FREIEFRE SICHTIE SICHT

Juli 2005

Informationsblatt der Themen FREIE WÄHLERGEMEINSCHAFT e.V. 1 DIE FREIE SICHT STELLT SICH VOR „Sehr geehrte Bürgerinnen und Die FREIE SICHT, 1 Informationsblatt für die Bürger der Gemeinde Berglern...“ Gemeindebürger Von Adolf Geier, Ortsvorsitzender Berglerns als Ortsvorsitzender der Freien in unser Erstausgabe über unsere Gruppie- Wählergemeinschaft Berglern darf rung. Die Freie Wähler- ich Ihnen heute die er- Ich darf Ihnen nun 2 gemeinschaft stellt sich ste Ausgabe „Freie viel Freude beim Lesen vor Sicht – Informations- unseres Informationsblat- blatt der Freien tes wünschen. Konstruk- Wählergemeinschaft tiven Rückmeldungen ge- Berglern“ vorstellen. genüber, z.B. hinsichtlich Die 4. Änderung des der Gestaltung, des Inhal- 3 Flächennutzungsplans Mit dieser von nun an tes u.ä. zeigen wir uns der Gemeinde Berglern in unregelmäßigen Zeitab- gerne aufgeschlossen. schnitten erscheinenden Auch sonstige Anregun- gen werden gerne aufge- Informationsbroschüre „Aktuelles ...“ wollen wir Sie in den je- griffen. Wenden Sie sich weiligen Rubriken mit also an uns, wenn Sie uns 4 ...aus dem Gemeinderat Wissenswertem rund um diesbezüglich etwas mit- unsere Gemeinde vertraut teilen wollen. Beachten Sie hierzu machen. Adolf Geier. Neugewählter auch unsere email-Adres- So werden Sie bei- Vorsitzender der Freien Berglern, wie viele spielsweise Rubriken fin- Wählergemeinschaft Berglern se im Impressum. den, die Sie in Kurzform 5 andere Gemeinden in über wichtige gemeinde- Finanznöten politische Entscheidungsprozesse informie- Mit freundlichen Grüßen ren oder Sie über unseren „Nachbarn“, den Flughafen MUC II auf dem Laufenden hal- „Damals ...“ ten werden. Ebenso wollen wir auch regel- mäßig einen Blick in die Vergangenheit der Adolf Geier 6 ... vor 50 Jahren ... Gemeinde und des Landkreises werfen. Un- Ortsvorsitzender der Freien ter „Wir über uns ...“ informieren wir Sie Wählergemeinschaft Berglern

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DIE FREIE WÄHLERGEMEINSCHAFT BERGLERN STELLT SICH VOR Wir über uns ... Von Englbert Stemmer, Stellvertretender Ortsvorsitzender Wer sind die Freien Wähler? Allen von uns ist hierbei natürlich bewusst, Wirken Sie mit, gehen Sie auf uns zu, Die Freie Wählergemeinschaft Berglern dass man sich damit nicht nur Freunde schaf- bringen Sie sich ein – die Freien Wäh- ist eine Vereinigung von Bürgerinnen und fen kann. ler sind eine starke kommunalpoliti- Bürger der Gemeinde Berglern, die aktiv an Noch mehr als bisher müssen wir hier- sche Kraft ! einer zukunftsorientierten, unseren dörfli- bei die Nähe zu den Bürgern suchen; hierzu chen Charakter erhaltenden und fördern- gehört es sicherlich auch die Ängste und Be- In der zweiten Ausgabe unseres Infor- den Gemeindeentwicklung mitwirken. Wir dürfnisse der Mitbürger ernst zu nehmen, mationsblattes beabsichtigen wir unter sehen uns hierbei im Besonderen dazu ver- Mögliches in Angriff zu nehmen und natür- einer Rubrik „Bürgerforum“ zu Fragen pflichtet der Gesamtheit aller Bürgerinnen lich auch klar aufzuzeigen, was wir nicht im und Antworten unserer Gemeindebürger und Bürger unserer Gemeinde gerecht zu Stande sind zu leisten. Rede und Antwort zu stehen. Wenden Sie werden. Ich bitte Sie uns hierbei zu unterstützen, sich hierzu bitte mit Ihren Fragen, Anre- sich einzubringen und den Kontakt mit uns gungen, Wünschen, u.ä. direkt an unser Auszug aus unserer Satzung: zu suchen; vielleicht erkennt auch der ein Redaktionsteam (Kontaktadresse siehe oder andere von Ihnen in uns eine Möglich- Impressum). „Zweck und Aufgabe der Freien Wähler- keit der unmittelbaren Meinungsbildung und gemeinschaft besteht darin, den Bürgern der Mitwirkung in zukünftigen Entwicklungs- Gemeinde Berglern eine Organisationsform prozessen in unserer Gemeinde. zu bieten, die es ermöglicht, alle konmunalen Angelegenheiten in politischer, religiöser und kultureller Freiheit und Un- abhängigkeit zu vertreten und mitzubestim- men.“ Die neugewählte Vorstandschaft der Die Freien Wähler bieten allen interes- sierten Bürgerinnen und Bürger eine Platt- FWG Berglern form, um nicht erst nach dem Erwerb eines Parteibuches Politik vor Ort mitzugestalten und für ein politisches Amt kandidieren zu können.

Was heißt dies konkret für unsere Gemeinde ? Viele unserer Mitglieder übernehmen Verantwortung in den Vereinen unserer Ge- meinde. Sie engagieren sich in ihrer Frei- zeit aktiv und ehrenamtlich und tragen hier- mit dazu bei, dass eine dörfliche Gemeinde ihre eigentliche Identität – trotz aller gesell- schaftlicher und struktureller Veränderungen – bewahrt. Weg von einer Konsumhaltung, hin zu einer Einstellung des Mitmachens, gemeinsam unsere Gemeinde für die Anfor- derungen der Zukunft stark machen. Unsere Gemeinderäte sehen sich derzeit als kritische, aber konstruktive Opposition. Unser Ziel muss es auch zukünftig sein die Sache in den Vordergrund zu stellen, Die neue Vorstandschaft der FWG Berglern wird angeführt von Adolf Geier, der von den anwesenden Mitgliedern einstimmig als neuer Vorsitzender gewählt wurde. Als stellvertretende gemeindlichen Interessen vor persönlichen Vorsitzende wurden gewählt: Reinhard Schmidt, Englbert Stemmer und Martin Eibl. Das Amt der den Vorrang einzuräumen, Ideen und Anre- Kassiers übernimmt Werner Fruhstorfer. Schriftführer bleibt wie bisher Alfred Huber (nicht im gungen einzubringen, anstehende Entschei- Bild). Als Beisitzer fungieren Marlene Zollner, Josef Eberl, Thomas Neumeier, Albert Furtner, dungen kritisch zu hinterfragen und im Ein- Thorsten Emmert und Martin Falkenberg. Die Kasse wird zukünftig geprüft von Willi Stürzl und zelfall auf Fehlentwicklungen hinzuweisen. Martin Weber (nicht im Bild).

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DIE 4. ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANES DER GEMEINDE BERGLERN Wohin führt der Weg ? Von Adolf Geier, Gemeinderat „Berglern expandiert überdurchschnittlich“ auch einen größeren Handlungsspielraum bei der feld einer Baulandausweisung klar aufzeigen titelt der Münchner Merkur im Februar 2004 Umsetzung eines Bebauungsplanes, da nicht müssen, dass die Gemeinde nur dann die Bereit- und führt in der Berichterstattung weiter aus: immer der teuerste, weil einzig zur Wahl stehen- schaft zur Verwirklichung erteilt, wenn wir zu „Der Planungsverband Äußerer Wirtschafts- de Grund gekauft werden muss.“ günstigen Einkaufspreisen bebaubare Grundstük- raum München hat im Februar 2004 für den Für die nächsten Jahre heißt dies aber ke für den Allgemeinbedarf erwerben können. Landkreis die Gemeindedaten für das Jahr nun, sich an diese Vorgaben verbindlich zu Nur so wird es zukünftig möglich sein wieder zu 2003 veröffentlicht. In dem statistischem halten. „Lippenbekenntnisse“ alleine reichen erschwinglichen Preisen Bauland an Einheimi- Werk bekommt Berglern amtlich, was es zukünftig sicherlich nicht mehr aus. sche anbieten zu können und darüber hinaus für wahrscheinlich schon im Gefühl hat: Mit 71,7 die Errichtung infrastruktureller Maßnahmen fi- % Bevölkerungswachstum von 1992 bis Wir Freie Wähler fordern ... nanzielle Rücklagen zu schaffen. Es kann und 2002 liegt sie uneinholbar vor Finsing (43,9 Langfristig muss die Entwicklung unserer darf nicht mehr sein, dass wir wie bisher mit „+/ %) und (31,8 %). Landkreis- Gemeinde wieder in verträglichere Bahnen ge- - Null“ aus Großprojekten, wie Mitterlern Ost Durchschnitt 20,5 Prozent. Die Herzogstadt lenkt, d.h. das Hauptaugenmerk muss wieder auf und Lindenweg „rausgehen“. legte um 21 Prozent zu. Das schnell ein organisches Bevölkerungswachstum ausge- Mit dem Bauen von „Luftschlössern“ ist nie- wachsende Berglern wird immer mehr zur richtet werden. Eine Entwicklung wie in den Jah- mandem geholfen. Wir müssen deshalb unseren reinen Wohngemeinde. Die Zahl der ren von 1992 bis 2003 würde unsere Gemeinde Bürgern zukünftig deutlicher als bisher sagen, sozialversicherungspflichtig Beschäftigten vor Probleme stellen, die wir nicht mehr mei- zu was wir finanziell in der Lage sind und zu nahm dort sogar um 8,2 Prozent ab. ...“. stern könnten; man denke hierbei nur an die was nicht. Unsere derzeitige finanzielle Situati- Schaffung der erforderlichen infrastrukturellen on ermöglicht es uns nicht zum gegenwärtigen Im Gemeinderat ist man sich mittlerweile in Einrichtungen, die bei den derzeitigen finanziel- Zeitpunkt an Projekten wie dem Dorfzentrum beiden Fraktionen darüber im Klaren, dass ein len Möglichkeiten der Gemeinde nicht zu reali- (Kindergarten, Bürgersaal, u.ä.) festzuhalten. Wachstum der Gemeinde und eine Bevölke- sieren wären. Wir werden uns im Gemeinderat zukünftig rungsentwicklung wie wir sie in den Jahren Darüber hinaus heißt das, dass wir im Vor- auch ernsthaft über Ablöserichtlinien unterhal- 1992–2002 hatten, so zukünftig nicht mehr ver- ten müssen. Wer in der Gemeinde wie bisher träglich und damit nicht mehr beabsichtigt sein Das aktuelle Stichwort großzügigen gewerblichen Mietwohnungsbau kann. Wie lässt sich das aber mit der Auswei- betreibt, darf nicht mehr umhin kommen einen sung neuer Baugebiete und der 4. Flächennutzungs- finanziellen Beitrag zur Schaffung infrastruktu- Flächennutzungsplanänderung, der größten plan (FNP) reller Maßnahmen zu leisten. Es ist nicht die Flächennutzungsplanänderung seit Inkrafttreten Aufgabe der Allgemeinheit die entsprechenden Nachfolgelasten zu leisten. 1991, vereinbaren ? Der Flächennutzungsplan ist ein In- Bei der konkreten Ausweisung von Bauge- In Vorgesprächen zur 4. Nutzungsplan- strument der öffentlichen Bauleitplanung. bieten müssen wir bei der Festsetzung des Ver- änderung waren alle Gemeinderäte und der 1. Er legt für bestimmte Gebiete die Art der teilungsschlüssel Grundstücke für das Ein- Bürgermeister übereinstimmend der Meinung baulichen Nutzung, z.B. Wohnen, Gewer- heimischenmodell/Grundstücke für die Vermark- mit der Änderung des Flächennutzungsverfahren be, Landwirtschaft, Flächen für Verkehrs- tung auf dem Freien Markt wieder deutlich eindeutig aufzuzeigen, wo und in welchem Rah- anlagen, usw. fest. Aus dem Flächennut- „zurückrudern“. Die Vermarktung von Grund- men zukünftig langfristige Entwicklungs- zungsplan lässt sich die mittelfristige Ent- stücken durch die Gemeinde auf dem „Freien möglichkeiten der Gemeinde bestehen. Die Aus- wicklung eines Wohngebietes erkennen. Markt“ muss wieder die Ausnahme bilden. weisung neuer Baugebiete soll in erster Linie den Der Flächennutzungsplan wird in einem Grundstücksverkäufe auf dem „Freien Markt“ Bedarf an Grundstücken im Einheimischen- im Baugesetzbuch (BauGB) gesetzlich zum „Stopfen größerer Finanzlöcher“ werden modell der Gemeinde abdecken. geregelten Verfahren aufgestellt. In die- dauerhaft zu keiner Lösung führen. In diesem Zusammenhang darf ich zwei sem Verfahren werden sowohl die Bürger Sollte es uns gelingen diesbezüglich eine Aussagen unseres 1. Bürgermeisters in der als auch Behörden und Träger öffentlicher ehrliche und offene Auseinandersetzung im Ge- Bürgerversammlung zur Flächennutzungs- Belange beteiligt. Der Flächennutzungs- meinderat anzustoßen, werden wir die Entwick- planänderung zitieren: plan ist ein vorbereitender Bauleitplan. lung unserer Gemeinde wieder auf ein zukunfts- „Die maximale Ausweisung ist aber weder Dies unterscheidet ihn von Bebauungsplä- orientiertes und vor allem tragfähiges Fundament das Ziel, noch wird es dazu kommen.“ (er be- nen, die für Teile des Gemeindegebietes setzen. Andernfalls wird unsere Gemeinde aus zieht sich hier auf die in der Änderung neu auf- aufgestellt werden und verbindliche Re- dem momentanen Dilemma nicht herausfinden genommenen 11,6 Hektar allgemeines Wohn- gelungen für die Bürger und Bau- – mit dem eingeschlagenen Weg der letzten Jah- gebiet) genehmigungsbehörden enthalten. „Eine umfangreiche Wohnbauausweisung re gelingt es uns mittlerweile schon nicht mehr im Flächennutzungsplan erlaubt der Gemeinde unseren Gemeinde-Haushalt auszugleichen. (Quelle: www.stmi.bayern.de) Neue Wege müssen beschritten werden. 3 FREIE SICHT

4 „Aktuelles ...“

KEINE KOMPROMISSBEREITSCHAFT BEI STANDORTFRAGE DES NEUEN FEUWEHRGERÄTEHAUSES Kindergarten - Feuerwehrhaus Von Martin Eibl, Gemeinderat Wegen der desolaten Gemeindefinan- der verschoben werden, sieht er sich nicht in Monat ohne Beeinträchtigung durch das Ge- zen muss der Bau eines neuen Kin- der Lage an den Bauarbeiten mitzuwirken. bäude gefreut. dergartens vorerst, vielleicht auf un- Beeindruckt von dieser Argumentation hat die Es bleibt nur die Erkenntnis, Bürgermei- bestimmte Zeit, verschoben werden. CSU-Fraktion gemeinsam mit Bürgermeister ster und CSU-Räte haben sich mit dem The- Zwischenzeitlich sind im Kindergarten Knur dem Antrag der Freien Wähler auf Über- ma nicht mit der notwendigen Sorgfalt aus- „Zwergerlhaus“ am Kirchplatz seit prüfung des Standorts verbunden mit einer einandergesetzt. Der Argumentation der Frei- Jahren vier anstatt drei genehmigter Verschiebung des Baus um etwa ein Jahr klar en Wähler, konnten sie sich zum jetzigen Zeit- Gruppen in beengten Räumen unter- niedergestimmt. punkt nicht mehr anschließen, denn dies wäre gebracht. Eine fünfte Gruppe ist in den Die Entscheidung des Bürgermeisters und in den Augen der CSU mit dem Eingeständ- Kellerräumen der Grundschule ausge- der CSU-Gemeinderäte ist deshalb so unver- nis eines Fehlers gleichzusetzen. lagert. Dort wurde in den Räumen der ständlich und nicht nachvollziehbar, weil zum Die Leidtragenden dieses egoistischen ehemaligen Schulküche eine akzepta- jetzigen Zeitpunkt kein akuter Bedarf für eine Verhaltens sind in erster Linie die ble Übergangslösung eingerichtet mit zusätzlichen Stellplatz besteht. Erst mit der Kindergartenkinder, aber auch die vielen eh- der Möglichkeit, den nördlichen Teil des Schulgeländes als Garten, einge- rahmt von der im Westen stehenden Turnhalle, vom Schulhaus im Süden und ab diesem Herbst von der Feuerwehrgarage im Osten, zu nutzen. Die Attraktivität der Freifläche wird durch die Errichtung des Unterstell- platzes für ein neu anzuschaffendes Feuerwehrfahrzeug stark in Mitleiden- schaft gezogen.

Der Bürgermeister und die Gemeinderä- te der CSU haben deutlich Stellung bezogen! Die Kindergartenkinder müssen zurückste- hen, wenn die Feuerwehr mit dem Bau im Au- gust 2005 beginnt, um das Gebäude noch in diesem Jahr fertigzustellen. Nach Aussage des Feuerwehrkommandanten in der öffentlichen Gemeinderatssitzung am 30.06.2005 ist es ihm nur möglich in diesem Jahr sein ehren- amtliches Engagement einzubringen, sollte der Bau nur um ein Jahr zugunsten der Kin-

Angemerkt ... Beschaffung des notwendigen Ersatz- renamtlichen Feuerwehrleute, die in ihrer fahrzeuges muss der Erweiterungsbau fertig Freizeit in Not geratenen Menschen zur Seite Zuschuß ! gestellt sein. Optimisten in der Gemeinde stehen, denen nun mangelnde Rücksichtnah- Es war einmal ... eine Garage geplant. rechnen mit einer Auslieferung des Fahrzeugs me auf unsere Kindergartenkinder unterstellt Die Gemeinderäte der Freien Wähler ba- Ende 2007. Bei einer angenommenen Bau- wird. ten Bürgermeister Knur, er möge doch zeit für den Erweiterungsbau von maximal 6- Ursache dafür ist die schlechte Vorberei- überprüfen, ob für die Schaffung von zu- 9 Monaten wäre ein Baubeginn mit Auslösen tung des Projektes, die falsche Zeitplanung sätzlichen Räumen für die Feuerwehr der Fahrzeugbestellung ausreichend. Die Be- und die mangelnde Abwägung der entstehen- nicht staatliche Mittel zur Verfügung ste- stellung kann frühestens 2007 nach Geneh- de Konsequenzen. Ein klassisches Beispiel hen. Aus der Garage wird nun dank des migung des Haushaltplanes erfolgen. Wieso von Oberflächlichkeit und mangelnder Hinweises der Freien Wähler ein also die Eile? Die Kinder des Kindgartens und Kompromissbereitschaft von politisch Verant- Feuerwehrgerätehaus, das durch den Frei- die 34 Eltern, die sich in eine Unterschriften- wortlichen. staat mit ca. € 20.000,- gefördert wird. listeeingetragen haben, hätten sich über jeden

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BERGLERN, WIE VIELE ANDERE GEMEINDEN IN FINANZNÖTEN Der Kampf ums liebe Geld ! Von Martin Eibl, Gemeinderat Die Aufstellung des Gemeindehaus- sitzungen nachzulesen, ein Finanzierungskonzept Mitterlern Ost. halts der Gemeinde Berglern gestal- verlangt. Dieser Wunsch wurde immer lapidar Der Gemeindebürger bezahlt mit 2 Jahren tete sich auch für das Jahr 2005 als abgetan, wenn genaue Planungen vorliegen kön- Konzessionsabgabe oder Grundsteuer- sehr schwierig. Wie bereits im ver- nen wir die Finanzierung aufstellen. Selbstkri- erhöhung! gangenem Jahr kämpft die Gemein- tisch müssen wir heute feststellen, dass es ein Als weiteren Kardinalsfehler beim Umgang de mit den Finanzen. Im letzten Jahr Fehler war auf die Aussagen des Bürgermeisters mit den Gemeindefinanzen ist das leidige The- musste in Berglern zum ersten Mal zu vertrauen und keine Abstimmung zur Finan- ma „Baugebiet Lindenweg“ anzuführen. Durch in der Geschichte wegen viel zu op- zierung des Kindergartens herbeigeführt zu ha- die extrem hohen Erwerbskosten mussten die timistischer Annahmen bei der Ver- ben. Die bereits ausgegebenen Gelder für den Grundstückspreise für den Verkauf an Einhei- marktung der Gemeindegrundstücke Planungswettbewerb und für die Erstellung der mische um ca. 100% auf 120,- € angehoben ein Nachtragshaushalt aufgestellt Eingabepläne belaufen sich bereits auf über werden. Die Verkaufspreise auf dem freien Markt werden. So besteht auch für 2005 die 70.000,- €. befinden sich seit Jahren auf einem sehr hohen Gefahr das gleiche Schicksal zu er- Der Gemeindebürger bezahlt mit 2 Jahren Niveau, eine Anpassung nach oben ist nicht leiden, obwohl die Abgaben weiter er- Konzessionsabgabe oder Grundsteuer- möglich. Durch diese Einkaufspolitik ist es not- höht wurden. erhöhung! wendig die Grundstücke, die für den Ein- In der Vorfreude auf den Bau des Kinder- heimischenmarkt bestimmt sind, durch den Ver- Die Freie Wählergemeinschaft Berglern hat gartens mit dazugehörigem Gemeindezentrum kauf auf den Freien Markt zu subventionieren. dem Haushalt 2005 nicht zugestimmt, weil auch wurde das Grundstück an der Hardter Straße Hinzu kommt, dass selbst für die notwendigen in diesem Jahr die kommunalen Abgaben in noch im Jahr 2003 für 220.000,- € von der Kir- Erschließungsflächen (Straßen, Grünflächen) im Form der Grundsteuer A und B erhöht wurden. che erworben. Es gab gerade von Seiten der Frei- Baugebiet kein Preisunterschied zwischen Die Mehreinnahmen für die Gemeinde belau- en Wählergemeinschaft Berglern gemeindeeige- Baulandpreis und Allgemeinfläche gemacht fen sich lediglich auf ca. 30.000,- €, das entspricht ne Alternativstandorte, die in die Diskussion ein- wurde. Der Käufer zahlt dies mit Erschließungs- etwa 0,8 % des Gesamthaushalts. Im vergange- gebracht wurden. Allerdings fanden wir kein Fortsetzung auf Seite 6 ... nen Jahr wurde durch CSU-Mehrheit die Ein- Gehör. führung der Konzessionsabgabe, einer kommu- Der Gemeindebürger bezahlt mit 7 Jahren nalen Abgabe auf den Strombezug beschlossen. Konzessionsabgabe oder Grundsteuererhöhung Unser „Nachbar“ Flughafen Die Mehrbelastung durch die Stromsteuer be- für den vorschnellen Kauf! trägt ebenfalls jährlich ca. 30.000,- € und wird Ein weiteres Beispiel einer verfehlten Finanz- Status Quo Der Flughafen entwickelt sich weiter direkt als Aufschlag auf den Strompreis über den politik ist die Bezuschussung der Erdgas Süd- ungebremst. Das vom Bundes- Stromversorger an die Gemeinde abgeführt. bayern. Gegen die Stimmen der Gemeinderäte verwaltungsgerichtshof aufgehobene Ur- Dazu kam die Erhöhung der Kindergarten- der Freien Wählergemeinschaft Berglern teil zur Nachtflugregelung am vom gebühren. Jede einzelne Gebührenerhöhung beschloss die CSU-Mehrheit für die Baugebiete 03.12.2003 wurde zur erneuten Verhand- kann mit dem Argument abgetan werden: „Die „Lindenweg“ und „Ridinger Straße“ die Verle- lung an den Verwaltungsgerichthof zu- zusätzliche Belastung ist erträglich und kann den gung einer Erdgasversorgung. Für jede Parzelle rückverwiesen. Die Auseinandersetzung Gemeindebürgern zugemutet werden“. wurde ein Baukostenzuschusses in Höhe von ca. geht vielleicht noch in diesem Jahr in die Diese sehr starke Vereinfachung können wir 2.500,- € festgelegt, welchen der Käufer zu tra- nächste Runde. Die Aufhebung des Ur- nicht teilen, denn gerade in wirtschaftlich schwie- gen hat, egal ob er den Gasanschluss nutzen will teils wurde von den Klägern mit Freude rigen Zeiten ist es Aufgabe der öffentlichen Hand oder nicht. Zusätzlich zahlt die Gemeinde ein- zur Kenntnis genommen. die Preissteigerung nicht noch zusätzlich anzu- malig einen Baukostenzuschuss in Höhe von treiben, den Bürger besonders die Familie durch 75.000,- € verteilt auf drei Jahre aus allgemei- zusätzliche Abgaben zu belasten. Dies sollte nen Haushaltsmitteln. Weiter verzichtet sie zu Die Bürgerinitiativen und die Schutz- schon gar nicht passieren, wenn die Ursachen Gunsten des Gaslieferanten für die nächsten 20 gemeinschaft sind seit geraumer Zeit im hausgemacht sind, die Zeichen der Zeit nicht Jahre auf die Konzessionsabgabe, d.h. die Gespräch mit dem Flughafen- erkannt bzw. erst viel zu spät als Realität wahr- Konzessionsabgabe wird zwar von den Eigen- management. Bisher verliefen die Gesprä- genommen werden. Einige Beispiele wie groß- heimbesitzern erhoben, aber sie fließt nicht wie che mehr als Monolog über die geplante zügig die Gemeindefinanzen in den letzten Jah- üblich in die Kasse der Gemeinde, sondern ver- Entwicklung des Flughafen, ein Wille zur ren behandelt wurden: bleibt beim Gaslieferanten. Das Sahnehäubchen Zusammenarbeit ist nicht richtig erkenn- Die Planungen für den Kindergarten II lie- des Verhandlungsgeschicks des Gaslieferanten: bar. Das einzige Mittel das uns bleibt, ist fen bis Dezember 2004 auf Hochtouren. Die Der Verzicht gilt nicht nur für die neuen Bauge- die Einflussnahme auf die politischen Ent- Freie Wählergemeinschaft Berglern hat mehr- biete „Lindenweg“ und „Ridinger Straße“ son- scheidungsträger, die als Gesellschafter mals, dies ist in den Protokollen der Gemeinderat- dern auch für weitere 20 Jahre für das Baugebiet die Vorgaben für den Flughafen festlegen.

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Fortsetzung von Seite 5 ... kosten von ca. 60,- € je Quadratmeter. Trotz der 6 „Damals ...“ Anhebung der Verkaufspreise ist nicht sicher, das gesamte Projekt für die Gemeinde ohne Verlust ERSTE OFFIZIELLE KRIEGSOPFERSTATISTIK FÜR DEN LANDKREIS abzuwickeln. Von der ursprünglichen Vorstellung 220,- € je Quadratmeter auf dem freien ... vor 50 Jahren... Grundstücksmarkt zu erzielen hat man sich zwi- Von Alfred Huber schenzeitlich schon verabschiedet. Es bleibt nur die Hoffnung dieses Abenteuer einigermaßen … beginnt eigentlich vor 60 Jahren. Vor ar 1955 wurde die „Bilanz von Blut und Trä- schadlos zu überstehen. Von „Filetstück der Ge- 60 Jahren war das Ende des 2. Weltkrieges nen“ veröffentlicht. Fast 5000 Opfer hatten meinde“ und „Riesengeschäft“ ist von Seiten der in Deutschland. beide Kriege im CSU längst nicht mehr die Rede. Ein Thema was Landkreis Erding Die Gemeinderäte der Freie Wähler- heutzutage wieder in der Summe ge- gemeinschaft Berglern werden auch zukünftig sehr kontrovers fordert. versuchen durch konstruktive Vorschläge Gel- diskutiert wird ist Konkret be- der einzusparen und Ausgaben kritisch zu über- die Rolle der deutete dies laut prüfen, damit wir in den nächsten Jahren trotz Wehrmacht in den Statistik des Jah- rückläufiger Einnahmen wieder Spielräume für Kriegen. Die Mei- res 1955 für die Investitionen in notwendige Infrastruktur- nungen gehen hier Gemeinde Berg- maßnahmen bekommen. von der Rolle als lern, dass im er- Opfer bis hin zur sten Weltkrieg 36 Rolle als Täter. Da und im zweiten man sich offen- Weltkrieg 37 Sol- sichtlich nach den daten gefallen, ei- Zur Diskussion ... beiden Weltkrie- ner in Krieg- Derzeit im Gemeinderat gen nicht so recht gefangenschaft aktuell behandelte Themen an die Aufgabe umgekommen ist herangetraut hat und weitere 14 sich einen Über- Mitbürger auch - Sanierung reparaturbedürftiger blick über die noch Jahre nach Gemeindestraßen Opferzahlen der Kriegsende ver- Soldaten der bei- misst waren. Ge- - Die 4. Änderung des Flächennutzungs- den furchtbaren rade bei den plans Kriege zu ver- Das Kriegerdenkmal in Berglern - Mahnmal und Vermisstenzahlen schaffen, wurde Gedenkstätte an die Opfer der Weltkriege. Am 01.06.2005 musste davon - Beitragssatzung zur Straßenaus- erst 10 Jahre nach jährte sich zum 75sten Mal die Einweihung ausgegangen besserung dem Ende des werden, dass nur zweiten Weltkrieges die erste Statistik für noch ein kleiner Prozentsatz am Leben sein Die nächsten öffentlichen den Landkreis Erding und im Detail für die wird. Sitzungstermine des einzelnen Gemeinden des Landkreises ver- Gemeinderates: öffentlicht. Veranlasst wurde die Aufstellung vom damaligen Landrat Dr. Weinberger, der Quelle: Artikel „Zwei Kriege fordern vom - 11. August 2005 (Optional) alle Gemeinden des Landkreises aufforder- Landkreis fast 5000 Opfer“ aus Erdinger te ihre gefallenen und vermissten Soldaten Anzeiger vom 26/27.02.1955 - 08. September 2005 beider Weltkriege zu melden. Ende Febru-

- 29. September 2005 Gemeinde In Kriegsge- IMPRESSUM Berglern und Gefallen Gefallen fangenschaft Zahl der Umland 1914/18 1939/45 verstorben Vermissten Herausgeber: FREIE WÄHLERGEMEINSCHAFT BERGLERN e.V. Berglern 36 37 1 14 21 56 3 15 V.i.S.d.P.: Fraunberg 15 20 - 12 Adolf Geier Wiesenweg 2 Kirchberg 19 19 - 9 85459 Berglern 64 39 - 38 Reichenkirchen 30 24 3 13 Kontakt: Tel. 08762/724194 Wartenberg 26 35 - 18 email: [email protected] 6