Unterlage Nr. 19.4

Straße: B414 Landesbetrieb Nächster Ort: Mobilität

Baulänge: 0,380 km Diez Länge Anschlüsse: - Goethestr. 9, 65582 Diez Abschnitt: B414 Netzknoten: Lvon 280 5312 061 nach 5312 070 Station: von 1,887 bis 2,072 Netzknoten: vonVon 5312 NK 0705213 nach 145 5312 bis 007 NK 5213 144 Station: von0,287 0,000 – 0,000 bis 0,195 Von NK 5213 144 bis NK 5213 175A 0,181 – 0,100

L 288 Von NK 5213 144 bis NK 5213 173 0,002 – 0,156

Ersatzneubau der Nisterbrücke (BW Nr. 5312 506) im Zuge der B414

Projis-Nr.: SAP-Nr.: A.14-15-0040

FFH-Verträglichkeitsprüfung gemäß § 34 BNatSchG

- FESTSTELLUNGSENTWURF -

aufgestellt:

Diez, den 17.12.2020

FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der 2 B414 ______INHALT

1. ANLASS, AUFGABENSTELLUNG UND RECHTLICHE GRUNDLAGEN ...... 3

2. ÜBERSICHT ÜBER DAS SCHUTZGEBIET UND DIE FÜR SEINE ERHALTUNGSZIELE MAßGEBLICHEN BESTANDTEILE...... 3

2.1 ÜBERSICHT ÜBER DAS SCHUTZGEBIET ...... 3 2.2 ERHALTUNGSZIELE DES SCHUTZGEBIETES ...... 4 2.2.1 Verwendete Quellen ...... 4 2.2.2 Überblick über die Lebensräume des Anhangs I der FFH-Richtlinie ...... 5 2.2.3 Überblick über die Arten des Anhangs II der FFH-Richtlinie ...... 6 2.2.4 Managementpläne / Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen ...... 6 2.2.5 Funktionale Beziehungen des Schutzgebietes zu anderen Natura-2000-Gebieten...... 7 3. BESCHREIBUNG DES VORHABENS (TECHNISCHE BESCHREIBUNG UND WIRKFAKTOREN)...... 8

4. DETAILLIERT UNTERSUCHTER BEREICH ...... 12

4.1 BEGRÜNDUNG FÜR DIE ABGRENZUNG DES UNTERSUCHUNGSRAHMENS ...... 12 4.1.1 Voraussichtlich betroffene Lebensräume und Arten ...... 12 4.1.2 Durchgeführte Untersuchungen ...... 18 4.2 DATENLÜCKEN ...... 19 4.3 BESCHREIBUNG DES DETAILLIERT UNTERSUCHTEN BEREICHES ...... 19 4.3.1 Übersicht über die Landschaft ...... 19 4.3.2 Lebensräume des Anhangs I der FFH-Richtlinie ...... 19 4.3.3 Arten des Anhangs II der FFH-Richtlinie ...... 20 5. BEURTEILUNG DER VORHABENSBEDINGTEN BEEINTRÄCHTIGUNGEN DER ERHALTUNGSZIELE DES SCHUTZGEBIETES ...... 22

5.1 BESCHREIBUNG DER BEWERTUNGSMETHODE ...... 22 5.2 BEEINTRÄCHTIGUNGEN VON LEBENSRÄUMEN DES ANHANGS I DER FFH-RICHTLINIE ...... 25 5.3 BEEINTRÄCHTIGUNGEN VON ARTEN DES ANHANGS II DER FFH-RICHTLINIE ...... 27 6. VORHABENSBEZOGENE MAßNAHMEN ZUR SCHADENSBEGRENZUNG ...... 29

6.1 VORGABEN AUS DER BEWIRTSCHAFTUNGSPLANUNG ...... 29 6.2 VORHABENBEZOGENE MAßNAHMEN ZUR SCHADENSBEGRENZUNG ...... 45 6.3 BEWERTUNG DER WIRKSAMKEIT ...... 54 7. BEURTEILUNG DER BEEINTRÄCHTIGUNGEN DER ERHALTUNGSZIELE DES SCHUTZGEBIETES DURCH ANDERE PLÄNE UND PROJEKTE ...... 54

8. GESAMTÜBERSICHT DER BEEINTRÄCHTIGUNGEN UND BEURTEILUNG DER ERHEBLICHKEIT DER BEEINTRÄCHTIGUNGEN ...... 57

9. ZUSAMMENFASSUNG ...... 71

10. LITERATUR ...... 71

Anlagen Karte 1: Übersicht Karte 2: Lebensraumtyen und Arten/Beeinträchtigungen der Erhaltungsziele Karte 3: Maßnahmen zur Schadensbegrenzung Gutachten zur N-Deposition (UHL 2019) FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der 3 B414 ______Gutachten zur Verträglichkeit gemäß Fauna-Flora- Habitat-Richtlinie (92/43/EWG)

1. Anlass, Aufgabenstellung und rechtliche Grundlagen Das Land Rheinland-Pfalz, vertreten durch den LBM Diez, plant den Neubau des Brückenbauwerks im Zuge der B414 bei Nister (BW-Nr. 5312-506). Grund ist neben baulichen Mängeln auch die geplante Verbreiterung der Bundesstraße 414 auf drei Fahrspuren zuzüglich einer Rechtsabbiegespur (aus Richtung Altenkirchen) in diesem Abschnitt. Die Bundesstraße 414 wird daher im Zuge des Ausbaukonzepts der B8 / B 414 zwischen dem Knoten B414/ B413 bei Hachenburg und dem Bauwerk 5312 506 (Nisterbrücke) mit einem dritten Fahrstreifen und einem Regelquerschnitt RQ 15,5 versehen. Aufgrund der Lage des Projektraumes am FFH-Gebiet 5212-302 „ und Kroppacher Schweiz“ und der möglichen Betroffenheit von für den Schutzzweck des Gebietes maßgeblichen Bestandteilen wird daher eine Prüfung des Vorhabens gemäß § 34 Bundesnaturschutzgesetz auf Verträglichkeit mit der Richtlinie des Rates zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen (Fauna-Flora- Habitat-Richtlinie, nachfolgend FFH-Richtlinie) (92/43/EWG) durchgeführt.

Nach § 34 Abs. 2 BNatSchG ist ein Projekt unzulässig, wenn es zu erheblichen Beeinträchtigungen eines FFH-Gebietes in seinen für die Erhaltungsziele oder den Schutzzweck maßgeblichen Bestandteilen führen kann. Abweichend davon darf gemäß § 34 Abs. 3 BNatSchG ein Projekt nur dann zugelassen oder durchgeführt werden, soweit es aus zwingenden Gründen des überwiegenden öffentlichen Interesses, einschließlich solcher sozialer oder wirtschaftlicher Art, notwendig ist und zumutbare Alternativen, den mit dem Projekt verfolgten Zweck an anderer Stelle ohne oder mit geringeren Beeinträchtigungen zu erreichen, nicht gegeben sind. Soll ein Projekt nach Abs. 3 des § 34 BNatSchG zugelassen oder durchgeführt werden, sind die zur Sicherung des Zusammenhangs des Europäischen ökologischen Netzes „Natura 2000“ notwendigen Maßnahmen vorzusehen (§ 34 Abs. 5 BNatSchG).

2. Übersicht über das Schutzgebiet und die für seine Erhaltungsziele maßgeblichen Bestandteile

2.1 Übersicht über das Schutzgebiet Das Projektgebiet liegt im FFH-Gebiet 5212-303 „Nistertal und Kroppacher Schweiz“. FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der 4 B414 ______Das FFH-Gebiet „Nistertal und Kroppacher Schweiz“ hat eine Gesamtgröße von 1.113 Hektar. Es umfasst Tal, Auge und Hänge des Fließgewässersystems der Nister mit naturnah ausgeprägten Bach- und bachbegleitenden Lebensräumen und strukturreichen Ufer- und Hangwäldern.

Abb.: FFH-Gebiet Nistertal und Kroppacher Schweiz (rote Abgrenzung bzw. Linie) (gelb markiert: Lage des Projektstandortes) Quelle: naturschutz.rlp.de

2.2 Erhaltungsziele des Schutzgebietes

2.2.1 Verwendete Quellen Die Lebensraumtypen- (Anhang I) und Artvorkommen (Anhang II) des Gebietes werden aus Anlage 1 des Landesnaturschutzgesetzes Rheinland-Pfalz, der Landesverordnung zu den Erhaltungszielen der Natura-2000-Gebiete in Rheinland-Pfalz in der Fassung vom 22.12.2008, der Internetpräsentation des Landes Rheinland-Pfalz und dem Bewirtschaftungsplan der SGD Nord (2017) entnommen. Allgemein gelten als Erhaltungsziele eines FFH-Gebietes die Erhaltung oder Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes für die in Anhang I und Anhang II der Richtlinie genannten Lebensräume bzw. Arten von gemeinschaftlicher Bedeutung. In der Landesverordnung werden für das FFH-Gebiet „Nistertal und Kroppacher Schweiz“ folgende Erhaltungsziele formuliert:

FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der 5 B414 ______Erhaltung oder Wiederherstellung  der natürlichen Gewässer- und Uferzonendynamik, ihrer typischen Lebensräume und –gemeinschaften sowie der Gewässerqualität und Durchgängigkeit der Fließgewässer für autochthone Fischarten und Wanderfische  von nicht intensiv genutztem Grünland, auch als Lebensraum für Schmetterlinge  von unbeeinträchtigten Felslebensräumen und Wald, auch als Jagdhabitat für Fledermäuse  von Fledermauswochenstuben

Laut Verordnung werden damit die Erhaltungsziele in allgemeiner Form bestimmt. „Die Erhaltungsziele sind auch Orientierung für in Natura 2000-Gebieten von den oberen Landespflegebehörden unter Beteiligung der Betroffenen zu erstellenden Bewirtschaftungspläne und den daraus abzuleitenden konkreten Erhaltungsmaßnahmen.“

2.2.2 Überblick über die Lebensräume des Anhangs I der FFH-Richtlinie

Laut Anlage I des LNatSchG Rheinland-Pfalz und Standarddatenbogen kommen im FFH- Gebiet „Nistertal und Kroppacher Schweiz " folgende Lebensraumtypen gemäß Anhang I der Richtlinie vor: Tab. 1: Lebensraumtypen nach Anhang I im FFH-Gebiet „Nistertal und Kroppacher Schweiz“ fett: prioritäre Lebensraumtypen (aus Anlage 1 zum LNatSchG Rheinland-Pfalz und Standarddatenbogen)

Natura-2000- Lebensraumtyp Fläche Erhaltungs- Code (ha) zustand 3150 Eutrophe Stillgewässer 0,07 C

3260 Fließgewässer 46,00 A

6410 Pfeifengraswiesen 0,66 C

6430 Feuchte Hochstaudenfluren 65,00 B

6510 magere Flachlandmähwiesen (Alopecurus pratensis und 8,51 B Sanguisorba officinalis)

8150 Silikatschutthalden 1,50 B

8220 Silikatfelsen und ihre 0,50 B Felsspaltenvegetation

8230 Pionierrasen auf Silikatfelsen 5,47 B

9110 Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo- 105,57 B Fagetum) FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der 6 B414 ______Natura-2000- Lebensraumtyp Fläche Erhaltungs- Code (ha) zustand 9130 Waldmeister-Buchenwald 23,07 C (Asperulo-Fagetum)

9160 Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald 1,37 C (Stellario-Carpinetum)

9180 Schlucht- und Hangmischwälder 11,54 B (Tilio-Acerion)

91E0 Erlen- und Eschenwälder an 5,57 C Fließgewässern

2.2.3 Überblick über die Arten des Anhangs II der FFH-Richtlinie Laut Anlage I des LNatSchG Rheinland-Pfalz, Standarddatenbogen und SGD Nord (2017) kommen im FFH-Gebiet „Nistertal und Kroppacher Schweiz " folgende Arten gemäß Anhang II der Richtlinie vor:

Tab. 2: Arten nach Anhang II im FFH-Gebiet „Nistertal und Kroppacher Schweiz“ (aus Anlage 1 zum LNatSchG Rheinland-Pfalz und Standarddatenbogen)

Deutscher Artname Zoolog. Artname Bachneunauge Lampetra planeri Groppe Cottus gobio Lachs Salmo salar Großes Mausohr Myotis myotis Bechsteinfledermaus Myotis bechsteini Hirschkäfer Lucanus cervus Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling Maculinea nausithous Flussperlmuschel Margeritifera margeritifera Gemeine Flussmuschel Unio crassus

2.2.4 Managementpläne / Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen Ein Managementplan zur zielgerichteten Entwicklung des FFH-Gebietes liegt seit 2017 vor (SGD Nord 2017). Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen innerhalb des FFH-Gebietes bestehen im Zusammenhang mit dem Vorkommen der NSGs „Nisteraue bei Korb“, außerdem an bewaldeten Felshängen bei Flögert und auf einzelnen Talauenflächen. FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der 7 B414 ______Es handelt sich um Felsfreistellungsmaßnahmen, Grünlandpflege und Umwandlung von Fichtenforsten in naturnahe Laubmischwälder auf Auenstandorten. Außerdem liegen auch einzelne Flächen in der Kulisse der Vertragsnaturschutzförderung. Innerhalb des Untersuchungsgebietes wurden bislang gezielte Maßnahmen der Biotopbetreuung außerhalb des eigentlichen FFH-Gebietes auf landeseigener Naturschutzfläche südlich der Ortslage Nister durchgeführt. Hier werden wechselfeuchte bis nasse Wiesen unter Beachtung der Habitatansprüche des Dunklen Wiesenknopf- Ameisenbläulings gepflegt. Bezug zu den Schutzzielen des FFH-Gebietes haben insbesondere die im Rahmen der Aktion „Lachs 2000“ durchgeführten Maßnahmen wie etwa Besatzmaßnahmen des Lachses und gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Durchgängigkeit der Nister (z. B. Umgestaltung von Wehranlagen) (siehe hierzu

SCHNEIDER 2005, SGD Nord 2017).

2.2.5 Funktionale Beziehungen des Schutzgebietes zu anderen Natura-2000- Gebieten In der Umgebung des FFH-Gebietes „Nistertal und Kroppacher Schweiz“ liegen folgende Natura-2000-Gebiete:  Vogelschutzgebiet „“ (5312-401) südlich der B414 beginnend ca. 0,2 km östlich des Brückenstandortes  FFH-Gebiet „Feuchtgebiete und Heiden des Hohen Westerwaldes“ (5314-304) mit den nächstgelegenen Flächen ca. 3 km östlich des Brückenstandortes

FFH-Gebiet FFH-Gebiet „Nistertal und „Feuchtgebiete und Kroppacher Schweiz“ Heiden des Hohen Westerwaldes“

EU-Vogelschutzgebiet „Westerwald“

Abb.: Natura-2000-Gebiete im Projektraum (blau markiert: Lage des Projektstandortes) Quelle: naturschutz.rlp.de FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der 8 B414 ______Für den Untersuchungsraum bedeutsam ist vor allem die Nähe zum VSG „Westerwald“, insbesondere im Hinblick auf mögliche funktionale Verflechtungen der vorkommenden schutzzielrelevanten fließgewässerbewohnenden Vogelarten (hier insbesondere Eisvogel).

3. Beschreibung des Vorhabens (technische Beschreibung und Wirkfaktoren) Das Projektgebiet liegt in der Verbandsgemeinde Hachenburg/ im Bereich des Nistertales bei Hachenburg bzw. Nister. Das Projekt umfasst den Ersatzneubau der Nisterbrücke im Zuge der Bundesstraße 414. Der Ersatzneubau ist mit bau- und anlagebedingten Auswirkungen auf Vegetation und Tierwelt verbunden. Die projektbedingten Auswirkungen werden in folgender Tabelle zusammenfassend auf der Grundlage der Konfliktanalyse im Landschaftspflegerischen Begleitplan aufgeführt.

Tab. 3: Qualitative Bewertung der potenziellen faunistisch relevanten Auswirkungen des Projektes

Projektwirkung Bewertung Durch den Ersatzneubau der Nisterbrücke werden biologisch aktive Grundflächen durch Verbreiterung der Überbauung (ab 10 m Höhe mit bewuchsfähigem Boden unter der Brücke = Versiegelungsfaktor 0,5) mit einer Größe von ca. 1.136 m² x 0,5 = 568 m² neu versiegelt. Hinzu kommt die im Boden verbleibende Traggerüstgründung auf ca. 100 m². Hieraus ergibt sich eine dauerhafte Neuversiegelung von 668 m². Durch die Baustelleneinrichtung und den Baustellenbetrieb kommt es zu folgenden Biotopverlusten: 1.370 m2 brachgefallenes Nass- und Feuchtgrünland 710 m2 Hainsimsen-Buchenwald Lebensraumverlust 420 m2 bachbegleitender Erlenwald durch Überbauung 230 m2 Straßenbegleitgrün. Hinzu kommt das ‚Auf-den-Stock-Setzen‘ von ca. 20 Stck Laubbäumen im Baufeld an der Nister und von 12 Gehölzen südlich und nördlich der B414 am östlichen Widerlager. An der Nister wird ein geschlossener, bachbegleitender Gehölzbestand für den Bau der Brücke zurückgeschnitten Durch Abriss der bestehenden Brücke werden Hohlräume mit Quartierpotenzial für Fledermausarten beseitigt und vorübergehend potenzielle Neststandorte von Halbhöhlenbrütern auf den Brückenpfeilern entwertet. Außerdem erfolgt eine zeitlich begrenzte Belastung von Grundflächen durch die Lagerung von Bau- und Betriebsstoffen sowie Maschinen. Habitatbeeinträch- tigung durch Während der Bauphase kommt es zu Lärmemissionen durch FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der 9 B414 ______

Projektwirkung Bewertung Immissionen den Baustellenbetrieb insbesondere während der Abbrucharbeiten. Da jedoch die Bauarbeiten unter Vollsperrung der B414 durchgeführt werden, kommt es hier auch zu einem vollständigen Wegfall der Lärm- und Schadstoffemissionen von sonstigen Kraftfahrzeugen.

Während der Abrissarbeiten ist mit Austrag von mineralischen Stäuben in umliegende Vegetationsflächen zu rechnen.

Hinzu kommt die vermehrte Staub- und Abgasentwicklung durch den Baustellenverkehr beidseitig der Brücke. Es erfolgt zudem eine zeitlich begrenzte Belastung von Grundflächen durch die Lagerung von Bau- und Betriebsstoffen sowie Maschinen. Hierbei treten Verdichtungen und Verunreinigungen auf, die jedoch sofort nach Räumen der Baustelleneinrichtung zu beseitigen sind. Gemäß Fachbeitrag Gewässerschutz (Senger Consult GmbH 2020) ist geplant, das anfallende Oberflächenwasser, analog der bestehenden Situation, zu sammeln und dem Fließgewässer „Nister“ zuzuführen. Für die Einleitung von Straßenober- flächenwasser in Gewässer ist nach RAS-Ew, bei einer Verkehrsbelastung von mehr als 2.000 kfz/24h, eine Regenwasserbehandlung notwendig. In dem hier betrachteten Abschnitt der B414 erfolgt die Entwässerung über Straßenabläufe, die das anfallende Oberflächenwasser unterirdischen Transportleitungen zuführen. Eine Regen- wasserbehandlung liegt in Form einer Reinigung durch Versickerung im Bereich der Böschungen und Erdmulden vor. Die Notwendigkeit einer weiteren Regenwasserbehandlung wurde zudem gemäß Bewertungsverfahren des Merkblattes DWA-M 153 geprüft (siehe Senger Consult GmbH 2020, Anhang A). Dabei wird aufgrund der freien Entwässerung eine Vorbehandlung durch die belebte Bodenzone der Böschungen und Mulden angenommen. Zusätzliche Behandlungs- maßnahmen sind demnach nicht erforderlich. Aus der Zustandsbewertung nach WRRL sind keine Defizite aufgeführt, die sich durch Einleitungen von behandeltem Regenwasser verschärfen würden. Die Regenwasserbehandlung wurde entsprechend dem aktuellen Stand der Technik nach RAS-Ew 2005 geplant. Somit ist davon auszugehen, dass es durch die Straßenentwässerung und der vorgesehenen Rückhaltung der abfiltrierbaren Stoffe zu keiner Verschlechterung des chemischen und ökologischen Zustandes des Oberflächen- wasserkörpers „Untere Nister“ kommt. Um die Auswirkungen von Tausalzeinträgen aus dem Winter- betrieb der Straße auf die Chloridbelastung des Oberflächen- wasserkörpers zu bewerten, wurde eine Tausalzberechnung durchgeführt. Es zeigt sich, dass die zu erwartende Chlorid- erhöhung um ca. 0,005 mg/l (Jahresmittelwert) bzw. 0,044 mg/l (Spitzenwert) sehr gering ist und damit, bei einer Ausgangs- belastung des OWK von 55 mg/l, der Orientierungswert nach Oberflächengewässerverordnung OGewV (Verordnung zum Schutz der Oberflächengewässer) für den guten Zustand von 200 mg/l Cl (Jahresmittelwert Chlorid) auch zukünftig einge- halten werden kann.

Es erfolgt zudem eine Beeinträchtigung des südwestlich an die Brücke angrenzenden LRT 9110 (Hainsimsen Buchenwald, FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der 10 B414 ______

Projektwirkung Bewertung AA0) innerhalb des Untersuchungsraumes durch zusätzliche Stickstoffdepositionen sowie weitere stoffliche Einträge. Diese stellen jedoch keine erhebliche Beeinträchtigung für den LRT dar (Gutachterliche Stellungnahme zum B 414 - Ersatzneubau der Nisterbrücke Bewertung von FFH-Lebensräumen hinsichtlich Beeinträchtigung durch N-Deposition, FÖA, R. Uhl, 27.06.2019

Projektbedingt ist aufgrund der Beibehaltung der vorhandenen Straßentrassen keine signifikant erhöhte Zerschneidung Kollisionswahrscheinlichkeit mit Tierverlusten zu erwarten. Die Baustraße wird nach Ablauf der Maßnahmen rückgebaut. Die Von Lebensräumen anlage- und betriebsbedingte Barrierewirkung für Tierarten, die sich im Nistertal bewegen, wird durch die geplanten Maßnahmen nicht signifikant zusätzlich beeinträchtigt.

Durch die Baumaßnahme sind keine erheblichen Veränderungen von Verkehrsströmen zu erwarten. Kollisionsbedingte Verluste Es ist projektbedingt im Vergleich zur bestehenden Vorbelastung keine erhöhte Kollisionswahrscheinlichkeit mit Tierverlusten zu erwarten.

Während der Bauphase kommt es zu Lärmemissionen durch den Baustellenbetrieb insbesondere während der Abbrucharbeiten. Da jedoch die Bauarbeiten unter Vollsperrung der B414 durchgeführt werden, kommt es hier auch zu einem vollständigen Wegfall der Lärm- und Schadstoffemissionen von sonstigen Kraftfahrzeugen.

Hinzu kommt die vermehrte Staub- und Abgasentwicklung durch den Baustellenverkehr beidseitig der Brücke. Es erfolgt zudem eine zeitlich begrenzte Belastung von Grundflächen durch die Lagerung von Bau- und Betriebsstoffen sowie Maschinen. Hierbei treten Verdichtungen und Verunreinigungen auf, die Beeinträchtigung durch jedoch sofort nach Räumen der Baustelleneinrichtung zu Störungen (bau- und beseitigen sind. betriebsbedingt) Es kommt während der Bauphase zur Beunruhigung tagaktiver störungsempfindlicher Tierarten (vor allem Vögel); die Intensität der Störungen liegt lediglich kurzzeitig erheblich über den bestehenden Vorbelastungen aus dem Straßen- und Freizeitbetrieb.

Nachhaltige Habitatfunktionsverluste durch Lärmwirkung und/oder entsprechende Effektdistanzen (vgl. GARNIEL & MIERWALD 2010) sind projektbedingt nicht zu erwarten. Es verbleiben projektbedingt keine erhöhten Effektdistanzen (vgl. GARNIEL ET AL. 2007, MIERWALD 2009) für störungsempfindliche bzw. gefährdete Vogelarten. Geplant ist, das anfallende Oberflächenwasser, analog der bestehenden Situation, zu sammeln und dem Fließgewässer Hydrologische „Nister“ zuzuführen. Für die Einleitung von Auswirkung auf Straßenoberflächenwasser in Gewässer ist nach RAS-Ew, bei einer Verkehrsbelastung von mehr als 2.000 Oberflächengewässer kfz/24h, eine Regenwasserbehandlung notwendig. In dem hier und Grundwasser betrachteten Abschnitt der B414 erfolgt die Entwässerung über Straßenabläufe, die das anfallende Oberflächenwasser unterirdischen Transportleitungen zuführen. Eine Regen- FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der 11 B414 ______

Projektwirkung Bewertung wasserbehandlung liegt in Form einer Reinigung durch Versickerung im Bereich der Böschungen und Erdmulden vor. Da ein Großteil der Niederschläge dem Wasserkörper Nister wiederzugeführt wird, ist eine negative Auswirkung der Maßnahme auf den quantitativen Zustand des Grundwasser- körpers „Nister 2“ ausgeschlossen. Da eine Regenwasser- behandlung der Straßenabflüsse erfolgt, sind auch Auswirkungen auf den qualitativen Zustand des Grundwasserkörpers ausge- schlossen. Somit ist davon auszugehen, dass es durch die Straßenentwässerung zu keiner Verschlechterung des quantitativen und qualitativen Zustands des Grundwasser- körpers kommt. Durch die Herstellung eines breiteren Brückenbauwerks und die Verbreiterung der Fahrbahn der B414 im Bereich ab dem Ausbauanfang bis zum geplanten Brückenbauwerk kommt es in der Versiegelungsbilanz zu einer Mehrversiegelung von ca. 1.310m² Fahrbahnfläche. Um die Einleitmengen an den beiden Einleitstellen1 und 2 in der Summe gegenüber der bestehenden Situation nicht zu erhöhen, ist eine Maßnahme zur Rückhaltung von Oberflächenwasser vorgesehen (Herstellung eines Rigolensystems im Bereich der Mulde unterhalb des geplanten Brückenbauwerks, welches zusätzlich mit Erdschwellen ausgestattet wird). Diese Maßnahme erzielt in der Summe eine Reduzierung der Einleitmengen in den OWK Untere Nister.

Durch die Verbreiterung der Fahrbahn auf RQ 15,5 mit einem Überbau inklusive Kappen von 19,85 m Breite kommt es zu einer leicht erhöhten Verschattung im Umfeld des Bauwerkes. Hiervon sind neben voll versiegelten Verkehrsflächen und Straßenrandbereichen auch die Nister sowie angrenzende Wald- und Halboffenlandbiotoptypen betroffen. Es handelt sich jeweils um auentypische Biotoptypen im Bereich/Umfeld eines nach Nordnordost abfallenden Steilhanges, der zu kühl-feuchten, teils schluchtwaldartigen Standortbedingungen führt. Es sind keine wärmeliebenden oder xerothermen Vegetationsstandorte bzw. Tierhabitate betroffen. Die Verschattung wird daher als unerheblich im Hinblick auf die Schutzziele bewertet.

Die bestehende Spannbeton-Hohlkastenbrücke ist ein Dreifeldbauwerk mit den Stützweiten 43 – 45 – 33 m. Die Kleinklimatische Bauhöhe des Hohlkastens beträgt 2,50 m. Auswirkung durch den Baukörper Der Ersatzneubau wird als semiintegrale Spannbetonbrücke als Zweifeldbauwerk ausgeführt. Der Querschnitt der Brücke ist ein zweistegiger Plattenbalken. Es wird ein v-förmiger Pfeiler als Mittelstützung hergestellt, welcher aus vier Stützen besteht und in den Überbau eingespannt wird. Die Stützweiten betragen 53,8 (– 13,4 –) 53,8 m. Die Bauhöhe des Brückenüberbaus verringert sich um 0,40m von 2,50m im Bestand auf 2,10m in der Planung. Erhebliche Auswirkungen auf das natürliche Kleinklima des Nistertales durch Kaltluftstau können somit ausgeschlossen werden.

Die Erhöhung des Temperaturgradienten im Bereich der voll versiegelten Fahrbahn wird aufgrund der geringen Flächenausdehnung der durch Insolation aufgeheizten Flächen und der freien Luftzirkulation im Talraum ebenfalls als unerheblich bewertet. FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der 12 B414 ______4. Detailliert untersuchter Bereich

4.1 Begründung für die Abgrenzung des Untersuchungsrahmens Für die Verträglichkeitsuntersuchung wurde als Untersuchungsraum der Untersuchungsraum des Landschaftspflegerischen Begleitplanes gewählt. Darüber hinaus werden bezüglich einzelner Taxa auch konkrete Daten zur Besiedlung im näheren Umfeld berücksichtigt. Mit den Kartierungen im Rahmen der Bearbeitung des Landschaftspflegerischen Begleitplanes, des Fachbeitrages Artenschutz, den Daten des FFH- Bewirtschaftungsplanes und Recherchedaten der ARGE Nister (M. Fetthauer) und lokaler Faunisten liegen für den anzunehmenden Wirkraum des Projektes ausreichende Datengrundlagen zur Beurteilung möglicher Beeinträchtigungen der Erhaltungsziele des FFH-Gebietes vor. Spezielle faunistische Daten zur Gewässerfauna wurden von Herrn Manfred Fetthauer, Vorsitzender der ARGE Nister, abgefragt. Es wird ggfls. vorsorglich vom möglichen Vorkommen der entsprechenden Tierarten ausgegangen, sofern geeignete Habitatbedingungen vorliegen.

4.1.1 Voraussichtlich betroffene Lebensräume und Arten Auf der Grundlage der durchgeführten Biotoptypenkartierung und der Kartierung der FFH- Lebensräume und der durchgeführten Datenrecherchen zu Tierartenvorkommen ergeben sich potenzielle Eingriffe des Projektes in die nachfolgend tabellarisch aufgeführten Lebensräume nach Anhang I bzw. Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie:

FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der B414 13 ______

Tab. 4: Liste der im FFH-Gebiet „Nistertal und Kroppacher Schweiz“ potenziell betroffenen Lebensraumtypen gem. Anhang I der FFH-Richtlinie

Mögliche Beeinträchtigungen der maßgeblichen Bestandteile Natura- Lebensraum- Vorkommen im Störung / 2000-Code typ Untersuchungsraum Flächenverlust Zerschneidung Immissionen Eutrophe 3150 Im Gebiet nicht verbreitet nein nein nein Stillgewässer Gesamter Verlauf der Nister inklusive der 3260 Fließgewässer begleitenden nein nein ja Uferhochstaudenfluren und Ufergehölze 6410 Pfeifengraswiesen Im Gebiet nicht verbreitet nein nein nein Saumartig entlang der Feuchte 6430 Flussufer; nicht gesondert ja nein ja Hochstaudenfluren ausgewiesen magere Flachlandmäh- wiesen 6510 (Alopecurus Im Gebiet nicht verbreitet nein nein nein pratensis und Sanguisorba officinalis) 8150 Silikatschutthalden Im Gebiet nicht verbreitet nein nein nein Silikatfelsen und ihre 8220 Im Gebiet nicht verbreitet nein nein nein Felsspaltenvegetat ion Pionierrasen auf 8230 Im Gebiet nicht verbreitet nein nein nein Silikatfelsen FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der B414 14 ______

Mögliche Beeinträchtigungen der maßgeblichen Bestandteile Natura- Lebensraum- Vorkommen im Störung / 2000-Code typ Untersuchungsraum Flächenverlust Zerschneidung Immissionen Flächenhafter Bestand am linken Nisteruferhang Hainsimsen- südlich des 9110 Buchenwald Brückenstandortes (BT ja nein ja (Luzulo-Fagetum) 5312-0511-2006 Buchenwald am Hang der Nister) Waldmeister- Buchenwald 9130 Im Gebiet nicht verbreitet nein nein nein (Asperulo- Fagetum) Sternmieren- Eichen- 9160 Hainbuchenwald Im Gebiet nicht verbreitet nein nein nein (Stellario- Carpinetum) Flächenhafter Bestand am linken Nisteruferhang Schlucht- und westlich des 9180 Hangmisch- Brückenstandortes (BT nein nein ja wälder 5312-0727-2006 Schutthangwald südlich Nister Im Gebiet nicht verbreitet, Erlen- und vorhandene Eschenauwald, Baumbestände sind nicht 91E0 nein nein ja Weichholzauen- als LRT kartiert, ggfls. dem wald LRT Fließgewässer zugeordnet

FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der B414 15 ______

Tab. 5: Liste der im FFH-Gebiet „Nistertal und Kroppacher Schweiz“ potenziell betroffenen Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie Mögliche Beeinträchtigungen der maßgeblichen Bestandteile Deutscher Zoolog. Vorkommen im Habitatzerschnei- Störung / Artname Artname Untersuchungsraum Habitatverlust dung Immissionen Lt. ARGE Nister Vorkommen in der Gr. Nister oberhalb des Nein bei Vermeidung von Projektabschnittes belegt und Bachneunauge Lampetra planeri nein nein baubedingter hier möglich; daher wird Gewässerverschmutzung potenzielles Vorkommen angenommen Nein bei Vermeidung von Lt. ARGE Nister häufiges Groppe Cottus gobio nein nein baubedingter Vorkommen in der Gr. Nister Gewässerverschmutzung

Lt. SCHNEIDER (2005) Vorkommen in der Gr. Nister Nein bei Vermeidung von mit natürlicher Reproduktion; Lachs Salmo salar nein nein baubedingter im Projektbereich lt. ARGE Gewässerverschmutzung Nister jedoch keine Laichgruben

Nächste bekannte Wochenstube (ca. 600 Tiere) im Kloster Marienstatt; im Großes Myotis myotis weiteren Umfeld Vorkommen nein nein nein Mausohr von Nahrungshabitaten in Wäldern und im Offenland; Winterquartiere in natürlichen Höhlen und Stollen

Im Gebiet vermutlich in Bechsteinfleder Myotis bechsteini Hangwäldern entlang der nein nein nein maus Großen Nister verbreitet FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der B414 16 ______

Mögliche Beeinträchtigungen der maßgeblichen Bestandteile Deutscher Zoolog. Vorkommen im Habitatzerschnei- Störung / Artname Artname Untersuchungsraum Habitatverlust dung Immissionen Im Projektraum lt. ARGE Nister nicht verbreitet; Flussperl- Margaritifera Reliktvorkommen nur bei nein nein nein muschel margaritifera Stein-Wingert deutlich abseits des Projektgebietes Lt. ARGE Nister Vorkommen Gemeine Unio crassus in der Gr. Nister im nein nein ja Flussmuschel Projektraum möglich

Im Wirkraum des Projektes vermutlich nicht reproduzierend; Bestand unbekannt. Vorsorglich wird mögliches Vorkommen in naturnahen lichten Hirschkäfer Lucanus cervus ja nein ja Laubwäldern und Halboffenlandflächen mit Vorkommen von alt- und totholzreichen Laubbaum- beständen im Nistertal angenommen

Im Gebiet an Straßenrandsäumen und Dunkler angrenzenden Wiesenknopf- Maculinea wechselfeuchten Magerwiesen ja nein ja Ameisen- nausithous verbreitet (Erfassung 2017) bläuling (vgl. auch Kunz 2000)

FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der 17 B414 ______

Lage und Abgrenzung der FFH-Lebensraumtypenflächen (jeweils blau hinterlegt)

LRT 3260 Fließgewässer (ab Brücke abwärts)

LRT 3260 Fließgewässer (ab Brücke aufwärts)

FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der 18 B414 ______

LRT 9110 Hainsimsen-Buchenwald

LRT 9180 Schlucht- und Hangmischwälder

4.1.2 Durchgeführte Untersuchungen Als Grundlage der Bewertung der Verträglichkeit des Vorhabens mit der FFH-Richtlinie dienen die Ergebnisse folgender Geländeuntersuchungen und Gutachten:  Erfassung der Lebensraumtypen gemeinschaftlicher Bedeutung (Anhang I der FFH- Richtlinie) gemäß Biotopkataster  Erhebungen zum Vorkommen der Wiesenknopf-Ameisenbläulinge  Erhebungen zur Brutvogelfauna  Recherche zu Fisch- und Muschelarten  Kontrolle des Brückenbauwerkes auf Fledermausbesiedlung  Gutachten zu Auswirkungen der N-Deposition auf FFH-LRT (FÖA 2019) FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der 19 B414 ______

4.2 Datenlücken Die vorhandenen Daten werden für die Bewertung des Vorliegens und der Erheblichkeit möglicher Beeinträchtigungen von für den Schutzzweck des FFH-Gebietes maßgeblichen Bestandteilen als ausreichend eingestuft.

4.3 Beschreibung des detailliert untersuchten Bereiches

4.3.1 Übersicht über die Landschaft Der Untersuchungsraum liegt naturräumlich am Nordwestrand des Dreifelder Weiherlandes (323.2), welches das nordwestliche Teilgebiet des Oberwesterwaldes (323) bildet. Es handelt sich um ein flachwelliges Plateau mit umfangreichem Waldbestand. Dieses wird im Nordteil vom Tal der Großen Nister zerschnitten. Im Südteil ist die namengebende Westerwälder Seenplatte landschaftsprägend. Der Projetraum selbst leitet über in die Landschaft der Kroppacher Schweiz, die vom windungsreichen Tal der Großen Nister und bewaldeten Talhängen auf devonischen Schiefergesteinen geprägt ist. Innerhalb des Untersuchungsraumes verläuft die Nister auf einer Höhe von ca. 249 mNN. Das Gelände auf der rechten Seite der Nister ist als flachwellige Talaue ausgeprägt, während das linke Nisterufer steile, teilweise senkrecht abfallende Prallhangbereiche mit Laubmischwäldern prägen. Die im Untersuchungsgebiet vorkommenden maßgeblichen Bestandteile des FFH- Gebietes „Nistertal und Kroppacher Schweiz“ (Lebensräume und Artvorkommen bzw. deren Lebensraumbedingungen) werden nachfolgend aufgelistet.

4.3.2 Lebensräume des Anhangs I der FFH-Richtlinie

Tab. 6: Lebensräume gemäß Anhang I der Richtlinie (fett: prioritäre Lebensräume) Lebensraumtyp Verbreitung im Untersuchungsgebiet Eutrophe Stillgewässer Im Gebiet nicht verbreitet Fließgewässer Gesamter Verlauf der Nister inklusive der begleitenden Uferhochstaudenfluren und Ufergehölze Pfeifengraswiesen Im Gebiet nicht verbreitet Feuchte Hochstaudenfluren Saumartig entlang der Flussufer; nicht gesondert ausgewiesen, wird dem LRT 3260 zugeordnet magere Flachlandmähwiesen (Alopecurus pratensis und Im Gebiet nicht verbreitet Sanguisorba officinalis) Silikatschutthalden Im Gebiet nicht verbreitet FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der 20 B414 ______

Lebensraumtyp Verbreitung im Untersuchungsgebiet Silikatfelsen und ihre Im Gebiet nicht verbreitet Felsspaltenvegetation Pionierrasen auf Silikatfelsen Im Gebiet nicht verbreitet Hainsimsen-Buchenwald Flächenhafter Bestand am linken Nisteruferhang südlich des (Luzulo-Fagetum) Brückenstandortes (BT 5312-0511-2006 Buchenwald am Hang der Nister) Waldmeister-Buchenwald Im Gebiet nicht verbreitet (Asperulo-Fagetum) Sternmieren-Eichen- Hainbuchenwald Im Gebiet nicht verbreitet (Stellario-Carpinetum)

Schlucht- und Hang- Flächenhafter Bestand am linken Nisteruferhang westlich des mischwälder Brückenstandortes (BT 5312-0727-2006 Schutthangwald (Tilio-Acerion) südlich Nister Erlen- und Eschenwälder an Im Gebiet nicht verbreitet, vorhandene Baumbestände sind Fließgewässern nicht als LRT kartiert, ggfls. dem LRT Fließgewässer zugeordnet

4.3.3 Arten des Anhangs II der FFH-Richtlinie

Tab. 7: Lebensräume und Standortbedingungen der Arten gemäß Anhang II im Untersuchungsgebiet Verbreitung der Habitate bzw. Artname Standortbedingungen im Untersuchungsgebiet Lt. ARGE Nister Vorkommen in der Gr. Nister oberhalb des Bachneunauge Projektabschnittes belegt und hier möglich; daher wird potenzielles Vorkommen angenommen

Groppe Lt. ARGE Nister häufiges Vorkommen in der Gr. Nister

Lt. SCHNEIDER (2005) Vorkommen in der Gr. Nister mit Lachs natürlicher Reproduktion; im Projektbereich lt. ARGE Nister jedoch keine Laichgruben

Nächste bekannte Wochenstube (ca. 600 Tiere) im Kloster Marienstatt; im weiteren Umfeld Vorkommen von Großes Mausohr Nahrungshabitaten in Wäldern und im Offenland; Winterquartiere in natürlichen Höhlen und Stollen

Im Gebiet vermutlich in Hangwäldern entlang der Großen Bechsteinfledermaus Nister verbreitet Im Projektraum lt. ARGE Nister nicht verbreitet; Flussperlmuschel Reliktvorkommen nur bei Stein-Wingert deutlich abseits des Projektgebietes FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der 21 B414 ______

Lt. ARGE Nister Vorkommen in der Gr. Nister im Gemeine Flussmuschel Projektraum möglich

Im Wirkraum des Projektes vermutlich nicht reproduzierend; Bestand unbekannt. Vorsorglich wird mögliches Vorkommen Hirschkäfer in naturnahen lichten Laubwäldern und Halboffenlandflächen mit Vorkommen von alt- und totholzreichen Laubbaum- beständen im Nistertal angenommen

Im Gebiet an Straßenrandsäumen und angrenzenden Dunkler Wiesenknopf-Ameisen- wechselfeuchten Magerwiesen verbreitet (Erfassung 2017) bläuling (vgl. auch Kunz 2000)

In der Anlage 2 der Landesverordnung zu den Erhaltungszielen in Natura-2000-Gebieten werden für die im Untersuchungsraum vorkommenden Arten des Anhanges II der FFH- Richtlinie folgende tabellarisch aufgelisteten Lebensraumansprüche genannt:

Tab. 8: Lebensraumansprüche der im Untersuchungsgebiet vorkommenden Arten gemäß Anhang II laut Erste Landesverordnung zur Änderung der Landesverordnung über die Erhaltungsziele in den Natura-2000- Gebieten vom 22.12.2008 Artname Lebensraumansprüche Bachneunauge Strukturreiche Bäche mit guter Wasserqualität

Groppe Strukturreiche Bäche mit guter Wasserqualität

Lachs Flüsse und Bäche ohne große Querbauwerke

Dunkler Wiesenknopf- Feuchtwiesen mit Wiesenknopf und Ameisennestern Ameisenbläuling

Ausgeprägte Waldart, Baumhöhlen als Quartier und Bechsteinfledermaus Jagdgebiet im Wald und angrenzenden Wiesen

Wochenstubenkolonien meist in großen Dachräumen, Großes Mausohr bevorzugte Jagdbiotope sind Wälder und strukturreiche Lebensräume

Gemeine Flussmuschel Saubere Fließgewässer mit kiesig-sandigem Grund

Hirschkäfer Alt- und Totholzbestände FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der 22 B414 ______

5. Beurteilung der vorhabensbedingten Beeinträchtigungen der Erhaltungsziele des Schutzgebietes

5.1 Beschreibung der Bewertungsmethode Die Prüfung des Vorhabens auf Verträglichkeit mit der FFH-Richtlinie wird gemäß Artikel 6 der FFH-Richtlinie und § 34 BNatSchG durchgeführt. Die inhaltliche Gliederung der Verträglichkeitsuntersuchung orientiert sich am „Leitfaden FFH-VP“ des Bundesministeriums für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen und an den Mustertexten der HVA F-StB. Die Untersuchung berücksichtigt die methodischen Hinweise von Ludwig (2001) und des „Gutachtens zum Leitfaden zur FFH- Verträglichkeitsprüfung im Bundessfernstraßenbau“ (2004). Beeinträchtigungen liegen dann vor, wenn einzelne Faktoren eines ökosystemaren Wirkungsgefüges oder das Zusammenspiel der Faktoren in einem Umfang gestört werden, dass die Funktionen des Gesamtsystems gestört werden. Beeinträchtigungen können daher als Verlust von Flächen oder von Funktionen auftreten. Als erheblich ist eine Beeinträchtigung dann einzustufen, wenn die Störungen dazu führen, dass ein FFH-Gebiet seine Funktionen hinsichtlich der Erhaltungsziele bzw. hinsichtlich der für den Schutzzweck maßgeblichen Bestandteile nur noch eingeschränkt erfüllen kann. Bei der Bewertung der Erheblichkeit wird die Prognose des Gebietszustandes nach Durchführung des Projektes als Maßstab berücksichtigt.

Zur Bestimmung der Erheblichkeit wurden die Fachkonventionen von LAMBRECHT &

TRAUTNER (2007) herangezogen.

Gutachten zur N-Deposition Zur Bewertung der projektbedingten Beeinträchtigung von FFH-Lebensräumen durch N-Deposition wurde im Auftrag des LBM Diez eine gesonderte

Stellungnahme erarbeitet (UHL 2019; siehe Anhang), deren Ergebnisse hier kurz dargestellt werden: Für den Prognosenullfall wurde eine Verkehrsbelegung von 10.600 Kfz mit einem Schwerverkehrsanteil von 1.500 Kfz (14,2 %) benannt; für den Prognoseplanfall wird eine geringfügige Erhöhung auf 10.800 Kfz (Schwerverkehrsanteil weiter 1.500 Kfz – 13,9 %) erwartet. Neben dieser geringfügigen Erhöhung der Verkehrsmengen wurde die räumliche Verla- gerung infolge der zusätzlichen, südlichen Fahrstreifen des geplanten Ersatzneubaus als Zusatzbelastung für den angrenzenden Waldbestand betrachtet; diese betrifft allerdings nur den Verkehrsanteil, der in Fahrtrichtung /Elkenroth unterwegs ist. FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der 23 B414 ______

„Da im vorliegenden Fall stickstoffempfindliche Lebensräume des Typs 9110 „Hainsimsen-Buchenwälder“ bis in unmittelbare Nähe südlich der Trasse vorkommen und weitere potenziell empfindliche Bestände des LRT *9180 „Schlucht- und Hangmischwälder“ unmittelbar nördlich der bestehenden Trasse angrenzen, lassen sich beurteilungsrelevante Stickstoffeinträge in das FFH-Gebiet nicht ausschließen. Wie sich aus der Untersuchung des LBM (2018, S. 14) ergibt, erhöht sich die rechnerische Belastung für den nördlich der B 414 gelegenen LRT *9180 entsprechend der Verkehrssteigerung um 1,9 % nur marginal um maximal 0,1 kg N/ha/a im bereits vorbelasteten Nahbereich bis ca. 20 m von der Fahrbahn. Bei näherer Überlegung wird zudem offenkundig, dass die errechnete Steigerung nicht auf einer real zu erwartenden Zunahme der Depositionen, sondern viel-mehr auf den vereinfachten Annahmen der Depositionsberechnung beruht. Hingegen rückt der Ersatzneubau der Brücke auf der Südseite um ca. 7,5 m näher an die dortigen Waldbestände des FFH-geschützten LRT 9110 (Hainsimsen-Buchenwälder) heran. Auch hier wird die Zunahme des Verkehrs zu vernachlässigen sein, wenn man bedenkt, dass ein Teil der Depositionen, die vorher in die Umgebung abgegeben wurden, nun auf den zusätzlichen Fahrstreifen landen. Zudem wird der südliche Fahrstreifen als Ausfädelspur im Betrieb relativ geringe Stickstoffemissionen aufweisen, weil die Motoren auf einer solchen Spur wenig Vortrieb erzeugen müssen. Gleichzeitig ist aber durch Bremsvorgänge eine Zunahme stofflicher Einträge infolge des erhöhten Abriebs (Bremsen, Reifen) zu erwarten. Nach Rassmus et al. (2003, S. 114) gilt die Spritzwasserzone von 25 m entlang der Fahrbahn einer Straße als stark belastet. Dies gilt auch in Fällen, wo das Abschneidekriterium für zusätzliche Stickstoffeinträge wie vor- liegend bereits in maximal 20 m Entfernung oder weniger vom bestehenden Fahrbahnrand unterschritten wird. Wie die Verschiebung dieser Zone der starken stofflichen Belastung im Detail zu bewerten ist, wird in Kap. 3.4 weiter ausgeführt. Jenseits der 25 m sind nach neueren Erkenntnissen keine relevant erhöhten Belastungen durch Schwermetalle oder PAK zu erwarten (Kocher 2006).“ „Im Bereich um die Trasse befinden sich Flächen der Lebensraumtypen 3260 („Fließgewässer der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis“), 9110 („Hainsimsen-Buchenwald“) und *9180 („Schlucht- und Hangmischwälder“). Fließgewässer sind in aller Regel nicht empfindlich gegenüber luftbürtigen Stickstoffeinträgen (FGSV 2019, S. 23; FÖA 2014). Wie bereits in den Ausführungen zur Zusatzbelastung dargestellt, erhöht sich die Belastung des LRT *9180 auf der Nordseite der schon seit langer Zeit bestehenden Trasse der B 414 nicht. Eine detaillierte Ermittlung seiner Empfindlichkeit erübrigt sich aus diesem Grund. FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der 24 B414 ______

Hingegen gelten Buchenwälder im Allgemeinen und besonders auch deren saure Ausprägungen als empfindlich gegenüber Stickstoffeinträgen. Für den LRT 9110 wird in der Regel der untere Bereich der empirischen Spanne von 10 – 20 kg N/ha/a als Critical Load angesetzt. Modellierte Werte (Balla et al. 2013 / FGSV 2019) liegen bei einer Mitteltemperatur von ca. 9,3°C und einem Niederschlag von ca. 980 mm (DWD 2012) für die hier vorliegende Bodenform „Braunerde aus flachem bimsaschearmem, löss- und grusführendem Schluff (Hauptlage) über Grusschluff (Basislage) über tiefem Schutt aus Schiefer oder Sandstein (Devon)“ (LGB 2019, vgl. Abbildung A2 im Anhang) bei 12 – 14 kg N/ha/a (Abbildung A1 im Anhang). Sie liegt damit tendenziell unterhalb der Vorbelastung von 14 kg N/ha/a.“ Wie in Kap. 3.2 dargestellt, ergeben sich laut Berechnung des LBM (2018) relevant erhöhte Stickstoffeinträge nur im Nahbereich südlich der Trasse. Ähnliches gilt zweifelsohne auch für andere, geringer in der Ferne wirkende Schadstoffe. Für die Bewertung der stofflichen Belastungen ist daher nicht die als relevant zu erachtende Erhöhung der Stickstoffeinträge bis ca. 20 m Abstand entlang der Trasse, sondern vielmehr die infolge der zusätzlichen Fahrstreifen nach Süden verlagerten Zone der Belastung im Nahfeld bis 25 m entscheidend. Letztere lässt sich auch unabhängig von der spezifischen Stickstoffempfindlichkeit des betroffenen Bestands konstatieren. Dabei stellt sich die Frage, wie die bestehende Vorbelastung zu berücksichtigen ist. Tabelle 1 prüft verschiedene Bewertungsansätze hinsichtlich ihrer Vorsorglichkeit. Geht man von einem graduellen Funktionsverlust von 25 % im Nahbereich (25 m) einer Trasse aus, ergibt sich ein Wert von 306 m² LRT 9110, die als Verlust bewertet werden müssen. Im vorliegenden Fall ist der Wert am höchsten (550 m²), wenn man von 50% gradueller Funktionsminderung ausgeht.“ „Wie in Tabelle 1 erkennbar, liegen in der Planung 1.100 m² des LRT 9110 im betroffenen Bereich bis 25 m Entfernung von der Fahrbahn (davon nach unseren Berechnungen 62 m² unmittelbar unter der geplanten Brücke). Weiter entfernt lassen sich ausweislich der Stickstoffdepositionen die von der Straße ausgehenden Belastungen nicht mehr merklich unterscheiden, und weiter reicht auch nicht die infolge der Zusatzstreifen verschobenen Zone anderweitiger stärkerer stofflicher Belastungen. Geht man vorsorglich davon aus, dass der Nahbereich der Trasse zu 50% einem Flächenverlust entspricht, und bewertet man die Zunahme der Belastungen im Nahbereich als nunmehr einem totalen Flächenverlust vergleichbar, ergibt sich daraus also eine gegenüber dem Bestand zusätzliche Beeinträchtigung vergleichbar 550 m² verlustig gegangener LRT-Fläche. Würde man den Nahbereich als noch drastischer betroffen bewerten, wäre der Effekt durch die Neuplanung geringer: bei einem Grad des Funktionsverlusts von 75 % betrüge er 519 m² zusätzlich zu bereits bestehenden 459 m². Geringer würde die Bilanz der FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der 25 B414 ______zusätzlichen Betroffenheit auch ausfallen, wenn weniger als 50 % Funktionsminderung angesetzt würden oder wenn die geringe Zunahme der Belastungen innerhalb der bestehenden 25-m-Zone nicht gleich bewertet würde wie die Neubelastung. Bei einem Gesamtbestand des LRT von 105,6 ha im Gebiet entsprechen 550 m² ca. 0,05

% des Bestandes. Nach den Fachkonventionen des BfN (LAMBRECHT & TRAUTNER 2007, S. 37) wäre für diesen Fall (Betroffenheit von maximal 0,1 %) erst bei einem kumulativen Flächenverlust von 2.500 m² eine erhebliche Beeinträchtigung anzunehmen. Aus dem Ausbau der B 414 auf dem Nachbarabschnitt heraus sind keine weiteren Beeinträchtigungen bekannt bzw. anzunehmen. Dort verblieb die Zusatzbelastung durch Stickstoffeinträge deutlich unter der Relevanzschwelle. Fazit der Bewertung Die vorliegende isolierte Betrachtung der Wirkungen infolge von Stickstoffdepositionen sowie weiterer stofflicher Einträge ergibt für keinen der im Bereich des Vorhabens liegenden Lebens-raumtypen eine erhebliche Beeinträchtigung. Sofern die vertiefte Betrachtung kumulativer Projekte bzw. weiterer Wirkpfade im Rahmen der FFH-VP keine zusätzlichen Beeinträchtigungen für den LRT 9110 ergibt, lassen sich auch für diesen betroffenen LRT durch zusätzliche Stickstoffdepositionen oder andere stoffliche Einträge erhebliche Beeinträchtigungen infolge des Ausbaus der B414 für das FFH- Gebiet „Nistertal und Kroppacher Schweiz“ aus-schließen. Die Betroffenheit von 550 m² des LRT 9110 infolge des Heranrückens der B 414 an den trassennahen Bestand dieses LRT südlich der Nisterbrücke sollte durch Kompensationsmaßnahmen möglichst ausgeglichen werden, um Beeinträchtigungen für das FFH-Gebiet zu minimieren und die FFH-Verträglichkeit nachfolgender Projekte nicht unnötig erschweren.“

5.2 Beeinträchtigungen von Lebensräumen des Anhangs I der FFH- Richtlinie Die durch das Projekt entstehenden unvermeidbaren Beeinträchtigungen werden nachfolgend im Hinblick auf die Betroffenheit der maßgeblichen Bestandteile (Lebensräume gem. Anhang I und Arten gem. Anhang II und deren Lebensräume bzw. Lebensraumbedingungen) des Untersuchungsgebietes dargestellt (vgl. Tab. 10).

FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der 26 B414 ______

Tab. 9: Auswirkungen des Projektes auf die Lebensräume nach Anhang I als maßgebliche Bestandteile des FFH-Gebietes „Nistertal und Kroppacher Schweiz“

Maßgebliche Bestandteile des Zu erwartende projekt- Untersuchungsgebietes bedingte Auswirkungen

Lebensraum Lebensräume / Standort- nach Anhang I bedingungen im Unter- (fett = prioritärer LRT) suchungsgebiet Bau-und anlagebedingt: Baubedingte Störungen durch Maschineneinsatz Stoffeinträge (Erdmaterial, Beton etc. ) bei Brückenabrissarbeiten und Gesamter Verlauf der Nister Brückenneubauarbeiten; Fließgewässer inklusive der begleitenden Rückschnitt von Bachufergehölzen Uferhochstaudenfluren und (3260) und vorübergehende Verluste von Ufergehölze Uferhochstaudenfluren

Betriebsbedingt: Keine zusätzlichen Beeinträchtigungen Bau-und anlagebedingt: Baubedingte Störungen durch Maschineneinsatz Biotopverlust durch Hainsimsen- Flächenhafter Bestand am linken Trassenverbreiterung der B414 im Buchenwald (Luzulo- Nisteruferhang südlich des Umfang von 710 m2; Fagetum) Brückenstandortes (BT 5312-0511- 2006 Buchenwald am Hang der Stoffeinträge (Stäube etc.) bei (9110) Nister) Brückenabrissarbeiten; Betriebsbedingt: Funktionsbeeinträchtigung von 550 m2 Waldfläche durch Stickoxideintrag (vgl. UHL 2019) Bau-und anlagebedingt: Mögliche Stoffeinträge (Stäube etc.) bei Brückenabrissarbeiten; Baubedingte Störungen durch Schlucht- und Flächenhafter Bestand am linken Maschineneinsatz Hangmischwälder Nisteruferhang westlich des Brückenstandortes (BT 5312-0727- (Keine Biotopverluste) (9180) 2006 Schutthangwald südlich Nister Betriebsbedingt: Keine Funktionsbeeinträchtigungen durch Stickoxideintrag (vgl. FÖA/ UHL 2019) FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der 27 B414 ______

5.3 Beeinträchtigungen von Arten des Anhangs II der FFH-Richtlinie

Tab. 10: Auswirkungen des Projektes auf die Arten nach Anhang II als maßgebliche Bestandteile des FFH-Gebietes „Nistertal und Kroppacher Schweiz“

Maßgebliche Bestandteile des Zu erwartende projekt- Untersuchungsgebietes bedingte Auswirkungen

Art nach Anhang Lebensräume / Standort- II bedingungen im Unter- suchungsgebiet Bachneunauge Lt. ARGE Nister Vorkommen in der Bau- und anlagebedingt: Gr. Nister oberhalb des Mögliche Beeinträchtigung durch Projektabschnittes belegt und hier baubedingte möglich; daher wird potenzielles Gewässerverschmutzungen Vorkommen angenommen Betriebsbedingt: Keine zusätzlichen Beeinträchtigungen

Groppe Lt. ARGE Nister häufiges Bau- und anlagebedingt: Vorkommen in der Gr. Nister Mögliche Beeinträchtigung durch baubedingte Gewässerverschmutzungen Betriebsbedingt: Keine zusätzlichen Beeinträchtigungen

Lachs Lt. SCHNEIDER (2005) Vorkommen Bau- und anlagebedingt: in der Gr. Nister mit natürlicher Mögliche Beeinträchtigung durch Reproduktion; im Projektbereich lt. baubedingte ARGE Nister jedoch keine Gewässerverschmutzungen Laichgruben Betriebsbedingt: Keine zusätzlichen Beeinträchtigungen

Großes Mausohr Nächste bekannte Wochenstube Bau- und anlagebedingt: (ca. 600 Tiere) im Kloster Verlust von 1-2 potenziellen Marienstatt; im weiteren Umfeld Quartierbäumen durch Rodung von Vorkommen von Altbaumbeständen im Hangwald Nahrungshabitaten in Wäldern und unmittelbar südlich der B414 im Offenland; Winterquartiere in natürlichen Höhlen und Stollen Verlust von potenziellem Zwischenquartier durch Brückenabriss Verlust von Nahrungshabitaten durch Rodung und dauerhaften Verlust von Hainsimsen-Buchenwald auf ca. 710 m2 Betriebsbedingt: Keine zusätzlichen Beeinträchtigungen FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der 28 B414 ______

Maßgebliche Bestandteile des Zu erwartende projekt- Untersuchungsgebietes bedingte Auswirkungen

Bechsteinfledermaus Im Gebiet vermutlich in Bau- und anlagebedingt: Hangwäldern entlang der Großen Verlust von 1-2 potenziellen Nister verbreitet Quartierbäumen durch Rodung von Altbaumbeständen im Hangwald unmittelbar südlich der B414 Verlust von Nahrungshabitaten durch Rodung und dauerhaften Verlust von Hainsimsen-Buchenwald auf ca. 710 m2 Betriebsbedingt: Keine zusätzlichen Beeinträchtigungen Gemeine Lt. ARGE Nister Vorkommen in der Bau- und anlagebedingt: Flussmuschel Gr. Nister im Projektraum möglich Mögliche Beeinträchtigung durch baubedingte Gewässerverschmutzungen Betriebsbedingt: Keine zusätzlichen Beeinträchtigungen Hirschkäfer Im Wirkraum des Projektes Bau- und anlagebedingt: vermutlich nicht reproduzierend; Mögliche Beeinträchtigung durch Bestand unbekannt. Vorsorglich Baumrodungen am südlichen wird mögliches Vorkommen in Nisteruferhang naturnahen lichten Laubwäldern und Halboffenlandflächen mit Betriebsbedingt: Vorkommen von alt- und Keine zusätzlichen totholzreichen Laubbaum- Beeinträchtigungen beständen im Nistertal angenommen Dunkler Wiesenknopf- Im Gebiet an Straßenrandsäumen Bau- und anlagebedingt: Ameisenbläuling und angrenzenden Beeinträchtigung durch wechselfeuchten Magerwiesen vorübergehende verbreitet (Erfassung 2017) (vgl. Flächenbeanspruchung für auch KUNZ 2000) Baustelleneinrichtung und durch Bauarbeiten auf ca. 700 m2 Betriebsbedingt: Keine zusätzlichen Beeinträchtigungen

Für die in den Tabellen 9 und 10 dargestellten unvermeidbaren Beeinträchtigungen wird in Kapitel 8 eine Bewertung ihrer Erheblichkeit gemäß § 34 BNatSchG vorgenommen (vgl. Tab. 16 und 17). FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der 29 B414 ______

6. Vorhabensbezogene Maßnahmen zur Schadensbegrenzung

6.1 Vorgaben aus der Bewirtschaftungsplanung In den nachfolgenden Tabellen 12, 13 und 14 werden die im Bewirtschaftungsplan (SGD Nord 2017) formulierten Entwicklungsziele und Maßnahmenplanungen für die einzelnen Lebensraumtypen nach Anhang I sowie für die Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie aufgeführt.

FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der B414 30 ______

Tab. 11: Maßnahmenziele für die im Untersuchungsraum verbreiteten Lebensräume gemäß Anhang I der Richtlinie lt. Bewirtschaftungsplan (SGD Nord 2017) (* = prioritäre Lebensräume) Ziele und Maßnahmen lt. Bewirtschaftungsplan (SGD Nord 2017) Lebensraumtyp Verbreitung im Untersuchungsgebiet (soweit für den Untersuchungsraum relevant) Fließgewässer Gesamter Verlauf der Nister inklusive der Ziel ist die Erhaltung und Entwicklung naturnaher Fließstrecken an der Nister und begleitenden Uferhochstaudenfluren und Kleiner Nister als Lebensraum typischer Tier-und Pflanzenarten. Durch Schutz-und Ufergehölze Renaturierungsmaßnahmen sowie eine diesem Ziel entsprechende angepasste Wasserwirtschaft soll das gesamte Gewässersystem in einem naturnahen Zustand erhalten bzw. entwickelt werden. Weiterhin sind die Verbesserung der Gewässergüte und die Wiederherstellung eines intakten, durchströmten Kieslückenraumes ein essentielles Ziel im Hinblick auf die Erhaltung der stark rückgängigen Population der vorkommenden Großmuschelarten. Geeignete Maßnahmen sind:  die Wiederherstellung einer natürlichen Gewässerdynamik begradigter und teilweise auch verbauten Fließgewässerabschnitte durch Rückbau von Uferbefestigungen, den Rück- bzw. Umbau von Querbauwerken sowie geeigneter Initialmaßnahmen zur Förderung von Krümmungs- und Seitenerosion (vgl. SGDNORD2000),  Belassung von Totholz im Gewässer(soweit davon keine Gefahr ausgeht), keine klassischen Gewässerunterhaltungsmaßnahmen im FFH-Gebiet (wenn keine Gebäudeschäden zu erwarten sind),  Steile Uferabbrüche (z.B. südlich Marienstatt) als Gewässerstruktur erhalten, auch als potenzielle Brutplätze des Eisvogels,  die Verbesserung der Wasserqualität durch Verringerung von Schwebstoff- und Nährstoffeinträgen aus Kläranlagen und landwirtschaftlichen Nutzflächen durch  Verbesserung der Reinigungswirkung bzw. Ausweisung von extensiv genutzten Gewässerrandstreifen(Umsetzung EU-WRRL, Aktion Blau+), Überprüfung von punktuellen Einleitungen,  Wiederherstellung der Gewässerdurchgängigkeit unter besonderer Beachtung der Habitatansprüche des Lachses und typischer algenfressenden Weißfische (z.B. Nasen),  Gewährleistung einer dauerhaften Wasserführung besonders in den Ausleitungsstrecken der Wehre (Regelungen der Mindestwassermengen an allen Wehren überprüfen, insbesondere an den Wehren Hilpischmühle, FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der B414 31 ______

Ziele und Maßnahmen lt. Bewirtschaftungsplan (SGD Nord 2017) Lebensraumtyp Verbreitung im Untersuchungsgebiet (soweit für den Untersuchungsraum relevant) Atzelgifter Mühle und Heuzert/Poppek),  Altarme als Rückzugs-und Aufzuchtsgebiete für Fische (insbesondere algenfressende Arten), reaktivieren; diese Maßnahme stärkt das ökologische Gleichgewicht in der Fließgewässerbiozönose und wirkt sich daher auch positiv auf den LRT 3260 aus.

Hainsimsen- Flächenhafter Bestand am linken Nisteruferhang Ziel ist die langfristige Erhaltung und Förderung des Lebensraumtyps in seinem Buchenwald (Luzulo- südlich des Brückenstandortes (BT 5312-0511- flächigen Umfang in einem günstigen Zustand durch eine naturnahe Fagetum) 2006 Buchenwald am Hang der Nister) Waldbewirtschaftung. Geeignete Maßnahmen sind:  Naturnaher Waldbau auf der gesamten LRT-Fläche unter Ausrichtung auf die natürliche Waldgesellschaft einschließlich ihrer Nebenbaumarten.  Langfristiges Ziel ist die Erreichung einer möglichst ausgeglichenen Altersklassenverteilung zur dauerhaften Sicherung eines günstigen Erhaltungszustandes für LRT und Arten. Hierzu kann es bei unausgeglichenen Altersstrukturen erforderlich sein, in überproportional vorhandene ältere Altersstufen verstärkt einzugreifen, um die Verjüngung zu fördern. Dabei ist sicherzustellen, dass die wertgebenden Arten (siehe unten) in dauerhaft überlebensfähigen Populationen erhalten bleiben(gilt auch für die folgenden Wald-LRT).  Die Lebensraumfunktion dieses Waldtyps kann insbesondere durch Erhalt und Förderung von Alt- und starkem Totholz sowie von Horst-und Höhlenbäumen erhalten bzw. optimiert werden; Anwendung des BAT- Konzeptes (im Staatswald verbindlich; im Kommunal-und Privatwald wird Vorgehensweise analog des Konzeptes empfohlen, kann hier als Kompensation bzw. im Ökokonto anerkannt werden). Nicht lebensraumtypische Baumarten sollten nach Möglichkeit sukzessive entfernt und nicht eingebracht werden, Naturverjüngung aus Arten der natürlichen Waldgesellschaft sollte gefördert werden.  Forstwirtschaftliche Maßnahmen sollten mit möglichst geringem Energieaufwand und unter Vermeidung einer flächigen Befahrung erfolgen.  Nach Möglichkeit kann die Förderung dieses Lebensraumtyps an geeigneten Standorten durch Umwandlung von naturferneren Forstbeständen in Hainsimsen-Buchenwald erfolgen. FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der B414 32 ______

Ziele und Maßnahmen lt. Bewirtschaftungsplan (SGD Nord 2017) Lebensraumtyp Verbreitung im Untersuchungsgebiet (soweit für den Untersuchungsraum relevant)

Die Buchenwälder des Gebietes besitzen eine hohe Bedeutung als Lebensraum von Fledermausarten (Großes Mausohr, Bechsteinfledermaus). Die Habitatansprüche dieser Arten müssen bei der Bewirtschaftung der Hainsimsen-Buchenwälder besondere Berücksichtigung finden. Hierzu gehört die Erhaltung aller als Quartiere geeigneter Höhlenbäume sowie ein Verzicht auf intensive Durchforstung im Nahbereich der Quartierbäume. Langfristig sind Waldanteile im Rahmen der natürlichen Dynamik der Wälder als straucharme Hallenwälder zuzulassen, die den bevorzugten Lebensraum des Großen Mausohrs darstellen, sowie reich strukturierte Waldbereiche als Lebensraum der Bechsteinfledermaus zu fördern. Schlucht- und Flächenhafter Bestand am linken Nisteruferhang Ziel ist die Erhaltung dieses Lebensraumtyps in seinem flächigen Umfang sowie die Hangmischwälder * westlich des Brückenstandortes (BT 5312-0727- Verbesserung seines Erhaltungszustandes. 2006 Schutthangwald südlich Nister Geeignete Maßnahmen sind:  Erhalt und Förderung von Alt-und starkem Totholz sowie von Horst-und Höhlenbäumen,  Zulassen einer natürlichen Entwicklung durch Nutzungsverzicht auf Teilflächen oder extensive naturnahe Nutzung.

FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der B414 33 ______

Tab. 12: Maßnahmenziele für die im Untersuchungsraum verbreiteten Arten gemäß Anhang II der Richtlinie lt. Bewirtschaftungsplan (SGD Nord 2017)

Verbreitung der Habitate bzw. Ziele und Maßnahmen lt. Bewirtschaftungsplan (SGD Nord 2017) Artname Standortbedingungen im (soweit für den Untersuchungsraum relevant) Untersuchungsgebiet Hirschkäfer Der Hirschkäfer wurde aktuell im FFH-Gebiet nicht nachgewiesen. Ziel ist die Im Wirkraum des Projektes vermutlich nicht Erhaltung potenzieller Lebensräume der Art insbesondere in wärmebegünstigten reproduzierend; Bestand unbekannt. Lagen der Kroppacher Schweiz. Vorsorglich wird mögliches Vorkommen in Geeignete Maßnahmen sind: naturnahen lichten Laubwäldern und  Lichte Stellen, besonders an sonnenexponierten Bereichen, Hängen und am Halboffenlandflächen mit Vorkommen von alt- sonnen-und südexponiertem Waldrand zulassen, und totholzreichen Laubbaum-beständen im Nistertal angenommen.  Lichte und lückige Wald-Offenland-Übergänge zulassen (Waldränder),  Besonders in diesen Bereichen: Wurzelstöcke, Totholz und Stubben aller Hirschkäfer gelten traditionell als Wald- Baumarten belassen, bevorzugt aber Eichen und Obstbäume (auch beziehungsweise Waldrandart mit Wildobst), Schwerpunktvorkommen in alten, lichten  Der Einsatz von Insektiziden (einschl. Häutungshemmer-Präparaten) zu nicht- Eichenwäldern. Lebensräume in Parks und forstwirtschaftlichen Zwecken und der flächige Einsatz oder kumulierte Gärten sind bekannt, galten aber bisher eher als Maßnahmen unter Einsatz von Insektiziden (einschl. Häutungshemmer- die Ausnahme. Dem gegenüber steht die Präparaten) zu forstlichen Zwecken sind genehmigungspflichtig. Erkenntnis, dass Hirschkäfer heute auch verstärkt Lebensräume im urban- landwirtschaftlich geprägten Raum haben. Die Art zeigt sowohl im Wald als auch in urban- landwirtschaftlichen Räumen Kulturfolgereigenschaften. Bei der Auswahl des Bruthabitats hat das Weibchen eine ausgeprägte Präferenz für sonnig-warme, möglichst offene Standorte.

Als Bruthabitate kommen mehrjährig abgestorbene Baumstümpfe in Frage, liegendes Holz nur bei Erdkontakt. Für eine Eignung sind der Standort und der Zersetzungsgrad entscheidender als die Baumart. Neben der FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der B414 34 ______

Verbreitung der Habitate bzw. Ziele und Maßnahmen lt. Bewirtschaftungsplan (SGD Nord 2017) Artname Standortbedingungen im (soweit für den Untersuchungsraum relevant) Untersuchungsgebiet bevorzugten Eiche werden weitere Baum- und Straucharten erfolgreich besiedelt.

Das Bruthabitat hat eine zentrale Bedeutung innerhalb der Population. Bruthabitate sind vernetzt, erst diese Vernetzung ermöglicht stabile Populationen. Bereits besiedelte Bruthabitate üben eine Lockwirkung auf beide Geschlechter aus. Hirschkäfer orientieren sich sehr stark an bereits besiedelten Bruthabitaten, in deren Nahbereich dann mit zunehmendem Verbrauch des Brutmaterials neue entstehen. Dies führt zu einem geringen Ausbreitungspotential. Weibchen nutzen ihre Migrationsfähigkeit normalerweise nur, um sich innerhalb eines bereits besiedelten Gebietes zu bewegen.

Modellrechnungen auf der Grundlage von telemetrischen Untersuchungen lassen bei einzelnen Individuen eine Maximalausbreitung von 1000 Metern bei Weibchen und 3000 Metern bei Männchen erwarten. Groppe Die Groppe ist im Flusssystem der Nister weit verbreitet und weist extreme Lt. ARGE Nister häufiges Vorkommen in der Gr. Bestandszuwächse in den letzten Jahren auf. Nister Zielsetzung ist die Erhaltung der Population der Groppe in allen geeigneten Fließgewässern des FFH-Gebietes in einem guten Erhaltungszustand. Die Groppe ist ein typischer Bewohner Geeignete Maßnahmensind: sommerkühler und sauerstoffreicher Bäche und  Verbesserung der Gewässergüte durch Reduktion des Stoffeintrags und Flüsse der Forellen- und Äschenregion mit Einrichtung extensiv genutzter Gewässerrandstreifen, grobkiesigen bis steinigen Bodensubstraten.  Verbesserung der Gewässerstrukturgütedurch den Rückbau verbauter Aber auch stehende Gewässer werden Fließgewässerabschnitte und das Zulassen eigendynamischer Prozesse, die besiedelt. Günstig sind Temperaturen von 14° - zur Ausbildung von Gewässerstrecken mit unterschiedlichen 16°C. Die Ansprüche an die Wasserqualität und FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der B414 35 ______

Verbreitung der Habitate bzw. Ziele und Maßnahmen lt. Bewirtschaftungsplan (SGD Nord 2017) Artname Standortbedingungen im (soweit für den Untersuchungsraum relevant) Untersuchungsgebiet den Lebensraum sind hoch. Das Fließgeschwindigkeiten und dadurch zu natürlichen Gewässerstrukturen Wohngewässer muss eine abwechslungsreiche führen, Morphologie aufweisen, da die einzelnen  Herstellung bzw. die Gewährleistung der Durchgängigkeit auf bereits Altersklassen dieser Kleinfischart barrierelosen Fließstrecken, unterschiedliche Ansprüche an die Korngrößen  Verhinderung des Eintrags von Feinsedimenten, die zu einem Zusetzen des des Bodens und an Fließgeschwindigkeiten Lückensystems führen können (Umsetzung EU-WRRL, Aktion Blau+). stellen. Wichtig sind auch ausreichende Versteckmöglichkeiten zwischen Steinen. In Bei der Durchführung der Maßnahmen ist zu beachten, dass sich die Bestandszahlen ausgebauten, strukturarmen Gewässern der Groppe nach Wiederherstellung des ökologischen Gleichgewichts innerhalb der verschwindet die Art. Fließgewässerzönose wieder auf ein geringeres Niveau einpendeln werden. Ziel ist die Erhaltung und Entwicklung geeigneter Habitate für diese Art. Bachneunauge Lt. ARGE Nister Vorkommen in der Gr. Nister Geeignete Maßnahmen sind: oberhalb des Projektabschnittes belegt und hier  eine naturnahe Entwicklung des Oberlaufs der Nister mit dem Schwerpunkt möglich; daher wird potenzielles Vorkommen der Erhaltung bzw. Entwicklung einer vielstrukturierten Gewässersohle mit angenommen unterschiedlichen Substraten (einschließlich Bänken aus sandigem Feinsubstrat als Habitat der Larven (Querder)) und unterschiedlichen Fließgeschwindigkeiten. Anzustreben sind eigendynamische Prozesse, in der Anfangszeit sind geeignete Initialmaßnahmen durchzuführen,  Verbesserung der Gewässergüte und der Gewässerstrukturgüte der Nister,  die Herstellung bzw. die Gewährleistung der Durchgängigkeit auf bereits barrierelosen Fließstrecken,  die Verhinderung des Eintrags von Feinsedimenten, die zu einem Zusetzen des Lückensystems führen können (Umsetzung EU-WRRL, Aktion Blau+).

Nister und Kleine Nister gehören bundesweit zu den wenigen Gewässern mit Lachs Lt. SCHNEIDER (2005) Vorkommen in der Gr. natürlicher Reproduktion des Lachses. Nister mit natürlicher Reproduktion; im Zielsetzung ist die langfristige Erhaltung und Förderung der Fließgewässer des Projektbereich lt. ARGE Nister jedoch keine Gebietes als Lachsgewässer, die Erschließung der durch Wehranlagen blockierten Laichgruben Lachs-Laichgründe sowie eine Erhöhung der natürlichen Reproduktionsrate des Lachses. Geeignete Maßnahmen sind:  Beibehaltung der Besatzmaßnahmen zur Bestandsstützung,  Sicherung und Verbesserung der linearen Durchgängigkeit von Nister und FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der B414 36 ______

Verbreitung der Habitate bzw. Ziele und Maßnahmen lt. Bewirtschaftungsplan (SGD Nord 2017) Artname Standortbedingungen im (soweit für den Untersuchungsraum relevant) Untersuchungsgebiet Kleiner Nister mit natürlicher Gewässerdynamik und Geschiebetransport; insbesondere durch den Umbau folgender Wehre:

an der Nister: -Wehr Heuzert/Poppek, -Wehr Kloster Marienstatt, -Wehr Nistermühle, -Wehr Schneidmühle/Nisterhammer, -Wehr Hilpischmühle, sowie an der Kleinen Nister: -Wehr Lützelauermühle, -Wehr Limbach, -Wehr Atzelgiftermühle,  Erhaltung und naturnahe Entwicklung von zur Fortpflanzung und als Habitat für Junglachse geeigneten, durchströmten Kiesbänken und flachen, grobkiesigen, stark, turbulent überströmten Gewässerstrecken (Rauschen),  Eintrag von Feinsedimenten ins Gewässer verringern, um eine Verstopfung des Kieslückensystems zu vermeiden,  Verhinderung von Schadstoff- und Nährstoffeinträgen in die Gewässer (Umsetzung EU-WRRL, Aktion Blau+),  Wiederherstellung des ökologischen Gleichgewichts in der Nister. Dazu sind weitere Forschungen zu Algenwachstum, pH-Wert-Schwankung, Sauerstoffgehalt und Fischartenzusammensetzung unbedingt erforderlich. Bechsteinfledermaus Ziel ist die Erhaltung und Förderung der Population der Bechsteinfledermaus durch Im Gebiet vermutlich in Hangwäldern entlang Erhaltung geeigneter Jagdgebiete und Quartiere. der Großen Nister verbreitet Geeignete Maßnahmen sind:  Förderung naturnaher strukturreicher (horizontal und vertikal gegliederter) Die Bechsteinfledermaus ist eine typische Wälder mit hohen Alt-und Totholzanteilen, Waldfledermaus. Sie kommt mit Ausnahme von  rund um bekannte Bechsteinfledermaus-Quartierstandorte bzw. in Rheinhessen vermutlich landesweit in diesbezüglich geeigneten Laubwald-/Laubmischwaldbeständen (> 100 –120 Waldgebieten vor. Die Mittelgebirgsregionen jährige, baum-höhlenreiche Standorte etc.) die Holzernte-Maßnahmen im bilden dabei das Kerngebiet der stärkeren Laubholz möglichst schonend und außerhalb der mitteleuropäischen Population. Die Art Vegetationsperiode vornehmen, bevorzugt große, mehrschichtige, teilweise FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der B414 37 ______

Verbreitung der Habitate bzw. Ziele und Maßnahmen lt. Bewirtschaftungsplan (SGD Nord 2017) Artname Standortbedingungen im (soweit für den Untersuchungsraum relevant) Untersuchungsgebiet feuchte Laub- und Mischwälder mit einem  Umsetzung der Elemente des BAT-Konzepts: Sicherung von hohen Altholzanteil. Seltener werden „Biotopbaumgruppen“ und „Waldrefugien“, Kiefernmischwälder, parkartige  schonende Bewirtschaftung außerhalb der BAT-Bereiche in den diese Offenlandbereiche sowie Streuobstwiesen oder Bereiche umschließenden Waldbeständen mit Erhaltung mehrerer alter Gärten besiedelt. Die individuell genutzten Bäume, besonders Höhlenbäume und Bäume mit rissiger oder abstehender Jagdreviere der extrem ortstreuen Tiere sind Borke, zwischen 3 und 100 Hektar groß und liegen  Nutzungsverzicht von bekannten Wochenstuben-Bäumen. Erhalt derselben in meist in einem Radius von 0,5 bis 1,5 km um einem ausreichend dimensionierten Waldcluster (kein Freischlagen des die Quartiere. Als Wochenstuben werden Koloniebaumes!), Baumquartiere genutzt. Typisch ist ein  Förderung von strukturreichen Waldinnenrändern in den Wäldern, in denen regelmäßiger Wechsel der Quartiere. die Art vorkommt, vor allem im Umfeld von BAT-Biotopbaumgruppen (zwecks Wochenstuben sind daher auf ein großes Förderung von Nahrungstieren). Zum Beispiel blüten-und staudenreiche Quartierangebot angewiesen. Als Randstreifen an Waldwegen fördern, Lichtungen zulassen, Winterquartiere werden Höhlen, Stollen, Keller  Winterquartiere: Erhalt der Zugänglichkeit für Fledermäuse, etc. und vermutlich auch Baumhöhlen genutzt. Störungsvermeidung bei Höhlen oder Stollen z.B. durch Vergitterung,  Der Einsatz von Insektiziden (einschl. Häutungshemmer-Präparaten) zu nicht- forstwirtschaftlichen Zwecken und der flächige Einsatz oder kumulierte Maßnahmen unter Einsatz von Insektiziden (einschl. Häutungshemmer- Präparaten) zu forstlichen Zwecken sind genehmigungspflichtig.

Großes Mausohr Ziel ist die Erhaltung und Förderung der Population des Großen Mausohrs durch Nächste bekannte Wochenstube (ca. 600 Tiere) Erhaltung geeigneter Jagdgebiete, Quartiere und Wochenstuben. im Kloster Marienstatt; im weiteren Umfeld Geeignete Maßnahmen sind: Vorkommen von Nahrungshabitaten in Wäldern  Wochenstubenquartiere in der Abtei Marienstatt sichern, und im Offenland; Winterquartiere in natürlichen Höhlen und Stollen  Auf Teilflächen (Buchen-) Hallenbestände zulassen,  Paarungsquartiere oft im Wald (höhlenreiche Altbäume): Umsetzung der Die Männchen nutzen vorwiegend Stammrisse Elemente des BAT-Konzepts: Sicherung von „Biotopbaumgruppen“ und und Baumhöhlen als Quartiere. Vor allem im „Waldrefugien“ besonders in diesen Bereichen, Spätsommer und Herbst dienen natürliche  Schonende Bewirtschaftung außerhalb der BAT-Bereiche mit Erhaltung Hohlräume als Balz- und Paarungsquartiere. Es mehrerer alter Bäume, besonders Höhlenbäume und Bäume mit rissiger oder ist davon auszugehen, dass der abstehender Borke, Untersuchungsraum vor allem als  Förderung von strukturreicher Landschaft, FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der B414 38 ______

Verbreitung der Habitate bzw. Ziele und Maßnahmen lt. Bewirtschaftungsplan (SGD Nord 2017) Artname Standortbedingungen im (soweit für den Untersuchungsraum relevant) Untersuchungsgebiet Nahrungshabitat genutzt wird, allerdings aktuell  Winterquartiere: Erhalt der Zugänglichkeit für Fledermäuse, nicht von den Tieren der bekannten Störungsvermeidung bei Höhlen oder Stollen z.B. durch Vergitterung, Wochenstubenverbände bei Neustadt. Die  Der Einsatz von Insektiziden (einschl. Häutungshemmer-Präparaten) zu nicht- individuell genutzten Jagdreviere sind 30 bis 35 forstwirtschaftlichen Zwecken und der flächige Einsatz oder kumulierte Hektar groß und liegen meist in einem Radius Maßnahmen unter Einsatz von Insektiziden (einschl. Häutungshemmer- von bis zu 10 km (max. bis 25 km, Arletazz Präparaten) zu forstlichen Zwecken sind genehmigungspflichtig. 1995) um die Quartiere.

Gemeine Lt. ARGE Nister Vorkommen in der Gr. Nister im Ziel ist die Erhaltung und Förderung der Populationen der Flussperlmuschel und Flussmuschel Projektraum möglich Gemeinen Flussmuschel in der Nister. Es besteht dringender Handlungsbedarf, da die Bestandszahlen stark rückläufig sind und die Population der Flussperlmuschel kurz vor dem Aussterben steht (NAGEL ET AL. 2007, NAGEL &HUGO 2009, 2010, 2011). Das Land Rheinland-Pfalz besitzt eine besondere Verantwortung zur Erhaltung dieser Arten. Geeignete Maßnahmen sind:  Erhalt /Wiederherstellung der Gewässergüteklassen I im Unterlauf der Nister,  Bekämpfung der Kolmation durch Reduzierung von Nährstoff-und Sedimenteinträgen durch a) Extensivierung der land-und forstwirtschaftlichen Nutzung und die Anlage von extensiv genutzten Gewässerrandstreifen im gesamten Gewässereinzugsgebiet (Umsetzung EU-WRRL, Aktion Blau+) und b) Reduzierung des Nährstoffeintrags durch kommunale Kläranlagen und sonstige Einleiter,  Weiterführung des Artenschutzprojektes mit intensiven Forschungen zu Algenwachstum, pH-Wert-und Sauerstoffschwankungen im Gewässer,  Weiterführung und Unterstützung des Nachzuchtprojektes der Flussperlmuschel in der Fischzuchtanlage Albaum, der Nister und des Perlbachs,  Stützung der Populationen durch Einsatz von nachgezüchteten Flussperlmuscheln und infizierten Bachforellen sowie mit der Gemeinen Flussmuschel infizierten Elritzen,  Reaktivierung von ehemaligen Wiesengräben als potenzielle Muschelaufzuchtgebiete, ggf. Umsiedlung der Muscheln während der Nister- FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der B414 39 ______

Verbreitung der Habitate bzw. Ziele und Maßnahmen lt. Bewirtschaftungsplan (SGD Nord 2017) Artname Standortbedingungen im (soweit für den Untersuchungsraum relevant) Untersuchungsgebiet Renaturierung wegen potentieller Feinsediment-Einträge,  Stützung der pflanzenfressenden Fischarten durch Reaktivierung von Altarmen und Kormoranmanagement,  Wahrung einer gleichmäßig niedrigen Wassertemperatur durch natürliche Beschattung durch Erhalt und Entwicklung naturnaher Ufergehölze,  Wiederherstellung und Erhaltung der linearen Durchgängigkeit der Gewässer,  Bekämpfung der Bisamratte (wesentlicher Fressfeind),  Überwachen der Wirtsfischsituation (insbesondere Bachforellen, Elritzen),  Intensive Koordination mit den wasserwirtschaftlichen Bewirtschaftungsplänen zur Umsetzung der EG-WRRL und der Hochwasserrisiko-Managementpläne,  Durchführung von Pflege-, Unterhaltungs-, Umbau- und anderen Maßnahmen der Wasserwirtschaft nur in enger Abstimmung mit den örtlichen Großmuschel-Experten,  Beruhigung des Umfelds der aktuellen Flussperlmuschelbänke durch Unterbindung der unerlaubten Erholungsnutzung im angrenzenden Auebereich (ist bereits als LSG geschützt).

Dunkler Wiesenknopf- Ziel ist die Erhaltung und Förderung der Populationen des Dunklen Wiesenknopf- Im Gebiet an Straßenrandsäumen und Ameisenbläuling Ameisenbläulings sowie eine Entwicklung einer Biotopverbundachse zwischen den angrenzenden wechselfeuchten Magerwiesen Vorkommen im Hohen Westerwald und im Siegtal. verbreitet (Erfassung 2017) (vgl. auch KUNZ Geeignete Maßnahmen sind: 2000) Extensive Nutzung des Grünlands ohne Stickstoffdüngung, ohne Herbizideinsatz, mit leichtem Mähgerät,mit angepassten Mahd-bzw. Beweidungsregime:

1. Mahd vor dem 1. Juni, 2. Mahd zwischen 15. September und 1. November, Mähgut frühestens zwei Tage und spätestens eine Woche nach der Mahd abräumen (Heunutzung)-vgl. EULLE, Artenreiches Grünland, Mähwiesen-und Weiden, Abweichende Bewirtschaftungszeiträume/Teilflächen-Bewirtschaftung, -gleiche Termine bei Beweidung, Beweidung nur bis zu 4 Wochen Dauer je Weidegang, maximal 2 Weidegänge pro Jahr. Mindestens eine Nutzung muss alle 3 Jahre in Form von Mahd durchgeführt werden, FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der B414 40 ______

Verbreitung der Habitate bzw. Ziele und Maßnahmen lt. Bewirtschaftungsplan (SGD Nord 2017) Artname Standortbedingungen im (soweit für den Untersuchungsraum relevant) Untersuchungsgebiet Alternativ ist eine Mahd oder Beweidung zulässig zwischen 10. Juni und 10. Juli, wenn sie maximal 50% der Fläche der jeweiligen Bewirtschaftungseinheit (Schlag) umfasst. Die Bewirtschaftung der anderen Hälfte ist dann frühestens zum 10. Sept. zulässig, Alternativ zur angepassten Mahd bzw. Beweidung können bei Zielkonflikten mit dem LRT 6510 Grünlandstreifen bzw. Säume, entlang von Parzellengrenzen oder Wegrändern eingerichtet werden, die 50 % alternierend nur alle 2 bis 3 Jahre außerhalb des Zeitraums zwischen 1. Juni und 15. September gemäht werden, Entwicklung eines Habitatverbunds in Form von Randstreifen entlang der Fließgewässer, der Grünlandparzellen und der Verkehrswege sowie entlang von extensiv genutzten Wiesen-und Weideparzellen mit Vorkommen der Wirtspflanze Sanguisorba officinalis und angepasstem Nutzungsregime.

FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der B414 41 ______

Tab. 13: Relevante LRT und Anhang-II-Arten und Maßnahmen für die im Untersuchungsraum verbreiteten Zielräume der Bewirtschaftungsplanung lt. Bewirtschaftungsplan (SGD Nord 2017) (siehe auch nachfolgenden Kartenauszug)

Zielraum Nr. und Maßnahmen lt. Bewirtschaftungsplan (SGD Nord 2017) Betroffene Ziel-LRT und Zielarten Bezeichnung Z028 O 6510 Flachlandmähwiesen 3.1 / 3.2 / 3.3 / 3.7 / 17.6 Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling Begründung der Abgrenzung: Die Zielräume umfassen Grünlandbereiche, die z.T. als LRT 6510 Flachland-Mähwiesen erfasst wurden und aktuelle Vorkommen des Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulings aufweisen. Ziel: Erhaltung der artenreichen Flachland-Mähwiesen in ihrem hervorragenden Erhaltungszustand sowie, nach Möglichkeit, die Entwicklung weiterer Flachland- Mähwiesen auf angrenzenden Grünlandstandorten unter Berücksichtigung der Habitatansprüche des Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulings, Erhaltung und Förderung der Population des Falters durch Entwicklung neuer Lebensräume und Verbesserung der Biotopvernetzung. Maßnahmenvorschläge: extensive Grünlandbewirtschaftung nach den EULLE-Grundsätzen für den Vertragsnaturschutz Grünland –Artenreiches Grünland –sowie –Mähwiesen und Weiden –ergänzt mit den Zusatzmodulen, die eine abweichende Bewirtschaftung von Randstreifen und Teilflächen sowie zu flexiblen Bewirtschaftungszeiträumen zulassen, Sicherung durch Weiterführung bzw. Aufnahme von Flächen in Vertragsnaturschutzprogramme, Mahd oder Beweidung an die Habitatansprüche des Dunklen Wiesenknopf- Ameisenbläulings anpassen (Zonierung bzw. Anpassung der Nutzungszeiten vgl. Kap. 1), Säume mit angepasster Nutzung als Vernetzungsstrukturen entwickeln.

Z029 W 3260 Fließgewässer 9.5 Lachs, Groppe (und Bachneunauge) Begründung der Abgrenzung: Abgegrenzt wurden bislang für Fische unpassierbare Querbauwerke der Nister und Kleinen Nister. Ziel: Wiederherstellung der Durchgängigkeit im Fließgewässer (aufwärts wie abwärts). FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der B414 42 ______

Zielraum Nr. und Maßnahmen lt. Bewirtschaftungsplan (SGD Nord 2017) Betroffene Ziel-LRT und Zielarten Bezeichnung Maßnahmenvorschläge: Umbau entsprechend den anerkannten Standards für einen naturnahen Gewässerausbau und einen ungefährdeten Fischwechsel für Aufwärts-und Abwärtswanderung, Überprüfung der Auflagen zur Mindestwasserabgabe in das Flussbett und in den Fischpass. Die Mindestwasserabgabe soll sicherstellen, dass es nicht zu einer durch die Nutzung bedingte Unterschreitung der Niedrigwassermarke kommt.

Z030 F 9110 Hainsimsen-Buchenwald 13.1 / 13.7 / 13.9 / 13.11 / 13.19 9180 Hang- und Schluchtwälder Begründung der Abgrenzung: Großes Mausohr, Bechsteinfledermaus (und Die Zielräume umfassen Hangwälder im Tal der Nister und Kleinen Nister mit hohem Hirschkäfer) Anteil an alten Laub-und Laubmischwäldern, die Habitate für Fledermausarten darstellen und einen hohen Flächenanteil an Hainsimsen-Buchenwäldern (9110) besitzen. Ziel: Erhaltung und Förderung der Waldgebiete als Habitat für das Große Mausohr und die Bechsteinfledermaus, Erhaltung der Hainsimsen-Buchenwälder in ihrem flächigem Umfang und gutem Erhaltungszustand. Maßnahmenvorschläge: Langfristiger Erhalt und Förderung des FFH-Lebensraumtyps 9110, mindestens dem aktuellen Zustand entsprechend, durch naturnahe Waldwirtschaft, Paralleler Erhalt von Hallenwäldern in Teilgebieten als Jagdhabitat für das Große Mausohr sowie von reich strukturierten Laubwaldbeständen in Teilgebieten als Jagdhabitat für die Bechsteinfledermaus, Erhalt und Förderung von Alt-und Totholzstrukturen sowie Habitatbäumen im Rahmen des BAT-Konzeptes, Nach Möglichkeit Überführung von Nadelwäldern in standortgerechte Laubwälder zur Verbesserung der Habitatqualität für das Große Mausohr und die Bechsteinfledermaus sowie der Biotopvernetzung, Verzicht auf Biozidanwendung.

FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der B414 43 ______

Quelle: Bewirtschaftungsplan, Maßnahmenkarte (SGD Nord 2017) FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der B414 44 ______

FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der 45 B414 ______

6.2 Vorhabenbezogene Maßnahmen zur Schadensbegrenzung

Die projektbedingt erforderlichen Maßnahmen zur Schadensbegrenzung werden nachfolgend einzeln aufgeführt und den jeweils betroffenen Lebensraumtypen bzw. Arten nach Anhang II zugeordnet.

M 1

Maßnahme M 1 dient dem Schutz des LRT 3260 sowie der typischen Begleitarten. M1.1 Die Rodung von Bäumen, Baumgruppen und sonstigen Gehölzen ist zum Schutz der Niststätten besonders geschützter Vogelarten ausschließlich außerhalb der Hauptbrutzeit im Zeitraum 11. Oktober bis 31. Januar durchzuführen. Abweichungen von diesem Zeitraum sind möglich, wenn im Bereich der zu rodenden Gehölze dann keine aktuellen Bruten der genannten Arten bestehen. Hierzu ist eine begleitende Vorab-Kontrolle durchzuführen. Die Maßnahme entspricht der artenschutzrechtlich erforderlichen Maßnahme 7V des Fachbeitrages Naturschutz.

M1.2 Zur Vermeidung von Gewässerverschmutzung und -trübung ist im Bereich der Brückenabriss- und -neubaumaßnahme dafür Sorge zu tragen, dass während der Arbeiten jegliche Verschmutzungen des Gewässers (durch Öle, Benzine, Beton-/bzw. Mörtelreste o.ä.) in der Bauausführung vermieden werden. Insbesondere ist auch die Zwischenlagerungen von Boden und Baustoffen im Gewässerbett oder an überschwemmungsgefährdeten Auenbereichen zu unterlassen. Die Maßnahme entspricht der artenschutzrechtlich erforderlichen Maßnahme 8V des Fachbeitrages Naturschutz.

M1.3 Zur Vermeidung der Zerstörung oder Funktionsbeeinträchtigung besetzter Vogelnester ist der Beginn der eigentlichen Brückenabrissarbeiten außerhalb der Hauptbrutzeit und unter Berücksichtigung des Fledermausschutzes im Zeitraum 1.November bis 20. Februar zu beginnen. Abweichungen von diesem Zeitraum sind möglich, wenn im Bereich der vorhandenen Brücke dann keine aktuellen Bruten der genannten Arten bestehen. Hierzu ist ggfls. eine begleitende Vorab-Kontrolle durchzuführen. Die Maßnahme entspricht der artenschutzrechtlich erforderlichen Maßnahme 9V des Fachbeitrages Naturschutz. FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der 46 B414 ______

M 2

Maßnahme M 2 dient dem Schutz des LRT 9110 sowie der typischen Begleitarten. M2.1 Die Rodung von Bäumen, Baumgruppen und sonstigen Gehölzen ist zum Schutz der Niststätten besonders geschützter Vogelarten ausschließlich außerhalb der Hauptbrutzeit im Zeitraum 11. Oktober bis 31. Januar durchzuführen. Abweichungen von diesem Zeitraum sind möglich, wenn im Bereich der zu rodenden Gehölze dann keine aktuellen Bruten der genannten Arten bestehen. Hierzu ist eine begleitende Vorab-Kontrolle durchzuführen. Die Maßnahme entspricht der artenschutzrechtlich erforderlichen Maßnahme 7V des Fachbeitrages Naturschutz.

M2.2 Der Austrag von mineralischen Stäuben während der Brückenabrissarbeiten in benachbarte Vegetationsbestände ist durch geeignete technische Vorkehrungen zu minimieren. Die Maßnahme entspricht der artenschutzrechtlich erforderlichen Maßnahme 15V des Fachbeitrages Naturschutz.

M2.3 Die westlich und südlich an das Brückenbauwerk angrenzenden Waldflächen sind am Rand des Baufeldes durch Bauzaun zu sichern. Die Maßnahme entspricht der Maßnahme 4V des Fachbeitrages Naturschutz.

M 3

Maßnahme M 3 dient dem Schutz des LRT 9180 sowie der typischen Begleitarten. M3.1 Die Rodung von Bäumen, Baumgruppen und sonstigen Gehölzen ist zum Schutz der Niststätten besonders geschützter Vogelarten ausschließlich außerhalb der Hauptbrutzeit im Zeitraum 11. Oktober bis 31. Januar durchzuführen. Abweichungen von diesem Zeitraum sind möglich, wenn im Bereich der zu rodenden Gehölze dann keine aktuellen Bruten der genannten Arten bestehen. Hierzu ist eine begleitende Vorab-Kontrolle durchzuführen. Die Maßnahme entspricht der artenschutzrechtlich erforderlichen Maßnahme 7V des Fachbeitrages Naturschutz.

FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der 47 B414 ______

M3.2 Der Austrag von mineralischen Stäuben während der Brückenabrissarbeiten in benachbarte Vegetationsbestände ist durch geeignete technische Vorkehrungen zu minimieren. Die Maßnahme entspricht der artenschutzrechtlich erforderlichen Maßnahme 15V des Fachbeitrages Naturschutz.

M3.3 Die westlich und südlich an das Brückenbauwerk angrenzenden Waldflächen sind am Rand des Baufeldes durch Bauzaun zu sichern. Die Maßnahme entspricht der Maßnahme 4V des Fachbeitrages Naturschutz.

M 4

Maßnahme M 4 dient dem Schutz der Anhang-II-Art Gemeine Flussmuschel. M 4.1 Zur Vermeidung von Gewässerverschmutzung und -trübung ist im Bereich der Brückenabriss- und -neubaumaßnahme dafür Sorge zu tragen, dass während der Arbeiten jegliche Verschmutzungen des Gewässers (durch Öle, Benzine, Beton-/bzw. Mörtelreste o.ä.) in der Bauausführung vermieden werden. Insbesondere ist auch die Zwischenlagerungen von Boden und Baustoffen im Gewässerbett oder an überschwemmungsgefährdeten Auenbereichen zu unterlassen. Der baubedingt potenziell von mechanischen Beeinträchtigungen betroffene Gewässerabschnitt ist vor Baubeginn auf Muschelvorkommen abzusuchen. Etwaige Individuen sind fachgerecht zu entnehmen und an geeigneter Stelle im Nisterlauf wieder auszusetzen. Es wird empfohlen, den örtlichen Fischereipächter und die Fischereibehörde rechtzeitig vor Baubeginn zu benachrichtigen, damit ggfls. erforderliche Sicherungsmaßnahmen ge- troffen werden können. Die Maßnahme entspricht der artenschutzrechtlich erforderlichen Maßnahme 12V des Fachbeitrages Naturschutz.

M 5

Die Maßnahme M 5 dient dem Schutz der Anhang-II-Art Dunkler Wiesenknopf- Ameisenbläuling. M 5.1 Zum Schutz von bedeutenden Lebensraumflächen des Dunklen Wiesenknopf- Ameisenbläulings werden Tabuflächen für die Aufstellung bzw. Lagerung von FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der 48 B414 ______

Baumaschinen und Baustoffen ausgewiesen. Die Flächen sind als Bautabuzonen während der Bauphase von Befahrung, Baustelleneinrichtung und Ablagerung von Maschinen oder Baustoffen freizuhalten. Die Maßnahme entspricht der artenschutzrechtlich erforderlichen Maßnahme 10V des Fachbeitrages Naturschutz.

M 5.2 Die außerhalb der Bautabuzonen (siehe 4V) liegenden, baubedingt beanspruchten Straßenrandsäume mit Vorkommen des Großen Wiesenknopfes sind zur Vermeidung von Vernichtungen von Entwicklungsstadien (Larven, Puppen) des Dunklen Wiesenknopf- Ameisenbläulings vor Beginn der Baumaßnahme vor dem 15. Juni zu mähen / mulchen und im Zeitraum bis 20. August in maximal zweiwöchigem Abstand zu mähen / mulchen, um die Eiablage in Wiesenknopfblüten zu vermeiden. Gleichzeitig sind auf diesen Flächen baubedingte Maßnahmen mit Erdbewegungen und Verwundung / Beseitigung der Vegetationsdecke erst nach dem 15. August durchzuführen. Nach Abschluss der Baumaßnahmen sind die neu entstandenen Nebenanlagen (Bankette, Böschungen, Mulden) mit geeigneten, zertifizierten REGIO- Saatgutmischungen aus dem Produktionsraum 4 (Westdeutsches Berg- und Hügelland) – Ursprungsgebiet 7 (Rheinisches Bergland) anzusäen (z.B. der FA. Rieger-Hofmann). Die Maßnahme entspricht der artenschutzrechtlich erforderlichen Maßnahme 11V des Fachbeitrages Naturschutz.

M 5.3 Zur Erhaltung der Funktionsfähigkeit der Metapopulation des Dunklen Wiesenknopf- Ameisenbläulings ist zum vorgreifenden Ausgleich der baubedingt beanspruchten wiesenknopfreichen Straßenrandsäume im Umfeld von max. 1 km vor Baubeginn eine wiesenknopfreiche Wiesenfläche als Maculineahabitat zu sichern und dauerhaft habitatgerecht zu bewirtschaften. Es werden im Vorgriff auf die geplante Ersatzneubaumaßnahme eine extensive Wiesennutzung durch ein- bis zweischürige Mahd und geeignete Mahdtermine festgelegt. Die erste Mahd erfolgt zwischen 25. Mai und 10. Juni, die zweite Mahd nicht vor Mitte September. Falls eine Mahd vor dem 10.06. nicht möglich ist, werden bei einer späteren Mahd Streifen oder Inseln der Mähwiesen im Umfang von 20 % der Fläche nicht mitgemäht. Als zu verschonende Bereiche werden Areale mit hohem Deckungsgrad des Großen Wiesenknopfes ausgewählt. Das Mahdgut wird von der Fläche entfernt. FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der 49 B414 ______

Als Maßnahmenfläche wird gemäß folgender Abbildung die 7.410 m2 große südliche Teilfläche Nr. M 5.3 des Flurstückes Nr. 5 in der Flur 70 der Gemarkung Hachenburg (Gesamtfläche 2,4232 ha) ausgewählt. Die Maßnahme entspricht der artenschutzrechtlich erforderlichen Maßnahme 1A des Fachbeitrages Naturschutz. Die beiden nördlichen Teilflächen (M 5.5) sind im Projekt „Anbau zweier Überholfahrstreifen an der B414 bei Nister“ ebenfalls als CEF-Maßnahme für den Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling ausgewiesen. Die Flächen 1 bis 3 werden insgesamt seit 2018 habitatgerecht bewirtschaftet.

FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der 50 B414 ______

M 6

Die Maßnahme M 6 dient dem Schutz der Anhang-II-Art Hirschkäfer.

M 6.1 Bei der Fällung von starkem Baumholz/Altholz im Hangbereich südlich der Nisterbrücke sind jeweils mind. 80 cm hohe Baumstubben als potenzielle Bruthabitate stehen zu lassen. Die Maßnahme entspricht der Maßnahme V16 des Fachbeitrages Naturschutz.

M 7

Maßnahme M 7 dient dem Schutz der Anhang-II-Art Bachneunauge. M 7.1 Zur Vermeidung von Gewässerverschmutzung und -trübung ist im Bereich der Brückenabriss- und -neubaumaßnahme dafür Sorge zu tragen, dass während der Arbeiten jegliche Verschmutzungen des Gewässers (durch Öle, Benzine, Beton-/bzw. Mörtelreste o.ä.) in der Bauausführung vermieden werden. Insbesondere ist auch die Zwischenlagerungen von Boden und Baustoffen im Gewässerbett oder an überschwemmungsgefährdeten Auenbereichen zu unterlassen. Der baubedingt potenziell von mechanischen Beeinträchtigungen betroffene Gewässerabschnitt ist vor Baubeginn auf Muschelvorkommen abzusuchen. Etwaige Individuen sind fachgerecht zu entnehmen und an geeigneter Stelle im Nisterlauf wieder auszusetzen. Es wird empfohlen, den örtlichen Fischereipächter und die Fischereibehörde rechtzeitig vor Baubeginn zu benachrichtigen, damit ggfls. erforderliche Sicherungsmaßnahmen ge- troffen werden können. Die Maßnahme entspricht der artenschutzrechtlich erforderlichen Maßnahme 12V des Fachbeitrages Naturschutz.

M 8

Maßnahme M 8 dient dem Schutz der Anhang-II-Art Lachs. M 8.1 Zur Vermeidung von Gewässerverschmutzung und -trübung ist im Bereich der Brückenabriss- und -neubaumaßnahme dafür Sorge zu tragen, dass während der Arbeiten jegliche Verschmutzungen des Gewässers (durch Öle, Benzine, Beton-/bzw. Mörtelreste o.ä.) in der Bauausführung vermieden werden. Insbesondere ist auch die FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der 51 B414 ______

Zwischenlagerungen von Boden und Baustoffen im Gewässerbett oder an überschwemmungsgefährdeten Auenbereichen zu unterlassen. Der baubedingt potenziell von mechanischen Beeinträchtigungen betroffene Gewässerabschnitt ist vor Baubeginn auf Muschelvorkommen abzusuchen. Etwaige Individuen sind fachgerecht zu entnehmen und an geeigneter Stelle im Nisterlauf wieder auszusetzen. Es wird empfohlen, den örtlichen Fischereipächter und die Fischereibehörde rechtzeitig vor Baubeginn zu benachrichtigen, damit ggfls. erforderliche Sicherungsmaßnahmen ge- troffen werden können. Die Maßnahme entspricht der artenschutzrechtlich erforderlichen Maßnahme 12V des Fachbeitrages Naturschutz.

M 9

Maßnahme M 9 dient dem Schutz der Anhang-II-Art Groppe. M 9.1 Zur Vermeidung von Gewässerverschmutzung und -trübung ist im Bereich der Brückenabriss- und -neubaumaßnahme dafür Sorge zu tragen, dass während der Arbeiten jegliche Verschmutzungen des Gewässers (durch Öle, Benzine, Beton-/bzw. Mörtelreste o.ä.) in der Bauausführung vermieden werden. Insbesondere ist auch die Zwischenlagerungen von Boden und Baustoffen im Gewässerbett oder an überschwemmungsgefährdeten Auenbereichen zu unterlassen. Der baubedingt potenziell von mechanischen Beeinträchtigungen betroffene Gewässerabschnitt ist vor Baubeginn auf Muschelvorkommen abzusuchen. Etwaige Individuen sind fachgerecht zu entnehmen und an geeigneter Stelle im Nisterlauf wieder auszusetzen. Es wird empfohlen, den örtlichen Fischereipächter und die Fischereibehörde rechtzeitig vor Baubeginn zu benachrichtigen, damit ggfls. erforderliche Sicherungsmaßnahmen ge- troffen werden können. Die Maßnahme entspricht der artenschutzrechtlich erforderlichen Maßnahme 12V des Fachbeitrages Naturschutz.

M 10

Maßnahme M 10 dient dem Schutz der Anhang-II-Art Bechsteinfledermaus. M 10.1 Das vorhandene Brückenbauwerk ist vor Abriss auf besetzte Fledermausquartiere zu untersuchen. Nicht besetzte, aber quartierfähige Hohlräume sind dann zu schließen, um FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der 52 B414 ______

Quartierbesetzungen zu vermeiden. Gegebenenfalls vorhandene Individuen sind im Rahmen einer Rettungsumsiedelung durch eine fledermauskundliche Fachkraft zu entnehmen und an geeignetem Standort auszusetzen. Zuvor sind durch Ersatzaufhängung adäquate Ausweichquartiere bereitzustellen (siehe Maßnahme 2A CEF).

Die Maßnahme entspricht der artenschutzrechtlich erforderlichen Maßnahme 13V des Fachbeitrages Naturschutz.

M 10.2 Altbäume mit Quartierpotenzial für Fledermäuse (hier ausschließlich Sommerquartiere) sind vor Beginn der Baumaßnahmen auf besetzte Fledermausquartiere zu untersuchen. Nicht besetzte, aber quartierfähige Hohlräume sind dann zu schließen, um Quartierbesetzungen zu vermeiden. Gegebenenfalls vorhandene Individuen sind im Rahmen einer Rettungsumsiedelung durch eine fledermauskundliche Fachkraft zu entnehmen und an geeignetem Standort auszusetzen. Zuvor sind durch Ersatzaufhängung adäquate Ausweichquartiere bereitzustellen (siehe Maßnahme 2A CEF). Die Maßnahme entspricht der artenschutzrechtlich erforderlichen Maßnahme 14V des Fachbeitrages Naturschutz.

M 10.3 Zum vorgreifenden Ersatz der durch den Brückenabriss entstehenden Quartierverluste (Brückenhohlräume) sind 20 Fledermauskästen verschiedener Bautypen (10 Fledermausgroßraumflachkästen, 10 Fledermaushöhlenkästen der Firma Schwegler) im Umfeld des Projektstandortes (bis max. 500 m Umkreis im Nistertal) spätestens zu Ende des Winterhalbjahres vor Beginn der Abrissarbeiten anzubringen. Das Anbringen der Kästen sollte im Rahmen einer ökologischen Baubegleitung in Abstimmung oder Anleitung eines Fachmanns (Biologe, Schwerpunkt Fauna) erfolgen. Eine Pflege mit regelmäßiger Reinigung bzw. Ersatzaufhängung bei Abgängigkeit ist sicherzustellen. Die Maßnahme entspricht der artenschutzrechtlich erforderlichen Maßnahme 2A CEF des Fachbeitrages Naturschutz.

M 11

Die Maßnahme M 11 dient dem Schutz der Anhang-II-Art Großes Mausohr.

FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der 53 B414 ______

M 11.1 Das vorhandene Brückenbauwerk ist vor Abriss auf besetzte Fledermausquartiere zu untersuchen. Nicht besetzte, aber quartierfähige Hohlräume sind dann zu schließen, um Quartierbesetzungen zu vermeiden. Gegebenenfalls vorhandene Individuen sind im Rahmen einer Rettungsumsiedelung durch eine fledermauskundliche Fachkraft zu entnehmen und an geeignetem Standort auszusetzen. Zuvor sind durch Ersatzaufhängung adäquate Ausweichquartiere bereitzustellen (siehe Maßnahme 2A CEF). Die Maßnahme entspricht der artenschutzrechtlich erforderlichen Maßnahme 13V des Fachbeitrages Naturschutz.

M 11.2 Altbäume mit Quartierpotenzial für Fledermäuse (hier ausschließlich Sommerquartiere) sind vor Beginn der Baumaßnahmen auf besetzte Fledermausquartiere zu untersuchen. Nicht besetzte, aber quartierfähige Hohlräume sind dann zu schließen, um Quartierbesetzungen zu vermeiden. Gegebenenfalls vorhandene Individuen sind im Rahmen einer Rettungsumsiedelung durch eine fledermauskundliche Fachkraft zu entnehmen und an geeignetem Standort auszusetzen. Zuvor sind durch Ersatzaufhängung adäquate Ausweichquartiere bereitzustellen (siehe Maßnahme 2A CEF). Die Maßnahme entspricht der artenschutzrechtlich erforderlichen Maßnahme 14V des Fachbeitrages Naturschutz.

M 11.3 Zum vorgreifenden Ersatz der durch den Brückenabriss entstehenden Quartierverluste (Brückenhohlräume) sind 20 Fledermauskästen verschiedener Bautypen (10 Fledermausgroßraumflachkästen, 10 Fledermaushöhlenkästen der Firma Schwegler) im Umfeld des Projektstandortes (bis max. 500 m Umkreis im Nistertal) spätestens zu Ende des Winterhalbjahres vor Beginn der Abrissarbeiten anzubringen. Das Anbringen der Kästen sollte im Rahmen einer ökologischen Baubegleitung in Abstimmung oder Anleitung eines Fachmanns (Biologe, Schwerpunkt Fauna) erfolgen. Eine Pflege mit regelmäßiger Reinigung bzw. Ersatzaufhängung bei Abgängigkeit ist sicherzustellen. Die Maßnahme entspricht der artenschutzrechtlich erforderlichen Maßnahme 2A des Fachbeitrages Naturschutz.

FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der 54 B414 ______

M 12

Maßnahme M 12 dient dem Schutz von FFH-gebietsrelevanten typischen Vogelarten des LRT 3260 (Eisvogel, Wasseramsel, Gebirgsstelze). M 12.1 Zur Vermeidung eines Verstoßes gegen das Tötungsverbot nach § 44 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG durch Gewässerverschmutzung und -trübung ist im Bereich der Brückenabriss- und -neubaumaßnahme dafür Sorge zu tragen, dass während der Arbeiten jegliche Verschmutzungen des Gewässers (durch Öle, Benzine, Beton-/bzw. Mörtelreste o.ä.) in der Bauausführung vermieden werden. Insbesondere ist auch die Zwischenlagerungen von Boden und Baustoffen im Gewässerbett oder an überschwemmungsgefährdeten Auenbereichen zu unterlassen. Die Maßnahme entspricht der artenschutzrechtlich erforderlichen Maßnahme 6V des Fachbeitrages Naturschutz.

6.3 Bewertung der Wirksamkeit Es ist bei sachgerechter Umsetzung davon auszugehen, dass die Populationen der genannten und potenziell im Projektbereich vorkommenden Arten gemäß Anhang II der FFH-Richtlinie wirksam geschützt werden können. Durch die Maßnahmen können direkte Individualverluste durch mechanische Belastungen oder durch Stoffeinträge komplett vermieden werden. Die Wirksamkeit der Maßnahmen kann durch eine ökologische Baubegleitung maximiert werden.

7. Beurteilung der Beeinträchtigungen der Erhaltungsziele des Schutzgebietes durch andere Pläne und Projekte

Der LBM Diez betreibt im FFH-Gebiet DE 5212-302 „Nistertal und Kroppacher Schweiz“ aktuell folgende Planungsprojekte:

FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der 55 B414 ______

Tab. 14: Potenziell kumulativ wirkende Straßenbauprojekte im Umfeld des Prüfprojektes Nr. in Projekt Prognose Karten- Realisierungszeitraum übersicht Stand Dezbr. 2020 1 L281 Umbau des Brückenbauwerkes (BW Maßnahme Ende 2018 5313 536) mit Beseitigung der abgeschlossen Heberwehranlage (vorgreifende Kompensationsmaßnahme für Projekt „B 414 Überholfahrspur Nister“ 2 B 414 Erneuerung Brückenbauwerk der Mitte 2019 bis Anfang Überführung im Zuge der L288 (BW 5312 2021 507) und Anbindung der K20 bei Hachenburg bzw. Nister 3 Anbau zweier Überholfahrstreifen an der Mitte 2021 bis Mitte B414 bei Nister 2023 4 B 414 Anbau einer 3. Fahrspur zwischen Mitte 2024 bis Mitte Hachenburg und Nister 2026

3 2 4 1

Ergänzend zu den aufgelisteten Straßenprojekten sind von der Wasserwirtschaftsverwaltung im Rahmen der Aktion Blau Renaturierungsmaßnahmen an der Großen Nister zwischen Nister und Schneidmühle vorgesehen, aber noch nicht in konkreter Planung (Mittlg. Herr Meuer, SGD Nord, Januar 2020).

Gemäß Information des Bauamtes der Verbandsgemeinde Hachenburg bestehen im Projektumfeld aktuell keine Planungen oder Projekte mit potenziellen Beeinträchtigungen des FFH-Gebietes „Nistertal und Kroppacher Schweiz“. Die vorliegenden Ergebnisse zu den oben genannten potenziellen Kumulativprojekten werden in folgender Tabelle kurz zusammengestellt: FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der B414 56 ______

Tab. 15: Potenziell kumulativ wirkende Straßenbauprojekte im Umfeld des Prüfprojektes

Nr. in Projekt FFH-Verträglichkeit Karten- übersicht 1 L281 Umbau des Brückenbauwerkes (BW vorgreifende Kompensationsmaßnahme für Projekt „B 414 5313 536) mit Beseitigung der Überholfahrspur Nister“ mit Schaffung einer Durchgängigkeit des Heberwehranlage Fließgewässers

2 B 414 Erneuerung Brückenbauwerk der FFH-Vorprüfung vorliegend; keine erheblichen Beeinträchtigungen; Überführung im Zuge der L288 (BW 5312 507) vorgreifende Kompensationsmaßnahme für Wiesenknopf- und Anbindung der K20 bei Hachenburg bzw. Ameisenbläulinge ergibt sich aus dem gesetzlichen Artenschutz nach § Nister 44 BNatSchG

3 Anbau zweier Überholfahrstreifen an der B414 FFH-VP liegt vor; zu Beeinträchtigungen und Festlegung von bei Nister Maßnahmen zur Schadensbegrenzung (siehe Karten 2 und 3); es verbleiben keine erheblichen Beeinträchtigungen

4 B 414 Anbau einer 3. Fahrspur zwischen FFH-VP noch nicht vorliegend Hachenburg und Nister

FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der 57 B414 ______

Im direkten Umfeld des Plangebietes bestehen aktuell keine weiteren Pläne und Projekte mit potenziellen Beeinträchtigungen des FFH-Gebietes „Nistertal und Kroppacher Schweiz“. Eine zusätzliche, kumulativ entstehende erhebliche Beeinträchtigung der maßgeblichen Bestandteile des potenziellen FFH-Gebietes „Nistertal und Kroppacher Schweiz“ ist daher nicht gegeben.

8. Gesamtübersicht der Beeinträchtigungen und Beurteilung der Erheblichkeit der Beeinträchtigungen

Eine erhebliche Beeinträchtigung im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes ist dann gegeben wenn der günstige Erhaltungszustand der im Gebiet vorkommenden Lebensraumtypen, ihrer typischen Begleitarten und der Arten nach Anhang II der FFH- Richtlinie sich nachhaltig und damit dauerhaft verschlechtert. Die Bewertung der Erheblichkeit ist damit insbesondere an den Begriff der Stabilität orientiert. Sie ist dann gegeben, wenn die maßgeblichen Gebietsbestandteile die für die Funktion des Gebietes von Bedeutung sind in Bezug auf den Schutzzweck in vollem Umfang erhalten bleiben1. Als erheblich ist eine Beeinträchtigung dann einzustufen, wenn die Störungen dazu führen, dass ein FFH-Gebiet seine Funktionen hinsichtlich der Erhaltungsziele bzw. hinsichtlich der für den Schutzzweck maßgeblichen Bestandteile nur noch eingeschränkt erfüllen kann. Eine erhebliche Beeinträchtigung im Sinne der ständigen Rechtsprechung ist auch dann gegeben, wenn sich der Erhaltungszustand eines Lebensraumtyps oder einer FFH- Art sich um eine Stufe verschlechtert. Die bei der FFH – Prüfung angewendete Methode orientiert sich am naturschutzfachlichen Einzelfall und berücksichtigt die im Gebiet vorhanden landschaftsräumlichen Kriterien. Bei der Bewertung der Erheblichkeit wird die Prognose des Gebietszustandes nach Durchführung des Projektes als Maßstab berücksichtigt.

Nach LAMBRECHT & TRAUTNER (2007) ist „die direkte und dauerhafte Inanspruchnahme eines Lebensraumes nach Anhang I FFH-RL, der in einem FFH-Gebiet nach den

1 Definition in Anlehnung an den Leitfaden zur FFH – Verträglichkeitsprüfung im Bundesfernstraßenbau, Ausgabe 2004 im Auftrag des BMVBS FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der 58 B414 ______gebietsspezifischen Erhaltungszielen zu bewahren oder zu entwickeln ist, im Regelfall eine erhebliche Beeinträchtigung.“ 2 Abweichend von dieser Grundannahme kann im Einzelfall als nicht erheblich eingestuft werden, wenn folgende quantitativen und qualitativ-funktionalen Kriterien kumulativ erfüllt sind: A: Qualitativ-funktionale Besonderheiten Auf der betroffenen Fläche sind keine speziellen Ausprägungen des Lebensraumtyps vorhanden, die innerhalb der Fläche, die der Lebensraum einnimmt, z. B. eine Besonderheit darstellen bzw. in wesentlichem Umfang zur biotischen Diversität des Lebensraumtyps in dem Gebiet von gemeinschaftlicher Bedeutung beitragen. Hierbei ist auch eine besondere Lebensraumfunktion für charakteristische Arten zu berücksichtigen; und

B: Orientierungswert "quantitativ-absoluter Flächenverlust" Der Umfang der direkten Flächeninanspruchnahme eines Lebensraumtyps überschreitet die für den jeweiligen Lebensraumtyp dargestellten Orientierungswerte nicht, wobei für den Lebensraumtyp 9110 die Orientierungswerte für Flächenverluste bei 250 qm (wenn relativer Verlust

C: Ergänzender Orientierungswert "quantitativ-relativer Flächenverlust" (1 %-Kriterium) Der Umfang der direkten Flächeninanspruchnahme eines Lebensraumtyps ist nicht größer als 1 % der Gesamtfläche des jeweiligen Lebensraumtyps im Gebiet bzw. in einem definierten Teilgebiet;

Nach LAMBRECHT & TRAUTNER (2007) ist „die direkte und dauerhafte Inanspruchnahme eines (Teil-)Habitats einer Art des Anhanges II FFH-RL, das in einem FFH-Gebiet nach den gebietsspezifischen Erhaltungszielen zu bewahren oder zu entwickeln ist, im Regelfall eine erhebliche Beeinträchtigung.“ 3 Abweichend von dieser Grundannahme kann im Einzelfall als nicht erheblich eingestuft werden, wenn folgende quantitativen und qualitativ-funktionalen Kriterien kumulativ erfüllt sind:

2 http://ffh-vp-info.de/FFHVP/Lrt.jsp?m=2,0,8,0&button_ueber=true&wg=0&wid=1&kategorie=5 3 http://ffh-vp-info.de/FFHVP/Lrt.jsp?m=2,0,8,0&button_ueber=true&wg=0&wid=1&kategorie=5 FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der 59 B414 ______

A: Qualitativ-funktionale Besonderheiten Die in Anspruch genommene Fläche ist kein für die Art essenzieller bzw. obligater Bestandteil des Habitats. D. h., es sind keine Habitatteile betroffen, die für die Tiere von zentraler Bedeutung sind, da sie z. B. an anderer Stelle fehlen bzw. qualitativ oder quantitativ nur unzureichend oder deutlich schlechter vorhanden sind; und

B: Orientierungswert "quantitativ-absoluter Flächenverlust" Der Umfang der direkten Flächeninanspruchnahme überschreitet die für die jeweilige Art dargestellten Orientierungswerte, soweit diese für das betroffene Teilhabitat anwendbar sind, nicht; und

C: Ergänzender Orientierungswert "quantitativ-relativer Flächenverlust" (1 %-Kriterium) Der Umfang der direkten Flächeninanspruchnahme ist nicht größer als 1 % der Gesamtfläche des jeweiligen Lebensraums bzw. Habitates der Art im Gebiet bzw. in einem definierten Teilgebiet;

Die Bewertung zur Erheblichkeit der projektbedingten Wirkungen erfolgt in den nachfolgenden Tabellen 16 und 17.

FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der B414 60 ______

Tab. 16: Bewertung der Erheblichkeit der projektbedingten Beeinträchtigungen auf Lebensräume nach Anhang I der FFH- Richtlinie Maßgebliche Bestandteile des Untersuchungsgebietes Zu erwartende projekt- Bewertung der Erheblichkeit Lebensraum Lebensräume/Stand- bedingte Auswirkungen nach ortbedingungen im Anhang I Untersuchungsgebiet Fließgewässer Gesamter Verlauf der Nister Bau-und anlagebedingt: Der LRT 3260 (Fließgewässer) hat nach dem inklusive der begleitenden Bewirtschaftungsplan (SGD Nord 2017) keine Bewertung (3260) Baubedingte Störungen durch Uferhochstaudenfluren und zum Erhaltungszustand erhalten. Er ist mit insgesamt 88,3 Maschineneinsatz Ufergehölze ha im FFH – Gebiet vertreten. Stoffeinträge (Erdmaterial, Beton Fachkonventionsvorschlag zur Bewertung der etc. ) bei Brückenabrissarbeiten Erheblichkeit von Beeinträchtigungen bei direktem und Brückenneubauarbeiten; Flächenentzug in Lebensraumtypen nach Anhang I FFH- 4 Rückschnitt von Bachufergehölzen RL: und vorübergehende Verluste von Der Schwellenwert des Flächenverlustes nach LAMBRECHT Uferhochstaudenfluren & TRAUTNER (2007) liegt bei 1.000 qm. Die Beeinträchtigungen führen zu keinen dauerhaften Flächenverlusten. Bei Einhaltung der Maßnahmen zur Betriebsbedingt: Schadensbegrenzung inklusive der Maßnahme V2 des Keine Funktionsbeeinträchtigungen LBP (Auf-den-Stock-Setzen von Ufererlen) erfolgen keine durch Stickoxideintrag (vgl. UHL nachhaltigen funktionalen Störungen der 2019) Keine zusätzlichen Lebensgemeinschaften der typischen Begleitarten. Beeinträchtigungen Die abiotischen Standortbedingungen werden nicht nachhaltig verändert.

Der Eingriff ist daher insgesamt als nicht erheblich zu werten.

Hainsimsen- Flächenhafter Bestand am Bau-und anlagebedingt: Der LRT 9110 hat nach dem Bewirtschaftungsplan (SGD Buchenwald linken Nisteruferhang Nord 2017) keine Bewertung zum Erhaltungszustand Baubedingte Störungen durch (Luzulo- südlich des erhalten. Er ist mit insgesamt 105,57 ha im FFH – Gebiet Maschineneinsatz Fagetum) Brückenstandortes (BT vertreten.

4 http://ffh-vp-info.de/FFHVP/Lrt.jsp?m=2,0,8,0&button_ueber=true&wg=0&wid=1&kategorie=5 FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der B414 61 ______

Maßgebliche Bestandteile des Untersuchungsgebietes Zu erwartende projekt- Bewertung der Erheblichkeit Lebensraum Lebensräume/Stand- bedingte Auswirkungen nach ortbedingungen im Anhang I Untersuchungsgebiet (9110) 5312-0511-2006 Biotopverlust durch baubedingte Fachkonventionsvorschlag zur Bewertung der Buchenwald am Hang der Verluste infolge Erheblichkeit von Beeinträchtigungen bei direktem Nister) Flächenentzug in Lebensraumtypen nach Anhang I FFH- Trassenverbreiterung der B414 im 5 Umfang von 710 m2; RL:

Stoffeinträge (Stäube etc.) bei Abweichung von der Grundannahme: Brückenabrissarbeiten; Betriebsbedingt: A: Bedingung erfüllt B: Bedingung erfüllt. Der Orientierungswert für den Funktionsbeeinträchtigung von „quantitativ-absoluten Flächenverlust“ (Grundwert Stufe 2 550 m Waldfläche durch III, bei relativem Flächenverlust < 0,1 %) nach LAMBRECHT Stickoxideintrag (vgl. UHL 2019) & TRAUTNER (2007) liegt bei 2.500 qm. C: Bedingung erfüllt

Bewertung: Projektbedingt werden Waldflächen im Umfang von 710 m2 dauerhaft beseitigt. Durch Stickstoffeinträge werden außerdem Funktionsverluste auf einer Fläche von 550 m2 verursacht. Da die Beeinträchtigungen überwiegend auf identischer Fläche erfolgen, wird ein Gesamtflächenverlust von 860 m2 angenommen. Zur Minimierung von Staubeinträgen erfolgen gezielte Vermeidungsmaßnahmen. Zur Vermeidung der Schädigung typischer Begleittierarten werden Maßnahmen der Rodungszeitenbeschränkung, des Belassens von Totholzstubben und der vorgreifenden Ausbringung von Ersatzquartieren für Fledermäuse durchgeführt.

5 http://ffh-vp-info.de/FFHVP/Lrt.jsp?m=2,0,8,0&button_ueber=true&wg=0&wid=1&kategorie=5 FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der B414 62 ______

Maßgebliche Bestandteile des Untersuchungsgebietes Zu erwartende projekt- Bewertung der Erheblichkeit Lebensraum Lebensräume/Stand- bedingte Auswirkungen nach ortbedingungen im Anhang I Untersuchungsgebiet Der Eingriff ist daher insgesamt als nicht erheblich zu werten. Hinweis: Als ergänzende Kompensationsmaßnahme wird am östlich an das Projekt angrenzenden Nisterhang in der Abteilung 37a des Stadtwaldes Hachenburg ein bisheriger Fichtenforst auf einer Fläche von 3.550 m2 durch freie Entwicklung in einen hpnV-nahen Laubmischwald umgewandelt (siehe 2 E im LBP). Schlucht- und Flächenhafter Bestand am Bau-und anlagebedingt: Der LRT 9180* hat nach dem Bewirtschaftungsplan (SGD Hangmisch- linken Nisteruferhang Nord 2017) keine Bewertung zum Erhaltungszustand Mögliche Stoffeinträge (Stäube wälder westlich des erhalten. Er ist mit insgesamt 12,54 ha im FFH – Gebiet etc.) bei Brückenabrissarbeiten; Brückenstandortes (BT vertreten. (9180) 5312-0727-2006 Baubedingte Störungen durch Bewertung: Schutthangwald südlich Maschineneinsatz Nister Projektbedingt werden keine Waldflächen beseitigt. (Keine Biotopverluste) Bei Einhaltung der Maßnahmen zur Betriebsbedingt: Schadensbegrenzung erfolgen keine nachhaltigen Keine Funktionsbeeinträchtigungen funktionalen Störungen der Vegetation bzw. der durch Stickoxideintrag (vgl. UHL Lebensgemeinschaften der typischen Begleitarten. 2019) Die abiotischen Standortbedingungen werden nicht nachhaltig verändert.

Der Eingriff ist daher insgesamt als nicht erheblich zu werten.

FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der B414 63 ______

Tab. 17: Bewertung der Erheblichkeit der projektbedingten Beeinträchtigungen auf Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie Maßgebliche Bestandteile des Untersuchungsgebietes Zu erwartende projekt- Lebensräume/Stand Bewertung der Erheblichkeit Art nach ortbedingungen im bedingte Auswirkungen Anhang II Untersuchungs- gebiet Bachneunauge Lt. ARGE Nister Bau- und anlagebedingt: Für die Groppe gibt es nach LAMBRECHT & TRAUTNER (2007) noch keinen Orientierungswert für den „quantitativ- Vorkommen in der Gr. Mögliche Beeinträchtigung durch absoluten Flächenverlust“. Nister oberhalb des baubedingte Projektabschnittes belegt Gewässerverschmutzungen Mechanische Eingriffe in das Fließgewässer der Großen und hier möglich; daher Nister erfolgen projektbedingt voraussichtlich nicht. wird potenzielles Betriebsbedingt: Mögliche Beeinträchtigungen durch baubedingte Vorkommen Keine zusätzlichen Gewässerverschmutzung werden durch geeignete angenommen Beeinträchtigungen Schutzmaßnahmen (Maßnahme 7.1 zur Schadensbegrenzung) vermieden. Es erfolgen keine projektbedingten erheblichen Beeinträchtigungen für das Schutzziel ‚Bachneunauge’. Insgesamt ist der projektbedingte Eingriff als ‚nicht erheblich’ im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes einzustufen.

Groppe Lt. ARGE Nister häufiges Bau- und anlagebedingt: Für die Groppe gibt es nach LAMBRECHT & TRAUTNER (2007) noch keinen Orientierungswert für den „quantitativ- Vorkommen in der Gr. Mögliche Beeinträchtigung durch absoluten Flächenverlust“. Nister baubedingte Gewässerverschmutzungen Mechanische Eingriffe in das Fließgewässer der Wied erfolgen projektbedingt nicht. Betriebsbedingt: Mögliche Beeinträchtigungen durch baubedingte Keine zusätzlichen Gewässerverschmutzung werden durch geeignete Beeinträchtigungen Schutzmaßnahmen (Maßnahme 9.1 zur Schadensbegrenzung) vermieden. Es erfolgen keine projektbedingten erheblichen Beeinträchtigungen für das Schutzziel ‚Groppe’. Insgesamt ist der projektbedingte Eingriff als ‚nicht FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der B414 64 ______

Maßgebliche Bestandteile des Untersuchungsgebietes Zu erwartende projekt- Lebensräume/Stand Bewertung der Erheblichkeit Art nach ortbedingungen im bedingte Auswirkungen Anhang II Untersuchungs- gebiet erheblich’ im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes einzustufen.

Lachs Lt. SCHNEIDER (2005) Bau- und anlagebedingt: Für den Lachs gibt es nach LAMBRECHT & TRAUTNER (2007) noch keinen Orientierungswert für den „quantitativ- Vorkommen in der Gr. Mögliche Beeinträchtigung durch absoluten Flächenverlust“. Nister mit natürlicher baubedingte Reproduktion; im Gewässerverschmutzungen Mechanische Eingriffe in das Fließgewässer der Großen Projektbereich lt. ARGE Nister erfolgen projektbedingt nicht. Nister jedoch keine Betriebsbedingt: Mögliche Beeinträchtigungen durch baubedingte Laichgruben Keine zusätzlichen Gewässerverschmutzung werden durch geeignete Beeinträchtigungen Schutzmaßnahmen (Maßnahme 8.1 zur Schadensbegrenzung) vermieden. Es erfolgen keine projektbedingten erheblichen Beeinträchtigungen für das Schutzziel ‚Lachs’. Insgesamt ist der projektbedingte Eingriff als ‚nicht erheblich’ im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes einzustufen.

Großes Mausohr Nächste bekannte Bau- und anlagebedingt: Fachkonventionsvorschlag zur Bewertung der Erheblichkeit von Beeinträchtigungen bei direktem Wochenstube (ca. 600 Verlust von 1-2 potenziellen Flächenentzug in Lebensraumtypen nach Anhang I FFH- Tiere) im Kloster Quartierbäumen durch Rodung von 6 RL: Marienstatt; im weiteren Altbaumbeständen im Hangwald

Umfeld Vorkommen von unmittelbar südlich der B414 Nahrungshabitaten in Abweichung von der Grundannahme: Wäldern und im Verlust von potenziellem Offenland; Zwischenquartier durch A: Bedingung erfüllt Winterquartiere in Brückenabriss B: Bedingung erfüllt. Der Orientierungswert für den natürlichen Höhlen und „quantitativ-absoluten Flächenverlust“ liegt bei 1.600 qm Verlust von Nahrungshabitaten im Grundwert. durch Rodung und dauerhaften

6 http://ffh-vp-info.de/FFHVP/Lrt.jsp?m=2,0,8,0&button_ueber=true&wg=0&wid=1&kategorie=5 FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der B414 65 ______

Maßgebliche Bestandteile des Untersuchungsgebietes Zu erwartende projekt- Lebensräume/Stand Bewertung der Erheblichkeit Art nach ortbedingungen im bedingte Auswirkungen Anhang II Untersuchungs- gebiet Stollen Verlust von Hainsimsen- 2 C: Bedingung erfüllt Buchenwald auf ca. 710 m Betriebsbedingt: Bewertung (worst-case-Szenario): Keine zusätzlichen Vorsorglich wird ein mögliches Vorkommen im Beeinträchtigungen Projektraum angenommen. Wochenstubenstandorte sind nicht betroffen. Für die nächstgelegene bekannte Kolonie in Marienstatt sind keine signifikanten Verschlechterungen der Lebensraumqualität zu erwarten. Mögliche Beeinträchtigungen durch Brückenabriss und Rodung von Höhlenbäumen und den damit verbundenen Verlust potenzieller Ruhequartiere werden durch geeignete Schutzmaßnahmen (Maßnahmen 11.1, 11.2 und 11.3 zur Schadensbegrenzung) vermieden: Die verbleibenden Beeinträchtigungen werden nicht als erhebliche Beeinträchtigung des Erhaltungszustandes der lokalen Population des Großen Mausohrs bewertet, weil die betroffenen Flächen keine essentiellen Habitatbestandteile (z. B. obligatorische Nahrungs- flächen) darstellen. Im weiteren Umfeld des Eingriffes stehen großflächig hervorragend als Quartierstandorte und Nahrungshabitate geeignete altholzreiche Laub(misch)wälder und angrenzende Offenlandflächen als attraktive Habitate zur Verfügung. Der Verlust einzelner Individuen wird durch die Maßnahmen zur Schadensbegrenzung vermieden.

Populationsgefährdende projektbedingt erhöhte Kollisionswahrscheinlichkeiten sind nicht anzunehmen, FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der B414 66 ______

Maßgebliche Bestandteile des Untersuchungsgebietes Zu erwartende projekt- Lebensräume/Stand Bewertung der Erheblichkeit Art nach ortbedingungen im bedingte Auswirkungen Anhang II Untersuchungs- gebiet da keine Neuzerschneidungen von Jagd- bzw. Flugrouten erfolgen. Es erfolgen keine projektbedingten erheblichen Beeinträchtigungen für das Schutzziel ‚Großes Mausohr’. Insgesamt ist der projektbedingte Eingriff als ‚nicht erheblich’ im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes einzustufen.

Bechsteinfleder- Im Gebiet vermutlich in Bau- und anlagebedingt: Fachkonventionsvorschlag zur Bewertung der maus Erheblichkeit von Beeinträchtigungen bei direktem Hangwäldern entlang der Verlust von 1-2 potenziellen Flächenentzug in Lebensraumtypen nach Anhang I FFH- Großen Nister verbreitet Quartierbäumen durch Rodung von 7 RL: Altbaumbeständen im Hangwald

unmittelbar südlich der B414 Abweichung von der Grundannahme: Verlust von Nahrungshabitaten durch Rodung und dauerhaften A: Bedingung erfüllt Verlust von Hainsimsen- B: Bedingung erfüllt. Der Orientierungswert für den Buchenwald auf ca. 710 m2 „quantitativ-absoluten Flächenverlust“ liegt bei 1.600 qm im Grundwert. Betriebsbedingt: C: Bedingung erfüllt Keine zusätzlichen Beeinträchtigungen Bewertung (worst-case-Szenario): Vorsorglich wird ein mögliches Vorkommen angenommen. Wochenstubenstandorte sind nicht betroffen. Mögliche Beeinträchtigungen durch Brückenabriss und

7 http://ffh-vp-info.de/FFHVP/Lrt.jsp?m=2,0,8,0&button_ueber=true&wg=0&wid=1&kategorie=5 FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der B414 67 ______

Maßgebliche Bestandteile des Untersuchungsgebietes Zu erwartende projekt- Lebensräume/Stand Bewertung der Erheblichkeit Art nach ortbedingungen im bedingte Auswirkungen Anhang II Untersuchungs- gebiet Rodung von Höhlenbäumen und den damit verbundenen Verlust potenzieller Ruhequartiere werden durch geeignete Schutzmaßnahmen (Maßnahmen 10.1, 10.2 und 10.3 zur Schadensbegrenzung) vermieden: Die verbleibenden Beeinträchtigungen werden nicht als erhebliche Beeinträchtigung des Erhaltungszustandes der lokalen Population der Bechsteinfledermaus bewertet, weil die betroffenen Flächen keine essentiellen Habitatbestandteile (z. B. obligatorische Nahrungs- flächen) darstellen. Im weiteren Umfeld des Eingriffes stehen großflächig hervorragend als Quartierstandorte und Nahrungshabitate geeignete altholzreiche Laub(misch)wälder und angrenzende Offenlandflächen als attraktive Habitate zur Verfügung. Der Verlust einzelner Individuen wird durch die Maßnahmen zur Schadensbegrenzung vermieden. Die geringfügigen Baumhöhlenverluste sind im Hinblick auf den für die Art typischen Quartierverbund und die regelmäßigen Quartierwechsel unter Berücksichtigung der vorgesehenen Ausbringung von Ersatzquartieren nicht erheblich. Populationsgefährdende projektbedingt erhöhte Kollisionswahrscheinlichkeiten sind nicht anzunehmen, da keine Neuzerschneidungen von Jagd- bzw. Flugrouten erfolgen. Es erfolgen keine projektbedingten erheblichen Beeinträchtigungen für das Schutzziel ‚Bechsteinfledermaus’. Insgesamt ist der projektbedingte Eingriff als ‚nicht erheblich’ im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes einzustufen. FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der B414 68 ______

Maßgebliche Bestandteile des Untersuchungsgebietes Zu erwartende projekt- Lebensräume/Stand Bewertung der Erheblichkeit Art nach ortbedingungen im bedingte Auswirkungen Anhang II Untersuchungs- gebiet Gemeine Lt. ARGE Nister Bau- und anlagebedingt: Fachkonventionsvorschlag zur Bewertung der Flussmuschel Erheblichkeit von Beeinträchtigungen bei direktem Vorkommen in der Gr. Mögliche Beeinträchtigung durch Flächenentzug in Lebensraumtypen nach Anhang I FFH- Nister im Projektraum baubedingte 8 RL: möglich Gewässerverschmutzungen

Betriebsbedingt: Abweichung von der Grundannahme:

Keine zusätzlichen A: Bedingung erfüllt Beeinträchtigungen B: Bedingung erfüllt. Der Orientierungswert für den „quantitativ-absoluten Flächenverlust“ liegt bei 10 qm im Grundwert, bei 100 qm in der Stufe III, wenn der Verlust der Habitatflächen < 0,1 % der Fläche im Gebiet beträgt und gleichzeitig eine häufige, große Population besteht. C: Bedingung erfüllt

Bewertung: Mechanische Eingriffe in das Fließgewässer der Großen Nister erfolgen projektbedingt voraussichtlich nicht. Mögliche Beeinträchtigungen durch mechanische Beeinträchtigung oder baubedingte Gewässerverschmutzung werden durch geeignete Schutzmaßnahmen (Maßnahme 4.1 zur Schadensbegrenzung) vermieden: Es erfolgen keine projektbedingten erheblichen Beeinträchtigungen für das Schutzziel ‚Gemeine Flussmuschel’. Insgesamt ist der projektbedingte Eingriff als ‚nicht

8 http://ffh-vp-info.de/FFHVP/Lrt.jsp?m=2,0,8,0&button_ueber=true&wg=0&wid=1&kategorie=5 FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der B414 69 ______

Maßgebliche Bestandteile des Untersuchungsgebietes Zu erwartende projekt- Lebensräume/Stand Bewertung der Erheblichkeit Art nach ortbedingungen im bedingte Auswirkungen Anhang II Untersuchungs- gebiet erheblich’ im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes einzustufen.

Hirschkäfer Im Wirkraum des Bau- und anlagebedingt: Fachkonventionsvorschlag zur Bewertung der Erheblichkeit von Beeinträchtigungen bei direktem Projektes vermutlich nicht Mögliche Beeinträchtigung durch Flächenentzug in Lebensraumtypen nach Anhang I FFH- reproduzierend; Bestand Baumrodungen am südlichen 9 RL: unbekannt. Vorsorglich Nisteruferhang wird mögliches Vorkommen in Betriebsbedingt: Abweichung von der Grundannahme: naturnahen lichten Keine zusätzlichen A: Bedingung erfüllt Laubwäldern und Beeinträchtigungen Halboffenlandflächen mit B: Bedingung erfüllt. Der Orientierungswert für den Vorkommen von alt- und „quantitativ-absoluten Flächenverlust“ liegt bei 640 qm im totholzreichen Grundwert, bei 6.400 qm in der Stufe III, wenn der Verlust Laubbaum-beständen im der Habitatflächen < 0,1 % der Fläche im Gebiet beträgt Nistertal angenommen und gleichzeitig eine häufige, große Population besteht. C: Bedingung erfüllt

Bewertung (worst-case-Szenario): Es gehen keine Waldflächen oder sonnenexponierte Halboffenlandflächen mit Bruthabitatqualität oder sonstige essentielle Habitatbestandteile verloren. Die erforderlichen Baumrodungen werden minimiert. An zu fällenden Starkholzbäumen werden Baumstubben als Totholz belassen. Insgesamt ist der projektbedingte Eingriff als ‚nicht erheblich’ im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes einzustufen.

9 http://ffh-vp-info.de/FFHVP/Lrt.jsp?m=2,0,8,0&button_ueber=true&wg=0&wid=1&kategorie=5 FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der B414 70 ______

Maßgebliche Bestandteile des Untersuchungsgebietes Zu erwartende projekt- Lebensräume/Stand Bewertung der Erheblichkeit Art nach ortbedingungen im bedingte Auswirkungen Anhang II Untersuchungs- gebiet

Dunkler Im Gebiet an Bau- und anlagebedingt: Bewertung: Wiesenknopf- Straßenrandsäumen und Beeinträchtigung durch Die vorübergehenden Flächenbeeinträchtigungen Ameisenbläuling angrenzenden vorübergehende erfolgen außerhalb des FFH-Gebietes. wechselfeuchten Flächenbeanspruchung für Mögliche Individuenverluste werden durch geeignete Magerwiesen verbreitet Baustelleneinrichtung und durch 2 Schutzmaßnahmen (Maßnahmen 5.1 und 5.2 zur (Erfassung 2017) (vgl. Bauarbeiten auf ca. 700 m auch KUNZ 2000) Schadensbegrenzung) vermieden. Die Funktionsfähigkeit Die Beeinträchtigungen erfolgen der Metapopulation wird außerdem durch die außerhalb des FFH-Gebietes. vorgreifende Maßnahme M5.3 sichergestellt. Betriebsbedingt: Es erfolgen keine projektbedingten erheblichen Beeinträchtigungen für das Schutzziel ‚ Dunkler Keine zusätzlichen Wiesenknopf-Ameisenbläuling’. Beeinträchtigungen Insgesamt ist der projektbedingte Eingriff als ‚nicht erheblich’ im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes einzustufen. FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der 71 B414 ______

Insgesamt gehen daher unter der Voraussetzung der vollständigen und erfolgreichen Umsetzung der Maßnahmen zur Schadensbegrenzung vom Projekt keine erheblichen Beeinträchtigungen von für die Erhaltungsziele und den Schutzzweck maßgeblichen Bestandteilen des FFH-Gebietes „Nistertal und Kroppacher Schweiz“ aus. Die in Anlage 1 der Ersten Landesverordnung zur Änderung der Landesverordnung über die Erhaltungsziele in den Natura-2000-Gebieten vom 22.12.2008 formulierten verbindlichen Erhaltungsziele, nämlich die Erhaltung oder Wiederherstellung  der natürlichen Gewässer- und Uferzonendynamik, ihrer typischen Lebensräume und –gemeinschaften sowie der Gewässerqualität  von Wald, auch als Lebensraum für Fledermäuse, nicht intensiv genutztem Grünland,  von unbeeinträchtigten Felslebensräumen  von Fledermauswochenstuben werden unter Einbeziehung der Maßnahmen zur Schadensbegrenzung projektbedingt nicht gefährdet.

9. Zusammenfassung Die Untersuchung des Vorhabens „Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der B414“ bezüglich der Verträglichkeit mit der FFH-Richtlinie ergibt im Hinblick auf das FFH-Gebiet „Nistertal und Kroppacher Schweiz“ auch unter Berücksichtigung von kumulativ wirkenden Straßenbauprojekten keine erheblichen Beeinträchtigungen von für die Erhaltungsziele maßgeblichen Bestandteilen. Voraussetzung dazu ist jedoch die vollständige und erfolgreiche Umsetzung der aufgeführten Maßnahmen zur Schadensbegrenzung.

10. Literatur

ARLETAZZ, R. (1995): Ecology of the sibling mouse-eared bats (Myotis myotis and Myotis blythii): zoogeography, niche, competition and foreaging. – Horus Publishers Martigny. BUNDESMINISTERIUM FÜR VERKEHR, BAU- UND WOHNUNGSWESEN (2004): Leitfaden zur FFH-Verträglichkeitsprüfung im Bundesfernstraßenbau (Leitfaden FFH-VP). Musterkarten zur einheitlichen Darstellung von FFH-Verträglichkeitsprüfungen im Bundesfernstraßenbau (Musterkarten FFH-VP). DIETZ, M. & SIMON, M. (2005) Fledermäuse (Chiroptera), in: Methoden zur Erfassung von Arten der Anhänge IV und V der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie, Naturschutz und Biologische Vielfalt, Heft 20, BfN, Bonn-Bad Godesberg 2005 (Hrsg.)

FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der 72 B414 ______

EBERT, J.; MÜLLER-PFANNENSTIEL, K. (2008): Umsetzung von mit Hirschkäfer-Larven besetzten Baumwurzeln. Eine Maßnahme zur Schadensbegrenzung für eine FFH-Art. Naturschutz und Landschaftsplanung 40(4): 106-112. FLADE, M. (1994): Die Brutvogelgemeinschaften Mittel- und Norddeutschlands. Grundlagen für den Gebrauch vogelkundlicher Daten in der Landschaftsplanung. Eching. FISCHER, K. & M. KUNZ (1994): Grünland-Leitarten des Westerwaldes. Verbreitung – Lebensraumansprüche – Gefährdung – Schutz. Unveröff. Gutachten im Auftrag des Landesamtes für Umweltschutz und Gewerbeaufsicht Rheinland-Pfalz. Nassau. FLADE, M. (1994): Die Brutvogelgemeinschaften Mittel- und Norddeutschlands. Grundlagen für den Gebrauch vogelkundlicher Daten in der Landschaftsplanung. Eching. GELLERMANN, M. (2001): Natura 2000. Europäisches Habitatschutzrecht und seine Durchführung in der Bundesrepublik Deutschland. 2., neu bearbeitete und erweiterte Auflage, Berlin, Wien. Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz – BNatSchG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 25. März 2002, BGBl. I S. 1193, zuletzt geändert am 12.12.2007. GROH, K. & WEITMANN, G. (1999): Schutzkonzeption für prioritäre Weichtierarten gemäß FFH-Richtlinie. I. A. des Landesamtes für Umweltschutz und Gewerbeaufsicht RP. 13 Seiten. KIEL, E.-F. (2007): Geschützte Arten in Nordrhein-Westfalen. Vorkommen, Erhaltungszustand, Gefährdungen, Maßnahmen. Hagen. KUNZ, M. (2000): Zum Vorkommen der Moorbläulinge Maculinea nausithous (BERGSTRÄSSER, 1779) und Maculinea teleius (BERGSTRÄSSER, 1779) im Westerwald (Rheinland-Pfalz) (Lepidoptera:Lycaenidae). - Fauna und Flora in Rheinland- Pfalz 9: 583-600. Landau. LAMBRECHT, H. & J. TRAUTNER (2007): Fachinformationssystem und Fachkonventionen zur Bestimmung der Erheblichkeit im Rahmen der FFH-VP. Endbericht zum Teil Fachkonventionen. Stand Juni 2007. LANGE, A. C. (1999): Hessische Schmetterlinge der FFH-Richtlinie. Vorkommen, Verbreitung und Gefährdungssituation der Schmetterlinge des Anhanges II der Flora- Fauna-Habitat-(FFH-)Richtlinie der EU in Hessen. Jahrbuch Naturschutz in Hessen 4: S. 142-154. Zierenberg. LUDWIG, D. (2001): Methodik der FFH-Verträglichkeitsuntersuchung. Workshop Umweltinstitut Offenbach 2001. Textbeitrag. 22 S., Bochum. MESCHEDE, A. & K.-G. HELLER (2000): Ökologie und Schutz von Fledermäusen in Wäldern. Bonn-Bad-Godesberg. MINISTERIUM FÜR UMWELT UND FORSTEN RHEINLAND-PFALZ & LANDESAMT FÜR UMWELTSCHUTZ UND GEWERBEAUFSICHT RHEINLAND-PFALZ (1993): Planung Vernetzter Biotopsysteme. Landkreis Westerwald. MINISTERIUM FÜR UMWELT UND FORSTEN RHEINLAND-PFALZ (HRSG.) (2000): Fische und Fischerei in Rheinland-Pfalz. Bestandsaufnahme, fischereiliche Nutzung, Fischartenschutz. Mainz. PETERSEN, B., G. ELLWANGER, G. BIEWALD, U. HAUKE, G. LUDWIG, P. PRETSCHER, E. SCHRÖDER & A. SSYMANK (2004): Das europäische Schutzgebietssystem NATURA 2000. Ökologie und Verbreitung von Arten der FFH-Richtlinie in Deutschland. Band 1: Pflanzen und Wirbellose. Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz Heft 69/1. Bonn- Bad Godesberg.

FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der 73 B414 ______

PETERSEN, B., G. ELLWANGER, R. BLESS, P. BOYE, E. SCHRÖDER & A. SSYMANK (2004): Das europäische Schutzgebietssystem NATURA 2000. Ökologie und Verbreitung von Arten der FFH-Richtlinie in Deutschland. Band 2: Wirbeltiere. Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz Heft 69/2. Bonn-Bad Godesberg. PRETSCHER, P. (2001): Verbreitung und Art-Steckbriefe der Wiesenknopf- Ameisenbläulinge (Maculinea (Glaucopsyche) nausithous und teleius Bergstraesser, 1779) in Deutschland. Natur und Landschaft, H. 6: S. 288-294 PRETSCHER, P. (2001): Verbreitung und Art-Steckbriefe der Wiesenknopf- Ameisenbläulinge (Maculinea (Glaucopsyche) nausithous und teleius Bergstraesser, 1779) in Deutschland. Natur und Landschaft, H. 6: S. 288-294. Stuttgart.

RICHTLINIE DES RATES 92/43/EWG VOM 21. MAI 1992 ZUR ERHALTUNG DER NATÜRLICHEN LEBENSRÄUME SOWIE DER WILD LEBENDEN TIERE UND PFLANZEN (FFH-RICHTLINIE); ABl. Nr. L 206 vom 22.07.1992, zuletzt geändert durch die Richtlinie des Rates 97/62/EG vom 08.11.1997 (ABl. Nr. 305).

RICHTLINIE 97/62/EG DES RATES VOM 27. OKTOBER 1997 zur Anpassung der Richtlinie 92/43/EWG zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wild lebenden Tiere und Pflanzen an den technischen und wissenschaftlichen Fortschritt. - Amtsblatt Nr. L 305/42 vom 08.11.1997. RINK, M. (2006): Der Hirschkäfer Lucanus cervus in der Kulturlandschaft. Ausbreitungsverhalt, Habitatnutzung und Reproduktionsbiologie im Flusstal. Diss. Universität Koblenz-Landau. 155 pp. RINK, M.; SINSCH, U. (2006): Habitatpräferenzen des Hirschkäfers Lucanus cervus (Linnaeus, 1785) in der Kulturlandschaft – eine methodenkritische Analyse (Coleoptera: Lucanidae). Entomologische Zeitschrift 116(5): 228-234. RINK, M.; SINSCH, U. (2007): Radio-telemetric monitoring of dispersing stag beetles (Lucanus cervus L.): implications for conservation. Journal of Zoology (London) 272: 235– 243. RINK, M.; SINSCH, U. (2007): Aktuelle Verbreitung des Hirschkäfers (Lucanus cervus) im nördlichen Rheinland-Pfalz mit Schwerpunkt Moseltal. Decheniana 160: 171-178. RINK, M.; SINSCH, U. (2008): Geschlechtsspezifisches Fortpflanzungsverhalten des Hirschkäfers (Lucanus cervus). Mainzer Naturwissenschaftliches Archiv 46: 195-210.

RINK, M.; SINSCH, U. (2008): Bruthabitat und Larvalentwicklung des Hirschkäfers Lucanus cervus (Linnaeus, 1758) (Coleoptera: Lucanidae). Entomologische Zeitschrift 5: 229-236. RINK, M. (2009): Der Hirschkäfer in der Kulturlandschaft. AFZ - Der Wald 8: 400-403. SCHNEIDER, J. (2005): Der Lachs kehrt zurück. Stand der Wiederansiedlung in Rheinland- Pfalz. Mainz. SCHMIDT-FASEL, S. & D. SCHMIDT (1986): Zur Flora und Fauna zwischen Stein-Wingert und Wissen. Ornithologie und Naturschutz im Regierungsbezirk Koblenz Bd. 7: S. 149- 156. SENGER CONSULT GMBH (2020): Ersatzneubau der Nisterbrücke (Bw Nr. 5312 506). Fachbeitrag Gewässerschutz. Erläuterungsbericht. Gutachten i. A. des LBM Diez. SGD NORD (2017a): Bewirtschaftungsplan (BWP-2012-03-N) Teil A: Grundlagen. FFH 5212-303 „Nistertal und Kroppacher Schweiz“. SGD NORD (2017b): Bewirtschaftungsplan (BWP-2012-03-N) Teil B: Maßnahmen. FFH 5212-303 „Nistertal und Kroppacher Schweiz“.

FFH-VP zum Ersatzneubau der Nisterbrücke Hachenburg (BW Nr. 5312 506) im Zuge der 74 B414 ______

SKIBA, R. (2003): Europäische Fledermäuse, Die Neue Brehm-Bücherei, Westrap Wissenschaften, Hohenwarsleben. SSYMANK, A., U. HAUKE, C. RÜCKRIEM & E. SCHRÖDER (1998): Das europäische Schutzgebietssystem NATURA 2000. BfN-Handbuch zur Umsetzung der Fauna-Flora- Habitat-Richtlinie (92/43/EWG) und der Vogelschutzrichtlinie (79/409/EWG). Bonn-Bad Godesberg. Standard-Datenbogen zum FFH-Gebiet „Nistertal und Kroppacher Schweiz“. Stand 5- 2015 (Internetversion vom November 2019). SÜDBECK, P. ET AL. (2005): Methodenstandards zur Erfassung der Brutvögel Deutschlands. Radolfzell. UHL, R. (2019): Gutachterliche Stellungnahme B414 – Ersatzneubau der Nisterbrücke. Bewertung von FFH-Lebensräumen hinsichtlich Beeinträchtigung durch N-Deposition. Gutachten i. A. des LBM Diez.

Aufgestellt Hachenburg, den 3.12.2020

...... Dipl. Geograph Markus Kunz Büro für Regionalberatung, Naturschutz und Landschaftspflege (BRNL)