Deilingen Königsheim Reichenbach a.H. Gemeindeverwaltungsverband Heuberg Landkreis

1. Änderung der 2. Fortschreibung Flächennutzungsplan in der Gemeinde Bubsheim

NATURA 2000-Vorprüfung für das FFH-Gebiet 7919-311 „Großer Heuberg und Donautal“ und das SPA-Gebiet 7820-441 „Südwestalb und Oberes Donautal“

Fassung: 23. Juli 2020

FRITZ & GROSSMANN UMWELTPLANUNG GMBH Wilhelm-Kraut-Straße 60 72336 Balingen Telefon 07433 930363 Telefax 07433 930364 E-Mail [email protected] FRITZ & GROSSMANN / GVV Heuberg, 1. Änderung der 2. Fortschreibung FNP Natura 2000-Vorprüfung

INHALTSVERZEICHNIS

1 VERANLASSUNG ...... 2

2 ART UND UMFANG DES VORHABENS ...... 2

3 BESCHREIBUNG DER NATURA 2000-GEBIETE ...... 3 3.1 FFH Gebiet 7919-311 „Großer Heuberg und Donautal“ ...... 3 3.2 Vogelschutzgebiet SPA 7820-441 „Südwestalb und Oberes Donautal“ ...... 4

4 FORMBLATT ZUR NATURA 2000-VORPRÜFUNG IN BADEN-WÜRTTEMBERG ...... 7 4.1 Geplante Wohnbaufläche „Birnbaumäcker“ ...... 7

5 ANHANG ...... 17 5.1 Datenauswertebogen ...... 17 5.2 Kartographische Darstellung zur örtlichen Lage des Planungsgebietes ...... 21

ABBILDUNGSVERZEICHNIS Abbildung 1: Lage der geplanten Wohnbaufläche „Birnbaumäcker“ zu den umliegenden Natura 2000-Gebieten. 15 Abbildung 2: Lageplan mit hinterlegtem Luftbild, unmaßstäblich 21

TABELLENVERZEICHNIS Tabelle 1: Darstellung der Vorhabensflächen und Lage zu den Natura 2000-Gebieten 2 Tabelle 2: Liste der Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie für das FFH-Gebiet "Großer Heuberg und Donautal" (Schutzgebiets-Nr. 7820-441). 3 Tabelle 3: Liste der im Gebiet vorkommenden Tier- und Pflanzenarten nach Anhang II der FFH-Richtlinie. 4 Tabelle 4: Liste der im Schutzgebiet vorkommendn und nach Anhang I der Vogelschutzrichtlinie geschützten Arten. 5 Tabelle 5: Zusätzliche nicht in Anhang I genannte Zugvogelarten nach Art. 4 Abs. 2 der Vogelschutzrichtlinie sowie weitere Wasservögel bei Rastgebieten internationaler Bedeutung. 5 Tabelle 6: Lebensraumansprüche der geschützten Vogelarten im Planungsraum. 6

1 FRITZ & GROSSMANN / GVV Heuberg, 1. Änderung der 2. Fortschreibung FNP Natura 2000-Vorprüfung

1 Veranlassung

Der Gemeindeverwaltungsverband Heuberg mit den Verbandsgemeinden Bubsheim, Deilingen, Egesheim, Gosheim, Königsheim, Reichenbach a. H. und Wehingen hat am 29. November 2016 in öffentlicher Sitzung der Verbandsversammlung den Beschluss gefasst, die 2. Fortschreibung des Flächennutzungsplans (FNP) zum ersten Mal zu ändern. Die Änderung der 2. Fortschreibung des FNPs in der Gemeinde Bubsheim umfasst die nachrichtliche Übernahme rechtskräftiger Bebauungspläne sowie die Ausweisung und Nutzungsänderung von Gewerbe- und Wohnbauflächen. Einige der geplanten Bauflächen befinden sich innerhalb oder unmittelbar angrenzend an bestehende Natura 2000-Gebiete. Gemäß § 34 BNatSchG sind Pläne und Projekte, die einzeln oder im Zusammenwirken mit anderen Plänen und Projekten zu einer Beeinträchtigung eines Natura 2000-Gebietes führen können, vor ihrer Zulassung auf eine Verträglichkeit mit den Erhaltungszielen des Natura 2000-Gebietes, einschließlich der für sie maßgeblichen Bestandteile zu überprüfen. Innerhalb der Gemeinde Bubsheim wurde für das Wohngebiet „Birnbaumäcker“ eine Natura 2000-Vorprüfung erstellt. Aufgabe dieser ist es festzustellen, ob das Vorhaben grundsätzlich geeignet sind, die Schutz- und Erhaltungsziele der betreffenden Natura 2000-Gebiete erheblich zu beeinträchtigen.

2 Art und Umfang des Vorhabens

Die Änderung der Fortschreibung des Flächennutzungsplans in der Gemeinde Bubsheim für die betroffenen Gebiete umfasst die Neuausweisung einer Wohn- und einer Gewerbebaufläche. Die Wohnbaufläche „Brinbaumäcker“ grenzt unmittelbar an das genannte Vogelschutzgebiet sowie an das FFH-Gebiet „Großer Heuberg und Donautal“ (Schutzgebietsnummer: 7919-311). Das Gewerbegebiet „Steintaler Bühl“ liegt innerhalb des Vogelschutzgebietes „Südwestalb und Oberes Donautal“ (Schutzgebietsnummer: 7820-441). Für letzteres wurde eine Natura 2000 Prüfung angefertigt.

Tabelle 1: Darstellung der Vorhabensflächen und Lage zu den Natura 2000-Gebieten

Nr. Gebietstyp Bauflächen Größe Entfernung zum Natura 2000-Gebiet Schutzgebiet (ha)

1.2 Geplante „Birnbaumäcker“ ca. 4,4 Unmittelbar FFH-Gebiet Nr. 7919-311 Wohnbaufläche Bubsheim angrenzend SPA-Gebiet Nr. 7820-441 Neuausweisung

1.3 Geplante gewerbliche „Steintaler Bühl“ ca. 8,9 Innerhalb SPA-Gebiet Nr. 7820-441 Baufläche, Erweiterung Bubsheim Neuausweisung

2 FRITZ & GROSSMANN / GVV Heuberg, 1. Änderung der 2. Fortschreibung FNP Natura 2000-Vorprüfung

3 Beschreibung der Natura 2000-Gebiete

3.1 FFH Gebiet 7919-311 „Großer Heuberg und Donautal“ Das FFH Gebiet Nr. 7919-311 „Großer Heuberg und Donautal“ umfasst eine Gesamtfläche von 8.661,76 ha. Kurzcharakteristik: Das FFH-Gebiet umfasst den Großen Heuberg im Südwesten der Schwäbischen Alb, das Donautal und die tief eingeschnittenen Seitentäler der Bära und der Lippach. Das Durchbruchstal der oberen Donau weist bis zu 200 m steil aufragende Felswände auf. Die Landschaft zeichnet sich durch großflächige, meist extensiv genutzte Wiesenkomplexe aus, die mit Lesesteinriegeln, Hecken sowie Magerrasen durchsetzt sind. Die Hänge der Flusstäler sind geprägt durch naturnahe extensiv genutzte Laubwälder im Übergang zu Wacholderheiden und Magerrasen. Als Sonderstandorte kommen Felsen und Schutthalden vor, außerdem mehr als 150 Höhlen. An der Wasserscheide liegt ein Moorgebiet. Schutzwürdigkeit: Gute Mähwiesenvorkommen, Ackerflächen mit Bromus grossus, kleinflächig noch Borstgrasrasen (mit Arnika, Salix starkeana). Reliktarten (Rhamnus saxatilis, Festuca amethystina, Pleurospermum austriacum). Guter Frauenschuhbestand. Wochenstube des Großen Mausohrs. Alpenbock. Bedeutendes Fischgewässer. Zentrum des Durchbruchstals der Donau durch die Schwäbische Alb, Altwasserarme. Umlaufberge. Höchster Berg der Schwäbischen Alb (Lemberg). Weithin sichtbarer Zeugenberg. Kulturhistorische Burgruinen und Reste ehemaliger Befestigungen, steinzeitliche Fliehburgen Bedeutung: prähistorisch-archäologisch bedeutsame Höhlen oder Balmen.

Folgende Lebensraumtypen nach Anhang I wurden für das FFH-Gebiet gemeldet.

Tabelle 2: Liste der Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie für das FFH-Gebiet "Großer Heuberg und Donautal" (Schutzgebiets-Nr. 7820-441). Code Lebensraumtyp

3140 Kalkreiche, nährstoffarme Stillgewässer mit Armleuchteralgen 3150 Natürliche nährstoffreiche Seen 3260 Fließgewässer mit flutender Wasservegetation 5130 Wacholderheiden 6110* Kalk-Pionierrasen 6210* Kalk-Magerrasen 6230* Artenreiche Borstgrasrasen 6430 Feuchte Hochstaudenfluren 6510 Magere Flachland-Mähwiesen 6520 Berg-Mähwiesen 7140 Übergangs- und Schwingrasenmoore 7220* Kalktuffquellen 8160* Kalkschutthalden 8210 Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation 8310 Höhlen 91E0* Auenwälder mit Erle, Esche, Weide 91U0 Kiefernwälder der sarmatischen Steppe 9130 Waldmeister-Buchenwald 9150 Orchideen-Buchenwälder

3 FRITZ & GROSSMANN / GVV Heuberg, 1. Änderung der 2. Fortschreibung FNP Natura 2000-Vorprüfung

9170 Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald 9180* Schlucht- und Hangmischwälder 9410 Bodensaure Nadelwälder

In der nachfolgenden Tabelle sind die für das Gebiet gemeldeten Tier- und Pflanzenarten nach Anhang II der FFH-Richtlinie aufgelistet.

Tabelle 3: Liste der im Gebiet vorkommenden Tier- und Pflanzenarten nach Anhang II der FFH-Richtlinie. Code Art Lateinischer Name

1882 Spelz-Trespe Bromus grossus 1386 Grünes Koboldmoos Buxbaumia viridis 1078 Spanische Fahne Callimorpha quadripunctaria 1337 Biber Castor fiber 1163 Groppe Cottus gobio 1902 Frauenschuh Cypripedium calceolus 1381 Grünes Gabelzahnmoos Dicranum viride 1323 Bechsteinfledermaus Myotis bechsteinii 1324 Großes Mausohr Myotis myotis 1304 Große Hufeisennase Rhinolophus ferrumequinum 1134 Europäischer Bitterling Rhodeus sericeus amarus 1087 Alpenbock Rosalia alpina 1166 Kammolch Triturus cristatus 1014 Schmale Windelschnecke Vertigo angustior

3.2 Vogelschutzgebiet SPA 7820-441 „Südwestalb und Oberes Donautal“ Das Vogelschutzgebiet Nr. 7820-441 „Südwestalb und Oberes Donautal“ umfasst eine Gesamtfläche von 42.856 ha.

Kurzcharakteristik: Vielfältige Kultur- und Naturlandschaft der Schwäbischen Alb mit Wacholderheiden, Steinriegel-Hecken-Landschaften, Steppenheide- und Steilhang-Wäldern, Weißjura- Felsgürteln und Schutthalden, altholzreiche Waldgebiete, Mähwiesen und Gehölzen an Bächen. Schutzwürdigkeit: Bedeutendstes Brutgebiet für Wanderfalke, Uhu, Raubwürger, Heidelerche und Baumfalke in Baden-Württemberg. Bedeutende Brutvorkommen von Berglaubsänger, Haselhuhn, Schwarz-, Rotmilan (Dichtezentrum), Steinschmätzer, Wespenbussard, Wachtelkönig u.a. Kulturhistorische Wacholderheiden, Magerrasen, Holzwiesen als Formen traditioneller Landnutzung. Bedeutung: Geowissenschaftliche Repräsentativer Ausschnitt der Kuppenalb und des Albtraufes, Donaudurchbruchstal Bedeutung: mit steilen Felshängen, höhlenreiche Karstlandschaft.

4 FRITZ & GROSSMANN / GVV Heuberg, 1. Änderung der 2. Fortschreibung FNP Natura 2000-Vorprüfung

Innerhalb des Vogelschutzgebietes werden die folgenden Vogelarten geschützt:

Tabelle 4: Liste der im Schutzgebiet vorkommendn und nach Anhang I der Vogelschutzrichtlinie geschützten Arten.

Art lateinischer Name

Eisvogel Alcedo atthis Grauspecht Picus canus Halsbandschnäpper Ficedula albicollis Haselhuhn Tetrastes bonasia Heidelerche Lullula arborea Kornweihe Circus cyaneus Mittelspecht Dendrocopos medius Neuntöter Lanius collurio Raufußkauz Aegolius funereus Rotmilan Milvus milvus Schwarzmilan Milvus migrans Schwarzspecht Dryocopus martius Uhu Bubo bubo Wachtelkönig Crex crex Wanderfalke Falco peregrinus Wespenbussard Pernis apivorus

Tabelle 5: Zusätzliche nicht in Anhang I genannte Zugvogelarten nach Art. 4 Abs. 2 der Vogelschutzrichtlinie sowie weitere Wasservögel bei Rastgebieten internationaler Bedeutung.

Art lateinischer Name

Baumfalke Falco subbuteo Berglaubsänger (Westl.) Phylloscopus bonelli Braunkehlchen Saxicola rubetra Hohltaube Columba oenas Raubwürger Lanius excubitor Steinschmätzer Oenanthe oenanthe Wachtel Coturnix coturnix Wendehals Jynx torquilla

5 FRITZ & GROSSMANN / GVV Heuberg, 1. Änderung der 2. Fortschreibung FNP Natura 2000-Vorprüfung

Tabelle 6: Lebensraumansprüche der geschützten Vogelarten im Planungsraum.

Art Lebensraum, Habitatanspruch

Neuntöter Halboffene und offene, extensiv genutzte Landschaft mit Hecken und Gebüsch, auch Streuobstwiesen, Wacholderheiden, Waldränder, alte Gärten oder Brachflächen. Nestanlage in Dornbüschen wie Schlehe oder Heckenrose, auch in jungen Fichtenschonungen. Ein ausreichendes Nahrungsangebot an Großinsekten muss vorhanden und erreichbar (nicht zu hochwüchsige Vegetation) sein. Sitzwarten in Büschen, auf Zaunpfählen etc. werden benötigt.

Rotmilan Lichte Altholzbestände von mindestens 19 ha Größe für den Horststandort nötig, gelegen in einer reich gegliederten Landschaft. Die Entwicklung hin zu großflächigen Schlägen und Intensivierung zieht eine Verringerung der Nahrungsgrundlage (Kleinsäuger) nach sich und eine Belastung mit Bioziden. Zu kurze Umtriebszeiten und das Ausräumen der Landschaft gefährden die Horstbäume. Der Rotmilan ist bei uns ein Zugvogel, er zeigt Tendenz zum Überwintern.

Schwarzmilan Halboffene Landschaft mit Wäldern, gern in Gewässernähe (Ernährung von Fisch), in gewässerärmeren Naturräumen in den Hanglagen. Brütet in lichten Baumbeständen, Feldgehölzen, Waldrändern und Lichtungen. Ernährt sich oft von kranken und toten Tieren, auch auf Müllkippen.

Die Art ist auf der gesamten Alb und im Vorland flächenhaft verbreitet. Er ist sehr empfindlich gegen Störungen im Horstbereich zur Brutzeit, (Baumfällarbeiten, Spaziergänger).

Uhu Reich gegliederte Landschaften mit Felsen, Wäldern, Freiflächen und Gewässern. Brut meist in Felsen aber auch in alten Nestern, Gebäuden oder am Boden.

Wanderfalke Vogelreiche Landschaften mit geeigneten Nistmöglichkeiten. Bevorzugte Brutplätze sind anthropogene und natürliche Felsen, hohe Gebäude, Industrieschornsteine und Brücken.

Baumfalke Nistplätze meist in alten Krähennestern in Waldrandnähe oder auf mit lückig stehenden alten Bäumen bewachsenen Lichtungen, auch in Parklandschaft. Jagd auf Vögel und Großinsekten, oft über Feuchtgebieten, an Waldrändern und auf Wiesen. Der Baumfalke ist ein Zugvogel.

Braunkehlchen Reich strukturierte Wiesen- und Weideflächen (ohne Hecken und Waldränder), Ruderalflächen und begraste Böschungen, seltener Streuobstwiesen. Durch Intensivierung der Landwirtschaft ein Ausweichen in feuchte Biotope, wie Streuwiesen oder kleine brachliegende Stellen. Es benötigt kleinere Vertikalstrukturen, z.B. Zaunpfähle oder kleine Büsche in seinem Lebensraum als Jagd- und Singwarten und ein ausreichendes Nahrungsangebot an Insekten. Für die Brutplätze wird bodennahe Deckung benötigt, bis zum Flüggewerden der Jungen meist im Juli/August. Das Braunkehlchen ist ein Zugvogel.

Es folgt die Dokumentation zur Durchführung der FFH-Vorprüfungen anhand des Formblattes zur Natura 2000-Vorprüfung in Baden-Württemberg (Stand 01/2013) mit Anhang.

6 FRITZ & GROSSMANN / GVV Heuberg, 1. Änderung der 2. Fortschreibung FNP Natura 2000-Vorprüfung

4 Formblatt zur Natura 2000-Vorprüfung in Baden-Württemberg

4.1 Geplante Wohnbaufläche „Birnbaumäcker“

Stand Formblatt: 01 / 2013 Formblatt zur Natura 2000 – Vorprüfung in Baden-Württemberg

1. Allgemeine Angaben

1.1 Vorhaben Neuausweisung der geplanten Wohnbaufläche „Birnbaumäcker“ im Rahmen der 1. Änderung der 2. Fortschreibung des FNP GVV Heuberg

1.2 Natura 2000-Gebiete Gebietsnummer(n) Gebietsname(n)

7820-441 SPA-Gebiet „Südwestalb und Oberes Donautal“ (bitte alle betroffenen Gebiete auflisten) 7919-311 FFH-Gebiet „Großer Heuberg und Donautal“

1.3 Vorhabenträger Adresse Telefon / Fax / E-Mail GVV Heuberg Telefon +49 (0) 7426 / 9613-0 Herr Hauser Telefax +49 (0) 7426 / 9613-80 Im Weiher 1 E-Mail: [email protected] 78564 Wehingen

1.4 Gemeinde Bubsheim

1.5 Genehmigungsbehörde Landratsamt Tuttlingen

(sofern nicht § 34 Abs. 1a BNatSchG einschlägig)

1.6 Naturschutzbehörde LRA Tuttlingen, Untere Naturschutzbehörde

1.7 Beschreibung des Die geplante Wohnbaufläche „Birnbaumäcker“ umfasst etwa 3,8 ha und befindet Vorhabens sich am nordwestlichen Ortseingang von Bubsheim (von Gosheim kommend). Das geplante Wohngebiet schließt an den östlich gelegenen Friedhof und an ein bereits bestehendes Wohngebiet an. Im Norden erfolgt die Begrenzung durch die Gosheimer Straße / K 5905. Im Südosten grenzen die genannten Natura 2000-Gebiete unmittelbar an (siehe 8. Anmerkungen).

weitere Ausführungen: siehe Anlage

7 FRITZ & GROSSMANN / GVV Heuberg, 1. Änderung der 2. Fortschreibung FNP Natura 2000-Vorprüfung

2. Zeichnerische und kartographische Darstellung Das Vorhaben soll durch Zeichnung und Kartenauszüge soweit dargestellt werden, dass dessen Dimensionierung und örtliche Lage eindeutig erkennbar ist. Für Zeichnung und Karte sind angemessene Maßstäbe zu wählen. 2.1 Zeichnung und kartographische Darstellung in beigefügten Antragsunterlagen enthalten 2.2 Zeichnung / Handskizze als Anlage kartographische Darstellung zur örtlichen Lage als Anlage

3. Aufgestellt durch (Vorhabenträger oder Beauftragter):

Anschrift * Telefon * Fax *

07433/930363 07433/930364

Wilhelm-Kraut-Straße 60

72336 Balingen e-mail *

[email protected]

* sofern abweichend von Punkt 1.3

02. Oktober 2018

Datum Unterschrift Eingangsstempel

Naturschutzbehörde

(Beginn Monatsfrist gem. § 34 Abs. 1a BNatSchG)

Erläuterungen zum Formblatt sind bei der Naturschutzbehörde erhältlich oder unter http://natura2000-bw.de

8 FRITZ & GROSSMANN / GVV Heuberg, 1. Änderung der 2. Fortschreibung FNP Natura 2000-Vorprüfung

4. Feststellung der Verfahrenszuständigkeit (Ausgenommen sind Vorhaben, die unmittelbar der Verwaltung der Natura 2000-Gebiete dienen)

4.1 Liegt das Vorhaben Vermerke der zuständigen Behörde in einem Natura 2000-Gebiet oder

außerhalb eines Natura 2000-Gebiets mit möglicher Wirkung auf ein oder ggfs. mehrere Gebiete oder auf maßgebliche Bestandteile eines Gebiets?

 weiter bei Ziffer 4.2

4.2 Bedarf das Vorhaben einer behördlichen Entscheidung oder besteht eine sonstige Pflicht, das Vorhaben einer Behörde anzuzeigen?

ja  weiter bei Ziffer 5

nein  weiter bei Ziffer 4.3

4.3 Da das Vorhaben keiner behördlichen Erlaubnis oder Fristablauf:

sonstigen Anzeige an eine Behörde bedarf, wird es gemäß § 34 Abs. 1a Bundesnaturschutzgesetz der zuständigen Naturschutzbehörde hiermit angezeigt.

 weiter bei Ziffer 5

(1 Monat nach Eingang der Anzeige)

9 FRITZ & GROSSMANN / GVV Heuberg, 1. Änderung der 2. Fortschreibung FNP Natura 2000-Vorprüfung

5. Darstellung der durch das Vorhaben betroffenen Lebensraumtypen bzw. Lebensräume von Arten *)

Lebensraumtyp (einschließlich Lebensraumtyp oder Art bzw. deren Vermerke der charakteristischer Arten) oder Lebensraum kann grundsätzlich zuständigen Behörde Lebensräume von Arten **) durch folgende Wirkungen erheblich beeinträchtigt werden:

FFH-Gebiet Nr. 7919-311

6510 Magere Flachland-Mähwiesen Direkte Flächeninanspruchnahme von ca. 1 ha außerhalb des FFH-Gebietes

Für LRT charakteristische Art: Verlust von Lebensraum durch Überbauung, Zerschneidung des Wanstschrecke Lebensraumes

Als für das Gebiet gemeldete und nach Anhang II FFH-RL genannte Arten: Überbauung von Jagdflächen der Bechsteinfledermaus potentiell vorkommenden genannten Fledermausarten. Großes Mausohr

SPA-Gebiet 7820-441

Mähwiesen und angrenzender Lärmemissionen und optische Reize Waldbestand als mögliche Lebensstätte durch Bautätigkeit und Nutzung als von Vogelarten nach EU-VSRL Wohngebiet

Im Standard-Datenbogen genannte Verlust potenziellen Nahrungsraums Arten nach Anhang I potentieller Bruthabitate. Neuntöter Rotmilan Schwarzmilan Uhu Wanderfalke Im Standard-Datenbogen genannte Erhöhte Störwirkung durch Zugvogelarten, nicht im Anhang I Lärmemissionen infolge der Bautätigkeit aufgeführt sowie der Nutzung als Wohnbaugebiet.

Baumfalke Verlust potentieller Jagdflächen.

Braunkelchen Überbauung potentiellen Nahrungsraums, für nördlich der Gosheimer Straße festgestellter Bestände.

*) Sofern ein Lebensraumtyp oder eine Art an verschiedenen Orten vom Vorhaben betroffen ist, bitte geografische Bezeichnung zur Unterscheidung mit angeben. Sofern ein Lebensraumtyp oder eine Art in verschiedenen Natura 2000-Gebieten betroffen ist, bitte die jeweilige Gebietsnummer – und ggf. geografische Bezeichnung – mit angeben.

**) Im Sinne der FFH-Richtlinie prioritäre Lebensraumtypen oder Arten bitte mit einem Sternchen kennzeichnen.

weitere Ausführungen: siehe Anlage

10 FRITZ & GROSSMANN / GVV Heuberg, 1. Änderung der 2. Fortschreibung FNP Natura 2000-Vorprüfung

6. Überschlägige Ermittlung möglicher erheblicher Beeinträchtigungen durch das Vorhaben anhand vorhandener Unterlagen

mögliche erhebliche betroffene Wirkung auf Lebensraumtypen Vermerke der Beeinträchtigungen Lebensraum- oder Lebensstätten von Arten zuständigen (Art der Wirkung, Intensität, Behörde typen oder Arten *) Grad der Beeinträchtigung) **)

6.1 anlagebedingt

FFH-Gebiet Nr. 7919-311

6.1.1 Flächenverlust 6510 Verlust von etwa 1,0 ha Magerer (Versiegelung) Flachland-Mähwiese außerhalb des FFH-Gebietes, die an geeigneter Stelle ausgeglichen werden sollen.

Wirkung gering

Wanstschrecke Verlust potentiellen Lebensraumes in gleichem Flächenumfang angrenzend an das FFH-Gebiet.

Wirkung mittel

Bechsteinfledermaus Verlust von Nahrungsraum außerhalb des FFH-Gebietes. Großes Mausohr Potentielle Störwirkung durch Lärmemission und optische Reize im Bereich angrenzender Waldränder.

Wirkung gering

6.1.2 Flächenumwandlung - -

6.1.3 Nutzungsänderung - -

6.1.4 Zerschneidung, Wanstschrecke Mögliche Zerschneidung des Fragmentierung von Lebensraumes und Trennung von Natura 2000- Populationen. Verlustfläche könnte Lebensräumen als Trittstein-Habitat dienen.

Wirkung mittel

6.1.5 Veränderungen des - - (Grund-) Wasserregimes

6.1.6 Optische Wirkung Bechsteinfledermaus Schaffung neuer Vertikalstrukturen und Ausdehnung des Großes Mausohr Siedlungskörpers.

Wirkung gering

SPA-Gebiet 7820-441

6.1.1 Flächenverlust Neuntöter Verlust potentiellen (Versiegelung) Rotmilan Nahrungsraumes und potentieller Schwarzmilan Brutgebiete. Ausweichmöglichkeiten sind Uhu

11 FRITZ & GROSSMANN / GVV Heuberg, 1. Änderung der 2. Fortschreibung FNP Natura 2000-Vorprüfung

Wanderfalke nördlich und im Südwesten vorhanden. Baumfalke Braunkelchen Wirkung gering

6.1.2 Flächenumwandlung - -

6.1.3 Nutzungsänderung - -

6.1.4 Zerschneidung, Alle genannten Durch das Vorrücken der Fragmentierung von Natura Vogelarten Bebauung wird die 2000-Lebensräumen Barrierewirkung erhöht.

Wirkung gering

6.1.5 Veränderungen des - - (Grund-) Wasserregimes

6.1.6 Optische Wirkung Alle genannten Schaffung neuer Vertikalstrukturen Vogelarten und Ausdehnung des Siedlungskörpers

Wirkung möglicherweise mittel

Braunkelchen Scheuchwirkung auf Bestände nördlich der K5905 durch Heranrücken des Siedlungsraumes.

Wirkung möglicherweise mittel

6.2 betriebsbedingt

FFH-Gebiet Nr. 7919-311

6.2.1 stoffliche Emissionen - -

6.2.2 akustische Veränderungen - -

6.2.3 optische Wirkungen - -

6.2.4 Veränderungen des Mikro- - - und Mesoklimas

6.2.5 Gewässerausbau - -

6.2.6 Einleitungen in Gewässer - - (stofflich, thermisch, hydraulischer Stress)

6.2.7 Zerschneidung, - Siehe Punkt 6.1.4 Fragmentierung, Kollision

SPA-Gebiet 7820-441

6.2.1 stoffliche Emissionen - -

6.2.2 akustische Veränderungen Alle genannten Geringfügig erhöhte Lärmemission Vogelarten durch Nutzung als Wohngebiet.

Störwirkung auf potentielle Brutplätze innerhalb des angrenzenden SPA-Gebietes

12 FRITZ & GROSSMANN / GVV Heuberg, 1. Änderung der 2. Fortschreibung FNP Natura 2000-Vorprüfung

Wirkung gering

6.2.3 optische Wirkungen s.o. Lichtemission und erhöhte Betriebsamkeit im Bereich des geplanten Wohngebietes.

Wirkung mittel

6.2.4 Veränderungen des Mikro- - - und Mesoklimas

6.2.5 Gewässerausbau - -

6.2.6 Einleitungen in Gewässer - - (stofflich, thermisch, hydraulischer Stress)

6.2.7 Zerschneidung, Alle genannten Siehe Punkt 6.1.4 Fragmentierung, Kollision Vogelarten

6.3 baubedingt

FFH-Gebiet Nr. 7919-311

6.3.1 Flächeninanspruchnahme 6510 (Magere Baustelleneinrichtung und (Baustraßen, Lagerplätze Flachland-Mähwiese) Lagerplätze sind auf das etc.) Bebauungsgebiet beschränkt

Wirkung gering

6.3.2 Emissionen 6510 (Magere Staub-, Schadstoff- und Flachland-Mähwiese) Lärmemissionen durch Transport- und Baufahrzeuge.

Wirkung sehr gering

6.3.3 akustische Wirkungen - -

SPA-Gebiet 7820-441

6.3.1 Flächeninanspruchnahme Alle genannten Baustelleneinrichtung und (Baustraßen, Lagerplätze Vogelarten Lagerplätze sind auf das etc.) Bebauungsgebiet beschränkt

Wirkung gering

6.3.2 Emissionen Alle genannten Staub-, Schadstoff- und Vogelarten Lärmemissionen durch Transport- und Baufahrzeuge. Beeinträchtigung nur vorübergehend.

Wirkung sehr gering

6.3.3 Akustische Wirkungen Alle genannten Erhöhte Lärmemission durch Vogelarten Bauarbeiten

Wirkung gering

*) Sofern ein Lebensraumtyp oder eine Art an verschiedenen Orten vom Vorhaben betroffen ist, bitte geografische Bezeichnung zur Unterscheidung mit angeben. Sofern ein Lebensraumtyp oder eine Art in verschiedenen Natura 2000-Gebieten betroffen ist, bitte die jeweilige Gebietsnummer – und ggf. geografische Bezeichnung – mit angeben.

**) Im Sinne der FFH-Richtlinie prioritäre Lebensraumtypen oder Arten bitte mit einem Sternchen kennzeichnen.

13 FRITZ & GROSSMANN / GVV Heuberg, 1. Änderung der 2. Fortschreibung FNP Natura 2000-Vorprüfung

7. Summationswirkung

Besteht die Möglichkeit, dass durch das Vorhaben im Zusammenwirken mit anderen, bereits bestehenden oder geplanten Maßnahmen die Schutz- und Erhaltungsziele eines oder mehrerer Natura 2000-Gebiete erheblich beeinträchtigt werden?

ja weitere Ausführungen: siehe Anlage

betroffener mit welchen Planungen oder welche Wirkungen sind Vermerke der Lebensraum- Maßnahmen kann das betroffen? zuständigen typ oder Art Vorhaben in der Summation Behörde zu erheblichen Beeinträchti- gungen führen?

Gewerbeflächenerweiterung 7.1 6510 Verlust von FFH-Mähwiesen „Steintaler Bühl“

Gewerbeflächenerweiterung Verlust von Nahrungsraum und 7.2 Neuntöter „Steintaler Bühl“ potentieller Bruthabitate

7.3

7.4

Sofern durch das Vorhaben Lebensraumtypen oder Arten in mehreren Natura 2000-Gebieten betroffen sind, bitte auf einem separaten Blatt die jeweilige Gebietsnummer mit angeben.

nein, Summationswirkungen sind nicht gegeben

14 FRITZ & GROSSMANN / GVV Heuberg, 1. Änderung der 2. Fortschreibung FNP Natura 2000-Vorprüfung

8. Anmerkungen

(z.B. mangelnde Unterlagen zur Beurteilung der Wirkungen oder Hinweise auf Maßnahmen, die eine Beeinträchtigung von Arten, Lebensräumen, Erhaltungszielen vermeiden könnten)

Legende: rote Linie = Planungsbereich, magentafarbene Schraffur = SPA-Gebiet 7820-441, blaue Schraffur = FFH-Gebiet Nr. 7919-311, gelbe Fläche = Magere Flachland-Mähwiesen, violette Fläche = Offenlandbiotop, grüne Fläche = Waldbiotop Abbildung 1: Lage der geplanten Wohnbaufläche „Birnbaumäcker“ zu den umliegenden Natura 2000-Gebieten.

Durch die Ausweisung des Wohngebietes „Birnbaumäcker“ gehen ca. 1,0 ha des geschützten LRT 6510, der Mageren Flachland-Mähwiese, verloren. Die Verluste sollen durch die Schaffung neuer Lebensräume ausgeglichen werden. Zudem kommt es zu einem Verlust von Nahrungsraum für die genannten Vogelarten. Auswirkungen auf potentielle Brutstätten der genannten Vogelarten sind nicht auszuschließen. Durch die Einhaltung eines Pufferstreifens von etwa 15 m zum südlichen Waldrand können diese jedoch vermindert werden. weitere Ausführungen: siehe Anlage

15 FRITZ & GROSSMANN / GVV Heuberg, 1. Änderung der 2. Fortschreibung FNP Natura 2000-Vorprüfung

9. Stellungnahme der zuständigen Naturschutzbehörde

Auf der Grundlage der vorstehenden Angaben und des gegenwärtigen Kenntnisstandes wird davon ausgegangen, dass vom Vorhaben keine erhebliche Beeinträchtigung der Schutz- und Erhaltungsziele des / der oben genannten Natura 2000-Gebiete ausgeht.

Begründung:

Das Vorhaben ist geeignet, die Schutz- und Erhaltungsziele des / der oben genannten Natura 2000-Gebiets / Natura 2000-Gebiete erheblich zu beeinträchtigen. Eine Natura 2000-Verträglichkeitsprüfung muss durchgeführt werden.

Begründung:

Bearbeiter Naturschutzbehörde (Name, Telefon) Datum Handzeichen Bemerkungen

Erfassung in Natura 2000 Eingriffsdatenbank Datum Handzeichen Bemerkungen

durch:

Bearbeiter Genehmigungsbehörde (Name, Datum Handzeichen Bemerkungen Telefon)

Balingen, den 23. Juli 2020

Tristan Laubenstein

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5 Anhang

5.1 Datenauswertebogen

17 FRITZ & GROSSMANN / GVV Heuberg, 1. Änderung der 2. Fortschreibung FNP Natura 2000-Vorprüfung

18 FRITZ & GROSSMANN / GVV Heuberg, 1. Änderung der 2. Fortschreibung FNP Natura 2000-Vorprüfung

19 FRITZ & GROSSMANN / GVV Heuberg, 1. Änderung der 2. Fortschreibung FNP Natura 2000-Vorprüfung

20 FRITZ & GROSSMANN / GVV Heuberg, 1. Änderung der 2. Fortschreibung FNP Natura 2000-Vorprüfung

5.2 Kartographische Darstellung zur örtlichen Lage des Planungsgebietes

Planungsgebiet (rot-umrandete Fläche) „Birnbaumäcker“, Gemeinde Bubsheim

Abbildung 2: Lageplan mit hinterlegtem Luftbild, unmaßstäblich

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