Sozialraumanalyse für den Landkreis

7. Fortschreibung

Augsburg, im Dezember 2020

Impressum Sozialraumanalyse

Herausgeber:

Landkreis Augsburg Amt für Jugend und Familie Prinzregentenplatz 4 86150 Augsburg

Ansprechpartner:

Günter Katheder-Göllner | Planungskoordinator Fachstelle Jugendhilfeplanung Telefon: 0821 3102 2844 │ E-Mail: [email protected] Homepage: www.landkreis-augsburg.de

Zusammenstellung und Bearbeitung durch:

SAGS Christian Rindsfüßer Institut für Sozialplanung, Jugend- und Altenhilfe, Gesundheitsforschung und Statistik Dipl. Stat. Christian Rindsfüßer | Dipl. Päd., Dipl. Soz. Päd. (FH) Susanne Gruber Theodor-Heuss-Platz 1 | 86150 Augsburg Telefon: 0821 3462 98–0 | Fax: 0821 3462 98–8 E-Mail: [email protected] Homepage: www.sags-consult.de

Redaktionell überarbeitet von:

Günter Katheder-Göllner | Planungskoordinator

Darstellungen soweit nicht anders angegeben: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg/ Fa. SAGS

Bildquelle Titelseite: Gerd Altmann auf PIXABAY

Sozialraumanalyse Vorwort

Vorwort

Liebe Leserinnen und Leser, unsere Gesellschaft ist steten Veränderungen durch sozialen, ökonomischen und demographischen Wandel unterworfen. Die Digitalisierung und die – in ihrer Dimension noch gar nicht absehbaren – Folgen des aktuellen Pandemiegeschehens stellen uns vor völlig neue Herausforderungen. Der Landkreis Augsburg arbeitet mit seinen 46 Städten, Märkten und Gemeinden deswegen kontinuierlich daran, Veränderungen zu beobachten, sie zu analysieren und ihnen aktiv zu begegnen. Ein zentraler Schritt auf dem Weg zu vorausschauenden, bedarfs- und problemorientierten Planungen ist die differenzierte Analyse der Lebensverhältnisse von Familien in unserer Region. Unsere Sozialraumanalyse liefert dazu vielfältige Informationen. Rahmenbedingungen zu erhalten und zu schaffen, um Lebensqualität zu ermöglichen und zu sichern, ist dabei unser oberstes Ziel. Dazu gehören unter anderem Gesundheit, Sicherheit, gesellschaftliche Teilhabe, bestmögliche Bildung und kompetente Erziehung. Ich freue mich, Ihnen hiermit die achte Ausgabe der Sozialraumanalyse für den Landkreis Augsburg vorlegen zu können. Mit der vorliegenden Fortschreibung werden statistische Daten über insgesamt 24 Jahre abgebildet. Diese Form der Abbildung der Lebenslagen von Familien über einen solch langen Zeitraum ist unseres Wissens einzigartig in Bayern. Als ein zentrales und anerkanntes Arbeitsmittel für Gemeinden, freie Träger der Jugendhilfe, Politik und Verwaltung ist die Sozialraumanalyse nicht mehr wegzudenken. Sie bietet die Möglichkeit langfristige Entwicklungen aufzuzeigen, bei Bedarf gegenzusteuern und getroffene Maßnahmen zu evaluieren. Längst ist die Sozialraumanalyse den Kinderschuhen entwachsen und mit der Abbildung der Lebenswirklichkeit und der Lebenslagen der Menschen im Landkreis nicht nur für die Kinder- und Jugendhilfe von hoher Relevanz. Eine alternde Bevölkerung, vor allem in den Städten des Landkreises, Bevölkerungsrückgang im ländlichen Raum oder Zuwanderung aus dem Ausland sind gesamtgesellschaftliche Herausforderungen. Eine qualifizierte Sozialraumanalyse schafft eine solide Basis, um den Dialog und die gute Zusammenarbeit zwischen Landkreis, Gemeinden und Trägern kontinuierlich weiterzuführen und die Zukunft unserer Heimat sozial gerecht zu gestalten. Ihr

Martin Sailer Landrat

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg I Verzeichnisse Sozialraumanalyse

Gliederung

Seite GLIEDERUNG II VORBEMERKUNG ZUR 7. FORTSCHREIBUNG 1 DIE WICHTIGSTEN ERGEBNISSE AUF EINEN BLICK 2 1. AUSGANGSLAGE, RAHMENBEDINGUNGEN UND ZIELSETZUNGEN DER SOZIALRAUMANALYSE 3 2. ÜBERSICHT ÜBER DIE VERWENDETEN INDIKATOREN 8 3. EINZELINDIKATOREN 12 INDIKATOR 1: HILFEN ZUR ERZIEHUNG 12

INDIKATOR 2: JUGENDKRIMINALITÄT 29

INDIKATOR 3: SCHEIDUNGEN 37

INDIKATOR 4: ZAHL DER ALLEINERZOGENEN MINDERJÄHRIGEN 42

INDIKATOR 5: EMPFÄNGERINNEN UND EMPFÄNGER VON LEISTUNGEN NACH DEM SGB II 49

INDIKATOR 6: ARBEITSLOSIGKEIT IM LANDKREIS AUGSBURG 62

EXKURS: WEITERE ECKDATEN ZUR ARBEITSLOSIGKEIT IM LANDKREIS AUGSBURG 73

INDIKATOR 7: EINKOMMENSSITUATION IM LANDKREIS AUGSBURG 75

INDIKATOR 8: WOHNEN IM LANDKREIS AUGSBURG 83

4. DER LANDKREIS AUGSBURG IM VERGLEICH ZU BAYERN 93 4.1 ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE DER SOZIALRAUMANALYSE 2017 BIS 2019 93 4.2 DIE INDEXWERTE DER VORANGEGANGEN SOZIALRAUMANALYSEN IM VERGLEICH MIT DER AKTUELLEN SOZIALRAUMANALYSE 103

5. UNBEGLEITETE MINDERJÄHRIGE AUSLÄNDERINNEN UND AUSLÄNDER (UMA) 111 6. DIE BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG IM LANDKREIS AUGSBURG 117 7. PENDLERANALYSE FÜR DEN LANDKREIS AUGSBURG (JUNI 2019) 134

II Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Vorbemerkung

Vorbemerkung zur 7. Fortschreibung

Mehr als zwei Jahrzehnte ist es her, dass das Konzept für die vorliegende Sozialraumanalyse ent- wickelt wurde. Diese „Pionierarbeit“ der Landkreise Augsburg, Aichach-Friedberg und Donau-Ries zusammen mit dem Institut SAGS (vorm. INIFES) hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Früchte getragen:  Für den Landkreis Augsburg ist diese Form der kontinuierlichen Sozial- berichterstattung heute eine selbstverständliche Grundlage zur Steuerung und Gestaltung der Jugendhilfe.  Sowohl fachbereichsübergreifend im Landratsamt Augsburg, als auch in zahlreichen anderen Organisationen und Institutionen wird die Sozialraumanalyse als Informationsgrundlage geschätzt und genutzt.  Viele der 46 kreisangehörigen Städte und Gemeinden in unserem Landkreis nutzen die Untersuchung mittlerweile als Arbeitshilfe, um auf Entwicklungen und Problemlagen reagieren zu können.  Schließlich arbeitet zwischenzeitlich eine ganze Reihe von bayerischen Landkreisen regelmäßig mit dieser Form der Analyse und Abbildung sozialer Lebenslagen. Mit der nun vorliegenden 7. Fortschreibung ist es gelungen, die Entwicklungen im Landkreis Augsburg über einen Zeitraum von mehr zwanzig Jahren zu beschreiben. Für die Träger der Jugendhilfe sowie für Politik und Administration liegt damit ein Arbeitsmittel vor, um Veränderungen und deren Ursachen zu diskutieren und zu interpretieren. Im Vordergrund steht dabei das Ziel, die Jugendhilfe im Landkreis Augsburg bedarfsgerecht weiterzuentwickeln und positive Lebensbedingungen für Kinder, Jugendliche und deren Familien zu erhalten und zu schaffen. Fortschreibung heißt für uns auch immer Weiterentwicklung. „So viel Anpassung wie nötig, so wenig Veränderung wie möglich!“ Mit diesem Prinzip vor Augen wurden Inhalte und Darstellungsformen so überarbeitet, dass die Untersuchung auch weiterhin eine lesbare, verständliche Diskussions- und Arbeitsgrundlage darstellt. Auf eine Ausarbeitung des Kapitels ‚Bildungsverhalten im Landkreis Augsburg‘ wurde im Hinblick auf die Berichterstattung des Bildungsbüros im Landratsamt Augsburg verzichtet. Neu ist in der vorliegenden Fortschreibung ein Kapitel zur Situation der unbegleiteten minderjährigen Ausländerinnen und Ausländer (UMA) in der Kinder- und Jugendhilfe im Landkreis Augsburg.

Günter Katheder-Göllner Planungskoordinator

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 1 Zielsetzungen Sozialraumanalyse

Die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick

In der zusammenfassenden Betrachtung der einzelnen Belastungsindikatoren – dem sogenannten ‚Gesamtindex‘ – liegt der Landkreis Augsburg mit einem Wert von 85 Punkten um etwa 15 Prozent niedriger als der bayerische Vergleichswert (100). Es lässt sich also eine deutlich bessere Situation konstatieren. Während die Inanspruchnahme von Jugendhilfeleistungen etwas unter dem gesamtbayerischen Niveau liegt, sind die sozialräumlichen Rahmenbedingungen wesentlich günstiger. Der Teilindex „Inanspruchnahme von Jugendhilfeleistungen“ liegt bei 90,7 Prozent, der „Sozialräumliche Index“ bei Gesamtindex im Landkreis Augsburg 76,5 Prozent. im Vergleich zu Bayern (=100) < 65 (10) Ellgau < 75 (11) 67,4 Allmannshofen < 85 (12) 75,5 < 95 (6) Nordendorf Ehingen 88,4 >= 95 (7) 73,1 Kühlenthal 78,3 69,7 46,4 Biberbach 94,9 68,2 80,4 Langweid a.Lech 83,1 98,7 Altenmünster Bonstetten 56,2 55,2 82,0 79,1 109,1 71,6 76,9 66,7 50,6 Neusäß 80,5 Kutzenhausen Gemeindenamen: 59,6 - Gesamtindex 98,6 72,5 83,8 81,3 79,7 91,2 Königsbrunn 108,5 104,1 90,3 60,1 Großaitingen 66,0 74,5 67,8 105,1 Graben Schwabmünchen 63,5 52,1 89,1 96,4 65,6 89,7 60,3 Landkreis insgesamt: 77,8 - Gesamtindex = 85,0 62,2

Die regionale Analyse zeigt in der überwiegenden Zahl der Teilindikatoren weiterhinSAGS 2017 ein deutliches Stadt-Land-Gefälle, mit einer stärkeren Belastung in den zur Stadt Augsburg nahe gelegenen Gebieten bzw. in den Siedlungsschwerpunkten im Norden und im Lechfeld. Bei den vergleichsweise hohen Werten einiger kleiner Gemeinden handelt es sich überwiegend um klassische „Ausreißer“, bei denen geringe Fallzahlen beim Indikator „Hilfen zur Erziehung“ für einen hohen Wert beim Jugendhilfe- und Gesamtindex sorgen. Im Zeitvergleich ist festzustellen, dass der Gesamtindex seit der ersten Erstellung (mit den Werten für 1996-1998) bei relativ geringen Schwankungen bei etwa 90 Punkten liegt. Der aktuelle Wert von 85 Punkten ist der bislang niedrigste Wert.

2 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Zielsetzungen

1. Ausgangslage, Rahmenbedingungen und Zielsetzungen der Sozialraumanalyse

1.1. AUSGANGSLAGE

Im Rahmen der Jugendhilfeplanung wurde im Jahr 1999 die 1. Sozialraumanalyse für den Landkreis Augsburg erstellt; im Februar 2003 erfolgte die 1. Fortschreibung mit den Daten für die Jahre 1999 bis 2001, im Februar 2006 wurde die 2. Fortschreibung mit den Daten für die Jahre 2002 bis 2004 veröffentlicht. Die 3. Fortschreibung enthält die Daten von 2005 bis 2007, die 4. Fortschreibung umfasst den Zeitraum 2008 bis 2010, die 5. Fortschreibung analysiert die Daten von 2011 bis 2013. Ende 2017 wurden mit der 6. Fortschreibung der Sozialraumanalyse die Jahre 2014 bis 2016 in den Beobachtungszeitraum integriert. Die aktuelle 7. Fortschreibung bildet die Jahre 2017, 2018 und 2019 ab. Damit wird ein Zeitraum von über 20 Jahren dokumentiert. Diese Untersuchung dient als Arbeitsmittel für die kreisangehörigen Gemeinden, die freien Träger der Jugendhilfe und das Amt für Jugend und Familie, um Ressourcen effektiv einsetzen zu können und mittel- bzw. langfristig bedarfsgerechte Angebote und Leistungen zu planen. Die nun vorliegende 7. Fortschreibung der Sozialraumanalyse liefert hierzu neue, aktualisierte Daten und sorgt für Kontinuität in der Berichterstattung. Durch den Vergleich mit den Zahlen seit Ende der 90er Jahre wird die Möglichkeit eröffnet, über einen langen Zeitraum hinweg Entwicklungen aufzuzeigen und Veränderungen in den Lebensverhältnissen zu analysieren.

1.2. DIE GRUNDGEDANKEN DER SOZIALRAUMANALYSE

Ausgangspunkt der vorliegenden Sozialraumanalyse ist die Erkenntnis, dass  die sozialen Verhältnisse und damit die Lebenslagen von Familien in einer Gemeinde und  die bestehenden Angebotsstrukturen der Jugendhilfe und v. a. deren Inanspruchnahme diejenigen Bereiche sind, die Aufschluss über die soziale „Belastung“ in einer bestimmten Region geben (Landkreis bzw. Städte, Märkte und Gemeinden). Auf der Ebene der Städte, Märkte und Gemeinden beschreibt diese Untersuchung, wie sich sozial belastende Faktoren (z. B. Arbeitslosigkeit, Jugendkriminalität) im Landkreis Augsburg verteilen. Die Analyse geht dabei von der Grundannahme aus, dass dort, wo sich sozial belastende Faktoren verdichten,  das Zusammenleben und Erziehungsgeschehen in den Familien unter Druck geraten,  die Gefahr der Überlastung von Familien steigt und  die Wahrscheinlichkeit, dass Erziehung scheitert, zunimmt.

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 3 Zielsetzungen Sozialraumanalyse

1.3. ZIELSETZUNGEN

Zentrales Ziel dieser Sozialraumanalyse ist die Abbildung sozialer Lebenslagen im Landkreis Augsburg, um daraus Folgerungen für die weitere Entwicklung der Jugendhilfe im Landkreis ableiten zu können, z. B. in Bezug auf den Einsatz von Personalkapazitäten und Finanzmitteln. Die Wirkungsweisen der Sozialraumanalyse werden durch die folgende Darstellung deutlich:

Ziele der Sozialraumanalyse

Diskussionsgrundlage Datengrundlage Gestaltung von (Politik, Freie Träger, für die Jugendhilfestrukturen Öffentlichkeit, Verwaltung) Jugendhilfeplanung (Prävention)

Sozialraumanalyse Landkreis Augsburg

Handlungsbedarfe Veränderungen Soziale Brennpunkte verdeutlichen aufzeigen identifizieren

Wenn Jugendhilfeplanung als Entscheidungsgrundlage für die Gestaltung der Jugendhilfe dienen soll, dann benötigt sie gesichertes Wissen über die Entstehungsbedingungen und die Unterschiede von ört- lichen Bedarfslagen. Die jeweiligen sozialstrukturellen Rahmenbedingungen (z. B. Siedlungsstruktur, Ausmaß der Arbeitslosigkeit, soziale Infrastruktur etc.) beeinflussen die Lebenslagen und Lebens- chancen von Kindern und Jugendlichen und damit auch den Handlungsbedarf von Jugendhilfe. Eine Sozialraumanalyse stellt die Verknüpfung von sozialstrukturellen Bedingungen und der Inanspruchnahme von Jugendhilfeleistungen her. Ihre besondere Qualität liegt dabei in der Zusam- menführung verschiedener Indikatoren, die Auskunft über die soziale Belastung in einer Region geben. Die Zusammenschau aller Indikatoren und deren Interpretation auf der Ebene der Gemeinden  verdeutlicht die Zusammenhänge zwischen Sozialstruktur- und Jugendhilfedaten,  führt zu gesicherten Erkenntnissen über die örtlichen Verhältnisse,  ermöglicht die Entwicklung von entsprechenden (Jugendhilfe-) Maßnahmen und  trägt damit nicht zuletzt zu einer Versachlichung der Diskussion um die Kosten für Jugendhilfeleistungen bei.

4 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Zielsetzungen

1.4. ZUM AUFBAU UND ZUR METHODE

Nachdem die vorliegende Sozialraumanalyse in erster Linie jugendhilferelevante Fragestellungen be- rücksichtigt, wurde bei der Auswahl der belastenden Faktoren („Teilindikatoren“) zwischen Faktoren aus dem Bereich der Jugendhilfe (z. B. Inanspruchnahme von Jugendhilfeleistungen) und eher allge- meinen Faktoren aus dem jeweiligen Sozialraum (z. B. Wohnsituation) unterschieden.

Die Auswahl der Faktoren und die anschließende Gewichtung erfolgte – unter Einbeziehung der Erkenntnisse aus vorhandenen Untersuchungen1 – in einem intensiven, mehrstufigen Rück- koppelungsprozess mit Expertinnen und Experten aus der Jugendhilfe (u. a. Jugendamtsleitung, Fach- leute aus dem Sozialdienst). Dieses Verfahren wurde von den Landkreisen Augsburg, Aichach-Fried- berg und Donau-Ries unter der wissenschaftlichen Begleitung von INIFES/SAGS entwickelt. Die qualitative Einschätzung der Expertinnen und Experten zur Gewichtung („gering – mittel – hoch – sehr hoch“) wurde anschließend in messbare Größen überführt, d. h. die Teilindikatoren wurden mit Punkten (1 – 3 – 5 – 7) bewertet (Methode: INIFES/SAGS).

1 Vgl. u. a. Bürger, U., „Untersuchung der unterschiedlichen Inanspruchnahme vollstationärer Heimerziehung“, Landeswohlfahrtsverband Württemberg-Hohenzollern, Stuttgart 1998.

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 5 Zielsetzungen Sozialraumanalyse

9 Schritte zur Auswahl und Gewichtung der Indikatoren

Sammeln möglicher Indikatoren

Diskussion mit Jugendhilfeplaner/innen, Expert/innen aus Landratsämtern und INIFES/SAGS in mehreren Runden

Endgültige Auswahl der Indikatoren

Aufteilung der Indikatoren in Haupt- und Teilindikatoren und Zuordnung zum jeweiligen Teilindex

Erste Gewichtung der Indikatoren nach dem Schema „gering – mittel – hoch – sehr hoch“

Diskussion der Gewichtung mit Expert/innen (intern und extern)

Umrechnung der Gewichtung in Punkte (1 – 3 – 5 – 7) und Berechnung der entsprechenden Prozente

Diskussion der Ergebnisse mit Expert/innen (intern und extern)

Berechnung des Gesamtindex (Summe aller Punkte = 100%), des Jugendhilfeindex (60% der Summe aller Punkte) und des Sozialräumlichen Index (40% der Summe aller Punkte)

Die Summe aller Punkte ergibt den sogenannten Gesamtindex2. Dieses rechnerische Verfahren ermög- licht eine Einordnung der Ergebnisse. Als Bezugsgröße wurden Vergleichsdaten für den Freistaat Bayern gewählt (Bayern = 100). Die unterschiedliche Gewichtung von Jugendhilfeindex und Sozialräumlichem Index drückt die Bedeutung der vorliegenden Sozialraumanalyse für die Jugendhilfe aus.

Gewichtung der Indizes

Summe der Punkte Teilindikatoren „Jugendhilfe“ = Jugendhilfeindex 60% Summe der Punkte Teilindikatoren „Sozialraum“ = sozialräumlicher Index = + 40%

Summe der Punkte aller Teilindikatoren = Gesamtindex = 100%

2 Index: „Auf die Norm von 100 bezogene Wirtschaftszahl“, „statistischer Messwert, um Veränderung zu be- zeichnen“.

6 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Zielsetzungen

1.5. ZUM BESSEREN VERSTÄNDNIS

Die vorliegende Sozialraumanalyse ist eine Arbeits- und Entscheidungshilfe für Fachleute in der Kinder-, Jugend- und Sozialhilfe sowie aus Politik und Gesellschaft im Landkreis Augsburg, um Perspektiven für die weitere Entwicklung der Kinder- und Jugendhilfe im Landkreis zu erarbeiten. Das vorliegende Werk enthält sich deshalb ganz bewusst einer Interpretation und Wertung der Zahlen und Abbildungen. In kleinen Gemeinden (bis unter 2.000 Einwohnerinnen und Einwohner) können schon geringe Fallzah- len zu einem hohen „Belastungswert“ führen. Auch wenn dieser Umstand bereits beim methodischen Vorgehen (Bildung von 3-Jahresdurchschnitten) berücksichtigt wurde, ist – zur Vermeidung von Fehlinterpretationen – bei der Diskussion der Ergebnisse auf solche „Ausreißer“ zu achten. Es wurden ausschließlich die beim Amt für Jugend und Familie, bei den Gemeinden des Landkreises, bei den freien Trägern, beim Bayerischen Landesamt für Statistik, bei der Bundesagentur für Arbeit (Arbeitsagentur) und der Nexiga GmbH vorliegende sowie selbst erhobene Daten verwendet. „Dunkelziffern“ (z. B. nicht bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldete Beschäftigungslose) fanden bei der Berechnung der Ergebnisse keine Berücksichtigung. Die in Kapitel 4 vorgelegten Indizes „Jugendhilfeindex“, „Sozialräumlicher Index“ und „Gesamtindex“ stellen jeweils komprimierte Zusammenfassungen und in gewisser Weise Konstrukte dar. Natur- gemäß bilden sie nur ein grobes Schema für den Vergleich. Für eine differenzierte Interpretation muss deswegen auch auf die zu Grunde liegenden Daten der einzelnen (Teil-) Indikatoren zurückgegriffen werden. Bei der vorliegenden Sozialraumanalyse handelt es sich um eine Fortschreibung, mit der v. a. auch Entwicklungen im Verlauf der Zeit aufgezeigt werden sollen. Deshalb wurden die Vergleichsdaten aus den vorhergehenden Untersuchungen in das Werk integriert. Bei der Gegenüberstellung handelt es sich um einen Vergleich der Jahre 1996 – 1998, 1999 – 2001, 2002 – 2004, 2005 – 2007, 2008 – 2010, 2011 – 2013 und 2014 – 2016 mit 2017 – 2019 (Dreijahresdurchschnitte). Einige Indikatoren, die in den ersten Sozialraumanalysen Verwendung fanden, können seit der 3. bzw. der 4. Fortschreibung aufgrund veränderter gesetzlicher Rahmenbedingungen nicht weitergeführt werden. Auch der Indikator „Übernahme von Gebühren für Kindertagesstätten“ kann wegen einer Umstellung der Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik seit der 4. Fortschreibung nicht weiter eingebunden werden. Diese Veränderungen haben unter anderem eine Anpassung der Ge- wichtungen innerhalb der einzelnen Indikatoren erforderlich gemacht. Die entsprechenden Gewichtun- gen gehen aus Darstellung 1 hervor. Die Entwicklung der einzelnen Indikatoren wird, wo es möglich ist, dargestellt. Bei den abgebildeten Daten handelt es sich um gerundete Werte. Vor allem bei den Darstellungen der regionalen Verteilung relativer Quoten ist zu beachten, dass die Werte zum Zwecke der Übersicht zumeist auf eine Nachkommastelle genau gerundet wurden. Absolute Zahlen der amtlichen Statistiken unter Drei werden aus Gründen des Datenschutzes nicht ausgewiesen.

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 7 Indikatoren Sozialraumanalyse

2. Übersicht über die verwendeten Indikatoren

Die für die Sozialraumanalyse des Landkreises Augsburg zur Anwendung kommenden Indikatoren können aus der Darstellung 1 abgelesen werden. Für die Zusammenschau und das Zusammenspiel dieser Indikatoren wird von der Prämisse ausgegangen, dass das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile (vgl. dazu auch Kapitel 4). Darstellung 1 beschreibt neben den einzelnen Indikatoren auch deren Erhebungsmerkmale. Zusätzlich wird für jeden einzelnen Indikator die interne Gewichtung und der prozentuale Anteil an den Teilindizes Jugendhilfeindex (Inanspruchnahme von Jugendhilfeleistungen) und Sozialräumlicher Index aufgeführt. Diese beiden Teilindizes sowie der daraus gebildete Gesamtindex der Sozialraumanalyse werden in Kapitel 4 in Bezug gesetzt zur gesamtbayerischen Situation (= 100). Zur besseren Vergleichbarkeit wurden die 46 Gemeinden des Landkreises nach der Größe klassiert. Die Größenklassen der Gemeinden (Cluster) teilen sich wie folgt ein (vgl. auch Darstellung 2):

Kleine Gemeinden: bis unter 2.000 Einwohnerinnen und Einwohner

Mittlere Gemeinden: 2.000 bis unter 6.000 Einwohnerinnen und Einwohner

Große Gemeinden: 6.000 bis unter 12.000 Einwohnerinnen und Einwohner

Städte: über 12.000 Einwohnerinnen und Einwohner Die Angaben von Gemeindegrößenklassen für den Landkreis Augsburg beziehen sich in der vorliegenden Sozialraumanalyse immer auf diese Zahlen. Damit ergibt sich folgende Zuordnung zu den Gemeindegrößenklassen (vgl. auch Darstellung 2):

Kleine Gemeinden , Bonstetten, Ehingen, , Emersacker, (KG) Heretsried, Hiltenfingen, Kleinaitingen, Kühlenthal, Langenneufnach, Mickhausen, Mittelneufnach, Oberottmarshausen, Scherstetten, Ustersbach, Walkertshofen, Westendorf

Mittlere Gemeinden Adelsried, Altenmünster, Aystetten, Markt Biberbach, Markt (MG) Fischach, Gablingen, Gessertshausen, Graben, Großaitingen, Horgau, Klosterlechfeld, Kutzenhausen, Langerringen, , Markt Thierhaupten, Wehringen, Markt Welden

Große Gemeinden Markt Diedorf, Markt Dinkelscherben, , (GG) Markt Meitingen, Untermeitingen, Markt Zusmarshausen

Städte (St) Bobingen, Gersthofen, Königsbrunn, Neusäß, Schwabmünchen, Stadtbergen

8 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Indikatoren

Darstellung 1: Übersicht über die für die Sozialraumanalyse im Landkreis Augsburg verwendeten Indikatoren

JUGENDHILFEINDEX Teilindikator Teilindikator Hauptindikator

Intern Insgesamt

1 Hilfen zur Erziehung

1.1 Erziehungsbeistandschaft § 30 20 % 8,0 %

1.2 Sozialpädagogische Familienhilfe § 31 20 % 8,0 %

1.3 Erziehung in Tagesgruppen § 32, auch § 35a 20 % 8,0 %

1.4 Vollzeitpflege inkl. Förderpflege § 33 20 % 8,0 %

1.5 Stationäre Hilfen § 34, § 35a 20 % 8,0 %

100 % 40,0 % 24,0 %

2 Jugendkriminalität

2.1 Jugendgerichtshilfe 50 % 5,0 %

2.2 Meldungen Strafunmündiger 50 % 5,0 %

100 % 10,0 % 6,0 %

3 Scheidungen 100 % 16,7 % 10,0 %

4 Zahl der Kinder alleinerziehender Elternteile 100 % 33,3 % 20,0 %

Summe Jugendhilfeindex 100 %

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 9 Indikatoren Sozialraumanalyse

SOZIALRÄUMLICHER INDEX Teilindikator Teilindikator Hauptindikator

Intern Insgesamt

5 ALG II / SGB II

5.1 Personen insgesamt 23,0 % 7,8 %

Allein erzogene Minderjährige je 100 5.2 allein erzogene Minderjährige unter 15 38,5 % 13,1 % Jahren

5.3 Minderjährige unter 15 Jahren 38,5 % 13,1 %

100 % 34,0 % 13,6 %

6 Arbeitslosigkeit

6.1 Arbeitslose insgesamt 33,3 % 6,7 %

6.2 Langzeitarbeitslose 11,1 % 2,3 %

6.3 Arbeitslose unter 25 Jahren 55,6 % 11,2 %

100 % 20,2 % 8,1 %

7 Einkommen

Mittlere monatliche Kaufkraft je 7.1 50 % 10,1 % Haushalt Anteil der Haushalte mit monatlicher 7.2 Kaufkraft unter 1.500€ an allen 50 % 10,1 % Haushalten

100 % 20,2 % 8,1 %

8 Wohnsituation

8.1 Siedlungsstruktur 50 % 12,8 %

8.2 Mittlere verfügbare Wohnfläche 50 % 12,8 %

100 % 25,6 % 10,2 %

Summe Sozialräumlicher Index 100 %

10 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Indikatoren

DarstellungGemeindegrößenklassen 2: Gemeindegrößenklassen (C luster) (Cluster) im Landkreis Augsburg im Landkreis Augsburg

Kleine Gemeinden (17) Ellgau Allmannshofen KG Mittlere Gemeinden (17) KG Große Gemeinden (6) Nordendorf Städte (6) Ehingen MG KG

Westendorf Kühlenthal KG Thierhaupten Gemeindenamen KG MG Gemeindegrößenklasse Meitingen GG Biberbach Emersacker MG KG Heretsried Langweid am Lech KG Altenmünster GG Gablingen MG Welden MG Bonstetten MG KG Gersthofen Adelsried St MG Zusmarshausen Horgau Aystetten MG GG MG Neusäß St

Kutzenhausen Diedorf MG Stadtbergen Dinkelscherben GG St GG Ustersbach KG Gessertshausen MG Fischach Bobingen MG St Langenneufnach Königsbrunn KG St Wehringen Großaitingen Oberottmarshausen Walkertshofen MG MG KG KG Mickhausen KG Kleinaitingen KG Schwabmünchen Graben St MG Scherstetten Mittelneufnach KG Untermeitingen KG GG Hiltenfingen KG Klosterlechfeld MG

Langerringen MG

Quelle: S AGS 2017

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 11 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

3. Einzelindikatoren

INDIKATOR 1: HILFEN ZUR ERZIEHUNG

Als „Hilfen zur Erziehung“ werden die Leistungen der Jugendhilfe bezeichnet, die in besonderen Erziehungs- und Lebensschwierigkeiten Unterstützung und Hilfe für Kinder, Jugendliche und ihre Familien leisten. Hilfen zur Erziehung sind vorwiegend darauf ausgerichtet, Familien – soweit möglich – ganzheitlich in ihren Problemlagen zu unterstützen und Familien trennende Maßnahmen zu vermeiden. Die Hilfsangebote werden daher in einem qualifizierten Entscheidungsprozess (Hilfeplanverfahren nach § 36 SGB VIII) verglichen und die geeignete (und notwendige) Hilfe für den Einzelfall wird ermittelt. Ein wesentliches Element der Hilfen zur Erziehung ist die Motivation von Kindern bzw. Jugendlichen und deren Eltern für die Art der Hilfsmaßnahme(n) sowie deren Akzeptanz und Mitwirkung daran. Darüber hinaus spielt für die Fachkräfte die Orientierung an den vorhandenen Ressourcen einer Familie eine wichtige Rolle. Die Hilfen zur Erziehung setzen sich aus den folgenden Indikatoren zusammen:

INDIKATOR 1.1: ERZIEHUNGSBEISTANDSCHAFTEN (EB)

Erziehungsbeistandschaft ist ein vorrangig am Kind oder Jugendlichen orientiertes Beratungs- und Unterstützungsangebot, das auf Verhaltensänderungen beim Kind oder Jugendlichen einschließlich des Sozial- und Leistungsverhaltens in der Schule abzielt. Sie soll bei der Bewältigung von Entwicklungsproblemen möglichst unter Einbeziehung des sozialen Umfelds unterstützen und unter Erhaltung des Lebensbezugs zur Familie eine Verselbständigung fördern.

INDIKATOR 1.2: SOZIALPÄDAGOGISCHE FAMILIENHILFE (SPFH)

Die Sozialpädagogische Familienhilfe gehört zu den intensivsten ambulanten Angeboten für Familien und Alleinerziehende im Bereich der Hilfen zur Erziehung. Sie ist ein Angebot der Jugendhilfe für Familien und Alleinerziehende aller sozialer Schichten. SPFH bezieht sich sowohl auf die aktuelle Krisenbewältigung als auch auf besonders schwierige und vielschichtige Lebenssituationen, die in den Familien schon sehr manifest und u. U. schon seit Jahren oder sogar seit Generationen bestehen. Ein wichtiger Bestandteil der SPFH ist die Anleitung zur Selbsthilfe und die Hilfe bei der Bewältigung von Erziehungsaufgaben und Alltagsproblemen (z. B. bei Behördenkontakten). Sie erfordert in jedem Fall die intensive Mitarbeit der Familie.

INDIKATOR 1.3: ERZIEHUNG IN TAGESGRUPPEN

Tagesgruppenarbeit versteht sich als systemische und lebensweltorientierte Jugendhilfe, die Menschen unterstützt innerhalb ihres Lebensfeldes Schwierigkeiten zu überwinden und sich ihren Fähigkeiten entsprechend zu entwickeln. Während der Hilfe verbleibt das Kind in seiner Familie. Dies setzt voraus, dass die Beziehungen innerhalb der Familie grundsätzlich tragfähig sind und die Familie dieser Hilfeform zustimmt. Die Entwicklung des Kindes wird durch soziales Lernen in der Gruppe, sozialpädagogische Gruppen- und Einzelarbeit, schulische Förderung und Beratung der Eltern unter- stützt.

12 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Die emotionale und soziale Entwicklung des Kindes oder Jugendlichen soll gefördert und stabilisiert, die schulische Integration unterstützt und die Beziehungen zwischen Eltern und Kindern verbessert werden. Die Erziehung in einer Heilpädagogischen Tagesstätte (HPT) ist eine zeitlich befristete Maßnahme, die durch intensive pädagogische und therapeutische Betreuung der Komplexität der Schwierigkeiten von Kindern und Familien gerecht zu werden versucht. Tagesgruppenbetreuung setzt da an, wo Kinder durch ambulante Maßnahmen nicht mehr ausreichend gefördert werden können und die Familien eine fachlich fundierte und kontinuierliche Beratung und Unterstützung benötigen. Längerfristige Folgeschäden und stationäre Unterbringungen sollen damit verhindert werden.

INDIKATOR 1.4: VOLLZEITPFLEGE

Vollzeitpflege ist die Unterbringung und Erziehung des Kindes oder des Jugendlichen über Tag und Nacht außerhalb des Elternhauses in einer Pflegefamilie. Für die Unterbringung in einer Pflegestelle sprechen vor allem die Eingliederung des Kindes in ein familiäres Gefüge. Die Pflegefamilie soll dem Kind oder Jugendlichen die familiäre Erziehung durch die Eltern nach den Erfordernissen des Einzelfalles (Alter, Entwicklungsstand, persönliche Bindungen des Kindes / Jugendlichen, Möglich- keiten zur Verbesserung der Erziehungsbedingungen in der Herkunftsfamilie) auf kurze bzw. befristete Zeit oder aber auf Dauer ersetzen.

INDIKATOR 1.5: HEIMERZIEHUNG

Heimerziehung oder Erziehung in einer anderen betreuten Wohnform ist für Kinder und Jugendliche angezeigt, wenn die Erziehungskraft der Herkunftsfamilie eine tragfähige Erziehungssituation des Kindes oder des Jugendlichen nicht gewährleisten kann und besondere Fachlichkeiten zum Ausgleich persönlicher Defizite und zur Sicherung einer positiven Weiterentwicklung erforderlich sind. Ziel ist es, durch eine Verbindung von Alltagserleben mit pädagogischen und therapeutischen Angeboten, Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung zu fördern. Heimerziehung ist für junge Menschen angezeigt,  deren physische und psychische Gesundheit in der häuslichen Umgebung aus unterschiedlichen Gründen massiv gefährdet ist;  deren Eltern bzw. Erziehungsberechtigte aus unterschiedlichen Gründen ihrem Erziehungsauftrag nicht nachkommen können. Heimerziehung oder Erziehung in einer anderen betreuten Wohnform soll entsprechend dem Alter und Entwicklungsstand des Kindes oder des Jugendlichen  durch Elternarbeit Möglichkeiten der Verbesserung der Erziehungsbedingungen in der Her- kunftsfamilie schaffen;  eine Rückkehr in die Familie zu erreichen versuchen oder  eine auf längere Zeit angelegte Lebensform bieten und auf selbständiges Leben vorbereiten. Nicht abgebildet als stationäre Hilfen zur Erziehung wird im Rahmen der Sozialraumanalyse die Unter- bringung unbegleiteter minderjähriger Ausländerinnen und Ausländer. Die Situation von unbegleiteten minderjährigen Ausländerinnen und Ausländern im Landkreis Augsburg wird in Kapitel 5 betrachtet

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 13 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

HILFEN ZUR ERZIEHUNG INSGESAMT Die im Folgenden dargestellten Durchschnittswerte von Hilfen zur Erziehung im Dreijahresvergleich beziehen sich auf die vorher erläuterten Hilfeformen – Erziehungsbeistandschaften, Sozialpäda- gogische Familienhilfe, Erziehung in Tagesgruppen, Vollzeitpflege sowie Heimerziehung. Analog dem Vorgehen bei den vorhergehenden Sozialraumanalysen wurden diese Hilfeformen zusammengefasst und Durchschnittswerte für die Jahre 2017 – 2019 errechnet (vgl. Darstellung 11). Ebenso wurden die errechneten Werte auch auf der Ebene der Gemeindegrößenklassen ermittelt. Diese Werte können in den nachfolgenden Übersichten (vgl. Darstellungen 3 und 4) mit den gesamt- bayerischen Werten verglichen werden. Die Inanspruchnahme der Hilfen zur Erziehung ist im Landkreis Augsburg in den letzten Jahren deut- lich angestiegen; der leichte Rückgang im Durchschnitt der Jahre 2014 – 2016 setzte sich nicht fort. Der aktuelle Wert liegt unter dem bayerischen Vergleichswert von 2018/193. Als Konsequenz liegt auch die Inanspruchnahmequote von Hilfen zur Erziehung etwas unter dem bayerischen Vergleichsniveau. In der nach Hilfearten differenzierten Betrachtung werden hier jedoch Unterschiede sichtbar.  Die Inanspruchnahme von Erziehungsbeistandschaften liegt im Vergleich zum bayerischen Wert knapp ein Drittel höher,  die Inanspruchnahme der ebenso ambulanten Sozialpädagogischen Familienhilfe knapp unter dem bayerischem Niveau.  Gut 25 Prozent unter dem bayerischen Vergleichswert liegt außerdem die Inan- spruchnahme von Erziehung in Tagesgruppen (Heilpädagogischen Tagesstätten) im Landkreis Augsburg,  rund 50 Prozent die stationären Hilfen in Form der Heimerziehung. Hier ist allerdings zu bedenken, dass die stationäre Betreuung von unbegleiteten minderjährigen Ausländerinnen und Ausländern in den bayerischen Werten integriert ist.  Die Vollzeitpflege liegt gut 10 Prozent über dem bayerischen Vergleichswert. Insgesamt ist also die Inanspruchnahme ambulanter Hilfen zur Erziehung im Vergleich zu Bayern eher höher bzw. ähnlich hoch, während die Inanspruchnahme von Heimerziehung als stationärer Form deutlich niedriger ausfällt. Damit wird der Landkreis Augsburg dem Prinzip „Ambulant vor Stationär“ gerecht. Die Inanspruchnahmequote von Vollzeitpflege hingegen ist im Landkreis Augsburg deutlich höher als im Bundesland Bayern. Häufig nehmen hier städtische Jugendämter die Angebote der Familien im ländlichen Bereich in Anspruch. Nach einer Übergangszeit von zwei Jahren geht dann die Zuständigkeit an den Landkreis, in dem die Pflegefamilie lebt, über.

3 Die Kinder- und Jugendhilfestatistik unterscheidet nicht zwischen Hilfen für unbegleitete minderjährige Ausländerinnen und Ausländer (UMA) und „klassischen“ Jugendhilfefällen. Auf Grund der sehr unterschiedlichen Verteilung von unbegleiteten minderjährigen Ausländerinnen und Ausländern in Bayern sind in der Fallzahlstatistik spätestens seit 2015 erhebliche Verzerrungen der bayerischen Werte zu befürchten. In der Sozialraumanalyse werden deshalb die bayerischen Werte für die Jahre 2016 und 2017 nicht ausgewiesen, und auch nicht für den Drei-Jahresdurchschnitt herangezogen. In der 6. Fortschreibung wird auf den Wert aus dem Jahr 2014 zurückgegriffen, im aktuellen Bericht auf einen Durchschnitt der Jahre 2018 und 2019. Die Werte des Landkreises Augsburg werden bereinigt um die unbegleiteten minderjährigen Ausländerinnen und Ausländer im jeweiligen Drei-Jahres-Durchschnitt berechnet.

14 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Die Analyse der Inanspruchnahmequoten nach Gemeindegrößenklassen zeigt eher geringe Un- terschiede. Ein klassisches Stadt-Land-Gefälle ist nicht (mehr) zu erkennen. Vielmehr liegen die Werte der Städte meist niedriger als diejenigen der Kleinen Gemeinden. Eine Besonderheit stellt die Inanspruchnahme Sozialpädagogischer Familienhilfe dar: Hier ist die Inanspruchnahme in den Kleinen Gemeinden deutlich höher als in den anderen Gemeindegrößen- klassen. Über alle Hilfen zur Erziehung hinweg liegt der durchschnittliche Wert im Landkreis Augsburg mit 3,24 Hilfen pro 100 Kinder und Jugendliche unter dem Wert von Bayern mit 3,60 Hilfen pro 100 Minder- jährige. Die regionale Verteilung der Werte ist aus der Darstellung 11 ersichtlich. Darstellung 3: Inanspruchnahme von Hilfen zur Erziehung nach Gemeindegrößenklassen je 100 Kinder und Jugendliche im Jahresmittel 2017 – 2019

Kleine Mittlere Große Landkreis Indikator 1 Städte Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Augsburg

1.1 Erziehungsbeistand- 0,5 0,5 0,9 0,7 0,66 0,50 schaften

1.2 Sozialpädagogische 1,6 1,2 1,0 1,0 1,11 1,17 Familienhilfe

1.3 Erziehung in 0,6 0,7 0,6 0,5 0,61 0,83 Tagesgruppen

1.4 Vollzeitpflege 0,5 0,5 0,6 0,5 0,52 0,47

1.5 Heimerziehung 0,3 0,3 0,4 0,3 0,33 0,63

Hilfen zur Erziehung 3,5 3,2 3,5 3,1 3,24 3,60 insgesamt 2017 – 2019

Die Entwicklung der Inanspruchnahme von Hilfen zur Erziehung, wie sie aus der nachfolgenden Tabel- le hervorgeht, zeigt im direkten Vergleich zur Vorperiode (Sozialraumanalyse 2014 – 2016) einen Anstieg der Inanspruchnahme; diese liegt allerdings weiterhin unter dem Wert für die Jahre 2011 – 2013. Auch in der bayerischen Entwicklung ist ein Anstieg zu verzeichnen, der allerdings etwas geringer ausfällt. Während in den mittleren Gemeinden die Werte deutlich angestiegen sind, kam es in den kleinen Gemeinden zu einem Absinken. Die Ausführungen zu den Hilfen zur Erziehung schließen mit einer regionalisierten Darstellung der für Leistungen der Jugendhilfe angefallenen Kosten in den Jahren 2017 bis 2019 je Minderjährigem in den Gemeinden des Landkreises Augsburg (vgl. Darstellung 13).

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 15 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Darstellung 4: Zeitreihe zur Inanspruchnahme von Hilfen zur Erziehung nach Gemeindegrößenklassen je 100 Kinder und Jugendliche der jeweiligen Altersklasse

Kleine Mittlere Große Landkreis Indikator 1 Städte Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Augsburg

Hilfen zur Erziehung 3,5 3,2 3,5 3,1 3,24 3,60 insgesamt 2017 – 2019

Hilfen zur Erziehung 4,0 2,8 3,2 3,0 3,09 3,26 insgesamt 2014 – 2016

Hilfen zur Erziehung 3,3 3,0 3,9 3,3 3,38 3,15 insgesamt 2011 – 2013

Hilfen zur Erziehung 2,2 2,1 2,6 2,4 2,34 2,47 insgesamt 2008 – 2010

Hilfen zur Erziehung 1,3 1,7 1,9 2,0 1,84 1,71 insgesamt 2005 – 2007

Hilfen zur Erziehung 1,4 1,4 1,2 1,4 1,37 1,60 insgesamt 2002 – 2004

Hilfen zur Erziehung 0,7 0,9 1,0 1,1 1,03 1,26 insgesamt 1999 – 2001

Hilfen zur Erziehung 0,5 0,8 0,9 0,9 0,92 1,12 insgesamt 1996 – 1998

Vergleich 17/19 mit 14/16 89 % 116 % 108 % 104 % 105 % 110 % (14/16 = 100 %)

Vergleich 17/19 mit 11/13 106 % 105 % 89 % 93 % 96 % 114 % (11/13 = 100 %)

Vergleich 17/19 mit 08/10 158 % 155 % 136 % 128 % 138 % 145 % (08/10 = 100 %)

Vergleich 17/19 mit 05/07 265 % 192 % 183 % 154 % 176 % 210 % (05/07 = 100 %)

Vergleich 17/19 mit 02/04 260 % 231 % 291 % 216 % 237 % 225 % (02/04 = 100 %)

Vergleich 17/19 mit 99/01 525 % 361 % 350 % 295 % 315 % 286 % (99/01 = 100 %)

Vergleich 17/19 mit 96/98 684 % 378 % 409 % 344 % 351 % 322 % (96/98 = 100 %)

16 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Die nachfolgenden Balkendiagramme zeigen sowohl die absolute wie die relative Entwicklung in jährlicher Betrachtung über die Zeit hinweg. Darstellung 5: Entwicklung der absoluten Zahlen der Hilfen zur Erziehung 1998 – 2019 (jeweils Jahresgesamtfallzahlen)

Fälle, absolut 600

550 531

500

460

448

439 437

450 436

421 412

400 399

360

351 338

350 336

325

312

311

308

304

299

296 293

300 290

276

267 263

250 236

216

214

191

185 183

200 183

166

150

143

141

140

137 137

131

129 129

150 129

121

113

107

103

91

89

87

86 81

100 80

77 77

72 72

71

71

68

68

66

64

63 53 50 48

0 Erziehungsbeistandschaft SPFH HPT 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019

500 Fälle, absolut

450

400

350

300

278

276

252

241

240 239

250 236

229 214

200 183

181 181

175

168

167

165

164

161 161

148

147

143 143

142

141

140

137 136

150 134

131 131

130

129

128

127 127

125

123 123

122

113

109 105 100 94

50

0 Vollzeitpflege Heimerziehung/Betreute Wohnform

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 17 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Darstellung 6: Entwicklung der Inanspruchnahmequoten der Hilfen zur Erziehung 1998 – 2019 (jeweils Jahresgesamtfallzahlen)

18 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Darstellung 7: Entwicklung der Inanspruchnahmequoten der Hilfen zur Erziehung 2004 – 2019 in Bayern

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 19 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Darstellung 8: Vergleich der Entwicklung der Inanspruchnahme der Hilfen zur Erziehung insgesamt – Landkreis Augsburg und Bayern4

4 Die Kinder- und Jugendhilfestatistik unterscheidet nicht zwischen Hilfen für unbegleitete minderjährige Ausländerinnen und Ausländer (UMA) und „klassischen“ Jugendhilfefällen. Auf Grund der sehr unterschiedlichen Verteilung von unbegleiteten minderjährigen Ausländerinnen und Ausländern in Bayern sind in der Fallzahlstatistik spätestens seit 2015 erhebliche Verzerrungen der bayerischen Werte zu befürchten. In der Sozialraumanalyse werden deshalb die bayerischen Werte für die Jahre 2016 und 2017 nicht ausgewiesen, und auch nicht für den Drei-Jahresdurchschnitt herangezogen. In der 6. Fortschreibung wird auf den Wert aus dem Jahr 2014 zurückgegriffen, im aktuellen Bericht auf einen Durchschnitt der Jahre 2018 und 2019. Die Werte des Landkreises Augsburg werden bereinigt um die unbegleiteten minderjährigen Ausländerinnen und Ausländer im jeweiligen Drei-Jahres-Durchschnitt berechnet.

20 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Lesehinweise zu den nachfolgenden Tabellen Die Darstellung 9 auf der folgenden Seite gibt eine Übersicht über die Verteilung der Hilfen zur Erziehung auf jede der 46 Gemeinden im Landkreis Augsburg in absoluten Zahlen wieder, wobei gerade bei den Kleinen Gemeinden immer wieder auf die insgesamt niedrigen Fallzahlen hinzuweisen ist. Hier bringen schon geringfügige absolute Änderungen hohe prozentuale Veränderungen mit sich. Einige Hinweise zur besseren Transparenz und Verständlichkeit: In Darstellung 9 werden absolute Zahlen ausgewiesen, die sowohl die Inanspruchnahme einzelner Hilfeangebote, wie auch die Summe der Inanspruchnahme über alle Hilfeangebote hinweg nach Gemeinden differenziert ausweisen. Bei den ausgewiesenen Werten handelt es sich um die bereits im Kapitel 3 beschriebenen 3-Jahresdurchschnitte zur Verhinderung statistischer „Ausreißer“. Da „krumme Zahlen“ die Lesbarkeit und Verständlichkeit sicherlich nicht erhöhen, werden diese 3-Jahres- durchschnitte entsprechend auf ganze Zahlen auf- oder abgerundet. Zu beachten ist bei diesem Vorgehen, dass sich daraus resultierend eine leichte Abweichung des als Summe in der Spalte „Insgesamt“ ausgewiesenen Wertes gegenüber der rechnerischen Aufsum- mierung der gerundeten Zahlen über die Zeile hinweg ergeben kann. Alle Werte unter 3 werden aus Gründen des Datenschutzes nicht ausgewiesen. Die Lesart ist parallel auf die Darstellung 10 anzuwenden. Absolute und relative Zahlen In Darstellung 9 werden ‚absolute‘ Zahlen dargestellt; in Darstellung 10 ’relative‘ Zahlen. Von absoluten Zahlen spricht man, wenn eine Zahl unabhängig von anderen Zahlengrössen dargestellt wird. Der Begriff absolute Häufigkeit (oder: absolute Zahlen) ist gleichbedeutend mit dem umgangssprachlichen Begriff Anzahl. Kennt man nur die absoluten Zahlen, ist es häufig schwierig einzuschätzen, ob die Zahl hoch, niedrig oder im Durchschnitt ist. Aus diesem Grund gibt es noch den Begriff der relativen Häufigkeit (oder: der relativen Zahlen). Bei der relativen Häufigkeit bezieht man die absoluten Zahlen auf eine Gesamtzahl. In Darstellung 10 ist die Gesamtzahl (oder: Bezugsgröße) 100 Kinder und Jugendliche. Die relativen Zahlen in dieser Tabelle zeigen also, wieviele Minderjährige pro 100 Kinder und Jugendliche eine Hilfe zur Erziehung in Anspruch nehmen.

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 21 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Darstellung 9: Übersicht zu den Indikatoren zu den Hilfen zur Erziehung im Landkreis Augsburg im Jahresmittel 2017 – 2019 nach Gemeinden (absolute Zahlen)

Erziehungs- Erziehung Vollzeit- Heim- Gemeinde beistand- SPFH in Tages- Insgesamt pflege erziehung schaften gruppen

Adelsried * 10 * 5 * 17

Allmannshofen * * 3 * * 5

Altenmünster * * * * * 5

Aystetten * 6 * * 4 16

Biberbach 4 7 3 3 * 16

Bobingen 24 29 7 15 8 83

Bonstetten * * * * * 5

Diedorf 18 15 3 14 9 58

Dinkelscherben 5 6 3 6 9 30

Ehingen 3 * * * * 8

Ellgau * 5 * * * 6

Emersacker * 9 * * * 14

Fischach 6 21 4 10 * 43

Gablingen 4 11 7 3 4 28

Gersthofen 36 56 8 21 15 137

Gessertshausen 5 11 4 3 7 31

Graben * * 3 7 * 12

Großaitingen 6 10 * * * 19

Heretsried * 4 * * * 6

Hiltenfingen * * * * * 3

Horgau * * * 4 * 9

Kleinaitingen * * * * * 4

Klosterlechfeld * 7 * * 3 15

22 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Erziehungs- Erziehung Vollzeit- Heim- Gemeinde beistand- SPFH in Tages- Insgesamt pflege erziehung schaften gruppen

Königsbrunn 28 50 16 31 18 143

Kühlenthal * * * * * *

Kutzenhausen * * * * * 7

Langenneufnach * 3 * 5 * 12

Langerringen 4 6 3 * * 16

Langweid am Lech 12 22 7 9 11 62

Meitingen 25 27 12 17 10 91

Mickhausen * 5 * * * 7

Mittelneufnach * 3 * * * 4

Neusäß 23 34 6 17 13 92

Nordendorf * 10 3 * * 17

Oberottmarshausen * 7 * * * 12

Scherstetten * 4 * * * 9

Schwabmünchen 15 16 6 10 9 57

Stadtbergen 15 28 12 15 9 79

Thierhaupten 8 9 * * 6 27

Untermeitingen 11 9 * 5 6 33

Ustersbach * 1 * 4 * 10

Walkertshofen * 12 * * * 15

Wehringen 3 6 * * 3 14

Welden 5 13 * 5 * 26

Westendorf * 4 * * 4 13

Zusmarshausen 7 9 * 3 * 20

Landkreis 297 500 133 235 172 1.337 Augsburg

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 23 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Darstellung 10: Übersicht zu den Indikatoren zu den Hilfen zur Erziehung im Landkreis Augsburg im Jahresmittel 2017 – 2019 nach Gemeinden (relative Zahlen)

Erziehungs- Erziehung in Vollzeit- Heim- Gemeinde beistand- SPFH Tages- Insgesamt pflege erziehung schaften gruppen

Adelsried * 2,4 * 1,1 * 4,0

Allmannshofen * * 3,5 * * 5,2

Altenmünster * * * * * 0,7

Aystetten * 1,2 * * 0,6 3,5

Biberbach 0,6 1,1 0,9 0,4 * 2,9

Bobingen 0,8 1,0 0,5 0,5 0,2 2,9

Bonstetten * * * * * 1,8

Diedorf 1,0 0,8 0,3 0,7 0,4 3,2

Dinkelscherben 0,5 0,5 0,6 0,6 0,7 2,8

Ehingen 1,5 * * * * 4,6

Ellgau * 2,1 * * * 2,8

Emersacker * 3,2 * * * 5,0

Fischach 0,6 2,3 1,0 1,1 * 5,2

Gablingen 0,5 1,4 2,0 0,4 0,4 4,6

Gersthofen 2,3 1,4 0,4 0,5 0,3 5,0

Gessertshausen 0,7 1,4 1,1 0,4 0,8 4,6

Graben * * 0,7 0,8 * 1,8

Großaitingen 0,6 1,1 * * * 2,2

Heretsried * 2,2 * * * 3,5

Hiltenfingen * * * * * 0,9

Horgau * * * 0,9 * 2,1

Kleinaitingen * * * * * 1,6

Klosterlechfeld * 1,4 * * 0,5 3,1

24 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Erziehungs- Erziehung in Vollzeit- Heim- Gemeinde beistand- SPFH Tages- Insgesamt pflege erziehung schaften gruppen

Königsbrunn 0,6 1,1 0,7 0,7 0,3 3,4

Kühlenthal * * * * * *

Kutzenhausen * * * * * 2,0

Langenneufnach * 1,0 * 1,4 * 4,1

Langerringen 0,5 0,8 0,9 * * 2,7

Langweid am Lech 0,8 1,4 1,0 0,6 0,6 4,4

Meitingen 1,2 1,3 1,2 0,8 0,4 4,8

Mickhausen * 1,6 * * * 2,6

Mittelneufnach * 1,7 * * * 2,3

Neusäß * 0,9 0,3 0,5 0,3 2,6

Nordendorf * 2,0 1,5 0,0 * 4,2

Oberottmarshausen * 2,1 * * * 3,4

Scherstetten 0,9 2,1 * * * 4,9

Schwabmünchen 0,6 0,6 0,5 0,4 0,3 2,4

Stadtbergen 0,6 1,1 1,0 0,6 0,3 3,5

Thierhaupten 1,0 1,2 * * 0,7 3,5

Untermeitingen 0,9 0,7 0,3 * 0,4 2,7

Ustersbach * 0,5 * 1,6 * 4,9

Walkertshofen * 5,9 * * * 7,5

Wehringen 0,5 1,2 * * 0,5 2,8

Welden 0,7 2,0 * 0,8 * 4,2

Westendorf * 1,3 * * 1,2 4,3

Zusmarshausen 0,7 0,8 * 0,3 * 1,8

Landkreis Augsburg 0,66 1,11 0,61 0,52 0,33 3,24

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 25 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Inanspruchnahme von Hilfen zur Erziehung Darstellung 11: Zahl der Hilfen zur Erziehung je 100 Minderjährige, im Jahresmittel 2017 – 2019 je 100 Minderjährige, 2017 - 2019 < 2,5 % (12) Ellgau 6 < 3,0 % (9) Allmannshofen 2,8 5 < 3,5 % (6) Nordendorf 5,2 < 4,0 % (2) Ehingen 17 >= 4,0 % (17) 8 4,2 4,6 Westendorf Thierhaupten Kühlenthal 13 27 * 4,3 3,5 * Meitingen Biberbach 91 4,8 Heretsried 16 Emersacker 6 2,9 Langweid a.Lech 14 3,5 62 5,0 4,4 Altenmünster Bonstetten Gablingen 5 Welden 5 28 0,7 26 4,6 1,8 Gersthofen 4,2 Aystetten 137 Adelsried 16 5,0 Zusmarshausen Horgau 17 3,5 20 9 4,0 Neusäß 1,8 2,1 92 Kutzenhausen 2,6 Gemeindenamen: 7 Stadtbergen - Hilfen insgesamt Dinkelscherben 2,0 Diedorf 79 - Hilfen je 100 30 58 3,5 Ustersbach Minderjährige 2,8 3,2 10 Gessertshausen 4,9 31 Bobingen Fischach 4,6 83 Königsbrunn Langenneufnach 43 2,9 143 12 5,2 Wehringen 3,4 4,1 Großaitingen 14 Oberottmarshausen Mickhausen 19 2,8 12 7 Walkertshofen 2,2 3,4 15 2,6 Graben Kleinaitingen Schwabmünchen 7,5 12 4 57 Scherstetten 1,8 1,6 2,4 Mittelneufnach 9 Untermeitingen 4 4,9 33 Hiltenfingen 2,3 2,7 Klosterlechfeld 3 15 0,9 3,1 Landkreis insgesamt: Langerringen Bayern: - 1.337 Hilfen insgesamt 16 - 3,60 Hilfen je 100 - 3,2 Hilfen je 100 2,7 Minderjährige Minderjährige 2017 - 2019

*) Werte unter 3 dürfen aus Datenschutzgründen nicht ausgewiesen werden. SAGS 2020 Gemeinden mit Werten, die sehr knapp unterhalb einer Klassengrenzen liegen, weisen zum Teil aufgrund der Rundung Werte auf, die entsprechend der Legende eigentlich der höheren farbigen Kategorie bzw. Klasse zuzuordnen wären. Die Einfärbung in den Karten entspricht immer den tatsächlichen, ungerundeten Werten.

26 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

LEISTUNGEN NACH § 35A SGB VIII Kinder und Jugendliche, die nach fachlicher Begutachtung länger als sechs Monate in ihrer seelischen Gesundheit von der Altersnorm abweichen und deren Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft beeinträchtigt ist bzw. eine solche Beeinträchtigung zu erwarten ist, haben Anspruch auf Eingliederungshilfe. Diese wird in den unterschiedlichsten Formen gewährt, z. B. durch Schulbegleitung, teilstationäre Betreuung in einer Tagesstätte, Vollzeitpflege oder Heimunterbringung. Eingliederungshilfen für seelisch Behinderte richten sich in der Praxis mitunter an andere Zielgruppen als die, die üblicherweise Leistungen des Amtes für Jugend und Familie in Anspruch nehmen. Aufgrund ihrer soziokulturellen Lebensbedingungen sind die Eltern von betroffenen Kindern größtenteils in der Lage, aktiv auf das Amt für Jugend und Familie zuzukommen und Unterstützung zu fordern. Dies reicht bis hin zur Selbstorganisation der Hilfe. Weiterhin beeinflusst die Verweisungspraxis von Schulen, Therapeutinnen und Therapeuten oder anderen Anbietern im Bereich der Eingliederungshilfe die Inanspruchnahme der Hilfe. Dies trifft vor allem auch für Ärztinnen und Ärzte zu. Gerade im Bereich der verschiedenen Autismusformen ist eine Zunahme der Diagnosen spürbar. Hier sind vor allem männliche Kinder und Jugendliche betroffen. Die Inanspruchnahme von Leistungen nach dem § 35a SGB VIII ist teilweise bereits in die Indikatoren der Sozialraumanalyse integriert. Stationäre Unterbringungen in der Folge einer Hilfe nach § 35a SGB VIII werden im Indikator 1.5 Heimerziehung inkludiert; teilstationäre Hilfen werden als Hilfen in einer Tagesgruppe aufgeführt. Der zahlenmäßig dominierende Anteil der ambulanten Hilfen wird seit der 6. Fortschreibung abgebildet. Die Darstellung 13 zeigt die Entwicklung der Werte über die Zeit.

Darstellung 12: Entwicklung der Inanspruchnahme von Hilfen nach § 35a SGB VIII (Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche)

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 27 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Darstellung 13: Kosten für Jugendhilfeleistungen in den einzelnen Gemeinden im Jahresmittel Ausgaben für Jugendhilfe 2017 – 2019 je Minderjährigem5 je 100 Minderjährige 2017 - 2019 < 200 € (12) < 250 € (2) < 300 € (7) Allmannshofen Ellgau 350 < 350 € (6) Nordendorf104 >= 350 € (19) Ehingen 220 408 Westendorf Thierhaupten Kühlenthal 1.062 440 121 Meitingen Biberbach 385 Heretsried 189 Emersacker 184 Langweid am Lech 1.048 514 Altenmünster Bonstetten Gablingen 168 Welden 332 483 296 Gersthofen Aystetten 367 Adelsried 536 Zusmarshausen Horgau 254 121 142 Neusäß 262 Kutzenhausen 329 Stadtbergen Dinkelscherben Diedorf 338 Gemeindenamen: 423 392 - Kosten für Jugendhilfe Ustersbach 2017 - 2019 365 Gessertshausen 586 Bobingen Fischach 289 Königsbrunn Langenneufnach 332 348 627 Wehringen 452 Oberottmarshausen Mickhausen Großaitingen 174 393 Walkertshofen 143 299 Graben Kleinaitingen Schwabmünchen 268 170 Scherstetten 314 782 Mittelneufnach Untermeitingen 48 293 Hiltenfingen Klosterlechfeld 160 502 Langerringen Landkreis insgesamt: 201 - 341 € je Minderjährigen

SAGS 2017

5 Ohne Kosten für die Unterbringung unbegleiteter minderjähriger Ausländerinnen und Ausländer

28 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

INDIKATOR 2: JUGENDKRIMINALITÄT

INDIKATOR 2.1: JUGENDHILFE IM STRAFVERFAHREN (JUGENDKRIMINALITÄT)

Die Zahl der Straftaten junger Menschen ist ein Indikator für die Identifizierung eines sozialen Brennpunktes. Besonders die Altersgruppe der 14- bis unter 21-Jährigen weist eine im Vergleich zu anderen Altersgruppen überdurchschnittlich hohe Registrierung von Tatverdächtigen auf. Rund Dreiviertel dieser Tatverdächtigen sind männlich6. Für die Darstellung dieses Indikators im Rahmen der Sozialraumanalyse steht weiterhin eine Auswertung der polizeilichen Kriminalstatistik der Tatverdächtigen in Bayern zur Verfügung. Diese wurde für alle Gemeinden des Landkreises Augsburg ausgewertet; valide, vergleichbare Daten liegen auf bayerischer Ebene vor. Gezählt wird jeweils nicht der Tatort, sondern der Hauptwohnsitz des/der Tatverdächtigen. Es wurde ein Durchschnitt über alle in den Jahren 2017 – 2019 ermittelten Tatverdächtigen zu Grunde gelegt (vgl. Darstellung 14). ! Im Vergleich zu Gesamtbayern weist der Landkreis Augsburg hier weiterhin eine niedrigere Quote auf. Während in Bayern in den Jahren 2017 – 2019 5,9 Tatverdächtige je 100 junge Menschen im Alter von 14 bis unter 21 Jahren ermittelt wurden, waren es im Landkreis Augsburg 4,8. Der höchste relative Wert findet sich in der Gemeinde Kleinaitingen (11,6 Tatverdächtige je 100 Jugendliche und Heranwachsende). Die höchste Zahl an Tatverdächtigen wurde in der Stadt Königsbrunn verzeichnet (126 Tatverdächtige zwischen 14 und unter 21 Jahren). Die nachfolgende Übersicht gibt die Fälle der Jugendhilfe im Strafverfahren für die Gemeindegrößen- klassen im Vergleich zum Landkreis Augsburg und Bayern wieder. Sie stellt zudem die Zahlen von 2017 – 2019 den Durchschnittswerten der Vorjahre gegenüber. Insgesamt zeigen sich in den aktuellen Werten verschiedene Veränderungen im Vergleich zu vorangegangenen Jahren. Der höchste Anstieg wurde in den mittleren Gemeinden verzeichnet, wodurch aktuell wieder ein deutliches Stadt-Land-Gefälle ersichtlich wird. Allerdings unterscheidet sich die Entwicklung im Landkreis Augsburg deutlich von der gesamtbayerischen. Während in Bayern die Werte um fast 20 Prozent angestiegen sind, liegt der Anstieg im Landkreis Augsburg lediglich bei 8 Prozent. So sind aktuell auch alle berechneten Quoten niedriger als der bayerische Vergleichswert7.

6 Vgl. Polizeiliche Kriminalstatistik | Freistaat Bayern 2019. Der Wert ist in dieser Größenordnung seit langer Zeit gültig. Allerdings nahm die Zahl der weiblichen tatverdächtigen Jugendlichen im Jahr 2019 deutlich zu. 7 Ein Teil des Anstiegs, gerade beim bayerischen Wert, ist dadurch zu erklären, dass in der vorangegangenen Sozialraumanalyse Delikte gegen das Aufenthalts-, Asyl- und das Freizügigkeitsgesetz/EU nicht berücksichtigt worden waren.

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 29 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Darstellung 14: Tatverdächtige nach Gemeindegrößenklassen je 100 Jugendliche zwischen 14 und unter 21 Jahren – Zeitreihe in Jahresmitteln

Kleine Mittlere Große Landkreis Indikator 2.1 Städte Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Augsburg

Tatverdächtige 4,2 4,3 4,4 5,4 4,80 5,94 2017 – 2019

Tatverdächtige 4,1 3,2 4,2 5,2 4,45 4,97 2014 – 2016

Tatverdächtige 4,2 4,7 4,9 6,0 5,27 6,00 2011 – 2013

Tatverdächtige 4,4 4,8 5,6 6,8 5,80 5,76 2008 – 2010

Tatverdächtige 4,5 5,2 6,2 6,9 6,09 5,95 2005 – 2007

Tatverdächtige 6,1 5,9 5,0 7,0 6,20 6,52 2002 – 2004

Tatverdächtige 4,4 5,3 5,8 7,2 6,18 7,20 1999 – 2001

Tatverdächtige 4,1 5,4 5,6 6,9 6,01 7,09 1996 – 1998

Vergleich 17/19 mit 14/16 101 % 135 % 103 % 104 % 108 % 119 % (14/16 = 100 %)

Vergleich 17/19 mit 11/13 100 % 92 % 89 % 90 % 91 % 99 % (11/13 = 100 %)

Vergleich 17/19 mit 08/10 94 % 90 % 79 % 79 % 83 % 103 % (08/10 = 100 %)

Vergleich 17/19 mit 05/07 92 % 82 % 71 % 78 % 79 % 100 % (05/07 = 100 %)

Vergleich 17/19 mit 02/04 68 % 73 % 87 % 77 % 77 % 91 % (02/04 = 100 %)

Vergleich 17/19 mit 99/01 95 % 81 % 75 % 74 % 78 % 82 % (99/01 = 100 %)

Vergleich 17/19 mit 96/98 101 % 80 % 78 % 78 % 80 % 84 % (96/98 = 100 %)

30 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Darstellung 15: Entwicklung der Fälle der Jugendhilfe im Strafverfahren im Landkreis Augsburg (2000 – 2019)

Darstellung 16: Delikte der Jugendgerichtshilfefälle 2017 – 2019 im Landkreis Augsburg

Datenbasis: Jahresbericht Amt für Jugend und Familie 2019

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 31 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Darstellung 17: Mittlere Zahl der tatverdächtigen Jugendlichen je 100 Jugendliche zwischen 14 und unter 21 Jahren im Jahresmittel 2017 – 2019

*) Werte unter 3 dürfen aus Datenschutzgründen nicht ausgewiesen werden.

32 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

INDIKATOR 2.2: MELDUNGEN STRAFUNMÜNDIGER (MSU)

Straftaten von unter 14-Jährigen werden als sogenannte „Meldungen Strafunmündiger“ registriert. Die polizeiliche Meldung wird meist an das Amt für Jugend und Familie weitergeleitet, das nach Prüfung des konkreten Einzelfalles über das weitere Verfahren entscheidet. Die Interventionen haben dabei zum Ziel, späteren Entwicklungsgefährdungen bei Jugendlichen und Heranwachsenden vorzubeugen. Sie haben keinen Straf- oder Strafersatzcharakter. Bei Meldungen Strafunmündiger handelt es sich in der Regel um die Altersspanne von Kindern ab acht Jahren (bei Kindern unter acht Jahren treten fast keine Meldungen auf) bis zu 13 Jahren, wobei entwicklungsbedingt die älteren Kinder häufiger vertreten sind als jüngere Kinder. Berücksichtigt wurden hier die tatsächlich vorhandenen Meldungen nach einer Auswertung der polizeilichen Kriminalstatistik auf der Ebene der Gemeinden des Landkreises Augsburg. ! Im Vergleich zu Bayern (1,3 Meldungen je 100 Kinder) liegt die Quote für den Landkreis Augsburg bei den Meldungen Strafunmündiger mit 0,9 Kindern um mehr als 30 Prozent niedriger. Dabei sind die Werte in Bayern nach einem kurzfristigen Rückgang aktuell wieder auf das Niveau im Jahresdurchschnitt 2011 – 2013 angestiegen. Auch im Landkreis Augsburg sind höhere Werte zu verzeichnen, jedoch fiel der Anstieg deutlich geringer aus. Auf Clusterebene wird ein Gefälle zwischen den Städten auf der einen Seite und den anderen Gemeindegrößenklassen deutlich. Die Werte der Städte liegen dabei jedoch auch weiterhin unter dem bayerischen Vergleichswert, allerdings ist hier auch der höchste Anstieg zu verzeichnen. Die höchste absolute Zahl an Strafunmündigen ist in der Stadt Königsbrunn zu finden (23 Strafmündi- ge zwischen 8 und unter 14 Jahren im Durchschnitt der Jahre 2017 – 2019). Auch und gerade bei diesem Indikator ist wiederum auf das Problem kleiner Fallzahlen zu verweisen. So ergeben in kleinen Gemeinden bereits zwei Fälle „relativ“ hohe Quoten. Insgesamt bleiben die Quoten im Allgemeinen unter 2 Prozent. Viele Gemeinden liegen bei den Meldungen Strafunmündiger unter der Darstellungsgrenze von drei Kindern. Die höchste Quote wird für Heretsried ausgewiesen, basiert jedoch auf lediglich drei betroffenen Kindern (vgl. Darstellung 20). Die Darstellung 19 zeigt die Entwicklung der Werte seit dem Jahr 2000 in absoluten und relativen Fallzahlen. Insgesamt ist die Entwicklung positiv, also rückläufig, wenn auch immer wieder kleinere Schwankungen dokumentiert sind. Seit 2017 steigen die Fallzahlen jedoch wieder leicht an. Wie bereits in der vorangegangenen Analyse gruppieren sich vor allem im nördlichen und westlichen Bereich um die Stadt Augsburg herum höhere Werte an Meldungen Strafunmündiger. Zahlreiche Gemeinden liegen hier auf dem Niveau des bayerischen Wertes (1,3 Meldungen je 100 Kinder).

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 33 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Darstellung 18: Meldungen Strafunmündiger nach Gemeindegrößenklassen je 100 Kinder zwischen acht und unter 14 Jahren – Zeitreihe in Jahresmitteln

Kleine Mittlere Große Landkreis Indikator 2.2 Städte Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Augsburg

Meldungen Straf- 0,6 0,6 0,6 1,2 0,88 1,34 unmündiger 2017 – 2019

Meldungen Strafun- 0,6 0,5 0,7 1,0 0,78 0,83 mündiger 2014 – 2016

Meldungen Strafun- 1,0 1,3 1,4 1,7 1,49 1,35 mündiger 2011 – 2013

Meldungen Strafun- 1,2 1,4 1,5 2,1 1,72 1,54 mündiger 2008 – 2010

Meldungen Strafun- 0,9 1,0 1,1 1,8 1,39 1,40 mündiger 2005 – 2007

Meldungen Strafun- 0,8 1,4 1,3 2,3 1,71 1,53 mündiger 2002 – 2004

Meldungen Strafun- 1,1 1,4 2,2 2,3 1,91 1,71 mündiger 1999 – 2001

Meldungen Strafun- 1,2 1,5 2,1 1,9 1,79 1,74 mündiger 1998

Vergleich 17/19 mit 14/16 101 % 113 % 92 % 120 % 112 % 162 % (14/16 = 100 %)

Vergleich 17/19 mit 11/13 60 % 46 % 42 % 68 % 59 % 100 % (11/13 = 100 %)

Vergleich 17/19 mit 08/10 50 % 44 % 42 % 56 % 51 % 87 % (08/10 = 100 %)

Vergleich 17/19 mit 05/07 69 % 58 % 55 % 64 % 63 % 96 % (05/07 = 100 %)

Vergleich 17/19 mit 02/04 74 % 42 % 47 % 53 % 51 % 88 % (02/04 = 100 %)

Vergleich 17/19 mit 99/01 58 % 42 % 28 % 52 % 46 % 78 % (99/01 = 100 %)

Vergleich 17/19 mit 98 (98 53 % 40 % 29 % 61 % 49 % 77 % = 100 %)

34 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Darstellung 19: Entwicklung der Meldungen Strafunmündiger in Jahreswerten 2000 – 2019

Fälle je 100 Kinder (8-13 J.)

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 35 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Darstellung 20: Mittlere Zahl der Meldungen Strafunmündiger je 100 Kinder von 8 bis unter 14 Jahren im Landkreis Augsburg im Jahresmittel 2017 – 2019

* Werte unter 3 dürfen aus datenschutztechnischen Gründen nicht dargestellt werden.

36 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

INDIKATOR 3: SCHEIDUNGEN

Die Scheidung der Eltern ist für Kinder und Jugendliche in aller Regel mit einschneidenden Verän- derungen in ihrem sozialen Umfeld verbunden. Starke emotionale Belastungen und häufig auch die Einbeziehung in die Konflikte der Eltern wirken sich zumeist in hohem Maße auf die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen aus8. Zwar ist keine direkter Ursache-Wirkung-Zusammenhang zwischen der Scheidung der Eltern und sozial auffälligem Verhalten von Kindern und Jugendlichen nachzuweisen, doch zeigen die Statistiken des Amtes für Jugend und Familie, dass ein großer Teil der Hilfen zur Er- ziehung Kindern und Jugendlichen gewährt wird, die von Trennung und Scheidung der Eltern betroffen sind. Diese Zusammenhänge treffen sicherlich auch auf Kinder zu, die von dauerhafter Trennung ihrer (verheirateten oder nicht verheirateten) Eltern betroffen sind. Die Zahl dieser Trennungen wird statistisch jedoch nicht erfasst und kann hier deshalb auch nicht ausgewiesen werden.

Darstellung 21: Entwicklung der Wahrscheinlichkeit in Prozent für Minderjährige in Bayern in einem Kalenderjahr zum Scheidungskind zu werden, 1980 – 2019

Quelle: SAGS 2020, nach Daten des Bayerischen Statistischen Landesamtes

! Im Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2019 waren im Landkreis Augsburg 372 Kinder und Jugendliche von einer Scheidung der Eltern betroffen. Dies ergibt im Schnitt 0,83 Kinder pro 100 Minderjährige. ! Damit liegt die Quote des Landkreises auf dem Niveau des bayerischen Durchschnitts von 0,82.

8 Vgl. z. B. Klein, M., Die Bedeutung von Trennung und Scheidung für die Bindung des Kindes, Frankfurt am Main 2010.

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 37 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Minderjährige waren in den Jahren 2017 bis 2019 über alle Gemeindegrößenklassen hinweg relativ gleichmäßig von der Scheidung ihrer Eltern betroffen. Hier dokumentiert die Entwicklung der Werte über die Zeit eine Veränderung der Gesamtsituation. Das in den ersten Fortschreibungen der Sozialraumanalyse sichtbare Gefälle zwischen den Gemeindegrößenklassen hat sich im Verlauf der Zeit weitgehend nivelliert. Für die Städte wird nach wie vor eine etwas höhere Betroffenheit ausgewiesen. Insgesamt ist über alle Gemeindegrößenklassen, wie auch für Bayern, ein Rückgang der Betroffenheit je 100 Minderjährige dokumentiert. Der geringste Rückgang ist dabei in den kleinen Gemeinden verzeichnet. Der detailliertere Vergleich der Werte zeigt die kontinuierlichen Schwankungen, wobei das Niveau der Zahl der von Scheidung der Eltern betroffenen Minderjährigen in den frühen Sozialraumanalysen wiederum etwas höher lag (vgl. Darstellung 23). In Darstellung 23 ist die Entwicklung für den Gesamtlandkreis anschaulich gemacht Darstellung 24 zeigt die Betroffenheitsquoten für die einzelnen Gemeinden im Landkreis Augsburg im Durchschnitt der Jahre 2017 – 2019.  Die höchste absolute Zahl der von Scheidung der Eltern betroffenen Kinder findet sich in der Stadt Königsbrunn (47 von Scheidung der Eltern betroffenen Kinder und Jugendlichen).  Insgesamt streuen die Werte über den gesamten Landkreis relativ breit; in 20 Gemeinden waren weniger als drei Kinder von der Scheidung ihrer Eltern betroffen, während in 19 Gemeinden des Landkreises die Werte zum Teil deutlich über dem bayerischen Vergleichswert (0,82 Betroffene je 100 Minderjährige) ausgewiesen werden.  Den höchsten Wert weist dabei die Gemeinde Fischach auf (1,4 Betroffene je 100 Minderjährige). Die abschließende Übersicht gibt die Betroffenheitsquoten für die Gemeindegrößenklassen im Vergleich zum Landkreis sowie die Vergleichszahlen der sieben vorhergehenden Erhebungen wieder.

38 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Darstellung 22: Betroffenheitsquoten von Scheidung nach Gemeindegrößenklassen je 100 Kinder bzw. Jugendliche unter 18 Jahren – Zeitreihe in Jahresmitteln

Kleine Mittlere Große Landkreis Indikator 3 Städte Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Augsburg

Scheidungen 0,8 0,7 0,8 0,9 0,83 0,82 2017 – 2019

Scheidungen 0,9 0,9 1,1 1,0 0,99 0,90 2015 – 2016

Scheidungen 0,6 0,7 1,1 0,9 0,84 0,98 2011 – 2013

Scheidungen 0,5 0,7 0,8 0,9 0,79 1,01 2008 – 2010

Scheidungen 0,6 0,9 0,8 0,9 0,86 0,99 2005 – 2007

Scheidungen 0,7 0,9 0,8 1,0 0,90 1,04 2002 – 2004

Scheidungen 0,8 0,8 1,0 1,0 0,96 0,93 1999 – 2001

Scheidungen 0,7 0,9 0,9 1,1 0,98 0,92 1997 – 1998

Vergleich 17/19 mit 15/16 90 % 77 % 78 % 89 % 83 % 90 % (15/16 = 100 %)

Vergleich 17/19 mit 11/13 134 % 99 % 76 % 106 % 99 % 84 % (11/13 = 100 %)

Vergleich 17/19 mit 08/10 153 % 90 % 100 % 107 % 105 % 81 % (08/10 = 100 %)

Vergleich 17/19 mit 05/07 126 % 72 % 108 % 100 % 96 % 83 % (05/07 = 100 %)

Vergleich 17/19 mit 02/04 105 % 72 % 102 % 96 % 92 % 79 % (02/04 = 100 %)

Vergleich 17/19 mit 99/01 101 % 81 % 79 % 89 % 86 % 88 % (99/01 = 100 %)

Vergleich 17/19 mit 97/98 104 % 78 % 92 % 83 % 85 % 89 % (97/98 = 100 %)

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 39 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

DarstellungEntwicklung 23: Entwicklung der Betroffenheit der von Scheidung von Trennung betroffenen und Scheidung Minderjährigen in Jahreswerten Landkreis Augsburg2003 – 201 20029 – 2019

500 1,2

450 1,0 400

350 0,8 300

250 0,6

200 0,4 150

100 0,2 50

0 0,0 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Fälle, absolut 453 448 468 406 364 299 368 384 342 357 342 * 419 442 403 365 347 Je 100 Minderjährige 0,91 0,9 0,94 0,84 0,76 0,68 0,83 0,89 0,78 0,83 0,81 0,98 1,01 0,92 0,83 0,77

* Der Wert der von Scheidung betroffenen Minderjährigen wurde im Jahr 2014 nicht erhoben.

40 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Darstellung 24: Mittlere Zahl der von Scheidung betroffenen Kinder und Jugendlichen je 100 Zahl der von Scheidungen betroffenen Kinder und Minderjährige im Jahresmittel 2017 – 2019 Jugendl. je 100 Minderj., Jahresmittel 2017-2019 < 0,45 (9) Ellgau * < 0,65 (7) Allmannshofen * * < 0,85 (14) Nordendorf * < 1,05 (11) Ehingen 5 >= 1,05 (5) * 1,03 * Westendorf Thierhaupten Kühlenthal 3 6 * 0,84 0,71 * Meitingen Biberbach 19 0,90 Heretsried 3 Emersacker * 0,42 Langweid a.Lech * * 13 * 0,83 Altenmünster Bonstetten Gablingen 8 Welden 3 6 1,07 3 0,70 0,93 Gersthofen 0,45 Aystetten 36 Adelsried 3 0,90 Zusmarshausen Horgau 3 0,52 7 * 0,79 Neusäß 0,65 * 38 Kutzenhausen 1,03 Gemeindenamen: 3 Stadtbergen - Betroffene, insgesamt Dinkelscherben 0,76 Diedorf 22 - Betroffene je 100 7 14 0,84 Ustersbach Minderjährige 0,61 0,78 * Gessertshausen * 3 Bobingen Fischach 0,39 24 Königsbrunn Langenneufnach 13 0,78 47 4 1,37 Wehringen 1,01 1,10 * Oberottmarshausen Mickhausen Großaitingen 5 * 3 Walkertshofen * 0,95 * 0,58 * Graben Kleinaitingen Schwabmünchen * 5 * 24 Scherstetten 0,62 * 0,93 Mittelneufnach * Untermeitingen * * 14 Hiltenfingen * 1,11 Klosterlechfeld * * * Landkreis insgesamt: * Langerringen - 372 Betroffene Bayern: 5 - 0,83 Betroffene je 100 - 0,82 Betroffene je 100 0,64 Minderjährige Minderjährige

*) Werte unter 3 dürfen aus Datenschutzgründen nicht ausgewiesen werden. * Werte unter 3 werden aus datenschutztechnischen Gründen nicht dargestellt. SAGS 2017

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 41 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

INDIKATOR 4: ZAHL DER ALLEINERZOGENEN MINDERJÄHRIGEN

Die Anforderung, Erziehung von Kindern und Jugendlichen mit Erwerbstätigkeit in Einklang zu bringen, wird immer wieder als besonders schwierig dargestellt und hat auch Auswirkungen auf die Entwick- lung von Kindern und Jugendlichen9. Der Anteil der Minderjährigen, die mit einem alleinerziehenden Elternteil aufwachsen, hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Die Entwicklung lässt sich aus den nachfolgenden Darstellungen ablesen. Zuletzt ist der Anteil der Minderjährigen, die bei verheirateten Eltern aufwachsen, wieder leicht angestiegen. In Darstellung 25 wird zunächst die Entwicklung der Familienverhältnisse seit 1985 aufgezeigt. Deutlich wird hier, dass nach einer klaren Zunahme in diesem Zeitraum mittlerweile in rund einem Fünftel der Familien ein Elternteil allein die Verantwortung für die Erziehung trägt. Aus der Sicht der Minderjährigen stellt sich diese Situation noch etwas anders dar, wie in Darstellung 26 zu sehen ist: Da Alleinerziehende in der Regel weniger Kinder haben als Ehepaare, lebt inzwischen rund jedes sechste Kind bei einem alleinerziehenden Elternteil.  Aus beiden Darstellungen und auch unterschiedlichen Perspektiven wird deutlich, dass der Anteil der Familien mit einem alleinerziehenden Elternteil seit Mitte der achtziger Jahre über längere Zeit angestiegen ist. Ab etwa Mitte der 00er Jahre ist dieser Anteil stabil – in den letzten Jahren sogar leicht rückläufig.  Der Anteil der Kinder, die bei einem alleinerziehenden Elternteil aufwachsen, entwickelt sich ähnlich.

9 Vgl. dazu Jaufmann, D., Rindsfüßer, Chr., Gruber, S., „Ursachen- und Kostenstrukturanalyse der Jugend- hilfeausgaben. Eine vergleichende Analyse der Landkreise Miesbach, Rosenheim und Bad Tölz-Wolfratshausen für die Jahre 2001-2018“, unveröffentlichte Berichte, Oktober 2019.

42 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Darstellung 25: Entwicklung der Familienverhältnisse in Bayern in Prozent und absolut (in Tausend) 1985 – 2018*

100% 5% 6% 6% 12% 7% 8% 8% 9% 8% 12% 13% 14% 16% 18% 15% 17% 16% 17% 17% 17% 15% 80% 16%

60%

88% 88% 87% 86% 84% 82% 40% 80% 78% 78% 76% 75% 75% 75% 76%

20%

0% 1985 1988 1991 1994 1997 2000 2003 2006 2009 2012 2014 2016 2017 2018 Nichteheliche Lebens- gemeinschaften mit * * * * * * 75 75 81 83 96 101 112 103 ledigen Kindern unter 18 Jahren i.T. Allein Erziehende mit ledigen Kindern 181 179 169 191 223 251 208 230 213 219 221 220 209 195 unter 18 Jahren i.T. Ehepaare mit Kindern unter 18 1.327 1.281 1.166 1.176 1.186 1.158 1.118 1.071 1.011 979 958 972 971 966 Jahren i.T. Nichteheliche Lebensgemeinschaften mit ledigen Kindern unter 18 Jahren Allein Erziehende mit ledigen Kindern unter 18 Jahren Ehepaare mit Kindern unter 18 Jahren *) Alleinerziehende bis 2000 inklusive nichteheliche Lebensgemeinschaften.

Darstellung 26: Entwicklung der Familienverhältnisse der Minderjährigen in Bayern in Prozent und absolut (in Tausend) 1985 – 2018*

*) Kinder bei Alleinerziehenden bis 2000 inklusive Kinder in nichtehelichen Lebensgemeinschaften. Quelle: Beide Darstellungen nach Daten des Bayerischen Statistischen Landesamtes

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 43 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Diese Veränderungen in den Bedingungen des Aufwachsens von Kindern und Jugendlichen implizieren auch für den Bereich der Hilfen zur Erziehung Veränderungen. Insgesamt lässt sich fest- stellen, dass der Anteil der Kinder mit alleinerziehenden Elternteilen an den Empfängerinnen und Empfängern von Hilfen deutlich höher liegt, als der Anteil der Kinder mit alleinerziehenden Elternteilen an allen Kindern in der Bevölkerung. Dies gilt sowohl für die ambulanten Hilfen wie auch für die Hilfen außerhalb des Elternhauses. Die amtliche Statistik in Bayern gibt mittlerweile auch Aufschluss über den Familienstand der Bezugs- personen. Ein Vergleich mit den Ergebnissen des Mikrozensus zeigt einen engen Zusammenhang sowohl bei ambulanten wie auch bei stationären Hilfen10. Die nachfolgende Darstellung 27 fasst verschiedene Erkenntnisse dazu zusammen:  Knapp 80 Prozent aller bayerischen Kinder leben mit verheirateten Eltern zusammen.  Weitere gut 7 Prozent leben zusammen mit Eltern, die in nichtehelicher Lebensge- meinschaft leben.  Knapp 13 Prozent aller Minderjährigen wachsen bei einem alleinerziehenden Elternteil auf. Die Familienverhältnisse von jungen Menschen, die im Jahr 2018 Hilfen zur Erziehung in Anspruch nahmen, sehen demgegenüber anders aus. Darstellung 27 differenziert dabei zwischen ambulanten Hilfen (nach §§ 28, 30, 31 SGB VIII) und stationären Hilfen (nach §§ 33, 34 SGB VIII). Dabei werden zwei Erkenntnisse deutlich:  Zum einen treten ausgeprägte Unterschiede zwischen den Familienverhältnissen aller bayerischen Minderjährigen und denjenigen der Empfängerinnen und Empfänger von Hilfen zur Erziehung auf. Diese konkretisieren sich vor allem in einem höheren Anteil alleinerziehender Elternteile, deren Kinder Hilfen zur Erziehung in Anspruch nehmen.  Zum anderen sind die Lebensverhältnisse der jungen Menschen auch nach der Hilfeform zu differenzieren: Der Anteil der Eltern, die zusammenleben, liegt bei den stationären Hilfeformen sichtbar niedriger. Auch ist für die stationären Hilfen ein erwartungsgemäß sehr hoher Anteil an unbekannten Familienverhältnissen zu verzeichnen. Zur Berücksichtigung der familiären Verhältnisse im Rahmen der Sozialraumanalyse besteht auf Land- kreisebene das Problem, dass kleinräumig entsprechende Daten nur anlässlich von Volkszählungen erhoben werden. Auswertungen der Mikrozensen sind auf Landkreisebene bisher nicht verfügbar und auf Grund der relativ geringen Fallzahlen dann wohl auch nicht hinreichend aussagekräftig. Es war demzufolge notwendig, Daten zu erheben, die eine qualifizierte Schätzung der Zahl der Kinder unter 18 Jahren, die bei einem alleinerziehenden Elternteil wohnen, er- möglichen. So wurde bei den Gemeinden (mit Sonderauswertungen mit Hilfe der Unter- stützung der jeweiligen Softwareanbieter zur Einwohnerverwaltung) die Zahl der Kinder erhoben, bei denen nur ein Elternteil unter derselben Adresse wohnt. Damit wird dem Anspruch der Sozialraumanalyse, statistische Daten kindbezogen darzustellen, Rechnung getragen. Ein Vergleich mit den Werten der Analysen, bei denen die Zahl der Alleinerziehenden zum Teil geschätzt werden musste, ist durch die Veränderung der Erhebungssystematik nur eingeschränkt möglich.

10 Vgl. Statistische Berichte des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung, KI3 - j/10: „Kinder- und Jugendhilfe in Bayern 2018“ und AI5, AVI2 - j/10: „Strukturdaten der Bevölkerung und Haushalte in Bayern 2018“, Teil I der Ergebnisse des Mikrozensus.

44 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

! In Bayern lebte laut dem Mikrozensus im Jahr 2018 ein Anteil von 20,5 Prozent der Minderjährigen bei Alleinerziehenden oder in Konstellationen aus nichtehelichen Lebensgemeinschaften (vgl. Darstellung 26). ! Auf Basis der vorgenommenen Erhebungen ergibt sich für den Landkreis Augsburg ein Wert von 18,8 Kindern unter 18 Jahren bei Alleinerziehenden je 100 Minderjährige ins- gesamt.

Darstellung 27: Vergleich der Familienverhältnisse der Empfängerinnen und Empfänger von Hilfen zur Erziehung 2018 in Bayern mit den Familienverhältnissen aller Minderjährigen in Bayern

Hilfeempfängerinnen und -empfänger in Bayern (beendete Hilfen und Hilfen am 31.12.2018)

100,0 4,6 0,4 90,0 13,7 80,0 30,7

70,0 1,8

60,0 15,9 50,0 37,9 40,0

30,0

20,0 38,0 10,0 43,5 13,6 0,0 ambulante Hilfen (§ 28, 30, 31) stationäre Hilfen (§ 33, 34) Unbekannt Eltern sind verstorben Elternteil mit neuer Partnerin/ neuem Partner Elternteil lebt allein Eltern leben zusammen

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 45 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Noch Darstellung 27: Alle Minderjährigen in Bayern

12,9

7,1

79,9

Eltern leben zusammen Elternteil lebt allein Eltern in nichtehelicher Lebensgemeinschaft

Quelle: Nach Daten des Bayerischen Statistischen Landesamtes

Bei den Erhebungen über die Einwohnermeldeämter der Gemeinden wurde erfragt, ob ein Kind bei einem oder zwei Sorgeberechtigten lebt (bzw. gemeldet ist). Bei einem Vergleich dieser regionalen Werte mit den Ergebnissen des Mikrozensus ist zu beachten, dass in der Gruppe von nicht ehelichen Lebensgemeinschaften sowohl leibliche Eltern als auch Patchwork-Familien enthalten sind. Bei der regionalen Erhebung werden nichtverheiratete, zusammenlebende leibliche Eltern nicht als alleinerziehende gezählt. Um für die Indexbildung einen rechnerischen Vergleich zu ermöglichen, wurde für den Bayernwert die Gruppe der Kinder bei nicht ehelichen Lebensgemeinschaften in voller Höhe berücksichtigt. ! Somit ergibt sich aktuell ein bayerischer Vergleichswert von 20,5 Alleinerzogenen je 100 Minderjährige. ! Die Betroffenheit im Landkreis Augsburg ist mit 18,8 Alleinerzogenen deutlich niedriger. Die nachfolgende Übersicht gibt die Anteile der Kinder unter 18 Jahren bei alleinerziehenden Elternteilen je 100 Minderjährige für die Gemeindegrößenklassen und im Vergleich zum Landkreis und Bayern wieder. Die Werte für den Landkreis Augsburg liegen deutlich niedriger als die bayerischen Ver- gleichswerte. Die Darstellung der Werte nach Gemeindegrößenklassen zeigt dabei ein deutliches Stadt-Land-Gefälle, und zwar steigen die Werte mit der Größe der Wohngemeinde kontinuierlich an. In den Städten und großen Gemeinden zählt ungefähr jede/r fünfte Minderjährige als alleinerzogen.

46 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Darstellung 28: Zahl der von einem Elternteil alleinerzogenen Minderjährigen je 100 Minderjährige nach Gemeindegrößenklassen 2019, 2016 und 2013

Kleine Mittlere Große Landkreis Indikator 4 Städte Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Augsburg

Alleinerzogene 2019 15,6 16,9 19,7 20,0 18,8 20,5

Alleinerzogene 2016 15,0 17,9 20,1 20,6 19,5 17,8

Alleinerzogene 2013 13,4 17,7 20,7 23,5 20,6 17,8

Vergleich 19 mit 16 104 % 94 % 98 % 97 % 96 % 115 % (16 = 100 %)

Vergleich 19 mit 13 116 % 95 % 95 % 85 % 91 % 115 % (13 = 100 %)

Bei der Anzahl der alleinerzogenen Kinder unter 18 Jahren auf Gemeindeebene zeigt sich eine große Spannbreite.  Der höchste absolute Wert ist in der Stadt Königsbrunn zu finden, hier leben 1.112 alleinerzogene minderjährige Kinder.  Mittelneufnach hingegen hat mit 16 den niedrigsten absoluten Wert. Bezieht man die Zahl der alleinerzogenen Kinder unter 18 Jahren auf alle Minderjährige, so ergibt sich folgendes Bild:  In der großen Gemeinde Untermeitingen werden 26,1 von 100 Minderjährigen von einem Elternteil erzogen, dieser Wert stellt den höchsten Wert im Landkreis dar.  In der Gemeinde Mittelneufnach sind es nur 9,2 von 100 Minderjährigen, die von einem Elternteil alleine erzogen werden.

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 47 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Alleinerzogene Minderjährige Darstellung 29: Alleinerzogene Minderjährige je 100 Minderjährige im Jahr 2019 je 100 Minderjährige im Jahr 2019 < 13,5 (8) Ellgau 41 < 15,5 (5) Allmannshofen 16,9 29 < 17,5 (13) Nordendorf 18,1 < 19,5 (10) Ehingen 97 >= 19,5 (10) 35 19,9 16,1 Westendorf Thierhaupten Kühlenthal 51 110 20 16,0 13,7 12,7 Meitingen Biberbach 369 17,2 Heretsried 110 Emersacker 40 17,5 Langweid a.Lech 46 22,0 267 16,8 17,1 Altenmünster Bonstetten Gablingen 102 Welden 36 131 13,1 140 16,2 12,5 Gersthofen 21,0 Aystetten 732 Adelsried 88 18,2 Zusmarshausen Horgau 69 17,3 222 69 16,4 Neusäß 19,8 13,7 678 Kutzenhausen 18,4 Gemeindenamen: 83 Stadtbergen - Alleinerzogene absolut Dinkelscherben 18,9 Diedorf 552 - Alleinerzogene 222 381 21,4 Ustersbach je 100 Minderjährige 19,3 20,6 39 Gessertshausen 15,2 111 Bobingen Fischach 14,6 534 Königsbrunn Langenneufnach 230 17,5 1.112 63 24,8 Wehringen 24,1 18,9 57 Oberottmarshausen Mickhausen Großaitingen 150 11,6 47 Walkertshofen 40 13,4 14,1 16,3 35 Graben Kleinaitingen Schwabmünchen 17,1 142 28 481 Scherstetten 17,6 12,7 19,0 Mittelneufnach 31 Untermeitingen 16 17,5 322 Hiltenfingen 9,2 26,1 Klosterlechfeld 47 114 16,5 Landkreis insgesamt: 22,5 Langerringen - 8.407 Alleinerzogene Bayern: 88 - 18,7 Alleinerzogene - 20,5 Alleinerzogene 12,1 je 100 Minderjährige je 100 Minderjährige

SAGS 2017

48 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

INDIKATOR 5: EMPFÄNGERINNEN UND EMPFÄNGER VON LEISTUNGEN NACH DEM SGB II

Der Indikator 5 – Empfängerinnen und Empfänger von Leistungen nach dem SGB II – wurde, wie auch die Indikatoren Einkommen, Wohnen und Arbeitslosigkeit gewählt, um das soziale Umfeld in den Kom- munen zu beschreiben. Als Erhebungsmerkmal wurde hier die Zahl der Empfängerinnen und Empfänger von Hilfen nach dem SGB II in den Gemeinden des Landkreises Augsburg verwertet. Seit dem 01.01.2005 werden in den Leistungen nach dem SGB II, besser bekannt als „Hartz IV-Leistungen“, die früheren Hilfen zum Lebensunterhalt und die Arbeitslosenhilfe zusammengefasst. Als Bezugsgröße wurde die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner unter 65 Jahren festgelegt. Ab dem 65. Lebensjahr tritt an die Stelle von Hartz IV die Grundsicherung im Alter nach § 41 SGB XII. Die nachfolgende Darstellung 30 veranschaulicht zunächst die Entwicklung der Zahl der Empfän- gerinnen und Empfänger von Leistungen nach dem SGB II von 2005 bis 2020, jeweils im Juni des Jahres. Abgebildet werden sowohl die Empfängerinnen und Empfänger unter 15 Jahren, wie auch alle Empfängerinnen und Empfänger von Leistungen nach dem SGB II. Bei beiden Kennzahlen zeigt sich eine Wellenbewegung, die bei den Empfängerinnen und Empfängern unter 15 Jahren weniger deutlich ausgeprägt ist, als bei allen Empfängerinnen und Empfängern von Leistungen nach dem SGB II.  Im Jahr 2020 wurden wieder deutlich mehr Personen, die Leistungen nach dem SGB II empfangen, statistisch erfasst, als in den beiden Jahren zuvor. Allerdings lag die Zahl der Leistungsempfängerinnen und -empfänger insgesamt im Jahr 2020 niedriger als in den vorangegangenen Spitzen in den Jahren 2017, 2010 und 2006.  Bei Betrachtung der minderjährigen Leistungsempfängerinnen und -empfänger ist die Entwicklung ein wenig anders gelagert. Hier ist der absolute Wert im Jahr 2020 der höchste seit dem Jahr 2011, allerdings fallen die Schwankungen der Werte deutlich geringer aus als bei der Zahl der Empfängerinnen und -empfänger insgesamt. Gleichzeitig hat sich die Gesamtzahl aller unter 15-Jährigen rückläufig entwickelt, wodurch für das Jahr 2020 eine deutlich höhere Quote als im Jahr 2011 ausgewiesen wird. Insgesamt macht die Darstellung deutlich, dass die Zahl der Empfängerinnen und Empfänger von Leistungen nach dem SGB II zwar kontinuierlichen, jedoch viel geringeren Schwankungen unterworfen ist als die Zahl der Arbeitslosen (vgl. dort, Indikator 6).

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 49 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Darstellung 30: Entwicklung der Zahl der Empfängerinnen und Empfänger von SGB II- Leistungen im Landkreis Augsburg 2005 – 2020 (jeweils Ende Juni)

Quelle: Nach Daten der Bundesagentur für Arbeit

Die Darstellung 30, in der die Entwicklung der Zahl der Empfängerinnen und Empfänger von Leistungen nach dem SGB II angeführt ist, enthält Zahlenwerte von 2005 bis inklusive 2020. Um allerdings den direkten Bezug zu den Erhebungsjahren der anderen Indikatoren herzustellen, wurden für die Indexbildung der Sozialraumanalyse bei den Merkmalen zur Zahl der Empfängerinnen und Empfänger von Leistungen nach dem SGB II die Daten mit dem Bezugsjahr (Ende Juni) 2019 verwendet. Zur Einschätzung und Analyse der Veränderungen in der Zahl der Empfängerinnen und Empfänger von Leistungen nach dem SGB II lohnt ein Blick in die Strukturmerkmale der Leistungsempfängerinnen und -empfänger. Die amtliche Statistik unterscheidet hier zwischen deutschen und ausländischen Personen. Dieses Merkmal wird in der nachfolgenden Darstellung 31 in seiner Entwicklung zwischen 2005 und 2020 veranschaulicht. Es zeigt sich sehr deutlich, dass der Anteil der Empfängerinnen und Empfänger mit ausländischer Herkunft seit 2012 kontinuierlich und in den Jahren 2016 und 2017 sprunghaft angestiegen ist. Während die Zahl der deutschen Empfängerinnen und Empfänger von Leistungen weiter rückläufig ist, schlägt sich hier unter anderem wohl die Zahl der Geflüchteten nieder, die zusätzlich zu ihrem Arbeitsverdienst auf Leistungen nach dem SGB II angewiesen sind. Seit 2017 ist dieser Anteil tendenziell stabil.

50 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Darstellung 31: Entwicklung der Zahl der Empfängerinnen und Empfänger von SGB II- Leistungen im Landkreis Augsburg 2005 – 2020 (jeweils Ende Juni)

Quelle: Nach Daten der Bundesagentur für Arbeit

INDIKATOR 5.1: EMPFÄNGERINNEN UND EMPFÄNGER VON LEISTUNGEN NACH DEM SGB II INSGESAMT

Im Landkreis Augsburg lebten Ende Juni 2019 mit 2,9 Empfängerinnen und Empfänger von Leistungen nach dem SGB II je 100 Einwohnerinnen und Einwohner unter 65 Jahren knapp 25 Prozent weniger als in Bayern mit einem entsprechenden Wert von 3,7. ! Es zeigt sich also hier, wie auch schon bei anderen sozialstrukturellen Indikatoren, eine deutlich bessere wirtschaftliche und soziale Situation als in Gesamtbayern. Zwischen 2010 und 2014 sind die Werte im Landkreis Augsburg und in Gesamtbayern zu- rückgegangen. Seit 2015 steigen die Werte wieder leicht an, wobei sich aus den schwankenden Werten der letzten Jahre kein Trend ablesen lässt. Weiterhin ist das Gefälle von den Städten hin zu den kleinen Gemeinden sichtbar. Zu beachten ist dabei, dass die Werte der Städte mehr als doppelt so hoch sind wie die Werte der kleinen und mittleren Gemeinden.

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 51 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Die regionale Verteilung der Werte wird aus Darstellung 33 ersichtlich.  Es zeigen sich hier höhere Werte im Raum um die Stadt Augsburg sowie in den Städten und größeren Gemeinden.  Die niedrigsten Werte weisen die Gemeinden Heretsried, Allmannshofen und der Markt Thierhaupten (0,5 Empfängerinnen und Empfänger von SGB II-Leistungen je 100 Einwohnerinnen und Einwohner) auf.  Der höchste Wert findet sich in der Gemeinde Langweid am Lech (4,7 Empfängerinnen und Empfänger von SGB II-Leistungen je 100 Einwohnerinnen und Einwohner). Die nachfolgende Übersicht gibt die mittlere Zahl der Empfängerinnen und Empfänger von SGB II- Leistungen je 100 Einwohnerinnen und Einwohner unter 65 Jahren im Landkreis Augsburg im Juni 2019, 2016, 2013, 2010 und 2007 für die Gemeindegrößenklassen im Vergleich zum Landkreis Augsburg und zu Bayern wieder.

Darstellung 32: Zahl der Empfängerinnen und Empfänger von SGB II-Leistungen je 100 Einwohnerinnen und Einwohner jeweils im Juni 2019, 2016, 2013, 2010 und 2007 nach Gemeindegrößenklassen

Kleine Mittlere Große Landkreis Indikator 5.1 Städte Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Augsburg

Empfänger/innen von Leistungen nach dem 1,5 1,8 2,6 3,8 2,86 3,74 SGB II 2019

Empfänger/innen von Leistungen nach dem 1,8 1,9 2,9 3,9 3,08 4,45 SGB II 2016 Empfänger/innen von Leistungen nach dem 1,6 1,7 2,9 3,6 2,83 4,21 SGB II 2013 Empfänger/innen von Leistungen nach dem 2,0 1,9 3,5 4,5 3,45 4,96 SGB II 2010 Empfänger/innen von Leistungen nach dem 1,5 1,6 2,9 3,3 3,24 5,53 SGB II 2007

Vergleich 2019 mit 2016 84 % 94 % 91 % 97 % 93 % 84 % (2016 = 100 %) Vergleich 2019 mit 2013 98 % 105 % 90 % 104 % 101 % 89 % (2013 = 100 %) Vergleich 2019 mit 2010 79 % 92 % 75 % 84 % 83 % 76 % (2010 = 100 %) Vergleich 2019 mit 2007 105 % 110 % 91 % 114 % 88 % 68 % (2007 = 100 %)

52 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Darstellung 33: Empfängerinnen und Empfänger von SGB II-Leistungen je 100 Einwohnerinnen Empfänger von SGB II-Leistungen je 100 und Einwohner im Landkreis Augsburg (Juni 2019) Einwohner im Landkreis Augsburg, Juni 2019

< 1,0 (7) Ellgau 12 < 1,5 (11) Allmannshofen 1,2 < 2,0 (8) 4 Nordendorf 0,5 < 2,5 (9) Ehingen 43 >= 2,5 (11) 12 2,1 1,3 Westendorf Thierhaupten Kühlenthal 10 18 7 0,7 0,5 1,1 Meitingen Biberbach 232 2,4 Heretsried 47 Emersacker 4 1,7 Langweid a.Lech 29 0,5 320 2,5 4,7 Altenmünster Bonstetten Gablingen 50 Welden 13 83 1,5 41 2,2 1,1 Gersthofen 1,3 Aystetten 814 Adelsried 69 4,5 Zusmarshausen Horgau 29 3,0 108 17 1,5 Neusäß 2,1 0,7 427 Kutzenhausen 2,5 Gemeindenamen: 23 Stadtbergen 1,1 Diedorf - Empfänger/innen, absolut Dinkelscherben 486 - Empfänger/innen 91 194 4,2 Ustersbach je 100 Einwohner 1,8 2,4 10 Gessertshausen 1,0 90 Bobingen Fischach 2,6 556 Königsbrunn Langenneufnach 124 4,0 932 49 3,1 Wehringen 4,2 3,4 Großaitingen 26 Oberottmarshausen Mickhausen 85 1,1 30 25 Walkertshofen 2,0 2,0 8 2,1 Graben Kleinaitingen Schwabmünchen 0,9 47 8 367 Scherstetten 1,4 0,7 3,2 Mittelneufnach 15 Untermeitingen 16 1,8 107 Hiltenfingen 1,9 1,9 Klosterlechfeld 23 46 1,8 Landkreis insgesamt: 1,9 Langerringen - 5.790 Empfänger/innen Bayern: 43 insgesamt - 3,7 Empfänger/innen je 100 1,3 - 2,9 Empfänger/innen je 100 Einwohner unter 65 Jahren Einwohner unter 65 Jahren

SAGS 2017

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 53 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

INDIKATOR 5.2: MINDERJÄHRIGE EMPFÄNGERINNEN UND EMPFÄNGER UNTER 15 JAHREN VON LEISTUNGEN NACH DEM SGB II

Im Juni 2019 lebten im Landkreis Augsburg 1.769 Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren, die Leistungen nach dem SGB II erhielten. ! Dies sind rund 4,7 je 100 Kinder und Jugendliche dieser Altersgruppe. ! Dieser Wert liegt knapp 25 Prozent unter dem bayerischen Vergleichswert von 6,3. Insgesamt stellen die unter 15-Jährigen im Landkreis fast ein Drittel der Empfängerinnen und Empfänger von Leistungen nach dem SGB II. Es zeigt sich wiederum ein ausgeprägtes Gefälle zwischen Städten und großen Gemeinden auf der einen Seite und kleinen und mittleren Gemeinden auf der anderen Seite. Mit 7,5 minderjährigen Empfängerninnen und Empfängern von Leistungen nach dem SGB II unter 15 Jahren je 100 Minderjährigen unter 15 Jahren weist die die Stadt Königsbrunn den höchsten Anteil im Landkreis auf; die Städte Bobingen und Gersthofen folgen mit 7,3, die Gemeinde Langweid am Lech mit einer Quote von 7,2 (vgl. Darstellung 35). Wie bei allen Empfängerninnen und Empfängern von Leistungen nach dem SGB II, lassen sich auch bei den minderjährigen Empfängerninnen und Empfängern hohe Werte um die Stadt Augsburg herum finden. Der Vergleich der Situationen mit den Werten aus den Jahren 2016 und 2013 zeigt, dass die Entwicklung im Landkreis von der gesamtbayerischen entkoppelt verläuft. Während in Gesamtbayern im Vergleich zum Juni 2016 ein deutliches Absinken dokumentiert ist, sind die Werte innerhalb des Landkreises etwas gestiegen. Dieser Anstieg hat sich vor allem in den mittleren Gemeinden vollzogen. Die kleinen Gemeinden sind die einzige Gemeindegrößenklasse, in der die Werte gesunken sind. Die folgende Übersicht gibt den Anteil der minderjährigen Empfängerinnen und Empfängern unter 15 Jahren von Leistungen nach dem SGB II je 100 unter 15-Jährige für die Gemeindegrößenklassen im Vergleich zum Landkreis Augsburg und zu Bayern wieder.

54 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Darstellung 34: Zahl der minderjährigen Empfängerinnen und Empfänger unter 15 Jahren von Leistungen nach dem SGB II je 100 Minderjährige unter 15-Jährige jeweils im Juni 2019, 2016, 2013, 2010 und 2007 nach Gemeindegrößenklassen

Kleine Mittlere Große Landkreis Indikator 5.2 Städte Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Augsburg

Minderjährige Empfänger/ innen von Leistungen nach 2,0 2,8 4,2 6,5 4,75 6,26 dem SGB II 2019

Minderjährige Empfänger/ innen von Leistungen nach 2,9 2,4 4,0 6,0 4,55 7,10 dem SGB II 2016

Minderjährige Empfänger/ innen von Leistungen nach 3,3 3,4 6,4 6,8 4,56 6,94 dem SGB II 2013

Minderjährige Empfänger/ innen von Leistungen nach 3,3 3,4 6,3 7,0 5,78 7,75 dem SGB II 2010

Minderjährige Empfänger/ innen von Leistungen nach 2,8 2,8 5,3 6,2 4,80 8,55 dem SGB II 2007

Vergleich 2019 mit 2016 71 % 115 % 104 % 108 % 104 % 88 % (2016 = 100 %)

Vergleich 2019 mit 2013 61 % 82 % 65 % 96 % 104 % 90 % (2013 = 100 %)

Vergleich 2019 mit 2010 61 % 82 % 66 % 93 % 82 % 81 % (2010 = 100 %)

Vergleich 2019 mit 2007 74 % 100 % 79 % 106 % 99 % 73 % (2007 = 100 %)

Die Zahl der Kinder, die in Bedarfsgemeinschaften mit einem alleinerziehenden Elternteil wohnen, steht in engem Zusammenhang mit den minderjährigen Empfängerinnen und Empfängern von Leistungen nach dem SGB II. Entsprechend ähnlich gestaltet sich auch die regionale Verteilung .

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 55 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Darstellung 35: Unter 15-Jährige Empfängerinnen und Empfänger von SGB II-Leistungen je 100 Minderj. Empfänger von SGB II-Leistungen unter 15-Jährige im Landkreis Augsburg (Juni 2019) je 100 unter 15-Jährige im LK Augsburg, Juni 2019 < 1,7 (11) Ellgau 5 < 2,8 (13) Allmannshofen 2,5 * < 3,9 (6) Nordendorf * < 5,0 (6) Ehingen 10 >= 5,0 (10) 3 2,5 1,6 Westendorf Thierhaupten Kühlenthal 3 7 3 1,0 1,0 2,1 Meitingen Biberbach 77 4,4 Heretsried 12 Emersacker * 2,2 Langweid a.Lech 15 * 94 6,6 7,2 Altenmünster Bonstetten Gablingen 17 Welden 3 23 2,6 14 3,4 1,2 Gersthofen 2,5 Aystetten 243 Adelsried 19 7,3 Zusmarshausen Horgau 6 4,6 34 3 1,7 Neusäß 3,7 0,7 121 Kutzenhausen 4,0 Gemeindenamen: 3 Stadtbergen - Empfänger, absolut Dinkelscherben 0,8 Diedorf 148 - Empfänger je 100 22 58 6,9 Ustersbach unter 15-Jährige 2,4 3,7 3 Gessertshausen 1,3 27 Bobingen Fischach 4,3 183 Königsbrunn Langenneufnach 40 7,3 285 12 5,1 Wehringen 7,5 4,4 9 Oberottmarshausen Mickhausen Großaitingen 36 2,2 7 Walkertshofen 8 2,4 3,7 4,8 3 Graben Kleinaitingen Schwabmünchen 1,7 16 3 121 Scherstetten 2,3 1,4 5,7 Mittelneufnach 7 Untermeitingen 8 5,0 30 Hiltenfingen 5,5 2,9 Klosterlechfeld 4 8 1,6 Landkreis insgesamt: 1,8 Langerringen - 1.769 Empfänger insgesamt Bayern: 18 - 4,7 Empfänger - 6,3 Empfänger je 100 unter 15-Jährige 3,0 je 100 unter 15-Jährige * Werte unter 3 dürfen aus Datenschutzgründen nicht ausgewiesen werden. *) Werte unter 3 dürfen aus Datenschutzgründen nicht ausgewiesen werden. SAGS 2017

56 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

INDIKATOR 5.3: KINDER ALLEINERZIEHENDER EMPFÄNGERINNEN UND EMPFÄNGER VON LEISTUNGEN NACH DEM SGB II

Während die Zahl der Empfängerinnen und Empfänger von Leistungen nach dem SGB II je 100 Einwohner in Bezug auf die Einwohnerinnen und Einwohner unter 65 Jahren gesetzt wurde, basiert der Anteil der Kinder alleinerziehender Empfängerinnen und Empfänger von Leistungen nach dem SGB II je 100 Kinder von Alleinerziehenden auf der entsprechenden Abfrage der Einwohnermeldedaten (vgl. Indikator 4). So wurde bei den Gemeinden (über die jeweilige Einwohnermeldeamtssoftware) die Zahl der Kinder erhoben, bei denen nur ein Elternteil unter derselben Adresse wohnt. In allen Gemeindegrößenklassen hat sich im Vergleich zur vorherigen Analyse ein Rückgang ergeben. Dieser fiel allerdings im Vergleich zum Rückgang der bayerischen Werte geringer aus. Der höchste relative Rückgang war in den kleinen Gemeinden zu verzeichnen. Somit ist auch insgesamt der Anteil der Empfängerinnen und Empfänger von Leistungen nach dem SGB II an allen Alleinerziehenden im Landkreis deutlich zurückgegangen. Der geringste Rückgang wurde in den mittleren Gemeinden verzeichnet. Regional betrachtet finden sich die höchsten Quoten – bei absolut geringen Fallzahlen – in der Nähe der Stadt Augsburg.  Die absolut meisten Kinder alleinerziehender Empfängerinnen und Empfänger von Leistungen nach dem SGB II wohnen in der Stadt Königsbrunn (106 Kinder alleinerziehender Empfängerinnen und Empfänger von SGB II-Leistungen).  Eine sehr hohe Quote findet sich im weiteren in der Gemeinde Emersacker, wo über ein Fünftel aller Alleinerzogenen Leistungen nach dem SGB II erhält (22,2 Kinder alleinerziehender Empfängerinnen und Empfänger von SGB II-Leistungen je 100 Kinder Alleinerziehender) (vgl. Darstellung 37). Auch bei diesem Indikator muss vor Überinterpretationen gewarnt werden. Ein gleichmäßiges Gefälle zwischen den Gemeindegrößenklassen lässt sich nicht erkennen. Die höchsten Werte weisen die Städte auf, die niedrigsten die großen Gemeinden. Die nachfolgende Darstellung gibt den Anteil der Kinder alleinerziehender Empfängerinnen und Empfänger von Leistungen nach dem SGB II je 100 Kinder Alleinerziehender für die Gemeindegrößen- klassen im Vergleich zum Landkreis Augsburg und zu Bayern wieder.

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 57 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Darstellung 36: Zahl der Kinder unter 15 Jahren alleinerziehender Empfängerinnen und Empfänger von Leistungen nach dem SGB II je 100 Kinder von Alleinerziehenden unter 15 Jahren jeweils im Juni 2019, 2016, 2013, und 2010 nach Gemeinde- größenklassen

Kleine Mittlere Große Landkreis Indikator 5.3 Städte Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Augsburg

Kinder alleinerziehender Empfänger/innen von 9,2 6,1 9,8 15,2 11,57 20,62 Leistungen nach dem SGB II 2019

Kinder alleinerziehender Empfänger/innen von 11,4 6,3 10,6 15,9 12,41 31,00 Leistungen nach dem SGB II 2016

Kinder alleinerziehender Empfänger/innen von 13,7 13,8 22,6 18,4 17,86 26,15 Leistungen nach dem SGB II 2013

Kinder alleinerziehender Empfänger/innen von 14,8 12,8 16,8 22,1 18,45 21,53 Leistungen nach dem SGB II 2010

Vergleich 2019 mit 2016 81 % 97 % 92 % 96 % 93 % 67 % (2016 = 100 %)

Vergleich 2019 mit 2013 67 % 44 % 43 % 83 % 65 % 79 % (2013 = 100 %)

Vergleich 2019 mit 2010 63 % 48 % 58 % 69 % 63 % 96 % (2010 = 100 %)

58 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Darstellung 37: Kinder alleinerziehender Empfängerinnen und Empfänger von SGB II- Kinder alleinerz. Empfänger von SGB II_leistungen Leistungen je 100 Kinder Alleinerziehender im Landkreis Augsburg (Juni 2019) je 100 Kinder Alleinerz. im LK Augsburg, Juni 2019 < 4,0 (13) Ellgau * < 7,0 (5) Allmannshofen * * < 10,0 (14) Nordendorf * < 13,0 (5) Ehingen 4 >= 13,0 (9) * 7,4 * Westendorf Thierhaupten Kühlenthal * 5 * * 7,9 * Meitingen Biberbach 26 9,3 Heretsried * Emersacker * * Langweid a.Lech 8 * 47 22,2 22,6 Altenmünster Bonstetten Gablingen * Welden * 8 * 9 7,8 * Gersthofen 8,1 Aystetten 106 Adelsried 7 20,6 Zusmarshausen Horgau * 8,8 15 * * Neusäß 9,3 * 58 Kutzenhausen 12,2 Gemeindenamen: * Stadtbergen - Empfänger, absolut Dinkelscherben * Diedorf 65 - Empfänger je 100 13 23 15,0 Ustersbach Alleinerzogene 6,8 8,5 * Gessertshausen * 10 Bobingen Fischach 10,9 67 Königsbrunn Langenneufnach 18 18,5 99 * 12,2 Wehringen 10,8 * Großaitingen * Oberottmarshausen Mickhausen * 3 5 8 Walkertshofen 8,6 9,7 * 14,7 Kleinaitingen Schwabmünchen Graben * * 74 * Scherstetten * 20,0 * Mittelneufnach 7 Untermeitingen * 26,9 10 Hiltenfingen * 3,9 Klosterlechfeld * * * Landkreis insgesamt: * Langerringen Bayern: - 731 Empfänger insgesamt 7 - 20,6 Empfänger - 11,6 Empfänger 7,4 je 100 Alleinerzogene je 100 Alleinerzogene

*) Werte unter 3 dürfen aus Datenschutzgründen nicht ausgewiesen werden. *) Werte unter 3 dürfen aus Datenschutzgründen nicht ausgewiesen werden. SAGS 2017

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 59 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Darstellung 38: Empfängerinnen und Empfänger von Leistungen nach dem SGB II nach Altersklassen 0 bis 15 Jahre (Juni 2019)

Unter 3- bis unter 7- bis unter Gemeinde 3-Jährige 7-Jährige 15-Jährige

Adelsried 0 * *

Allmannshofen 0 0 0

Altenmünster * * 9

Aystetten 7 5 7

Biberbach 0 7 5

Bobingen 40 47 96

Bonstetten 0 * *

Diedorf 9 15 34

Dinkelscherben 6 5 11

Ehingen * * 0

Ellgau * * *

Emersacker * 7 *

Fischach 9 12 19

Gablingen 10 6 7

Gersthofen 53 77 113

Gessertshausen 11 8 8

Graben * * 9

Großaitingen 6 12 18

Heretsried 0 0 0

Hiltenfingen 0 * *

Horgau 0 * 0

Kleinaitingen * * *

Klosterlechfeld 4 * *

Königsbrunn 59 77 149

60 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Unter 3- bis unter 7- bis unter Gemeinde 3-Jährige 7-Jährige 15-Jährige

Kühlenthal 0 0 *

Kutzenhausen * * *

Langenneufnach 5 * *

Langerringen 7 3 8

Langweid am Lech 23 32 39

Meitingen 15 14 48

Mickhausen 4 * *

Mittelneufnach * * 4

Neusäß 26 39 56

Nordendorf * * 5

Oberottmarshausen * 3 *

Scherstetten 0 * *

Schwabmünchen 38 37 46

Stadtbergen 30 43 75

Thierhaupten 4 * *

Untermeitingen 8 10 12

Ustersbach 0 * *

Walkertshofen 0 0 *

Wehringen 3 * *

Welden 4 7 3

Westendorf * * 0

Zusmarshausen 8 8 18

Landkreis Augsburg 417 516 836

* Werte unter 3 dürfen aus Datenschutzgründen nicht ausgewiesen werden.

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 61 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

INDIKATOR 6: ARBEITSLOSIGKEIT IM LANDKREIS AUGSBURG

Für viele Alleinerziehende und Familien stellt die Arbeitslosigkeit eines oder beider Elternteile, ins- besondere wenn sie über einen längeren Zeitraum andauert, eine ernste ökonomische Krisensituation dar, die sich oft auch negativ auf die familiäre Situation auswirken kann. Jugendarbeitslosigkeit wird von Fachleuten regelmäßig als besonderes Handicap in der weiteren persönlichen und sozialen Entwicklung angesehen. Des Weiteren zeigen Studien, dass Langzeitarbeitslosigkeit den Grad der gesellschaftlichen Integration tendenziell reduziert und das Krankheitsrisiko deutlich erhöht11. ! Die Betroffenheit von Arbeitslosigkeit im Landkreis Augsburg ist deutlich geringer als in Bayern. Im Jahr 2019 liegt der Wert im Landkreis Augsburg gut 17 Prozent unter dem bayerischen Durchschnitt. Dabei ist die Situation in Bayern bereits deutlich besser als im Vergleich mit dem Durchschnitt der alten Bundesländer insgesamt. In Bayern wiederum weist der Süden gegenüber dem Norden eine geringere Zahl an Arbeitslosen auf. Genauso wie für das Bundesland Bayern war die Arbeitsmarktlage im Landkreis Augsburg insbesondere im letzten Jahrzehnt relativ günstig.  Im Betrachtungszeitraum waren zu Beginn im Jahr 2002 steigende Arbeitslosenzahlen zu verzeichnen, die im Jahr 2004 einen Spitzenwert erreicht hatten.  Teilweise beeinflusst durch die Umstellung auf ALG II (vgl. Indikator 5), sinken die Werte im Anschluss wieder. Bis zum Jahr 2008 war die Tendenz rückläufig.  In den Jahren 2009 und 2010 gab es wiederum einen kurzfristigen Anstieg der Arbeitslosenzahlen.  In den Jahren 2011 und 2012 sanken die Werte unter das Niveau von 2008.  Nach einem leichten Anstieg waren die Zahlen seit etwa dem Jahr 2014 vergleichsweise stabil.  2017 bis 2019 war ein Rückgang zu verzeichnen – im Jahr 2019 war das geringste Niveau seit Jahrzehnten erreicht.  Im Jahr 2020 stieg die Zahl der von Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen deutlich – fast auf das Niveau von 2010 – an (vgl. Darstellung 39). Bei der Analyse der Arbeitslosigkeit auf der Ebene der Städte, Märkte und Gemeinden stößt man zunächst auf ein statistisches Problem. Unter einer „Arbeitslosenquote“ versteht man gemeinhin die Zahl der Arbeitslosen, geteilt durch die Zahl der Erwerbstätigen. Letztere Zahl steht jedoch auf Gemeinde- ebene nicht regelmäßig zur Verfügung. Als Ersatzgröße bietet sich nun die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner zwischen 15 und 64 Jahren an. Diese kann im All- gemeinen als die Zahl der potenziell Erwerbstätigen interpretiert werden. Problematisch ist natürlich die Abgrenzung dieser Gruppe hinsichtlich der Zahl der Schülerinnen und Schüler an weiterbildenden Schulen und der Studentinnen und Studenten, über deren genauen Eintritt in das Berufsleben auf Gemeindeebene keine Informationen vorliegen. Deshalb wurde im Sinne einer Annäherung als mittleres Ein- trittsalter in die Berufswelt das 18. Lebensjahr gewählt.

11 Vgl. dazu z. B. Robert-Koch-Institut (Hrsg.), Arbeitslosigkeit und Gesundheit, Gesundheitsberichterstattung des Bundes, Heft 13, Berlin 2003.

62 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Nachdem die Zahl der Arbeitslosen auf Gemeindeebene von der Bundesagentur für Arbeit seit einigen Jahren veröffentlicht wird, kann man auf diese Weise Vergleichs- zahlen auf Gemeindeebene berechnen. Diese „Zahl der Arbeitslosen je 100 Einwohnerinnen und Einwohner zwischen 18 und unter 65 Jahren“ darf jedoch nicht direkt mit der von der Bundesagentur für Arbeit ver- öffentlichten offiziellen Arbeitslosenquote verglichen werden. Die offizielle Arbeitslosen- quote besitzt regelmäßig einen höheren Wert als die „Zahl der Arbeitslosen je 100 Einwohnerinnen und Einwohner zwischen 18 und unter 65 Jahren“, da dort im Nenner nur die tatsächlich Erwerbstätigen gezählt werden. Im Hinblick auf die Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit wurde für die Analyse je- weils der Monat Juni gewählt, um saisonale Einflüsse auszublenden. Dabei ist die Ju- gendarbeitslosigkeit bei quartalsweiser Betrachtung im Oktober regelmäßig am höchsten. Dann befinden sich diejenigen Schulabgängerinnen und Schulabgänger auf dem Arbeitsmarkt, die nicht sofort eine Lehrstelle gefunden haben. Die Zahl der jugendlichen Arbeitslosen, die im Laufe des folgenden Jahres (noch) keine Lehrstelle gefunden haben und im Juni immer noch arbeitslos gemeldet sind, bildet praktisch den „harten Kern“.

Darstellung 39: Entwicklung der Zahl der Arbeitslosen im Landkreis Augsburg 2002 – 2020 (jeweils Ende Juni)

Die nachfolgende Darstellung 40 fokussiert das Strukturmerkmal „Herkunft“. Gezeigt werden der Anteil der Arbeitslosen mit deutscher Herkunft und der Anteil mit ausländischer Herkunft seit dem Jahr 2005. Es wird deutlich, dass – bei insgesamt sinkenden Arbeitslosenzahlen – der Anteil der Arbeitslosen mit ausländischer Herkunft im Vergleich zur Gesamtzahl aller Arbeitslosen kontinuierlich gestiegen ist. Ein deutliches Wachstum dieser Quote ist nach 2015 ersichtlich.

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 63 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Dies steht in engem Zusammenhang mit den Auswirkungen des Zuzugs von Geflüchteten ab dem Jahr 2014. Seit 2017 ist der Anteil relativ stabil. Die abgebildeten absoluten Werte stellen den jeweiligen Jahresdurchschnitt dar, und sind damit mit den zuvor gezeigten Zahlen in der Darstellung 39 mit Stichtag Ende Juni des jeweiligen Jahres somit nicht identisch.

Darstellung 40: Entwicklung des Strukturmerkmals „Herkunft“ bei Arbeitslosen 2005 – 2019 (jeweils im Jahresdurchschnitt)

Für die Indexbildung der Sozialraumanalyse wurden bei den Merkmalen zur Arbeitslosigkeit die Daten mit dem Bezugsjahr (Ende Juni) 2019 ausgewertet. ! In der Summe bleibt festzuhalten, dass sich die Situation im Juni 2019 im Landkreis Augsburg – wie oben bereits angemerkt – günstiger darstellt als im Bundesland Bayern. ! Mit 1,97 Arbeitslosen je 100 18- bis unter 65-Jährigen liegt der Landkreis Augsburg gut 17 Prozent unter dem bayerischen Vergleichswert von 2,39. Die Übersichten auf der folgenden Seite geben den Anteil der Arbeitslosen je 100 Einwohnerinnen und Einwohner für die Gemeindegrößenklassen im Vergleich zum Landkreis und Bayern insgesamt wieder. Die Entwicklung über die Zeit zeigt den angesprochenen Rückgang der Werte im Vergleich zu den Vorperioden der Sozialraumanalyse.

64 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

INDIKATOR 6.1: ARBEITSLOSIGKEIT INSGESAMT

Ähnlich wie bei anderen Indikatoren zeigt sich im Landkreis Augsburg auch hinsichtlich der Arbeitslosigkeit ein Stadt-Land-Gefälle. Während es in den Städten 2,3 Arbeitslose pro 100 Einwohnerinnen und Einwohner zwischen 18 und unter 65 Jahren gibt, sind es in den kleinen Gemeinden 1,3. ! Schon seit über zwanzig Jahren gilt: Je verstädterter die Gemeinde ist, desto höher ist die Arbeitslosigkeit und je ländlicher die Gemeinde ist, desto geringer ist die Arbeitslosigkeit. In einzelnen Jahren – so wie aktuell 2019 – lag in den Städten des Landkreises die Zahl der Menschen ohne Arbeit pro 100 Einwohnerinnen und Einwohner sogar in der Höhe des bayerischen Durchschnitts; generell liegen die Anteile der anderen Gemeindegrößenklassen im Landkreis Augsburg niedriger als der bayerische Durchschnitt.

 Der höchste Anteil an Arbeitslosen pro 100 Einwohnerinnen und Einwohner zwischen 18 und unter 65 Jahren ist in der Gemeinde Klosterlechfeld vorzufinden (2,6 Arbeitslose je 100 Einwohnerinnen und Einwohner zwischen 18 und unter 65 Jahren).  Der höchste absolute Wert findet sich in der Stadt Königsbrunn (433 Arbeitslose zwischen 18 und unter 65 Jahren).  Die Gemeinden Allmannshofen (0,6 Arbeitslose je 100 Einwohnerinnen und Einwohner zwischen 18 und unter 65 Jahren) und Kleinaitingen (0,7 Arbeitslose je 100 Einwohnerinnen und Einwohner zwischen 18 und unter 65 Jahren) weisen die geringsten Werte auf.

Darstellung 41: Anteil der Arbeitslosen je 100 Einwohnerinnen und Einwohner zwischen 18 bis unter 65 Jahren nach Gemeindegrößenklassen (Zeitreihe Juni 1999 bis 2019)

Kleine Mittlere Große Landkreis Indikator 6.1 Städte Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Augsburg

Arbeitslosigkeit 1,3 1,5 1,9 2,3 1,97 2,39 insgesamt 2019

Arbeitslosigkeit 1,9 2,0 2,5 2,8 2,47 2,88 insgesamt 2016 Arbeitslosigkeit 1,7 1,9 2,2 2,7 2,34 3,10 insgesamt 2013 Arbeitslosigkeit 2,1 2,6 3,1 3,6 3,13 3,53 insgesamt 2010 Arbeitslosigkeit 2,6 2,9 3,4 3,9 3,42 4,18 insgesamt 2007 Arbeitslosigkeit 3,8 4,8 4,0 5,3 4,80 5,23 insgesamt 2004 Arbeitslosigkeit 3,0 3,2 3,8 4,0 3,69 4,47 insgesamt 2002 Arbeitslosigkeit 3,0 3,6 3,9 4,6 4,08 4,45 insgesamt 1999

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 65 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Fortsetzung Darstellung 41

Kleine Mittlere Große Landkreis Indikator 6.1 Städte Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Augsburg

Vergleich 2019 mit 2016 72 % 77 % 77 % 85 % 80 % 83 % (2016 = 100 %)

Vergleich 2019 mit 2013 80 % 79 % 86 % 86 % 84 % 77 % (2013 = 100 %)

Vergleich 2019 mit 2010 63 % 60 % 62 % 65 % 63 % 68 % (2010 = 100 %)

Vergleich 2019 mit 2007 52 % 54 % 57 % 60 % 58 % 57 % (2007 = 100 %)

Vergleich 2019 mit 2004 35 % 32 % 48 % 44 % 41 % 46 % (2004 = 100 %)

Vergleich 2019 mit 2002 45 % 48 % 51 % 58 % 53 % 53 % (2002 = 100 %)

Vergleich 2019 mit 1999 45 % 43 % 50 % 51 % 48 % 54 % (1999 = 100 %)

INDIKATOR 6.2: LANGZEITARBEITSLOSIGKEIT

Bei Langzeitarbeitslosen handelt es sich um Personen, die ein Jahr und länger bei der Agentur für Arbeit als arbeitslos gemeldet sind. ! Der Anteil der Langzeitarbeitslosen im Landkreis Augsburg (0,34 Langzeitarbeitslose je 100 Einwohnerinnen und Einwohner zwischen 18 und unter 65 Jahren) lag im Jahresmittel 2019 um gut 40 Prozent unter dem bayerischen Vergleichswert (0,59 Langzeitarbeitslose). Die regionale Verteilung zeigt eine Häufung hoher Anteile an Langzeitarbeitslosen um die Stadt Augsburg herum (vgl. Darstellung 45). Während die bayerischen Vergleichswerte bis 2007 angestiegen sind bzw. auf konstantem Niveau blieben, fallen sie zwischen 2013 und 2016 von 1,98 Arbeitslosen pro 100 Einwohnerinnen und Einwohner auf 0,76 stark ab. Dieser Trend hat sich zum Jahr 2019 hin fortgesetzt. Im Landkreis Augsburg zeigt sich der Trend zu sinkenden Zahlen schon seit mehr als zehn Jahren. Obwohl alle Werte bereits 2010 unter eins lagen, fielen sie bis 2019 noch weiter. Der niedrigste Wert findet sich in den kleinen Gemeinden mit 0,2 Langzeitarbeitslosen je 100 Einwohnerinnen und Einwohner zwischen 18 und unter 65 Jahren. Oft weisen diese Gemeinden in absoluten Zahlen weniger als zwei Fälle auf. Diese werden aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht ausgewiesen. Die mittleren und großen Gemeinden weisen mit jeweils 0,3 Langzeitarbeitslosen pro 100 Einwohnerinnen und Einwohner ebenfalls nunmehr sehr niedrige Werte auf. Alle Werte sind im Vergleich zu den Werten aus dem Jahr 2016 weiter gesunken. Den höchsten Wert weisen weiter die Städte auf (0,4 Langzeitarbeitslose je 100 Einwohnerinnen und Einwohner zwischen 18 und unter 65 Jahren). Dieser liegt unter dem Niveau des bayerischen Durchschnittes.

66 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Darstellung 42: Anteil der Langzeitarbeitslosen (Dauer der Arbeitslosigkeit über ein Jahr) je 100 Einwohnerinnen und Einwohner zwischen 18 und unter 65 Jahren nach Gemeindegrößenklassen (Zeitreihe Jahresmittel Juni 1999 bis 2019)

Kleine Mittlere Große Landkreis Indikator 6.2 Städte Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Augsburg

Langzeitarbeitslosigkeit 0,2 0,3 0,3 0,4 0,34 0,59 2019

Langzeitarbeitslosigkeit 0,4 0,4 0,5 0,6 0,48 0,76 2016

Langzeitarbeitslosigkeit 0,3 0,4 0,4 0,6 0,47 0,82 2013

Langzeitarbeitslosigkeit 0,4 0,6 0,7 0,8 0,67 1,98 2010

Langzeitarbeitslosigkeit 0,9 0,9 1,2 1,3 1,18 1,99 2007

Langzeitarbeitslosigkeit 1,1 1,4 1,2 1,6 1,42 1,60 2004

Langzeitarbeitslosigkeit 0,5 0,7 0,7 0,9 0,78 1,06 2002

Langzeitarbeitslosigkeit 1,0 1,3 1,3 1,7 1,46 1,45 1999

Vergleich 2019 mit 2016 65 % 72 % 71 % 71 % 70 % 77 % (2016 = 100 %)

Vergleich 2019 mit 2013 84 % 73 % 75 % 69 % 72 % 72 % (2013 = 100 %)

Vergleich 2019 mit 2010 60 % 46 % 50 % 51 % 50 % 30 % (2010 = 100 %)

Vergleich 2019 mit 2007 26 % 28 % 28 % 30 % 29 % 30 % (2007 = 100 %)

Vergleich 2019 mit 2004 23 % 20 % 29 % 24 % 24 % 37 % (2004 = 100 %)

Vergleich 2019 mit 2002 51 % 38 % 45 % 44 % 43 % 55 % (2002 = 100 %)

Vergleich 2019 mit 1999 24 % 21 % 26 % 23 % 23 % 41 % (1999 = 100 %)

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 67 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

INDIKATOR 6.3: JUGENDARBEITSLOSIGKEIT

Jugendarbeitslosigkeit ist die Bezeichnung für die Arbeitslosigkeit der Altersgruppe zwischen 15 und 24 Jahren. ! Der Anteil der arbeitslosen jungen Menschen unter 25 Jahren liegt im Landkreis Augsburg (0,99) deutlich niedriger als der gesamtbayerische Vergleichswert (1,28). ! Dieses Verhältnis war im zeitlichen Verlauf, bis auf das Jahr 2004, stets so gegeben. Während die Differenz im Jahr 2016 eher gering ausfiel, liegt der Wert im Juni 2019 mehr als 22 Prozent unter dem bayerischen Vergleichswert. In der regionalen Analyse zeigt sich hier der höchste Wert bei den Städten (1,2 jugendliche Arbeitslose je 100 junge Menschen zwischen 15 und unter 25 Jahren), gefolgt von den großen Gemeinden (1,1 jugendliche Arbeitslose je 100 junge Menschen zwischen 15 und unter 25 Jahren). Die kleinen und mittleren Gemeinden haben den niedrigsten Anteil an jugendlichen Arbeitslosen (0,6 bzw. 0,7 jugendliche Arbeitslose je 100 junge Menschen zwischen 15 und unter 25 Jahren). Insgesamt fällt hier vor allem das Gefälle zwischen den mittleren und den großen Gemeinden auf. Mehr als die Hälfte der Gemeinden weisen so wenig oder gar keine arbeitslosen Jugendlichen auf, sodass die tatsächliche Zahl aus Datenschutzgründen nicht dargestellt wird. Die höchsten relativen Werte finden sich in den Gemeinden Langenneufnach und Hiltenfingen (jeweils 1,9 jugendliche Arbeitslose je 100 Jugendliche zwischen 15 und unter 25 Jahren). Insgesamt betrachtet gab es einen deutlichen Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit zwischen 2016 und 2019. Dieser fiel stärker aus als in Bayern insgesamt, weswegen in der aktuellen Sozialraumanalyse wieder ein deutliches Gefälle zwischen den Gemeindegrößenklassen sichtbar wird.

68 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Darstellung 43: Anteil der jugendlichen Arbeitslosen je 100 junge Menschen zwischen 15 und unter 25 Jahren nach Gemeindegrößenklassen (Zeitreihe Jahresmittel Juni 1999 bis 2019)

Kleine Mittlere Große Landkreis Indikator 6.3 Städte Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Augsburg

Jugendarbeitslosigkeit 0,6 0,7 1,1 1,2 0,99 1,28 2019

Jugendarbeitslosigkeit 2016 1,3 1,4 1,4 1,6 1,49 1,54

Jugendarbeitslosigkeit 2013 0,7 0,9 1,4 1,3 1,20 1,52

Jugendarbeitslosigkeit 2010 1,0 1,5 1,6 2,0 1,71 2,35

Jugendarbeitslosigkeit 2007 1,5 1,6 2,3 2,6 2,19 2,35

Jugendarbeitslosigkeit 2004 2,6 3,9 3,3 4,2 3,80 3,55

Jugendarbeitslosigkeit 2002 2,5 2,3 2,9 3,6 3,04 3,23

Jugendarbeitslosigkeit 1999 1,3 1,9 2,0 2,3 1,98 2,37

Vergleich 2019 mit 2016 46 % 48 % 75 % 74 % 66 % 83 % (2016 = 100 %)

Vergleich 2019 mit 2013 87 % 72 % 75 % 88 % 82 % 84 % (2013 = 100 %)

Vergleich 2019 mit 2010 62 % 45 % 68 % 58 % 58 % 55 % (2010 = 100 %)

Vergleich 2019 mit 2007 40 % 41 % 46 % 46 % 45 % 54 % (2007 = 100 %)

Vergleich 2019 mit 2004 23 % 17 % 33 % 28 % 26 % 36 % (2004 = 100 %)

Vergleich 2019 mit 2002 24 % 29 % 37 % 33 % 32 % 40 % (2002 = 100 %)

Vergleich 2019 mit 1999 46 % 34 % 55 % 53 % 50 % 54 % (1999 = 100 %)

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 69 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Darstellung 44: Zahl und Anteil der Arbeitslosen im Alter von 18 bis unter 65 Jahre insgesamt im Arbeitslose im Alter von 18 bis u65 Landkreis Augsburg, Juni 2019 Jahre im Landkreis Augsburg, 2019

< 1,0 (4) Ellgau 8 < 1,5 (18) Allmannshofen 1,1 4 < 2,0 (13) Nordendorf 0,6 < 2,5 (7) Ehingen 33 >= 2,5 (4) 7 2,1 1,0 Westendorf Thierhaupten Kühlenthal 11 34 6 1,1 1,3 1,2 Meitingen Biberbach 130 1,8 Heretsried 43 Emersacker 8 2,0 Langweid a.Lech 19 1,3 132 2,1 2,5 Altenmünster Bonstetten Gablingen 38 Welden 10 38 1,5 41 1,3 1,1 Gersthofen 1,7 Aystetten 354 Adelsried 33 2,5 Zusmarshausen Horgau 27 1,8 64 18 1,8 Neusäß 1,6 1,0 273 Kutzenhausen 2,1 Gemeindenamen: 20 Stadtbergen - Zahl der Fälle insgesamt Dinkelscherben 1,3 Diedorf 228 - Fälle je 100 Einwohner 56 147 2,5 Ustersbach zwischen 18 und unter 65 Jahren 1,4 2,3 12 Gessertshausen 1,7 40 Bobingen Fischach 1,5 232 Königsbrunn Langenneufnach 53 2,2 433 20 1,7 Wehringen 2,5 1,8 Großaitingen 24 Oberottmarshausen Mickhausen 1,2 22 10 40 Walkertshofen 1,2 2,0 8 1,1 Kleinaitingen Schwabmünchen Graben 1,1 6 200 42 Scherstetten 0,7 2,2 1,6 Mittelneufnach 11 Untermeitingen 7 1,7 73 Hiltenfingen 1,1 1,7 Klosterlechfeld 15 48 1,5 Landkreis insgesamt: 2,6 Langerringen Bayern: - 3.109 Arbeitslose insgesamt 31 - 2,39 Arbeitslose je 100 - 1,97 Arbeitslose je 100 1,2 Einwohner zwischen Einwohner zwischen 18 und unter 65 Jahren 18 und unter 65 Jahren

SAGS 2017

70 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Darstellung 45: Zahl und Anteil der Langzeitarbeitslosen im Alter von 18 bis unter 65 Jahren im Landkreis Augsburg, Jahresmittel 2019

* Werte unter 3 dürfen aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht ausgewiesen werden.

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 71 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Darstellung 46: Zahl und Anteil der jugendlichen Arbeitslosen im Alter von 15 bis unter 25 Jahren im Landkreis Augsburg, Juni 2019

* Werte unter drei dürfen aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht ausgewiesen werden.

72 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

EXKURS: WEITERE ECKDATEN ZUR ARBEITSLOSIGKEIT IM LANDKREIS AUGSBURG Die Sozialraumanalyse ist von ihrem Ansatz her dem Grundsatz der Vergleichbarkeit der Daten verpflichtet. Diese Vergleichbarkeit bezieht sich unter anderem auf den Analysezeitraum, der für alle Indikatoren herangezogen wird. Gleichzeitig ist für die aktuelle politische Handlungsfähigkeit natürlich eine hohe Aktualität der verwendeten Daten ausschlaggebend. Um beiden Ansprüchen gerecht werden zu können, werden für die Indexbildung der Sozialraumanalyse die dargestellten Daten zum Zeitpunkt Juni 2019 verwendet. Die nachfolgenden Schaubilder stellen ergänzend die Situation im Landkreis Augsburg zum Zeitpunkt Juni 2020 dar. Es ist davon auszugehen, dass es sich weiterhin – nicht zuletzt bedingt durch die Auswirkungen der Coronapandemie – um ein sehr dynamisches Geschehen handeln wird. Bereits zum Juni 2020 wurden deutlich höhere Anteile an Arbeitslosen als im Juni 2019 verzeichnet.

Darstellung 47: Zahl und Anteil der Arbeitslosen im Alter von 18 bis unter 65 Jahren insgesamt Arbeitsloseim Landkreis im Alter von Augsburg 18 bis u65 (Juni 2020) Jahre im Landkreis Augsburg, 2020

< 1,9 (10) Ellgau 7 < 2,3 (10) Allmannshofen 1,0 13 < 2,7 (7) Nordendorf 2,1 < 3,1 (10) Ehingen 49 >= 3,1 (9) 11 3,2 1,6 Westendorf Thierhaupten Kühlenthal 12 46 9 1,2 1,8 1,8 Meitingen Biberbach 193 2,6 Heretsried 40 Emersacker 13 1,8 Langweid a.Lech 21 2,1 219 2,4 4,2 Altenmünster Bonstetten Gablingen 54 Welden 16 68 2,1 66 2,3 1,8 Gersthofen 2,7 Aystetten 512 Adelsried 56 3,6 Zusmarshausen Horgau 43 3,1 100 39 2,9 Neusäß 2,4 2,2 425 Kutzenhausen 3,2 Gemeindenamen: 33 Stadtbergen - Zahl der Fälle insgesamt Dinkelscherben 2,1 Diedorf 317 - Fälle je 100 Einwohner 95 179 3,5 Ustersbach zwischen 18 und unter 65 Jahren 2,4 2,8 12 Gessertshausen 1,7 75 Bobingen Fischach 2,8 353 Königsbrunn Langenneufnach 96 3,3 630 34 3,1 Wehringen 3,6 3,0 Großaitingen 32 Oberottmarshausen Mickhausen 1,6 31 21 86 Walkertshofen 2,6 2,8 16 2,3 Kleinaitingen Schwabmünchen Graben 2,3 24 258 62 Scherstetten 2,8 2,9 2,3 Mittelneufnach 13 Untermeitingen 17 2,0 135 Hiltenfingen 2,6 3,1 Klosterlechfeld 18 57 1,8 Landkreis insgesamt: 3,0 Langerringen Bayern: - 4.660 Arbeitslose insgesamt 54 - 3,55 Arbeitslose je 100 - 2,96 Arbeitslose je 100 2,1 Einwohner zwischen Einwohner zwischen 18 und unter 65 Jahren 18 und unter 65 Jahren SAGS 2017

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 73 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Darstellung 48: Zahl und Anteil der jugendlichen Arbeitslosen im Alter von 15 bis unter 25 Jahren im Landkreis Augsburg (Juni 2020)

* Werte unter 3 dürfen aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht ausgewiesen werden.

74 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

INDIKATOR 7: EINKOMMENSSITUATION IM LANDKREIS AUGSBURG

Die wirtschaftliche Situation einer Familie steht unter anderem in engem Zusammenhang mit ihrer – potenziellen – Anfälligkeit im Hinblick auf Krisensituationen und damit auch mit der Inanspruchnahme von Unterstützungsangeboten, wie z. B. Hilfen zur Erziehung12. Für die Analyse der Einkommenssituation der Bevölkerung im Landkreis Augsburg stehen aktuelle Daten des Instituts Nexiga aus Bonn zur Verfügung. Direkt ausgewiesen ist dabei eine klassierte Verteilung der mittleren Nettomonatseinkommen aller Haushalte einer Gemeinde sowie das Nettomonatseinkommen je Haushalt in einer Gemeinde. Als monatliches Nettoeinkommen definiert Nexiga das „verfügbare Einkommen“ der Wohnbevölkerung. Dieses setzt sich aus den Nettoeinkünften aller Haushalte einer Stadt/Gemeinde und allen erhaltenen Transferleistungen wie z. B. Kindergeld, Leistungen nach dem SGB II, Renten und Kapitaleinkünften zusammen. Dieses Einkommen wird im Folgenden als „mittlere monatliche Kaufkraft“ bezeichnet.

TEILINDIKATOR 7.1: DURCHSCHNITTLICHE MONATLICHE KAUFKRAFT JE HAUSHALT

Als mittlere Haushaltsgröße ergibt sich für den Landkreis Augsburg 2019 ein Wert von 2,15 Personen je Haushalt. Damit leben im Durchschnitt gut 5 Prozent mehr Personen in einem Haushalt im Land- kreis als im bayerischen Durchschnitt mit 2,04 Personen je Haushalt. ! Insgesamt beträgt das mittlere monatliche Nettoeinkommen im Landkreis Augsburg 4.626 Euro. Damit liegt es deutlich über dem bayerischen Durchschnitt von 4.350 Euro. Die Analyse der Ergebnisse nach Gemeindegrößenklassen zeigt eine Gefälle der mittleren monatlichen Kaufkraft von den kleinen Gemeinden hin zu den Städten. In den kleinen Gemeinden sind die Werte im Vergleich zur vorangegangenen Sozialraumanalyse auch am deutlichsten angestiegen. Im Vergleich zu Bayern fiel der Anstieg über den gesamten Landkreis hinweg geringer aus. Betrachet man die einzelnen Gemeinden und Städte, so zeigen sich große Unterschiede in der mittleren monatlichen Kaufkraft.  Die Gemeinde Aystetten weist mit 7.332 Euro den höchsten Wert auf, gefolgt von der Gemeinde Bonstetten mit 6.403 Euro mittlerer monatlicher Kaufkraft je Haushalt. Schon hier werden die Unterschiede deutlich, da bereits zwischen den beiden höchsten Beträgen eine beachtliche Differenz von nahezu 1.000 Euro besteht.  Die niedrigste durchschnittliche Kaufkraft im Jahr 2019 weisen die Haushalte in der Stadt Schwabmünchen auf (4.088 Euro).  Hohe Einkommen finden sich in den Gemeinden entlang der A8 bzw. der Bahnlinie zwischen Augsburg und Ulm, sowie am nördlichen Rand des Landkreises.

12 Vgl. dazu Jaufmann, D., Rindsfüßer, Chr., Gruber, S., Ursachen- und Kostenstrukturanalyse der Jugendhilfeaus- gaben. Eine vergleichende Analyse der Landkreise Bad Tölz-Wolfratshausen, Miesbach und Rosenheim für die Jahre 2001-2018, unveröffentlichter Bericht, Rosenheim, September 2018.

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 75 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Die nachfolgende Übersicht gibt die Einkommenssituation im Landkreis Augsburg für die Ge- meindegrößenklassen im Vergleich zum Landkreis und Bayern wieder.

Darstellung 49: Mittleres monatliches Nettoeinkommen der Haushalte im Landkreis Augsburg nach Gemeindegrößenklassen, 2019, 2015, 2012 und 2009

Kleine Mittlere Große Landkreis Indikator 7.1 Städte Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Augsburg

Mittlere monatliche 5.084 € 4.918 € 4.659 € 4.415 € 4.626 € 4.350 € Kaufkraft 2019

Mittlere monatliche 4.414 € 4.489 € 4.316 € 4.178 € 4.285 € 4.072 € Kaufkraft 2015

Mittlere monatliche 4.146 € 4.257 € 4.218 € 4.246 € 4.236 € 3.817 € Kaufkraft 2012

Mittlere monatliche 3.899 € 4.175 € 4.078 € 4.239 € 4.166 € 3.695 € Kaufkraft 2009

Vergleich 2019 mit 2015 115 % 110 % 108 % 106 % 108 % 107 % (2015 = 100 %)

Vergleich 2019 mit 2012 123 % 116 % 110 % 104 % 109 % 114 % (2012 = 100 %)

Vergleich 2019 mit 2009 130 % 118 % 114 % 104 % 111 % 118 % (2009 = 100 %)

TEILINDIKATOR 7.2: KAUFKRAFT UNTER 1.500 EURO

Eine exemplarische Darstellung des prozentualen Anteils der Haushalte mit einer monatlichen Kaufkraft von unter 1.500 Euro an allen Haushalten auf Gemeindeebene findet sich in der Darstellung 54. Die nachfolgenden Übersichten geben die Einkommenssituationen im Landkreis Augsburg auf der Clusterebene und im Vergleich zu Bayern wieder. Bei der Analyse des Anteils der Haushalte mit einer Kaufkraft von unter 1.500 Euro nach Gemeindegrö- ßenklassen zeigt sich zum einen die bessere finanzielle Situation der Haushalte im Landkreis Augsburg im Vergleich zu Bayern. Zum anderen wirkt sich der unterdurchschnittliche Anteil an „kleineren“ Wohnungen in den kleinen und mittleren Gemeinden aus. Diese werden nahelie- genderweise häufiger von Haushalten mit niedrigeren Nettoeinkommen bewohnt als größere Wohnungen bzw. Häuser.

76 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Auf kommunaler Ebene betrachtet, haben die kleinen Gemeinden mit 20,9 Prozent den größten Anteil der Haushalte mit einer durchschnittlichen monatlichen Kaufkraft von unter 1.500 Euro. Das bedeutet, dort hat mehr als jeder fünfte Haushalt nur relativ wenig Geld zur Verfügung. Es bedeutet in der Zusammenschau mit der zur Verfügung stehenden mittleren Kaufkraft je Haushalt auch (vgl. Darstellung 54), dass die Heterogenität der finanziellen Situation der Haushalte in den kleinen Gemeinden sehr hoch ist. In allen anderen Gemeindegrößenklassen sind die Werte deutlich geringer, am niedrigsten in den mittleren Gemeinden. ! Mit 18,3 Prozent liegt der Anteil der Haushalte mit einer mittleren Kaufkraft unter 1.500 Euro im Landkreis Augsburg deutlich unter dem bayerischen Vergleichswert (25,8 Prozent). Der Vergleich der Werte mit den früheren Jahren zeigt, nach einer längeren Konstanz, aktuell deutlich niedrigere Werte. Dieser Rückgang vollzieht sich über den gesamten Landkreis hinweg und auch in Bayern in ähnlicher Art und Weise. Ein Rückgang der Anteile an Haushalten mit geringer monatlicher Kaufkraft kann als ein positives Indiz gewertet werden. In der Gemeinde Mickhausen sind die meisten Haushalte mit einer durchschnittlichen Kaufkraft von unter 1.500 Euro monatlich angesiedelt (27,5 Prozent). Darauf folgt die Gemeinde Mittelneufnach mit 26,0 Prozent. Auf der anderen Seite der Verteilung steht die Gemeinde Aystetten, in der nur 1,6 Prozent aller Haushalte monatlich weniger als 1.500 Euro zur Verfügung haben. Es folgt mit relativ großem Abstand die Stadt Neusäß mit 8,0 Prozent. In Darstellung 52 wird die Verteilung durch die unterschiedlichen Farben veranschaulicht.

Darstellung 50: Anteil der Haushalte mit einer durchschnittlichen monatlichen Kaufkraft von unter 1.500 Euro im Landkreis Augsburg nach Gemeindegrößenklassen, 2019, 2015, 2012 und 2009

Kleine Mittlere Große Landkreis Indikator 7.2 Städte Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Augsburg

2019: Anteil der Haus- 20,9 17,8 18,7 18,1 18,34 25,78 halte (…) unter 1.500 €

2015: Anteil der Haus- 22,9 19,1 20,2 19,7 19,94 27,90 halte (…) unter 1.500 €

2012: Anteil der Haus- 22,7 19,7 20,7 20,0 20,30 28,03 halte (…) unter 1.500 €

2009: Anteil der Haus- 22,9 19,8 20,7 20,0 20,33 28,48 halte (…) unter 1.500 €

Vergleich 2019 mit 2015 91 % 93 % 93 % 92 % 92 % 92 % (2015 = 100 %)

Vergleich 2019 mit 2012 92 % 90 % 90 % 90 % 90 % 92 % (2012 = 100 %)

Vergleich 2019 mit 2009 91 % 90 % 90 % 90 % 90 % 91 % (2009 = 100 %)

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 77 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Eine detailliertere Analyse der Verteilung der Kaufkraft der Haushalte ist aus den Darstellungen 51 und 52 ersichtlich. Ein besonders relevanter Aspekt für die Sozialstruktur ergibt sich hier vor allem daraus, wie weit sich die Schere zwischen den sehr hohen und den sehr niedrigen Einkommen öffnet. Dies macht die Darstellung 52 besonders deutlich.

Darstellung 51: Zahl der Haushalte und Verteilung nach der jährlichen durchschnittlichen Kaufkraft der Haushalte im Landkreis Augsburg in Prozent (Ende 2019)

10.800 € 18.000 € 31.200 € 43.200 € Anzahl der Unter Über Gemeinde – unter – unter – unter – unter Haushalte 10.800€ 60.000 € 18.000 € 31.200 € 43.200 € 60.000 €

Adelsried 979 3,0 % 13,1 % 25,5 % 21,7 % 23,4 % 13,4 %

Allmannshofen 309 5,5 % 18,1 % 32,0 % 16,5 % 15,5 % 12,3 %

Altenmünster 1.721 5,4 % 15,7 % 32,7 % 18,0 % 18,4 % 9,8 %

Aystetten 1.404 0,4 % 1,2 % 15,4 % 18,7 % 27,9 % 36,5 %

Biberbach 1.554 5,5 % 17,3 % 30,2 % 18,7 % 16,7 % 11,6 %

Bobingen 8.212 7,5 % 14,9 % 29,9 % 18,7 % 16,7 % 12,4 %

Bonstetten 599 2,8 % 12,7 % 26,5 % 22,7 % 21,4 % 13,9 %

Diedorf 4.927 3,7 % 11,2 % 25,4 % 22,9 % 21,9 % 14,9 %

Dinkelscherben 2.889 5,4 % 14,2 % 31,4 % 17,9 % 20,9 % 10,1 %

Ehingen 423 5,0 % 16,8 % 31,4 % 20,1 % 13,5 % 13,2 %

Ellgau 382 1,6 % 11,3 % 28,3 % 23,3 % 23,8 % 11,8 %

Emersacker 563 2,8 % 20,2 % 33,4 % 21,3 % 11,9 % 10,3 %

Fischach 2.120 5,4 % 15,9 % 32,3 % 17,9 % 18,2 % 10,4 %

Gablingen 2.079 4,8 % 12,5 % 26,1 % 22,6 % 21,7 % 12,3 %

Gersthofen 11.192 6,3 % 14,0 % 28,4 % 20,1 % 18,3 % 12,9 %

Gessertshausen 1.905 3,0 % 12,8 % 27,2 % 21,8 % 22,5 % 12,8 %

Graben 1.709 5,1 % 13,5 % 29,4 % 18,5 % 20,5 % 13,0 %

Großaitingen 2.245 5,8 % 13,5 % 26,1 % 21,3 % 21,4 % 11,8 %

Heretsried 384 3,6 % 13,0 % 30,2 % 22,1 % 20,6 % 10,4 %

Hiltenfingen 617 5,3 % 13,1 % 32,9 % 17,5 % 20,1 % 11,0 %

Horgau 1.208 4,4 % 12,0 % 27,1 % 21,9 % 23,3 % 11,3 %

Kleinaitingen 472 5,9 % 19,7 % 32,2 % 18,0 % 12,5 % 11,7 %

78 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

10.800 € 18.000 € 31.200 € 43.200 € Anzahl der Unter Über Gemeinde – unter – unter – unter – unter Haushalte 10.800€ 60.000 € 18.000 € 31.200 € 43.200 € 60.000 €

Klosterlechfeld 1.429 6,3 % 18,3 % 31,6 % 18,7 % 14,0 % 11,1 %

Königsbrunn 14.044 6,4 % 14,8 % 29,8 % 18,6 % 16,4 % 14,1 %

Kühlenthal 314 1,9 % 11,8 % 29,0 % 21,7 % 24,2 % 11,5 %

Kutzenhausen 1.052 3,1 % 12,8 % 26,7 % 22,6 % 22,0 % 12,7 %

Langenneufnach 733 4,8 % 16,2 % 31,4 % 18,6 % 18,1 % 10,9 %

Langerringen 1.687 5,7 % 18,6 % 31,3 % 18,2 % 15,8 % 10,4 %

Langweid a.Lech 3.499 4,6 % 13,5 % 27,0 % 22,4 % 21,7 % 10,9 %

Meitingen 5.312 6,5 % 15,0 % 30,8 % 18,7 % 17,3 % 11,8 %

Mickhausen 590 8,5 % 19,0 % 31,9 % 18,0 % 13,6 % 9,2 %

Mittelneufnach 430 6,0 % 20,0 % 32,3 % 17,4 % 12,8 % 11,4 %

Neusäß 11.004 0,3 % 7,6 % 19,4 % 22,3 % 30,7 % 19,7 %

Nordendorf 1.063 2,9 % 12,7 % 28,2 % 23,1 % 22,1 % 10,9 %

Oberottmarshausen 671 4,2 % 12,2 % 26,5 % 21,5 % 23,1 % 12,5 %

Scherstetten 428 2,3 % 23,1 % 35,0 % 18,7 % 11,9 % 8,9 %

Schwabmünchen 6.955 9,0 % 16,5 % 30,5 % 18,4 % 14,2 % 11,3 %

Stadtbergen 7.668 3,9 % 8,7 % 23,5 % 22,5 % 26,6 % 14,8 %

Thierhaupten 1.623 5,0 % 6,1 % 33,9 % 21,1 % 21,7 % 12,1 %

Untermeitingen 2.971 6,0 % 15,5 % 31,5 % 18,6 % 16,6 % 11,7 %

Ustersbach 453 1,1 % 16,8 % 33,1 % 19,2 % 17,9 % 11,9 %

Walkertshofen 436 3,0 % 22,5 % 35,3 % 17,7 % 11,2 % 10,3 %

Wehringen 1.339 5,1 % 15,3 % 29,4 % 20,1 % 18,1 % 12,0 %

Welden 1.681 4,3 % 11,0 % 34,6 % 17,8 % 20,8 % 11,5 %

Westendorf 693 6,2 % 16,2 % 31,2 % 19,3 % 17,2 % 10,0 %

Zusmarshausen 2.813 3,6 % 13,2 % 27,2 % 21,9 % 21,8 % 12,3 %

Landkreis 116.781 5,0 % 13,3 % 28,0 % 20,1 % 20,1 % 13,4 % Augsburg

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 79 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Darstellung 52: Verteilung der durchschnittlichen Kaufkraft je Haushalt in den Gemeinden im Jahr 2019

Adelsried Allmannshofen Altenmünster Aystetten Biberbach Bobingen Bonstetten Diedorf Dinkelscherben Ehingen Ellgau Emersacker Fischach Gablingen Gersthofen Gessertshausen Graben Großaitingen Heretsried Hiltenfingen Horgau Kleinaitingen Klosterlechfeld Königsbrunn Kühlenthal Kutzenhausen Langenneufnach Langerringen Langweid am Lech Meitingen Mickhausen Mittelneufnach Neusäß Nordendorf Oberottmarshausen Scherstetten Schwabmünchen Stadtbergen Thierhaupten Untermeitingen Ustersbach Walkertshofen Wehringen Welden Westendorf Zusmarshausen 0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0 70,0 80,0 90,0 100,0 Bis 900 € 900 € bis 1.500 € 1.500 € bis 2.600 € 2.600 € bis 3.600 € 3.600 € bis 5.000 € 5.000 € und mehr

80 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Darstellung 53: Einkommenssituation im Landkreis Augsburg I, mittlere monatliche Kaufkraft Mittlere monatliche je Haushalt im Jahr 2019 Kaufkraft je Haushalt < 4.500 € (8) Ellgau < 4.700 € (12) 6.050 Allmannshofen < 4.900 € (6) 5.275 < 5.100 € (9) Nordendorf Ehingen 4.674 >= 5.100 € (11) 5.018 Westendorf Thierhaupten Kühlenthal 5.029 5.246 5.658 Meitingen Biberbach 4.502 Heretsried 4.671 Emersacker 4.865 Langweid a.Lech 4.924 4.387 Altenmünster Bonstetten Gablingen 4.708 Welden 6.403 4.723 4.663 Gersthofen Aystetten 4.197 Adelsried 7.332 Zusmarshausen Horgau 5.316 4.904 5.061 Neusäß 5.153 Kutzenhausen Gemeindenamen: 5.338 Stadtbergen - Durchschnittliche Dinkelscherben Diedorf 4.681 monatliche Kaufkraft 4.515 4.809 Ustersbach 5.055 Gessertshausen 5.019 Bobingen Fischach 4.213 Königsbrunn Langenneufnach 4.595 4.144 4.878 Wehringen 4.505 Oberottmarshausen Mickhausen Großaitingen 4.697 5.343 Walkertshofen 4.548 4.493 Graben Kleinaitingen Schwabmünchen 4.971 5.104 Scherstetten 4.088 Mittelneufnach 4.583 Untermeitingen 4.793 4.918 Hiltenfingen Klosterlechfeld 4.658 Landkreis insgesamt: 4.349 - Durchschnittliche Langerringen Bayern: monatliche Kaufkraft: 4.431 - Durchschnittliche 4.626 € monatliche Kaufkraft: 4.350 €

SAGS 2017

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 81 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Darstellung 54: Einkommenssituation im Landkreis Augsburg II, Anteil der Haushalte mit Anteil der Haushalte mit monatlicher mittlerer monatlicher Kaufkraft unter 1.500 Euro im Jahr 2019 Kaufkraft unter 1.500 €, 2019 < 15,0 % (7) Ellgau 49 < 17,5 % (11) Allmannshofen 12,8 73 < 20,0 % (6) Nordendorf 23,6 < 22,5 % (11) Ehingen 166 >= 22,5 % (11) 92 15,6 21,7 Westendorf Thierhaupten Kühlenthal 155 180 43 22,4 11,1 13,7 Meitingen Biberbach 1.140 21,5 Heretsried 355 Emersacker 64 22,8 Langweid a.Lech 130 16,7 632 23,1 18,1 Altenmünster Bonstetten Gablingen 363 Welden 93 359 21,1 258 17,3 15,5 Gersthofen 15,3 Aystetten 2.278 Adelsried 22 20,4 Zusmarshausen Horgau 157 1,6 472 198 16,0 Neusäß 16,8 16,4 875 Kutzenhausen 8,0 Gemeindenamen: 168 Stadtbergen - Anteil der Haushalte Dinkelscherben 16,0 Diedorf 962 mit mittlerem monatlichen 567 734 12,5 Ustersbach Nettoeinkommen unter 1.500 € 19,6 14,9 81 Gessertshausen 17,9 300 Bobingen Fischach 15,7 1.839 Königsbrunn Langenneufnach 452 22,4 2.967 154 21,3 Wehringen 21,1 21,0 273 Oberottmarshausen Mickhausen Großaitingen 433 20,4 110 Walkertshofen 162 16,4 27,5 19,3 111 Graben Kleinaitingen Schwabmünchen 25,5 318 121 1.778 Scherstetten 18,6 25,6 25,6 Mittelneufnach 109 Untermeitingen 112 25,5 640 Hiltenfingen 26,0 21,5 Klosterlechfeld 114 351 18,5 Landkreis insgesamt: 24,6 Langerringen - Anteil der Haushalte Bayern: 410 mit mittlerem monatlichen - Anteil der Haushalte mit mittlerem 24,3 Nettoeinkommen monatlichen Nettoeinkommen unter 1.500 €: 18,3% unter 1.500 €: 25,8%

SAGS 2017

82 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

INDIKATOR 8: WOHNEN IM LANDKREIS AUGSBURG

Beengte bzw. schlechte Wohnverhältnisse werden häufig mit als ein Bedingungsfaktor für soziale Probleme benannt. Dementsprechend wurden aus der Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik die Merkmale „Zahl“ und „Struktur“ der Wohnungen in Wohngebäuden und die Wohnfläche abgerufen.

TEILINDIKATOR 8.1: ANTEIL DER WOHNUNGEN IN GEBÄUDEN MIT DREI ODER MEHR WOHNUNGEN

Gemäß der Definition des Bayerischen Statistischen Landesamtes fallen Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäuser (ohne Einliegerwohnungen) unter die Kategorie der Gebäude mit 1–2 Wohnungen. Bei Gebäuden mit drei und mehr Wohnungen handelt es sich dementsprechend um Geschosswohnungs- bauten. Somit ist der Anteil der Wohnungen in Gebäuden mit drei oder mehr Wohnungen an allen Wohnungen ein geeigneter Indikator für das Maß der Verstädterung der Gemeinden. Erwartungsgemäß ist der Anteil der Wohnungen in Gebäuden mit drei oder mehr Wohnungen in den kleinen Gemeinden um vieles geringer als in den großen Gemeinden oder Städten. Allerdings zeigt sich in der zeitlichen Entwicklung, dass die Verstädterung in den großen Gemeinden seit der letzten Sozialraumanalyse deutlich zugenommen hat. Über den gesamten Beobachtungszeitraum seit 2001 hat die Verstädterung hingegen in den kleinen Gemeinden den höchsten Anstieg erfahren. Dies lässt sich u. a. auf den ohnehin schon hohen Anteil der Geschosswohnungen in den Städten zurückführen, wie auch auf den steigenden Bedarf an Wohnraum in den ländlichen Gegenden. Grundsätzlich steigt der Anteil der Wohnungen in Gebäuden mit drei oder mehr Wohnungen mit der Größe der Gemeinde (oder Stadt), also mit der Zahl der Bewohner/innen an. Im Allgemeinen bleiben die Werte über die Jahre recht konstant, nach einem Absinken im Jahr 2015 sind die Werte aktuell jedoch wieder minimal gestiegen. Mit anderen Worten werden aktuell wieder etwas weniger Ein- und Zweifamilienhäuser gebaut. ! Im Vergleich zu Bayern, dessen Wert über die Jahre ziemlich konstant geblieben ist, zeigt der Landkreis Augsburg eine deutlich geringere Verstädterung. Während in ganz Bayern fast die Hälfte aller Wohnungen Geschosswohnungen sind (47,0 Prozent), ist der Anteil im Landkreis um gut 10 Prozent niedriger. Die geringste Verstädterung im Landkreis weist die Gemeinde Scherstetten mit einem Anteil der Woh- nungen in Gebäuden mit drei oder mehr Wohnungen von 2,8 Prozent auf (siehe Darstellung 41). Darauf folgen die Gemeinden Ehingen mit 3,3 Prozent und Kühlenthal mit 3,6 Prozent. Die Städte / Gemeinden mit den höchsten Anteilen der Wohnungen in Gebäuden mit drei oder mehr Wohnungen gruppieren sich um das Stadtgebiet Augsburg. So weist die Stadt Gersthofen einen Anteil von 60,1 Prozent auf, für die Stadt Königsbrunn ergibt sich ein Anteil von 58,1 Prozent. Auffällig ist hierbei, dass die Stadt Schwabmünchen (41,9 Prozent), die mittlere Gemeinde Klosterlechfeld (38,0 Prozent) und die große Gemeinde Untermeitingen (35,3 Prozent) trotz der Entfernung zur Stadt Augsburg ebenfalls einen recht hohen Anteil an Geschosswohnungen aufweisen.

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 83 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Darstellung 55: Anteil der Wohnungen in Gebäuden mit drei oder mehr Wohnungen an allen Wohnungen nach Gemeindegrößenklassen, jeweils Ende 2019, 2015, 2012, 2009, 2006, 2004 und 2001

Kleine Mittlere Große Landkreis Indikator 8.1 Städte Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Augsburg

Anteil der Wohnungen in Gebäuden mit drei oder mehr Wohnungen an 10,7 19,4 33,0 50,5 36,6 47,0 allen Wohnungen („Verstädterung“) 2019

„Verstädterung“ 2015 10,6 19,1 29,5 50,2 36,3 46,8

„Verstädterung“ 2012 11,2 19,7 32,7 50,4 36,8 47,1

„Verstädterung“ 2009 9,2 17,4 29,1 49,2 34,9 46,4

„Verstädterung“ 2006 9,2 17,5 29,1 49,2 34,9 46,5

„Verstädterung“ 2004 9,0 17,5 29,2 49,4 35,0 46,6

„Verstädterung“ 2001 8,3 17,6 28,3 48,6 35,3 46,8

Vergleich 2019 mit 2015 100 % 102 % 112 % 101 % 101 % 100 % (2015 = 100 %)

Vergleich 2019 mit 2012 95 % 99% 101 % 100 % 99 % 100 % (2012 = 100 %)

Vergleich 2019 mit 2009 116 % 111 % 113 % 103 % 105 % 101 % (2009 = 100 %)

Vergleich 2019 mit 2006 116 % 111 % 114 % 103 % 105 % 101 % (06 = 100 %)

Vergleich 2019 mit 2004 118 % 111 % 113 % 102 % 104 % 101 % (2004 = 100 %)

Vergleich 2019 mit 2001 128 % 110 % 116 % 104 % 104 % 100 % (2001 = 100 %)

84 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

TEILINDIKATOR 8.2: DURCHSCHNITTLICHE WOHNFLÄCHE BZW. MITTLERE VERFÜGBARE WOHNFLÄCHE JE EINWOHNERIN BZW. EINWOHNER

Die Darstellung 57 stellt die Verteilung der durchschnittlichen Wohnfläche je Einwohnerin bzw. Einwohner im Landkreis Augsburg zum Stand 31. Dezember 2019 dar. ! Die durchschnittliche Wohnfläche in Quadratmetern je Einwohnerin bzw. Einwohner Ende 2019 liegt im gesamten Landkreis Augsburg (47,6 m²) leicht über dem bayerischen Vergleichswert (46,6 m²). Seit 1998 stieg der Wert stetig an und war ab 2004 immer etwas höher als der bayerische Wert. Dieser etwas höhere Wert beschreibt damit eine im Vergleich zu Bayern bessere Situation. Dieses Merkmal stellt allerdings nur einen realtiv groben Strukturindikator dar, der im Zusammenhang mit den Fragestellungen der Jugendhilfe im Einzelfall nur einen eingeschränkten und ergänzenden Er- klärungswert besitzt. Nach Gemeindegrößenklassen aufgeteilt lässt sich feststellen, dass die mittleren Gemeinden mit 50,9 m² den höchsten durchschnittlichen Wert der Wohnfläche aufweisen. Die kleinen Gemeinden liegen mit 50,4 m² allerdings nur marginal darunter. Diese Verteilung hat auch schon seit mehreren Jahren Bestand. Die kleinen Gemeinden weisen im Vergleich zu 1998 mit den größten Anstieg im Ver- lauf der Jahre auf. In der gesamten Betrachtung fällt auf, dass die Wohnfläche je Einwohnerin bzw. Einwohner über die Zeit kontinuierlich zunimmt, und die Unterschiede zwischen den Gemeinde- größenklassen gering ausfallen. In den Städten steht den Einwohnerinnen und Einwohner im Durchschnitt die geringste Wohnfäche zur Verüfung (45,1 m²), gefolgt von den großen Gemeinden (48,6 m²). Es gilt das Gegenteil von Teilindikator 8.1, denn je kleiner die Gemeinde / Stadt ist bzw. je weniger Einwohnerinnen und Einwohner sie hat, umso mehr steigt die durchschnittliche Wohnfläche an. Es zeigt sich also ein umgekehrtes Stadt-Land-Gefälle.  Betrachtet man alle Gemeinden und Städte, so weist die Stadt Gersthofen mit 42,1 m² weiterhin die geringste durchschnittliche Wohnfläche je Einwohnerin bzw. Einwohner im gesamten Landkreis auf. Darauf folgen die Städte Bobingen und Königsbrunn mit jeweils 42,8 m².  Die größte durchschnittliche Wohnfläche pro Einwohnerin bzw. Einwohner hat die Gemeinde Aystetten und liegt mit 61,0 m² fast 19 m² über der durchschnittlichen Wohnfläche in der Stadt Gersthofen – auch bei diesem Teilindikator besteht also eine sehr große Spannbreite. Die nachfolgende Übersicht gibt die Wohnsituation im Landkreis Augsburg für die Gemeindegrößen- klassen im Vergleich zum Landkreis Augsburg und zu Bayern wieder.

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 85 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Darstellung 56: Durchschnittliche Wohnfläche in Quadratmeter je Einwohnerin bzw. Einwohner nach Gemeindegrößenklassen, Ende 2019, 2015, 2012, 2009, 2006, 2004, 2001 und 1998

Kleine Mittlere Große Landkreis Indikator 8.2 Städte Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Augsburg

Durchschnittliche Wohnfläche in m² 50,4 m² 50,9 m² 48,6 m² 45,1 m² 47,6 m² 46,6 m² je Einwohner/in 2019

Durchschnittliche 49,2 m² 50,2 m² 48,2 m² 44,8 m² 47,1 m² 45,8 m² Wohnfläche 2015

Durchschnittliche 49,2 m² 49,5 m² 47,4 m² 44,7 m² 46,8 m² 46,2 m² Wohnfläche 2012

Durchschnittliche 47,4 m² 47,4 m² 45,3 m² 42,8 m² 44,8 m² 44,7 m² Wohnfläche 2009

Durchschnittliche 45,2 m² 46,3 m² 44,1 m² 42,5 m² 44,0 m² 43,8 m² Wohnfläche 2006

Durchschnittliche 43,8 m² 44,1 m² 42,0 m² 40,9 m² 42,1 m² 42,1 m² Wohnfläche 2004

Durchschnittliche 43,4 m² 43,8 m² 42,5 m² 40,6 m² 41,8 m² 42,1 m² Wohnfläche 2001

Durchschnittliche 40,9 m² 42,3 m² 40,4 m² 39,9 m² 40,7 m² 40,8 m² Wohnfläche 1998

Vergleich 2019 mit 2015 103 % 101 % 101 % 101 % 101 % 102 % (2015 = 100 %)

Vergleich 2019 mit 2012 103 % 103 % 102 % 101 % 102 % 101 % (2012 = 100 %)

Vergleich 2019 mit 2009 106 % 107 % 107 % 105 % 106 % 104 % (2009 = 100 %)

Vergleich 2019 mit 2006 112 % 110 % 110 % 106 % 108 % 106 % (06 = 100 %)

Vergleich 2019 mit 2004 115 % 115 % 116 % 110 % 113 % 111 % (2004 = 100 %)

Vergleich 2019 mit 2001 116 % 116 % 114 % 111 % 114 % 111 % (2001 = 100 %)

Vergleich 2019 mit 1998 123 % 120 % 120 % 113 % 117 % 114 % (1998 = 100 %)

86 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

AnteilDarstellung der Wohnungen 57: Wohnstruktur in Gebäuden im Landkreis mit drei oder Augsburg, Anteil der Wohnungen in Gebäuden mit mehr Wohnungen dreian allen oder Wohnungen, mehr Wohnungen Ende 2019an allen Wohnungen (Ende 2019) < 8,0 % (8) Ellgau < 15,0 % (11) 4,5 Allmannshofen < 22,0 % (12) 6,0 < 29,0 % (3) Nordendorf Ehingen 21,2 >= 29,0 % (12) 3,3 Westendorf Thierhaupten Kühlenthal 19,1 15,7 3,6 Meitingen Biberbach 35,7 Heretsried 14,7 Emersacker 8,6 Langweid a.Lech 18,1 50,2 Altenmünster Bonstetten Gablingen 9,4 Welden 10,7 23,1 21,1 Gersthofen Aystetten 60,1 Adelsried 29,5 Zusmarshausen Horgau 23,8 16,6 17,7 Neusäß 43,5 Kutzenhausen Gemeindenamen: 9,7 Stadtbergen - Anteil der Wohnungen Dinkelscherben Diedorf 51,5 in Gebäuden mit drei 18,6 33,3 und mehr Wohnungen Ustersbach an allen Wohnungen 7,3 Gessertshausen 20,3 Bobingen Fischach 40,2 Königsbrunn Langenneufnach 21,3 58,1 13,4 Wehringen 19,7 Oberottmarshausen Mickhausen Großaitingen 11,3 17,5 Walkertshofen 7,2 8,2 Graben Kleinaitingen Schwabmünchen 23,4 13,7 Scherstetten 41,9 Mittelneufnach 2,8 Untermeitingen 5,9 35,3 Hiltenfingen Klosterlechfeld 13,9 Landkreis insgesamt: 38,0 - Anteil der Wohnungen Langerringen Bayern: in Gebäuden mit drei 13,3 - Anteil der Wohnungen und mehr Wohnungen in Gebäuden mit drei an allen Wohnungen: 36,6 % und mehr Wohnungen an allen Wohnungen: 47,0 %

SAGS 2017

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 87 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Darstellung 58: Durchschnittliche Wohnfläche in m² im Landkreis Augsburg je Einwohnerin Wohnfläche in qm im Landkreis Augsburg bzw. Einwohner (Ende 2019) je Einwohner/innen, Ende 2019 < 48,0 qm (9) Ellgau < 49,5 qm (8) 50,9 Allmannshofen < 51,0 qm (15) 46,6 < 52,5 qm (9) Nordendorf Ehingen 50,7 >= 52,5 qm (5) 48,2 Westendorf Thierhaupten Kühlenthal 50,1 51,1 53,1 Meitingen Biberbach 46,1 Heretsried 51,4 Emersacker 51,9 Langweid a.Lech 49,1 44,2 Altenmünster Bonstetten Gablingen 50,5 Welden 55,7 50,8 48,6 Gersthofen Aystetten 42,1 Adelsried 61,0 Zusmarshausen Horgau 50,9 50,3 52,5 Neusäß 50,0 Kutzenhausen Gemeindenamen: 53,1 Stadtbergen - Mittlere Wohnfläche Dinkelscherben Diedorf 47,9 je Einwohner 53,1 50,1 Ustersbach 49,0 Gessertshausen 52,5 Bobingen Fischach 42,8 Königsbrunn Langenneufnach 48,2 42,8 51,0 Wehringen 50,9 Oberottmarshausen Mickhausen Großaitingen 49,9 50,3 Walkertshofen 51,0 48,5 Graben Kleinaitingen Schwabmünchen 48,5 47,3 Scherstetten 46,3 Mittelneufnach 51,7 Untermeitingen 51,6 49,7 Hiltenfingen Klosterlechfeld 50,5 Landkreis insgesamt: 48,6 - Mittlere Wohnfläche Langerringen Bayern: je Einwohner: 48 qm 49,7 - Mittlere Wohnfläche je Einwohner: 47 qm

SAGS 2017

88 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Darstellung 59: Haushalte im Landkreis Augsburg, Ende 2019

Anzahl der Durchschnittliche Anteil Haushalte mit Anteil Haushalte mit Gemeinde Haushalte Haushaltsgröße Kindern 3 und mehr Kindern

Adelsried 979 2,41 35,4 % 5,6 %

Allmannshofen 309 2,92 47,6 % 9,1 %

Altenmünster 1.721 2,39 37,2 % 5,8 %

Aystetten 1.404 2,12 30,7 % 3,4 %

Biberbach 1.554 2,27 34,6 % 4,2 %

Bobingen 8.212 2,09 31,2 % 3,8 %

Bonstetten 599 2,34 35,1 % 4,8 %

Diedorf 4.927 2,12 31,0 % 4,6 %

Dinkelscherben 2.889 2,22 33,8 % 5,4 %

Ehingen 423 2,52 41,1 % 7,1 %

Ellgau 382 2,95 54,7 % 9,7 %

Emersacker 563 2,47 38,4 % 6,9 %

Fischach 2.120 2,27 34,9 % 5,5 %

Gablingen 2.079 2,26 33,8 % 4,6 %

Gersthofen 11.192 2,01 29,3 % 2,8 %

Gessertshausen 1.905 2,28 33,9 % 4,5 %

Graben 1.709 2,34 38,0 % 4,0 %

Großaitingen 2.245 2,29 35,2 % 4,8 %

Heretsried 384 2,58 39,3 % 7,0 %

Hiltenfingen 617 2,42 37,0 % 6,2 %

Horgau 1.208 2,35 35,6 % 5,8 %

Kleinaitingen 472 2,78 46,8 % 8,7 %

Klosterlechfeld 1.429 2,08 29,4 % 0,8 %

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 89 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Anzahl der Durchschnittliche Anteil Haushalte mit Anteil Haushalte mit Gemeinde Haushalte Haushaltsgröße Kindern 3 und mehr Kindern

Königsbrunn 14.044 2,00 28,2 % 3,2 %

Kühlenthal 314 2,63 43,0 % 7,3 %

Kutzenhausen 1.052 2,36 36,2 % 5,7 %

Langenneufnach 733 2,40 39,3 % 6,4 %

Langerringen 1.687 2,26 35,5 % 5,6 %

Langweid am Lech 3.499 2,33 36,3 % 5,1 %

Meitingen 5.312 2,19 32,9 % 5,5 %

Mickhausen 590 2,40 39,2 % 5,6 %

Mittelneufnach 430 2,43 39,8 % 6,5 %

Neusäß 11.004 2,00 27,9 % 3,5 %

Nordendorf 1.063 2,31 35,4 % 5,3 %

Oberottmarshausen 671 2,54 42,5 % 6,4 %

Scherstetten 428 2,44 37,1 % 6,1 %

Schwabmünchen 6.955 2,02 29,6 % 1,6 %

Stadtbergen 7.668 1,96 28,1 % 1,2 %

Thierhaupten 1.623 2,46 40,7 % 6,5 %

Untermeitingen 2.971 2,34 36,2 % 4,9 %

Ustersbach 453 2,60 45,5 % 8,4 %

Walkertshofen 436 2,47 39,7 % 6,9 %

Wehringen 1.339 2,18 33,2 % 4,1 %

Welden 1.681 2,27 33,9 % 5,0 %

Westendorf 693 2,41 38,2 % 5,9 %

Zusmarshausen 2.813 2,27 34,7 % 5,6 %

Landkreis Augsburg 116.781 2,15 32,1 % 4,0 %

90 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Einwohner/innen je Haushalt Darstellung 60: Einwohnerinnen und Einwohner je Haushalt im Landkreis Augsburg im Landkreis Augsburg < 2,2 (11) Ellgau < 2,3 (9) 2,9 Allmannshofen < 2,4 (9) 2,9 < 2,5 (9) Nordendorf Ehingen 2,3 >= 2,5 (8) 2,5 Westendorf Thierhaupten Kühlenthal 2,4 2,5 2,6 Meitingen Biberbach 2,2 Heretsried 2,3 Emersacker 2,6 Langweid a.Lech 2,5 2,3 Altenmünster Bonstetten Gablingen 2,4 Welden 2,3 2,3 2,3 Gersthofen Aystetten 2,0 Adelsried 2,1 Zusmarshausen Horgau 2,4 2,3 2,3 Neusäß 2,0 Kutzenhausen Gemeindenamen: 2,4 Stadtbergen - Einwohner je Haushalt Dinkelscherben Diedorf 2,0 2,2 2,1 Ustersbach 2,6 Gessertshausen 2,3 Bobingen Fischach 2,1 Königsbrunn Langenneufnach 2,3 2,0 2,4 Wehringen Großaitingen 2,2 Oberottmarshausen Mickhausen 2,3 2,5 Walkertshofen 2,4 2,5 Graben Kleinaitingen Schwabmünchen 2,3 2,8 Scherstetten 2,0 Mittelneufnach 2,4 Untermeitingen 2,4 2,3 Hiltenfingen Klosterlechfeld 2,4 Landkreis insgesamt: 2,1 - 2,15 Einwohner je Haushalt Langerringen Bayern: 2,3 - 2,04 Einwohner je Haushalt

SAGS 2017

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 91 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Anteil der Haushalte mit Kindern Darstellung 61: Anteil der Haushalte mit Kindern an allen Haushalten an allen Haushalten < 32,0 % (9) Ellgau < 35,0 % (9) 54,7 Allmannshofen < 38,0 % (12) 47,6 < 41,0 % (9) Nordendorf Ehingen 35,4 >= 41,0 % (7) 41,1 Westendorf Thierhaupten Kühlenthal 38,2 40,7 43,0 Meitingen Biberbach 32,9 Heretsried 34,6 Emersacker 39,3 Langweid a.Lech 38,4 36,3 Altenmünster Bonstetten Gablingen 37,2 Welden 35,1 33,8 33,9 Gersthofen Aystetten 29,3 Adelsried 30,7 Zusmarshausen Horgau 35,4 34,7 35,6 Neusäß 27,9 Kutzenhausen Gemeindenamen: 36,2 Stadtbergen - Anteil Haushalte Dinkelscherben Diedorf 28,1 mit Kindern 33,8 31,0 an allen Haushalten Ustersbach 45,5 Gessertshausen 33,9 Bobingen Fischach 31,2 Königsbrunn Langenneufnach 34,9 28,2 39,3 Wehringen 33,2 Oberottmarshausen Mickhausen Großaitingen 35,2 42,5 Walkertshofen 39,2 39,7 Kleinaitingen Schwabmünchen Graben 38,0 46,8 Scherstetten 29,6 Mittelneufnach 37,1 Untermeitingen 39,8 36,2 Hiltenfingen Klosterlechfeld 37,0 29,4 Landkreis insgesamt: Bayern: - 32,1 % aller Haushalte Langerringen - 29,1 % aller Haushalte sind Haushalte mit Kindern 35,5 sind Haushalte mit Kindern

SAGS 2017

92 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse UMA

4. Der Landkreis Augsburg im Vergleich zu Bayern

4.1 ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE DER SOZIALRAUMANALYSE 2017 – 2019 Um die Ergebnisse der Sozialraumanalyse für den Landkreis Augsburg in einen größeren Zusammen- hang einordnen zu können, wurde als Vergleichsmaßstab der Freistaat Bayern gewählt. Zu den verwendeten Indikatoren wurden deshalb gesamtbayerische Vergleichsdaten des Bayerischen Landesamtes für Statistik, der Anstalt für Kommunale Datenverar- beitung in Bayern (AKDB), dem Institut Nexiga und der Bundesagentur für Arbeit (BA) herangezogen. Der bayernweite Vergleich ist insofern auch sinnvoll und statthaft, da sich die Struktur des Landkreises Augsburg ähnlich vielfältig darstellt wie dies für Bayern insgesamt gilt. So gibt es neben Gebieten, die von städtischen Verdichtungsräumen geprägt sind, eine Vielzahl kleiner Gemeinden mit ländlicher Prägung. Für den Vergleich wurden zwei Teilindizes ermittelt, die Bayern jeweils gleich 100 setzen.  Im Hinblick auf die jugendhilfespezifische Fragestellung wurde dem Teilindex des Jugendhilfeindex (Inanspruchnahme von [Jugend-]Hilfeleistungen) über alle Teilindikatoren ein Gewicht von insgesamt 60 Prozent am Gesamtindex zugeordnet.  Insofern ergibt sich für den zweiten Teilindex des Sozialräumlichen Index (Sozialstrukturindex) ein Gewicht von 40 Prozent. Die detaillierten internen Gewichtungen innerhalb der jeweiligen Indizes, und damit auch deren Zusam- mensetzung, ergeben sich aus den in Kapitel 2 dargestellten Tabellen und den folgenden beiden Dar- stellungen 62 und 65. Die Teilindizes können selbstverständlich – je nach Ziel- und Fragestellung – auch getrennt voneinander betrachtet und interpretiert werden.

Teilindex: Jugendhilfeindex

Der Jugendhilfeindex besteht aus vier Indikatoren. Die genaue Gewichtung der Teilbereiche zeigt das folgende Schaubild.

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 93 UMA Sozialraumanalyse

Darstellung 62: Gewichtung der Indikatoren im Jugendhilfeindex (Inanspruchnahme von [Jugend-]Hilfeleistungen)

Jugendkriminalität 10,0%

Scheidungen Erzieherische 16,7% Hilfen 40,0%

Kinder alleinerziehender Eltern 33,3%

! Für diese 7. Fortschreibung der Sozialraumanalyse ergibt sich ein Wert des Jugend- hilfeindexes in Höhe von 90,7. Dies ist wieder deutlich unter dem bayerischen Niveau (=100), wobei niedrigere Werte eine vergleichsweise günstigere Situation beschreiben. In 13 Gemeinden im Landkreis Augsburg liegen der Jugendhilfeindex über dem gesamtbayerischen Durchschnitt. Weiterhin ist die hohe Streuung der Werte auffällig. Der mit 44,2 niedrigste Wert findet sich in der Gemeinde Kühlenthal, der höchste Wert mit 142,5 in der Gemeinde Walkertshofen. Mit Ausnahme einiger „Ausreißer“ bei den kleinen Gemeinden – die in dieser Größenklasse zu einem hohen Durchschnittswert führen – gibt es ein deutliches Stadt-Land-Gefälle hin zu den Städten. An der regionalen Verteilung sind vor allem die hohe Differenzierung und Streuung über den gesamten Landkreis hinweg auffällig (vgl. Darstellung 64). Im Vergleich zur 6. Fortschreibung der Sozialraumanalyse wird ein deutlicher Rückgang sichtbar. Dieser hat sich in allen Größenklassen fast gleichmäßig vollzogen. Gerade in der Gemeindegrößenklasse der kleinen Gemeinden haben sich rückblickend die höchsten Anstiege – ausgehend von einem sehr geringen Niveau – auch über einen langfristigen Vergleich ergeben. Die nachfolgende Übersicht gibt die Indexwerte für die Gemeindegrößenklassen im Vergleich zum Landkreis Augsburg und Bayern wieder.

94 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse UMA

Darstellung 63: Zeitreihe zum Teilindex ‚Jugendhilfeindex‘ nach Gemeindegrößenklassen (Bayern = 100)

Kleine Mittlere Große Landkreis Indikator Städte Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Augsburg

Jugendhilfeindex 86,2 82,4 93,6 94,9 90,7 100 2017 – 2019

Jugendhilfeindex 100,7 89,9 105,3 105,9 102,2 100 2014 – 2016

Jugendhilfeindex 84,5 91,8 116,6 112,6 105,6 100 2011 – 2013

Jugendhilfeindex 81,4 91,0 107,6 111,0 102,5 100 2008 – 2010

Jugendhilfeindex 80,8 104,9 113,1 122,6 112,3 100 2005 – 2007

Jugendhilfeindex 68,2 74,9 71,4 89,7 94,3 100 2002 – 2004

Jugendhilfeindex 67,1 82,9 97,1 101,4 94,8 100 1999 – 2001

Jugendhilfeindex 53,1 71,8 77,1 86,7 81,0 100 1996 – 1998

Vergleich 17/19 mit 14/16 86 % 92 % 89 % 90 % 89 % 100 % (14/16 = 100 %)

Vergleich 17/19 mit 11/13 102 % 90 % 80 % 84 % 86 % 100 % (11/13 = 100 %)

Vergleich 17/19mit 106 % 91 % 87 % 85 % 88 % 100 % 08/10 (08/10 = 100 %)

Vergleich 17/19 mit 107 % 79 % 83 % 77 % 81 % 100 % 05/07 (05/07 = 100 %)

Vergleich 17/19 mit 02/04 126 % 110 % 131 % 106 % 96 % 100 % (02/04 = 100 %)

Vergleich 17/19 mit 128 % 99 % 96 % 94 % 96 % 100 % 99/01 (99/01 = 100 %)

Vergleich 17/19 mit 96/98 162 % 115 % 121 % 109 % 112 % 100 % (96/98 = 100 %)

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 95 UMA Sozialraumanalyse

Jugendhilfeindex im Landkreis Augsburg Darstellung 64: Jugendhilfeindex im Landkreis Augsburg 2017 – 2019 (Bayern = 100) im Vergleich zu Bayern (=100) < 70 (12) Ellgau < 85 (8) 81,6 Allmannshofen < 100 (13) 102,2 < 115 (11) Nordendorf Ehingen 107,3 >= 115 (2) 91,5 Westendorf Thierhaupten Kühlenthal 95,1 80,5 44,2 Meitingen Biberbach 106,3 Heretsried 74,2 Emersacker 110,9 Langweid a.Lech 88,1 98,9 Altenmünster Bonstetten Gablingen 57,2 Welden 65,8 97,8 95,0 Gersthofen Aystetten 112,0 Adelsried 81,6 Zusmarshausen Horgau 91,7 68,4 57,6 Neusäß 87,5 Kutzenhausen Gemeindenamen: 71,7 Stadtbergen - Jugendhilfeindex Dinkelscherben Diedorf 101,2 78,8 91,1 Ustersbach 105,0 Gessertshausen 88,2 Bobingen Fischach 86,0 Königsbrunn Langenneufnach 132,6 107,4 100,4 Wehringen 60,9 Oberottmarshausen Mickhausen Großaitingen 71,1 88,6 Walkertshofen 68,7 142,5 Graben Kleinaitingen Schwabmünchen 68,8 58,6 Scherstetten 83,9 Mittelneufnach 106,8 Untermeitingen 62,6 106,3 Hiltenfingen Klosterlechfeld 57,5 Landkreis insgesamt: 85,8 - Jugendhilfeindex = 90,7 Langerringen 66,1

SAGS 2017

96 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse UMA

TEILINDEX: SOZIALRÄUMLICHER INDEX

Der Sozialräumliche Index setzt sich aus insgesamt vier Indikatoren mit unterschiedlicher Gewichtung zusammen. Darstellung 65: Gewichtung der Indikatoren im Sozialräumlichen Index

Wohnsituation 25,5% SGB II-Empfänger 34,0%

Einkommen 20,2%

Arbeitslosigkeit 20,2%

! Im Vergleich liegt der Landkreis Augsburg mit 76,5 deutlich (nämlich über 23 Prozentpunkte) unter dem bayernweiten Gesamtdurchschnitt (=100) und damit klar besser. Während die Werte in den großen Gemeinden und Städten im Vergleich zur letzten Analyse gestiegen sind, sind sie vor allem in den kleinen Gemeinden deutlich abgesunken. Insgesamt sind die Werte damit für den Landkreis zurückgegangen, unter das Niveau der Sozialraumanalyse 2008 – 2010. Ein Gefälle zwischen den einzelnen Gemeindegrößenklassen ergibt sich vor allem zwischen den mittleren und den großen Gemeinden. Die Werte fallen in der regionalen Übersicht sehr unterschiedlich aus (vgl. Darstellung 67). Eine Kon- zentration höherer Werte findet sich weiterhin um die Stadt Augsburg und an der Nord-Süd- Verkehrsachse (B2/B17).  Der günstigste Wert ist mit 34,6 in Heretsried zu finden.  Der höchste Wert mit 104,8 in der Stadt Gersthofen. Das ist zugleich die einzige Gemeinde mit einem Wert über dem gesamtbayerischen Vergleichswert (=100). Die nachfolgende Übersicht gibt die Indexwerte für die Gemeindegrößenklassen im Vergleich zum Landkreis Augsburg und Bayern wieder.

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 97 UMA Sozialraumanalyse

Darstellung 66: Zeitreihe zum Teilindex ‚Sozialräumlicher Index‘ nach Gemeindegrößenklassen (Bayern = 100)

Kleine Mittlere Große Landkreis Indikator Städte Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Augsburg

Sozialräumlicher Index 53,2 59,5 77,0 97,6 76,46 100 2017 – 2019

Sozialräumlicher Index 61,7 61,3 74,8 93,1 78,92 100 2014 – 2016

Sozialräumlicher Index 53,2 57,1 76,0 82,1 70,44 100 2011 – 2013

Sozialräumlicher Index 56,5 59,6 75,1 89,5 76,89 100 2008 – 2010

Sozialräumlicher Index 54,7 54,9 72,4 83,1 71,68 100 2005 – 2007

Sozialräumlicher Index 69,4 75,5 80,4 94,4 84,85 100 2002 – 2004

Sozialräumlicher Index 75,8 75,3 87,6 101,2 90,43 100 1999 – 2001

Sozialräumlicher Index 70,8 74,3 79,9 85,4 94,44 100 1996 – 1998

Vergleich 17/19 mit 14/16 87 % 97 % 103 % 105 % 97 % 100 % (14/16 = 100 %)

Vergleich 17/19 mit 11/13 100 % 104 % 101 % 119 % 109 % 100 % (11/13 = 100 %)

Vergleich 17/19mit 94 % 100 % 103 % 109 % 99 % 100 % 08/10 (08/10 = 100 %)

Vergleich 17/19 mit 97 % 108 % 106 % 117 % 107 % 100 % 05/07 (05/07 = 100 %)

Vergleich 17/19 mit 02/04 77 % 79 % 96 % 103 % 90 % 100 % (02/04 = 100 %)

Vergleich 17/19 mit 70 % 79 % 88 % 96 % 85 % 100 % 99/01 (99/01 = 100 %)

Vergleich 17/19 mit 96/98 75 % 80 % 96 % 114 % 81 % 100 % (96/98 = 100 %)

98 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse UMA

Sozialräumlicher Index im Landkreis Augsburg Darstellung 67: Sozialräumlicher Index im Landkreis Augsburg 2017 – 2019 (Bayern = 100) im Vergleich zu Bayern (=100) < 50 (11) Ellgau < 60 (14) 46,0 Allmannshofen < 70 (8) 35,5 < 80 (6) Nordendorf Ehingen 59,9 >= 80 (7) 45,6 Westendorf Thierhaupten Kühlenthal 53,2 53,5 49,7 Meitingen Biberbach 77,8 Heretsried 59,3 Emersacker 34,6 Langweid a.Lech 75,5 98,5 Altenmünster Bonstetten Gablingen 54,8 Welden 39,4 58,2 55,3 Gersthofen Aystetten 104,8 Adelsried 56,5 Zusmarshausen Horgau 54,6 64,1 40,0 Neusäß 69,9 Kutzenhausen Gemeindenamen: 41,4 Stadtbergen - Sozialräumlicher Index Dinkelscherben Diedorf 94,8 63,0 72,9 Ustersbach 45,8 Gessertshausen 67,1 Bobingen Fischach 98,9 Königsbrunn Langenneufnach 72,2 99,1 75,1 Wehringen 59,0 Oberottmarshausen Mickhausen Großaitingen 58,3 53,4 Walkertshofen 66,4 49,1 Graben Kleinaitingen Schwabmünchen 55,4 42,3 Scherstetten 97,0 Mittelneufnach 80,7 Untermeitingen 70,2 64,8 Hiltenfingen Klosterlechfeld 64,7 Landkreis insgesamt: 65,8 - Sozialräumlicher Langerringen Index = 76,5 56,4

SAGS 2017

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 99 UMA Sozialraumanalyse

GESAMTINDEX

In der Zusammenschau von Jugendhilfe- und Sozialräumlichem Index entsteht der Gesamtindex für die Sozialraumanalyse. Im Landkreis Augsburg hat man sich entschlossen, dem Jugendhilfeindex ein Gewicht von 60 Prozent am Gesamtindex zuzumessen und dem Sozialräumlichen Index entsprechend 40 Prozent. Daraus ergibt sich eine Gewichtung der einzelnen Indizes im Gesamtindex wie in der folgenden Abbildung dargestellt. Darstellung 68: Gewichtung der Indikatoren im Gesamtindex

! Der aus der Zusammenführung dieser beiden Teilindizes resultierende Gesamtwert liegt mit 85,0 weiterhin klar unter dem bayerischen Vergleichswert von 100; dieser Wert ist der niedrigste aller bisherigen Sozialraumanalysen. Die regionale Verteilung ist, wie aufgrund der internen Gewichtung zu erwarten war, dem Jugendhilfeindex ähnlich. Ferner ist wieder auf die große Differenz der Werte innerhalb des Landkreises hinzuweisen.  Der niedrigste Wert mit 46,6 findet sich in der Gemeinde Kühlenthal.  Der höchste mit 109,1 in der Gemeinde Gersthofen. Seit der letzten Sozialraumanalyse sind die Werte wiederum leicht gesunken, am deutlichsten im Cluster der kleinen Gemeinden. Die nachfolgende Übersicht gibt die Indexwerte für die Gemeindegrößenklassen im Vergleich zum Landkreis Augsburg und Bayern wieder.

100 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse UMA

Darstellung 69: Zeitreihe zum Gesamtindex nach Gemeindegrößenklassen (Bayern = 100)

Kleine Mittlere Große Landkreis Indikator Städte Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Augsburg

Gesamtindex 73,0 73,2 87,0 96,0 85,0 100 2017 – 2019

Gesamtindex 85,1 78,5 93,1 100,8 92,9 100 2014 – 2016

Gesamtindex 72,0 77,9 100,4 100,4 91,5 100 2011 – 2013

Gesamtindex 71,5 78,4 94,6 102,4 92,3 100 2008 – 2010

Gesamtindex 70,4 84,9 96,8 106,8 96,1 100 2005 – 2007

Gesamtindex 68,7 75,1 75,0 91,6 90,5 100 2002 – 2004

Gesamtindex 70,6 79,9 93,3 101,3 93,1 100 1999 – 2001

Gesamtindex 62,1 75,1 80,7 88,9 89,1 100 1996 – 1998

Vergleich 17/19 mit 14/16 86% 93% 93% 95% 92% 100 % (14/16 = 100 %)

Vergleich 17/19 mit 11/13 101% 94% 87% 96% 93% 100 % (11/13 = 100 %)

Vergleich 17/19mit 102% 93% 92% 94% 92% 100 % 08/10 (08/10 = 100 %)

Vergleich 17/19 mit 104% 86% 90% 90% 89% 100 % 05/07 (05/07 = 100 %)

Vergleich 17/19 mit 02/04 106% 97% 116% 105% 94% 100 % (02/04 = 100 %)

Vergleich 17/19 mit 103% 92% 93% 95% 91% 100 % 99/01 (99/01 = 100 %)

Vergleich 17/19 mit 96/98 118% 97% 108% 108% 95% 100 % (96/98 = 100 %)

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 101 UMA Sozialraumanalyse

Darstellung 70: Gesamtindex: Jugendhilfe- und Sozialräumlicher Index im Landkreis Augsburg Gesamtindex im Landkreis Augsburg 2017 – 2019 (Bayern = 100) im Vergleich zu Bayern (=100) < 65 (10) Ellgau < 75 (11) 67,4 Allmannshofen < 85 (12) 75,5 < 95 (6) Nordendorf Ehingen 88,4 >= 95 (7) 73,1 Westendorf Thierhaupten Kühlenthal 78,3 69,7 46,4 Meitingen Biberbach 94,9 Heretsried 68,2 Emersacker 80,4 Langweid a.Lech 83,1 98,7 Altenmünster Bonstetten Gablingen 56,2 Welden 55,2 82,0 79,1 Gersthofen Aystetten 109,1 Adelsried 71,6 Zusmarshausen Horgau 76,9 66,7 50,6 Neusäß 80,5 Kutzenhausen Gemeindenamen: 59,6 Stadtbergen - Gesamtindex Dinkelscherben Diedorf 98,6 72,5 83,8 Ustersbach 81,3 Gessertshausen 79,7 Bobingen Fischach 91,2 Königsbrunn Langenneufnach 108,5 104,1 90,3 Wehringen 60,1 Oberottmarshausen Mickhausen Großaitingen 66,0 74,5 Walkertshofen 67,8 105,1 Graben Kleinaitingen Schwabmünchen 63,5 52,1 Scherstetten 89,1 Mittelneufnach 96,4 Untermeitingen 65,6 89,7 Hiltenfingen Klosterlechfeld 60,3 Landkreis insgesamt: 77,8 - Gesamtindex = 85,0 Langerringen 62,2

SAGS 2017

102 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse UMA

4.2 DIE INDEXWERTE DER VORANGEGANGEN SOZIALRAUMANALYSEN IM VERGLEICH MIT DER AKTUELLEN SOZIALRAUMANALYSE

In den nachfolgenden Darstellungen 71 – 76 sind die Veränderungen der Teilindizes ‚Jugendhilfeindex‘ und ‚Sozialräumlicher Index‘ sowie des Gesamtindex im Vergleich zu den vorhergehenden Sozialraumanalysen für die Jahre 2017 – 2019, 2014 – 2016, 2011 – 2013, 2008 – 2010, 2005 – 2007, 2002 – 2004, 1999 – 2001 und 1996 – 1998 wiedergegeben. Bei der Interpretation dieser Veränderungen ist zu beachten, dass die Indizes aller Sozialraumanalysen – wie in Kapitel 5.1 beschrieben – im Vergleich zu den gesamtbayerischen Verhältnissen gebildet wurden. Für alle sechs Sozialraumanalysen wurden die bayerischen Vergleichswerte jeweils als 100 (Prozent) definiert.  In der Praxis bedeutet dies, dass bei einer positiven Veränderung von z. B. zehn Indexpunkten in einer Gemeinde, sich diese Gemeinde im Vergleich zu Bayern um zehn Punkte verschlechtert hat.  Die Veränderungen bei den einzelnen Indikatoren selbst können dabei höher (oder aber auch niedriger) ausfallen, je nachdem wie sich der jeweilige Indikator in Bayern verändert hat. Um die Vergleichbarkeit herzustellen, wurde für alle Jugendhilfeindizes die gleiche, nämlich die Ge- wichtung der aktuellen Sozialraumanalyse, verwendet. Die errechneten Werte stimmen damit zwangsläufig nicht mehr völlig mit den zuvor veröffentlichten Werten überein. Gleichzeitig sichert dieser Bezug zu Bayern die Stabilität des Verfahrens an sich, auch wenn die Gewichtungen verändert werden. Bei den nachfolgenden Darstellungen der Veränderungen der Indizes ist noch einmal darauf hinzu- weisen, dass sich die einzelnen Teilindikatoren sehr unterschiedlich entwickelt haben.

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 103 UMA Sozialraumanalyse

Darstellung 71: Entwicklung der Werte des Jugendhilfeindex

JUGENDHILFEINDEX

1996- 1999- 2002- 2005- 2008- 2011- 2014- 2017- Gemeinde 1998 2001 2004 2007 2010 2013 2016 2019

Adelsried 88,7 70,7 72,6 99,6 86,6 70,3 86,0 91,7

Allmannshofen 40,5 35,4 47,8 98,4 61,4 108,0 135,1 102,2

Altenmünster 69,4 78,1 56,0 70,3 70,7 51,5 57,5 57,2

Aystetten 64,7 61,5 83,6 95,6 94,2 60,4 85,9 81,6

Biberbach 107,9 128,9 109,3 113,2 89,8 103,4 97,5 74,2

Bobingen 74,2 79,9 85,5 101,0 90,1 97,7 105,9 86,0

Bonstetten 18,9 27,2 48,6 59,6 45,4 53,1 70,5 65,8

Diedorf 75,1 93,7 98,9 116,8 98,3 114,4 111,3 91,1

Dinkelscherben 60,3 63,5 97,9 121,6 106,6 117,5 99,2 78,8

Ehingen 60,6 80,4 143,3 134,0 59,2 73,8 100,6 91,5

Ellgau 24,3 45,0 93,4 128,0 81,1 37,6 53,2 81,6

Emersacker 63,4 125,6 100,4 116,7 113,5 96,6 164,6 88,1

Fischach 66,1 89,0 74,6 111,3 128,8 135,5 123,1 132,6

Gablingen 74,3 81,3 92,2 125,1 114,5 98,1 88,1 97,8

Gersthofen 97,5 111,7 105,1 123,2 119,7 119,5 124,3 112,0

Gessertshausen 61,3 66,3 79,6 69,3 66,6 92,2 112,3 88,2

Graben 105,5 84,2 100,2 133,4 111,0 109,3 70,9 68,8

Großaitingen 91,1 89,4 89,8 103,6 95,7 102,8 80,9 71,1

Heretsried 28,5 63,8 127,7 100,9 89,4 101,3 77,3 110,9

Hiltenfingen 53,8 52,2 26,6 48,5 87,2 67,9 87,2 57,5

Horgau 39,4 93,7 87,6 77,3 60,7 72,8 86,0 57,6

Kleinaitingen 52,2 86,7 55,3 47,7 51,0 52,0 46,8 58,6

Klosterlechfeld 116,3 153,7 118,7 156,2 125,8 117,6 100,5 85,8

Königsbrunn 98,4 119,7 115,9 147,1 120,6 122,0 127,3 107,4

104 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse UMA

Fortsetzung: JUGENDHILFEINDEX

1996- 1999- 2002- 2005- 2008- 2011- 2014- 2017- Gemeinde 1998 2001 2004 2007 2010 2013 2016 2019

Kühlenthal 29,7 50,5 136,5 103,3 101,1 99,0 101,9 44,2

Kutzenhausen 40,0 67,6 75,8 97,4 88,6 99,0 79,3 71,7

Langenneufnach 86,1 71,3 64,8 76,6 84,4 154,9 112,1 100,4

Langerringen 57,7 62,9 69,4 80,8 70,7 81,2 93,5 66,1

Langweid am Lech 73,8 93,9 95,2 109,8 119,6 116,3 109,8 98,9

Meitingen 101,6 109,8 102,1 112,3 116,2 120,8 126,2 106,3

Mickhausen 32,1 86,1 79,1 86,8 100,2 75,8 98,5 68,7

Mittelneufnach 46,2 48,2 75,9 55,0 84,4 64,3 85,8 62,6

Neusäß 75,4 77,7 88,3 116,8 109,6 86,6 84,7 87,5

Nordendorf 65,5 108,8 129,9 191,0 116,9 81,3 91,8 107,3

Oberottmarshausen 78,7 89,1 79,5 87,1 82,4 85,3 106,3 88,6

Scherstetten 106,1 44,9 87,1 46,9 98,1 96,8 104,0 106,8

Schwabmünchen 92,2 124,3 127,7 121,6 105,2 93,3 96,8 83,9

Stadtbergen 100,8 107,3 100,2 111,1 113,3 112,2 108,0 101,2

Thierhaupten 49,6 56,9 39,5 71,6 41,9 50,2 57,5 80,5

Untermeitingen 116,1 178,7 85,5 164,5 118,5 152,6 125,9 106,3

Ustersbach 48,0 61,5 111,0 56,4 71,4 85,8 94,3 105,0

Walkertshofen 67,9 51,6 86,4 94,6 102,7 137,7 184,9 142,5

Wehringen 39,6 63,4 64,7 71,9 71,5 114,5 124,9 60,9

Welden 108,1 98,4 105,7 152,8 120,8 103,0 99,9 95,0

Westendorf 61,6 90,0 61,8 64,3 60,6 77,7 75,6 95,1

Zusmarshausen 36,6 72,3 61,8 86,6 83,3 69,0 74,0 68,4

Landkreis Augsburg 81,0 94,8 94,3 112,3 102,5 105,6 102,2 90,7

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 105 UMA Sozialraumanalyse

Darstellung 72: Entwicklung der Werte des Sozialräumlichen Index

SOZIALRÄUMLICHER INDEX

1996- 1999- 2002- 2005- 2008- 2011- 2014- 2017- Gemeinde 1998 2001 2004 2007 2010 2013 2016 2019

Adelsried 80,3 80,1 68,5 61,5 63,8 53,0 67,7 54,6

Allmannshofen 65,9 68,1 69,3 98,3 53,3 55,2 47,1 35,5

Altenmünster 75,5 72,2 65,8 48,0 48,8 46,5 64,3 54,8

Aystetten 65,7 58,5 46,6 42,8 43,5 41,3 52,3 56,5

Biberbach 68,2 60,6 76,6 57,1 57,2 53,2 59,9 59,3

Bobingen 105,6 96,7 94,2 82,7 90,4 78,6 90,3 98,9

Bonstetten 57,1 75,2 33,3 36,0 40,7 35,6 44,7 39,4

Diedorf 86,1 78,7 76,3 60,7 68,2 69,3 65,1 72,9

Dinkelscherben 100,5 76,3 85,5 62,5 66,7 69,3 66,3 63,0

Ehingen 56,0 73,8 64,5 44,3 48,2 48,7 48,6 45,6

Ellgau 88,7 68,8 49,8 42,3 40,3 31,8 45,4 46,0

Emersacker 85,6 81,9 86,2 56,8 65,9 48,1 66,4 75,5

Fischach 78,3 83,2 73,1 78,2 80,3 62,0 74,9 72,2

Gablingen 84,5 76,3 71,9 58,2 58,7 55,0 68,1 58,2

Gersthofen 107,5 101,7 102,7 91,3 103,1 85,5 100,9 104,8

Gessertshausen 74,8 70,7 65,9 58,1 60,1 61,8 66,0 67,1

Graben 100,2 98,4 72,1 46,1 51,8 46,3 61,7 55,4

Großaitingen 82,1 76,2 65,9 48,5 58,9 46,8 58,7 58,3

Heretsried 79,5 85,3 87,0 50,5 43,0 46,6 62,8 34,6

Hiltenfingen 83,4 80,5 59,2 60,9 49,9 65,0 53,5 64,7

Horgau 68,6 68,9 63,9 37,9 52,0 53,0 57,7 40,0

Kleinaitingen 75,4 72,5 89,6 62,0 51,8 50,0 62,5 42,3

Klosterlechfeld 94,5 109,7 110,1 68,1 82,5 83,1 80,1 65,8

106 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse UMA

Fortsetzung: SOZIALRÄUMLICHER INDEX

1996- 1999- 2002- 2005- 2008- 2011- 2014- 2017- Gemeinde 1998 2001 2004 2007 2010 2013 2016 2019

Königsbrunn 109,3 114,8 104,4 92,8 99,7 94,2 102,8 99,1

Kühlenthal 75,8 67,3 58,5 52,2 48,8 41,5 52,6 49,7

Kutzenhausen 68,8 60,3 57,1 42,8 56,3 50,7 51,6 41,4

Langenneufnach 75,1 71,5 78,6 65,1 74,1 61,2 67,9 75,1

Langerringen 79,5 68,3 71,1 56,4 50,8 57,5 61,3 56,4

Langweid am Lech 123,3 112,2 112,7 102,6 105,8 98,1 128,1 98,5

Meitingen 87,9 88,1 83,3 77,2 72,6 65,0 75,6 77,8

Mickhausen 70,9 100,5 70,4 51,3 63,6 60,9 78,6 66,4

Mittelneufnach 73,6 107,3 70,8 63,1 63,6 48,8 69,4 70,2

Neusäß 80,4 79,1 68,8 66,4 69,1 58,3 68,4 69,9

Nordendorf 94,4 79,6 71,2 70,8 67,6 66,4 62,3 59,9

Oberottmarshausen 91,6 78,1 75,1 50,8 61,6 45,8 61,4 53,4

Scherstetten 74,3 71,6 58,2 53,6 62,3 42,9 79,2 80,7

Schwabmünchen 112,1 92,1 100,6 76,3 80,0 78,6 93,8 97,0

Stadtbergen 102,5 103,9 98,2 85,5 90,0 88,4 101,8 94,8

Thierhaupten 73,5 65,8 64,3 37,1 45,6 44,6 44,1 53,5

Untermeitingen 108,2 112,5 97,6 75,9 82,3 83,6 74,0 64,8

Ustersbach 70,8 64,6 82,8 46,8 49,2 56,4 44,7 45,8

Walkertshofen 107,1 104,3 83,7 54,8 51,5 59,1 80,1 49,1

Wehringen 69,0 68,9 68,0 55,8 55,5 58,2 61,3 59,0

Welden 95,6 78,7 81,5 64,9 76,5 74,2 59,2 55,3

Westendorf 96,5 67,5 60,3 52,2 63,8 54,1 57,9 53,2

Zusmarshausen 76,3 66,3 70,8 52,8 54,7 57,5 56,4 64,1

Landkreis Augsburg 94,4 90,4 84,9 71,7 76,9 70,4 78,9 76,5

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 107 UMA Sozialraumanalyse

Darstellung 73: Entwicklung der Werte des Gesamtindex

GESAMTINDEX

1996- 1999- 2002- 2005- 2008- 2011- 2014- 2017- Gemeinde 1998 2001 2004 2007 2010 2013 2016 2019

Adelsried 88,1 74,5 70,9 84,4 77,5 63,4 78,7 76,9

Allmannshofen 52,3 48,5 56,4 98,4 58,2 86,9 99,9 75,5

Altenmünster 74,2 75,8 59,9 61,4 61,9 49,5 60,2 56,2

Aystetten 67,2 60,3 68,8 74,5 73,9 52,8 72,5 71,6

Biberbach 95,0 101,6 96,2 90,8 76,8 83,3 82,5 68,2

Bobingen 89,6 86,6 89,0 93,7 90,2 90,1 99,6 91,2

Bonstetten 35,3 46,4 42,5 50,1 43,5 46,1 60,2 55,2

Diedorf 82,1 87,7 89,9 94,4 86,3 96,3 92,8 83,8

Dinkelscherben 78,8 68,6 93,0 98,0 90,6 98,2 86,0 72,5

Ehingen 60,6 77,8 111,8 98,2 54,8 63,8 79,8 73,1

Ellgau 51,7 54,6 75,9 93,7 64,8 35,3 50,1 67,4

Emersacker 74,6 108,1 94,7 92,8 94,4 77,2 125,3 83,1

Fischach 73,2 86,7 74,0 98,1 109,4 106,1 103,8 108,5

Gablingen 80,9 79,3 84,1 98,4 92,2 80,8 80,1 82,0

Gersthofen 104,8 107,7 104,1 110,4 113,1 105,9 115,0 109,1

Gessertshausen 68,8 68,1 74,1 64,8 64,0 80,1 93,8 79,7

Graben 106,7 89,9 89,0 98,5 87,3 84,1 67,2 63,5

Großaitingen 90,3 84,1 80,2 81,6 81,0 80,4 72,0 66,0

Heretsried 50,5 72,4 111,4 80,7 70,8 79,4 71,5 80,4

Hiltenfingen 67,8 63,5 39,7 53,5 72,3 66,8 73,7 60,3

Horgau 52,7 83,8 78,1 61,5 57,2 64,9 74,7 50,6

Kleinaitingen 63,4 81,0 69,0 53,5 51,4 51,2 53,0 52,1

Klosterlechfeld 111,0 136,1 115,3 120,9 108,5 103,8 92,3 77,8

108 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse UMA

Fortsetzung: GESAMTINDEX

1996- 1999- 2002- 2005- 2008- 2011- 2014- 2017- Gemeinde 1998 2001 2004 2007 2010 2013 2016 2019

Königsbrunn 106,0 117,8 111,3 125,4 112,2 110,9 117,5 104,1

Kühlenthal 49,7 57,2 105,3 82,8 80,2 76,0 82,2 46,4

Kutzenhausen 53,2 64,7 68,3 75,5 75,7 79,7 68,3 59,6

Langenneufnach 84,3 71,4 70,3 72,0 80,3 117,4 94,4 90,3

Langerringen 68,6 65,0 70,1 71,0 62,7 71,7 80,7 62,2

Langweid am Lech 96,6 101,2 102,2 107,0 114,1 109,0 117,1 98,7

Meitingen 99,2 101,1 94,6 98,3 98,8 98,5 105,9 94,9

Mickhausen 49,1 91,9 75,7 72,6 85,6 69,8 90,6 67,8

Mittelneufnach 59,0 71,9 73,8 58,3 76,1 58,1 79,2 65,6

Neusäß 79,9 78,2 80,5 96,7 93,4 75,3 78,2 80,5

Nordendorf 79,6 97,1 106,4 142,9 97,2 75,3 80,0 88,4

Oberottmarshausen 86,5 84,7 77,7 72,5 74,1 69,5 88,3 74,5

Scherstetten 96,4 55,6 75,6 49,6 83,8 75,2 94,1 96,4

Schwabmünchen 103,4 111,4 116,8 103,5 95,1 87,4 95,6 89,1

Stadtbergen 104,7 106,0 99,4 100,9 104,0 102,7 105,5 98,6

Thierhaupten 61,1 60,4 49,4 57,8 43,4 47,9 52,1 69,7

Untermeitingen 116,6 152,2 90,3 129,1 104,1 125,0 105,1 89,7

Ustersbach 58,9 62,7 99,8 52,6 62,5 74,0 74,5 81,3

Walkertshofen 86,3 72,7 85,3 78,7 82,2 106,3 143,0 105,1

Wehringen 53,0 65,6 66,0 65,4 65,1 92,0 99,5 60,1

Welden 106,4 90,6 96,0 117,6 103,1 91,5 83,7 79,1

Westendorf 77,9 81,0 61,2 59,5 61,9 68,3 68,5 78,3

Zusmarshausen 54,1 69,9 65,4 73,1 71,8 64,4 67,0 66,7

Landkreis Augsburg 89,1 93,1 90,5 96,1 92,3 91,5 92,9 85,0

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 109 UMA Sozialraumanalyse

Darstellung 75: Entwicklung der Indizes für den Landkreis Augsburg für die Sozialraumanalysen, Vergleich der absoluten Werte

110 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse UMA

5. Unbegleitete minderjährige Ausländerinnen und Ausländer (UMA)

„Unbegleitete Minderjährige werden zunächst durch das vor Ort zuständige Jugendamt in Obhut genommen. Um eine dem Kindeswohl entsprechende Unterbringung, Versorgung, Betreuung und Unterstützung der unbegleiteten Minderjährigen sicherzustellen, gibt es ein bundesweites Verteilungsverfahren. Nach der Verteilung ist das Jugendamt, dem die Minderjährigen zugewiesen wurden, für deren weitere Inobhutnahme zuständig. Hier werden diese entweder bei einer geeigneten Person – Verwandte oder Pflegefamilien – oder in einer geeigneten Einrichtung – zum Beispiel Clearinghäuser – untergebracht. Im Anschluss daran werden die Beantragung einer Vormundschaft, weitere medizinische Untersuchungen, die Ermittlung des Erziehungsbedarfs sowie eine Klärung des Aufenthaltsstatus veranlasst.“

Seit der 6. Fortschreibung der Sozialraumanalyse (2014 bis 2016) werden beim Indikator ‚Hilfen zur Erziehung‘ die Fallzahlen von unbegleiteten minderjährigen Ausländerinnen und Ausländer (UMA) herausgerechnet. ! Ausschlaggebender Grund dafür ist, dass mit den UMA-Fallzahlen keine wohnortbezogenen sozialen Lebenslagen von Familien im Landkreis abgebildet werden. Vielmehr richtet sich der räumliche Bezug der Hilfeleistung nach der Verfügbarkeit von Einrichtungen und Angeboten. Dabei bleibt unbestritten, dass die Unterstützungsleistungen für diese Zielgruppe vor allem in den Jahren 2014 bis 2017 für das System der Kinder- und Jugendhilfe zu einer hohen Belastung führten. Die Situation der unbegleiteten minderjährigen Ausländerinnen und Ausländer in der Kinder- und Jugendhilfe im Landkreis Augsburg wird deshalb in einem eigenen Kapitel dargestellt.

ZAHLEN

Die Fallzahlen bei den unbegleiteten minderjährigen Ausländerinnen und Ausländer sind weiter sinkend. Im Jahr 2020 war der Landkreis Augsburg für 41 minderjährige Flüchtlinge zuständig, im Jahr zuvor waren es 52. Im Jahr 2016 lag diese Zahl bei 182 (jeweils zum Stichtag 31. Juli).

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 111 UMA Sozialraumanalyse

Fallzahlen UMA

200 182 180 161 160 140

120 98 100 80 44 52 60 41 40 26 20 0 31.07.2014 31.07.2015 31.07.2016 31.07.2017 31.07.2018 31.07.2019 31.07.2020

Minderjährige Volljährige Summe

Auch bei den Inobhutnahmen von unbegleiteten minderjährigen Ausländerinnen und Ausländern nach § 42 SGB VIII stellt sich die Situation aktuell deutlich anders dar, als in den Jahren 2016 und 2017.

Inobhutnahmen UMA

50000 142 160 45000 140 40000 120 35000 30000 100 25000 69 80

20000 60 15000 12 40 10000 6 13 5000 0 4 20 0 0 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019

Deutschland Landkreis Augsburg

Der Vergleich zwischen Landkreis Augsburg und Bund zeigt, dass die Inobhutnahmen im Landkreis Augsburg bereits 2016 deutlich zurückgingen. Ein Grund dafür ist, dass der Landkreis Augsburg zu denjenigen Gebietskörperschaften gehörte, die frühzeitig die Aufnahmequote übererfüllt hatten (zum 31.08.2016 laut BVA um 200 Prozent). Seit November 2015 erfolgt die Verteilung der UMA bundesweit nach dem Königsberger Schlüssel – auch dies führte zu einem Rückgang der Inobhutnahmen bei den bayerischen Landkreisen. Erziehungsbeistandschaften und Heimerziehung sind die beiden überwiegend gewährten Hilfearten. Deutlich geändert hat sich das Verhältnis von Minderjährigen und Volljährigen bei der Inanspruchnahme von Hilfen.

112 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse UMA

Heimerziehung

138 124

93 81 70

43 35 37 24 27

2015 2016 2017 2018 2019

§ 34/ § 35 a Minderjährige § 34/§ 35 a Volljährige

Erziehungsbeistandschaften

84 87

50 46

19

2015 2016 2017 2018 2019

Hauptherkunftsländer der schutzsuchenden unbegleiteten Minderjährigen waren bundesweit im Jahr 2018 Afghanistan, Somalia, Eritrea und Guinea, gefolgt von Syrien und Irak. Diese sechs Länder gehörten auch 2016 und 2017 bereits zu den Hauptherkunftsländern.

AUFGABEN UND ANFORDERUNGEN FÜR DAS AMT FÜR JUGEND UND FAMILIE

Die Jugendämter und die Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe sind für die unbegleiteten Minderjährigen die zentralen Verantwortlichen und Ansprechpartner bei der Bewältigung der Herausforderungen, denen sich die Minderjährigen gegenübersehen. Die Herausforderungen der Jugendlichen reichen über die Notwendigkeit eines schulischen Erfolgs und des persönlichen Drucks eines schnellen Berufseinstiegs, um die Familie im Herkunftsland zu unterstützen bis hin zu einer umfassenden (auch psychosozialen) Bewältigung der eigenen Situation.

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 113 UMA Sozialraumanalyse

Grundbedürfnisse der UMA sind u. a.  die Unterbringung in einer geeigneten Unterkunft,  eine ausreichende medizinische Versorgung, aber auch  der Zugang zu Bildung einschließlich Angeboten der Sprachförderung,  psychosoziale Unterstützung vor allem bezüglich der Aufarbeitung traumatischer Erlebnisse und  die Sicherung des Aufenthalts bzw. die Klärung asyl- und aufenthaltsrechtlicher Fragestellungen. Spezielle Regelungen für UMA gewährleisten, dass ihrer besonderen Schutzbedürftigkeit auch aufenthaltsrechtlich Rechnung getragen wird. Die UMA weisen nach wie vor eine sehr hohe Motivation auf, Deutsch zu lernen, die Schule zu besuchen und erfolgreich abzuschließen und sich in die Gesellschaft einzufügen. Die Ausgangssituation ist dabei allerdings noch immer sehr heterogen. So sind unter den UMA sowohl Analphabetinnen und Analphabeten als auch junge Menschen mit einer hohen schulischen Vorbildung. Im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe steht für die Zielgruppe der UMA das gesamte Spektrum des SGB VIII zur Verfügung. Die unterschiedlichen Hilfearten und -formen stehen dabei gleichrangig nebeneinander. Die Bestellung eines Vormunds spielt für einen UMA eine ganz entscheidende Rolle, zur Sicherung des Kindeswohls und für eine gelingende Integration in Deutschland und ist daher eine zentrale Aufgabe der Versorgung unbegleiteter Minderjähriger. Ein wesentliches pädagogisches Ziel in der Arbeit und Betreuung von unbegleiteten Minderjährigen ist unter Berücksichtigung der individuellen Bedarfe das Schaffen von Perspektiven sowie die Integration der jungen Menschen in die deutsche Gesellschaft. Die UMA sollen dazu befähigt werden, sich in unserer Gesellschaft und den zugehörigen Rahmenbedingungen zurechtzufinden. Dazu zählt die Auseinandersetzung mit kulturellen Unterschieden sowohl das Vermitteln als auch das Einfordern von in unserer Gesellschaft gültigen Werten, Normen und gesetzlichen Grundlagen. Besondere Anforderungen für die Kinder- und Jugendhilfe in der Arbeit mit und Betreuung von unbegleiteten minderjährigen Ausländerinnen und Ausländern sind insbesondere:  Umgang mit religiösen, weltanschaulichen und kulturellen Unterschieden  Umgang mit einem anderen Verständnis von „Normalität“ (z. B. im Kontext Freizeitgestaltung oder beim Verständnis von „Erwachsen sein“)  Umgang mit Traumata aufgrund von Erlebnissen im Herkunftsland bzw. auf der Flucht  Umgang mit Grenzverletzungen unter den UMA und gegenüber Fachkräften  Umgang mit mangelnder Mitwirkungsbereitschaft (z. B. Unterbringung am „Wunsch“-Ort)  Umgang mit der oft gezeigten Anspruchshaltung der UMA  Umgang mit unrealistischen und teilweise auch falschen Vorstellungen über das Leben in Deutschland, die den UMA im Herkunftsland und auf der Flucht vermittelt wurden Eine ständige und besondere Herausforderung in der Betreuung von UMA bilden die eingeschränkten oder fehlenden Sprachkenntnisse und die daraus resultierenden zeitlichen Bedarfe. Diese sprachlichen Barrieren schlagen sich auf das gesamte Betreuungssetting nieder. Mit der sprachlichen Integration steht und fällt auch die Integration in die Gesellschaft. Deshalb kommt den Angeboten zur Sprachförderung und deren Qualität eine besondere Bedeutung zu.

114 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse UMA

UMA IM LANDKREIS AUGSBURG – EINE EINSCHÄTZUNG IM HERBST 2020

Ausländische Kinder und Jugendliche, die ohne ihre Familien nach Deutschland kommen, werden hierzulande gut versorgt. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Bericht zur Situation unbegleiteter minderjähriger Ausländerinnen und Ausländer in Deutschland. Dieser Einschätzung kann das Amt für Jugend und Familie im Landkreis Augsburg für den eigenen Wirkungskreis zustimmen. Unbegleiteten minderjährigen Ausländerinnen und Ausländern kann ein bedarfsgerechtes Paket an Unterstützungs- und Hilfeleistungen angeboten werden. Die überwiegende Zahl der durch die freie und öffentliche Jugendhilfe im Landkreis Augsburg betreuten UMA ist zwischenzeitlich volljährig und hat bzw. wird das Jugendhilfesystem im Jahr 2021 verlassen. Die jungen Geflüchteten, die das Jugendhilfesystem verlassen, sind durch die Begleitung der Jugendhilfe sowie durch die Unterstützungsleistungen in Schule und Ausbildung auf ein eigenverantwortliches Leben vorbereitet. Es bleibt zu hoffen, dass diese Vorbereitung für den überwiegenden Teil der unbegleiteten minderjährigen Ausländerinnen und Ausländer ausreicht für eine möglichst schnelle tatsächliche Teilhabe in allen Bereichen unseres gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens. Klar ist, dass dies ohne weitere Unterstützungs- und Integrationsangebote von Seiten unserer Gesellschaft nicht gelingen wird. Bildung und Arbeit sind die zentralen Handlungsfelder, wenn es darum geht, (sich) zu integrieren und Teil der deutschen Gesellschaft zu werden.

NEUE HERAUSFORDERUNGEN

Für den diesjährigen Bericht der Bundesregierung zur Situation der UMA wurden die Länder und Fachverbände nach ihren Einschätzungen zur weiteren Entwicklung der Situation der UMA und nach möglichen zukünftigen Herausforderungen gefragt. Die durch die Länder und Fachverbände erwarteten Entwicklungen gleichen zum Teil den im letzten Berichtsjahr 2019 ausgesprochenen Empfehlungen zur Verbesserung der Situation.  Eine der am häufigsten erwähnten Herausforderungen stellt weiterhin die sprachliche und berufliche Qualifizierung sowie Motivierung der UMA und jungen Erwachsenen dar.  Ebenso stellt erneut der steigende Bedarf bei einem größer werdenden Mangel an Wohnraum ein zunehmendes Problem dar.  Durch den Rückgang der Zahlen der neu einreisenden UMA müssen noch immer Angebote abgebaut und Einrichtungen geschlossen werden. Die Herausforderung besteht weiterhin darin, dies sozialverträglich zu gestalten. Zudem besteht fortwährend Planungsunsicherheit für die Einrichtungen und Verbände.  Besorgt äußern sich je zwei Länder und Verbände über eine Verschlechterung der politischen Stimmung in Deutschland sowie eine Zunahme der Vorurteile gegenüber den UMA. Erwartet wird eine Verschärfung der Situation mit einer daraus folgenden gesellschaftlichen Ausgrenzung der jungen Menschen, welche bereits bestehende Spannungen verstärken wird.  Der Übergang von der Jugendhilfe in ein selbstständiges Leben wird als größer werdende Herausforderung genannt. Diesbezüglich sollten laut Ländern und Verbänden verbesserte Angebote für die jungen Menschen entwickelt werden.

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 115 UMA Sozialraumanalyse

ERGÄNZEND: Die UNO-Flüchtlingshilfe nennt Zahlen und Fakten zu Menschen auf der Flucht

116 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Bevölkerungsentwicklung

6. Die Bevölkerungsentwicklung im Landkreis Augsburg

Der Landkreis Augsburg hat in den letzten Jahrzehnten eine ausgesprochen dynamische Entwicklung erlebt. So stieg die Bevölkerungszahl insgesamt seit der Volkszählung 1970 bis heute um über 57 Prozent, wie den Darstellungen 78 und 86 zu entnehmen ist. Der Landkreis Augsburg ist somit – zumindest für die letzten Jahrzehnte – ein Landkreis mit einem überdurchschnittlichen Bevölkerungszuwachs in Bayern. Die bayerische Bevölkerung nahm in den Jahren von 1970 bis Sep- tember 2019 nur um 25 Prozent zu, der Bevölkerungszuwachs im gesamten Regierungsbezirk Schwa- ben betrug 29 Prozent. Der relative Zuwachs im Landkreis Augsburg war somit ungefähr zweiein- viertelmal so hoch wie in Bayern und rund doppelt so hoch wie in Schwaben. Neben zeitweiligen Geburtenüberschüssen sind dafür vor allem Zuwanderungen in den Landkreis Augsburg ursächlich. Als übergeordneter Wanderungstrend ist hier aktuell die Zuwanderung aus dem (EU-)Ausland und die Zuwanderung von Personen mit Fluchthintergrund zu nennen. Neben der Stadt- Umland-Wanderung im Augsburger Raum spielen auch die seit Jahrzehnten bestehende innerdeutsche Nord-Süd-Wanderung, die Ost-West-Wanderung in den Jahren nach der Wiedervereinigung und die Zuwanderung von Ausländerinnen und Ausländer seit den Sechzigerjahren eine Rolle. In den letzten Jahren machte sich mit einer steigenden Zahl an Pendlerinnen und Pendlern v.a. in verkehrsgünstig gelegenen Gemeinden der Einfluss des Großraums München bemerkbar.

Darstellung 76: Entwicklung der Bevölkerung im Landkreis Augsburg (1950 – 2019)

Jahr 1950 1961 1970 1980 1990 2000 2010 2019

Einwohnerinnen 121.606 134.820 162.228 183.079 204.578 236.422 240.068 254.873 und Einwohner

1950 = 100 % 100 % 111 % 133 % 151 % 168 % 194 % 197 % 210%

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg, SAGS 2020 nach Daten aus der Datenbank Genesis des Statistischen Landesamtes (bis 2010) und der Einwohnermeldeämter (2019)

Wie ein Blick auf die (Zu-)Wanderungssalden der letzten Jahre zeigt, sind nach starken Zuwande- rungen in den neunziger Jahren in der zweiten Hälfte des letzten Jahrzehnts relativ wenige Nettozuwanderungen zu verzeichnen (vgl. Darstellung 79). Neben der konjunkturell schwierigen Situation in diesen Jahren, ist hier insbesondere der Effekt der Einführung der Zweitwohnungssteuer z. B. in Augsburg und München zu nennen, der zu einem erhöhten Abmelden von bisherigen Haupt- wohnsitzen und damit zu Nettoabwanderungen in den Jahren 2005, 2006, 2008 und 2009 führte. Erst im Jahr 2010 wurde mit 470 Personen wieder eine nennenswerte Zahl von Nettozuwanderungen verzeichnet. In den letzten Jahren sind die Nettozuwanderungen wieder stark angestiegen. Aktuell liegen diese – mit Ausnahme des „Flüchtlingsjahres 2015“ bei etwa 2.000 Personen jährlich. Ein Blick auf die Entwicklung der Bevölkerung in den einzelnen Gemeinden zeigt, dass die Bevöl- kerungsentwicklung vor Ort mit unterschiedlicher Geschwindigkeit stattgefunden hat. Darstellung 81 gibt diese Entwicklung in den Gemeinden des Landkreises Augsburg seit dem Volkszählungsjahr 1987 – getrennt nach Bevölkerungszuwachs (Wanderungs- und Geburtenüberschüsse insgesamt) und nach den reinen Wanderungsgewinnen – wieder. Die Entwicklung für den Zeitraum seit 2011 finden sich in den folgenden Darstellungen.

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 117 Bevölkerungsentwicklung Sozialraumanalyse

Bei der langfristigen Analyse von regionalen Schwerpunkten wird deutlich, dass vor allem verkehrs- günstig gelegene Gemeinden (B17), insbesondere im südlichen Teil des Landkreises, besonders hohe Wachstumsraten hatten. Bei einigen Gemeinden liegt der Bevölkerungszuwachs durch Zuwanderun- gen seit der Volkszählung 1987 bei über 40 Prozent, teilweise sogar über 50 Prozent (vgl. Darstellung 81). Zahlreiche Gemeinden insbesondere im westlichen und teilweise nordwestlichen Teil des Land- kreises verzeichnen dagegen in den letzten 30 Jahren nur einen leichten Bevölkerungsanstieg (vgl. Darstellung 83). Im Anschluss an die beiden Darstellungen zur Wanderungsanalyse zeigt die Darstellung 85 dann die Anteile der Minderjährigen an der Bevölkerung im Landkreis Augsburg. Als grobe Regel kann formuliert werden: Je weiter eine Gemeinde von der Stadt Augsburg entfernt ist, umso höher ist der Anteil der Kinder und Jugendlichen. Generell liegt der Anteil der Kinder und Jugendlichen in allen Gemeinden des Landkreises– zum großen Teil deutlich – über dem bayerischen Vergleichswert von 16,5 Prozent (Ende 2019). Der Landkreisdurchschnitt beträgt 17,6 Prozent. Die Darstellungen 86 bis 98 am Ende des Kapitels geben einen zusätzlichen Überblick über die Ent- wicklung der Bevölkerung, der Geburten, der Todesfälle und der Wanderungen im Landkreis Augsburg sowie im Vergleich mit dem Regierungsbezirk Schwaben und Gesamtbayern. Darstellung 94 gibt die aktuelle Fertilität im Landkreis Augsburg wieder. Auf Gemeindeebene ist für die Jahre 2017 bis 2019 die mittlere Zahl der Kinder je Frau (zwischen 15 und 50 Jahren) ausgewiesen. Der dreijährige Zeitraum wurde auf der einen Seite gewählt, um insbesondere in kleineren und mittleren Gemeinden den Einfluss zufälliger Abweichungen zu minimieren. Auf der anderen Seite wird die aktuelle Geburtenentwicklung noch relativ zeitnah abgebildet. Insgesamt lag die Zahl der Kinder je Frau im Landkreis Augsburg in den letzten drei Jahren knapp 12 Prozent über dem bayerischen Durchschnitt. Langfristige Analysen zeigen, dass insbesondere junge Familien den größten Anteil der Zuwandernden in den Landkreis Augsburg stellen.

118 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Bevölkerungsentwicklung

Darstellung 77: Höhe der Nettozuwanderungen in den Landkreis Augsburg (1998 – 2019)

Nettowanderungen in Personen 1998 – 2019 3.500

3.000

2.500

2.000

1.500

1.000

500

0

-500 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Personen 1.109 1.600 1.002 1.814 1.260 778 632 -40 -161 158 -470 -49 470 1.171 1.405 2.041 1.939 3.203 2.021 2.259 1.708 2.014

Darstellung 78: Altersverteilung der Bevölkerung in %, 2019 im Landkreis Augsburg im VergleichAltersverteilung zur Stadt Augsburg, der Bevölkerung dem Regierungsbezirk in % im Vergleich, Schwaben 2019 und Bayern

Landkreis Augsburg Stadt Augsburg 10,7% 10,5% 17,7% 15,4% 10,1% 8,9%

12,8% 17,7%

19,5% 23,7% 12,4% 15,5% 12,7% 12,5%

Schwaben Bayern 10,9% 16,9% 10,7% 16,5%

9,9% 9,8%

14,3% 14,4%

22,7% 22,7%

12,9% 13,3% 12,5% 12,7%

unter 18 Jahre 18-29 Jahre 30-39 Jahre 40-49 Jahre 50-64 Jahre 65-74 Jahre 75 Jahre u.ä. 3

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 119 Bevölkerungsentwicklung Sozialraumanalyse

Darstellung 79: Bevölkerungszuwächse und Nettozuwanderungen in den Gemeinden des Landkreises Augsburg (1987 – 2019)

Zuwächse Nettozu- Nettozuwanderung Zuwachs 1987 – 2019in % wanderung 1987 – 2019 in % Gemeinde 1987 – 2019, 1987 – 2019, absolut Insgesamt Pro Jahr absolut Insgesamt Pro Jahr

Adelsried 551 30% 0,8% 294 16% 0,7%

Allmannshofen 215 30% 0,8% 316 44% 1,7%

Altenmünster 763 23% 0,6% 557 16% 0,7%

Aystetten 616 26% 0,7% 579 24% 1,0%

Biberbach 760 28% 0,8% 507 18% 0,8%

Bobingen 3.926 29% 0,8% 3.749 28% 1,1%

Bonstetten 501 53% 1,3% 465 50% 1,9%

Diedorf 3.202 43% 1,1% 3.165 43% 1,6%

Dinkelscherben 327 5% 0,2% 686 11% 0,5%

Ehingen 292 36% 1,0% 244 30% 1,2%

Ellgau 300 36% 1,0% 145 17% 0,7%

Emersacker 399 39% 1,0% 324 32% 1,3%

Fischach 1.037 27% 0,7% 822 21% 0,9%

Gablingen 799 20% 0,6% 523 13% 0,6%

Gersthofen 5.693 33% 0,9% 5.943 35% 1,4%

Gessertshausen 526 14% 0,4% 424 11% 0,5%

Graben 2.316 133% 2,7% 1.775 102% 3,2%

Großaitingen 1.612 45% 1,2% 1.205 33% 1,3%

Heretsried 64 7% 0,2% 11 1% 0,0%

Hiltenfingen 341 28% 0,8% 243 20% 0,8%

Horgau 868 43% 1,1% 702 35% 1,4%

Kleinaitingen 414 47% 1,2% 343 39% 1,5%

Klosterlechfeld 1.074 58% 1,4% 837 46% 1,7%

Königsbrunn 9.077 47% 1,2% 8.071 42% 1,6%

120 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Bevölkerungsentwicklung

Zuwächse Nettozu- Nettozuwanderung Zuwachs 1987 – 2019in % wanderung 1987 – 2019 in % Gemeinde 1987 – 2019, 1987 – 2019, absolut Insgesamt Pro Jahr absolut Insgesamt Pro Jahr

Kühlenthal 211 34% 0,9% 156 25% 1,0%

Kutzenhausen 448 22% 0,6% 247 12% 0,5%

Langenneufnach 346 24% 0,7% 257 18% 0,8%

Langerringen 1.159 42% 1,1% 1.431 52% 1,9%

Langweid a.Lech 2.173 36% 1,0% 1.565 26% 1,1%

Meitingen 2.878 32% 0,9% 2.872 32% 1,3%

Mickhausen 344 31% 0,9% 226 21% 0,9%

Mittelneufnach 131 15% 0,4% 34 4% 0,2%

Neusäß 3.334 18% 0,5% 5.415 28% 1,1%

Nordendorf 521 26% 0,7% 319 16% 0,7%

Oberottmarshausen 711 69% 1,7% 505 49% 1,8%

Scherstetten 129 14% 0,4% 112 12% 0,5%

Schwabmünchen 4.199 40% 1,1% 3.785 36% 1,4%

Stadtbergen 3.386 29% 0,8% 4.916 42% 1,6%

Thierhaupten 1.278 46% 1,2% 676 24% 1,0%

Untermeitingen 3.103 81% 1,9% 2.491 65% 2,3%

Ustersbach 172 17% 0,5% 108 11% 0,5%

Walkertshofen 240 28% 0,8% 136 16% 0,7%

Wehringen 922 45% 1,2% 664 32% 1,3%

Welden 897 30% 0,8% 874 30% 1,2%

Westendorf 482 43% 1,1% 341 30% 1,2%

Zusmarshausen 1.668 35% 0,9% 1.453 30% 1,2%

Landkreis Augsburg 64.405 34% 0,9% 60.513 32% 1,3%

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 121 Bevölkerungsentwicklung Sozialraumanalyse

Darstellung 80: Bevölkerungszuwächse und Nettozuwanderungen in den Gemeinden des Landkreises Augsburg (Zensus 2011 – 2019)

Zuwachs Zuwächse Netto- Nettozuwanderung 2011 2011 – 2019 in % zuwanderung 2011 – 2019 in % Gemeinde – 2019, 2011 – 2019, absolut Insgesamt Pro Jahr absolut Insgesamt Pro Jahr

Adelsried 202 9% 1,0% 148 7% 0,8%

Allmannshofen 128 16% 1,7% 138 17% 1,9%

Altenmünster 366 10% 1,1% 447 12% 1,3%

Aystetten 106 4% 0,4% 38 1% 0,2%

Biberbach 152 5% 0,5% 87 3% 0,3%

Bobingen 1.111 7% 0,8% 1.099 7% 0,8%

Bonstetten 224 18% 2,0% 203 17% 1,8%

Diedorf 890 9% 1,0% 1.030 11% 1,2%

Dinkelscherben -6 0% 0,0% 127 2% 0,2%

Ehingen 110 11% 1,2% 132 13% 1,5%

Ellgau 130 13% 1,4% 92 9% 1,0%

Emersacker 67 5% 0,6% 47 3% 0,4%

Fischach 360 8% 0,9% 320 7% 0,8%

Gablingen 254 6% 0,6% 122 3% 0,3%

Gersthofen 2.001 10% 1,1% 1.585 8% 0,9%

Gessertshausen 290 7% 0,8% 245 6% 0,7%

Graben 604 17% 1,9% 412 12% 1,3%

Großaitingen 339 7% 0,8% 276 6% 0,6%

Heretsried 49 5% 0,6% 11 1% 0,1%

Hiltenfingen 124 9% 1,0% 107 7% 0,8%

Horgau 405 16% 1,8% 329 13% 1,5%

Kleinaitingen 133 11% 1,3% 74 6% 0,7%

Klosterlechfeld 224 8% 0,9% 194 7% 0,8%

Königsbrunn 1.311 5% 0,6% 1.191 4% 0,5%

122 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Bevölkerungsentwicklung

Zuwachs Zuwächse Netto- Nettozuwanderung 2011 2011 – 2019 in % zuwanderung 2011 – 2019 in % Gemeinde – 2019, 2011 – 2019, absolut Insgesamt Pro Jahr absolut Insgesamt Pro Jahr

Kühlenthal -31 -4% -0,4% 4 0% 0,1%

Kutzenhausen 36 1% 0,2% 28 1% 0,1%

Langenneufnach 91 5% 0,6% 100 6% 0,7%

Langerringen 189 5% 0,6% 314 8% 0,9%

Langweid a.Lech 998 14% 1,5% 886 12% 1,3%

Meitingen 1.103 10% 1,1% 946 9% 1,0%

Mickhausen 99 7% 0,8% 81 6% 0,7%

Mittelneufnach -34 -3% -0,4% -42 -4% -0,5%

Neusäß 1.324 6% 0,7% 1.935 9% 1,0%

Nordendorf 248 11% 1,2% 144 6% 0,7%

Oberottmarshausen 123 8% 0,9% 64 4% 0,5%

Scherstetten 52 5% 0,6% 63 6% 0,7%

Schwabmünchen 1.421 11% 1,2% 1.077 8% 0,9%

Stadtbergen 757 5% 0,6% 1.040 7% 0,8%

Thierhaupten 199 5% 0,6% 68 2% 0,2%

Untermeitingen 674 11% 1,2% 568 9% 1,0%

Ustersbach 78 7% 0,8% 50 5% 0,5%

Walkertshofen -46 -4% -0,5% -54 -5% -0,6%

Wehringen 70 2% 0,3% 34 1% 0,1%

Welden 313 9% 1,0% 297 8% 0,9%

Westendorf 119 8% 0,9% 107 7% 0,8%

Zusmarshausen 421 7% 0,8% 426 7% 0,8%

Landkreis Augsburg 17.778 7% 0,8% 16.590 7% 0,8%

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 123 Bevölkerungsentwicklung Sozialraumanalyse Bevölkerungszuwachs der Gemeinden Darstellungim Landkreis 81: Bevölkerungszuwachs Augsburg, 1987 der -G 2019emeinden im Landkreis Augsburg (1987 – 2019)

< 20 % (7) < 26 % (5) Allmannshofen Ellgau 215 300 < 32 % (12) Ehingen 30,1 35,6 < 38 % (6) 292 36,3 Nordendorf < 44 % (6) 521 Thierhaupten 26,3 >= 44 % (10) Kühlenthal 1.278 Westendorf 211 45,9 34,4 482 Meitingen 43,0 2.878 Biberbach 32,0 760 Emersacker 27,6 399 39,4 Heretsried Langweid am Lech Altenmünster 2.173 64 Gablingen 763 35,7 Welden 6,8 799 22,5 897 Bonstetten 20,3 30,3 501 Gersthofen 53,4 5.693 33,4 Adelsried Zusmarshausen Horgau 551 1.668 Aystetten Neusäß 868 30,3 34,7 616 3.334 43,1 Gemeindenamen 25,8 17,5 Zuwachs 1987 - 2019, absolut Zuwachs 1987 - 2019, in % Kutzenhausen Diedorf Dinkelscherben 448 3.202 Stadtbergen 327 22,0 43,3 3.386 5,3 28,9 Ustersbach 172 Gessertshausen 17,1 526 13,6 Bobingen Fischach 3.926 Königsbrunn 1.037 29,0 9.077 Langenneufnach 26,8 Wehringen 47,2 346 Großaitingen 922 24,3 Mickhausen 1.612 44,5 Oberottmarshausen 44,5 Walkertshofen 344 711 31,2 Kleinaitingen 68,8 240 414 28,4 Schwabmünchen 47,0 Scherstetten 4.199 Graben 129 40,2 Untermeitingen 2.316 Mittelneufnach 14,1 3.103 133,0 131 Hiltenfingen 80,5 14,5 341 Klosterlechfeld 27,6 1.074 Landkreis Augsburg: 58,4 Zuwachs absolut: 64.405 Langerringen Zuwachs in %: 33,8 % 1.159 41,9

124 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Bevölkerungsentwicklung

DarstellungBevölkerungszuwachs 82: Bevölkerungszuwachs der Gemeinden der Gemeinden im Landkreis Augsburg (Zensus 2011 – im Landkreis2019) Augsburg, 2011 - 2019 < 3,5 % (6) < 5,5 % (10) Allmannshofen Ellgau 128 < 7,5 % (8) 130 Ehingen 16,0 12,8 < 9,5 % (8) 110 < 11,5 % (8) 11,1 Nordendorf 248 Thierhaupten >= 11,5 % (6) 11,0 Kühlenthal 199 Westendorf -31 5,2 -3,6 119 Meitingen 8,0 1.103 Biberbach 10,2 152 Emersacker 4,5 67 Langweid am Lech 5,0 Heretsried Altenmünster 998 49 Gablingen 366 13,7 Welden 5,1 254 9,7 313 Bonstetten 5,7 8,8 224 Gersthofen 18,4 2.001 9,6 Adelsried Zusmarshausen Horgau 202 421 Aystetten Neusäß 405 9,3 7,0 106 1.324 Gemeindenamen 16,4 3,7 6,3 Veränderung 2011 - 2019, absolut Veränderung 2011 - 2019, in % Kutzenhausen Diedorf Stadtbergen Dinkelscherben 36 890 757 -6 1,5 9,2 -0,1 5,3 Ustersbach 78 Gessertshausen 7,1 290 Bobingen 7,1 Fischach 1.111 Königsbrunn 360 6,8 1.311 Langenneufnach 7,9 Wehringen 4,9 91 Großaitingen 70 5,4 Mickhausen 339 2,4 Oberottmarshausen 6,9 Walkertshofen 99 123 7,3 Kleinaitingen 7,6 -46 133 -4,1 Schwabmünchen 11,5 Scherstetten 1.421 Graben 52 10,8 Untermeitingen 604 Mittelneufnach 5,2 674 17,5 -34 Hiltenfingen 10,7 -3,2 124 Klosterlechfeld 8,5 224 8,3 Langerringen Landkreis Augsburg: 189 Veränderung absolut: 17.778 5,1 Veränderung in %: 7,5 %

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 125 Bevölkerungsentwicklung Sozialraumanalyse

Darstellung 83: Anteil der Kinder und Jugendlichen in den Gemeinden im Landkreis Augsburg Anteil der Kinder( undEnde Jugendl. 2019) in den Gemeinden des LKs Augsburg, 2019 < 16,6 % (3) < 17,3 % (8) Allmannshofen Ellgau < 17,9 % (14) 160 242 < 18,5 % (4) Ehingen 17,2 21,2 218 < 19,1 % (5) 19,9 Nordendorf 487 >= 19,1 % (12) Thierhaupten 19,5 Kühlenthal 802 Westendorf 158 19,7 19,2 319 Meitingen 19,9 2.143 Biberbach 18,0 629 Emersacker 17,9 274 19,4 Heretsried Langweid am Lech Altenmünster 1.564 182 Gablingen 779 18,9 Welden 18,1 808 18,8 667 Bonstetten 17,1 17,3 288 Gersthofen 20,0 4.028 17,7 Adelsried Gemeindenamen Zusmarshausen Horgau 420 Zahl der unter 18-Jährigen 1.124 Aystetten Neusäß 503 17,7 Anteil der unter 18-Jährigen 17,4 510 3.675 17,5 an allen Einwohnern in % 17,0 16,4

Kutzenhausen Diedorf Dinkelscherben 440 1.848 Stadtbergen 1.149 17,7 17,4 2.579 17,7 17,1 Landkreis Augsburg: Ustersbach Zahl der unter 18-Jährigen: 44.843 256 Gessertshausen Anteil der unter 18-Jährigen: 17,6 % 21,8 762 17,4 Bobingen Fischach 3.045 Königsbrunn 927 17,4 4.612 Langenneufnach 18,9 Wehringen 16,3 333 Großaitingen 492 18,8 Mickhausen 920 16,4 Oberottmarshausen 17,6 Walkertshofen 283 350 19,6 Kleinaitingen 20,1 205 221 18,9 Schwabmünchen 17,1 Scherstetten 2.534 Graben 177 17,3 Untermeitingen 808 Mittelneufnach 16,9 1.232 19,9 173 Hiltenfingen 17,7 16,8 285 Klosterlechfeld 18,1 507 17,4 Langerringen 725 18,5

Daten nach einer Erhebung bei den Einwohnermeldeämtern.

126 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Bevölkerungsentwicklung

Entwicklung der Bevölkerung 1950 – 2019 im Landkreis Augsburg Darstellung 84: Entwicklung der Bevölkerung im Landkreis Augsburg (1950 – 2019)

Entwicklung der Einwohnerzahlen 1950 – 2019 300.000

254.873 242.697 250.000 236.422 240.068

200.000 190.468

162.228

150.000 134.820 121.606

100.000

50.000

0 1950 1961 1970 1987 2000 2010 2014 2019 4 Darstellung 85: EntwicklungEntwicklung der Bevölkerung der Bevölkerung 1950 – 2019 in Prozent1950 – (19502019 = 100 in Prozent% ) im Landkreis Augsburgim Landkreis im Vergleich Augsburg, zur Stadt Augsburg,1950 = 100 dem % Regierungsbezirk Schwaben und Bayern

Entwicklung der Einwohnerzahlen in %, 1950 = 100 % 250%

200%

150%

100%

50%

0% 1950 1961 1970 1987 2000 2010 2019

LK Augsburg Stadt Augsburg Schwaben Bayern

5

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 127 Bevölkerungsentwicklung Sozialraumanalyse

Entwicklung der Geburtenzahlen 1996 – 2019 Darstellung 86: Entwicklungim Landkreis der Geburtenzahlen Augsburg in dreijährigen im Landkreis DurchschnittenAugsburg 1996 – 2019 in Dreijahresdurchschnitten

Entwicklung der Geburtenzahlen 1996 – 2019 3.000

2.580 2.500 2.444 2.304 2.190 2.121 1.966 2.000 1.924 1.869

1.500

1.000

500

0 1996-1998 1999-2001 2002-2004 2005-2007 2008-2010 2011-2013 2014-2016 2017-2019

6 Darstellung 87: Entwicklung der Geburtenzahlen 1996 – 2019 in Prozent in Entwicklung der Geburtenzahlen 1996 – 2019 in % im Landkreis Augsburg Dreijahresdurchschnittenin dreijährigen Durchschnitten, (1996 – 1998 = 100 1996 %) im – Landkreis1998 = 100 Augsburg % im Vergleich zur Stadt Augsburg, dem Regierungsbezirk Schwaben und Bayern

Entwicklung der Geburtenzahlen in %, 1996 – 1998 = 100 % 120%

100%

80%

60%

40%

20%

0% 1996-1998 1999-2001 2002-2004 2005-2007 2008-2010 2011-2013 2014-2016 2017-2019

LK Augsburg Stadt Augsburg Schwaben Bayern

7

128 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Bevölkerungsentwicklung

Entwicklung der Zahl der Todesfälle 1996 – 2019 Darstellung 88: Entwicklungim Landkreis der Zahl Augsburg der Todesfälle in dreijährigen 1996 – 2019 Durchschnitten im Landkreis Augsburg in Dreijahresdurchschnitten

Entwicklung der Zahl der Todesfälle 1996 – 2019 3.000

2.500 2.379 2.437 2.245 2.159 2.082 2.015 2.023 2.000 1.930

1.500

1.000

500

0 1996-1998 1999-2001 2002-2004 2005-2007 2008-2010 2011-2013 2014-2016 2017-2019

8 Darstellung 89: Entwicklung der Zahl der Todesfälle 1996 – 2019 in Prozent in DreijahresdurchschnittenEntwicklung der Zahl (1996 der – Todesfälle1998 = 100 %) 1996im Landkreis – 2019 Augsburg in % im im Landkreis Augsburg in dreijährigen Durchschnitten, 1996 – 1998 = 100 % Vergleich zur Stadt Augsburg, dem Regierungsbezirk Schwaben und Bayern

Entwicklung der Sterbefälle in %, 1996 – 1998 = 100 % 125%

100%

75%

50%

25%

0% 1996-1998 1999-2001 2002-2004 2005-2007 2008-2010 2011-2013 2014-2016 2017-2019

LK Augsburg Stadt Augsburg Schwaben Bayern

9

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 129 Bevölkerungsentwicklung Sozialraumanalyse

Darstellung 90: EntwicklungEntwicklung der Netto(zu)wanderungen der Zahl der Wanderungen (1993 – 2019 1993) in – 2019 Dreijahresdurchschnittenim Landkreis Augsburg im Landkreis in dreijährigen Augsburg Durchschnitten

Entwicklung der Netto(zu)wanderungen 1993 – 2019 3.500 3.327

3.000

2.500 2.388

1.994 2.000 1.569 1.472 1.539 1.500

1.000 890

500

0 -14 -16 -500 1993-1995 1996-1998 1999-2001 2002-2004 2005-2007 2008-2010 2011-2013 2014-2016 2017-2019

10 Darstellung 91: Entwicklung der Zahl der Netto(zu)wanderungen 1996 – 2019 in Prozent (1996 – 1998Entwicklung = 100 %) in Dreijahresdurchsc der Zahl der Wanderungenhnitten im Landkreis 1996 – Augsburg2019 in % im Vergleich im Landkreiszur Stadt Augsburg Augsburg, in dem dreijährigen Regierungsbezirk Durchschnitten, Schwaben 1996und Bayern – 1998 = 100 %

Entwicklung der Zahl der Netto(zu)wanderungen in %, 1996 – 1998 = 100 % 600%

400%

200%

0%

-200%

-400% 1996-1998 1999-2001 2002-2004 2005-2007 2008-2010 2011-2013 2014-2016 2017-2019

LK Augsburg Stadt Augsburg Schwaben Bayern

11

130 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Bevölkerungsentwicklung

ZahlDarstellung der Kinder 92: Mittler je Fraue Zahl (2017 der Kinder - 2019) je Frau im Alter von 15 bis 49 Jahren im Landkreis im LandkreisAugsburg Augsburg (Mittelwert (ZGZ) 2017 – 2019) < 1,6 (7) < 1,7 (9) Allmannshofen Ellgau < 1,8 (8) 1,48 2,44 Ehingen < 1,9 (6) 2,05 < 2,0 (7) Nordendorf 2,15 >= 2,0 (9) Thierhaupten Kühlenthal 1,81 2,01 Westendorf 1,99 Meitingen 1,94 Biberbach 1,91 Emersacker 1,86 Heretsried Langweid am Lech Altenmünster 2,17 1,59 1,84 Gablingen Welden 2,18 1,82 Bonstetten Gemeindenamen 2,36 Gersthofen Mittelwert der Zahl der Kinder 1,70 je Frau (zw. 15 und 49 Jahren) Adelsried Zusmarshausen Horgau 1,69 1,83 Aystetten Neusäß 2,02 1,28 1,68

Kutzenhausen Diedorf Dinkelscherben 1,47 1,76 Stadtbergen 1,92 1,67 Ustersbach 1,92 Gessertshausen 1,91 Bobingen Fischach 1,71 Königsbrunn 1,99 1,49 Langenneufnach Wehringen 1,74 Großaitingen 1,79 Mickhausen 1,72 Oberottmarshausen 1,90 1,72 Walkertshofen Kleinaitingen Landkreis Augsburg: 1,40 1,69 1,74 Kinder je Frau Schwabmünchen Mittelwert von 2017 - 2019 Scherstetten 1,77 Graben 1,68 Untermeitingen 1,64 Bayern: Mittelneufnach 1,55 1,55 Kinder je Frau 1,61 Hiltenfingen Mittelwert von 2017 - 2019 2,37 Klosterlechfeld 1,64 Langerringen 1,69

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 131 Bevölkerungsentwicklung Sozialraumanalyse Altersverteilung der Zuzüge im Jahresmittel 2017 – 2019 im Landkreis Augsburg im Vergleich Darstellung 93: Altersverteilung der Zuzüge im Jahresmittel 2017 – 2019 im Landkreis Augsburg

2.227 1.854 13% 10% 418 329 2% 586 11,4% 3% 823 28,6% 571 19,8% unter 3 4.222 3 bis 5 24% 2.883 6 bis 9 16% 10 bis 14 550 15 bis 17 19,1%

610 21,1% 5.744 32%

Zuzüge Insgesamt je Jahr: 17.936 davon Zuzüge unter 18 J.: 2.883

unter 18 18-29 30-39 40-49 50-64 65-74 75 und älter

Folie 12

Darstellung 94:Altersverteilung Altersverteilung der der Fortzüge Fortzüge im Jahresmittelim Jahresmittel 2017 – 20172019 im – Landkreis2019 Augsburg im Landkreis Augsburg im Vergleich

1.901 1.821 12% 11% 286 398 13,8% 2% 559 4% 513 24,9% 3.334 431 unter 3 21% 20,9% 3 bis 5 2.066 6 bis 9 13% 10 bis 14 15 bis 17

390 445 5.851 18,9% 21,6% 37%

Fortzüge Insgesamt je Jahr: 15.929 davon Fortzüge unter 18 J.: 2.066

unter 18 18-29 30-39 40-49 50-64 65-74 75 und älter

Folie 13

132 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Bevölkerungsentwicklung

Darstellung 95: MittlereMittlere Wanderungssalden Wanderungssalden nach Altersgruppen nach Altersgruppen I im Landkreis Augsburg 2017 – 2019 im Landkreis Augsburg (2017 – 2019)

Durchschnitt 2017 – 2019 je Jahr 6.000

5.000

4.000

3.000

2.000

1.000

0 75 und Unter 18 18 - 29 30 - 39 40 - 49 50 - 64 65 - 74 älter Zuzüge 2017-2019 2.883 5.744 4.222 2.227 1.854 418 586 Fortzüge 2017-2019 2.066 5.851 3.334 1.901 1.821 398 559 Salden 2017-2019 818 -107 888 326 33 20 28

Folie 14

Darstellung 96: MittlereMittlere Wanderun Wanderungssaldengssalden nach Altersgruppen der unter II 18im- LandkreisJährigen Augsburg 2017 – 2019 im Landkreis Augsburg (2017 – 2019)

Durchschnitt 2017 – 2019 je Jahr 900

750

600

450

300

150

0 Unter 3 3 bis u6 6 bis u10 10 bis u15 15 bis u18 Zuzüge 2017-2019 823 610 550 571 329 Fortzüge 2017-2019 513 445 390 431 286 Salden 2017-2019 310 164 160 140 43

Folie 15

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 133 Pendleranalyse Sozialraumanalyse

7. Pendleranalyse für den Landkreis Augsburg (Juni 2019)

Bei der Pendleranalyse handelt es sich um die Auswertung eines Datensatzes der Bundes- agentur für Arbeit (BA) die die Relation Wohnort-Arbeitsort für alle sozialversiche- rungspflichtigen Beschäftigten (ohne Selbständige, Beamte, Schülerinnen und Schüler sowie Studentinnen und Studenten und ausschließlich geringfügig Beschäftigte) für jede Gemeinde zum Stand Sommer 2019 abbildet. Die Auswertung dieses Datensatzes gibt somit das Pendlerverhalten der sozialversicherungs- pflichtigen Beschäftigten wieder, wobei sich grundsätzlich zwei voneinander abweichende Betrachtungsweisen ergeben.  Aus Sicht der Wohngemeinde der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten ergeben sich Werte für die Zahl der Auspendelnden der Wohngemeinde nach den verschiedenen Zielorten;  aus Sicht der Gemeinde, in der die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihren Arbeitsplatz haben, ergeben sich Werte für die Zahl der Einpendelnden in diese Gemeinde nach den verschiedenen Herkunftsorten. Natürlich ist es für alle Gemeinden (und damit auch für den Landkreis) möglich, sowohl die Aus- pendelnden als auch die Einpendelnden zu ermitteln. Die Darstellungen auf den nächsten Seiten geben einen Überblick über das Pendlerverhalten auf Landkreisebene wieder. Die Pendlerdaten auf Gemeinde- bzw. Landkreisebene stammen aus verschiedenen Datensätzen der BA und können in der Summenbildung geringfügig voneinander abweichen. Betrachtet man die sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die in den einzelnen Gemeinden des Landkreises Augsburg wohnen, sind dies insgesamt 105.432 Personen.  16.671 davon arbeiten am eigenen Wohnort (15,8 Prozent). 23,1 Prozent arbeiten in einer anderen Gemeinde des Landkreises – pendeln also in diese Gemeinden.  Viele Pendelnde haben als Ziel die Stadt Augsburg (35,2 Prozent), weitere 5,6 Prozent die Stadt oder den Landkreis München (vgl. Darstellung 99).  Die 16.671 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, für die Wohnort und Arbeitsort identisch sind, bilden wiederum 21,6 Prozent aller Beschäftigten mit Arbeitsort im Landkreis Augsburg.  Im Sommer 2019 wurde Insgesamt 77.553 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte im Landkreis Augsburg gezählt (vgl. Darstellung 100). Demnach wohnen knapp 28.000 Arbeitnehmer mehr im Landkreis Augsburg als dort ihren Arbeitsort haben.  24,0 Prozent der Einpendelnden kommen aus der Stadt Augsburg.  Insgesamt stammen rund 23 Prozent der in den Gemeinden des Landkreises arbeiten- den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nicht aus dem Landkreis bzw. der Stadt Augsburg.  Bei den Herkunftslandkreisen stellt der Landkreis Aichach-Friedberg mit 3.918 Einpendelnden mit 5,1 Prozent die größte Gruppe.  Gegenüber 1999 hat der relative Anteil der Auspendelnden in die Stadt Augsburg abgenommen, in absoluten Zahlen dagegen zugenommen. Ein höherer Anteil pendelt aktuell in den Landkreis Augsburg.  Wohnen und Arbeiten in einer Gemeinde sind vor allem prozentual deutlich zurückge- gangen.

134 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Pendleranalyse

Darstellung 97: Auspendelnde aus den Gemeinden des Landkreises Augsburg (Vergleich Juni 1999 mit Juni 2019)

JUNI 1999

im LK beschäftigt 21,4%

17.141 Augsburg, Stadt 40,6%

32.526 Auspendler/Arbeitnehmer aus dem 16.231 Landkreis Augsburg: 80.058 Arbeitnehmer am Wohnort beschäftigt 20,3% 8.718 3.411 2.031 München, St. & Lk. 4,3% Sonstige LK 10,9% Aichach-Friedberg 2,5%

JUNI 2019

im LK beschäftigt 23,1%

Augsburg, Stadt 35,2% 24.396

37.100 Auspendler/Arbeitnehmer aus dem Landkreis Augsburg: 16.671 105.432 Arbeitnehmer

5.883 am Wohnort beschäftigt 15,8% 11.085 3.372 München, St. & Lk. 2.250 5,6% 2.0572.618 Sonstige LK Aichach-Friedberg 12,5% Günzburg 3,2% 2,0% Landsberg a. Lech Donau-Ries 2,5% 2,1 %

Quelle: Nach Daten der Bundesagentur für Arbeit, auf der Basis sozialversicherungspflichtiger Beschäftigter

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 135 Pendleranalyse Sozialraumanalyse

Darstellung 98: Einpendelnde in die Gemeinden des Landkreises Augsburg (Vergleich Juni 1999 mit Juni 2019)

Quelle: Nach Daten der Bundesagentur für Arbeit, auf der Basis sozialversicherungspflichtiger Beschäftigter

Den Darstellungen 101 bis 106 können die Aus- und Einpendelnden des Landkreises Augsburg, aufgegliedert nach Gemeinden, entnommen werden. Die anschließenden beiden Schaubilder geben die Aus- und Einpendlerquoten für die einzelnen Gemeinden wieder.

136 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Pendleranalyse

Darstellung 99: Auspendelnde aus den Gemeinden des Landkreises Augsburg (Juni 2019)

Darunter: Alle Davon Beschäftigten Auspendelnde In den Landkreis In die Stadt In die Stadt Gemeinde Augsburg Augsburg München

Summe in % Summe in % Summe in % Summe in % Summe in %

Adelsried 1.019 100 912 89,5 363 35,6 354 34,7 51 5,0

Allmannshofen 424 100 380 89,6 165 38,9 79 18,6 0,0

Altenmünster 1.830 100 1580 86,3 556 30,4 446 24,4 41 2,2

Aystetten 1.090 100 1040 95,4 312 28,6 512 47,0 78 7,2

Biberbach 1.506 100 1417 94,1 577 38,3 487 32,3 56 3,7

Bobingen 7.060 100 5452 77,2 1599 22,6 2517 35,7 285 4,0

Bonstetten 589 100 573 97,3 243 41,3 269 45,7 24 4,1

Diedorf 4.046 100 3586 88,6 878 21,7 1937 47,9 215 5,3

Dinkelscherben 2.730 100 2313 84,7 814 29,8 790 28,9 80 2,9

Ehingen 480 100 460 95,8 196 40,8 111 23,1 19 4,0

Ellgau 514 100 468 91,1 196 38,1 116 22,6 0,0

Emersacker 637 100 580 91,1 268 42,1 200 31,4 10 1,6

Fischach 2.117 100 1612 76,1 677 32,0 578 27,3 55 2,6

Gablingen 1.987 100 1860 93,6 647 32,6 845 42,5 79 4,0

Gersthofen 9.716 100 7452 76,7 1261 13,0 4071 41,9 453 4,7

Gessertshausen 1.698 100 1545 91,0 592 34,9 659 38,8 82 4,8

Graben 1.791 100 1612 90,0 525 29,3 466 26,0 114 6,4

Großaitingen 2.219 100 2009 90,5 834 37,6 707 31,9 72 3,2

Heretsried 394 100 387 98,2 213 54,1 153 38,8 16 4,1

Hiltenfingen 647 100 610 94,3 293 45,3 125 19,3 24 3,7

Horgau 1.186 100 1075 90,6 423 35,7 492 41,5 44 3,7

Kleinaitingen 583 100 538 92,3 211 36,2 192 32,9 27 4,6

Klosterlechfeld 1.256 100 1202 95,7 443 35,3 202 16,1 124 9,9

Königsbrunn 11.719 100 9536 81,4 1959 16,7 4772 40,7 753 6,4

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 137 Pendleranalyse Sozialraumanalyse

Darunter: Alle Davon Beschäftigten Auspendelnde In den Landkreis In die Stadt In die Stadt Gemeinde Augsburg Augsburg München

Summe in % Summe in % Summe in % Summe in % Summe in %

Kühlenthal 352 100 338 96,0 170 48,3 97 27,6 11 3,1

Kutzenhausen 1.048 100 947 90,4 381 36,4 429 40,9 38 3,6

Langenneufnach 776 100 628 80,9 346 44,6 164 21,1 21 2,7

Langerringen 1.640 100 1466 89,4 583 35,5 237 14,5 64 3,9

Langweid a.Lech 3.591 100 3184 88,7 1092 30,4 1294 36,0 136 3,8

Meitingen 5.170 100 3887 75,2 1077 20,8 1411 27,3 178 3,4

Mickhausen 622 100 597 96,0 400 64,3 145 23,3 17 2,7

Mittelneufnach 452 100 407 90,0 209 46,2 58 12,8 0,0

Neusäß 8.102 100 7071 87,3 1416 17,5 3983 49,2 449 5,5

Nordendorf 1.083 100 990 91,4 382 35,3 260 24,0 26 2,4

Oberottmarshausen 707 100 670 94,8 275 38,9 274 38,8 40 5,7

Scherstetten 455 100 426 93,6 271 59,6 61 13,4 22 4,8

Schwabmünchen 5.987 100 4135 69,1 1326 22,1 1204 20,1 237 4,0

Stadtbergen 5.781 100 5293 91,6 1028 17,8 3121 54,0 337 5,8

Thierhaupten 1.811 100 1521 84,0 519 28,7 448 24,7 63 3,5

Untermeitingen 3.047 100 2716 89,1 850 27,9 597 19,6 224 7,4

Ustersbach 492 100 455 92,5 225 45,7 146 29,7 16 3,3

Walkertshofen 532 100 481 90,4 300 56,4 90 16,9 15 2,8

Wehringen 1.330 100 1216 91,4 563 42,3 448 33,7 54 4,1

Welden 1.618 100 1401 86,6 526 32,5 529 32,7 48 3,0

Westendorf 794 100 710 89,4 279 35,1 240 30,2 29 3,7

Zusmarshausen 2.804 100 2032 72,5 678 24,2 784 28,0 78 2,8

Landkreis 105.432 100 88.770 84,2 27.141 25,7 37.100 35,2 4.831 4,6 Augsburg

Werte unter 10 Arbeitnehmerinnen bzw. Arbeitnehmer werden von der Bundesagentur für Arbeit nicht ausgewiesen. Die Pendlerdaten auf Gemeinde- bzw. Landkreisebene stammen aus verschiedenen Datensätzen der Bundesagentur für Arbeit und können in der Summenbildung geringfügig voneinander abweichen. Quelle: Nach Daten der Bundesagentur für Arbeit, auf der Basis sozialversicherungspflichtiger Beschäftigter

138 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Pendleranalyse

Darstellung 100: Auspendelnde aus den Gemeinden des Landkreises Augsburg (Juni 2019)

Davon pendeln in Darunter: sonstige In den Landkreis In den Landkreis In den Landkreis In den Landkreis ausgewählte Aichach-Friedberg Landsberg am Lech Donau-Ries Günzburg Landkreise … Summe in % Summe in % Summe in % Summe in %

Adelsried 33 3,2 0,0 11 1,1 29 2,8

Allmannshofen 0,0 0,0 78 18,4 19 4,5

Altenmünster 30 1,6 0,0 27 1,5 160 8,7

Aystetten 44 4,0 0,0 14 1,3 24 2,2

Biberbach 47 3,1 0,0 92 6,1 13 0,9

Bobingen 219 3,1 165 2,3 36 0,5 47 0,7

Bonstetten 18 3,1 0,0 0,0 12 2,0

Diedorf 108 2,7 15 0,4 41 1,0 63 1,6

Dinkelscherben 50 1,8 0,0 0,0 367 13,4

Ehingen 0,0 0,0 79 16,5 0,0

Ellgau 11 2,1 0,0 102 19,8 0,0

Emersacker 10 1,6 0,0 13 2,0 0,0

Fischach 31 1,5 15 0,7 14 0,7 104 4,9

Gablingen 96 4,8 0,0 41 2,1 17 0,9

Gersthofen 487 5,0 49 0,5 200 2,1 79 0,8

Gessertshausen 49 2,9 10 0,6 12 0,7 61 3,6

Graben 42 2,3 212 11,8 11 0,6 0,0

Großaitingen 46 2,1 108 4,9 11 0,5 21 0,9

Heretsried 0,0 0,0 10 2,5 0,0

Hiltenfingen 0,0 45 7,0 0,0 0,0

Horgau 30 2,5 0,0 14 1,2 24 2,0

Kleinaitingen 24 4,1 45 7,7 0,0 0,0

Klosterlechfeld 17 1,4 227 18,1 11 0,9 0,0

Königsbrunn 555 4,7 266 2,3 80 0,7 49 0,4

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 139 Pendleranalyse Sozialraumanalyse

Davon pendeln in Darunter: sonstige In den Landkreis In den Landkreis In den Landkreis In den Landkreis ausgewählte Aichach-Friedberg Landsberg am Lech Donau-Ries Günzburg Landkreise … Summe in % Summe in % Summe in % Summe in %

Kühlenthal 11 3,1 0,0 40 11,4 0,0

Kutzenhausen 22 2,1 0,0 0,0 42 4,0

Langenneufnach 0,0 0,0 0,0 92 11,9

Langerringen 16 1,0 231 14,1 0,0 12 0,7

Langweid a.Lech 180 5,0 15 0,4 137 3,8 19 0,5

Meitingen 168 3,2 11 0,2 451 8,7 57 1,1

Mickhausen 0,0 16 2,6 0,0 49 7,9

Mittelneufnach 11 2,4 14 3,1 0,0 31 6,9

Neusäß 273 3,4 41 0,5 98 1,2 110 1,4

Nordendorf 27 2,5 0,0 181 16,7 10 0,9

Oberottmarshausen 28 4,0 31 4,4 0,0 0,0

Scherstetten 0,0 15 3,3 0,0 14 3,1

Schwabmünchen 75 1,3 417 7,0 11 0,2 46 0,8

Stadtbergen 209 3,6 44 0,8 71 1,2 51 0,9

Thierhaupten 155 8,6 0,0 183 10,1 0,0

Untermeitingen 63 2,1 504 16,5 0,0 12 0,4

Ustersbach 0,0 0,0 0,0 46 9,3

Walkertshofen 0,0 0,0 0,0 73 13,7

Wehringen 30 2,3 48 3,6 0,0 0,0

Welden 39 2,4 0,0 21 1,3 46 2,8

Westendorf 22 2,8 0,0 89 11,2 0,0

Zusmarshausen 47 1,7 0,0 17 0,6 195 7,0

Landkreis 3.372 3,2 2.618 2,5 2250 2,1 2057 2,0 Augsburg

Werte unter 10 Arbeitnehmerinnen bzw. Arbeitnehmer werden von der Bundesagentur für Arbeit nicht ausgewiesen. Quelle: Nach Daten der Bundesagentur für Arbeit, auf der Basis sozialversicherungspflichtiger Beschäftigter

140 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Pendleranalyse

Darstellung 101: Einpendelnde und am Ort Beschäftigte im Landkreis Augsburg (Juni 2019)

Alle Beschäftigten Einpendelnde Am Ort beschäftigt Gemeinde Summe in % Summe In % Summe in %

Adelsried 518 100 411 79,3 107 20,7

Allmannshofen 261 100 217 83,1 44 16,9

Altenmünster 693 100 443 63,9 250 36,1

Aystetten 208 100 158 76,0 50 24,0

Biberbach 258 100 169 65,5 89 34,5

Bobingen 5.572 100 3958 71,0 1.608 28,9

Bonstetten 67 100 51 76,1 16 23,9

Diedorf 2.230 100 1768 79,3 460 20,6

Dinkelscherben 1.157 100 739 63,9 417 36,0

Ehingen 43 100 23 53,5 20 46,5

Ellgau 171 100 125 73,1 46 26,9

Emersacker 261 100 204 78,2 57 21,8

Fischach 2.404 100 1898 79,0 505 21,0

Gablingen 707 100 580 82,0 127 18,0

Gersthofen 15.403 100 13115 85,1 2.274 14,8

Gessertshausen 696 100 543 78,0 153 22,0

Graben 3.176 100 2989 94,1 179 5,6

Großaitingen 704 100 493 70,0 210 29,8

Heretsried 31 100 24 77,4 7 22,6

Hiltenfingen 133 100 96 72,2 37 27,8

Horgau 672 100 561 83,5 111 16,5

Kleinaitingen 748 100 703 94,0 45 6,0

Klosterlechfeld 360 100 306 85,0 53 14,7

Königsbrunn 7.244 100 5060 69,9 2.183 30,1

Kühlenthal 63 100 49 77,8 14 22,2

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 141 Pendleranalyse Sozialraumanalyse

Alle Beschäftigten Einpendelnde Am Ort beschäftigt Gemeinde Summe in % Summe In % Summe in %

Kutzenhausen 682 100 580 85,0 101 14,8

Langenneufnach 708 100 560 79,1 148 20,9

Langerringen 678 100 503 74,2 174 25,7

Langweid a.Lech 2.054 100 1645 80,1 407 19,8

Meitingen 4.890 100 3603 73,7 1.283 26,2

Mickhausen 240 100 215 89,6 25 10,4

Mittelneufnach 127 100 82 64,6 45 35,4

Neusäß 6.185 100 5151 83,3 1.031 16,7

Nordendorf 449 100 356 79,3 93 20,7

Oberottmarshausen 204 100 167 81,9 37 18,1

Scherstetten 71 100 42 59,2 29 40,8

Schwabmünchen 5.443 100 3588 65,9 1.852 34,0

Stadtbergen 3.752 100 3262 86,9 488 13,0

Thierhaupten 1.057 100 766 72,5 290 27,4

Untermeitingen 1.461 100 1129 77,3 331 22,7

Ustersbach 240 100 203 84,6 37 15,4

Walkertshofen 123 100 72 58,5 51 41,5

Wehringen 711 100 595 83,7 114 16,0

Welden 715 100 497 69,5 217 30,3

Westendorf 604 100 520 86,1 84 13,9

Zusmarshausen 3.379 100 2602 77,0 772 22,8

Landkreis 77.553 100 60.821 78,4 16.671 21,5 Augsburg

Quelle: Nach Daten der Bundesagentur für Arbeit auf der Basis sozialversicherungspflichtiger Beschäftigter

142 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Pendleranalyse

Darstellung 102: Einpendelnde in die Gemeinden des Landkreises Augsburg (Juni 2019) nach Wohnort

Aus dem Alle Aus der Stadt Aus dem Einpendelnde Landkreis Beschäftigten Augsburg Landkreis AIC Gemeinde Augsburg

Summe in % Summe In % Summe In % Summe in % Summe in %

Adelsried 518 100 411 79,3 218 42,1 68 13,1 20 3,9

Allmannshofen 261 100 217 83,1 113 43,3 0,0 0,0

Altenmünster 693 100 443 63,9 158 22,8 35 5,1 0,0

Aystetten 208 100 158 76,0 67 32,2 54 26,0 13 6,3

Biberbach 258 100 169 65,5 88 34,1 29 11,2 0,0

Bobingen 5.572 100 3958 71,0 1961 35,2 1201 21,6 188 3,4

Bonstetten 67 100 51 76,1 25 37,3 0,0 0,0

Diedorf 2.230 100 1768 79,3 811 36,4 529 23,7 69 3,1

Dinkelscherben 1.157 100 739 63,9 343 29,6 83 7,2 11 1,0

Ehingen 43 100 23 53,5 0,0

Ellgau 171 100 125 73,1 66 38,6 11 6,4 0,0

Emersacker 261 100 204 78,2 59 22,6 23 8,8 0,0

Fischach 2.404 100 1898 79,0 905 37,6 360 15,0 19 0,8

Gablingen 707 100 580 82,0 304 43,0 131 18,5 45 6,4

Gersthofen 15.403 100 13115 85,1 3866 25,1 5110 33,2 1260 8,2

Gessertshausen 696 100 543 78,0 311 44,7 77 11,1 15 2,2

Graben 3.176 100 2989 94,1 976 30,7 1188 37,4 141 4,4

Großaitingen 704 100 493 70,0 350 49,7 58 8,2 0,0

Heretsried 31 100 24 77,4 12 38,7 0,0 0,0

Hiltenfingen 133 100 96 72,2 71 53,4 0,0 0,0

Horgau 672 100 561 83,5 304 45,2 161 24,0 23 3,4

Kleinaitingen 748 100 703 94,0 322 43,0 217 29,0 27 3,6

Klosterlechfeld 360 100 306 85,0 165 45,8 57 15,8 0,0

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 143 Pendleranalyse Sozialraumanalyse

Aus dem Alle Aus der Stadt Aus dem Einpendelnde Landkreis Beschäftigten Augsburg Landkreis AIC Gemeinde Augsburg

Summe in % Summe In % Summe In % Summe in % Summe in %

Königsbrunn 7.244 100 5060 69,9 1662 22,9 2158 29,8 508 7,0

Kühlenthal 63 100 49 77,8 28 44,4 12 19,0 0,0

Kutzenhausen 682 100 580 85,0 312 45,7 94 13,8 23 3,4

Langenneufnach 708 100 560 79,1 290 41,0 143 20,2 0,0

Langerringen 678 100 503 74,2 294 43,4 43 6,3 0,0

Langweid am Lech 2.054 100 1645 80,1 600 29,2 531 25,9 215 10,5

Meitingen 4.890 100 3603 73,7 1489 30,4 869 17,8 290 5,9

Mickhausen 240 100 215 89,6 145 60,4 31 12,9 0,0

Mittelneufnach 127 100 82 64,6 38 29,9 0,0 0,0

Neusäß 6.185 100 5151 83,3 1748 28,3 2096 33,9 298 4,8

Nordendorf 449 100 356 79,3 164 36,5 22 4,9 17 3,8

Oberottmarshausen 204 100 167 81,9 106 52,0 37 18,1 0,0

Scherstetten 71 100 42 59,2 31 43,7 0,0 0,0

Schwabmünchen 5.443 100 3588 65,9 2122 39,0 528 9,7 90 1,7

Stadtbergen 3.752 100 3262 86,9 953 25,4 1473 39,3 207 5,5

Thierhaupten 1.057 100 766 72,5 207 19,6 126 11,9 194 18,4

Untermeitingen 1.461 100 1129 77,3 573 39,2 153 10,5 29 2,0

Ustersbach 240 100 203 84,6 112 46,7 33 13,8 0,0

Walkertshofen 123 100 72 58,5 45 36,6 0,0 0,0

Wehringen 711 100 595 83,7 321 45,1 141 19,8 43 6,0

Welden 715 100 497 69,5 287 40,1 63 8,8 0,0

Westendorf 604 100 520 86,1 254 42,1 92 15,2 36 6,0

Zusmarshausen 3.379 100 2602 77,0 1111 32,9 535 15,8 52 1,5

Landkreis 77.553 100 60.821 78,4 24.387 31,4 18.604 24,0 3.918 5,1 Augsburg

144 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Pendleranalyse

Darstellung 103: Einpendelnde in die Gemeinden des Landkreises Augsburg (Juni 2019)

Davon pendeln aus Aus dem Aus dem Aus dem Aus dem sonstigen Landkreis Landkreis Landkreis Donau- Landkreis ausgewählten Dillingen Günzburg Ries Landsberg/Lech Landkreisen aus … Summe In % Summe In % Summe In % Summe In %

Adelsried 20 3,9 14 2,7 0,0 0,0

Allmannshofen 40 15,3 0,0 36 13,8 0,0

Altenmünster 116 16,7 58 8,4 0,0 0,0

Aystetten 0,0 0,0 0,0 0,0

Biberbach 20 7,8 0,0 0,0 0,0

Bobingen 18 0,3 105 1,9 17 0,3 94 1,7

Bonstetten 0,0 0,0 0,0 0,0

Diedorf 18 0,8 72 3,2 11 0,5 11 0,5

Dinkelscherben 0,0 158 13,7 0,0 0,0

Ehingen 0,0 0,0 0,0 0,0

Ellgau 20 11,7 0,0 17 9,9 0,0

Emersacker 50 19,2 0,0 0,0 0,0

Fischach 18 0,7 182 7,6 0,0 11 0,5

Gablingen 32 4,5 10 1,4 21 3,0 0,0

Gersthofen 410 2,7 215 1,4 394 2,6 88 0,6

Gessertshausen 0,0 39 5,6 0,0 0,0

Graben 0,0 11 0,3 10 0,3 221 7,0

Großaitingen 0,0 0,0 0,0 13 1,8

Heretsried 10 32,3 0,0 0,0 0,0

Hiltenfingen 0,0 0,0 0,0 0,0

Horgau 12 1,8 28 4,2 0,0 0,0

Kleinaitingen 0,0 0,0 0,0 53 7,1

Klosterlechfeld 0,0 0,0 0,0 40 11,1

Königsbrunn 32 0,4 47 0,6 18 0,2 175 2,4

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 145 Pendleranalyse Sozialraumanalyse

Davon pendeln aus Aus dem Aus dem Aus dem Aus dem sonstigen Landkreis Landkreis Landkreis Donau- Landkreis ausgewählten Dillingen Günzburg Ries Landsberg/Lech Landkreisen aus … Summe In % Summe In % Summe In % Summe In %

Kühlenthal 0,0 0,0 0,0 0,0

Kutzenhausen 17 2,5 99 14,5 0,0 0,0

Langenneufnach 0,0 64 9,0 0,0 0,0

Langerringen 0,0 0,0 0,0 54 8,0

Langweid am Lech 73 3,6 10 0,5 66 3,2 0,0

Meitingen 334 6,8 20 0,4 391 8,0 0,0

Mickhausen 0,0 10 4,2 0,0 0,0

Mittelneufnach 0,0 14 11,0 0,0 0,0

Neusäß 73 1,2 63 1,0 45 0,7 27 0,4

Nordendorf 65 14,5 0,0 60 13,4 0,0

Oberottmarshausen 0,0 0,0 0,0 0,0

Scherstetten 0,0 0,0 0,0 0,0

Schwabmünchen 0,0 54 1,0 0,0 248 4,6

Stadtbergen 43 1,1 78 2,1 34 0,9 25 0,7

Thierhaupten 31 2,9 0,0 116 11,0 0,0

Untermeitingen 0,0 0,0 0,0 160 11,0

Ustersbach 0,0 47 19,6 0,0 0,0

Walkertshofen 0,0 0,0 0,0 0,0

Wehringen 0,0 0,0 0,0 15 2,1

Welden 77 10,8 15 2,1 0,0 0,0

Westendorf 34 5,6 0,0 54 8,9 0,0

Zusmarshausen 246 7,3 372 11,0 0,0 0,0

Landkreis Augsburg 1.857 2,4 1.843 2,4 1.366 1,8 1.298 1,7

Werte unter 10 Arbeitnehmerinnen bzw. Arbeitnehmer werden von der Bundesagentur für Arbeit nicht ausgewiesen. Quelle: Nach Daten der Bundesagentur für Arbeit auf der Basis sozialversicherungspflichtiger Beschäftigter

146 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg Sozialraumanalyse Pendleranalyse

Darstellung 104: Auspendelnde aus den Gemeinden des Landkreises Augsburg in Prozent der Auspendleram Ort wohnenden Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer (Stand Juni 2019) abs. und ant. < 84,0 % (9) Ellgau 468 < 87,5 % (4) Allmannshofen 91,1 380 < 91,0 % (14) Nordendorf 89,6 < 94,5 % (11) Ehingen 990 >= 94,5 % (8) 460 91,4 95,8 Westendorf Thierhaupten Kühlenthal 710 1.521 338 89,4 84,0 96,0 Meitingen Biberbach 3.887 75,2 Heretsried 1.417 Emersacker 387 94,1 Langweid a.Lech 580 98,2 3.184 91,1 88,7 Altenmünster Bonstetten Gablingen 1.580 Welden 573 1.860 86,3 1.401 93,6 97,3 Gersthofen 86,6 Aystetten 7.452 Adelsried 1.040 76,7 Zusmarshausen Horgau 912 95,4 2.032 1.075 89,5 Neusäß 72,5 90,6 7.071 Kutzenhausen 87,3 Gemeindenamen 947 Stadtbergen - Auspendler, absolut Dinkelscherben 90,4 Diedorf 5.293 - Auspendlerquote in % 2.313 3.586 91,6 Ustersbach der am Ort wohnenden 84,7 88,6 sozialversicherungspflichtig 455 Gessertshausen Beschäftigten 92,5 1.545 Bobingen Fischach 91,0 5.452 Königsbrunn Langenneufnach 1.612 77,2 9.536 628 76,1 Wehringen 81,4 80,9 1.216 Oberottmarshausen Mickhausen Großaitingen 2.009 91,4 670 Walkertshofen 597 94,8 96,0 90,5 481 Graben Kleinaitingen Schwabmünchen 90,4 1.612 538 4.135 Scherstetten 90,0 92,3 69,1 Mittelneufnach 426 Untermeitingen 407 93,6 2.716 Hiltenfingen 90,0 89,1 Klosterlechfeld 610 1.202 94,3 Landkreis Augsburg: 95,7 - 88.770 Auspendler Langerringen aus den Gemeinden 1.466 - Auspendlerquote: 84,2 % 89,4

Basis: Sozialversicherungspflichtige Beschäftigte (ohne Selbständige, Beamte, Schülerinnen und Schüler sowie Studentinnen und Studenten) SAGS 2017 Quelle: Nach Daten der Bundesagentur für Arbeit auf der Basis sozialversicherungspflichtiger Beschäftigter

Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg 147 Pendleranalyse Sozialraumanalyse

Darstellung 105: Einpendelnde in die Gemeinden des Landkreises Augsburg in Prozent der im Einpendler Ort Beschäftigten (Stand Juni 2019) abs. und ant. < 69 % (8) Ellgau 125 < 74 % (8) Allmannshofen 73,1 217 < 79 % (10) Nordendorf 83,1 < 84 % (11) Ehingen 356 >= 84 % (9) 23 79,3 53,5 Westendorf Thierhaupten Kühlenthal 520 766 49 86,1 72,5 77,8 Meitingen Biberbach 3.603 73,7 Heretsried 169 Emersacker 24 65,5 Langweid a.Lech 204 77,4 1.645 78,2 80,1 Altenmünster Bonstetten Gablingen 443 Welden 51 580 63,9 497 82,0 76,1 Gersthofen 69,5 Aystetten 13.115 Adelsried 158 85,1 Zusmarshausen Horgau 411 76,0 2.602 561 79,3 Neusäß 77,0 83,5 5.151 Kutzenhausen 83,3 Gemeindenamen 580 Stadtbergen - Einpendler, absolut Dinkelscherben 85,0 Diedorf 3.262 - Einpendlerquote in % 739 1.768 86,9 Ustersbach der am Ort beschäftigten 63,9 79,3 sozialversicherungspflichtig 203 Gessertshausen Beschäftigten 84,6 543 Bobingen Fischach 78,0 3.958 Königsbrunn Langenneufnach 1.898 71,0 5.060 560 79,0 Wehringen 69,9 79,1 595 Oberottmarshausen Mickhausen Großaitingen 493 83,7 167 Walkertshofen 215 81,9 89,6 70,0 72 Graben Kleinaitingen Schwabmünchen 58,5 2.989 703 3.588 Scherstetten 94,1 94,0 65,9 Mittelneufnach 42 Untermeitingen 82 59,2 1.129 Hiltenfingen 64,6 77,3 Klosterlechfeld 96 306 72,2 Landkreis Augsburg: 85,0 - 60.821 Einpendler Langerringen in die Gemeinden 503 - Einpendlerquote: 78,4 % 74,2

Basis: Sozialversicherungspflichtige Beschäftigte (ohne Selbständige, Beamte, Schülerinnen und Schüler sowie Studentinnen und Studenten) SAGS 2017 Quelle: Nach Daten der Bundesagentur für Arbeit, auf der Basis sozialversicherungspflichtiger Beschäftigter

148 Jugendhilfeplanung im Landkreis Augsburg