Fortschreibung Nahverkehrsplan 2018 – 2023

Erstellt durch: Landratsamt Amt für Schulverwaltung und Kreisentwicklung Nahverkehrsbeauftragter

Beschlussvorlage Stand 05.09.2017 1 Inhaltsverzeichnis

INHALTSVERZEICHNIS 2 1. EINLEITUNG 4 2. RAHMENBEDINGUNGEN 4 3. ZIELE DER RAUMORDNUNG UND LANDESPLANUNG 5 4. RAUMSTRUKTURANALYSE UND ENTWICKLUNGSPROGNOSE 6 4.1. Bevölkerungsentwicklung 6 4.2. Schulstandorte und Schülerzahlentwicklung 9 4.3. Kindertageseinrichtungen 11 4.4. Wirtschaftsstruktur 12 4.5. Tourismus 14 4.6. Weitere Ziele mit Relevanz für den ÖPNV 16 4.6.1. Handelseinrichtungen 16 4.6.2. Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen 17 4.6.3. Sportstätten 18 4.7. Verkehrliche Rahmenbedingungen 18 4.7.1. Verkehrsträger Schiene 18 4.7.2. Verkehrsträger Straße 20 5. ANALYSE DER ÖPNV-ANGEBOTSSTRUKTUR 20 5.1. Organisationsstruktur 20 5.2. Bedienungsangebot 21 5.3. Bilanzierung des Nahverkehrsplanes 2014 25 5.4. Liniennetz Bus 26 5.5. Landesbedeutsame Linien 26 5.6. Einkaufsbus 27 5.7. Rufbus 28 5.8. Stadtverkehr Hildburghausen 28 5.9. Verknüpfung Radverkehr 29 6. INFRASTRUKTUR 29 6.1. Fahrzeuge 29 6.2. Strecken und Wendestellen 29 6.3. Haltestellen 32 6.3.1. Netzinfrastruktur 32 6.3.2. Haltestellenausstattung 32 6.4. Fahrplanauskunft und Marketing 33 7. WEITERENTWICKLUNG DES ÖPNV – ZIELNETZ 36 7.1. Allgemeines 36 7.2. SPNV 39 7.3. Mindestverkehrsangebot 39 7.4. Weitere Ausgestaltung des ÖPNV 40 7.5. Tarif 41 7.6. Barrierefreiheit 42 8. VERKEHRSVERTRAG AB 01.01.2020 46 8.1. Linien und Fahrplan 46 8.2. Betriebsleitstelle und Erreichbarkeit des Verkehrsunternehmens 47 8.3. Kundenservicebüro 48 8.4. Fahrzeuge 48 8.4.1. Anforderungen an eingesetzte Fahrzeuge 48 8.4.2. Werbung an und in den Fahrzeugen 53

2 8.5. Fahrgastinformation und Medienarbeit 53 8.6. Fahrpersonal 54 8.6.1. Anforderungen an die Fähigkeiten und an das Erscheinungsbild des Fahrpersonals 54 8.6.2. Sozialstandards und Mitarbeiterübernahme 55 9. FINANZ- UND INVESTITIONSPLAN 55 9.1. Finanzierung 55 9.2. Kosten der Verkehrsleistung 56 9.3. Investitionsplan 57 10. ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS 58 11. ABBILDUNGSVERZEICHNIS 59 12. TABELLENVERZEICHNIS 60 13. ANLAGEN 61

3 1. Einleitung Der Nahverkehrsplan 2014 bis 2018 wird in Vorbereitung der Ausschreibung der Verkehrsleis- tungen ab 2020 vorfristig bedarfsgerecht fortgeschrieben. Die Erstellung erfolgt durch die Kreisverwaltung.

Der Landkreis Hildburghausen bietet in seinem Wirkungskreis einen bedarfsgerechten ÖPNV an, der für Jedermann leicht nutzbar ist. Zugangsbarrieren in der Nutzung des ÖPNV-Systems sind weitest möglich zu vermeiden bzw. gering zu halten (Beispiel Rufbus).

2. Rahmenbedingungen Die gesetzliche Grundlage für die Erstellung des Nahverkehrsplans unter Berücksichtigung der vollständigen Barrierefreiheit des ÖPNV ab 01.01.2022 bildet der §8 Absatz 3 PBefG i. V. m. §5 ThürÖPNVG.

Das Thüringer Gesetz über den Öffentlichen Personennahverkehr (ThürÖPNVG) 1 regelt die Aufgabenträgerschaft und Finanzverantwortung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Aufgabenträger sind demnach ° der Freistaat Thüringen für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in Form der Nahver- kehrsservicegesellschaft Thüringen mbH (NVS), ° die Landkreise und kreisfreien Städte für den Straßenpersonennahverkehr (StPNV) und ° die Großen kreisangehörigen Städte nach § 6 (4) der Thüringer Kommunalordnung für den Stadtverkehr, soweit der Stadtrat einen entsprechenden Beschluss gefasst hat.

Die Aufgabenträger haben den ÖPNV im Rahmen ihrer Leistungsfähigkeit als Aufgabe im eige- nen Wirkungskreis zu planen, zu organisieren und zu finanzieren. Kreisangehörige Gemeinden können das von den Aufgabenträgern vorgehaltene ÖPNV-Angebot im Rahmen ihrer Leis- tungsfähigkeit eigenverantwortlich erweitern. Dabei ist das Benehmen mit dem Aufgabenträ- ger herzustellen.2 Der Aufgabenträger erhält von Seiten des Landes Finanzhilfen zur Gewähr- leistung bedarfsgerechter ÖPNV-Angebote nach Maßgabe des jeweiligen Haushalts. 3 Die mit- tel- und langfristige Entwicklung des ÖPNV wird auf Basis der verkehrspolitischen Zielstellun- gen dargestellt, zuzüglich einer Bestandsanalyse des ÖPNV-Angebots, der Infrastruktur, ÖPNV-Bedarf, Strategien und Maßnahmen zur Organisation des ÖPNV, Angebotsgestaltung und Infrastrukturentwicklung. Ein Investitions- und Finanzierungsplan gehört ebenso dazu wie die Darstellung von Maßnahmen zur Beeinflussung derselben. 4 Der Nahverkehrsplan hat den Zielen der Raumordnung, Landesentwicklung und Landesplanung unter Beachtung der Be- lange des Umweltschutzes, der Wirtschaftlichkeit und der Mobilitätsbedürfnisse der Bevölke- rung zu entsprechen. 5 Aufgabenträger haben zur Zielerreichung zusammenzuarbeiten. Fahr- planangebote, Beförderungsentgelte und Beförderungsbedingungen sollen harmonisiert wer-

1 Thüringer Gesetz über den Öffentlichen Personennahverkehr (ThürÖPNVG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 22. Juni 2005 2 vgl. §3 ThürÖPNVG 3 vgl. §8 ThürÖPNVG 4 vgl. §6 ThürÖPNVG 5 vgl. §5 ThürÖPNVG 4 den mit dem Ziel, Übergangstarife oder durchgehende Tarifangebote zu schaffen. Die Aufga- benträger haben auf die Bildung von Verkehrskooperationen auch zwischen den Verkehrsun- ternehmen in ihrem Zuständigkeitsbereich und darüber hinaus hinzuwirken. 6

3. Ziele der Raumordnung und Landesplanung 7 Die raumstrukturelle Gliederung des Landkreises Hildburghausen erfolgt durch das Mittel- zentrum Hildburghausen. Es kann von einer dauerhaften Tragfähigkeit der mittelzentralen Funktionen ausgegangen werden, wenn in der Regel 30.000 Einwohner versorgt werden. Zur Gewährleistung einer verbrauchernahen Versorgung sollen diese Einwohner das Mittelzent- rum mit öffentlichen Verkehrsmitteln in maximal 45 Minuten bei mindestens drei Fahrtenpaa- ren pro Tag erreichen.

Als Grundzentren sind definiert: ° Bad Colberg- ° ° Römhild ° ° ° Themar

Den Grundzentren sind Grundversorgungsbereiche zugeordnet. Die Erreichbarkeit des Grund- zentrums soll im Grundversorgungsbereich mit dem ÖPNV 30 Minuten nicht überschreiten. ° Grundversorgungsbereich Hildburghausen (Mittelzentrum) – Stadt Hildburghausen sowie die Gemeinden , ° Grundversorgungsbereich Bad Colberg-Heldburg (Grundzentrum) – Stadt Bad Colberg- Heldburg sowie die Stadt und die Gemeinden Gompertshausen, Hellingen, , , Westhausen ° Grundversorgungsbereich Eisfeld (Grundzentrum) – Stadt Eisfeld sowie die Gemeinden , Bockstadt, Brünn, Sachsenbrunn ° Grundversorgungsbereich Römhild (Grundzentrum) – Stadt Römhild sowie die Gemeinden Gleichamberg 8, Haina, Mendhausen, Milz, Westenfeld ° Grundversorgungsbereich Schleusingen (Grundzentrum) – Stadt Schleusingen sowie die Gemeinde Nahetal-Waldau, abweichend vom Regionalplan ist die Gemeinde St. Kilian als erfüllte Gemeinde dem Grundzentrum Schleusingen zuzuordnen ° Grundversorgungsbereich Schleusegrund (Grundzentrum) – Gemeinde Schleusegrund so- wie die Gemeinde ° Grundversorgungsbereich Themar (Grundzentrum) – Stadt Themar sowie die Gemeinden Ahlstädt, , , , Ehrenberg, Eichenberg, , Grub, Henfstädt, Kloster Veßra, , , , , , St. Bernhard

6 vgl. §4 ThürÖPNVG 7 vgl. Regionalplan Südwestthüringen 2012 S. 1-8ff 8 Gleichamberg ist zum 01.01.2013 in der Stadt Römhild aufgegangen 5 4. Raumstrukturanalyse und Entwicklungsprognose

4.1. Bevölkerungsentwicklung Im Landkreis leben zum Stichtag 31.12.2015 64.524 Einwohner auf einer Fläche von 937 qkm. Mit rund 69 Einwohnern pro qkm zählt der Landkreis Hildburghausen zu den besonders dünn besiedelten Regionen Deutschlands.9

Einwohner gesamt unter 20 -Jährige 20 - bis unter 65 - über 65 -Jährige Jährige Ge- Ort steil 2015 2030 2015 - 2030 2015 - 2030 2015 - 2030 2015 - meinde/Stadt 2030 2030 2030 2030 (in %) (in %) (in %) (in %) Auengrund Brattendorf 753 636 -15,5% 95 -19,5% 311 -34,9% 230 +46,5% Crock 895 786 -12,2% 116 -13,4% 393 -29,8% 277 +37,8% Merbelsrod 300 263 -12,3% 34 -12,8% 139 -29,8% 90 +42,9% Oberwind 215 163 -24,2% 20 -50,0% 82 -39,7% 61 +56,4% Schwarzbach 337 298 -11,6% 52 +18,2% 137 -34,1% 109 +28,2% Poppenwind 195 153 -21,5% 26 -7,1% 67 -42,2% 60 +17,6% Wiedersbach 243 176 -27,6% 41 +20,6% 91 -43,8% 44 -6,4% Brünn 437 401 -8,2% 76 -9,5% 215 -17,6% 110 +19,6% Eisfeld Bockstadt -Her- 293 231 -21,2% 26 -49,0% 129 -29,5% 76 +28,8% bartswind Eisfeld/Heid 4.138 3.580 -13,5% 653 +3,5% 1.794 -27,7% 1.133 +10,5% Harras 576 539 -6,4% 78 -23,5% 278 -24,3% 183 +71,0% Hirschendorf 189 180 -4,8% 34 +21,4% 81 -35,7% 65 +85,7% Waffenrod -Hin- 458 358 -21,8% 62 -15,1% 183 -32,5% 113 -0,9% terrod Hildburghau- Altstadt 2.575 2.486 -3,5% 467 +18,2% 1.170 -23,2% 849 +29,2% sen Birkenfeld 581 583 +0,3% 99 +22,2% 288 -12,5% 196 +14,6% Bürden 226 205 -9,3% 28 -34,9% 119 -14,4% 58 +31,8% Ebenhards 237 238 +0,4% 41 +17,1% 141 -6,6% 56 +9,8% Gerhardtsgereuth 246 234 -4,9% 34 -19,0% 133 -5,0% 67 +4,7% Häselrieth 1.333 1.338 +0,4% 241 +24,2% 703 -19,1% 394 +45,9% Leimrieth 366 330 -9,8% 44 -13,7% 173 -6,5% 113 -13,1% Neustadt 5.507 5.172 -6,1% 1.070 +24,0% 2.758 -21,7% 1.344 +19,8% Pfersdorf 343 314 -8,5% 43 27,1% 178 -15,2% 93 +25,7% Wallrabs 771 808 +4,8% 143 -5,9% 475 -0,2% 190 +32,9% Weiters roda 275 285 +3,6% 43 -6,5% 160 -3,0% 82 +28,1% Masserberg Einsiedel 91 72 -20,9% 14 +75,0% 28 -48,1% 30 +3,4% Fehrenbach 588 427 -27,4% 61 +10,9% 179 -47,2% 187 -3,6% Heubach 509 435 -14,5% 63 +26,0% 191 -36,1% 181 +13,1% Masserberg 672 526 21,7% 89 -18,3% 279 -32,8% 158 +6,8% Schnett 547 403 -26,3% 45 -28,6% 181 -43,4% 177 +7,9% Nahetal - Hinternah 1.440 1.263 -12,3% 224 +8,7% 611 -29,9% 428 +18,2% Waldau Oberrod 61 67 +9,8% 13 +225,0% 32 -23,8% 22 +46,7% Schleusinger- 565 446 -21,1% 73 +21,7% 190 -47,5% 183 +28,0% neundorf Silbach 86 82 -4,7% 13 -18,8% 44 -13,7% 25 +31,6% Waldau 862 809 -6,1% 120 +0,8% 394 -22,4% 295 +25,5% Römhild Bedheim 526 500 -4,9% 86 +8,9% 256 -25,1% 158 +50,5% Eicha 198 181 -8,6% 36 +50,0% 81 -41,3% 64 +77,8% Gleichamberg 933 814 -12,8% 122 -36,8% 435 -23,6% 257 +50,3% Gleicherwiesen 302 225 -25,5% 33 -36,5% 93 -49,7% 99 +52,3% Haina 826 723 -12,5% 113 -18,7% 355 -30,9% 255 +47,4% Hindfeld 101 81 -19,8% 4 -76,5% 40 -29,8% 37 +37,0% Mendhau sen 292 261 -10,6% 43 -34,8% 146 -20,7% 72 +71,4% Milz 751 646 -14,0% 107 -17,7% 326 -30,0% 213 +37,4% Römhild 1.872 1.624 -13,2% 289 -5,2% 816 -30,3% 519 +30,7%

9 Thüringer Landesamt für Statistik, www.tls.thueringen.de, Datenbankabruf vom 13.03.2017 6 Roth 222 185 -16,7% 34 -10,5% 85 -38,8% 66 +46,7% Simmershausen 239 187 -21,8% 31 +6,9% 80 -47,0% 76 +28,8% Sülzdorf 129 109 -15,5% 9 -60,9% 61 -21,8% 39 +39,3% Westenfeld 362 301 -16,9% 52 -20,0% 149 -37,1% 100 +66,7% Zeilfeld 251 218 -13,1% 33 -25,0% 102 -33,3% 83 +53,7% Sachsenbrunn Friedrichshöhe 22 27 +22,7% 3 +200,0% 17 -10,5% 7 +250,0% Saargrund 104 70 -32,7% 5 -61,5% 33 -43,1% 32 -3,0% Sachsenbrunn 1.631 1.396 -14,4% 242 -8,3% 710 -27,8% 444 +15,9% Schirnrod 169 148 -12,4% 23 +91,7% 74 -35,1% 51 +18,6% Stelzen 84 70 -16,7% 12 -7,7% 33 -37,7% 25 +38,9% Tosse nthal 31 21 -32,3% 3 -25,0% 4 -78,9% 14 +75,0% Weitesfeld 29 29 ±0% 7 +75,0% 14 -33,3% 8 +100,0% Schleu- Biberschlag 292 208 -28,8% 35 +9,4% 117 -27,8% 56 -42,9% segrund Engenstein 98 82 -16,3% 15 +200,0% 37 -47,9% 30 +36,4% Gießübel 504 388 -23 ,0% 50 -3,8% 172 -34,8% 166 -11,7% Langenbach 128 89 -30,5% 13 -18,8% 46 -41,0% 30 -11,8% Lichtenau 70 46 -34,3% 9 +28,6% 18 -55,0% 19 -17,4% Schönbrunn 1.515 1.226 -19,1% 188 -8,7% 585 -33,8% 453 +6,6% Steinbac h 245 195 -20,4% 32 -39,6% 94 -33,3% 69 +35,3% Tellerhammer 42 30 -28,6% 2 -71,4% 17 -26,1% 11 -8,3% Schleusingen Fischbach 113 120 +6,2% 15 -11,8% 69 +7,8% 36 +12,5% Geisenhöhn 101 96 -5,0% 14 -17,6% 50 -23,1% 32 +68,4% Gethles 366 347 -5,2% 49 -23,4% 201 -7,8% 97 +15,5% Gottfriedsberg 120 123 +2,5% 22 -15,4% 59 -25,3% 42 +180,0% Heckengereuth 95 83 -12,6% 13 -43,5% 57 +1,8% 13 -18,8% Kernstadt 4.116 3.918 -4,8% 712 +2 8,1% 1.909 -18,7% 1.297 +6,9% Rappelsdorf 284 270 -4,9% 54 +68,8% 130 -31,9% 86 +41,0% Ratscher 116 114 -1,7% 16 +14,3% 56 -22,2% 42 +40,0% St.Kilian Altendambach 301 247 -17,9% 33 -17,5% 116 -36,3% 98 +24,1% Brei tenbach 802 696 -13,2% 114 +4,6% 339 -32,2% 243 +25,9% Erlau 1.057 934 -11,6% 151 -8,5% 444 -34,4% 339 +57,7% Hirschbach 422 345 -18,2% 44 -26,7% 174 -35,3% 127 +36,6% St.Kilian 198 187 -5,6% 26 +30,0% 82 -37,9% 79 +71,7% Themar Kernstadt 2.622 2.297 -12,4% 410 -10,1% 1.157 -24,4% 730 +14,8% Tachbach 99 106 +7,1% 16 +33,3% 58 -6,5% 32 +28,0% Wachenbrunn 166 134 -19,3% 17 -15,0% 54 -46,5% 63 +40,0% Veilsdorf Goßmannsrod 360 302 -16,1% 56 +16,7% 139 -40,9% 107 +39,0% Heßberg 579 494 -14,7% 73 -20,7% 250 -30,6% 171 +34,6% Hetschbach 115 94 -18,3% 17 -37,0% 40 -43,7% 37 +117,6% Kloster Veilsdorf 597 522 -12,6% 96 -18,6% 265 -24,9% 161 +27,8% Schackendorf 316 263 -16,8% 40 -14,9% 126 -39,1% 97 +56,5% Veilsdorf 867 762 -12,1% 119 -13,1% 381 -32,3% 262 +56,9% Verwaltungsgemeinschaft Feldstein Ahlstädt 133 109 -18,0% 28 +47,4% 51 -37,0% 30 -9,1% Beiner stadt 338 290 -14,2% 47 -17,5% 137 -33,5% 106 +41,3% Bischofrod 175 158 -9,7% 31 +19,2% 85 -19,0% 42 -4,5% Dingsleben 242 205 -15,3% 22 -48,8% 116 -24,2% 67 +45,7% Ehrenberg 183 136 -25,7% 29 +70,6% 52 -53,2% 55 ±0% Eichenberg 170 128 -24,7% 21 +5,0% 52 -53,6% 55 +44,7% Grimmelshau- 181 136 -24,9% 27 +3,8% 61 -45,5% 48 +11,6% sen Grub 158 116 -26,6% 15 -16,7% 53 -44,2% 48 +6,7% Henfstädt 337 265 -21,4% 36 -35,7% 128 -36,0% 101 +24,7% Kloster Veßra Kloster Veßra/ 175 162 -7,4% 32 +23,1% 70 -35,2% 60 +46,3% Zollbrück Neuhof 128 103 -19,5% 16 -20,0% 55 -24,7% 32 -8,6% Lengfeld 436 344 -21,1% 40 -45,9% 179 -26,9% 125 +6,8% Marisfeld 446 353 -20,9% 67 -9,5% 169 -37,4% 117 +14,7% Oberstadt 356 306 -14,0% 40 -31,0% 143 -35,3% 123 +59,7% Reurieth Reurieth 631 547 -13,3% 65 -36,9% 263 -33,6% 219 +65,9% Sigritz/Trostadt 203 173 -14,8% 20 -42,9% 95 -24,6% 58 +38,1% Schmeheim 288 221 -23,3% 25 -34,2% 98 -43,4% 98 +27,3% St.Bernhard 258 213 -17,4% 42 -8,7% 86 -47,9% 85 +80,9% Verwaltungsgemeinschaft Heldburger Unterland Bad Colberg - Bad Colberg 115 105 -8,7% 12 -50,0% 58 -19,4% 35 +84,2% Heldburg Gellershausen 351 322 -8,3% 50 -15,3% 154 -32,8% 118 +87,3% Heldburg/Einöd 1.036 919 -11,3% 170 +6,3% 473 -30,6% 276 +42,3%

7 Holzhausen 132 109 -17,4% 21 -8,7% 49 -46,2% 39 +116,7% Linden au 326 272 -16,6% 51 +18,6% 129 -41,1% 92 +43,8% Völkershausen 103 86 -16,5% 12 -20,0% 44 -35,3% 30 +50,0% Gomperts- 450 390 -13,3% 64 -12,3% 199 -32,8% 127 +56,8% hausen Hellingen Albingshausen 85 62 -27,1% 8 -42,9% 35 -35,2% 19 +11,8% Hellingen/ Volk- 424 365 -13,9% 57 -25,0% 170 -36,1% 138 +68,3% mannshausen Käßlitz 92 77 -16,3% 15 +7,1% 37 -36,2% 25 +25,0% Poppenhausen 100 98 -2,0% 25 +38,9% 52 -17,5% 21 +10,5% Rieth 320 306 -4,4% 52 -8,8% 160 -21,2% 94 +56,7% Schlechtsart 173 120 -30,6% 27 -6,9% 54 -52,2% 39 +25,8% Schweickers- 160 123 -23,1% 19 -42,4% 65 -31,6% 39 +21,9% hausen Straufhain Adelhausen 154 129 -16,2% 17 -29,2% 79 -28,8% 33 +73,7% Eishausen 434 374 -13,8% 80 ±0% 179 -31,9% 115 +26,4% Linden 267 254 -4,9% 37 -22,9% 123 -25,0% 94 +70,9% Massenhausen 29 22 -24,1% 4 +33,3% 15 -40,0% 3 +200,0% Seidingstadt 177 141 -20,3% 21 -22,2% 73 -42,5% 47 +104,3% Sophienthal/ 435 371 -14,7% 63 -12,5% 173 -36,6% 135 +50,0% Stressenhausen Steinfeld 309 277 -10,4% 44 -31,3% 145 -21,6% 88 +46,7% Streufdorf 924 833 -9,8% 146 -7,6% 423 -27,4% 264 +44,3% Ummerst adt 480 426 -11,3% 69 -23,3% 214 -30,7% 143 +76,5% Westhausen Haubinda 194 212 +9,3% 144 +0,7% 47 +17,5% 21 +90,9% Westhausen 520 451 -13,3% 82 -28,7% 238 -25,2% 131 +50,6% Tabelle 1: Kleinteilig modellierte Bevölkerungsentwicklung in den Ortsteilen 2015-2030 10

Altersgruppe 2015 2020 2025 2030 < 3 J. 1.524 1.443 -5,3% 1.322 -13,3% 1.200 -21,3% 3 bis 6 J. 1.624 1.623 -0,1% 1.446 -11,0% 1.309 -19,4% 6 bis 10 J. 2.121 2.246 +5,9% 2.148 +1,3% 1.938 -8,6% 10 bis 16 J. 3.082 3.254 +5,6% 3.436 +11,5% 3.265 +5,9% 16 bis 20 J. 1.914 2.089 +9,1% 2.169 +13,3% 2.200 +14,9% 20 bis 25 J. 1.963 2.461 +25,4% 2.492 +26,9% 2.496 +27,2% 25 bis 40 J. 12.148 10.117 -16,7% 8.520 -29,9% 7.408 -39,0% 40 bis 65 J. 25.915 23.667 -8,7% 21.452 -17,2% 18.856 -27,2% 65 bis 80 J. 10.943 11.379 +4,0% 12.968 +18,5% 14.110 +28,9% > 80 J. 4.083 5.106 +25,1% 4.880 +19,5% 4.848 +18,7% Gesamt 65.317 63.385 -3,0% 60.833 -6,9% 57.630 -11,8% Tabelle 2: Entwicklung von Altersgruppen im Landkreis Hildburghausen (Kreisebene) 11

Der seit über zwei Jahrzehnten anhaltende Bevölkerungsrückgang (1990 lebten noch 76.363 Einwohner im Landkreis) wird sich weiter fortsetzen. Im Gegensatz zur Landesprognose mit 51.261 Einwohnern im Jahre 2030 12 geht die Kleinteilige Bevölkerungsvorausschätzung von 57.630 Einwohnern aus, in einer zweiten Variante von 54.829 Einwohnern. Die zweite Vari- ante geht von niedrigeren Wanderungsgewinnen aus, berücksichtigt aber ebenso die in den vergangenen Jahren gestiegene Geburtenrate.

10 Kleinteilige Bevölkerungsvorausschätzung in den Landkreisen Hildburghausen und Sonneberg, Spiekermann & Wegener, 2016, Seite 22ff 11 Kleinteilige Bevölkerungsvorausschätzung in den Landkreisen Hildburghausen und Sonneberg, Spiekermann & Wegener, 2016, Seite 18 12 Demografiebericht Teil 1 Bevölkerungsentwicklung des Freistaats Thüringen und seiner Regionen, TMBLV 2011, Seite 81f 8

Abbildung 1: Einwohnerentwicklung 2015 bis 2030 der Landkreise Hildburghausen und Sonneberg

Die Zunahme von zeitlich flexiblen Personen (Senioren) bei Abnahme der zeitlich reglemen- tierten Personengruppen (Schüler, Erwerbstätige) kann zu einer Glättung der Nachfragespit- zen führen. Voraussetzung ist das Vorhandensein attraktiver, kundenorientierter ÖPNV-Ange- bote außerhalb des Schülerverkehrs. Die drei Hauptnutzergruppen (Schüler, Senioren, Er- werbstätige) haben unterschiedliche Anforderungen an den ÖPNV. Die Nutzergruppen kön- nen noch weiter unterteilt werden. So zeigen die Senioren von den finanzkräftigen, agilen bis zu den finanzschwachen, gesundheitlich angeschlagenen Älteren ein breites Spektrum auf. Zu berücksichtigen ist, dass viele Senioren lange Jahre ÖPNV-abstinent waren und daher hohe Hemmschwellen und Wissenslücken zur ÖPNV-Benutzung existieren. 13

4.2. Schulstandorte und Schülerzahlentwicklung Die Schülerbeförderung erfolgt mehrheitlich im Linienverkehr mit Bus und Bahn (letztere für Schüler ab Klassenstufe 5 auf den Relationen Themar – Hildburghausen und Eisfeld – Hild- burghausen). Ausnahmen bestehen bei im Linienverkehr unwirtschaftlichen Einzelbeförde- rungen.

Im Vergleich zum vorhergehenden NVP gab es folgende Änderungen in der Schulstruktur: ° SJ 2016/17 Aufhebung Regelschule Veilsdorf, Umwandlung Grundschule Reurieth in Au- ßenstelle der Grundschule Themar ° SJ 2017/18 Aufhebung der Außenstelle Reurieth der Grundschule Themar

13 vgl. BMVBS-Online-Publikation Nr.09/2010, ÖPNV: Planung für ältere Menschen, S. 59ff, 2010 9

Damit gibt es an folgenden Standorten Schulen: Grundschulen Erlau, Schleusingen, Hinternah (freie Trägerschaft), Schönbrunn, Brattendorf, Eisfeld, Sach- senbrunn, Veilsdorf, Hildburghausen (2x), Themar, Bedheim, Milz, Streufdorf, Hellingen, Hau- binda (freie Trägerschaft) Regelschulen Schleusingen, Schönbrunn, Crock, Eisfeld, Hildburghausen (2x), Themar, Römhild, Heldburg, Haubinda (freie Trägerschaft) Gymnasien Hildburghausen, Schleusingen, Haubinda (freie Trägerschaft) Förderschulen Hildburghausen (2x, davon eine in freier Trägerschaft), Rappelsdorf (freie Trägerschaft)

Schuljahr Anzahl 2007/ 2008/ 2009/ 2010/ 2011/ 2012/ 2013/ 2014/ 2015/ 2016/ Fahr- 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 schüler Grund- 1.106 1.034 1.063 1.091 1.080 1.128 1.054 1.034 1.051 1.097 schule Regel- 898 914 929 977 1.041 1.022 1.044 1.029 1.026 1.113 schule Gymna- 1.027 914 877 799 876 907 937 875 850 831 sium Förder- 91 86 76 60 62 71 70 58 50 49 schule Berufs- 490 288 218 275 143 225 142 145 176 192 schule Gesamt 3.612 3.236 3.163 3.202 3.202 3.353 3.247 3.141 3.153 3.282 Tabelle 3: Anzahl der Fahrschüler nach Schularten 14

Anzahl Schüler pro Schuljahr Schultyp 2012/ 2013/ 2014/ 2015/ 2016/ 2017/ 2018/ 2019/ 2020/ 2021/ 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 Grund- 1.946 1.858 1.903 1.957 2.040 2.037 2.097 2.023 1.937 1.881 schule Regel- 1.779 1.825 1.820 1.879 1.935 1.964 1.999 2.074 2.140 2.622 schule Gymna- 1.163 1.215 1.201 1.147 1.093 sium Förder- 77 73 63 59 54 schule Berufs- 646 623 665 709 675 schule Gesamt 5.611 5.594 5.652 5.751 5.797 Tabelle 4: Schülerzahlen je Schultyp

Die Übersichten lassen erkennen, dass die Schülerzahlen in den letzten Jahren leicht anstiegen und im Prognosezeitraum bis zum Schuljahr 2019/20 stabil bleiben. Danach gibt es wieder

14 auf Basis der durch das Landratsamt Hildburghausen, Amt für Schulverwaltung und Kreisentwicklung verkauf- ten Fahrkarten für den Basismonat September inklusive Fahrschüler ab Klassenstufe 11 (Selbstzahler), 16.03.2017 10 einen Rückgang der Schüler an Grundschulen, was sich in den Folgejahren auf die anderen Schulformen auswirkt.

Nennenswerten Schülerverkehr im Gastschulverhältnis an Schulen des Schulträgers Landkreis Hildburghausen gibt es aus dem Landkreis Coburg.

Herkunft Schulart und Anzahl der Schüler nach Herkunft Grundschule Regelschule Gymnasium Förderschule Berufsschule Gesamt LK Sonneberg 2 - - - 11 13 LK Schmalkalden Meiningen 1 15 - 9 25 Stadt 1 1 2 - 1 5 Ilm-Kreis - - 1 - - 1 Thüringen sonst. 3 - - - - 3 LK Coburg 12 30 40 - 14 96 LK Rhön-Grabfeld - - - - 1 1 Bayern sonst. 3 - 1 - - 4 Baden- Württemberg 3 - - - - 3 Berlin 1 - - - - 1 Mecklenburg- Vorpommern 2 - - - - 2 Sachsen 6 - - - - 6 Sachsen-Anhalt 1 - - - - 1 USA 1 - - - - 1 Gesamt 36 46 44 - 36 162 Tabelle 5: Herkunft der Gastschüler an öffentlichen Schulen im LK Hildburghausen im Haushaltsjahr 201515

Gegenüber dem Haushaltsjahr 2011 hat sich die Zahl der Gastschüler um 60 erhöht, davon Landkreis Coburg +16, Landkreis Schmalkalden-Meiningen +21.

Als weitere Bildungseinrichtungen stehen den Interessenten die Kreismusikschule mit rund 1.500 Schülern und die Kreisvolkshochschule in Hildburghausen und Eisfeld zur Verfügung. Das Schullandheim Schirnrod am Fuße des Bleßbergs ist eine beliebte Einrichtung für Klassen- fahrten, Gruppenreisen und Freizeitvergnügen wie auch das Schullandheim und Freizeitcamp Woodcamp e.V. in Heubach. 16 Orte der Bildung sind auch die Bibliotheken. Die Stadt- und Kreisbibliothek Hildburghausen hatte 2016 knapp 1.000 Nutzer.

Als Ausbildungseinrichtungen gibt es weiter das Südthüringer Bildungszentrum Holz e. V. in Kloster Veßra zur Ausbildung marktbenachteiligter Jugendlicher, das Hildburghäuser Bildungs- zentrum e. V. am Breiten Rasen in Hildburghausen u. a. für die Benachteiligten- und Behinder- tenförderung sowie Betreuung von unbegleiteten Jugendlichen mit dem Ausbildungszentrum Eisfeld für Metallberufe und die Stiftung Rehabilitationszentrum Thüringer Wald in der Hild- burghäuser Straße in Schleusingen für die Berufsausbildung Jugendlicher und junger Erwach- sener mit psychischen Beeinträchtigungen.

4.3. Kindertageseinrichtungen Im Landkreis gibt es 40 Kindertageseinrichtungen in:

15 Landratsamt Hildburghausen, Amt für Schulverwaltung und Kreisentwicklung, 16.03.2017 16 http://www.landkreis-hildburghausen.de 11 Oberstadt, Lengfeld, Themar, St. Bernahrd, Reurieth, Schleusingen, Erlau, Breitenbach, Hin- ternah, Schönbrunn, Masserberg, Fehrenbach, Brattendorf, Crock, Sachsenbrunn, Eisfeld- Steudach, Eisfeld, Harras, Kloster Veilsdorf, Veilsdorf, Heßberg, Birkenfeld, Eishausen, Streuf- dorf, Westhausen, Heldburg, Ummerstadt, Hellingen, Rieth, Gompertshausen, Bedheim, Gleichamberg, Milz, Römhild, Haina, Hildburghausen (5x) und eine Kindertagespflege in Zeil- feld. Nicht in jedem Ort sind Kindertageseinrichtungen vorhanden. Die zu betreuenden Kinder werden von Begleitpersonen (meist Eltern oder Großeltern) zur Einrichtung gebracht.

Eine Integration in den Linienverkehr kann nur erfolgen, wenn eine Fahrmöglichkeit vom Woh- nort zur Kita besteht mit ca. 15 Minuten Aufenthalt an der Kita zur Übergabe des Kindes an die Einrichtung und anschließend eine Rückfahrtmöglichkeit zum Wohnort bzw. weiter zum Arbeitsort für die Begleitperson.

4.4. Wirtschaftsstruktur Die Arbeitslosenquote, bezogen auf abhängige zivile Erwerbspersonen, im Landkreis Hild- burghausen lag im Oktober 2016 bei 3,9 % und damit unter dem Thüringer Durchschnittswert von 6,1 %. Mit Stichtag 30.06.2016 arbeiteten 20.123 (19.654 zum 30.06.2012) sozialversiche- rungspflichtige Beschäftigte im Landkreis Hildburghausen, davon 4.950 (4.539) Einpendler. Ih- ren Wohnsitz im Landkreis Hildburghausen hatten 28.360 (28.458) registrierte sozialversiche- rungspflichtige Beschäftigte. Von ihnen pendelten 13.205 (13.343) an einen Arbeitsplatz au- ßerhalb des Landkreises. Der Landkreis Hildburghausen ist mit einem Pendlersaldo von -8.255 (-8.804) eine Auspendlerregion. Nennenswerte Pendlerverflechtungen bestehen neben der kreisfreien Stadt Suhl und dem Landkreis Schmalkalden-Meiningen nach Bayern mit 1.854 Auspendler Stadt Coburg, 2.531 Auspendler Landkreis Coburg, 827 Auspendler Landkreis Rhön-Grabfeld und 569 Auspendler Landkreis Haßberge.17 Die Unternehmensstruktur in der Region bestimmen klein- und mittelständische Betriebe. Aufgrund Schichtarbeit, flexibler Arbeitszeitmodelle, nicht homogener Quelle-Ziel-Beziehun- gen und der kleinteiligen Betriebsstruktur kommen ÖPNV-Angebote in der bisherigen Form nur für wenige Beschäftigte in Frage. Eine Ausnahme bildet mit über 1.000 Beschäftigten der Industriestandort Merbelsrod. In der Gewerbeflächenentwicklung sind für den Gültigkeitszeit- raum des Nahverkehrsplans keine nennenswerten Entwicklungsvorhaben vorgesehen.

Gewerbegebiete Netto-Fläche Freie Fläche Erreichbarkeit durch Linie/ in ha in ha KBS (längerer Fußweg) Bad Colberg-Heldburg – Heldburg „Dennerles- 7,93 4,99 (217) grund“ Eisfeld „Eisfeld-Süd“ 69,52 30,00 (205, 209, 569, 700) Eisfeld „Gromauer“ 15,90 0,80 - Eisfeld „Südlicher Gutsweg“ 27,70 25,00 (205, 209, 569, 700) Eisfeld „TDA“ 3,14 0,00 Eisfeld „Freizeit- und Erholungspark Waffen- 22,10 0,00 209 rod“ Hildburghausen „Nord-Ost“ 66,10 16,30 (213), 236 Hildburghausen „Schraube“ 16,00 6,10 216, 236 Hildburghausen „Schleusinger Str.“ 4,10 0,00 (200, 202, 207), 236 Römhild (Gleichamberg) „Am Aschenbach“ 19,65 0,77 (218, 220) Römhild (Milz) „In der Erdwiese“ 3,00 1,10 220, 221, 404

17 Thüringer Landesamt für Statistik, www.tls.thueringen.de, Datenbankabruf vom 13.03.2017 12 Reurieth/Siegritz 13,73 9,13 223, 236, (569) Schleusingen „Am Sättel“ 18,59 12,09 (231, 809) Schleusingen „Schlachthofwiesen“ 16,44 0,00 200, 203, 225, 226, 700, 809 St. Kilian (Erlau) „Unter dem Dorfe“ 2,50 0,80 200, 203, 226, 809 St. Kilian „Suhl-Friedberg“ 18,00 0,00 200, 203, 226, 809 Straufhain (Adelhausen) „Frohnberg“ 8,70 0,00 216 Straufhain (Streufdorf) „Weißbach“ 10,96 0,00 217, 218 Themar „DEUNA Zement“ 0,90 0,00 223, 224, 225, 226, 569 Ummerstadt „Willersberg“ 14,40 3,20 (217) Veilsdorf (Kloster Veilsdorf) „Rother Hag“ 4,30 0,00 (213, 569) Veilsdorf (Kloster Veilsdorf) „Alte Porzellan- 12,63 0,88 (213, 569) fabrik“ Auengrund (Crock) „Im Häger“ 30,80 2,30 205, 208, 209 Auengrund (Brattendorf) „Tännig“ 6,00 0,00 205, 207, 208, 700 Auengrund (Schwarzbach) „Am Merbelsroder 3,00 0,00 207, 208 Weg“ Nahetal-Waldau (Waldau) „Im Horn“ 8,50 2,22 (202, 203, 207, 208) Nahetal-Waldau (Hinternah) „Waldauer Berg“ 7,10 0,00 (231, 809), Fußweg 1 km Nahetal-Waldau (Waldau) „Obere Aue“ 1,20 0,00 202, 203, 207, 208 Tabelle 6: Gewerbeflächen im Landkreis 18

Die Erreichbarkeit der Gewerbegebiete mit dem ÖPNV muss als verbesserungswürdig einge- stuft werden, da vielerorts ein längerer Fußweg zwischen Haltestelle und Arbeitsplatzstandort zurückgelegt werden muss bzw. keine Haltestelle in der Umgebung vorhanden ist.

Nennenswerte Arbeitsplatzstandorte im Gesundheitssektor sind Hildburghausen, Masser- berg, Römhild und Bad Colberg-Heldburg. Im Dienstleistungssektor (Schwerpunkt Verwal- tung) bietet die Kreisstadt Hildburghausen mit dem Landratsamt und der Stadtverwaltung nennenswerte Beschäftigtenzahlen.

Umfangreiche Werkverkehre mit Klein- und Minibussen (bis 19 Sitzplätze) gibt es zu den Ein- richtungen der Stiftung Rehabilitation Thüringer Wald in Schleusingen, Hildburghäuser Straße, aus dem Landkreis und der Stadt Suhl. In der Relation Suhl – Schleusingen finden diese Ver- kehre zeitparallel zu den Fahrten der Linie 200 statt, d.h. Ankunft in Schleusingen um 7 Uhr, Rückfahrt nach Suhl um 16 Uhr. Es fährt die Firma Volkmar aus Suhl. Auf dem Abschnitt Ge- würzmühle Schönbrunn – Oberrod – Schleusingen kommt ein Standardlinienbus der Südthü- ringer Busgesellschaft GbR zum Einsatz. In Hildburghausen ist im Gewerbepark Nord-Ost die Wefa – Werkstatt für angepasste Arbeit (eine Einrichtung der Diakonie) Ziel für Werkverkehre. Es fahren neben der SBG mit einem Standardlinienbus, die Malteser und das Deutsche Rote Kreuz mit Kleinbussen. Einige Mitar- beiter nutzen bis Hildburghausen, Busbahnhof den ÖPNV und werden im Stadtgebiet Hild- burghausen mit Kleinbussen weiterbefördert. Zeitarbeitsfirmen (z. B. TimePartner Personalmanagement GmbH) bieten Ihren Mitarbeitern einen Fahrservice zum Arbeitsplatz an.

Größter landwirtschaftlicher Betrieb der Region ist die Milch-Land GmbH Veilsdorf mit rund 100 Mitarbeitern am Standort Schackendorf zuzüglich zehn Lehrlingen. Neben Tier- und Pflan- zenproduktion betreibt man am Standort Schackendorf einen Landmarkt, eine öffentliche

18 LEG Thüringen, Stand 29.11.2016 13 Kantine mit Küche (mit Versorgung von externen Kunden) und eine Gärtnerei. In Brünn exis- tiert ein Landhandel. In der Tochterfirma Waisagrund Agrar GmbH werden am Standort Crock weitere 22 Mitarbeiter beschäftigt.

4.5. Tourismus Bei zurückgehender Bevölkerung und damit zurückgehendem Fahrgastpotential erlangt der Tourismus immer größere Bedeutung für den ÖPNV. Die regelmäßige Erschließung mit Bahn und Bus ist ein wichtiger Standortvorteil für eine Tourismusregion. Zudem stellt der Freizeit- verkehr mit einem Drittel aller zurückgelegten Wege mittlerweile den größten Anteil am Ver- kehrsaufkommen in Deutschland und wird bei zurückgehender Bevölkerungs- und Schülerzah- len der einzige Bereich sein, der noch Zuwächse generieren kann 19 .

Als Vorhaltsgebiete für Tourismus und Erholung werden benannt 20 : ° Thüringer Wald einschließlich Naturpark Thüringer Wald und UNESCO-Biosphärenreservat Thüringer Wald ° Werraaue, im Landkreis zwischen Masserberg (Ortsteil Fehrenbach) und Henfstädt

Bedeutsame Tourismusorte im Landkreis sind: ° Bad Colberg-Heldburg o Deutsches Burgenmuseum Veste Heldburg 13.100 Besucher in 2016 (Eröffnung September 2016) ° Eisfeld o Freizeit- und Erholungspark Waffenrod/Hinterrod 3.000 Übernachtungen, 20.000 Besucher im Jahr o Schullandheim Schirnrod 5.000 Übernachtungen im Jahr o Museum Schloss Eisfeld 24.000 Besucher im Jahr 21 ° Hildburghausen o Stadttheater 10.950 Besucher bei 49 Veranstaltungen22 o Stadtmuseum 2.160 Besucher o Trützschlers Milch- und Reklamemuseum ° Kloster Veßra o Hennebergisches Museum Kloster Veßra (30.000 Besucher in 2016) ° Masserberg o Badehaus Masserberg (derzeit geschlossen) o Skilift Heubach < 20.000 Gäste o Skilift Masserberg < 10.000 Gäste o Schullandheim Heubach ca. 7.000 Übernachtungen im Jahr o Jugendherberge Schnett ca. 5.000 Übernachtungen im Jahr ° Nahetal-Waldau ° Römhild o Steinsburgmuseum o Museum Schloss Glücksburg ° Sachsenbrunn

19 vgl. Mobilität in Deutschland, BMVBS, Berlin 2010 20 vgl. Regionalplan Südwestthüringen 2012 S. 4-27ff 21 Angaben Stadt Eisfeld vom 26.06.2013 22 mdr Thüringen vom 02.02.2017 14 o Murmelmuseum ° Schleusegrund o Gewürzmuseum Schönbrunn mit rund 3.100 Besuchern im Jahr o Naturtheater Steinbach-Langenbach mit bis zu 2.100 Gästen je Veranstaltung ° Schleusingen o Naturhistorisches Museum Schloss Bertholdsburg 16.940 Besucher in 2016 ° St. Kilian ° Themar

Camping- und Reisemobilplätze gibt es in: ° Eisfeld (Ortsteil Bockstadt) ° Schleusingen (Ortsteil Ratscher) ° St. Kilian (Ortsteile Breitenbach und Erlau)

Überregional bedeutsame Wanderwege sind: ° Rennsteig ° Grünes Band ° Lutherweg ° -Burgen-Steig ° Keltenerlebnisweg ° Zweiländerweg Rodachtal ° Panoramaweg Schwarzatal

Radfernwege: ° Werratal-Radweg ° Rennsteig-Radwanderweg

Radhauptwege: ° Stressenhausen – Landesgrenze Bayern ° Reurieth (Werra) – Römhild – Landesgrenze Bayern (Keltenradweg) ° Allzunah – Schleusingen – Themar (im Aufbau) ° Hildburghausen – Heldburg – Landesgrenze Bayern (Werra-Obermain-Radweg) ° Eisfeld – Landesgrenze Bayern ° Sonneberg – Eisfeld (Route Süd) ° Allzunah – Talsperre Schönbrunn – Schleuisngen – Kloster Veßra (Schleusetal-Radweg) ° Haßberge – Rodachtal

„Die Entwicklung eines attraktiven Radverkehrs/Radtourismus erfordert auch die Verknüp- fung mit dem ÖPNV. So beinhaltet das Thüringer ÖPNV-Gesetz, an Haltestellen außerhalb der Stadtkerne und an Bahnhöfen/Haltepunkten Abstellanlagen zu schaffen. Die Planung und Ein- richtung von Bike+Ride-Anlagen gewinnt dabei an Bedeutung… An der Talsperre Ratscher hat sich eine touristische Nutzung entwickelt, die Wassersport, Campingtourismus und Freizeitak- tivitäten sowie Großevents mit regionaler und überregionaler Ausstrahlung vereint… Mit der Etablierung des Wasserwanderns auf der Werra wurde den Entwicklungsanforderungen der

15 letzten Jahre entsprochen. Die weitere Erschließung und Gestaltung des Werratals in Kombi- nation mit dem Radfernweg Werratal wird zukünftig im Zentrum touristischer Angebote ste- hen.“ 23

Ausgewählte Gästezahlen in Beherbergungsbetrieben ab 9 Gästebetten Ort Gästezahl 2015 Gästezahl 2012 Masserberg 56.139 58.425 St. Kilian 6.977 5.572 Themar k. A. 2.065 Eisfeld 7.671 4.551 Hildburghausen 3.813 2.747 Sachsenbrunn 4.484 4.346 Schleusingen 3.915 4.672 Römhild 3.051 4.598 Bad Colberg-Heldburg 6.214 k. A. Tabelle 7: Gästezahlen 24

In 2015 wurden im Landkreis Hildburghausen 101.448 Gästeankünfte gezählt mit 391.434 Übernachtungen. Die Anzahl der Übernachtungen im Landkreis sinkt seit Jahren beständig. In der benachbarten kreisfreien Stadt Suhl gab es 2015 92.396 Gästeankünfte mit 240.187 Übernachtungen.25 Das Fahrzeugmuseum Suhl verzeichnete in 2016 41.060 Besucher, das Waffenmuseum Suhl 36.630 Besucher. Die Veranstaltungen im Congress Centrum Suhl be- suchten 126.000 Gäste. Die Zahlen veranschaulichen, dass die Gästezahlen der kreisfreien Stadt Suhl ein hohes Potential für touristische Verkehre bieten.

Anziehungspunkte für Besucher sind ganzjährig die traditionellen Brauchtumsfeste im gesam- ten Kreisgebiet. Das Ballonfahrertreffen Montgolfiade in Heldburg erlangt auch überregionale Bedeutung.

4.6. Weitere Ziele mit Relevanz für den ÖPNV

4.6.1. Handelseinrichtungen Für die Zwecke Einkaufen und Versorgung fungieren die Mittel- und Grundzentren. Eine Mag- netfunktion im Einkaufsverkehr übernehmen das angrenzende Mittelzentrum mit Teilfunkti- onen eines Oberzentrums Suhl/Zella-Mehlis und das benachbarte Oberzentrum Coburg. Groß- flächige Handelseinrichtungen sind konzentriert in Eisfeld, Hildburghausen, Schleusingen und Themar sowie an Einzelstandorten im Landkreis. Die Märkte sind, teils über längere Fußwege, mit dem ÖPNV zu erreichen. Sie verfügen über ein großes Parkplatzangebot. Aufgrund des Umfangs der zu tätigenden Einkäufe wird meist der PKW genutzt.

Für die Nahversorgung existieren nur noch in wenigen Orten die notwendigen Einrichtungen. Ein großer Teil der Landkreisbewohner ist für Einkaufszwecke auf Mobilität angewiesen. Mit zunehmendem Alter sinkt der Anteil der Selbstfahrer. Nachbarschaftshilfe, Unterstützung durch die Familie oder Nutzung des ÖPNV wird dann bedeutender. Abbildung 2 veranschau- licht, dass u. a. in Gleichamberg, Westenfeld, Henfstädt, Breitenbach, Schleusingerneundorf,

23 vgl. Regionalplan Südwestthüringen 2012 S. 4-27ff 24 Thüringer Landesamt für Statistik, www.tls.thueringen.de, Datenbankabruf vom 11.03.2017 25 Thüringer Landesamt für Statistik, www.tls.thueringen.de, Datenbankabruf vom 11.03.2017 16 Fehrenbach und Harras als größere Siedlungseinheiten die fußläufige Nahversorgung nicht mehr gegeben ist.

Seit 2014 werden auf den nach Themar, Hildburghausen, Schleusingen und Eisfeld ausgerich- teten Buslinien zusätzliche Fahrten im Einkaufsverkehr, teilweise als Rufbus, angeboten.

Abbildung 2: Fußläufige Nahversorgung in den Landkreisen Hildburghausen und Sonneberg 26

4.6.2. Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen Medizinische Anlaufpunkte sind: ° die Henneberg-Kliniken in Hildburghausen mit 189 Betten ° die Helios Fachklinik in Hildburghausen mit 628 Betten, 635 Mitarbeiter ° die AHG-Klinik in Römhild ° die Median Klinik Bad Colberg mit 260 Betten, 130 Mitarbeiter ° Prof. Volhard Klinik – Prof. Lenz Klinik Masserberg (335 Betten). Magnetfunktionen für Landkreisbewohner in benachbarte Regionen haben die Kliniken in Suhl und Coburg.

26 Modellvorhaben „langfristige Sicherung von Versorgung und Mobilität in ländlichen Räumen“ – SWOT-/Be- darfsanalyse, IGES 2017, Seite 14 17 Es ist sicherzustellen, dass an Wochenenden und Feiertagen die Erreichbarkeit für Besucher dieser Einrichtungen mit dem ÖPNV gegeben ist. Für den Klinikstandort Römhild ist die Er- reichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln derzeit generell nicht erfüllt. Die Entfernung Römhild, Zentrale Haltestelle zur AHG-Klinik beträgt 2,8 km.

Alten- und Pflegeheime erlangen im Besuchsverkehr bzw. bei selbstständig mobilen Bewoh- nern im Besuchs-, Einkaufs- und Besorgungsverkehr eine gewisse Bedeutung im ÖPNV. Gerade für die meist älteren bzw. hoch betagten Bewohner ist der Besuch von Bekannten und Ver- wandten eine wichtige Abwechslung im Alltag. Da sich der Bekanntenkreis vorwiegend aus der gleichen Altersklasse rekrutiert, sind die Besucher oft auf öffentliche Verkehrsmittel an- gewiesen.

Ort Zahl der Einrichtungen Nahetal-Waldau, OT Waldau 1 Hildburghausen 4 Schönbrunn 1 Schleusingen 7 Eisfeld 4 Bad Colberg-Heldburg, OT Lindenau 1 Hildburghausen, OT Leimrieth 1 Tabelle 8: Alten- und Pflegeheime im LK Hildburghausen 27

Alle Einrichtungen sind grundsätzlich mit dem ÖPNV erreichbar. Eine Konzentration der Ein- richtungen ist in Schleusingen, in der Kreisstadt und in Eisfeld erkennbar. Es ist sicherzustellen, dass an Wochenenden und Feiertagen die Erreichbarkeit für Besucher dieser Einrichtungen mit dem ÖPNV gegeben ist.

4.6.3. Sportstätten Im Landkreis Hildburghausen gibt es insgesamt 218 Sportstätten, davon 71 Großspielfelder, 68 Kleinspielfelder, 31 Sporthallen, acht Tennisplätze, eine Tennishalle, 25 Kegel- und Bowling- anlagen, 14 Schießsportanlage, zehn Reitsportanlagen und 16 Frei- und Hallenbäder sowie ei- nen Bergsee. Die Sportstätten nutzen 111 Vereine. 28 Das Werra- Sport und Freizeitzentrum in Hildburghausen ist mit ca. 70.000 Besuchern ein ganzjähriger Anlaufpunkt. Bei ausreichender Schneemenge sind Rodler und Skifahrer zu den Rodel- und Skihängen in den Höhenlagen des Thüringer Waldes unterwegs, die in Einzelfällen die Busverbindungen nutzen.

4.7. Verkehrliche Rahmenbedingungen

4.7.1. Verkehrsträger Schiene Im SPNV wird im Kreisgebiet die KBS 569 „Werrabahn“ (Meiningen – Vachdorf –) Themar – Hildburghausen – Eisfeld (– Sonneberg) im Stundentakt, der Abschnitt Eisfeld – Sonneberg im Zweistundentakt bedient. Durchführendes Verkehrsunternehmen ist die Süd·Thüringen·Bahn. Infrastrukturunternehmen im Abschnitt Grimmenthal – Eisfeld ist die DB Netz AG, im Ab- schnitt Eisfeld – Sonneberg die Thüringer Eisenbahn GmbH.

27 www.landkreis-hildburghausen.de 28 www.landkreis-hildburghausen.de 18

Verkehrsangebot (Fahrten je Richtung mit Bedienung Landkreis Hildburghausen) Linie Linienverlauf Montag – Freitag Montag – Freitag Samstag Sonn- und Feiertag (Schule) (Ferien) 569 Meiningen – Sonneberg 21/17 19/17 17/16 17/16 Tabelle 9: Linien und Bedienung Aufgabenträger Freistaat Thüringen, Fahrplan Stand 11.12.2016

Die Infrastruktur der KBS 569 wurde in den vergangenen Jahren für höhere Geschwindigkeiten ertüchtigt. In 2018 werden die seit Jahren nicht mehr befahrbaren Gleisanlagen im Bahnhof Veilsdorf entfernt, so dass nach dem Umbau nur noch das Streckengleis mit dem Haltepunkt Veilsdorf verbleibt. SPNV-Zugangsstellen gibt es im Kreisgebiet in Themar, Reurieth, Hildburghausen, Veilsdorf, Harras und Eisfeld. Eine Bus-/Bahn-Verknüpfung erfolgt an den Bahnhöfen Themar, Hild- burghausen, Veilsdorf und Eisfeld. Außerhalb des Kreisgebietes gibt es durch WerraBus an den Bahnhöfen Suhl und Bad Rodach auf den Bahnverkehr abgestimmte Busfahrpläne.

Abbildung 3: Verknüpfung Bus und Bahn am Bahnhof Eisfeld

Neben der im SPNV befahrenen KBS 569 gibt es zwei weitere Schienenstrecken im Landkreis, die ohne planmäßigen Verkehr sind. Für beide Strecken ist die Rennsteigbahn GmbH Infra- strukturbetreiber. Die Strecke Themar – Schleusingen – Bf. Rennsteig – wird bedarfs- weise von Güter- und Sonderzügen befahren. Im außerhalb des Landkreises liegenden Nord- abschnitt Bf. Rennsteig – Ilmenau besteht seit dem 15.06.2014 an Wochenenden und Feierta- gen ein touristischer Verkehr mit dem Rennsteig-Shuttle der Erfurter Bahn GmbH. Die Strecke Schleusingen – Suhl wird derzeit nur im Rahmen von Bau- und Unterhaltungsmaß- nahmen an der Strecke befahren.

Weiterführende Eisenbahnverbindungen sind ab Hildburghausen über die Bahnknoten Grimmenthal, Suhl (Regionalexpress Würzburg – Erfurt), Sonneberg (Regionalexpress nach Nürnberg) und Coburg (Regionalexpress Sonneberg – Nürnberg) zu erreichen. Mit Inbetrieb- nahme der ICE-Neubaustrecke Erfurt – Ebensfeld am 10.12.2017 werden im Bahnhof Coburg drei Zugpaare der ICE-Linie Berlin – München halten. Zu- und Abbringerverkehre über die Wer- raBus-Linie 205 sind vorzusehen.

19 Der von den Freistaaten Bayern und Thüringen zum Bundesverkehrswegeplan 2030 angemel- dete Schienenlückenschluss der Werrabahn zwischen Eisfeld und Coburg fand keine Berück- sichtigung.

4.7.2. Verkehrsträger Straße Der Landkreis ist über die Autobahn A 73 Suhl – Bamberg, die Bundesstraßen B 89 Meiningen – Kronach und B 281 Eisfeld – Saalfeld an das bundesdeutsche Fernstraßennetz angeschlos- sen. Langfristig sind der Ausbau der Landesstraße L 1134 zwischen Hildburghausen und Schleusingen sowie der Ausbau einer Straßenverbindung Hildburghausen – Bad Königshofen mit Ortsumfahrung Leimrieth vorgesehen. 29

Die Anzahl der PKW im Landkreis stagniert auf hohem Niveau. So waren per Stichtag 01.01.2016 39.249 PKW zugelassen, per 01.01.2013 waren es noch 39.488 PKW. Aufgrund der abnehmenden Einwohnerzahl erhöhte sich die PKW-Dichte jedoch von 597 PKW/1.000 Ein- wohner auf 601 PKW/1.000 Einwohner. Der Landkreis weist damit die höchste PKW-Dichte aller Thüringer Kreise auf. 30

Angesichts der Kostenentwicklung im KFZ-Bereich, Digitalisierung und Wertewandel verzich- ten junge Menschen vermehrt auf einen eigenen PKW. Für den geänderten Lebensstil bevor- zugen sie Regionen, die ihnen eine PKW-unabhängige Mobilität ermöglichen. Eine ebenfalls bereits einsetzende Tendenz besagt, dass vor allem ältere Menschen aus Kostengründen kei- nen PKW mehr halten können und auch hier auf die Mobilität mit öffentlichen Verkehrsmit- teln angewiesen sind (siehe auch Abschnitt 7.1). Für den Landkreis Hildburghausen bedeutet dies, dass Gebiete mit regelmäßigem öffentli- chem Verkehr die Chance haben, den Bevölkerungsrückgang zu verlangsamen, da sie als Woh- nort attraktiver erscheinen als Gebiete mit schlechter ÖPNV-Versorgung. Für touristische Re- gionen bedeutet ein ÖPNV-Anschluss die Chance, Urlauber ohne PKW aus den Ballungsräu- men als Gäste gewinnen zu können. Der mögliche Kundenkreis wird vergrößert. Diesem Ge- danken trägt das RennsteigTicket im Gebiet des UNESCO-Biosphärenreservats Thüringer Wald Rechnung. Übernachtungsgäste in diesem Gebiet haben in teilnehmenden kurtaxpflichtigen Orten auf ihrem Meldeschein mit dem RennsteigTicket bereits die ÖPNV-Nutzung auf den Bus- und Bahnlinien im Gebiet Oberhof – Ilmenau – Masserberg – Schleusingen – Suhl inkludiert. 31

5. Analyse der ÖPNV-Angebotsstruktur

5.1. Organisationsstruktur Seit dem 01.01.2012 erbringt die Transdev GmbH als Gewinner im Vergabeverfahren „Regio- nalbusverkehr im Landkreis Hildburghausen“ (EU-Bekanntmachung 2011/S 62-100816) die Verkehrsleistung unter dem Markennamen WerraBus. Es fährt im Auftrag die Südthüringer Busgesellschaft GbR mit den Privatunternehmen Domhardt, Leipold, Schmidt und Siegling als Gesellschafter. Laut Verkehrsvertrag ist der Landkreis für Fahrplan, Marketing, Tarif und Öf- fentlichkeitsarbeit zuständig.

29 vgl. Regionalplan Südwestthüringen 2012 S.3-6ff 30 Thüringer Landesamt für Statistik, www.tls.thueringen.de, Datenbankabruf vom 13.03.2017 31 www.rennsteigticket.de 20

Merkmal Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl 2012 2013 2014 2015 2016 Busse 46 46 47 49 49 Fahrgäste 1.540.000 1.856.000 1.928.400 1.930.200 1.977.200 Fahrplankilometer 2.098.399 2.112.015 2.146.028 2.291.856 2.382.145 Fahrplanstunden 54.678 54.846 54.670 59.104 61.051 Rufbuskilometer 966 2.336 818 2.024 1.757 Verlustausgleich Landkreis in Euro 1,02 0,88 0,86 0,76 0,74 pro Fahrplankilometer Tabelle 10: Entwicklung Verkehrsleistung und Finanzierung WerraBus 32

Bemerkenswert ist die positive Entwicklung der Fahrgastzahlen bei abnehmender Bevölke- rung. Fuhr jeder Einwohner 2012 statistisch gesehen 23mal mit dem Bus, war es 2016 30mal.

5.2. Bedienungsangebot Es verkehren folgende öffentliche Linien im Landkreis Hildburghausen mit Fahrplanstand 11.12.2016: Verkehrsangebot (Fahrten je Richtung hin/rück) Linie Linienverlauf Montag – Montag – Samstag Sonn- und Freitag Freitag Feiertag (Schule) (Ferien) 200 Hildburghausen – Suhl 16/16 16/16 8/7 6/7 202 Masserberg – Hildburghausen 3/5 2/2 -/- -/- 203 Masserberg – Suhl 14/12 13/12 6/6 6/6 205 Coburg – Schleusingen 11/12 10/9 5/5 4/4 206 Masserberg – Schönbrunn – Schnett 2/3 -/- -/- -/- 207 Masserberg – Hildburghausen 11/9 9/8 -/- -/- 208 Gießübel – Eisfeld 13/13 14/12 -/- -/- 209 Masserberg – Eisfeld 9/9 8/10 5/4 5/4 210 Stelzen – Eisfeld 10/11 9/11 -/- -/- 212 Bockstadt – Eisfeld 8/6 6/5 -/- -/- 213 Hildburghausen – Eisfeld – Hinterrod 16/18 10/10 -/- -/- 214 Gießübel – Schleusingen 11/4 7/2 -/- -/- 216 Hellingen – Bad Rodach – Hildburghausen 9/7 8/7 4/3 3/3 217 Weitramsdorf – Hildburghausen 10/9 9/7 5/4 5/4 218 Käßlitz – Hildburghausen 14/10 9/8 -/- -/- 220 Römhild – Hildburghausen 11/8 8/5 -/- -/- 221 Hildburghausen – Römhild – Bad Königs- 14/13 12/10 3/3 2/2 hofen 222 Dingsleben – Hildburghausen 5/5 4/5 -/- -/- 223 Themar – Hildburghausen 11/12 8/7 -/- -/- 224 Wachenbrunn – Themar 7/9 8/5 -/- -/- 225 Eichenberg – Schleusingen 18/17 12/11 -/- -/- 226 Suhl – Marisfeld – Themar 5/9 3/5 -/- -/- 231 Waldau – Hildburghausen -/1 -/- -/- -/- 236 Stadtverkehr Hildburghausen 12/14 6/7 -/- -/- 252 Altendambach – Schleusingen 5/4 -/- -/- -/- 809 Suhl – Schleusingerneundorf 15/12 14/11 -/- -/- 821 Gottfriedsberg – Schleusingen 4/3 2/1 -/- -/- Tabelle 11: Linien und Bedienung Aufgabenträger LK Hildburghausen

32 Abrechnung WerraBus 21

Für die Linie 216 besteht eine Finanzierungsvereinbarung mit dem Landkreis Coburg zur an- teiligen Finanzierung der Verkehre auf dem Gebiet des Landkreises Coburg. Für die Linie 236 besteht eine Finanzierungsvereinbarung zur Beteiligung der Stadt Hildburghausen an Leis- tungserweiterungen im Stadtgebiet.

Folgende Linien des Schülerverkehrs sind für Jedermann nutzbar:

Linie Linienverlauf Verkehrsangebot (Fahrten je Richtung) Montag – Freitag (Schule) 260-C Gießübel – Hildburghausen 1/2 260-D Hinterrod – Hildburghausen -/2 260-J Schleusingerneundorf – Hildburghausen 1/2 262-C Sophienthal – Streufdorf, Schule 2/4 265-B Käßlitz – Hellingen 1/1 265-C Völkershausen – Hellingen 4/4 268-A Merbelsrod – Sachsenbrunn 3/3 268-B Oberwind – Crock 1/- 268-C Mausendorf – Crock 1/2 Tabelle 12: Schullinien und Bedienung Aufgabenträger LK Hildburghausen

Die beförderungsrechtliche Genehmigung der Linie 265-B endete zum 06.08.2017. Seitdem werden beide Fahrten unter der Liniennummer 218 durchgeführt. Alle Linien in Aufgabenträ- gerschaft des Landkreises Hildburghausen sind bis zum 31.12.2019 konzessioniert. Genehmi- gungsinhaber ist die Transdev GmbH.

Das Kreisgebiet berühren weitere Linien, die sich in Aufgabenträgerschaft benachbarter Land- kreise befinden.

In Aufgabenträgerschaft des Landkreises Schmalkalden – Meiningen (Genehmigungsinhaber Meininger Busbetriebs GmbH) befinden sich: Verkehrsangebot (Fahrten je Richtung mit Bedienung Land- kreis Hildburghausen) Linie Linienverlauf Montag – Frei- Montag – Frei- Sams- Sonn- und tag (Schule) tag (Ferien) tag Feiertag 403 Meiningen – Themar 4/4 4/4 -/- -/- nur montags nur montags und freitags und freitags 404 Meiningen – Eicha/ Mendhausen 23/27 17/17 -/- -/- 405 Meiningen – Römhild/ Behrungen 11/12 10/11 -/- -/- 421 Oberhof – Frauenwald – Masserberg -/- -/- 4/4 4/4 Tabelle 13: Linien und Bedienung Aufgabenträger LK Schmalkalden-Meiningen

Für die Linie 421 besteht eine bis zum 31.12.2017 befristete Finanzierungsvereinbarung zwi- schen den Landkreisen Schmalkalden-Meiningen, Ilm-Kreis und Hildburghausen zur anteiligen Finanzierung der Wochenendverkehre. Diese soll bis zum Ende des Genehmigungszeitraum 31.12.2018 verlängert werden.

In Aufgabenträgerschaft des Landkreises Sonneberg (Genehmigungsinhaber Fa. Ilchmann und Omnibusverkehrsgesellschaft mbH Sonneberg) befinden sich:

22 Verkehrsangebot (Fahrten je Richtung mit Bedienung Land- kreis Hildburghausen) Linie Linienverlauf Montag – Frei- Montag – Frei- Sams- Sonn- und tag (Schule) tag (Ferien) tag Feiertag 508 Masserberg – Theuern 3/3 3/3 3/3 3/3 700 Sonneberg – Schleusingen 4/4 4/4 3/3 3/3 Tabelle 14: Linien und Bedienung Aufgabenträger LK Sonneberg

In Aufgabenträgerschaft des Landkreises Haßberge (Genehmigungsinhaber Fa. Wagenhäuser Erlebnisreisen) befinden sich:

Verkehrsangebot (Fahrten je Richtung mit Bedienung Land- kreis Hildburghausen) Linie Linienverlauf Montag – Frei- Montag – Frei- Sams- Sonn- und tag (Schule) tag (Ferien) tag Feiertag 8226 Haßfurt – Maroldsweisach 1/3 -/- -/- -/- Tabelle 15: Linien und Bedienung Aufgabenträger LK Haßberge

Die Linien 8313 Hildburghausen – Bad Rodach – Coburg und 8318 Eisfeld – Coburg in Aufga- benträgerschaft des Landkreises Coburg wurden zum 31.08.2016 eingestellt.

Die Liniennetzstruktur wird aus dem Liniennetzplan (Fahrplanstand 11.12.2016) ersichtlich. Die Linien in Aufgabenträgerschaft des Landkreises Hildburghausen (Transdev Marke Werra- Bus) sind im Liniennetzplan blau dargestellt. Die WerraBus-Linien mit täglichem Verkehrsan- gebot sind fett hervorgehoben.

23

Abbildung 4: Liniennetz ÖPNV Landkreis Hildburghausen und Umland

Die geplante Jahresfahrleistung der Linien in Aufgabenträgerschaft des Landkreises Hild- burghausen beträgt für das Kalenderjahr 2017 rund 2,42 Mio. Fahrplankilometer. Hinzu kom- men rund 77.500 geplante Fahrplankilometer im Rufbusbetrieb. Auf Linien in Aufgabenträger- schaft des Landkreises Hildburghausen werden mit einer Ausnahme Standardlinienbusse ein- gesetzt. Maßgebend für die wirtschaftliche Basis des Fahrzeugeinsatzes ist der Beförderungs- bedarf in der Spitzenstunde. Dieser bestimmt die Fahrzeuggröße. Anderenfalls müssten bei einem Fahrzeugtausch während des Tages (Tausch Standardlinienbus gegen Kleinbus) zwei Busse für einen Fahrzeugumlauf finanziert werden.

Keine Erschließung im ÖPNV weisen folgende Ortsteile auf: ° Trossenthal (Eisfeld) ° Weitesfeld (Eisfeld)

Eine ÖPNV-Bedienung nur an Schultagen erfolgt in folgenden Ortsteilen: ° Trostadt (Reurieth), der Haltepunkt Reurieth an der KBS 569 ist fußläufig erreichbar ° Zollbrück

Keine werktägliche (Mo-Fr) ÖPNV-Bedienung an Ferientagen gibt es in folgenden Ortsteilen: ° Fischbach (Schleusingen, ein Fahrtenpaar Rufbus dienstags)

24 ° Geisenhöhn (Schleusingen, ein Fahrtenpaar Rufbus dienstags) ° Bockstadt (Eisfeld, an Ferientagen nicht montags) ° Heid (Eisfeld, ein Fahrtenpaar dienstags, mittwochs, freitags)

An Schultagen ist das Fahrplanangebot als gut zu bewerten. An Ferientagen wurden durch Einführung zusätzlicher Rufbus- und Kleinbusfahrten elementare Lücken geschlossen. Das Verkehrsangebot an Wochenenden und Feiertagen orientiert sich an den Entwicklungsachsen des Regionalplans. Aufgrund der Durchführung als getakteter Verkehr mit Anschlussfunktio- nen ist der Wochenendverkehr als gut zu bewerten.

Es bestehen folgende Defizite: ° fehlende Anbindung der AHG Klinik Römhild ° keine Busverbindung Schmiedefeld (Ilm-Kreis) – Schleusingerneundorf (Besorgungs- und Freizeitverkehr) ° keine Busverbindung Montag bis Freitag Masserberg – Neustadt (Ilm-Kreis) (Freizeitver- kehr) ° mangelhafte Anbindung Ortsteile an Innenstadt Hildburghausen (Einkaufs- und Besor- gungsverkehr) ° keine Busanbindung Kloster Veßra am Wochenende (Freizeitverkehr) ° fehlende Busverbindung Friedrichshöhe – Eisfeld (Freizeit- und Besorgungsverkehr) Mit Ausnahme des ersten Punktes gab es auf den genannten Strecken vor Jahren bereits Li- nienverkehre, die mangels Fahrgästen und Wirtschaftlichkeit eingestellt werden mussten.

5.3. Bilanzierung des Nahverkehrsplanes 2014 Die Fortschreibung des Nahverkehrsplans 2014 definierte Ziele an den ÖPNV. Diese sind wei- terhin aktuell und werden in abgewandelter Form fortgeschrieben. Sämtliche Schwerpunkte für die Entwicklung des ÖPNV-Angebotes im Landkreis Hildburghausen wurden angewandt und umgesetzt:

Schwerpunkt Umsetzung ° Liniennetz, Angebot & ° Bildung von Hauptlinien mit täglichem Verkehr und Ergänzungslinien Fahrplan ° Umbenennung Linie 809 in Linie 201 offen ° Integration Linie 822 in Linie 202 offen ° Umbenennung/Integration der übrig gebliebenen Schulbuslinien 260-C, 260-D, 260-J, 262-C, 265-B, 265-C, 268-A, 268-B, 268-C erfolgte nicht, da geplante Änderungen sich bei diesen Linien als wenig zielführend her- ausstellten ° Einrichtung kreisübergreifender Angebote Hildburghausen – Bad Ro- dach und Schleusingen – Coburg durch Erweiterung bestehender Linien ° touristische Gebiete Römhild, Gleichberge, Masserberg – Neustadt mit Wochenendbedienung ° Pflegeheimstandort Lindenau mit Wochenendbedienung ° Bedienungslücke Eisfeld – Schleusingen vormittags durch Zweistunden- takt geschlossen ° verbesserte Anschlussgestaltung im Netz sowie zu weiterführenden Bus- und Bahnverkehren in den Nachbarlandkreisen ° Abbau Parallelverkehre ° Erschließung der Kernstadt Hildburghausen im Einkaufsverkehr durch die Stadtlinie 236 ° Einkaufsbus ° wurde im Linienverkehr der Linien 208, 212, 213, 214, 225, 226 und 809 umgesetzt 25 Schwerpunkt Umsetzung ° als Rufbus auf den Linien 224 und 821 in Betrieb ° Rufbus ° bedarfsgerecht fortgeschrieben ° Erschließung und ° Bau neuer Bushaltestellen in Eisfeld, Beseitigung der Erschließungsdefi- Netzinfrastruktur zite in der Kernstadt ° barrierefreier Ausbau weiterer Bushaltestellen ° kompletter Austausch der Haltestellenschilder aufgrund Verwitte- rung/Beschädigungen/Alter ° Neubau Zentrale Haltestelle in der Schleusinger Innenstadt mit direk- tem Zugang zur Altstadt ° Tarif ° für Übernachtungsgäste im UNESCO-Biosphärenreservat Thüringer Wald RennsteigTicket inklusive Tabelle 16: Realisierung Schwerpunkte NVP 2014

Die Tabelle 10: Entwicklung Verkehrsleistung und Finanzierung WerraBus bestätigt die posi- tive Wirkung der im Nahverkehrsplan 2014 eingeleiteten und umgesetzten Maßnahmen.

5.4. Liniennetz Bus Ausgehend von den vorgenannten Punkten werden folgende Hauptlinien definiert:

Linie 200 Hildburghausen – Suhl Linie 203 Schleusingen – Masserberg Linie 205 Schleusingen – Eisfeld – Coburg Linie 209 Eisfeld – Masserberg Linie 216 Hildburghausen – Bad Rodach – Hellingen Linie 217 Hildburghausen – Bad Colberg – Weitramsdorf (Anschluss an OVF-Linie 8301 nach Coburg) Linie 221 Hildburghausen – Römhild – (Bad Königshofen)

Die Hauptlinien tragen den Anforderungen des Regionalplans Südwestthüringen Rechnung und fördern die touristische Entwicklung im Landkreis. Die Linien im Hauptnetz verkehren täg- lich, mit abgestimmten Anschlüssen untereinander und nach Möglichkeit im Taktverkehr. Zu- sammen mit den Bahnstrecken werden damit wesentliche Räume des Landkreises vom öf- fentlichen Verkehr bedient und kreisübergreifende Verbindungen angeboten.

Die im Kapitel 5.2 aufgeführten Linien benachbarter Aufgabenträger, spielen eine tragende Rolle im ÖPNV-Angebot.

5.5. Landesbedeutsame Linien In Abstimmung mit dem Freistaat Thüringen als Aufgabenträger des SPNV wurden die kreis- übergreifenden und raumplanerisch bedeutsamen Buslinien 200 Hildburghausen – Schleusin- gen – Suhl und 205 Schleusingen – Eisfeld – Coburg als förderfähige Landesbedeutsame Busli- nien anerkannt. Landesbedeutsame Buslinien ergänzen Lücken im Schienennetz, verbinden Ober- und Mittelzentren im ländlichen Raum, stellen Anschlüsse von und zu weiterführenden Schienenstrecken her und stärken das Gesamtsystem des Öffentlichen Personenverkehrs. Der Freistaat Thüringen gewährt gemäß ÖPNV-Förderrichtlinie zusätzliche Finanzmittel. Dafür muss ein täglicher Taktverkehr mit Verknüpfungen zum SPNV gefahren werden.

26 5.6. Einkaufsbus Der Wandel der Altersstruktur der Gesellschaft erfordert auch für kleine und kleinste Sied- lungseinheiten die Anbindung im Einkaufs- und Versorgungsverkehr. Es sind Verkehrsverbin- dungen in den nächstgelegenen Grundversorgungsbereich vorzusehen mit einer Aufenthalts- dauer von ca. zwei Stunden für Einkäufe, Arztbesuche und Behördengänge. Da die Wartezei- ten nicht immer kalkulierbar sind, sollte noch eine zweite Rückfahrtmöglichkeit vorgesehen werden. Eine regelmäßige Verkehrsanbindung aller Siedlungsbereiche ermöglicht der älteren Generation ein selbstbestimmtes Leben in ihrer gewohnten Umgebung und verringert die Ge- fahr der Entvölkerung bzw. kann für Zuzugswillige auch ein Argument für die Ansiedelung sein.

Der Einkaufsbus verkehrt im Linienverkehr (Fahrplan Stand 11.12.2016) auf folgenden Relati- onen: ° Grundversorgungsbereich Eisfeld: o Eisfeld – Sachsenbrunn – Saargrund (Linie 210, teilweise als Rufbus) o Eisfeld – Heid – Herbartswind – Bockstadt (Linie 212) o Eisfeld – Goßmannsrod – Veilsdorf – Hetschbach (Linie 213, teilweise als Ruf- bus) o Eisfeld – Poppenwind (Linie 208, teilweise als Rufbus) o Eisfeld – Crock – Oberwind – Brattendorf (Linie 208) ° Grundversorgungsbereich Schleusingen: o Schleusingen – Silbach (Linie 809) o Schleusingen – Fischbach (Linie 821 als Rufbus) o Schleusingen – Geisenhöhn (Linie 821 als Rufbus) o Schleusingen – Ratscher – Merbelsrod – Brattendorf (Linie 214) ° Grundversorgungsbereich Themar: o Themar – Wachenbrunn (Linie 224) o Themar – Marisfeld – Schemheim – Oberstadt – Grub – Tachbach (Linie 226) o Themar – Lengfeld – Eichenberg – Bischofrod (Linie 225)

Für die Grundeinzugsbereiche Eisfeld und Schleusingen kommt als Fahrzeug ein speziell für den Einsatz als Einkaufsbus in kleinen Siedlungseinheiten geeigneter barrierefreier Kleinbus mit 15 Sitz-, 13 Stehplätzen, Niederflureinstieg, Rollstuhlstellplatz, elektronischer Fahrzeug- zielanzeige und Fahrerkasse zum Einsatz. Im Grundeinzugsbereich Themar erfolgt umlaufbe- dingt der Einsatz von Standardlinienbussen.

Abbildung 5: Einkaufsbus an der Haltestelle Eisfeld, Neulehen

27 5.7. Rufbus Der Rufbus ist eine flexible Form des öffentlichen Verkehrs, der nur auf Anforderung verkehrt. Im Landkreis Hildburghausen wird der fahrplan- und linienweggebundene Rufbusverkehr mit Bedienung bestehender Haltestellen durchgeführt. Die Rufbusfahrten sind in die bestehenden Busumläufe integriert. Die bestehende Systematik garantiert einen möglichst geringen Dispositionsaufwand. Rufbus- fahrten sind Angebotsergänzungen. Im Jahr 2016 wurden 251 Fahrten abgerufen. Die durch- schnittliche Besetzung lag bei 1,58 Personen pro Fahrt. Die Kosten lagen bei 19,60 Euro pro Fahrt. In einer dünn besiedelten Region, wie dem Landkreis Hildburghausen, fehlt das Fahr- gastpotential für einen höheren Auslastungsgrad und entsprechend höherer Wirtschaftlich- keit der Rufbusfahrten. Fahrgäste melden ihren Fahrtwunsch bei WerraBus in der Zeit von 8 Uhr bis 16 Uhr unter der kostenpflichtigen Telefonnummer 01805 1475963 bzw. schriftlich unter [email protected] mindestens eine Stunde vor Fahrtbeginn an. D. h. für Fahrten, die vor 9 Uhr starten, ist die Anmeldung am Vortag bis 16 Uhr vorzunehmen.

Der Rufbus eignet sich aufgrund der Vorbestellzeiten nicht für touristische Verkehre. Weder sind einem Urlauber die Anmeldeprozeduren zu vermitteln, noch hat der potentielle Nutzer Kenntnisse über Haltestellenbezeichnungen und Örtlichkeiten.

5.8. Stadtverkehr Hildburghausen Durch den Landkreis wird die Anbindung der Ortsteile an die Kernstadt Hildburghausen finan- ziert. Diese Leistungen sind zum Teil in die Stadtlinie 236 integriert. Ebenfalls durch den Land- kreis finanziert werden die Fahrten in der Kernstadt gemäß Fahrplanstand 11.12.2016. Die Stadt Hildburghausen stellte im Haushaltsjahr 2017 erstmals Eigenmittel zur Erweiterung des Stadtbusverkehrs ein. Entsprechend der Vereinbarung zwischen Stadt und Landkreis wur- den ab 01.05.2017 zwei Fahrten durch die Kernstadt von einer Bedienung Montag und Don- nerstag auf eine Bedienung Montag bis Freitag umgestellt und zwei zusätzliche Haltestellen eingerichtet. Für den Fahrplanwechsel 10.12.2017 sind weitere Verbesserungen in der Er- schließung des Stadtgebietes Hildburghausen unter finanzieller Beteiligung der Stadt Hild- burghausen vorgesehen. So soll das wachsende Wohngebiet Waldstadt an den ÖPNV ange- bunden werden.

Abbildung 6: Stadtlinie Hildburghausen am Friedhof

28 5.9. Verknüpfung Radverkehr Die bereits im Kapitel 4.5 genannten Radfernwege stellen ein Potential im ÖPNV dar. Seitens der Akteure im Tourismus und von Interessengruppen werden spezielle Fahrradtransport- möglichkeiten gefordert.

In Deutschland gängige Varianten des Radtransports sind: ° Fahrradheckgepäckträger ° Radanhänger ° Innenraumhalterung

Derzeit ist die Mitnahme von bis zu zwei Fahrrädern in dafür zugelassenen Bussen möglich. Die Mitnahme von Fahrrädern kann nicht garantiert werden, da sie abhängig vom freien Platz im Bus ist. Es haben Kleinkinder im Kinderwagen und Rollstuhlfahrer Vorrang. Je Fahrt ist eine Fahrradkarte zum Preis von 2 Euro zu lösen. WerraBus verkaufte in 2016 676 Fahrradkarten. Das waren doppelt so viele wie in 2015. Dennoch rechtfertigt die Anzahl der verkauften Karten keine Investitionen in Fahrradtransportsysteme, zumal ein großer Anteil auf Auszubildende und Berufstätige entfällt, die ihr Rad für den Weg zwischen Wohnung und Haltestelle bzw. zwischen Arbeitsplatz und Haltestelle nutzen. Die mit Abstand meisten Fahrradkarten werden auf der Linie 200 verkauft.

6. Infrastruktur

6.1. Fahrzeuge Das Durchschnittsalter der per 01.06.2013 im Auftrag von WerraBus eingesetzten Omnibusse betrug 8,61 Jahre. Dieser Wert konnte durch weitere Investitionen bis zum Januar 2017 auf 6,75 Jahre verringert werden. Eine barrierefreie Bauart weist 45 Prozent der 50 für den Linien- verkehr bestellten Omnibusse auf. Sämtliche Omnibusse sind klimatisiert. Die Buslinie 200 Hildburghausen – Suhl wird seit dem 01.01.2012 vollständig mit Niederflurbussen bedient. Vor dem Hintergrund des PBefG werden bis 01.01.2022 weitere barrierefreie Busse zu beschaffen sein.

6.2. Strecken und Wendestellen Bei winterlichen Straßenverhältnissen bestehen Einschränkungen aufgrund unzureichender Räum- und Streudienste. Folgende kommunale Ortsverbindungsstraßen mit Schüler- und Li- nienverkehr waren in den vergangenen Wintern von mangelndem Winterdienst betroffen:

° Sophienthal – Stressenhausen, ° Schnett – Heubach – Heubach, Zentrale, ° Lengfeld – Eichenberg, ° Tachbach – Grub, ° Schmeheim – Oberstadt, ° Trostadt – Reurieth, ° B 89 – Ehrenberg, ° Grimmelshausen – Kloster Veßra, ° Neuhof – Krz. Ahlstädt,

29 ° Heßberg – Weitersroda, ° Veilsdorf – Bürden, ° Leimrieth – Pfersdorf.

Die unzureichende Räumung der Straßen im Winter stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko für den Schüler- und Linienverkehr dar. Im Extremfall können Ortschaften bei winterlichen Stra- ßenverhältnissen nicht mehr durch Omnibusse bedient werden, zumal vielerorts auch keine Wendemöglichkeiten für Omnibusse vorhanden sind, die eine alternative Linienführung er- möglichen würden. Besonders im schneereichen Januar 2017 mussten zahlreiche Schüler- und Linienverkehre aufgrund winterlicher Straßenverhältnisse ausfallen. Vielfach nicht oder schlecht geräumte Haltestellen zwingen im Winter zum Ein- und Aussteigen auf der Fahrbahn. Die Barrierefreiheit im ÖPNV ist dann ausgeschlossen. Dringend ist durch die Straßenbaulast- träger bzw. Grundstückseigentümer die frühzeitige Räumung der von Linienbussen befahre- nen Straßen, Freimachung der Bordsteinkanten der Bushaltestellen und Räumung der Auf- stellfläche, damit ein gefahrloses Ein- und Aussteigen der Fahrgäste möglich wird.

Auch ohne winterliche Einschränkungen gibt es im täglichen Linienverkehr vielerorts Prob- leme durch zugeparkte Wendeschleifen bzw. nicht vorhandene Wendemöglichkeiten. Hieraus entstehen zusätzliche Aufwendungen in Form von Leerfahrten oder über Umwege führende Linienfahrten.

Abbildung 7: Zweckentfremdete Nutzung Wendeschleife Waldau als LKW-Parkplatz mit Nichtbefahrbarkeit der Haltestelle.

Das im vorhergehenden NVP bemängelte Fehlen einer Wendeschleife in Geisenhöhn wurde durch den Neubau inklusive barrierefreier Haltestelle, Witterungsschutz und Straßenbeleuch- tung abgestellt. Die Sicherheit des ÖPNV in der Verkehrsdurchführung hat sich hier entschei- dend verbessert.

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Abbildung 8: Wendeschleife und Haltestelle Geisenhöhn

Ort Problematik Ummerstadt, Ortsmitte ungenügende Wendemöglichkeit, Linienverkehr daher bis Weitramsdorf Bad Colberg keine Wendemöglichkeit, Linienverkehr daher bis Weitramsdorf Schweickershausen ungenügende Wendemöglichkeit, durch parkende PKW blockiert Gellershausen keine Wendeschleife – Rückwärtsfahren bzw. Linienverlängerung Völkershausen keine Wendeschleife – Rückwärtsfahren Schmeheim im Winter Rückwärtsfahren (Ortsverbindung gesperrt) Heckengereuth/Oberrod keine Wendemöglichkeit – lange Anfahrtskilometer Schleusingerneundorf, Bf. keine Wendeschleife Schönbrunn, Grundschule keine Wendeschleife – lange Anfahrtskilometer Herbartswind keine Wendemöglichkeit – Einstieg der Schüler im Kreuzungsbereich Harras unzureichende Wendemöglichkeit Hetschbach keine Wendeschleife – Rückwärtsfahren mit Standardlinienbus, Einsatz Kleinbus Birkenfeld, Schulbushst. Unzureichende Wendemöglichkeit, Parksituation Schwarzbach, Ort keine Wendemöglichkeit – Rückwärtsfahren Streufdorf, Schule Wendemöglichkeit schwierig (Kurvenradius sehr eng) Seidingstadt Auffahrt an der Blockumfahrung am Friedhof zu steil Heldburg, Schule Wendemöglichkeit auf Privatgrund Gleichamberg Zufahrt zur Haltestelle zu eng – Parksituation Tachbach Ausfahrt aus Wendeschleife in Richtung Themar zu eng Pfersdorf keine Wendeschleife Brünn, Schulbushst. Unzureichende Wendemöglichkeit – Ein- und Ausfahrt Goßmannsrod unzureichende Wendemöglichkeit Heßberg Wendeschleife im schlechten Zustand Reurieth, Schule Wendeschleife häufig zugeparkt (Friedhof) Waldau Wendeschleife häufig durch LKW zugeparkt Tabelle 17: Orte ohne Wendeschleifen bzw. ungenügende Wendemöglichkeiten

Vordergründig sind die Punkte zu lösen, bei denen die Busse rückwärtsfahren müssen. Einer- seits sind die Möglichkeiten der Fahrplangestaltung auszuschöpfen, andererseits sind Wende- schleifen zu bauen. Besonders kritisch ist die Situation in Schweickershausen. Hier ist die zum Wenden genutzte Blockumfahrung häufig durch parkende PKW blockiert. Da die Ortsverbin- dung Schweickershausen – Hellingen als Ausweichroute nicht zur Verfügung steht und eine andere Wendemöglichkeit fehlt, steht die Nichtbefahrbarkeit und Ausfall von Bedienungen nach Schweickershausen im Raum.

Der Ausbaustand der Straßen, z. B. Fahrbahnbreite, Kurven, Steigungen und Fahrbahnbelag, ist Kriterium für die Reisegeschwindigkeit und den Fahrkomfort. So sorgen Unebenheiten und Schlaglöcher für eine Verminderung des Fahrkomforts und Erhöhung des Reparaturaufwands 31 für Busse. Durch die Reduzierung der fahrbaren Geschwindigkeit kommt es zu Fahrzeitverlän- gerungen und damit Verteuerung der Verkehrsleistung. Verbesserungen lassen sich nur durch Ausbau- und Sanierungsmaßnahmen erzielen. Dies liegt in der Verantwortung der jeweiligen Straßenbaulastträger.

6.3. Haltestellen Die Haltestellen sind ein Aushängeschild des ÖPNV. Der Landkreis ist Eigentümer der Halte- stellenmasten und Haltestellenschilder. Für die bauliche Ausgestaltung sind die Straßenbau- lastträger und Grundstückseigentümer verantwortlich. In den vergangenen Jahren haben zahlreiche Orte die Möglichkeit der Förderung des barrierefreien Ausbaus ihrer Haltestellen über die ÖPNV-Investitionsrichtlinie des Freistaats Thüringen genutzt.

6.3.1. Netzinfrastruktur Ein entscheidendes Kriterium zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel sind die Zugangsmög- lichkeiten. Lage und Ausstattung von Haltestellen sind ein unmittelbarer Indikator für die In- anspruchnahme. So selbstverständlich wie der Parkplatz vor der Haustür ist, so selbstver- ständlich sollen kurze Wege zur nächsten Haltestelle sein.

Für die Erschließungsqualität werden die Anforderungen aus dem bisherigen NVP fortge- schrieben. Als Standard für die ÖPNV-Erschließung werden nachfolgend definierte Haltestel- leneinzugsbereiche zu Grunde gelegt: ° 300 m in den zentralen Bereichen der Zentren, ° 500 m in den Kernorten, ° 700 m in isoliert liegenden Ortsteilen, ° 1.000 m bei Bahnhöfen und Haltepunkten im SPNV. Angesichts einer älter werdenden Bevölkerung sollte zur Erreichbarkeit von Haltestellen bei größeren Höhenunterschieden besser von schrägen Wegelängen ausgegangen werden. Der VCD empfiehlt 33 : Geländeneigung größer 1 : 10 – Reduzierung des Haltestelleneinzugsbereichs um 10 Prozent, Geländeneigung größer 1 : 5 – Reduzierung des Haltestelleneinzugsbereichs um 20 Prozent, Geländeneigung größer 1 : 3 – Reduzierung des Haltestelleneinzugsbereichs um 33 Prozent, Geländeneigung größer 1 : 2 – Reduzierung des Haltestelleneinzugsbereichs um 50 Prozent.

Aus den Anforderungen folgt, dass Verbesserungsbedarf in der StPNV-Erschließung im Kernort Themar (Lengfelder Straße, Iltenbergstr.) besteht.

6.3.2. Haltestellenausstattung Derzeit sind fast alle Haltestellen mit einfachen Kompaktschildern und einem Fahrplankasten im Format DIN A4 oder DIN A3 ausgestattet. An den Knotenpunkten werden ergänzend auf den Haltestellenschildern Liniennummern, Fahrtziel und der schematische Liniennetzplan veröffentlicht. Die Hauptlinien mit täglicher Verkehrsbedienung sind im Liniennetzplan gesondert hervorgehoben. Gegenüber früheren

33 Gespräch mit Gilbert Weise, Verkehrsclub Deutschland e.V. 25.04.2013 32 Jahren werden im Liniennetzplan nun auch die Bahnlinien und SPNV-Zugangsstellen ange- zeigt.

6.4. Fahrplanauskunft und Marketing Die Fahrgastinformation erfolgt in elektronischer und gedruckter Form. Mit einer Auflage von 4.000 Stück wird einmal jährlich ein Fahrplanheft mit alle den Landkreis berührenden ÖPNV- Linien herausgegeben, welches kostenlos im WerraBus-Kundenbüro, in den Bussen und im Landratsamt ausgegeben wird. Linienflyer für das Heldburger Land (Linien 216, 217, 218) so- wie für die Rennsteig-Region ergänzen die gedruckten Medien. Elektronisch stehen die Fahrpläne als PDF-Dokument auf der WerraBus-Internetseite www.werrabus.de . Eine Verbindungsauskunft bekommt der Internetnutzer u. a. über www.bahn.de bzw. in der Smartphone-Version mit der App DB Navigator. Fahrplanauskünfte sind rund um die Uhr am WerraBus-Infotelefon unter der kostenpflichtigen Rufnummer 01805 1475963 erhältlich bzw. in der WerraBus-Einsatzleitung unter der Telefon- nummer 03685 4049274. Darüber hinaus erteilen die Busunternehmen Auskünfte.

Abbildung 9: WerraBus-Homepage werrabus.de

In Zusammenarbeit mit der NVS Thüringen GmbH wurden die Anbindung des Deutschen Bur- genmuseums auf der Veste Heldburg und die geplanten landesbedeutsamen Linien in einem Presseartikel in der NVS-eigenen Zeitschrift RegioTakte vorgestellt und einem breiten Publi- kum bekannt gegeben. In Zusammenarbeit mit der Therme Natur in Bad Rodach entstand ein Marketingflyer, der den Fahrplan der Linie 216 Hildburghausen – Bad Rodach beinhaltet und so für eine entspannte Anreise zur Therme wirbt. Dieses Projekt wurde vollständig durch die Therme Natur Bad Rodach finanziert. Vier Busse tragen eine Werbung des Landkreises mit der Silhouette markanter Gebäude. Ein Bus fährt Reklame für das RennsteigTicket.

Alle Maßnahme tragen zu einer größeren Bekanntheit der ÖPNV-Angebote der Region bei.

33

Abbildung 10: Werbeanzeige WerraBus für Freizeitkarte

Abbildung 11: Veröffentlichungen mit überregionaler Verbreitung 34

34 Quelle: NVS 34

Abbildung 12: Plakatwerbung Tageskarte

Abbildung 13: Flyer Therme Natur mit Fahrplan Linie 216

35

Abbildung 14: Landkreiswerbung für die Busverbindungen

7. Weiterentwicklung des ÖPNV – Zielnetz

7.1. Allgemeines Die Umgestaltung des ÖPNV-Netzes wurde im Nahverkehrsplan 2014 definiert und ist weitge- hend abgeschlossen. Das derzeitige Verkehrsangebot wird daher beibehalten und bedarfsge- recht fortgeschrieben.

Als Verknüpfungspunkte im Landkreis fungieren folgende Haltestellen:

Verknüpfungspunkt Verknüpfung zwischen Eisfeld, Bahnhof Bahn/Bus, Bus/Bus Heldburg, Wendeschleife Bus/Bus Heubach, Zentrale Bus/Bus Hildburghausen, Busbahnhof/Bahnhof Bahn/Bus, Bus/Bus Masserberg Bus/Bus Römhild, ZH Bus/Bus Schleusingen, ZH Bus/Bus Themar, Bahnhof Bahn/Bus, Bus/Bus Waldau, Wendeschleife Bus/Bus Westhausen Bus/Bus Veilsdorf, Bahnhof Bahn/Bus Tabelle 18: Verknüpfungspunkte im Landkreis

Außerhalb des Landkreises sind folgende Verknüpfungspunkte relevant: Verknüpfungspunkt Verknüpfung zwischen Suhl, Busbahnhof/Bahnhof Bahn/Bus, Bus/Bus Weitramsdorf, Ortsmitte Bus/Bus Bad Königshofen, ZOB/Tuchbleiche Bus/Bus Coburg, ZOB/Bahnhof Bahn/Bus, Bus/Bus Tabelle 19: Verknüpfungspunkte außerhalb des Landkreises

Als Umsteigezeit sind maximal 15 Minuten anzustreben, da längere Wartezeiten von Fahrgäs- ten kaum akzeptiert werden.

36

Folgende Verknüpfungspunkte sind an die betrieblichen und barrierefreien Anforderungen anzupassen:

° Heldburg, Wendeschleife: barrierefreier Ausbau mit zwei Abfahrtspositionen ° Heubach, Zentrale: barrierefreier Ausbau, je Fahrtrichtung ein Bussteig ° Römhild, Zentrale Haltestelle: barrierefreier Ausbau der fünf Bussteige ° Themar, Bahnhof: barrierefreier Ausbau der sechs Bussteige ° Waldau, Wendeschleife: barrierefreier Ausbau der drei Bussteige mit vier Abfahrtspositio- nen, vollständiges Halteverbote für KFZ (außer KOM) ° Westhausen: barrierefreier Ausbau der vier Richtungshaltestellen ° Veilsdorf, Bahnhof: barrierefreier Ausbau als Verknüpfungspunkt Bahn/Bus mit direktem Zugang zum Zug, Errichtung Witterungsschutz

Abbildung 15: Verknüpfungspunkt Heubach, Zentrale ohne Aufstellfläche, ohne Sitzgelegenheit, ohne Wetter- schutz

Die Entwicklung des Verkehrsangebotes wird maßgeblich bestimmt von der Fahrgastfrequen- tierung, der demografischen Entwicklung, der Entwicklung der Betriebskosten (Kraftstoff und Personal gemäß Index Statistisches Bundesamt), der Gewährung von Finanzhilfen (z. B. §8 ThürÖPNVG, §45a PBefG, §148 SGB IX) und der finanziellen Leistungsfähigkeit des Aufgaben- trägers. Vor diesem Hintergrund sollen mögliche Entwicklungen aufgezeigt werden, die im Rahmen der bisherigen Kosten- und Einnahmesituation liegen.

Die veränderte Bevölkerungsstruktur stellt neue Anforderungen an den ÖPNV. Dem höheren Anteil der Älteren muss der ÖPNV durch Abbau von Zugangsbarrieren Rechnung tragen. Die Verkehrsbedürfnisse der Zielgruppen sind im Rahmen der Daseinsvorsorge in wirtschaftlichen Verkehren abzubilden.

Das Ziel des ÖPNV muss die flächendeckende Erreichbarkeit einer großen Anzahl an Einrich- tungen des Bildungs-, Gesundheits- und Nahversorgungsbereichs für die Bevölkerung sein. Zur Zielerreichung sind klar strukturierte und vertaktete Linien unerlässlich. Diese Linien müssen sowohl untereinander Anschlüsse bieten als auch Verknüpfungen zu weiterführenden Bahn- und Buslinien. Die Defizite in der Erreichung der Grundversorgungsbereiche (Kapitel 5.2) sind abzubauen.

37

Der ÖPNV kann zudem die touristische Entwicklung fördern und umgekehrt. Daher ist eine tägliche Verkehrsbedienung der regional bedeutsamen Tourismusorte Ziel. Um die ÖPNV-An- gebote langfristig auf eine gesicherte finanzielle Basis zu stellen ist der Ausbau nutzerfinan- zierter Angebote und Einbindung privater Herberger ins RennsteigTicket voranzutreiben.

Lösungsansätze für Mobilität mit veränderten demografischen Determinanten gibt das Ko- operationsraum- und Mobilitätskonzept, welches parallel zur Erstellung dieses NVP durch pakora.net in Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro PTV im Rahmen des Modellprojektes „langfristige Sicherung von Versorgung und Mobilität in ländlichen Räumen“ gemeinsam für die Landkreise Sonneberg und Hildburghausen erstellt wird. Mögliche Ergebnisse des Modell- vorhabens werden in Zukunft berücksichtigt und umgesetzt. Im Rahmen der Erarbeitung von Verflechtungen zwischen den Gemeinden wurde u. a. deutlich, dass sich die Region Hellingen zwecks Arztversorgung und Einkaufen nach Maroldsweisach (Landkreis Haßberge) orientiert. Zur Ermöglichung einer autounabhängigen Mobilität wird mit Fahrplanwechsel 10.12.2017 je- weils dienstags die entsprechende Busverbindung eingerichtet.

Durch den Freistaat Thüringen sind in der StPNV-Finanzierungsrichtlinie zudem folgende Ach- sen als landesbedeutsam eingestuft:

° Hildburghausen, Busbahnhof – Bad Königshofen (Linie 221) ° Hildburghausen, Busbahnhof – Mellrichstadt, Bahnhof

Während auf der Linie 221 Hildburghausen – Bad Königshofen von Montag bis Freitag drei Fahrtenpaare plus eine Rufbusfahrt vorgehalten werden, existiert auf der Strecke Hild- burghausen – Mellrichstadt keine StPNV-Anbindung, da diese Relation mit einmaligem Um- stieg in Grimmenthal per SPNV schnell zurückgelegt werden kann. Das derzeitige Fahrgastaufkommen von ca. 10 Fahrgästen pro Tag von/nach Bad Königshofen ist zu gering, als das der Landkreis Hildburghausen eine Angebotserweiterung finanzieren könnte. Die Förderung pro Fahrplankilometer durch den Freistaat Thüringen müsste mindes- tens 2,50 Euro betragen, um ohne Mehraufwand für den Landkreis die Ziele des Freistaates für ein landesbedeutsames Busnetz vollständig umzusetzen.

Konkrete Maßnahmen zur Prüfung 1) Bis zum 31.12.2018 ist eine Neuplanung der Verkehre von/zum Bf. Rennsteig gemeinsam mit dem Ilm-Kreis und dem Landkreis Schmalkalden-Meiningen durchzuführen mit Schlie- ßung der Verkehrslücken im Bereich Schleusingerneundorf – Bf. Rennsteig und Bf. Renn- steig – Masserberg. Voraussetzung ist die Teilnahme der Gemeinde Masserberg am Renn- steigTicket als Finanzierungsgrundlage. Die Linie 209 ist prioritär auf einen Anschluss in Eis- feld von/nach Coburg auszurichten. Es bestehen Fahrgastpotentiale im Freizeit- und Ein- kaufsverkehr. 2) Nach Abschluss des Ausbaus der Ortsdurchfahrt Holzhausen (voraussichtlich Ende 2018) ist die Verlängerung der Linie 216 Hildburghausen – Bad Rodach von Montag bis Freitag bis Heldburg mit Verknüpfung an die Linien 217 und 218 zu prüfen. Es können Fahrgastpoten- tiale im Berufs-, Einkaufs- und Freizeitverkehr generiert werden.

38 7.2. SPNV Mit dem Fahrplan 10.12.2017 werden in Grimmenthal direkte Anschlüsse zwischen der Süd·Thüringen·Bahn Eisfeld – Eisenach und dem Regionalexpress Erfurt – Würzburg herge- stellt. Damit verbessert sich die Anbindung der Region in dieser Relation. Nachteilig wirkt sich die Streichung von bisher drei durchgängigen Zugpaaren Meiningen – Erfurt aus. Hier muss künftig in Zella-Mehlis umgestiegen werden. Auf der KBS 569 wird zum 10.12.2017 der Stun- dentakt im Abschnitt Meiningen – Eisfeld auf einen 75/45-Minutentakt verändert, um in Grimmenthal die Anschlüsse herzustellen. Die Kreuzungsmöglichkeiten in den Bf. Themar und Hildburghausen lassen auf der eingleisigen Strecke keine anderen Fahrplanlagen zu. Es können nicht für alle Züge die Busanschlüsse angepasst werden, da netzinterne Bus-zu- Busanschlüsse, Fahrzeiten für Hin- und Rückfahrt und die maximal zulässige Schichtlänge des Fahrpersonals enge Grenzen setzen. Über die Buslinie 205 wird der Landkreis an den ICE-Halt Coburg und den Regionalverkehr Richtung Lichtenfels angeschlossen.

Auf der Strecke Themar – Schleusingen – Bf. Rennsteig ist ergänzend zum Angebot im Nord- abschnitt Ilmenau – Bf. Rennsteig ein touristischer Wochenendverkehr einzurichten. Ausflüg- ler und Urlauber aus der Region Unterfranken und Südwestthüringen soll so die Erreichbarkeit der Region Werra, Rennsteig, UNESCO-Biosphärenreservat Thüringer Wald mit dem ÖPNV er- möglicht werden.

7.3. Mindestverkehrsangebot Ortschaften und Siedlungseinheiten mit mehr als 50 Einwohnern sollen über eine Mindestbe- dienung erreichbar sein. Dazu gehört, dass an Wochenmarkttagen der jeweilige Grundversor- gungsbereich gemäß Kapitel 3 in den Vormittagsstunden (Zeitfenster 8-12 Uhr) für die not- wendigen Einkäufe erreicht werden kann, der Verwaltungssitz angeschlossen ist und die Er- reichbarkeit der Kreisstadt ermöglicht wird. Die Verweildauer für Erledigungen sollte ca. zwei bis drei Stunden betragen. Die Erreichbarkeit ist auch dann gegeben, wenn zwischen zwei Li- nien umgestiegen werden muss. Die Umsteigezeiten sollen 15 Minuten nicht überschreiten. Bei Fahrten im Berufs- und Ausbildungsverkehr ist die zeitliche Lage der Fahrten für eine Auf- enthaltsdauer von 9 Stunden auszulegen.

Für die Hauptlinien wird folgendes Mindestverkehrsangebot definiert: Mindestverkehrsangebot (Fahrten je Richtung hin/rück) Linie Linienverlauf Montag – Freitag Samstag Sonn- und Feiertag 200 Hildburghausen – Suhl 16/16 7/7 6/6 (Stundentakt) (Zweistundentakt) (Zweistundentakt) 203 Masserberg – Schleusingen 8/8 5/5 5/5 (- Suhl) (Zweistundentakt) (Zweistundentakt) 205 Coburg – Schleusingen 8/8 5/5 5/5 (Zweistundentakt) (Zweistundentakt) (Zweistundentakt) 209 Masserberg – Eisfeld 5/5 3/3 3/3 216 Bad Rodach – 6/6 3/3 3/3 Hildburghausen (Zweistundentakt) 217 Weitramsdorf – 6/6 3/3 3/3 Hildburghausen 221 Hildburghausen – Römhild 8/8 3/3 2/2 Tabelle 20: definiertes Mindestverkehrsangebot

39 Das Mindestverkehrsangebot kann mit Ausnahme der Linien 200 und 205 auch über Umstei- geverbindungen realisiert werden. Die Linien 203 und 205 sind in Schleusingen an die Linie 200 anzubinden. Sollte dies nicht möglich sein, sind Durchbindungen bis nach Suhl zu realisie- ren. Parallelverkehre sind zu vermeiden. Die Linien 216, 217 und 221 haben in Hildburghausen vorzugsweise Anschluss von und zur Linie 200 Richtung Suhl, alternativ zur Bahn. Der An- schluss an den ICE im Bahnhof Coburg ist mindestens in der Bedienzeit Montag bis Freitag von 6.00 Uhr bis 18.00 Uhr über Zu- und Abbringerverkehre der Linie 205 vorzunehmen.

Die Schülerbeförderung erfolgt am Morgen zum regulären Beginn der 1. Stunde. Die Beförde- rung nach Unterrichtsende erfolgt nach der 6. und 8. Stunde bzw. nach Hortschluss. Es gibt keine Definitionen bzw. gesetzliche Regelungen zur Beförderungsqualität (Fahrzeit, Umsteige- notwendigkeit, Wartezeiten vor und nach dem Unterricht, Fahrzeugauslastung). Grundschüler sollen nach Möglichkeit direkt und innerhalb von 30 Minuten befördert werden. Für Schüler ab Klassenstufe 5 sind Umstiege zumutbar. Die Beförderungszeit soll 60 Minuten nicht über- steigen. Die Planung der Verkehre erfolgt in Abhängigkeit von Fahrzeug-/Personalbedarf, Fahrzeug-/Personalverfügbarkeit, Fahrzeugauslastung, Wartezeiten, Anschlüsse, etc. Die Wei- terentwicklung von Bildungsangeboten (z. B. Ganztagsschule, Hortbetreuung) kann zu erhöh- ten Anforderungen insbesondere bei Heimfahrten führen. Bisher erfolgte die Schülerbeförde- rung für Grundschüler ausschließlich per Bus. Sollte zukünftig in einzelnen Ortschaften die Be- fahrung mit Standardlinienbussen unmöglich werden (z. B. durch Wegfall bestehender Wen- demöglichkeiten), sind alternative Beförderungsmöglichkeiten, z. B. per Bahn, auch für Grund- schüler in Erwägung zu ziehen.

Es ist sicherzustellen, dass an Wochenenden und Feiertagen die Erreichbarkeit für Besucher von Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen gemäß Abschnitt 4.6.2. mit dem ÖPNV gegeben ist.

7.4. Weitere Ausgestaltung des ÖPNV Für eine bessere Ausgestaltung des ÖPNV ist eine kreisübergreifende Zusammenarbeit mit anderen Verkehrsunternehmen und Aufgabenträgern unabdingbar. Es erfolgen mehrmals im Jahr Arbeitstreffen mit den benachbarten Aufgabenträgern und Verkehrsunternehmen zwecks Abstimmung von Fahrplan, Tarif und Marketing.

Über Bus & Bahn Thüringen e.V. ist die Transdev GmbH in einheitliche Beförderungsbedingun- gen, das Schülerferien-Ticket, das RennsteigTicket und die Datendrehscheibe Thüringen ein- gebunden. Mit Kündigung der BBT-Mitgliedschaft zum 31.12.2017 können Aufgaben per Dienstleistungsvertrag z. B. durch die VMT GmbH erbracht werden.

Freizeitverkehr Durch Zusammenarbeit mit regionalen Partnern, z. B. Biosphärenreservat Thüringer Wald, Ini- tiative Rodachtal, Therme Natur Bad Rodach werden im Freizeit- und Ausflugsverkehr zusätz- liche Potentiale erschlossen. Die vorhandenen Linien und Verkehrsangebote können mit der Einrichtung zusätzlicher Haltestellen und damit einer verbesserten Zugänglichkeit gestärkt werden. Folgende Haltestellen auf bestehenden Linienwegen sind denkbar:

° Autenhausen, Ortsmitte Linie 217 (Landkreis Coburg, Bedienung bestehender Haltestelle) ° Gemünda, Schmiedsgasse Linie 217 (Landkreis Coburg, Bedienung bestehender Haltestelle) ° Gemünda, Ortsmitte Linie 217 (Landkreis Coburg, Bedienung bestehender Haltestelle)

40 ° Ummerstadt, Sulzbach Linie 217 (K 501) ° Ummerstadt, Grünes Band Linie 217 (L 2644) ° Heldburg, Abzweig Billmuthausen Linie 217 (L 2675)

7.5. Tarif Auf den Linien der Transdev GmbH kommt ein degressiv gestaffelter Kilometertarif zur An- wendung (Grundpreis 0,21 €/km), verbunden mit einer höheren Rabattierung der Zeitkarten. Neben Einzelfahrscheinen werden durch das Fahrpersonal Tagesnetzkarten, 6-Fahrtenkarten, Wochenkarten, Monatskarten und Jahreskarten ausgegeben. Für Schüler, Auszubildende und Studenten gibt es ermäßigte Tarife. Eine Tarifanerkennung bzw. Umsteigefahrscheine zwi- schen Transdev, OVG und SNG gibt es nicht. Transdev und MBB erkennen Fahrscheine auf den gemeinsam befahrenen Streckenabschnitten Haina – Römhild, Westefeld – Römhild, Sülzdorf – Römhild und Eicha – Römhild gegenseitig an.

Die Tarifkilometrierung ist für den Fahrgast nicht ersichtlich. Eine Fahrpreisermittlung ist vor dem Fahrtantritt daher nur schwer möglich. Einfacher anwendbar wäre ein Zonentarif, bei dem die Fahrpreisermittlung durch das Auszählen der zu durchfahrenen Tarifzonen bemessen wird. Eine Anwendung von Tarifzonen wäre im Zusammenhang mit einem Verkehrsverbund denkbar. Eine Tarifberatung erhalten Fahrgäste u. a. im WerraBus-Servicebüro in der Bahn- hofstraße 10a in Hildburghausen und telefonisch beim Verkehrsunternehmen.

Verkehrserhebung VMT Der Landkreis Hildburghausen beteiligte sich zusammen mit weiteren Thüringer Landkreisen und kreisfreien Städten an der Verkehrserhebung Mittelthüringen 2014 und der darauf auf- bauenden Machbarkeitsstudie des Verkehrsverbundes Mittelthüringen (VMT) – Erweiterung des Verbundraumes Mittelthüringen.

Zielsetzung der Untersuchung war die Ermittlung belastbarer Abschätzungen der finanziellen Auswirkungen für Aufgabenträger, Verkehrsunternehmen und Fahrgäste im Falle einer Erwei- terung des VMT auf das Territorium der an der Untersuchung beteiligten Gebietskörperschaf- ten. Die Verkehrserhebung wurde von Februar 2014 bis Januar 2015 erstellt, die Machbar- keitsstudie mit erheblicher Verzögerung im September 2016 vorgelegt.

Grundlegende Änderungen im Falle Beitritt VMT: 1. Beschlüsse zum Tarif fassen die Verkehrsunternehmen. Derzeit bestimmt gemäß EU- Vergabe der Landkreis Hildburghausen den Tarif für sein Bedienungsgebiet. 2. Umstellung Tarifsortiment und Tarifbestimmungen ‰ Investition in Fahrzeugentwer- ter und Erweiterung Fahrscheindrucker für elektronisches Ticketing erforderlich 3. Gemeinsamer Tarif ermöglicht Fahrgast Nutzung verschiedener Verkehrsunterneh- men mit einem Fahrschein ‰ Einnahmeaufteilungsverfahren notwendig ‰ Erfassung durch automatische Fahrgastzählsysteme ‰ Investitionen erforderlich 4. Gemeinsamer Tarif ermöglicht Fahrgast Nutzung verschiedener Verkehrsunterneh- men mit einem Fahrschein ‰ es entstehen Durchtarifierungsverluste weil ein Fahr- schein über alle Verkehrsmittel für Fahrgast günstiger ist als der Kauf einzelner Fahr- scheine nach Umsteigevorgang ‰ Verluste sind von den Aufgabenträgern dauerhaft auszugleichen

41 5. Nutzung Knowhow Verkehrsverbund und durch die Zusammenarbeit im Verkehrsver- bund Nutzung des Knowhows der anderen Verkehrsunternehmen ‰ gewinnt ange- sichts der fortschreitenden Digitalisierung und höheren Komplexität der Arbeitsab- läufe stark an Bedeutung

Anhand der ermittelten Nachfragewerte wurde der Landkreis Hildburghausen als Region mit weniger großen Nachfragebeziehungen zum Verbundgebiet jedoch größerer Nachfrage inner- halb des Erweiterungsgebietes (Eisenach, LK HBN, LK SM, Stadt Suhl) eingestuft.

Für den Landkreis Hildburghausen (Transdev) wurden folgende Kosten (ohne Förderung) an- hand des zum Erhebungszeitpunkt gültigen Schlüssels ermittelt: ° 103.709 € für automatische Fahrgastzählsysteme ° 132.510 € Aufrüstung der Fahrscheindrucker ° 8.064 € jährlicher Verlustausgleich (durch LK HBN an VMT 0,44 % von 1,833 Mio. €)

Nicht benannt wurden die jährlichen Anteile an den Overheadkosten (Betriebskosten) des VMT, die von den Verkehrsunternehmen bzw. den Aufgabenträgern zu entrichten wären.

Im Falle eines Beitritts des Landkreises Schmalkalden-Meiningen und der Stadt Suhl zu einem Verkehrsverbund, wäre ein Beitritt des Landkreises Hildburghausen aufgrund der Verkehrs- verflechtungen zu empfehlen.

Aufgrund der erheblichen Anpassungen soll angesichts der aktuellen personellen und techni- schen Ausstattung der Verkehrsunternehmen und Aufgabenträger, abhängig vom Ausgang der Gebietsreform, in einem Zwischenschritt zunächst ein gemeinsamer Zonentarif der Land- kreise Hildburghausen und Schmalkalden-Meiningen erarbeitet werden. Dieser Zonentarif soll sich als Gemeinschaftstarif der StPNV-Unternehmen beider Landkreise in seiner Form und sei- nem Tarifsortiment weitgehend am Verbundtarif Mittelthüringen orientieren und im Jahre 2019 eingeführt werden.

7.6. Barrierefreiheit Bei der Planung und Ausgestaltung des ÖPNV sind die Belange der in ihrer Mobilität einge- schränkten Personen und der in besonderer Weise auf den ÖPNV angewiesenen Personen angemessen zu berücksichtigen. 35 Der barrierefreie Ausbau des ÖPNV hat bis zum 01.01.2022 zu erfolgen. 36 Barrierefrei bedeutet u. a. einen stufenlosen Einstieg in die Fahrzeuge, kontrast- reiche Gestaltung der Fahrzeuginnenräume, ausreichende Festhaltemöglichkeiten für Men- schen unterschiedlicher Körpergrößen, optische und akustische Fahrgastinformationen, gute Lesbarkeit und kontrastreiche Gestaltung von Fahrplänen und Informationsmedien, Beach- tung der erforderlichen Anbringungshöhe an Haltestellen und in Fahrzeugen sowie ausrei- chende Beleuchtung an Haltestellen. 37

35 vgl. §2 (7) ThürÖPNVG 36 vgl. §8 (3) PBefG 37 vgl. Verband Deutscher Verkehrsunternehmen, Barrierefreier ÖPNV in Deutschland, 2003 42

Abbildung 16: barrierefrei ausgebaute Haltestelle Eisfeld, Justus-Jonas-Straße

Die Investitionstätigkeit (vgl. Punkt 9.3) und die erforderliche Investitionsförderung reichen aus heutiger Sicht bei Weitem nicht aus, dieses Ziel zu erreichen.

Abbildung 17: barrierefreie Haltestelle Schleusingen Zentrale Haltestelle mit barrierefreiem Niederflurbus

Die Anforderungen an barrierefreie Fahrzeuge im ÖPNV sowie Zugangsstellen sind sehr um- fangreich:

Einstieg ° stufenloser, nahezu schwellen- und spaltenloser sowie neigungsarmer Zugang für alle Fahr- gäste ° Einsatz von Niederflurfahrzeugen (alternativ Hochbodenbusse mit Hublift) ° Abweichung vom Grundsatz des Einsatzes von Niederflurfahrzeugen nur in begründeten Ausnahmefällen und nur im Auftragsverkehr; dann auch nur unter Einhaltung der Bestim- mungen des Anhangs VII der „Richtlinie 2001/85/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 20.11.2001 über besondere Vorschriften für Fahrzeuge zur Personenbeförde- rung mit mehr als acht Sitzplätzen außer dem Fahrersitz“ (sog. Omnibusrichtlinie) ° Lift oder Rampe (mechanisch oder elektrisch): für Busse an mindestens einer Tür und ge- mäß Richtlinie 2001/85/EG ausgebildet ° Haltestangen oder –griffe im Eingangsbereich, jedoch nicht als Mittelstange oder vergleich- bare Hindernisse ausgebildet

43 ° leichtgängig, taktil erfassbare und möglichst großflächige Anforderungstasten außerhalb des Fahrzeuges auf einer Höhe von 85 cm oberhalb der standardmäßig vorderen Haltestel- len-/Bahnsteighöhe; bei Differenz der vorhandenen Haltestellen-/Bahnsteighöhen von mehr als 20 cm mindestens zwei Anforderungstasten in unterschiedlicher Bedienhöhe ° leicht erkennbare, standardisierte Piktogramme am barrierefreien Fahrzeugzugang ° kontrastreiche Gestaltung der Türen und des gesamten Eingangsbereichs einschließlich der Haltegriffe, Bedienelemente und Piktogramme ° akustische Fahrzielinformationen außen ° kontrastreiche optische Fahrzielinformationen außen am Bus, am Heck und entlang der Längsseite des Fahrzeuges

Innenraum ° stufenlose, schwellenlose und neigungsfreie Gänge und Bewegungsflächen im Bereich der Stellplätze für Rollstuhlnutzernutzer und der besonderen Sitzplätze für behinderte Fahr- gäste ° ausreichende Bewegungsflächen und Bewegungsräume in Gängen, an Stell- und Sitzplät- zen, in Toiletten und Servicebereichen ° Bewegungsfläche im Eingangsbereich und am Stellplatz für Rollstuhlnutzer: mindestens 150 cm x 150 cm ° multifunktionale Fläche mit einer Breite oder Länge von mindestens 180 cm, wobei sich diese Fläche mit den Bewegungsflächen für Rollstuhlnutzer überschneiden darf ° WC-Gestaltung in sinngemäßer Anwendung der E DIN 18030 Barrierefreies Bauen (Nov. 2002) ° keine Einschränkung der Bewegungsräume oberhalb der Bewegungsflächen bis zu einer Höhe von 230 cm ° Durchgang durch Türen und in Gängen, Türbreiten mindestens 90 cm, Gangbreiten mög- lichst 120 cm, aber mindestens 90 cm, Vollautomatischer Türbetrieb ° alle Bedienelemente und Kommunikationselemente kontrastreich erhaben gestalten, vgl. E DIN 18030 (Nov. 2002) ° Kennzeichnung aller Bedienelemente mit leicht erkennbaren und standardisierten Pikto- grammen ° Nutzung des Fahrzeuges und seiner Innenausstattung muss ohne die Notwendigkeit zur sprachlichen Kommunikation möglich sein (z. B. keine Notwendigkeit zum Gebrauch einer Gegensprechanlage)

Optik ° Wahrnehmbarkeit optischer Angaben in kurzer Entfernung, mit kontraststarker Gestal- tung, blendfrei und mit angemessener Schriftgröße, vgl. E DIN 18030 (Nov. 2002) ° leichte Wahrnehmung, Erkennung und Unterscheidung aller Ausstattungselemente (Türen, Gänge, Podeste, Sitze, Stehflächen) durch kontraststarke Gestaltung und Vermeidung von Blendung durch Lichtquellen, vgl. E DIN 18030 (Nov. 2002)

Akustik ° für den Geräuschpegel und Nebengeräusche im öffentlichen Bereich ausgelegte akustische Darreichung aller Informationen zu Endhaltestelle, Fahrverlauf, nächster Haltestelle, Um- steigemöglichkeiten, etc., vgl. E DIN 18030 (Nov. 2002)

44 Probleme bezüglich der Barrierefreiheit gibt es häufig an den Haltestellen des StPNV, die in vielen Fällen nicht den Forderungen entsprechen. Dies ist im Planungszeitraum insbesondere bei der Neugestaltung von Haltestellen, zwingend zu beachten. Pro Siedlungseinheit ist zu- nächst mind. eine StPNV-Zugangsstelle barrierefrei auszubauen. Haltestellen, die aufgrund ih- rer Frequentierung und ihres Nutzungszwecks (z. B. Haltestelle ohne Zuwegung im Wald) nicht barrierefrei ausgebaut werden können, sind im Haltestellenkataster (siehe Anlage) entspre- chend kategorisiert. Haltestellen mit einer Frequentierung von weniger als 10 Ein- und Aus- steiger pro Woche bzw. in denkmalgeschützten Bereichen vom barrierefreien Ausbau gemäß Haltestellenkataster Kategorie 4 ausgenommen. Es ist zu prüfen, ob die Ausrüstung der Om- nibusse mit Rampen bei nicht erhöhten Bordsteinen den gesetzlichen Anforderungen zur Bar- rierefreiheit genügt bzw. Alternativlösungen entwickelt werden.

Abbildung 18: Haltestelle Ratscher, Stausee in Fahrtrichtung Schleusingen - mangels Zuwegung und Frequen- tierung ist ein barrierefreier Ausbau kaum sinnvoll

Anforderungen an barrierefreie Haltepunkte im ÖPNV und SPNV ° Haltepunkte müssen über eine barrierefreie Zuwegung erreichbar sein ° direkt erschlossener Zugang zum Bahnsteig über selbstbedienbare Aufzüge (einschl. Schrägaufzüge) oder Rampen (max. 6% Steigung) ° zur weiteren Ausgestaltung von Zuwegungen, Rampen etc. vgl. E DIN 18030 (Nov. 2002) ° Transportbänder dürfen nicht zur Überwindung von Höhendifferenzen installiert werden ° Oberflächenbeläge sind rutschhemmend vorzusehen und müssen bei jeder Witterung ge- fahrlos zu nutzen sein ° Aufmerksamkeitsfelder sind als farbig kontrastierende, taktile und akustische Orientie- rungshilfen für blinde, seh- und hörbehinderte Menschen vorzusehen, taktile Orientie- rungshilfen müssen vor Gefahrenstellen einen Aufmerksamkeitshinweis geben, vgl. DIN 32984 und E DIN 18030 (Nov. 2002) ° Für sehbehinderte und blinde Fahrgäste sind zusätzlich akustische Informationsquellen (Fahrplan- und Haltestellenansagen) zu installieren. ° Höhendifferenzen zwischen Bahnsteig und Fahrzeugboden sowie Spaltbreiten sind mittels fahrzeuggebundenen Einstieghilfen zu überwinden ° Bedienungshöhe der Grundfunktionen an Automaten 0,85 m zu erforderlichen/erlaubten Abweichungen vgl. E DIN 18030 (Nov. 2002) zur Gestaltung barrierefreier Automaten vgl. DIN-Fachbericht 124 Gestaltung barrierefreier Produkte ° deutlich wahrnehmbare Informationshinweise ° Darreichung von Informationen grundsätzlich nach dem Zwei-Kanal-Prinzip vgl. DIN-Fach- bericht 124

45

Die eingesetzten Busse müssen ab 1. Januar 2022 die Kriterien zur Barrierefreiheit gemäß §8 Abs. 3 PBefG einhalten. Ausnahmen zur Barrierefreiheit sind im Los 2 für nur an Schultagen im Schülerverkehr genutzte Fahrten (Symbol „S“ in der Fahrplantabelle) bis zum 31.12.2029 zu- lässig. Im Los 1 ist nur der Einsatz barrierefreie Busse zugelassen. Der eingesetzte Fahrzeug- park kann zum vom Gesetzgeber bestimmten Termin nicht fristgerecht umgestellt werden, ohne dass der Aufgabenträger erhebliche Mehrkosten zu tragen hätte. Zudem sind die gerin- geren Beförderungskapazitäten, insbesondere bei den Sitzplätzen, im Schülerverkehr im Los 2 hinderlich, was aufgrund der in den nächsten Jahren teilweise steigenden Schülerzahlen zu Fahrzeugmehrbedarf führen würde. Dies kann durch den Einsatz von Hochbodenbussen mit größeren Beförderungskapazitäten abgewendet werden.

8. Verkehrsvertrag ab 01.01.2020

Dieser Nahverkehrsplan legt den Grundstein für den Vertragszeitraum des neuen Verkehrs- vertrages mit einer Laufzeit vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2029. Nach der Vorabbekanntma- chung Art. 7 Abs. 2 VO (EG) 1170/2007 im Jahre 2018 erfolgt in 2019 die Vergabe nach Art. 5 VO (EG) 1170/2007 mit Betriebsaufnahme am 01.01.2020.

8.1. Linien und Fahrplan Die Verkehrsleistungen im Landkreis Hildburghausen werden in zwei Losen vergeben. Im Vergabeverfahren darf ein Bieter beide Lose erlangen.

Los 1 „Linien 200, 205, 212“

Los 1 „Linien 200, 205, 212“ Linie Linienführung 200 Hildburghausen – Schleusingen – Suhl 205 Schleusingen – Eisfeld – Coburg 212 Eisfeld – Bockstadt Tabelle 21: Zuordnung der Linien zum Los 1

Das Los 1 hat eine jährliche Gesamtfahrleistung von ca. 607.000 Fahrplankilometern.

Los 2 „Regional- und Stadtbusverkehr im Landkreis Hildburghausen“

Los 2 „Regional- und Stadtbusverkehr im Landkreis Hildburghausen“ Linie Linienführung 201 Schleusingen – Breitenbach – Altendambach – Suhl (ehemals Linie 809) 202 Hildburghausen – Schleusingen – Schmiedefeld – Bf. Rennsteig 203 Masserberg – Schönbrunn – Schleusingen – Suhl 206 Masserberg – Schnett – Schönbrunn – Masserberg 207 Masserberg – Schwarzbach – Brattendorf – Hildburghausen 208 Eisfeld – Gießübel 209 Eisfeld – Crock – Masserberg 210 Eisfeld – Stelzen 211 Hildburghausen – Bürden – Brattendorf – Gießübel 213 Hildburghausen – Eisfeld – Hinterrod

46 214 Schleusingen – Waldau – Gießübel 216 Hildburghausen – Bad Rodach – Hellingen 217 Hildburghausen – Heldburg – Weitramsdorf 218 Hildburghausen – Westhausen – Maroldsweisach 220 Hildburghausen – Gleichamberg – Römhild 221 Hildburghausen – Römhild – Bad Königshofen 222 Hildburghausen – Dingsleben 223 Themar – St. Bernhard – Hildburghausen 224 Themar – Wachenbrunn 225 Schleusingen –Themar – Eichenberg 226 Suhl – Schleusingen – Themar 231 Hildburghausen – Schleusingen – Schleusingerneudorf 236 Stadtverkehr Hildburghausen 252 Schleusingen – Hirschbach – Altendambach 821 Gottfriedsberg – Geisenhöhn – Schleusingen 260-D Hinterrod – Crock – Poppenwind – Großmannsrod – Hildburghausen 262-C Stresshausen – Seidingstadt – Adelhausen - Eishausen – Streufdorf 265-C Völkershausen – Gellershausen - Holzhausen – Heldburg – Hellingen 268-A Merbelsrod – Schwarzbach – Brattendorf – Crock – Sachsenbrunn 268-B Oberwind – Waffenrod – Crock 268-C Mausendorf – Stelzen – Saargrund – Sachsenbrunn – Crock Tabelle 22: Zuordnung der Linien zum Los 2

Die Jahresleistung im Los 2 beträgt ca. 1,9 Millionen Fahrplankilometer zuzüglich rund 75.000 Fahrplankilometer auf Rufbusbasis.

Der Auftraggeber behält sich vor, von den Linienbeschreibungen abweichende Vorgaben zu stellen und die Streckenführungen insbesondere bei geänderten Rahmenbedingungen anzu- passen (vgl. Abschnitt 7.1.) Die Ausführungen im Nahverkehrsplan, speziell zu Mindestbedie- nungen (vgl. Abschnitt 7.3), sind bindend. Der Auftraggeber weist darauf hin, dass sich durch externe Einflüsse, die er nicht zu verantworten hat (z. B. Kreisgebietsreform), Änderungen der Leistungen ergeben können. Das Verkehrsunternehmen hat rechtzeitig vor der Verkehrsaufnahme die Strecken zu befah- ren und die Nutzbarkeit der Straßen und Anlagen mit den von ihm für den Einsatz geplanten Fahrzeugen zu prüfen. Der Auftraggeber ist unverzüglich über die vom Verkehrsunternehmen ggf. festgestellten Konfliktpunkte zu informieren.

Aufgrund des stellenweise sehr schlechten Straßenzustandes ist generell vom Einsatz von Leichtbaubussen abzusehen sowie der Einsatz von Standardlinienbussen mit einer Reifen- größe kleiner als 275/70 R 22,5 nicht zu empfehlen. Es sind Busachsen mit Einzelradaufhän- gung und Luftfederung zu bevorzugen. Bei Kleinbussen ist die Verwendung von vollwertigen Omnibuskonstruktionen mit Luftfederung (Midibusse) den Modellen auf Transporterbasis vorzuziehen.

8.2. Betriebsleitstelle und Erreichbarkeit des Verkehrsunternehmens In der Zeit, während der dem Verkehrsunternehmen die Betriebs- und Beförderungspflicht nach §§ 21 und 22 PBefG obliegt, muss die Erreichbarkeit eines verantwortlichen Disponenten oder einer Betriebsleitstelle des Verkehrsunternehmens gewährleistet sein. Nach 16.00 Uhr

47 sowie an Wochenenden kann ein Fahrer diese Funktion übernehmen. Dieser muss vom Ver- kehrsunternehmen mit ausreichender Entscheidungsbefugnis ausgestattet sein und in seinem Fahrzeug über Mobilfunk mit Freisprechanlage verfügen. Das Verkehrsunternehmen stellt sicher, dass der zuständige Disponent bzw. die Betriebsleit- stelle innerhalb von 10 Minuten telefonisch erreichbar ist. Sie ist grundsätzlich über Mobilfunk und Telefon aus dem öffentlichen Netz zu gewährleisten. Die Erreichbarkeit aus dem öffentli- chen Festnetz ist zu einem Tarif von maximal 12 Ct./Min. aus allen von den ausschreibungsge- genständlichen Linien erschlossenen Orten sicher zu stellen. Das Verkehrsunternehmen richtet eine feste Notfallnummer ein, unter der der Auftraggeber den verantwortlichen Disponenten bzw. die Betriebsleitstelle während der Betriebszeiten in der oben geforderten Zeitspanne erreichen kann.

Die Aufgabe des Disponenten/der Betriebsleitstelle besteht in der Gewährleistung des ord- nungsgemäßen Fahrbetriebes. Der zuständige Disponent/die Betriebsleitstelle ist insbeson- dere dafür verantwortlich, dass ° im Falle von Betriebsstörungen die betreffenden Abhilfemaßnahmen eingeleitet werden, ° Entscheidungen zur Weiterbeförderung der Fahrgäste bei Anschlussversäumnissen oder Betriebsstörungen getroffen werden, ° das Fahrpersonal unverzüglich über aktuelle Verkehrssituationen informiert wird. Der Disponent/die Betriebsleitstelle muss vom Verkehrsunternehmen ermächtigt und in der Lage sein, abschließende Entscheidungen zur Beseitigung der Betriebsstörung bzw. zur Siche- rung der Weiterbeförderung der Fahrgäste zu treffen sowie entsprechende Weisungen an das Fahrpersonal zu geben.

8.3. Kundenservicebüro Das Verkehrsunternehmen betreibt am zentralen Punkt im Verkehrsgebiet, am Busbahn- hof/Bahnhof Hildburghausen (Hildburghausen Bahnhofstraße/Friedrich-Rückert-Str.) ein Kun- denservicebüro mit einer Präsenszeit von 35 Wochenstunden, verteilt auf Montag bis Freitag (außer Feiertage) mit Kernöffnungszeiten von 9.00 bis 12.00 Uhr und von 13.00 bis 16.00 Uhr. Das Kundenservicebüro dient der Fahrgastinformation, der Fundsachenbearbeitung, der An- nahme von Rufbusbestellungen und dem Beschwerdemanagement. Das Kundenservicebüro kann mit der Betriebsleitstelle als eine räumliche Einheit betrieben werden, jedoch ist eine personelle Trennung Disponent/Mitarbeiter Kundenservicebüro vorzunehmen (Ausnahmen Krankheit, Urlaub, Fortbildung o. ä. eines Mitarbeiters). Während der Kernöffnungszeiten ist die telefonische Erreichbarkeit des Kundenservicebüros zum Ortstarif zu gewährleisten.

8.4. Fahrzeuge

8.4.1. Anforderungen an eingesetzte Fahrzeuge Das Verkehrsunternehmen hat auf den ausgeschriebenen Linien für die Fahrten im Linienver- kehr Busse einzusetzen, die für den Einsatz im Linienverkehr geeignet und zugelassen sind. Das Verkehrsunternehmen hat die Befahrbarkeit der Strecken und die Anfahrbarkeit der Hal- testellen mit den von ihm gewählten Fahrzeugen zu prüfen.

In der Außengestaltung hat sich das Verkehrsunternehmen an folgende Vorgaben zu halten:

48 Artikel Verwendete Farbtöne Druckprodukte (Titel) Grundfarbe weiß, Designelemente hellgrün Unternehmensauftritt Grundfarbe weiß, Designelemente hellgrün Haltestellen - Wartehäuschen - je nach Gemeinde - Haltestellenschilder - VZ 224 auf weißem Grund, bei Neubeschaffung: An- gabe Hst.-Name, Verkehrsunternehmen, Linien- nummer - Fahrplankästen - RAL-Nr. 1023 (Verkehrsgelb) Omnibusse Grundfarbe Reinweiß RAL 9010 Fahrzeugunterkante in Höhe Stoßfänger zwei Zierstreifen ca. 10 cm breit, unterer Zierstreifen hellgrün, oberer Zier- streifen unternehmensindividuell Tabelle 23: Außengestaltung ab 01.01.2020

Regelfahrzeuge Lose 1 und 2

49 Techn. Merkmale Alter (Bezugsgröße: zum Einsatzzeitpunkt 38 im Durchschnitt 9 Jahre Erstzulassung) (bei Renovierung max. 15 Jahre) 39 max. Kilometerleistung zum Einsatzzeitpunkt max. 850.000 km Motor ausreichende Motorisierung für die topografische Situation im jeweiligen Los Umweltnorm mindestens Umweltnorm Euro IV oder besser Ein- und Ausstieg gemäß §8 Abs. 3 PBefG ab 01.01.2022 mind. ein Niederflureinstieg pro Fahrzeug, alternativ max. jeweils 3 Stufen an beiden Türen, wenn an mindestens einer Tür ein Rollstuhlhublift vorhanden ist Ausnahmen im Los 2: definierte Fahrten im Schülerverkehr Türen mind. zwei Türen (Türbreite vorn mind. 0,80 m, zweite Tür mind. 0,90 m gemäß Anforderungen Barrierefreiheit) Ausstattung Fahrgastkomfort Fußbodenhöhe max. Einstiegshöhe 380 mm, bei einer Höhe von über 300 mm über der Fahrbahn sind Haltegriffe oder Haltestangen im Bereich der Ein- und Ausstiege anzubringen, die insbesondere von Schülern benutzt und damit von der Fahrbahn aus erreicht werden können zwischen 1. und 2. Tür Fußboden ohne Querstufen, zwischen hinterer Tür und Heck max. zwei Querstufen (Bezug: Höhe der oberste Stufe am Einstieg) Fußbodenbelag rutschhemmender Belag Sitze mind. 40 Sitzplätze Gesamt Steh- und mind. 75 Plätze Sitzplätze Sondernutzungsfläche Fläche im Bereich der zweiten Tür für mindestens einen Rollstuhl oder zwei Kinderwagen; stufenfreie Erreichbarkeit von der zweiten Tür (Bezug: oberste Stufe des Einstiegs) Haltestangen und Für Stehplätze müssen geeignete Halteeinrichtungen in ausreichender –griffe Anzahl vorhanden sein. Sie müssen so angeordnet und beschaffen sein, dass sie auch von Schülern aller Altersklassen benutzt werden können. Behindertenfreund- zwei Behindertenplätze mit besonderen Haltegriffen lichkeit Heizung/Lüftung/ Klimaanlage Klimatisierung

38 Als Einsatzzeitpunkt gilt der jeweilige Tag im Zeitraum der Vertragslaufzeit, an dem das Fahrzeug vom Auf- tragnehmer für die Verkehrserbringung genutzt wird. 39 Mindestanforderungen an die Renovierung: komplette Rostbeseitigung, Sitzpolstererneuerung, Erneuerung abgenutzten oder schadhaften Fußbodens, Erneuerung abgenutzter oder schadhafter Sitzlehnen und Sitze, Er- neuerung schadhafter Griffe oder Haltestangen, Erneuerung oder Neulackierung abgenutzter Griffe oder Hal- testangen, Erneuerung der Verschleißteile 50 Ausstattung Vertrieb & Kommunikation Fahrzeugbordrechner 1 Fahrzeugbordrechner ITCS Soll-IST-Abgleich Fahrplan, Steuerung Fahrzeugzielanzeigen, Haltestellenansage und –anzeige, Kommunikation mit Leitstelle, GPS- Positionierung Der ITCS-fähige Fahrzeugbordrechner kann mit dem Fahrscheindrucker kombiniert sein. Fahrscheindrucker 1 Fahrscheindrucker pro Fahrzeug; Fahrerarbeitsplatz ist mit Zahltisch und Geldwechsler auszustatten Fahrgastinformation im landesbedeutsamen Busnetz (Linien 200, 205) elektronische innen Haltestellenansage und Haltestellenanzeige Sonstige 1 Dispenser für Folder (Format 140 x 300 mm auch geeignet für Format Fahrgastinformation 100 x 210 mm) im Bereich der hinteren Tür; innen eine Werbetafel (Plakathalter DIN A3 hochkant) an der Rückwand des Fahrerplatzes oder in Höhe der hinteren Tür Lausprecheranlage Lautsprecheranlage innen; Mikrofon für Fahrer Fahrgastinformation • Außenanzeigen als Vollmatrixanzeige „Linien-Nr. und Fahrtziel“ (Front außen und rechte Fahrzeugseite) • Außenanzeige als Vollmatrixanzeige „Linien-Nr.“ Heck • Weitere Anforderungen: Anzeige transflektiv, gelb oder weiß auf dunklem Grund Betriebliche Betriebsfunk zur Betriebsleitstelle des Auftragnehmers oder Mobiltelefon Kommunikation mit Freisprechanlage am Fahrerarbeitsplatz Bus- zu Bus-Kommunikation über ITCS/Fahrscheindrucker (Funktion Gruppennahruf) Datenaustausch über ITCS/Fahrscheindrucker für Datendrehscheibe Thüringen (Beauskunftung in Echtzeit) Erscheinungsbild Äußeres Grundfarbe Reinweiß (RAL 9010), an Fahrzeugunterkante in Höhe Erscheinungsbild Stoßfänger zwei Zierstreifen jeweils max. 10 cm breit, der untere Zierstreifen in Hellgrün, der oberer Zierstreifen unternehmensindivuduell, Außenwerbung auf max. 40 % der Fahrzeugfläche, Fensterflächen dürfen zu max. 25 % mit Werbung beklebt werden Tabelle 24: Anforderungskatalog Regelfahrzeuge Los 1 und 2

Low-Entry-Busse (Tiefeinstiegsbusse) sind zulässig, wenn zwischen der unterste Trittfläche beim Ein- und Ausstieg an der zweiten Tür und dem Niveau des zwischen zweiter Tür und Heck liegenden Fahrgastraums max. zwei Stufen vorhanden sind.

Aufgrund des stellenweise sehr schlechten Straßenzustandes ist generell vom Einsatz von Leichtbaubussen abzusehen sowie der Einsatz von Standardlinienbussen mit einer Reifen- größe kleiner als 275/70 R 22,5 nicht zu empfehlen. Es sind Busachsen mit Einzelradaufhän- gung und Luftfederung zu bevorzugen. Bei Kleinbussen ist die Verwendung von vollwertigen Omnibuskonstruktionen mit Luftfederung (Midibusse) den Modellen auf Transporterbasis vorzuziehen.

Kleinbusse Los 1 und 2

51 Techn. Merkmale Alter (Bezugsgröße: zum Einsatzzeitpunkt max. 16 Jahre Erstzulassung) Max. Kilometerleistung zum Einsatzzeitpunkt max. 850.000 km Motor ausreichende Motorisierung für die topografische Situation im jeweiligen Los Ein- und Ausstieg, Türen mind. ein stufenfreier Einstieg mit mind. 0,90 m Türbreite gemäß Anforderungen Barrierefreiheit Ausstattung Fahrgastkomfort Fußbodenhöhe max. Einstiegshöhe 380 mm, bei einer Höhe von über 300 mm über der Fahrbahn sind Haltegriffe oder Haltestangen im Bereich der Ein- und Ausstiege anzubringen, die insbesondere von Schülern benutzt und damit von der Fahrbahn aus erreicht werden können zwischen Niederflurplattform und weiterem Bereich max. zwei Querstufen (Bezug: Höhe der oberste Stufe am Einstieg) Fußbodenbelag rutschhemmender Belag Sitze mind. 10 Sitzplätze Gesamt Steh- und mind. 15 Plätze Sitzplätze Sondernutzungsfläche Fläche im Niederflurbereich für mindestens einen Rollstuhl oder einen Kinderwagen; stufenfreie Erreichbarkeit vom Einstieg (Bezug: oberste Stufe des Einstiegs) Haltestangen und Für Stehplätze müssen geeignete Halteeinrichtungen in ausreichender –griffe Anzahl vorhanden sein. Sie müssen so angeordnet und beschaffen sein, dass sie auch von Schülern aller Altersklassen benutzt werden können. Behindertenfreund- zwei Behindertenplätze mit besonderen Haltegriffen lichkeit Heizung/Lüftung/ Standardbelüftung und –heizung Klimatisierung Ausstattung Vertrieb & Kommunikation Fahrzeugbordrechner 1 Fahrzeugbordrechner ITCS Soll-IST-Abgleich Fahrplan, Steuerung Fahrzeugzielanzeigen, Haltestellenansage und –anzeige, Kommunikation mit Leitstelle, GPS- Positionierung Der ITCS-fähige Fahrzeugbordrechner kann mit dem Fahrscheindrucker kombiniert sein. Fahrscheindrucker 1 Fahrscheindrucker pro Fahrzeug; Fahrerarbeitsplatz ist vom Auftragnehmer mit Zahltisch und Geldwechsler auszustatten Fahrgastinformation LCD-Matrix-Innenanzeige, TFT-Multifunktionsinnenanzeige o.Ä. zur innen Anzeige der nächsten Haltestelle und integrierter Anzeige „Wagen hält“ Lausprecheranlage Lautsprecheranlage mit mind. 2 Lautsprechern innen; Mikrofon für Fahrer Fahrgastinformation alphanumerische Matrixanzeige Front, rechte Fahrzeugseite und Heck; außen Front und rechte Fahrzeugseite Anzeige Liniennummer und Fahrtziel, Heck Anzeige der Liniennummer Sonstige 1 Dispenser für Folder (Format 140 x 300 mm auch geeignet für Format Fahrgastinformation 100 x 210 mm); innen eine Werbetafel (Plakathalter DIN A3 hochkant) im Bereich der Sondernutzungsfläche

52 Betriebliche Betriebsfunk zur Betriebsleitstelle des Auftragnehmers oder Mobiltelefon Kommunikation mit Freisprechanlage am Fahrerarbeitsplatz Bus- zu Bus-Kommunikation über ITCS/Fahrscheindrucker (Funktion Gruppennahruf) Datenaustausch über ITCS/Fahrscheindrucker für Datendrehscheibe Thüringen (Beauskunftung in Echtzeit) Erscheinungsbild Äußeres Grundfarbe Reinweiß (RAL 9010), an Fahrzeugunterkante in Höhe Erscheinungsbild Stoßfänger zwei Zierstreifen jeweils max. 10 cm breit, der untere Zierstreifen in Hellgrün, der oberer Zierstreifen unternehmensindivuduell, Außenwerbung auf max. 40 % der Fahrzeugfläche, Fensterflächen dürfen zu max. 25 % mit Werbung beklebt werden Tabelle 25: Anforderungskatalog Kleinbusse Los 1 und 2

8.4.2. Werbung an und in den Fahrzeugen Fremdwerbung im Fahrzeuginnenraum darf nur in separaten Werbetafeln (Klapprahmen) bzw. in Form von Swing Cards, Sead Ads und Traffic Floor veröffentlicht werden. Fremdwer- bung über Bild- und/oder Tonwiedergabegeräte ist nicht gestattet. Nicht zulässig ist Werbung mit politischen und weltanschaulichen Aussagen. Ausgeschlossen ist weiterhin Werbung mit gewaltverherrlichendem, rassenhetzerischem und pornografi- schem Inhalt. Die Folien im Bereich der Fensterflächen sind so anzuordnen bzw. zu gestalten, dass sie die Orientierungsmöglichkeiten und das Sicherheitsempfinden der Fahrgäste nicht negativ beein- flussen (aus dem Fahrzeug muss der Blick nach außen auch bei Dunkelheit und bei Nieder- schlag grundsätzlich gewährleistet sein). Es darf nur maximal 25 Prozent der Fensterfläche für Werbezwecke genutzt werden. 75 Prozent der Fensterfläche sind generell von jeglicher Ge- staltung und Beschriftung freizuhalten. Generell sind max. 40 Prozent der Fahrzeugfläche für Werbezwecke zulässig. Das Verkehrsunternehmen stellt dem Auftraggeber die Außenflächen von vier Regelfahrzeu- gen für Eigenwerbung zur Verfügung. Im Falle der Nutzung der Außenflächen durch den Auf- traggeber hat das Verkehrsunternehmen die Fahrzeuge für das Anbringen der Beklebung bis zu zweimal im Jahr kostenfrei zur Verfügung zu stellen. Die Regelfahrzeuge sind mit einem Dispenser für Folder (Format 140 x 300 mm auch geeignet für Format 100 x 210 mm) und einer Werbetafel (Plakathalter DIN A3 hochkant) im Bereich der Sondernutzungsfläche auszustatten. Die hier veröffentlichten Materialien werden durch den Auftraggeber gestellt. Nicht durch den Auftraggeber gestellte Materialien dürfen im Dis- penser weder verteilt noch in der Werbetafel ausgehangen werden. Das Anbringen von Pla- katen außerhalb der dafür vorgesehenen Werbetafeln ist nicht gestattet.

8.5. Fahrgastinformation und Medienarbeit Die Maßnahmen im Bereich der Fahrgastinformation und der Kundenkommunikation, sowie die Erstellung und Herausgabe eines Fahrplanbuches, werden vom Auftraggeber entwickelt, koordiniert und durchgeführt. Vom Verkehrsunternehmen wird hierfür die bestmögliche Un- terstützung gewährt. Haltestellenaushänge werden durch das Verkehrsunternehmen erstellt und veröffentlicht.

53 Das Verkehrsunternehmen liefert Fahrplandaten in elektronischer Form aus seinem Fahrpla- nungsprogramm per Datenexport nach Standard VDV 453, 454 an die Datendrehscheibe Thü- ringen. Die Datenlieferung erfolgt mindestens sechs Wochen vor dem jeweiligen Fahrplan- wechsel. Für die Echtzeitauskunft sind baustellenbedingte und veranstaltungsbedingte Fahr- planänderungen durch das Verkehrsunternehmen im Datenbestand (Fahrplan, Wagenlauf- plan und Dienstplan) zu pflegen und für die elektronische Fahrplanauskunft unmittelbar be- reitzustellen. Grundlage für die Echtzeitauskunft ist das Fahren mit eingeschalteter Ortung auf den jeweils tagesaktuellen Umläufen/Diensten. Die Fahrzeugumläufe sind tagesaktuell mit Ein-, Ausrück- und Betriebsfahrten zu pflegen. Die Busse fahren permanent mit Ortung. Die Kommunikation der Fahrzeugbordrechner mit der Leitstelle und die Datenweitergabe an den Leitserver des ITCS Südthüringen sind vom Verkehrsunternehmen sicherzustellen. Die Datenbereitstellung für weitere, auch künftige, Auskunftsmedien ist vom Verkehrsunter- nehmen abzusichern (z. B. elektronische Abfahrtsanzeigen an Haltestellen). Die Medienarbeit, insbesondere die Pressearbeit, zu Fragen der Verkehrsdurchführung obliegt grundsätzlich dem Verkehrsunternehmen. Das Verkehrsunternehmen hat rechtzeitig über die örtliche Presse über permanente Angebotsanpassungen, temporäre Angebotsveränderungen (z.B. in Folge von Baustellen oder anderen Einschränkungen) oder Sonderverkehre zu infor- mieren.

Internetauftritt Das Verkehrsunternehmen betreibt eine Internetseite zur Fahrgastinformation. Im Internet- auftritt werden alle Fahrplantabellen der eigenen Linien, Start-Ziel-Auskunft, Übersichtspläne der wichtigsten Haltestellen, Ortsverzeichnis, Informationen zum Tarif, die Tarifbestimmun- gen, Beförderungsbedingungen, Meldungen zu Verkehrsabweichungen und Pressemeldungen veröffentlicht. Eine Start-Ziel-Auskunft kann über eine Verlinkung zu einem externen Dienst- leister (z. B. einem Verkehrsverbund) sichergestellt werden. Die auf der Internetseite einge- stellten Informationen sind stets aktuell zu halten. Fahrplanänderungen sind unverzüglich ein- zuarbeiten, ebenso wie geplanten Baumaßnahmen/Veranstaltungen mit Fahrplanänderun- gen. Die E-Mail-Kommunikation ist zu gewährleisten.

Feste Haltestelleneinrichtungen Der Landkreis ist Eigentümer der Haltestellenmasten, –schilder und Fahrplankästen. Die Ein- richtung, das Aufstellen, die Pflege und Wartung der Haltestellenmasten und -schilder obliegt dem Verkehrsunternehmen. Materialaufwendungen für Masten, Schilder und Fahrplankästen werden dem Verkehrsunternehmen auf Nachweis erstattet. Die Maßnahmen stimmt es mit dem Auftraggeber im Vorfeld ab. Die Wartung und Pflege von Wartehallen, weiterem Halte- stellenmobiliar und Winterdienst obliegt Dritten.

8.6. Fahrpersonal

8.6.1. Anforderungen an die Fähigkeiten und an das Erscheinungsbild des Fahrpersonals Das Verkehrsunternehmen hat bei der Auswahl und Einstellung des Personals zu gewährleis- ten, dass dieses den Anforderungen an einen attraktiven ÖPNV hinsichtlich einer umfassen- den Dienstleistungs- und Kundenorientierung entspricht. Es dürfen nur ausreichend ausgebil- dete und geschulte Fahrer eingesetzt werden.

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Das Fahrpersonal hat folgende Qualitätsanforderungen zu erfüllen: ° Grundsätzlich ist ein gepflegtes und seriöses Erscheinungsbild des Fahrpersonals zu ge- währleisten. Vom Auftragnehmer ist eine einheitliche Dienstbekleidung mit langer Hose (oder bei weiblichem Fahrpersonal auch Rock), Hemd, Bluse oder Poloshirt, Strickjacke und/oder Pullover sowie Blouson und/ oder Jacke für die eingesetzten Fahrpersonale si- cherzustellen 40 . Hemd/ Bluse/ Poloshirt, Strickjacke/ Pullover sowie Blouson/ Jacke müssen mit einem Aufnäher, Schild o. Ä. mit deutlich sichtbarer Aufschrift des Unternehmensna- mens versehen sein. Nicht zulässig sind kurze Hosen und schulterfreie T-Shirts. ° Die Fahrer müssen ausreichend der deutschen Sprache in Wort und Schrift mächtig sein, so dass sie sicher den Fahrscheinverkauf abwickeln, Haltestellendurchsagen tätigen (z.B. bei Ausfall der digitalen Haltestellenansage), den Fahrgästen Informationen und Auskünfte erteilen, mit der Betriebsleitstelle kommunizieren sowie Störungs- und Konfliktsituationen bewältigen können. Das Fahrpersonal muss die Hauptinhalte zu konkreten Fragestellungen von Fahrgästen verstehen und sich spontan und weitgehend fließend verständigen können. ° Zur Betriebsaufnahme bzw. bei Personalneueinstellungen im laufenden Vertrag sind aus- reichende Grundkenntnisse des Fahrpersonals hinsichtlich der Netz- und Tarifstruktur so- wie Mindestkenntnisse hinsichtlich der Ortskunde (wichtige Straßen und Plätze, wichtige Gebäude) notwendig. Eine Einweisung in die Linienführung muss vor dem ersten Einsatztag erfolgen. Vom Auftraggeber werden zwei Monate vor Betriebsaufnahme entsprechende Informationen zum Thema „Schulen und Schülerverkehr“ geliefert, über Veränderungen wird der Auftragnehmer vier Wochen vorher unterrichtet. ° Für die Erlangung vertiefter Orts-, Verkehrs- und Tarifkenntnisse wird eine Übergangsfrist von drei Monaten nach Verkehrsaufnahme bzw. nach Einstellung von neuen Personalen gewährt. ° Das Fahrpersonal muss weiterhin über ausreichende Kenntnisse der gesetzlichen Vorschrif- ten (BOKraft, StVO, PBefG) verfügen.

8.6.2. Sozialstandards und Mitarbeiterübernahme Das Verkehrsunternehmen verpflichtet sich zur Zahlung eines im Freistaat Thüringen bran- chenüblichen Tariflohns (z. B. MDO-Tarif, TV-N) für alle Beschäftigten im jeweiligen Los. Dem vollzeitbeschäftigten Fahrpersonal, dem Personal im Kundenbüro und der Einsatzleitung des bisherigen Betreibers ist ein Einstellungsangebot zum Betriebsstart zu unterbreiten.

9. Finanz- und Investitionsplan

9.1. Finanzierung Die Finanzierung des ÖPNV erfolgt über Fahrgelderlöse, gesetzliche Ausgleichszahlungen und Zuschüsse. Die bisherige Finanzhilfe des Freistaates Thüringen nach §8 ThürÖPNVG wurde zum 01.01.2017 um das Förderprogramm der landesbedeutsamen Buslinien erweitert. Die tatsächliche Höhe der Mittel für die Betriebskostenbeihilfe, landesbedeutsame Linien und §45a PBefG-Mittel kann nicht prognostiziert werden.

40 Ausnahmen können mit dem Auftraggeber für kurzzeitig (max. 2 Stunden pro Verkehrstag) eingesetztes Fahr- personal abgestimmt werden. 55 9.2. Kosten der Verkehrsleistung Im Vergabeverfahren „Regionalbusverkehr im Landkreis Hildburghausen“ (EU-Bekanntma- chung 2011/S 62-100816) erhielt die heutige Transdev GmbH als günstigster Anbieter den Zu- schlag. Der Angebotspreis unterliegt den jährlichen Preisänderungen bei Kraftstoff und Perso- nal. Gemäß Verkehrsvertrag werden die Preissteigerungen auf Basis des Index Statistisches Bun- desamt durch den Aufgabenträger ausgeglichen. Sollten die Preise sinken, hat der Aufgaben- träger Anspruch auf Rückerstattung. Bei gleichbleibendem Leistungsumfang ist in den Folge- jahren mit einem höheren Ausgleichsbedarf zu rechnen. Bei erheblichen Leistungsänderungen ist vertraglich eine Neukalkulation vereinbart, womit die Gefahr besteht, dass bei kleineren variablen Anteilen (geringere Fahrleistung) die Fixkosten steigen. 41 Als oberstes Ziel gilt daher die Steigerung der Einnahmen aus Fahrscheinverkäufen durch ein attraktives und gut nachge- fragtes ÖPNV-Netz in einer ländlichen Region mit touristischen Höhepunkten. Verkehrsver- besserungen sollen durch die Umgestaltung des ÖPNV-Netzes bei stagnierendem bis leicht wachsendem Leistungsvolumen erreicht werden.

Steigende Fahrgeldeinnahmen, die Dynamisierung der §45a PBefG-Mittel, die Erschließung des Förderprogramms der landesbedeutsamen Buslinien und sinkende Kraftstoffpreise führ- ten in den zurückliegenden Betriebsjahren für einen gesunkenen Zuschussbedarf des ÖPNV trotz der erheblichen Leistungserweiterungen. Für den Planungszeitraum ist mit einer stag- nierenden bis moderaten Ausweitung der ÖPNV-Leistungen zu rechnen. Die Kraftstoffpreise und Personalkosten (Verpflichtung zur Zahlung eines branchenüblichen Tariflohns) werden steigen. Ebenso sind ab 2020 im Verkehrsvertrag die Instandhaltungs- und Werkstattkosten zu dynamisieren. Es sind daher künftig steigende Zuschüsse einzuplanen. Diese können durch steigende Fahrgeldeinnahmen nicht vollständig kompensiert werden.

Jahr 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 Zuschuss 2,13 1,85 1,86 1,73 1,77 2,02 2,17 2,25 2,40 2,45 2,55 2,65 in Mio. € Tabelle 26: Zuschüsse private Verkehrsunternehmen durch Landkreis ohne Finanzhilfe §8 ThürÖPNVG nach Abzug aller Einnahmen (2012-2016 IST, 2017-2023 Plan)

Bei Definition höherer Standards als im Verkehrsvertrag bestimmt, hat das Verkehrsunterneh- men Anspruch auf Vergütung der Mehraufwendungen. Ziel des Landkreises ist es daher, einen qualitativ hochwertigen ÖPNV ohne teure Sonderlö- sungen und Extras anzubieten. Betriebskostensteigerungen sind durch Optimierungsmaßnah- men und Modelle der Nutzerfinanzierung weitest möglich aufzufangen.

Für die Leistung der Linie MBB-421 werden folgende Mittel eingeplant: Jahr 2014 2015 2016 2017 2018 Zuschuss 7.831,74 € 14.140,24 € 14.410,70 € 14.500 € 14.800 € Tabelle 27: Zuschüsse für Linie MBB-421(2014-2016 IST, 2017-2018 Plan)

Der Betrieb der Linie MBB-421 ist zunächst bis zum 31.12.2017 befristet. Mit Schreiben vom 20.04.2017 hat der Landkreis Schmalkalden-Meiningen angekündigt, die Finanzierungsverein-

41 vgl. Vergabeverfahren Regionalbusverkehr im Landkreis Hildburghausen, Teil B Verkehrsvertrag 56 barung nicht zu verlängern. Die Linie MBB-421 soll letztmals bis zum 31.12.2018 befristet wer- den. Bis dahin ist durch die Landkreise Schmalkalden-Meiningen, Ilm-Kreis und Hildburghau- sen ein neues Betriebskonzept zur Erschließung der Rennsteigregion auszuarbeiten.

9.3. Investitionsplan Der barrierefreie Zugang zum ÖPNV bestimmt Ausstattung der Haltestellen und Fahrzeuge. Seit 01.01.2012 erfolgt zunächst auf der Linie 200 der ausschließliche Einsatz von Niederflur- bussen mit Klapprampe, Rollstuhlplatz, Kinderwagenstellfläche. Weitere Haltestellen werden barrierefrei auszubauen sein. Entsprechend hoch ist der Investitionsbedarf in den nächsten Jahren.

Der Freistaat gewährt gemäß ÖPNV-Investitionsrichtlinie Fördermittel auf Investitionen in Fahrzeuge und Infrastruktur des ÖPNV. Gemäß den Qualitätskriterien des Verkehrsvertrages sind jährlich weitere Omnibusse durch Neu- und junge Gebrauchtkäufe zu ersetzen. Zudem stehen jährlich laufende Investitionen in Betriebs- und Werkstattanlagen auf dem Investiti- onsplan, ohne aus heutiger Sicht monetäre und zeitliche Umfänge zu definieren.

Der detaillierte Investitionsplan wird jährlich für das Folgejahr bis zum 30.09. dem Thüringer Landesamt für Bau und Verkehr vorgelegt und bei Bedarf aktualisiert.

57 10. Abkürzungsverzeichnis BBT Bus & Bahn Thüringen e.V. HBN Hildburghausen KBS Kursbuchstrecke Kita Kindertageseinrichtung LK Landkreis MBB Meininger Busbetriebs GmbH MIV Motorisierter Individualverkehr NVP Nahverkehrsplan NVS Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen mbH PBefG Personenbeförderungsgesetz ÖPNV Öffentlicher Personennahverkehr OT Ortsteil OVF Omnibusverkehr Franken GmbH OVG Omnibus Verkehrs Gesellschaft mbH Sonneberg/Thür. SBG Südthüringer Busgesellschaft GbR SJ Schuljahr SPNV Schienenpersonennahverkehr STB Süd·Thüringen·Bahn GmbH StPNV Straßenpersonennahverkehr ThürÖPNVG Thüringer Gesetz über den Öffentlichen Personennahverkehr TLVwA Thüringer Landesverwaltungsamt TMIL Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft VCD Verkehrsclub Deutschland e.V. VDV Verband Deutscher Verkehrsunternehmen VMT Verkehrsverbund Mittelthüringen GmbH ZH Zentrale Haltestelle

58 11. Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Einwohnerentwicklung 2015 bis 2030 der Landkreise Hildburghausen und Sonneberg ...... 9 Abbildung 2: Fußläufige Nahversorgung in den Landkreisen Hildburghausen und Sonneberg ...... 17 Abbildung 3: Verknüpfung Bus und Bahn am Bahnhof Eisfeld ...... 19 Abbildung 4: Liniennetz ÖPNV Landkreis Hildburghausen und Umland ...... 24 Abbildung 5: Einkaufsbus an der Haltestelle Eisfeld, Neulehen ...... 27 Abbildung 6: Stadtlinie Hildburghausen am Friedhof ...... 28 Abbildung 7: Zweckentfremdete Nutzung Wendeschleife Waldau als LKW-Parkplatz mit Nichtbefahrbarkeit der Haltestelle...... 30 Abbildung 8: Wendeschleife und Haltestelle Geisenhöhn ...... 31 Abbildung 9: WerraBus-Homepage werrabus.de ...... 33 Abbildung 10: Werbeanzeige WerraBus für Freizeitkarte ...... 34 Abbildung 11: Veröffentlichungen mit überregionaler Verbreitung ...... 34 Abbildung 12: Plakatwerbung Tageskarte ...... 35 Abbildung 13: Flyer Therme Natur mit Fahrplan Linie 216 ...... 35 Abbildung 14: Landkreiswerbung für die Busverbindungen ...... 36 Abbildung 15: Verknüpfungspunkt Heubach, Zentrale ohne Aufstellfläche, ohne Sitzgelegenheit, ohne Wetterschutz ...... 37 Abbildung 16: barrierefrei ausgebaute Haltestelle Eisfeld, Justus-Jonas-Straße ...... 43 Abbildung 17: barrierefreie Haltestelle Schleusingen Zentrale Haltestelle mit barrierefreiem Niederflurbus...... 43 Abbildung 18: Haltestelle Ratscher, Stausee in Fahrtrichtung Schleusingen - mangels Zuwegung und Frequentierung ist ein barrierefreier Ausbau kaum sinnvoll ...... 45

59 12. Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Kleinteilig modellierte Bevölkerungsentwicklung in den Ortsteilen 2015-2030...... 8 Tabelle 2: Entwicklung von Altersgruppen im Landkreis Hildburghausen (Kreisebene) ...... 8 Tabelle 3: Anzahl der Fahrschüler nach Schularten ...... 10 Tabelle 4: Schülerzahlen je Schultyp ...... 10 Tabelle 5: Herkunft der Gastschüler an öffentlichen Schulen im LK Hildburghausen im Haushaltsjahr 2015 ...... 11 Tabelle 6: Gewerbeflächen im Landkreis ...... 13 Tabelle 7: Gästezahlen ...... 16 Tabelle 8: Alten- und Pflegeheime im LK Hildburghausen ...... 18 Tabelle 9: Linien und Bedienung Aufgabenträger Freistaat Thüringen, Fahrplan Stand 11.12.2016 ...... 19 Tabelle 10: Entwicklung Verkehrsleistung und Finanzierung WerraBus ...... 21 Tabelle 11: Linien und Bedienung Aufgabenträger LK Hildburghausen ...... 21 Tabelle 12: Schullinien und Bedienung Aufgabenträger LK Hildburghausen ...... 22 Tabelle 13: Linien und Bedienung Aufgabenträger LK Schmalkalden-Meiningen ...... 22 Tabelle 14: Linien und Bedienung Aufgabenträger LK Sonneberg ...... 23 Tabelle 15: Linien und Bedienung Aufgabenträger LK Haßberge ...... 23 Tabelle 16: Realisierung Schwerpunkte NVP 2014 ...... 26 Tabelle 17: Orte ohne Wendeschleifen bzw. ungenügende Wendemöglichkeiten ...... 31 Tabelle 18: Verknüpfungspunkte im Landkreis ...... 36 Tabelle 19: Verknüpfungspunkte außerhalb des Landkreises ...... 36 Tabelle 20: definiertes Mindestverkehrsangebot ...... 39 Tabelle 21: Zuordnung der Linien zum Los 1 ...... 46 Tabelle 22: Zuordnung der Linien zum Los 2 ...... 47 Tabelle 23: Außengestaltung ab 01.01.2020 ...... 49 Tabelle 24: Anforderungskatalog Regelfahrzeuge Los 1 und 2 ...... 51 Tabelle 25: Anforderungskatalog Kleinbusse Los 1 und 2 ...... 53 Tabelle 26: Zuschüsse private Verkehrsunternehmen durch Landkreis ohne Finanzhilfe §8 ThürÖPNVG nach Abzug aller Einnahmen (2012-2016 IST, 2017-2023 Plan) ...... 56 Tabelle 27: Zuschüsse für Linie MBB-421(2014-2016 IST, 2017-2018 Plan) ...... 56

60 13. Anlagen

Anlage 1 Investitionsplanung ÖPNV in der jeweils gültigen Fassung Anlage 2 Haltestellenkataster

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