»Variation«

1. Symphoniekonzert Saison 2020/2021 1. September 2020 · 20 Uhr Christian Thielemann Anja Harteros Wolfram Große Philipp Zeller 1. Symphoniekonzert

DIENSTAG SEMPEROPER 1.9.2020 DRESDEN 20 UHR

Christian Thielemann (1864–1949) Dirigent Ouvertüre und Tanzszene aus »Ariadne auf Naxos« Anja Harteros Sopran op. 60, bearbeitet für kleines Orchester Wolfram Große Klarinette »Duett-Concertino« für Philipp Zeller Klarinette und Fagott mit Fagott Streichorchester und Harfe TrV 293 Sächsische 1. Allegro moderato 2. Andante 3. Rondo

»Winterweihe« op. 48 Nr. 4 »Meinem Kinde« op. 37 Nr. 3 »Freundliche Vision« op. 48 Nr. 1 »Morgen!« op. 27 Nr. 4 »Cäcilie« op. 27 Nr. 2

»Metamorphosen«. Studie für 23 Solostreicher TrV 290 Zum Programm

ie 1912 uraufgeführte Kammeroper »Ariadne auf Naxos«, die dritte Zusammenarbeit von Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal, entstand eigentlich als Nachspiel zu Hofmannsthals Neufassung von Moli- ères Komödie »Der Bürger als Edelmann«. Weil diese Verbindung von D Schauspiel und Oper jedoch nur schwierig umzusetzen war, ersetzte in der zweiten Fassung von 1916 ein gesungenes Vorspiel Molières Komödie, das die Rahmen- handlung in den Palast eines Wiener Neureichen verlegt und strafft: Der Hausherr, wie Molières Protagonist Monsieur Jourdain kein Kunstkenner, verfügt kurzerhand, die für die abendlichen Feierlichkeiten geplanten Stücke, eine Opera seria und eine Opera buffa, aus Zeitknappheit gleichzeitig aufzuführen. So kommt es, dass die anwesende Buffa-Truppe um ihre Anführerin Zerbinetta sich mit leichtherzigen Interventionen in die tragische Handlung der Opera seria »Ariadne auf Naxos« einschaltet. Die später für kleines Orchester bearbeitete Ouvertüre und Tanzszene greifen diese kontrastierenden Aspekte der »Ariadne« heraus. Die Ouvertüre verweist auf die Klage der von ihrem Geliebten Theseus verlassenen Ariadne, die Tanzszene folgt dem fruchtlosen Versuch Zerbinettas, die zu Tode betrübte Ariadne aufzumuntern. Zerbinetta wendet sich daraufhin ihren vier Begleitern zu und tanzt von einem zum anderen, bevor sie sich mit dem Auserwählten unbemerkt davon- stiehlt.

Besetzung: 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 2 Hörner, Streicher // Dauer: ca. 8 Minuten

as »Duett-Concertino« für Klarinette und Fagott mit Streichorchester und Harfe, am 16. Dezember 1947 im Schweizer Exil fertiggestellt, ist das letzte Instrumentalwerk von Richard Strauss und zugleich das erste Doppelkonzert seiner langen Karriere. Auch wenn Strauss sein »Lebens- D werk« mit der 1942 uraufgeführten Oper »Capriccio« für beendet ansah und alle späteren Arbeiten lediglich als »Handgelenksübungen« gelten lassen wollte – die Lust an kompositorischen Herausforderungen hatte ihn auch mit 83 Jahren keines- wegs verlassen. Tatsächlich lässt sich das heitere »Duett-Concertino« als ein bewusst gesetzter Schlussstein des an Bläserwerken reichen Spätwerks verstehen. Zudem weisen verschiedene Momente zurück auf die Klang- und Ideenwelt des »Lebens- werks«. Schon der Beginn des ersten Satzes, der mit einem solistisch besetzten Streichsextett anhebt, erinnert an die bekannte Einleitung von »Capriccio«. Noch weiter zurück ins Straussische Œuvre deutet die Behandlung der beiden Soloinstru- mente. Klarinette und Fagott treten gleichsam als Akteure einer dramatischen Szene auf, durchaus vergleichbar dem Solocello und der Soloviola in »Don Quixote«, die dort den Titelhelden und seinen Diener Sancho Panza verkörpern. Dass Strauss die Klarinette in den Skizzen als »Prinzessin«, das Fagott als »Bettler« bezeichnet, ist indes für das Verständnis dieser Szene nicht von Belang. Sie vollzieht sich allein im Musikalischen: Wenn das Fagott nach einer weit ausgreifenden Kantilene der Solo- klarinette erstmals einsetzt, scheint die Klarinette geradezu vor ihm zurückzuschre- cken. In Gestik und Motivik, ja sogar im Metrum spielen die beiden Protagonisten zunächst völlig aneinander vorbei, erst im Verlauf des ersten Satzes nähern sie sich in immer engeren Imitationen einander an. Den nahtlos anschließenden langsamen Satz eröffnet das Fagott mit einer rezitativischen Ansprache, die erst in ein gemein- sames Duett und schließlich über eine Kadenz in ein ausgedehntes Rondofinale mündet. Dort vollendet sich die wechselseitige Annäherung der Soloinstrumente in einem absolut-musikalischen Rahmen.

Besetzung: Klarinette solo, Fagott solo / Harfe, Streicher // Dauer: ca. 20 Minuten

ber 200 Lieder komponierte Richard Strauss in seinem Leben, und auch wenn er sich in erster Linie als Opern- und Orchesterkomponist verstand: das Lied beschäftigte ihn von Jugend an bis ins hohe Alter. Seinen Zeitge- nossen galt Strauss spätestens im Jahrzehnt nach der Jahrhundertwende Ü unbestritten als der führende Liedkomponist seiner Zeit. Diesen Ruf erwarb er sich vor allem in den Jahren 1894 bis 1906, in der allein 80 Lieder entstanden. Sie zeigen eine enorme Vielfalt der kompositorischen Ansätze. In den beliebten Liedern des op. 48, allen voran »Freundliche Vision« und »Winterweihe«, bildet die eng an der Gliederung des Gedichts orientierte Gesangsmelodie das bezwingende Zentrum des musikalischen Geschehens. In »Morgen!« op. 27 Nr. 4, das der Musikwissen- schaftler Roland Tenschert überspitzt als ein Lied ohne Worte beschrieb, bestimmt dagegen der Instrumentalsatz die Struktur: Ein ausgedehntes Vorspiel, das nach einer Kadenz wiederholt wird, präsentiert eine Melodie, die in der Orchesterfassung von der Solovioline vorgetragen wird. Die Singstimme beginnt erst am Ende des Vorspiels mitten im Takt und fügt sich deklamierend in den Satz ein. Im Unterschied zu diesen »Naturstimmungen mit Seelenpointe«, wie Strauss sie einmal scherzhaft nannte, schlägt »Cäcilie« aus op. 27 mit seiner dichten Begleitung und der eindring- lichen Motivik der Singstimme einen entschieden dramatischen, auf die späteren Opern vorausweisenden Ton an. Es ist wie viele Lieder dieser Jahre Strauss’ Ehefrau, der Sopranistin Pauline Strauss-de Ahna, gewidmet. Die Vier Lieder op. 27 schenkte Strauss ihr zur Hochzeit 1894, die Sechs Lieder op. 37 mit der Vertonung von Gustav Falkes »Meinem Kinde« zur Geburt des Sohnes Franz. Das Ehepaar führte sie regelmäßig in gemeinsamen Liederabenden auf, in denen Strauss seine Frau am Klavier begleitete. Hinzu kamen etliche Konzertreisen, bei denen die Lieder häufig in Orchesterprogramme eingefügt wurden. Es waren diese gemeinsamen Auftritte, für die Strauss damit begann, ausgewählte Lieder für Orchester zu bearbeiten. Kein Zufall also, dass 1897 mit »Morgen!« und »Cäcilie« gerade zwei der Hochzeitslieder für Pauline am Anfang stehen.

Besetzung: Sopran solo / 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner, 2 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba, Pauken, Harfe, Streicher // Dauer: ca. 20 Minuten as Göthehaus, der Welt größtes Heiligtum, zerstört! Mein schönes Dresden – Weimar – München. Alles dahin!« In »verzweifelter Stimmung« schrieb Richard Strauss am 2. März 1945 an seinen Librettisten Joseph » Gregor. Wenige Tage später, am 13. März –, die Wiener Staatsoper stand D nach einem Bombenangriff am Vortag in Flammen, begann Strauss mit der Nieder- schrift der Partitur der »Metamorphosen« für 23 Solostreicher. Für den 80-Jährigen besiegelten die Verwüstungen des Zweiten Weltkriegs den Untergang der klassisch- romantischen Musiktradition, als deren letzter Vertreter er sich sah. Dieses Endzeit- bewusstsein artikuliert sich in den »Metamorphosen« in erschütternder Weise: im musikalischen Material, aber mehr noch in der Form. Selten hat Strauss so eindeutig auf die Sonatensatzform Bezug genommen wie hier, verwandelt sie aber neuen expressiven Zwecken an. Die Exposition beginnt mit einem ersten Themenkom- plex aus vier unmittelbar aufeinanderfolgenden Unterthemen, von denen das erste und vierte sowie das zweite und dritte durch die Verwandtschaft der Themenköpfe aufeinander bezogen sind. Auffällig ist hier bereits der punktierte, lombardische Rhythmus des zweiten Unterthemas, der nicht von ungefähr an den Trauermarsch aus Beethovens »Eroica« gemahnt. Die dunkle Farbe der Violoncelli und Kontrabässe, das getragene Tempo und die instabile Harmonik verleihen diesem Beginn einen düsteren Charakter. Wie um die Schwermut dieses Anfangs zu überwinden, hellt nach einer kurzen durchführungsartigen Entwicklung ein zweites, kantilenenhaftes Thema in G-Dur die Stimmung auf. Ein leidenschaftliches drittes Thema setzt diese Tendenz fort und führt nach einer Steigerung in die großangelegte Durchführung, die alle Themen aus der Exposition entwickelt und schließlich in einer Wiederauf- nahme des Kantilenenthemas in der Dur-Tonika C-Dur gipfelt. Doch die ekstati- sche Überwindung des schwermütigen Beginns endet abrupt. Schlagartig und mit düsterer Wucht führt die Reprise zum c-Moll des Werkanfangs zurück. Als das Kanti- lenenthema nach der Reprise des ersten Themenkomplexes zaghaft zurückkehrt, durchreißt eine Generalpause den Fluss. Alle Versuche, der Trauer zu entfliehen, sind vergebens. Die anschließende Coda vertieft die ernste Stimmung des Beginns noch und enthüllt neun Takte vor Schluss durch ein direktes Beethoven-Zitat, das Strauss in der Partitur »in memoriam!« überschrieben hat, die Verwandtschaft des zweiten Unterthemas mit dem Trauermarsch der »Eroica«. Eine letzte Metamorphose, in der sich die musikgeschichtliche Dimension dieses Klagegesangs offenbart.

Besetzung: Streicher // Dauer: 28 Minuten CHRISTOPH DENNERLEIN

Christian Thielemann ist seit der Saison 2012 / 2013 Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle Dresden. Neben seiner Dresdner Chefposition ist er seit 2013 Künst- lerischer Leiter der Osterfestspiele Salzburg. 2015 wurde er zum Musikdirektor der Bayreuther Festspiele ernannt, die er seit seinem Debüt im Sommer 2000 alljährlich durch maßstabsetzende Interpretationen prägt. Darüber hinaus folgte er Einla- dungen der großen Orchester in Europa, den Vereinigten Staaten, Israel und Asien. Christian Thielemanns Diskographie als Exklusivkünstler der UNITEL ist umfang- reich. Zu seinen jüngsten Einspielungen mit der Staatskapelle gehören die Sympho- nien von Brahms und Bruckner sowie zahlreiche Opern. Anja Harteros begann ihre internationale Karriere 1999 mit dem Gewinn des Wettbewerbs »Cardiff Singer of the World«. Im italienischen Fach ebenso zu Hause wie in den Werken von Wagner und Strauss, war sie an allen bedeutenden Opernbühnen der Welt zu erleben – von Berlin, Wien, Hamburg und München bis London, Mailand, Paris, Tokio und New York. Sie gastierte beim Lucerne Festival, den Salzburger und Bayreuther Festspielen und mehrfach auch in der Semperoper Dresden in Oper und Liederabenden sowie in Konzerten mit der Säch- sischen Staatskapelle. Zudem hat die Künstlerin auf verschiedensten Tonträgern mitgewirkt. 2007 wurde sie zur Bayerischen Kammersängerin ernannt, 2009 und 2017 kürte sie das Fachmagazin Opernwelt zur Sängerin des Jahres. Dazu ist sie Sängerin des Jahres der International Opera Awards 2015 und Trägerin des Baye- rischen Verdienstordens 2018.

Wolfram Große studierte von 1984 bis 1988 bei Ewald Koch an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin und begann seine Karriere 1988 als stellvertretender Solo- klarinettist beim Berliner Sinfonie-Orchester. 1989 wurde er Soloklarinettist an der und wechselte 1999 in gleicher Position zur Staatskapelle Dresden. Seit dem Jahr 2000 gehört er als Soloklarinettist dem Bayreuther Festspielorchester an. Zudem ist er Mitglied des Bläserquintetts der Staatskapelle Dresden. Wolfram Große ist Preisträger mehrerer Wettbewerbe im kammermusikalischen und solisti- schen Bereich, u. a. in München, Markneukirchen und Colmar. 2002 wurde ihm der Fritz-Busch-Preis der Stiftung zur Förderung der Semperoper verliehen.

Philipp Zeller wurde bereits während seines Studiums bei Albrecht Holder und Dag Jensen Solofagottist der Jenaer Philharmonie und wechselte im Folgejahr zu den Bochumer Symphonikern. Nach Stationen beim Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, dem Gürzenich Orchester Köln und der Dresdner Philharmonie wurde er 2015 Solo- fagottist der Staatskapelle Dresden. Philipp Zeller ist – auch mit seinem Trio Elego – ständiger Gast bei Kammermusikfestivals im In- und Ausland. Als Solist wurde er 2003 mit dem Preis des Deutschen Musikwettbewerbs ausgezeichnet und konzer- tierte u. a. mit der Staatskapelle Dresden, dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin und dem Beethoven Orchester . Seit 2019 ist er Professor an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden.

Die Sächsische Staatskapelle Dresden, 1548 durch Kurfürst Moritz von Sachsen gegründet, ist eines der ältesten Orchester der Welt. Zu ihren Leitern gehörten u. a. Heinrich Schütz, Johann Adolf Hasse, Carl Maria von Weber und Richard Wagner. Aus dem 20. Jahrhundert sind etwa Ernst von Schuch, , Karl Böhm, , Kurt Sanderling, Herbert Blomstedt und Giuseppe Sinopoli hervor- zuheben. Nach Bernard Haitink und ist seit 2012 Christian Thielemann Chefdirigent der Staatskapelle. 2016 wurde Herbert Blomstedt zum Ehrendirigenten ernannt, Myung-Whun Chung ist seit 2012 Erster Gastdirigent. In der Semperoper beheimatet, gastiert die Sächsische Staatskapelle regelmäßig in den großen Musik- zentren der Welt. Seit 2013 ist sie das Orchester der Osterfestspiele Salzburg. Die Volkswagen Aktiengesellschaft ist Partner der Sächsischen Staatskapelle Dresden. Orchesterbesetzung

1. Violinen Thomas Grosche Nathan Giem / 1. Konzertmeister Johannes Nalepa Thomas Meining Tibor Gyenge Flöten Barbara Meining Sabine Kittel / Solo Martina Groth Jens-Jörg Becker Wieland Heinze Anja Krauß Oboen Anselm Telle Bernd Schober / Solo Franz Schubert Sibylle Schreiber Ludovica Nardone Klarinetten

2. Violinen Wolfram Große / Solo Reinhard Krauß / Konzertmeister Jan Seifert Annette Thiem Fagotte Stephan Drechsel Elisabeta Schürer Philipp Zeller / Solo Emanuel Held Joachim Huschke Martin Fraustadt Hörner Robert Kusnyer Yukiko Inose Robert Langbein / Solo Michael Schmid David Harloff Dorit Essaadi Miklós Takács Marie-Luise Kahle Bratschen Trompeten Sebastian Herberg / Solo Stephan Pätzold Mathias Schmutzler / Solo Anya Dambeck Gerd Graner Michael Horwath Posaunen Uwe Jahn Ulrich Milatz Uwe Voigt / Solo Juliane Preiß Guido Ulfig Florian Kapitza * Frank van Nooy

Violoncelli Tuba

Norbert Anger / Konzertmeister Jens-Peter Erbe / Solo Friedwart Christian Dittmann / Solo Pauken Johann-Christoph Schulze Jakob Andert Manuel Westermann / Solo Anke Heyn Harfe Titus Maack Johanna Schellenberger / Solo Kontrabässe

Andreas Ehelebe / Solo Martin Knauer * als Gast Reimond Püschel HYGIENEREGELN IMPRESSUM Sächsische Staatskapelle Dresden Chefdirigent Christian Thielemann Spielzeit 2020 | 2021 1,5 m Es gelten die üblichen HERAUSGEBER Abstandsregeln von Die Sächsische Staatskapelle Dresden 1,5 m. ist ein Ensemble im Staatsbetrieb Sächsische Staatstheater – Staatsoper Dresden Der Vorstellungs- Theaterplatz 2, 01067 Dresden besuch ist nur ohne © August 2020 Krankheitssymptome GESCHÄFTSFÜHRUNG Peter Theiler möglich. Intendant der Staatsoper Wolfgang Rothe Kaufmännischer Geschäftsführer Es besteht Mund- REDAKTION schutzpflicht (außer, Christoph Dennerlein wenn der Sitzplatz TEXT eingenommen wurde). Der Einführungstext von Christoph Dennerlein ist ein Originalbeitrag für Der Mundschutz muss dieses Programmheft. mitgebracht werden. GESTALTUNG UND SATZ schech.net Bitte beachten: Der Strategie. Kommunikation. Design. Aufzug steht nur DRUCK Union Druckerei Dresden GmbH eingeschränkt zur Verfügung. Private Bild- und Tonaufnahmen sind aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet. Die Garderobe kann WWW.STAATSKAPELLE-DRESDEN.DE nicht abgegeben werden.

Die Vorstellung hat keine Pause.

Es wird keine gastro- nomische Versorgung angeboten. Gesangstexte

Richard Strauss (1864–1949)

»Meinem Kinde« op. 37 Nr. 3 Text von Gustav Falke

Du schläfst und sachte neig’ ich mich Über dein Bettchen und segne dich. Jeder behutsame Atemzug Ist ein schweifender Himmelsflug, Ist ein Suchen weit umher, Ob nicht doch ein Sternlein wär, Wo aus eitel Glanz und Licht Liebe sich ein Glückskraut bricht, »Winterweihe« op. 48 Nr. 4 Das sie geflügelt herniederträgt Text von Karl Henckell Und dir aufs weiße Deckchen legt.

In diesen Wintertagen, Nun sich das Licht verhüllt, »Freundliche Vision« Laß uns im Herzen tragen, op. 48 Nr. 1 Einander traulich sagen, Text von Otto Julius Bierbaum Was uns mit innerm Licht erfüllt. Nicht im Schlafe hab’ ich das Was milde Glut entzündet, geträumt, Soll brennen fort und fort, Hell am Tage sah ich’s schön vor mir: Was Seelen zart verbündet, Eine Wiese voller Margeritten; Und Geisterbrücken gründet, Tief ein weißes Haus in grünen Sei unser leises Losungswort. Büschen; Götterbilder leuchten aus dem Laube. Das Rad der Zeit mag rollen, Und ich geh’ mit Einer, die mich lieb Wir greifen kaum hinein, hat, Dem Schein der Welt verschollen, Ruhigen Gemütes in die Kühle Auf unserm Eiland wollen Dieses weißen Hauses, in den Frieden, Wir Tag und Nacht der sel’gen Liebe Der voll Schönheit wartet, daß wir weih’n. kommen. »Morgen!« op. 27 Nr. 4 »Cäcilie« op. 27 Nr. 2 Text von John Henry Mackay Text von Heinrich Hart

Und morgen wird die Sonne wieder Wenn du es wüßtest, scheinen, Was träumen heißt von brennenden Und auf dem Wege, den ich gehen Küssen, werde, Von Wandern und Ruhen mit der Wird uns, die Glücklichen, sie wieder Geliebten, einen Aug’ in Auge, Inmitten dieser sonne-athmenden Und kosend und plaudernd, Erde . . . Wenn du es wüßtest, Du neigtest dein Herz! Und zu dem Strand, dem weiten, wogenblauen, Wenn du es wüßtest, Werden wir still und langsam Was bangen heißt in einsamen niedersteigen, Nächten, Stumm werden wir uns in die Augen Umschauert vom Sturm, da niemand schauen, tröstet Und auf uns sinkt des Glückes Milden Mundes die kampfmüde Seele, stummes Schweigen . . . Wenn du es wüßtest, Du kämest zu mir.

Wenn du es wüßtest, Was leben heißt, umhaucht von der Gottheit Weltschaffendem Atem, Zu schweben empor, lichtgetragen, Zu seligen Höhen, Wenn du es wüßtest, Du lebtest mit mir!