Sonntag, 8. März 2015 | Nr. 10 MV xAUS MECKLENBURG UND VORPOMMERNx 11

Pastorin für „Im Kopf geht ein Licht aus“ Ehrenamt Konfirmanden besuchten das Diakoniewerk Bethanien in Ducherow /Eckernförde. Pastorin Luise Müller-Busse aus Eckernförde Über 200 Menschen werden in Duche- (Schleswig-Holstein) ist die neue Pas- row von der Diakonie betreut, darunter torin für Ehrenamtsbegleitung und Senioren, Demenzkranke und Men- Ehrenamtsqualifikation im Pom- schen mit Behinderung. 15 Jugendliche merschen Evangelischen Kirchen- aus der Region Ueckermünde statteten kreis. Das teilte Kreissprecher Sebas- ihnen einen Besuch ab – und lernten tian Kühl mit. unter anderem, warum Lügen im Um- Die Pfarrstelle für Ehrenamtsbeglei- gang mit Demenzkranken manchmal tung war bislang vakant, jetzt wurde nötig sind. sie für acht Jahre vergeben. Luise Müller-Busse soll ihren Dienst am 1. von Anja Goritzka Mai antreten, ihr Büro wird im Regi- Ducherow. Eine alte Telefonzelle und onalzentrum in Greifswald liegen. eine Bushaltestelle mitten in einem Mit der Besetzung der Stelle will der abgezäunten Gartenbereich? Die 15 Kirchenkreis das Ehrenamt in der Konfirmanden aus der Region Uecker- Region weiter stärken. „Den ehren- münde staunten, als sie das bei ihrem amtlich Engagierten sowie Men- Besuch im evangelischen Diakonie- schen, die sich für die Arbeit im Eh- werk Bethanien in Ducherow sahen. renamt weiterbilden möchten, wird Aber Schwester Rosemarie Fischer, kompetente Unterstützung zur Seite stellvertretende Pflegedienstleiterin gestellt“, erklärt Sebastian Kühl. im Haus, hatte eine schlüssige Erklä- Luise Müller-Busse stammt aus rung parat. „Wir haben Demenzkran- Eckernförde in Schleswig-Holstein. ke, die hier spazieren gehen können“, Unter anderem war sie als Pastorin sagte sie. „Gerade so eine Telefonzelle schon in der Krankenhausseelsorge und Bushaltestelle haben für die Er- tätig und hat dabei auch den Schwer- krankten einen hohen Erinnerungs- punkt auf die Ehrenamtlichenarbeit Im Gespräch mit Schwester Irma, der letzten Diakonisse in Bethanien: die Konfirmanden aus der Region Ueckermünde. wert.“ Viele der älteren Bewohner hät- gelegt. chr Foto: Anja Goritzka ten ja nie ein Handy benutzt. Zusammen mit ihrem Pastor Ste- Schwester Rosie genannt wird. „Das te. „So einen Fall hatte ich schon mal tag teilgenommen, der Wunsch sei phan Leber waren die Jugendlichen ist aber nicht schlimm.“ Mit Hilfe von mit einer Bewohnerin“, erzählt sie. wieder aufgetaucht, „und von da an gekommen, um das Thema „Diako- elektrischen Kerzen erklärte sie den „So habe ich eben mit ihr Schwanger- hat es mich nicht mehr losgelassen.“ nie“ mal praktisch anzugehen. Pastor Jungen und Mädchen auch, wie man schaftsgymnastik gemacht, bis sie in Das Besondere an dem Dienst der Di- Kai Becker, früher ihr Konfirmanden- sich das Fortschreiten einer Demenz eine andere Zeit gesprungen war.“ akonissin: Irma Dinse musste sich für Zuschuss für pastor in Ahlbeck, ist seit Anfang Feb- vorstellen könnte: „Zunächst geht im ein Leben ohne eigene Familie ent- ruar neuer theologischer Vorstand in Kopf ein Licht aus und die Erinne- scheiden. „Das ist ja schon nochmal Bläsermusik der Einrichtung. rung zum Beispiel an die Kindheit „Mich hat es nicht mehr was anderes als der Schwesternberuf in In Bethanien in Ducherow leben erlischt, dann ein nächstes“, sagte sie. losgelassen“ einem Krankenhaus“, meinte Konfir- Greifswald. Die „Weihnachtliche 211 Senioren, Demenzkranke und Manchmal gehe eines auch wieder mandin Jette. „Das könnte ich mir gar Bläsermusik im Kerzenschein“ in der geistig und körperlich behinderte an. „Aber irgendwann erlöschen alle nicht vorstellen.“ So nahmen die Greifswalder Marienkirche erhält Menschen. Zum Diakoniewerk Betha- Lichter. Der Erkrankte weiß dann Nach dem Besuch des Wohnbereiches Zwölf- bis Vierzehnjährigen Eindrücke dieses Jahr vom Pommerschen Kir- nien gehört aber auch noch ein Wohn- nicht einmal mehr, wie man isst oder für Demenzkranke trafen die Jugend- und Erlebnisse nach Hause, die sie mit chenkreis einen Zuschuss von 1000 heim in Görke und ein betreutes Woh- trinkt.“ lichen auch Senioren, die im Duche- Sicherheit über ihre Konfirmation hi- Euro. Das Geld komme aus der nen für psychisch Erkrankte in He- rower Bethanien leben und ihnen vor naus im Kopf behalten. Haushaltsstelle für Projekte und Ini- ringsdorf auf mit insgesamt allem aus ihrem Leben erzählten, tiativen des Kirchenkreises, infor- 30 Bewohnern. 156 Mitarbeiter küm- „Es gibt in der Pflege die über Krieg, Vertreibung und den jet- Der gemeinsame Konfirmandenkurs mierte der Kirchenkreisrat nach sei- mern sich in den Wohneinrichtungen therapeutische Lüge“ zigen Alltag im Wohnheim. der Gemeinden Ueckermünde und ner jüngsten Sitzung. um die Bewohner. Hinzu kommen Auch mit Schwester Irma Dinse, Ahlbeck hat letztes Jahr im April be- Die beliebte Konzert-Tradition „Blä- Werkstätten für behinderte Menschen der letzten Diakonissin vor Ort, ka- gonnen und wird im Mai mit der Kon- sermusik im Kerzenschein“ findet in in Ducherow, , Für die meisten der Jugendlichen war men die jungen Leute ins Gespräch. firmation enden. Die Pastoren und diesem Jahr am 12. Dezember und und . das alles neu. Und noch etwas über- Ehrenamtlich engagiert sie sich noch Mitarbeiter hatten sich vor einigen damit zum 39. Mal in Folge statt. Etwas mulmig war es der 13-jähri- raschte sie: Ein an Demenz Erkrank- heute für die Senioren, die Demenzer- Jahren bewusst für einen Wochen- Mehr als 200 Bläser aus dem ganzen gen Emma schon, als die Gruppe die ter habe immer Recht, erklärte ihnen krankten und die behinderten Men- end-Kurs entschieden: Die Jugendli- Kirchenkreis und darüber hinaus bewusst offene Station für Demenz- Schwester Rosie. „Es gibt in der Pflege schen im Bethanien. chen treffen sich also einmal im Mo- musizieren in drei Konzerten für ins- kranke in Ducherow betrat. „Es kann die therapeutische Lüge.“ „Als ich elf war, habe ich eine Dia- nat zu einem bestimmten Thema. gesamt mehrere Tausend Zuhörer sein, dass jemand auf euch zukommt „Aber was ist denn, wenn eine Er- konissin gesehen und zu meiner Mut- Auch das Barther Bibelzentrum und aus Greifswald und der Region. Jedes und euch die Hand geben will oder krankte zum Beispiel meint, sie sei ter gesagt, dass ich genaus so eine die Stadt Lübeck haben sie schon be- Jahr sind hauptamtliche Mitarbeiter euch kurz berührt“, sagte Rosemarie schwanger?“, wollte Konfirmandin Schwester werden wollte“, erzählte sie. sucht, als es um das Thema Gottesbil- und rund 30 ehrenamtliche Helfer Fischer, die im Haus von allen nur Carlotta wissen. Schwester Rosie nick- Mit 22 habe sie an einem Jugendsams- der und Glaube ging. an der Vorbereitung beteiligt. sk/chr

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