schubert (as he did in the summer of 1818) forms, while the main section likewise presents a worked as a voice and piano teacher for Count distinctively Hungarian-tinged rondo theme. The Johann Carl Esterházy at the Zselíz estate in the second movement is most likely to have emanated Slovak part of the Austro-Hungarian Empire (today purely from Schubert’s imagination and, with its this site bears the Slovak name Želiezovce). Like the syncopated melody of the march theme in C minor, Grand Duo, D. 812 composed at the same time, is in parts reminiscent of Schubert’s own military they were intended for immediate performance marches, while in other parts it is reminiscent of for an aristocratic audience there, and Schubert similar music in Hungarian style, as was soon to reported to Moritz von Schwind on the great ap- emerge most prominently from Franz Liszt. Is there plause that they would receive: “[…] since I do not cheerfulness in Franz Schubert’s music? It nearly entirely trust the taste of the Hungarians, I leave it always seems to be clouded in melancholy, at least to you and the Viennese to decide on it.” Due to the partly, or given a flip side. This may also hold for variety of content and not least of all to the almost the above-mentioned finale of the Divertissement: unexpected brilliance of the coda, one may assume Hungarian dance music in all its facets, not least that the variations pleased listeners in Schubert’s of all like the music with which Schubert’s great home city no less. predecessor Joseph Haydn became acquainted and came to appreciate from the itinerant Roma In contrast to this set of “neutral” variations (D. 813), musicians who were sometimes employed in the which reflected the local taste, the roughly half-hour- Esterházy palaces. long Diverti ssement à l’Hongroise in G minor, D. 818—likewise begun in the Hungarian town of The Rondo in A major, D. 951 is an altogether Zselíz that summer and completed that fall in Vi- different sound world, rather similar in character to enna—also points to the rare influence of Hungarian the above-mentioned D major Rondo. Once again elements in Schubert’s work. He reportedly heard a total lightheartedness, again evoking an imaginary song by a kitchen maid that he used as the basis for or actual Biedermeier calm and comfort. It is hard his Hungarian Melody in B minor, D. 817 for piano to believe that this movement was composed solo and also incorporated it into the large-scale in June of 1828—half a year before Schubert’s finale of the Divertissement. The origin of the material death, at a time when he was already seriously ill for the introductory Andante and the Andante con and anticipated his impending death. It shows the moto that follows remains unclear. The introduction side of Franz Schubert in which the composer often

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sought refuge in a different, lighthearted aspect of link to the first part. It falls back on the themes of being which he yearned for; the bright Piano Trios in the beginning, which it presents in both F minor B-flat major and E-flat major which were composed and F major, and leads to a fugue on the second- a few months prior to the Rondo come to mind, ary theme of the first movement. After a powerful for instance. Even if the Rondo is embellished with intensification, the fugue ends abruptly: The main copious ornaments, arabesques and modulations, theme is heard briefly after complete silence, before it enchants the listener through its fundamental several fateful chords bring the work to a close. simplicity, which leads to a nearly magical-sounding The world premiere of the Fantasy was performed coda. Only one month after Schubert’s death, the by Schubert and his friend from the same artistic Viennese publisher Artaria published the work, circle, Franz Lachner, on May 9, 1828. Schubert’s final composition for piano four-hands, as a “Grand Rondeau,” surely not least of all in Unusually for Schubert, the three Ländler from recognition of the deeper content of this music. D. 366 selected for this recording are not original compositions. This group of works comprises a total Doubtless the weightiest of his four-hand compo- of 17 Ländler which Schubert arranged for piano sitions and simultaneously one of the main works solo. The four-hand arrangements are from no less in Schubert’s oeuvre is the Fantasy in F minor, than Johannes Brahms, who had a strong affinity D. 940. Like the Rondo in A major, it was written in for these little dance pieces, which also inspired him 1828, the year Schubert died, and was dedicated to compose his own Waltzes, Op. 39. to Schubert’s youthful student Karoline Esterházy de Galántha, for whom he nurtured a wistful and of The middle movement of the three-part Divertisse- course unrequited love ever since his stay in Zselíz. ment sur des motifs originaux français, D. 823, the The composition is written in four continuous (attacca) Andantino varié in B minor, Op. 84, No. 1, was movements and in principle exhibits a symphonic or written in 1827. Largely melancholic in its layout, sonata-like form. The distinctive main theme of the despite the underlying French motives, we encounter opening movement becomes a formative motto for typical Schubertian melodies which are unmistakable the entire Fantasy. In the middle of the work are a from the very first note. Given all the variety of his Largo with a powerful theme and a singing theme as skills, the composer makes use of the simplicity of contrasts, as well as a scherzo-like Allegro vivace. the theme to illuminate it from ever new directions The finale begins tempo primo and forms a direct while hardly altering the original wistful character.

12 Even in the closing variation in B-flat major, one can numerous pianists, and to this day it is often a source detect a certain bitterness. of inspiration, yet more than anything it represents pleasurable entertainment for its listeners. The Deux Marches characteristiques, D. 886 (D. 968b) erupt in an unexpected tempo. Both marches are virtuosic concert pieces that likely do Christian Heindl not conform to typical march tempos. The year translated by Albert Frantz of composition is unclear; currently musicologists estimate that they were composed in 1826. Both marches are in the key of C major and have the tempo marking Allegro vivace. The first march has a scherzo-like character, while the second is like a dance twirling on by, whereby the trios of each march present moments of pause during all the frantic activity.

The obligatory “Radetzky March” is to Strauss and the New Years’ concerts as the so-called Military March No. 1 in D major, D. 733 is to Schubert and piano music for four hands. Presumably composed in 1818 (possibly later), it was first published by Diabelli in 1826 with two additional works with the same title. In any case, 1818 was the year Schubert first stayed at the Esterházy Zselíz estate, where, as we know from the works of 1824, there was a special demand for works for four hands. From the same context, some researchers presume this march was not written until 1824. With its catchy themes, the first march quickly became incredibly popular. Already in the 19th century, it was paraphrased by

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Paul Badura-Skoda wurde 1927 in Wien geboren eine Tournee durch Italien. Weitere Höhepunkte und erhielt dort auch seine musikalische Ausbildung, seiner Laufbahn waren die erste Japantournee zunächst privat, dann 1945 bis 1948 am Konserva- 1959/60, wo er allein in Tokio 14 Mal auftrat, und torium der Stadt Wien, Ausbildungsklasse für Klavier die erste überaus erfolgreiche Tournee durch die Prof. Viola Thern, für Dirigieren Prof. Felix Prohaska, Sowjetunion 1964, der viele weitere Tourneen Abschluß in beiden Fächern 1948 mit Auszeichnung. folgten. 1979 war Paul Badura-Skoda der erste 1949 sagte Josef Krips zum jungen Künstler: „Sie westliche Pianist, der nach der Kulturrevolution in sind der geborene Dirigent!“ – und bot ihm spontan China spielte – eine Pioniertat. an, als sein Assistent an die Wiener Staatsoper zu Im Beethoven-Jahr 1970 spielte und kommentierte kommen. Pauls damaliger Manager, Martin Taubman, er zusammen mit Jörg Demus alle Klaviersonaten empfahl aber, das verlockende Angebot abzulehnen: des Komponisten für das Deutsche Fernsehen. „Eine Klavierkarriere ist genug!“ Trotzdem dirigiert Zyklische Aufführungen der 32 Beethoven-Sonaten er sooft wie möglich. Ähnlich wie er am Klavier in Mexiko, Chicago, Paris, London, Wien und den „Badura-Skoda-Klang“ produziert, gelingt es Barcelona folgten. Im Mozartjahr 1991 spielte er ihm auch, bei den Orchestern einen besonderen, den Zyklus aller Mozartsonaten u. a. in Paris, Wien, singenden transparenten Klang zu erzeugen. München, Madrid, Tokio, Hongkong. Anläßlich seines Entscheidend für seinen Anfang wurden drei Ereig- 80. Geburtstags war er in allen Weltteilen zu hören. nisse: Furtwängler und Karajan engagierten 1949 Zu den für ihn entscheidenden künstlerischen den noch unbekannten Künstler für ihre Konzerte Begegnungen zählten vor allem die mit seinem in Wien. Durch sein Einspringen bei den Salzburger Vorbild und späteren Lehrer Edwin Fischer (1948 Festspielen (1950) für den erkrankten Edwin Fischer bis zu Fischers Tod 1960), mit dem Komponisten wurde er ein internationaler Star. Seine Aufnahmen Frank Martin (1969 bis zu seinem Tod 1974), der für auf dem damals neuen Medium der Langspielplatte ihn sein 2. Klavierkonzert und seine Fantasie über hatten weltweit großen Erfolg, besonders in Ame- Flamenco-Rhythmen komponierte, mit den großen rika. Das führte dazu, daß sein Debüt in New York Geigern David Oistrach und Wolfgang Schneiderhan, ausverkauft war. Am Beginn seiner Karriere standen mit denen ihn eine tiefe Freundschaft verband. Mit große Tourneen als Klaviersolist: 1952 Australien, Schneiderhan und dem Cellisten Boris Pergamen- 1952/53 USA – Kanada, 1953 Lateinamerika von schikow formte er ein legendäres Klaviertrio. Nicht Mexiko bis Argentinien, 1956 leitete er als Dirigent zu vergessen ist die lebenslange Freundschaft mit eines Kammerorchesters der Wiener Symphoniker dem Pianisten und langjährigen Duopartner Jörg

14 Demus. Inspiration fand er auch bei dem Pianisten Fackel weiterreicht, Zeugnis für die humane Kraft Alfred Cortot und bei den großen Dirigenten Wilhelm der Musik abzulegen und seinen Beitrag für eine Furtwängler, Hans Knappertsbusch und Josef Krips. bessere Welt zu leisten. In zahlreichen Schriften hat Paul Badura-Skoda 2007 wurden Paul Badura-Skoda das Österreichische wesentliche künstlerische und menschliche Erfah- Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst, das Große rungen niedergelegt. Neben seinen Kompositionen Silberne Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste im Stil des 20. Jahrhunderts ist sein Spezialgebiet die um die Republik Österreich und das Goldene Ehren- Komposition von Kadenzen zu den Klavierkonzerten zeichen für Verdienste um das Land Wien verliehen, Mozarts und Haydns, die Frische der Erfindung mit und 1978 erhielt er den Bösendorfer-Ring, den vor genauester Kenntnis des jeweiligen Kompositions- ihm nur Wilhelm Backhaus getragen hatte. 1993 stils verbinden. Er gilt als internationale Autorität wurde der Künstler zum „Chevalier de la Légion in Textfragen; Früchte seines Nachdenkens über d’honneur“ ernannt und 1997 zum „Commandeur die Musik sind seine Ergänzungen zu Werken von des Arts et des Lettres“. Mozart und seine Rekonstruktionen unvollendeter Doktorate Honoris causa: Staatliche Hochschule für Schubert-Sonaten – beides verblüffend. Musik und Darstellende Kunst Mannheim (2006), Ein besonderer Wert kommt seinen Schallplattenauf- Pontificia Universidad Católica del Perú (2010), nahmen aus früher und aus jüngster Zeit zu. Er ist Akademia Muzyczna w Krakowie – Academy of wohl der einzige Pianist, der wiederholt alle Sonaten Music in Kraków (2013) von Mozart, Beethoven und Schubert sowohl auf www.badura-skoda.cc Pianoforte als auch auf modernem Flügel auf CD aufnahm – aber auch öffentlich aufführte. In Meisterkursen vermittelt Paul Badura-Skoda wichtige Erfahrungen an eine Auswahl begabter junger Künstler – und folgt dabei dem Beispiel seines Lehrers Edwin Fischer. Besondere Freude macht ihm das Arbeiten mit Jugendorchestern aus aller Welt in Venezuela, Peru, Spanien, China, Japan. Die Lernfähigkeit und Begeisterung dieser jungen Menschen sind erstaunlich und hoffnungs- voll. So wünscht sich der Künstler, indem er die

15 Jörg Demus wurde am 2. Dezember 1928 in bei internationalen Festspielen. Er hat unter Herbert St. Pölten / Niederösterreich geboren. Seine Mutter von Karajan konzertiert, aber auch mit Josef Krips, war Konzertgeigerin, sein Vater, Universitätsprofessor Carlo Zecchi, André Cluytens, Wolfgang Sawallisch, Otto Demus, war ein weltbekannter Kunsthistoriker. Seiji Ozawa, um nur einige zu nennen. Den ersten Klavierunterricht erhielt Jörg Demus im Viele seiner Schallplatten wurden mit internationalen Alter von sechs Jahren. Schon mit elf Jahren trat er Preisen ausgezeichnet. Bis jetzt liegt ein Repertoire in die Wiener Staatsakademie für Musik ein. Neben von über 350 Langspielplatten, Compact Discs und humanistischen Gymnasialstudien absolvierte er die Video-Aufnahmen vor, das Gesamteinspielungen Fächer Klavier bei Walter Kerschbaumer, Orgel bei des Klavierwerkes von Robert Schumann und Karl Walter, Kapellmeisterschule bei Hans Swarowsky Claude Debussy umfaßt, das „Wohltemperierte und Josef Krips und Komposition bei Joseph Marx. Klavier“ und die „Clavierübung“ von Bach, ferner Daran schloß sich eine Zeit ausgedehnter Studien Klavierkonzerte Bachs, Haydns, Mozarts, Beethovens im Ausland an, besonders in Paris bei Yves Nat, bei und Schumanns, aber auch zahlreiche Kammer- Walter Gieseking in Saarbrücken, bei Wilhelm Kempff, musikwerke und Liedbegleitungen, besonders mit Arturo Benedetti-Michelangeli und Edwin Fischer. Dietrich Fischer-Dieskau, Elisabeth Schwarzkopf, Im Alter von vierzehn Jahren debütierte Jörg De- Elly Ameling und Peter Schreier. mus mit einem Klavierabend im Brahms-Saal der Das jahrzehntelange Sammeln alter Tasteninstrumente, Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. die von Grund auf spielbereit restauriert wurden, hat Im Jahr 1950 Debüts in London und Zürich, im Jörg Demus zu zahlreichen Schallplattenaufnah- Jahre 1951 die erste ausgedehnte Tournee durch men angeregt. An Beethovens 200. Geburtstag Südamerika. Sein Debüt in Paris in der Salle Ga- erklangen Beethovens Broadwood-Klavier und sein veau im Jahre 1953 wurde zu einer Sensation. Hammerflügel von Conrad Graf unter den Händen Der Starkritiker des Figaro – Clarendon – schrieb von Jörg Demus beim Beethoven-Fest in Bonn. eine begeisterte Kritik unter der Überschrift „Jörg Im Salzkammergut entstand sein Museum „Die Demus joue et gagne“. 1956 erhielt Jörg Demus Geschichte des Klaviers“. beim Internationalen Pianistenwettbewerb in Bozen In Meisterkursen, besonders in Japan, den USA den Premio Busoni. und Italien, sowie in seinem Klaviermuseum im Seither hat Jörg Demus in nahezu allen Musik- Salzkammergut ist Jörg Demus ein hochgeschätzter zentren der Alten und der Neuen Welt konzertiert. Pädagoge. Dem Debüt in New York folgen jährlich Tourneen Ein Band mit musikalischen Aufsätzen ist bei durch die USA, Japan, Asien, Australien und alle Brockhaus unter dem Titel „Abenteuer der Inter- europäischen Staaten. pretation“ erschienen, ebenso ein Buch über die Seit vielen Jahren ist Jörg Demus gefeierter Gast Klaviersonaten Beethovens.

16 Seit einigen Jahren hat sich Jörg Demus auch der hovengesellschaft Wien, 1979 Verleihung der Komposition zugewandt. So entstanden Sonaten für Mozartmedaille der Wiener Mozartgemeinde, 1981 Klavier und Violine, für Klavier und Violoncello, Trios, Ernennung zum Ehrendoktor der Universität Amherst Kompositionen für Klavier solo und zahlreiche Lieder. und 1986 Verleihung des Schumann-Preises der Unter den Auszeichnungen sind hervorzuheben: Stadt Zwickau. 1977 Verleihung des Beethoven-Ringes der Beet-

Jörg Demus, Paul Badura-Skoda

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Paul Badura-Skoda was born in Vienna in 1927 and Further highlights in his career were the first tour of received his musical training there, initially privately, Japan in 1959/60, where he performed in Tokyo then in Prof. Viola Thern’s piano class and Prof. Felix alone 14 times, and the first highly successful tour Prohaska’s conducting class at the Conservatoire of the Soviet Union in 1964, which was followed by of the City of Vienna between 1945 and 1948. He many other tours. In 1979, Paul Badura-Skoda was graduated with distinction in both subjects in 1948. the first Western pianist to perform in China after In 1949, Josef Krips said to the young musician, the Cultural Revolution – a pioneering achievement. ‘You are the born conductor’, and spontaneously In Beethoven’s anniversary year in 1970, in conjunc- offered him a position at the Vienna State Opera tion with Jörg Demus he performed and commented as his assistant. However, Paul’s manager at the on all the composer’s piano sonatas for German time, Martin Taubmann, recommended refusing the television. There followed cyclical performances enticing offer: ‘a piano career is enough!’ Neverthe- of Beethoven’s 32 sonatas in Mexico, Chicago, less, he conducted as often as possible. Just as he Paris, London, Vienna and Barcelona. In Mozart’s produces the ‘Badura-Skoda sound’ on the piano, jubilee year in 1991, he performed the cycle of all of he also manages to generate a particularly singing Mozart’s sonatas in Paris, Vienna, Munich, Madrid, and transparent sound in orchestras. Tokyo and Hong Kong. On the occasion of his 80th Three events were decisive for his beginnings: Furt- birthday, he could be heard throughout the world. wängler and Karajan hired the still unknown musician His crucial artistic meetings included particularly for their concerts in Vienna in 1949. By standing in the one with his role model and later mentor Edwin for the sick Edwin Fischer at the Festival Fischer (1948 until Fischer’s death in 1960), the (1950), he became an international star. His record- one with the composer Frank Martin (1969 until ings on the new medium of the LP were successes his death in 1974), who composed his 2nd Piano throughout the world, especially in America. This Concerto and his Fantasy on Flamenco Rhythms led to his debut in New York being sold out. At the for him and the ones with the great violinists David beginning of his career, he went on major tours as Oistrakh and Wolfgang Schneiderhan, with whom a piano soloist: Australia in 1952, USA – Canada in he was associated in profound friendship. He 1952/53, Latin America from Mexico to Argentina in formed a legendary piano trio with Schneiderhan 1953 and in 1956 he conducted a chamber orchestra and the cellist Boris Pergamenschikow. His life-long of the Vienna Symphony Orchestra on a tour of Italy. friendship with the pianist and his long-standing duo

18 partner Jörg Demus is also worth mentioning. He are astonishing and give reason for optimism. By also found inspiration from the pianist Alfred Cortot ‘passing on the torch’, Paul Badura-Skoda wishes and the great conductors Wilhelm Furtwängler, Hans to give testimony to the humanist power of music Knappertsbusch and Josef Krips. and make his contribution towards a better world. Paul Badura-Skoda has written down major artistic In 2007, Paul Badura-Skoda was awarded the and human experiences in many works. Apart from Austrian Cross of Honour for Science and Art, the his compositions in the style of the 20th century, his Grand Silver Medal of Honour with the Star for specialist subject is the composition of cadenzas Merits to and the Grand Medal of Honour to Mozart’s and Haydn’s piano concertos that for Merits to the Province of Vienna and in 1978 combine the freshness of creativity with precise he was awarded the Bösendorfer Ring, which was knowledge of the respective style of composition. only worn by Wilhelm Backhaus before him. In He is considered an international authority in textual 1993, the musician was appointed ‘Chevalier de questions, and the fruits of his reflections on music la Légion d’honneur’ and in 1997 ‘Commandeur are his supplements to works by Mozart and his des Arts et des Lettres’. reconstructions of unfinished Schubert sonatas, Honorary doctorates: State Academy of Music and which are astonishing. Performing Art Mannheim (2006), Pontificia Univer- His recordings from early days and recently are of sidad Católica del Perú (2010), Akademia Muzyczna special importance. He is probably the only pianist w Krakowie – Academy of Music in Kraków (2013) repeatedly to have recorded all the sonatas by Mozart, Beethoven and Schubert both on fortepiano and www.badura-skoda.cc on modern grand piano on CD and also to have performed them in public. In master classes, Paul Badura-Skoda passes on important experiences to a selection of gifted young artists, following the example of his mentor Edwin Fischer. His is given special joy by working with youth orchestras throughout the world in Venezuela, Peru, Spain, China and Japan. The willingness to learn and enthusiasm of these young people

19 Jörg Demus was born in St Pölten, Lower Austria, Zecchi, André Cluytens, Wolfgang Sawallisch, Seiji on December 2, 1928. His mother was a concert Ozawa and many others. violinist, and his father, Prof. Otto Demus, a universally Many of his recordings have won international awards. known Art Historian. Up to now Jörg Demus has achieved a repertory Jörg Demus received his first piano lessons at the of more than 350 LPs, Compact Discs, and Video age of six and was allowed to enter the Vienna State recordings. He recorded the complete piano works of Academy of Music when he was eleven. Besides Robert Schumann and Claude Debussy, J.S. Bach’s his regular high school he studied piano with Walter “Well-tempered Clavier” and “Clavierübung”, piano Kerschbaumer, organ with Karl Walter, conducting with concertos by Bach, Haydn, Mozart, Beethoven and Hans Swarowsky and Josef Krips, and composition Schumann, as well as important works of chamber with Joseph Marx. After completing these studies music with the “Wiener Philharmonisches Kammer- in Vienna, he went abroad to study with Yves Nat ensemble” and Lieder, mainly with Dietrich Fischer- in Paris, then with Walter Gieseking in Saarbrücken, Dieskau, Elisabeth Schwarzkopf, Elly Ameling and later with Wilhelm Kempff, Edwin Fischer and Arturo Peter Schreier. Benedetti Michelangeli. Several of Jörg Demus’ recordings were inspired by his When Jörg Demus was 14 years old he made his passion of collecting old historic keyboard instruments. debut at the famous Brahms Saal for the prestigious In honour of Beethoven’s 200th birthday Jörg Demus “Gesellschaft der Musikfreunde” in Vienna. In 1950 he played on Beethoven’s Broadwood piano and his gave first concerts in Zurich and London and in 1951 Conrad Graf piano at the Beethoven Festival in Bonn. he went on his first extended tour to South America. Near Salzburg, Jörg Demus’ museum “The History of His debut in Paris in the year 1953 at the Salle Gaveau the Piano” is growing, and in master classes in Europe, turned into a regular sensation. The star critic of “Le the USA and Japan, he is an appreciated pedagogue. Figaro”, Clarendon, wrote an enthusiastic review Jörg Demus published musical essays under the title under the title “Jörg Demus joue et gagne”. In 1956 “Abenteuer der Interpretation” (published by Brockhaus) Jörg Demus won the important “Premio Busoni” at and a book on Beethoven’s Sonatas. the International Busoni Competition in Bolzano, Italy. Jörg Demus also composes – sonatas for violin and Since that time Jörg Demus has performed in all the piano, violoncello and piano, trios, pieces for piano important music centers of the Old and the New World. solo and several songs were created. He got awards His New York debut was followed by annual tours to and honorary degrees such as in 1977 the Beethoven the United States and since 1961 he regularly tours Ring of the Vienna Beethoven Society, in 1979 the to Asia, Australia and Japan. Mozart Medal of the Vienna Mozart Society, in 1981 Jörg Demus is for many years a regular guest per- the Honorary Doctor’s degree of Amherst University, former at international festivals, he played often under and in 1986 the Schumann Award in Zwickau. the baton of Herbert von Karajan, Josef Krips, Carlo

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21 Weitere CDs mit Paul Badura-Skoda und Jörg Demus Further CDs with Paul Badura-Skoda and Jörg Demus

Wolfgang Amadeus Mozart, Werke für 1 und 2 Klaviere Fantasien KV 397 und KV 475, Sonaten KV 457 Gramola 98900 und KV 576, Adagio KV 540 Paul Badura-Skoda, Jörg Demus Hammerklavier Gramola 98990 Paul Badura-Skoda Hammerklavier Mozart, Violinsonaten KV 377, 379, 526 (Vol. 2) Gramola 98852 Wolfgang Amadeus Mozart Paul Badura-Skoda Hammerklavier, Thomas Variationen „Ah, vous dirai-je, Maman“, Rondos Albertus Irnberger Violine KV 485 und KV 511, Sonate KV 533/494, Alla Turca Mozart, Violinsonaten Vol. 3: KV 376, 454, 380 Gramola 98991 Gramola 98904 SACD Paul Badura-Skoda Hammerklavier Paul Badura-Skoda Hammerklavier, Thomas Albertus Irnberger Violine Ludwig van Beethoven Sämtliche Klaviersonaten Wolfgang Amadeus Mozart, “Mozart on the Gramola 98743 (10 CD) Beach”: Klavierkonzerte KV 271, 467, Adagio Paul Badura-Skoda Klavier KV 365 Gramola 99067 Franz Schubert Paul Badura-Skoda Klavier Fantasie D 760 „Wanderer-Fantasie“, Sonate Orchestre Symphonique de Cannes / Wolfgang D 840 „Reliquie“ completed/vollendet von Paul Doerner conductor/Dirigent Badura-Skoda Gramola 99031 Wolfgang Amadeus Mozart Paul Badura-Skoda Klavier Sonaten KV 330, 331, 545 Gramola 98989 Alt-Wiener Tänze Paul Badura-Skoda Hammerklavier Franz Schubert , Johann Strauß II / Otto Schulhof Gramola 99104 Paul Badura-Skoda Klavier

22 “Der andere Badura” Schumann, Werke für Violine und Klavier Tschaikowsky, Klavierkonzert Nr. 1 Gramola 98832 Rimsky-Korsakoff, Klavierkonzert Thomas Albertus Irnberger Violine, Jörg Demus Liszt, Klavierkonzert Nr. 1 Hammerklavier Gramola 99130 Paul Badura-Skoda Klavier „Salon de Vienne“ Philharmonic Promenade Orchestra / Sir Adrian Boult Bartók, Brahms, Dvořák, Strauß Sohn, Kreisler, Philharmonic Promenade Orchestra / Artur Lehár, R. Strauss, Mahler, Goldmark, Janáček Rodziński Gramola 98903 SACD Scottish National Orchestra / Hans Swarowsky Thomas Albertus Irnberger Violine, Jörg Demus Klavier Franz Liszt Sonate h-Moll, S178 „Salon de Paris“ Gramola 99147 Saint-Saëns, Chopin, Ysaÿe, Fauré, Demus, Paul Badura-Skoda Klavier (1965 live, 1971 Franck, Duparc, Debussy, Chaminade, Studio) Massenet, Lalo, Ravel, Chausson Gramola 98951 SACD Mozart, Violinsonaten (Vol. 1): Sonaten, Thomas Albertus Irnberger Violine, Jörg Demus Fantasien, Variationen Klavier, Christine Ornetsmüller Sopran Gramola 98789 Jörg Demus Hammerklavier, Thomas Albertus Franck, Debussy, Demus, Violinsonaten Irnberger Violine Gramola 98895 SACD Thomas Albertus Irnberger Violine, Jörg Demus Schubert, Die Werke für Violine und Klavier Vol. Klavier 1: 3 Violinsonaten Gramola 98828 Schubert, Forellenquintett, Adagio und Rondo Thomas Albertus Irnberger Violine, Jörg Demus concertante Hammerklavier Gramola 98919 SACD Jörg Demus Hammerklavier, Thomas Albertus Schubert, Die Werke für Violine und Klavier Vol. Irnberger Violine, Martin Ortner Viola, Heidi 2: Sonate A-Dur D 574, Arpeggione-Sonate, Litschauer Violoncello, Brita Bürgschwendtner Trockne Blumen Kontrabass Gramola 98858 Thomas Albertus Irnberger Violine, Jörg Demus www.gramola.at Hammerklavier

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Paul Badura-Skoda, Jörg Demus