AUSSCHREIBUNG

WETTBEWERB

Geladener Realisierungswettbewerb im Unterschwellenbereich (USB) nach dem Bundesvergabegesetz – BVergG

zur Erlangung von baukünstlerischen Vorentwurfskonzepten für das Gesamtkonzept Dorfplatz in der Gemeinde Forchach

A

B

C 2

A B C

A ALLGEMEINER TEIL – WETTBEWERBSORDNUNG ______3 A.1 Auslober 3 A.2 Verfahrensorganisation / Vorprüfung 3 A.3 Gegenstand des Wettbewerbes 3 A.4 Art des Wettbewerbes 3 A.5 Teilnahmeberechtigt 4 A.6 Ausschluss- und Ausscheidungsgründe 5 A.7 Rechtsgrundlage und Verfahren 6 A.8 Termine 7 A.9 Formale Bedingung und Kennzeichnung 9 A.10 Zusammensetzung Preisgericht 10 A.11 Beurteilung der Wettbewerbsarbeiten / Beurteilungskriterien 11 A.12 Aufwandsentschädigung / Preise 12 A.13 Absichtserklärung des Auslobers, Beauftragung 13 A.14 Vergabekontrollbehörde 14 A.15 Widerrufsvorbehalt 14

B BESONDERER TEIL – GRUNDLAGEN ______15 B.1 Planungsvorgaben 15 B.2 Planungsgebiet und städtebauliche Grundlagen 19

C AUFGABENSTELLUNG ______22 C.1 Allgemeines 22 C.2 Schwerpunkt und Ziele 23 C.3 Raum- und Funktionsprogramm 27 C.4 Einzureichende Unterlagen 27 C.5 Verzeichnis der zur Verfügung gestellten Unterlagen 29

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A ALLGEMEINER TEIL – WETTBEWERBSORDNUNG

A.1 AUSLOBER Gemeinde Forchach Vertreten durch Bürgermeister Karl Heinz Weirather 6670 Forchach 41 +43 5632 5123 [email protected]

A.1.1 Rechnungen Die Aufwandsentschädigungen/Preisgelder der teilnehmenden Büros sowie die Honorare für die Preisrichtertätigkeit sind beim Auslober einzureichen.

A.2 VERFAHRENSORGANISATION / VORPRÜFUNG

A.2.1 Verfahrensorganisation Amt der Tiroler Landesregierung Geschäftsstelle für Dorferneuerung Innrain 1, 6020 Innsbruck +43 512 508 3802 [email protected]

Zur Durchführung des Wettbewerbsverfahrens werden personenbezogene Daten verarbeitet. Allgemeine Informationen zum Datenschutz finden Sie unter: https://www.tirol.gv.at/datenschutz

A.2.2 Vorprüfung Amt der Tiroler Landesregierung Geschäftsstelle für Dorferneuerung Innrain 1, 6020 Innsbruck

A.3 GEGENSTAND DES WETTBEWERBES Gegenstand des Wettbewerbes ist die Erlangung von baukünstlerischen Vorentwürfen für die Ge- staltung des Gesamtkonzeptes Dorfplatz mit Mehrzweckgebäude für die Gemeinde Forchach. Bestehend aus der Dorfplatzgestaltung im Sinne von „shared space“ mit einer Bushaltestelle in beiden Richtungen, der Friedhofserweiterung und einem Mehrzweckgebäude. Das Mehrzweck- gebäude beinhaltet eine kleine Lokalität, eine Küche, einen teilbaren Mehrzweckraum für Veran- staltungen mit mobiler Bühne, Sanitären Anlagen und Nebenräume. Zusätzlich soll die Außen- raumgestaltung mit den notwendigen Parkplätzen und Freiräumen Teil des Entwurfskonzeptes sein.

A.4 ART DES WETTBEWERBES Der gegenständliche Wettbewerb wird als geladener Wettbewerb gemäß BVergG und nachfol- genden Verhandlungsverfahren gemäß BVergG durchgeführt. Es handelt sich um einen Realisie- rungswettbewerb im Unterschwellenbereich.

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A.5 TEILNAHMEBERECHTIGT Folgende Büros wurden zur Abgabe eines Wettbewerbsprojekts eingeladen:

1 DI Thomas Britz (Kammernominierung) Iselsberg 9,Iselsberg +491573 39006604 [email protected]

2 DI Pizzignacco Paolo/ DI Reich Christoph/ DI Waltl Clemens (Kammernominierung) Höttinger Au 6/ Innsburck [email protected] [email protected] waltl@ prw-architekten.com 0680 1104671 / 0650 4358467 / 0680 5030101

3 I L I O V A a r c h i t e k t u r Kaiserjägerstrasse 1/4 I A-6170 Zirl; +43 676 7 705 712; [email protected]

4 Barbist Architektur Dorfstraße 1, 6600 , +43 5672 66190 [email protected]

5 BERKTOLD WEBER Architekten Am Kehlerpark 5/23, 6850 Dornbirn +43 5572890 335, [email protected]

6 Johannes Wiesflecker Architekten zt gmbh Müllerstraße 10, 6020 Innsbruck , +43 512 581551, [email protected]

7 a4L architects ZT GmbH Reinstadler/Wörle Mühlerfeldstr. 3, 6600 , +43 5672 21078 0 [email protected]

(1) Bei Arbeitsgemeinschaften müssen alle Mitglieder dieser ARGE über eine Befugnis / Gewerbe verfügen. Die Unterlagen werden nur an ein Büro der ARGE übermittelt. Arbeitsgemeinschaften zwischen geladenen Büros sind nicht zulässig. Arbeitsgemeinschaften sind spätestens beim Hearing zu nennen. Es wird empfohlen Landschaftsarchitekten bereits im Wettbewerbsverfahren beizuziehen.

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(2) Jeder Teilnehmer oder Teilnehmerin an diesem Verfahren ist nur einmal teilnahmeberechtigt (auch im Rahmen einer Teilnahme- bzw. Arbeitsgemeinschaft). Eine Mehrfachteilnahme zieht den Ausschluss sämtlicher Wettbewerbsarbeiten, an denen der Verfasser oder die Verfasserin beteiligt ist, nach sich.

(3) Varianten von Wettbewerbsarbeiten sind nicht zugelassen.

(4) Mit einer Beauftragung nach dem Wettbewerb ist eine strikte Trennung von Planung und Aus- führung zu gewährleisten.

A.5.1 Wettbewerbsunterlagen Die Ausschreibung samt Beilagen wird seitens der Geschäftsstelle für Dorferneuerung, in digitaler Form, per E-Mail oder mittels Link zum Downloaden zur Verfügung gestellt.

A.6 AUSSCHLUSS- UND AUSSCHEIDUNGSGRÜNDE

A.6.1 Ausschlussgründe Als Ausschlussgründe für Wettbewerbsteilnehmer*innen gelten:

(1) Ausschlussgründe gemäß § 78 Abs. 1 und Abs. 2 des BVergG 2018

(2) sowie Ausschließungsgründe betreffend: a. Personen oder Unternehmen, die an der Erstellung von Vorprojekten für den Wettbewerb mitgewirkt haben, sofern der in der Vorarbeit wurzelnde Wissensvorsprung gegenüber den Wettbewerbsteilnehmer*innen nicht durch das nachweisliche Zugänglichmachen der Informationen, insbesondere durch die Veröffentlichung allfälliger Vorprojekte, egalisiert wird; b. die Vorprüfer*innen, Preis- und Ersatzpreisrichter*innen sowie: - deren nahe Angehörige (als solche gelten: Ehegatten, eingetragene Partner, Verwandte oder Verschwägerte in gerader Linie, in der Seitenlinie bis zum vierten Grad Verwandte oder im zweiten Grad Verschwägerte, Stief-, Wahl- und Pflegeeltern, Stief-, Wahl- und Pflegekinder sowie Mündel und Pflegebefohlene); - deren Teilhaber*innen an aufrechten Ziviltechniker*innengesellschaften (Büro- oder Ar- beitsgemeinschaften, wobei Arbeitsgemeinschaften nur so lange als aufrechte Ziviltech- niker*innengesellschaften gelten, als Projekte gemeinsam bearbeitet werden); c. Personen, die zu einem Mitglied des Preisgerichts in einem direkten berufsrechtlichen Abhängigkeitsverhältnis stehen (z.B. Angestellte bei Universitätsprofessor*innen, die An- gehörigen der von diesen geleiteten Abteilungen oder Arbeitsgruppen) bzw. Personen, zu denen ein Mitglied des Preisgerichts in einem solchen Abhängigkeitsverhältnis steht; d. Personen, die den Versuch unternehmen, ein Mitglied des Preisgerichts in seiner Ent- scheidung als Preisrichter*in zu beeinflussen oder die eine Angabe in den eingereichten Unterlagen machen, die auf die Urheberschaft schließen lässt.

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Ausschließungsgründe, die erst während des Wettbewerbes entstehen, sind jenen gleichzuset- zen, die von Anfang an bestanden haben. Ausschließungsgründe werden für Teilnehmer*innen auch dann wirksam, wenn sie sich auf am Wettbewerbes mitwirkende Mitarbeiter*innen der Teil- nahmeberechtigten beziehen.

A.6.2 Ausscheidungsgründe Bei Vorliegen eines der folgenden Gründe muss die betroffene Wettbewerbsarbeit vom Preisge- richt ausgeschieden werden: a. verspätete Abgabe b. Verletzung der Anonymität c. mangelnde Teilnahmeberechtigung d. Versuch der Beeinflussung des Preisgerichts oder der Vorprüfung e. Vorlage mehrerer Wettbewerbsarbeiten f. Bei sonstigen Verstößen gegen Wettbewerbsunterlagen – Formalfehler, Unterschreitung des Erfordernisprogramms – kann die betroffene Wettbewerbsarbeit vom Preisgericht aus- geschieden werden. Das Ausscheiden muss im Protokoll begründet werden.

Die Jury behält sich in begründeten Ausnahmefällen das Recht vor, Projekte, die von den Vorga- ben der Ausschreibung abweichen, mit einfacher Stimmenmehrheit in der Wertung zu belassen.

A.7 RECHTSGRUNDLAGE UND VERFAHREN

Im Sinne der Wettbewerbsausschreibung sind folgende Verfahrensbedingungen Rechtsgrundla- gen und Verfahrensregeln:

(1) das Protokoll des Hearings samt Fragebeantwortung (2) der Inhalt der Wettbewerbsausschreibung samt Beilagen und Formulare

Subsidiär gelten: (3) das Bundesvergabegesetz (BVergG) in der zum Zeitpunkt der Einleitung des Wettbewerbes geltenden Fassung (4) die Bestimmungen des Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuches (ABGB) in der zum Zeitpunkt der Einleitung des Wettbewerbes geltenden Fassung

Bei Widersprüchen gelten die Unterlagen in der angeführten Reihenfolge, die rechtlichen Vorga- ben des BVergG sind jedenfalls einzuhalten. Der oder die Teilnehmer*in nimmt sämtliche in die- ser Wettbewerbsausschreibung enthaltenen Bedingungen an. Jeder Teilnehmer oder Teilnehme- rin ist bis zur Veröffentlichung durch den Auftraggeber zur Geheimhaltung der eigenen Wettbe- werbsarbeit verpflichtet und nimmt ausdrücklich zur Kenntnis, dass die Entscheidung des Preis- gerichtes endgültig und unanfechtbar ist.

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A.7.1 Kooperation mit der Kammer Die Wettbewerbsausschreibung wurde von der Länderkammer der Architekten und Ingenieurkon- sulenten für Tirol und Vorarlberg auf Vereinbarkeit mit der WSA 2010 (Wettbewerbsstandard Ar- chitektur) geprüft. Mit dem Schreiben vom 12.08.2020 / X/2-20-A Registriernummer 20/20 hat die Kammer ihre Kooperation mit dem Auslober bekundet, und Preisrichterinnen nominiert.

A.8 TERMINE

Ausgabe der Wettbewerbsunterlagen bis Mo. 17. Aug. 2020

Örtliche Begehung, Hearing Fr. 21. Aug. 2020 – 9:30 Uhr Treffpunkt: Wettbewerbsareal, mit Teilnehmer*innen

Schriftliche Fragen bis Fr. 21. Aug. 2020 Versendung Hearingprotokoll voraussichtlich Mo. 24. Aug. 2020

Abgabe der Pläne bis Di. 27. Okt. 2020 – 12:00 Uhr Abgabe des Modell bis Di. 03. Nov. 2020 – 12:00 Uhr

Sitzung des Preisgerichts +Konstituierung Do. 05. Nov. 2020 – 9:45 Uhr Treffpunkt: Gemeindeamt (je nach Teilnehmeranzahl – ansonsten VS Forchach Keller)

Abgabeort für Pläne und Modell: Amt der Tiroler Landesregierung, Geschäftsstelle für Dorferneuerung Innrain 1, 6020 Innsbruck Bürozeiten: Mo bis Do 08:00 – 12:00 Uhr und 14:00 – 17:00 Uhr, Fr 08:00 – 12:00 Uhr

A.8.1 Konstituierende Sitzung Die konstituierende Sitzung des Preisgerichts mit Wahl des/der Vorsitzenden und deren Stellver- treter*in, des/der Schriftführer*in und deren Stellvertreter*in erfolgte vor der örtlichen Begehung und dem Hearing . Das Wahlergebnis wird den Wettbewerbsteilnehmer*innen bekanntgegeben. Sollte das Preisgericht nicht beschlussfähig sein (siehe Pkt. A.10.3) erfolgt die Konstituierung am Tag der Jurysitzung.

A.8.2 Örtliche Begehung und Hearing, Fragebeantwortung Für die Teilnehmer*innen und das Preisgericht findet eine örtliche Begehung mit Hearing statt. Im Zuge des Informationsgesprächs können mündliche Fragen gestellt werden. Fragen zum Wettbewerbsgegenstand sind schriftlich per E-Mail an: [email protected] zum unter Pkt. A.8 genannten Zeitpunkt zulässig. Schriftliche Fragen, die nach diesem Termin einlangen, gelten als verspätet und fließen nicht in die Fragebeantwortung ein.

Sämtliche Fragen beim Hearing sowie die anonymisierten Fragestellungen werden schriftlich mit dem Hearingprotokoll beantwortet und allen teilnehmenden Büros, dem Auslober und den Mitglie- dern des Preisgerichts per E-Mail zugesendet.

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A.8.3 Abgabe der Wettbewerbsarbeiten und Modell Die Wettbewerbsarbeiten müssen, bis spätestens zu den unter Pkt. A.8 genannten Terminen, eingegangen sein. Der Modus der Abgabe der Wettbewerbsarbeit hat die Anonymität gegenüber dem Preisgericht zu wahren.

ACHTUNG! Per Botendienst, Post o.ä. übermittelte Wettbewerbsarbeiten müssen bis spätestens zum oben angegebenen Termin eingelangt sein, die geladenen Büros haben eigenverantwortlich dafür Sorge zu tragen. Folgender Absender ist anzuführen:

Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten für Tirol und Vorarlberg Rennweg 1 A-6020 Innsbruck

A.8.4 Vorprüfung (1) Die eingelangten Wettbewerbsarbeiten werden von der Vorprüfung hinsichtlich formaler Erfül- lung der Auslobungsbedingungen, besonders hinsichtlich von Ausscheidungsgründen nach Pkt. A.6.2 geprüft.

(2) Die äußere Verpackung der Wettbewerbsarbeit wird entfernt und die sechsstellige Kennzahl wird auf allen Teilen der Wettbewerbsarbeit mit einer fortlaufenden Nummer überklebt und un- kenntlich gemacht. Zu den ungeöffneten Verfasserbriefen wird eine Liste mit den laufenden Num- mern und Kennzahlen gegeben und von der Vorprüfung sicher verwahrt.

(3) Die einzelnen Wettbewerbsarbeiten werden hinsichtlich der in der Ausschreibung und dem Protokoll des Hearings festgehaltenen Vorgaben (Aufgabenstellung, Raumprogramm, Statistik) geprüft. Das Ergebnis der Vorprüfung wird in einem schriftlichen Vorprüfbericht für das Preisge- richt verfasst, welcher nicht für eine Veröffentlichung vorgesehen ist.

(4) Die einzelnen Wettbewerbsarbeiten werden am Tag des Preisgerichts, vor der Beurteilung durch die Jury, von der Vorprüfer*in vorgestellt.

(5) Die Präsentation der Projekte durch die Vorprüfer*in darf nicht wertend sein.

A.8.5 Sitzung des Preisgerichts Das Preisgericht tritt zur Beurteilung der Projekte zusammen. Die Sitzung des Preisgerichts ist nicht öffentlich. Die Aufhebung der Anonymität erfolgt im Beisein des Preisgerichtes durch Öffnen der Verfasserkuverts nach der Juryentscheidung und nach der Projektbeschreibung. Ausgenom- men davon sind „Nonyme Verfahren“ nach dem Bundesvergabegesetz §165 (6).

A.8.6 Wettbewerbsergebnis und öffentliche Ausstellung (1) Das endgültige Wettbewerbsergebnis wird allen teilnehmenden Büros unmittelbar nach Ab- schluss der Arbeit des Preisgerichtes bekannt gegeben. Das Protokoll des Preisgerichtes wird al- len teilnehmenden Büros und den Preisrichter*innen innerhalb von acht Tagen zugesandt.

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(2) Ort und Zeitpunkt der Ausstellung werden im Protokoll des Preisgerichts festgehalten. Erst nach Ende des Auslobungsverfahrens sind die Preisrichter*innen berechtigt über Entscheidungs- gründe Auskunft zu erteilen, soweit dabei die Geheimhaltungspflicht nicht verletzt wird.

A.9 FORMALE BEDINGUNG UND KENNZEICHNUNG

A.9.1 Pläne, Schriftstücke, sonstige Unterlagen Jeder eingereichte Wettbewerbsbeitrag ist mit einer Kennzahl zu bezeichnen. Die Kennzahl be- steht aus sechs Ziffern (Schrifthöhe max. 12 mm) . Diese Kennzahl ist auf jedem Plan rechts oben anzubringen.

Alle Einzelstücke der Arbeiten haben folgende Aufschrift zu enthalten: Wettbewerb Gesamtkonzept Dorfplatz – Forchach

Die äußere Verpackung ist mit folgender Bezeichnung zu versehen: Wettbewerb Gesamtkonzept Dorfplatz – Forchach

A.9.2 Verfasserbrief Der Wettbewerbsarbeit ist ein undurchsichtiger, verschlossener Briefumschlag mit dem ausgefüll- ten Formblatt 1 – Verfasserbrief beizulegen, der außen die Kennzahl und die Aufschrift Verfasser- brief trägt.

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A.10 ZUSAMMENSETZUNG PREISGERICHT

A.10.1 Preisgericht Das Preisgericht darf nur aus Preisrichtern und Preisrichterinnen bestehen, die von den Teilneh- mern und Teilnehmerinnen des Wettbewerbes unabhängig sind. Wird von den Wettbewerbsteil- nehmern und Teilnehmerinnen eine bestimmte berufliche Qualifikation verlangt, muss mindestens ein Drittel der Preisrichter und Preisrichterinnen über dieselbe oder eine gleichwertige Qualifika- tion verfügen. Das Preisgericht ist beschlussfähig, wenn mindestens drei Viertel der genannten Preisrichter*innen anwesend sind.

Fachpreisrichter*innen und Ersatz:

Architekt DI Bernardo Bader - Nominierung Kammer Ersatz: DI Matthias Kastl

DI Nikolaus Juen – Amt d. T. Landesregierung, Dorferneuerung DI Unterberger Stanislaus – Amt d. T. Landesregierung, Dorferneuerung

DI Martin Joas – Amt d. T. Landesregierung, Abt. Raumordnung & Statistik DI Unterberger Michael – Amt d. T. Landesregierung, Abt. Raumordnung & Statistik

Sachpreisrichter*innen und Ersatz:

Bgm. Karl Heinz Weirather GR Michael Gallwitz

Bgm. Stv. Ferdinand Sprenger GR Siegbert Winkler

GV Gebhard Zitt GR Ing. Heribert Rinner

GV Bernd Wibmer GR Felicitas Moll

GR Astrid Fürrutter GR Bernd Zobl

GR Wolfgang Scheiber GR Severin Sprenger

A.10.2 Beratende (ohne Stimmrecht) DI Mag. Alexander Oberlechner, Vertretung des Bundesdenkmalamtes Suzanna Moosbrugger (Pächterin des Lokals) DI Robert Mehrle (Stiller Berater – Kammer)

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A.10.3 Arbeitsweise des Preisgerichts (1) Die Vorgangsweise des Preisgerichtes erfolgt in Übereinstimmung mit der in den Wettbe- werbsunterlagen festgelegten Arbeitsweise sowie den Bestimmungen des Bundesvergabegeset- zes (BVergG).

(2) Die Ersatzpreisrichter*innen können an allen Sitzungen des Preisgerichtes auch dann teilneh- men, wenn sie keine Ersatzfunktion ausüben (Anwesenheit erfolgt jedoch ohne Stimmrecht und ohne Vergütung) .

(3) Die Beratenden des Preisgerichtes werden bei den Sitzungen des Preisgerichtes zur Unter- stützung bei der Entscheidungsfindung in Sachfragen anwesend sein, verfügen allerdings über kein Stimmrecht. Bei Bedarf kann die Jury weitere Berater ohne Stimmrecht beiziehen.

(4) Die Entscheidung erfolgt mit einfacher Stimmenmehrheit, bei Stimmengleichheit ist die Stimme des/der Vorsitzenden doppelt zu werten.

(5) In begründeten Ausnahmefällen kann die Jury bei Einstimmigkeit die Sitzung unterbrechen und einzelne Projekte überarbeiten lassen. Die Teilnehmer*innen, deren Projekte zu überarbeiten sind, werden vom Justiziariat des Landes Tirol, per E-Mail, unter Bekanntgabe der zu bearbeiten- den Punkte aufgefordert, ihre Projekte zu überarbeiten. Die Anonymität bleibt im vollen Umfang aufrecht. Die Jury tritt nach einem angemessenen Überarbeitungszeitraum erneut zusammen und trifft die Entscheidung. Die Überarbeitung ist gesondert zu honorieren.

A.11 BEURTEILUNG DER WETTBEWERBSARBEITEN / BEURTEILUNGSKRITERIEN

A.11.1 Beurteilung der Wettbewerbsarbeiten (1) Für die Überprüfung und Bewertung ist die Vollständigkeit der Unterlagen maßgebend. Unauf- geforderte Mehrleistungen einer Wettbewerbsarbeit dürfen dem Preisgericht nicht vorgelegt wer- den. Dies ist im Vorprüfbericht festzuhalten.

(2) Die Beurteilung der Wettbewerbsarbeiten hat ausschließlich gemäß der in der Reihenfolge ih- rer Bedeutung angegebenen, nicht gewichteten Beurteilungskriterien zu erfolgen, die im Auslo- bungstext genannt sind.

(3) Die Auswahl durch das Preisgericht erfolgt in einem oder mehreren Ausscheidungsdurchgän- gen, wobei jede Wettbewerbsarbeit einzeln bewertet werden muss.

(4) Das Preisgericht hat das Ergebnis seiner Bewertung schriftlich zu begründen. Eine Einzelbe- gründung jedes einzelnen Mitgliedes des Preisgerichtes erfolgt nicht. Die Beurteilung erfolgt als Kollegialorgan.

(5) Die Ergebnisse des Preisgerichts (Juryprotokoll) sind von den stimmberechtigten Mitgliedern zu unterfertigen und dem Auslober zur weiteren Veranlassung vorzulegen.

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A.11.2 Beurteilungskriterien

Städtebauliche Lösung : städtebauliche Leitidee : Bezug zur Umgebung / Körnung

Funktionale Lösung : Äußere und innere Erschließung : Zuordnung der Funktionsbereiche : Multifunktionalität

Baukünstlerische Lösung : Entwurfsidee, Baukünstlerischer Ansatz sowie Gesamtstruktur : Architektonische Qualität im Außen- und Innenraum

Landschaftskünstlerische Lösung : Qualität der Entwurfsidee : Qualität des öffentlichen Raumes und deren Bezug zur Umgebung : die Organisation und Verknüpfung der verschiedenen Platzbereiche : die Verkehrslösung (fahrender/ ruhender Verkehr, Fußgänger) : die Flexibilität verschied. Nutzungsmöglichkeiten (Märkte, Veranstaltungen...) : das Bepflanzungskonzept : die gestalterische Qualität der Materialien und deren Einsatz

Ökonomische, ökologische Lösung für Architektur und Außenraumgestaltung : Wirtschaftlichkeit der Gesamtlösung in Errichtung und Betrieb : Nachhaltigkeit der eingesetzten Materialien

A.12 AUFWANDSENTSCHÄDIGUNG / PREISE

Die Aufwandsentschädigung pro eingereichte Arbeit beträgt € 3.000 – (excl. USt.). Zusätzlich zur Aufwandsentschädigung werden für den ersten Rang, den zweiten und dritten Rang Preisgelder ausbezahlt.

1. Rang = Gewinner*in € 2.500, – (excl. USt.) 2. Rang = Nachrücker*in € 1.000, – (excl. USt.)

Die Gesamtsumme der Aufwandsentschädigung beträgt € 24.500,- (excl. USt.).

In begründeten Ausnahmefällen behält sich die Jury eine andere Aufteilung der Aufwandsent- schädigung / Preisgelder vor. Die Vergütung wird – unbeschadet eventueller Vereinbarungen zwi- schen den Wettbewerbsteilnehmer*innen und deren Mitarbeiter*innen – nur an die Teilnahmebe- rechtigte oder den Teilnahmeberechtigten ausbezahlt.

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A.13 ABSICHTSERKLÄRUNG DES AUSLOBERS, BEAUFTRAGUNG

(1) Der Auslober beabsichtigt nach Abschluss des Wettbewerbes, im Falle der Realisierung des Projektes den/die Verfasser*in mit dem 1. Platz (Gewinner*in) in der Reihung der Wettbewerbs- beiträge ausgezeichneten Projektes bzw. des von der Jury zur Ausführung empfohlenen Projek- tes unter Berücksichtigung der Empfehlungen des Preisgerichtes mit den Planungsleistungen zu beauftragen.

(2) Im begründeten Ausnahmefall können auf ausdrückliche Empfehlung durch das Preisgericht auch weitere Preisträger*innen mit Planungsarbeiten (z.B. für räumlich definierte Bereiche des Planungsareals) beauftragt werden.

(3) Die Honorierung der Architektenleistungen erfolgt unter noch zu vereinbarenden Bedingungen auf Basis der „LM.VM 2014, Leistungsmodelle + Vergütungsmodelle“ für Planerleistungen.

(4) Die Festlegung der Vertragsbedingungen für diese Beauftragung erfolgt im Verhandlungs-ver- fahren nach dem Bundesvergabegesetz i. d. g. F. Der/ Die Wettbewerbsteilnehmer*in hat keinen Anspruch auf Beauftragung von Leistungen der Sonderfachleute (z.B. Haustechnik, Statik etc.) oder auf die Beauftragung mit der „Örtlichen Bauaufsicht“.

(5) Vom Auslober aus sachlichen, funktionalen oder wirtschaftlichen Gründen verlangte Änderun- gen gegenüber dem Wettbewerbsprojekt, sowie die Empfehlungen des Preisgerichtes, sind in der weiteren Planung zu berücksichtigen. Eine Nichtbeachtung dieser Festlegung führt zum Verlust der Beauftragung.

(6) Sollten die Verhandlungen mit dem/der Verfasser*in des Siegerprojektes scheitern bzw. nicht mit einer Auftragsvergabe enden, hat der Auslober das Recht, anschließend mit dem/der nachge- reihten Preisträger*in Verhandlungen über den Planungsauftrag zu führen.

(7) Sollte aufgrund einer Beeinspruchung des Verfahrens das Siegerprojekt nicht zur Ausführung gelangen, können vom Auftragnehmer*in nur die tatsächlich erbrachten Leistungen in Rechnung gestellt werden . Der Auftragnehmer*in hat in diesem Fall keinen Rechtsanspruch auf entgangene Gewinne (Vergütungsanspruch).

A.13.1 Eigentums-, Urheber- und Verwertungsrecht (1) Das sachliche Eigentumsrecht an Plänen, ev. geforderten Modellen und sonstigen Ausarbei- tungen der Wettbewerbsarbeiten geht durch die Bezahlung des Preisgeldes oder der Aufwands- entschädigung auf den Auslober über.

(2) Das geistige Eigentum (Urheberrecht) verbleibt bei den Verfasser*innen. Die Verwertungs- rechte (Werknutzung) an den prämierten Wettbewerbsarbeiten, insbesondere an jener der Ge- winnerin bzw. des Gewinners, gehen nur gegen ein angemessenes Werknutzungsentgelt auf den Auslober über.

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(3) Nach Realisierungswettbewerben erhält der Auslober nur unter der Bedingung der Beauftra- gung und der darauffolgenden vollständigen Vertragserfüllung das Recht, das Werk der Auftrags- nehmerin bzw. des Auftragsnehmers zum vertraglich bedungenen Zweck zu benützen. Nach Ideenwettbewerben hat der Auslober die Verwertungsrechte angemessen abzugelten.

(4) Der Auslober besitzt das Recht zur Veröffentlichung der Wettbewerbsarbeiten. Die jeweiligen Projektverfasser*innen sind stets zu nennen. Dieses Recht steht auch allen Wettbewerbsteilneh- mer*innen für ihre Arbeiten zu, wobei der Auslober stets zu nennen ist.

A.14 VERGABEKONTROLLBEHÖRDE Landesverwaltungsgericht Tirol Michael-Gaismair-Straße 1, 6020 Innsbruck Tel: +43 512 9017 0 Fax: +43 512 9017 741705 Mail: [email protected] Web: https://www.lvwg-tirol.gv.at/

A.15 WIDERRUFSVORBEHALT Der Auslober behält sich vor, das Vergabeverfahren zu widerrufen, falls das Projekt nicht reali- siert werden kann, weil die für das Projekt erforderlichen „öffentliche Fördermittel“ nicht gewährt werden. Im Übrigen wird auf die Bestimmung zu Widerruf im BVergG 2018 verwiesen.

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B BESONDERER TEIL – GRUNDLAGEN

B.1 PLANUNGSVORGABEN

B.1.1 Vorschriften, Richtlinien, Normen Es gelten alle einschlägigen Bundes- und Landesvorschriften in der jeweils geltenden Fassung, insbesondere die Tiroler Bauordnung – TBO, alle weiteren Durchführungsverordnungen (insbe- sondere die OIB-Richtlinien), das Behindertengleichstellungsgesetz – BBGstG, in den Gesetzen verankerte ÖNORMEN (insbesondere die ÖNORM B1600) sowie die Technischen Richtlinien für vorbeugenden Brandschutz – TRVB.

Weitere für die Wettbewerbsaufgabe spezifische Vorschriften, Richtlinien, Normen sind: https://www.tirol.gv.at/fileadmin/themen/verkehr/verkehrsplanung/downloads/mobile06_16_web.pdf

B.1.2 Barrierefreiheit Sämtliche Anlagen sind barrierefrei auszuführen. Öffentliche Infrastruktur muss den Grundsätzen des „Barrierefreien Bauens“ entsprechen (ÖNORM B 1600 – Barrierefreies Bauen – Planungs- grundlagen) sowie der Barrierefreiheit im Sinne des Bundes- Behindertengleichstellungsgesetzes i.d.g.F. Das Prinzip Barrierefreiheit zielt darauf hin, nicht nur Menschen mit Behinderung, son- dern auch ältere Menschen und Personen mit Kleinkindern in eine frei zugängliche Nutzung der baulich gestalteten Umwelt einzubeziehen, also ein » Design für Alle «. Dies gilt für bauliche An- lagen als auch für den öffentlichen Raum. Taktile Leitsysteme sind bereits in die Planung zu in- tegrieren.

B.1.3 Energetische und Ökologische Aspekte In der Wettbewerbsphase sind der Handlungsspielraum und der mögliche Einfluss auf Energieef- fizienz und Nachhaltigkeit eines Bauvorhabens am größten. Der Auslober legt deshalb besonde- ren Wert auf eine hohe Nachhaltigkeit der eingereichten Entwürfe.

B.1.4 Raumklima Die Qualität des thermischen Raumklimas und der Raumluft bekommt in der Planung von Ar- beits- und Aufenthaltsräumen eine besondere Bedeutung zu. Eine Überhitzung diese Räume be- deuten negative Auswirkungen auf das Wohlbefinden und ist durch geeignete planerischen Maß- nahmen zu vermeiden. Prinzipiell sollte der Gastraum/ Multifunktionsraum gut belüftbar sein, eine kontrollierte Raumlüf- tung ist vorstellbar. Generell sollten alle Räume beheizbar sein, entwurfsbedingt können gewisse Bereiche nur trockenen Fußes erreicht werden.

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B.1.5 Akustische Aspekte Räume mit schlechter Akustik vermindern nicht nur die geistige Leistungsfähigkeit, sondern be- einträchtigen das Wohlbefinden und die Gesundheit. Durch geeignete bauliche und gestalterische Maßnahmen ist die akustische Qualität für den Baukörper im Aufenthaltsbereich zu erreichen.

Die Platzgestaltung ist im Hinblick auf Oberflächen, Einbauten, Bepflanzungen und Bespielungen so zu gestalten, dass Anrainer möglichst geringe Lärmbelästigung erfahren.

B.1.6 Fluchtwegsituation und Brandschutz Die geplante Anlage muss den einschlägigen Gesetzen, Richtlinien und Vorschriften im Hinblick auf Brandschutz entsprechen. Die geforderten Fluchtwegbreiten, Fluchtwegslängen sind einzu- halten und einzuzeichnen (Skizze).

B.1.7 Materialität Die Materialität soll besonders der Nachhaltigkeit und Langlebigkeit und der multifunktionalen Nutzung entsprechen.

B.1.8 Dachform Gemeinde steht der Dachform offen gegenüber.

B.1.9 Stellungnahme Bundesdenkmalamt Den Unterlagen liegt eine Stellungnahme des Bundesdenkmalamtes bei. (Beilage C01 Stellungnahme BDA) […] Seitens des Bundesdenkmalamtes sollten bei der Planung folgende Punkte berücksichtigt werden: 1. Musikpavillon und Haltestelle sollten so am Gelände positioniert werden, dass möglichst we- nige Beeinträchtigungen der Sichtachsen zur Kirche vom öffentlichen Straßenraum aus ent- stehen. 2. Für die Erweiterung des Friedhofs ist ein partieller Abbruch der bestehenden Mauer sicher möglich. In welchem Umfang ist mit dem BDA abzustimmen. Die neue Friedhofsmauer sollte sich in Ihrer Höhe am Bestand orientieren. Denkbare Materialien wären beispielsweise Natur- stein, verputzte Ziegel oder Beton bei entsprechender Oberflächenbehandlung (z.B. gestrahlt oder gestockt).

B.1.10 Auszug aus der Empfehlung des Tiroler Gestaltungsbeirat vom 28.06.2018 „Der Platz hat derzeit eine schöne Proportion in seiner Grundfläche und durch die Raumgrenzen des Bauernhofes und der Kirche. Die Ränder sind allerdings sehr heterogen - die Platzkante sollte deshalb in ihrer Gesamtheit beachtet werden.

Das Bauwerk, in dem die Musikkapelle und andere – optionale und/oder temporäre Einrichtungen vorgesehen sind, sollte möglichst so gestaltet sein, dass es auch ohne Bespielung einen Mehrwert für den Platz bringt und nicht verschlossen oder leer wirkt.

Auf dem Platz ist eine Atmosphäre zu schaffen, die sich selbstverständlich ins Ortsgefüge

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einpasst und nicht von einem Programm abhängig ist, um einladend zu wirken. Aufenthalt und Begegnung sollten ermöglicht werden, Baumpflanzungen sind vorzusehen.

Die angestrebte Integration der Bushaltestelle ist sehr sinnvoll und muss in der neuen Gestaltung Platz finden. Die Straße als Begegnungszone auszuführen wird ebenfalls positiv gesehen. Die südliche Grenze muss in Zusammenhang mit der Zufahrt gelöst werden, wobei auch der Umgang mit dem Parkplatz bzw. dem zukünftigen Carport wichtig ist. Möglicherweise ist die Grenzlinienführung hier ein Mittel, diese für den Platz unattraktive Nutzung auszuschließen.“

B.1.11 Servitute Das Grundstück ist mit einigen Servituten belastet, welche in der Planung berücksichtigt werden müssen:  Zufahrten über den Platz in der vorgegebenen Form muss erhalten bleiben .11, Gp 182 Plandarstellung B07 - Rechte und Servitute Rot

 Durchfahrtsrecht über den Platz zu den in der Plandarstellung B07 – Rechte und Ser- vitute Rot - angeführten Grundparzellen (182, 183, 184, 185, 186, 187 und 188) muss erhalten bleiben.

 Durchfahrtsrecht über den Platz zu den in der Plandarstellung B07 – Rechte und Ser- vitute Blau – angeführten Grundparzellen (.62, .179, 178, 177, 175, 176, 174, 164/1, 164/2, 164/3, 168 und 173) muss erhalten bleiben.

 Trafo muss in die Gestaltung integriert werden bzw. Platz finden, siehe Skizze (C02 Ser- vitutsfläche Trafo/ C02a Trafo.jpg) Derzeit besteht ein Gittermast – dieser wird entfernt und durch eine Trafostation ersetzt. Fernwärme: besteht noch nicht - eine Leerverrohrung wurde von der Volksschule bis zum Kriegerdenkmal verlegt. Die Endverlegung bzw. Weiterverlegung erfolgt nach dem Ergebnis des Architektenwettbewerbes. B04 Plan/Skizze Geplante Fernwärmeleitung

 Bushaltestellen B05 Vorgabe Fahrbahnhaltestellen Haas Wolfgang Für die Errichtung einer Fahrbahnhaltestelle ist die Errichtung einer 14m langen, mindes- tens 1,5 m breiten und um 12 bis 15 cm gegenüber der Fahrbahn erhöhten Aufstandsflä- che außerhalb der bestehenden Fahrflächen erforderlich. Natürlich sollten auch allenfalls sinnvolle fußläufige Anbindungen wie z.B. Richtung Schule, Kirche oder ähnliches berücksichtigt und mitgeplant/gebaut werden. Zu den gegenständlichen Haltestellen ist anzumerken, dass sie nicht für die Mitnahme von Fahrrädern genutzt werden und die Anhaltungen der Busse zum Ein- und Ausstei- gen der Fahrgäste kaum länger als 30 sec. dauern dürften. Innerhalb des Ortsgebietes von Forchach dürfte sich der „Fließverkehr“ auch in Grenzen halten. Inwieweit hier eine Entflechtung des ÖPNV mit Kirchgängern (finden während der Gottesdienste überhaupt fahrplanmäßige Anhaltungen statt?) bzw. ob auf Grund der kurzen Anhaltungen eine Be- einträchtigung der Sichtachsen als maßgeblich einzustufen ist, möge von den zuständi- gen Fachleuten beurteilt werden.

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 Naturpark – Tiroler Lech Forchach liegt in der Kernzone des Naturparks Tiroler Lech. Im Gemeindegebiet von Forchach ist die wilde Kraft des Lechs besonders spürbar. Nirgendwo anders ist der Lech so imposant und atemberaubend. Mit weit ausladenden Schotterbänken – kleinen und großen Flussarmen die sich türkisfarben durch die Landschaft schlängeln, kreiert der „letzte Wilde“ eine neue Welt. www.naturpark-tiroler-lech.at

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B.2 PLANUNGSGEBIET UND STÄDTEBAULICHE GRUNDLAGEN

B.2.1 Wettbewerbsareal Das für die Planung zur Verfügung gestellte Areal umfasst den blau schraffierten Bereich mit ei- nem Ausmaß von ca. 2.060 m². Die Grundstücke .10, .29, 48, 180 und 181 befinden sich im Ei- gentum der Gemeinde Forchach, die restlichen Teilflächen sind im öffentlichen Gut. Die Fried- hofsanlage (GP. 196) ist im Eigentum der röm. Kath. Kirche.

Im südlichen Teil ist eine neue Trafostation der Elektrizitätswerke AG vorgesehen die den derzeitigen Gittermasten (Trafostation) ersetzen soll. Hierfür ist ein Servitut mit der geplanten Sta- tion ausgewiesen die in den Plänen dargestellt ist. Entlang der südlichen Grenze und dem Ge- meindeweg ist die Fernwärmeleitung geplant. Die Zufahrten zu den östlich gelegenen Grundstü- cken müssen aufrecht bleiben. Siehe Planbeilagen B07 und B08

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B.2.2 Flächenwidmung / Bebauungsplan Die Widmung für den neuen Dorfplatz und die Friedhofserweiterung wird projektbezogen mit den zuständigen Behörden abgestimmt. Vorbehaltsfläche für den Gemeinbedarf § 52, Festlegung des Verwendungszwecks, Festlegung Erläuterung: Dorfplatz mit Gaststätte und Pavillon – Flächenwidmungsverfahren 810-2020-00002 Laufendes Verfahren!

Für das Wettbewerbsareal besteht kein gültiger Bebauungsplan. Ein Auszug des Flächenwidmungsplanes ist als Beilage (Pkt. B01 Auszug FläWi) zur Verfügung gestellt.

B.2.3 Abstände Es gilt die offene Bauweise. Die Abstände zu allen benachbarten Grundstücken sind lt. TBO ein- zuhalten, das bedeutet, das 0,4-fache der Wandhöhe jedoch mindestens drei Meter (von Sonder- fläche zu Sonderfläche und von Sonderfläche zu Freiland) und von Sonderfläche zu Landwirt- schaftliches Mischgebiet allerdings das 0,6-fache der Wandhöhe jedoch mindestens vier Meter. Die digitalen Lagepläne im Format DWG sind als Beilage zur Verfügung gestellt.

B.2.5 Grundstückseigenschaften Die Lage lässt einen guten Baugrund erwarten (Lech Schotter, wenig Humus). Es ist mit keinem Grundwasser zu rechnen.

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B.2.6 Verkehrstechnische Aspekte / Parken Die zukünftige Planung soll alle Zufahrten berücksichtigen. Das Parken soll neu geordnet werden und sich entlang der neuen Friedhofsmauer anordnen. Hier ist speziell die Zufahrt zur GP .11 zu berücksichtigen. Barrierefreie Stellplätze sollen im Nahbereich der neu zu schaffenden Friedhofseingänge platziert werden. Begrünungen sind in die Gestaltung einzubeziehen.

Für Fahrräder sind Abstellplätze (ca. 10 - 15) vorzusehen. Auch ist auf dem Areal ein Bereich für eine E-Ladestation vorzusehen.

Der öffentliche Bus verkehrt stündlich am Tag (siehe Busfahrplan Beilage B05a), für Wartende ist eine gedeckte Fläche vorzusehen, sie kann auch in Kombination mit dem Mehrzweckgebäude oder einer anderen Einrichtung geplant werden. Der Bus hält in der Straße, die Haltestation ist in beide Fahrtrichtungen. Der Straßenraum, die Gemeindestraße, kann in die Gesamtgestaltung einfließen und soll im Sinne einer „shared-space“ Lösung mitgestaltet werden.

Der Kirchenvorbereich wird als Straße mit Gehsteig ausgebildet werden, die Schnittstelle der Ge- staltung soll definiert und der Übergang gestaltet werden.

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C AUFGABENSTELLUNG

C.1 ALLGEMEINES C.1.1 Lage/ Geschichte/ Dorfleben Die Gemeinde Forchach liegt im Bezirk Reutte im am Rand der Lechauen. Das Gemein- degebiet reicht vom Lech, bis zur Schwarzhanskarspitze (2227m) in den Lechtaler Alpen. Forchach liegt auf einer Seehöhe von 910m und zählt derzeit knapp 300 Einwohner. Die Ge- meinde wurde 1200 erstmals urkundlich als "Vorhach" (Föhrenwald) erwähnt und war bis zum Jahre 1294 im Besitzt des schwäbischen Ritter Konrad von Witzner. Im gleichen Jahr wurde es von ihm an das Füssner Stift verkauft. Später gehörte es den Herren von Starkenberg bis Forchach eine Untergemeinde des Gerichtes Reutte wurde.

Forchach war einst Teil der Urpfarre Aschau, wurde 1715 Kaplanei und 1786 eine Expositur der damals noch jungen Pfarre Weissenbach. Wichtigster Sakralbau ist die Kirche zum Hl. Sebastian. Sie wurde 1635 als Pestkapelle gebaut und dem Hl. Sebastian geweiht. 1742 wurde sie zur Kir- che im barocken Stil ausgebaut. Forchach ist eine Naturparkgemeinde und liegt im Herzen des Naturparks Tiroler Lech. Touristi- sche Attraktion ist die neuerrichtete 140 m lange Hängebrücke welche im Rahmen eines Rund- wanderweges über den Lech führt. Forchach verfügt über eine Anzahl von Vereinen und Institutionen, wie Bauernbund, Freiwillige Feuerwehr, Gemeindeeinsatzleitung, Jungschar, Landjugend, Musikkapelle, Pfarrgemeinderat, Pfarrkirchenrat, Schützen, Sozial- und Gesundheitssprengel und Sportverein, welche das ganze Jahr über Veranstaltungen abhalten.

C.1.2 Vorhaben Die Gemeinde beabsichtigt Ihr Dorfzentrum südlich der Kirche neu zu gestalten. Busstation und Musikpavillon sind in die Jahre gekommen und nicht mehr zeitgemäß. Der Friedhof bedarf einer Erweiterung, hierfür liegen schon eine Planunge vor, aber die damit verbundene Park- und Zu- gangssituation sollte ansprechend gelöst werden. Die Gemeinde besitzt keinen Dorfplatz und kei- nen Treffpunkt/ Cafe, daher ist die Idee entstanden, die unterschiedlichen Herausforderungen, welche alle in einem Zusammenhang stehen, gemeinsam zu lösen. Im Vorfeld wurde der Tiroler Gestaltungsbeirat zu Rate gezogen, um einerseits eine externe Sichtweise zur Herangehensweise und andererseits Gestaltungsanregungen zu bekommen. In einem Beteiligungsprozess, mit der Bevölkerung, wurden noch ergänzend das Raumprogramm und die Anforderungen an das zukünftige Projekt konkretisiert.

C.1.3 Kostenrahmen (netto) Der zur Verfügung stehende Kostenrahmen ist begrenzt. Für die Bauwerkskosten (netto) wurde ein Kostenansatz von 450 €/m³, für den Außenraum (befestigt) inkl. Möblierung 300 €/m² und für den Grünbereich 150 €/m² gewählt. Dem Auslober ist bewusst, dass das vorgelegte Raumprogramm der Wunschvorstellung der Ge- meinde entspricht, Projekte die einen wirtschaftlicheren Umgang mit den finanziellen Mitteln er- möglichen, sollen Ihr Einsparpotential aufzeigen. Die angegebenen Größenangaben sollen als Orientierung dienen. Dies kann auch zu Abweichungen zum Raumprogramm und zu witschaflti- chen Größen führen. Voraussetzung ist allerdings die Erreichung der gewünschten Funktionen.

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C.1.4 Zeitrahmen Die Gemeinde möchte das Gebäude 2021 errichten und fertigstellen.

C.2 SCHWERPUNKT UND ZIELE

Die Wettbewerbsaufgabe umfasst den Entwurf:  eines befestigten Dorfplatzes im Sinne einer „shared space“ Lösung mit Bushaltestellen in bei- den Richtungen  einer begrünten Fläche Dorfplatz/-wiese  eines Mehrzweckgebäudes mit kleiner Gastronomie – Dorfstube mit multifunktionalem Veran- staltungsraum, Küche und mobiler Bühne – Doppelnutzung Proberaum  einer öffentlicher temperierten WC-Anlage, barrierefrei und von außen zugänglich  von beheizbaren Neben- und Lagerräumen  einer gedeckten Erweiterungsmöglichkeit/ Terrasse  der Organisation des Zugangs der bereits geplanten Erweiterung des Friedhofes und der da- mit verbundenen Parksituation  der baulichen Einbindung der Trafostation unter Berücksichtigung der Servitute und Auflagen.

Im Rahmen des gegenständlichen Wettbewerbs werden von den TeilnehmerInnen dörfliche, verkehrstechnische, baukünstlerische, qualitative und wirtschaftliche Lösungen für den öffentli- chen Raum als auch für das Gebäude sowie für die im Folgenden näher erläuterte Aufgabenstel- lung erwartet. Sich über das Raumprogramm ergebende Synergien und sinnvolle Raumgrößenzuschnitte wer- den seitens der Gemeinde befürwortet und sind im beigelegten Raumprogramm darzustellen. Das beigelegte Raumprogramm ist ein Zielwert um die gewünschten Anforderungen an die Funk- tionen sicherzustellen.

C.2.1 Anforderungen Dorfplatz In der Vision zum idealen Dorfplatz wurde im Rahmen des Beteiligungsprozesses festgehalten, dass der Platz vielfältig nutzbar und gestaltet sein soll. Baulich und technisch zeitgemäß und ver- kehrstechnisch ideal gelöst sein soll. Er steht im direkten Zusammenhang mit dem Mehrzweck- gebäude und einer Überdachung. Die Gestaltung ist im Zusammenhang mit der verkehrstechnischen Lösung – öffentlicher Verkehr und der Parkraumsituation zu sehen. Der Dorfplatz kann teilweise gepflastert und teilweise begrünt sein. Soll ansprechend möbliert und belichtet werden und auch außerhalb von Nutzungszeiten ein attraktiver Aufenthaltsbereich im Dorf sein. Die Themen des Naturparks Lechfluss, - Lechauen – Lechzopf sollen sich in der Gestaltung wie- derspiegeln. Die Überfahrtsrechte (Servitute, Geh- und Fahrrechte) sind zu gewährleisten.

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C.2.2 Anforderungen Dorfstube + Küche Die Gemeinde wünscht sich eine Lokalität im Ausmaß von ca. 40 m² mit ca. 25 Sitzplätzen, wel- che für sich geschlossen im Sinne einer Dorfstube funktioniert, aber auch Teil des Gesamtkon- zeptes bei Veranstaltungen zur Bewirtung des Multifunktionsraumes oder des Außenraumes die- nen soll. Eine Betreiberin ist schon bekannt, es kann aber auch zu einer Bewirtschaftung durch Vereine, oder zu einer Anmietung für private Feste kommen. Eine Bar soll zum Veranstaltungsraum bzw. zum Außenbereich offenbar sein.

Es ist eine Küche im Ausmaß bis zu 20 m² einzuplanen, welche auch für eine größere Besucher- anzahl nutzbar ist (Kapazität für ca. 150 Gäste) und über einem Zugang zu Lagermöglichkeiten (15 m²) sowie einer Öffnung/ Ausgabe – zum Außenraum/Veranstaltungsraum verfügt. Die Belieferbarkeit der Küche muss von außen gewährleistet sein. Da bei Saalmietung auch ein Catering organisiert werden könnte.

C.2.3 Anforderungen Mulitfunktionsraum Dieser Raum soll einerseits zur Erweiterung der Dorfstube dienen, bei Veranstaltungen als Ad- ventbasar, Seniorennachmittag, Ausstellungsraum, etc…, als Wahllokal, als Vortrags- und Sit- zungsraum dienen. Er soll teilbar und barrierefrei zugänglich von innen und außen sein. Er sollte für eine Sitzplatzbestuhlung von ca. 75 Plätzen dimensioniert sein und mit einer mobilen Bühne bespielt werden können. Er soll Zugang zu den WC Anlagen haben, verdunkelbar, erweiterbar und zum Außenraum öffenbar sein, zusätzlich soll er einer Garderobe Platz bieten.

C.2.4 Anforderungen Foyer/Garderobe Es muss Platz für die Funktion Foyer/ Garderobe vorgesehen werden. Abhängig vom vorgelegten Entwurf kann ein eigener Raum oder die Möglichkeit der Integration in Räume via mobilen Stän- dern, etc. gewählt werden. (Skizze)

C.2.5 Anforderungen Bühne/ Pavillon Die mobile Bühne/ Pavillon ist für die Musikkapelle bestehend aus ca. 50 Musikanten zu dimensi- onieren und sollte auch als Probelokal ganzjährig dienen. Eine leichte Erreichbarkeit (z.B. durch Aufzug) zum Lagerraum der Musikkapelle im UG muss gegeben sein um bei Bedarf die Bühne für andere Verwendungszwecke frei zu machen. Sie soll den Multifunktionsraum + Erweiterung Stube oder bedarfsweise den Freiraum bespielen. Zusätzlich sollte sie vom Veranstaltungsraum abtrennbar sein.

C.2.6 Anforderungen öffentliche WC- Anlage Die öffentliche WC Anlage soll den Räumlichkeiten des Mehrzweckgebäudes, bei Veranstaltun- gen innerhalb und außerhalb des Gebäudes und den Besuchern des Dorfplatzes zur Verfügung stehen. Sie ist für maximal 100 Personen zu dimensionieren. Eine Einheit muss jederzeit barrie- refrei sowie vom Platz aus zugänglich sein.

C.2.7 Anforderungen Lagerräume Die Lagerräume für Landjugend 20 m² (Veranstaltungsutensilien-Fasching, Verstärkeranlage, Festausrüstung, etc.), Kirche 20 m² (Krippe der Pfarrkirche, Heiliges Grab, etc.), Musikkapelle 50

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m² (Notenarchiv, Instrumentenlager, Trachtenlager, Stühle, Notenständer, Inventargegenstände) und Sozialsprengel 20 m² (Rollator, Pflegebetten, etc.) sollten trocken und barrierefrei erreichbar sein.

C.2.8 Anforderungen Technik In Anbetracht der finanziellen Mittel wird ein sparsamer Umgang – Reduktion auf das Mindest- maß an Technik (Lüftung, Beschattung, …) und Raumgrößen erwartet. Das Gebäude wird an das Fernwärmenetz angeschlossen. (Planbeilage B04 Geplante Fernwärmeleitung). Die Lage der „Müllentsorgung“ soll eine einfache Handhabe der Entleerung ermöglichen und Geruchsbelästi- gung vermeiden. Sie kann auch außerhalb des Gebäudes sein.

C.2.9 Anforderungen Trafogebäude Im Gebäude oder im Außenraum ist unter der Berücksichtigung der Vorgaben – Abstände lt. Plan EWR (Planbeilage B 02 Plan Servitutsfläche Trafo und B 03 Foto Trafo) eine Trafostation im Aus- maß von 12 m² vorzusehen. Vor dem Trafobereich ist eine Freihaltezone von 3 m vorzusehen. Maße Trafo: l 4,2 x b 2,70, h 2,70

C.2.10 Friedhofserweiterung Die derzeitige Friedhofsgröße ist nicht mehr ausreichend, daher hat sich die Gemeinde bemüht, eine Erweiterungsfläche zu schaffen. Das Gesamtkonzept Friedhof bedarf der Einfriedung der Erweiterungsfläche des Friedhofes mit einer Mauer, hierbei soll eine weitere neue Zugangsmöglichkeit vom Parkplatz aus vorgesehen werden. Die bereits geplante Erweiterung findet in Form einer Grabreihe und einer neuen Friedhofsmauer die sich in der Höhe am Bestand orientieren muss, statt. Für die Erweiterung ist ein partieller Abbruch in Ab- stimmung mit dem BDA möglich. (Planbeilage B 08 Friedhofserweiterung Freihaltefläche)

C.2.11 Parken Im Bereich der Friedhofserweiterung sind Parkplätze entlang der Mauer vorzusehen, barrierefreie Stellplätze sollen im Nahbereich der Eingänge zu liegen kommen. Für Fahrräder sind Abstell- plätze, teilweise gedeckt, vorzusehen. Auch ist auf dem Areal ein Bereich für eine E-Ladestation vorzusehen.

C.2.12 Straßenraumgestaltung/ Bushaltestelle Die Straße kann bei der Planung und Oberflächengestaltung mitgedacht werden. Im Bereich „Dorfplatz“ sind jeweils Bushaltestellen (Fahrbahnhaltestellen) in beiden Fahrtrichtungen vorzuse- hen. Ein gedeckter Wartebereich kann in die allgemeine Gestaltung Mehrzweckgebäude/ ge- deckte Terrasse/ öffentliches barrierefreies WC integriert werden.

Die Straßengestaltung im Bereich Kirche soll in der allgemeinen Gestaltung (Gehsteig/Asphalt) aus Kostengründen fortgesetzt werden. Der Übergang/Schnittstelle ist mit dem Gestaltungskon- zept abzugleichen.

C.2.13 Möblierung/Außenraumgestaltung Der Freibereich ist so zu gestalten, dass er auch außerhalb von Veranstaltungen ein attraktiver Aufenthalts- und Attraktionsraum im Zentrum von Forchach ist. Möblierungen (Sitzgelegenheiten,

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Brunnen, Müll), Bepflanzungen und Beleuchtungen sind im Gesamtkonzept vorzusehen. Der Be- zug zum Naturpark soll mitgedacht werden.

C.2.14 Anforderungen Naturparkgemeinde Eine Information zum Naturpark sollte am Platz oder im Gebäude Platz finden.

C.2.15 Anforderungen Wegerechte Die Zufahrt zur GB. 182 ist in einer Breite von 3,30 m zu gewährleisten, die Zufahrt zur GP ist in der derzeitigen Form befestigt nachzuweisen.

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C.3 RAUM- UND FUNKTIONSPROGRAMM

Das Raum- und Funktionsprogramm ist unter Beachtung der Ansprüche der Nutzer und der inne- ren Organisationsstruktur zu entwickeln. Die angegebenen Flächen sind Zielwerte und sollen sich in einem wirtschaftlichen Entwurf wiederspiegeln.

C.3.1 Dimensionierungen Zur Vergleichbarkeit der Projekte sind die folgend genannten Werte zu verwenden: . Außenwandstärke der Räume 40 cm . Erdgeschossbereich mind. 3,0 m . Oberste Geschossdecke 60 cm . Erdberührende Decken 50 cm . Erforderliche abgehängte Decken für Leitungsführungen müssen von den Projektant*innen zusätzlich einkalkuliert und angegeben werden.

C.3.2 Raumprogramm Das Raum- und Funktionsprogramm wird als Beilage D 01 der Ausschreibung als Excel-Tabelle zur Verfügung gestellt. In die Tabelle sind die im Planungsentwurf ausgewiesenen Nutzflächen der im Raumprogramm geforderten Räume als Ist-Fläche einzutragen und dem Formblatt 2 – Statistik beizulegen. Die Verkehrsflächen oder zusätzlich angebotene Räume sind in die Tabelle selbstständig einzutragen.

C.4 EINZUREICHENDE UNTERLAGEN

Für die Wettbewerbsarbeit stehen pro Projekt maximal zwei Pläne (800 x 1200 mm – Hochformat gerollt) zur Verfügung.

Präsentationspläne und Vorprüfexemplare mit:  Schwarzplan 1:2000 – genordet mit neu geplanten Baukörper(n)  Gestaltungsplan/ Detailplanungen 1:200 – mit den Grundrissen vorzugsweise genordet mit der Lage der geplanten Anlagen, Objekten, Bepflanzungen, Grünflächen, Beleuchtungen und Möblierungen und allen Angabe der notwendigen, platzdefinierenden Elemente  Charakteristik Platz- und Straßengestaltung Oberflächenmaterialien/ Beleuchtung im Wettbewerbsgebiet / Gestaltung des Straßen- querschnitts für die Straßen- und Platzbereiche – Symbolbild möglich

 Charakteristik Gestaltung der Übergangssituation Straße/ Platz

 Charakteristik Gestaltung der Übergangssituation Platzbereich/ Kirche

 Charakteristik Ortsmöblierung (Bänke / Abfalleimer / Fahrradständer / Begrünung / Be- leuchtung, Überdachung, etc.) – Symbolbild möglich

 erklärende Schnitte 1:200 (Längs- und Quer) – mit Bezugshöhe ± 0.00 =000,00 m ü. A.

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 Ansichten 1:200 + Symbolbilder Materialität

 Vorschlag Gestaltung Friedhofsmauer + Öffnungen

 Darstellung verschiedener Bespielungsszenarien, in Form von Systemskizzen aufzuzeigen

 Text des Erläuterungsberichts – Formblatt 3 auf einem der Präsentationspläne, beinhaltet die Projektbeschreibung – zur Entwurfsidee, Konstruktion, Materialität, Bepflanzung, Beleuch- tung, Möblierung, …. auf einem der Blätter

Renderings / Fotorealistische Darstellungen werden von der Vorprüfung überklebt! Skizzenhafte Darstellungen zur Entwurfserläuterung sind zugelassen.

Modell 1:500 – in weißer Farbe

Formblatt 1 – Verfasserbrief

Formblatt 2 – Statistik als Deckblatt, mit den ausgefüllten Objekt- und sonstigen Daten, sowie die graphisch aufbereitete nachvollziehbare Berechnung der Bruttorauminhalte Bereich a, mit Angabe der groben Kostenposition

Formblatt 3 – Erläuterungsbericht, maximal 1 Seite DIN A4

1 CD / USB-Stick mit: : Präsentationspläne *.PDF : Prüfdatei *.DWG : Formblatt 2 Statistik *.PDF : Raum- und Funktionsprogramm *.Excel : Formblatt 3 – Erläuterungsbericht *.PDF

Übersicht der abzugebenden Unterlagen : Verzeichnis der eingereichten Unterlagen A4 : Präsentationspläne und Vorprüfexemplare : Formblatt 1 – Verfasserbrief : Formblatt 2 und 3 : Raum- und Funktionsprogramm : Modell : CD / USB-Stick

Prüfbarkeit der Unterlagen Zur Prüfung der Projekte ist zwingend eine Datei im Format DWG auf CD oder USB-Stick abzu- geben. Am Layer BGF sind die Polygonlinien der BGF sowie am Layer NF die Nettonutzfläche sowie die Verkehrsflächen nachzuweisen. Die Prüfdatei muss enthalten: : Raumbezeichnung mit m²-Angaben : mind. ein Systemschnitt mit Höhenangaben : Grundgrenzen

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C.5 VERZEICHNIS DER ZUR VERFÜGUNG GESTELLTEN UNTERLAGEN

Die zur Verfügung gestellten digitalen Arbeitsunterlagen dürfen nur für die Bearbeitung dieses Wettbewerbs verwendet und nicht an Dritte weitergegeben werden.

A 01 Lageplan *.DWG / *.PDF A 02 Lage- und Höhenplan mit Schichten *.DWG / *.PDF A 03 Schwarzplan *.DWG / *.PDF

B 01 Auszug Flächenwidmung *.PDF B 02 Plan Servitutsfläche Trafo *.PDF B 03 Foto Trafo *.JPG B 04a geplante Fernwärmeleitung *.PDF B 04b Fernwärmeleitung *.PDF B 05 Vorgabe Fahrbahnhaltestellen *.PDF B 05a Fahrplan *.PDF B 06a Fotos Areal *.PDF B 06b Fotos Einfahrt Areal *.PDF B 07 Rechte und Servitute * PDF B 08 Friedhofserweiterung Freihaltefläche * PDF B 08a Ausgang Urnengrabstätten * PDF

C 01 Stellungnahme Bundesdenkmalamt *.PDF

D 01 Raum- und Funktionsprogramm *.XLSX

E 01 Umgebungsmodell 1:500 – wird durch Modellbauer ab. 20. 09. 2020 nachgesendet

F 01 Formblatt 1 – Verfasserbrief *.DOCX F 02 Formblatt 2 – Statistik *.DOCX F 03 Formblatt 3 – Erläuterungsbericht *.DOCX

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