Programm 2020 Perspektive Caritasverband Lünen-Selm- e.V. & Lange Straße 84 44532 Lünen [email protected] InhaltInhalt

Ambulante, pflegerische und haushaltsnahe Dienste

Bereichsleitung Sozialstation Lünen Sozialstation Henrik Nagel-Fellerhoff Gabriele Dyballa Lünen-Brambauer 02592 9732003 Pflegedienstleitung Tanja Posala Das Corona-Virus und die Caritas 4 nagel-fellerhoff@caritas- 02306 7004-1020 Pflegedienstleitung luenen.de [email protected] 02306 729716-91 Was für ein Jahr! 6 [email protected] Rückblick auf 50 Jahre mit Herz und Hand Sozialstation Selm Sozialstation Werne Ambulante psychiatrische Sichtbar gewachsen 10 Valentina Fleer Christina Dzelilovic Pflege Abschluss der Neubauprojekte Pflegedienstleitung Pflegedienstleitung Nadine Besser 02592 9732002 02389 5787 02306 7004-1020 Ein starker Verband 16 [email protected] [email protected] [email protected] Neue Projekte und Angebote

Menschlichkeit, Wertschätzung, Vertrauen 24 Menü Service | Hausnotruf Seniorenreisen Was macht unseren Verband aus? Barbara Schölling Lana Gregor 02306 9107-10 02306 7004-1010 Da geh‘ ich gerne hin! 32 menue-service@caritas- [email protected] luenen.de, hausnotruf@ Der Caritasverband als Arbeitgeber caritas-luenen.de Mit Stolz dabei – Caritas Services gGmbH 38 Das Inklusionsunternehmen im Verband

»Armut ist ein emotionales Thema« 40 Hilfen in Not und Gemeindecaritas Caritas Services gGmbH Caritas hilft Menschen in Not Bereichsleitung Betriebsleitung Pflege? Caritas! 46 Rolf Leimann Gregor Goj 02306 7004-1130 02592 9130-28 Unser Verband ist der große Anbieter in der Region [email protected] [email protected] Zusammenbringen, was zusammengehört 50 ... z. B. im Altenzentrum St. Norbert

St. Josef in neuem Glanz 52 Umbau endlich abgeschlossen! Vorstand und Verwaltung Alles auf Grün! 54 Nachhaltig denken und handeln Hans-Peter Benstein Heike Homann Michaela Schwarz Wissenswert & interessant 56 Vorstand Leiterin Zentrale Verwaltung Assistenz des Vorstandes [email protected] Stellv. Bevollmächtigte 02306 7004-1210 Einige Kennzahlen aus unserem Verband 02306 7004-1230 [email protected] [email protected] Sponsoren | Impressum 60

Ansprechpartner 62 Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Anfang des Jahres begannen die Vorarbeiten dieser Ausgabe von ›Programm und Perspek- tive‹. Damals konnte niemand ahnen, dass uns ein winziges Virus und eine dadurch hervor- gerufene weltweite Pandemie dazwischenfunken würden. Corona hat unsere Welt auf den Kopf gestellt.

Durch das rigorose Vorgehen im Umgang mit dem Virus ist Deutschland bisher verhältnis- mäßig gut durch die Krise gekommen. Auch wir im Verband sind glücklicherweise ohne grö- ßere Schreckensmeldungen geblieben. Geschlossenes Auftreten und entschlossenes Krisen- management über alle Bereiche und Einrichtungen hinweg – ein echter Kraftakt für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie haben ihn mit Bravour gemeistert. Oder besser: sie sind noch immer dabei. Ich bin stolz darauf, wie hier alle an einem Strang ziehen!

Stand heute (Ende Juni) hat sich die Lage wieder etwas beruhigt. Lockerungen sind in Kraft getreten, Sicherheitsmaßnahmen können Schritt für Schritt zurückgefahren werden. Auch wenn wir es weiter mit Maskenpflicht und Corona-Warn-App zu tun haben, ein Stück weit Normalität muss erlaubt sein. So kommt ›Programm und Perspektive 2020‹ womöglich gera- de zur rechten Zeit, um Sie, liebe Leserinnen und Leser, über unsere Angebote zu informie- ren und mit Geschichten aus unserem Verband für ein wenig Unterhaltung zu sorgen.

Und zu berichten gibt es einiges: 50 Jahre Caritasverband Lünen-Selm-Werne – wir lassen unser Jubiläumsjahr 2019 noch einmal Revue passieren. Aktionen, Projekte, Feiern und unse- re Bauvorhaben: Es gibt viel Neues. Mit jetzt über 550 Mitarbeitenden sind wir weiter deut- lich gewachsen – doch was macht uns erfolgreich? Lesen Sie dazu in zahlreichen O-Tönen von Kolleginnen und Kollegen, was für sie die Arbeit im Verband ausmacht. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre dieser und vieler weiterer Beiträge.

Ihnen und Ihren Lieben eine möglichst sorgenfreie Zeit und – vor allem – gute Gesundheit!

Herzlichst Ihr

Hans-Peter Benstein

3 Das Corona-Virus und die Caritas

Als Ende März im Altenzentrum St. Norbert ein Ver- Die Helden der Krise dachtsfall auftrat, waren wir gut vorbereitet und konnten mit Unterstützung durch das zuständige Kreisgesund- Direkt nach dem ersten Auftreten des Corona-Virus in heitsamt in schnell die notwendigen Maßnahmen Deutschland Ende Januar hat der Caritasverband Lü- einleiten. »Wer gute Konzepte in der Schublade hat, kann nen-Selm-Werne ein zielgerichtetes Krisenmanagement im Ernstfall schnell und richtig reagieren. Das hat sich eingerichtet und ein für alle Einrichtungen und Dienste einmal mehr bei der Caritas in Lünen gezeigt«, sagt Josef geltendes Pandemiekonzept entwickelt und umgesetzt. Merfels, Leiter der Kreisgesundheitsbehörde. »Nach- Inhaltlich wurde und wird dieses Konzept stetig opti- dem ein Bewohner im Altenzentrum St. Norbert erst miert und neuen Erkenntnissen angepasst. Die teils positiv auf Covid-19 getestet worden war – ein zweiter wöchentlich erscheinenden Verordnungen der Landes- Test bestätigte dies nicht –, reagierte der Verband sofort. regierung haben wir in unseren Häusern trotz aller damit Schutzmaßnahmen wurden in enger und vertrauens- verbundenen Widrigkeiten umfänglich und ohne Verzö- voller Zusammenarbeit mit unserer Behörde umgesetzt gerung umgesetzt. und unser Team vor Ort außerdem gut unterstützt.« Auch ein konkreter Erkrankungsfall im Altenwohnhaus St. Josef verlief ohne nennenswerte Probleme. Der be- troffene Bewohner wurde in dem eigens eingerichteten Isolierbereich wie gewohnt liebevoll und professionell betreut und konnte nach 14 Tagen – vom Kreisgesund- heitsamt als geheilt bestätigt – in seinen Wohnbereich zurückkehren.

Für die Kolleginnen und Kollegen – insbesondere in den Pflegeberufen – bedeuten die erforderlichen Maß- nahmen in der Krise einen gewaltigen Mehraufwand.

Mit selbst genähten Masken besser durch die Krise

Neue Tablets für Videotelefonie mit Angehörigen

4 Abstand halten, permanentes Tragen von Schutzklei- dung, Zugangsschleusen, strikte Besuchsverbote in stationären Einrichtungen, Einrichten von Isolier- und Quarantänebereichen – die Liste der zusätzlichen Auf- gaben und Einschränkungen ist lang. »Das geht teilwei- se über die Belastungsgrenze«, berichtet Raphael Lisci, Leiter im Altenwohnhaus St. Josef in Selm. »Der Dank geht an alle Mitarbeitenden, die mit ihrem Einsatz gehol- fen haben, die Pandemie einzudämmen. Das sind meine Helden der Krise.«

Mitarbeiterinnen der Tagespflege besuchen Gäste zu Hause Kreatives Krisenmanagement

Dank unserer Vorsichts- und Schutzmaßnahmen ist das bisherige Pandemiegeschehen für uns vergleichsweise glimpflich verlaufen. Auch wenn das strikte Einhalten von Besuchs- und Kontaktverboten eine schwierige Si- tuation für alle Betroffenen ist, haben wir im Verband uns klar dafür entschieden, diesen Weg zu gehen. »Unse- re älteren Bewohner und Patienten gehören zur Höchst- risikogruppe«, erzählt Marita Pechr, Mitarbeiterin von St. Norbert, die auch für die Betreuung der Caritas Ser- vice Wohnungen in der Cappenberger Straße zuständig Schulkinder basteln Ostergrüße für Bewohner der Altenheime ist. »Zu allererst kommt der Schutz der Gesundheit. Für alles andere, was jetzt in normalem Rahmen nicht mög- den Kräfte aufrecht gehalten werden. In aufwendiger lich ist, müssen wir halt erfinderisch werden.« Also wur- Handarbeit erstellten sie innerhalb weniger Tage hun- de Marita Pechr erfinderisch und gab mit dem Chor des derte selbst genähte Schutzmasken. In den stationären Service Wohnkomplexes eines der ersten Balkonkonzer- Einrichtungen wurden Tablets angeschafft, um den Be- te in der Region. wohnerinnen und Bewohnern den Kontakt per Video- telefonie zu ermöglichen. »Ich weiß nicht, wie so etwas Auch anderenorts gab es viele kreative Ideen und prag- möglich ist, aber ich finde es richtig toll!«, zeigte sich Hel- matische Lösungen. So konnte beispielsweise in der Zeit ga Schmitz begeistert, als sie als eine der ersten im Al- der Lieferengpässe durch die Unterstützung von zahl- tenzentrum St. Norbert auf diesem Wege ›Besuch‹ von reichen ehrenamtlichen Helfern die Arbeit der pflegen- ihrer Tochter und ihrem Enkelkind bekam. »Alle Ein- richtungen und Dienste haben sich mit viel Engagement etwas einfallen lassen, um gemeinsam besser durch die Krise zu kommen«, sagt Vorstand Hans-Peter Benstein. »Das hat vor allem denen geholfen, die uns am Herzen liegen: den von uns betreuten Menschen. Darauf kön- nen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Recht stolz sein!«

Corona Hotline

Für alle Hilfesuchenden in der Krise hat der Caritas- verband eine Hotline eingerichtet. Wer Sorgen oder Ängste hat, findet hier bei Mitarbeitenden des Verban- des Trost, Unterstützung oder einfach nur ein offenes Ohr. Es steht zudem ein umfassendes Hilfsangebot zur Verfügung. Bei Bedarf können die Anrufer z. B. an die Fachberatung für Eltern, Jugendliche und Kinder ver- mittelt werden oder bei finanziellen Nöten einen An- trag auf einen Warengutschein stellen.

5 Was für ein Jahr! Rückblick auf 50 Jahre mit Herz und Hand

6 Wer es mit dem Caritasverband Lünen-Selm-Wer- ne hielt, bekam im vergangenen Jahr jede Menge Highlights geboten. Große Um- und Neubaupro- jekte, Umzüge in fertiggestellte Räumlichkeiten, neue Dienste und Einrichtungen, Jubiläumsaktivi- täten – es ging Schlag auf Schlag.

50 Jahre mit Herz und Hand

Seit 1969 sind wir für die Menschen in unserem Einzugsgebiet mit vielfältigen sozialen, beraten- eine beeindruckende Entwicklung genommen. den und pflegerischen Angeboten da, um kompe- Das musste gefeiert werden. tent, schnell und individuell Hilfe zu leisten. Von den Anfängen, als der Caritasverband von Grün- Um unser Jubiläum für unsere Mitarbeiter und dungsvater Hans Krämer als One-Man-Show ge- die Menschen in der Region auch sichtbar zu startet wurde, bis hin zum heutigen erfolgreichen machen, haben wir das mottogebende Jubilä- Sozialunternehmen mit mehr als 550 Mitarbei- umssignet »mit Herz und Hand« entwickelt. Es terinnen und Mitarbeitern – unser Verband hat wurde auf vielerlei Werbemitteln und Materialien

7 angebracht. So zierte das Emblem unter ande- rem Plakate, Luftballons und T-Shirts. Selbst- verständlich wurde auch unsere Geschäftspost ausschließlich mit dem Festsignet versandt.

Gründungstag, 31. Januar: Gleich zu Beginn des Jahres eröffnete ein festlicher Gottesdienst mit anschließendem geselligen Beisammensein die Jubiläumsfeierlichkeiten. Weihbischof Dieter Geerlings war aus dem Bistum Münster ange- reist und feierte gemeinsam mit den beiden Lü- die Besucher ein buntes Programm: Unter ande- ner Pfarrern Michael Mombauer und Dr. Tho- rem war der renommierte Key-Note Speaker und mas Roddey die heilige Messe. Auch Mitarbeiter zweifache Europameister im öffentlichen Reden des Caritasverbandes beteiligten sich am Gottes- Norman Gräter zu Gast. Die Mitarbeitervertre- dienst, sie hielten die Lesung und sprachen Für- tung sowie Azubis und Kollegen aus dem Verband bittengebete. hatten eine Show zur Entwicklung unseres Caritas- verbandes vorbereitet. Die mit einem Augenzwin- Zur Jubiläumfeier am 3. Juli trafen sich Festange- kern dargebotene Jubiläumsrevue sorgte im Pub- stellte und Ehrenamtliche mit zahlreichen externen likum für Lachstürme und wurde mit tosendem Gästen im Heinz-Hilpert-Theater. Dort erwartete

8 Jubiläums-Werbemittel

Applaus gewürdigt. Ebenfalls von der humorvollen Seite betrachtete Kaba- rettist Bruno ›Günna‹ Knust unseren Verband. Durch das Programm führte die Radio-Moderatorin Edda Dammmüller. Nach ei- nem abwechslungsreichen Fest- menü bat zum Abschluss der Veranstaltung ein DJ zum Tanz.

9 Sichtbar gewachsen Abschluss der Neubauprojekte

Mehr als nur eine neue Verwaltung Spatenstich und Baubeginn waren im Februar 2018, das Richtfest gab es noch im Sommer desselben Jah- Es war nicht zu übersehen, das Gebäude in der res. Der rasche Baufortschritt am Gebäude konnte Graf-Adolf-Straße, seit 1972 Sitz des Caritasver- seinerzeit im ›Bautagebuch‹ auf der Homepage des bandes, bedurfte dringend einer Frischzellenkur. Verbandes verfolgt werden. Die Büros an alter Wirkungsstätte platzten aus allen Nähten. Für Besucher waren die Ansprechpartner Im Mai 2019 erfolgte der Einzug, und das Haus der im Haus nicht ebenerdig und erst recht nicht bar- Caritas öffnete für Gäste seine Türen. Der Eingangs- rierefrei zu erreichen. Dies war insbesondere mit bereich an der Lange Straße 84 ist mit seinem Cari- Blick auf unsere Zielgruppen ein schwerer Mangel. tas-Schriftzug weit zu sehen. War am alten Standort Alles in allem hätte die altgediente Verbandszent- der Zugang nur nach Betätigen einer Klingel möglich, rale mehr als nur einen neuen Anstrich gebraucht. zeigt sich dieses Haus für Gäste erkennbar einladend, offen und barrierefrei. Die Türen im gläsernen Wind- So war es folgerichtig, dass man im Verband ent- fang öffnen beim Betreten automatisch. schied, ein neues Haus zu bauen.

Auf der Suche nach einem passenden Baugrund- Wir sind sehr stolz auf stück wurde man am südlichen Ende der Fußgän- gerzone Lünens fündig. Hier, wo die Neuberin- auf unser neues Haus. die Lange Straße trifft, ist der ideale Platz für ein Schauen Sie doch einfach Haus der Begegnung – das Haus der Caritas! mal vorbei! Heike Homann, Leitung Verwaltung

10 Am Empfangstresen im Foyer werden die Besucher det dort die Beratung für Eltern, Jugendliche und freundlich und persönlich willkommen geheißen. Kinder, die Koordinationsstelle für Ehrenamt und Einfache Fragen können teilweise direkt hier geklärt Gemeindecaritas sowie Hilfsangebote für Migran- werden, andere Anliegen werden an die richtige Stelle ten und Asylsuchende. weitergelotst. »Das wird nie langweilig«, erzählt Tanja Sträter vom Empfang. »Die Leute kommen manch- Im zweiten OG schließlich ist in modernen und mal mit ihren ganz persönlichen Alltagssorgen zu einladenden Räumlichkeiten die Verwaltung unter- uns. Es ist toll, wenn wir dann schnell helfen können. gebracht. Hier hat auch Vorstand Hans-Peter Ben- Falls das nicht geht, gibt es ja die vielen kompetenten stein seine Schaltzentrale. Ein großzügiger Mehr- Kollegen hier im Haus.« zweckraum steht für Meetings und Veranstaltungen wie beispielsweise den Welcome Day für neue Mit- Und das Know-how und die Angebote im Haus der arbeitende oder Fortbildungen zur Verfügung. Caritas sind wirklich vielfältig. Im Erdgeschoss be- finden sich die ›Tagespflege am Christinentor‹ (siehe »Wir sind sehr stolz auf unser neues Haus«, sagt die Bericht S. 14) und die Sozialstation Lünen mit ihren Leiterin der zentralen Verwaltung, Heike Homann. umfangreichen Beratungs- und Betreuungsangebo- »Es ist ganz zentral gelegen und offen für unsere ten. Vis-à-vis des Haupteingangs bekommen Inte- Bürgerinnen und Bürger, denen wir für vielfältige ressenten für Seniorenreisen und Mutter-Kind-Ku- Anliegen unsere Unterstützung und Hilfe anbieten. ren Rat und Unterstützung. Wer sich – bei Bedarf Ich kann nur jeden ermutigen: Schauen Sie einfach mit dem Fahrstuhl – in die erste Etage begibt, fin- mal vorbei!«

11 Der Leuchtturm an der Lippe darf strahlen oder müssen unter erschwerten Bedingungen statt- finden. Aber man kann schon jetzt sehen, dass unser Besorgungen zu Fuß erledigen, mal eben einen Kaffee Haus einzigartig ist: Wir haben einen Leuchtturm an trinken gehen, etwas vom öffentlichen Leben mitbe- der Lippe gebaut!« kommen ... Es hat viele Vorteile, in der Stadt zu wohnen. Für ältere Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt Auf vier Geschossen stehen elf Appartements für be- sind, wird die räumliche Nähe zu Ärzten, Apotheken, treutes Wohnen sowie 80 Pflegeplätze in barrierefreien Geschäften und sozialen Treffpunkten wie Gemeinde- Einzelzimmern mit eigenem Bad zur Verfügung. Sechs zentren umso wichtiger. Mit dem neuen Seniorenheim offene Wohngruppen mit Essbereichen und Sonnen- an der Lippe hat die Caritas ein modernes Gebäude in terrassen fördern das Zusammenleben in einer fami- superzentraler und gleichzeitig grüner Lage erschaffen. liären Gemeinschaft. Im westlichen Komplex sind eine Im Februar 2020 wurde das Haus offiziell eröffnet. moderne Kapelle, ein Gesellschaftsraum und eine helle, verglaste Cafeteria mit Außenterrasse untergebracht. »Viele Bewohner sind bereits eingezogen und die Darüber hinaus verfügt das Haus über einen eigenen Bauarbeiten größtenteils abgeschlossen«, freut sich Friseursalon (den auch Gäste besuchen können) und Einrichtungsleiter Benjamin Lisci. Lediglich der ein kleines Wellness-Bad mit höhenverstellbarer Pfle- Feinschliff hat sich aufgrund der aktuellen Coro- gewanne. Das gesamte Gebäude wurde auch technisch na-Situation etwas verzögert. »Einige Nachbesse- innovativ ausgestattet und erfüllt den Standard eines rungen und Restarbeiten im Inneren stehen noch aus Niedrigenergiehauses.

12 Mehr als 5.400 m2 Wohn- und ausgiebig in Beschlag genommen. »Vor al- Das Interesse am neuen Seniorenzentrum Nutzfläche lem der zwischen den Gebäudeflügeln ge- ist erwartungsgemäß groß. Der schicke schützte, sich nach Süden öffnende Innenhof Neubau befindet sich in bester Lage zwischen ist gut gelungen«, findet der Einrichtungsleiter. Stadt und Natur. Alle wichtigen Stellen des tägli- »Unsere Bewohner hatten hier viel Spaß, den Gar- chen Bedarfs sind von hier aus schwellenfrei und fuß- ten- und Landschaftsbauern beim Pflanzen zuzuschau- läufig zu erreichen: das Fachärztezentrum Mersch mit en.« Inzwischen stehen duftende Lavendelsträucher und seinen Praxen und der Apotheke sowie zwei Super- Hecken in voller Blüte. Beim Zwitschern der Vögel und märkte, aber auch die Lüner Fußgängerzone in nur 300 Summen der Bienen laden Sitzbänke und Ruhezonen Metern Entfernung. Richtung Süden erstreckt sich das zum entspannten Verweilen unter freiem Himmel ein. wunderschöne Naturschutzgebiet ›Lippeaue‹. Die Be- Auch einige Gemeinschaftsaktivitäten und sogar zwei wohner und ihre Gäste genießen hier einen unverbau- Open-Air-Konzerte wurden bereits veranstaltet. baren Ausblick ins Grüne. Bis zu den Spazierwegen ent- lang des Flusses ist es nur ein Katzensprung. Betreibergesellschaft gegründet

»Durch Corona konnten wir noch keine Gruppenaus- Den Betrieb des Seniorenzentrums an der Lippe führt flüge durchführen, sodass die Nähe zur City und zur die Caritas Betriebe gGmbH. Die Tochtergesellschaft Lippe bisher leider nicht voll ausgenutzt wurde«, be- wurde 2019 zu diesem Zweck gegründet. Die Ge- dauert Benjamin Lisci. Das wird aber hoffentlich bald schäftsführung übernimmt in Personalunion Verbands- nachgeholt. Bis es soweit ist, werden die 4.000 Qua- vorstand Hans-Peter Benstein. dratmeter großen Außenanlagen bei sonnigem Wetter

13 Wie in einer Familie Zwei neue Tagespflegen für die Region

Die Betreuung in einer Tagespflege verspricht Ab- helle, moderne Anlage mit Innenhof bietet bis zu wechslung und beugt Einsamkeit vor. Seit 2014 16 Plätze. »Wie in einer Familie wird täglich frisch gibt es die Caritas Tagespflege St. Josef in der gekocht und gebacken«, berichtet Leiter Kevin Kreisstraße in Selm. Aufgrund der steigenden Menges. »Darüber hinaus finden unterschiedliche Nachfrage wurden im vergangenen Jahr von unse- Gemeinschaftsaktivitäten statt, von der Zeitungs- rem Verband zwei neue Angebote in Lünen und runde über Basteln, Singen und Balance-Training Selm-Bork geschaffen. Die Einrichtungen haben bis hin zu Marktbesuchen und Gottesdiensten.« bewusst nur eine überschaubare Größe. Das er- möglicht menschliche Nähe und schafft eine ver- Falls notwendig, werden von Kevin Menges und trauensvolle und gemütliche Atmosphäre. Die seinem Team auch behandlungspflegerische Maß- Gäste erleben den Alltag hier wie in einem Fami- nahmen und Therapien nach Arztverordnung lienverband. übernommen. Neu ist das Angebot einer moto- pädischen Behandlung. Bei dieser aktivierenden Bereits im Mai 2019 nahm die Tagespflege ›Am Therapieform wird ganz individuell auf Persön- Christinentor‹ im Erdgeschoss der neuen Cari- lichkeitsmerkmale, Gewohnheiten und Ressour- tas-Zentrale in der Lüner City den Betrieb auf. Die cen des jeweiligen Gastes eingegangen.

14 »Wir schauen genau auf die Fähigkeiten und die Vor- lieben unserer Senioren und richten uns danach«, er- klärt Kim Wieners von der Tagespflege. Sie hat sich Viele, die früher zusammen im auf Motopädie spezialisiert. »Bei der Behandlung schaffen wir ganz unterschiedliche Anreize, die auf Turnverein oder in der Kirche aktiv die Persönlichkeit des Gastes zugeschnitten sind. waren, treffen sich bei uns wieder. Egal, ob das Sehen, Hören, Schmecken oder Fühlen Jennifer Staubach, Pflegedienstleitung Tagespflege ist – wichtig ist, dass es für den jeweiligen Menschen funktioniert.« Dabei könne es schon mal vorkom- men, dass zum Beispiel ihr eigener Hund zum Teil »In Bork ist alles kleiner, hier kennt jeder je- der Therapie werde, da dieser den betroffenen Gast den«, erzählt Leiterin Jennifer Staubach. »Viele, auf besondere Art anspreche und aktiviere. die früher zusammen im Turnverein oder in der Kirche aktiv waren, treffen sich bei uns wieder.« Neue Einrichtung in Bork Die Mahlzeiten werden – gerne gemeinsam – in der gemütlichen Wohnküche zubereitet. »Das Be- Die Tagespflege ›Am Weiher‹ in Selm-Bork öffne- treuungsprogramm orientiert sich an Jahreszeiten, te im Juni 2019 ihre Pforten. Das in einem Neu- Feiertagen und Geburtstagen, so wie die meisten bau befindliche Quartier mit Dachterrasse verfügt Senioren es von zu Hause gewöhnt sind.« über 13 Plätze.

15 Ein starker Verband

Neue Projekte und Angebote

Vorsatz, doch wie äußert sich das konkret? In den Ein- Wussten Sie, dass der Caritasverband fast 400 Kinder richtungen tauchen Neuerungen in vielfältigster Art und an vier OGS-Standorten betreut und hier in Koope- Weise auf: Das beginnt mit kleinen technischen Raffi- ration mit Sportwissenschaftlern und Künstlern inno- nessen, wie dem digitalisierten Pflegebett oder I-Pads für vative Projekte vorantreibt? Oder dass Mitarbeiter in Senioren (die nebenbei bemerkt nicht nur in Zeiten von Zusammenarbeit mit den gesetzlichen Krankenkassen, Corona eine tolle Sache sind, um Kontakte zu Angehö- dem ZWAR-Netzwerk und anderen Partnern kosten- rigen zu vereinfachen) und reicht bis hin zu kreativen freie Freizeitaktionen für jedermann anbieten? In Lü- Ideen zur Personalgewinnung und Mitarbeiterbindung. nen, Selm und Werne ist es heutzutage fast unmöglich, Auch die Aktionen des Verbandes in den Quartieren im Alltag nicht in irgendeiner Form mit der Caritas in sind wichtige Bausteine. »Innovativ ist hier vor allem die Berührung zu kommen. Neben dem traditionellen Art und Weise, wie wir uns mit der Notwendigkeit von Kerngeschäft der Pflege umfasst das Engagement des Hilfen befassen«, so Hans-Peter Benstein. »Statt wild Wohlfahrtsverbandes viele Facetten. Sie alle tragen ge- Konzepte und Angebote aus dem Boden zu stampfen, meinsam dazu bei, das Leben der Menschen vor Ort zu schauen wir schon vorher ganz genau hin: Was brauchen bereichern. Gleichzeitig werden Arbeitsplätze in unter- die Menschen wirklich? Und wie erreichen wir diejeni- schiedlichsten Feldern gesichert. gen, die es betrifft?« Gerade durch niederschwellige An- gebote entsteht zunächst häufig ein persönlicher Bezug »Es ist unser Auftrag als Sozialunternehmen, die Bedar- zu jenen Gruppen, die Unterstützung auch in anderen fe der Menschen in der Region zu ermitteln und rele- Bereichen ihres Lebens gut gebrauchen können. So ha- vante Themen anzupacken«, sagt Vorstand Hans-Peter ben OGS-Kinder schon von der Familienberatung pro- Benstein. Er bemerkt aber auch: »Wir müssen uns die fitiert, konnte alleinstehenden Senioren mit dem Haus- verschiedenen Angebote leisten können. Daher müssen notruf ein Stückchen Sicherheit vermittelt werden. Die auch wir eine wirtschaftlich auskömmliche Basis schaf- Caritas stärkt Schwache und Benachteiligte – auf unter- fen und uns weiterentwickeln – durch innovatives, zu- schiedlichste Art und Weise. Sie gewinnt daraus aber kunftsorientiertes Denken und Handeln!« Ein nobler auch selbst Kraft. Denn es ist gerade der unermüdliche,

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Schon durch kleine Veränderungen lässt sich viel erreichen. Egal, ob es darum geht, im Supermarkt nach Gemüse statt Chips zu greifen oder abends doch noch mal eine Runde Spazieren zu gehen. Gemeinsam überwinden wir den inneren Schweinehund! Heike Terhalle, Projektkoordinatorin

facettenreiche Einsatz im Sinne der Nächstenliebe, der Familienzentrum St. Martin, Haus Nienkamp) aus der den Verband als Wohlfahrtsunternehmen und Arbeitge- Taufe gehoben. Dazu zählen etwa das ›Kochen mit ber für die Zukunft stark macht. Eine schöne Wechsel- Familien‹, das Café Plauderzeit, eine Lebensmittelbe- wirkung. ratung, generationenübergreifendes Backen oder die ›Bewegungsgeschichten‹ für einen aktiven Start ins Wo- Ein Projekt für BESTe Gesundheit chenende. »Diese Aktionen sind nicht als Konkurrenz zu bestehenden Angeboten gedacht, sondern wurden Gemeinschaft macht stark und motiviert in enger Abstimmung mit Fachkräften, Ehrenamtlichen Die Themen Ernährung und Bewegung beschäftigen und Bürgern vor Ort entwickelt«, betont Heike Terhal- uns alle – zumindest theoretisch. In der Praxis ist es dage- le. Teilnehmen kann jedermann, völlig unabhängig von gen nicht immer leicht, der Verlockung der Chipstüte zu Alter, Kultur oder Nationalität. Sich fit zu halten und Er- widerstehen oder in der ohnehin knappen Freizeit auch krankungen vorzubeugen, ist schließlich für alle wichtig noch die empfohlenen drei Sporteinheiten pro Woche – und fällt zusammen umso leichter. unterzubringen. Hier setzt BEST an: Das Präventivpro- jekt in Selm, das von den gesetzlichen Krankenkassen in »Gemeinschaft macht stark und motiviert – das habe NRW finanziert wird, soll körperliche Aktivität und ge- ich im letzten Jahr immer wieder erfahren«, berich- sunde Ernährung bei Menschen aus Wohngebieten mit tet die Projektbeauftragte. »Egal ob es darum geht, im hoher sozialer Ungleichheit im Alltag verankern. Supermarkt nach Gemüse statt Chips zu greifen oder den inneren Schweinehund zu überwinden und abends »Schon durch kleine Veränderungen lässt sich viel errei- doch noch mal eine Runde Spazieren, Radfahren oder chen«, sagt Heike Terhalle als Mitarbeiterin der Caritas, Joggen zu gehen.« Die Förderung des Programms läuft die das Programm in Selm mit verschiedenen Akteu- bis mindestens April 2022, doch das Bewusstsein für ren und der Kommune koordiniert. »Gemeinsam pa- BESTe Gesundheit soll noch lange danach in den Alltag cken wir es an!« Seit Mai 2019 wurde eine ganze Rei- hineinwirken und weiter verbreitet werden. Eine Multi- he von kostenfreien Angeboten an unterschiedlichen plikatoren-Schulung für Fachkräfte und Ehrenamtliche Standorten (z. B. Begegnungsstätte der Stadt Selm, ist bereits in Planung.

17 Neue Perspektive durch Ambulante Psychiatrische Pflege

Seit April 2019 gibt es im Caritasverband Lünen- Aufgrund von Hoffnungslosigkeit und Überforderung Selm-Werne die Ambulante Psychiatrische Pflege. leben einige Menschen in den Tag hinein, ohne Struk- Die Krankheitsbilder der Patienten reichen von De- turen, sind überfordert mit alltäglichen Verrichtungen, pressionen über Posttraumatische Belastungsstörun- z. B. Einkaufen, Kochen, Haushalt etc. Durch Schaf- gen, Zwangserkrankungen, Borderline und Schizo- fung einer Tagesstruktur kann ein geregelter Tagesab- phrenie, bis hin zur Demenz. lauf wiederhergestellt werden.

Die Aufgabengebiete richten sich nach den jeweili- Oftmals besteht bei den Betroffenen eine Überforde- gen Bedürfnissen der erkrankten Menschen, die sich rung bei Behördenangelegenheiten, die finanzielle Si- im persönlichen Gespräch ergeben. Die Ursachen ei- tuation spitzt sich zu – durch Unterstützung bei An- ner psychischen Erkrankung und deren Behandlung tragsstellungen oder Vermittlung an entsprechende sind vielschichtig, hier einige Beispiele: Hilfsorganisationen kann hier Entlastung geschaffen werden. Viele der Hilfesuchenden haben in vorherigen, sta- tionären Therapien bereits Handlungsstrategien und Psychiatrische Erkrankungen führen häufig zu Einsam- Notfallpläne entwickelt, welche zu Hause und alleine keit. Viele Patienten haben keine oder nur sehr weni- nur schwer umsetzbar sind. Die Ambulante Psychiat- ge Sozialkontakte. Durch Schaffung eines Netzwerkes, rische Pflege unterstützt die Festigung des Gelernten Anregung und Vermittlung von Freizeitmöglichkeiten, in der gewohnten Umgebung.

18 Vielen fällt es schwer, den ersten Schritt zu tun und vorhandene Scheu oder Scham zu überwinden. Unser Ziel ist es, den Menschen eine Perspektive zu geben und sie ein Stück weit zurück ins Leben zu holen. Nadine Besser, Ambulante Psychiatrische Pflege

wie Gesprächsgruppen, Malkurse, therapeutisches Rei- »Vielen fällt es schwer, den ersten Schritt zu tun und ten etc., können die Erkrankten wieder am gesellschaft- vorhandene Scheu oder Scham zu überwinden.« Daher lichen Leben teilhaben und ihr Selbstbewusstsein stär- begegnen die Mitarbeiter den Hilfesuchenden jederzeit ken. diskret und behutsam und betreuen sie vertrauensvoll in den eigenen vier Wänden. Die Kosten der Ambu- Unter Umständen fehlt den Menschen eine berufliche lanten Psychiatrischen Pflege werden komplett von den Perspektive, obwohl der Wunsch, einem Beruf nach- Krankenkassen übernommen. zugehen oder wieder in den erlernten Beruf zurückzu- kehren, besteht. Gemeinsame Erarbeitung beruflicher Wünsche und Ziele sind der erste Schritt. Aktiv zwischen Arbeit und Ruhestand

Nicht immer wird von Patienten ein Nutzen in der me- ›Rente‹ hat heutzutage nicht mehr viel mit ›Ruhe‹ dikamentösen Therapie erkannt, was wiederum zu ei- zu tun, im Gegenteil: Plötzlich tun sich ungeahn- ner unregelmäßigen Einnahme führt. Aus Scham wird te Zeitfenster auf, in denen man sich alten Hobbys ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt vermieden. widmen, reisen oder sich weiterbilden kann. Weil das Hier kann Aufklärung helfen. in Gesellschaft bekanntlich mehr Freude macht als allein, entstand das NRW-weite Netzwerk ZWAR »Wir können Menschen mit psychiatrischer Erkran- (Zwischen Arbeit und Ruhestand). Seit März 2019 kung insgesamt vier Monate für bis zu sieben Stunden existiert ein Zusammenschluss auch in Werne. Der in der Woche begleiten«, sagt Nadine Besser von der Caritasverband hat die Stadt Werne in der Startphase Caritas. »Unser Ziel ist es, den Menschen eine Perspek- unterstützt und steht für die Akteure bei Fragen bis tive zu geben und sie ein Stück weit zurück ins Leben heute als Ansprechpartner parat. zu holen.«

Großer Andrang bei der ZWAR-Auftaktveranstaltung in Werne

19 »Ziel ist es nicht nur, seine Hobbys zu verfolgen und einen Camper-Stammtisch, ›Eat & Meet‹-Treffen, Einblicke in neue Interessensgebiete zu erlangen, Spieleabende und sogar einen eigenen Radiosender. sondern auch, Menschen über ein gemeinsames Wichtig: Die freien Angebote werden allein durch Thema kennenzulernen und die veränderte Lebens- das Engagement der Mitglieder getragen. Es be- situation mit Gleichgesinnten aktiv zu gestalten«, steht keine Vereinsstruktur. Mitmachen kann jeder, so Henrik Nagel-Fellerhoff. Der Bereichsleiter für der seine berufliche Tätigkeit beendet hat oder sich ambulante Pflege und haushaltsnahe Dienste erin- in der Übergangsphase zum Ruhestand befindet nert sich noch gut an die Auftaktveranstaltung mit und seine Freizeit sinnvoll füllen möchte – egal, ob rund 200 Teilnehmern in der Marga-Spiegel-Schule. jeden Mittwoch beim Doppelkopf oder nur spo- »Unterschiedlichste Ideen und Vorschläge radisch zur Outdoor-Saison. Was nach dem Coro- auf den Tisch: von Radtouren über Fotokurse und na-Lockdown wieder möglich ist und weitere Infos Schach bis hin zur Frage, wer sich sonst noch gerne zu Terminen und Treffpunkten finden sich unter: Autorennen anschaut.« Inzwischen sind aus diesen zwar-werne.de Ideen 21 feste Gruppen in den Bereichen Sport, Hobby, Geselligkeit und Bildung & Kultur hervor- »Es ist uns gelungen, ZWAR in die Köpfe der Men- gegangen. Beispielsweise gibt es eine Wandergruppe, schen zu bringen«, freut sich Christina Dzelilovic, Pflegedienstleitung in Werne, die- ge meinsam mit Henrik Nagel-Fellerhoff geholfen hat, die Veranstaltungen anzu- Zwischen Arbeit und Ruhestand schieben. »Das war die Basis für die jetzt Das erste ZWAR-Projekt ging 1979 in an den große Akzeptanz des neuen Netzwerks Start. Es sollte den Bergleuten und Stahlarbeitern, die in Werne.« Darauf dürfen die Initiatoren früh in Rente gehen mussten, Perspektiven für eine zu Recht stolz sein. sinnvolle Freizeitbeschäftigung bieten. Mittlerweile hat die letzte Zeche geschlossen, doch das Konzept ist so er- folgreich wie nie. In ganz NRW en- gagieren sich tausende Menschen in fast 300 ZWAR-Netzwerken in rund 80 Kommunen.

Es ist uns gelungen, ZWAR in die Köpfe der Menschen zu bringen. Das war die Basis für die jetzt große Akzeptanz des neuen Netz- werks in Werne. Christina Dzeliloviv, Pflegedienstleitung in Werne

20 Jeder Mensch ist anders

Toben für die grauen Zellen gen Erzieherinnen absolvierten bereits im Vorfeld eine umfangreiche Schulung an der Wilhelms-Universität. Sich nach dem Unterricht mal so richtig austoben und Im Sommer 2019 wurden die Betreuerinnen und ihre dabei auch noch was für die grauen Zellen tun? Wie das Gruppen im Zuge eines vierzehntägigen Ferienange- geht, machen die OGS-Kinder des Projekts Gedanken- bots dann auch praktisch von Studentinnen gecoacht. Sprung vor. Die von der Westfälischen Wilhelms-Uni- Inzwischen hat sich das Fitnessprogramm für Körper versität Münster entwickelte und vom Caritasverband und Geist in Form einer wöchentlichen AG etabliert. für die Diözese Münster über Spendengelder finanzier- te Initiative wird seit 2019 in Kooperation mit Leoschu- »Bei allen Spielen geht es darum, durch spezielle Übun- le, Osterfeldschule und Kardinal-von-Galen-Schule an gen die körperliche und mentale Leistungsfähigkeit glei- insgesamt vier Standorten des Offenen Ganztags in chermaßen anzuregen«, berichtet Margret Banken-Kon- Lünen umgesetzt. rad. »Beispielsweise müssen sich die jungen Sportler vor Beginn eines Parcours Kombinationen von Begriffen, »Der Gedanke dahinter ist, dass Motorik und Gehirn- entwicklung erwiesenermaßen in Verbindung zu einan- der stehen«, erklärt Margret Banken-Konrad, Bereichs- 208.000 leiterin Kinder- und Jugendhilfe der Caritas. »Indem Malblätter wir Bewegungsspiele mit Merkaufgaben verkoppeln, können wir motorischen Defiziten entgegenwirken Vier Offene und gleichzeitig die Konzentration und Gedächtnis- Ganztagschulen leistung fördern. Die Kids trainieren ganz spielerisch (OGS) in Lünen eben jene kognitiven Fertigkeiten, die sie in der Schule 389 4.160 für ein erfolgreiches Lernen benötigen.« Die zuständi- 208 Liter betreute Filzstifte Klebstoff Kinder

21 Über 3500 Mosaik- steinchen Farben oder Symbolen merken, die dann anschließend des Caritasverbandes Lünen-Selm- noch mal abgefragt werden. Natürlich können sich die Werne durchgeführt. Das Projekt Teilnehmer dafür auch in Teams zusammenschließen.« wird mit der bildenden Künstlerin Nicht kopflos vorpreschen, sondern erst denken, dann Anke Kahner realisiert, die begeistert ist, bewegen, so lautet die Devise. Und das klappt bisher erstmalig generationsübergreifend arbeiten zu wunderbar. »Ich habe es selten erlebt, dass Kinder in können. dem Alter dermaßen eifrig und motiviert bei der Sache sind«, erinnert sich die Bereichsleiterin an die Einstiegs- 2019 feierte die Kunst-AG mit dem Titel ›Bunte Tür- aktion in den Sommerferien. »Das waren extrem heiße me aus farbigem Glas – ja, wir können das‹ Premiere. Wochen, trotzdem haben alle ununterbrochen mitge- 15 OGS-Kinder der Kardinal-von-Galen-Schule Lünen macht, weil Kinder solche Herausforderungen lieben, waren über ein halbes Jahr hinweg einmal wöchentlich wenn man sie ihnen anbietet.« zu Gast im benachbarten Altenzentrum St. Norbert. Gemeinsam wurde hier an farbenfrohen Mosaikku- Begegnungen so bunt wie ein Mosaik geln aus Glassteinchen, Keramikstückchen und Beton gearbeitet, die noch künftig im Garten des Senioren- Ein weiteres Projekt entführt kleine und große Nach- zentrums bewundert werden können. Darüber hinaus wuchskünstler in eine zauberhafte Welt voller bunter notierten die Grundschulkinder ihre Wünsche auf klei- Türme, Wunschkugeln und Märchenfiguren. Die In- nen Zetteln, welche am letzten Tag in eine Kugel ein- itiative ›Kultur macht stark – Bündnisse für Bildung‹ zementiert wurden. Diese Wunschkugel durften sie zur wird durch das Bundesministerium für Bildung und Erinnerung mit in ihre Schule nehmen. Forschung gefördert und an ausgewählten Standorten

22

Für ältere Menschen ist es ein unglaublicher Gewinn, wenn Kinder- lachen durchs Haus schallt. Und auch die jungen Schüler können durch den Umgang mit den Senioren einiges lernen, allen voran Achtung, Geduld und Vielfalt. Margret Banken-Konrad, Bereichsleiterin

Noch mehr Sicherheit mit Vario Call Das Jahresprojekt ›Märchen-Zauber-Gärten‹ in Selm steht kurz vor dem Abschluss. Zehn Kinder der Of- Ältere Menschen mit Hilfebedarf holen sich mit dem fenen Ganztagesbetreuung der Overbergschule ver- Hausnotruf ein Stück Lebenssicherheit zurück in ihr wandelten zwei der Innenhöfe des Altenwohnhauses Zuhause. Bei einem Notfall oder wenn Hilfe benö- St. Josef in einen Märchengarten mit Froschkönig, tigt wird, reicht ein Knopfdruck an einem Funksender Fliegenpilzen und Schildkröte. Anregungen für die Ge- und bei der Hausnotrufzentrale wird ein Alarm ausge- staltung sammelten die Grundschüler bei Exkursionen löst. Je nach vereinbartem Ablaufplan werden Nach- zum Maximilianpark und zum Wildpark Reken. barn oder Angehörige benachrichtigt und, falls nötig, Nach der coronabedingten Zwangspause soll dem- weitere Schritte eingeleitet. So weit, so bekannt. nächst noch der eigene Schulhof aufgehübscht werden. Der Vario Call verfügt zusätzlich über einen GPS-Sen- »Die gemeinsamen kreativen Aktivitäten haben den der, der bei Betätigen des Signalknopfes den Stand- Alltag von Kindern wie Senioren gleichermaßen berei- ort der notleidenden Person übermittelt. So können chert«, freut sich Bereichsleiterin Margret Banken-Kon- Hilfskräfte noch schneller dorthin gelangen, wo sie rad. »Für ältere Menschen ist es ein unglaublicher Ge- gebraucht werden. Zudem kann mit dem Vario Call, winn, wenn Kinderlachen durchs Haus schallt. Und z. B. für demenzerkrankte Menschen, ein virtueller Zaun auch die jungen Schüler, von denen viele keine eigenen errichtet werden. Beim Verlassen eines zuvor festgeleg- Großeltern oder Urgroßeltern mehr haben, können ten Bereiches wird daraufhin ein automatischer Alarm durch den Umgang mit den Hochbetagten einiges ler- auslöst. Die weiterentwickelte Notruftechnik bietet also nen, allen voran Achtung, Geduld und Vielfalt. Das Le- noch mehr Sicherheit – zu Hause und unterwegs. ben ist nun mal so bunt wie ein Mosaik!«

23 Menschlichkeit, Wert- schätzung, Vertrauen Was macht unseren Verband aus?

24 Warum sind wir erfolgreich? Was macht unseren Ver- Die Achtsamkeit gegenüber den uns schutzbefoh- band aus? Wer Mitarbeitende fragt, was die Arbeit im lenen Menschen gehört für unsere Mitarbeiterinnen Caritasverband Lünen-Selm-Werne für sie persön- und Mitarbeiter zu ihrer täglichen Arbeit. Um das zu lich bedeutet, erhält unterschiedlichste Antworten. untermauern und das richtige Verhalten bei einem Offenheit, Vielfalt, Wertschätzung, Kreativität – was Verdacht auf Missbrauch sicherzustellen, gibt es in einige der Kolleginnen und Kollegen bewegt, lesen unserem Verband ein institutionelles Schutzkonzept Sie auf den nächsten Seiten. – erweitertes Führungszeugnis und Präventionsschu- lungen inklusive (siehe S. 30). Damit unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit vollem Engagement und möglichst uneingeschränkt Unsere ehrenamtlichen Kolleginnen und Kollegen ihre Aufgaben erfüllen können, schaffen wir im Ver- sind das Herz der Caritas – ohne sie geht nichts (siehe band dafür die erforderlichen Rahmenbedingungen. Beitrag auf der nächsten Seite). Die freiwilligen Hel- fer werden bei ihrer wichtigen Arbeit im Verband von So sorgen wir mit dem Caritas Compliance Codex Ehrenamtskoordiantoren unterstützt und begleitet. für Klarheit und Orientierung in Bezug auf unsere Ihr Engagement wird gezielt gefördert und ihr Einsatz Wertevorstellungen (Bericht Seite 28). Der Codex professionell organisiert. Der neu gegründete Beirat liefert unseren Mitarbeitenden die notwendigen Leit- Ehrenamt bietet die Möglichkeit zur Mitbestimmung. planken und sendet auch nach außen ein starkes und verlässliches Signal.

Hier kommt keine Langeweile auf.

Dominika Dzierzenga, Verwaltung + Young Caritas

»Ich habe mich vom ersten Tag meiner Ausbildung zur Bürokauffrau gut ein- gebunden gefühlt. Die Arbeit ist wirklich vielfältig, man könnte auch sagen: kunterbunt. Schon im normalen Berufsalltag erwarten mich ständig neue Aufga- ben und Herausforderungen. Hier kommt keine Langeweile auf! 2017 habe ich zusätzlich die Ehrenamtsko- ordination bei der ›Young Caritas‹ (Plattform der Caritas für soziales Engagement junger Menschen, Anm. der Redaktion) übernommen und durfte dadurch viele Kollegen aus anderen Bereichen und Einrichtungen kennenlernen. Zusammen auf dem Markt Waffeln für den guten Zweck zu backen, sich auszutauschen, auch anderen Menschen zu begegnen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen, das macht einfach riesigen Spaß.«

25 Der Beirat Ehrenamt am Gründungstag

Das Herz der Caritas – ohne Ehrenamt geht nichts Derzeit sind in unseren Diensten und Einrichtungen vor Ort, der Pfarrcaritas, in Heimbeiräten oder Projekt- Nächstenliebe – die ehrenamtlichen Helferinnen gruppen über 330 Menschen im Ehrenamt aktiv. Eine und Helfer füllen diese ursprüngliche Bedeutung enorme Zahl an Freiwilligen, deren oft selbstlosen Ein- des Wortes ›Caritas‹ aktiv mit Leben. Sie setzen sich satz es immer wieder zu würdigen gilt. Dazu ist es er- in der Region für Menschen jeden Alters und aller forderlich, das Ehrenamt innerhalb des Verbandes zu Kulturen ein und leisten dabei unschätzbar wert- stärken, in Entscheidungsprozesse einzubinden und in volle Arbeit. »Ohne unsere ehrenamtlichen Helfer seinem Engagement professionell zu unterstützen. wären viele Angebote in unserem Verband nicht möglich«, weiß Bereichsleiter Rolf Leimann. »Etwa Eine starke Stimme im Verband Seniorennachmittage, Besuchsdienste im Kranken- haus und Altenheimen oder Unterstützung in der 2019 wurde der Beirat Ehrenamt gegründet. Am 25. Flüchtlingsarbeit, um nur einige zu nennen.« Die November hat hierzu im Haus der Caritas die Grün- Ehrenamtlichen bringen bei ihrer Arbeit reichlich dungssitzung stattgefunden. Die Mitglieder des Bei- Zeit, großes Engagement und eine gute Portion rats setzen sich aus Sprecherinnen oder Sprechern Herzlichkeit mit ein.

Ehrenamtliche Mitarbeiter erhalten die gleiche

Wertschätzung wie hauptamtliche. Rolf Leimann, Bereichsleiter

»Was den Caritasverband ausmacht? Die vielfältigen Angebote, das breite Spek- trum. Bedarfe werden ständig analysiert, neue Projekte zum Wohle der Bürger vorangebracht. Dabei ist es wichtig, nicht im Elfenbeinturm zu sitzen, sondern vor Ort bei den Menschen zu sein und sich ständig zu fragen: Wo drückt der Schuh, was können wir tun? Ehrenamt- liche Mitarbeiter erhalten die gleiche Wertschätzung wie hauptamtliche. Begriffe wie ›Nächstenliebe‹ sind keine abgedroschenen Floskeln, sondern werden wirklich gelebt. Das habe ich während meiner längeren Erkrankung selbst erfahren, und es hat mir einmal mehr gezeigt: Die Caritas in Lünen, Selm und Werne ist eine Gemeinschaft, auf die man stolz sein kann. Ich bin froh dazuzugehören!«

26 Was macht Man steht sich zur Seite, das ist gerade für mich als unseren Neuling super. Ralf Krebs, Pflegefachkraft Verband »Das Besondere an meinem Job ist der gute Zusammen- aus halt! Obwohl man uns Pflegekräfte in Selm in zwei Teams ? aufgeteilt hat, sind wir im Grunde eine große Mannschaft. Regelmäßig finden Teamsitzungen statt, in denen über alles gesprochen wird. Und auch zwischendurch kann ich meine erfahrenen Kollegen jeder- zeit um Rat fragen. Man hilft sich gegenseitig, das ist gerade für mich als Neuling super. Darüber hinaus stehen einem hier im Verband viele Wege offen. Etwa alle drei Monate besuchen wir Fortbildungen, bei denen wir uns auf den neuesten Stand bringen. So lernt man auch nach der Ausbildung immer weiter.«

unserer Einrichtungen und Dienste zusammen. Zu Begleitung und Unterstützung den Aufgaben des Beirates Ehrenamt gehören: • die Vertretung der Interessen der Ehrenamtli- »Ehrenamtliches Engagement ist beim Caritasverband chen gegenüber dem Caritasverband kein Sprung ins kalte Wasser«, sagt Gisela Weiß. »Wir • der gegenseitige Informations-, Meinungs- und unterstützen unsere Unterstützer.« Jeder Bereich hat Erfahrungsaustausch zur Begleitung und Förderung der freiwilligen Hel- • das Einbringen von Ideen, Anregungen und fer einen Ehrenamtskoordinator aus dem Kollegium Impulsen benannt. Dieser ist erster Ansprechpartner in allen »Der Beirat fungiert als Sprachrohr für die ehren- Fragen des ehrenamtlichen Engagements. »Wir Ko- amtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ordinatoren sind für die ehrenamtlichen Kollegin- bietet die Möglichkeit zur Mitbe- nen und Kollegen da und räumen, wenn es nötig ist, stimmung«, so Rolf Leimann. auch mal Steine aus dem Weg«, erzählt Gisela »Wir wollen das Ehrenamt Weiß, selbst Ehrenamtskoordinatorin zukunftsfähig weiterent- in der Flüchtlingsarbeit, über ihre wickeln.« Ein aktiver Aus- Aufgabe. »Mit unserer Starthilfe tausch mit dem Vorstand Über möchten wir ihnen das Ein- ist mehrmals im Jahr fest finden in die eigene Rolle er- eingeplant. 330 leichtern.« ehrenamtliche Helferinnen & Helfer

Wo hat man denn sonst schon die Möglichkeit,

seinen Hund mit zur Arbeit zu nehmen? Christine Altrock, OGS

»Ich bin seit 2019 für die Koordination des Offenen Ganztags an der Lüner Leoschule verantwortlich, wo man mich oftmals im Doppelpack mit meiner Königspudeldame Hilde antreffen kann. Besonders gefällt mir die Offenheit und das sehr kollegiale Miteinander! Wo hat man denn sonst schon die Möglichkeit, seinen Hund mit zur Arbeit zu nehmen? Ursprünglich war ich nur auf der Suche nach einer hundefreundlichen Teilzeitstelle. Dass mein Arbeitgeber dann von sich aus mit der Idee auf mich zukommen würde, Hilde zum Schulbegleithund ausbilden zu lassen und diese Ausbildung sogar noch finanziell fördern würde, damit hätte ich nie gerechnet. Einfach toll! Ich fühle mich rundum wohl und komme jeden Tag gerne.«

27 »Wie wir als Unternehmen ticken« Caritas Compliance Codex schafft Transparenz

Und wie stehen Sie zum Thema ›Fairness‹? ›Ich bin ten Regeln‹), Wirtschaftlichkeit (›Wir gehen sorgsam dafür!‹, würden die meisten Menschen wohl auf mit anvertrauten Mitteln um‹), Vertraulichkeit (›Wir eine solche Frage antworten. Aber was bedeutet wahren Anvertrautes‹) oder eben Fairness (›Wir ach- ›faires Handeln‹ eigentlich konkret? Da gehen die ten auf uns und andere‹). In einem zweiten Schritt Meinungen schnell auseinander. Um die Wertevor- wurde nun damit begonnen, für diese Werte klare, stellungen des Verbandes nach innen wie außen verbindliche und verbandsweite Regelungen auszu- noch transparenter zu machen und Mitarbeitern formulieren. eine greifbare Orientierung zu bieten, wird seit Mitte 2019 der sogenannte ›Caritas Compliance Ein Beispiel: »In puncto Fair Play kann dies bedeu- Codex‹ entwickelt. ten, dass sich Einzelne nicht über Auftragsvergaben oder hohe Trinkgelder bereichern dürfen. Doch was Das englische Wort ›Compliance‹ bedeutet: Über- zählt noch als Gefälligkeit, wo fängt Vorteilsnahme einstimmung, Konformität. »In Unternehmen ist an? Das ist erst einmal Auslegungssache. In unseren damit die Vereinheitlichung von rechtskonformem verschiedenen Einrichtungen werden Sie daher mo- und ethischem Verhalten gemeint«, erklärt Hans-Pe- mentan vermeintlich unterschiedliche Antworten er- ter Benstein. Bereits Anfang letzten Jahres wurden halten. Wir müssen also einheitliche Grenzwerte für als Basis des Codex acht kurze Werte-Aussagen er- Geschenke und Zuwendungen definieren.« In die arbeitet, darunter zum Beispiel Legalität (›Wir ach- Diskussion und das Feintuning der Leitlinien wollen

Es motiviert mich jeden Tag Was macht

aufs Neue, Menschen helfen zu unseren können. Verband Barbara Schölling, Hausnotruf und Menü-Service aus? »Was den Caritasverband aus meiner Sicht so erfolgreich macht: die Vielfalt der ange- botenen Dienste! Außer Pflege, Pflegeheimen, Altenwohnheimen, Tagespflege und den verschiedenen Beratungseinrichtungen bieten wir warme Mahlzeiten und Hausnotrufsysteme, alles unter einem Dach! Es motiviert mich jeden Tag aufs Neue, Menschen helfen zu können, und damit meine ich nicht nur unsere Kunden, sondern auch meine Mitarbeiter, auf die ich mich jederzeit verlassen kann und sie sich auf mich. Seit März haben wir über 50 neue Kunden für den Menü-Service hinzugewonnen. Das bedeutet eine höhere Belastung für jeden einzelnen Fahrer. Umso stolzer bin ich, mit meinem Team ›den Laden‹ im Griff zu haben.«

28 die Führungskräfte auch die Mitarbeiter einbe- tieren«, so der Vorstand. »Wenn uns ziehen. Denn ihr Rückhalt ist Voraussetzung, das gelingt, stützt der Codex nicht damit die Vorgaben in der Praxis aktiv gelebt nur unser Ansehen als Wohlfahrts- werden können. Am Ende soll allen Fach- verband, sondern auch unser Image bereichen ein gemeinsames Regelwerk als Arbeitgeber. Bewerber schauen zur Verfügung stehen. künftig immer mehr: Was ist das für Ziele & ein Betrieb? Passe ich in ›den La- »Langfristig wird es die Heraus- Maßnahmen den‹ rein? Der Caritas Complian- forderung sein, dass wir diese Umsetzung und ce Codex ist hier ein wichtiger rechtlichen und ethischen Einhaltung des Compliance Codex Baustein, um Inter- Regeln dann in unserer essenten zu zei- täglichen Arbeit wirk- gen, wie wir als lich berücksichtigen, Compliance Leitlinien Unternehmen ohne zu interpre- Verbandsinterne Regeln ticken.« zur Einhaltung des Compliance Codex

Caritas Compliance Codex Gesetzgebung und wesentliche Grundsätze und Werte unseres Verbandes

Ich schätze die Offenheit der Caritas für innovative

Gedanken und Ideen. Ulrike Wesemann-Benkel, Caritas Boutique

»Ich habe eine lange Verbindung zur Caritas: Nach einer Pause von 26 Jahren bin ich seit Januar 2019 wieder für den Verband im Einsatz. Erstmalig habe ich meine Tätigkeit hier 1983 direkt nach dem Studium für den Bereich Gemeindecaritas und den Aufbau des Hausnotrufdienstes begonnen. Nach der Geburt meines zweiten Kindes kehrte ich zunächst nicht wieder zum Verband zurück. Meine aktuellen Aufgaben beinhalten die Erweiterung des bestehenden Portfolios durch Projekte und niederschwellige Angebote im Stadtteil. Die Arbeit erlebe ich damals wie heute als interessant, kreativ und bereichernd. Ich schätze die Offenheit der Caritas für inno- vative Gedanken und Ideen.«

29 Hinsehen, schützen, achtsam sein – Das institutionelle Schutzkonzept unseres Verbandes

Berichte über Missbrauchsfälle der 50er-, 60er- Maßnahmen zur Vorbeugung von Missbrauch und und 70er-Jahre sorgen deutschlandweit für große Gewalt zu treffen, sowohl in der Kinderbetreuung Betroffenheit. Als Reaktion auf die Ereignisse ruft als auch in Seniorenheimen.« die Deutsche Bischofskonferenz ihre Einrichtun- gen dazu auf, ein institutionelles Schutzkonzept zu Im Rahmen des neuen Schutzkonzeptes wird von erstellen. »Zum Glück gibt es bei uns im Verbands- allen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern ein gebiet aktuell keinen Fall, doch die Nachrichten erweitertes Führungszeugnis sowie eine Selbst- haben uns aufgerüttelt«, sagt Koordinatorin Mar- auskunftserklärung und eine Selbstverpflich- gret Banken-Konrad. »Es zeigt, wie wichtig es ist, tungserklärung zum Verhaltenskodex eingefor- anvertraute Menschen besonders zu schützen und dert. »Der Kodex macht konkrete Vorgaben für

Was macht Vielfältige Netzwerke für die unseren

Menschen vor Ort. Verband Raphael Holtwick und Banu Pinar Arslan, aus Familienberatung ?

»Auch bei der Caritas ist Arbeit Arbeit – aber hier im Neubau an der Lange Straße macht der Job umso mehr Spaß! Das helle Gebäude mit dem wunderschönen Innenhof hat einfach eine tolle Aufenthaltsqualität. Zudem ist es super, in einem wachsenden Verband tätig zu sein. In 50 Jahren haben sich vielfältige Netzwerke entwickelt. Diese werden genutzt, um auf die verschiedenen Bedarfe innerhalb der Bevölkerung einzugehen: Was könnten Lünen, Selm und Werne noch gebrauchen? Welche Projekte wären in den Städten sinnvoll? Den meisten Menschen ist ja gar nicht bewusst, was wir abseits der Altenpflege alles bieten. Wenn wir uns beispielsweise in den Schulen vorstellen, sind die Lehrer und Eltern oft ganz überrascht, dass wir auch Beratungen durchführen.«

30 die Gestaltung von Nähe und Distanz, aber auch für die verbale Kommunikation«, erklärt Margret Banken-Konrad. »Ein respektvoller, freundlicher, wertschätzender Umgang hat ja eigentlich schon immer zu unseren Leitlinien gehört. Nun möchten Bei der Prävention von Missbrauch wir alle im Verband verstärkt für das Thema sen- ist Achsamkeit ein ganz wesent- sibilisieren.« Die Teilnahme an Präventionsschu- lungen ist ebenfalls verpflichtend. »Hier lernen liches Schlagwort: Wenn jeder ein- die Mitarbeiter in Übungen, wie sie auf Vorfälle zelne genau hinsieht und gegebe- reagieren. Achtsamkeit ist dabei ein ganz wesent- nenfalls Position bezieht, wird es liches Schlagwort: Wenn jeder einzelne genau hin- nicht zu Grenzüberschreitungen sieht und gegebenenfalls Position bezieht, wird es nicht zu Grenzüberschreitungen kommen.« Im kommen. Fall der Fälle finden die Kolleginnen und Kollegen Margret Banken-Konrad, Bereichsleiterin mit zwei speziell ausgebildeten Präventionsfach- kräften kompetente Ansprechpartner.

Im Vordergrund steht der Mensch, nicht die Bürokratie. Hildegard Jorch, Flüchtlingsbetreuung

»Das Erfolgsrezept des Verbandes ist die Kultur der Caritas nach innen sowie ihr ko- härentes Markenbild nach außen. Wir genießen in der Bevölkerung eine hohe Akzep- tanz als etablierte Hilfsorganisation. Wenn es Probleme gibt, sind wir für Betroffene häufig die erste Anlaufstelle. Im Vordergrund steht der Mensch, nicht die Bürokratie. Ich selbst bin als Betreuerin für Flüchtlinge, Asylbewerber und Migranten sehr nah an den Menschen. Mein Ziel ist es, dass sie sich angenommen fühlen, sodass sie in unsere für sie fremde Kultur hineinwachsen können. Dabei darf ich wie ein Street- worker eigene kreative Ideen entwickeln und diese im Austausch mit Kollegen und Netzwerkpartnern wachsen lassen. Die Arbeit ist oft eine Herausforderung, aber sehr erfüllend. Daher nehme ich gerne jeden Tag ca. 75 Kilometer Anfahrt in Kauf.«

31 Da geh‘ ich gerne hin! Der Caritasverband als Arbeitgeber

32 Personaloffensive: Blicke hinter die oder das betriebliche Ge- Über Kulissen sundheitsmanagement, 550 welches ein abwechs- Mitarbeiterinnen Auszubildende und Mitarbeiter berichten von ihrer lungsreiches Sport- & Arbeit in der Altenpflege. Die Bewohnerin eines Senio- programm mit Lauf- Mitarbeiter renheims lächelt glücklich in die Kamera, weil sie ihre gruppen, Aquajogging, Tochter in der Zeit des coronabedingten Besuchsver- Rückenschule und Yoga bots wenigstens am bereitgestellten Tablet sehen kann. und vieles mehr hervorge- Ehrenamtliche Helfer nähen fleißig Schutzmasken – bracht hat. Aber auch unbezahl- und geben Tipps zum Nachmachen. Viel passiert auch bare Werte wie Teamgeist, Respekt, Empathie, Nächs- hinter den Kulissen der Caritas. Eine neue Personalof- tenliebe und ein konstruktives Miteinander machen uns fensive rückt diese kleinen und großen Geschichten des als katholischen Wohlfahrtsverband zu einem attrakti- Alltags auf Social Media-Plattformen und der Home- ven Arbeitgeber. »Das sind bei uns keine Floskeln, sie page verstärkt ins Rampenlicht. werden wirklich gelebt«, sagt Andrea Blanke-Piepen- kötter aus der Offenen Ganztagsschule der Caritas. »Hier bei uns werden Menschen wertgeschätzt«, so Per- »Den Beschäftigten in unserem Verband werden viele sonalchefin Heike Homann. »Wir versuchen, Rücksicht Gelegenheiten geboten, sich aktiv mit einzubringen, auf individuelle Bedürfnisse zu nehmen, egal ob es um etwa durch Zufriedenheitsbefragungen, Jahresgesprä- unsere Kunden, Mitarbeiter, Auszubildende oder Eh- che, freiwillige Weiterbildungen, das innerbetriebliche renamtliche geht. Durch die neue Marketingkampagne Vorschlagswesen oder kreative Aktionen wie ›Mitarbei- wollen wir potenziellen Bewerbern Einblicke geben und ter werben Mitarbeiter‹«, so Blanke-Piepenkötter, die ihnen zeigen, wie toll es ist, in so einer familiären Atmo- sich auch als Vorsitzende der Mitarbeitervertretung für sphäre zu arbeiten und wie vielfältig die verschiedenen Mitbestimmung einsetzt. Bereiche sind.« Mit insgesamt über 550 Beschäftigten zählt der Caritasverband Lunen-Selm-Werne bereits jetzt zu den größten Arbeitgebern der Region – Ten- Jede Meinung zählt! denz steigend. Aufgrund des demografischen Wandels und neuer Bauprojekte – im Februar wurde das Senio- ›Würden Sie sich heute wieder für einen Arbeitsplatz renzentrum an der Lippe eröffnet – wächst vor allem in unserem Verband entscheiden?‹ oder ›Würden Sie der Bedarf an ambulanten und stationären Pflegefach- einem Freund empfehlen, bei uns zu arbeiten?‹ Die kräften und Hilfskräften sowie hauswirtschaftlichen Antworten zu diesen und anderen Fragen wurden im Hilfen kontinuierlich an. Rahmen der Mitarbeiterbefragung 2019 durch das un- abhängige ›Great Place to Work‹-Institut ausgewertet. Erfolgreiche Bewerber können sich über einen zu- Verbandschef Hans-Peter Benstein freut sich über gute kunftssicheren, gut bezahlten Job mit vielen wertvollen bis sehr gute Ergebnisse. »Gegenüber 2016 konnten Extras freuen. Dazu zählen mindestens 30 Urlaubstage, wir uns durchweg in allen Themen verbessern. So be- Sonderurlaub zu verschiedenen Anlässen, Jahresson- stätigten 84 Prozent der Teilnehmenden: Ich bin stolz derzahlungen, Leistungsentgelte sowie die ergänzende auf das, was wir hier gemeinsam leisten.« Betriebsrente der kirchlichen Zusatzversorgungskasse

33 Jeder Mensch ist anders

Der Fragebogen deckt eine große Bandbreite von The- men ab, die prägend für die Kultur in Unternehmen Hereinspaziert: sind, beginnend mit Kriterien des täglichen Arbeitsle- Nachwuchskräfte gesucht! bens wie Führung, Kommunikation oder die Zusam- menarbeit im Team bis hin zu übergeordneten Werten In den letzten 20 Jahren ist die Zahl der Pflege- wie Glaubwürdigkeit, Respekt und Fairness. In allen bedürftigen in Deutschland um weit mehr als eine Feldern lag die Caritas – teils weit – über dem Durch- Million gestiegen. Berechnungen zufolge könnte schnitt der rund 400 Vergleichsbetriebe des renom- es im Jahr 2050 deutlich über fünf Millionen pfle- mierten Beratungsinstituts. Nicht zuletzt wurden auch gebedürftige Menschen in unserem Land geben. die Gehalts- und Sozialleistungen sowie das Gesund- Der Bedarf an qualifizierten Pflegekräften wird heitsmanagement des Verbandes als besonders attraktiv somit rapide steigen. Im Kampf gegen den Fach- beurteilt. kräftemangel ist Ausbildung ein wichtiger Bau- stein. Wer seine Lehre erfolgreich abschließt, hat Ziel der Befragung ist es, Aufschluss über die Zufrie- anschließend bei der Jobsuche freie denheit der Belegschaft zu erlangen, Optimierungs- Wahl. potenzial auszuloten und entsprechende Maßnahmen abzuleiten – wie zuletzt die Einführung eines innerbe- Derzeit beschäftigt die Cari- Rund trieblichen Vorschlagswesens. Rund 42 Prozent der Be- tas in Lünen, Selm und Wer- 50 schäftigten nahmen 2019 an der freiwilligen Befragung ne rund 50 Auszubildende in Auszubildende teil. »Diese Zahl möchten wir in Zukunft gerne noch den Bereichen Altenpflege, im Verband steigern«, so Personalleiterin Heike Homann. »Uns in- Hauswirtschaft und Büromanage- teressiert, was unsere Mitarbeiter zu sagen haben, ja wir ment. Durch die Absolven- sind sogar auf eine rege Teilnahme angewiesen! Denn ten werden ständig neue Plätze nur so können wir uns weiterentwickeln!«

34 frei, selbst für das laufende Jahr. Weitere Azubis- zum Kennenlernen können jederzeit individuell tellen werden geschaffen. Darüber hinaus bietet vereinbart werden. Wenn es gut klappt, münden die der Verband regelmäßig Plätze für Praktika und Praktika häufig in Ausbildungsverhältnisse. Auch den Bundesfreiwilligendienst. Doch wie begeistert das zwölfmonatige soziale Engagement im Rah- man engagierte junge Leute für eine Karriere in men eines Bundesfreiwilligendienstes kann ein Tür- der Altenpflege?

»Nicht wenige Schüler haben gegenüber älteren Menschen Berührungsängste, das ist völlig nor- mal«, weiß Personalleiterin Heike Homann. »Wir punkten immer dann, wenn wir es schaffen, die jungen Leute zu uns ins Haus zu holen und ihnen zu zeigen, wie facettenreich und anspruchsvoll der Klar bedeuten Auszubildende Mehr- Job als Pflegekraft ist. Hier geht es um so viel mehr aufwand. Sie sind aber auch wert- als ums Waschen und Anziehen! Auch medizinische und psychologische Fachkenntnisse werden benö- volle Unterstützer und eine wichtige tigt. Darüber hinaus ist es für viele überraschend Bereicherung für unser Team. Und zu erleben, in was für einem netten Team hier bei ganz wichtig: Sie sichern unsere uns gearbeitet wird. Für so manchen werden die Zukunft! Kollegen zur zweiten Familie.« Schnupperwochen Heike Homann, Leitung Personalwesen

35 öffner sein. Beim Einsatz in der Verwaltung, beim reichen, dass engagierte junge Leute ihre Chancen Menü-Service oder in den Altenwohnhäusern und innerhalb unseres Unternehmens nutzen, und legen Sozialstationen sammeln die Teilnehmer wertvol- uns daher ins Zeug, ihnen gute Bedingungen zu bie- le Erfahrungen, die zur beruflichen Orientierung ten«, verrät die Personalchefin. Neben einem guten dienen. »Wir haben einige Azubis und sogar feste Gehalt genießen die Auszubildenden bei der Caritas Mitarbeiter, die mit einem freiwilligen Jahr bei uns die gleichen Vorteile wie fertige Kräfte: Sie werden gestartet sind«, so Heike Homann. bei einem ›Welcome Day‹ willkommen geheißen, dürfen an Mitarbeiterbefragungen teilnehmen, pro- Neu ist, dass die Kandidaten für die Pflege im Sin- fitieren vom betrieblichen Gesundheitsmanagement ne der generalistischen Ausbildung in allen drei Be- und vieles mehr. Über ihre gesamte Lehrzeit hinweg reichen (Altenpflege, Krankenpflege und Kinder- werden sie durch eine Ausbildungskoordinatorin, Pa- krankenpflege) geschult werden. Daraus ergeben ten, Mentoren und Praxisanleiter begleitet. Die er- sich für den späteren Werdegang noch mehr Mög- fahrenen Kräfte fungieren auch bei Problemen in der lichkeiten. »Allerdings möchten wir natürlich er- Berufsschule als vertrauensvolle Ansprechpartner. »Klar bedeuten Auszubildende Mehraufwand, sind auf der anderen Seite aber auch wertvolle Unterstüt- zer und eine wichtige Bereicherung für unser Team. Ausbildung im Caritasverband Und ganz wichtig: Sie sichern unsere Zukunft!« Lünen-Selm-Werne

Ausbildungsbeauftragte 1.000 Euro für einen neuen Kollegen Iris Schulze-van Loon Tel. 02592 9130-33 Die beste Freundin oder den guten Bekannten in [email protected] Arbeit bringen und dafür auch noch Geld kassieren? Die Caritas macht's möglich: Im Rahmen der Aktion ›Mitarbeiter werben Mitarbeiter‹ dürfen sich Mitarbei- tende als erfolgreiche ›Jobvermittler‹ über eine Prämie von 1.000 Euro freuen.

Die außergewöhnliche Kampagne läuft noch bis Bewerbungen Jahresende: Wer Verstärkung für den Bereich Pfle- Paulina Kurz Tel. 02306 7004-1263 ge oder Hauswirtschaft von außen anwirbt, erhält [email protected] nach der Vertragsunterzeichnung 100 Euro bar auf die Hand. Zum Ende der erfolgreich absolvierten

36 Probezeit gibt es dann noch mal weitere 900 Euro ex- triebliches Vorschlagswesen eingeführt. tra über die Gehaltsabrechnung. »Sie bekommen einen »Schließlich wissen unsere Mitarbeiter am besten, neuen Kollegen, den sie schon kennen, und wir die was zugunsten der Arbeitsabläufe oder zum Wohle dringend benötigte personelle Unterstützung, eine su- von Kunden, Patienten oder Bewohnern verbessert per Sache«, findet Initiatorin Heike Homann. Mitma- werden kann«, sagt Vorstand Hans-Peter Benstein. chen dürfen alle festangestellten Voll- und Teilzeitbe- Ein Vorschlag kann alle Verbandsbereiche betreffen, schäftigten des Caritasverbandes Lunen-Selm-Werne. sollte aber wirklich neu sein und über das normale Gesucht werden sowohl Fach- als auch Hilfskräfte der Tagesgeschäft hinausgehen. Wer einen Einfall hat, Pflege. kann einfach das auf der Verbandswebsite bereitge- stellte Onlineformular ausfüllen und so seinen Vor- schlag einreichen. An die Ideen, fertig, los! Ein neutrales Gremium aus Verbandskonferenz Über 550 Menschen arbeiten in Lünen, Selm und und Mitarbeitervertretung entscheidet zweimal jähr- Werne für die Caritas. Sie alle bringen unterschied- lich über die Realisierung. Egal, ob die Idee etwas liche Ideen, Gedanken und Anregungen mit. Um ih- im Kleinen bewirkt oder zu größeren Einsparungen nen offiziell Gehör zu verschaffen und eine aktive führt – kommt es zur Umsetzung, wird der Ideenge- Beteiligung an der Entwicklung des Verbandes zu ber mit einer angemessenen Prämie belohnt. ermöglichen, wurde 2020 ein einheitliches innerbe-

Die ersten Verbesserungsvorschläge erhielten eine Extra-Prämie 37 Mit Stolz dabei - Caritas Services gGmbH Das Inklusionsunternehmen im Verband

Gewaschene Wäsche 130.428 kg

38 Medikamente & Rezepte 4.223 Lieferungen Die Grundlage für den Lebensunterhalt, derung beschäftigt. Die Teams haben sich ge- eine sinnvolle Beschäftigung, persönliche festigt. Das Dienstleistungsspektrum, zunächst Verwirklichung oder gar Erfüllung, eines ist ein Wäscheservice, Haustechnik und Gartenpflege, Beruf für uns in jedem Fall: extrem wichtig. wurde inzwischen um Lieferdienst, Malerservice und Gebäudereinigung erweitert. Neben den Auftraggebern Unbestritten gilt dies auch – und gerade – für Men- im eigenen Verband konnte die gemeinnützige Gesell- schen mit einem Handicap. Sie haben es allerdings nicht schaft inzwischen erste zusätzliche Kunden gewinnen. leicht, unter normalen Bedingungen auf dem regulären So werden aktuell fünf Apotheken beliefert und mehre- Arbeitsmarkt unterzukommen. Aus diesem Grund gibt re externe Service-Wohnanlagen betreut. Die Wäsche- es in unserem Verband die Caritas Services gGmbH. rei freut sich über einen neuen Großkunden, der zwei Hier arbeiten Kolleginnen und Kollegen ohne Beein- Behinderteneinrichtungen betreibt. trächtigung mit Menschen mit teils starker Behinderung Seite an Seite. »Das Ziel ist eine dauerhafte Beschäfti- »Wachstum schafft Möglichkeiten«, weiß Gregor Goj. gung für alle Mitarbeiter, ob mit oder ohne Handicap«, »Jede neue Aufgabe erhöht die Chance für Kolleginnen sagt Leiter Gregor Goj. »Zum Glück gelingt uns das und Kollegen, Verantwortung zu übernehmen.« Denn mehr und mehr.« darum geht es: Menschen das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu schenken und den passenden Rahmen Das Tochterunternehmen ist in den vergangenen für beständige Betätigung zu schaffen. »Gebraucht zu Jahren gewachsen. Mittlerweile sind dort mehr als 30 werden und Aufgaben gemeinsam zu erledigen, das Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit und ohne Behin- macht die Teams unglaublich stolz!«

Haustechnik Prüfung von 2.339 Geräten mit Stecker

39 »Armut ist ein emotionales Thema« Caritas hilft Menschen in Not

40 Armut hat viele Gesichter. Und doch bleibt sie oft im kein Geld für die Tasse Kaffee oder den Mitgliedsbei- Verborgenen. Mal erscheint sie als älterer Herr, der das trag im Sportverein übrig hat, bleibt häufiger allein zu Geld für den wöchentlichen Kegelabend nicht mehr Haus, schottet sich aus Scham vielleicht sogar bewusst aufbringen kann, aber zu stolz ist, seine Freunde um ab. Die finanzielle Notlage verwandelt sich in eine so- Hilfe zu bitten. Dann ist sie die einsame Nachbarin, ziale. Ein Teufelskreis. die sich nach dem Tod ihres Mannes immer mehr zu- rückzieht. Sie kann aber auch in Gestalt eines kleinen Frauen sind besonders oft betroffen Jungen daherkommen, der von seinen Klassenkame- raden wegen seiner ›uncoolen‹ Klamotten‹ gehänselt Statistiken zufolge gilt jeder fünfte bis sechste Deut- wird. sche über 65 Jahren als ›arm‹, das heißt, ihm oder ihr stehen weniger als 60 Prozent des mittleren Ein- »Die Definition von Armut ist gar nicht so einfach«, kommens zur Verfügung. Verwitwete Frauen sind weiß Rolf Leimann, Bereichsleiter Gemeindecaritas besonders häufig betroffen. Auf der Suche nach den und Hilfen in Not in Lünen. »Neben der jeweiligen Ursachen stößt man auf lückenhafte Erwerbsbiogra- Einkommens- und Vermögenssituation zählt auch der fien und altmodische Rollenverteilungen. »Wir haben Zugang zu immateriellen Gütern wie Gesundheitsver- es hier mit Angehörigen der Nachkriegsgeneration sorgung, Bildung, Erziehung, Kultur sowie die soziale zu tun, Ehefrauen, die noch die Erlaubnis ihrer Män- Einbindung. Letzteres lässt sich natürlich nur schwer ner einholen mussten, wenn sie arbeiten wollten«, messen.« Und oft bedingt das eine das andere: Wer sagt Rolf Leimann. »Viele haben sich zu Hause um

41 den Nachwuchs gekümmert, nie Sozialabgaben ge- Für Senioren, die nicht mehr reisen wollen oder zahlt.« Aber auch moderne Single-Mütter haben ein können, wurde der ›Urlaub ohne Koffer‹ entwickelt: erhöhtes Risiko, in die Armutsfalle abzurutschen: Lokale Pfarrcaritasgruppen organisieren ein- bis Krippenplätze sind nach wie vor rar gesät, und die zweimal jährlich in Kooperation mit ansässigen Ver- Vereinbarkeit von Beruf und Familie lässt in vielen einen ein dreitägiges Freizeitprogramm. Die Teil- Betrieben zu wünschen übrig. Darunter leiden vor nehmer werden morgens zum Frühstück abgeholt allem die Kinder. »Der kleine Junge, der die alten und nach dem Kaffeetrinken wieder nach Hause ge- Kleider seiner älteren Geschwister auftragen muss, bracht – eine schöne Gelegenheit, rauszukommen hat dann direkt den Stempel auf der Stirn«, so der und Gleichgesinnte kennenzulernen. Die ›Taschen- Bereichsleiter. geldreise‹ richtet sich an ältere Mitbürger, die gerne verreisen würden, sich einen Urlaub aufgrund ihrer Projekte für unterschiedliche Zielgruppen geringen finanziellen Mittel aber bislang nicht leisten konnten: Für nur 50 Euro genießen sie sieben Tage Um derartigen Mechanismen entgegenzuwirken und Vollpension in einer niveauvollen Unterkunft inner- Betroffene gesellschaftlich einzubinden, hat der Ca- halb Deutschlands, inklusive Wellnessangeboten und ritasverband eine Reihe von Maßnahmen für unter- Ausflügen. schiedliche Zielgruppen ins Leben gerufen. Beispiels- weise können dank einer großzügigen Spende zum In Kooperation mit der Herz-Jesu-Gemeinde soll Start des nächsten Schuljahres 36 neue Tornister an ›demnächst‹ (= sobald es Corona erlaubt) ein So- i-Männchen aus einkommensschwachen Familien zialbüro als niederschwelliges Beratungsangebot verschenkt werden. Mehr Geschenke gibt es alle Jahre für Menschen in Brambauer eröffnen: Wo kann ich wieder zu Weihnachten: Unter dem Motto ›Sternen- günstig einkaufen? Wer hilft mir in der Schwanger- himmel‹ können benachteiligte Kinder ihre Wünsche schaft? Wie fülle ich diesen oder jenen Antrag aus? im Wert bis 25 Euro auf Pappsterne schreiben, wel- Sieben ehrenamtliche Mitarbeiter hören zu, bieten che anschließend in Spielwarengeschäften Lösungen an oder vermitteln an die entsprechen- in Lünen und Selm als Christbaum- den Stellen, wie etwa an die schmuck dienen – bis sie von lie- Schuldnerberatung oder die Aktion ben ›Weihnachtsengeln‹ mitge- Familienhilfe. Ein weiteres Sternenhimmel: nommen werden. Die beliebte Projekt, das bereits in den Aktion gibt es schon viele Jah- Startlöchern steht und in Zu- re und mittlerweile sind es fast 475 sammenarbeit mit der katho- 500 Kinder, die mit einem Weihnachts- lischen und evangelischen Weihnachtsgeschenk glück- Geschenke Kirchengemeinde in Werne lich gemacht werden können. umgesetzt werden soll, ist für bedürftige die Begegnungsstätte ›Dorf- Kinder kränzchen‹.

42 Betroffene ausfindig machen Die Bemühungen des Verbandes betreffen verschie- denste Bereiche der Gesellschaft. Doch alle Projekte ha- »Natürlich gibt es auch Personen in schwierigen Le- ben eines gemeinsam: »Es handelt sich um zusätzliche benslagen, die aktiv sind, sich ehrenamtlich engagie- Angebote, die nicht über Kostenträger finanziert werden ren«, weiß Rolf Leimann. »Andere dagegen verlieren können«, so Rolf Leimann. Der Bereichsleiter ist daher komplett den Anschluss und nehmen überhaupt nicht ständig auf der Suche nach Einzelpersonen, Unterneh- mehr am gesellschaftlichen Leben teil. Diese Menschen men, Stiftungen und Verbänden, die sich bereit erklären, zu erreichen, ist besonders schwer. Denn Armut ist ein als Sponsor eine komplette Maßnahme zu fördern oder emotionales Thema und versteckt sich gerne. Anker- auch nur einen Teil zu übernehmen. Zu diesem Zweck punkte wie die Boutique in Lünen-Süd, das geplante hat er das gesamte Fundraising-Programm – aktuell um- Dorfkränzchen in Werne oder auch die sozialpädagogi- fasst es zwölf Projekte – in einem Katalog zusammen- sche Familienhilfe können helfen, Bedürftige überhaupt gestellt. »Potenzielle Sponsoren erhalten die wichtigsten erst ausfindig zu machen, mit ihnen ins Gespräch zu Infos auf einen Blick: Was haben wir vor, wer profitiert kommen.« davon und wie teuer wird es?« Vergleichsweise kosten- intensiv ist zum Beispiel die geplante Anschaffung eines ›Kontaktmobils‹, das die Menschen in den Stadtteilen Sponsoren für lokale besuchen, den sozialen Austausch anregen und eventu- Projekte gesucht! ellen Hilfsbedarf ermitteln soll. Hierfür werden immer- hin rund 20.000 Euro benötigt. Kleinere Projekte wie Gute Taten machen glücklich – nicht nur diejenigen, das internationale Kochen schlagen mit gerade einmal denen geholfen wird, sondern auch die Helfenden! Zur 2.500 Euro zu Buche. »Viele wichtige Angebote in Lü- Weihnachtszeit ist die Spendenbereitschaft besonders nen, Selm und Werne, wie etwa die geschenkten Tornis- groß, benötigt wird Unterstützung aber das ganze Jahr ter für i-Männchen, unsere Kunst-AG für OGS-Kinder über. Doch wie finde ich im Dschungel der gemeinnüt- oder der Weihnachtswunschbaum wären ohne Spenden zigen Vereine und Initiativen den passenden Akteur, der nicht realisierbar.« meinen Support am dringendsten braucht? Und kommt das Geld auch wirklich da an, wo es erforderlich ist? Um eine größtmögliche Transparenz zu gewährleisten, sam- melt die Caritas Lünen-Selm-Werne niemals allgemein, sondern ausschließlich projektbezogen. Im Zentrum des ›Fundraisings‹ stehen lokale Aktionen, die den Menschen vor Ort zugutekommen. Sie möchten Sponsor werden? Bei uns finden Sie das passende Projekt. Von Kinder- und Jugendfreizeiten über therapeutisches Rufen Sie einfach an! Reiten oder Urban Gardening bis hin zum ›Notgroschen‹ Telefon: 02306 7004-1130 für bedürftige Familien, Alleinerziehende und Senioren:

Viele wichtige Angebote in Lünen, Selm und Werne, wie etwa die ge- schenkten Tornister für i-Männchen, wären ohne Spenden nicht realisier- bar. Rolf Leimann, Bereichsleiter

43 Die Caritas Boutique: viel mehr als Die Hausaufgabenhilfe richtet sich an Schulkinder, die eine Kleiderkammer von ihren Eltern nicht ausreichend unterstützt werden können. Während Corona kann die Betreuung allerdings In der wachsenden Anonymität der Städte werden soziale nur im Einzelunterricht stattfinden. »Unsere Ehrenamt- Zufluchtsorte wie die Caritas Boutique in Lünen-Süd im- lichen gehören teils zur Risikogruppe, weshalb wir versu- mer wertvoller. Als Kleiderkammer gegründet, bietet die chen, im Rahmen einer Spendenaktion zwei Arbeitsplät- Einrichtung an der Jägerstraße 50a hinter dem Ladenlokal ze mit internetfähigen Laptops auszustatten«, so Ulrike in eigens eingerichteten Räumlichkeiten heute weit mehr Wesemann-Benkel. »Dann könnten die Mitarbeiter on- als günstige Second-Hand-Mode für Bedürftige. line mit ihren Schützlingen kommunizieren und Kontakt halten.« »Viele der Familien haben zu Hause ja kein ent- »In zweieinhalb Jahren hat sich die Boutique zu einer sprechendes Equipment«, erklärt Rolf Leimann. Zweigstelle mit vielfältigen niederschwelligen Ange- boten in den Bereichen Freizeit, Bildung und Beratung Alle sechs Wochen öffnet entwickelt«, erzählt Dipl. Sozialarbeiterin Ulrike Wese- normalerweise das Café So oft ging mann-Benkel, die die Koordination 2019 von Initiator International, ein Treff die Tür auf: Rolf Leimann übernahm. »Das kostenfreie, durch ehren- für Menschen mit amtliche Kräfte getragene Programm steht allen Men- und ohne Flücht- 8599 schen unabhängig von Alter, Herkunft oder Religion zur lingshintergrund, die Verfügung. Für die Bewohner des Stadtteils sind wir somit sich bei gemeinsa- Besuche ein wichtiger Anlaufpunkt, egal ob sie mit Problemen zu men Aktivitäten wie in der uns kommen oder einfach ein nettes Gespräch suchen.« Caritas Boutique im Jahr 2019

Das kostenfreie, durch ehrenamtliche Kräfte getragene Programm in der Caritas Boutique steht allen Menschen unabhängig von Alter, Herkunft oder Religion zur Verfügung. Für die Bewohner des Stadtteils sind wir ein wichtiger Anlaufpunkt. Ulrike Wesemann-Benkel, Caritas Boutique

44 Musik oder Bastelaktionen besser kennenlernen. Dar- Der für April geplante Start eines Mittagstischs im nahe aus hervorgegangen sind das Frauenfrühstück und der gelegenen Michaelsheim wird sich coronabedingt wohl Männerspieletreff. »Es geht darum, Geflüchteten die noch etwas verzögern. Die Idee entstand vor dem Hin- deutsche Sprache näher zu bringen, ihnen Anschluss tergrund, dass im Stadtteil viele alleinstehende Senioren und Unterstützung zu bieten und sich gegenseitig aus- mit geringem Einkommen leben. Sie sollen mittwochmit- zutauschen«, berichtet Ulrike Wesemann-Benkel. »Viele tags die Möglichkeit haben, ein erschwingliches Essen in Gäste des Frauentreffs stammen ursprünglich aus Schle- Gesellschaft zu genießen. sien und können sich noch gut an ihre eigene Flucht er- innern.« Kurz vor Ausbruch der Pandemie wurde unter Ulrike Wesemann-Benkel freut sich, dass die Boutique dem Dach der Boutique außerdem ein Thai-Chi-Kurs ins nun langsam wieder ihre Pforten öffnet. »Nach dem Leben gerufen. »Einer der von uns betreuten Flüchtlinge Lockdown begrüßten uns die Menschen mit den Wor- war früher in Afghanistan Thai-Chi-Lehrer. Hier bei uns ten: ›Gut, dass ihr wieder da seid. Wir haben euch sehr leitet er die Gruppe gemeinsam mit einer Sportlehrerin. vermisst.‹« Die bestehenden Angebote werden künftig Anschließend geht es zum Walken in den Seepark. Das noch weiter ausgebaut. »Ich sehe es als meine Aufgabe, ist super angekommen und kann bald hoffentlich wieder Bedarfe zu erkennen, daran anzuknüpfen und zusätzliche anlaufen!« Maßnahmen, gerne auch mit anderen Akteuren, zu instal- lieren. Deshalb bin ich so dankbar für meine inzwischen Ein Tipp für ältere Mitbürger und pflegende Angehörige dreißig ehrenamtlichen Helfer, ohne die all das nicht ist die offene Pflegeberatung. Hier erfahren Senioren und möglich wäre.« ihre Angehörigen alles, was sie über Pflegeleistungen, An- träge und Zuschüsse wissen müssen.

45 Pflege? Caritas! Unser Verband ist der große Anbieter in der Region

In Teil- und Vollzeit: 411 Mitarbeiter in stationärer & ambulanter Pflege

46 Jeder Mensch ist anders

»Im Idealfall haben die Menschen unserer Region so- fort die Caritas vor Augen, wenn sie an ihr Leben im Alter denken«, stellt sich Vorstand Hans-Peter Benstein Breitgefächertes Angebot die Außenwirkung seines Verbandes vor. Geht es nach den vielen Bürgerinnen und Bürgern unserer Städte, die Mit nun drei stationären Seniorenheimen, sieben unsere Dienste bereits in Anspruch nehmen, so hat sich Standorten mit betreuten Wohnungen in Lünen, der Wunsch des Caritasvorstandes schon weitestgehend Selm und Werne, vier Sozialstationen mit umfang- erfüllt. Die positiven Entwicklungen von Diensten und reichen Beratungs- und Betreuungsdiensten, dem Einrichtungen bestätigen dazu einen deutlichen Auf- Hausnotruf und Menü-Service-Stütz- wärtstrend. punkt sowie drei Tagespflegen ist unser Verband in der Region ver- Da ist viel Bewegung drin: Ganz aktuell ist zu Beginn treten. Eine breite Angebotspa- 24h- des Jahres das Seniorenzentrum an der Lippe als mo- lette, die den Bewohnerinnen Hausnotruf dernes Quartiershaus hinzugekommen (siehe Bericht und Bewohnern unserer Städte 481 Seite 12). Im letzten Jahr gingen zwei neue Tagespfle- und Gemeinden mit passge- Aufschaltungen gen in Lünen und Selm-Bork an den Start. Und eben- nauen Lösungen zur Verfügung falls seit 2019 erweitert die Ambulante Psychiatrische steht. Pflege das Angebot unseres Verbandes. Weitere Ein- richtungen und Dienste sind in Planung.

47 Unsere unterschiedlichen Dienste und Einrich- ren auf Wunsch kontinuierlich. Dabei erkennen wir tungen ermöglichen es uns, stets schnell und auch frühzeitig erforderliche Veränderungen und passen flexibel auf vorliegende Bedürfnisse zu reagieren. die Unterstützung behutsam ihrer jeweiligen Le- Vom anfänglich geringen Hilfebedarf bis zur um- benssituation an. fänglichen stationären Pflege begleiten wir Senio-

Informationen und Beratung rund um das Thema Pflege: Unsere Caritas Sozialstationen

CSS Lünen CSS Brambauer CSS Selm CSS Werne Gabriele Dyballa Tanja Posala Valentina Fleer Christina Dzelilovic Lange Straße 84, Lünen Waltroper Str. 9a, Lünen Breite Straße 148, Selm Südmauer 5, Werne Tel. 02306 7004-1020 Tel. 0231 729716-91 Tel. 02592 9732002 Tel. 02389 5787 [email protected] [email protected] [email protected] [email protected]

48 nen sich die Hilfesuchenden auf einen professionel- len Blick, viel Erfahrung und ein starkes Netzwerk Hilfe bei Wahlmöglichkeiten aus unterschiedlichen Pflegedisziplinen verlassen. »Wichtig ist, dass sich unterstützungs- und pflege- Individuelle Pflege ist vielfältig. Sie erfordert oft bedürftige Menschen mit uns als Partner wohlfüh- komplizierte Beurteilungs- und Antragsverfahren len«, sagt Hans-Peter Benstein. »Dann haben auch in einem für Laien kaum überschaubaren System. die Angehörigen die Sicherheit und das Vertrauen, Dazu kommen natürlich häufig auch Unsicherheit, dass die ihnen Nahestehenden von uns sehr gut be- Ungewissheit und Sorge der Betroffenen und deren raten oder betreut werden.« Angehörigen. Die fachkundigen Mitarbeiter in den zahlreichen Beratungsstellen unseres Verbandes nehmen sich Zeit und gehen als kompetente An- sprechpartner auf die Hilfesuchenden ein. Sie stel- len sich allen Fragen, klären die Eventualitäten und helfen bei der Beantragung von Leistungen. Im Idealfall haben die Menschen Pflege ist Vertrauenssache unserer Region sofort die Caritas vor Augen, wenn sie an ihr Leben im Jeder Mensch ist anders, jede veränderte Situation Alter denken. im Alter benötigt ihre individuelle Lösung. Bei den Kolleginnen und Kollegen im Caritasverband kön- Hans-Peter Benstein, Vorstand

49 Zusammenbringen, was zusammengehört ... z. B. im Altenzentrum St. Norbert

einfach so gelernt, bei der Arbeit.« Die gefiel ihm aber Auf der einen Seite stehen Flüchtlinge aus krisengebeu- so gut, dass das Praktikum in eine Ausbildung überging. telten Ländern wie Syrien, Afghanistan, Irak oder den Zwischenzeitlich hat Ermes Bajri aus der stationären Balkanstaaten, die sich in Deutschland ein neues Leben Pflege zur Sozialstation Brambauer gewechselt. Sein Ziel? aufbauen möchten. Auf der anderen Seite haben wir Se- »Erst mal den Abschluss schaffen, das ist momentan das niorenheime und ambulante Pflegedienste, die dringend Wichtigste!« Fachkräfte suchen. Unser Caritasverband bringt zusam- men, was zusammengehört. Der gebürtige Syrer Al Alleiwi studierte im Libanon sechs Semester Kinderpsychologie, ehe es ihn nach Lünen und »Bislang sind unsere Erfahrungen überaus positiv«, be- ins Caritas-Seniorenzentrum verschlug. »Ich hatte mich richtet Ute Holtermann. Die Leiterin im Altenzentrum schon in Bochum beworben, um mein Studium abzu- St. Norbert in Lünen hat 2018 zwei junge Männer mit Flüchtlingshintergrund als Auszubildende eingestellt. »Beide sind sehr engagiert und sprechen inzwischen ak- 2018 haben wir zwei zentfrei deutsch. Davor ziehe ich meinen Hut!« Ermes junge Männer mit Flücht- Bajri stammt aus Albanien und lebt bereits seit fünf Jah- ren in Nordrhein-Westfalen. In seiner Familie wird die lingshintergrund als Großmutter gepflegt, daher ist ihm der Umgang mit äl- Auszubildende eingestellt. teren Menschen nicht fremd. Über ein Praktikum kam er Beide sind sehr engagiert und spre- ins Seniorenzentrum St. Norbert. »Zu Beginn konnte ich chen inzwischen akzentfrei deutsch. schon ganz gut deutsch, trotzdem war es schwierig, sich alle Fachwörter zu merken«, verrät der 19-Jährige. Einen Davor ziehe ich meinen Hut! extra Sprachkurs dafür gab es nicht. »Das meiste habe ich Ute Holtermann, Leitung Altenzentrum St. Norbert

50 Jeder Mensch ist anders

schließen, leider wurden meine bisherigen Leistungen aktiv geworden«, berichtet Koordinator Rolf Leimann. nicht anerkannt. Deshalb habe ich mich entschieden, Dann entdeckte er die Landesinitiative ›Durchstarten einen anderen Weg einzuschlagen.« Eine neunmonatige in Ausbildung und Arbeit‹, die sich an junge Flüchtlin- Qualifizierung (›Behandlungsschein‹) inklusive zweier ge im Alter zwischen 18 und 27 Jahren richtet. Es pass- sechswöchiger Praktika verlief so erfolgreich, dass ihm te perfekt. »Dank der bewilligten Fördermittel können von Ute Holtermann im Anschluss direkt ein Ausbil- wir unser Vorhaben nun noch besser und umfänglicher dungsplatz zur examinierten Pflegefachkraft angeboten durchführen.« Ab August sollen zehn junge Frauen also wurde. Der 28-Jährige ist mit Leib und Seele dabei. »Bei ›durchstarten‹, beginnend mit einem Fachsprachkurs uns in Syrien hat es Tradition, dass die Alten von den Jun- Pflege, Inhouse-Schulungen und Kennenlernpraktika. gen zu Hause gepflegt werden. Ich selbst habe mich um Darauf folgt die zwölfmonatige Ausbildung im Verband. meinen Großvater bis zu dessen Tod gekümmert.« Von Über den gesamten Zeitraum hinweg werden die Teil- den damals erworbenen Erfahrungswerten profitiert er nehmerinnen sozialpädagogisch begleitet. »Das sind gut jetzt. »Nach dem hoffentlich erfolgreichen Examen 2021 investierte Mittel«, ist Rolf Leimann überzeugt. »Unserer möchte ich mich gerne weiterbilden, zum Beispiel im Be- Erfahrung nach sind Geflüchtete oftmals sehr motiviert reich Wundmanagement oder Intensivpflege.« und zielstrebig. Bei manchen haperte es bislang lediglich daran, dass sie noch keine Chance hatten, einen Sprach- Mit dem neuen Projekt PFAFF (›Pflegeausbildung für kurs zu machen. Wenn diese Frauen professionelle Unter- Frauen in der Flüchtlingshilfe‹) will die Caritas künftig stützung bekommen, Spaß an ihrer Tätigkeit entwickeln noch mehr Geflüchtete für die Arbeit in der Altenpfle- und sich ins Zeug legen, haben sie nach ihrem Abschluss ge begeistern. »Da wir in unseren verschiedenen Ein- im Sommer 2022 ziemlich sicher einen Arbeitsvertrag in richtungen sowohl Flüchtlingsbetreuung leisten als auch der Tasche!« ausbilden, wären wir in dieser Richtung ohnehin verstärkt

51 St. Josef in neuem Glanz Umbau endlich abgeschlossen!

Der Umzug in eine stationäre Altenpflegeeinrichtung neue Bodenbeläge und Deckenbeleuchtungen wirken ist ein starker Einschnitt im Leben. Viele Senioren ha- die Räume insgesamt heller und freundlicher. »Obwohl ben Schwierigkeiten, sich mit den neuen Bedingungen alles deutlich länger gedauert hat, als geplant, sind die zu arrangieren. »Bei uns ist es umgekehrt: Wir passen Bewohner sehr entspannt damit umgegangen«, berich- uns an unsere Bewohner an«, sagt Raphael Lisci, der tet Raphael Lisci. Er ist bereits seit einigen Jahren in die Leitung des Altenwohnhauses St. Josef in Selm vor verschiedenen Funktionen im Hause tätig und konnte rund einem Jahr übernommen hat. »Dass bedeutet, un- die Maßnahme somit von Anfang an begleiten. sere Bewohner werden nicht einfach irgendwo reinge- steckt, sondern sie stehen im Mittepunkt und das Haus Echte Hingucker wird um sie herum gestaltet.« Das Juwel des renovierten Gebäudes ist das großzügige, Letzteres geschah in den letzten fünf Jahren im wort- ebenerdige Eingangsfoyer, von dem aus barrierefreie wörtlichen Sinne: Im Rahmen eines großangelegten Wege zum Friseursalon, zur Cafeteria und zur neuen Umbaus wurde die Einrichtung an der Kreisstraße bis Kapelle abzweigen. Diese Angebote sind auch für ex- Oktober 2019 umfangreich saniert. Pro Wohnbereich terne Gäste geöffnet. Wie die meisten Selmer wahr- gibt es jetzt zwei Küchen, in denen das tägliche Leben scheinlich wissen, ist der Entstehung der Kapelle eine wie in einer Familie zentral stattfinden kann. Den Be- kleine Geschichte vorausgegangen: Da das Altenwohn- wohnern steht neben dem Bad mit Dusche im eigenen haus St. Josef direkt an den Kirchplatz grenzt, wurde Appartement auch noch ein Wohlfühlbad mit viel Am- nach dem Abriss der alten Josefskirche 2016 beschlos- biente und großer Badewanne zur Verfügung. Durch sen, einen neuen Andachtsort in das architektonische

52 Konzept des Seniorenzentrums zu integrieren. Am zurück und freuen sich seither über ein Plus an Platz 24. März 2018 wurde die Kapelle mit eigener Sakristei und Gemütlichkeit. Um Aktivitäten zu fördern und den durch Weihbischof Dieter Geerlings aus Munster ein- Senioren mehr Teilhabe zu ermöglichen, wurde die Kü- geweiht. Neben den Gottesdiensten der Bewohner fin- che hier ebenfalls in den Aufenthaltsbereich integriert. den hier auch die Messen der Gemeinde statt, wodurch Die Gäste können bei der Zubereitung der Speisen das Haus immer mehr zur Begegnungsstätte wird. Die helfen, Kartoffeln schälen, Obst schnippeln und vieles Reliquien aus der alten Josefkirche wurden übrigens im mehr – so wie sie es von zu Hause kennen. Bis zu zwölf Inneren des neuen Altars untergebracht. »Die schönen Personen werden täglich betreut. Anders als im Alten- Fenster mit den Josefbildern wurden beim Abriss der wohnhaus sind in der Tagespflege aktuell sogar noch Kirche ebenfalls erhalten und im Foyer eingebaut«, er- Plätze frei. zählt Raphael Lisci. »Sie werden von hinten beleuchtet und sind echte Hingucker.« »Aber auch im stationären Bereich ergeben sich trotz Warteliste immer mal wieder Möglichkeiten, da von Platz für Gemütlichkeit den insgesamt 120 Pflegeplätzen 15 für die Kurzzeit- pflege genutzt werden«, so Raphael Lisci. Gefragt, was Im Zuge des Umbaus erhielt auch die im gleichen Ge- St. Josef so beliebt macht, muss der Leiter nicht lange bäude ansässige Tagespflege der Caritas einen frischen überlegen. »Wir nehmen die Menschen, wie sie sind! Anstrich. Mitarbeiter und Tagesgäste zogen für die Zeit Alle unsere Mitarbeiter engagieren sich mit Herzblut, der Bauarbeiten ins benachbarte Pfarrheim um. Ende viele bereits seit Jahrzehnten!« Januar 2019 kehrten sie an die ursprüngliche Adresse

Was uns in St. Josef so be- sonders macht? Wir neh- men die Menschen, wie sie sind! Alle unsere Mitarbeiter enga- gieren sich mit Herzblut, viele bereits seit Jahrzehnten! Raphael Lisci, Leitung Altenwohnhaus St. Josef

53 Alles auf Grün! Nachhaltig denken und handeln

ein gutes Gefühl.« Gute Gründe also, um genau da wei- Mit Spannung erwartet terzumachen: Weitere sechs Elektrofahrzeuge werden schon in Kürze in Betrieb genommen. »Das ist ein ganz neues Fahrgefühl«, berichtete Valen- tina Fleer im letzten November nach den ersten Run- Hier wird Energie und Plastik gespart den in einem der nagelneuen e-Smarts Forfour. »Jetzt können wir die oft kurzen Strecken auf unseren Tou- Stadtnah und doch mitten im Grünen. Ärztehaus, Apo- ren auch umweltschonend zurücklegen«, freute sich die theke und zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten fußläufig Pflegedienstleiterin der Sozialstation in Selm. zu erreichen. Offene Architektur und großzügige Gar- Acht E-Autos hat der Verband in einem ersten Schritt tenanlagen. Das Seniorenzentrum an der Lippe weiß in angeschafft. Die dazugehörigen Ladesäulen stehen an vielen Bereichen zu punkten. Eine weitere Besonder- den Stationen der Ambulanten Pflege in Lünen und heit des im Februar eröffneten Gebäudes: Es handelt Selm. Mit den neuen elektrischen Einsatzwagen wurde sich um ein Niedrigenergiehaus, das sämtlichen An- dann auch gleich ein fliegender Start hingelegt. »Da wa- forderungen in Sachen Nachhaltigkeit entspricht. »Zur ren nach nur zwei Monaten schon fast 20.000 Kilome- innovativen Ausstattung gehören hoch wirksame Iso- ter auf der Uhr«, sagt Bereichsleiter Henrik Nagel-Fel- lierungen, dreifach verglaste Fenster und eine effizien- lerhoff. »Da sieht man, welches Pensum wir in kürzester te Fernwärmeheizung, die teils regenerative Energien Zeit absolvieren.« nutzt«, zählt Benjamin Lisci auf. »Zudem verwenden Insgesamt macht der Verband mit seiner Fahrzeugflotte wir ausschließlich energiesparende LEDs und sparen fast 400.000 km im Jahr. Das unterstreicht, wie wichtig durch einen speziellen Entsorgungsvertrag, bei dem der es ist, dabei auf Elektromobilität zu setzen. Zumal die Abfall in einer speziellen Sortieranlage getrennt wird, Aufladung mit Ökostrom erfolgt. »Nur so hat man mit jede Menge Plastiksäcke ein. Das Regenwasser gelangt E-Autos die optimale Umweltbilanz«, weiß Nagel-Fel- nicht in die Kanalisation, sondern wird in einem Sicker- lerhoff. »Das gibt auch den Kolleginnen und Kollegen becken gesammelt und direkt an den Fluss zurückge-

54 führt.« In der Zentralküche des Hauses kommen aus- weit auf umweltschonende Techniken umgerüstet, schließlich moderne und energiesparende Großgeräte Abläufe und Verfahrensweisen werden kontinuierlich zum Einsatz. Bei den angebotenen Gerichten wird be- geprüft und bei Bedarf optimiert«, so Caritasvorstand sonders auf Bio-Produkte gesetzt. »Bei unserem Kü- Hans-Peter Benstein. Und bei alldem dient Nachhal- chenlieferanten haben wir uns bewusst für einen Anbie- tigkeit nicht nur dem Selbstzweck. Investitionen in die ter entschieden, der uns mit ökologisch in der Region Zukunft schützen nicht nur die Umwelt. Sie sparen auf erzeugten Zutaten versorgt.« Dauer oft auch viel Geld, das dann anders eingesetzt werden kann. Ein stetiger Prozess

Niedrigenergiehaus und Elektroautos – nur zwei Bei- spiele für Nachhaltigkeit im Verband. »Selbstverständ- lich haben wir bei den Bauarbeiten am Haus der Caritas und im Altenwohnhaus St. Josef ebenfalls größten Wert auf den Einsatz von ressourcensparenden Materialien und Bautechniken gelegt«, berichtet Frau Homann, Bei allen Bauprojekten haben wir Verwaltungsleiterin im Haus der Caritas. »Und aktuell größten Wert auf den Einsatz von wird die Beleuchtung in allen Bestandsgebäuden Zug um Zug modernisiert.« ressourcensparenden Materialien und Bautechniken gelegt. Nachhaltiges Denken und Handeln ist nämlich vor al- Heike Homann, Verwaltungsleitung lem ein stetiger Prozess. »Wo möglich, wird verbands-

55 Wissenswert & interessant

Einige Kennzahlen aus unserem Verband Stand: Dezember 2019

Für die Menschen Hilfen in Not, in unserer Region Gemeindecaritas Kunden, Klienten, 911 Familie & Erziehung, Mutter-Kind-Kuren Bewohner, Gäste und betreute Menschen 3.340 Stationäre Pflege in 2019 468

Seniorenreisen Gesamt: 149 7.343

Ambulante Pflege & haushaltsnahe Dienste

2.475

Wachstum und Kontinuität Verbandszugehörigkeit unserer Mitarbeiter 1-5 Jahre 6-10 Jahre

83 11-15 Jahre 35

42 16-20 Jahre 313 33 21-25 Jahre 41

26-45 Jahre

56 Eine starke Gemeinschaft Unsere Mitarbeiter im Verband

Hauptamtlich 547 Hauptamtlich männlich 547 weiblich über 61 Jahre 60

70 51 bis 60 Jahre 183

Ehrenamtlich 41 bis 50 Jahre 337 102 477 Führungs- kräfte 75 24 31 bis 40 Jahre 94 14 10 262 21 bis 30 Jahre 90

bis 20 Jahre 18

Ein offener Verband Religionszugehörigkeit unserer Mitarbeiter

sonstig katholisch muslimisch 77 31

293 146

evangelisch

57 Immer in der LÜNEN 4 Service-Wohnen Cappenberger Straße 1 Service-Wohnen Gertrud-Bäumer-Straße 5 Offene Ganztagsschule (OGS) Leoschule 2 Sozialstation Lünen 6 OGS Kardinal von Galen Schule 3 Altenzentrum St. Norbert

LÜNEN Cappenberger

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Königsheide Mengeder Str. Jägerstr.

Waltroper Str.

58 SELM 7 OGS + Schulsozialarbeit 14 Bürgerhaus Gahmen Osterfeldschule 20 Caritas Sozialstation Selm 15 Quartiersmanagement 8 Quartiersmanagement Lünen Lünen-Brambauer 21 Sozialpädagogische Familienhilfe 9 Haltestelle Münsterstraße 16 Sozialstation Brambauer 22 Offene Sprechstunde Haus Nienkamp 10 Haus der Caritas / Verwaltung 17 Haltestelle Brambauer 23 Service-Wohnen Overbergweg 11 Tagespflege Am Christinentor 18 Caritas Boutique 24 Altenwohnhaus St. Josef 12 OGS Teilstandort Osterfeldschule 19 Haltestelle Jägerstraße 25 Service-Wohnen Kreisstraße 13 Seniorenzentrum an der Lippe 26 Tagespflege Selm

27 Quartiersmanagement Selm-Bork

28 Service-Wohnen Wohnpark am Weiher SELM 20 29 M Sozialberatung Café Ehrenamt ü nst 21 e 22 W 30 Tagespflege Am Weiher rl e a rn n e d r

s S t t r r . .

23

O 30 st 24 w 25 a 27 ll 26 29 28

K re BORK i s s t r.

WERNE 31 WERNE e rod ing 32 31 Das Bunte Haus Werne Penn

32 Service-Wohnen Residenz Münstertor

33 Sozialstation Werne 35 34 Sozialpädagogische 34 Familienhilfe

33 35 Quartiersmanagement g

n i Werne . r tr a S s r- n e Ha Ku h rt c -Schuma

59 Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich bei unseren Sponsoren bedanken, die geholfen haben, diesen Jahresbericht zu realisieren:

Rechtsanwälte und Notar Dr. Strecker & Hane GbR und Planerteam „Seniorenzentrum an der Lippe“

Seit vielen Jahren arbeiten wir mit diesen ausgewählten Partnern eng und vertrauensvoll zusammen.

Rechtsanwälte und Notar

Dr. Andreas Strecker Kathrin Goinda • Rechtsanwalt und Notar • Rechtsanwältin • Fachanwalt für Erbrecht • Fachanwältin für Familienrecht • Fachanwalt für Familienrecht • Fachanwältin für Miet- und Wohnungseigentumsrecht Martin Hane • Rechtsanwalt Leander Müller • Fachanwalt für Arbeitsrecht • Rechtsanwalt • Fachanwalt für Familienrecht Esther Brauhardt • Rechtsanwältin Mareen Braun Lara Herrmann • Fachanwältin für Arbeitsrecht • Rechtsanwältin • Rechtsanwältin • Fachanwältin für Verkehrsrecht

Parkstraße 6 | 44532 Lünen | ( 0 23 06 . 92 81 10 | [email protected] | ww.strecker-hane.de Von der ersten Skizze ... Das Planerteam für den Neubau des Seniorenzentrums an der Lippe in Lünen

DANNE.LINNEMANNSTÖNS Partnerschaftsgesellschaft mbB Architekten und Stadtplaner www.dlp-architekten.de, Bergstraße 36-38, Münster

TGA SCHLÜTER ... zum fertigen Gebäude. Planungsbüro für technische Gebäudeausrüstung www.tga-herbern.de, Winkhausstr.8, Ascheberg-Herbern

AUPERS INGENIEURE GMBH Elektro- und Nachrichtentechnische Anlagen www.aupers-ing.de, Johann-Krane-Weg 8, Münster

INGENIEURBÜRO GEHLMANN + LAMMERING Statik Schallschutz Wärmeschutz [email protected], Johannisstraße 12, Billerbeck

BRECHLER.KIKÜM.KLEIN GMBH Sachverständige / Brandschutz www.sv-bkk.de, Am Holzbach 46, Warendorf

Impressum Programm 2020 &Perspektive Verantwortlich: Hans-Peter Benstein Texte: Pia Lüddecke, Thomas Middendorf Satz und Layout: Thomas Middendorf Postanschrift: Caritasverband Lünen-Selm-Werne e.V. Lange Straße 84 44532 Lünen Telefon: 02306-7004-0 E-Mail: [email protected] Druck: Digi Print Document Center Münster GmbH Auflage: 2.000 Exemplare Fotos: Caritasverband, Andreas Oertzen, Christoph Volkmer (S.17), Adobe Stock Images Genderhinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen und perso- nenbezogenen Hauptwörtern in dieser Publikation teilweise nur die männliche Form verwendet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für‚ alle Geschlechter. Die verkürzte Sprachform hat nur redaktio- nelle Gründe und beinhaltet keine Wertung. Alle angegebenen Kennzahlen: Stand Dezember 2019 Wir sind für Sie da!

Ihre Ansprechpartner im Caritasverband

Familie und Erziehung

Bereichsleitung Beratungsstelle für Eltern, Offene Ganztagsschulen: Margret Banken-Konrad Jugendliche und Kinder Leo- und Osterfeldschule 02306 7004-1110 Termine und Sekretariat Andrea Blanke-Piepenkötter [email protected] Martina Heuer 02306 3026527 02306 7004-1110 blanke-piepenkoetter@ [email protected] caritas-luenen.de

Offene Ganztagsschulen: Sozialpädagogische Sozialpädagogische Kardinal-von-Galen- und Familienhilfe Selm Familienhilfe Werne Osterfeldschule Teilstandort Monika Schwenken Petra Hermes Manuela Elvhage 02592 2494926 02389 3682 02306 269407 schwenken@caritas- [email protected] [email protected] luenen.de

Stationäre Pflege

Altenzentrum St. Norbert Seniorenzentrum a. d. Lippe Altenwohnhaus St. Josef Laakstr. 78 | 44534 Lünen Merschstr. 31 | 44534 Lünen Kreisstr. 39 | 59379 Selm Zentrale Zentrale Zentrale 02306 7008-0 02306 76515-0 02592 9130-0 Fax 02306 7008-42 Fax 02306 76515-4055 Fax 02592 9130-59

Ute Holtermann | Leitung Benjamin Lisci | Leitung Raphael Lisci | Leitung 02306 7008-17 02306 76515-4040 02592 9130-10 [email protected] [email protected] [email protected]

Tagespflege

Tagespflege Tagespflege Am Weiher Tagespflege St. Josef Am Christinentor Hauptstraße 9 Kreisstr. 39 Neuberinstraße 2 59379 Selm-Bork 59379 Selm 44532 Lünen Jennifer Staubach Stefan Slomka Kevin Menges 02592 9773327 02592 9130-20 02306 7004-1050 [email protected] [email protected] [email protected]

62 InhaltInhalt

Ambulante, pflegerische und haushaltsnahe Dienste

Bereichsleitung Sozialstation Lünen Sozialstation Henrik Nagel-Fellerhoff Gabriele Dyballa Lünen-Brambauer 02592 9732003 Pflegedienstleitung Tanja Posala Das Corona-Virus und die Caritas 4 nagel-fellerhoff@caritas- 02306 7004-1020 Pflegedienstleitung luenen.de [email protected] 02306 729716-91 Was für ein Jahr! 6 [email protected] Rückblick auf 50 Jahre mit Herz und Hand Sozialstation Selm Sozialstation Werne Ambulante psychiatrische Sichtbar gewachsen 10 Valentina Fleer Christina Dzelilovic Pflege Abschluss der Neubauprojekte Pflegedienstleitung Pflegedienstleitung Nadine Besser 02592 9732002 02389 5787 02306 7004-1020 Ein starker Verband 16 [email protected] [email protected] [email protected] Neue Projekte und Angebote

Menschlichkeit, Wertschätzung, Vertrauen 24 Menü Service | Hausnotruf Seniorenreisen Was macht unseren Verband aus? Barbara Schölling Lana Gregor 02306 9107-10 02306 7004-1010 Da geh‘ ich gerne hin! 32 menue-service@caritas- [email protected] luenen.de, hausnotruf@ Der Caritasverband als Arbeitgeber caritas-luenen.de Mit Stolz dabei – Caritas Services gGmbH 38 Das Inklusionsunternehmen im Verband

»Armut ist ein emotionales Thema« 40 Hilfen in Not und Gemeindecaritas Caritas Services gGmbH Caritas hilft Menschen in Not Bereichsleitung Betriebsleitung Pflege? Caritas! 46 Rolf Leimann Gregor Goj 02306 7004-1130 02592 9130-28 Unser Verband ist der große Anbieter in der Region [email protected] [email protected] Zusammenbringen, was zusammengehört 50 ... z. B. im Altenzentrum St. Norbert

St. Josef in neuem Glanz 52 Umbau endlich abgeschlossen! Vorstand und Verwaltung Alles auf Grün! 54 Nachhaltig denken und handeln Hans-Peter Benstein Heike Homann Michaela Schwarz Wissenswert & interessant 56 Vorstand Leiterin Zentrale Verwaltung Assistenz des Vorstandes [email protected] Stellv. Bevollmächtigte 02306 7004-1210 Einige Kennzahlen aus unserem Verband 02306 7004-1230 [email protected] [email protected] Sponsoren | Impressum 60

Ansprechpartner 62 Programm 2020 Perspektive Caritasverband Lünen-Selm-Werne e.V. & Lange Straße 84 44532 Lünen [email protected]