Ursus, Mitteilungsblatt des Zoovereins Schwerin, 19. Jahrgang, Heft 1 (August 2013): BRAUN , I. M. & W. ZESSIN : Mammutdarstellungen in der paläolithischen Klein- und Höhlenkunst und der Versuch ihrer zoologisch-ethologischen Interpretation: 35-54, 11 Abb., 25 Fig.,Schwerin

Mammutdarstellungen in der paläolithischen Klein- und Höhlenkunst und der Versuch ihrer zoologisch-ethologischen Interpretation

INGMAR M. BRAUN & WOLFGANG ZESSIN

Hiermit setzen wir die Reihe von Darstellungen Darstellungen oft aufgrund der charakteristischen verschiedener Tierarten in der paläolithischen Form, insbesondere im Kopf-Rückenbereich gut Klein- und Höhlenkunst und der Versuch ihrer identifiziert werden. Es war der Fund einer zoologisch-ethologischen Interpretation nach den Gravierung eines Mammuts auf einem Bären (BRAUN & ZESSIN , 2008), den Nashörnern Mammutstosszahnfragment, der bereits 1864 im (BRAUN & ZESSIN , 2009), den Pferden (BRAUN & Abri de La Madeleine in Südwestfrankreich (vgl. ZESSIN , 2011, 2012 und ZESSIN & BRAUN , 2012) Katalog Nr. 8) gefunden wurde, welches der mit den Mammuten fort. Beweis war, dass der prähistorische Mensch In der eurasischen Höhlen- und Kleinkunst sind zusammen mit dem Mammut gelebt hat. bislang mindestens 561 Mammutdarstellungen von In der mobilen Kleinkunst kommen Mammute rund 76 Höhlen bzw. Fundstellen bekannt (BERDIN entweder als Statuetten, Gravierungen oder als 1970, BOSINSKI & FISCHER 1980, BELLIER ET AL . Verzierungselement bei Gebrauchsgegenständen 1999, GÉLY & AZÉMA 2005) (Abb.1). Da einige der vor. Statuetten kommen vor allem im älteren Fundstellen, wie z.B. in der Höhle Chauvet oder die (Aurignacien) und im mittleren (Gravettien bzw. Höhle von Cussac noch in wissenschaftlicher Pavlovien bzw. Kostienkien) Jungpaläolithikum Bearbeitung sind, kann angenommen werden, dass vor. Es ist insbesondere die Schwäbische Alb in die Anzahl noch höher ist. Hinzu kommt die Südwestdeutschland, welche die ältesten Statuetten Tatsache, dass das Inventar alter privater oder geliefert hat. Die gravettienzeitlichen Statuetten öffentlicher Sammlungsbestände im Falle der stammen bisher alle aus dem osteuropäischen und Kleinkunst entweder unvollständig oder noch russischen Raum. Gravierungen datieren vor allem unbekannt ist. In der Höhlenkunst kann das in das späte Jungpaläolithikum, insbesondere ins Mammut bei unvollständigen bzw. schematischen Magdalénien.

Abb. 1: Fundstellen von Mammutdarstellungen in der jungpaläolithischen Kleinkunst und Höhlenmalerei Nach BRAUN & PALOMBO (2012)

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In der Höhlenkunst wurde das Mammut in der Mammutfunde aus dem sibirischen Eis die Malerei, Gravierung, Abschabtechnik und in einem Wissenschaft und Phantasie beflügelt. Teilweise Fall auch in der Technik des Halbreliefs dargestellt. waren die Körper so „frisch“, dass Füchse und Bei den Darstellungen in der Höhlenkunst kann Hunde das Fleisch noch fraßen. Die jüngsten zwischen realistischen und archaisch abstrakten Mammute mit inselbedingtem Zwergwuchs lebten Figuren unterschieden werden. Die realistischen vor ca. 4.000 Jahren noch auf der Wrangel-Insel, wurden natürlich wiedergegeben mit zahlreichen als in Ägypten bereits die Pyramiden erbaut waren anatomischen Details wie z.B. den Augen, den (STUART ET AL ., 2002). Ohren, den Stosszähnen, dem Rüssel mit z.T. den Fingern am Ende oder der Analklappe. In der Regel datieren diese ins mittlere und späte Magdalénien. Oft finden sich diese Mammutdarstellungen mit anderen Mammuten vergesellschaftet und in Interaktion. Die archaisch abstakten sind nur schematisch dargestellt und die Bauchlinie oft bogenförmig wiedergegeben oder mit extrem langen Beinen (Abb. 21a, b). Diese archaischen Mammutdarstellungen datieren in der Regel ins Aurignacien, Gravettien und Solutréen. (DELLUC & DELLUC 2004).

Abb. 3: Mammutskelett im Ice Age Museum in Moskau (Foto: I.M. Braun)

Abb. 2: Nach LORBLACHET (1995): Beispiele von archaisch dargestellten Mammuten in der

Höhlenkunst: 1-2: Chabot; 3: Chauvet; 4: Pech- Abb. 4: Aus dem Permafrost geborgenes, behaartes Merle; 5: Cougnac; 6-7: Roucadour; 8: La Grèze; 9: Beinfragment eines Mammuts im Naturhistorischen Jovelle Museum in Yakutsk, Sibirien, (Foto: I.M. Braun)

Ob es eine Beziehung zwischen dem Verhalten von Tieren und ihrer Darstellung in der Kunst der Steinzeit gegeben hat, ist bis heute nicht zweifelsfrei geklärt (FLOSS ET AL . 2007, ZESSIN ET AL . 2007).

Mammutfunde Auch Mecklenburg-Vorpommern hat eine große Anzahl von Knochen und Zähnen vom Mammut (Mammuthus primigenius ) aus den eiszeitlichen Schmelzwasserablagerungen und Kiesen geliefert (ZESSIN , 1983, 1984, 2000a, b, 2007). Ähnlich häufig sind solche Funde nahezu in ganz Europa Abb. 5: Mammutschädel im Profil im Ice Age und Nordamerika. Besonders haben aber die Museum in Moskau (Foto: I.M. Braun)

36 Ursus, Mitteilungsblatt des Zoovereins Schwerin, 19. Jahrgang, Heft 1 (August 2013): BRAUN , I. M. & W. ZESSIN : Mammutdarstellungen in der paläolithischen Klein- und Höhlenkunst und der Versuch ihrer zoologisch-ethologischen Interpretation: 35-54, 11 Abb., 25 Fig.,Schwerin

Abb. 6: Der Erstautor I. M. Braun vor dem Schädel Abb. 7: Detail einer Fußsohle des eines Mammutkadavers in einem Kühlhaus in Mammutkadavers in einem Kühlhaus in Yakutsk Yakutsk anlässlich des 4. Internationalen anlässlich des 4. Internationalen Mammutkongress Mammutkongress in Yakutsk im Juni 2007 in Yakutsk im Juni 2007 (Foto: I.M. Braun) (Foto: D. Yesner) Insbesondere das Zoologische Museum in St. Diese Insel wurde zum letzten Refugium für eine Petersburg, Russland, hat mit den ausgestellten der interessantesten Tierarten der Eiszeiten und ist Mammuten (Beresowka-Mammut und Kolyma- dort möglicherweise durch den Menschen Mammutkalb „Dima“) auch den Zweitautor (W.Z.) ausgerottet worden.Heute stellen viele Museen in vor mehr als dreißig Jahren fasziniert und Europa, Asien und Nordamerika diese imposanten veranlasst, sich mit den Mammut-Funden aus Geschöpfe, bzw. was von ihnen übrig geblieben ist, mecklenburgischen Kiesgruben zu befassen. aus.

Abb. 8: „Mammutherde im Schnee“ Originalgröße 56 x 76 cm, Pastell-Kreide, von Dr. Elke Gröning, Clausthal Original beim Zweitautor (W.Z.)

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Abb. 9: Fundplätze von Mammuts und Wollnashörner in Nordostsibirien (in Anlehnung an Bassett George Digby: The Mammoth , 1926). Erklärung: 01 - IDES Mammut, 1707; 02 - PALLAS Wollnashorn, 1771; 03 - SARIETCHIEV Mammut, 1787; 04 - ADAMS Mammut, 1799; 05 - TROFIMOV Mammut, 1839; 06 - ROZHIN Mammut, 1838; 07 - MIDDENDORF Mammut, 1843; 08 - Mammut, 1844; 09 - Wollnashorn, 1858; 10 - SCHMIDT Mammut, 1864; 11 - MAYDELL Mammut, 1869; 12 - MAYDELL Mammut, 1869; 13 - MAYDELL Mammut, 1870; 14 - TCHERSKI Wollnashorn, 1875; 15 - SCHRENCK Wollnashorn, 1877; 16 - BUNGE Mammut, 1884; 17 - TOLL Mammut, 1885; 18 - TOLL Mammut, 1886; 19 - BURIMOVITCH Mammut, 1887; 20 - HERTZ Mammut, 1901; 21 - BRUSNIEV Mammut, 1902; 22 - VOLOSOVITCH Mammut, 1908; 23 - VOLOSOVITCH Mammut, 1910; 24 - GOLTCHIKA Mammut, 1912; Nach Wikipedia/Benutzer:Stevy76

Systematik und Merkmale Mammuthus meridionalis (Nesti 1825); Pliozän bis Mammuthus primigenius , das Wollhaarmammut, Altpleistozän; Afrika, Eurasien, aus der Familie der Elephantidae, war ein extrem an Nordamerika die Eiszeit angepasster Vertreter der Mammuthus primigenius (Blumenbach 1799); Kaltsteppenlandschaft. So besaßen sie eine Mittelpleistozän Mittelholozän; sogenannte Afterklappe (siehe auch Nr. 9: Eurasien, Nordamerika Gönnersdorf und Nr. 18 Höhle Rouffignac), die von Mammuthus subplanifrons Osborn 1928; Pliozän; den rezenten Elefanten nicht bekannt ist. Sie wurde Ost- und Zentralafrika erstmals an gemalten Darstellungen aus der Mammuthus trogontherii Pohlig 1885; Alt- bis jungpaläolithischen Höhlenkunst beobachtet. Ihre Mittelpleistozän; Eurasien. Funktion blieb lange unklar, bis sie dann mittels der Mammutkadaver aus dem sibirischen Eis gedeutet Die Art Wollhaarmammut ( Mammuthus werden konnte. primigenius , im Folgenden nur Mammut genannt) Der nächste Verwandte des Wollhaarmammuts in lieferte den jungpaläolithischen Künstlern die der rezenten Fauna ist der Indische Elefant. Die Vorlagen für ihre Darstellungen des Mammuts. Die Trennung erfolgte mutmaßlich vor über sechs ausladend und an den Enden nach innen gebogenen, Millionen Jahren in Afrika. Man unterscheidet bis zu 300 kg schweren Stoßzähne ausgewachsener heute allgemein neun Mammutarten (fett gedruckt Mammutbullen (die der Kühe sind nicht so massiv), das Wollhaarmammut): zeigen Abnutzungsspuren, die darauf schließen Mammuthus africanavus Arambourg 1952; Pliozän lassen, dass damit der Schnee von den Kräutern und bis Altpleistozän; Nordafrika Gräsern geschoben wurde. Sie sind heute noch Mammuthus columbi Hibbard 1955; Alt- bis begehrtes Handelsgut für Elfenbeinschnitzereien, Jungpleistozän; Nord- und Zentralamerika die natürlich nicht dem Elfenbein-Embargo der Mammuthus creticus Bate 1907; Altpleistozän; rezenten Elefanten unterliegen. Zu den weiteren Südeuropa Unterscheidungsmerkmalen von Mammut und Mammuthus exilis Maglio 1970; Mittel- bis Elefant zählen an vorderster Stelle die lange Jungpleistozän; Nordamerika Behaarung mit langen Grannenhaaren (bis fast 1 m) Mammuthus lamarmorai Major 1883; und feiner Unterwolle sowie die relativ kleinen Jungpleistozän; Südeuropa Ohren [beim 100 kg schweren Mammutkalb „Dima“ nur etwa ein zehntel so groß wie bei

38 Ursus, Mitteilungsblatt des Zoovereins Schwerin, 19. Jahrgang, Heft 1 (August 2013): BRAUN , I. M. & W. ZESSIN : Mammutdarstellungen in der paläolithischen Klein- und Höhlenkunst und der Versuch ihrer zoologisch-ethologischen Interpretation: 35-54, 11 Abb., 25 Fig.,Schwerin gleichaltrigen (7-8 Monate) Afrikanischen Elefantenkälbern]. Das Rüsselende zeigt im Gegensatz zu den Afrikanischen und Indischen Elefanten eine breitere obere Greiflippe als beim Indischen und Afrikanischen Elefanten. Der Kopf ist hoch und oben zugespitzt, was insbesondere auf den jungpaläolithischen Mammutdarstellungen zusammen mit der hoch gewölbten Schulter mit der abfallenden Rückenlinie ein charakteristisches

Aussehen ergibt, das bei frühen Rekonstruktionen, Abb. 11: Rechter Unterkiefer eines Mammuts von ohne Kenntnis der Höhlenmalerei, zumeist falsch Tarzow bei Wismar. Nach ZESSIN 2000b dargestellt wurde. In der Darstellung vom Mammut wurde neben sehr realistischen Darstellungen die Für den Fund aus Tarzow in Mecklenburg (Abb. Reduktion sogar soweit getrieben, dass nur noch die 10, 11) konnte das Alter mit etwa 23.900 +/-130 charakteristische Kopf-Rückenlinie gezeichnet Jahren BP ermittelt werden (SOMMER & BENECKE , wurde und jedermann darin ein Mammut erkennen 2009). konnte! Häufiger als Knochen werden die charakteristischen Backenzähne der Mammute in Katalog den norddeutschen Kiesgruben gefunden (ZE SSIN , Nr. 1.1 Fundort Höhle Vogelherd (Baden- 1983, 1984). Mammute hatten in jeder Kieferhälfte Württemberg, Deutschland) maximal sechs Zähne, von denen aber jeweils nur Diese nahezu vollständige Vollplastik wurde zwei gleichzeitig in Gebrauch waren. zusammen mit anderen Tierstatuetten anlässlich der Mit ihren großen Backenzähnen, die sich ersten Ausgrabungen im Vogelherd im Horizont V propalinal, d.h. von hinten nach vorn durch G. Riek gefunden. Sie wurde aus dem Kern gegeneinander bewegten, konnten sie große eines Mammutstosszahns angefertigt und hat eine Mengen Gras verarbeiten. Die Nahrungsmenge Länge von 5 cm, eine Höhe von 3,1 cm und eine dürfte etwa 500 kg Gras und/oder Kräuter pro Tag Breite von 2,2 cm. getragen haben. Aus den Mageninhalten sibirischer, im Dauerfrostboden konservierter Mammuts weiß man, dass die Nahrung hauptsächlich aus echten Gräsern und Riedgräsern bestand, die mit den Schmelzlamellen der Backenzähne zerrieben wurden. Diese büchsenartig geschlossenen Schmelzlamellen sind mit Dentin gefüllt und mit Zahnzement miteinander verbunden. Aus der Zahl der Lamellen lässt sich das individuelle Alter des Mammuts bestimmen (Tab. 1).

Tab. 1 Lamellenzahl bei Mammuthus primigenius (BLUMENBACH) (Über Bruchstrich: Oberkiefer, darunter Unterkiefer ) Nach SOERGEL (1913) Milchmolaren Definitive Molaren Fig. 1.1: Mammutplastik aus Elfenbein, 5 cm lang dm 1 dm 2 dm 3 M 1 M 2 M 3..... aus der Höhle Vogelherd (Baden-Württemberg, 3-4 6-8 9-12 9-15 12-18 18-27 Deutschland). Nach FLOSS 2-4 6-8 9-12 9-15 12-18 18-24 (2009)

Auf dem Körper sind deutlich sichtbare X-Zeichen angebracht. Des Weiteren wurden je eine Punkt- und eine Kerbreihe eingraviert. Nach HAHN (1986) könnte es sich aufgrund des massigen Kopfes um die Darstellung eines Bullen handeln. Wir können uns dieser Deutung anschliessen. Bei dieser und den weiter unten gezeigten Kleinplastiken ist eine zoologisch-ethologische Interpretation nur sehr eingeschränkt möglich. Geschlechtstypische Merkmale sind in der Regel nicht eindeutig dargestellt worden, was mutmaßlich beabsichtigt war. Abb. 10: Rechte Unterkieferhälfte des Tarzower Datierung: Aurignacien Fundes von der lingualen Seite gesehen. Literatur: BOSINSKI 1982, HAHN 1986, MÜLLER - Nach ZESSIN 2000b BECK & ALBRECHT (Hrsg.) 1987

39 Ursus, Mitteilungsblatt des Zoovereins Schwerin, 19. Jahrgang, Heft 1 (August 2013): BRAUN , I. M. & W. ZESSIN : Mammutdarstellungen in der paläolithischen Klein- und Höhlenkunst und der Versuch ihrer zoologisch-ethologischen Interpretation: 35-54, 11 Abb., 25 Fig.,Schwerin

Fig. 1.2: Mammutvollplastik aus Elfenbein von der Schwäbischen Alb, Höhle Vogelherd (Baden-Württemberg, Deutschland), 3,7 cm lang. Nach CONARD 2008

Nr. 1.2 Fundort Höhle Vogelherd (Baden- Erste Sondierungen erfolgten bereits 1963 durch Württemberg, Deutschland) Gustav Riek. Aus dem Paläolithikum wurden Diese eindrückliche vollständige Vollplastik wurde unterschiedliche Schichten angetroffen, die dem anlässlich der seit 2005 durchgeführten Mittelpaläolithikum, dem Aurignacien, dem Nachgrabungen des Abraums der Riek’schen Gravettien und dem Magdalénien angehören. Grabungen im Juni 2006 gefunden. Im Zusammenhang mit Kleinkunst sind es vor Es ist bisher die einzige vollständige allem die zwei aurignacienzeitlichen Schichten von aurignacienzeitlichen Tierdarstellung der rund Bedeutung. Wie im Vogelherd wurden hier aus zwanzig bisher von der Schwäbischen Alb Mammutelfenbein angefertigte Kleinkunstwerke bekannten Statuetten. Mit einer Länge von nur 3,7 gefunden. Auch wen die Anzahl im Gegensatz zum cm ist es auch die bisher kleinste Vogelherd deutlich geringer ist, handelt es sich um Mammutvollplastik von der Schwäbischen Alb. Die bedeutende Funde. Fusssohlen tragen auf der Unterseite ein feines Die hier vorliegende unvollständige Vollplastik Kreuzmuster und die Oberseite wurde mit sechs eines Mammuts wurde aus mehr als 40 Einzelteilen feinen Strichen verziert. zusammengesetzt. Trotz der Unvollständigkeit ist Datierung: Aurignacien die Figur deutlich als Mammut ansprechbar. Sie hat Literatur: C ONARD 2008, CONARD 2009 eine Länge von 6,7 cm, eine Höhe von 3,8 cm und eine Breite von 2,9 cm. Wie es für die Nr. 2 Geissenklösterle (Baden-Württemberg, aurignacienzeitlichen Statuetten von der Deutschland) Schwäbischen Alb üblich ist, wurde der Körper mit Das im Achtal bei Blaubeuren auf der unterschiedlichen Zeichen verziert. Mikroskopische Schwäbischen Alb gelegene Geissenklösterle wurde Untersuchungen zeigen, dass der Kopf mit kleinen zwischen 1973 und 2002 von der Universität Rötelflecken bedeckt ist. Tübingen archäologisch untersucht. Datierung: Aurignacien Literatur: BOSINSKI 1982, HAHN 1986, MÜLLER - BECK & ALBRECHT (Hrsg.) 1987

Nr. 3 Fundort: Dolní Vestoni če (dt. Unterwisternitz) (Mähren, Tschechische Republik) Dolní Vestoni če ist eine sehr bedeutende große Freilandfundstelle des östlichen Gravettien, dem sogenannten Pavlovien. Erste systematische Grabungen erfolgten seit 1924 durch K. Absolon und werden bis heute teilweise weitergeführt. Neben Behausungsgrundrissen wurden auch Reste von mehr als zehn Bestattungen gefunden. Zu den

Fig. 2: Mammutvollplastik aus Elfenbein, 6,7 cm Funden gehören auch zahlreiche, oft verzierte, lang, aus dem Geissenklösterle (Baden- Geräte aber auch unterschiedliche Württemberg, Deutschland). Kleinkunstobjekte aus Mammutelfenbein. Nach HOLDERMANN ET AL . 2001 Bedeutsam sind die Kleinkunstobjekte zu denen unterschiedliche Tier- und Menschenstatuetten (v.a. Frauenstatuetten), u.a. aus gebranntem Ton,

40 Ursus, Mitteilungsblatt des Zoovereins Schwerin, 19. Jahrgang, Heft 1 (August 2013): BRAUN , I. M. & W. ZESSIN : Mammutdarstellungen in der paläolithischen Klein- und Höhlenkunst und der Versuch ihrer zoologisch-ethologischen Interpretation: 35-54, 11 Abb., 25 Fig.,Schwerin gehören. Diese Art von Kleinkunst aus gebranntem Ton sowie Tierplastiken sind typisch für das Pavlovien und sind bis jetzt aus dem westlichen Gravettien unbekannt. Es handelt sich um eine sehr abstrakte Mammutvollplastik aus gebranntem Ton. Sie hat eine Länge von 3,2 cm, eine Höhe von 2,3 cm und eine Breite 1,3 cm.

Fig. 4.2: Mammutvollplastik aus gebranntem Ton aus Pavlov. Nach VALOCH , K., LÁZNICKOVÀ - GALETOVÁ , M. (Eds.) (2009)

Fig. 3.1: Mammutvollplastik aus gebranntem Ton, Länge von 3,2 cm, Dolní Vestoni če (dt. Unterwisternitz) (Mähren, Tschechische Republik). Nach VALOCH , K., LÁZNICKOVÀ -GALETOVÁ , M. (Eds.) (2009)

Nr. 4.1–4.3 Fundort Pavlov (dt. Pollau) (Mähren, Tschechische Republik) Trotz der unvollständigen Erhaltung sind diese drei vorliegenden Vollplastiken aus gebranntem Ton aufgrund der Form als Mammut ansprechbar. Die Figur 4.1 hat eine Länge von 6 cm und eine Höhe von 5 cm. Fig 4.3: Mammutvollplastik aus gebranntem Ton, Datierung: Pavlovien (östliches Gravettien), ca. Länge aus Pavlov. Nach VALOCH , K., 26'000 BP LÁZNICKOVÀ -GALETOVÁ , M. (Eds.) (2009) Literatur: KLIMA 1991, VALOCH & LAZNICKOVA - GALETOVA (HRSG.) 2009 Nr. 4.4 Pavlov (Mähren, Tschechische Republik) Nahezu vollständige aus Mammutelfenbein angefertigte Plastik, die unter den Ausgrabungen von B. Klima gefunden wurde. Sie ist 6,9 cm lang und 4,4 cm hoch. Datierung: Pavlovien (östliches Gravettien), ca. 26'000 BP Literatur: VALOCH & LAZNICKOVA -GALETOVA (HRSG.) 2009

Fig 4.1: Mammutvollplastik aus gebranntem Ton, Länge von 6 cm aus Pavlov (dt. Pollau) (Mähren, Tschechische Republik). Nach VALOCH , K., LÁZNICKOVÀ -GALETOVÁ , M. (Eds.) (2009)

Fig. 4.4: Mammutplastik aus Elfenbein, 6,9 cm lang, Pavlov. Nach Valoch, K., Láznickovà- Galetová, M. (Eds.) (2009)

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Nr. 5 P ředmosti (dt. Brückenkopf) (Mähren, Datierung: Pavlovien (östliches Gravettien), ca. Tschechische Republik) 26'000 BP Die Freilandfunstelle P ředmosti wurde 1880 von H. Literatur: ABSOLON & KLIMA 1977, VALOCH & Wankel entdeckt und im Laufe der Zeit von K. J. LAZNICKOVA -GALETOVA (HRSG.) 2009 Maška, M. Křiž, K. Absolon und B. Klima untersucht. Nr. 6 Avdeevo (Russland) Die Freilandfundstelle Avdeevo liegt am Fluss Sejm etwa 40 km westlich der Stadt Kursk. Insgesamt wurden zwei Wohnstrukturen gefunden mit zahlreichem Fundmaterial. Die ersten Ausgrabungen wurden zwischen 1946 und 1949 von Voevodskij und Rogachev ausgegraben und später ab 1972 von Gvozdover und Grigor’ev. Die Befunde der Behausungen und das Fundmaterial sind typisch für das Gravettien der russischen Ebene und gehört dem Kostienkien (nach den Fundstellen von Kostienki) an. Unter den figurativen Kleinkunstobjekten befinden sich drei Mammutplastiken, eine Pferdeplastik und Frauenstatuetten, die u.a. aus Mammutelfenbein hergestellt sind.

Fig. 5a: Mammutplastik aus Elfenbein, 11,6 cm Datierung: Kostienkien (Gravettien der russischen lang, Předmosti (dt. Brückenkopf). Nach VALOCH , Ebene), ca. 21'000 – 20'000 BP K., LÁZNICKOVÀ -GALETOVÁ , M. (Eds.) (2009) Literatur: GVOZDOVER 1995

Nr. 6.1 Avdeevo (Russland) Diese Vollplastik wurde aus einem spongiosen Knochen, sehr wahrscheinlich aus einem Mammutwirbel hergestellt. Sie hat eine Länge von 9,5 cm, eine Höhe von 9,6 cm und eine Breite 3 cm. Formell erinnert sie stark an die Mammutvollplastik aus P ředmosti.

Fig. 5b: Zeichnerische Rekonstruktion der Mammutplastik, Předmosti. Nach ABSOLON , K., KLÍMA , B. (1977)

Das Fundmaterial ist sehr reichhaltig. Die Knochen- und Geweihgeräte und die Kleinkunst sind typisch für das Pavlovien. Auch wurden zahlreiche Schmuckreste gefunden. Unter den Tierresten dominiert bei weitem das Mammut. K. J. Fig. 6.1: Knöcherne Mammutplastik von Avdeevo Maška entdeckte ein Kollektivgrab von zwanzig (Russland). Höhe 9,6 cm. Nach GVOZDOVER (1995) Individuen, darunter acht Erwachsene und zwölf Kinder und Heranwachsende. Nr. 6.2 Avdeevo (Russland) Die hier vorgestellte nahezu vollständige Die zwei übrigen Mammutplastiken wurden aus Mammutplastik wurde aus einem Sandstein angefertigt. Die hier vorgestellte Figur Mammutstosszahn angefertigt. Sie wurde 1895 von mit der charakteristischen Silhouette des Mammuts M. K řiž gefunden und hat eine Länge von 11,6 cm, hat eine Länge von 10 cm, eine Höhe von 7,3 cm eine Höhe von 10 cm und eine Breite von 3,3 cm. und eine maximale Breite von 5 cm.

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Nr. 7.1 Kostienki 1 (Russland) Es handelt sich um eine sehr schematisch wiedergegebene Statuette aus Mergelkalk, die nur aufgrund der typischen Silhouette als Mammut angesprochen werden kann. Sie hat eine Höhe von 2,8 cm.

Fig. 7.1: Mammutfigur aus Mergelkalk, Höhe 2,8 cm. Nach COOK (2013)

Nr. 7.2 Kostienki 1 (Russland) Ebenfalls aus Mergelkalk angefertigte Mammutstatuette. Die Oberfläche zeigt Spuren Bemalung mit rotem Ocker. Sie hat eine Höhe von 3,7 cm.

Fig. 6.2: Mammutplastik aus Sandstein von Avdeevo (Russland). Höhe 7,3 cm. Nach GVOZDOVER (1995)

Nr. 7 Kostienki 1 (Russland) In der Umgebung von Kostienki wurden mehrere bedeutende Behausungsspuren mit reichhaltigem Fundmaterial und qualitativer Kleinkunst gefunden. Fig. 7.2: Mammutfigur aus Mergelkalk mit Die Gegend liegt nördlich vom Schwarzen Meer Bemalung aus Ocker, Höhe 3,7 cm. am Fluss Don. Kostienki ist auch namengebend für Nach COOK (2013) das sog. Kostienkien, dem Gravettien der russischen Ebene. Unter den Kleinkunstobjekten Nr. 8 Abri de La Madeleine (Dép. Dordogne, befinden sich zahlreiche Frauenstatuetten, u.a. aus Frankreich) Mammutelfenbein hergestellt und Tierstatuetten, Der nahe bei Les Eyzies-de-Tayac gelegene grosse die in der Regel aus weichem Mergelkalk Abri de La Madeleine befindet sich direkt am angefertigt wurden. In Kostienki 1 wurden rund 50 heutigen Ufer der Vézère. Erste Ausgrabungen und in Kostienki 11 vier Mammutstatuetten erfolgten bereits ab 1863 durch und gefunden. Kostienki 1 wurde 1879 von I.S. Edouard Lartet. Bei diesen ersten Ausgrabungen Poliakov entdeckt und von unterschiedlichen wurden nebst diversen Stein- und Knochengeräten Forschern seither ausgegraben. auch die ersten Kleinkunstobjekte gefunden. Es Datierung: Kostienkien (Gravettien der russischen folgten weitere Ausgrabungen diverser Forscher. Ebene), ca. 24'000 – 21'000 BP Die wichtigsten Ausgrabungen erfolgten ab 1911 Literatur: ABRAMOVA 1995 von D. Peyrony. Ab 1968 führte J.-M. Bouvier Kontrollgrabungen durch für das Verständnis der

43 Ursus, Mitteilungsblatt des Zoovereins Schwerin, 19. Jahrgang, Heft 1 (August 2013): BRAUN , I. M. & W. ZESSIN : Mammutdarstellungen in der paläolithischen Klein- und Höhlenkunst und der Versuch ihrer zoologisch-ethologischen Interpretation: 35-54, 11 Abb., 25 Fig.,Schwerin

Stratigraphie. Der Abri de La Madeleine ist der Interessant ist, dass keines der Mammute aus namengebende Fundort des Magdalénien, der Gönnersdorf Stosszähne zeigt. Nach GUTHRIE (in letzten Kultur des west- und mitteleuropäischen BOSINSKI 1984) ist dies aufgrund des Mangels an Jungpaläolithikums. Der Begriff Magdalénien ist pflanzlicher Ernährung am Ende des Pleistozäns von Gabriel de Mortillet definiert worden. Henri (Eiszeitalters), welche für die Mammute sehr Breuils Gliederung des Magdalénien IV bis VI wichtig war, zurückzuführen. erfolgte aufgrund der Knochen- und Geweihgeräte aus dem Abri de La Madeleine. Die Funde, insbesondere die Kleinkunstwerke sind sehr bedeutend und zahlreich.

Fig. 9: Mammut-Gravierung auf Schieferplatte Nr. Fig. 8a: Gravierte Mammutdarstellung auf einem 98 mit Andeutung der Analklappe. Stosszahnfragment, Länge: 24,8 cm. Nach BOSINSKI & FISCHER (1980) Nach LARTET & CHRISTY (1875) Datierung: Jüngeres Magdalénien Literatur: BOSINSKI 1984, BOSINSKI 2008, BOSINSKI & FISCHER 1980

Nr. 10 Mal’ta (Russland) Die in Ostsibirien gelegene Fundstelle von Mal’ta befindet sich nahe des Baikalsees in 80 km Entfernung von Irkutsk. Sie wurde 1928 von M.M. Fig. 8b: Zeichnerische Rekonstruktion der Guerassimov entdeckt und zwischen 1928 und 1958 gravierten Mammutdarstellung. von ihm ausgegraben. Unterschiedliche Nach ROUSSOT (2002) Behausungsgrundrisse konnten festgestellt werden. Nebst unterschiedlichen Knochen- und Steingeräten Die hier vorgestellte gravierte Mammutdarstellung sind die vorgefundene reichhaltige Kleinkunst und wurde auf einem Stosszahnfragment angebracht. die Schmuckelemente sehr bedeutsam. Gefunden Sie wurde bereits anlässlich der ersten wurden u.a. mehrere aus Mammutelfenbein Ausgrabungen 1864 gefunden und galt als ein angefertigte Frauenstatuetten und 16 direkter Beweis der damaligen Zeit, dass der Vogelstatuetten. Daneben finden sich auch prähistorische Mensch mit dem Mammut Gegenstände mit reichhaltiger nicht figurativer gleichzeitig gelebt hat. Die Darstellung stellt Verzierung. vermutlich einen aufgeregten (Schwanzstellung) Die einzige Darstellung eines Mammuts ist eine alten Bullen mit großen Stoßzähnen dar. fein angebrachte Gravierung auf einem Datierung: Magdalénien Elfenbeinplättchen. Das eine Ende trägt eine Literatur: LARTET & CHRISTY 1875, PEYRONY ausgebrochene Durchbohrung und lässt somit 1924, BOUVIER 1977 vermuten, dass es als Anhänger benutzt wurde.

Nr. 9 Gönnersdorf (Rheinland-Pfalz, Deutschland) Mit 76 Gravierungen von Mammuts auf Schieferplatten ist Gönnersdorf der Fundort mit bis jetzt am meisten vorgefundenen

Mammutdarstellungen in der Kleinkunst. Oftmals Fig. 10: Mammut-Gravierung auf einem wurden die Mammute – wie im hier vorgestellten Elfenbeinplättchen, Länge 8,2 cm. Beispiel von der Platte 98 - sehr realistisch Nach ABRAMOVA (1995) wiedergegeben, u.a. mit Andeutung der Analklappe. Aus Gönnersdorf sind auch eindeutige Datierung: 23'000 +/- 500 BP Darstellungen von jungen Mammuten bekannt. Literatur: A BRAMOVA 1995

44 Ursus, Mitteilungsblatt des Zoovereins Schwerin, 19. Jahrgang, Heft 1 (August 2013): BRAUN , I. M. & W. ZESSIN : Mammutdarstellungen in der paläolithischen Klein- und Höhlenkunst und der Versuch ihrer zoologisch-ethologischen Interpretation: 35-54, 11 Abb., 25 Fig.,Schwerin

Nr. 11 Berelëkh A (Republik Sakha, Russland) Der Fundort von Berelëkh A befindet sich auf dem 71. Breitengrad in der Rebublik Sakha (Jakutien). Die hier vorgestellte Gravierung ist auf einem Stosszahnfragment eines jungen Mammuts angebracht. Während der Körper realistisch in den Proportionen dargestellt ist, sind die Beine und der Rüssel extrem lang. Das Objekt wurde etwa 50 km von der spätpaläolithischen Fundstelle Berelëkh gefunden, die zahlreiche Mammutknochen geliefert hat.

Fig. 12: Sandsteinplatte (Platte 1042) mit drei übereinander gravierte Mammute aus der Höhle Las Caldas (Prov. Asturien, Spanien). Nach CORCHÓN RODRÍGUEZ 1998

Fig. 12 a: Sandsteinplatte (Platte 1042) mit Mammut Nr. 1. Nach CORCHÓN RODRÍGUEZ 1998

Fig. 11: Nach BOSINSKI & FISCHER (1980)

Datierung: unbekannt (Berelëkh: ca. 13'000 BP) Literatur: ABRAMOVA 1995

Nr. 12 Höhle Las Caldas (Prov. Asturien, Spanien) Drei auf einer Sandsteinplatte (Platte 1042 nach Corchón Rodríguez) übereinander gravierte Mammute aus der Höhle Las Caldas sind die bisher am westlichsten gefundenen Mammutdarstellungen. Auf der gleichen Plattenseite ein Nashorn und auf Fig. 12 b: Sandsteinplatte (Platte 1042) mit der Plattenrückseite einen Anthropomorphen mit Mammut Nr. 2. Nach CORCHÓN RODRÍGUEZ 1998 Tierkopf.

45 Ursus, Mitteilungsblatt des Zoovereins Schwerin, 19. Jahrgang, Heft 1 (August 2013): BRAUN , I. M. & W. ZESSIN : Mammutdarstellungen in der paläolithischen Klein- und Höhlenkunst und der Versuch ihrer zoologisch-ethologischen Interpretation: 35-54, 11 Abb., 25 Fig.,Schwerin

Fig. 13: Speerschleuderende mit Darstellung eines vollplastisch und außergewöhnlich gestalteten Mammuts, Länge 12,4 cm, aus Bruniquel, Abri Montastruc (Dép. Tarn-et-Garonne, Frankreich). Nach SIEVEKING (1987)

Fig. 12 c: Sandsteinplatte (Platte 1042) mit Nr. 14 Höhle Canecaude I (Dép. Aude, Mammut Nr. 3. Nach CORCHÓN RODRÍGUEZ 1998 Frankreich) Mit einer maximalen Länge von rund 20 m und Datierung: Älteres mittleres Magdalénien, ca. einer maximalen Breite von ca. 15 m ist die 14'000 / 13'650 BP Fundstelle von Canecaude I eine kleine Höhle. Sie Literatur: CORCHÓN RODRÍGUEZ 1998 liegt auf der Gemeinde von Villardonnel und ist etwa 15 km nördlich von Carcassonne entfernt. Nr. 13 Bruniquel, Abri Montastruc (Dép. Tarn- Ausgegraben wurde sie zwischen 1966 und 1976 et-Garonne, Frankreich) unter der Leitung von D. Sacchi, dabei wurden drei Dieses Speerschleuderende zeigt die Darstellung archäologische Schichten aus dem eines vollplastisch und außergewöhnlich gestalteten Jungpaläolithikum angetroffen: zwei Schichten aus Mammuts. Es hat eine Länge von 12,4 cm, eine dem Aurignacien und eine aus dem mittleren Höhe von 6 cm und eine Breite von 1,5 cm und ist Magdalénien. aus Rentiergeweih hergestellt. Der Widerhaken ist alt abgebrochen. In einer nachträglich – während des Magdalénien - angebrachten Aushöhlung im Bereich des Rückens wurde ein neuer Widerhaken eingesetzt, der auch aus Rentiergeweih besteht. Dieser neue Widerhaken ging im verloren und wird heute durch eine moderne Hakenreplik ersetzt. Die merkwürdige Form des Mammuts resultiert vor allem aus der Verfügbarkeit des zu bearbeitenden Abschnitts des Geweihs, das für die Anfertigung des Stückes benutzt wurde. Die beiden Augen sind durch eine Aushöhlung gestaltet worden und es kann angenommen werden, dass diese mit einer Einlage versehen waren. Das Objekt wurde bereits 1866 von Peccadeau de l’Isle Fig. 14a: Speerschleuderende als Mammutskulptur, gefunden und anlässlich der Weltausstellung in Höhle Canecaude I (Dép. Aude, Frankreich), 8,7 Paris im Jahre 1867 gezeigt. Zusammen mit cm lang. Nach SACCHI (1986) anderen Funden aus diversen jungpaläolithischen Stationen aus Bruniquel, darunter weitere bedeutende Kleinkunstwerke, wurde es 1887 an das British Museum in London verkauft, wo es sich bis heute noch befindet. Datierung: Mittleres Magdalénien Literatur: SIEVEKING 1987, STODIEK 1993

Fig. 14a: Zeichnerische Rekonstruktion des Speerschleuderendes als Mammutskulptur, Höhle Canecaude I. Nach SACCHI (1986)

46 Ursus, Mitteilungsblatt des Zoovereins Schwerin, 19. Jahrgang, Heft 1 (August 2013): BRAUN , I. M. & W. ZESSIN : Mammutdarstellungen in der paläolithischen Klein- und Höhlenkunst und der Versuch ihrer zoologisch-ethologischen Interpretation: 35-54, 11 Abb., 25 Fig.,Schwerin

Bei der hier vorgestellten Mammutdarstellung Beim hier vorgestellten Objekt handelt es sich um handelt es sich auch um eine Vollplastik, die sich das Fragment eines Lochstabes, das in den wie beim Fund vom Abri Montastruc an einem Schichten des Protomagdalénien von D. und E. Speerschleuderende angebracht wurde. Es wurde Peyrony gefunden wurde. Darauf dargestellt sind aus Rentiergeweih angefertigt – entweder aus zwei tief eingravierte sich gegenüberstehende einem Teil der Geweihschaufel oder der Mammuts, deren Köpfe sich gegenseitig berühren. Augsprosse. Das Objekt ist nur fragmentarisch Nach BOSINSKI & FISCHER (1980) handelt es sich erhalten und hat eine Länge von 8,7 cm, eine Höhe dabei um zwei kämpfende Tiere. von 5,7 cm und eine Breite von 1,8 cm. Der Körper des Mammuts ist mit fein angebrachten gravierten Stichen versehen, die mit Sicherheit die Behaarung des Tieres andeuten. Die Stosszähne sind abgebrochen und der Rüssel ist am Ende aufgerollt dargestellt. Auch die Augen sind wiedergegeben, jedoch in anatomisch falscher Position. Der nicht mehr vorhandene Widerhaken wurde sicherlich am ausgebrochenen Ende am Hinterteil angebracht, so wie es die Rekonstruktionszeichnung von D. Sacchi zeigt. Datierung: Mittleres Magdalénien Fig. 15: Fragment eines knöchernen Lochstabes mit Literatur: SACCHI 1996, STODIEK 1993 zwei tief eingravierten, sich gegenüberstehenden Nr. 15 Abri Laugerie-Haute (Dép. Dordogne, Mammuten. Nach BOSINSKI (1990)

Frankreich) Datierung: Bei der auf dem Gebiet von Les Eyzies-de-Tayac Protomagdalénien bzw. Périgordien VII gelegenen Abri Laugerie-Haute handelt es sich um Literatur: BOSINSKI & FISCHER 1980, PEYRONY & eine sehr wichtige Fundstelle im PEYRONY 1938, TABORIN & THIÉBAULT 1994 südwestfranzösischen Périgord. Der Abri ist 180 m lang, hat eine Breite von 35 m und liegt nahe am Nr. 16 Höhle Chabot (Dép. Gard, Frankreich) rechten Vézèreufer. Die ersten Ausgrabungen Die Höhle Chabot liegt auf dem Gemeindegebiet erfolgten bereits 1862 durch E. Lartet. Daraufhin von Aiguèze und befindet sich 15 m oberhalb der folgten weitere Ausgrabungen diverser Forscher. mittleren heutigen Wasserhöhe des Flusses Die sicherlich am wichtigsten Ausgrabungen Ardèche. Es handelt sich um eine kleine Höhle. wurden zwischen 1921 und 1935 von D. und E. 1878 – ein Jahr vor der Entdeckung der berühmten Peyrony durchgeführt. Ihre Ergebnisse mündeten in Höhlenmalereien von Altamira – entdeckt und der bis heute einzigen Monographie über diese beschreibt Léopold Chiron die gravierten Fundstelle. Von 1957 bis 1959 erfolgten kleinere Darstellungen aus der Höhle Chabot. Auch fertigt Grabungen im östlichen Teil des Abris unter der er die ersten Fotos an. In den Figuren sieht er Leitung von F. Bordes, dem damaligen Professor Menschen und Vögel. Jedoch ist Chiron sich des für Urgeschichte an der Universität Bordeaux und hohen Alters der Darstellungen nicht bewusst. Bei von P. Smith im westlichen Teil. 1967 führte den Darstellungen handelt es sich aber vor allem schliesslich G. Guichard noch Untersuchungen um Mammute, gefolgt von Pferden, einem Boviden durch, vor allem für das Verständnis zur Genese der und Cerviden. Auch wenn das genaue Alter der Sedimentologie der Fundstelle. In Laugerie-Haute Darstellungen nicht bekannt ist – da es sich um wurden Schichten aus dem Gravettien, dem Gravierungen handelt und diese nicht direkt datiert Aurignacien V, dem Protomagdalénien (auch unter werden können – wird heutzutage allgemein der Bezeichnung Périgordien VII bekannt) dem angenommen, dass sie aus dem Gravettien oder aus Solutréen und aus dem älteren Magdalénien dem Solutréen stammen. Das Solutréen ist auch gefunden. Mit einer vollständigen Abfolge des archäologisch in der Höhle nachgewiesen. Solutréen ist Laugerie-Haute wichtig für das Das hier vorliegende Mammut ist Teil eines Verständnis über die regionale Entwicklung dieser Frieses. Der untere Teil der Felswand ist leider Kultur. Alle Schichten lieferten ein reichhaltiges abgebrochen. Unter den mehreren angeordneten Fundmaterial insbesondere an Steingeräten. Im gravierten Linien ist deutlich die Silhouette eines östlichen Teil des Abris wurden zusätzlich noch Mammuts zu erkennen mit der charakteristischen wenige Spuren aus dem mittleren und jüngeren Kopfform, dem Einknick zwischen Kopf und Magdalénien und aus dem Azilien Rücken und die in einem Bogen dargestellte (Spätpaläolithikum) angetroffen. Die Knochen- und Bauchlinie. Geweiheräte sowie Kleinkunstobjekte sind eher selten, da diese erst mit dem mittleren Magdalénien deutlich zunehmen.

47 Ursus, Mitteilungsblatt des Zoovereins Schwerin, 19. Jahrgang, Heft 1 (August 2013): BRAUN , I. M. & W. ZESSIN : Mammutdarstellungen in der paläolithischen Klein- und Höhlenkunst und der Versuch ihrer zoologisch-ethologischen Interpretation: 35-54, 11 Abb., 25 Fig.,Schwerin

Stosszähnen, dem langen und am Ende aufgerollten Rüssel sowie dem lang gestreckten und von der Form her eher rechteckigen Körper wurde mit Lehm an die Höhlenwand gemalt. Ein in der Höhle vorgefundenes Holzkohlefragment wurde mit Hilfe der AMS-Methode auf 32'740 +/- BP datiert (Aurignacien). Fraglich ist, ob die Darstellungen auch so alt sind.

Fig. 16a: Gravierungen mit einem Mammut, Höhle Chabot (Dép. Gard, Frankreich). Nach BOSINSKI (1999)

Fig. 17: Mit Lehm an die Höhlenwand der Höhle La Baume-Latrone (Dép. Gard, Frankreich) gemalt Nach BOSINSKI (1999)

Datierung: Aurignacien ? Literatur: LOUIS & DROUOT 1953, AZÉMA ET AL . 2012

Nr. 18 Höhle Rouffignac (Dép. Dordogne, Frankreich) Fig. 16b: Gravierungen mit einem Mammut, Höhle Unter den zahlreichen und unterschiedlichen Chabot, Nach ROUSSOT (2002) Mammutdarstellungen aus der Höhle Rouffignac sollte diese hier exemplarisch kurz vorgestellt Datierung: Gravettien? Solutréen? werden. Es handelt sich um eine sehr realistische Literatur: COMBIER 1984 Widergabe des Tieres und die anatomischen Details sind gut erkennbar. Sie befindet sich an der Grossen Nr. 17 Höhle La Baume-Latrone (Dép. Gard, Decke und ist eine der wenigen vollständigen Frankreich) Mammutdarstellungen aus dieser Höhle. Die Höhle von La Baume-Latrone befindet sich etwa 3 km entfernt von der Gemeinde Sainte- Anastasie und gehört zu einem Karstsystem mit drei weiteren Höhlen. Die Höhle selber war schon länger bekannt, jedoch wurden die Darstellungen erst 1940 von Jugendlichen entdeckt. Die Figuren wurden zuerst im Auftrag von H. Bégouën von A. Glory und P. Fittes untersucht. Spätere Untersuchungen erfolgten in den 1950er Jahren durch E. Drouot. Seit 2009 werden die Darstellungen nach neusten Methoden mit Hilfe eines 3D-Scanners von einer wissenschaftlichen Equipe unter der Leitung von M. Azéma aufgenommen. Heute werden an die 30 Fig. 18: „Le Grand père “ (der Großvater) genannte Darstellungen gezählt, darunter 21 Tiere, Mammutstrichzeichnung von 1,10 m Länge aus der mindestens sechs positive Hände sowie Zeichen Höhle Rouffignac (Dép. Dordogne, Frankreich). und unterschiedliche Spuren. Es handelt sich dabei Foto und © Jean Plassard um Gravierungen und Zeichnungen. Die hier vorliegende im Stil sehr eigenartige Widergabe Sie wird als „ Le Grand père “ (der Grossvater) eines Mammuts mit dem kleinen Kopf, den kurzen genannt. Die mit Manganoxyd ausgeführte

48 Ursus, Mitteilungsblatt des Zoovereins Schwerin, 19. Jahrgang, Heft 1 (August 2013): BRAUN , I. M. & W. ZESSIN : Mammutdarstellungen in der paläolithischen Klein- und Höhlenkunst und der Versuch ihrer zoologisch-ethologischen Interpretation: 35-54, 11 Abb., 25 Fig.,Schwerin

Strichzeichnung hat eine Länge von 1,10 m. Ein der jungpaläolthischen Höhlenkunst. Sie ist nach dreieckiges Auge wird von den durch zwei Bögen links in Richtung Eingang der Höhle orientiert und gebildeten Augenbrauen überragt. Das Fell wird befindet sich 4,9 m oberhalb des aktuellen Boden auf der Flanke und an der Bauchlinie durch und im Eingangsbereich, welcher sicherlich noch aneinander gereihte schräge Striche angedeutet. Zu vom Tageslicht beleuchtet wurde. Die den anatomischen Details gehören u.a. das Mammutfigur ist 1,25 m hoch und 1,10 m breit. Rüsselende und die Analklappe. Datierung: Magdalénien Literatur: BARRIÈRE 1982, PLASSARD 1999

Nr. 19 Höhle I (Dép. Dordogne, Frankreich) Die hier vorgestellte Mammutdarstellung ist mit Sicherheit die bekannteste aus Les Combarelles I. In der Nummerierung von Breuil trägt es die Nummer 26. Es ist mit drei anderen Mammuts vergesellschaftet. Es handelt sich um eine Gravierung deren Länge vom Schwanz bis zum Rüssel (ohne die fraglichen Stosszähne) 60 cm beträgt. Das Auge wird durch eine natürliche Vertiefung gebildet, wurde aber noch zusätzlich mit einem fein angebrachten gravierten Kreis ergänzt. Der Rüssel ist bogenförmig zum Körper hin umgeschlagen. Unklar ist, ob es sich bei den zwei am Rüssel angebrachten Strichen um die Stosszähne handelt. Das Fell ist durch am Bauch angebrachte Striche angedeutet. Fig. 20: Bisher einzige bekannte in der Technik des Halbreliefs vollständige Mammutdarstellung in der jungpaläolthischen Höhlenkunst aus der Grotte du Mammouth, Saint Front (Dép. Dordogne, Frankreich). Nach WHITE (1993)

Datierung: Solutréen (?) Literatur: DELLUC & DELLUC 1983

Nr. 21 Höhle Jovelle (Dép. Dordogne, Frankreich) Die Höhle Jovelle befindet sich 1 km westlich der Gemeinde La Tour-Blanche. Es handelt sich um eine Ganghöhle von rund 36 m Länge und war Fig. 19: Rekonstruktionszeichnung einer schon länger von Steinbrucharbeitern und Mammutdarstellung aus Les Combarelles I. Nach Speläologen bekannt. Die Gravierungen wurden CAPITAN , BREUIL & PEYRONY (1924) aber erst im November 1983 in den ersten 15 m vom Eingangsbereich von C. Carcauzon entdeckt. Datierung: Magdalénien Es überwiegen die Mammute, jedoch gesellen sich Literatur: ARCHAMBEAU & ARCHAMBEAU 1989, unter den Figuren auch ein Steinbock, ein Pferd und CAPITAN ET AL . 1924, BARRIERE 1997 ein möglicher Bovide. Die hier vorgestellte Mammutdarstellung hat eine Höhe von 38 cm und Nr. 20 Höhle Grotte du Mammouth, Saint Front eine Breite von 47 cm. Der Körper ist mehreren (Dép. Dordogne, Frankreich) künstlich angebrachten kleinen Vertiefungen Die auch unter dem Namen Grande Grotte de Saint versehen. Die Bauchlinie – auch bei den übrigen Front bekannte Höhle befindet sich in den den Fluss Mammutdarstellungen aus Jovelle - ist wie beim Dordogne überragenden Felsen im Dorf von Saint- Mammut aus der Höhle Chabot bogenförmig Front. Die paläolithischen Darstellungen wurden wiedergegeben. Zwischen dem Vorder- und durch Mitglieder des Speläoclubs von Périgueux Hinterbein befindet sich ein ovalförmiges Zeichen. 1978 entdeckt. Es handelt sich um Gravierungen Datierung: aufgrund der archaisch dargestellten und Halbreliefs. Unter den Figuren ist das hier Mammute vermutlich Solutréen (vgl. Höhle vorgestellte Mammut die bekannteste. Es handelt Chabot). sich um die bisher einzige bekannte in der Technik des Halbreliefs vollständige Mammutdarstellung in

49 Ursus, Mitteilungsblatt des Zoovereins Schwerin, 19. Jahrgang, Heft 1 (August 2013): BRAUN , I. M. & W. ZESSIN : Mammutdarstellungen in der paläolithischen Klein- und Höhlenkunst und der Versuch ihrer zoologisch-ethologischen Interpretation: 35-54, 11 Abb., 25 Fig.,Schwerin

Fig. 21a: Mammutgravierung, Höhe 38, Breite 47 cm, Höhle Jovelle (Dép. Dordogne, Frankreich). Fig. 22: Mammutzeichnung aus der Höhle Pech- Nach DELLUC & DELLUC (2004) Merle, Länge 60 cm. (Dép. Lot, Frankreich). Nach BARRIÈRE (1993)

Datierung: vermutlich Gravettien Literatur: LORBLANCHET 2010

Nr. 23 Höhle El Castillo (Prov. Kantabrien, Spanien) Die Höhle von El Castillo befindet sich auf dem Monte Castillo auf dem Gebiet der Gemeinde Puento Viesgo. Auf dem Monte Castillo liegen insgesamt vier paläolithische Bilderhöhlen: El Castillo, Las Monedas, La Pasiega und Las

Fig. 21b: Zeichnerische Darstellung des Mammuts Chimineas. Ausgrabungen im Eingangsbereich der von Jovelle. Nach DELLUC & DELLUC (1991) Höhle ergaben eine mächtige Stratigraphie von 18 m Höhe mit Siedlungsspuren vom Altpaläolithikum

Literatur: DELLUC & DELLUC 1992, DELLUC & bis in die Bronzezeit.

DELLUC 2004

Nr. 22 Höhle Pech-Merle (Dép. Lot, Frankreich) Mit insgesamt 28 Darstellungen dominieren in der Höhle Pech-Merle die Mammute. Die meisten von ihnen wurden nur schematisch und in vielen Fällen nur unvollständig wiedergegeben. Die hier vorgestellte Figur befindet sich im Bereich des Schwarzen Frieses und wurde mit Manganoxid gezeichnet. Insgesamt wurden 11 Mammute auf dem Schwarzen Fries dargestellt, des Weiteren finden sich Pferde, Auerochsen und eine Ansammlung von roten Punkten. Letzteres ist das einzige rote Motiv auf dem Schwarzen Fries. Mit einer Länge von 60 cm ist es die kleinste der Fig. 23: Darstellung aus der Höhle El Castillo schwarzen Zeichnungen auf dem Fries, aber auch (Prov. Kantabrien, Spanien), die von einigen die mit den meisten Details. Das Fell wird durch die Interpreten als Waldelefant gedeutet werden langen angebrachten Striche angedeutet. Diese möchte, Länge 36 cm. Nach ALCADE DEL RIO , außergewöhnliche und schöne Mammutdarstellung BREUIL & SIERRA (1911) gibt sehr gut den Typus Mammut wieder, zoologisch-ethologisch ist aber auch hier die Die Darstellungen der Höhle El Castillo wurden Aussagekraft gering, es lässt sich wegen der großen 1903 von H. Alcalde del Río entdeckt und unter angedeuteten Stoßzähne und dem leicht gehobenen anderem von Henri Breuil untersucht und Schwanz lediglich an einen alten Bullen denken, zeichnerisch dokumentiert. Die Darstellungen sind der bei der Flucht seiner Herde ein auffälliges Bild sehr mannigfaltig und gehören verschiedenen abgegeben haben könnte. Phasen an. Unter den Darstellungen befindet sich die sehr vielfach diskutierte Figur eines

50 Ursus, Mitteilungsblatt des Zoovereins Schwerin, 19. Jahrgang, Heft 1 (August 2013): BRAUN , I. M. & W. ZESSIN : Mammutdarstellungen in der paläolithischen Klein- und Höhlenkunst und der Versuch ihrer zoologisch-ethologischen Interpretation: 35-54, 11 Abb., 25 Fig.,Schwerin

Probosciden, die mit einer rot-braunen Umrisslinie mit verwaschener schwarzer Farbe versehen, um gezeichnet wurde. Aufgrund der Form sehen einige das Fell anzudeuten. Das nach links gerichtete Forscher – wie z.B. H. Breuil - hierin die Profil hat einen sehr gewölbten Rücken, der sich Zeichnung eines Waldelefanten und nicht die eines auf der gleichen Höhe wie der Kopf befindet. Der Mammuts. Andere hingegen interpretieren sie als Haarknoten wurde durch ein schwarzes Band ein junges Mammut. Die Interpretation als verstärkt dargestellt. Angegeben sind das Auge, Waldelefant wird durch neuste Datierungen an eine betonte Unterlippe. Das Ende des sehr langen gewissen Darstellungen bestärkt. Sie ergaben ein Rüssels ist gebogen. Das Tier besitzt vier in der Alter von 40'800 BP. Ein im Eingangsbereich Frontalansicht nach oben dargestellte Stosszähne: gefundener Zahn eines Waldelefanten wird auf zwei schwarz gemalte und zwei später angebrachte 42'700 +/- 3500 BP datiert. Letztendlich wird eine gravierte. Die Bauchlinie ist gerade und der nach genaue Deutung der Darstellung offen bleiben. oben gerichtete Schwanz endet pinselförmig. Vermutlich haben die Jäger das Merkmal eines Datierung: unsicher Mammuts mit aufgerichtetem Schwanz bei ihrer Literatur: ALCALDE DEL RÍO ET AL . 1911, BRAUN & Jagd auf die Mammutherde, bei der sie die PALOMBO 2012, BREUIL 1952, PÉREZ & SMITH Aufregung ausnutzen mussten, um ein (schwaches) 2002, PIKE ET AL . 2012, Tier von der Herde abzutrennen, häufig beobachtet und dann auch dargestellt. Nr. 24 Höhle Kapova (Russland) Die hier vorgestellte Mammutdarstellung befindet sich als abschliessende Figur ganz rechts auf der Westwand des Saales mit den Malereien. Insgesamt wurden auf der Westwand eine mögliche Rinderdarstellung und drei Mammute in roter Farbe gemalt. Im Gegensatz zu den drei anderen Tieren ist es völlig flächig ausgemalt. Es hat eine Höhe von 50 cm und ist 60 cm lang. Datierung: Aus den archäologischen Grabungen wurden u.a. zwei R adiokarbondatierungen an organischem Material vorgenommen, die ein Alter von 14'680 +/- 150 BP resp. 13930 +/- 300 BP ergaben.

Fig. 25: Strichzeichnung eines Mammuts aus der Höhle Chauvet (Dép. Ardèche, Frankreich), 80 cm lang. Nach GÉLY & AZÉMA (2005)

Datierung: Aurignacien Literatur: GÉLY & AZÉMA 2005

Literatur ABRAMOVA , Z.A. (1995): L’art paléolithique d’Europe orientale et de Sibérie. Grenoble.

ABSOLON , K. & B. KLÍMA (1977): Predmostí: Ein Mammutjägerplatz in Mähren. In: Fontes Archaeologiae Moraviae, Tomus VIII. Praha.

Fig. 24: Mammutmalerei aus der Höhle Kapova ALCADE DEL RIO , H.; BREUIL , H. & L. SIERRA (Russland), 60 cm lang. (1911): Les cavernes de la région cantabrique. Nach ŠČELINSKIJ & ŠIROKOV (1999) Monaco.

Literatur: ŠČELINSKIJ & ŠIROKOV , 1999 ARCHAMBEAU , M. & C. ARCHAMBEAU (1989): Nr. 25 Höhle Chauvet (Dép. Ardèche, Les Combarelles. Frankreich) Diese ca. 80 cm lange und 80 cm hohe schwarze AZEMA , M.; GELY , B.; BOURRILLON , R. & PH. Mammutdarstellung befindet sich Höhlenteil GALANT (2012): L’art paléolithique de la Baume „Sacristie “ auf einer von Höhlenbären verkratzten Latrone (, Gard): Nouveaux éléments de Wand. Es handelt sich um eine Strichzeichnung, datation. International Newsletter on , n° nur der der obere Teil des Körpers wurde im Innern 64, 2012, 6-12.

51 Ursus, Mitteilungsblatt des Zoovereins Schwerin, 19. Jahrgang, Heft 1 (August 2013): BRAUN , I. M. & W. ZESSIN : Mammutdarstellungen in der paläolithischen Klein- und Höhlenkunst und der Versuch ihrer zoologisch-ethologischen Interpretation: 35-54, 11 Abb., 25 Fig.,Schwerin

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