Hallo…, meine lieben Besucher, ich heiße „Heini Hartsteini“ und führe sie jetzt mit viel Freude durch den wunderbaren und s’ Wackepickersje einzigartigen Steinbruch „am Hühnerrech“ der Gemeinde Herschweiler-Pettersheim im „Pfälzer Westrich“, in dem ich schon seit vielen Millionen von Jahren lebe Der geo-historische Steinbruch am Hühnerrech und mich deshalb sehr gut auskenne. Sie werden erstaunt sein über die zahlreichen und außergewöhnlichen Es entstanden zahlreiche Kuppen, Rücken und Riegel aus Magma-, Lava- und Das im Steinbruch „am Hühnerrech“ anstehende äl - steinwände breiten sich, der Schwerkraft folgend, gigantische Blockmeere und Naturschätze, die es hier zu entdecken gibt; Sedimentgesteinen, welche zusätzlich durch alpine (germanotype) Bruch - tere Intrusivgestein Porphyrit ist gegenüber den Blockzungen aus mehr oder weniger gerundeten „Elefanteneiern“ aus und lie - ein wahres Geo-Öko-Paradies von einmaliger schollentektonik heute ein mosaikartiges Landschaftsbild liefern. Im Volks - grobkristallinen Tie - fern, Moos- und Flechten bedeckt, „begrünte Steingärten“. mund kam, auf Grund des resultierenden Formenreichtums auf kurze Distanz, die fengesteinen feinkör - Schönheit und hohem Seltenheitswert. Die Wollsackverwitte - treffende Bezeichnung „buckeliges Land“ auf. nig und wird lokal rungsformen sind ver - auch als „Kuselit“ gleichbar mit den be - (Latitandesit) bezeich - kannten Wollsacktür - net, benannt nach dem men des afrikanischen historischen Markt- Staates Zimbabwe. Städtchen . Der feinkristalline Aufbau des Gesteins Porphyrit („Kuselit“) resultiert aus der rela - Schalenbildung und Abgrusung tiv raschen Abkühlung des Magmas auf oder nahe unter der Erdoberfläche. Im Steinbruch „am Hühnerrech“ der Gemeinde Herschweiler-Pettersheim Abbildung eines Wollsackturmes aus Simbabwe wurden von den einstigen „Westricher Wackepickern“ seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis 1972 Hartsteine in mühsamer Handarbeit gewonnen und zu Pflastersteinen verarbeitet, wovon heute noch eine stillgelegte Stein - brechanlage als Industriebrache zeugt. Diese permo-triassische Aufwölbung und tektonische Verschiebung während der saalischen und pfälzischen Phase der variskischen Gebirgsbildung so - Steinbruch „am Hühnerrech“ wie der zusätzliche Oberrheingrabenbruch als Folge der alpinen Gebirgsbil - dung seit dem Tertiär (65 – 2,6 Mio.) verursachten eine Schrägstellung der süd - In den erdgeschichtlichen Systemen Permo-Kar - lich angrenzenden Gesteinsschichten des Permo-Karbons und der Trias bon (354 - 251 Mio.) sind die beiden Teilkonti - (251 – 208 Mio.) um ca. 3° in Richtung Pariser Becken. nente Laurasia und Gondwanaland durch Bewe - Die Abdachung war, neben den unterschiedlichen Härtegraden der Gesteine Wollsackkugeln „Elefanteneier“ Wollsacksäule gungen im Erdinneren (Konvektionsströme) sowie deren Verwitterungsanfälligkeit, verantwortlich für die Entstehung und aufeinandergeprallt (Konvergenzplatten) Modellierung der einmaligen, geologisch-morphologisch vernetzten „Westri - An den mächtigen, mehrfarbig schillernden Hartsteinwänden befinden sich so - und haben sich zu einem Riesenkontinent, cher Schichtstufenlandschaft“ durch rückschreitende Erosion der Flüsse, wohl tektonische Klüfte (parallel zum Rheingrabenbruch) als auch verwitte - der Ganzerde Pangäa vereint. Entlang der Schichtfluten und Winde seit dem Tertiär. Endogene und exogene Wirkungskräf - rungs- sowie erstarrungsbedingte Druckentlastungsklüfte, welche gemein - Kollisionsnaht wurden die Ränder der beiden te formten eine außergewöhnliche, eng verzahnte Struktur- und Skulpturland - sam eine Kluftschar und ein Kluftsystem bilden. verschweißten Teilkontinente zu langge - schaft im Westen der Pfalz. streckten Gebirgsketten aufgefaltet (variski - sche Orogenese), die Variskischen Gebirge oder auch Varisziden entstanden. Pflastersteine Steinbrechanlage Der stillgelegte Steinbruch „am Hühnerrech“ Das „Saar-Nahe-Becken“, eine der stellt mittlerweile ein wertvolles Geo-Ökotop mit größten, zwischengelagerten Senken einer Vielfalt an Kleinbiotopen für Sukzessions - der Varisziden, verfüllte sich im Ober - gesellschaften entlang der Felsterrassen dar. Prä - karbon (Silesium 325 - 296 Mio.) und Blockzunge und Blockmeer Wollsackrondell alpine (eingewanderte) Florenelemente (Ersatzal - Unterrotliegend (Autunium 296 - 274 Kluftsysteme pen) wie das Rosmarinweidenröschen, Pflanzen An den „Elefanteneiern“ sind zwei besondere Verwitterungsformen erkenn - Mio.) mit vorrangig durch Zopfmuster - Indianische Erzählung: Nach der Überlieferung nordamerikanischer Indianer, und Tiere ephemerer Feuchtflächen, u.a. die Blau - bar: Kernsprünge und Formen der Schalenbildung und Abschuppung (Exfo - flüsse (braided rivers) transportier - sollen solche Kluftsysteme auf der ganzen Erde deshalb entstanden sein , weil sie flügel- Ödlandschrecke sind hier beheimatet. Der liation/Desquamation). Kernsprünge erfolgen unter einem heftigen Knall und tem Verwitterungsschutt (Konglome - einmal von hungrigen Braunbären verfolgt wurden und sich bei ihrem Fluchtver - Steinbruch ist zudem Habitat für Ruderalgesell - sind die Folge wechselnder Kälte- und Hitzeeinwirkungen (Druck und Druckent - rate, Sand- und Siltsteine, Tonsteine) der such auf eine Felsempore retten konnten. Verzweifelt kratzte die Bärenhorde mit schaften und Pionierfluren aus Moosen und Flech - lastung) auf das Gestein, Spannungskräfte, welche sie „explodieren lassen“. umrahmenden Gebirge sowie Sedimen - ihren Riesentatzen an der Felswand, konnte jedoch die Indianer nicht fangen und ten auf unterschiedlich exponierten Blockhalden Der intensive Magmatismus und Vulkanismus zu Beginn des Oberrotliegend (274 Bei der Abschalung und Abschuppung werden Minerale durch Lösungsverwit - ten (Schwarzpelite, Stinkdolomite, Kal - Mio.) führte zu vulkanischen Ergüssen (Vulkanismus), magmatischen Intrusio - auffressen. Die Kratzspuren allerdings verwandelten sich in Klüfte. oder auf Flächen mit geringer oder fehlender Erd - ke, Kohle), u.a. des damaligen, weit aus - terung und Hitzeeinwirkung (Insolationsverwitterung) an die Gesteinsoberflä - auflage sowie Trittgesellschaften auf verdichteten nen in benachbarte Sedimentgesteine (Subvulkanismus) und zum Erstarren von che transportiert, wo sie dann schalenförmig oder grusig abblättern gedehnten Rümmelberg-Humbach - domartigem Tiefenmagma (Plutonismus). Noch unter Bodenbedeckung beginnt entlang der Kluftleitlinien die Wollsack-, Böden. Hallo…, meine lieben Besucher, sees mit einer permo-karbonen Ge - Als Folge dieser endogenen Prozesse entstanden ältere (Diabas, Melaphyr, Por - Kugel- oder Matratzenverwitterung. Die Hartsteinblöcke werden durch ein - auf der Rückseite der Schautafel erhalten sie noch samtmächtigkeit von ca. 8500 m, auf. phyrit, Quarzporphyrit, Quarzporphyr/Plagiophyr) und jüngere Erguss- und In - dringendes Wasser erodiert und kantengerundet, so dass einmalige Formen - weitere, interessante Informationen über den Kultur- Im beginnenden Oberrotliegend (Saxo - trusivgesteine (Basalt, Andesit Trachyandesit/Latit („Kuselit“) Dacit, Rhyolith/ Li - schätze wie Wollsacksäulen, Wollsacktürme, Wollsackrondells und Woll - historischen Steinbruch „am Hühnerrech“ und über die nium 274 - 258 Mio.) setzte intensiver parit, Gang- (Lambrophyre und Aplite) sowie Tiefengesteine (Gabbro, Diorit, sackkugeln, die sog. „Elefanteneier“ entstehen. Am Fuße der bizarren Hart - einst harte Arbeit meiner hoch geschätzten „Wacke- Magmatismus, Subvulkanismus und Granodiorit, Granit) mit unterschiedlichem Kieselsäuregehalt und eingeschlos - pickerkollegen“. Ja, ja…, wir gehörten einmal Vulkanismus ein und hob das „Saar- senen Mineralen. An Kontaktstellen des Magmas zu Nachbargesteinen (Kontakt- zu den wichtigsten „Wegbereitern Europas“ Nahe-Becken“ entlang einer magmati - Aureole) wurden „gefrittete“ Metamorphite gebildet. schen Aufwölbungsachse empor. Die ursprüngliche Beckenlandschaft ver - wandelte sich in das „Saar-Nahe-Berg - land“, lokal in das „Westricher Berg- und Hügelland“ mit dem sich zentral erstreckenden „Pfälzer Sattelgewöl - be“.

Kernsprung Der Steinbruch als Geo-Ökotop

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gefördert durch: den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Ent - a M

v , t wicklung des ländlichen Raums (ELER): „Hier investiert Europa in die E

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ländlichen Gebiete" e D Kernsprung T Steinbruch Herschweiler-Pettersheim 1832-1972 Aufgrund seiner sich ständig veränderten chemischen Zusammenset - Höhe des Pachtzinses war die Gemeinde berechtigt die Geschäftsbü - zung hat das Kuselitgestein als „Umwandlungsprodukt“ im Laufe der cher des Pächters einzusehen. Nach Beendigung des Pachtverhältnisses Jahrzehnte verschiedenste wissenschaftliche Namensgebungen erfah - musste der Pächter den Steinbruch in betriebsfähigem Zustand überge - ren. Die allgemeine Bezeichnung für den jeweilig ortsspezifischen Ku - ben. Noch 1947 wurde in einem Nachtragsvertrag festgelegt, dass keine selit (Cuselit), nach der Kreisstadt Kusel benannt, stammt von dem deut - notorischen Waldfrevler oder Wilddiebe und Leute, die wegen Wider - schen Professor für Gesteinskunde und Mineralogie Karl Heinrich Ferdi - stands gegen die Staatsgewalt, Körperverletzung oder Beleidigung von nand (Harry) Rosenbusch (1836-1914) und ist somit im historischen Zu - Beamten gerichtlich bestraft worden waren, beschäftigt werden dürfen. sammenhang zu sehen. Das im Steinbruch gewonnene Material und die dort hergestellten Bereits im Jahre 1832 war der Steinbruch verpachtet. Rand- und Pflastersteine wurden mit Pferdefuhrwerken unter beschwer - Zu dieser Zeit wurden in mindestens einem Steinbruch und im Jahre lichen Bedingungen abgefahren. Der schlechte Straßenzustand und die 1834 in mindestens 3 Steinbrüchen Basaltsteine abgebaut. Der älteste mit eisenbeschlagenen Wagenrädern ausgestatteten schweren Wagen auffindbare Pachtvertrag trägt das Datum vom 1. März 1834. Damals verlangten den Zugpferden das Äußerste ab. Durch den großen Ver - wurden unter Vorsitz des Bürgermeisters aus Langenbach die Basalt - schleiß an den Wagen und die schlechte Bezahlung wurden viele Fuhr - leute zum Aufgeben gezwungen, obwohl sie teilweise während des Arbeitsgeräte für den Abrichter (von links): Grösserer und kleinerer steinbrüche insgesamt zu 14 Gulden und zehn Kreuzer für die Zeit von Abrichtehammer zum Formatieren vorgegebener Grössen, Pinnham - drei Jahren öffentlich versteigert. Transportes auf eigene Rechnung Pflastersteine verkauften und nicht an mer (Pinne) für den groben Vorschlag und die Bille für die Oberflä - Die Geschichte des Basaltsteinabbaues am Hühnerrech dürfte jedoch ihren Bestimmungsort brachten. chenbearbeitung Arbeiter im Steinbruch noch weiter zurückreichen. Aber darüber ist nichts Schriftliches über - Viele Pflastersteine wurden zum nächsten Bahnhof gefahren und bis liefert. nach Holland, Belgien und sogar Paris transportiert, um dort z.B. die Von links: Schotterschlaghammer, Zuschlaghammer leichter Schlag Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts konnte sich jeder Bürger im Stein - Champs Elyseé zu pflastern. Auch die Kaiserstraße zwischen Homburg und Limbach soll damit ausgebessert worden sein. (großer Abrichtehammer) und Zuschlaghammer schwerer Schlag bruch am Hühnerrech gegen ein geringes Entgelt Steine graben, soviel Brockenmacher und gleichzeitig Knüppelschläger mit Stosshammer (Vorschlaghammer). „Schwerer Schlag“ und „leichter Schlag“ sind er brauchte. Aus heutiger Sicht stellt sich die Arbeitsweise im Steinbruch recht pri - (Druckluft) und danebenstehendem schwerem Hammer (Vorschlagham - Werkzeuge für die Knüppelschläger. mer, Schlägel) für schweren Schlag. Da die Hartsteinbrüche in Waldflächen lagen, hatten die Königlichen mitiv dar. Alle Arbeiten wurden nur mit Hilfe menschlicher Muskelkraft ausgeführt. In die vorgefertigten Ansatzlöcher, die mittels Meisel und Vorschlagham - Forstämter ein wichtiges Wort bei der Genehmigung mitzusprechen mer bzw. nach Industrialisierung mit Stosshammer (Druckluft) getrieben und waren auch mit der Aufsicht beauftragt. Zunächst musste ein Stück Wald gerodet, der Boden bis auf den Hart - wurden, wurden entweder steinfelsen abgetragen und der Abraum mittels „Loren“ (kleine Rollwa - a) Mit dem schweren Hammer gekonnt Eisenkeile getrieben bis der Ge - gen) auf Schienen auf die Halde gekippt werden. steinsblock in entsprechend kantigen Formen vorlag, den sogenannten „Knüppeln“, die für die weitere Bearbeitung zum Beispiel zu Pflasterstei - nen dem Abrichter vorgelegt wurden b) oder bei Rest- oder qualitätsminderem Gestein Zündhölzer gesetzt, wel - ches dann zerbarst zu Gesteinsbrocken (zertrümmerte, unregelmäßige Gesteinskörper) für die Weiterverarbeitung zu Schotter usw. Linkes Bild: Wohlverdiente Ruhepause. Frauen brachten Essenskörbchen vorbei. Rechtes Bild: Steinklopferin („Wackepickerin“) beim Zerschlagen des Kleine Mosaiksteine und die sog. „Holländer“. Die Holländer wurden Hartgesteins zu Schotter. In späterer Zeit übernahm diese Arbeit das Brech - überwiegend nach Holland verkauft. werk. Im Steinbruch wurden die Facharbeiter (Brockenmacher, Knüppelschläger und Abrichter) nach Akkord bezahlt. Ein Brockenmacher bearbeitete am Tag ca. 1200 – 1300 Zent - ner Gestein. Loren als Transportmittel auf Schmalspurschienen gefüllt mit vorge - Ein Knüppelschläger schaffte im gleichen Zeitraum ca. 1000 fertigten Knüppeln auf dem Weg zu den Abrichtern, von da aus mit Zentner und ein Steinabrichter vermochte pro Tag ca. 1,25 Ku - verarbeiteten Naturwerk- oder Pflastersteinen zur Verladestation, bikmeter Hartsteine mit dem Hammer zu bearbeiten und rund oder beladen mit Gesteinsbrocken für das Brechwerk zur Schotter - 1000 St. Pflastersteine herzurichten. herstellung. Eine Lore hatte einen Rauminhalt von einem Kubikmeter, was einem Gewicht von 1,4 Tonnen entsprach. Im Akkord arbeiteten auch die „Schotterschläger“. Sie muss - Knüppelschläger setzt in das mit ten auf den auszubauenden Straßen das angefahrene Material Gruppenbild von 1927. In der Zeit vor und nach der Wende zum 20. Jahrhundert waren Hammer und Meisel bzw. dem Nach schwerem Schlag mit dem in der vorgeschriebenen Stärke zerkleinern. War das ganze zeitweise 30 bis 40 Arbeiter aus Herschweiler-Pettersheim und den umliegenden Dör - Stosshammer vorgefertigte An - Vorschlaghammer (Schlägel) auf Steinmaterial klein geschlagen, wurde mit einem besonderen fern im Steinbruch beschäftigt. satzloch einen Eisenkeil (Keilset - den Keil wird der Gesteinsblock Gestell, das das Maß für einen Kubikmeter Inhalt darstellte, zung) an. zu „Knüppeln“ zerkleinert. die Anzahl der geleisteten Kubikmeter ermittelt und der Ak - Ab 1923 schrieb die Gemeinde in ihren Pachtbedingungen vor, dass Nach der Rodung des Waldes und dem Mittagszeit im Steinbruch. Die etwas älteren Kinder mussten damals kordlohn ausgerechnet. einheimischen Fuhrleuten das Vorrecht bei der Abfuhr des Materials Abräumen des Waldbodens bis auf den zur Mittagszeit das Essen in den Steinbruch bringen. An der Haltung Schlecht dran waren die sog. „Kumpel“, die im Stundenlohn eingeräumt werde. Die Sicherung von Arbeitsplätzen war laut Vertrag in Hartsteinfelsen konnte mit den Vorberei - und der Kleidung des links im Bild stehenden Mannes konnte man er - tungen zum Sprengen begonnen wer - arbeiteten. Sie verrichteten die schwerste körperliche Arbeit. erster Linie den ortsansässigen und arbeitssuchenden Bürgern (Fachar - kennen, dass er der Chef der ganzen Truppe war. den. Sie be- und entluden die Loren und schoben sie mit ihrer Mus - beiter und Tagelöhner) vorbehalten. Dies galt auch noch in den 30er Es arbeiteten immer 2 Männer zusam - kelkraft von einer Stelle zur anderen. Jahren für das Schotterschlagen und den als „Notstandsarbeit“ ausge - men, die sich stets abwechselten. Der führten „Handkleinschlag“. „Fürsorgearbeiter“ waren an ihren bisheri - eine musste den Bohrmeisel halten und Nach dem zweiten Weltkrieg wurden im Steinbruch ein Brech - gen Plätzen mit „Steinklopfen“ weiterzubeschäftigen. Benötigte die Ge - drehen, der andere klopfte mit einem werk, Vorbrecher, Betonsilos, Kompressoren, Stromaggregate schweren Hammer auf den Bohrer. Die meinde Pflastersteine, war sie bevorzugt zu angemessenen Preisen bzw. und eine Waage vom Pächter installiert. Bohrlöcher mussten 2 – 3 Meter tief sein. Dadurch profitierte in den folgenden Jahren nicht nur der zum Selbstkostenpreis zu beliefern. Stücksteine, Abraum oder Abfälle Anschließend wurden sie mit Spreng - aus der Schutthalde waren unentgeltlich an die Gemeinde oder deren stoff gefüllt und Zündschnüre ange - Nach der Sprengung wurde das noch Pächter von seinen Investitionen, sondern auch die Gemeinde. Bürger abzugeben. bracht. lose sitzende Gestein von den sog. Sie hatte erhebliche Pachtzins- sowie Gewerbesteuereinnah - Vor dem Sprengen mussten umfangrei - „Ausbrechern“ mit Stemmeisen von der men. Sie betrugen in den Jahren 1957 - 1970 durchschnittlich Im vergangenen Jahrhundert z.B. kamen die Steinbrucharbeiter aus che Vorsichtsmaßnahmen beachtet und Wand gelöst, damit die Felsbrocken die im Jahr 15 000.00 DM. Herschweiler-Pettersheim, , und Langenbach. Sogar z.B. die Umgebung abgeriegelt werden. darunter arbeiteten Leute nicht gefähr - Ab Herbst 1972 wurde der Steinbruch stillgelegt. aus Patersbach, Erdesbach und vom Potzberg wurden Leute als Knüp - Mit einem bestimmten Hornsignal wur - deten. pelschläger oder Abrichter beschäftigt. de die Sprengung selbst angekündigt. An Seilen, die an Bäumen befestigt wa - Anfangs wurden Pferde zum Abtransport der abgerichteten Steine Wir danken den Bürgern und dem Geoskop Kusel (Herrn Bach), Sie fand in aller Regel mittags um 12 Uhr ren bzw. von Arbeitern gehalten wur - Abrichter schlägt mit dem kleinen Abrichtehammer Knüppel zu Pflas - eingesetzt. Nach der allgemeinen Motorisierung Anfang des 20. Jahr - die uns Bilder zur Verfügung gestellt haben, Herrn Siegmar Ohliger Die Verträge mit den Pächtern sicherte der Gemeinde das Recht auf oder abends um 18 Uhr statt. Diese Zei - den, sicherten sich die „Ausbrecher“ tersteinen in vorgegebenen Grösseneinheiten zu. Die „Bille“ auf dem hunderts wurden die Pferdefuhrwerke von den ersten LKW`s abge - für den Text aus der Festschrift zur 600-Jahrfeier H.-P. sowie Herrn Auflösung des Pachtvertrages z.B. bei Zahlungsrückstand zu. Wegen der ten waren bei der Bevölkerung bekannt. bei ihrer Tätigkeit ab. Knüppelschläger bei der Arbeit Arbeitstisch wird zum Glätten der Oberflächen eingesetzt. löst. Wolfgang Steigner für die botanische Beratung.