PRO BAHN Hessen

Fahrgastzeitung Informationen von PRO BAHN für Hessen und Rhein-Neckar

Nr. 107 Februar 2015

Bahnhofsumbau Gießen/Wetzlar S. 8 Bahnhofsumbau Babenhausen S. 18 Ausbau der Heidelberger Straßenbahn S. 21

Erneut zahlreiche Regiotram-Ausfälle S. 14 Fahrplanwechsel: viele Fehlstarts S. 8 Bahnhofsmodernisierung S. 21 E-Ticket-Versuch in Heidelberg S. 27

2 Fahrgastzeitung Nr. 107, Februar 2015

Titelbild: Ein Dieseltriebwagen der Baureihe VT 646 GTW 2/6 (Kurhessenbahn) als RB Wabern – Bad Wildungen fährt in Fritzlar ein, im Hintergrund der Dom der Stadt. (Foto: DB/Wolfgang Klee) Rückseite oben: Alt und neu vereint. Bei den Eröffnungsfeierlichkeiten des neuen Streckenabschnitts der Frankfurter Straßenbahnlinie 17 durch den Stadtteil Sachsen- hausen gab es auch eine Parade historischer Fahrzeuge. (Foto: Thomas Kraft) Rückseite unten: Neue Farben auf den Schienen. Seit dem Fahrplanwechsel kommen auch Triebwagen der DB-Tochter SÜWEX regelmäßig nach Mannheim und Heidelberg. (Foto: MfSIV/RPL)

Impressum Die „Fahrgastzeitung“ ist eine Informationszeitschrift der PRO BAHN Regionalverbände Starkenburg e. V., Großraum am Main e. V., Nordhessen, Mittelhessen, Osthessen, des PRO BAHN Landesverbandes Hessen e. V. sowie des PRO BAHN Regionalverbandes Rhein-Neckar. Sie erscheint im Jahr 2015 mit vier Ausgaben. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Genehmigung der Redaktion und Quellenangabe (PRO BAHN/Fahrgastzeitung für Hessen und Rhein-Neckar) erlaubt. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Sie können die Fahrgastzeitung (FGZ) auch erhalten, wenn Sie nicht Mitglied bei PRO BAHN sind. Das Jahresabonnement kostet 8,00 Euro und beinhaltet die Zusendung von derzeit vier Ausgaben pro Jahr. Bitte bestellen Sie mit Angabe Ihrer Adresse beim Landesverband (Postfach 11 14 16, 60049 Frankfurt a. M.) oder per E-Mail unter [email protected] und überweisen Sie den Betrag auf das Konto der Fahrgastzeitung (IBAN: DE17 5009 0500 1105 9000 14/BIC: GENODEF1S12). Leserbriefe sind gerne gesehen, sollen sich jedoch auf Artikel in der FGZ beziehen. Die Redaktion druckt keine „offenen“ oder anonymen Briefe ab, ebensowenig Beschwerden, die an Verkehrsbetriebe gerichtet sind und der FGZ in Kopie zugehen. Änderungen der Bezugsadresse melden Vereinsmitglieder bitte an die Mitgliederverwaltung in München (siehe Seite 34). Wer die Zeitung als Jahresabonnement/Freiverteiler erhält, meldet Adressenänderungen bitte an Holger Kötting, Am Karlshof 12, 64287 Darmstadt, E-Mail: [email protected]. Redaktion: Wolfgang Brauer (wb), Holger Kalkhof (hka), Hermann Hoffmann (hh). Alle anderen Artikel sind namentlich gekennzeichnet. V. i. S. d. P.: wb, für die einzelnen Regional- verbände: hh, hka, wb. Endredaktion dieser Ausgabe: wb Druck und Versand: Holger Kötting Regionalredaktionen: Nordhessen: Hermann Hoffmann, Am Juliusstein 18, 34130 Kassel, Tel. (0 5 61) 6 71 79, E-Mail: [email protected] Mittelhessen und Osthessen: N.N. Großraum Frankfurt: N.N. Starkenburg: Holger Kalkhof, Carsonweg 40, 64289 Darmstadt, E-Mail: [email protected] Rhein-Neckar: Wolfgang Brauer, Brückenkopfstraße 6, 69120 Heidelberg, Tel. (0 62 21) 47 01 34, Fax (0 62 21) 41 10 34, E-Mail: [email protected]

Redaktionsschluss für diese Ausgabe: 1. Februar 2015 (Heft Februar 2015) Fahrgastzeitung Nr. 107, Februar 2015 3 Inhalt dieser Ausgabe Nordhessen Wieder Chaos bei der Regiotram ………………..……..……………...... 4 Gelungene Reaktivierung des Stadtbahnhofs Eschwege ………...…….…… 5

Osthessen Ringen um die richtige neue Trasse der Strecke Hanau – Fulda ……...... 6

Mittelhessen Umbau in Marburg: Hauptbahnhof und Bahnhofsvorplatz endlich fertig ...... 7

Großraum Frankfurt Fehlstarts des Jahres: zahlreiche Pannen zum Fahrplanwechsel ...... 8 Die Fahrgäste der S4 trifft es knüppelhart …..…………………………….... 9 Bei der S-Bahn läuft es besser …………………………………………...... 10 Auch der Bahn gehen die Lokführer aus ……………………….…………... 11 Bus-Chaos in Höchst …………………………………………………..…… 11 Kahlschlag beim Stadtbus Kronberg ……………………………………….. 12 Main-Taunus-Kreis: Fahrgäste kehren dem ÖPNV den Rücken ………...... 14 Vortrag: „Elektrifizierung“ in Bad Homburg ………………………………. 17 Neuer Chef beim Verkehrsverband Hochtaunus ………………………….... 19

Starkenburg Eine Landkreisbahn für Darmstadt? …...………………………………..…. 20 Modernisierung von Bahnhöfen in Südhessen …………………...….…….. 21

Hessen/RMV Der RMV wird 20: Freud und Leid im Verkehrsverbund ………………….. 23 Immer noch Ärger mit Anschlussfahrscheinen ….…………………….…… 26

Rhein-Neckar Pilotversuch mit eTarif ……………....……...…...…..……………………... 27 Baustopp für Straßenbahn-Neubaustrecke in Heidelberg ……………….…. 29 Gemeinderat stimmt Gleisanlage vor dem Hauptbahnhof zu ……………… 30 Ausschreibungen für die S-Bahn Rhein-Neckar ………………………...…. 31

PRO BAHN intern Hessische Initiative: Neue Satzung des Bundesverbandes ….……...... …… 33

Das Allerletzte Neues von der Spielwarenmesse …………..………..…………………….... 33

PRO BAHN – Adressen und Spendenkonten ...... 34

PRO BAHN – Termine ...... 35 4 Fahrgastzeitung Nr. 107, Februar 2015

Regiotram im Kasseler Hauptbahnhof (Foto Hoff) Nordhessen Wieder Chaos bei der Regiotram Hohe Arbeitsbelastung, hoher Krankenstand

Erneut läuft es nicht rund bei der Kas- nicht in die Regiotram-Gesellschaft, die seler Regiotram: Auch im Dezember und verbliebenen Lokführer mussten diese Januar fielen – wie schon vor einem Jahr wegfallenden Arbeitsleistungen auffan- – viele Fahrten des Zwitters aus Eisen- gen. Viele Lokfüher schoben zig Ur- bahn und Straßenbahn aus. Auf den Lini- laubstage vor sich her, die teils noch aus en RT3 (Kassel – Hofgeismar) und RT4 dem Jahr 2013 stammten. Die GdL for- (Kassel - Wolfhagen) mussten immer dert deshalb nicht nur eine bessere Be- wieder Ersatzbusse fahren. Betroffen war zahlung, sondern auch die Zahl der freien auch die RT5 (Kassel – Melsungen). Wochenenden von zehn auf zwölf zu er- Grund für die Ausfälle war der hohe höhen. Krankenstand bei den über 80 Regio- tram-Fahrern: rund 20 Prozent der Trieb- 2.550 Mal fielen im vergangenen Jahr fahrzeugführer hatten sich krank gemel- Regiotrams in und um Kassel aus. Im det. Zum Vergleich: der Krankenstand Schnitt waren das 3,4 Prozent der etwa bei den Busfahrern der Kasseler Ver- 80.000 Regiotram-Fahrten in 2014, die kehrsgesellschaft war zur gleichen Zeit nicht ausgeführt bzw. durch Busse ersetzt dagegen spürbar geringer und lag nur bei wurden. branchenüblichen sechs bis neun Prozent Um mehr Regiotrams auf der Strecke inklusive Langzeitkranke. nach Hofgeismar einsetzen zu können, Es gibt Erklärungsversuche für den hat die Kurhessenbahn wochentags zwei hohen Wert: seit Ende 2013 betreiben von drei Fahrten auf der Strecke von Kasseler Verkehrsgesellschaft (KVG) Kassel nach Treysa übernommen. Dort und (HLB) die werden jetzt die über 20 Jahre alten Regiotram alleine, voher war die Deut- Triebwagen vom Typ VT628 mit hohem sche-Bahn-Tochter DB Regio mit im Einstieg eingesetzt. Dieses „Experiment“ Boot. Viele DB-Lokführer wechselten ist allerdings bis zum Jahresende befris- Fahrgastzeitung Nr. 107, Februar 2015 5 tet. Ab Fahrplanwechsel im Dezember Fußgängerzone Königstraße verschwin- 2015 wird die Hessische Landesbahn den. zwischen Treysa und Kassel fahren und Die Alternative wäre eine neue inner- Fahrzeuge vom Typ Flirt einsetzen. städtische Strecke, die aber teuer und Neben den zahlreichen imageschädi- wohl nur schwer durchzusetzen wäre. genden Ausfällen von Regiotrams droht Denn wenn die Haupt-ÖPNV-Achse Kö- dem beliebten Verkehrsmittel weiteres nigstraße nicht mehr befahren werden Ungemach. Der Erfolg der Zwei-System- kann, wäre die „Umleitungsstrecke“ über Bahnen besteht darin, dass sie die Men- den Ständeplatz und den Scheidemann- schen bis in die Kasseler Innenstadt brin- platz überlastet, was auch Auswirkungen gen. Die Freien Wähler in Kassel wollen auf den Autoverkehr hätte. „Die Bahnen aber jetzt mit einem Bürgerbegehren er- in der Köigstraße werden gebraucht. Das reichen, dass die Straßenbahnen aus der zeigt deren hohe Auslastung“, sagte KVG-Sprecherin Heidi Hamdan. (hh/wb)

Luftaufnahme: Der 2009 neu gebaute Stadtbahnhof in Eschwege. (Foto: NVV)

Nordhessen Gelungene Reaktivierung Der neue Stadtbahnhof in Eschwege feierte Geburtstag

Der neue Stadtbahnhof in Eschwege wege West an der Strecke Bebra – Göt- feierte Jubiläum. Ein langes Siechtum en- tingen fahren. Die Folge dieses Umstan- dete im Dezember 2009. Nachdem die des: 2008 lag die Zahl der Ein- und Aus- Bahnstrecke von Kassel über Hessisch- steiger bei nur noch 500 pro Werktag in Lichtenau bis nach Wanfried an der ehe- Eschwege West. maligen innerdeutschen Grenze bis 1985 Um den Trend zu stoppen, entschied in Etappen stillgelegt worden war, muss- sich der Nordhessische Verkehrsverbund, ten die Einwohner der Kreisstadt Esch- die stillgelegte Strecke in die Eschweger wege per Bus bis zum Haltepunkt Esch- Innenstadt zu reaktivieren und gleichzei-

6 Fahrgastzeitung Nr. 107, Februar 2015 tig eine 500 Meter lange Verbindungs- bahnhofs inzwishen mehr als verdoppelt. kurve nach Norden zu bauen. Die Can- Bei der letzten Fahrgastzählung Ende tus-Regionalzüge von Fulda/Bebra nach 2013 nutzten täglich rund 1200 Fahrgäste Göttingen fahren nun direkt aus Nord die Station, das sind pro Jahr über und Süd direkt in die nordhessische 400.000. Das Beispiel Eschwege zeigt Kreisstadt, machen dort Kopf und setzen einmal mehr, dass Reaktivierungen von ihre Fahrt fort. Bahnstrecken nur positive Effekte haben. Die Zahl der Fahrgäste hat sich durch (hh/wb) die Reaktivierung des Eschweger Stadt-

„Nordhessische Eisenbahngeschichte – vom ‚Drachen’ zur Regiotram“ heißt ein Vortrag von Lutz Münzer und Klaus-Peter Lorenz, den die Volkshochschule Region Kassel veranstaltet am Freitag, 13. März 2015 ab 19 Uhr in Baunatal-Guntershausen, Gemeinschaftshaus, Saal, Lindenstraße 1. Die Veranstaltung ist gebührenfrei und ohne Anmeldung!

Osthessen Ringen um die richtige Trasse Bürgerbeteiligung zum Ausbau der Kinzigtal-Bahn geht weiter

Bahn, politische Repräsentanten, Verbände und Bürgerinitiativen in Osthessen diskutieren weiter über den Ausbau der Schienenstrecke Hanau - Fulda. Im Januar gab es einen weiteren Scoping- Termin in der Gelnhäuser Stadthalle im Rahmen des Raumordnungsverfahrens. Der Aus- und Neu- bau der überlasteten Zugstrecke zwischen Fulda und Frankfurt kann nach Angaben der Deutschen Bahn frühestens im Jahr 2023 beginnen. Der Zeitrahmen könne aber auch nur gehalten werden, wenn es keine Klagen vor Gerichten gegen das Schienenprojekt gebe, sagte eine Sprecherin der DB Netz AG. Im Nadelöhr Kinzigtal fahren täglich rund 290 Züge. Die Bahn hat zwei Vorschläge zur Entlastung der Strecke. Option eins: Die beste- hende Strecke im Kinzigtal von zwei auf vier Glei- se erweitern. Option zwei: Neubau einer zweiglei- sigen Querspange von Gelnhausen durch den Spes- Güterzug im engen Kinzigtal. sart zur vorhandenen ICE-Trasse Würzburg-Fulda. (Foto: DB/Wolfgang Klee) (red)

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Mittelhessen Was lange währt … Marburgs Schienen- und Nahverkehrs-Mittelpunkt endlich fertig

Keine Weiterfahrt für Autos heißt es lich ausbedungen, dass vor ihrem Haus seit Mitte Februar vor dem Marburger kein Warte-Unterstand errichtet wird. Hauptbahnhof. Nach insgesamt mehr als Nun zieren zwei großzügige überdachte dreijähriger Bauzeit wurden nicht nur der Wartehallen die Mitte des ÖPNV-Areals. Bahnhofsvorplatz komplett umgestaltet, Weil die Hersteller-Firma die Dächer sondern auch das Bahnhofsgebäude und nicht rechtzeitig liefern konnte, musste die aus der Nachkriegszeit stammenden die Eröffnung von Mitte Dezember 2014 Bahnsteiganlagen vollständig saniert und auf Februar 2015 verschoben werden. erneuert. Der Platz vor dem Bahnhofs- Schon Ende letzten Jahres wurden die gebäude gehört jetzt ganz dem ÖPNV. Bauarbeiten an den drei Bahnsteigen im An insgesamt sechs Haltestellenanlagen Bahnhof beendet. Es gibt nun Aufzüge, in der Mitte des Areals fahren nun die Leitsysteme für Blinde und eine spezielle Busse der Stadtwerke Marburg und die ertastbare Hinweistafel. Dies ist in Ma- Überlandlinien ab. Zuvor führte der Nah- rburg besonders wichtig, weil es dort eine verkehr dort ein Rand-Dasein. Die Halte- überdurchschittlich hohe Zahl an Blinden stellen waren unübersichtlich am Rande und Sehbehinderten gibt. Der Grund: In des Platzes verstreut, den früher über der Universitätsstadt ist das einzige Gym- 10.000 Autos pro Tag durchquerten. An nasium für Blinde und Sehbehinderte ab einer der wichtigsten Haltestellen gab es Klasse 5 in Deutschland. Die 300 Schüler nicht mal ein überdachtes Wartehäuschen der Blindenstudienanstalt gehören zu den – die Besitzerin eines ehemaligen Hotels eifrigsten Bus- und Bahnfahrern in der am Bahnhof hatte sich beim Bau des Ge- Stadt. (wb) bäudes Anfang der 60er Jahre ausdrück-

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Großraum Frankfurt Die Fehlstarts des Jahres Zum Fahrplanwechsel kaum noch zu überbietende Pannen

Zum Fahrplanwechsel kurz vor Weih- men der Regentalbahn AG, einem Unter- nachten am 14. Dezember 2014 hat der nehmen der NETINERA Deutschland RMV seine Fahrgäste in kaum zu über- GmbH (Italienische Staatsbahn), zu der bietender Weise mehr als vergrault. Und unter anderem auch die Berchtesgadener- dabei sollte das Angebot auf ganzer Linie Land-Bahn zählt, so gut wie gar nichts. doch für die Nutzer angenehmer, komfor- Nur etwa jeder dritte Zug war halbwegs tabler und kundenfreundlicher werden. planmäßig unterwegs. Es häuften sich die Doch alles kam ganz anders als es sich technischen Probleme mit dem neuen die Planer am grünen Tisch so schön aus- Zugmaterial. Es fehlten nicht nur Trieb- gemalt hatten. Zum Beispiel beim neuen fahrzeugführer. Das zur Verfügung ste- Anbieter vlexx aus Mainz, der im we- hende Personal wies kaum ausreichende sentlichen Strecken in Rheinland-Pfalz Streckenkenntnisse auf, noch hatte es das bedient, aber auch einzelne Zugleistugen ausreichende Know-how, auftretende nach Frankfurt fährt. technische Probleme bei den Fahrzeugen Winfried Karg aus dem Bundesvor- kurzfristig zu beheben, was oft genug zu stand von PRO BAHN erklärt vlexx in einem Systemkollaps führte. Bis zum 4. einer Pressemeldung zum „Sieger des Januar 2015 galt ein Notfahrplan. Weiter- Wettbewerbs um den Fehlstart des Jah- hin fallen viele Verbindungen komplett res“. In den ersten Betriebstagen lief bei aus, in Einzelfällen sprang die DB ein dem 100-prozentigen Tochterunterneh- oder Züge wurden durch Busse ersetzt.

Der Flopp des Jahres: Die Betriebsaufnahme des neuen Betreibers vlexx zum Fahrplanwechsel. Ganze Linien konnten nicht befahren werden und mussten drei Wochen lang auf Bus-Ersatzbetrieb umgestellt werden, unter anderem die reaktivierte Strecke Heimbach (Nahe) – Baumholder. Voraussichtlich erst Ende Februar soll der Bahnbetrieb auf der neun Kilometer langen Strecke endlich beginnen. (Foto: Hoff)

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Einen Tag lang vom Schienenverkehr abgeschnitten: Im Bahnhof Kronberg im Taunus fuhr am ersten Werktag des Jahres keine S-Bahn. (Foto: Karsten Ratzke)

S4-Fahrgäste trifft es knüppelhart

Überraschender trafen dagegen S- die die gleiche Strecke bedienende S3) Bahn-Ausfälle die Reisenden im Rhein- wurden als Ersatz unzureichend beschil- Main-Gebiet. Angekündigt hatte sich die derte Fernreisebusse mit Hochbordein- Misere bereits klammheimlich am dritten stieg eingesetzt. Thema dieses Experi- Adventswochenende 2014. Züge der S5 ments: Wie reagieren Fahrgäste auf den und S6 wurden ohne Ankündigung und Komplettausfall von Zügen? Die Antwort nähere Erklärung wegen fehlender Lok- aus der Sicht des Beobachters der Szene führer (Tf) ab Frankfurt Südbahnhof zu und Berichterstatters: Sie stiegen (bei einem Vollzug zusammengekoppelt und einem Motorisierungsgrad von rund 95 im Hauptbahnhof wieder in einen Lang- Prozent pro Haushalt) auf das eigene und einen Kurzzug getrennt. Die S4 Auto um und pfiffen auf den ÖPNV. verkehrte, ohne dass die Fahrgäste sich irgendwie darauf einstellen konnten, be- reits vor Weihnachten zeitweise nur zwi- schen Kronberg und Rödelheim bzw. Niederhöchstadt. Viele Unvorbereitete, zumindest die- Am Freitag, dem 2. Januar 2015 wag- jenigen, die es sich leisten können, nahm te DB Regio dann einen bisher einzigarti- auch schon mal für 40 bis 60 Euro ein gen Versuch: Der Verkehr wurde am so- Taxi zum Hauptbahnhof oder Flughafen, genannten Brückentag auf dem gesamten um dringende Anschlüsse zu erreichen. Streckenverlauf der S4 von Kronberg bis Beweis: Die SEV-Busse waren zu Zeiten, Langen komplett eingestellt. Zwischen bei denen in Kronberg normalerweise 50 Kronberg und dem Nachbarort Eschborn- und mehr Personen mit der Bahn ankom- Niederhöchstadt (dort mit Anschluss an men bzw. abfahren, im Schnitt nur mit

10 Fahrgastzeitung Nr. 107, Februar 2015 fünf Fahrgästen besetzt. Ergebnis des Ex- weniger als eine Handvoll Beschwerden periments: Nur ganz vereinzelt sah man las oder hörte man in den Medien. Direkt wutentbrannte Zeitgenossen auf dem beim RMV beschwerte sich kaum je- Bahnsteig mit Schimpftiraden auf den mand. teuren, aber unzuverlässigen RMV, aber Fortsetzung Seite 13 >

Nicht nur negative Kritik

Bei aller Kritik am verpatzten Fahrplanwechsel, wollen wir die positiven Seiten bei der S-Bahn Rhein-Main nicht vergessen: Die 91 neuen S-Bahn-Fahrzeuge der Baureihe 430 sind etappenweise schon seit Sommer unterwegs und das Redesign der 100 Züge der Baureihe 423 soll bis September 2015 abgeschlossen sein. Nachdem nicht zuletzt auf massiven Druck von PRO BAHN die Kinderkrankheiten des nervig lauten Piepsens beim Schließen der Türen beseitigt und die zu Irritationen führenden Anforderungstaster an den Türen abgeschaltet werden konnten, kann man anerkennend feststellen, dass die DB mit dieser Baureihe, was den Fahrgastraum betrifft, ein gelungenes und funktionelles Fahrzeug nach heutigen Stand der Technik auf die Schiene gestellt hat. Und ganz vereinzelt soll sogar – es geschehen noch Zeichen und Wunder - die bereits zum Fahr- planwechsel angekündigte dynamische Stationsanzeige auf den Monitoren zunächst nur der Linie S8 ab Mitte Januar 2015 funktionieren. Der RMV hat das Fahrplanangebot der S-Bahn Rhein-Main in den Tagesrandlagen und am Sonntagvormittag deutlich ausgeweitet, wobei einige Fahrten in Zukunft wohl oder übel wieder dem Rotstift zum Opfer fallen müssen, da sie kaum angenommen werden. Die vorgenommene Verdopplung des Sitzplatzangebotes auf zahlreichen Um- läufen war dagegen bei einem Fahrgastplus von bis zu 30 Prozent in den letzten zehn Jahren mehr als konsequent und somit längst überfällig.

91 neue Triebzüge der Baureihe 430 sind jetzt im Rhein-Main-Gebiet im Einsatz. (Foto: Peter Stehlik)

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Auch der Bahn gehen die Lokführer aus

Nun hätte die Deutsche Bahn bei dem hätten. Die Heizung dort sei unterdi- RegioTram- und vlexx-Desaster gegen- mensioniert und das schrille Kontroll- über den „Privaten“ glänzen und ihre piepsen bei Türfreigabe und Türschließen Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen alle zwei Minuten käme einer unerträg- können. Aber erst auf Nachfrage des lichen psychischen Dauerbelastung Hessischen Rundfunks gab der Konzern gleich. Die wahre Ursache für die Aus- kleinlaut zu, dass hinter dem Hinweis fälle bei der S-Bahn Rhein-Main dürfte „Zugausfall aus betrieblichen Gründen“ aber tatsächlich die zu geringe Personal- Anfang Januar 2015 auch bei der S-Bahn reserve sein. Die bisher veranschlagten der ungewöhnlich hohe Krankenstand der 420 Planstellen waren in der Vergan- Tf und ein zu geringes Personalpolster genheit noch nie alle besetzt bzw. zu 100 als Ursache zu suchen sei. Insider führen Prozent verfügbar und die eingangs an, dass sich viele Kollegen aus Protest beschriebene Betriebsausweitung erfor- gegen die – aus deren Sicht – unzumut- dert seit Mitte Dezember 2014 weitere 30 baren Zustände im Führerstand der Trieb- Tf, die auf dem Markt derzeit nicht ab- wagen der Baureihe 430 krankgemeldet rufbar sind.

Bereit für die (verpatzte) Betriebsaufnahme in Frankfurt: 64 Busse der neuen DB-Tochter Busverkehr Hessen GmbH (BVH). (Foto: Andreas Varnhorn)

Bus-Chaos in Höchst

Im Frankfurter Westen hat zum Fahr- freundlichsten Gefäße, die derzeit auf planwechsel die Bahntochter BVH (DB dem Markt angeboten werden, sind in der Busverkehr Hessen) das Busbündel B Zielphase mit 180 neuen Fahrern, vom übernommen, das bisher von der VGF- eigens auf die Schnelle eingerichteten Tochter „In-der-City-Bus“ (ICB) gefah- Betriebshof Griesheim in Frankfurt- ren wurde. 60 funkelnagelneue Citaro- Höchst und Umgebung unterwegs. An- Busse, die modernsten und umwelt- ders als vom BVH erwartet, wechselten

12 Fahrgastzeitung Nr. 107, Februar 2015 nur wenige Fahrer von der ICB zum waren unzutreffend programmiert. Aus- BVH. So musste nahezu das gesamte künfte zu Umsteigestationen oder An- Personal nicht nur zeitaufwändig in die schlüssen durfte man von den genervten neue Bustechnik eingewiesen werden, Fahrern schon gar nicht erwarten. Der Streckenkunde erlangen und auf das misslungene Betriebsstart war auch komplexe Tarifsystem des RMV geschult Thema im Ortsbeirat 6. Klaus Linek von werden. traffiQ, dem Pressesprecher der Besteller Was bei anderen Betreiberwechseln der Verkehre, gelang es kaum die erhitz- bisher immer die Ausnahme war, wurde ten Gemüter, die quer durch alle Parteien in den ersten Tagen nach Fahrplanwech- gingen, zu beruhigen. Bei Redaktions- sel beim BVH die Regel. Der Fahrplan schluss dieser FGZ scheint der Betrieb wurde nicht eingehalten, die Strecken- inzwischen zufriedenstellender, aber kenntnis war unzureichend, Busse fuhren längst noch nicht ganz reibungslos zu die falsche Route, Haltestellen wurden laufen. einfach ausgelassen und die Zielanzeiger

Stadtbus Kronberg: Aus fünf mach drei

Wer gehofft hatte, dass der Start des antriebsachse der Mini-Busse schon bei überschaubaren Rumpfkonzeptes des leicht schmierigem Asphalt durchdrehen. Stadtbusverkehrs in Kronberg im Taunus Bei Schnee und Eis müssen die Stadt- mit seinen drei Linien besser verläuft, sah busse deshalb wohl oder übel gleich im sich spätestens nach der ersten Betriebs- Depot bleiben, ein Manko, das allerdings woche enttäuscht. Auch hier trat der DB- dem BVH nicht angelastet werden kann. eigene Busverkehr Hessen die Nachfolge der DB-Tochter Regionalverkehr Kurhes- sen (RKH) an. Nur einer der bisherigen zwölf Kronberger Fahrer war bereit, sich zu deutlich schlechteren Konditionen im gleichen Konzern weiter beschäftigen zu lassen. Und das gab es unter anderem zu be- mängeln: Ein Fahrerumlauf wurde bei der Disposition schlichtweg vergessen, sodass gleich am ersten Tag vier Fahrten Geschrumpft: die Kronberger Stadtbusse. ausfielen, die Zielanzeige der Linie 72 (Fotos: Wilfried Staub) funktioniert auch nach vier Wochen noch nicht (angezeigt wird: „331 – Heringen, Seit Jahren stritten sich die politisch Verantwortlichen, welche Einsparungs- Gesamtschule“), der Fahrplan kann teil- weise nicht eingehalten werden, die möglichkeiten der Stadtbus hergibt. Fest Fahrtrouten sind für Fremde undurch- steht, dass selbst das wohlhabende Tau- schaubar. Am gravierendsten aber wiegt, nusstädtchen auf Dauer die jährlich dass die kleinen Räder der Doppel- 750.000 Euro Zuschuss nur für den reinen Ortsverkehr nicht mehr aufbringen

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haben die Planer ein nur schwer durchschaubares System mit wechselndem Linienverlauf und nur noch drei anstelle von fünf Bussen konzipiert und das sonntägliche AST sogar komplett gestrichen. Das spart noch einmal Fahren auf schwer durchschaubaren 70.000 Euro ein. Linienwegen, die neuen Kronberger Kleinbusse. Die bewährten und noch über Jahre kann. Die Nutzung durch das bei der einsatzfähigen MAN-Midibusse wurden Gründung in erster Linie angepeilte Fahr- auf Betreiben der Betriebskommission gastklientel, die Bewohner der Kronber- durch noch kleinere Mercedes-Sprinter ger Seniorenstifte, hat sich in den 15 ersetzt. Und schon fordern Bürger und Jahren nahezu halbiert. Immer mehr Be- Parteien Nachbesserungen beim Linien- wohner bringen beim Einzug in die No- verlauf, der besseren Anbindung von belaltersherbergen das eigene Auto mit Oberhöchstadt und der Kappung des und ziehen dieses selbst bei Gehbe- Überangebots zum Freibad im Winter. hinderungen und anderen körperlichen Dem kann sich PRO BAHN nur anschlie- Gebrechen immer noch dem Bus vor, ßen. Das versprochene Einsparungsziel weil eine Fahrt mit dem eigenen PKW wird nebenbei bemerkt bei weitem ver- vordergründig doch deutlich bequemer fehlt. und weniger beschwerlich scheint. Dem Der „Vater“ des Kronberger Stadt- musste das Konzept insgesamt Rechnung busses, Stadtrat Prof. Dr.- Jörg Mehlhorn, tragen. hat aus Protest gegen das neue System Eine Kostenreduzierung von 170.000 nach 18 Jahren seinen Rücktritt von sei- Euro versprach das gleiche Planungsbüro ner Tätigkeit als ehrenamtlicher Dezer- den Kronbergern, das im aktuellen Re- nent für den ÖPNV der Stadt erklärt. Er gionalen Nahverkehrsplan dem RMV ein bezweifelt die Zuverlässigkeit und Pünkt- Schnellbusnetz aufoktroieren will und als lichkeit des neuen Stadtbussystems und Piloten die zuschussintensive Linie X26 befürchtet – gegen den deutschlandwei- (260) vorgeschlagen hat. Damit in Kron- ten Trend – einen deutlichen Rückgang berg der Bahnhof und der zentrale Ber- der Fahrgastzahlen. liner Platz aus allen Stadtteilen umstei- gefrei erreichbar bleiben,

Betriebszeiten ausgedehnt

Maßgeblich auf Druck der Stadt Kelkheim wird das Fahrtenangebot auf der Königsteiner Bahn in Tagesrandlagen und am Sonntagfrüh ausgedehnt. Der letzte Zug Richtung Königstein verlässt jetzt an allen Betriebstagen eine Stunde später, nämlich um 22:47 Uhr den Frankfurter Hauptbahnhof.

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AST spart der MTV Geld – Fahrgäste kehren dem ÖPNV den Rücken

Sparen muss zugegebe- nermaßen auch der Main- Taunus-Kreis und seine Lokale Nahrverkehrsorga- nisation, die Main-Tau- nus-Verkehrsgesellschaft (MTV), weil sich die Bus- leistungen bei der anste- henden Ausschreibung der Busbündel in Abhängig- keit vom aktuellen Diesel- preis um 20 bis 30 Prozent (Schätzungen von PRO BAHN) verteuern werden und die Gesellschafter kaum bereit bzw. in der Lage sind, die Zuschüsse für den ÖPNV aufzu- stocken. Vorerwähntes Planungsbüro hat der MTV ein „Optimierungs- szenario“ übergestülpt, das (auf Basis einer Fahr- gastzählung in einer ein- zigen Novemberwoche im Jahr 2013) abends nach 20 Uhr und samstags und sonntags selbst auf den wichtigsten MTV-Busli- nien nur noch den Betrieb mit Anrufsammeltaxis Nicht nur Haushaltshilfen fahren AST. Diesen Eindruck vorsieht. erweckt dieses Werbeplakat. (Foto: MTV) PRO BAHN bezweifelte die Aus- zwischen 12 und 20 Uhr eigentlich nicht sagekraft der Zählung und konnte zu- auf den komfortablen Bus verzichten mindest erreichen, dass auf bestimmten kann. Die Idee mit dem AST an Sams- Linien eine Wiederholungszählung durch- tagen wurde daraufhin auf den meisten geführt wurde, die erwartungsgemäß zum MTV-Linien gekippt oder gilt erst nach Ergebnis hatte, dass man an „A“ (Montag 14 Uhr bzw. 20 Uhr. bis Freitag) bis 23 Uhr, samstags von Be- Kelkheim konnte offensichtlich nach triebsbeginn bis 20 Uhr und sonntags heftigem Einspruch bei der Buslinie 804,

Fahrgastzeitung Nr. 107, Februar 2015 15 der zu knapp 50 Prozent des Linienver- 803, die an Wochenenden ausgedehnte- laufs quasi Stadtbuscharakter hat, auch ren Taktzeiten in jeem Fall dem AST an Sonntagen tagsüber einen Busbetrieb vorziehen. durchsetzen. Welchen Sinn dagegen die An Samstagen verkehrt also nach wie beiden Buspaare der Linie 809 machen, vor mancherorts im Main-Taunus-Kreis war schon immer ein Rätsel und es wird ein Bus, der auch durch-weg gut besetzt es auch in Zukunft bleiben. Zu mehr ist, zu allen anderen vorstehend aufge- Kompromissbereitschaft war die MTV führten Zeiten ist das AST unterwegs – zum Nachteil aller anderen Städte und oder auch nicht. Die Beschwerden häufen Gemeinden (die die von oben aufok- sich nämlich, dass ein frühzeitig be- troyierte Vorgaben ungeprüft und ziem- stelltes AST nicht oder nicht rechtzeitig lich kampflos hinnahmen) und der bisher kommt, so dass Zuganschlüsse oder der überdurchschnittlich zufriedenen Fahr- Arbeitsbeginn nicht erreicht werden. Es gäste sowie eines bis Ende 2014 pros- ist bereits ein Fall bekannt, bei dem das perierenden Ausflugsverkehrs im Vor- AST-Unternehmen einem Fahrgast eine dertaunus nicht bereit. Mit einem Taxi Aufwandsentschädigung wegen einer für vier Personen werden zukünftig kaum nicht durchgeführten Fahrt bezahlen bis zu 25-köpfige Reisegruppen des Tau- musste. Bisher funktioniert der AST-Ver- nusclubs unterwegs sein! kehr nach Testfahrten des Berichterstat- PRO BAHN hatte u.a. eine durchaus ters wohl weitgehend zufriedenstellend. zumutbare Ausdünnung des Taktes und Die Nachfrage der Fahrgäste ist aller- einen umlauf-optimierten (und umsteige- dings – aus welchen Gründen auch im- freien) Betrieb an Sonntagen zumindest mer? – sehr gering. auf den Linien 812/803 (mit bisher zu- Oft gibt es an Sonntagnachmittagen sammen durchschnittlich 150 Fahrgästen) zu den Taktknoten am Bahnhof Bad So- mit Midibussen (Citaro K) bzw. dem den keine einzige AST-Bestellung, kleinen Sodener Stadtbus vorgeschlagen, manchmal ist das, übrigens immer noch wobei mit Sicherheit ein ähnlich hohes nicht gesondert beschilderte AST, nur Einsparungspotential erreicht worden mit ein bis drei (Schnitt: 1,4) Fahrgästen wäre. Dieses Konzept bestätigte auch unterwegs. Die Frage stellt sich, ob und eine von PRO BAHN durchgeführte Zu- wie die bis zu 17 Fahrgäste, die früher fallsbefragung von Fahrgästen der Linie von PRO BAHN sonntags gegen 16 Uhr gezählt wurden, jetzt ihr Ziel erreichen? Vom Berichterstatter wurde beobachtet, dass der eine oder andere aus der Not heraus ein „nor- males“ Taxi für die Fahrt ins Krankenhaus oder zum Wohnstift Augusti- num ordert. Die Kampag- Sonntags oft keine AST-Bestellung zum Bahnhof Bad ne der MTV zur flächen- Soden im Taunus. (Foto: David Oss) deckenden Einführung des

16 Fahrgastzeitung Nr. 107, Februar 2015

AST war zwar teuer, aber leider wenig leicht auf den massiven Druck des Be- zielgerecht. Die Hinweise in der Presse richterstatters, auf jeden Fall aber als Fol- und die skurrilen Plakate erreichten ge- ge der Änderung des Telekommunika- schätzt nur jeden Fünften der betroffenen tionsgesetzes wegen der Erforderlichkeit Fahrgäste. Es fehlten und fehlen immer kostenloser Warteschleifen, gegen das noch gezielte Hinweise an den Halte- kreisweit einheitliche Bestelltelefon 200 stellen, wie zum Bestellen des AST zu 26 26 mit der preiswerteren Hofheimer verfahren ist. Positiv vermerkt werden Vorwahl (06192) ersetzt wurde. darf, dass die teure 180er-Nummer, viel-

Ausdünnung, Anschlussverlust, Bus statt Bahn

Die Rheingau-Taunus-Verkehrsgesell- Fast als Novum kann man den Schie- schaft (RTV) erschließt mit ihrer Linie nenergänzungsverkehr der HLB auf der 223 (Idstein – Königstein) ab Fahrplan- Ländchesbahn bezeichnen. wechsel nicht mehr den Ortsteil Glashüt- ten-Oberems, weil dies nach ihrer An- sicht Aufgabe der Linie 81 des VHT (Verkehrsverband Hochtaunus) sei, und endet zudem jetzt bereits in Königstein Stadtmitte, von wo sie nach einer äußerst knapp bemessenen Wendezeit von nur drei Minuten den Rückweg antritt. Erst nach heftigen Protesten seitens der El- ternschaft wurde ab dem 12. Januar 2015 nun wieder eine zumutbare Verbindung für die Königsteiner und Idsteiner Fahr- schüler aus Oberems geschaffen.

Bus der Linie 261 (Foto: W. Staub)

Von Januar bis Anfang Februar wurde Etwas länger dauert es leider noch, bis wegen Triebwagenmangel auf der Linie der Fahrplan der Linie 261 (Königstein – 21 Limburg – Wiesbaden zusätzlich zum Bad Homburg) an den entfallenen bzw. Zug 25611 auf dem Abschnitt Auringen vorgezogenen Taktsprung der S4 ange- – Medenbach (ab 7.29 Uhr) – Wiesbaden passt werden kann. Voraussichtlich zum Hbf ein Ergänzungsbus eingesetzt, der in 1. März 2015 reduziert sich dann die der- Igstadt und Erbenheim nur zum Ausstei- zeit noch unzumutbare Übergangszeit in gen hielt. Immerhin ein lobenswerter Ser- Kronberg von der Bahn auf den Bus vice, der nicht für alle „Privaten“ eine nachts und am Sonntagvormittag von 20 Selbstverständlichkeit im Dienst an dem Minuten auf die üblichen fünf Minuten. Fahrgast ist. (Wilfried Staub)

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Großraum Frankfurt „Elektrisches“ Bad Homburg Podiumsdiskussion zu Bus und Bahn in der Kurstadt und im Hochtaunus

Busse mit Batterie oder Oberleitung in Bad Homburg? Das ist eine der Fragen, die am 11. März 2015 bei der Po- diumsdiskussion „Elek- trifizierung der Bad Homburger Stadtbusse und der Taunusbahn“ ab 19 Uhr im „Alten Schlachthof“ erörtert werden soll. Der Grund: Beim Stadtbus Bad Homburg besteht generell der Wunsch der Benutzer und der Bewohner nach Die Podiumsteilnehmer werden unter einer Reduzierung der Abgase und der anderem diskutieren, ob in absehbarer Motorgeräusche. Gerade der Luftqualität Zeit ein E-Bus auf dem Markt zu kommt eine besondere Bedeutung zu, erwarten ist, der allein mit Batteriestrom weil davon der Status als Kurstadt ab- betrieben werden kann, oder ob noch hängt. Die Stadt sucht deshalb eine immer ein (teilweise) an eine Oberleitung umweltfreundliche Lösung durch elek- gebundenes Fahrzeug, ein sogenannter trisch betriebene Omnibusse. Bisher wur- Obus, die einzig brauchbare Alternative de aber noch kein taugliches Fahrzeug darstellt. für das 33 Fahrzeuge umfassende Netz gefunden.

Podiumsdiskussion

„Elektrifizierung der Bad Homburger Stadtbusse und der Taunusbahn“

am Mittwoch, dem 11. März 2015 um 19 Uhr im „Alten Schlachthof, Raum 2, Urseler Straße 22 in Bad Homburg vor der Höhe (Stadtbus-Haltestelle „Feldbergstraße“/ehemals „Krankenhaus“)

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Aber auch mit der elektrischen Bahn Hauptbahnhof angeboten werden könn- wird sich das Podium befassen: Nach ten. 2019 müssen für die Taunusbahn (Frank- Die Veranstaltung am 11. März 2015 furt –) Friedrichsdorf – Brandoberndorf soll dazu beitragen, dass aufgrund zu- neue Fahrzeuge beschafft werden. Des- sätzlicher fachlich fundierter Informatio- halb wird die bereits seit Jahren immer nen die Vor- und Nachteile der geplanten wieder gestellte Frage nach einer Elek- Umstellung auch durch den ‚normalen’ trifzierung der Strecke RB 15 ins Usinger ÖPNV-Nutzer sachlich abgewogen wer- Land diskutiert. Derzeit befürworten der den können. Verkehrsverband Hochtaunus (VHT) und Der Referent Kommerzialrat Gunter der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) Mackinger ist ein international anerkann- den Vorschlag, die Taunusbahn zwischen ter Verkehrsexperte. Weiter auf dem Po- Friedrichsdorf und in das S- dium: Bad Homburgs Oberbürgermeister Bahnnetz Rhein-Main einzubieziehen Michael Korwisi, Frank Denfeld (VHT), und die S5 zu verlängern. Die Rest- Professor Walter Söhnlein und Bernd strecke bis Brandoberndorf würde unver- Vorlauefer-Germer, beide von der Fahr- ändert mit Dieseltriebwagen befahren gastlobby Hochtaunus. Mitveranstalter ist werden, mit denen auch weiterhin durch- auch PRO BAHN. (red) gehende Züge von und zum Frankfurter

Elektrifizierung der Taunusbahn

Die Taunusbahn ist eine Erfolgsgeschichte: Die damalige Deutsche Bundesbahn wollte die Strecke stilllegen, doch der und die Kommunen entschieden 1989, die Strecke zu übernehmen und zu betreiben. Heute fahren an Werktagen bis zu 11.000 Fahrgäste mit der Bahn und Studien prognostizieren für die Strecke weitere Fahr- gastzuwächse. Um diese bewältigen zu können, will man die Strecke elektrifizieren und dann die S-Bahnlinie S5 bis Usingen verlängern. Heute endet die Linie in Friedrichsdorf oder Bad Homburg. Durch die Elektrifizierung bis Usingen würde der Betrieb auf der Taunusbahn gebrochen. Im hinteren Streckenabschnitt Usingen – Brandoberndorf sollen weiterhin Dieseltriebwagen verkehren, da ein elektrischer Betrieb laut einer Nutzen- Kosten-Untersuchung sich nicht rechnet. Durch die Trennung müssten Fahrgäste vom hinteren Abschnitt in Usingen auf die S-Bahn umsteigen. Nur in der Haupt- verkehrszeit sollen die Dieselzüge wie heute bis zum Frankfurter Hauptbahn- hof durchgebunden werden. Aufgrund der Zweiteilung der Strecke geht man davon aus, dass im hinteren Abschnitt die Fahr- Eine LINT-Doppeltraktion auf der Taunus- gastzahlen gegenüber dem durch gebunde- bahn kurz hinter Neu-Anspach am Heister- nen Betrieb zurückgehen werden. (wb) bacher Hof. (Foto: MdE)

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Neuer Chef beim Verkehrsverband Hochtaunus

Nach einem Jahr Vakanz übernahm Frank Denfeld (46) zum 1. Januar 2015 zusätzlich die Geschäftsführung des Verkehrsverbandes Hochtaunus (VHT). Der gelern- te Diplom-Ingenieur ist bereits seit 1994 bei der Stadt Bad Homburg v.d.H. beschäftigt und war zunächst stellvertretender Leiter des Bereichs ÖPNV. Im Jahr 2004 wurde er zum Bereichsleiter ernannt und ist etwa seit dieser Zeit auch stellvertretender Vorsitzender im Vorstand des Verkehrsverbands Hochtaunus (VHT). Unter Denfelds Federführung wurde das Homburger Stadtbusnetz weiter optimiert. Heute befördern in der Kurstadt werktags 33 Busse rund 20.000 Fahrgäste auf 24 Linien mit 130 Haltestellen. Sie bringen es auf eine Fahrleistung von 1,7 Mil- lionen Kilometer. Der Deckungsgrad (Anteil der Fahrgeldeinnahmen an den Betriebs- kosten) beträgt bemerkenswerte 90 Prozent. Die Übernahme der zusätzlichen Tätigkeit als Geschäftsführer des VHT fällt nach einer personell bedingten Periode der Stagnation in eine Zeit des Aufbruchs und der Erneuerung. Der Busverkehr im Kreis bedarf eines grundlegend neuen Konzeptes und die Lokale Nahverkehrsorganisation VHT muss sich ein zielorientiertes Marketing, ein straf- fes Controlling und ein kundengerechtes Beschwerdemanagement geben. Frank Denfeld zeichnet sich durch eine hervorragende Fachkompetenz aus und besitzt heutzutage rar gewordene ausgezeichnete analytische Fähigkeiten. PRO BAHN wünscht dem Verkehrsexperten das Stehvermögen, sich jederzeit gegen die so unterschiedlichen politischen Strömungen im Kreis und in der Stadt im Geist der Sache und zum Wohle der Fahrgäste durchsetzen zu können. (Wilfried Staub)

Zum Fahrplanwechsel im Dezember wurde ein neuer Streckenabschnitt im Frankfurter Straßenbahnnetz eröffnet. In nur 254 Tagen wurde ein nicht ganz unumstrittener Lückenschluss umgesetzt. Auf etwas mehr als einem Kilometer fährt die Linie 17 nun durch die Stresemannallee und verbindet auf zehn Kilometer Länge das Rebstock- gelände hinter der Messe mit der Stadt- grenze zu Neu-Isenburg im Zehn-Minuten- Takt. Durch die neue Streckenführung der „17“ durch Sachsenhausen ist im Straßen- bahnnetz eine Durchbindung entstanden, Eröffnung der neuen Strecke mit viel Pro- durch die große Umwege hinfällig werden. minenz. (Foto: Thomas Kraft) (Thomas Schwemmer)

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Starkenburg Eine Landkreisbahn für Darmstadt? Konzept zur Anbindung des Ostkreisess / Pfungstadtbahn aufwerten

Vor einem Jahr wurde in der Ver- < So könnte bandsversammlung der DADINA die ein „Zwi- schentakt“ „ÖPNV-Untersuchung Korridor Darm- der Pfung- stadt-Roßdorf-Groß-Zimmern“ vorge- stadtbahn stellt, nachdem zuvor eine Studie fahren. über eine Straßenbahnbedienung des Ostkreises einen für eine GVFG- 36 Minuten steht der Itino der VIAS Förderung völlig unzureichenden (Stückpreis gut drei Mio. Euro) nutzlos Nutzen-Kosten-Faktor von 0,5 ergab. zum Wenden an den End- Daraufhin fanden drei fraktionsüber- haltestellen, davon allein greifende Arbeitskreis- 23 Minuten (!) im Darm- sitzungen statt, in denen städter Hbf. In diesem verschiedene Alterna- Zeitraum könnte mühelos tivmodelle zugunsten der Darmstädter Nord- einer besseren Erschließung bahnhof erreicht werden des Raumes Roßdorf/Groß- (Fahrzeit: fünf Minuten) Zimmern diskutiert wur- und nach dem Richtungs- den. PRO BAHN Star- wechsel am Bahnsteig 1 kenburg stellt in dieser und die Rückfahrt beginnen. den nachfolgenden Fahrgast- Der Nordbahnhof wird voraus- zeitungen Auszüge dieser durchaus über- sichtlich ab 2016 von DB und Wis- legenswerten Konzepte vor. Diesmal: senschaftsstadt Darmstadt umfas- send saniert und dann endlich eine Eine Landkreisbahn für Darmstadt? zeitgemäße, attraktive Drehscheibe des ÖPNV werden. Vom Nordbahn- Seit ihrer Reaktivierung im Dez. 2011 hof aus sind mehrere tausend Arbeitsplät- fährt die Pfungstadtbahn mit mäßigem ze fußläufig in einem Radius von 300 Erfolg (genaue Fahrgastzahlen wer- Metern erreichbar (Pharmahersteller den vom RMV nicht veröffentlicht) in Merck, der Energieverorger HSE und der der Hauptverkehrszeit stündlich zwi- kommunale Eigenbetrieb EAD, um nur schen Pfungstadt und Darmstadt Hbf die größten Firmen zu nennen). Wie viele mit Zwischenhalten in Darmstadt Eber- Arbeitnehmer tatsächlich aus dem Raum stadt und Darmstadt Süd. Pfungstadt/Eber- Die Fahrzeitzeit be- Stadt kommen trägt geweils zwölf Minuten, d.h. ist nicht bekannt, es dürften aber mehrere hundert sein, von denen ein

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Teil die Vorzüge einer direkten Verbin- Verhältnis aufweisen. Einem erhöhten dung mit dem ÖPNV zwischen Wohnort Fahrgastaufkommen stünden lediglich und Arbeitsplatz honorieren würden. Da- der Trassenpreis für ca. vier Kilomter rüber hinaus würde auch der gesamte DB-Gleise und die kilometerabhängigen Stadtteil Arheilgen durch die Umsteige- Betriebskosten entgegen. möglichkeit auf die Straßenbahnlinien 6, PRO BAHN Starkenburg wird in 7 und 8 profitieren. nächster Zeit Gespräche mit dem RMV, der DADINA und dem Bahnbetreiber VIAS aufnehmen, um endlich eine bes- sere Auslastung der Pfungstadtbahn zu erreichen. Nach einer Testphase im Stun- denbetrieb wäre natürlich die Einführung des Halbstundentaktes sinnvoll In weitere Ausbaustufen sollte sobald wie möglich eine Verlängerung der „Landkreisbahn“ bis Darmstadt Ostbahnhof und letztlich die Reaktivierung der Eisenbahn nach Roßdorf – Groß-Zimmern geprüft und realisiert werden. Hier bieten sich Kombilösungen mit dem Modell einer VIAS-Itino (Foto: L. Irion) Stadt-Land-Bahn an. Darüber werden wir Unter Rentabilitätsgesichtspunkten in einer der nächsten Ausgaben der FGZ kann die Verlängerung der Pfungstadt- berichten. (Bernd Rohrmann) bahn nur ein positives Nutzen-Kosten-

Starkenburg Bahnhofsprogramm Hessen Stationen in Südhessen werden modernisiert

Ende Februar hatte PRO BAHN Star- werden ab Mitte 2016 die Stationen kenburg den Leiter der DB Station & Biblis, Bobstadt und Bürstadt moderni- Service für die Bereiche Darmstadt und siert, 2017 wird dann Groß-Rohrheim Wiesbaden, Benjamin Schmidt, zu einem folgen. Für den Kreuzungsbahnhof Bür- Vortrag zu Gast. In seinen Ausführungen stadt, der Bahnsteige auf zwei Ebenen berichtete er über die anstehenden Mo- hat, ist die Renovierung zunächst nur für dernisierungsmaßnahmen seiner Bahn- die oberen Bahnsteige an der Riedbahn höfe in den nächsten Jahren. vorgesehen. Auf der Nibelungenbahn (Bensheim - Auf der Main-Neckar-Bahn Frankfurt Bürstadt - Worms) werden die Bahn- - Darmstadt - Heidelberg/Mannheim steige in Riedrode und Lorsch erneuert werden noch in diesem Jahr die Bau- (Baubeginn 2015/2016). Auf der Ried- arbeiten für die Haltepunkte Bensheim- bahn (Frankfurt – Biblis - Mannheim) Auerbach und Zwingenberg anlaufen. 22 Fahrgastzeitung Nr. 107, Februar 2015

Ebenfalls noch 2015 werden auch die Dagegen sind umfangreiche Baumaß- Bauarbeiten für den Bahnhof Darmstadt- nahmen am Nordbahnhof geplant. Diese Eberstadt beginnen: Das alte Bahn- Station soll barrierefrei ausgebaut wer- hofsgebäude wird abgerissen, die Bahn- den. Derzeit wird mit den politischen steige angepasst und vereinfachte Zugän- Entscheidungsträgern noch die detail- ge zu den Bahnanlagen geschaffen; eben- lierte Planung diskutiert. So ist zu klären, so sollen neue Fahrradstellplätze instal- ob die zukünftigen Fahrstühle direkt von liert werden. der Brücke aus zugänglich sein sollen Ab 2017 wird es dann auch Verbesse- oder ob diese innerhalb des Stationsge- rungen für Reisende von und nach Wei- bäudes installiert werden. Hier ist mit terstadt geben. Der derzeitige Innen- Baubeginn nicht vor 2017 oder 2018 zu bahnsteig soll durch einfacher zugäng- rechnen. Ebenfalls nicht vor 2017/2018 liche Außenbahnsteige ersetzt werden. werden die Bauarbeiten am Darmstädter Das bringt zusätzlich Verbesserungen in Südbahnhof anlaufen. Auch hier ist ein der Zugfolge. direkter Zugang zu den Bahnsteigen ge- Vorangeschritten sind bereits die Mo- plant, ein Durchgang durch das Bahn- dernisierungsmaßnahmen im Bahnhof hofsgebäude ist dann nicht mehr not- Babenhausen mit neuen angepassten wendig. Bahnsteigen und neuen Unterführungen. Bei den Haltepunkten Messel und Damit dieser Bahnhof vollständig bar- Darmstadt-Kranichstein werden im Zuge rierefrei wird, müssen noch die Fahr- der Einführung des neuen elektronischen stühle in Betrieb genommen werden. Stellwerkes in Darmstadt-Kranichstein Wenig Verbesserungen wird es für die die Innenbahnsteige verschwinden: die Fahrgäste im Darmstädter Hauptbahnhof Gleisübergänge entfallen dann. Zusätz- geben. Zu den Taktknotenzeiten drängen lich wird die Streckenkapazität zwischen sich unzählige Reisende über die einzige Darmstadt und Babenhausen erhöht: Zugangstreppe bzw. Fahrstuhl zum Aus- Zwischen Kranichstein und Dieburg wird gang über den Querbahnsteig. Immerhin im Gleiswechselbetrieb gefahren, zwi- sollen in diesem Jahr noch neue Aufzüge schen Babenhausen und Dieburg werden eingebaut werden, was die Zuverläs- zusätzliche Blockabschnitte geschaffen. sigkeit verbessern soll. (hkh)

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Gegensätze im Rhein-Main-Verkehrsverbund: Die Bevölkerung im Ballungsraum nimmt immer mehr zu, in den ländlichen Gebieten dagegen ab. Links: Frankfurt Hauptbahnhof, rechts Taunusbahn. (Fotos: DB & Wilfried Staub)

Hessen „Happy Birthday“? Der RMV wird 20 / Freud und Leid / Zwei-Klassen-Gesellschaft

Im Mai 2015 feiert der Rhein-Main- einer Zwei-Klassen-Gesellschaft zu tun. Verkehrsverbund (RMV) seinen 20. Einmal mit den durchaus zufriedenen Geburtstag. Die konsequente Digitalisie- Kunden in den Ballungsräumen und rung des gesamten Angebots von der entlang der großen Magistralen der RE- Fahrplanauskunft, der virtuellen Führung und SE-Züge, die auf ihrer täglichen des Fahrgastes bei Störungen und Ver- Fahrt zur Arbeit nicht oder nur einmal, spätungen von Bussen und Bahnen bis und wenn, dann innerhalb einer Stadt mit hin zum Fahrkartenkauf, ist das erklärte maximal 15-Minuten-Anschlüssen um-

Ziel von Prof. Knut Ringat, einem der bei- steigen müssen, und auf der anderen den Geschäftsführer des größten hes- Seite mit den Mehrfach-Umsteigern so- sischen Verkehrsverbundes für das Jubilä- umsjahr. 715 Millionen Fahr- gäste, 200 Millionen davon al- leine in Frankfurt, nutzten 2014 den RMV, acht Millionen mehr als im Jahr zuvor. Und der Trend zeigt weiter ungebremst nach oben. Der RMV kann sich also voller Stolz auf die Schulter klopfen. Allerdings haben wir es im Verbundraum immer mehr mit

24 Fahrgastzeitung Nr. 107, Februar 2015 wie denen auf dem „flachen Land“. Minuten hinter Plan ist. Dieser halbierte Die zweite Gruppe kann ein Lied von Wert dürfte DB Regio im Berufsverkehr dem jährlich stärker ausgedünntem An- deutlich zu schaffen machen und viel gebot und der Unzuverlässigkeit der Geld kosten. Bei allen anderen Zügen gilt Anschlussverbindungen singen, da die nach wie vor die Marke von sechs Mi- Anschlussbahnen und -busse, nicht zu- nuten. letzt, um Maluszahlungen an den RMV Nicht erfasst werden in der Statistik zu vermeiden, den Umsteigern bei Ver- zudem solche S-Bahnen, die ganz aus- spätungen des Zubringers oft genug vor fallen oder solche, die, wie bei der S3 der Nase wegfahren. Die nahezu tägli- und S4 im Berufsverkehr leider viel zu chen Verspätungen der Züge im RMV oft üblich, vorzeitig in Niederhöchstadt treffen beide Gruppen ungleich hart. Die wenden und somit den Messpunkt erst Erste erreicht ihr Ziel bei Unpünkt- gar nicht erreichen. PRO BAHN fordert lichkeit innerhalb einer noch vertretbaren daher, zukünftig so lauter zu sein und die Frist, die zweite meist erst eine Stunde Verspätungswerte auf die Anzahl der später oder auf dem Nachhauseweg betroffenen Fahrgäste hochzurechnen, nachts auch schon mal gar nicht mehr mit wie es die Schweiz bereits versucht. öffentlichen Verkehrsmitteln. So ist es zu Dann sähe die Statistik ungleich nega- erklären, dass das Gros der Fahrgäste mit tiver aus. den Leistungen und teilweise sogar mit den Fahrpreisen durchaus zufrieden ist, immer häufiger und sogar gerne mit dem ÖPNV unterwegs ist und dem RMV re- lativ gute Noten erteilt, während die ganz und gar Unzufriedenen in der Minderheit sind. Aber auch diese haben ein Recht, nicht als Stiefkinder behandelt zu wer- den.

Pünktlichkeit ist relativ

Die Verhältnismäßigkeit bei der Er- Die S-Bahn muss pünktlicher werden. mittlung des Zufriedenheitsgrades sollte (Foto: DB) fairerweise auch bei der Pünktlichkeits- statistik Anwendung finden. Der RMV Denn die Verspätungen betreffen strebt eine Pünktlichkeitsquote „seiner“ meist die stark frequentierten Lang-Züge Züge von 98 Prozent an. 2014 waren aber in der Hauptverkehrszeit. Die Besetzung nur 93 Prozent der Bahnen pünktlich, liegt hier bis zu zwanzigmal höher als bei wiesen also eine Verspätung von bis zu einem Solotriebwagen in der Schwach- fünf Minuten und 59 Sekunden auf. 2012 verkehrszeit. Berücksichtigt man jetzt lag dieser Wert noch bei akzeptablen 96 noch den eventuellen Anschlussverlust, Prozent. so erreichen grob geschätzt ein Drittel Seit Beginn der ersten Ausschrei- der RMV-Kunden nicht pünktlich ihr bungsperiode gilt eine S-Bahn nur noch Ziel – ein Wert, der völlig inakzeptabel als pünktlich, wenn sie weniger als drei ist.

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Bei der Bahn werden Fahrpläne heut- Prozent des Gesamtumsatzes im Jahr aus. zutage in Sechssekundenschritten mit Diese Zahlen relativieren die Bedeutung Computerprogrammen erstellt. In die der elektronischen Möglichkeiten heute DV-Programme fließen alle verspätungs- und in naher Zukunft. relevanten Fakten der Strecke (Langsam- Das Smartphone bietet zweifelsohne fahrstellen, PZB 90, usw.) ein. Da es auf viele vor Jahren noch ungeahnte Mög- bestimmten Linien zu bestimmten Zeiten lichkeiten, wie die Anschlussinformatio- aber seit Jahren zu permanenten Verspä- nen in Echtzeit und weitere nützliche tungen kommt, wäre es endlich einmal an Interaktion. Die App des RMV von 2014 der Zeit, die anderen Ursachen (z.B. hat sich für ein bestimmtes Klientel ohne Fahrgastverhalten, Türschließautomatik, jeden Zweifel zum „Fahrkartenautomaten Verstärken, Leichtern, Triebfahrzeugfüh- in der Hosentasche“ gemausert und wird rerwechsel unterwegs, Springer, usw.) zu konsequent zur zentralen mobilen analysieren und Möglichkeiten der Ab- Schnittstelle von der Auskunft bis hin hilfe zu schaffen bzw. technische oder zum Kauf der Fahrkarte und einem „We- bauliche Maßnahmen zu ergreifen, um gerouting“ von der Haustür bis zum Ziel den Verkehrsfluss zu optimieren. weiter entwickelt.

RMV träumt von Bits und Bytes

Die Zukunft gehört zweifelsohne der digitalen Vernetzung. Diese kann und darf auch vor dem RMV nicht Halt ma- chen. Bevor man in Hofheim aber die ganze Energie in die zukunftsweisende Technik steckt, müssen erst einmal die alltäglichen Probleme einer Lösung zuge- führt werden, die den Fahrgästen die Ausdrücklich warnen möchte PRO Fahrt in Bussen und Bahnen viel zu oft BAHN davor, die Erarbeitung eines verleiden. Und dazu gibt es genügend innovativen Tarifangebots, das den Fahr- Aufgaben und das nicht nur zum Fahr- preis nach der zurückgelegten Strecke planwechsel. Viele der neuen technischen und nicht mehr nach durchfahrenen Wa- Möglichkeiten werden nur von einem ben errechnet, auf die Handynutzer zu Bruchteil der Fahrgäste genutzt. Viele beschränken. Diese spiegeln nicht den Fahrgäste haben bewusst oder aus an- Durchschnitt der RMV-Fahrgäste wider deren Gründen keinen Zugriff auf die und können somit nicht für den Piloten neuen Medien. Diese Gruppe darf und als Hochrechnung der sich bei der längst kann der RMV nicht vom ÖPNV aus- überfälligen Tarifreform ergebenden Ein- schließen oder als Fahrgäste ächten. Über nahmeverschiebungen vorgeschoben eine Million Downloads der RMV-App werden. Die Vorteile der noch für dieses in fünf Jahren stehen 715 Millionen Fahr- Jahr angedachten Tarifreform für den ten in einem Jahr gegenüber. Sieben Mil- Großraum Frankfurt müssen von Anfang lionen Euro Einnahmen beim Handy- an allen Fahrgästen zugutekommen. ticket machen noch nicht einmal ein (Wilfried Staub)

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Immer noch Ärger mit Anschlussfahrscheinen

In meinem Artikel „Ticketkauf nicht leicht gemacht!“ berichtete die „Fahrgastzeitung vor einem Jahr über die deutschlandweite Problematik, Anschlussfahrscheine für Verkehrs- verbund-Tickets oder ein Übergangstarifgebiet zu erwerben. Nach der Veröffentlichung habe ich durch einen Zufall herausgefunden, dass eine sogenannte „Fahrkarte zur Wei- terfahrt“ (für einen Verkehrsverbund bzw. ein Übergangstarifgebiet) vor Reiseantritt auch – wenngleich auf recht komplizierte Art – an DB-Automatenen über die Menü-Naviga- tion „DB-Fahrkarten und Information“ – „Gesamtes Angebot“ – „Service und Zusatzkar- ten, z. B. Aufpreise, Weiterfahrt, Reservierungen“ – „Fahrkarte zur Weiterfahrt“ – „Fahr- karte zur Weiterfahrt DB“ erhältlich ist. Allerdings kostet dieses Ticket im Regelfall mehr als das tatsächlche Beförderungsentgelt des zu durchfahrenden Verkehrsverbundes bzw. Übergangstarifgebietes. Der Grund: hier liegt der DB-Tarif zugrunde , der nach Ki- lometern statt Tarifgebieten berechnet wird. Dies erachte ich gegenüber den Fahrgästen als äußerst ärgerlich und unzumutbar. Demzufolge halte ich meine Forderung aufrecht, den Erwerb von benötigten Anschlussfahrscheinen bereits vor Reiseantritt zum Tarif des Verkehrsverbundes bzw. Übergangstarifgebietes, der für die Weiterfahrt zur Anwendung kommt, in DB-Reisezentren bzw. DB-Agenturen, per Telefon, Vorbestellung (BahnTix), (transparent!) an DB-Automaten sowie über das Internet zu ermöglichen. (Simon Klein)

< Ärgerlich ist auch, wenn die Bildschirme von Fahrkarten-Automaten nicht lesbar sind, weil die teuren Geräte so aufgestellt wurden, dass zu bestimmten Zeiten die pralle Sonne auf die Anzeige scheint. Richtige Fahrkarten können dann nur die lösen, die einen Sonnenschirm dabei haben. Hier sollten die Verantwortlichen mehr Fingerspitzengefühl zeigen und die Automaten nur an allseits schattigen Plätzen an den Bahnhöfen oder auf den Bahnsteigen aufstellen. Das Foto zeigt einen sonnenbeschienenen Automaten im Bahnhof Oberursel. (Foto: Helmut Lind)

Der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) feilt an einer neuen Tarifstruktur. Das neue Fahrkartensystem soll sich stärker an der tatsächlich zurückgelegten Entfernung orien- tieren und so künftig größere Preissprünge zwischen einzelnen Tarifzonen vermeiden. (red)

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Rhein-Neckar Pilotversuch mit eTarif in Heidelberg Völlig neues Tarifberechungssystem nach Entfernung

Im Verkehrsverbund Rhein-Neckar selben Tag innerhalb der entfernungsab- (VRN) gibt es seit wenigen Jahren drei hängigen Gültigkeits-Fristen verwendet elektronische Möglichkeiten, Fahrscheine werden. zu erwerben: 1. Touch&Travel, 2. Han- dy-Ticket, 3. Online-Ticket. Diese run- den die klassischen Bezugsmöglichkeiten (Automat, Verkaufsstelle, Busfahrer, Postversand bei Zeitkarten) ab und sollen hier zunächst kurz vorgestellt werden, bevor auf das neue eTarif-Angebot ein- gegangen wird: Seit Juni 2013 gibt es im VRN die Möglichkeit, mit einer entsprechenden Smartphone-App am bundesweiten Touch&Travel-System teilzunehmen. Dieses Touch&Travel-System gibt es z.B. bei der DB AG und in einigen Ver- HandyTicket (Foto: RMV) kehrsverbünden. Nach einer einmaligen Registrierung muss man nur bei jeder Schließlich gibt es noch das Online- Fahrt beim Ein- und Ausstieg sich an-, Ticket. Dieses kann aus der Online-Fahr- bzw. abmelden. Beim Umsteigen ist kei- planauskunft heraus angefordert und ne Meldung erforderlich. Der Fahrpreis muss nach dem Download ausgedruckt wird dann automatisch errechnet und auf werden. Es ist nicht entwertet und kann dem Smartphone angezeigt. Wenn es daher wie ein normales Ticket aus dem mehrere preisliche Alternativen gibt (z.B. Fahrschein-Automaten benutzt werden. Einzelfahrschein oder Tageskarte im Jetzt hat man sich ein neues Konzept VRN), wird die jeweils günstigste er- für die Touch&Travel-Variante (Variante mittelt. 1) ausgedacht. Für Fahrten innerhalb Außerdem gibt es das VRN-Han- Heidelbergs (Großwabe 125) wurde zum dyticket, hinter dem ebenfalls eine App 1. Januar 2015 der sogenannte eTarif pi- steckt, die man sich auf sein Smartphone lotweise eingeführt. Dieser ersetzt den herunterladen muss. Nach einer ein- klassischen Wabentarif und funktioniert maligen Registrierung muss hier jedoch wie folgt: explizit durch Angabe der Start- und Der eTarif wird auf Basis der Luft- Zielhaltestelle ein Fahrschein gekauft linie zwischen Einstiegs- und Ausstiegs- werden, der dann elektronisch auf das Haltestelle berechnet - also der kürzesten Smartphone heruntergeladen wird. Dieser Entfernung. Er setzt sich aus einem Euro ist bereits entwertet und kann nur am Grundpreis pro Fahrt und 20 Cent je

28 Fahrgastzeitung Nr. 107, Februar 2015 angefangenem Kilometer Luftlinie zu- kommen, dass der eTarif teurer ist als der sammen. Gezahlt wird nur für die Luft- klassische Tarif. Im Regelfall ist er linie, nicht für den verkehrsnotwendigen jedoch günstiger. (Michael Löwe) Fahrweg. In Einzelfällen kann es vor-

Kommentar von Michael Löwe

Was hat man sich bloß dabei gedacht ? Schon heute gibt es – wie im Artikel beschrieben – zwei Möglichkeiten im gesamten VRN-Gesam- ten VRN-Gebiet, um mit entsprechenden Apps Fahrscheine per Smart- phone zu erwerben. Jetzt hat man für diejenigen 8,4 Prozent der Fahr- gäste, die laut VRN-Verbundbericht 2013/14 mit Einzel-Fahrscheinen oder Tageskarten fahren, die eine der beiden Techniken (Touch&Tra- vel) so umgebogen, dass diese nach einem völlig neuen Tarif-Berech- nungssystem funktioniert. Dabei hat das neue System auch noch einige Lücken: es gibt keinen Kindertarif (Kinder-Fahrscheine darf man im gesamten VRN- Gebiet bis zum 15. Geburtstag nutzen), der eTarif gilt nicht in Ruftaxis und örtliche Sondertarife wie der Heidelberger City-Tarif - die es inzwischen in knapp 20 Kommunen gibt, Tendenz steigend – werden auch nicht berücksichtigt. Und: sollen wirklich – wie derzeit in Heidelberg - zwei verschiedene Apps mit unterschiedlichen Fahrpreis- Berechnungs-Methoden (Touch&Travel, Handy-Ticket) konkurrierend nebeneinander existieren? Der rein luftlinien-entfernungsabhängige Tarif wird mit hoher Wahrscheinlichkeit den jetzigen Waben-Tarif in den nächsten Jahrzehnten nicht ablösen. Zum einen kann man nicht auf das Smartphone als ausschließlichen Fahrschein-Bezugsweg setzen. Zum anderen wird man aufgrund des immens hohen Aufwandes sicherlich nicht das gesamte Wabensystem für alle heutigen Bezugswege auf ein rein entfernungsabhängiges System umstellen. Das Ziel des Pilotversuchs kann aus Sicht des VRN eigentlich nur sein, Kunden/ Fahrgäste zu halten oder neue zu gewinnen und damit die Einnahmenseite zu verbessern. Was hat aber ein Fahrgast davon, ob bei Touch&Travel nach Waben oder nach Ent- fernung abgerechnet wird ? Er meldet sich beim Einsteigen an und beim Aussteigen ab. Die Logik der Preisermittlung interessiert ihn nicht, höchstens der Preis je nach Er- mittlungs-Methode. Aber der eTarif wird ja sicherlich nicht eingeführt, um das Preisniveau dauerhaft und flächendeckend zu senken. Gleichzeitig müssen aus ver- schiedenen Gründen (u.a. sinkende Schülerzahlen, Wegfall/Reduzierung von Zuschüs- sen/Subventionen) die Fahrschein-Preise in den Verkehrsverbünden jährlich deutlich höher steigen als z.B. die Inflationsrate oder die Kfz-Betriebskosten. Man muss es leider klar und deutlich sagen: Nach der Abschaffung von Ticket24 und Ticket24plus vor zwei Jahren ist dies der nächste große Schildbürgerstreich des VRN, was das Tarifsystem betrifft. Ohne Nutzen Geld auszugeben und dabei das eigene funk- tionierende (Waben-)Tarifsystem aufs Spiel zu setzen – quo vadis, VRN?

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Rhein-Neckar Baustopp für Straßenbahn-Neubaustrecke Heidelberger Uni und Forschungsinstitute klagen gegen Tram

Super-GAU beim Ausbau des Heidelberger Straßenbahn- netzes: Die bereits planfest- gestellte Neubaustrecke durch den Uni-Campus „Neuenhei- mer Feld“ im Westen der Stadt darf vorerst nicht gebaut wer- den. Kurz vor Weihnachten teilte der Verwaltungsgerichts- hof Baden-Württemberg in Mannheim mit, dass er den Wie lange noch fährt die Straßenbahn am Rande des Eilanträgen der Universität, der Uni-Campus’ „Neuenheimer Feld“ vorbei? (Foto: wb) Max-Planck-Gesellschaft und des Deutsche Krebsforschungszentrums den betreffenden Stellen mit stromlosen auf einen vorläufigen Baustopp statt- Abschnitten gebaut. Die Trams fahren gegeben habe. Ende Juli hatte das Trio dort mit Batteriebetrieb. Die Fahrzeuge gegen den Planfeststellungsbeschluss für für die Strecke ins „Neuenheimer Feld“ die Campus-Linie geklagt. Noch kurz vor in Heidelberg sind längst beschafft und der Gerichtsentscheidung sah es so aus, warten nur noch darauf, dass die Gleise als ob sich alle Beteiligten auf eine Kom- gelegt werden. promisslösung geeinigt hätten und der Alter Bebauungsplan Bau der neuen Gleise bald hätte beginnen können. Das Mannheimer Verwaltungsgericht Schon seit Jahren opponieren die For- begründete seine Eil-Entscheidung mit schungseinrichtungen gegen die neue dem Bebauungsplan des Uni-Campus, Straßenbahnlinie durch ein Gebiet, in der Anfang der 60er Jahre erstellt wurde. dem zahlreiche naturwissenschaftliche Darin steht, dass das Areal nicht durch und medizinische Institute liegen, die Ar- den ÖPNV „zerschnitten“ werden dürfe. beits- und Studienplatz von mehreren Auf diesen alten Bebauungsplan berufen tausend Menschen sind. Außerdem liegen sich die Kläger. Das Regierungspräsidi- in dem Areal auch die Wohnheime von um, von dem der Planfeststellungsbe- rund 2.000 Studiosi. Die Straßenbahn- schluss stammt, hat vom Verwaltungs- gegner argumentieren, dass die elektri- gerichtshof als Beklagter „eine schwere schen Fahrzeuge angeblich sensible For- Klatsche“ bekommen, fühlt sich aber schungsinstrumente stören würden, bei- weiterhin im Recht: „Der über 540-sei- spielsweise durch Erschütterungen und tige Planfeststellungsbeschluss setzt sich Elektrosmog. Diese Bedenken wurden auf mehr als zehn Seiten mit der The- bereits ausgeräumt. Die Strecke wird an matik des Bebauungsplanes ausein-

30 Fahrgastzeitung Nr. 107, Februar 2015 ander“, kommentierte das RP in Karls- Die Gefahr ist jetzt groß, dass Uni, ruhe. „Die Auswirkungen der Straßen- MPI und DKFZ die endgültige Klage bahn auf die Universität, das Max- gegen die Straßenbahntrasse gewinnen. Planck-Institut (MPI) sowie das Deutsche Dann bliebe nur die Möglichkeit, kom- Krebsforschungszentrum (DKFZ) sind plett neu anzufangen: neuer Bebauungs- zentraler Gegenstand der Entscheidung plan oder neue Trasse. Das würde das und wurden unseres Erachtens umfassend Vorhaben und die seit über 30 Jahren gewürdigt." Die Karlsruher Behörde ver- geplante „Campus-Linie“ in jedem Fall weist auf stolze zwölf Seiten im Planfest- um Jahre zurückwerfen. Oder aber die stellungsbeschluss, warum es die Stra- drei Einrichtungen ziehen ihre Klage ßenbahnlinie trotz des alten Bebauungs- ganz zurück. Dann wäre auch der größte planes genehmigte. Im Grunde geht es Brocken beseitigt, nämlich die „erheb- darum: Ein „Vorhaben von überörtlicher lichen Rechtsmängel“. Das ist offenbar Bedeutung“ kann wichtiger als ein alter auch die Linie, auf die die Heidelberger Bebauungsplan sein, der dem Projekt Stadtverwaltung setzt. Im Januar wurden eigentlich entgegensteht. Aber genau das die Gespräche fortgesetzt, um den Bau ist der Zankapfel zwischen dem Regie- der „Campus-Linie“ doch noch möglichst rungspräsidium und den Klägern. bald beginnen zu können. (wb)

Der einzige Lichblick für den Ausbau des Heidelberger Straßenbahnnetzes war 2014 ein Beschluss des Gemeinderates kurz vor Weihnachten. Das städtische Parlament stimmte mit 24 zu 20 Stimmen (bei vier Enthaltungen) dem Ausbau der wichtigen Umsteigehal- testelle am Heidelberger Hauptbahnhof zu. Damit erhält die Unistadt eine Anlage, um die sie andere Städte wie Mannheim oder Darmstadt beneiden werden. Die Gleisanlage, die bisher in der Straßenmitte liegt, soll direkt an das Bahnhofsgebäude heran verscho- ben werden. Damit entfällt für Fahrgäste, die aus dem Bahnhofsgebäude kommen, die gefährliche Überquerung einer zweispurigen Straße. Die Zahl der Gleise wird außerdem von zwei auf vier erhöht. Dadurch ist es möglich, dass Straßenbahnen und Busse parallel und nicht wie bisher hintereinander halten können, so werden Verspätungen vermieden. Heute kommt es oft vor, dass in eine Fahrtrichtung zwei Straßenbahnen und zwei Busse hintereinander halten müssen und sich gegenseitig behindern. Die Gesamtkosten der Baumaßnahmen betragen fast 20 Millionen Euro, der Baubeginn ist für 2016 geplant. (Text und Skizze: wb) !

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Rhein-Neckar Zukunft der S-Bahn Rhein-Neckar DB Regio gewann Ausschreibung / hohe Kundenzufreidenheit

Die S-Bahn Rhein-Neckar wird der- Neufahrzeuge auf dem Netz des Loses 2 zeit von DB Regio betrieben. Diese hatte sowie die Elektro-Triebwagen vom Typ die Ausschreibung zum Betriebsstart im TWINDEX Vario (Bombardier) auf Dezember 2003 mit einer Laufzeit von Main-Neckar-Bahn (RB und RE) sowie 12 Jahren gewonnen. Inzwischen erfolgte Riedbahn (RE). eine Ausschreibung für ein sogenanntes Los 1, welches im wesentlichen die Strecken des bisherigen S-Bahn-Netzes sowie den Abschnitt Bruchsal – Germers- heim umfasst. Dieses Los 1 wurde im Dezember 2013 für Gebraucht-Fahrzeuge ausgeschrieben. Am 15. Januar 2015 wurde bekannt gegeben, dass DB Regio die Ausschreibung mit den im Einsatz befindlichen ET425 (sowie zusätzlichen Fahrzeugen desselben Typs) für 17 Jahre bis Dezember 2033 gewonnen habe. Für das eine Jahr zwischen 2015 und 2016 gab es sowieso schon einen Übergangs- vertrag mit DB Regio. Der Twindex vm Bombardier soll auf der Für das Los 2, welches die heute noch Main-Neckar-Bahn die S-Bahnen ergän- zen. (Foto: Hoff) mit Regionalbahnen bedienten Strecken im Rhein-Neckar-Raum umfasst, wurde In der Kunden-Gesamtzufriedenheit der Beginn der Ausschreibung erneut schneidet die S-Bahn Rhein-Neckar bei verschoben, jetzt auf das erste Halbjahr den jährlichen Umfragen von Infas (bis 2015 mit geplanter Betriebsaufnahme im 2010) und Ipsos (seither) in der Schulno- Juni 2018. Auch dieser Termin scheint tenbewertung mit 2,0 bis 2,3 ab. Damit jedoch noch fraglich zu sein, da in- liegt sie seit Jahren mit an der Spitze der zwischen laut der Pressemitteilung des deutschen S-Bahnen. Deutlich schlechter Landes Baden-Württemberg zur Vergabe bewertet wird nur die Sicherheit am des Loses 1 der Ausbau der Haltepunkte Abend. Insofern ist bedauerlich, dass in bis Mitte 2018 möglicherweise noch der Ausschreibung für Los 1 auf pfäl- nicht abgeschlossen ist. Da für Los 2 zischer Seite ab 19 Uhr immer ein Zug- Neufahrzeuge gefordert werden sollen, begleiter gefordert wurde, auf badischer werden im Rhein-Neckar-Raum im Nah- Seite jedoch nicht. verkehr auch künftig mindestens drei Auch die Fahrgastzahlen belegen, Fahrzeugtypen im Einsatz sein: die dass die S-Bahn Rhein-Neckar von den ET425 auf dem Netz des Loses 1, die Menschen in der Region sehr gut ange-

32 Fahrgastzeitung Nr. 107, Februar 2015 nommen wird. Allein zwischen 2003 und mehrere Verkehrsverbünde erstrecken. In 2008 stiegen sie in den Abschnitten Lud- den meisten Randgebieten ist das ver- wigshafen – Schifferstadt und Schiffer- kraftbar, da es in der Regel auch Über- stadt – Germersheim um jeweils rund 50 gangsregelungen gibt. Problematisch ist Prozent. Im Abschnitt Heidelberg - dies jedoch im Bereich Germersheim – Bruchsal sollen in den nächsten Jahren Bruchsal – Wiesloch/Walldorf. Hier be- alle Haltepunkte auf 210 m Länge aus- nötigt man für mehrere Abschnitte Fahr- gebaut werden, damit auch in Dreifach- scheine/Zeitkarten sowohl vom VRN als Traktion gefahren werden kann. Für den auch vom Karlsruher Verbund KVV. Berufsverkehr wäre das schon seit Jahren Alles in allem ist die Wahrnehmung eigentlich dringend erforderlich. Die der S-Bahn Rhein-Neckar bei PRO Nachfrage wurde beim Haltepunkt-Aus- BAHN deutlich kritischer und differen- bau und der Zahl der beschafften Fahr- zierter als offensichtlich beim durch- zeuge unterschätzt. schnittlichen Fahrgast (bezogen auf die Bei allen positiven Aspekten gibt es Kundenzufriedenheits-Umfragen). Der jedoch auch durchaus gravierende Defi- Hauptvorteil ist aus unserer Sicht der zite und Nachteile. Zunächst muss man Aus-, Um- und teilweise Neubau von festhalten, dass – im Gegensatz z.B. zu Bahnhöfen und Haltepunkten. An der den S-Bahnen Rhein-Main und Groß- Gleis-Infrastruktur sowie der Bedie- raum Stuttgart – keine separaten zusätzli- nungshäufigkeit hat sich mit Einführung chen Gleise für die S-Bahn Rhein-Neckar der S-Bahn wenig bis gar nichts geändert. gebaut wurden. Das macht sich insbe- Die ET425 schließlich stellen sicherlich sondere zwischen Mannheim und Heidel- einen deutlichen Fortschritt zu den frü- berg bemerkbar (kein reiner 15-Minuten- heren „Silberling“-Wagen dar – schon Takt der vier stündlichen S-Bahnen mög- beim Vergleich mit den Doppelstock- lich), wird aber auch z.B. im Angebot auf Wagen fällt das Urteil aber nicht mehr der Main-Neckar-Bahn (Los 2) zu Ein- einhellig aus. Hoffen wir, dass sich die schränkungen führen. Hier kann wegen regionalen Politiker all der Probleme und der Strecken-Überlastung nur ein einzi- Herausforderungen der S-Bahn Rhein- ger der gewünschten zusätzlichen Halte- Neckar künftig engagierter annehmen als punkte gebaut werden. sie dies bisher getan haben. Ein weiterer Nachteil ist, dass sich die (Michael Löwe) Strecken der S-Bahn Rhein-Neckar auf

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PRO BAHN intern Neue Satzung maßgeblich aus Hessen Landesverband engagiert sich für neue Bundesverfassung

Unter der Federführung des hessischen Landesvorsitzenden wurde eine neue Satzung für den PRO BAHN Bundesverband erstellt. Dazu drei Fragen an Thomas Kraft.

FGZ: Warum haben Sie sich für eine sichtliche Bezeichnungen hierfür, welche neue Bundessatzung engagiert? viele qualifizierte Mitglieder davon ab- Kraft: Von den Strukturen in unserem hielten, sich einzubringen. Im Detail stel- Verband auf Bundesebene hängt wesent- len alle Gremien für sich selbst Hand- lich auch die Arbeit in den Landes- und lungskonzepte über die Satzung hinaus Regionalverbänden ab. Hätten wir nicht auf. gehandelt, würde die große Gefahr be- FGZ: Welche Konsequenzen werden stehen, dass der Fahrgastverband PRO diese Neuerungen für die Arbeit von BAHN gesellschaftlich an Bedeutung PRO BAHN haben? verliert. Kraft: Wir werden viel besser den Mit- FGZ: Was sind die zentralen Neuerun- gliedern ohne Vorstandsamt die Mitwir- gen? kung an der inhaltlichen Arbeit ermög- Kraft: Viele viele, aber wesentlich ist z. lichen können. Es bestehen mehr Ein- B., dass der Bundesausschuss, quasi die flussmöglichkeiten in die Verbandsgre- „Länderkammer“ bzw. der „Bundesrat“ mien und es kann eigene Öffentlichkeits- von PRO BAHN nun einen Vorsitzenden arbeit betrieben werden. Durch die und einen Stellvertreter bekommt. Bis- deutlich optimierte Aufgabenzuordnung lang übernahm teilweise der Bundesvor- bei Bundesverbandstag, Bundesaus- stand diese Aufgabe und es ergaben sich schuss, Bundesvorstand und Facharbeit vor jeder Sitzung erstmal organisato- werden wir kampagnenfähiger und besser rische zeitraubende Schwierigkeiten. Die in der Lage sein, inhaltliche, politische inhaltliche Arbeit wird künftig in der so- Fakten in die Öffentlichkeit zu tran- genannten Facharbeit besser organisiert sportieren und uns zum Tagesgeschehen sein. Als Vorgänger gab es recht unüber- besser äußern können. (red)

Das Allerletzte

DIE Neuheit auf der Nürnberger Spielwarenmesse: Eine vom GdL-Chef handsignierte und streng limitierte „Weselsky-Edition“ von Märklin. Neben Gleisen und Weichen im Format H0 beinhaltet der Kasten zwei Lokomotiven samt Wagen. Das Einzigartige daran: Keiner der Züge lässt sich mit elektrischem Strom auch nur einen Millimeter vorwärtsbewegen. Das will Märklin den Kunden garantieren. Falls eine Lok doch überraschend losfahre, werde man den Kaufpreis umgehend zurückerstatten. Zur stimmungsvollen Ausschmückung der kleinen Anlage liegt jedem Set außerdem die – extra von GdL-Experten entwickelte – Miniaturfigur „resignierter Berufspendler“ bei. (wb)

34 Fahrgastzeitung Nr. 107, Februar 2015 PRO BAHN - Adressen und Spendenkonten

PRO BAHN e. V. Bundesverband PRO BAHN Regionalverband Friedrichstraße 95 Mittelhessen 10117 Berlin Thomas Kraft Tel. (030) 3982 0581 (Mitgliedsanfragen) Postfach 10 07 28 Tel. (030) 3982 0582 (Kundenprobleme) 35337 Gießen Fax (030) 2017 9967 Tel. (0 64 41) 6 60 99, Fax 67 18 29 www.pro-bahn.de www.pro-bahn-mittelhessen.de Mitgliederverwaltung/ E-Mail: [email protected] Adressenänderungen: Agnes-Bernauer-Platz 8 PRO BAHN Regionalverband 80687 München Großraum Frankfurt am Main e. V. Tel. : Bitte Berliner Rufnummer wählen Regionalvorsitzender Thomas Schwemmer E-Mail: [email protected] Krifteler Straße 107 60326 Frankfurt am Main PRO BAHN Landesverband Hessen e. V. Tel. (0 69) 36 70 17 50, Fax 7 10 45 94 42 Postfach 11 14 16 E-Mail: [email protected] 60049 Frankfurt a.M. www.pro-bahn-frankfurt.de Tel. 06441 – 9631 899 Fax 06441 – 5669 880 PRO BAHN Regionalverband www.pro-bahn-hessen.de Starkenburg e. V. E-Mail: [email protected] Regionalvorsitzender Dr. Gottlob Gienger Berliner Str. 32 Landesvorsitzender: Thomas Kraft; 64807 Dieburg Stellvertreter: Dr. Gottlob Gienger, Tel. (0 60 71) 2 43 60, Fax 8 17 60 Werner Filzinger; Kassenwart: Helmut Lind E-Mail: [email protected] www.pro-bahn.de/starkenburg PRO BAHN Regionalverband Nordhessen Hermann Hoffmann PRO BAHN Regionalverband Am Juliusstein 18 Rhein-Neckar 34130 Kassel Regionalvorsitzender Andreas Schöber Tel. (0 5 61) 6 71 79 Holbeinstraße 14 E-Mail: [email protected] 68163 Mannheim Tel. (06 21) 41 19 48 oder (01 74) 6 50 82 30 PRO BAHN Regionalverband Osthessen E-Mail: [email protected] Werner Filzinger www.pro-bahn.de/rhein-neckar Baumgartenweg 12 36341 Lauterbach Tel. (06641) 29 11 E-Mail: [email protected]

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PRO BAHN - Termine

Allgemeine Termine: Mi, 1.4. Redaktionsschluss der „Fahrgastzeitung für Hessen und Rhein-Neckar“, Heft Nr. 108, April 2015. Bitte alle Beiträge und Fotos an die Regional-Redakteure schicken (siehe Seite 2) PRO BAHN Regionalverband Nordhessen: Mo, 25.2. 19.30 Uhr: Überverbandliches Treffen im Umwelthaus, Wilhelmsstraße 2, Kassel (zusammen mit dem VCD) Fr, 13.3. 19 Uhr:„Nordhessische Eisenbahngeschichte – vom ‚Drachen’ zur Regiotram“, Vortragsveranstaltung der vhs Region Kassel in Baunatal Guntershausen, Ge- meinschaftshaus, Lindenstraße 1 mit Dr. Lutz Münzer und Dr. Klaus-Peter Lorenz (Gebührenfrei ohne Anmeldung!) Mo, 25.3. 19.30 Uhr: Überverbandliches Treffen im Umwelthaus, Wilhelmsstraße 2, Kassel (zusammen mit dem VCD) Mo, 29.4. 19.30 Uhr: Überverbandliches Treffen im Umwelthaus, Wilhelmsstraße 2, Kassel (zusammen mit dem VCD)

PRO BAHN Regionalverband Osthessen: Mi, 11.3. 19 Uhr: Treffen in der Gaststätte „Zum Felsenkeller“, Leipziger Straße 12 in Fulda PRO BAHN Regionalverband Mittelhessen: Mi, 18.3. 18.30 Uhr: Treffen in der Pizzeria Adria, Frankfurter Straße 30 in Gießen.

PRO BAHN Regionalverband Großraum Frankfurt am Main e. V.: Mo, 2.3. 18.30 Uhr: Monatstreff des RV Frankfurt im Bürgerhaus Gutleut, Rottweiler Straße 32, Raum 3 (fünf Fußminuten vom Hauptbahnhof/Südseite) Mi, 11.3. 19 Uhr: Podiumsdiskussion „Elektrifizierung der Bad Homburger Stadtbusse und der Taunusbahn“, ‚Alter Schlachthof’, Urseler Straße 22, Bad Homburg Mo, 13.4. 18.30 Uhr: Monatstreff des RV Frankfurt im Bürgerhaus Gutleut PRO BAHN Regionalverband Starkenburg e. V.: Mi, 25.2. 18.00 Uhr: jeden vierten Mittwoch im Monat: Monatstreff des RV Starken- burg im Restaurant Casa Algarve („Grün-Weiß“), Dornheimer Weg 27 in Darmstadt. (18.00-18.30 Uhr: Abendessen, 18.30-20.15 Uhr: Tagesordnung) Mi, 25.3. 18.00 Uhr: Monatstreff des RV Starkenburg im Restaurant Casa Algarve Mi, 22.4. 18.00 Uhr: Monatstreff des RV Starkenburg im Restaurant Casa Algarve

PRO BAHN Regionalverband Rhein-Neckar: Do, 19.3. 19.30 Uhr: Monatstreffen des RV Rhein-Neckar im Umweltzentrum Mannheim, Käfertaler Straße 162. Do, 16.4. 19.30 Uhr: Monatstreffen des RV Rhein-Neckar im Restaurant red – die grüne Küche, Poststraße 42 in Heidelberg