Layout: Kai Rösler 2016 (www.roesler-digital.ch) Programm

Georg Friedrich Händel (1685–1759) Messiah (Teil I), HWV 56

Alessandro Scarlatti (1660–1725) O di Betlemme altera

Mitwirkende

Emma Kirkby, Sopran Kai Wessel, Altus Michael Feyfar, Tenor Dominik Wörner, Bass

Münsterchor Bern

Capriccio Barockorchester Dominik Kiefer, Konzertmeister Daniel Glaus, Orgel

Fritz Krämer, Leitung

3 Zum Programm

GEORG FRIEDRICH HÄNDEL (1685–1759) schrieb die Musik für das Oratorium Mes- siah in hohem Tempo und benutzte bei der Komposition – wie bei anderen Opern und Oratorien – teilweise frühere Stücke, darunter seine italienischen Duettkantaten. Nachdem er am 22. August 1741 begonnen hatte, stellte er den ersten Akt am 28. August, den zweiten am 6. Sep- tember und den dritten am 12. September fertig. Mit der Instrumentierung war die Partitur am 14. September – also nach 24 Tagen – vollständig abgeschlossen. Die Idee für das Oratorium, dessen Text einzig aus Bibelzitaten bestand, stammte von Charles Jennens, der vorher schon das Libretto für das Oratorium „Saul“ geschrieben hatte. Die Uraufführung des Messiah fand am 13. April 1742 in Dublin statt. Das Oratorium wurde vom Publikum enthusiastisch aufgenommen. Erst im August 1742 kehrte Händel nach London zurück. Die Rezeption des Messiah war aber im Londoner Konzertbetrieb viel problematischer: Es wurde kritisiert, dass Zitate aus den Evangelien für eine Abendunterhal- tung verwendet wurden. Noch Jahre später wurde das Werk als blasphe- misch verurteilt. Erst 1750 begann eine jährliche Aufführungstradition: Händel schloss seine Oratoriensaison in der Fastenzeit mit einer Aufführung des Messiah ab und gab nach Ostern eine weitere Vorstellung in der Kapelle des Foundling Hospital, deren Erlös den Findelkindern zugute kam. Händel selbst dirigierte den Messiah viele Male. Er modifizierte ihn oft, um ihn dem aktuellen Bedarf anzupassen. Folglich kann keine Version als „authentisch“ angesehen werden. Auch in den folgenden Jahrhunderten wurden viele weitere Änderungen und Arrangements hinzugefügt, unter anderem auch durch Mozart. –– Quelle: Wikipedia

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ALESSANDRO SCARLATTI (1660–1725) mag seine grossartige Weihnachtskantate O di Betlemme altera im Auftrag eines italieni- schen Edelmannes komponiert haben, der einer damals vermutlich unter den kirchli- chen Gemeinden vorherrschenden, vom Papst angeführten Tradition folgte, nach der „virtuose musikalische Unterhaltung … eine Kantate in Italienisch über die Geburt des Christkindes“ komponiert wurde. Dieses Werk wäre als Präludium eines „höchst üppigen Abendmahls“ gespielt worden, das Heiligabend zwischen der ersten Vesper des Krippenspiels und der Mitternachtsmesse serviert wurde. Scarlattis reizende Kantate beginnt getreu der Tradition mit einer eleganten „Introduzione“, deren zweiter Abschnitt in weihnachtlichen Tönen eines Dudelsacks mit Bordunpfeifen ein Pastorale vorstellt, das unverkennbar an den Stil von Corellis Weihnachtskonzert, die „Pifa“ aus Händels Messiah und an den zweiten Teil von Bachs Weihnachtsoratorium anknüpft. Nach einem einführenden Rezitativ folgt die muntere Arie „Dal bel seno“, in deren Da-capo-Stimme sich der Solistin alle Möglichkeiten offenbaren, ihre Fähigkeiten in der Verzierungskunst voll zu entfalten. Die zweite Arie, „L’autor d’ogni mio bene“, ist prächtig gehalten, indem Solovioline und Bratsche von „Violoncello e Leuto“ (in ganz besonders hoher Tonlage) begleitet werden, und die herrliche Melodie erhält einen schimmernden, stim- mungsvollen Rahmen. Der abschliessende Satz vollendet die wunderbar pastorale Szene mit einer beschwingten Melodie vor orchestraler Bordun- pfeifenbegleitung. Dies ist eine der zauberhaftesten aller barocken Darstel- lungen der das kleine Christkind anbetenden Hirten an der Krippe. –– aus dem Begleittext von Robert King © 1996

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Münsterchor Bern Der Münsterchor Bern wurde im Jahre 1930 vom damaligen Münster- pfarrer Schädelin gegründet. Er konnte den bereits zu jener Zeit be- kannten jungen Musiklehrer und späteren Komponisten Willy Burkhard als ersten Chordirigenten gewinnen. Burkhards Nachfolger waren der Berner Musikpädagoge Dr. Zulauf und Fritz Sinzig, welcher während 24 Jahren den Münsterchor dirigierte. Von ihm stammt die Idee des Advents-Singens. 1980 trat Fritz Sinzig gesundheitshalber von seinem Amt zurück und legte die Leitung in die Hände von Yves Bouyer, der den Chor bis 1985 leitete. Von1986 bis 2010 leitete der Dirigent und Pianist Desmond Wright den Chor, in den Jahren 2011 bis 2013 Sarah Giger und im Jahr 2014 Brigitte Scholl. Im Jahre 2015 wurde die Chorleitung Fritz Krämer übertragen. www.muensterchor.ch

6 Fritz Krämer, Leitung Fritz Krämer ist Dirigent und künstleri- scher Leiter von BERNVOCAL, des von ihm gegründeten professionellen Alte- Musik-Ensembles. Des Weiteren leitet er den Münsterchor Bern, den Konzert- verein Bern, den Oratorienchor Basel- land und den reformierten Kirchenchor Herzogenbuchsee sowie das Vokalsolis- tenensemble Voces Celestes, das sich auf die historisch informierte Aufführung von Vokalmusik aus Barock und Renais- sance spezialisiert hat. Darüber hinaus arbeitete er mit Chören und Orchestern wie der Kölner Kantorei, den Hamburger Symphonikern, OPUS Bern, dem Neuen Orchester Basel, dem Akademischen Orchester Basel, dem Monteverdi-Chor, dem Chor des Mariendoms Hamburg, der Hamburger Singakademie oder dem Hochschulchor der HfMT Hamburg zusammen und assistierte beim Vocalensemble Rastatt (Holger Speck). Er dirigierte Konzerte z.B. im Grossen Saal des Kulturcasinos Bern, im Grossen Saal des Konservatoriums Bern, im Berner Münster, in der Hofkirche Luzern, im Rahmen der Musikalischen Vespern Alte Musik auf historischen Instrumenten in Schloss Moritzburg, bei der Langen Nacht der Museen in Hamburg, der Altonale, dem Kampnagel-Projekt Viva Verdi, beim Hessen-Tag in Oberursel und im St. Marien-Dom zu Hamburg sowie in allen Hamburger Hauptkirchen. 2012 leitete er das Bach-Kantaten-Projekt an der Stadtkirche in Biel. Fritz Krämer studierte Chordirigieren, Musikwissenschaft und Philoso- phie in Hamburg. Ferner nahm er an Meisterkursen etwa bei Frieder Bernius, Mark Tucker und David Roblou teil und hospitierte bei Philippe Herreweghe. Sein Examenskonzert Bach: Magnificat und Kantate Nr. 36 mit dem Harvestehuder Kammerchor, dem Elbipolis Barockorchester und den Solisten Peter Kooij, Jan Kobow, Kai Wessel und Magdalena

7 Podkościelna wurde von der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius gefördert. Seine Gesangsausbildung erhielt der Bariton bei Peter Kooij, Jörn Dopfer und Wilfried Jochens, wobei ein Schwerpunkt auf der Alten Musik lag. Er trat u.a. im Festspielhaus Baden-Baden, in der Weser-Ems-Halle Oldenburg und in der Hauptkirche St. Michaelis zu Hamburg auf. Neben seiner solistischen Tätigkeit wirkte Fritz Krämer in professionellen Chören wie dem Vocalensemble Rastatt, der Rheinischen Kantorei (Hermann Max) und dem Schweizer Kammerchor (Fritz Näf), dem Als- felder Vokalensemble (Wolfgang Helbich) und dem Berliner Vokalen- semble (Bernd Stegmann) mit. Konzerte in Europa, Asien und Amerika sowie CD-, Rundfunk- und Fernsehproduktionen führten ihn mit Diri- genten wie Charles Dutoit, Yannick Nézet-Séguin, Ralf Popken, Claus Bantzer und Gothart Stier zusammen. www.fritzkraemer.de

8 Emma Kirkby, Sopran Ursprünglich wäre Emma Kirkby nie- mals auf die Idee gekommen, Sängerin zu werden. Sie hatte Philologie in Oxford studiert und war Lehrerin, daneben sang sie in kleinen Chören und Ensembles. Hier entdeckte sie ihre Affinität zum Repertoire der Renais- sance und des Barock. 1971 trat sie dem Taverner Choir bei und 1973 begann ihre langjährige Zusammenarbeit mit dem Consort of Musicke und der Academy of Ancient Music. Und das zu einer Zeit, als die meisten Sopranistinnen noch nicht einen Ton anstrebten, der zu alten Instrumenten passte. Bei der Suche nach diesem speziellen Klang war sie deshalb auf sich selbst gestellt. Jessica Cash war ihr allerdings eine grosse Hilfe und ebenso die Dirigenten und ihre Sänger- und Instrumentalkollegen, mit denen sie zusammengearbeitet hat. Mit mehreren Kammermusikensembles und Orchestern verbindet Emma Kirkby eine langjährige künstlerische Zusammenarbeit. Dazu gehören London Baroque, das Freiburger Barockorchester, L’Orfeo, The Orchestra of the Age of Enlightenment, Fretwork, das Purcell Quartet und die London Handel Players. Neuerdings auch jüngere Kollegen wie Florilegium, Armonico Consort und das Theatre of Early Music. Heute liegen mehr als hundert Einspielungen von Emma Kirkby vor, die von Sequenzen von Hildegard von Bingen bis zu Madrigalen der englischen und der italienischen Renaissance, von barocken Kantaten und Oratorien bis zu Werken von Mozart und Haydn reichen. Seit 2000 arbeitet sie mit dem schwedischen Label BIS zusammen, bei dem sie u.a. Motetten und Kantaten von Händel, Werke von Couperin mit London Baroque und Lautenlieder mit Anthony Rooley und Jakob Lindberg aufgenommen hat. Und fast alle Aufnahmen konnte sie in der von ihr geliebten Akustik der Laenna-Kirche in Schweden machen.

9 1999 wurde Emma Kirkby von den Zuhörern von Classic FM zum „Artist of the Year“ gewählt, 2000 erhielt sie den „Order of the British Empire“, 2007 wurde sie von Queen Elizabeth II. in den Ritterstand („Dame Commander of the Order of the British Empire“) erhoben. 2008 wurde ihr von der Oxford University die Ehrendoktorwürde verliehen. Wirklich überraschend war, dass das BBC Music Magazine 2007 eine Kritikerumfrage veröffentlichte, in der unter „Die 20 besten Soprane“ Emma Kirkby auf Platz 10 gewählt worden war. Ganz offensichtlich wird Kirkbys künstlerischer Weg, die Suche nach Klarheit und dem perfekten Ensembleklang anerkannt und geschätzt. Trotz aller CD-Einspielungen und Auszeichnungen dafür zieht Emma Kirkby selbst allerdings Live-Konzerte einer Aufnahme jederzeit vor, und ganz besonders gerne mag sie die mehrfache Wiederholung eines Pro- gramms. Denn sie ist der Meinung, dass jeder neue Tag, jeder neue Aufführungsort und jedes neue Publikum dazu beitragen, dass aus dem erarbeiteten Programm wieder etwas Neues wird. www.emmakirkby.com © 2014 erika esslinger konzertagentur

Kai Wessel, Altus Der Countertenor Kai Wessel wurde in Hamburg geboren und studierte Mu- siktheorie (Prof. R. Ploeger), Komposi- tion (Prof. Dr. F. Döhl) und Gesang (Prof. Ute von Garczynski; Konzertexa- men mit Auszeichnung) an der Musik- hochschule Lübeck. Parallel dazu kam ein externes Studium barocker Aufführungspraxis an der Schola Cantorum Basiliensis bei René Jacobs, dessen Assistent er bei Bearbei- tungen mehrerer Opern war.

10 Er errang Preise beim VdMK-Wettbewerb Berlin (u.a. Sonderpreis des Deutschen Bühnenvereins für die beste Interpretation eines zeitgenössi- schen Werkes) und des Concours Musica Antiqua des Flandern-Festivals Brugge und erhielt Stipendien von der Studienstiftung des Deutschen Volkes und dem DAAD (Fortbildung bei Peter Kooij, Holland). Kai Wessel gehört zu den führenden Vertretern seines Fachs, eingeladen von Orchestern und Dirigenten in aller Welt (u.a. von Philippe Herre- weghe, Nikolaus Harnoncourt, Gustav Leonhardt, Jordi Savall, Ton Koopman, William Christie, Nicholas McGegan, Reinhard Goebel, Masaaki Suzuki, Martin Haselböck, Hermann Max, Michel Corboz, Hans Werner Henze, Kent Nagano, Sylvain Cambreling, Arturo Tamayo, Heinz Holliger, Peter Rundel), dokumentiert durch Rundfunk-, Fernseh- und über 90 CD-Aufnahmen. Operngastspiele führten ihn an die Häuser in Barcelona, Nizza, Hamburg (UA B. Friedrich, Lancelots Spiegel), Hannover, Berlin (Deutsche Oper, UA Isabel Mundry, Ein Atemzug – Odyssee), München (UA Jörg Wid- mann, Babylon), Dresden, Stuttgart, Freiburg, St. Gallen und an das The- ater Basel, dem er von 1994 bis 2004 als Gast verpflichtet war. Dort wirkte er mit unter der Regie von Herbert Wernicke (Theodora, Aus Deutschland, , Wie liegt die Stadt so wüste, Actus tragicus, Israel in Egypt), Joachim Schlömer (als Orfeo in Chr. W. Glucks Orfeo ed Euridice und als Andy in der UA von Olga Neuwirths Lost Highway in Co-Produktion mit dem Steirischen Herbst Graz 2003), Karin Beier und Claus Guth (als Armenischer Knabe in der UA von Klaus Hubers Schwarzerde). Ebenso trat er in Bühnenproduktionen bei Festspielen für barocke oder zeitgenössische Musik auf, wie den Händel-Festspielen in Göttingen (Joacim, Unulfo, Arsace, Giulio Cesare), Halle (Unulfo, Ber- tarido) und Karlsruhe (Giustino, Cleofe), in Schwetzingen (UA S. Sciar- rino, Luci mie traditrici, UA G.F. Haas, Thomas), Wien und Salzburg, Amsterdam und Venedig (M. Kagel, Aus Deutschland), Innsbruck, Bre- genz (UA G.F. Haas, Die schöne Wunde) und Zürich (UA R. Irman, Poem ohne Held). Für seine Stimme wurden Werke geschrieben von A. Schlünz, R. Saunders, K. Obermüller, M. Kagel, H. Holliger, K. Huber, M. Pint- scher, S. Gervasoni, Ch. Czernowin u.a.

11 Kai Wessel ist Professor für Gesang und Historische Aufführungspraxis für Sänger an der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Im Rahmen dieser Tätigkeit und der als Lehrender für Gesang an der Konservatorium Wien Privatuniversität (2006–2012) erfolgten Wiederaufführungen von Francesco Pistocchis Pastorale Il Narciso (WDR) und Antonio Caldaras Oratorium Il Batista (WDR) unter seiner Leitung. Seit September 2014 ist Kai Wessel auch Dozent für Gesang mit Schwerpunkt zeitgenössische Vokalliteratur an der Hochschule der Künste Bern. Kai Wessel ist Herausgeber zahlreicher Vokalwerke des Barock (J.W. Franck, F.A.M. Pistocchi, J.Ph. Sack, G.Ph. Telemann u.a.) bei der Edition Walhall und Mitherausgeber des Schott-Campus-Bandes Der Countertenor.

Michael Feyfar, Tenor Michael Feyfar erhielt seine erste gesangliche Ausbildung in der Knaben- kantorei Basel. Mit sechzehn Jahren be- gann er sein Musikstudium in den Fächern Horn bei B. Schneider in Genf und Gesang (als Jungstudent) bei Prof. Frieder Lang an der HMT Bern/Biel. Im Sommer 2003 absolvierte er seinen Ab- schluss des Gesangsstudiums in Bern. Anschliessend begann er ein Aufbaustu- dium in der Gesangsklasse von Prof. Donald Litaker in Karlsruhe, welches er im Sommer 2005 mit Auszeichnung abschloss. Von 2006 bis 2009 ver- tiefte er seine Ausbildung in historischer Aufführungspraxis von Barock bis Romantik an der Schola Cantorum Basiliensis bei Prof. Gerd Türk. Weitere Ausbildung erhielt er u.a. bei Prof. Jakob Stämpfli, Hans Peter Blochwitz und Christoph Prégardien. Seine solistische Tätigkeit hat ihn bereits an einige grosse Festivals in ganz Europa (u.a. Lufthansa Festival of Baroque Music in London, Resi- denzwochen München, les pélerinages in Weimar und Hugo-Wolf-Festi-

12 val Stuttgart) geführt. Besonders gefragt ist er als Evangelist in Bachs Passionen. Sein Repertoire reicht vom Frühbarock (Monteverdi) bis zu den grossen klassischen und romantischen Oratorien von Haydn und Beethoven über Mendelssohn und Schumann bis hin zu Dvořák, Rossini und Puccini. Einen wichtigen Platz in seiner Arbeit nimmt auch das Kunstlied aller Epochen ein. So sang er schon verschiedene Liedprogramme im Konzert, zuletzt Schuberts Winterreise und Janáčeks Tagebuch eines Verschollenen, welches vom SWR aufgenommen wurde. Weiter tritt er regelmässig in freien Opernproduktionen auf, etwa in der Uraufführung der Tinguely-Oper La machine rêve im Rahmen der muséiques Basel, in Brittens Kinderoper Der kleine Schornsteinfeger in der Stuttgarter Liederhalle, als Tamino in der Zauberflöte, in Rousseaus Barockoper Le devin du village oder zuletzt als Orphée in Glucks Orphée et Euridice im Rahmen der Barockoper auf Schloss Waldegg, gleichenorts in Die Schöne und das Biest von M. Gretry und in der zeitgenössischen Kammeroper Das Schwarz von G.F. Haas am Lucerne Festival. Am Theater Basel war er als Pane in der Produktion La Calisto, als Bote in Aida und in der TV-Adaption Aida am Rhein sowie als Čekalinskij in Pique Dame zu hören. Bei Konzert Theater Bern war er zuletzt u.a. als Erster Fremder in Der Vetter aus Dingsda, Scaramuccio in Ariadne auf Naxos, Reverend Horace Adams in Peter Grimes sowie als Artémidore in Armide und Tamino in der Zauberflöte auf der Bühne zu erleben. Michael Feyfar ist Preisträger der Ernst Göhner Stiftung und des Migros Genossenschaftsbundes.

13 Dominik Wörner, Bass „Der stimmkräftige, dabei ungemein feinsinnig gestaltende Dominik Wörner“ (Bassbariton) gilt als einer der profilier- testen Konzert- und Liedsänger seiner Generation. Er studierte Kirchenmusik, Musikwissenschaft, Cembalo, Orgel und Gesang in Stuttgart, Fribourg und Bern. Sein massgeblicher Lehrer in Gesang war Jakob Stämpfli. Die Meisterklasse für Lied bei Irwin Gage in Zürich schloss er mit Auszeichnung ab. Den Grundstein für seine internationale Karriere legte er mit dem Gewinn des 1. Preises beim renommierten Internationalen Bach- Wettbewerb in Leipzig 2002. Mit den grossen Oratorienpartien seines Fachs trat er in den wichtigsten Konzertsälen der Welt auf; genannt seien Concertgebouw Amsterdam, Royal Albert Hall London, Théâtre des Champs Elysées Paris, Lincoln Center New York, Sydney House, Tokyo Suntory Hall. Dabei arbeitete er mit bedeutenden Dirigenten zusammen wie etwa mit Carl Saint Clair, Christophe Coin, Claus Peter Flor, Thomas Hengelbrock, Philippe Herreweghe, Michael Hofstetter, Manfred Honeck, Tõnu Kal- juste, Sigiswald Kuijken, Peter Neumann, Philippe Pierlot, Helmuth Ril- ling und Masaaki Suzuki. Daneben gilt seine besondere Leidenschaft dem Liedgesang. Mit seinem reichhaltigen Liedrepertoire machte Wörner mit Konzerten unter anderem in Bern, Istanbul, Leipzig, München, Salzburg, Toblach, Tokio und Zürich auf sich aufmerksam. Seine Einspielungen von Schuberts Winterreise und Schwanengesang wurden in der Fachpresse als „exemplarisch und berührend“ gelobt. Sein erfolgreiches Operndebüt gab der Bassbariton in Solothurn in Rousseaus Le devin du village (cpo). Beim Murten Classics reüssierte er als Dulcamara in Donizettis L’elisir d’amore. Gefeiert wurden seine Darstellung als Nanni in Haydns L’infedeltà delusa in Mailand und

14 München ebenso wie seine Interpretationen als Sander in Gretrys Zémire et Azor sowie als Ulysses in Gouvys spätromantischer Oper Polyxena. Mittlerweile dokumentieren mehr als 60 CD- und DVD-Produktionen Alter und Neuer Musik bei verschiedensten Labels – darunter auch preisgekrönte Aufnahmen (Echo Klassik, Diapason d’Or de l’Année, Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik) sowie etliche TV- und Rundfunkübertragungen – sein aussergewöhnliches und vielseitiges Können. Höhepunkte der letzten Zeit waren unter anderem Bachs Weihnachtso- ratorium in Moskau, Mendelssohns Paulus im Herkulessaal München, Beethovens Missa solemnis in Bonn, Bach-Kantaten in St. Gallen (DVD), Konzerte und CD-Aufnahme mit Graupner-Kantaten in Darm- stadt, eine Japan-Tournee mit dem Deutschen Requiem von Brahms sowie weltliche Kantaten in Tokio mit dem Bach Collegium Japan (CD). Dominik Wörner ist Gründer des Kirchheimer Vokal-Consorts, des Kirchheimer Bach-Consorts, Mitbegründer von Sette Voci sowie Künstlerischer Leiter der von ihm in seiner pfälzischen Heimat initiierten Konzertreihe „Kirchheimer Konzertwinter“. www.dominikwoerner.de

Daniel Glaus, Orgel Daniel Glaus studierte am damaligen Kon- servatorium für Musik und Theater in Bern, wo er 1980 bei Theo Hirsbrunner das Theoriediplom und 1981 bzw. 1983 bei Heinrich Gurtner das Orgellehr- und Solistendiplom (mit Auszeichnung) er- langte. Weiterführende Kompositionsstu- dien folgten an der Musikhochschule Freiburg i. Brsg. bei Klaus Huber und Brian Ferneyhough und Orgelstudien in Paris bei Gaston Litaize und Daniel Roth. Weiterbildungen in Form von Meister- und Ferienkursen führten ihn

15 nach Deutschland, Holland, Frankreich, Österreich und Italien mit den Schwerpunkten Komposition, Orgel, Kirchenmusik, Improvisation und Dirigieren. Nach 22-jährigem Wirken an der Stadtkirche Biel wurde Daniel Glaus 2007 als Titularorganist ans Berner Münster berufen. Damit verbunden ist eine Professur für Orgel und Komposition an der Hochschule der Künste Bern. An der Zürcher Hochschule der Künste ist Daniel Glaus Professor für Komposition und Instrumentation. Daniel Glaus hat sich international einen Namen als Komponist eines breiten, über hundert Titel umfassenden kompositorischen Œuvres mit Schwergewicht auf sakraler Musik gemacht. Dazu gehören Titel wie In hora mortis (Klaviertrio über die gregorianischen Requiemsmelodien), Sunt lacrimae rerum (Oratorium für den Planeten des Lebens mit Texten von Sölle, Muschg und Marti), die Komposition zu Meister Eckart und die Vier Sephiroth-Symphonien, aber auch viele konzertante Werke und zwei Kammeropern. Seit Jahren engagiert sich Daniel Glaus intensiv in Orgelbaufragen. So konzipierte er 1994 die Renaissance-Hochwandorgel in der Stadtkirche Biel. Seit 1999 ist er Leiter des Forschungsprojektes Innov-Organ-um, das mit seinen winddynamischen, zukunftsweisenden Prototyp-Instrumenten ein grosses Echo in Fachwelt und Medien fand. Seine Werke werden an wichtigen Zentren und Festivals durch namhafte Interpreten aufgeführt (u.a. das Violinkonzert in der Suntory Hall in Tokio durch Thomas Zehetmair, das Oratorium Von den vier Enden der Welten an den Dresdener Musikfestspielen mit dem Hilliard Ensemble, dem Sprecher August Zirner und der Deutschen Radio Philharmonie unter Christoph Poppen in der Frauenkirche Dresden). Viele CD-, Rundfunk- und Fernsehaufnahmen dokumentieren sein kompositorisches und interpretatorisches Wirken. Für sein breites Schaffen wurde Daniel Glaus 2006 von der theologischen Fakultät der Universität Bern mit der Ehrendoktorwürde und 2009 vom Kanton Bern mit dem Grossen Musikpreis ausgezeichnet.

16 Dominik Kiefer, Konzertmeister Dominik Kiefer studierte moderne Violine in Luzern und Schaffhausen bei Alexander van Wijnkoop und Karen Turpie. Danach verlagerte sich sein Schwer- punkt auf die Barockvioline und die historische Aufführungspraxis. In Meis- terkursen in der Schweiz, in Deutsch- land und in Österreich sowie in ver- tieften Studien mit Gerhart , Werner Ehrhardt, John Holloway und François Fernandez befasste er sich intensiv mit verschiedenen Aus- drucksweisen Alter Musik und ist heute im schweizerischen Umfeld einer der versiertesten Kenner dieser Sparte. Er war Gründer (1985) und bis 1997 Konzertmeister des Kammerensem- bles Luzern, mit dem er auch zahlreiche Uraufführungen bestritt. Heute ist er als Pädagoge für Barockvioline tätig und wirkt in mehreren Ensem- bles und Kammermusikformationen mit. 2007 und 2009 war er Gast- dozent bei den Barockmusiktagen in Rēzekne (Lettland). Den Schwerpunkt seiner beruflichen Tätigkeit bildet Capriccio, an dessen Gründung er massgeblich beteiligt war und dessen Entwicklung und För- derung ihm ein zentrales Anliegen ist.

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Capriccio Barockorchester Der Name des Orchesters ist Programm: „Capriccio“ ist im Italienischen die Laune oder Schrulle, in der Kunsttheorie bezeichnet der Begriff die spielerische und phantasievolle Überschreitung der akademischen Normen, ohne die Norm dabei ausser Kraft zu setzen. Scherzhaft und geistreich, frech und launisch – das ist Capriccio. 1999 wurde das Capriccio Barockorchester vom künstlerischen Leiter Dominik Kiefer mit professionellen und auf Alte Musik spezialisierten Musikerinnen und Musikern gegründet und zählte bald zu den renom- miertesten Barockorchestern der Schweiz. Das Repertoire des Orchesters umfasst Werke des Barock, der Klassik und der Frühromantik in unter- schiedlich grosser Besetzung. Mit den für diese Epochen originalen Instrumenten entwickelt Capriccio einen nuancierten und farbenreichen Klang, geprägt von Dynamik und Phantasie. Mit seinen drei Konzertreihen ist das Capriccio Barockorchester regelmäs- sig in Basel, Zürich, Rheinfelden und den verschiedensten Orten im Kan- ton Aargau zu hören. Parallel dazu investiert das Orchester einen

18 gewichtigen Teil seiner Aktivitäten in die Aufführungen grosser Chorwerke. Monteverdis Marienvesper, die Passionen und Kantaten von Bach, die Oratorien von Händel, Haydn oder Mendelssohn sind Beispiele bekannter Werke, die mit verschiedenen Chören in der ganzen Schweiz und im nahen Ausland erfolgreich aufgeführt werden. Die rund 50 Auftritte im Jahr mit verschiedenen Dirigenten und Vokalensembles sind Garant für ein waches und reibungsloses Zusammenspiel. Capriccio ist stets gestalterisch am Werk, Hauptakteur aber bleibt der Chor. www.capriccio-barock.ch

Besetzung:

Violine 1: Dominik Kiefer, Sonoko Asabuki Violine 2: Alessia Menin, Jörn Sebastian Kuhlmann Viola: Daila Dambrauska Violoncello: Ilze Grudule Violone: Shuko Sugama Oboe: Philipp Wagner Fagott: Julia Marion Trompete: Henry Moderlak, N.N.

19 MESSIAH. A Sacred Oratorio (1742) (Georg Friedrich Händel, Words by Charles Jennens)

PART THE FIRST ERSTER TEIL

1. Symphony 1. Sinfonia

2. Accompagnato 2. Accompagnato Tenore Tenor Comfort ye, comfort ye my people, Tröstet, tröstet mein Volk!, spricht saith your God. euer Gott. Speak ye comfortably to Jerusalem, Redet mit Jerusalem freundlich und and cry unto her, that her warfare is predigt ihr, dass ihre Knechtschaft ein accomplish’d, that her iniquity is Ende hat, dass ihre Schuld vergeben pardon’d. ist. The voice of him that crieth in the Es ruft eine Stimme: In der Wüste wilderness: Prepare ye the way of the bereitet dem HERRN den Weg, Lord, make straight in the desert a macht in der Steppe eine ebene Bahn highway for our God. (ISAIAH 40: 1–3) unserm Gott! (JESAJA 40, 1–3)

3. Air 3. Arie Tenore Tenor Ev’ry valley shall be exalted, and Alle Täler sollen erhöht werden, und ev’ry mountain and hill made low, the alle Berge und Hügel sollen erniedrigt crooked straight and the rough places werden, und was uneben ist, soll plain. gerade, und was hügelig ist, soll eben (ISAIAH 40: 4) werden.(JESAJA 40, 4)

4. Chorus 4. Chor And the glory of the Lord shall be Denn die Herrlichkeit des HERRN soll revealed. And all flesh shall see it offenbart werden, und alles Fleisch together, for the mouth of the Lord miteinander wird es sehen; denn des hath spoken it. HERRN Mund hat’s geredet. (ISAIAH 40: 5) (JESAJA 40, 5)

20 5. Accompagnato 5. Accompagnato Basso Bass Thus saith the Lord, the Lord of Denn so spricht der HERR Zebaoth: Hosts; Yet once, a little while, and I Es ist nur noch eine kleine Weile, so will shake the heav’ns and the earth, werde ich Himmel und Erde, das the sea and the dry land; Meer und das Trockene erschüttern. and I will shake all nations; and the Ja, alle Heiden will ich erschüttern. desire of all nations shall come. Da sollen dann kommen aller Völker (HAGGAI 2: 6–7) Kostbarkeiten. The Lord, whom ye seek, shall (HAGGAI 2, 6–7) suddenly come to His temple; ev’n Und bald wird kommen zu seinem the messenger of the Covenant, Tempel der Herr, den ihr sucht; und whom you delight in: behold, He shall der Engel des Bundes, den ihr come, saith the Lord of Hosts. begehrt, siehe, er kommt!, spricht der (MALACHI 3: 1) HERR Zebaoth. (MALEACHI 3, 1)

6. Air 6. Arie Alto Alt But who may abide the day of His Wer wird aber den Tag seines coming, and who shall stand when He Kommens ertragen können und wer appeareth? For He is like a refiner’s wird bestehen, wenn er erscheint? fire. Denn er ist wie das Feuer eines (MALACHI 3: 2) Schmelzers. (MALEACHI 3, 2)

7. Chorus 7. Chor And He shall purify the sons of Levi, Er wird die Söhne Levi reinigen. Dann that they may offer unto the Lord an werden sie dem HERRN Opfer offering in righteousness. bringen in Gerechtigkeit. (MALACHI 3: 3) (MALEACHI 3, 3)

Recitative Rezitativ Alto Alt Behold, a virgin shall conceive, and Siehe, eine Jungfrau ist schwanger bear a son, and shall call his name und wird einen Sohn gebären, den Emmanuel, “God with us”. wird sie nennen Immanuel, das heisst (ISAIAH 7: 14; MATTHEW 1: 23) übersetzt: Gott mit uns.

21 8. Air and Chorus 8. Arie und Chor Alto Alt O thou that tellest good tidings to Zion, du Freudenbotin, steig auf einen Zion, get thee up into the high hohen Berg; Jerusalem, du mountain; o thou that tellest good Freudenbotin, erhebe deine Stimme tidings to Jerusalem, lift up thy voice mit Macht; erhebe sie und fürchte with strength; lift it up, be not afraid; dich nicht! Sage den Städten Judas: say unto the cities of Judah, Behold Siehe, da ist euer Gott! your God! (JESAJA 40, 9) (ISAIAH 40: 9) Mache dich auf, werde licht; denn Arise, shine; for thy light is come, and dein Licht kommt, und die Herrlichkeit the glory of the Lord is risen upon des HERRN geht auf über dir! thee. (ISAIAH 60: 1) (JESAJA 60, 1)

Chorus Chor O thou that tellest … Zion, du Freudenbotin …

9. Accompagnato 9. Accompagnato Basso Bass For behold, darkness shall cover the Denn siehe, Finsternis bedeckt das earth, and gross darkness the people: Erdreich und Dunkel die Völker; aber but the Lord shall arise upon thee, über dir geht auf der HERR, und and His glory shall be seen upon seine Herrlichkeit erscheint über dir. thee. Und die Heiden werden zu deinem And the Gentiles shall come to thy Lichte ziehen und die Könige zum light, and kings to the brightness of Glanz, der über dir aufgeht. thy rising. (ISAIAH 60: 2–3) (JESAJA 60, 2–3)

10. Air 10. Arie Basso Bass The people that walked in darkness Das Volk, das im Finstern wandelt, have seen a great light. sieht ein grosses Licht, und über And they that dwell in the land of the denen, die da wohnen im finstern shadow of death, upon them hath the Lande, scheint es hell. light shined. (ISAIAH 9: 2) (JESAJA 9, 1)

22 11. Chorus 11. Chor For unto us a Child is born, unto us a Denn uns ist ein Kind geboren, ein Son is given: and the government Sohn ist uns gegeben, und die shall be upon His shoulder: and His Herrschaft ruht auf seiner Schulter; name shall be called Wonderful, und er heisst Wunder-Rat, Gott-Held, Counsellor, The Mighty God, The Ewig-Vater, Friede-Fürst! Everlasting Father, The Prince of (JESAJA 9, 5) Peace! (ISAIAH 9: 6)

12. Pifa 12. Pifa

Recitative Rezitativ Soprano Sopran There were shepherds abiding in the Und es waren Hirten in derselben field, keeping watch over their flock Gegend auf dem Felde bei den by night. Hürden, die hüteten des Nachts ihre (LUKE 2: 8) Herde. (LUKAS 2, 8)

13. Accompagnato 13. Accompagnato Soprano Sopran And lo, the angel of the Lord came Und der Engel des Herrn trat zu upon them, and the glory of the Lord ihnen, und die Klarheit des Herrn shone round about them, and they leuchtete um sie; und sie fürchteten were sore afraid. (LUKE 2: 9) sich sehr. (LUKAS 2, 9)

Recitative Rezitativ Soprano Sopran And the angel said unto them, Fear Und der Engel sprach zu ihnen: not: for behold, I bring you good Fürchtet euch nicht! Siehe, ich tidings of great joy, which shall be to verkündige euch grosse Freude, die all people. allem Volk widerfahren wird; For unto you is born this day in the denn euch ist heute der Heiland city of David a Saviour, which is geboren, welcher ist Christus, der Christ the Lord. Herr, in der Stadt Davids. (LUKE 2: 10–11) (LUKAS 2, 10–11)

23 14. Accompagnato 14. Accompagnato Soprano Sopran And suddenly there was with the Und alsbald war da bei dem Engel die angel a multitude of the heav’nly host, Menge der himmlischen praising God, and saying, Heerscharen, die lobten Gott und (LUKE 2: 13) sprachen (LUKAS 2, 13)

15. Chorus 15. Chor Glory to God in the highest, and Ehre sei Gott in der Höhe und Friede peace on earth, goodwill towards auf Erden bei den Menschen seines men. (LUKE 2: 14) Wohlgefallens. (LUKAS 2, 14)

16. Air 16. Arie Soprano Sopran Rejoice greatly, O daughter of Zion; Du, Tochter Zion, freue dich sehr, und shout, O daughter of Jerusalem: du, Tochter Jerusalem, jauchze! behold, thy King cometh unto thee: Siehe, dein König kommt zu dir, ein He is the righteous Saviour, and He Gerechter und ein Helfer. shall speak peace unto the heathen. Denn er wird Frieden gebieten den (ZECHARIAH 9: 9–10) Völkern. (SACHARJA 9, 9–10)

Recitative Rezitativ Alto Alt Then shall the eyes of the blind be Dann werden die Augen der Blinden open’d, and the ears of the deaf aufgetan und die Ohren der Tauben unstopped; geöffnet werden. then shall the lame man leap as an Dann werden die Lahmen springen hart, and the tongue of the dumb shall wie ein Hirsch, und die Zunge der sing. Stummen wird frohlocken. (ISAIAH 35: 5–6) (JESAJA 35, 5–6)

17. Duet 17. Duett Soprano & Alto Sopran & Alt He shall feed His flock like a Er wird seine Herde weiden wie ein shepherd, and He shall gather the Hirte. Er wird die Lämmer in seinen lambs with His arm; and carry them in Arm sammeln und im Bausch seines His bosom, and gently lead those that Gewandes tragen und die

24 are with young. (ISAIAH 40: 11) Mutterschafe führen. (JESAJA 40, 11)

Come unto Him all ye that labour, Kommt her zu mir, alle, die ihr come unto Him that are heavy laden, mühselig und beladen seid; ich will and He will give you rest. euch erquicken. Take his yoke upon you, and learn of Nehmt auf euch mein Joch und lernt Him, for He is meek and lowly of von mir; denn ich bin sanftmütig und heart, and ye shall find rest unto your von Herzen demütig; so werdet ihr souls. Ruhe finden für eure Seelen. (MATTHEW 11: 28–29) (MATTHÄUS 11, 28–29)

18. Chorus 18. Chor His yoke is easy, and His burthen is Denn mein Joch ist sanft, und meine light. (MATTHEW 11: 30) Last ist leicht. (MATTHÄUS 11, 30)

25 O di Betlemme altera (Alessandro Scarlatti)

Recitativo Rezitativ O di Betlemme altera povertà O Bethlehem, wie glücklich, wie stolz venturosa! deine Armut, Se chi fece ogni cosa, da er, der alles erschaffen hat, Se chi muova ogni sfera in te der Lenker der Sphären herabstieg zu discende, dir e l'Autor della luce, nei suoi primi und der Schöpfer des Lichts schon vagiti a te risplende. mit dem Säuglingsschrei seinen Glanz über dich ergoss!

Aria Arie Dal bel seno d'una stella Vom schönen Busen eines Sterns spunta a noi l'eterno Sole. strahlt ewiges Licht auf uns herab. Da una pura verginella Aus einer reinen Jungfrau nacque già l'eterna prole. ist entsprungen des Ewigen Kind.

Recitativo Rezitativ Presa d'uomo la forma, In menschlicher Gestalt ist nun alle gelide tempre 'inclemente den Unbilden der kalten Jahreszeit stagione ausgesetzt der edle Knabe. soggiace il gran Bambino. Um vor einem harten Schicksal E d'acerbo destino strenge zu bewahren per sottrarre al rigore die gefallene Menschheit, l'umanità cadente, macht er seinen unschuldigen Leib dal suo corpo innocente zu einem Schutzschild mitfühlender fa scudo a noi l'appassionato amore. Liebe.

Aria Arie L'Autor d'ogni mio bene Der Urheber all meiner Freuden scoglie le mie catene löst meine Fesseln, è stretto, è in fasce. während er selbst eingeschnürt ist in Il tutto ei fa dal nulla feste Windeln. eppur lo veggio in culla Er schuf die Welt aus dem Nichts, e in terra nasce. aber nun liegt er hier in der Krippe und ist auf Erden geboren.

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Recitativo Rezitativ Fortunati, fortunati pastori, Glückliche Hirten, es war euch giacché v'è dato in sorte gewährt, che il Signor della vita, immortale, dass der Herr des Lebens, increato, unsterblich, unerschaffen, respiri fra di voi l'aure primiere! seine ersten Atemzüge unter euch Al dolce suon giulivo di zampogne tat! innocenti, Beim frohen Klang unschuldiger d'un Dio fatto mortale Sackpfeifen correte a celebrar l'alto Natale! beeilt euch, die hohe Geburt zu feiern des Mensch gewordenen Gottes!

Pastorale Pastorale Toccò la prima sorte a voi, pastori, Das Schicksal hat euch begünstigt, perché si fa Gesù di Dio l’Agnello. ihr Hirten, Offrite alla sua cuna i vostri cuori, denn Jesus ist das Lamm Gottes mirate quanto è vago e quanto è geworden. bello. Bietet nun an seiner Krippe eure Lasciate i vostri armenti e la capanna, Herzen dar, abbandonate sì le pecorelle. seht, wie liebreizend, wie schön er ist! V’è una speranza in lui che non Verlasst eure Herden und eure Hütte, v’inganna, lasst eure Schäflein gar im Stich. è chi vi può dar loco in fra le stelle. Vertraut auf ihn, der euch nicht täuschen wird: Er bietet euch einen Platz am Sternenhimmel.

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Der Münsterchor wirkt an 8 Sonn- und Feiertagen innerhalb eines Jahres im Gottesdienst mit und führt jeweils am ersten Adventswochenende, Samstagabend und Sonntagnachmittag, ein Konzert auf.

Unsere Proben finden am Montagabend von 19:45 bis 21:45 Uhr statt.

Wir suchen neue Mitglieder!

Wenn Sie Freude am Singen haben und Noten lesen können, so sind Sie herzlich eingeladen, versuchsweise an unseren Proben teilzunehmen.

Sie erhalten weitere Informationen auf unserer Internetseite: www.muensterchor.ch

28 Für den Besuch unseres Adventskonzerts danken wir Ihnen herzlich!

Wir wünschen Ihnen für die kommende Advents- und Weihnachtszeit viel Freude, schöne Begegnungen und alles Gute.

Es wäre uns eine Freude, Sie auch nächstes Jahr mit unserer Musik beglücken zu dürfen.

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