Das Schweizer Luftfahrt-Magazin Nr. 8/August 2012 CHF 8.20 / € 5.50

RIAT 2012 – Fairford

Falklandkrieg «Heute hätten wir keine Chance mehr»

Civil Aviation Space Corner Helicopter Innovationen aus Dr. Bruno Stanek: Die Swiss-Helicopter- dem Hause Airbus SpaceX erfolgreich Flotte GRIPEN – ENTSCHEID FÜR DIE UNABHÄNGIGKEIT.

Wirkliche Unabhängigkeit entsteht erst durch die richtigen Partner. Partner, die sich vertrauen und die bereit sind, im Interesse des gemeinsamen Erfolges alles zu teilen: Technologie. Know-how. Erfahrungen. Beziehungen. Partner, die wissen, dass eine erfolgreiche Zusammenarbeit auf Gegenseitigkeit beruht. Das ist die Philosophie von Saab. Gripen ist darum viel mehr als ein Kampfjet der neuesten Generation und ein Produkt der Spitzentechnologie. Es ist ein ganz neuer Weg zu denken und zu handeln, orientiert an Werten, welche Schweden und die Schweiz teilen. www.gripen.ch

ANTICIPATE TOMORROW

GRIP-197_Cockpit_CH.indd 1 2012-02-09 11:03 Cockpit 08 2012 Editorial 3 Take-off Liebe Leserinnen und Leser

Seit zwei Tagen dasselbe Bild: Der Kopf ist zum Schluss noch schnell bei Fakten, zumindest was Farnborough voll, das Blatt vor mir leer. Worauf soll ich betrifft. Es ist die beste europäische Messe dieser Art. Kompakter in diesem Editorial eingehen? Themen als das weitläufige Le Bourget, kompletter als die ILA in Berlin. Ne- gibt es in Hülle und Fülle – Platz aber nur gativ: exorbitante Transportpreise, ÖV wie privat (Taxi). Vom Ver- für 3000 Zeichen. Ich bin an der Farnbo- kehrschaos der gröbsten Art gar nicht zu sprechen. Welcome to rough Airshow und Hunderte (wirklich!) the Olympic Games! von Pressemeldungen prasseln auf uns Me- Ich wünsche Ihnen einen schönen Sommer. dienleute ein. Daneben gibt es interessante Gespräche zuhauf und die Flugvorführun- Ihr Max Ungricht gen sind exzellent. Wie soll ich das alles nur bündeln? Und Cockpit ist ja ein Schweizer Fachblatt, primär sind heimische Themen angesagt. Also: Tiger-Teilersatz. Schon wieder? Es gäbe zwar so einiges zu berichten. Oder: Staatsvertrag mit Deutschland. Ist da überhaupt etwas klar? Präventiv wird schon einmal gejam- mert. Wer hat den Vertrag schon gelesen? Der Kopf ist voll, aber das Blatt vor mir ist leer. Entscheid 1: Farnborough wird in die nächste Ausgabe verbannt – und die Themen dem vorhanden Platz entsprechend gewichtet. Entscheid 2: Tiger-Teilersatz dieses Mal nur in Kürzestversion. In Farnborough war der Gripen Demonstrator mit dem neuen Radar ausgestellt. Eine Premiere! Entscheid 3: Staatsvertrag. Abwarten, bis sich der Pulverdampf ver- zogen hat. Jedes neue Wort giesst nur Öl ins Feuer. Das gibt mir Raum, über ein Thema zu schreiben, das mich schon lange bewegt. Vom Fliegen zwar, aber nichts über Technik. In letz- ter Zeit war ich oft unterwegs. Kurzstreckenflüge, die gerade ein- mal einen Katzensprung waren. Und dann Langstreckenflüge. Zwei Vorschau völlig unterschiedliche Welten! Sie kennen das. Pistenfest – 75 Jahre Flugplatz Birrfeld Während Ersteres möglichst schnell zurückgelegt werden soll (Zeit 24. bis 26. August ist Geld), wird bei Zweiteren am besten die Uhr zur Seite gelegt. Was Volksfest und Airshow soll die Rechnerei? Noch zwölf Stunden, elf ... Schlafen? Wer kann, Dieses Jahr ist die Schweiz leider nicht mit ganz grossen Airshows soll ja. Lesen? Irgendwann ist ausgelesen. Filme gucken, Spiele spie- gesegnet. Da kommen für die Aviatikfans die Festlichkeiten auf len? Wie es euch gefällt (Shakespeare). dem Flugplatz Birrfeld gerade recht. Ein interessanter Strauss an GRIPEN – ENTSCHEID Was ich seit meiner Jugend kaum mehr tat, ist heute wieder Trumpf. vielfältigen Vorführungen ist eingeplant – und alles, ohne dafür Aus dem Fenster schauen! Die Welt von oben ist die wahre Welt. FÜR DIE UNABHÄNGIGKEIT. Eintritt zu bezahlen! So sehe ich zum Beispiel keine komplett verbaute Schweiz – wie In der Zeit um 1937 haben Luftfahrtpioniere den Beginn einer bei- uns von Froschperspektivisten laut und stetig in unser schlech- Wirkliche Unabhängigkeit entsteht erst durch die richtigen Partner. spiellosen Entwicklung des Flugplatzes Birrfeld eingeläutet. 75 Jah- tes Gewissen gehämmert wird. Im Gegenteil: ein wunderschönes, re danach lässt der Regionalverband Aargau des Aero-Clubs der Partner, die sich vertrauen und die bereit sind, im Interesse des gemeinsamen mehrheitlich grünes Land und mit Seen und einigen (beileibe nicht Schweiz mit dem Jubiläumsanlass «Pistenfest 2012» jene Pionier- Erfolges alles zu teilen: Technologie. Know-how. Erfahrungen. Beziehungen. grossen) Siedlungen dazwischen. Selbst Zürich ist aus 10 000 Me- zeit neu aufleben. Eine grosse Airshow am Samstag und ein Volks- Partner, die wissen, dass eine erfolgreiche Zusammenarbeit auf Gegenseitigkeit tern eine Quantité négligeable und wird nur von mir – als offen- fest am Sonntag stehen an. Am Freitag, 24. August, werden einige beruht. Das ist die Philosophie von Saab. sichtlich einzigem Schweizer ab Bord – überhaupt erkannt. Sorry, Teams und Piloten ihre Trainingsflüge absolvieren. liebe Zürcher! Gripen ist darum viel mehr als ein Kampfjet der neuesten Generation und ein Es ist schwierig, alle Highlights aufzuführen! So geben sich alle Teams Überfliegen wir andere Länder. Wo bärtige Idioten Frauen steini- Produkt der Spitzentechnologie. Es ist ein ganz neuer Weg zu denken und zu der Luftwaffe die Ehre – die PS zum Beispiel in Formation mit einem gen, wo die Armen gegen die ganz Armen kämpfen, wo Diktatoren handeln, orientiert an Werten, welche Schweden und die Schweiz teilen. A320 der Edelweiss. Das Breitling Jet Team wird vorfliegen, eben- die Bevölkerung knebeln, wo Dummheit, Ignoranz und Mittelalter www.gripen.ch so eine Fülle von Oldtimern, so u. a. Mustang, Morane, Grumman herrscht. Überfliegen wir wieder andere Länder, wo Wohlstand und Avenger, C-3605 und Stearman. Ebenfalls vom Feinsten sind die P-3 Sicherheit im «Gleichklang» mit Missgunst und Egoismus blühen. Flyers, die Classic Formation mit DC-3 und Beech 18 oder die Cap- Wär es doch jedem Menschen gegeben, einmal im Leben aus «mei- tens. Und so weiter, und so fort. Wer auf Airshow-Entzug ist, muss ANTICIPATE TOMORROW nem» Fester zu sehen. Um die wirklichen Proportionen zu begrei- dringend aufs Birrfeld! mt fen – ein Staubkorn sind sie nämlich nur, diese wichtigtuerischen Kreaturen. How would the world be if this was possible? Informationen: www.pistenfest.ch Eine Frage, die leider rhetorisch bleiben muss. Bleiben wir darum

GRIP-197_Cockpit_CH.indd 1 2012-02-09 11:03 Aviatiktalente gesucht

Vom Fliegen träumen – das kann jede(r). Du willst mehr. Du willst Deinen Traum wahr machen, ja mehr noch, Du willst Deinen Traum zum Beruf machen. SPHAIR ist die Organisation, die Dir hilft das Tor in eine aviatische Zukunft ganz weit zu öffnen und Dir den Weg in die vielfältigen berufl ichen Möglich- keiten, die die Fliegerei bietet, zu ebnen. www.sphair.ch Cockpit 08 2012 Inhalt 5

Military Aviation Cover Story Military Aviation 6 Kasachstan – Besuch der 30 RIAT 2012 – Diamond Jubilee KADEX 2012 mit Wetterpech Kasachstan – Besuch der 9 Informationsrapport 33 Cockpit-Leserreise zum RIAT 6 KADEX 2012 Kommandant Luftwaffe General Aviation 10 30 Jahre Falklandkrieg: 34 360° in 21 Tagen (Schluss) Aviatiktalente gesucht «Heute hätten wir keine Chance mehr.» Interview mit Space Corner dem Kommandanten der da- 36 Dr. Bruno Stanek: SpaceX – maligen Task Force, Admiral die Privaten hatten nicht zu Sir John Woodward. viel versprochen Civil Aviation Helicopter 14 Innovationen aus dem Hause 38 Die Flotte der (neuen) Airbus Swiss Helicopter Group 16 Bombardier: CSeries tritt in 40 Swiss Helicopter Association Civil Aviation entscheidende Phase SHA – die Info-Seite 19 Airbus: Produktionsstart der Bombardier: CSeries tritt in A320neo-Familie History 42 Schweizer Do 24 für Südost- 16 entscheidende Phase 20 Fokker: Little boys and their «interactive» toys asien (2) 22 SwissAviation Training – Der Service Weg ins Airline-Cockpit (14) 45 Spezialangebot: Warbird- 23 Your Captain speaking … Mitflüge der absolut «Break Break» besonderen Art! 24 Horizon Swiss Flight Academy: Report Bühne frei fürs Cockpit! 52 Schöne Zukunftsmusik: Airports Erweiterungsbau des Flieger- 26 Verband Schweizer Flug- museums Dübendorf plätze VFS: grosse strategi- Regelmässige sche Herausforderungen – Rubriken Cover Story wie angehen? 3 Take-off Business Aviation 12 Inside RIAT 2012 – Diamond Jubilee 27 Data Sheet: Cessna Citation 41 Heli-Focus 30 mit Wetterpech Bravo 44 Vor 25 Jahren Mittelposter 46 News 28 Northrop F-5E Tiger II der 48 HB-Register Schweizer Luftwaffe. 50 Gallery Foto: Peter Foster 54 Letzte Seite: Events, Leserwett- bewerb, Vorschau, Full stop

Titelbild: Airbus A400M beim Display am RIAT in Fairford. Das Wunderwerk der Technik schaffte es allerdings nicht, an der nachfolgenden Farnbo- rough Airshow zu fliegen: Späne im Motorenöl. Foto: Georg Mader

Cockpit – 53. Jahrgang Abonnementspreise Redaktions-Mitarbeiter Inlandabo jährlich CHF 87.– Peter Aegerter, Jean-Luc Altherr, Herausgeber Jugendabo für Schüler und Daniel Bader, Werner Baier, History Jordi AG – das Medienhaus Studenten (mit Ausweis): Joël Bessard, Jürgen Gassebner, Verlag «Cockpit» CHF 52.– Markus Herzig, Walter Hodel, Postfach 96, 3123 Schnupperabo (für 3 Monate): Rolf Müller, Samuel Sommer, Schweizer Do 24 für Südost- Zentrale: +41 31 818 01 11 CHF 20.– Dr. Bruno Stanek, Hans-Heiri Vom Fliegen träumen – das kann jede(r). Du willst mehr. Du willst Deinen Fax: +41 31 819 38 54 Einzelverkaufspreis: CHF 8.20 Stapfer, Anton E. Wettstein asien (2) www.cockpit.aero inkl. Porto und MWSt. Bitte Texte und Fotos nur 42 Traum wahr machen, ja mehr noch, Du willst Deinen Traum zum Beruf Verlagsleitung: Roger Schenk Auslandabo steuerfrei, Porto nach vorheriger Absprache Verlagssupport: Daniel Jordi nach Aufwand zusenden Preisänderungen vorbehalten. machen. «Cockpit» erscheint monatlich Druckvorstufe am Ende des Vormonates. Auflage TopDesk-Design, Hangweg 20, SPHAIR ist die Organisation, die Dir hilft das Tor in eine aviatische Zukunft 8072 Exemplare (Druckauflage) Unsere Partner CH-3125 Toffen 4559 Ex. (WEMF-Beglaubigung Telefon: +41 (0)31 964 04 42 ganz weit zu öffnen und Dir den Weg in die vielfältigen berufl ichen Möglich- «Cockpit» ist Verbandsorgan 2011) der Swiss Helicopter Association E-Mail: 10 942 Leser (gemäss Umfrage [email protected] keiten, die die Fliegerei bietet, zu ebnen. www.sphair.ch (SHA) sowie Partner der AOPA 2008) Schweiz und des Verbandes Layout: Elisabeth Schenk Schweizer Flugplätze (VSF) Text- und Bildredaktion Layoutkonzept/Druck/Vertrieb mt-media, GAC, Flughafen , Anzeigenverkauf Jordi AG – das Medienhaus CH-3123 Belp Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp Jordi AG – das Medienhaus Telefon: +41 31 960 22 49 Christian Aeschlimann Fax: +41 31 960 22 29 gedruckt auf FSC-zertifiziertem Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp E-Mail: [email protected] Papier Telefon +41 31 818 01 42 ISSN 0010-0110 E-Mail: [email protected] Chefredaktor: Max Ungricht Aboservice Jordi AG – das Medienhaus Stv. Chefredaktor: Ursula Seifried Jordi Thomas Strässle Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp Telefon +41 31 818 01 27 E-Mail: [email protected] 6 Military Aviation Cockpit 08 2012

Vom 3. bis 6. Mai wurde auf dem internationalen Flughafen von Kasachstan Astana, der ebenso der 611. Luft- waffenstützpunkt der kasachi- schen Luftverteidigungsstreitkräfte KADEX 2012 (SWO) ist, der zweite internatio- nale Salon für Waffensysteme und militärisches Gerät «KADEX 2012» durchgeführt. Rund 250 Firmen haben dieses Mal an der Ausstel- lung teilgenommen, was einer Zu- nahme von 30 % gegenüber der ersten Ausgabe im Jahr 2010 ent- spricht. Fotos: Dennis Thomsen Fotos: Die Vorführungen schneller Jets begann je- Blickfang in der statischen Ausstellung war diese Mi-26T Bort Gelbe 92. Der Heli wurde vor Kur- weils mit einem tiefen Vorbeiflug von zwei zem bei NARP in Nowosibirsk als zweite Einheit für die SWO komplett grundüberholt und mo- MiG-31 vom Stützpunkt 610 in Karaganda. dernisiert.

ährend die KADEX in erster ten. Die Kamow Ka-32 mit der Immatriku- ein Suchoi Superjet 100-95, eine Antonow Linie eine Messe für Waffen- lation UP-K3201 – eines von zwei solcher An-74TK-200 der Kharkov Aviation Enter- Wtechnik aller Waffengattungen vom kasachischen Ministerium für Katas- prise, ein Airbus C-295 Transporter sowie ist, bot sie gleichzeitig den kasachischen trophenschutz im letzten August bestell- ein Eurocopter EC725. Mit Ausnahme der Streitkräften, welche am 7. Mai ihren 20. ten Exemplare – wurde während der Messe An-32 und des Suchoi Superjet wurden auch Geburtstag feiern konnten, eine exzellen- im Rahmen einer Zeremonie offiziell ausge- alle diese Maschinen im Flug vorgeführt. te Plattform sich zu präsentieren. So war liefert. Die in der statischen Ausstellung ge- in der statischen Ausstellung auch dieses zeigte Mi-26T mit der Bort Nummer Gelbe Westliches Fluggerät hält Mal wieder eine interessante Auswahl an 92 ist das zweite grundüberholte und mo- bei der SWO Einzug «Hardware» der kasachischen Streitkräfte dernisierte Exemplar der SWO und wurde Obwohl nach wie vor Fluggerät aus russi- zu sehen, inklusive derer der SWO. erst vor Kurzem wieder an die Truppe über- scher Produktion bei der SWO dominiert, Bei den Flächenflugzeugen waren dies je geben. Eine weitere Mi-26T der SWO befin- haben mittlerweile bereits schon erste Ty- eine Su-27UBM2, eine MiG-29, eine MiG- det sich derzeit bei NARP in Nowosibirsk in pen aus dem westlichen Ausland einen Platz 27, eine Su-25, eine MiG-31, eine An-26 Russland zur Überholung und Modernisie- im Inventar der kasachischen Streitkräfte sowie eine Tu-134-VIP-Maschine der Re- rung, was etwa ein Jahr in Anspruch neh- gefunden. Nachdem bereits seit einiger Zeit gierung. Die Drehflügler waren mit einer men wird. einige UH-1-Iroquois-Helikopter vom Mili- Mi-26T, einer Mi-17-V5, zwei EC-145 sowie Ausländische Exponate aus dem Bereich tärflugplatz Pervomeiskii in Almaty einge- je einer Ka-32A11BC und einer EC-145 des der Aviatik waren eine MiG-29M2 und eine setzt werden (siehe Cockpit 03/2010), sind kasachischen Katastrophenschutzes vertre- An-32 des Konstruktionsbüros Mikojan, vor Kurzem die ersten sechs von insgesamt 7

❶ ❹

❷ ❺

❸ ❶ Die An-26 Bort Rote 03 vom SWO Stützpunkt 611 Astana verfügt über ein VIP-Interieur.

❷ Die kampfwertgesteigerte Su-27UBM2 Bort Gelbe 50 wurde an der KADEX mit einer beträchtlichen Waffenlast vorgeflogen.

❸ Die Kamow Ka-32A11BC UP-K3201 wurde an der KADEX offiziell an das kasachische Katastrophenschutzministerium ausgeliefert.

❹ Die MiG-29M2 ist heissester Kandidat für die Nachfolge der heute bei der SWO im Einsatz stehenden MiG-29 und wurde spektakulär vorgeflogen.

❺ Bereicherung in der statischen Ausstellung: Tu-134A-3 UN-65683 der Regierung Kasachstans.

45 EC-145 ausgeliefert worden. Diese werden in einem Joint Ven- die SWO ausgeliefert werden sollen. Für denselben Typ gibt es eine ture von Eurocopter Kazakhstan Engineering in Astana gefertigt. weitere Absichtserklärung über sechs Einheiten, welche bis Ende Sie sind für eine Vielzahl von Einsatzbereichen vorgesehen, wie 2018 geliefert werden sollen. Die C-295 sind als Ersatz für die in die zum Beispiel für MEDEVAC, SAR, Homeland Security oder VIP- Jahre gekommenen An-26 gedacht. Transporte. Von den drei in der statischen Ausstellung gezeigten Was das Segment der grösseren Transportmaschinen angeht, so Exemplaren nahmen die beiden der SWO mit den Bort Nummern scheint noch keine endgültige Entscheidung für einen bestimm- Gelbe 05 und 06 auch jeden Tag am Flugprogramm teil. Bis 2016 ten Typ gefallen zu sein. Nachdem es eine Weile so aussah, dass die sollen alle 45 Exemplare ausgeliefert sein. Für die technische Aus- SWO C-130 Hercules beschaffen möchte, wurde nun an der KADEX bildung an den Helikoptern sowie für deren Unterhalt ist ebenfalls bekannt, dass man offenbar am Kauf von vier Airbus A400M inter- Eurocopter Kazakhstan Engineering vorgesehen. essiert ist. Der Fakt, dass vor Kurzem die An-12 Bort Nummer Rote Eurocopter konnte an der KADEX einen weiteren Erfolg verzeich- 18 in Taganrog (Russland) grundüberholt und modernisiert wurde nen: Während der Ausstellung unterzeichneten die kasachische und wie es heisst noch weitere sechs Jahre im Betrieb sein kann, gibt Regierung und Eurocopter eine Absichtserklärung über die Liefe- Grund zu der Annahme, dass am Interesse einer Beschaffung der rung von zwanzig EC725-Cougar-Mehrzweckhelikoptern für das A400M wirklich etwas dran ist, zumal es noch einige Jahre dauern kasachische Verteidigungsministerium. Ein Exemplar der zivilen wird, bis dieser neue Flugzeugtyp an die SWO ausgeliefert werden Variante ES725 Super Puma versieht bereits beim VIP-Flight der könnte. Eine Alternative hierzu wäre die An-70, an welcher zuvor kasachischen Regierung seinen Dienst. Bereits im Februar dieses schon einmal Interesse bekundet wurde. Letzteres Modell hätte Jahres wurde ein Kaufvertrag mit Airbus Military über zwei Trans- den Vorteil, dass die SWO über eine langjährige Erfahrung mit portflugzeuge des Typs C-295 abgeschlossen, die Anfang 2013 an Maschinen aus dem Hause Antonow verfügt. Antonow wird � 8 Military Aviation Cockpit 08 2012

de kam. Begründet wurde dies von der ka- Bekämpfung von Kampfflugzeugen und sachischen Seite zum einen damit, dass erst Marschflugkörpern in allen Flughöhen so- vor Kurzem die L-39 der SWO grundüber- wie Kurz- und Mittelstreckenraketen inte- holt worden seien und es somit keinen Sinn ressiert. Russland hat aber eine Lieferung machen würde, diese jetzt schon auszumus- frühestens ab 2014 in Aussicht gestellt. Im tern. Ausserdem wolle man auch erst ein- Moment sind bei der SWO zehn Divisionen mal abwarten, wie sich die Yak-130-UBS bei mit dem Vorgängermodell S-300PMU1 und der russischen Luftwaffe im Truppendiest zwölf mit dem Modell S-300P ausgerüstet. bewährt, bevor man einen Kaufentscheid Erstmals gezeigt wurde das neue mobile fällt. Kurzstrecken-Flugabwehrsystem Luchnik-E, Gemäss inoffizieller Informationen war of- welches gemeinsam von Russland und Ka- fenbar angedacht, den Typ sehr schnell ein- sachstan entwickelt wurde. Es handelt sich zuführen; sechs für die libysche Luftwaffe dabei um ein auf dem Flugabwehrsystem bestimmte Maschinen wären dafür über- 9K35M3 Strela-10M3 basierenden System, nommen worden. Nun, aufgeschoben ist welches im Gegensatz zu diesem nicht mit nicht aufgehoben. Die kasachische Seite leg- vier 9M333-Lenkwaffen, sondern mit zwei te denn auch Wert auf die Feststellung, dass Strelets Einheiten mit acht 9M342-Igla-S- man nach wie vor an der Yak-130UBS inte- Flugabwehrraketen bestückt ist. Gemäss ressiert sei und die Entscheidung über ei- den Entwicklern können damit vier Luft- nen möglichen Kauf lediglich vertagt hätte. ziele gleichzeitig bekämpft werden. Ob die Was die Grundschulung der angehenden SWO, welche bereits das System 9K35M3 Militärpiloten betrifft, so wurden offenbar Strela-10M3 betreibt, auch das Luchnik-E- die Yak-18T der SWO mittlerweile ausser System beschaffen wird, bleibt abzuwarten. Dienst gestellt und das Training an einen zivilen Anbieter ausgelagert. Ob dies auch Spektakuläre Flugvorführungen in Zukunft so bleiben wird, bleibt abzu- der SWO warten. Interessanterweise war in der stati- Neben der grossen statischen Ausstellung schen Ausstellung ein kleines viersitziges wurde den Besuchern auch sehr viel «Ac- Trainingsflugzeug mit kasachischen Ho- tion» geboten. Und dies sowohl am Boden, heitsabzeichen zu sehen, welches sich als als auch in der Luft. Während am Boden eine von der West Kazakhstan Engineering auf einem speziell dafür angelegten Gelän- Company (ZKMK) in Uralsk gebaute Wei- de Panzer und gepanzerte Fahrzeuge vor- terentwicklung der amerikanischen Lan- geführt wurden und Spezialeinheiten ihre cair IV entpuppte. Fähigkeiten demonstrierten, ging auch in Obwohl im Moment ein Grossteil der Jagd- der Luft wahrlich gesagt «die Post ab». Die und Kampfflugzeuge der SWO kampfwert- SWO zündete jeden Tag im buchstäblichs- gesteigert wird, befasst man sich mit der ten Sinne des Wortes ein wahres Feuerwerk Oben: Krönender Abschluss der täglichen Frage der Nachfolgemodelle. Als zwei der am Himmel über dem KADEX-Gelände. Ein- Flugvorführungen war jeweils das Display des heissesten Kandidaten für die Nachfolge geläutet wurden die Vorführungen jeweils Teams «Zhetysu» vom SWO-Stützpunkt 604 der gegenwärtig im Einsatz befindlichen von mehreren Mi-17 V-5 und zwei der neu- Taldy Kurgan mit seinen vier Su-27. Su-27 und MiG-29 werden die Su-30MK2 en EC-145, aus welchen sich im Rahmen Unten: Eröffnet wurden die täglichen Flugvor- und die MiG-29M2 gehandelt. An beiden einer Kommandoaktion Spezialeinheiten führungen jeweils von mehreren der auf dem Modellen hat die SWO ihr Interesse ange- abseilten. Im Anschluss donnerten jeweils Stützpunkt 611 in Astana beheimateten Mi-17 meldet. So führte denn auch das Konstruk- zwei MiG-31-Foxhound-Abfangjäger vom V-5 sowie zwei der neuen EC-145. Stellvertre- tionsbüro Mikojan ihre MiG-29M2 an der SWO-Stützpunkt 610 in Karaganda über tend dafür im Bild die Mi-17 V-5 Bort Rote 01. KADEX mehrmals eindrücklich vor und das Gelände, gefolgt von Kunstflugvor- lieferte so sicherlich gute Kaufargumente. führungen der drei Teams der SWO. Den An einem Tag verabschiedete sich die MiG- Auftakt machten die sechs L-39 des Teams diesen interessanten Markt sicherlich nicht 29M2 sogar für längere Zeit vom Flughafen «Sunkar» vom SWO-Stützpunkt 809 in Bal- kampflos aufgeben. So zeigte denn auch die Astana. Es ist denkbar, dass bei diesem Flug kash, gefolgt von der Vorführung der zwei Kharkov Aviation Enterprise an der KADEX ein hochrangiger Pilot der SWO auf dem MiG-29 des «Alatau»-Teams vom SWO- mit der An-74TK-200 Flagge. Sie wird als zweiten Platz im Cockpit sass, um sich ei- Gardestützpunkt 600 in Zhetigen. Krönen- Nachfolger, respektive als Ergänzung der nen persönlichen Eindruck von den Fähig- der Abschluss des Programms war jeweils bereits bei den kasachischen Grenztruppen keiten der Maschine zu verschaffen. Län- die Vorführung des Teams «Zhetysu» vom im Einsatz stehenden An-72-100 gehandelt. gerfristig, so war zu erfahren, interessiert SWO-Stützpunkt 604 in Taldy Kurgan, ge- sich Kasachstan auch für den Kauf der T-50. nannt «Barca sieben Flüsse» mit ihren vier Entscheid über Beschaffung Was die Langstreckenabfangjagd anbelangt, Su-27, welche ihren «Final Break» immer der Yak-130UBS vertagt so ist bis auf Weiteres keine Ablösung der in einem Crescendo an Flares aufleuchten Eine der grössten Überraschungen an der MiG-31 mit ihren Vympel-R-33-Lenkwaf- und die Abwesenheit des angekündigten KADEX war, dass die von allen erwartete fen in Sicht. Umso mehr ist Kasachstan an gemischten russischen «Swift»- und «Rus- Unterzeichnung einer Absichtserklärung einer Beschaffung des russischen mobilen sian Knights»-Teams vergessen liessen. über die Beschaffung von Yak-130UBS-Trai- und allwetterfähigen Langstrecken-Boden- ningsflugzeugen mit Russland nicht zustan- Luft-Raketen-Systems S-400 Triumf zur Dennis Thomsen 9

Informationsrapport Kommandant Luftwaffe

Am 29. Juni fand auf dem Flugplatz Dübendorf der diesjährige Informationsrapport des Luftwaffen-Kom- mandanten statt. Mehrere Hundert LW-Angehörige, Gäste aus der Politik und Vertreter anderer Waffen- gattungen nahmen daran teil. Für Korpskommandant Markus Gygax war es sein letzter Auftritt in grossem Kreis. Er wird per Ende Jahr altershalber von seiner Foto: mt Foto: Funktion zurücktreten. Der CdA hat das Wort.

ygax’ Referat wurde von den Anwesenden mit einer lang- Fachreferate (Div Müller, Br Siegenthaler, Br Epper, Br Amstutz) so- andauernden Standig Ovation verdankt. Er hat in einer kri- wie des Chefs FAI, Dr. Andreas Kunz, und ein Ausblick auf «Payerne Gtischen Zeit das Kommando übernommen und in einer 14» (Oberst Ian Logan) rundeten die militärischen Vorträge ab. Von besonders anspruchsvollen Zeit (TTE) die Luftwaffe umsichtig posi- ziviler Seite überbrachte Regierungsrat Heiniger die Grussbotschaft tioniert und exzellent kommuniziert. Über seine Nachfolge ist noch des Kantons Zürich und Nationalrätin Corina Eichenberger (FDP) nichts in Erfahrung zu bringen. Für seine Leistung als Kommandant gab ein vehementes Pro-Statement für die Armee ab. LW verlieh der CdA, André Blattmann, Markus Gygax den (so nicht existierenden Titel) «Master of Application, Sales and Marketing». Dieses lustige Intermezzo zeigt die Wertschätzung, die Gygax auch innerhalb der Kader und der Truppe geniesst. Max Ungricht

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www.cockpit.aero 10 Military Aviation Cockpit 08 2012 Foto: Crown Foto: Die «Sea-Harrier» der beiden Träger schossen in 1435 Einsätzen 20 argentinische Skyhawk und Mirage/Dagger ab sowie eine C-130. Links: «HMS Hermes», das Flaggschiff Admiral Woodwards, bei der Rückkehr nach Portsmouth. Der letzte der Träger der «Centaur»-Klasse dient Foto: Crown Foto: seit 1986 der indischen Marine als «INS Viraat». 30 Jahre Falklandkrieg «Heute hätten wir keine Chance mehr»

Am 14. Juni 1982 endete der Krieg um die Falklandinseln mit der Kapitulation der argentini- schen Garnison. Der Kommandant der einst zur Rückeroberung in den Südatlantik entsand- ten britischen Task Force, Admiral Sir John «Sandy» Woodward, erinnert sich an sehr knappe Situationen und hadert mit der heutigen Royal Navy.

COCKPIT: Admiral, haben Sie nicht 1973 ten sie damit anstellen? Meine Hauptsor- wie man die Radars optimieren könne, zu einen Bericht verfasst, wonach die Falklands ge galt ihren luftgestützten Exocets (franz. ignorieren. Ein Bericht über die Ortung des nicht zu verteidigen seien? Anti-Schiffs-Lenkwaffen AM39). Wir wuss- Zieles kam von einem Harrier der HMS In- Woodward: Darin ging es weniger darum, ten nicht sicher, ob die einsatzbereit waren. vincible. In der Meldung mit Richtung und dass sie nicht zu verteidigen gewesen wä- Wir wussten zwar, dass sie nur fünf Stück Entfernung hatte irgendjemand auf der Her- ren. Wir sahen aber keine Bedrohung. Es davon besassen, aber nicht, ob sie die auf mes aber die Entfernungsangabe gelöscht – gibt im MoD selten Notfallpläne für Gebie- ihren wenigen Super-Etendard-Jets beübt weil die nicht wussten, dass die Harrier-Ra- te, wo man seit Langem nicht gewesen ist. hatten. Aber jeder Krieg ist eine Frage von dars der Invincible völlig okay waren! Also Schon gar nicht, um sie zurückzuerobern. Versuch und Irrtum. Und so waren die Erfol- hielten sie die Entfernung für falsch – und Man konnte also einfach nur sein Bestes tun. ge ihrer Exocets in Fehlern unsererseits be- wir hatten nur die Richtung. Und wenn alles gut wird, ist es gut, und wenn gründet: Der Zerstörer Sheffield bekam sei- Wir hatten jedoch Glück: Als Veinticinco de nicht, ists schlecht. So denkt man im Militär. ne «Chaffs» (Metallfolien-Abwehrsystem) Mayo (ehem. britischer Träger HMS Warri- Man sagte also zu mir: «Hier hast du dein nicht hoch, der Frachter Atlantic Conveyor or) einen Luftangriff auf uns fliegen wollte, Zeug, mach was daraus.» Und so sagte ich hatte gar keine Chaffs, der Zerstörer Glam- war es – sehr ungewöhnlich – für fünf Tage meinen Leuten am Weg nach unten: «Wir organ war schlicht dumm … windstill. Sie konnten ihre vollbeladenen fahren dorthin, um ihnen eine Abreibung A-4-Skyhawk-Bomber nicht gegen den zu verpassen. Tut euer Bestes und schaut, Sie selber hatten es ja anfangs auf den Träger Wind starten – und machten wegen Maschi- was geschieht.» Wir hatten dazu aber kei- der Argentinier abgesehen? nenproblemen nur 19 Knoten. Also fuhren nen Operationsplan, der entstand erst auf Ja, aber der ging uns durch die Lappen. We- sie nach Hause. Ascension-Island. Ich habe ihn entworfen ... gen eines Missverständnisses und wegen des Wetters. Ich war an Bord des Trägers Als dann die Operation um die Inseln begann, Sie hatten vom argentinischen Militär nicht HMS Hermes gebrieft worden, dass die Ra- kamen deren Skyhawks aber durch – und viel Ahnung, oder? Was war Ihre grösste Be- dars der Harriers nicht richtig funktionie- trafen auch. Ihre Schiffe hatten Glück, dass fürchtung bezüglich des Gegners? ren würden. Es war aber so, dass die 800. die meisten ihrer Bomben nicht explodierten. Es gab beträchtliche Unkenntnis bezüg- Staffel auf der Hermes sich entschlossen Oh ja, ihre falschen Zündereinstellun- lich (a) was sie hatten, und (b) was konn- hatte, den Rat der 801. Staffel auf Invincible, gen. Die Bomben sollten aus einer gewis- 11

ber derart hohe Verluste, dass sie nur mehr einige Tage hätten weitermachen können. Andererseits war ihre Aufklärung sehr be- grenzt, sie hatten keine Möglichkeit, zum Beispiel unsere Transporter zu finden. Ihr Radius reichte über etwa 800 Meilen vom Land entfernt nicht hinaus, Satelliten hat-

Foto: Crown Foto: Sammlung Foto: airpower ten sie nicht. «HMS Coventry» (D-118) konnte am 25. Mai Die A-4C von Teniente Casco beim Auftanken 1982 drei argentinische A-4 abschiessen, Pri- am 9. Mai 1982. Er fiel wenig später an jenem Könnte man die Falklands heute ohne Träger mer Teniente Velasco traf sie dann jedoch back- Tag über South Jason Island, erst 2009 erfolgte überhaupt noch zurückerobern? bords mit beiden 454-kg-Bomben seiner «Sky- seine Beerdigung auf dem argentinischen Fried- hawk». Nach 20 Minuten kenterte das Schiff, 19 hof in Darwin (Ost-Falkland). Nein, keine Chance! Als 1981 der konser- Seeleute starben. vative Verteidigungsminister John Nott ankündigte, unsere beiden Träger zu ver- sen Höhe abgeworfen werden, sie machten Wäre ich voraussehender gewesen, hätte kaufen, haben «zum Glück» die «Argies» sich erst nach einer Zeit scharf. Die Argen- ich eine Jägerpatrouille über die Bucht ge- zugeschlagen. Sonst wären die Falklands tinier hatten aber Angst vor unseren Sea legt. Wir hatten keine Frühwarnflugzeu- heute tatsächlich die Malvinas. Der Be- Dart-Luftabwehrraketen, die in mittlerer ge, einige «Argies» wären wohl trotzdem schluss der Labour-Regierung von 1998 Höhe am effektivsten waren. Daher flogen durchgekommen, weil ihre Jets sehr tief flo- zur Beschaffung zweier neuer grosser Flug- sie extrem tief. Wenn Sie aber als Tiefflie- gen und von den Sea Harrier schwer über zeugträger der Queen-Elizabeth-Klasse war ger Bomben werfen wollen, sollten die mit dem Meer zu erkennen waren. Zudem war richtig. Aber bis die nun kommen (ab 2018), Bremsfallschirmen bestückt sein, damit sie das Waffensystem noch in Entwicklung – kann die Royal Navy von heute eigentlich in sicherer Entfernung hinter ihnen hoch- und wir zogen damit in den Krieg. Da geht keine Macht mehr projizieren. Die Falk- gehen. Aber die Argentinier hatten kaum alles Mögliche schief. land-Garnison ist zwar heute viel stärker, fallschirmverzögerte Bomben und so wa- aber die Navy könnte heute keine Operati- ren ihre Bombenangriffe – gottseidank – Sie verloren zehn Harrier, zwei Zerstörer, on wie 1982 durchführen. Die «Argies» aber entscheidend weniger wirksam, als sie es zwei Fregatten, ein Landungs- und ein Con- noch weniger. hätten sein können. Zudem haben deren Pi- tainerschiff. Wie lange hätten Sie Ihre Flotte Derzeit haben wir – wieder mit einer kon- loten anfangs nicht bemerkt, dass ihre Bom- noch zusammengehalten? servative Regierung – weder Träger noch ben nicht explodieren – bis die BBC den Um- Es geht dabei immer um Abnutzung. Schiffe, Flugzeuge. Das ist sozusagen «Abschre- stand gross in den Nachrichten verkündete! Männer, Flugzeuge oder Land, man bezahlt ckung mit Selbstzerstörungsknopf». Ab- mit Leben und Material um zu gewinnen. schreckung soll einen Krieg gar nicht erst Die Bomben gegen den Zerstörer «Coventry» Es war ein Abnützungskrieg. Bestenfalls passieren lassen. Nur, wenn das wie jetzt 30 gingen aber hoch ... hätten wir noch eine Woche durchgehal- Jahre funktioniert, vergessen die Menschen Wirft man einen 1000-Pfünder im Tiefflug ten, viele Schiffe hatten starken Verschleiss. das. Sie glauben, Krieg kann nicht mehr pas- gegen die Breitseite eines Schiffs – wie zum Wenn die «Argies» auf uns gehaucht hät- sieren – und man könnte folglich auch die Beispiel beim Zerstörer Glasgow – dann ten, wären wir umgefallen. Aber die hauch- Abschreckung sein lassen. Wer zu lange im durchschlägt sie meist glatt den Rumpf ohne ten nicht, sie waren noch erschöpfter. Ver- Frieden lebt, vergisst die reale Möglichkeit, zu explodieren. Die Coventry wurde aber dammt knappe Sache ... dass es immer wieder Krieg geben kann – vom Bug der Länge nach angeflogen und ge- trotz aller historischen Beispiele. troffen. Die Bomben hatten dann die Zeit, um Was waren die militärischen Fehler der Ar- scharf zu werden. Damals lautete der Lehr- gentinier? Interview: Wolfgang Greber, Bearbeitung satz, dass man sein Schiff dem Gegner bei ei- Etwa dass sie ihren Bombern keinen Jagd- Georg Mader nem Fliegerangriff schmalseitig präsentie- schutz mitgaben, weil ihre Mirage III bei ren solle, es sei dann ein kleineres Ziel. Ich den allerersten Luftkämpfen am 1. Mai ge- aber gab aufgrund unserer Erfahrungen die gen die Sea Harrier ganz übel abschnitten. «Sandy» Woodward ist heute 80, der starke Order aus: «Zeigt ihnen eure Breitseite!» Aber ohne Begleitschutz werden die Bom- Raucher lebt am Watt von Bosham bei Ports- ber abgeschossen. Die flogen daher erst mouth. Die für die Navy geplante STOVL-Version F-35B nennt er trocken ein «verdammt nutzlo- Am 8. Juni 1982 wurden zwei Landungsschif- recht extrem tief, neigten dazu, das erst- ses Ding ...». fe von argentinischen Jets getroffen. 56 Welsh beste Schiff anzugreifen, Guards starben, der grösste britische Einzel- meist einen Zerstörer oder verlust. Warum war da keine Luftdeckung? eine Fregatte. Weit wichti- Mehrere Faktoren: Zunächst hatte ich dem ger wären die Träger und Befehlshaber der Amphibischen Einsatz- Truppentransporter gewe- gruppe untersagt, dass er mehr als ein Lan- sen. Auch befürchteten sie dungsschiff gleichzeitig ohne Begleitschutz nach dem ersten Bomber- nach vorne schickt. Aber er schickte zwei angriff auf Stanley am 1. los. Als ich das merkte, war das Wetter sehr Mai durch einen Vulcan- schlecht. Na gut, wenn es mit Glück so blei- Bomber der RAF Angrif- ben würde, könnten die Argentinier nicht fe auf Buenos Aires, daher fliegen. Dann klarte es auf, ihre Bodentrup- hielt man die Jäger zum pen sahen die Schiffe aus weiter Entfernung Festlandschutz zurück.

und riefen ihre Flieger. Und so hatten ihre Bom- Greber Foto: 12 Military Aviation Cockpit 08 2012 Inside Patrouille Suisse 2012

Wie schon im letzten Jahr konnte die Patrouille Suisse mit der gleichen Formation in die Saison starten. Die sechs Piloten weisen zusammen eine Flugerfahrung in der Patrouille Suisse von 38 Jahren auf.

ür den Leader einer Flugformation ist es schön, ter zu den «alten Hasen» zählen. Und der Solopilot Si- wenn er auf ein eingespieltes Team zählen kann. mon Billeter ist bereits sieben Jahre dabei. Dann folgen FUnd auch seine «Bambinis» sind in einer kom- Reto Amstutz mit sechs Jahren und Gaël Lachat mit fortablen Lage, wenn sie einem erfahrenen Piloten wie fünf. Auch der «Youngster», Gunnar Jansen, pilotiert Marc Zimmerli folgen können. Zimmerli, der «Tiger bereits die dritte Saison einen Northrop F-5E Tiger II Uno», fl iegt bereits seit neun Jahren als «Botschafter der Patrouille Suisse. Die sechs Piloten weisen eine der Lüfte» in der PS. Seit drei Jahren führt er die For- Flugerfahrung von total 14 600 Flugstunden auf ver- mation an. 2012 wird aber seine letzte Saison sein. Er schiedenen Typen der Schweizer Luftwaffe auf. Dazu wird von Simon Billeter abge- kommen noch die 5050 Flugstunden ihres Komman-

Fotos: Schweizer Armee – ZEM Schweizer Fotos: löst. Reto Amstutz wird die Po- danten Daniel Hösli. Die höchste Flugstundenzahl bei «0» Tiger zero sition von Billeter als Solopilot den heute in der Formation fl iegenden Piloten stehen Kommandant übernehmen. beim zukünftigen Leader Billeter im Flugbuch. Mit Oberstleutnant Daniel 3450 Flugstunden sass er rund 2000 Stunden mehr im «Dani» Hösli Fluglehrer und Flotten- Über 20 000 Flugstunden Cockpit eines Militärfl ugzeuges als Jansen. chef F-5 Tiger II, Mit seinen acht Jahren im Team 5050 Flugstunden. kann man auch Michael Meis- Walter Hodel Geboren am 3. Dezem- ber 1957, Mitglied der PS von 1987–1997 (Po- sitionen: 2, 5, 6 und 1), Kommandant seit 2001. «1» Tiger uno Leader Hauptmann Marc «Zimi» Zimmerli Fliegerstaffel 18, 2400 Flugstun- den. Geboren am 1. Januar 1978, Mitglied der PS seit 2004, Leader seit 2010 (bisherige Positionen: 3, 5 und 6).

«3» Tiger tre «2» Tiger due Linker Flügelmann Rechter Flügelmann Leutnant Gunnar Hauptmann Reto «Gandalf» Jansen «Tödi» Amstutz Fliegerstaffel 18, Fliegerstaffel 17, 1400 Flugstunden. 2500 Flugstunden. Geboren am 9. Februar Geboren am 9. Januar 1983, Mitglied der PS 1978, Mitglied der PS seit 2010 (immer die seit 2007 (immer die gleiche Position). gleiche Position).

«5» Tiger cinque «6» Tiger sexi 2. Solo «4» Tiger quattro 1. Solo Hauptmann Michael Slot Hauptmann Simon «Maestro» Meister Hauptmann Gaël «Gali» Lachat «Billy» Billeter Fliegerstaffel 17, Fliegerstaffel 17, 2200 Flugstun- Fliegerstaffel 11, 2650 Flugstunden. den. Geboren am 26. Dezember 3450 Flugstunden. Geboren am 4. Februar 1979, Mitglied der PS seit 2008 Geboren am 21. Juli 1976, Mitglied der PS (immer die gleiche Position). 1975, Mitglied der PS seit 2005 (bisherige seit 2006 (bisherige Positionen: 4). Positionen: 3).

«8» Tiger otto «9» Tiger nove Sprecher Sprecher Mario «Wini» Winiger Alban «Alban» Wirz Flugverkehrsleiter in Zürich-Kloten. Flugverkehrsleiter in Payerne. Geboren am 10. März 1976, Mit- Geboren am 19. Januar 1971, glied der PS seit 2002, Sprecher Mitglied der PS seit 1998, deutsch und englisch. Sprecher französisch. Aerospace

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CA103967_Aerospace_210x297_Cockpit.indd 1 23.05.12 11:36 14 S in erster Linie Fluggästen mit eingeschränk- Toilette drei zusätzliche Sitze an. Sie sollen bietet Airbus durch eine Umplatzierung der A320-Familie der Flugzeuge der Heck Im gegen den Jetlag Neues Beleuchtungssystem einnehmen kann. 15 Jahren rund drei Millionen Dollar mehr von Zeitraum im Sitzangebot neuen dem mit Fluggesellschaft eine dass schätzt, bus, terin des Bereichs Aircraft Interiors bei Air- permassen. Zuzana Hrnkova, Marketinglei- Kör- durchschnittlichen mit Passagier ein als Taschegreifen die in tiefer etwas dings aller- muss will, nehmen WerPlatz darauf Sitze. extrabreite 60 und 55 zwischen mal maxi- A320 einem in das ergibt senkabine Einklas- einer In Fenstersitze. und Mittel- die als breiter Zentimeter 7,6 können, den wer- installiert Mittelgangs des rechts und in einer Six-abreast-Auslegung jeweils links Zoll (50,8 cm) sind die neuartigen Sitze, die 20 Mit kann. antreffen U-Bahnstationen amerikanischen in heute schon man die Sitzgelegenheiten, den analog anbieten, te werden. der Passagiere Abstriche gemacht keineswegs, dass beimKomfort timieren lassen. Dasheisst aber nen siebetrieben werden, op- sich dieBedingungen,unter de- macht sichauchGedanken,wie komplexe Flugzeuge, sondern Airbus produziert nichtnurhoch- nenausstattung breitere Sitze anbieten. AirbusfürdieKabi- Amerika zunehmen,will Weil übergewichtige Passagiere nichtnurin auch Personen mit einer Behinderung das Behinderung einer mit Personen auch selber wird gleichzeitig neu gestaltet, sodass ToiletteDie zugutekommen. Mobilität ter Civil Aviation te Sitze für übergewichtige Fluggäs- übergewichtige für Sitze te die A320-Familie neue, besonders brei- für Hersteller europäische der will o Cockpit 08 2012

Foto: Thomas Strässle rmu-ls-izn uzwhe. Be- auszuwählen. Premium-Class-Sitzen drei unter Möglichkeit, die bald schaften Für die Business Class haben die Fluggesell- klein zu halten. fen, die Auswirkungen des Jetlag möglichst nen. Ein solches Moodlight-System soll hel- von verschiedenen Farbtönen wählen kön- Millionen unter Kunden die dem bei lich, erhält- Kabinenbeleuchtungssystem bares der Längs- als auch in der Querachse steuer- in der Kabine auf. So ist Langstreckentwin ein neues, sowohl in Neuigkeiten mit Airbus neuen wartet A350XWB beim Auch suchen können. auf- Schwierigkeiten ohne Örtchen Stille So sieht die Economy Class typischerweise im A350XWBaus. Innovationen ausdem Hause Airbus sollen sollen jedoch nicht nur die zahlenden Kun- Von den Innovationen, die Airbus anbietet, Landeunfälle verhindern cm breiten Sitzen vorgesehen. dardmässig eine3-3-3-Anordnungmit45,7 vorschlagen. In der Economy Class ist stan- Lösung mit vier oder sieben Sitzen pro Reihe eine und stossen Sitzanbieter der Gruppe auch der französische Zulieferer Sicma zur Japan mit sechs oder sieben Sitzen. Bald soll anbietet, neu dazugekommen ist Jamco aus in V-Form angeordnete Sitze in einer Reihe sechs respektive vier Tochterdie Sogerma, EADS- die Airbus hat geholt Boot ins reits

Bild: Airbus 15

oder kann nachträglich installiert werden. Airbus bietet das Produkt auch andern inte- ressierten Flugzeugherstellern an und hat Innovationen aus dem offenbar von Bombardier, Embraer und Das- sault bereits positive Signale erhalten.

Rollen ohne Spritverbrauch Hause Airbus In Umweltkreisen immer wieder kriti- siert wird die grosse Menge Treibstoff, die Airbus Foto: ein Flugzeug während des Rollens zum Dank einer Umgestaltung der Toilette im Heck Start verbraucht. Um dem entgegenzuwir- der Kabine lassen sich im A320 drei zusätz- ken, hat Airbus Versuche mit einem füh- liche Sitze für Passagiere mit einer Behinde- rerlosen, von den Piloten ferngesteuerten rung einbauen, die auch eine auf sie zuge- schnittene Toilette benutzen können. Schleppfahrzeug, das am Hauptsitz in Tou- louse vor einen A340 gespannt wurde, un- ternommen. Weil die Triebwerke dank die- ses «TaxiBot» genannten Roboters erst kurz Und ein solches Vehikel gebärdet sich zu- vor dem Start angelassen werden müssen, dem überaus folgsam: Es findet seinen Weg ergeben sich für eine Fluggesellschaft er- zurück an seinen Ausgangspunkt nämlich hebliche Treibstoffeinsparungen. Um den wieder selber – dank der Fernsteuerung. «Traktor» fortzubewegen, sind sowohl ein Benzin- als auch ein Elektromotor denkbar. Thomas Strässle

Im Juni hat der erste für Thai Airways be- Weiter im Fokus: der A380 stimmte A380 die Lackierhalle verlassen. Im Segment der sehr grossen Verkehrsflugzeuge (375 und mehr Sitze), wo sich der A380 und die Foto: Airbus Foto: Boeing 747-8I duellieren, hat Airbus laut Verkaufschef John Leahy einen Marktanteil von mehr als 80 Prozent. Dies dürfte sich trotz der unliebsamen Vorkommnisse, mit denen der europäi- sche Hersteller in letzter Zeit konfrontiert war (Triebwerkschaden eines A380 von Qantas, Haar- risse bei Rippenfüssen in den Tragflächen), kaum ändern, zumal auch die neue Jumbo-Version den profitieren, sondern auch die Flugsi- mit Problemen wie Flatterphänomenen, wenn die Zusatztanks des Höhenleitwerks zu mehr als cherheit und die Umwelt. Ein Beispiel dafür 15 Prozent mit Treibstoff gefüllt sind, zu kämpfen hat. Für dieses Jahr erwartet Airbus rund 30 ist das Runway Overrun Prevention System Bestellungen für seinen Doppelstöcker, wovon mindestens die Hälfte aus dem asiatisch-pazifi- (ROPS), das helfen soll, die Zahl der Landeun- schen Raum kommen soll. fälle, bei denen das Flugzeug über die Piste Wie lange wird es noch dauern, bis ein erster amerikanischer Kunde gefunden ist? Für Richard hinausschiesst, zu reduzieren. Laut Christi- Carcaillet, Marketingleiter des A380-Programms, bleiben die USA ein schwieriger Markt: «Dort an Scherer, Executive Vice President Strate- hält sich die Nachfrage nach Flugzeugen in der Grössenordnung des A380 in Grenzen, weil der gie und zukünftige Programme bei Airbus, Heimmarkt sehr gross ist. Delta und United haben zudem beschlossen, ihre vorhandenen Boeing waren sogenannte «Landing Excursions» 747-400 aufzumöbeln.» Allerdings würden die grossen US-Carrier zunehmend unter Druck gera- in den letzten 25 Jahren für ein Drittel aller ten, weil die ausländische Konkurrenz auf bestimmten Strecken mit Erfolg den A380 bereits ein- Totalverluste verantwortlich. ROPS besteht setzt: «Qantas etwa verwendet ihn zwischen Sydney und Los Angeles und verzeichnet einen um aus einem Softwareupgrade und ist in die vier Prozent höheren Ladefaktor als mit der herkömmlichen Boeing 747. Dasselbe Bild ergibt sich Flugsteuerung- und Navigationssysteme im Fall von Korean Air auf der Strecke Seoul–Atlanta. United und Delta wissen das sehr genau.» integriert. Erhalten die Piloten unterhalb A380-900 muss warten einer Flughöhe von 500 Fuss und vor dem Ab 2013 will der Hersteller seinen Giganten mit zwei neuen Gewichtsoptionen anbieten: eine mit Entscheidungspunkt zum Durchstart vom einem auf 575 Tonnen erhöhten maximalen Startgewicht und einer auf 8500 nautische Meilen Primary Flight Display oder – sofern ein sol- gesteigerten Reichweite sowie eine Version mit 490 Tonnen MTOW und einer Range von über ches vorhanden ist – vom Head-up Display 5000 Meilen. Hinter dem erweiterten Angebot steckt die Überlegung, den Kunden mehr Flexi- keine Warnung, dass die Landebahn – bei- bilität zu bieten. Etwas in die Ferne gerückt ist derzeit das zweite geplante Mitglied der A380- spielsweise wegen Nässe – zu kurz ist, ertönt Familie, der A380-900. Laut Carcaillet wird das maximale Startgewicht dieser Version auf etwa etwas später, wenn das Flugzeug unter 200 590 bis 600 Tonnen ansteigen, die Länge soll sich gegenüber dem Basismodell um gut fünf auf 78 Meter erhöhen. Allerdings räumte er gegenüber Cockpit ein: «Eine gestreckte A380-900 wird Fuss gesunken ist, eine Computerstimme aber nicht schon in den kommenden Jahren auf den Markt kommen, dazu haben wir im Mo- mit dem Ruf «Runway too short!». Sobald ment nicht genügend Ressourcen.» die Räder aufgesetzt haben, erhalten die Pi- loten den Befehl zur maximalen Bremsleis- Dasselbe trifft auf das Anfang 2007 ausgesetzte Frachterprogramm zu. Bei Airbus, wo eine klei- tung und grösstmöglichem Umkehrschub. ne Marketingequipe weiterhin die Entwicklung des Cargo-Markts in diesem Segment verfolgt, glaubt man indes weiterhin an den A380F, zumal neben UPS und FedEx eine dritte Frachtairline ROPS wird im A350XWB standardmässig Interesse signalisiert hat. Grund zur Hoffnung geben zudem die unbefriedigenden Leistungen eingebaut und bald auch in allen A380 zu des Konkurrenten 747-8F: «Die letzten Bestellungen für dieses Muster gehen auf das Jahr 2007 finden sein. Derzeit sind etwa 80 Prozent der zurück. Die Leistungen in Bezug auf Nutzlast und Reichweite liegen zudem unter den Werten, im Einsatz befindlichen A380 damit ausge- die Boeing versprochen hat. Und das Flugzeug ist immer noch acht Tonnen zu schwer», macht rüstet, ab nächstem Jahr ist es auch für alle sich Richard Carcaillet Mut. ts anderen neuen Airbus-Flugzeuge erhältlich 16 I 149-Sitzer, dem Markt also, wo die CSeries die wo also, Markt dem 149-Sitzer, mit der Überzeugung der Kanadier zu tun, Kanadierzu der Überzeugung der mit hat Boeing, von jene als liegt höher etwas Prognose diese Dass aufweisen. Dollar den Milliar- 449 von Wert einen die werden, benötigt Flugzeuge 6900 ist, angesiedelt der ersten vor. Maschinen sich unterdessen aufdieOperation tigen Bodentests. Swiss bereitet schinen undeinerReihe von wich- Zusammenbau derersten Testma- Händevollzutunhat mitdem alle force-Leistung des Herstellers, der den kann,braucht es einePar- Damit derTermin eingehalten wer- die CSeries zumErstfl ugabheben. In weniger alssechsMonaten soll edn l gösr Fuzue We Ben Wie Flugzeuge. grössere als werden haben Bedeutung höhere eine Frequenzen Mittelstreckenbereich und Kurz- im dass Civil Aviation Montageprozesse. dient derSimulation der einheimischem Holz Der «Wooden Bird» aus 2012 und 2031 im Segment der 100- bis 100- der Segment im 2031 und 2012 zwischen dass aus, davon Bombardier n seiner jüngsten Marktvorhersage geht entscheidende Phase Cockpit 08 2012 CSeries tritt in Bombardier fi rmen dazu.» Leasing- und Regionalgesellschaften auch als Netzwerkcarrier etablierte sowohl ren gehö- jetzt Visier.Bis im Betreibern lichen ben eher eine grosse Zahl von unterschied- möglichst viele Flugzeuge bestellen, wir ha- die ansprechen, Grosskunden von Anzahl «Wir wollen nicht in erster Linie eine kleine dabei laut Ben Boehm möglichst breit sein: soll Abnehmer der Basis Die liegen. 40 bei schon 2015 Ende und anwachsen 30 bis 20 Kundender Zahl die soll 2013 Ende Bis auf Tasche. der in PrivatAir, und hansa/Swiss Luft- darunter Kunden, neun von CS300) 72 und CS100 (66 Festbestellungen 138 CSeries die für Bombardier hat jetzt Bis Breite Kundenbasis als Ziel verstärkt. Regionen jenen Verkaufsteamsin die Zeit jüngster in daher hat Hersteller nadische ka- Der Prozent. 6,3 von solches ein China in Prozent, 7,4 von Bruttoinlandprodukts ein jährliches Durchschnittswachstum des ger. So erwartet er beispielsweise für Indien wichti- immer Kunden potenzielle als der Schwellenlän- die werden erläuterte, real Mont- in Meeting einem an Strategie, und oh, eatotih ü Entwicklung für verantwortlich Boehm, cidnn tnotn n otél mit Montréal in Standorten schiedenen ver- den an Bombardier arbeitet Derweil Ironbird «fl iegt» Shannon. tet, allerdings mit einem Zwischenstopp in Businessfl anbie- reine New York nach üge ner Stadtfl ughafen mit dem schweren A318 British Airways attraktiv, die ab dem Londo- getragen und macht das Flugzeug auch für scheidend zur Bestellung von PrivatAir bei- ent- wohl hat Das überqueren. zu nonstop in der Lage ist, den Atlantik ab London City ressant, zumalesineinerBusiness-Version Fähigkeit, Steilanfl üge durchzuführen, inte- nen. Dieses Muster bleibt aber wegen seiner kön- zu absetzen CS100 kleinere als CS300 Aussagen, heute davon ausgeht, eher mehr gemachten früher zu Gegensatz im man, wobei ergattern, zu Prozent 50 von anteil Markt- einen 149-Sitzer bis 100- der Sparte des Unternehmens ist es immer noch, in der Ziel Pläne. keinerlei hingegen bestünden CS500 verlängerte nochmals eine für ten, Anfragen für eine Corporate-Version erhal- für sich zu gewinnen. Er habe zudem schon hofft man, bald auch dieses Kundensegment kann, aufnehmen Sitze 160 zu bis legung Weil die grössere CS300 in einer Charteraus-

Fotos: Bombardier 17

Die Systemtests am Hochdruck am neuen Flieger. Das ist auch nötig, soll das neue Flug- «Iron Bird» haben zeug tatsächlich, wie immer noch geplant, Ende Jahr zum Erstflug mittlerweile begon- starten. Im Werk St-Laurent stehen bereits die Nasensektionen für nen. die fünf Testflugzeuge, mit denen die Erprobung bestritten werden soll: Die erste von ihnen wird für Vogelschlagtests verwendet, die zweite gehört zum Rumpf der Maschine, mit denen Strukturtests durchgeführt werden, Nummer drei zum Flugzeug, das den Jung- fernflug absolvieren wird, und die letzten beiden Bugsektionen werden für weitere Testmaschinen benötigt. Noch im Sommer sol- len die restlichen Komponenten eintreffen und zusammengefügt werden, damit im «Complete Airframe Static Test Rig» mit den sta- Mit Hilfe dieser «Ka- tischen Tests begonnen werden kann. binenattrappe» in In Mirabel, auf dem Gelände des ehemaligen internationalen Flug- Originalgrösse wer- hafens der kanadischen Metropole, am selben Ort, wo auch der Ca- den sämtliche in der nadair Regional Jet zusammengebaut wird, erfolgt die Endmonta- Kabine benötigten ge der CSeries. Dort steht der «Iron Bird», sozusagen ein sechstes Systeme und Ausrüs- Testflugzeug ohne Rumpf und Flächen, dafür mit einer kaum über- tungen getestet. schaubaren Fülle an Leitungen und Kabeln versehen. Dieser auch «Aircraft 0» genannte Erprobungsträger dient dazu, über achtzig Prozent aller Systeme, so wie sie später in den Simulator und ins reale Flugzeug eingebaut werden, zu testen. Mehr als 90 Stellmo- Mehrere Nasensek- toren aktivieren Hydraulik und Elektrik, sodass ein virtueller Flug tionen, die für Test- vom Start bis zur Landung 1:1 simuliert werden kann. Damit sollen flugzeuge benötigt die Flugtestphase verkürzt und das Flugzeug schneller zur Serien- werden, stehen be- reife gebracht werden. reits im Bombardier- Werk St-Laurent in Vom Computer zum Holz der Nähe von Mon- Mit dem ECI (Environmental Control System and Interiors Test tréal. Rig) steht ein weiteres Vehikel in den Hallen von Mirabel. Dabei handelt es sich um eine Art Kabinenattrappe, ein weisser Rumpf in Originalgrösse, mit dem alle wichtigen Bestandteile der Kabine (Sitze, Gepäckfächer, Küche, Klimaanlage, Beleuchtung usw.) ge- prüft werden können. Mit diesen Tests soll im September oder Ok- tober begonnen werden, sobald die Sitze, von denen der mittlere in der Five-abreast-Konfiguration etwas breiter ist als die übrigen, mentierung ausgerüstet, die Flugzeuge drei und vier sind für die eingetroffen und installiert sind. Erprobung im täglichen Betrieb bestimmt und führen daher we- Und schliesslich prangt da der «Wooden Bird», ein prächtiges, niger Messgeräte mit sich, die fünfte Maschine erhält als erste eine aus einheimischem Ahorn gefertigtes Holzmodell, wiederum vollständige Kabine. Nach dem Erstflug soll jeweils jeden Monat ein im Massstab 1:1. Damit kann der gesamte Montageprozess nach- neues Flugzeug zur Testflotte stossen. Der weitere Fahrplan sieht geahmt werden, vom Einbau der APU und des zentralen Flügel- die Indienststellung der CS100 gegen Ende 2013 oder Anfang 2014 kastens über die Aufhängung des Fahrwerks bis zur Installation vor, die CS300 soll Ende 2014 folgen. der Galley. Von Bedeutung ist beispielsweise die Frage, in wel- Jetzt schon in der Erprobungsphase befindet sich das PW1524G. cher Abfolge die Arbeiten durchgeführt werden müssen, damit Mehr als die Hälfte der 2800 vorgesehenen Flugstunden sind er- alle einmal eingebauten Elemente denen, die noch folgen, nicht folgreich absolviert, die vom Hersteller versprochene Reduktion im Weg stehen, und ebenso, wie gross die verwendeten Werkzeu- des NOx-Ausstos ses um 50 Prozent konnte nachgewiesen werden, ge sein dürfen, um Engpässe zu verhindern. «Mit dem Bau des ebenso der um 20 Prozent geringere Treibstoffverbrauch. Holzmodells wollen wir vermeiden, dass bei der Montage kleine Details vergessen oder übersehen werden. Unser Ziel ist es, min- CS300-Option wahrscheinlich destens tausend ‹Knacknüsse› ans Licht zu bringen, damit der re- Bei Swiss, die als eine der ersten Fluggesellschaften das neue Muster ale Zusammenbau später reibungslos abläuft», erklärte Sébastien einsetzen wird, läuft die Vorbereitung auf die Einführung ebenfalls Mullot, Leiter des CSeries-Programms. auf Hochtouren. Wie Andreas Thurnheer, Chef von Swiss European, Der Standort Mirabel soll zudem in den kommenden Jahren um ein gegenüber Cockpit erwähnte, sind die ersten Lieferpositionen al- Auslieferungszentrum, einen Lackierhangar und neue Endmon- lerdings andern Betreibern wie dem irischen Leasingunternehmen tagehallen erweitert werden. Laut Mullot ist auch eine «Moving LCI, Malmö Aviation oder PrivatAir vorbehalten. Somit wird die ers- Line» vorgesehen, wo die Flugzeuge, die im Endmontageprozess te CS100 mit dem Schweizerkreuz am Leitwerk die MSN-Nummer stehen, pro Stunde etwa drei Zentimeter vorrücken. All dies soll 20 oder höher tragen. Der Vertrag mit Bombardier enthält zudem ermöglichen, dass ab 2015 mindestens hundert Flugzeuge pro Jahr die Möglichkeit, dass ab der 15. Maschine auf die grössere CS300 vom Band rollen können. gewechselt werden kann. «Die Wahrscheinlichkeit, dass es dazu kommt, ist gross, denn man kann das grössere Muster auch auf Stre- Triebwerk hält Versprechen cken einsetzen, wo die A320-Familie unterwegs ist», so Thurnheer. Für die Flugerprobung hat Bombardier eine Testflotte von sieben Das bedeutet wiederum, dass die CS300 vermutlich allmählich den Flugzeugen vorgesehen: fünf CS100 und zwei CS300. Die ersten etwas zu schweren und leistungsstarken A319 ablösen wird. Dies beiden Maschinen werden mit einer umfangreichen Testinstru- lässt sich relativ einfach bewerkstelligen, weil sämtliche A319 � 18 Civil Aviation Cockpit 08 2012

das kleinere Modell der zukünftigen Cockpitcrews. Diese wer- derzeit 60 Millionen den sich in erster Linie aus ehemaligen Av- Dollar, für die CS300 ro-Piloten zusammensetzen, allerdings wer- 68 Millionen. Swiss den weitere Flugzeugführer benötigt. Für als einer der Laun- die Vorschulung, die nächstes Jahr begin- ching Customer be- nen soll, braucht es zusätzlich zur Flotten- kommt ihre neuen führung zwischen 25 und 30 Piloten, zu- Europaflieger aber nächst vor allem Instruktoren. Am liebsten günstiger. Thurn- würde Andreas Thurnheer einzelne von ih- heer geht davon aus, nen schon auf Streckenerprobungsflügen dass die CS100 beim einsetzen. Ein Simulator des kanadischen Schweizer Carrier Herstellers CAE, notabene weltweit das ers- über 125, die grösse- te CSeries-Trainingsgerät, das an eine Kun- re Schwester über denairline geht, soll ab Frühjahr 2014 in Zü- 145 Sitze verfügen rich betriebsbereit sein. wird. Bis Ende Jahr Neben den 30 Festbestellungen, die Lufthan- sollte auch entschie- sa für Swiss getätigt hat, bestehen Optionen Im Segment der 100- bis 149-Sitzer will den sein, welcher für weitere 30 Flugzeuge, dazu kommen Er- Bombardier bis zu 50 Prozent Marktanteil der beiden Sitzhersteller, Recaro oder Zo- werbsrechte für ebenso viele Jets. Es ist also erobern. diac, den Zuschlag erhalten wird. Das erste nicht auszuschliessen, dass der Kranich wei- Flugzeug soll gemäss heutigem Planungs- tere Konzerngesellschaften mit dem kana- geleast sind und man somit nur das Ende der stand Mitte 2014 übernommen werden, da- dischen Vogel ausrüsten wird, wobei am Leasingverträge abzuwarten braucht (von nach ist bis Ende 2016 die Auslieferung von ehesten Brussels Airlines (als Ersatz für die den Avro RJ100, die sie primär ersetzen, sind einem Flugzeug pro Monat vorgesehen. Avros), Tyrolean Airways (Fokker 100) und 14 in Eigenbesitz und sechs geleast). auch Lufthansa selber (Boeing 737-500) in Alle CSeries-Flugzeuge werden hinge- Pilotenschulung rückt näher Frage kommen. gen, wie es der Lufthansa-Philosophie ent- Unterdessen befasst man sich bei Swiss be- spricht, gekauft. Der Listenpreis beträgt für reits mit der Rekrutierung und Schulung Thomas Strässle

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where flying careers take off 19

Airbus startet Produktion der A320neo-Familie

Im Toulouser Airbus-Werk Saint-Eloi, («Aft-Pylon-Fairing»), die speziell auf die das auf Triebwerksträger und -gon- sparsameren Triebwerke der neo-Modelle zugeschnitten ist. deln spezialisiert ist, wurde das ers- Der Airbus-Standort Saint-Eloi ist auf die te Metallbauteil für die A320neo zu- Entwicklung, Herstellung, Montage, Aus- rüstung und Erprobung von Triebwerkspy- geschnitten. Mit der Bearbeitung lonen wie auch auf die Entwicklung und der ersten Komponente für den Produktion von Titanteilen für die Trieb- Triebwerkspylon hat der Bau des werksgondeln aller Flugzeuge der Airbus-

Familie spezialisiert. Als führendes eu- Airbus Fotos: neuen Flugzeugs begonnen. ropäisches Zentrum für die maschinelle Grossbesteller: Der Low cost carrier Norwe- Bearbeitung und Umformung von Hartme- gian ist mit 100 Bestellungen einer der gröss- tallen wie Titan setzt das Werk ein hoch- ten A320neo-Kunden. er neue Pylon für die A320neo modernes und überaus effizientes Moving- stimmt in seiner Konstruktion Line-Konzept ein. brauchen. Airbus hat seit der Einführung Dweitgehend mit dem Pylon für die Die A320neo mit neuer Triebwerksoption der A320neo-Familie im Jahr 2010 schon bisherigen A320-Flugzeuge überein. Er ent- («new engine option», kurz «neo») für die jetzt mehr als 1400 Festbestellungen für die- hält jedoch mehr Titan und weist auch eini- A320-Familie soll ab 2015 in Dienst gestellt se Baureihe entgegengenommen, die sich ge fortschrittliche Merkmale auf, die für die werden. Mit Triebwerken der neusten Ge- damit schneller verkauft als jedes andere Triebwerksträger der A380 entwickelt wur- neration und grossen, aerodynamisch op- Verkehrsflugzeugprogramm zuvor. den. Darüber hinaus erhält die neue Kom- timierten «Sharklets» an den Flügelenden ponente hinten eine moderne Verkleidung wird sie 15 Prozent weniger Treibstoff ver- Max Ungricht

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Von Fokker für einen Kunden ausgerüstet: Airbus 318 Elite. Foto: Fokker Foto:

An der EBACE werden immer wie- okker ist ein relativ kleiner Player im CRJs) oder den eigenen Fokker-Typen alles der die neusten VIP-Systeme und Completion-Markt. Umso mehr zeig- aus einer Hand anzubieten. ten sich die «Grossen» ausserordent- Seit 2006 hat Fokker mehrere Flugzeuge gediegene oder aussergewöhnli- F lich interessiert am «interactive toy» des zu VIP-Versionen ausgerüstet, darunter die che «interior designs» präsentiert. Anbieters aus den Niederlanden. Typen A318CJ, A319CJ, A320 oder Bombar- Ein besonderer Eyecatcher war an dier CRJ700. Auch im Special-Mission-Be- Fokker Services – ein bekannter Name reich war Fokker stark, so zum Beispiel drei dieser Messe die von Fokker vor- Der Name Fokker ist in der Luftfahrtindust- KDC10 (DC-10) oder zwei Gulfstream V. gestellte «Interactive Experience rie noch immer ein Name mit viel Reputati- on. Das Know-how des früheren OEM blieb VIP oder Special mission completion Lounge», eine Software, mit der erhalten: Aircraft design, Zertifizierung, vom «Scratch» sich fast spielerisch und in 3D die Herstellung, Modifikationen oder Flugzeug- Wenn die Diskussion mit einem potenziel- Innenausstattung eines Flugzeugs unterhalt sind heute die Hauptbetätigungs- len Kunden beginnt, dann ist es unerläss- felder. Der One-stop-shop für Maintenance lich, seine Bedürfnisse ganz genau zu ver- definieren lässt. und Modifizierungen verfügt mit den EASA stehen. Die Anforderungen des Kunden Part 21J Design und EASA Part 21G MRO Zu- müssen in eine Form gebracht werden, die lassungen über die Voraussetzungen, um für beide Parteien leicht verständlich ist von den Single-aisle-Airbus und -Boeing bis und keine unterschiedlichen Interpretati- hin zu kleineren Modellen (z. B. Bombardier onsmöglichkeiten offen lassen. 21

Begonnen werden solche Gespräche jeweils tan das Ergebnis auch gleich in 3D sieht. mit der Definition des Kabinenlayouts. Üb- Und mit seinem virtuellen Passagier läuft licherweise werden für solchen Diskussio- er gleich durch die Kabine, schaut sich jedes nen 2D-Layouts (Zeichnungen) erstellt, wel- Detail an und bringt Verbesserungen an. So che die Anordnung des Interieurs aufzeigen kann also «spielerisch» in nur einer Defini- (LOPA, Layout of Passenger Accommoda- tionsphase das gesamte Flugzeuginterieur tion). Dies ist aber nicht immer einfach – oft festgelegt werden. fehlt den Beteiligten das räumliche Vorstel- In einem weiteren Schritt werden die Far-

lungsvermögen, deshalb ist eine 3D-Darstel- Bild: Fokker ben und Materialien definiert. Dazu steht lung viel aussagekräftiger. Simultane 3D-Darstellung auf dem Bildschirm. eine breite Palette von Standardfarben und In den 1980er-Jahren wurden solche 3D- -materialien zur Verfügung. Auch hier Darstellungen noch von Hand gezeichnet. kann der Kunde unbeschränkt «spielen», Später wurde die sich stetig verbesserte 3D- kann zum Beispiel vom standardmässigen Software verwendet, welche realistische Bil- braunen bis hin zum exklusiven roten Tep- der in die Kabine, auch aus unterschiedli- pich alle Möglichkeiten durchspielen und chen Blickwinkeln, ermöglicht. gleichzeitig die Farben anderer Bestandteile Heute werden üblicherweise von den Com- entsprechend anpassen (z. B. Kabinenwand pletion-Anbietern den Kunden mehrere 2D- oder -decke). Und natürlich sind auch im- Vorschläge unterbreitet, ergänzt mit 3D- mer gleich die Resultate seiner Überlegun- Ansichten oder einem «fly-through»-Film gen in 3D ersichtlich. durch die Kabine. Aufgrund dieser Vor- Sollte der Kunde bereits über ein anderes schläge beginnt dann ein «Hin und Her», Flugzeug mit «seinen» Farben verfügen, so mit kleinen Anpassungen hier oder weite- können diese vor seiner Ankunft bereits ins ren Änderungen da. Um diesen administra- System integriert werden. Dasselbe gilt für tiven Aufwand zu reduzieren, entwickelte Materialien oder vorbestimmte Kabinen- Fokker «The Interactive Cabin Experience layouts. Lounge». Auf grosses Interesse gestossen «Spielen» am Tisch An der EBACE führte Fokker den Interessen- Die Interactive Experience Lounge von Fok- ten ihre Eigenentwicklung vor. Designers ker besteht aus einem interaktiven Tisch, anderer Unternehmungen und potenzielle einem Computer und einem Projektor. Kunden schätzten dabei, wie einfach dieses Auf der Tischplatte ist der leere Flugzeug- interaktive System zu handhaben ist. Das

rumpf in zwei D2 aufgezeichnet. Daneben mt Foto: System wird von Fokker laufend weiterent- steht eine grosse Auswahl von Miniaturen Der Autor am interaktiven Tisch. Mit der Hand wickelt, um den Angebotsprozess noch wei- in Form von Icons zur Verfügung, so etwa führt er den virtuellen Menschen durch die ter zu vereinfachen. «The Interactive Cabin Sitze, Polstergruppen oder Trennwände, Kabine und vor ihm liegen die verschiedenen Experience Lounge» kommt bei Fokker in ebenso eine «miniaturisierte Person», wel- Icons mit den einzubauenden Sitzen usw. Woensdrecht zum Einsatz, kann aber bei che eine virtuelle Sicht auf das entstehende Vertragsverhandlungen – als mobiles Sys- Design aus dem Inneren der Kabine auf ei- tem – auch mit zum Kunden genommen nen separaten Bildschirm projizieren wird. ckelnde Design verschaffen. Der Unter- werden. Soweit klingt das noch nicht besonders schied besteht aber darin, dass der Kunde beeindruckend; auch andere 3D-Software völlig selbstständig sich auf dem 2D-LOPA kann ähnliche Einblicke in das zu entwi- sein Interieur «erschaffen» kann und simul- Maresh Boel

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Der Weg ins Airline-Cockpit (14) Dominik Crnjac – Vom Notenschlüssel zum Steuerhorn

Grosse, komplizierte Sternmotoren und ein Cockpit voll mit Schaltern und Instrumenten – Pilot, der klassische Beruf für Männer mit techni- schem Hintergrund! Noch immer steckt dieses alte Vorurteil in vielen Köpfen.

in Vorurteil, das primär junge Frauen richtigen Beruf» gesehen hätte – wie Inge- läuft viel über das Gehör und die Augen, die- davon abhält, sich mit dem Piloten- nieur ... se sind stets auf zwei Sachen gerichtet: die Eberuf näher zu beschäftigen, obwohl Als ausgebildeter Berufsmusiker unterrich- Noten und den Dirigenten. Also sehr gute sie im Cockpit dieselbe Leistung erbringen. tete Dominik an Musikschulen und spielte Voraussetzungen für die Arbeit im Cock- Mit dem 34-jährigen Dominik Crnjac, seit weiterhin in verschiedenen Bands. Zusam- pit.» seinem Schulabschluss als Berufsmusiker men mit einem Kollegen führte er ein Ton- Ob denn seine fehlende technische Vorbil- unterwegs, wird nun auch ein anderes und studio in Flawil – alles war Musik! dung ein Handicap gewesen sei, wollte ich altes Vorurteil anschaulich entkräftet: dass Dominiks Jugendtraum und vermeintlich wissen. «Nein, das ist kein Problem. Ich in- nur ein Ingenieur-Abschluss der Schlüssel letzte fliegerische Ambition Militärpilot zu teressiere mich für Dinge wie Motorentech- zum Beruf sein soll. werden, war im Alter von 16 Jahren uner- nik. Einzig bei der Flugphysik musste ich Natürlich ist Technikaffinität Vorausset- reichbar. Zur Aufnahme in die Fliegerische mich besonders anstrengen.» zung für einen Platz im Cockpit – im flie- Vorschulung (heute: SPHAIR) fehlte ihm da- Und die Kreativität, wird diese beim Fliegen gerischen Umfeld des 21. Jahrhunderts sind mals der Schweizer Pass. Das Kapitel «Flie- vermisst? Musiker ist doch ein kreativer Be- jedoch viele andere Skills ebenso gefragt. gen» wurde von der Musik abgelöst. ruf? Auch hier antwortet Dominik mit ent- Bis Dominik die Bekanntschaft eines Flug- waffnender Logik: «Nein, es ist genauso wie Fliegerfan mit musischer Ader kapitäns von Swiss machte, als er bei einer im Orchester. Du spielst exakt so, wie vom Wie viele Jungs im Primarschulalter, ver- Hochzeit als Musiker aushalf. Der Pilot war Komponisten vorgesehen. Und Fliegen ist schlangen Dominik und sein Bruder was begeistert von seinem Gitarrenspiel. Ein nicht unkreativ – wenn ich einen Anflug ihnen als Gedrucktes über die Fliegerei in Wort gab das andere – der Musiker mit sei- mache, muss ich die Lage richtig einschät- die Hände kam. Auch Flugzeugmodelle nem schon lange begrabenen Traum vom zen und lösungsorientiert, sprich ‹kreativ› wurden gebaut; die Affinität zur Fliegerei Fliegen wurde ermuntert, sich doch bei handeln.» ist unumstritten. Parallel dazu entwickel- Swiss AviationTraining zur Abklärung an- Als Cockpit mit Dominik Crnjac sprach, ab- te sich seine musische Ader, ein Gitarren- zumelden. Schon am folgenden Tag wurden solvierte er auf dem Arrow seine IFR-Ausbil- lehrer der 6. Klasse gab den Anstoss dazu. die Formulare ausgefüllt – «ich hatte nichts dung. Zwischenzeitlich sind er und seine Mit seinem Eintritt in die Sekundarschu- zu verlieren, ein Versuch kostet ja nichts», Klasse in die Schweiz zurückgekehrt, die le begann Dominik mit Gitarrenunter- sagte Dominik zu Cockpit, als wir in Vero «Europäisierung» auf DA42 steht nun an. richt, was ihn in der Folge schon in sehr Beach über seinen ungewöhnlichen Lebens- Schon bald wird also ein gelernter Kontra- jungen Jahren zum regelmässigen Musi- weg philosophierten. Sein alter Traum ging bassist für die Musik im Cockpit sorgen. Ein zieren brachte. in Erfüllung! Die Quintessenz für Leser die- sympathischer Gedanke! Der Weg war vorgezeichnet. Nach Ab- ser Zeilen: keine Schwellenangst. schluss der obligatorischen Schulbildung «Gibt es Parallelen zwischen der Musik und Max Ungricht fand der Sohn kroatischer Einwanderer Auf- der Arbeit im Cockpit?», fragte ich Domi- nahme in eine Berufsklasse am Konservato- nik. «Ich denke ja, im Orchester werden rium für die Ausbildung zum Kontrabassis- ebenfalls gleichzeitig viele ‹Antennen› aus- Details zum Pilotenberuf der Swiss finden sich ten. Leider nicht nur zum Erbauen seines gefahren und die Motorik muss als Auto- im Internet unter: Vaters, der seinen Sohn lieber «in einem matismus funktionieren. Und nicht zuletzt www.swiss-aviation-training.com. ➔

Ausbildungszeitachse 23 Your Captain speaking… «Break Break»

«Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzen- los sein», sang einst Reinhard Mey. Wenn dieses Zi- tat überhaupt noch irgendwo auf der Welt zutreffen sollte, dann sicherlich in den USA. Dort nimmt die Luftfahrt einen ganz anderen Stellenwert ein als in der restlichen Welt. Während wir sonst etwas hoch- näsig gegen Westen blicken und spöttisch bemer- ken, dass das Land der Freiheit immer mehr Freihei-

Golden Gate Bridge und Downtown ten für seine Bürger aufgibt, gehen sie besonders in San Francisco beim Abflug fotografiert.

Foto: Tobias Mattle Tobias Foto: der Luft mit den Freiheiten sehr pragmatisch um.

uropas Luftraum ist gekennzeichnet durch eine Vielzahl von solch stressigen Umständen ist es eminent wichtig, eine Clearance nationalen Flugkontrollzonen und militärischen Übungsge- erneut bestätigen zu lassen, sollten sich die Piloten nicht ganz si- Ebieten. Bereits seit den späten 1990er-Jahren sind deshalb Be- cher sein, ob die Anweisung richtig verstanden wurde. mühungen der europäischen Union im Gang, dieses Wirrwarr von Verkehrsstellen zu vereinfachen und den Luftraum über Europa Gleichzeitige Anflüge einheitlich zu gestalten. Alle fünf Minuten werden die Piloten von Der Flughafen Chicago O’Hare ist einer der grössten Flughäfen der einem Fluglotsen zum nächsten weitergeleitet. Da ein Fluglotse im Welt. Mit insgesamt sieben Pisten hat er eine riesige Kapazität. Und so Normallfall nur Herr über einen kleinen Luftraum ist, kann er uns kann es vorkommen, dass gleichzeitig drei Flugzeuge auf drei gleich auch nur sehr begrenzt Abkürzungen geben. In jedem Fall sind die ausgerichtete Pisten anfliegen, die jeweils rund zwei Kilometer von- Abkürzungen aber auf die Landesgrenzen beschränkt. einander entfernt sind. Für mich als Piloten ein doch recht spezieller Anblick, bin ich mir doch von Zürich gewohnt, dass der Flughafen 1000 Meilen durch eine Vielzahl von Reglementierungen Mühe bekundet, gleich- Ganz anders ist die Situation in Kanada oder den USA. Fliegen wir zeitig Flugzeuge auf Piste 14 landen und auf Piste 16 starten zu lassen. mit dem Airbus 340 an die Westküste Amerikas und haben nach Doch der Fluglotse in Chicago O’Hare begnügt sich auch mit dieser einem langen Atlantiküberflug gerade eben die nordamerikanische Kapazität nicht. Zwischen uns und dem Flugzeug auf der benachbar- Küste erreicht, passiert es nicht selten, dass die erste Freigabe direkt ten Piste schickt er während des Anfluges noch einen Helikopter, der zu einem Punkt in der Mitte Kanadas führt. Eine Freigabe zu einem in Gegenrichtung den Flughafen verlässt. Punkt, der über 1000 Meilen entfernt ist, ist dort nichts Ausserge- wöhnliches. Obwohl wir über diese einfache Handhabung des Luft- Precision Runway Monitor raums staunen, muss es nicht immer zwingend ein Vorteil sein. Je Nicht nur in Chicago ist das Verkehrsaufkommen gross. Auch San nach Windsituation verlassen wir so eine Zone mit grösstmögli- Francisco hat viel Verkehr. Leider sind dort die Pisten sehr dicht an- chem Rückenwind und verlieren trotz geringerer Distanz Zeit. Es einander gebaut, weshalb die Amerikaner den Precision Runway liegt dann im Ermessen der Piloten, diese Freigabe zu akzeptieren. Monitor Approach eingeführt haben. Dies ist ein konventioneller ILS Approach, bei welchem die Piloten jedoch zwei Funkfrequen- Voller Luftraum zen eingestellt haben müssen. Zum einen die Approach Frequenz, Bekannterweise gibt es auf jede Anweisung eines Fluglotsen die welche für die Approach Freigabe zuständig ist und zum anderen passende Bestätigung aus dem Cockpit. Um bei grossem Verkehrs- die PRM Frequenz. Auf der PRM Frequenz funkt ein Lotse, welcher aufkommen die Überlastung der Frequenz jedoch zu verringern, den Approach überwacht und sicherstellt, dass die Flugzeuge sich hat der Fluglotse die Möglichkeit, die Bestätigung der Freigabe zu nicht nähern und in die sogenannte No Transgression Zone (NTZ) unterbinden und durch den Einschub von «Break, Break» klar zu einfliegen. Die NTZ ist ein mindestens 610 Meter breiter Bereich machen, dass sofort die nächste Anweisung für ein weiteres Flug- zwischen den beiden ILS. Sobald eines der Flugzeuge in die NTZ zeug kommt. Das nimmt bisweilen bizarre Formen in den USA an, einfliegt, erhält der Fluglotse eine Warnung und gibt sofort den be- wenn wir in eine Region fliegen wie New York. Erst vor Kurzem treffenden Flugzeugen eine Anweisung, die aus einer horizontalen hat sich der Anflug auf den New York John F. Kennedy Airport wie und vertikalen Komponente besteht. Um sofort auf die Anweisung folgt angehört: «Swiss 14X, fly heading 350, Break, Break, American des Fluglotsen reagieren zu können, müssen solche Break Out Pro- Airlines 34 cleared approach ILS 22L, Break, Break, Jet Blue 452 des- cedures ohne Autopilot geflogen werden. cend 3000 Feet, Break, Break, Virgin 180 reduce Speed 180 Knots.» Ohne Unterbruch ging dies vom ersten Kontakt bis zur Übergabe an den nächsten Lotsen nach der Landung so weiter. Doch auch unter Tobias Mattle 24 Ausbildung unter einen Hut zu bringen. nötigen Willen ist es so möglich, Arbeit und dem und Planung weitsichtigen einer Mit reduziert. Prozent 70 auf Bahn Rhätischen Ich habe meinen Beschäftigungsgrad bei der dung zeitlich aufgleisen? Linienpiloten. Wie lässt sich diese Weiterbil- zum Ausbildung die berufsbegleitend demy Sie absolvieren bei Horizon Swiss Flight Aca- zu nehmen. vorlieb Leben bodenständigeren facheren, ein- etwas einem mit oder – investieren zu Traumberuf meinen in Geld und Zeit viel zwischen Abwägen längeres ein war Das verdienen? zu Wolken den über hoch sondern Schiene, der auf mehr nicht Brötchen Ihre bewogen, nienpilot sein. Was hat Sie zur Entscheidung Ihr nächster beruflicher Stopover soll also Li- ruf des Piloten grosse Freude bereiten wird. Be- der mir dass sicher, ich bin Zudem ert. steu- selbst sogar Fall besten im oder fliegt Egal ob man sie von aussen anschaut, da rin fasziniert. immer schon nikbegeisterten Sandro Frick: Flugzeuge haben mich Tech- mension? Di- dritte die in Abflug zum komotivführer Lo- einen bringt was Frick, Sandro Cockpit: der gelernte Elektromonteur seineberufsbegleitende ges ist ein sehr faszinierender Arbeitsplatz. Flugzeu- eines Schaltstelle als Cockpit Das Was mir am Pilotenberuf gefällt: le, mit denen ich als kleiner Junge spielte. Das waren wohl die kleinen Flugzeugmodel- Mein erstes Schlüsselerlebnis zur Fliegerei: Hobbys: Reisen, Lesen, Velofahren Beruf: Lokomotivführer Alter: 28 Jahre Name: Sandro Frick Persönlich Weichen stellen Civil Aviation künftiger Linienpilot hochhinaus. Derzeit absolviert Berufsbegleitende Ausbil- für dieZukunft Ausbildung inderHorizon Swiss Academy. Flight Der Churer Lokomotivführer SandroFrickals will dung zumLinienpiloten Cockpit 08 2012 Fliegerei müssen Sie pro Woche aufwenden? Weiterbildungan die Stunden für viele Wie dung. tungsvermögen ein Arzt mit Pilotenausbil- der Referent zum Thema menschliches Leis- wissen sehr gut einbringen können. So war Fach- ihr die Instruktoren, hochkarätige besitzt Academy Flight Swiss Horizon Die Ein Beispiel bitte. Der zu lernende Stoff ist sehr interessant. gleich zum Alltag ist die Ausbildung selbst. Aus- ein aber komisch, vielleicht es klingt Strecke.FürAussenstehendeder auf etwas schon bleibt Privatleben das Zugegeben, Sie ein Geheimrezept? Haben Hut? einen unter Weiterbildung die und Privatleben Ihr denn Sie bringen Wie Chur nach Kloten fürs Lernen. von Zugsreisen die ich nütze spielsweise Natürlich. Aber man wird erfinderisch. Bei- Da wird Zeit zur kostbaren Mangelware. ten werde. hal- Händen den in ATPL die ich bis sein, Schluss am es werden Theoriestunden 800 die um So aufwende. Berufswunsch nen mei- Wochefür pro Stunden 20 die um so Ohne Fleiss kein Preis. Ich schätze, dass ich Das tönt in jedem Fall nach schwerer Kost. zu Hause wählen. Selbststudium dem und Kloten in Course für jedes Modul zwischen dem Class Room Absolvent der kann Allerdings es. ist So So richtig die Schulbank drücken? demy nach Kloten fahren musste. Ausbildung in der Horizon Swiss Flight Aca- WocheMalMonatendie zwei vier von zur das PPL. Das bedeutet, dass ich für die Dauer für Presence-Learning das bevorzugte Ich Churer SandroFrick stellt dieWeichen indiedritte Dimension. Vom Führerstand insCockpit derRhätischen Bahn eines Airliners:Der bestimmen. Ich kann also meine Flugaus- meine also kann Ich bestimmen. Tage,selber möchte, arbeiten ich denen an die ich darf So Privileg. ein ich geniesse Da auf Ihre geforderten Flugstunden kommen? unregelmässig, wie stellen Sie sicher, dass Sie Lokomotivführer als Teil.arbeiten schen Sie prakti- einen noch es gibt Theorie der Neben Interview: Hans-Heiri Stapfer ation ihre Reize hat. mein Traum, obwohl auch die Business Avi- schon Linie der auf Job ein ist Moment Im Ihren Arbeitsplatz über den Wolken? für Präferenzen berufliche schon Sie Haben Dies wäre in rund 18 Monaten der Fall. beenden. zu Geburtstag 30. meinem vor Ausbildungkomplette die es, ist MeinZiel den halten? Hän- den in Airliner grossen die für schein Flug- den Sie bis Weiterbildung, und Beruf von Doppelbelastung die dauert lange Wie was zu kurz. et- schon jetzt kommt Das Reisen. das ist oder Kollegen. Was ich allerdings vermisse ternehme lieber etwas mit meiner Freundin Ausspannen ist nicht so mein Ding. Ich un- baumeln lassen? Seele die und ausspannen noch überhaupt Weiterbildungund Beruf neben Sie Können unter der Woche legen. bildung auf die weniger frequentierten Tage Telefon 044 862 07 07, Horizon-sfa.ch Steinackerstrasse 56, 8302 Kloten Horizon Swiss Flight Academy

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Cockpit-MirageUhr.indd 1 03.07.12 14:30 26 Airports Cockpit 08 2012

Verband Schweizer Flugplätze VSF www.aerodromes.ch Strategische Herausforderungen – Neue Wege und Denkansätze

Ausgangslage und anstehende Aufgaben der Schweizer Aviatik

ie Anzahl der grossen Dossiers wird kostentreibende regulatorische Massnah- tale Illusion. Dasselbe gilt übrigens auch für von Monat zu Monat grösser. Ohne men strapaziert worden. Das heisst, für viele andere Bereiche unseres Lebens. Stell- DAnspruch auf Vollständigkeit geht noch höhere Kosten dieser Art gibt es kei- vertretend sei hier das Beispiel eines Opera- es um ein nationales Flugplatzkonzept, die nen Raum. Im Gegenteil, es müsste gelin- tionssaales in einem Spital erwähnt. Auch Überprüfung der Luftraumstrategie, eine gen, heute bereits zu aufwendige Auflagen hier bestimmen nicht in erster Linie Regle- Neuorganisation der Flugsicherung, die abzubauen. Es kann sich doch sicher nicht mente, sondern exakt die gleichen Faktoren Umsetzung der Verordnungen für die Mi- darum handeln, im Bereich der Aviatik den wie in der Aviatik den Erfolgs- oder Quali- neralölgelder, neue Technologien wie den bereits überregulierten Strassenverkehr tätsquotienten. vermehrten Einsatz von GPS-Geräten oder noch zu überbieten. Die grossen anstehenden Arbeiten können auch das zu erwartende Aufkommen von Von der Seite der Piloten und ihren Inte- auch als Chance gesehen werden, die Rah- Drohnen aller Art. Im Rahmen der anste- ressensvertretern wird eine konstruktive menbedingungen zu optimieren. Aber wie? henden Luftfahrtgesetzrevision soll das und kreative Mitarbeit bei der Gestaltung Gerade in der Allgemeinen Luftfahrt gibt ganze Paket und noch einiges mehr abge- der neuen Rahmenbedingungen notwen- es viele Piloten, welche sich in ihren privat- bildet werden, um so die Grundlagen für die dig sein. Ohne Verständnis und Solidarität wirtschaftlichen Unternehmen periodisch Rahmenbedingungen zu fixieren. mit den anderen Benützern des Luftraumes der Herausforderung einer strategischen Dazu kommen als erschwerende Fakto- kann es schwierig werden, gute Lösungen Standortbestimmung stellen müssen, und ren die Zeitverhältnisse und die finanziel- zu entwickeln. das schlicht um zu überleben. len Konsequenzen der Veränderungen und Daher stellt sich für die Aviatik die Frage nicht zuletzt auch der immer grössere Ein- Verhältnismässigkeit ist angezeigt von auf die ausserordentliche Situation an- fluss der europäischen Regulatoren. In den Bei den Regulatoren auf der internationa- gepassten Führungsprozessen. Denkbar wä- auf der internationalen Ebene laufenden len und vor allem auch auf der nationalen ren an der Stelle von beinahe monatlichen Vernehmlassungen stellen wir fest, dass oft Ebene kann es nicht schaden, die Büros et- Sitzungen zu allen Themen und dazu noch die Verhältnismässigkeit oder das Augen- was durchzulüften, um den doch oft etwas in einer komplexen Verbandslandschaft mass fehlen. Das Bundesamt für Zivilluft- engen Geist des juristisch mehrfach abgesi- eine Aviatik-Woche oder in kurzen Abstän- fahrt ist um seine äusserst anspruchsvolle cherten Regulierens zu hinterfragen. Erfor- den zwei bis drei Strategietagungen. So wä- Aufgabe wirklich nicht zu beneiden. derlich sind vermehrt visionäres und strate- ren schneller, effizienter und kompakter die gisches Denken, hinterlegt mit breiter und wichtigen strategischen Pflöcke eingeschla- Die Politik ist gefordert tiefer Erfahrung des Pilotenhandwerks. Die gen, und die guten dazu notwendigen Res- Auch werden die Herausforderungen nur zu erfolgreiche und unfallfreie Aviatik war im- sourcen (Fachleute) können ihre Arbeitszeit bewältigen sein, wenn die Politik im Gleich- mer geprägt von Eigenverantwortung, Aus- wie in der Privatwirtschaft auf die Führung schritt die Schlüsselfragen begleitet und un- und Weiterbildung, von Training und gu- ihrer Unternehmung verwenden und sich terstützt, wissend, dass es oft um komplexe ten und zuverlässigen Dienstleistungen, um die Qualität (Sicherheit) und die für langfristige und auch nicht reversible Ent- z. B. im Rahmen der Flugsicherung. Der das Überleben notwendige Wertschöpfung scheidungen gehen wird. Als Beispiel sei Glaube, man könne mit immer mehr ki- kümmern. hier das Flugplatzkonzept erwähnt. loschweren Reglementen das Verhalten Dafür steht der VSF ein! Finanziell sind viele Flugplätze bereits in der Piloten exakt steuern mit dem Ziel, den den letzten Jahren durch laufend neue und Flugbetrieb sicherer zu machen, ist eine fa- Werner Ballmer, Präsident VSF Business Aviation 27 Data Sheet Cessna Citation Bravo

Die Geschichte der Citation Bravo geht bis ins Jahr 1976 zurück. Damals stellte Cessna die Citation II der Öffentlichkeit vor. Mit der Citation II wollte man die Produktpalette vergrössern und brachte somit einen gegenüber der Citation I um 1,2 m längeren Flieger auf den Markt.

CESSNA CITATION BRAVO Weitere Versionen kamen im Laufe der Jah- Hersteller Cessna re auf den Markt, so zum Beispiel die Ci- Typ Light Business Jet tation S/II, welche über neue Triebwerke Erstfl ug 25. April 1995 sowie diverse aerodynamische Modifi kati- Länge 14,4 m onen verfügt. Spannweite 15,9 m Nach über 700 ausgelieferten Exemplaren Höhe 4,6 m wurden alle produzierten Versionen der Max. Geschw. 755 km/h Citation II im Jahre 1997 durch die Citati- Reisegeschw. 745 km/h on Bravo ersetzt. Das neue Modell wurde Besatzung 2 Piloten von Grund auf überarbeitet und verfügt ne- Passagiere 7 ben neuen und stärkeren Triebwerken auch (Standard) über eine grössere Reichweite. 2006 wurde Startstrecke 1100 m die letzte Citation Bravo fabriziert, bevor Landestrecke 970 m die Produktion zugunsten der Citation 525 Reichweite 3240 km CJ3 eingestellt wurde. Noch heute sind viele Triebwerke 2 Citation Bravos in der Luft. So etwa die Am- Hersteller Pratt & Whitney bulanzversion des ÖAMTC, aber auch bei Typ PW530A Betreibern wie NetJets – nicht zuletzt dank (je 12,8 kN) ihren guten Flugeigenschaften und der Zu- Website www.cessna.com lassung für Steilanfl üge für Destinationen wie Lugano und London City.

m Januar 1977 absolvierte die Citation II sondern auch in diversen Spezialausführun- (Modell 550) ihren Erstfl ug und erhielt ein gen, unter anderem als Ambulanz- und Mess- Igutes Jahr später ihre defi nitive Zulassung fl ugzeug. Daneben wurde auch die Version durch die FAA. Während den Jahren bewährte Citation II/SP entwickelt, welche für den Ein- sich die Citation II nicht nur als Businessjet, mannbetrieb zugelassen ist. Ian Lienhard Foto: Ian Lienhard Foto: Die Cessna 550 Citation Bravo CS-DHH ist eine von vielen, welche bei NetJets im Einsatz steht. Nr. 8/August 2012 Lassen wir den Fotografen die Geschichte dieses Bildes selber erklä- ren: June 13 2012. Over Swiss Alps. I was in Italian AF KC-767A en- route to Germany on airways at 34 000 feet. Zurich ATC announced we were being intercepted. Wish it happened on ever flight! Foto: Peter Foster © 2012 by Jordi AG – das Medienhaus 30 Cover Story Cockpit 08 2012

❶ RIAT 2012 Diamond Jubilee mit Wetterpech

Am Wochenende des 7. und 8. Julis öffneten sich die Tore von RAF Fairford für das Royal International Air Tattoo. Obwohl das Wetter der Ausgabe 2012 nicht sehr freundlich gesinnt war, konnten die Organisatoren über 130 000 Zuschauer an der nach wie vor bekanntesten Airshow Europas zählen.

agelange Regenfälle im Vorfeld liessen Gedanken an 2008 Im Rahmen einer Zeremonie wurde am Freitag vor der Airshow der aufkommen, als die Show wegen überschwemmten Park- A400M der Royal Air Force getauft. Im Beisein von Vertretern der Tplätzen abgesagt werden musste. Die Veranstalter haben je- Streitkräfte, Airbus Industrie und Ehrengästen erhielt der künftige doch daraus gelernt und konnten dieses Jahr mit den erschwerten Transporter seinen Namen «Atlas». Umständen professionell umgehen. Diamond Jubilee am RIAT Schwarze Adler aus Südkorea, Stealth und A400M Das Thronjubiläum von Königin Elisabeth II. nahm am RIAT einen Mit Delegationen aus Südkorea, Japan sowie Kolumbien konnte das ganz besonderen Stellenwert ein. Nachdem der erste grosse Über- RIAT drei neue Nationen als Teilnehmer begrüssen. Beeindruckend flug am Samstag noch dem Wetter zum Opfer fiel, konnte die For- traten dabei die Black Eagles aus Südkorea auf. Die Kunstflugstaffel mation von 27 Maschinen der Monarchin am Sonntag mit einem der Luftwaffe zeigte dynamische und präzise Darbietungen. Flypast ihre Aufwartung machen. Als kurzfristige Überraschung wurde eine B-2 der US-Luftwaffe an- gekündigt. Gerüchten zum Trotz traf das Highlight am Donners- tagabend in Fairford ein und konnte zur Freude der Besucher im Static Display bestaunt werden; trotzdem wurde das Flugzeug spe- ziell bewacht und über Nacht jeweils in einen Hangar verschoben. Daniel Bader 31

❷ ❶ Die Black Eagles aus Südkorea zeigten bei ihrer Premiere am RIAT mit ihren acht T-50 eine ein- drückliche Leistung.

❷ Japan nahm erst- mals am RIAT teil und war mit einer Boeing KC-767J da- bei. Der Tanker mit der Kennung 07-3604 gehört zum 404. Hikotai und ist in Nagoya stationiert.

❸ Der zweite Auf- tritt des Osprey am RIAT. Nachdem die Maschinen bei der Premiere noch von Bell-Boeing vor- geflogen wurden, zeigte in diesem Jahr das US Marine ❸ Corps die Eigen- schaften des Kipp- rotorflugzeuges. Die Maschine mit der Registration 168225 gehört zum VMM- 264 und ist in New River stationiert.

❹ Die Royal Air Force zeigte ihre neuste Speerspitze. Der Typhoon FGR.4 der No. 6 Squad- ron mit der Ken- nung ZK333 zeigte im Flugdisplay sein Leistungsvermögen.

❺ Jakowlew de- monstrierte die Leistungsfähigkeit der Jak-130. Das neue Trainingsflug- zeug der Luftwaffe von Russland zeigte trotz Zuladung ein eindrückliches Flug- programm.

❹ ❺ Fotos: Daniel Bader Fotos:

� 32 Cover Story Cockpit 08 2012

❶ RIAT 2012 ❶ Diamond Jubilee Flypast: Mit 27 Maschi- nen gratulierte die Royal Air Force der Mon- archin in einer EIIR-Formation zum Thronju- biläum (Elizabeth II Regina).

❷ Für die Saison 2012 erhielt die Tucano T.1 der Royal Air Force mit der Registration ZF269 eine vom Thronjubiläum inspirierte Bemalung.

❸ Die Grumman B-2 Spirit war einer der Hö- hepunkte des RIAT. Die «Spirit of New York» hat die Registration 82-1068 und ist auf der Whiteman AFB stationiert.

❷ ❸

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Fairford – das Mekka der Aviatik Cockpit-Leserreise ans Royal International Air Tattoo RIAT 2012 Der internationale Flughafen Basel-Mulhouse ist ein wichtiger Motor für die wirtschaftliche Entwicklung Fairford gilt seit Langem als «Mekka» aller Freunde der der Region. Dank der Vielfalt unserer Luftfahrtkun- den und einem breit gestreuten Aufgabenspektrum Aviatik und ist nach wie vor die grösste militärische Air bieten wir Ihnen ein motivierendes und interessantes Show der Welt. Und wer glaubt, dass die Höhepunkte Arbeitsumfeld. nicht mehr zu überbieten seien, der stösst jedes Jahr auf neue Überraschungen – auf Flugzeuge, die noch nie oder Leiter Bereich Flugbetrieb / selten in Westeuropa zu sehen sind oder waren. Cockpit Stellvertretender Leiter führte anfangs Juli eine weitere exklusive Leserreise mit Departement Passagier-Terminal Schwerpunkt Fairford durch. w/m

Innerhalb des Departements Passagier-Terminal überneh- men Sie die Leitung des Bereichs Flugbetrieb. Sie sind für die Führung verschiedener Abteilungen zuständig und dem Leiter des Departements Passagier-Terminal direkt unter- stellt.

Hauptaufgaben • Sicherstellen und optimieren des Flugbetriebes am Boden sowie der organisatorischen und administrativen Abläufe. • Schnittstellenkoordination zwischen Flughafen und den Eine wahre Augenweide – Fluggesellschaften bzw. Handling Agents. Lockhead C-130 der Fuerza Aérea Colombiana.

Foto: Sven Weber Sven Foto: • Führen der Abteilungen Tarmac Control sowie Vorfeld- mitarbeiter. ie letztes Jahr war die diesjährige Fairford-Reise gespickt • Vertretung des Departementschefs Passagierterminal mit einmaligen Sehenswürdigkeiten, die bei den 22 Reise- sowie des Leiters Betrieb Passagierdienste. teilnehmern und -teilnehmerinnen auf sehr grosses Inte- • Budgetverantwortung W • Projektleitung im Bereich Flughafeninfrastruktur für den resse stiessen. So besuchten sie das Royal Air Force Museum in Cosford: Wer hat denn schon die Versuchsflugzeuge Bristol 188, British TSR 2 Flugbetrieb • Piketdienst oder Fairey FD 2 je gesehen? Oder die berühmten V-Bomber Valiant, Victor und Vulcan? Den hervorragend restaurierten Ex-Schweizer Ve- nom J-1704? Zur Abwechslung stand ein Besuch in der einzigen Wa- Kompetenzen liser Whisky-Brennerei an – «The Welsh Whisky Company Penderyn Sie verfügen über einen Hochschulabschluss oder über eine Distillery». Nach der Degustation besichtigte die Reisegruppe «Big vergleichbare Ausbildung (als Flugverkehrsleiter oder Pilot Pit», ein stillgelegtes Kohlebergwerk und Weltkulturerbe der UNESCO. wäre von Vorteil) sowie gute Kenntnisse im Bereich der Auf dem Weg nach Gloucester, dem Ausgangsort für den Besuch des Sicherheit, insbesondere der Flugsicherheit. Air Tattoo’s, stimmte der kompetente Reiseleiter Hans Ruedi Vogel die Sie bringen eine mindestens zehnjährige Berufserfahrung im Gruppe wieder auf das Thema Aviatik ein: Mit einem Blick auf die hü- Flugbetrieb mit und vorzugsweise auch im Bereich des Pas- gelige Landschaft wies er auf die rege Tiefflugausbildung der RAF mit sagierdienstes. Ausserdem verfügen Sie über Führungser- fahrung im Schichtbetrieb. ihren Typhoons und Tornados hin. Die Beherrschung der deutschen, französischen und engli- schen Sprache (in Wort und Schrift ) ist Voraussetzung. Fairford, ein Himmel voller Flieger Auch wenn sich Wolken und Sonnenschein abwechselten, pilgerten mehr als 130 000 Besucher an die grösste Airshow der Welt. Die Cockpit- Ref: REA Reisegruppe verfolgte das faszinierende Geschehen, einige konnten die Show im Aviation Club in einem reservierten Luxus-Zelt geniessen, an- Bitte richten Sie Ihre Bewerbung unter Angabe dere schritten die Flightline ab, fotografierten oder sprachen mit den Be- vorstehender Referenz an: satzungen. Ein Teilnehmer fand wohl die richtigen Worte, als er meinte, Flughafen Basel-Mulhouse, Personalabteilung, dass er eine so eindrückliche Flugshow noch nie gesehen hätte, auch die Postfach 142, CH 4030 BASEL begeisternde Atmosphäre und die herzliche britische Gastfreundschaft seien unvergesslich. Zum Abschluss der Leserreise besuchte die Gruppe Internet-Seite: www.euroairport.com das RAF Museum in Hendon, ein Muss für jeden Luftfahrtbegeisterten. . à bientôt/bis bald

Rolf Müller 34 General Aviation Cockpit 08 2012 360° in 21 Tagen Die besondere fliegerische Herausforderung (Schluss)

In Ulan Bator (48°N 107°E) gelandet, eröffnet sich der Crew eine neue Welt. Daniel Schwerzmann beschreibt den letzten Teil der langen Reise.

er kulturelle Unterschied zu Russ- und war stolz, uns seine Maschine zeigen Herren in blau-grau gefleckten Militäranzü- land war offensichtlich – denn wir zu können. Einzige Auflage: keine Fotoauf- gen und die obligaten zwei Bürodamen. Ge- Dwurden äusserst freundlich emp- nahmen der Frachtpapiere. Der Grund dafür nau so, wie wir sie aus Filmen kennen: mit fangen ... Trotz einer Elevation von 4364 war, dass sie in einer Mission für den Vize- strengem Blick, mittellangen Jupes, Absatz- Fuss, relativ hohen Temperaturen und ei- präsidenten von Amerika unterwegs waren schuhen und das militärische Beret auf dem ner daraus resultierenden hohen Dichtehö- und seine Fahrzeuge transportierten. Auch Kopf. Wir waren also wieder in Russland zu- he konnten wir mit unserem Cheyenne auf eine Sitzprobe und das Anschalten aller rück! Sogar der Drogenspürhund erledigte der 3100 Meter langen Piste ohne Probleme elektronischen Geräte inklusive dem HUD seine Arbeit in unserer Cheyenne nur wi- starten und landen. wurde uns offeriert. Aus aviatischer Sicht derwillig (er musste gestossen werden), er Noch vor dem Aussteigen sah ich eine C-17 ein fotografisches Highlight! wäre sichtlich lieber auf dem Asphalt lie- Globemaster der US Air Force. Wir un- Vom 11. bis am 15. August liessen wir uns gen geblieben. Insgesamt wurden wir also terhielten uns mit der Besatzung des Rie- von einer Reiseführerin durch Ulan Bator wiederum von fast einem Dutzend Leuten senfrachters und durften den Innenraum (zu Deutsch: roter Held) und die unglaubli- «betreut» … was für ein Empfang! besichtigen. Nur der Zugang auf das Flight- chen Landschaften führen. Nur schon über In Omsk (55°N 73°E) angekommen, emp- deck blieb uns von den Loadmasters ver- dieses Erlebnis könnte ich unzählige Sei- fing uns eine fesche ältere Dame, welche wehrt – vorerst. Als ich den Captain darauf ten füllen. Unvergesslich wird mir die mit wir als Guide für eine kurze Stadtbesich- ansprach, willigte dieser ohne Zögern ein meiner Kollegin Daniela zusammen durch- tigung gebucht hatten. Dies hat sich je- geführte Besteigung eines kleinen Berges weils sehr bewährt, da wir nicht stunden- bleiben, von welchem wir den Sonnenun- lang Zeit und zudem kein Fahrzeug hatten. tergang über der Wüste Gobi genossen. Die- Meist wussten diese Leute auch, wo man se Wüste ist mit zirka einer Million kmµ die gut essen kann, ohne in die Touristenfalle fünftgrösste Einöde der Welt. Nach dem Ab- zu tappen (obwohl natürlich Tourismus in stieg ging es wieder zurück in unser Juten- den meisten Ortschaften so gut wie keine dorf am Rande der Wüste. Bedeutung hat). Interessantes Detail: Obwohl die Mongolei Das wohl Interessanteste an Omsk ist aber gute Beziehungen zu Russland und China ein grosses, dunkles Gebäude – der ehema- pflegen soll, sollen 80–90 % der Militärs, lige Hauptsitz des «Komitet gossudarstwen- grösstenteils mit russischem Kriegsmateri- noi besopasnosti pri Sowjete Ministrow Im Cockpit nahm sich der Captain der Globe- al ausgerüstet, entlang dieser Grenzen sta- SSSR», zu Deutsch das Komitee für Staats- master die Zeit, uns alles zu zeigen. tioniert sein. sicherheit beim Ministerrat der UdSSR, kurz KGB. Beeindruckend, vor diesem Gebäude Was für ein Empfang zu stehen und darüber nachzudenken, wie Sechs Tage vor unserer Rückkehr in die viele geschichtlich wichtige Entscheidun- Schweiz flogen wir am 15. August aus der gen hier gefällt worden sind. Unsere Stadt- Mongolei über Abakan (53°N 51°E) südlich führerin ist davon überzeugt, dass sich an vorbei an Nowosibirsk nach Omsk. Beim diesem Gebäude, abgesehen vom Namen, Stopp in Abakan bot sich wieder das uns nicht viel geändert hat. Dies die Meinung bereits bekannte Bild. Ein riesiger Tarmac einer Frau, welche selbst den Kalten Krieg

Fotos: Daniel Schwerzmann Fotos: und darauf lediglich unser Flugzeug. Neben miterlebt und deren Mann für Russland ge- Im Wüstencamp «Bayan Gobi» verbrachten den beiden Tankwarten und dem Einweiser kämpft hat. Für mich mit Jahrgang 1983 wir ein paar wunderschöne Tage und Nächte. warteten drei Herren des Flughafens, drei doch etwas weit Entrücktes. 35

An unserem zweitletzten Reisetag erlebten noch ganz am Schluss, da wir sonst zu nah Wetter war uns dort sehr gut gesinnt und wir in Perm (58°N 56°E) mit 48 Minuten un- an das vorausfliegende Flugzeug herange- so konnten wir die Stadt in kurzen Hosen seren kürzesten Turn around und hatten kommen wären. Wie bei jedem grösseren erkunden. Als unvergessliches und sehr prä- dabei kurz Zeit, russischen Kampfflugzeu- Flughafen ist der Anflug auf die Piste im Ver- gendes Erlebnis werde ich auch den Besuch gen beim Start und der Landung zuzuschau- gleich zum nachfolgenden Navigieren am des Konzentrationslagers Auschwitz Birke- en. Ich traute mich nicht zu fotografieren, Boden ein Klacks. Auch da bewährte sich nau I und II in Erinnerung behalten. Ein aber unser Handling agent riet, doch ein aber unsere gute Zusammenarbeit im Cock- trauriger Ort der Geschichte, den meiner bisschen versteckt aus unserem Cockpit pit. Über das attraktive St. Petersburg gäbe Meinung nach jeder einmal besucht haben he raus die Bilder zu schiessen. So kam ich es ebenfalls Seiten zu füllen. Lustig für mich sollte. In der Erinnerung daran stehen auch zu ein paar Fotos von MiG-31 Foxhound und war, dass mich im Vorfeld meiner Reise viele heute noch die Haare zu Berge. sah etwa 20 Flugzeuge und Helikopter einer Leute darauf ansprachen, in St. Petersburg Am 21. August hiess es dann für uns das Armee, welche geschätzte 3000 Militärflug- spüre man das russische Flair ganz beson- letzte Mal die Turbinen zu starten, um in die zeuge und Helikopter besitzt. ders gut. Wer aber, wie wir, ganz Russland Schweiz zurückzukehren. Nach 21 Tagen Nach diesem kurzen Stopp ging es weiter durchquert hat, dem erscheint die Stadt auf Reise und 42 Stunden im Flugzeug über- über die (eigentlich) gut sichtbare Grenze schon fast wie zu Hause in der Schweiz ... querten wir die Schweizer Grenze im Osten zwischen Europa und Asien, vom Uralge- Nach drei Nächten und schönen Eindrü- des Landes und entstiegen nach 2 Stunden birge markiert. Trotz schönem Wetter war cken flogen wir nach Krakau (50°N 20°E). 43 Minuten dem Flugzeug auf vertrautem diese auf 7800 m/25600 ft Flugreisehöhe je- Auf diesem Flug wurde man kurz nach dem Grenchner Boden – nachdem die beiden doch nur ansatzweise zu sehen. Abflug in St. Petersburg wieder von Meter Propeller nach geschätzten fünf Millionen auf Fuss freigegeben und die ewige Umrech- Umdrehungen das letzte Mal zum Stillstand Back in civilisation nerei (im Gegensatz zu Linienflugzeugen90x28 kamen. Mit guter Geschwindigkeit steuerten wir hat unser Flugzeug nur Höhenmesser mit St. Petersburg (60°N 30°E) an, somit zurück Fuss) nahm hiermit ein Ende. Daniel Schwerzmann in die Zivilisation. Etwas erstaunt war ich, Krakau ist ein verhältnismässig kleiner als wir im Anflug auf den Flughafen einem Flughafen, gut anzufliegen und würde sich Meinen besten Dank an meine Reisebegleiterin STAR mit integriertem Procedure turn fol- zum Beispiel auch für einen mehrtägigen Daniela, meinen Captain und dessen Frau. Sie gen mussten und dies trotz erhöhtem Ver- Ausflug mit einer 4-plätzigen Maschine aus haben mir diese unvergessliche Reise überhaupt kehrsaufkommen. Vectors gab es dann nur der Schweiz herkommend anbieten. Das erst möglich gemacht.

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Anzeigenschluss Cockpit- Ausgabe September 2012:

8. August 2012 36 Space Corner Cockpit 08 2012

Blick aus der ISS durch die geräumige Schleuse in die Dragon-Kapsel. Bild: NASA/SpaceX/Expedition 31 crew Bild: NASA/SpaceX/Expedition SpaceX – die Privaten hatten nicht zuviel versprochen

Die im letzten Space Corner angekündigte Stunde der Wahrheit ist erfolgreich verlaufen. Die siebenplätzi- ge Dragon-Kapsel ist am 22. Mai noch unbemannt zum 3. Mal auf der Falcon 9 gestartet, und hat unter den Sperberaugen der NASA automatisch und nach mehreren simulierten Fluchtmanövern fehlerlos bei der ISS auf die Ankoppelung durch den Greifarm der Raumstation gewartet.

hre Nutzlast wurde umgeladen und Dra- ben. Deren letzte startete am 16. Juni und tensenkungen. Vielleicht warten auch Pro- gon hat am 31. Mai sicher vor der Küs- koppelte an die am 29. September 2011 lan- bleme mit der Zuverlässigkeit von wieder Ite Südkaliforniens gewassert. Die ISS- cierte Raumstation «Tiangong 1». An Bord verwendeten Raketen- und Raumschifftei- Besatzung hatte sich bei der Arbeit in der die erste Chinesin, Liu Yang, eine 33-jährige len. Gelingt Elon Musk wohl erneut das, Kapsel betont wohl gefühlt. NASA erklärte Militärpilotin, mit einem erfahrenen und was andere zuvor als unmöglich bezeich- sämtliche geforderten Teilaufgaben als er- einem erstmals fliegenden Kollegen. Sie sol- net haben? füllt und sicherte alle vertraglich zugesag- len bis Ende Monat zur Erde zurückkehren Die anderen am kommerziellen Raumtrans- ten Auszahlungen zu, welche SpaceX die und auch den in der ISS (noch?) nicht will- port-Programm der NASA beteiligten pri- Finanzierung der zwölf Auftragsmissionen kommenen Chinesen erste Erfahrungen vaten Anbieter haben zwar Fortschritte ge- im Wert von 1,6 Mrd. Dollar erlauben. mit Raumstationen bringen. macht, aber für sie dürfte die Stunde der Im September ist der nächste Flug geplant, Wahrheit erst 2013 schlagen. Ihr Handycap dann wird ein Test mit Astronauten fällig. Kostensenkungen im Visier besteht trotz den verlockenden Kosten-Pro- Die anschliessenden operationellen Missi- Derweil arbeitet SpaceX an der dreifachen jektionen bei SpaceX im Zeitverzug. Wegen onen sollen in zehnmal kürzeren Interval- Bündelung ihrer Falcon 9 zur Falcon 9 Hea- abspringenden Sponsoren und Kundschaft len starten als dies die chinesischen Shenz- vy. Start Ende 2013. Man studiert auch Erst- fehlen Mittel für die Entwicklung. Sie ha- hou-Kapseln mit maximal drei Plätzen in stufen mit Landebeinen für die Rückkehr ben zwar potente Firmen wie Boeing und den letzten neun Jahren demonstriert ha- zur Erde und erwartet beträchtliche Kos- Lockheed Martin im Rücken, aber beim 37

Neue technologische Trends und Projekte • Zufälle führen manchmal zu Lösungen. Bei der Rettung gestrandeter geostationärer Satel- liten wegen defektem Apogäumsmotor haben diese schon mehr als einmal mit Hilfe des eigenen elektrischen Lagestabilisierungstriebwerkes zur gewünschten Zirkularisierung auf 36 000 km geführt. Dies verzögerte die Inbetriebnahme um bis zu zwölf Monate. Mit dem planmässigen Feststoff-Apogäumsmotor hätte das Manöver in zwei Etappen nur einige Stun- den bis einen Tag gedauert. Bei einer Lebensdauer des Satelliten von 10–12 Jahren bedeute- te die Notlösung nur einige Prozente Nutzungsverlust, wenn auch zuletzt mit weniger Vorrat

Bild: SpaceX an Lagekontrolltreibstoff. Man strebt nun einen «Tradeoff» an, indem man die Solarzellen Die ankommende Dragon-Kapsel wird vom grösser plant und damit die Brennzeit auf 3 Monate reduziert. Es braucht dann weder den Greifarm übernommen und an die ISS ange- chemischen Treibstoff für den Einschuss in den geostationären Orbit, noch Einbremsung dort koppelt. oben! Das Gewicht des Satelliten halbiert sich etwa, und die deshalb kleinere Startrakete macht die elektrische Option erst recht lohnend. Dies umso mehr, als der Satellit mit den grös seren Solarzellen wie nur zum Antrieb auch mehr Strom für seine Sender hat! Dieser Vorteil wächst noch mit dem ständig verbesserten elektrischen Antrieb. Es ist abzusehen, dass in einigen Jahren mindestens Kommunikationssatelliten nur noch bis in niedrige Erdor- bits mit chemischen Triebwerken fliegen.

• Die Nutzung des Ka-Bandes von 26,5 bis 40 GHz (Zentimeter- bis Millimeterwellen) hat den Nachteil von Wetterabhängigkeit bei Niederschlägen. Dies spielt aber jeweils dann keine Rol- le, wenn gar nicht ununterbrochen gesendet wird und der Vorteil von riesigen Datendurch- sätzen (10 GB/s oder mehr) eine grössere Rolle spielt. Ein Beispiel ist das Kepler-Satelliten- teleskop zur Suche extrasolarer Planeten fern der Erde. Hier fällt ein enormes Datenmaterial

Bild: Astrobotic Technology Bild: Astrobotic an. Gesendet wird nur, wenn entweder kein Regen stört, oder dank Erdferne eine alterna- Mit diesem Mondrover will Astrobotics am tive Antenne auf der Erde möglich ist. Auch das weltweite Internet generiert riesige Daten- Google-Preisausschreiben teilnehmen. mengen, sodass diese Erweiterung des elektromagnetischen Spektrums trotz den wichtigen Glasfaserverbindungen überall willkommen ist.

• Ein Fluchtturm bedeutet eigentlich eine Nutzlast-Reduktion. Mit der Idee, bemannte Kap- Preiskrieg um die Kundschaft ist dies nicht seln oder einen Orbiter beim Fehlstart der Rakete nicht durch den Fluchtturm aus dem Ge- unbedingt von Vorteil. fahrenbereich zu ziehen, sondern von unten wegzustossen («pusher type»), gelingt es, den Space Corner berichtete bereits früher vom zur Flucht reservierten Treibstoff im Normalfall doch noch für den letzten Aufstieg zu nutzen. internationalen Raketen-Projekt «Liberty» Ein System mit kräftigen Triebwerken unter dem Raumschiff erfordert allerdings eine völ- zwischen dem US-Feststufen-Hersteller lige Neuentwicklung, weil amerikanische, russische und chinesische Kapseln immer einen ATK und der Ariane-Erststufe von Astrium. Fluchtturm an der Spitze hatten. Diese aber neu als Oberstufe einer Art wie- • Das US-Mondprojekt «Constellation» wurde aus wahltaktischen Gründen auf kleinem Feu- derauferstandener Ares-1 mit einem SRB- er wiederbelebt. Die erste unbemannte Mondumfliegung mit der Orion-Kapsel im Jahre Booster der Spaceshuttle-Aera. Jetzt hat das 2017 zwecks Reentry-Test in die Erdatmosphäre mit 11 km/s soll jetzt mit der zuverlässi- Konsortium eine neue Einsatzmöglichkeit gen Oberstufe der Delta 4 gestartet werden. Für spätere bemannte Flüge ab 2021 will man gefunden. Mit Liberty könnte man nämlich dann die vorläufig aus Kostengründen zurückgestellte J-2X verwenden, denn sie hat ein Viel- die teure Atlas V für den Dream-Chaser-Or- faches an Schub. biter oder die CST-100-Kapsel von Boeing durch etwas Preisgünstigeres ersetzen. • Ausser den privaten Initiativen für suborbitale und orbitale bemannte Systeme gibt es auch Anfang 2012 begann sogar eine Zusammen- noch den «Google Lunar X Prize», diesmal mit 20 statt 10 Mio. Dollar dotiert im Vergleich arbeit von Lockheed Martin (LM) mit «Liber- zum inzwischen gewonnenen Wettbewerb für den ersten Reiseanbieter, der Passagiere 100 ty». LM bringt Erfahrungen für eine eigene km hoch «wirft». Es geht um den ersten, der ein Roboterauto bis 2015 auf den Mond schickt bemannte Kapsel mit und würde sie daher und mit diesem mindestens einen Mondtag und eine Mondnacht (vier Wochen) herumfährt, mit dem Pusher-Fluchtsystem (vgl. Einschub) etwa 1 km zurücklegt und HDTV-Bilder zur Erde sendet. Sollte ein Rover aus Russland, China ausstatten. Die schon in der Ares-I behobenen oder Indien schon vorher landen, würde sich die Preissumme auf 15 Mio. reduzieren, beim Längsschwingungen würden in der Liberty Besuch eines historischen Apollo-Landeplatzes dagegen um 5 Mio. erhöhen. 26 Teams ver- erst recht nicht mehr auftreten, was Simula- suchen derzeit, den Preis zu gewinnen. Aussichtsreichster Kandidat ist der Robotik-Professor tionen mit den in der Ariane-V-Erststufe ver- Whittaker von der Carnegie-Mellon-Universität, dessen Team schon beim Urban-Challenge- tauschten Tanks für H und O ergeben hät- 2 2 Wettbewerb mit einem Roboterauto in Kalifornien erfolgreich gewesen war. Seine Firma As- ten. Die Idee dahinter wäre das Anbieten einer trobotic Technology will die Falcon-9-Rakete von SpaceX für den Start des «Red Rover» zum vollständigen Transportlösung auf privater Mond einsetzen. Eine grosse Herausforderung sind die lunaren Temperaturunterschiede zwi- Basis – wie bei SpaceX. Zeitrahmen: Tests 2014, bemannt 2015, operationell 2016. Schon we- schen Tag und Nacht von rund 250 °C. nige Jahre werden also zeigen, ob «Liberty» • Der präzise Flug des neuen Marsautos «Curiosity» erlaubte inzwischen eine schmalere und ein neuer und ernsthafter Konkurrent von viermal kleinere Landeellipse näher beim Zielpunkt. Ein Bericht über die Landung am 6. Au- SpaceX wird. gust ist für den nächsten Space Corner geplant.

Dr. Bruno Stanek 38 Helicopter Cockpit 08 2012

Swiss Helicopter Flotte von 36 Helikoptern

Die seit erstem Juli operative Swiss Helicopter AG verfügt über eine Flotte von 36 höchst unterschiedlichen Helikoptern – vom einfachen Kolbenmotor-Trainer bis zum stärksten Schwerlasthelikopter Europas.

iese Typenvielfalt macht die neue • 5 EC-120B Colibri Unternehmung besonders stark. So • 2 Bell 206 Dsteht – im regionalen Austausch – • 2 Kamow für jeden Einsatz der richtige Typ zur rich- • 3 Schweizer 269/300 C tigen Zeit bereit. • 1 Super Puma Air Grischa, Bohag, Eliticino, Heli Gotthard, • 1 EC-130 und Rhein Helikopter haben ihre • 2 Guimbal Cabri G2 Arbeitsgeräte in die Swiss Helicopter Group • 1 EC-135 eingebracht. Von 14 Standorten aus wird SH die gesamte Schweiz abdecken können Der Geschäftsleitung von SH steht Andreas – ganz im Sinne von «Schweizweit aufge- Meier vor. Weitere Mitglieder der GL sind stellt – regional verankert». Dominiert wird Markus Lerch (Flugbetrieb), Daniel Sulzer die Flotte vom Arbeitspferd B3. (Marketing & Verkauf) sowie Sylvie Maye- res, die für die Finanzen und das Personelle Die Flotte zuständig ist. • 16 AS.350B3 • 1 AS.350B2 • 2 SA.315B Lama Max Ungricht 39 Fotos: Samuel Sommer Fotos:

Swiss Helicopter AG is looking for a full-time flight instructor in Berne with at least a: ∙ CPL(H) license according to JAR-FCL2 ∙ FI(H) rating according to JAR-FCL2 ∙ Swiss mountain rating

Extra experience is welcome: ∙ > 1000 hours in helicopters ∙ FI(H) MOU ∙ TRE(H) ∙ FE(H) ∙ sling load

Swiss Helicopter AG Michael Gille, Head of Training Bern-Airport, CH-3123 Belp [email protected], swisshelicopter.ch 40 Helicopter Cockpit 08 2012 SHA Inside

Der Vorstand der Swiss Helicopter Association wünscht allen Kunden, Heli-Freunden und Mitgliedern einen schönen und erfolgreichen Swiss Helicopter Association Sommer! www.sha-swiss.ch Foto: zvg Foto: Foto: Samuel Foto: Sommer Foto: Samuel Foto: Sommer Foto: Samuel Foto: Sommer Foto: zvg Foto: 41 Heli-Focus

EC-145 HB-ZRC bei der Nachtschulung auf dem Flughafen Bern-Belp. Fotos: Markus Herzig Fotos: Heli «Romeo Charlie»

ine Paarung mit zwei Helikoptern der Schweizerischen Ret- tungsflugwacht . Die SA.319B Alouette 3 «Xray Romeo ECharlie» stiess 1986 zur Flotte der Rega. Vorher war die Ma- schine in Afrika im Einsatz und flog bei der Luftwaffe Rhodesiens, später Simbabwe. Die HB-XRC war die zweitletzte von insgesamt 18 Alouette 3, welche bei der Rega in Betrieb genommen wurden. Links: EC-145 HB-ZRC Am 8. September 1993 verunfallte die Maschine bei einem Rinder- beim Start von der transport bei La Rusna in der Gegend von Flims und musste abge- Basis Bern zu einem schrieben werden. Der fabrikneue EC-145 «Zulu Romeo Charlie» Rettungsflug. wurde im Jahre 2003 im Zuge der Flottenerneuerung in Betrieb ge- nommen. Die insgesamt fünf EC-145, später kam noch eine sechste Unten: SA.319B HB- XRC mit dem Namen Einheit dazu, sind auf den sogenannten Flachlandbasen der Rega «Rätia» auf der Basis in Lausanne, Bern, Basel und Dübendorf stationiert. Die beiden Untervaz. Helikopter im Detail:

HB-XRC SA.319B Alouette 3; S/N 1905; B/J 1971; vorher Simbab- we Air Force; Eintrag: 16. Juli 1986, Eigentümer & Halter: Swiss Air Ambulance (Rega); Unfall: 8. September 1993 bei Flims; Löschung: 21. Oktober 1993.

HB-ZRC EC-145; S/N 9032; B/J 2003; vorher: D-HMBH; Eintrag: 8. Mai 2003, Eigentümer & Halter: Schweiz. Luft-Ambulanz AG (Rega).

Markus Herzig, www.SwissHeli.com 42 History Cockpit 08 2012 Mit Destination Java Schweizer Do 24 für Südostasien (2)

Alle bei Do-Flug in Altenrhein produzier- ten Do 24 K gelangten mit dem temporären deutschen Überführungskennzeichen D-AYWI zur Ablieferung nach Holland. Foto: Eddie Creek Eddie Foto:

Do-Flug in Altenrhein produzierte zwei Dutzend für die niederländi- schen Luftstreitkräfte in Ostindien bestimmte Do 24 K. Die Flugboote waren als Antwort auf die japani- schen Expansionsgelüste in Fern- ost gedacht. Die millionenschwere Order katapultierte Holland wäh- rend der Zwischenkriegsjahre zum wichtigsten Abnehmer Schweize- rischer Rüstungsgüter. Foto: EADS/Dornier Foto: Die Aktiengesellschaft für Dornier Flugzeuge (Do-Flug) in Altenrhein produzierte zwischen 1938 und 1939 insgesamt 24 Do 24 K für die holländischen Luftstreitkräfte. Diese dreimotori- gen Flugboote waren für den Einsatz in den ostindischen Kolonien bestimmt.

m 22. Juli 1937 erhielt die Aktien- Einkaufstour nicht beendet – im Gegenteil: ner Stammwerk gefertigten Einheiten (X-3 gesellschaft für Dornier Flugzeu- am 13. Januar 1939 flatterte eine weitere Be- bis X-6). Do-Flug fakturierte für ihren Anteil Age (Do-Flug) den Auftrag zum Bau stellung für fünf Einheiten (X-25 bis X-29) am Kuchen 1,7 Millionen Franken. von zwölf Do 24 K-1 (Immatrikulation X-7 sowie eine leistungsstärkere Do-24 K-2 Der Altenrheiner Dornier-Zweigbetrieb bis X-18), den der Marine Luchtvaartdienst (X-37) ins Haus. produzierte 1939 noch einmal zwölf Do 24 (MLD/Luftstreitkräfte der Marine) am 30. Während des Jahres 1938 gelangten 15 Do K-1 sowie eine einzelne Do 24 K-2. Dank Mai 1938 um weitere sechs Maschinen 24 K-1 zur Ablieferung, in dieser Zahl ent- dem 24 Einheiten umfassenden Flugboot- (X-19 bis X-24) erhöhte. Doch damit war die halten sind auch die vier im Friedrichshaf- Auftrag stiegen die Niederlande in den spä- 43

ten Nachkriegsjahren zum besten Kunden Type 404 im mittleren Alkan-Geschütz- der Schweizer Rüstungsindustrie auf. Zwi- turm zum Einbau. Diese 20-mm-Kanone schen dem 1. September 1938 und dem 31. ersetzte das FN-Browning-7,7-mm-Maschi- Mai 1939 beliefen sich die Ausfuhren auf nengewehr. Die Do 24 K-1 (Werknummer 16,7 Millionen Franken, wie ein heute im 781) X-21 erhielt als erstes Flugboot einen Bundesarchiv Bern zugänglicher Bericht des Autopiloten der Firma Askania. Der Zweite Bundesrates vom Juni 1939 festhält. Weltkrieg war bereits ausgebrochen, als die letzte Do 24 K-1 (Werknummer 699) X-29

Ein Flugboot nimmt den Dampfer am 25. September 1939 den Bodensee ver- EADS/Dornier Foto: Die in der Schweiz gefertigten Do 24 K-1 liess. Ab dem 1. Oktober 1939 ersetzte ein Erstmals Bodenseewasser unter dem Rumpf: erhielten noch in Altenrhein die Hoheits- oranges Dreieck als neues holländisches Ho- Eine noch ohne Kennzeichen versehene Do kennzeichen sowie die Immatrikulation heitskennzeichen an allen Do 24 K-1 des 24 K-1 wird für einen Prüfflug zu Wasser ge- des Marine Luchtvaartdienst. Anschlies- Marine Luchtvaartdienst die bis dahin ge- lassen. send setzten die Flugboote zum Hüpfer bräuchliche Kokarde. über den Bodensee an, wo sie im Dornier- Lediglich eine einzige Do 24 K-2 (Werknum- Stammhaus in Friedrichshafen-Manzell die mer 700) rollte bei Do-Flug vom Fliessband, Werkserprobung über sich ergehen lassen sie war als Mustermaschine für die vorge- mussten. sehene Lizenzproduktion bei Aviolanda Sämtliche Maschinen besassen für den Ab- gedacht. Der deutsche Westfeldzug vom lieferungsflug nach Holland die vom Ber- Mai 1940 vereitelte allerdings diese Pläne. liner Reichsluftfahrtministerium (RLM) Haupt unterscheidungsmerkmal zur Do 24 mehrmals vergebene Immatrikulation K-1 waren die stärkeren Wright Cyclone

D-AYWI. Während der erste Buchstabe (A) R-1820 G 105 A mit einer Startleistung von EADS/Dornier Foto: die Gewichtsklasse angab, stand der zweite je 1115 PS sowie um 15 Prozent vergrösserte Diese Do 24 K-1 (Werknummer 770) X-10 lief Buchstabe (Y) für ein temporäres Überfüh- Treibstofftanks mit einem Fassungsvermö- im Frühsommer 1938 bei Do-Flug in Alten- rungskennzeichen. gen von neu 5220 Litern. Das mit der Imma- rhein vom Band und erhielt im Friedrichshaf- Die frisch abgelieferten Do 24 K-1 erhiel- trikulation X-37 versehene Unikat startete ner Stammwerk von Dornier die endgültige Ausrüstung. ten erst bei Aviolanda (Cockpit 7/2012) ihre am 22. November 1939 zum Werkflug und Bewaffnung eingebaut. Der in Papendrecht gelangte am 21. Dezember als letzte in der domizilierte Lizenznehmer zerlegte an- Schweiz gebaute Do 24 nach Holland. Da- schliessend die Flugboote für die Verschif- mit endete für die Bodensee-Region eine in Im Strudel der grossen Wirtschafts- fung nach Niederländisch-Ostindien in ihre jeder Hinsicht stürmische Epoche am Puls depression Hauptkomponenten. Alle Do 24 gelangten der Luftfahrt. Der im Sommer 1937 übermittelte Auftrag von Rotterdam aus an Bord eines Frachters Der dritte Teil dieser Artikelserie befasst des holländischen Marine Luchtvaartdienst ins 15 000 Kilometer entfernte Morokrem- sich mit dem Einsatz der holländischen zum Bau von 24 Do 24 K kam für die Aktien- bangan – der auf Java im Indischen Ozean Do 24 gegen die japanischen Invasionstrup- gesellschaft für Dornier Flugzeuge (Do-Flug) gelegenen Heimbasis der Dornier-Flotte. pen. wie gerufen: Die übel wütende Weltwirt- schaftskrise setzte dem stark exportorien- Das Unikat als Schlusslicht Hans-Heiri Stapfer tierten Altenrheiner Unternehmen massiv Die erste von Do-Flug gefertigte Maschine zu, wie im Bundesarchiv Bern lagernde Do- (Werknummer 767) mit der Immatrikula- Verfasser und Redaktion bedanken sich beim kumente belegen. Zwischen 1929 und 1932 tion X-7 erreichte am 4. Mai 1938 Papen- Bundesarchiv in Bern, Edelgard Piroth von Cas- gingen über 90 Prozent der Produktion ins drecht. Sie verliess Europa am 23. Mai an sidian, Hans-Ulrich Willbold von EADS Cor- Ausland. Den Löwenanteil machten dabei Bord der «Garoet». Ab der Do 24 K-1 (Werk- porate Heritage sowie Karl Kössler und Eddie die drei fürs Deutsche Reich sowie Italien nummer 773) X-13 kam eine vom Schwei- Creek für die Überlassung von Unterlagen und bestimmten Do X sowie die zwei nach Ko- zer Marc Birkigt entwickelte Hispano-Suiza Fotos. lumbien gelieferten Dornier C 2A Schwim- merflugzeuge aus. In den zwei darauffolgen- den Jahren machten die Exporte gerade noch einen Drittel des Gesamtergebnisses aus. Der Umsatz brach von 2,6 Millionen Franken im Jahre 1932 auf 569 000 Franken im Jahre 1935 ein. Zu den spärlichen Export-Aufträgen gehörten die für Jugoslawien gebauten zwei Do Y Bomber. 1936 – auf dem Höhepunkt der Rezession – machte der Export-Anteil gerade einmal fünf Prozent aus, in absoluten Zahlen gesprochen waren dies magere 24 000 Fran- ken. Um das wirtschaftliche Überleben von Do-Flug zu sichern, platzierte die Schweizer Foto: EADS/Dornier Foto: Armee ab 1933 massive Rüstungsaufträge, Die Do 24 K-2 (Werknummer 700) X-37 war die letzte bei Do-Flug in Altenrhein gebaute Einheit wie etwa den Bau des Beobachtungsflug- und startete am 22. November 1939 zum Werkflug. Sie besitzt die ab dem 1. Oktober 1939 zeuges C-35. (sta) eingeführten, neuen niederländischen Hoheitskennzeichen. 44 History Cockpit 08 2012

Vor 25 Jahren im Cockpit…

er Bericht über den Aérosalon von Le Bourget 1987 ist voller Details, Ddie uns auch 25 Jahre später die Oh- ren spitzen lassen. So fl og eine Fokker 100 vor; dieser Flugzeugtyp wurde noch im sel- ben Jahr an den Erstbesteller ausge- liefert. Und seinen ersten Auftritt vor gros- sem Publikum hatte der A320 – der heutige Überfl ieger aus dem Hause Airbus. Last but not least war ein Eurofi ghter-Modell zu se- hen, der Erstfl ug des ersten echten EFs (DA1) fand erst 1994 statt. Bereits in der Luft zu be- staunen war jedoch ein Dassault-Rafale-A- Prototyp, damals noch mit amerikanischen Triebwerken bestückt. Zur gleichen Zeit wurde in Österreich der Draken eingeführt: ausgemusterte Maschi- nen der schwedischen Luftwaffe. Gleich auf sieben(!) Seiten durfte Chefre- daktor Haller alles Wissenswerte über die Messerschmitt Bf109E-3 der Schweizer Flie- gertruppen schreiben. Das waren noch Zei- ten, als die Blattmacher nicht von der The- menfl ut kapitulieren mussten ... Die heute wohl schwierigste Herausforderung des Cockpit-Chefredaktors ist, (zu)viele gute Texte aus Platzgründen zurückweisen zu müssen. Ein immerwährender Gang auf schmalem Grat. mt

Titelbild: Boeing 767-201 ER Service 45

Grand Prix Suisse Tag der heulenden Motoren! Fotos: zvg Fotos:

ern, die einzige Schweizer Stadt, in Oldtimern die Strecke zu Luft ab. Die ulti- Möglichkeiten für einzelne Legs gibt es für welcher je ein Formel-1-Rennen statt- mative Vereinigung von Preziosen am Bo- die F + W C 3605, Jakowlew Jak-9 und North Bgefunden hat, wird einmal mehr zu den und über der «Rennstrecke». American P-51 Mustang! einem Mekka für Freunde des Motorsports. Im Rahmen dieser Flüge gibt es Mitflug- Für weitere Informationen oder Ihre An- Am Sonntag, 26. August, werden auf einem möglichkeiten auf drei Warbirds der Son- meldungen kontaktieren Sie bitte Max Ung- geschlossenen Rundkurs historische Renn- derklasse! Ein Erlebnis, das «nicht einfach richt, [email protected]. und Sportwagen sowie Motorräder zum irgendwo zu kaufen ist». Warbirds sind aus- First comes – first served. 2. Grand Prix Suisse Berne antreten und für serordentlich teuer im Betrieb und Unter- echte Rennatmosphäre vergangener Tage halt; um solche Maschinen präsentieren zu Max Ungricht sorgen. Als besondere Attraktion fliegen können, braucht es die Unterstützung der zwischen den jeweiligen «Heats» eine Rei- Fans. Nicht vergessen: Ein solcher Mitflug he von aussergewöhnlichen Warbirds und ist kein «Rundflug» in einer Cessna 172 ... Informationen: www.gp-suisse.ch

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Transaero will A380 Kauf von zehn A350-1000 für ihre zu- 737 und Airbus-A320-Familie konzi- FlyNiki verkauft definitiv künftige A350-XWB-Flotte bekannt ge- pierte C919, die mit umfangreicher Embraer 190 geben. Darüber hinaus wird die Flug- westlicher Technologie ausgestattet Transaero Airlines hat einen festen gesellschaft mit Sitz in Hongkong 16 sein wird, soll gemäss den ambitiösen FlyNiki wird ihre Embraer-190-Flotte Kaufvertrag für vier A380 abgeschlos- Bestellungen, die bisher auf das Mo- Plänen des Herstellers bereits 2014 verkaufen und durch Airbus-Modelle sen. Dieser Auftrag folgt einer be- dell A350-900 lauteten, in Aufträge abheben. Die Erstauslieferung ist für A319 und A320 ersetzen. Die Flotten- reits im Oktober 2011 unterzeich- für die grössere A350-1000 umwan- 2016 vorgesehen. AM bereinigung steht im Zusammenhang neten Grundsatzvereinbarung. Die deln. Der Kauf der A350-1000 muss mit der 100-prozentigen Übernahme zweitgrösste russische Fluggesell- vom Board der Airline noch geneh- Thai Smile übernimmt der österreichischen Fluglinie durch schaft will das Flugzeug mit 700 Sit- migt werden. Die Zahl der von Cathay A320 Air Berlin und den damit verbundenen zen in drei Klassen ausrüsten und in Pacific georderten A350 XWB wird sich Angleichungen, mit denen auch das erster Linie ab Moskau einsetzen. Mit damit auf insgesamt 48 Flugzeuge er- Thai Smile, eine neue Regionaltoch- Erscheinungsbild der Maschinen ver- dieser jüngsten Order verfügt Airbus ter von Thai Airways International, ist einheitlicht werden soll. Die silberne über 257 Bestellungen für den A380, mit einem ersten, fabrikneuen A320 Lackierung hat somit ausgedient und von dem heute 77 Flugzeuge bei acht an den Start gegangen. Das Flugzeug der Schriftzug Niki soll lediglich noch Kunden im Einsatz sind. ts ist die erste von elf Maschinen dieses im Bereich des Cockpits angebracht Typs, die bis 2015 übernommen wer- sein. AM Verkaufserfolg für den sollen. Die ersten sechs werden CRJ1000 geleast, die restlichen fünf, bereits Mitsubishi erhält erstes mit den neuen «Sharklets» ausgerüs- Fahrwerk Die dänische Leasingfirma Nordic Avi- teten A320 direkt von Airbus gekauft. ation Capital hat ein Abkommen für Thai Smile sieht sich als Fluggesell- Die Mitsubishi Aircraft Corporation

den Erwerb von zwölf CRJ1000 unter- Airbus Bild: schaft, die zwischen den Low-Cost- hat vom Hersteller Sumitomo Preci- zeichnet. Die kanadischen 100-Sitzer und Full-Service-Airlines angesiedelt sion Products das erste Hauptfahrwerk werden an die indonesische Garuda höhen. Zwei weitere A350 XWB sollen ist. Macau ist das erste Ziel, danach für den Mitsubishi Regional Jet (MRJ) verleast. Zusammen mit den be- geleast werden. werden nationale Destinationen wie übernommen. Das Bauteil dient für reits im Februar direkt bei Bombardier Die A350-1000 bietet als grösste Ver- Phuket und Chiang Mai angesteuert, Tests und wird in den «Iron Bird», den fest bestellten Flugzeugen desselben sion der A350-XWB-Familie in einer ehe weitere internationale Flüge fol- Prüfstand für Hydraulikleitungen und Typs wird Garuda eine Flotte von 18 typischen Dreiklassenkonfiguration gen. ts Flugsteuerungssysteme, integriert, ist CRJ1000 betreiben. Sollten auch die 350 Passagieren Platz. Das Langstre- also nicht für den ersten fliegenden 18 Optionen in Festbestellungen um- ckenflugzeug hat eine Reichweite von Transaero kauft Super- MRJ bestimmt. Das Fahrwerk besteht gewandelt werden, würde die Flotte 15 500 km. mt jet 100 aus Komponenten wie den Rädern, für dieses Flugzeugmuster auf 36 Ein- Federbeinen und Bremsen und wird heiten anwachsen. Mit einem Portfo- WestJet wählt definitiv Das private russische Flugunterneh- bei Mitsubishi Heavy Industries in Na- lio von mehr als 160 Turboprops und Q400 men Transaero beschafft sechs Sukhoi goya getestet. ts kleineren Jets ist Nordic Aviation Capi- Superjet 100 und sichert sich gleich- tal der weltweit grösste Vermieter von Für die Gründung einer Regionaltoch- zeitig zehn Optionen. Der für 90 Pas- Farnborough mit vielen Regionalflugzeugen.ts ter hat die kanadische WestJet 20 sagiere eingerichtete Zweistrahler soll Bestellungen Dash 8-Q400NextGen bestellt und zwischen 2015 und 2017 in die Flotte FedEx erneuert Flotte sich Optionen auf 25 weitere Maschi- integriert werden. Das Auftragsvolu- An der Messe in Farnborough wurden und reduziert die nen dieses Typs gesichert, nachdem men wird mit 212,4 Millionen US Dol- verschiedene grosse – und auch er- Kapazität sie Anfang Mai eine entsprechende lar beziffert. staunliche – Geschäftsabschlüsse ver- Absichtserklärung unterzeichnet Die in Sankt Petersburg ansässige kündet. Lesen Sie dazu in der fol- Das amerikanische Logistik- und Ku- hatte. Die neue Tochtergesellschaft Transaero betreibt derzeit 86 Boeing- genden Ausgabe einen kompletten rierunternehmen hat bei Boeing 19 soll regionale Airports von Küste zu Maschinen unterschiedlicher Grössen Überblick. mt weitere 767-300F in Auftrag gegeben. Küste bedienen und will in der zwei- sowie drei Tupolew Tu-214. Bestellt Die zwischen 2015 und 2019 zur Aus- ten Hälfte 2013 an den Start gehen. sind ferner sechs Airbus A320neo, vier OLT Express übernimmt lieferung kommenden Vollfrachter sol- WestJet mit Sitz in Calgary ist Kana- A380 sowie je vier Boeing 747-800 Contact Air len die älteren Airbus A310 sowie das zweitgrösste Fluggesellschaft und und 787. AM McDonnell Douglas DC-10 ablösen. bietet sowohl Linien- als auch Char- Ab September übernimmt das Bremer Der gegenwärtig herrschenden Über- terflüge in Nordamerika und in die Airbus eröffnet Endmon- Luftfahrtunternehmen OTL Express den kapazität begegnet das in Memphis Karibik an. ts tagelinie in den USA Geschäftsbetrieb der Stuttgarter Con- ansässige Unternehmen zudem mit tact Air. der vorzeitigen Ausserdienststellung Weitere Comac C919 Nach Toulouse, Hamburg und Tianjin Die Anzahl ihrer Flugzeuge erhöht sich von 18 Airbus A310F sowie sechs bestellt will Airbus nun auch in den USA Sin- damit von sieben auf 15. Die Airline McDonnell Douglas DC-10F. AM gle-Aisle-Flugzeuge endmontieren. In fliegt mit Fokker 100, Saab 340 und Der chinesische Flugzeughersteller Mobile, im US-Bundesstaat Alabama, Saab 2000. Easa zertifiziert ATR Commercial Aircraft Corporation of wo der europäische Hersteller be- Mit den 200 Contact Air-Mitarbei- 42-600 China (Comac) hat weitere 45 Passa- reits ein Engineering Center betreibt, tern in Stuttgart und den 100 in sollen ab 2015 Flugzeuge der Typen Saarbrücken, hat OLT Express mit ih- Etwas mehr als ein Jahr nach der ATR A319, A320 und A321 zusammenge- rem Standort Bremen insgesamt 72-600 hat nun auch das kleinere Mo- baut werden. Am selben Ort soll auch 500 Beschäftigte. Der schnelle Aus- dell der neuen -600-Familie von ATR die Auslieferung erfolgen. Der Beginn bau des Streckenentzes ist geplant. von der europäischen Flugaufsichts- der Bauarbeiten für die Endmontage- Erst vergangenes Jahr wurde das Un- behörde die Zertifizierung für den ge- linie ist für nächstes Jahr geplant, ab ternehmen von der polnischen In- werbsmässigen Transport erhalten. Da- 2016 sollen die ersten Maschinen aus- vestorengruppe Amber Gold über- mit steht der Indienststellung der ATR geliefert werden. Bis 2018 will Air- nommen. gz 42-600 beim ersten Kunden in diesem bus in Mobile zwischen 40 und 50

Sommer nichts mehr im Weg. Der ita- zvg Bild: Flugzeuge pro Jahr ausliefern. Airbus- Star erhält weiteren lienisch-französische Hersteller hat bis- CEO Fabrice Brégier geht davon aus, Zuwachs her 250 Bestellungen für seine beiden gierflugzeuge des Typs C919 absetzen dass in den nächsten 20 Jahren allein modernisierten Turboprops erhalten. ts können. Besteller ist die ABC Financial in den USA 4600 Flugzeuge in die- Mit AviancaTACA und Copa Airlines Leasing Co Ltd, die als Leasinggesell- ser Grössenordnung benötigt werden. aus Panama sind zwei weitere Flug- Cathay Pacific mit Airbus schaft der Agricultural Bank of China Laut Regierungskreisen aus Alabama gesellschaften dem weltweit gröss- A350-1000 fungiert. Die Anzahl verkaufter Ma- wird die Airbus-Niederlassung in die- ten Luftfahrtbündnis beigetreten. Da- schinen erhöht sich somit auf 280 Ein- sem Staat 1000 dauerhafte Arbeits- mit werden die lateinamerikanischen Cathay Pacific Airways hat den Ab- heiten. plätze schaffen. ts Hubs Bogotà, San Salvador, Lima, San schluss einer Vereinbarung über den Die als Konkurrenzmodell zur Boeing José und Panama ans Streckennetz 47

der Star Alliance angebunden. Avi- euroLOT bedient Zürich volumenmässige Frachtladefaktor lag zahl Umsteigepassagiere im Vergleich anca und TACA Airlines hatten 2009 unverändert auf dem Vorjahreswert zur Vorjahresperiode um 8,5 % auf jeweils verschiedene, kleine Flug- euroLOT hat am 14. Juni die Verbin- bei 79,3 %. Die verkauften Fracht-Ton- 753 886, was einem Transferanteil von linien konsolidiert und zu einem dung zwischen Krakau und Zürich er- nenkilometer nahmen hingegen um 34,3 % entspricht (+1,7 Prozentpunkte strategischen Bündnis zusammen- öffnet, die jeweils dienstags, don- 3,4 % zu. pd gegenüber Vorjahr). geschlossen. Mit dem Beitritt der bei- nerstags und samstags mit der Die Anzahl Flugbewegungen lag im den neuen Carrier umfasst das Netz- Bombardier Q400 NextGen bedient SR Technics erhält Juni mit 23 586 Bewegungen 2,5 % werk von Star 27 Mitglieder, die wird. Das rund 250 Kilometer südlich Finnair-Auftrag unter Vorjahr. Die durchschnittliche zusammen mehr als 21 500 tägliche von Warschau gelegene Krakau ist die Anzahl Passagiere pro Flug lag mit Flüge zu über 1300 Flughäfen in 193 Hauptstadt der Woiwodschaft Klein- SR Technics und Finnair haben eine 110 Fluggästen 4,6 % über dem Vor- Ländern anbieten. ts polen. AM Vereinbarung für die Wartung von jahresniveau von 105 Fluggästen. Triebwerken und Komponenten un- Der durchschnittliche Sitzladefaktor WOW kommt in die Swiss mit Passagier- terzeichnet. Demnach übernimmt der (SLF) steht im Juni bei 76,2 % und so- Schweiz zuwachs im ersten Schweizer MRO-Betrieb für den finni- mit 1,8 Prozentpunkte über dem Vor- Halbjahr schen Carrier den gesamten Service jahresmonat. Im Juni 2012 wurden Mitte Juni hat die junge isländische für die CFM56-Triebwerke der A320- 35 791 Tonnen Fracht am Flughafen WOW air ihr Debüt in der Schweiz ge- Im ersten Halbjahr 2012 beförderte und A340-Flugzeuge sowie für die Zürich abgewickelt. Dies entspricht geben. Die Fluggesellschaft aus Rey- Swiss International Air Lines total Komponenten der Airbus- und Em- einem Plus von 6,3 % gegenüber Juni kjavik fliegt von der Hauptstadt Is- 7 701 225 Passagiere. Dies entspricht braer-Flotte. Der Vertrag hat eine Lauf- 2011. pd lands in der Sommersaison zweimal einer Zunahme von 4,5 % gegenüber zeit von zehn Jahren. Finnair will sich pro Woche mit einem A320 nach Zü- der Vorjahresperiode. Die Anzahl der laut eigenem Bekunden auf ihre Kern- Grenchen mit neuem rich (jeweils dienstags und sams- Flugbewegungen erhöhte sich um aufgaben als Fluggesellschaft konzen- Direktor tags) sowie einmal nach Basel (sams- 0,9 % auf 75 269 Flüge, davon wur- trieren und erhofft sich von dieser Zu- tags). Die Flotte besteht derzeit aus den 66 825 Flüge (+0,7 %) im euro- sammenarbeit Kosteneinsparungen. ts Als Nachfolger des gesundheitshal- zwei 168-plätzigen Maschinen dieses päischen und 8444 Flüge (+2,5 %) im ber ausgeschiedenen André Wegier Typs, die eine davon ist 18-, die an- interkontinentalen Streckennetz durch- Flughafen Zürich im Juni hat der Verwaltungsrat des Flugha- dere 19-jährig. WOW air wurde 2011 geführt. Der Sitzladefaktor (SLF) auf im Plus fens Grenchen zum 1. August Ernest gegründet und hat ihren Betrieb im dem gesamten Streckennetz betrug Oggier zum neuen Direktor bestimmt. vergangenen Juni aufgenommen. Ne- im ersten Halbjahr 81,3 %. Damit stieg Im Juni 2012 haben 2 202 293 Passa- Oggier war unter anderem von 2005 ben den beiden Zielen in der Schweiz auch die Auslastung der Flugzeuge im giere den Flughafen Zürich benutzt. bis 2008 Leiter Marketing & Sales von werden Berlin, Köln, Stuttgart, London, Vergleich zum Vorjahr um 1,7 Prozent- Dies entspricht einem Plus von 2,9 % Mecaplex. pd Kopenhagen, Paris, Lyon, Warschau, punkte. gegenüber derselben Periode des Vor- Krakau, Kaunas und Alicante ange- Das von Swiss WorldCargo betriebene jahres. Die Anzahl Lokalpassagiere steuert. ts Frachtgeschäft veränderte sich nur nahm im Juni um 0,1 % auf 1 438 838 leicht im Vergleich zum Vorjahr. Der zu. Im gleichen Zeitraum stieg die An-

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PS 07.2012 48 HB-Register Cockpit 08 2012

Schweizerisches Luftfahrzeugregister 1. bis 30. Juni 2012

Eintragungen Datum Immatrikul. Typ Werk-Nr. Bauj. Eigentümer/Halter Standort 12.06.2012 HB-FQN13 Pilatus PC-12/47E 1362 2012 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 26.06.2012 HB-FQP13 Pilatus PC-12/47E 1364 2012 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 12.06.2012 HB-FQQ13 Pilatus PC-12/47E 1365 2012 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 12.06.2012 HB-FQR13 Pilatus PC-12/47E 1366 2012 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 26.06.2012 HB-FQS13 Pilatus PC-12/47E 1367 2012 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 26.06.2012 HB-FQT13 Pilatus PC-12/47E 1368 2012 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 26.06.2012 HB-FQU13 Pilatus PC-12/47E 1369 2012 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 11.06.2012 HB-GLA Beech B200 BB883 1981 Wells Fargo Bank Northwest/Swiss Flight Ausland Services SA, Cortaillod SA 28.06.2012 HB-JKL Dassault Falcon 2000EX 244 2012 Gray Falcon SA/TAG Aviation SA, Genève Genève-Cointrin 21.06.2012 HB-LPY DHC-6 Series400 851 2011 Zimex Business Aviation AG/ Zürich Zimex Aviation Ltd., Glattbrugg 22.06.2012 HB-PQQ Piper PA-28R-201T 28R7703135 1977 Röthlisberger Armin, Bern Grenchen 15.06.2012 HB-PRB Piper PA-18 «150» 18-8063 1963 Feuz Patrick, Kleindöttingen Birrfeld 05.06.2012 HB-PSB Piper PA-28-181 2843248 1999 Rossier Roger André, Bäch Wangen-Lachen 18.06.2012 HB-QTY Ultramagic M-130 130/83 2012 Collet Phillippe, Sorens Sommentier 04.06.2012 HB-QUS Kubícek BB26Z 916 2012 Schlegel Willi, Oberbüren St. Gallen 01.06.2012 HB-RYA Yak-9U-M 0470406 1999 Flying Fighter Association, Bex Sion 08.06.2012 HB-YSS AC10 003 2012 New Future Sandi, Meggen Kägiswil 25.06.2012 HB-ZLM Agusta AB206A 8132 1969 Matt Bruno, Mauren FL Balzers FL

Löschungen Datum Immatrikul. Typ Werk-Nr. Bauj. Eigentümer/Halter Standort 04.06.2012 HB-1992 Ventus C 416 1989 Geier Hans-Peter, Schindellegi Schänis 07.06.2012 HB-2096 H 36 36101 1984 Segelfluggruppe Schaffhausen, Schaffhausen Schaffhausen 04.06.2012 HB-2124 Carat A CA022 2005 Körner Benno Ernst, Menzingen Hausen am Albis 29.06.2012 HB-BLP A-105 1696 1988 Lippert Christian/Ballonclub RHO, Sulgen Kirchberg SG 12.06.2012 HB-BRU A-105 2329 1990 Reist Dominique/Skytec-Aeroteam GmbH, Burgdorf Burgdorf 20.06.2012 HB-FNV Pilatus PC-6/B2-H4 976 2011 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 20.06.2012 HB-FQC13 Pilatus PC-12/47E 1351 2012 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 05.06.2012 HB-FQI13 Pilatus PC-12/47E 1357 2012 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 05.06.2012 HB-FQJ13 Pilatus PC-12/47E 1358 2012 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 25.06.2012 HB-FQM13 Pilatus PC-12/47E 1361 2012 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 22.06.2012 HB-FSV12 Pilatus PC-12/47E 1344 2012 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 18.06.2012 HB-FSX12 Pilatus PC-12/47E 1346 2012 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 29.06.2012 HB-IIR B.737-86Q 30295 2004 Wells Fargo Bank Northwest/Privatair SA, Zürich Genève 04.06.2012 HB-LUY DA 42 42.196 2006 Lampart Andreas/Twin Club (BLM), Magden Basel-Mulhouse 14.06.2012 HB-QFP AX9-120 S2 4617 1999 Knuchel Erwin, Zollikofen Zollikofen 21.06.2012 HB-VNZ Ce. 550 550-0906 2000 Jet Aviation Business Jets AG, Kloten Zürich 17.06.2012 HB-XPQ AB206B 8606 1980 Heliswiss Schweizerische Helicopter AG, Belp Bern-Belp 20.06.2012 HB-XQN SE 3160 1217 1964 Heli-TV SA, Lodrino Lodrino 28.06.2012 HB-XSI 206B 3091 1980 Heliswiss Schweizerische Helicopter AG, Belp Bern-Belp 04.06.2012 HB-XWB A109K2 10002 1992 Schweizerische Luft-Ambulanz AG, Zürich Zürich 04.06.2012 HB-XWN A109K2 10014 1994 Schweizerische Luft-Ambulanz AG, Zürich Zürich 04.06.2012 HB-XWP A109K2 10027 1995 Schweizerische Luft-Ambulanz AG, Zürich Zürich 18.06.2012 HB-ZBJ AS 350 B3 3204 1999 Heli-Linth AG, Mollis Mollis 05.06.2012 HB-ZJM EC 135 T2+ 0198 2001 Frayward Overseas SA/Eliticino SA, Gordola Locarno 49

Löschung: Die Boeing 737-86Q HB-IIR wurde 2004 von der Gen- Löschung: Der seit mehr als 25 Jahren von der Heliswiss betrie- fer Privatair im Luftfahrzeugregister eingetragen und ab dem 27. bene Agusta-Bell 206B Jet Ranger HB-XPQ stürzte am 24. Mai die- Januar 2005 bis 31. März 2012 für die Swiss eingesetzt. Nach ei- ses Jahres nach der Kollision mit dem Tragseil einer Transportbahn ner Abstellphase in Shannon fliegt die Maschine nun mit der Im- im Kandertal ab. Bei dem Schulungsflug kamen zwei Piloten, da- matrikulation OK-TVW von Prag aus für die tschechische Billigflug- runter eine Frau, und der Cheffluglehrer und Geschäftsführer der linie SmartWings. Heliswiss ums Leben.

Löschung: Seit 1987 war der Bell 206B Jet Ranger HB-XSI in der Löschung: Die Umstellung der Rega-Helikopterflotte ist abge- Schweiz registriert. Anschliessend betrieben Air Grischa (Bild), Heli schlossen. Der Agusta A109K2 HB-XWP wurde am 4. Juni zusam- Gotthard AG und Heliswiss den Helikopter. Am 19. April 2011 er- men mit den Schwestermaschinen HB-XWB und HB-XWN gelöscht. litt er am Staldenhorn einen Landeunfall, bei dem der Heckausle- Von den seinerzeit beschafften 16 Rettungshelikoptern dieses Typs ger beschädigt wurde. Mehr als ein Jahr später wurde die Maschine blieb nur der HB-XWC in der Schweiz, der 2004 an das damalige nun aus dem Register gelöscht. BFU, das heutige Büro für Unfalluntersuchungen SUST, ging und weiterhin eingesetzt wird.

Handänderungen Datum Immatrikul. Typ Werk-Nr. Bauj. Eigentümer/Halter Standort 20.06.2012 HB-2249 DG-500 M 5E93 M40 1993 Segelfluggruppe Erlosen, Boswil Luzern-Beromünster 19.06.2012 HB-3249 LS 8-a 8140 1997 Müller Ernst, Wilen b. Wollerau Schänis 07.06.2012 HB-3436 DG-800 S 8-56S15 1995 Bellorini Marcel, Schliern Thun 14.06.2012 HB-5001 Sinus 262 SNLCH 2008 AlpinAirPlanes GmbH, Leissigen Reichenbach 912 22.06.2012 HB-CLB Ce 182Q 18267423 1979 Tobler Hans-Peter/Flybois, Boltigen Bern-Belp 08.06.2012 HB-EDD MS 885 56 1962 Hydrodinamic SA, Muralto Locarno 08.06.2012 HB-EDJ MS 893 A 11973 1972 Hydrodinamic SA, Muralto Locarno 12.06.2012 HB-EUZ Jodel DR 250-160 70 1966 Ruchat Christophe, Le Vaud La Côte 01.06.2012 HB-KHC TBM 700 C2 342 2005 PX Services SA, La Chaux-de-Fonds Les Eplatures 07.06.2012 HB-OQN PA-28R-200 28R- 1973 Association Arrowpostale, Ecuvillens Ecuvillens 7435093 12.06.2012 HB-ZDK R44 1106 2001 Vogt Matthias/Valair AG. Sitterdorf Sitterdorf 04.06.2012 HB-ZLU AS 350 B3 7406 2012 Lightair SA/Albinati Aeronautics SA, Meyrin Genève-Cointrin 50 Gallery Cockpit 08 2012

Basel: Am 23. Juni holte Kalitta Air mit ihrer Boeing B747-446(BCF) Zürich: OLT Express verlässt Zürich in Richtung Dresden (D-AOLC). Die im Auftrag von Lufthansa Cargo Charter eine Ladung Kunstwerke auf mit der Fokker 100 beflogene Linie wird von Montag bis Freitag drei dem EuroAirport ab, um sie nach Beendigung der Art Basel 2012 wie- Mal täglich sowie am Sonntag einmal angeboten. der nach New York zurückzufliegen.Foto: Dennis Thomsen Foto: Aeromedia A. E. Wettstein

Genf: Star Alliance ist 15 Jahre alt und feiert dies mit Aufklebern auf Genf: Nach dem Tod des Kronprinzen von Saudi-Arabien in Genf kam einigen Flugzeugen, so auf dieser Fokker 100 OE-LVG von AUA. Man diese brandneue Boeing 777-368ER HZ-AK14 aus Riad nach Genf. Dies beachte auch den chinesischen Gulfstream G5 im Hintergrund, er ver- ist die 999. gebaute Maschine dieses Typs. Foto: Jean-Luc Altherr fügt über eine AUA-ähnliche Lackierung! Foto: Jean-Luc Altherr

Basel: WOW Air unterhält diesen Sommer eine wöchentliche Charterkette nach Keflavik (Island). Zum Einsatz kommen dabei die Airbusse der litaui- schen Avion Express. Im Bild der Airbus A320-212 LY-VEY der Airline bei seiner Erstlandung in Basel am 9. Juni. Foto: Dennis Thomsen 51

Basel: Am 25.Juni flog die Boeing B767-34AF/ER N315UP von Uni- Genf: Nur eine Handvoll Tupolew 204-300 fliegen weltweit; so auch ted Parcel Service (UPS) im Rahmen einer Charterkette eine weitere diese im April an die russische Regierung ausgelieferte RA-64057. Die gros­se Ladung Pharmazeutika nach Memphis (USA). Tu-204 brachte Aussenminister Lavrov zur Syrienkonferenz nach Genf. Foto: Dennis Thomsen Foto: Jean-Luc Altherr

Genf: British Airways hat den Airbus A319-132 G-EUPC in diesem Basel: Der Airbus A319-131 G-DBCB erhielt nach der Übernahme von speziellen «Firefly livery» lackiert. Dieses Flugzeug war das offizielle BMI durch British Airways und zum Anlass der Olympischen Spiele in Transportmittel für die olympische Flamme von Griechenland nach London eine «Golden Dove» Sonderbemalung, wie acht andere A319 London. Foto: Jean-Luc Altherr von BA auch. Foto: Dennis Thomsen

Zürich: Saab Fairchild SF-340A N727DL der in Chicago ansässigen Napleton Aviation Group. Foto: Aeromedia A. E. Wettstein 52 Report Cockpit 08 2012

Die frisch für die Öffentlichkeit frei gegebene Halle 8 wird die Motorensammlung des Mu- seums aufnehmen. Rechts: Nach dem Umbau der Halle 2 im Flieger- und Flabmuseum in Dübendorf wer- den die Exponate über der frei gewordenen Eventfläche schweben.

Abheben in eine neue Dimension Erweiterungsbau des Fliegermuseums Dübendorf

Das Flieger- und Flabmuseum in Xavier Bellprat schwebt eine Eventhalle vor, mit kann die Halle 2 für eine breite Palette Dübendorf besitzt hochfliegende in der die Decke gleichzeitig zur Präsentati- an Veranstaltungen genutzt werden», be- on von allerlei Multimedialem dient. «Da- tont Urs Loher, Präsident des Vereins der Pläne: Eine Halle soll künftig als multifunktionaler Eventraum die- nen. Die Fliegerabwehr samt der Motorensammlung wird in neue Ausstellungsräume ausgegliedert.

ie Hallendecke mutiert zum Him- melskino mit schwebenden Flug- Dzeugen als Hauptdarsteller. Noch ist dies Zukunftsmusik. Aber Ausstellungsma- cher Xavier Bellprat – bekannt durch den Schweizer Pavillon an der Weltausstellung in Vancouver, dem Aufbau des Technora- mas sowie durch seine Inszenierungen für das Verkehrshaus der Schweiz – hat mit der Halle 2 Grosses vor. Die heute am Boden dö- senden Exponate sollen ihrem ursprüngli-

chen Element, der Luft, zurückgegeben wer- AG Associates Visualisierungen: Bellprat den. Damit wäre dann die Bühne frei für Die Halle 8 dient weiterhin als Lagerraum für Exponate, sie kann aber neu von der Öffentlich- Spektakel, das bisherige Grenzen sprengt. keit besichtigt werden. 53

«Der Zeitplan wird massgeblich durch die Finanzierung vorgege-

ben» Cockpit: Urs Loher, die Halle 2 des Flie-

ger- und Flabmuseums ist erst vor zehn Stapfer Hans-Heiri Foto: Jahren neu gestaltet worden. Bereits jetzt drängt sich für den VFL ein Erwei- terungsbau auf. Warum? Es geht in diesem Fall um eine langfristige Planung. Wir wollen gerüstet sein, wenn Dr. Urs Loher ist Präsident des Vereins der die Ju 52 nicht mehr fliegen können. Der Freunde der schweizerischen Luftwaffe (VFL). Museumsbetrieb soll durch die Neugestal- Zur VFL gehört neben dem Flieger- und Flab- tung der Hallen 2 und 8 nachhaltig gesi- Neu wird die Decke in der Halle 2 als eine Museum auch die Ju-Air. überdimensionale Leinwand dienen. chert werden. Was hat denn Tante Ju mit dem Museum zu tun? Sehr viel. Ein Grossteil der rund fünf Millionen Franken an Einnahmen für den VFL generieren die hervorragend ausgebuchten Flüge der Ju 52. Diese Veteranen lassen sich aber nicht be- liebig lange in der Luft halten. Freunde der schweizerischen Luftwaffe Dann sind Sie auf neue Einnahmequellen angewiesen, wenn Tante Ju in Rente geht? (VFL), dem Eigentümer des Flieger- und Genau. Und hier kommt die Neugestaltung der Hallen 2 und 8 ins Spiel. Ziel ist es, neue Schich- Flabmuseums Dübendorf. ten für das Museum zu gewinnen, die Intervalle der Besuche zu verkürzen und die Aufent- haltszeit im Museum zu verlängern. Wir können uns auch künftig Veranstaltungen vorstellen, Flab mit eigener Halle die nicht in direktem Zusammenhang mit der Fliegerei stehen. Mit der Neugestaltung der vor rund zehn Jahren in Betrieb genommenen Halle 2 Ihre Strategie? ist das ambitiöse Projekt aber nicht abge- Wir sehen das Museum als eine Art Begegnungszentrum. In der umgebauten Halle 2 wären schlossen. Im Gegenteil. Der bislang eher Veranstaltungen ganz unterschiedlicher Art möglich. Diese Einnahmen wären neben den Erlö- stiefmütterlich behandelten Fliegerabwehr sen aus den Eintritten sowie der Mitgliederschaft im VFL ein weiteres Standbein. wird der rote Teppich ausgerollt. Zu diesem Dann ist also das Museum nicht kostendeckend? Zweck wird die heute als Materiallager die- Nennen Sie mir ein Museum, das nur durch die Eintritte schwarze Zahlen schreibt. nende Halle 8 umgebaut und künftig der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. «Wir Wie viele neue Besucherinnen und Besucher soll das Museum dank dem Erweiterungs- sehen die Flab und ihre Interessensvertre- bau künftig anziehen? ter als absolut gleichberechtigte Partner», Unsere Berechnungen gehen von 80 000 bis 120 000 Personen aus. Das ist eine Zahl, die Aus- betont Urs Loher. In diesen Räumlichkeiten stellungsmacher Xavier Bellprat als realistisch einstuft. Derzeit verzeichnen wir knapp 30 000 würden auch die Motorensammlung – eine Eintritte pro Jahr. der weltweit grössten ihrer Art – sowie ver- Das wäre eine Steigerung um das Vierfache. Sind das nicht Luftschlösser? schiedene Simulatoren ihr neues Zuhause Nein, das ist dank des neuen Konzepts durchaus machbar. finden. Keine Veränderungen sind für die Halle 1 beim Haupteingang geplant. Was macht Sie da so sicher? Das Projekt soll in rund zwei Jahren spruch- Erfahrungen aus dem Technorama, dem Verkehrshaus der Schweiz und dem Imperial War Mu- reif sein. Wann genau sich die Exponate in seum in Manchester zeigen dies. Das neue Konzept ist attraktiv und spannend, die Location ihrem neuen Element tummeln, ist zu die- in Dübendorf hervorragend für Event-Veranstaltungen geeignet. Zudem ist eine grosse Anzahl sem Zeitpunkt noch nicht fixiert. «Dies von Parkplätzen vorhanden und das Museum durch die öffentlichen Verkehrsmittel schnell und hängt massgeblich von der Sicherstellung einfach zu erreichen. Das sind weitere Pluspunkte. der Finanzierung ab», betont Urs Loher (sie- Bleiben wir bei den Kosten. Wie viel budgetieren Sie für den Erweiterungsbau der Halle he Interview). 2 sowie den Umbau der Halle 8? Für den VFL-Präsidenten ist die Beschaffung Wir gehen von Investitionen zwischen vier und acht Millionen Franken aus. Die Umsetzung des der notwendigen finanziellen Mittel «das Projekts wird etappiert erfolgen, dies je nach Fortschritt in der Sicherstellung der Finanzierung. Pièce de Résistance». Er geht von Investi- tionen zwischen vier und acht Millionen Wie sieht es mit der Finanzierung aus? Franken sowie einer Etappierung dieses Pro- Wir werden in den nächsten Monaten mögliche Geldgeber sowie Sponsoren angehen. Dazu jekts aus. «Wir werden erst mit der Realisie- hoffen wir fest auf einen Beitrag des Lotteriefonds. Die Investitionskosten sind aber nur eine rung beginnen, wenn genügend Mittel für Seite der Medaille. die einzelnen Abschnitte gesprochen sind», Dann verraten Sie uns die andere. sagt Loher. Bereits jetzt steht fest, dass keine Nun, es gilt auch an die Betriebskosten zu denken, die wir mit 1,5 bis 2 Millionen Franken Mittel aus dem operativen Betrieb oder Re- budgetieren. Und diese müssen langfristig gesichert sein. serven des Vereins angezapft werden sollen. Damit bleibt der VFL bei der Finanzierung Können Sie bei Ihrem Projekt auf Bundeshilfe zählen? ganz bodenständig. Nein. Der Bund unterstützt in der Regel keine Museen. Das Gleiche gilt für die Armee. Interview: Hans-Heiri Stapfer Hans-Heiri Stapfer 54 Letzte Seite Cockpit 08 2012 Events

26. August 2. September 28.–30. September Ausland 11.–16. September Schweiz Grand Prix Suisse Me- Flügerchilbi 2012 Swiss Aero Expo Küstenflug-Seminar für 1.–2. September morial (mit Oldtimer- Flugplatz Langenthal Buochs Pilot(inn)en (EDWS) D 9.–13. August Airshow flugzeug-Beteiligung) Info: safe-in-flight@ Seaplane Meeting 7.–9. September 6.–7. Oktober Verkehrslandeplatz Westside Bern freenet.de Bouveret Seaplane Meeting 33. Flugtag Hausen Breitscheid (EDGB) D 31.8.–2. September Morcote Modellflug-Spektakel 12.–16. September 11. August 1.–2. September Seaplane Meeting Flugplatz Hausen a. A. Reno Air Races, Stead 20 Jahre Hunterverein 8.–9. September 1. internationales Husky- Vevey Airport, Reno NV USA HUVER, Interlaken Flüügerfäscht 10.–11. Oktober Meeting, Flugplatz Tann- 24.–26. August 1.–2. September Flugplatz Schaffhausen Fliegerschiessen Axalp heim (EDMT) D Leserreise «Gärn ab Bärn» Pistefäscht 15. September 11.–16. September 6.–16. Oktober Corporate Event SCFA Flugplatz Birrfeld 30 Jahre JU-AIR ILA Luft- und Raum- Miramar Airshow Flughafen Bern 24.–26. August Flugplatz Dübendorf fahrtausstellung Wings over Houston

Hunterfest 2012 Flughafen Berlin Kalifornien/Texas USA

Flugplatz St. Stephan Brandenburg D

Wettbewerb – Flugzeuge der Welt Vorschau auf die Diesen Monat heisst es: Ausgabe 9, Wer erkennt dieses Flugzeug? September 2012 Senden Sie Ihre Antwort bitte an folgende Adresse: wettbewerb@redaktion- Fotos: mt Fotos: cockpit.com. Drei Mitarbeiter von Cockpit waren in Einsendeschluss: 20. August 2012. Bitte fügen Sie Ihrem Mail Ihre vollständige Adresse bei. Dem Gewinner Farnborough; diese Messe steht im Mit- winkt ein Cockpit-Kalender 2013 seiner Wahl. Bei mehreren richtigen Einsen- telpunkt der kommenden September- dungen entscheidet das Los. Über den Wettbewerb wird keine Korrespon- denz geführt. Die richtigen Einsendungen werden in der Oktober-Ausgabe Ausgabe (Cover Story). publiziert. Viel Spass und Erfolg! In der aktuellen Ausgabe eingeplant, aber kurzfristig verschoben: virtuelle Auflösung Wettbewerb Juni – Die richtige Antwort lautet: Luftfahrt mit Robert Talaj. Er führt seine Messerschmitt Bf 108 Taifun Richtig geantwortet haben: Markus Arnold, 5734 Reinach; Christoph Bar- Artikelserie mit Tipps und Tricks zum bisch, 8877 Murg; Hansueli Blaser, 3076 Worb; Florian Dauwalder, 3053 PC-Fliegen fort. Münchenbuchsee; Kevin O‘Doherty, Mount Mer- Ja, und dann arbeitet Peter W. Frey an ei- rion (Irland), Etienne Hallauer, 4600 Olten; Bru- no Knecht, 3714 Frutigen; Roland Looser, 8706 ner Story, die zeitgleich vor 50 Jahren ge- Meilen; Melgg Lütschg, 8754 Netstal; Patrick schah. Unsere älteren Leser werden mit Nanzer, 8133 Esslingen; Stefan Nanzer, 8133 Esslingen; Peter Schärer, 2540 Grenchen; Heinz einem «Aha!» reagieren. Lassen Sie sich Segessenmann, 2552 Orpund; Ruedi Susman, überraschen! 8610 Uster; Neal Tritten, 3066 Stettlen. Als Gewinner wurde ausgelost: Die September-Ausgabe von Cockpit Etienne Hallauer ist ab dem 29. August an Ihrem Kiosk

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