Freitag, 18. August 2017 | 20 Uhr | Elbphilharmonie Großer Saal

ELBPHILHARMONIE SOMMER

ELPHI_Logo_Bild- GOGO PENGUIN: KOYAANISQATSI marke_1C_W

GOGO PENGUIN

Chris Illingworth piano Nick Blacka bass Rob Turner drums KONZERT KOYAANISQATSI Regie: Godfrey Reggio, USA 1982 Musik: GoGo Penguin Sound: Joe Reiser ELBPHILHARMONIE SOMMER

Filmkonzert mit Live-Musik KINO LIVE-ÜBERTRAGUNG GOGO AUS DER ELBPHILHARMONIE

Principal Sponsors der Elbphilharmonie PENGUIN: 27.8. 1 .9.2017 ELBPHILHARMONIE VORPLATZ KOYAANISQATSI EINTRITT FREI WWW.ELBPHILHARMONIE.DE

18. AUGUST 2017 ELBPHILHARMONIE Ermöglicht durch Kulturpartner GROSSER SAAL GOGO PENGUIN KOYAANISQATSI

Die Besetzung der aus Manchester stammenden Gruppe GoGo Die Diskussion um den Umgang der Menschheit mit ihrem Planeten Penguin ist die eines klassischen -Klaviertrios, die Harmonien hat zuletzt wieder an Hitzigkeit zugelegt – nicht zuletzt aufgrund von ihrer Songs erinnern an Jazz- und Klassik-Traditionen. Das war’s Abgasskandalen deutscher Autobauer und eines US-Präsidenten, dann aber auch schon. Eine Schublade, in die diese drei Jungs der hartnäckig den Klimawandel leugnet und angekündigt hat, aus passen, ist noch nicht auf dem Markt. dem Pariser Klimaabkommen auszusteigen. Doch die Diskussion ist nicht neu, und auch die künstlerische Auseinandersetzung mit Treibende, clever verschachtelte Breakbeats, Elektronik-Einflüsse diesem Thema ist es nicht. Schon 1982 entstand eines der heraus- und eine bandinterne Chemie, die fast schon an Telepathie grenzt, ragendsten Beispiele für Zivilisationskritik durch Kunst: der Experi- machen GoGo Penguin zu einer der spannendsten britischen Bands mentalfilm Koyaanisqatsi von Godfrey Reggio, der sich mit dem Ein- der letzten Jahre. Ihre Einflüsse reichen von Komponisten wie griff des Menschen in die Natur und der menschlichen Lebensweise Claude Debussy, Dmitri Schostakowitsch und John Cage über auseinandersetzt. den Soundmagier und die Trip-Hop-Formation bis hin zu Electronica-Legenden wie Squarepusher oder Ohne Dialoge oder handelnde Personen entwickelt der Film seine . Den letzten Schliff an dieser wilden Soundmischung Kraft allein durch die faszinierenden Stadt- und Naturaufnahmen in gibt die Atmosphäre ihrer Heimatstadt Manchester, die von urba- Kombination mit der Filmmusik. Diese stammt im Original von Philip nen Straßenszenen genauso geprägt ist wie vom grauen Regen. Glass, einem der bedeutendsten Vertreter der sogenannten Minimal Music und erfolgreichsten amerikanischen Komponisten überhaupt. Schon Fanfares, das gefeierte Debütalbum der Band, war eine Art Zusätzliche Unterstützung kam von Regisseuren wie Francis Ford Prototyp für den Sound von GoGo Penguin und wurde von Medien Coppola und George Lucas und dem bedeutenden amerikanischen und Musikerkollegen hoch gelobt. v2.0 stand 2014 als eines der Filmkritiker James Monaco, der ihn zu einem der wichtigsten Filme zwölf besten britischen Alben des Jahres auf der Shortlist des überhaupt erklärte. Trotz – oder gerade wegen – seines Themas und Mercury Prize. Auf Man Made Object unternehmen sie 2016 den experimentellen Charakters erreichte Koyaanisqatsi ein großes Pub- Versuch, elektronische Musik auf akustische Instrumente zu über- likum und gilt heute als Kult. tragen, veröffentlicht wurde das Album beim wohl berühmtesten Jazzlabel der Welt: Blue Note Records. Der komplizierte Name stammt übrigens aus einer nur mündlich existierenden Sprache der nordamerikanischen Hopi-Indianer und Eine britische Jazzband also? Schlagzeuger Rob Turner will sich nicht bedeutet so viel wie »Leben im Ungleichgewicht«. Dass 35 Jahre spä- festlegen: »Jazz ist eine Kategorie, die alles von Ornette Coleman ter von Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur noch immer nicht

© Sarah Sarah Leech © bis zum Bigband-Swing von Robbie Williams umfasst. Insofern ist die Rede sein kann, beweist, wie zeitlos und wichtig Koyaanisqatsi ist. GoGo Penguin diese Kategorie weder akkurat noch nützlich. Es ist wie bei der Klasse der Säugetiere: Dazu zählt alles vom Wal bis zum Hamster.« Der Film ist nicht nur noch immer aktuell, er regt auch weiterhin zu einer künstlerischen Beschäftigung an, wie das heutige Konzert von Godfrey Reggios Kultfilm Koyaanisqatsi zählt die Band schon lange GoGo Penguin zeigt. Der »Acoustic Electronica« genannte Musikstil zu ihren Favoriten, gerade wegen der kraftvollen Verschränkung von des Trios mit seinem mitreißenden Mix aus moderner Tanzmusik und Bild und Musik. Und so kam die Idee auf, anstelle von Philipp Glass’ zeitgenössischem Jazz macht die Filmbilder noch einmal ganz neu Originalsoundtrack eine eigene Filmmusik zu schreiben. 2015 stellte erlebbar. SIMON CHLOSTA GoGo Penguin sie anlässlich der Eröffnung des Zentrums »Home« für Moderne Kunst, Theater und Film in Manchester vor.