Abonnement Kammerorchester International Montag 20.05.2019 20.00 Uhr · Großer Saal

ACADEMY OF ST MARTIN IN THE FIELDS JULIA FISCHER Violine und Leitung AUGUSTIN HADELICH Violine

„… wie der Steinmetz das Material im Steinbruch auf die Verwendungs­fähigkeit prüft und sortiert, um dann diesen Elementen … die je eigene neue Form zu geben …“

HEINZ-JOSEF HERBORT ÜBER ALFRED SCHNITTKE, 1993 ANLÄSSLICH DER VERLEIHUNG DES HAMBURGER BACH-PREISES AN DEN KOMPONISTEN PROGRAMM

Andrey Rubtsov (geb. 1982) Chamber Symphony INTRADA – TOCCATA – ANDANTE – MARCIA BUFFA Johann Sebastian Bach (1685–1750) Konzert für zwei Violinen, Streicher und Basso continuo d­Moll BWV 1043 VIVACE LARGO, MA NON TANTO ALLEGRO

PAUSE

Antonín Dvorˇák (1841–1904) Serenade für Streichorchester E­Dur op. 22 MODERATO TEMPO DI VALSE SCHERZO. VIVACE LARGHETTO FINALE. ALLEGRO VIVACE

Alfred Schnittke (1934–1998) Concerto grosso Nr. 1 für zwei Solo­Violinen, Cembalo, präpariertes Klavier und Streicher PRELUDIO TOCCATA RECITATIVO CADENZA RONDO POSTLUDIO

In Zusammenarbeit mit der Konzertdirektion Goette

PREMIUMPARTNER

Mobiltelefon ausgeschaltet? Vielen Dank! Cell phone turned off? Thank you! Wir machen darauf aufmerksam, dass Ton- und/oder Bildaufnahmen unserer Auf- führungen durch jede Art elektronischer Geräte strikt untersagt sind. Zuwider- handlungen sind nach dem Urheberrechtsgesetz strafbar. An der Schwelle zum Erfolg Oft stehen sie im Schatten der ganz großen kompositorischen Würfe: Gemeint sind die leichter zu übersehenden musikali­ schen Kostbarkeiten eines jeden Tonschöpfers – ob nun der Gegenwart oder vergangener Jahrhunderte. Abseits des zeit­ geschichtlichen Rampenlichts konnte manch stilistischer Bogen weiter gespannt werden, manch talentvoller Ansatz aufblühen, manch rätselhaftes Experiment seine Probe aufs Exempel beweisen. Ohne all diese Wagnisse, dies Ausprobieren gepaart mit kreativer Gelöstheit wären die musikgeschicht­ lichen Meilensteine, deren klangvolle Namen bis heute die Konzertprogramme prägen, gar nicht erst möglich gewesen. Dieses für die individuelle künstlerische Ausformung eines jeden Komponisten so wichtige andere Ufer, abseits der reprä­ sentativen Hotspots, rückt die traditionsreiche Academy of St Martin in the Fields gemeinsam mit den Solisten, die das große Repertoire in- und auswendig kennen, ins Zentrum des heutigen Konzertabends. Begeben wir uns also gleich auf vierfache Entdeckungstour hin zur künstlerischen Raffinesse an der Schwelle zum Erfolg.

Violinen-Wettstreit á la Bach

Auch Johann Sebastian Bach eignete sich erst im Laufe seiner zahlreichen mitteldeutschen Stationen gerade jenes immense kompositorische Handwerkszeug an, dessen polyphonen Knif­ fen unsere Ohren bis heute mit Staunen begegnen. Angeregt vom venezianischen Violinmeister seiner Zeit, Antonio Vivaldi, drang er zwischen Eisenach und Köthen in den sich zum eige­ nen Genre herausbildenden Wettstreit zwischen Soloinstru­ JOHANN SEBASTIAN BACH

ment und Orchester, dem „Concertieren“, ein. Unablässig ­verwob er die Stimmanteile dabei so kunstvoll, dass er den schablonenhaften Wechsel zwischen dem Spiel aller und ein­ zelner zugunsten einer engeren Vernetzung der jeweiligen Parts aufbrach. Und wenn dann noch gleich zwei Soloinstru­ mente mit dem Orchester wettstreiten, scheint das Konzert-­ Genre ausgehend von seinem Ursprung auf einer neuen Qua­ litätsstufe angelangt. Davon zeugt Bachs Doppelkonzert für zwei Violinen d-Moll BWV 1043, welches zusammen mit seinen zwei Vorgängern für das gleiche (allerdings solistische) Instru­ ment eine Trias bildet, deren Partituren bis heute erhalten und zudem bei Violinisten ungemein populär sind.

AUS DEM AUTOGRAPH VON JOHANN SEBASTIAN BACHS DOPPELKONZERT 1043

Vom späten Frühjahr 1723 bis zu seinem Tod 1750 blieb Bach Thomaskantor in Leipzig. Dabei war er bei seiner Berufung nur dritte Wahl gewesen – die eigentlich bevorzugten Kandi- daten Georg Philipp Telemann und Christoph Graupner hatten aus unterschiedlichen Gründen verzichten müssen. In Köthen, der Vorgängerstation für fast sechs Jahre, hatte Bach die Titel „Kapellmeister“ und „Director derer Cammer-Musiquen“

KURZ NOTIERT getragen. ANTONÍN DVOŘÁK

Doch was begegnet uns bei genauerem Blick auf das Doppel­ konzert, den wohl bekanntesten Vertreter der Dreiergruppe? Beinahe zu wiegend der Rhythmus im kanonischen Zwiege­ spräch des Mittelsatzes, beinahe zu stürmisch treibend das Finale: Klar, hier spricht ein reifer, abgeklärter Bach aus jeder Note, ein mutiger Zeitgeist, der zu Lebzeiten auf solidem Funda­ ment des Kontrapunkts – längst in Leipzig als Thomaskantor etabliert – bewusst aus der Schablone fällt. In dieser Form um 1730 entstanden, existiert wie auch bei den Schwesterwerken des Genres, eine exponierte Cembaloversion, in der Bach das komplexe Zusammenwirken der Stimmen weiter voran treibt. Blickt man jedoch tiefer, führt uns das Grund­gerüst des Dop­ pelkonzerts geradewegs zu seiner Hofkapellmeisterzeit in Köthen. Die dreistimmige Struktur, bestehend aus zwei eigen­ ständigen Melodiestimmen und dem Bass-Fundament ohne obligate Orchesterbegleitung, lässt auf ein frühes Original in Form einer Triosonate schließen. Gut möglich, dass der Meis­ ter hier in der Kreativkiste der einstigen Wirkungsstätte kramte und einem schlichten Satzmodell zur reifen Blüte verhalf.

CD-TIPP Julia Fischer/Alexander Sitkovetsky/Academy of St Martin in the Fields (Label: Decca, 2007/09)

Sprudelnder Quell aus Tschechien

Rund 150 Jahre später verdichteten sich Antonín Dvorˇáks kompositorische Einfälle immer mehr und mehr zu einer ästhetisch wie stilistisch sicheren Schreibart. Doch anders als beim Bachschen Doppelkonzert, dessen Originalität auch dem Rückgriff auf vorhandenes Eigenes geschuldet ist, speiste sich die Unverwechselbarkeit hier aus der unbekümmerten Anfangsbegeisterung für die verschiedensten Genres. ANTONÍN DVOŘÁK

Im musikgeschichtlichen Schlüsseljahr 1875 sprudelte der Tscheche nur so vor wohlgeformten melodischen Ideen, die in Form zahlreicher Erstlingswerke den Weg aufs Papier fan­ den. Inmitten der musikalischen Schwergewichte á la Bizets „Carmen“, Smetanas „Moldau“ und Brahms’ erster Sinfonie entstanden nicht nur Dvorˇáks erste „Klänge aus Mähren“, das erste Klaviertrio und -quartett, sondern auch seine Serenade für Streichorchester E-Dur op. 22 – natürlich die erste ihrer Gattung. In ihrer romantischen Geste und der melodischen Form­ schönheit wohnt ihr ein ganz besonderer Zauber inne. Samtige Streicherklänge, wie sie selbst ein Tschaikowsky nicht besser zu er­ finden vermochte, gießt der junge Dvorˇák in fünf Sätze, die jedoch nie ausschweifen. Im Gegenteil: Immer wieder lugte er beim Komponieren hinüber zu den gut fasslichen Satz­ modellen Haydns und Mozarts, ließ ANTONÍN DVOŘÁK, UM 1870 sich in der Themenverarbeitung ganz von den Klassikern leiten und kam somit dem Genre­ begriff besonders nah. Denn weniger leitet dieser sich vom italienischen „sera“ für Abend als vielmehr von „sereno“ ab, was für heitere und unbeschwerte Mußestunden steht.

Antonín Dvořák brauchte nach eigener Aussage für die Kom- position seiner Streicherserenade im Mai 1875 nur 12 Tage. Uraufgeführt wurde sie im Dezember 1876 in Prag; der Druck kam zwei weitere Jahre später in Berlin beim Verlag Bote und

KURZ NOTIERT Bock heraus. ALFRED SCHNITTKE

Schon der Auftakt und auch die Folgesätze geraten dreiteilig mit einem kontrastierenden Mittelpart. Oftmals reichen sich die Streichergruppen kanonisierte Motivfolgen zu, während die Tanzsätze melancholischer leuchten und harmonisch reiz­ voll in Walzer- oder Ländleranklängen zwischen Dur- und Mollpassagen changieren. Überhaupt ist das Tänzerische aus Dvorˇáks Serenade nicht wegzudenken und dennoch in den musikalischen Fluss organisch eingebunden. Zweifellos gerät der langsame Satz zum Höhepunkt, wenn sich nach der melan­ cholischen Einleitung Mollpassagen zum Durschluss empor kämpfen. Im Finale dann führt Dvorˇák wie in einer Collage alle thematischen Charaktere zusammen, integriert einen Kontrapunkt und kehrt schließlich zum Kopfmotiv zurück. So wie der Themenschwall hervorgebrochen ist, so entschwindet er wieder unantastbar zart.

CD-TIPP Academy of St Martin in the Fields/ (Label: Decca, 1968/2017)

Klangcollage in barockem Gewand

Mehr als weitere 100 Jahre später reaktivierte der deutsch-rus­ sische Komponist Alfred Schnittke mit avantgardistischem Ansatz ein eigentlich historisches Satzmodell: Ein barockes Concerto grosso gefräst aus zeitgenössischem Tonmaterial. Geht das überhaupt zusammen? Einen Widerspruch muss dieses Gemisch keineswegs darstellen. Im Erstlingswerk dieser manchem vielleicht anachronistisch anmutenden Gattung für zwei Violinen, der Kombination aus Cembalo und präpariertem Klavier sowie Streicher fand der vier Jahrzehnte seines Lebens in der Sowjetunion tätige Künstler zu einer vielschichtigen Ausdrucksweise, der er sich in seinen späteren Werken mit besonderem Eifer zuwendete. 1976 auf Wunsch der Violinisten ALFRED SCHNITTKE

Gidon Kremer und Tatiana Grindenko entstanden, offenbart es neben der stilistischen Bandbreite eine intensive Verflechtung zwischen Orchester und den solistisch agierenden Instrumen­ ten. In ihren Dialogen zeichnen sie vom Kinderchor, atonalen Passagen über originäre Barockimitation bis hin zum Tango eine breitgefächerte Musiklandschaft. Das barocke Wechselspiel zwischen Tutti und Soli wandelt Schnittke in ein stetes Aufkeimen kunstmusikalischer Genres. Schnittke sucht seinen Weg – und findet ihn. So legt er hierbei kein Concerto im klassischen Wechsel­ spiel von Vielen und Wenigen vor, ALFRED SCHNITTKE sondern transportiert den reinen Wortsinn des italienischen „concer­tare“ auf einen Mittelweg zwischen Wettstreit und Zusammenfügen. Diese als Polysti­ listik bezeichnete Kompositionstechnik spiegelt gerade hier Schnittkes später rückblickend formulierten künstlerischen Antrieb, „die Kluft zwischen E- und U-Musik zu überbrücken“, wider – eine Synthese-Utopie, die vielleicht auch den Erfolg seiner Filmmusiken erklärt. Immer wieder gelingt es Schnittke, Brücken zwischen Vivaldi-Parodie, kleinteiligen Intervallket­ ten, energischem Verflechten der beiden Soloviolinen und kanonischen Einschüben zu bauen und so ein ungemein viel­ fältiges musikalisches Spektrum aufzuzeigen.

Schnittkes Concerto grosso Nr. 1, uraufgeführt am 21. März 1977 in Leningrad, hat in seinem Werkverzeichnis Nachfolger in den Concerti grossi Nr. 2 bis Nr. 6, entstanden zwischen 1992

KURZ NOTIERT und 1994. ANDREY RUBTSOV

Druckfrischer Zeitgenosse

Und Andrey Rubtsov? Der 1982 geborene russische Absolvent des Moskauer Konservatoriums und der Royal Academy of Music blickt jetzt bereits schon auf einen beachtenswerten kompositorischen Erfindungsreichtum in den letzten Jahren zurück – von Kammermusik, über Orchesterwerke bis hin zu Märchen­ vertonungen offeriert er ein breitge­ fächertes Repertoire. Gut möglich, dass Sie, sofern Abonnent der Reihe „Kammerorchester International“, auch schon ein Werk von ihm in Ber­ lin gehört haben: Am ersten Februar 2016 stellte hier Julia Fischer sein Violinkonzert vor. Seine jüngste Komposition, die Chamber Symphony, kann man ruhigen Gewissens als noch tinten­ frisch bezeichnen: Sie wurde am 7. Mai, zu Beginn der aktuellen ANDREY RUBTSOV Tournee, in Neumarkt uraufgeführt. Ihre vier ohne Pause aufeinanderfolgende Sätze – Intrada, Toccata, Andante und Marcia buffa, sind nach musikhistori­ schem Gusto tituliert. Die Bekanntschaft von Andrey Rubtsov (neben Komposition und Dirigieren studierte er auch Oboe), Julia Fischer und der Academy of St Martin in the Fields begann im Jahr 2000. Damals spielten die Künstler gemeinsam Bachs Konzert für

KURZ NOTIERT Oboe, Violine und Streicher d-Moll BWV 1060 auf CD ein. Über seine neue Komposition schreibt Andrey Rubtsov: „Es gibt einige Grundthemen, die sich durch das ganze Werk hindurch­ ziehen und auch gegenübergestellt werden. In erster Linie sind ANDREY RUBTSOV

da das Eröffnungsthema in den Celli und Bässen, aber auch das erste Thema des Andante hervorzuheben. Intrada ist der kürzeste der vier Sätze, er beginnt mit der Note C in den Brat­ schen, ein Ton, der während des ganzen Satzes immer wieder zu hören ist. Ein getragenes Motiv in den Bässen entwickelt sich zur Grundlage für das scherzohafte Thema in den Brat­ schen (das sich im zweiten Satz fortsetzt). Das zweite Thema ist eine absteigende 6-Ton-Folge, welche später im Finale des dritten Satzes fortissimo erklingt. Eine Rückkehr des ersten Themas wird in immer höheren Tonlagen variiert. Übergangs­ los beginnt der zweite Satz mit dem vorhergehenden Thema in einem schnelleren Tempo, gefolgt von schroffen Ostinato-­ Akkorden (ähnlich wie bei Strawinsky). Eine längere Fassung des Scherzo-Themas (aus dem ersten Satz) wird von den Brat­ schen übernommen. Dieser Satz zeichnet sich durch zahlrei­ che Taktwechsel und kontrapunktische Bearbeitung aus. Der Mittelteil der Toccata nimmt das Thema des folgenden Andante durch die Bratschen vorweg, während Celli und Bässe maschi­ nenartig im Stakkato begleiten. Die Toccata steigert sich, bis zuletzt das allererste Thema der Sinfonie wiederkehrt. Das Andante wird durch sich langsam entwickelnde Themen und einfache Harmonien geprägt, besonders im Mittelteil, in dem die Bratschen wie ein Instrument aus der Volksmusik klingen sollen. Das Finale beginnt nicht allzu freundlich, aber dennoch spielerisch – mit kurzen spitzen Tonfolgen (wie auch in den frühen Werken von Schostakowitsch). Zwei Solo-Violi­ nen stellen das neue virtuose Thema vor. In der Folge werden Motive des Andante in einem schnellerem Tempo entwickelt. Ziemlich plötzlich wechselt das kurze Finale in eine langsame Coda, in der Motive aus dem Andante den Eingangsthemen der Sinfonie gegenübergestellt werden. Die beiden Solo-Violi­ nen kontrastieren durch ihre heitere Musik mit den anderen Stimmgruppen – am Ende löst sich alles im Nichts auf …“ MITWIRKENDE

Im Porträt ACADEMY OF ST MARTIN IN THE FIELDS Das 1958 von Sir Neville Marriner aus einer Gruppe führender Londoner Musiker gebildete Ensemble gab im November 1959 ERSTE VIOLINE sein erstes Konzert in der Kirche, deren Namen es trägt. Dank Julia Fischer Harvey de Souza ihrer unvergleichlichen Live-Darbietungen und der umfang­ Amanda Smith reichen Diskographie – darunter Höhepunkte wie Vivaldis Fiona Brett Miranda Playfair „Vier Jahreszeiten“, der Bestseller von 1969, und die Filmmusik Matthew Ward Joanna Wronko zum Oscar-Gewinner „Amadeus“ – genießt die Academy seit langem einen beneidenswerten internationalen Ruf; mit ihrer ZWEITE VIOLINE über 500 Veröffentlichungen umfassenden Diskographie und Jannifer Godson Jeremy Morris den zahlreichen internationalen Tourneen wurde sie zu einem Richard Milone beliebten Markenzeichen für Klassikliebhaber in aller Welt. Shana Douglass Alicja Smietana Heute wird die Academy von ihrem Chefdirigenten, dem ­ Maria Fiore Mazzarini virtuosen Joshua Bell, geleitet. Er pflegt weiterhin den kollegialen Geist und die Flexibilität des ursprünglich kleinen, dirigentenlo­ Robert Smissen sen Ensembles und wird dabei vom Director/Konzertmeister Ian Rathbone Tomo Keller und dem Ersten Gastdirigenten Murray Perahia Martin Humbey Nicholas Barr unterstützt. In der Saison 2018/19, in der das Orchester seinen 60. Geburtstag feiert, arbeitet die Academy mit Künstlern wie VIOLONCELLO dem Pianisten Kit Armstrong, dem Cellisten Andreas Brantelid, William Schofield Juliet Welchman dem Pianisten Jeremy Denk und der Violinistin Julia Fischer Judith Herbert zusammen; Tourneen führen durch Europa, die USA und Reinoud Ford Mexiko.

KONTRABASS Neben zahlreichen Konzerten wird die Academy auch weiter­ Lynda Houghton hin Menschen jeden Alters und Hintergrunds durch ihre Lern- David Stark und Teilnahmeprogramme erreichen. Sie bietet Workshops

CEMBALO für Grund- und weiterführende Schulen und fördert durch John Constable Partnerschaften mit der Southbank Sinfonia, der Guildhall School of Music and Drama und dem Royal Northern College of Music sowie durch Meisterklassen die Berufsmusiker von MITWIRKENDE

morgen. In einem Londoner Obdachlosenzentrum bietet die Academy besonders schutzbedürftigen Menschen kreative Ausdrucksmöglichkeiten. Ein regelmäßiges Programm mit Konzerteinführungen und Podcasts gibt dem Publikum in aller Welt Gelegenheit, sich mit dem Orchester zu vernetzen und zu lernen. Wenn Sie mehr über die Academy of St Martin in the Fields herausfinden möchten, besuchen Sie die ­Webseite www.asmf.org oder folgen Sie dem Orchester bei Facebook, Twitter und Instagram. Wenn Sie die Arbeit der Academy unterstützen möchten, schreiben Sie bitte an [email protected]. In der Reihe „Kammerorchester International“ ist die Academy of St Martin in the Fields regelmäßig am Konzerthaus Berlin zu Gast.

JULIA FISCHER gehört zu den führenden Geigensolistinnen weltweit und bringt darüber hinaus ihre künstlerische Vielfältigkeit nicht nur als Geigerin, sondern auch als Pianistin, Kammermusi­ kerin und Professorin zum Ausdruck. Mit drei Jahren erhielt die 1983 in München geborene Tochter deutschslowakischer Eltern den ersten Instrumentalunterricht; mit neun wurde sie als Jungstudentin von Ana Chumachenco an die Hochschule für Musik und Theater München aufgenommen – 2011 über­ nahm sie deren Nachfolge. Ende 2017 gründete Julia Fischer den JF CLUB, ihre eigene Musikplattform, auf der exklusiv all ihre neuen Aufnahmen zu hören sind und in dem sie Einblicke in ihre Arbeit gibt. Die Saison 2018/19 startete Julia Fischer mit einer Streichtrio-­ Tour durch Europa (gemeinsam mit Nils Mönkemeyer und Daniel Müller-Schott). Eine Konzertreise mit dem Philharmonic Orchestra (Vladimir Jurowski) führte sie im März nach Seoul, Taipei, Beijing und Shanghai; im Juli wird

MITWIRKENDE

sie mit der Dresdner Philharmonie (Michael Sanderling) in Japan und Korea gastieren. Höhepunkte der vergangenen Zeit waren zudem Konzerte in der Elbphilharmonie und in der Carnegie Hall mit dem Bayerischen Staatsorchester (Kirill Petrenko), dem Chicago Symphony Orchestra (Riccardo Muti), dem Cleveland Orchestra (Franz Welser-Möst) oder den Wiener Philharmonikern (Esa-Pekka Salonen). 2011 gründete Julia Fischer ein eigenes Streichquartett mit ihren langjährigen Kammermusikpartnern Alexander Sitko­ vetsky, Nils Mönkemeyer und Benjamin Nyffenegger. Nicht nur mit ihnen ist sie übrigens immer wieder auch als Pianistin in Konzerten zu erleben. Im Laufe ihrer bisherigen künstlerischen Laufbahn brachte Julia Fischer zahlreiche CD- und DVD-Auf­ nahmen zunächst bei dem Label Pentatone und dann bei Decca heraus. Ihre Einspielungen wurden mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht. Inzwischen erscheinen ihre neuen Einspielungen auf ihrer eigenen Musikplattform, dem JF CLUB – so die sechs Solosonaten von Eugène Ysaye, die A-Dur-­ Sonate von César Franck und die d-Moll-Sonate von Karol Szymanowski. Das Unterrichten liegt Julia Fischer besonders am Herzen; mit ihren Schülern Eva Zavaro und Louis Vandory trat sie im Februar 2019 gemeinsam mit der Kammerakademie Potsdam in der Berliner Philharmonie auf. Regelmäßig gibt sie Meister­ kurse bei den Musikferien am Starnberger See. Die Künstlerin erhielt unter anderem das Bundesverdienst­ kreuz, den Gramophone Award sowie den Deutschen Kultur­ preis und wurde in die Jahrhundert-Geiger-CD-Edition der Süddeutschen Zeitung aufgenommen. Julia Fischer spielt auf einer Geige von Giovanni Battista Guadagnini (1742) sowie auf einer Philipp Augustin Violine (2018). Besuchen Sie www.juliafischer.com/club und werden Sie Mit­ glied des JF CLUB! MITWIRKENDE

AUGUSTIN HADELICH konzertiert mit allen bedeutenden amerikanischen Orchestern und hat immer zahlreicher werdende Auftritte in Europa und Fernost. Zu den besonderen Höhepunkten der Spielzeit 2018/19 gehören seine Debüts bei den Salzburger Festspielen sowie beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Er ist zu Gast bei Orchestern wie dem Museums­ orchester Frankfurt, Tonkünstler-­ Orchester Niederösterreich, Berner Symphonie-­Orchester, Orchestre de Chambre de Lausanne, Orchestra della Svizzera italiana. Singapore Symphony Orchestra, Hong Kong Philharmonic, Danish National Symphony Orchestra, Finnish Radio Symphony, Orchestre National de Belgique, Orchestre National de Lyon, Orquesta y Coro Nacionales de España, BBC Symphony Orchestra oder City of Birmingham Symphony Orchestra. In den USA tritt er mit den Sinfonieorchestern in Cincinnati, Dallas, Indianapolis, Minnesota, San Diego und Seattle und dem Los Angeles Philharmonic (Hollywood Bowl) auf. Zu den Dirigenten, mit denen er zusammenarbeitet, gehören Marc Albrecht, Marin Alsop, Herbert Blomstedt, Stéphane Denève, Christoph von Dohnányi, Alan Gilbert, Hannu Lintu, Andris Nelsons, Sakari Oramo, Andrés Orozco-Estrada, Vasily Petrenko, Jukka-Pekka Saraste, Lahav Shani und Jaap van Zweden. Augustin Hadelichs Aufnahmekatalog umfasst unter anderem die Konzerte von Sibelius, Adès, Tschaikowsky, Lalo, Mendels­ MITWIRKENDE

sohn, Bartók und Haydn. 2016 wurde er für seine Aufnahme des Violinkonzerts „L’Arbre des songes“ von Dutilleux mit einem Grammy Award ausgezeichnet; sein jüngstes CD-Projekt widmete sich Niccolò Paganinis 24 Capricen (2018, Warner Classics). Ein bedeutender Karrieresprung gelang Augustin Hadelich 2006 mit dem Gewinn der Goldmedaille beim Internationalen Violinwettbewerb von Indianapolis. 2009 erhielt er in New York den Avery Fisher Career Grant und 2011 ein Fellowship des Borletti-Buitoni Trust. 2015 gewann er den erstmalig aus­ gelobten Warner Music Prize, 2016 folgte der Grammy Award. 2017 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der University of ­Exeter verliehen, 2018 wählte ihn das Fachmagazin „Musical America“ zum „Instrumentalist of the Year“. Augustin Hadelich, heute amerikanischer Staatsbürger, wurde 1984 als Sohn deutscher Eltern in Italien geboren und studierte bei Joel Smirnoff an der New Yorker Juilliard School. Er spielt auf der „Ex-Kiesewetter“ Stradivari von 1723, einer Leihgabe von Clement und Karen Arrison durch die Stradivari Society in Chicago.

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IMPRESSUM HERAUSGEBER Konzerthaus Berlin, Intendant Prof. Dr. Sebastian Nordmann · TEXT Torsten Fischer · REDAKTION Andreas Hitscher · KONZEPTION UND GESTALTUNG Meta Design AG · ABBILDUNGEN Archiv Konzerthaus Berlin (2), Charlotte Oswald, Russian National Orchestra, Uwe Arens/Paul Glickman · SATZ, REINZEICHNUNG UND HERSTELLUNG REIHER Grafikdesign & Druck · Gedruckt auf Recyclingpapier · PREIS 2,30 ¤