8 | 31. Januar 2014

Zur Lage Die Wirtschaft muss laufen Aufschwung ist die Basis für unseren Sozialstaat

Die Länder werden sechs Milliarden Euro erhalten, die ins- besondere den Hochschulen zugutekommen sollen. Die außeruniversitären Forschungseinrichtungen erhalten drei Milliarden zusätzlich. Wichtig wird auch sein, dass die Koalition den Anstieg der Energiepreise in den Griff bekommt. Der Wirtschafts- minister hat dazu gute Vorschläge vorgelegt. Vor allem die Länder sollten sie jetzt nicht zerreden. Denn die Stabilisie- rung der Energiepreise ist ein nationales Anliegen. Jedes Land mag ja nachvollziehbare Eigeninteressen haben. Ir- gendwann müssen sie aber hinter dem Gesamtinteresse zurückstecken. Foto: Laurence Chaperon Laurence Foto: „Wir müssen uns weiter Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion anstrengen, damit Deutschland

Deutschland geht es gut. Dieser Satz, mit dem die Union in auf seinem Erfolgsweg bleibt“ den Wahlkampf gezogen ist, trifft nach wie vor zu. Die Pro- gnosen für dieses Jahr sind außerordentlich positiv. Wäh- rend unsere Wirtschaft im vergangenen Jahr – auch wegen Verstehen kann ich bis zu einem gewissen Maße hingegen der Euro-Krise – um lediglich 0,3 Prozent zulegte, könnten die Klagen der Wirtschaft, die sich gegen eine Belastung der 2014 sogar wieder bis zu 1,9 Prozent erreicht werden. Eigenstromerzeugung aus erneuerbaren Energien wehrt. Eines müssen wir immer sehen: Der Aufschwung ist Auch für diese Unternehmen gilt natürlich der Grundsatz kein Selbstläufer. Wir müssen uns weiter anstrengen, da- des Vertrauensschutzes. Eine Belastung im Nachhinein ist mit er auch in den kommenden Jahren anhält, damit problematisch. Deutschland auf seinem Erfolgsweg bleibt. Deshalb war es Insgesamt gilt: Nur wenn die Wirtschaft weiter gedeiht, so wichtig, dass in dieser Legislaturperiode die Steuern und werden wir auch das Geld zur Sicherung unserer Sozialsys- Beiträge – mit Ausnahme des Pflegebeitrags – stabil blei- teme haben. In den vergangenen Jahren war es so. Die Uni- ben. Dafür mussten wir in den Koalitionsverhandlungen on wird alles dafür tun, dass es so bleibt. hart kämpfen. Die Unternehmen haben dadurch Investiti- onssicherheit bekommen. Die Koalition wird es dabei aber nicht belassen, sondern in den nächsten Jahren auch Wachstumsimpulse setzen, die langfristig wirken. So werden unter anderem die Ausga- ben in Bildung, Wissenschaft und Forschung gesteigert. Inhalt Kommentar HeadlineDie Wirtschaft 1 muss laufen 1 Das Feld ist gut bestellt HeadlineDas Feld ist2 gut bestellt 2 Deutschland ist das Chancenland Headline„Koalition 3 für große Aufgaben“ 3

HeadlineMaßstab ist4 das Wohlergehen der 4 Menschen 4 alitionsvereinbarung – von ein- zelnen Ministern umgesetzt wer- Die ersten Projekte der großen Koalition 5 den müssen. Mit dem, was der- zeit umgesetzt wird, können wir „Pflege ist das Thema des Jahrhunderts“ 6 sehr zufrieden sein. Es steckt Mehr militärisches Engagement in sehr viel Union darin. Afrika erwogen 7 Gemeinsam für gute Menschen in der Ukraine „müssen Lösungen bei Energie und Gehör finden“ 7 Rente Die grausame Alltäglichkeit des Sterbens 8 Es war die Union, die die Ener- giewende eingeleitet hat. Die „Das ordnungspolitische Gewissen“ der SPD interessiert das Thema erst, Koalition 9 seit sie das Energieministerium

Foto: Henning Schucht Foto: besetzt. Nun liegen erste Eck- Anette Hübinger für Forschungsengagement ausgezeichnet 9 punkte für eine Novelle des Er- Erste Stellvertretende Vorsitzende der neuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) Letzte Seite 10 CDU/CSU-Bundestagsfraktion vor. Diese Eckpunkte sind ein Schritt in die richtige Richtung. Für uns ist In dieser Woche hat die Koalition ihr von zentraler Bedeutung, dass wir die Programm für die Wahlperiode vor- Energiekosten für die Menschen und stellt. In dem Zusammenhang kann Unternehmen in unserem Land be- man eines nicht genug betonen: Das grenzen, dass wir eine sichere Ener- Feld ist sehr gut bestellt. Unsere Kon- gieversorgung erreichen und dass kei- junktur hat weiter an Schwung ge- ne Arbeitsplätze gefährdet werden. wonnen. Wir haben die höchsten Ich bin zuversichtlich, dass wir dies Steuereinnahmen aller Zeiten. Wir im Gesetzgebungsprozess lösen wer- haben noch mehr Menschen in Lohn den. und Arbeit gebracht. Unsere Arbeit- Ähnlich ist es beim zweiten großen nehmer verdienen deutlich mehr als Thema, dem Rentenpaket. Ohne die der EU-Durchschnitt, und das Ar- Union wäre es wohl kein Paket, son- mutsrisiko ist gering. Kurz: Deutsch- dern maximal ein Päckchen. Drei von land steht hervorragend da. Wir sind vier Bestandteilen des Paketes sind das Chancenland Europas. Unionsthemen: die Verbesserung der Das ist das Ergebnis unserer bürger- Erwerbsminderungsrente, die Erhö- lichen Politik der Mitte. Deswegen sage hung des Reha-Deckels, die Mütterren- Impressum ich: Acht Jahre mit der Union an der te. Von diesen Maßnahmen profitieren Herausgeber Regierung haben Deutschland gut ge- viele Millionen Menschen. Das ist Er- Michael Grosse-Brömer MdB tan. Das haben die Menschen verstan- gebnis unserer bürgerlichen Politik der MdB den. Sie haben uns einen klaren Auf- Mitte. Einiges zu tun gibt es noch bei CDU/CSU-Bundestagsfraktion trag erteilt – zur Fortsetzung unserer der abschlagsfreien Rente mit 63. Wir Platz der Republik 1 11011 bürgerlichen Politik der Mitte. müssen insbesondere dafür sorgen, Zu dieser bürgerlichen Politik ge- dass es nicht zu einer Frühverrentungs- V.i.S.d.P.: Ulrich Scharlack hört, dass wir nicht viel reden, sondern welle kommt. Ich habe den Eindruck, Redaktion: Claudia Kemmer (verantw.) zügig an die Arbeit gehen. Es ist wich- dass auch die Bundesarbeitsministe- tig, dass wir gemeinsam in dieser rin problembewusst ist. In den Bera- T 030. 227-5 30 15 schwarz-roten Koalition bei den bei- tungen im werden wir die- F 030. 227-5 66 60 [email protected] den Mega-Themen Energie und Rente ser Frage besondere Aufmerksamkeit zügig Nägel mit Köpfen machen. Wohl widmen. Auch hier bin ich zuversicht- Diese Veröffentlichung der CDU/CSU-Fraktion gemerkt: gemeinsam. Wir müssen uns lich, dass uns gemeinsam eine gute Lö- im Deutschen Bundestag dient ausschließlich immer vor Augen halten: Weder das sung für die Menschen in unserem der Information. Sie darf während eines Wahl- eine noch das andere sind Projekte ein- Land gelingt. kampfes nicht zum Zweck der Wahlwerbung zelner Minister. Es sind die Projekte verwendet werden. dieser Koalition, die – auf Basis der Ko-

2 | Fraktion direkt 8 | 31. Januar 2014 Die Fraktion im Plenum „Koalition für große Aufgaben“ Merkel gibt Regierungserklärung ab – Energiewende, Rente und Haushaltskonsolidierung große Projekte – Für ein starkes Europa

Solide Finanzen, Zukunftsinvestitio- nen und die Stärkung des gesell- schaftlichen Zusammenhalts – das sind die Kernziele der Bundesregie- rung in den kommenden vier Jahren. In einer Regierungserklärung stellte Bundeskanzlerin am Mittwoch dem Bundestag die Projekte der Koalition aus CDU/CSU und SPD vor. Eine große Koalition ist „eine Ko- alition für große Aufgaben“, sagte Merkel und sprach unter anderem die Energiewende, das Rentenpaket und die Haushaltskonsolidierung an. Ein besonderes Augenmerk legte sie auch auf Europa: „Deutschland ist auf Dau-

er nur stark, wenn Europa stark ist.“ Julia Nowak Foto: Im Hinblick auf Europa warnte die Bundeskanzlerin Merkel bei der Regierungserklärung Kanzlerin, dass die Staatsschulden- krise allenfalls unter Kontrolle sei, schaut mit einer Mischung aus Unver- Das Internet als „Verheißung“ aber noch nicht dauerhaft überwun- ständnis und Neugier darauf, ob und den. Deshalb müsse man die Grün- wie uns die Energiewende gelingt.“ Merkel bekannte sich zur Freizügig- dungsmängel der Wirtschafts- und Wenn sie aber gelinge, werde sie ein keit in Europa, zur Beschäftigung von Währungsunion überwinden, zum Exportschlager, zeigte Merkel sich si- Fachkräften aus dem europäischen Beispiel durch die Schaffung einer cher. Das Vorhaben der Koalition, die Ausland. „Dennoch: Wir dürfen die Bankenunion, die Regulierung der Fi- Förderung der erneuerbaren Energien Augen vor möglichem Missbrauch nanzmärkte und die Einführung einer zurückzufahren, bezeichnete sie als nicht verschließen“, warnte sie. Es Finanztransaktionssteuer. „Wer ein sinnvoll. Die Erneuerbaren hätten mit dürfe nicht zu einer faktischen Ein- Risiko eingeht, der haftet auch für die 25 Prozent Marktanteil inzwischen wanderung in die deutschen Sozial- Verluste, und nicht mehr der Steuer- die Nische verlassen und seien eine systeme kommen. zahler.“ tragende Säule des Energiemarktes Aus dem geplanten Rentenpaket Deutschland geht laut Merkel mit geworden. hob die Kanzlerin besonders die ver- seinen soliden Finanzen in Europa besserte Rente für Mütter hervor, die mit gutem Beispiel voran. 2015 wolle Tarifpartner gestärkt vor 1992 Kinder geboren haben. Diese die Bundesregierung ohne neue hätten seinerzeit nicht annähernd so Schulden auskommen, betonte sie. Im sozialen Bereich sprach Merkel gute Bedingungen für die Vereinbar- Die gute Haushaltslage sei nicht zu- unter anderem die Einführung des ge- keit von Beruf und Familie gehabt wie letzt der guten Konjunktur geschul- setzlichen Mindestlohnes an. Die Koa- Frauen heute. Deshalb sei die Mütter- det, die auch einen neuen Rekord an litionspartner teilten die Überzeu- rente eine „gerechte Anerkennung“ Steuereinnahmen verursacht habe. gung, dass „derjenige, der voll arbeitet, für die Erziehungsleistungen dieser Angesichts dessen müsse die Politik mehr haben muss, als wenn er nicht Frauen. „zeigen, dass wir mit dem auskom- arbeitet“. Deshalb sollen ab Anfang Als Zukunftsaufgabe bezeichnete men, was wir einnehmen, und keine 2015 Arbeitnehmer grundsätzlich die Kanzlerin die Verbesserung der Steuern erhöhen“. mindestens 8,50 Euro pro Stunde ver- Infrastruktur, insbesondere der digi- dienen. Gleichzeitig können Arbeitge- talen. Bis 2018 solle jeder Deutsche Exportschlager Energiewende ber und Gewerkschaften aber jetzt Zugang zum schnellen Internet ha- noch geringere Lohnuntergrenzen ben, egal ob er in der Stadt oder auf Als eines der großes Projekte hob die aushandeln und für allgemeinverbind- dem Land lebe. Merkel versprach in Kanzlerin die Energiewende hervor. lich erklären lassen, die dann bis Ende diesem Zusammenhang auch mehr Kein Land habe bisher eine vergleich- 2016 weitergelten. „Dadurch werden Datenschutz und Datensicherheit: bar radikale Veränderung seiner Ener- auch die Tarifpartner wieder gestärkt“, „Wir wollen, dass das Internet eine gieversorgung angepackt. „Die Welt betonte die CDU-Vorsitzende. Verheißung bleibt.“

3 | Fraktion direkt 8 | 31. Januar 2014 Die Fraktion im Plenum Maßstab ist das Wohlergehen der Menschen Kauder und Hasselfeldt setzen Leitplanken für die große Koalition – Aussprache zur Regierungserklärung im Bundestag

Gerda Hasselfeldt hielt fest, die Ko- alition wolle eine Stabilitätsunion und keine Schuldenunion in Europa. Haushaltspolitik werde immer mit Blick auf die Kinder und Enkelkinder gemacht, sagte sie und mahnte: „Wenn wir die Verantwortung für soli- de Finanzen nicht ernst nehmen, ver- sündigen wir uns an den nachkom- menden Generationen.“ Deutschland sei auf gutem Weg zu einem ausgegli- chenen Haushalt, werde dabei aber nicht stehen bleiben. Darüber hinaus forderte Kauder: „Europa muss mehr sein als ein Euro- pa von Euro und Cent.“ Die EU sei auch eine Wertegemeinschaft, sagte

Foto: Julia Nowak Foto: er unter Verweis auf Freiheit und Bür- Gerda Hasselfeldt und Volker Kauder im Plenum gerrechte, Rechtsstaatlichkeit und unabhängige Justiz. Themen wie Reli- gionsfreiheit dürften – etwa bei den Leichtgefallen ist sie nicht, die Bil- den politischen Stabilitätskurs der Verhandlungen über einen EU-Bei- dung einer großen Koalition nach ei- vergangenen Jahre fortsetzen.“ tritt der Türkei – nicht ins letzte Ver- nem Wahlkampf, in dem Union und Das erste Ziel müsse es sein, alles handlungskapitel geschoben werden, SPD sich nichts schenkten. Doch der zu tun, damit die deutsche Wirtschaft forderte Kauder. Koalitionsvertrag, den beide Seiten sich entwickeln und wachsen könne, miteinander ausgehandelt haben und sagte Kauder. Dehalb sei es richtig, ihr der jetzt umgesetzt werden muss, er- kein Geld für Investitionen zu entzie- „Europa ist mehr als scheint dem CDU/CSU-Fraktionsvor- hen. „Bei der Entscheidung ‚keine sitzenden Volker Kauder als gute Steuererhöhungen‘ bleibt es in den Euro und Cent“ Grundlage für die bevorstehende ge- nächsten vier Jahren“, betonte er. meinsame Arbeit. Auch Hasselfeldt warnte, dass Steuer- erhöhungen „Gift für die Wirtschaft“ Der Fraktionsvorsitzende sprach auch wären und die gute Beschäftigungssi- die Zuwanderung aus EU-Ländern an. „Die Menschen tuation untergraben würden. „An der Freizügigkeit will niemand rütteln“, sagte er. Zuwanderung in Ar- wollen keinen Haushaltspolitik für kommende beit sei richtig, aber Zuwanderung in Generationen Sozialsysteme nicht erwünscht. Fehl- Politikwechsel“ entwicklungen müsse man in aller Finanzieller Solidität räumten sowohl Nüchternheit und Klarheit anspre- der CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende chen. Auch Hasselfeldt sagte: „Wir „Wir müssen uns daran messen las- als auch die CSU-Landesgruppenche- müssen Antworten geben auf die Kla- sen, dass es den Menschen und dem fin einen hohen Stellenwert ein. Kau- gen der Kommunen und Städte.“ Land nach diesen vier Jahren großer der sagte mit Blick auf die noch nicht Kauder warf zu guter Letzt auch ei- Koalition besser geht als vorher“, sag- komplett überwundene Staatsschul- nen Blick über Europa hinaus. Als Ex- te Kauder am Mittwoch in der Aus- denkrise in Europa: „Ja, wir sind soli- portnation müsse Deutschland sich sprache zur Regierungserklärung. darisch in Europa, aber wir verlangen um drei Weltregionen kümmern, die CSU-Landesgruppenchefin Gerda auch die notwendigen Reformen.“ Bei bislang zu kurz gekommen seien. Ge- Hasselfeldt erinnerte an das Wahler- der Hilfe für hoch verschuldete Euro- braucht würden neue Strategien für gebnis: „Die Menschen wollen keinen Länder gelte weiterhin: keine Leis- Asien, Afrika und Lateinamerika. Politikwechsel. Sie wollen, dass wir tung ohne Gegenleistung.

4 | Fraktion direkt 8 | 31. Januar 2014 Die Fraktion im Plenum Die ersten Projekte der großen Koalition Volles Programm schon im ersten Halbjahr

Von der Energiewende über den Haushalt bis zum Rentenpaket: Der Bundestag hat in dieser Woche über das komplette Ar- beitsprogramm der großen Koalition in dieser Legislaturperiode debattiert. Wie in einer klassischen Haushaltswoche kam es nach der Regierungserklärung und der Generaldebatte in allen Ressorts zum Schlagabtausch zwischen Regierung und Opposition. Im Folgenden die Projekte, die sofort angepackt werden:

Energiewende Haushalt werden solle. Bis Ende 2017 wolle man bereits in der „Nähe von 70 Pro- Im Vordergrund stand die Reform des Erstmals seit mehr als 40 Jahren will zent“ sein. Dies kann auch ohne Rück- Erneuerbare-Energien-Gesetzes, mit der Bund ohne neue Schulden aus- zahlung gelingen, wenn die Wirt- der der Anstieg der Strompreise be- kommen. Schon allein für das laufen- schaftsleistung entsprechend wächst. grenzt werden soll. Energieminister de Jahr strebt Bundesfinanzminister Den Entwurf für den Etat 2014 zu- stellte dafür die Eck- Wolfgang Schäuble einen strukturell sammen mit den Eckwerten für die punkte vor, die auf der Kabinettsklau- ausgeglichenen Haushalt an, für 2015 Jahre 2015 bis 2018 will das Kabinett sur in Meseberg abgesegnet worden dann einen kompletten Verzicht auf am 12. März vorlegen. Bis Juli soll der waren. Mit der Reform wird erstmals Neuverschuldung. „Wir sind in einer Haushalt von Bundestag und Bundes- für den Ausbau von Wind, rat verabschiedet werden. Wasser, Sonne und Bio- masse ein verbindlicher Rente Korridor geschaffen. Grundsätzlich soll sich die Vom Rentenpaket, das Ar- Branche der Erneuerbaren beitsministerin Andrea dem marktwirtschaftli- Nahles im Bundestag chen Wettbewerb öffnen. vorgestellt hat, gehen al- Wichtig sind vor allem lein drei von vier Einzel- die Maßnahmen zur Kos- punkten auf die Initiati- tensenkung bei den unter- ve der CDU/CSU zurück. schiedlichen regenerativen So hat sich die Union Energien. Besonders die schon in der vergange- übermäßige Förderung der nen Legislaturperiode Windkraft an Land wird ge- für die Verbesserung der kürzt; bei der Biomasse Erwerbsminderungsren- wird die Förderung über- ten, die Anhebung des wiegend auf Abfall- und Ausgabendeckels für Reststoffe beschränkt. Die Reha-Maßnahmen und Industrierabatte für die die Erhöhung der Müt- EEG-Umlage sollen stärker terrente für Frauen, die eingeschränkt, Unterneh- vor 1992 Kinder geboren

men, die ihren eigenen Julia Nowak Foto: haben, eingesetzt. Auf Strom produzieren, an der Betreiben der SPD wird EEG-Umlage beteiligt werden. guten Situation, aber wir müssen Kurs darüber hinaus Arbeitnehmern, die Der fertige Gesetzentwurf soll be- halten und uns mit allen Kräften an- 45 Berufsjahre hinter sich haben, er- reits vor Ostern vom Kabinett auf den strengen“, sagte Schäuble unter Ver- möglicht, mit 63 in Rente zu gehen. Weg gebracht und bis Anfang Juli von weis auf Mehrausgaben von 23 Milli- Die Maßnahmen sollen ebenfalls be- Bundestag und Bundesrat verabschie- arden Euro für Investitionen bis zum reits bis Juli umgesetzt werden. det werden, damit die Novelle Anfang Ende der Legislaturperiode. Diese Alles zusammen kann derzeit aus August in Kraft treten kann. Der ehr- Kosten sollen aus erwarteten Über- den Reserven in der Rentenversiche- geizige Zeitplan ist nicht zuletzt des- schüssen sowie aus Reserven im Bun- rung finanziert werden. Erst im Jahre halb machbar, weil der damalige Bun- deshaushalt finanziert werden. 2019 voraussichtlich muss der Bun- desumweltminister mit Schäuble kündigte auch an, dass die deszuschuss an die Rentenkasse er- seiner „Strompreisbremse“ in der ver- Gesamtverschuldung Deutschlands, höht werden, damit das Geld dafür gangenen Legislaturperiode einen die derzeit bei 80 Prozent des Brutto- ausreicht. Der Beitragssatz zur Renten- Großteil der Vorarbeit geleistet hat. inlandsproduktes liegt, innerhalb von versicherung wird in den nächsten zehn Jahren auf 60 Prozent gedrückt Jahren nicht angehoben.

5 | Fraktion direkt 8 | 31. Januar 2014 Die Fraktion im Gespräch „Pflege ist das Thema des Jahrhunderts“ über die alternde Gesellschaft und ihre Herausforderungen

Pflege ist das Mega-Thema des Jahr- Wie kann dieser Beruf für junge Men- hunderts, beinahe jede Familie ist schen wieder attraktiver werden? davon betroffen. Und in einer älter werdenden Gesellschaft gehört zur Ehrlichkeit dazu, dass Pflege teurer „Der Pflegeberuf hat werden wird. Dennoch bleibt die Pfle- geversicherung eine Teilkaskoversi- sehr gute cherung. Deshalb ist es wichtig, auch privat vorzusorgen. Zukunftsaussichten“

0,1 Prozentpunkt wird in den Aufbau eines Pflegefonds fließen. Wozu dient er? Spahn: Ein großes Manko ist in der Tat die fehlende Zeit. Jedenfalls ist Spahn: Heute sind in Deutschland das die häufigste Antwort, wenn ich knapp zwei Millionen Menschen Pfleger frage, was ihnen am meisten

Foto: Stephan Baumann Stephan Foto: über 85 Jahre alt, 2050 werden es fehlt. Da werden wir mit den Betreu- Jens Spahn über 5,5 Millionen sein. Um zu ver- ungskräften spürbare Abhilfe schaf- Vorsitzender der Arbeitsgruppe Gesundheit hindern, dass die Beiträge zur Pflege- fen. Der Pflegeberuf hat sehr gute der CDU/CSU-Bundestagsfraktion versicherung in die Höhe schnellen, Zukunftsaussichten; der Bedarf an wenn die Baby-Boomer-Jahrgänge ins gut ausgebildeten Kräften wird in den Der Deutsche Pflegetag in der vergan- typische Pflegealter kommen, wollen kommenden Jahren stark steigen. genen Woche hat erneut ein Schlag- wir vorsorgen. Damit halten wir Deshalb wollen wir die Pflegeausbil- licht auf die Herausforderungen künftig die Beitragssteigerungen in dung attraktiver machen, indem wir geworfen, die angesichts des demo- Grenzen und ermöglichen den jun- ein einheitliches Berufsbild mit einer grafischen Wandels im Bereich Pflege gen Menschen in der Zukunft, ihr Grundausbildung und einer darauf auf die deutsche Gesellschaft zukom- Leben möglichst frei von allzuvielen aufbauenden Spezialisierung schaf- men. Darüber sprach „Fraktion finanziellen Zwängen zu gestalten. fen. Das Erfolgsmodell der dualen direkt“ mit dem gesundheitspoliti- Ausbildung wollen wir auch in der schen Sprecher der CDU/CSU-Bun- In der Pflegebranche mangelt es an Pflege umsetzen. destagsfraktion, Jens Spahn. Fachkräften. Wie kann man da kurzfris- tig Abhilfe schaffen? Viele alte Menschen werden zu Hause Herr Spahn, die Beiträge zur Pflegever- gepflegt. Wie kann man Familienange- sicherung sollen in dieser Legislaturpe- Spahn: Wir wollen bis zu 45.000 hörige entlasten? riode in zwei Schritten um 0,5 Prozent- Betreuungskräfte einstellen, um die punkte steigen. Das bedeutet fünf Pflegerinnen und Pfleger bei der Spahn: Die Familien sind der Pflege- Milliarden Mehreinnahmen. Für welche eigentlichen Arbeit zu entlasten. Die dienst der Nation. Jeder möchte so zusätzlichen Leistungen soll das Geld Betreuungskräfte haben Zeit für lange wie möglich zu Hause leben verwendet werden? Gespräche, helfen beim oder können. Das ist heute aufgrund der gehen mit den Menschen spazieren. technischen Entwicklung sehr viel Spahn: Wichtig ist uns, schnell kon- Darüber hinaus müssen wir auch auf besser möglich als noch vor zehn Jah- krete Verbesserungen für Pflegerin- ausländische Fachkräfte zurückgrei- ren. Auf der anderen Seite bringt die nen und Pfleger, Demenzkranke und fen und bestehende Beschäftigungs- liebevolle Pflege eines Angehörigen pflegende Angehörige umzusetzen. verhältnisse legalisieren. Der Fach- eine große Belastung für die ganze Deshalb sollen Pflegeleistungen kräftemangel wird über kurz oder Familie mit sich. Ganz oben auf der künftig noch flexibler und individu- lang alle wirtschaftlichen Bereiche Wunschliste steht eine bessere Ver- eller in Anspruch genommen werden betreffen. Im Pflegebereich können einbarkeit von Pflege und Beruf. Des- können. Pflegebedürftige, die in den wir zeigen, wie wir ausländischen halb werden wir die zehntägige Aus- eigenen vier Wänden bleiben wollen, Fachkräften eine verlässliche Pers- zeit für Angehörige, die plötzlich vor sollen mehr Unterstützung erhalten, pektive bieten können. der Herausforderung einer neuen um ihre Wohnung der Pflegesituation Pflegesituation stehen, finanziell bes- anzupassen. Angehörige werden stär- Pflegekräfte arbeiten unter großem serstellen. ker unterstützt. Zeitdruck und werden schlecht bezahlt.

6 | Fraktion direkt 8 | 31. Januar 2014 Die Fraktion und die Welt Mehr militärisches Engagement in Afrika erwogen Merkel schließt Kampfeinsatz aus – Ausbildungsmission in Mali erweitern

Die Bundesregierung ist zu einem ckungsmission der EU die bereits vor zwischen humanitäre Hilfe. Das Land stärkeren militärischen Engagement Ort befindlichen französischen Streit- steht kurz davor, ein weiterer geschei- in Afrika bereit. Das bekräftigte Bun- kräfte so lange unterstützen, bis Trup- terter Staat zu werden – ein fruchtbarer deskanzlerin Angela Merkel in ihrer pen der Afrikanischen Union (AU) die Boden für fundamentalistischen Ter- Regierungserklärung am Mittwoch im Stabilisierung übernehmen. Größe ror, organisierte Kriminalität, Drogen- Bundestag. So wolle man die EU-Aus- und Aufgabe der EU-Mission befindet und Menschenhandel. Damit wäre die bildungsmission in Mali, an der sich sich derzeit in der Planung. Die Bun- Zentralafrikanische Republik nicht derzeit rund 100 deutsche Soldaten desregierung erwägt, Transportkapa- nur eine Bedrohung für die Nachbar- beteiligen, erweitern, sagte sie. Die zitäten und ein MedEvac-Flugzeug für staaten, sondern auch für die EU. Bundesregierung prüfe darüber hin- die Mission bereitzustellen, falls die- In Mali könnte Deutschland seinen aus, sich an dem beschlossenen EU- se Fähigkeiten erbeten werden. Vor- Beitrag zur Ausbildung von afrikani- Einsatz in der Zentralafrikanischen aussetzung dafür ist allerdings, dass schen Soldaten auf bis zu 250 Einsatz- Republik zu beteiligen. In Frage kom- der Flughafen der Hauptstadt Bangui kräfte verstärken und damit die fran- me etwa medizinische Hilfe. „Hierbei gesichert wird. zösischen Truppen dort entlasten. Ein geht es nicht um einen deutschen Ein blutiger Krieg zwischen Musli- neues Bundeswehr-Mandat für Mali Kampfeinsatz“, betonte Merkel. men und Christen führte bereits zur und ein zusätzliches Mandat für Zent- In der Zentralafrikanischen Repub- Vertreibung von rund einer Million ralafrika müssten im Februar be- lik soll die sogenannte Überbrü- Menschen. 2,4 Millionen brauchen in- schlossen werden.

Die Fraktion und die Welt Menschen in der Ukraine „müssen Gehör finden“ Merkel mahnt Janukowitsch – Interessen der Opposition berechtigt

Deutschland unterstützt alle Bemü- hungen für eine friedliche Lösung des Konflikts in der Ukraine. Dies betonte Bundeskanzlerin Angela Merkel in ih- rer Regierungerklärung vor dem Bun- destag am Mittwoch. Die Interessen der Opposition und der Menschen, die seit Wochen – zunächst in Kiew und nun auch in weiten Teilen des Landes – für eine Hinwendung zu Europa de- monstrieren, nannte sie berechtigt. Weil die Menschen in der Ukraine sich für die gleichen Werte einsetzten, die auch die Menschen in der Europäi- schen Union leiteten, „müssen sie Ge- hör finden“, sagte Merkel. Die drei ukrainischen Oppositionsführer, in der Mitte Vitali Klitschko Schockenhoff fordert mehr Rechtsstaatlichkeit rungsgegner wurde beschlossen. Konflikts zu erreichen. „Damit dies Der stellvertretende Vorsitzende gelingt, muss vor allem die Rechts- In dieser Woche machte die Führung der CDU/CSU-Fraktion, Andreas Scho- staatlichkeit im Lande weiter gestärkt unter Präsident Wiktor Janukowitsch ckenhoff, sagte zu der Entwicklung: werden“, forderte er. erste Zugeständnisse. So wurden die „Die Rücknahme der repressiven Ge- Merkel betonte, dass die EU weiter umstrittenen Gesetze, die die Mei- setze zum Demonstrationsrecht und offen für die Unterzeichnung des As- nungs- und Demonstrationsfreiheit zur Meinungsfreiheit sowie der Rück- soziierungsabkommens mit der Ukra- einschränken sollten, vom Parlament tritt von Ministerpräsident Asarow ine sei. Die Absage Janukowitschs an wieder zurückgenommen. Die Regie- sind ein erster großartiger Erfolg im dieses Abkommen hatte die Proteste rung von Ministerpräsident Mykola Kampf der Ukrainer für Freiheit und ausgelöst. Asarow trat geschlossen zurück. Auch Demokratie.“ Jetzt bestehe eine gute eine Amnestie inhaftierter Regie- Chance, eine friedliche Lösung des

7 | Fraktion direkt 8 | 31. Januar 2014 Die Fraktion im Plenum Die grausame Alltäglichkeit des Sterbens Bundestag gedenkt der Opfer der Blockade Leningrads – Eine Million Menschen erfroren oder verhungert

Birkenau von der Roten Ar- die Knie zwingen würde. Krieg sei ei- mee befreit worden. Zufäl- gentlich ein „militärisches Geschäft“, lig am gleichen Tag ein Jahr bei dem Soldaten mit Soldaten kämpf- zuvor endete die Blockade ten. „Hier wurde der Hunger in die Leningrads – heute wieder Stadt geschickt, um anstelle der Sol- Sankt Petersburg. In den daten Krieg zu führen.“ knapp 900 Tagen der Bela- gerung waren Schätzungen zufolge mehr als eine Milli- „Intoleranz ist nicht on Menschen ums Leben gekommen – infolge von mehr tolerierbar“ Luftangriffen, Krankheiten, Kälte und Hunger. „Damals war Sterben in der einge- Lammert nannte es das Verdienst Gra- schlossenen Stadt längst zu nins, dass er den Bewohnern des bela- einer grausamen Alltäglich- gerten Leningrads jenseits der offizi- keit geworden“, sagte Bun- ellen sowjetischen Geschichtsschrei- destagspräsident Norbert bung eine Stimme gegeben habe. In Lammert in seiner einlei- den Tagebüchern zeige sich, was der tenden Rede. Die menschli- Hunger den Menschen antue. Und es chen Tragödien, die sich zeige sich auch: „Die Verantwortung, dort abgespielt haben, seien die wir Deutsche tragen, bleibt.“ heute unvorstellbar. Der Bundestagspräsident erinnerte an all jene, die Opfer der menschen- 125 Gramm Brot am Tag verachtenden nationalsozialistischen

Foto: picture alliance / dpa picture Foto: Rassenideologie wurden – der Juden, Bundeskanzlerin Merkel und Bundestagspräsident Lammert Der heute 95-jährige Gra- der Sinti und Roma, der Kranken und begleiten Granin in den Plenarsaal nin, der als junger Mann Behinderten, der politisch Verfolgten selbst an der Front kämpfte, und Homosexuellen, der Zwangsar- In einer Feierstunde hat der Bundes- hatte Ende der 70-er Jahre zusammen beiter und Kriegsgefangenen, der Op- tag am Montag der Opfer des Natio- mit seinem Kollegen Ales Adamo- fer der Kindertransporte, der zu „Un- nalsozialismus gedacht. Im Mittel- witsch ein Buch mit Dokumenten, Ta- termenschen“ degradierten slawi- punkt des Gedenkens stand in diesem gebüchern und Zeitzeugenberichten schen Völker. Nie wieder dürften Staat Jahr die fast 900-tägige Blockade Le- über die Zeit der Belagerung herausge- und Gesellschaft zulassen, dass Men- ningrads durch die Wehrmacht, die bracht, das „Blockadebuch“. Mit diesen schen wegen ihrer Herkunft, ihrer Re- am 27. Januar vor 70 Jahren zu Ende Geschichten setzte er der sowjetischen ligion, ihrer politischen Einstellung ging. Die Gedenkrede hielt der russi- Heldenperspektive die Sicht der be- oder sexuellen Orientierung, kurzum: sche Schriftsteller Daniil Granin, der troffenen Menschen auf die Blockade wegen ihrer Andersartigkeit zum an die Leiden der Menschen, den entgegen, weshalb das Buch in der So- Feindbild einer schweigenden Mehr- Hunger, die Kälte und den Tod in der wjetunion damals nur in zensierter heit gemacht, verachtet, gedemütigt belagerten Millionenmetropole erin- Fassung erscheinen konnte. Im Bun- oder bedroht werden, mahnte Lam- nerte. Mit eindringlichen Worten be- destag beschrieb er seinen Zuhörern mert. In Deutschland sei „Intoleranz schrieb er, „wie sich das Wesen der – darunter auch Bundespräsident nicht mehr tolerierbar“. Menschen unter den Bedingungen Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Die Gedenkstunde wurde musika- der Blockade verändert hatte“, wie Angela Merkel –, was es bedeutete, lisch umrahmt vom Meccorre String aber auch ein „neues Niveau an Mit- mit 125 Gramm Brot am Tag, mit Quartet, das Teile aus dem achten gefühl und Barmherzigkeit“ entstand. Schneewasser und ohne Brennstoff Streichquartett des russischen Kom- Am 27. Januar gedenkt der Bundes- auskommen zu müssen. ponisten Dmitri Schostakowitsch tag seit 1996 jedes Jahr der Opfer des Die deutschen Truppen hätten in spielte. Schostakowitsch hatte selbst Holocaust. An diesem Tag war 1945 aller Ruhe darauf gewartet, dass der zu den Eingeschlossenen während das Konzentrationslager Auschwitz- Hunger die Menschen in Leningrad in der Blockade gehört.

8 | Fraktion direkt 8 | 31. Januar 2014 Die Fraktion in Aktion „Das ordnungspolitische Gewissen“ der Koalition Der Parlamentskreis Mittelstand lud zum Neujahrsempfang

Der Parlamentskreis Mittelstand (PKM) ist auch in der neuen Legisla- turperiode ein Faktor innerhalb der CDU/CSU-Fraktion, mit dem zu rech- nen ist. Von 311 Abgeordneten insge- samt gehören mit 175 mehr als die Hälfte dem PKM an. Und nun, da die FDP aus dem Deutschen Bundestag ausgeschieden ist, kommt dem Parla- mentskreis Mittelstand die alleinige Verantwortung zu, wenn es um die Verteidigung der Interessen der mit- telständischen Wirtschaft geht. Der PKM-Vorsitzende unterstrich beim traditionellen Neu- jahrsempfang in der ersten Sitzungs- Bernhardt Caroline Foto: woche diese Rolle als Sprachrohr der Von Stetten mit Rauball (links) und Blessing (rechts) beim PKM-Jahresempfang kleinen und mittleren Betriebe. Auch der CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende In seiner Begrüßungsrede hob der Der Gesamtumsatz aller Clubs der Volker Kauder betonte die Bedeutung Gastgeber des Neujahrsempfangs, der Bundesliga und der Zweiten Bundes- des PKM als „ordnungspolitisches Ge- Vorstandsvorsitzende der Commerz- liga betrage rund 2,5 Milliarden Euro wissen“ der großen Koalition. bank, Martin Blessing, das für die jährlich. 24 von 36 Vereinen schrie- Wirtschaftsentwicklung in Deutsch- ben zuletzt ein positives Ergebnis Sport als Wirtschaftsfaktor land wichtige Thema der Unterneh- nach Steuern, sagte er. Die Bundesliga mensfinanzierung hervor. Der Präsi- sorge für rund 44.000 Arbeitsplätze – Als Arbeitsschwerpunkte für die nächs- dent der Deutschen Fußball-Liga und direkt oder indirekt. Rund 800 Millio- ten vier Jahre nannte von Stetten die Präsident von Borussia Dortmund, nen Euro würden jährlich an Steuern immer noch schwelende Staatsschul- Reinhard Rauball, setzte in seiner An- und Abgaben abgeführt. Mehr als 100 denkrise in Europa sowie die großen sprache wiederum auf das Thema Millionen Euro würden jährlich in die Koalitionsvorhaben Rentenreform und Sport als Wirtschaftsfaktor. Rauball Nachwuchsförderung investiert – für Energiewende. Kauder zeigte sich zu- ging auf die Bedeutung des Profi- den Ligaverband nach seinen Worten versichtlich hinsichtlich der wirtschaft- sports ein sowie auf die Struktur der so etwas wie die Abteilung „Forschung lichen Entwicklung für 2014. Die aktu- Vereine, die ähnlich wie mittelständi- und Entwicklung“. 20 Millionen Euro ellen Zahlen gäben für diese Zuversicht sche Betriebe geführt werden. Außer- geben die Clubs und die Bundesliga- hinreichend Anlass. Der Fraktionsvor- dem sprach er das Lizensierungsver- Stiftung laut Rauball jährlich für ihr sitzende äußerte sich auch optimistisch fahren der Bundesliga und die Sicher- freiwilliges soziales Engagement aus. über die Zusammenarbeit mit der SPD. heit in den Stadien an. Der Ligapräsident warb für einen gu- Man werde viele Themen erfolgreich Den Wirtschaftsfaktor Fußball un- ten Dialog mit der Politik. besetzen, sagte er voraus. terlegte Rauball mit aktuellen Daten:

Die Fraktion und ihre Mitglieder Anette Hübinger für Forschungsengagement ausgezeichnet

Die CDU-Abgeordnete Anette Hübin- che Krankheiten, unter denen ten Erkrankungen besondere Bedeu- ger, zuständig für den Forschungsetat weltweit fast drei Milliarden Men- tung bei. Denn sie werden oft nur in im Haushaltsausschuss, ist am Don- schen leiden, gibt es keine hinrei- nicht kommerziellen Produktentwick- nerstag von der BUKO Pharma-Kam- chenden Behandlungsmöglichkeiten. lungspartnerschaften (PDPs) erforscht. pagne, der DAHW Deutsche Lepra- In ihre Erforschung wird kaum inves- Daher hat das Bundesministerium für und Tuberkulosehilfe und von Ärzte tiert, weil kein lukrativer Absatzmarkt Bildung und Forschung 2011 erstmals ohne Grenzen für ihren politischen existiert. Gelder für PDPs im Haushalt bereitge- Einsatz bei der Bekämpfung vernach- Die CDU/CSU-Fraktion misst der stellt. Die Unionsfraktion hat die Mit- lässigter Krankheiten wie Tuberkulo- Entwicklung von Diagnostika, Medika- tel für dieses Thema im Forschungsetat se oder Dengue-Fieber mit dem Me- menten und Impfstoffen für solche in aufgestockt beziehungsweise Kür- mento-Preis geehrt worden. Für sol- Entwicklungsländern weit verbreite- zungsversuche abgewehrt.

9 | Fraktion direkt 8 | 31. Januar 2014 Letzte Seite Ältere Wähler immer entscheidender Wahlstatistik 2013

Wahlberechtigte ab 60 Jahren stellten bei der Bundestagswahl 2013 gut ein Drittel aller möglichen Wähler. Gleich- zeitig war die Wahlbeteiligung dieser Altersgruppe überdurchschnittlich. Bundeswahlleiter Roderich Egeler zog daraus den Schluss, dass angesichts der demografischen Entwicklung äl- tere Wähler immer stärker den Wahl- ausgang beeinflussen.

Bei der Bundestagswahl 2013 wa- Zeichnung: Tomicek ren laut amtlicher Wahlstatistik, die Egeler in dieser Woche vorstellte, ins- gesamt 61,9 Millionen Bürger wahlbe- rechtigt. Davon war knapp die Hälfte im Alter von 30 bis 59 Jahren. Die Ge- Fraktion direkt bestellen neration ab 60 Jahren stellte mit 21,3 Millionen mehr als doppelt so viele Unser Newsletter „Fraktion direkt“ erscheint in den Sitzungswochen des Deutschen Bundestages. wie die jüngere Generation unter 30 Wenn Sie ihn künftig regelmäßig lesen wollen, können Sie ihn unter www.cducsu.de/newsletter Jahren, die mit 9,8 Millionen knapp abonnieren. ein Sechstel aller Wahlberechtigten ausmachte. Mit 71,5 Prozent war die Wahlbeteiligung im vergangenen Jahr um 0,7 Prozentpunkte höher als bei der Wahl 2009. Neue Beauftragte der Fraktion Wie schon bei früheren Bundes- tagswahlen gingen in den jüngeren Altersgruppen auch 2013 wieder we- Der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder, hat am Diens- niger zur Wahl als im Durchschnitt tag seine Beauftragten für bestimmte herausgehobene Themengebiete benannt. der Bevölkerung. Am geringsten war Die Beauftragten fungieren als „Klammer“, wenn ein Thema mehrere Arbeits- die Beteiligung mit 60,3 Prozent bei gruppen betrifft, sowie als Ansprechpartner für die betroffenen gesellschaftli- den 21- bis 24-Jährigen. Mit steigen- chen Gruppen. Im Folgenden die Liste: dem Alter nahm die Wahlbeteiligung kontinuierlich zu. Die 60- bis 69-Jäh- , Beauftragter für Kirchen und Religionsgemeinschaften rigen beteiligten sich mit 79,8 Prozent , Behindertenbeauftragter am aktivsten an der Bundestagswahl , Beauftragter für Maritime Wirtschaft 2013. Bei den über 70-Jährigen, die , Verbraucherschutzbeauftragte sich früher unterdurchschnittlich be- , Integrationsbeauftragte teiligt hatten, war erstmals bei der Thomas Bareiß, Energiebeauftragter Bundestagswahl 2009 eine über- , Beauftragter für Klimaschutz durchschnittliche Wahlbeteiligung , Großstadtbeauftragter registriert worden. Dieser Trend setz- , Beauftragter für den demografischen Wandel te sich auch 2013 fort.

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