Bleistätter Moor - Flutung

Grundlagenerhebung 2016

Bleistätter Moor-Flutung - Grundlagenerhebung 2016 2

Bleistätter Moor-Flutung Grundlagenerhebung 2016

Endbericht

Auftraggeber Amt der Kärntner Landesregierung Abt. 8 Umwelt, Wasser und Naturschutz Flatschacher Straße 70 9021 Klagenfurt am Wörthersee

Auftragnehmer Arge NATURSCHUTZ Gasometergasse 10 9020 Klagenfurt am Wörthersee T 0463/329666 [email protected] www.arge-naturschutz.at

Bearbeiter

Mag. Karina SMOLE-WIENER (Amphibia) DI Roland SCHIEGL (Odonata) Mag. Daniela WIESER /Chiroptera, Culicidae) Mag. Mariella MARTINZ, MSc () Dr. Christian WIESER (Trichoptera, Lepidoptera) Mag. Klaus KRAINER (Sonstiges)

Projektnummer 2017/07/494

Klagenfurt, Juli 2017

Arge NATURSCHUTZ, PN-2017/07/494 Bleistätter Moor-Flutung - Grundlagenerhebung 2016 3

1. Einleitung

Mit dem Schreiben vom Amt der Kärntner Landesregierung, Abt. 8 (Zahl: 08-BR-16/36-2016), vom 28.06.2016, wurde die Arge NATURSCHUTZ mit der Durchführung des Projektes „Bleistätter Moor-Flutung - Grundlagenerhebung 2016“ beauftragt. Bereits kurz vor der Beauftragung wurde mit der Auswahl der Monitoringflächen und den Freilandarbeiten begonnen. Der vorliegende Bericht enthält die Ergebnisse der Erfassung des Ist- Zustandes der ausgewählten Tiergruppen im Projektgebiet. Mit Mail der Arge NATURSCHUTZ vom 30. März 2017, Zahl: AN-668/2017/Bleistatt, wurde beim Auftraggeber um Änderugn der Artenerhebung von Dysticidae auf Trichoptera angesucht. Das Ansuchen wurde gemäß Zusatzvertrag vom 3.4.2017, Zahl: 08-BR-16/36-2016, genehmigt.

2. Projektziele

Im Gebiet des Flutungsprojektes wurde der Ist-Zustand je nach Tiergruppe aus 20 im Vorfeld festgelegten Lebensraum spezifischen Standorten (Tiefwasser, Flachwasser, Röhricht, Bruchwald, Feldgehölz, Wiese etc.) erfasst:  Chiroptera (Fledermäuse),  Amphibia (Lurche),  Trichoptera (Köcherfliegen) anstatt räuberische Dytiscidae (Schwimmkäfer),  Odonata (Libellen),  Lepidoptera (Schmetterlinge),  Gastropoda (Schnecken, FFH- Anhangsarten),  Culicidae (Stechmücken) Die 20 ausgewählten Standorte bilden gleichzeitig die Grundlage für ein geplantes Monitoring-Netz im ersten Jahr (2017), vier Jahre (2020) und sechs Jahre (2022) nach Fertigstellung des Projekts.

3. Ausgewählte Monitoringflächen

Als Grundlage für die Erhebung des Ist-Zustandes und das folgende Monitoring wurden 20 Flächen im Projektgebiet Bleistätter Moor festgelegt (Abb. 1). Die Flächen haben einen Radius von 10 m im Umkreis um einen zentralen Markierungs-Pflock (Abb. 2 bis 21). Die Monitoringflächen liegen im gesamten Gebiet verteilt (Abb. 1) und umfassen sowohl Bereiche, die von der geplanten Flutung direkt betroffen sein werden, als auch solche, die davon unberührt bleiben. Es wurden möglichst vielfältige Lebensräume ausgewählt (Tab. 1), wobei selbstverständlich die Erreichbarkeit der Monitoringflächen nach der Flutung ein wesentliches Kriterium für ihre Positionierung war. Die Abbildungen 2 bis 21 zeigen alle ausgewählten Monitoringflächen. Die Monitoringfläche 7 musste aufgrund der Baggerarbeiten Ende Juni 2016 vom ursprüng-lichen Standort am Böschungsfuß auf die Böschungskrone des Tiebel-Ufers versetzt werden.

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Tab. 1: Biotoptypen der ausgewählten Monitoringflächen im Jahr 2016. Nr. Biotoptyp 1 Schwarzerlenbruchwald mit Seggen 2 Grünlandbrache an Grenze zu Mähwiese, nährstoffreich 3 Schilfröhricht und Gebüsch am Rand zur Uferböschung 4 frische Fettwiese auf Böschung, Kleinseggenried am Fuß 5 frische Fettwiese, teilweise gemäht 6 wechselfeuchte bis feuchte Fettwiese, gemäht; im Sommer 2016: Errichtung eines Schotterweges 7 nasse Fettwiese 8 Fettwiese gemäht 9 Wiese, frisch, gemäht 10 frische bis wechselfeuchte Wiese, gemäht 11 Bach mit Hochstaudenflur, Röhricht und teilweise Gehölzen; Schotterweg, Wiese 12 Feuchtwiese, Feldgehölz 13 Erlenbruchwald 14 degradierter Bruchwald (Feuchtgebüsch), Traubenkirsche, Erlen, Weiden 15 Kleinseggenried, tw. gemäht, wassergefüllter Graben am Rand 16 Erlenbruchwald, Feuchtgebüsch, Schilfbereich am Seeufer, Schwingrasen, Teichbinsen und -rosen 17 Schilfröhricht und Hochstaudenflur 18 Maisacker, Betonschacht mit Hochstauden 19 Wechselwiese, gemäht, Betonschacht mit Hochstauden 20 nasse Fettwiese, Weidengebüsch und temporäres Kleingewässer

Abb. 1: Lage der Monitoringflächen 1 - 20.

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Abb. 2: Monitoringfläche 1, Foto: 05.07.2016. (Foto: Smole-Wiener)

Abb. 3: Monitoringfläche 2 mit aufgestelltem Batcorder, Foto: 05.07.2016. (Foto: Smole-Wiener)

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Abb. 4: Monitoringfläche 3, Foto: 15.06.2016. (Foto: Smole-Wiener)

Abb. 5: Monitoringfläche 4, Foto: 15.06.2016. (Foto: Smole-Wiener)

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Abb. 6: Monitoringfläche 5, Foto: 15.06.2016. (Foto: Smole-Wiener)

Abb. 7: Monitoringfläche 6 mit neu errichtetem Schotterweg, Foto: 24.08.2016. (Foto: Smole-Wiener)

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Abb. 8: Monitoringfläche 7, Foto: 15.06.2016. (Foto: Smole-Wiener)

Abb. 9: Monitoringfläche 8, Foto: 15.06.2016. (Foto: Smole-Wiener)

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Abb. 10: Monitoringfläche 9, Foto: 22.06.2016. (Foto: Schiegl)

Abb. 11: Mag. Krainer beim Anbringen des Markierungs-Pflocks im Zentrum der Monitoringfläche 10, Foto: 15.06.2016. (Foto: Smole-Wiener)

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Abb. 12: Monitoringfläche 11, Foto: 11.07.2016. (Foto: Smole-Wiener)

Abb. 13: Monitoringfläche 12, Foto: 15.06.2016. (Foto: Smole-Wiener)

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Abb. 14: Monitoringfläche 13, Foto: 15.06.2016. (Foto: Smole-Wiener)

Abb. 15: Monitoringfläche 14, Foto: 15.06.2016. (Foto: Smole-Wiener)

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Abb. 16: Monitoringfläche 15, Foto: 15.06.2016. (Foto: Smole-Wiener)

Abb. 17: Monitoringfläche 16, Foto: 15.06.2016. (Foto: Smole-Wiener)

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Abb. 18: Monitoringfläche 17, Foto: 22.06.2016. (Foto: Schiegl)

Abb. 19: Monitoringfläche 18, Foto: 22.06.2016. (Foto: Schiegl)

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Abb. 20: Monitoringfläche 19, Foto: 15.06.2016. (Foto: Smole-Wiener)

Abb. 21: Monitoringfläche 20, Foto: 22.06.2016 (Foto: Schiegl)

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4.Chiroptera (Fledermäuse)

4.1 Methodik

Zum Nachweis der im Projektgebiet „Bleistätter Moor“ lebenden Fledermausarten kamen hauptsächlich akustische Registriereinheiten, sogenannte „batcorder“ (Firma ecoObs, Nürnberg) zum Einsatz. Mittels fünf dieser Ultraschalldetektoren wurden alle 20 Monitoringpunkte mindestens 3-mal (davon 2 Standorte 4-mal) in den Sommermonaten 2016 beprobt. In Tabelle 2 sind das Datum der Untersuchungsnächte und die jeweiligen Monitoringpunkte zusammengefasst.

Tab.2: Auflistung der Untersuchungsnächte mit dem Datum der Erhebung und den jeweils beprobten Monitoringflächen. Datum Monitoringfläche 08.06.2016 1 15.06.2016 12 29.06.2016 7,8,10,19 04.07.2016 2,3,4,5 10.07.2016 1,14,15,16,17 11.07.2016 9,11,13,14,18 12.08.2016 3,4,5,17,20 22.08.2016 2,6,7,18 24.08.2016 12 03.09.2016 8,9,15,19,20 08.09.2016 13 12.09.2016 6,10,11,12 20.09.2016 8,14,18,20 21.09.2016 6,9,12,13 25.09.2016 2,3,4,5 26.09.2016 7,10,11,19 27.09.2016 1,15,16,17 30.09.2016 15 01.10.2016 16

Mit Hilfe der batcorder werden hauptsächlich jagende bzw. vom Quartier in Richtung Jagdgebiet fliegende Fledermäuse erfasst und deren Rufe anschließend mittels einer eigenen Software analysiert und einer Fledermausart bzw. einer Artengruppe zugeordnet. Nicht bei allen Arten ist es möglich sie über ihre Ultraschallrufe zu bestimmen. Einige Fledermausarten können nur anhand morphologischer Merkmale eindeutig voneinander getrennt werden. Dazu ist es notwendig die Tiere zu fangen, händisch zu vermessen und auf diese Weise zu determinieren. Deshalb wurden zusätzlich zu den akustischen Erhebungen insgesamt noch drei Netzfangnächte an möglichst erfolgversprechenden Stellen im Bleistätter Moor durchgeführt (am 12.8., am 22.8. und am 12.9.2016, siehe Abbildung 22).

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Abb.22: Netzfangstandorte im Bleistätter Moor (Quelle: Kagis, 30.4.2017)

Um Fledermäuse zu Fangen ist es üblich Vogelfangnetze (Firma ECOTONE, Polen) einzusetzen (Abb. 23), die entlang von Leitlinien, möglichen Flugrouten etc. aufgestellt und über mehrere Stunden regelmäßig kontrolliert werden. Ein Vorteil dieser recht aufwendigen Methode ist es, dass nicht nur die Fledermausart sicher bestimmt werden kann, sondern auch Informationen über Geschlecht, Alter und Reproduktionszustand der Tiere gewonnen werden können.

4.2 Ergebnisse

Nachgewiesene Fledermausarten Insgesamt konnte eine Mindestartenanzahl von 14 verschiedenen Fledermausarten erreicht werden (siehe Tab. 3). Von einer „Mindestartenanzahl“ wird deshalb gesprochen, weil manche Rufe nur einer Artengruppe (z.B.: Myotis myotis bzw. M. oxygnathus) zugeordnet werden konnten und es sich daher um mindestens eine dieser beiden Arten, unter Umständen aber sogar um beide handeln könnte.

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Abb. 23: Kontrolle der Fangnetze durch C. Albrecht, am 22.8.2016 (Foto: D. Wieser)

Bei elf der vierzehn Fledermausarten war es möglich sie mittels ihrer Rufe auf Artniveau hin zu bestimmen. Erfreulicherweise konnten von der Rauhhautfledermaus (Pipistrellus nathusii), welche anhand ihrer Ortungsrufe normalerweise nicht von ihrer Schwesternart, der Weißrandfledermaus (Pipistrellus kuhlii) unterscheidbar ist, Soziallaute aufgenommen werden, die wiederrum artspezifisch sind (PFALZER 2002).

Die Artengruppe bzw. OTU (= operational taxonomic unit) der Mausohren, zu welcher das häufig vorkommende Mausohr (Myotis myotis) und das bei uns sehr seltene Kleine Mausohr (Myotis oxygnathus) zählen, konnte zwar mittels batcorder nachgewiesen werden, allerdings ist es nicht möglich die Arten anhand ihrer Ortungslaute voneinander zu unterscheiden. Da aus Kärnten nur sehr wenige Nachweise des Kleinen Mausohres vorliegen, ist aber eher davon auszugehen, dass es sich bei den Aufnahmen um das Mausohr (Myotis myotis) handelt.

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Tab.3: Liste der nachgewiesenen Fledermausarten und der Art des Nachweises.

Lat. Name Deutscher Name Art des Nachweises Rhinolophus hipposideros Kleine Hufeisennase batcorder Myotis daubentonii Wasserfledermaus batcorder & Netzfang Myotis mystacinus Bartfledermaus Netzfang Myotis nattererii Fransenfledermaus batcorder Nyctalus noctula Abendsegler batcorder Eptesicus serotinus Breitflügelfledermaus batcorder Vespertilio murinus Zweifarbfledermaus batcorder Pipistrellus pipistrellus Zwergfledermaus batcorder Pipistrellus pygmaeus Mückenfledermaus batcorder Pipistrellus nathusii Rauhhautfledermaus batcorder Hypsugo savii Alpenfledermaus batcorder Barbastella barbastellus Mopsfledermaus batcorder Myotis myotis/oxygnathus Artengruppe Mausohr/Kleines Mausohr batcorder Pipistrellus kuhlii/nathusii Artengruppe Weißrand-/Rauhhautfledermaus batcorder Plecotus sp. Artengruppe der Langohren batcorder Mkm Myotis klein/mittel batcorder Myotis sp. Gattung Myotis batcorder Nycmi Artengruppe Kleinabendsegler, Breitflügel-/ Zweifarbfledermaus batcorder Phoch Artengruppe Zwerg- /Mückenfledermaus batcorder Ptief Artengruppe Weißrand-/Rauhhaut-/Alpenfledermaus batcorder Nyctaloid Gattungen Nyctalus, Eptesicus, Vespertilio batcorder Pipistrelloid Gattung Pipistrellus batcorder Chiroptera sp. batcorder Mindestartenanzahl 14

Auch die Artengruppe der Gattung Plecotus, welche drei Arten (das Braune Langohr (Plecotus auritus), das Alpenlangohr (Plecotus macrobullaris) und das Graue Langohr (Plecotus austriacus)) umfasst, konnte im Zuge dieser Grundlagenerhebung nachgewiesen werden. Die Rufe sind allerdings ebenfalls nicht artspezifisch und daher nur der Gattung Plecotus zuordenbar. Das Graue Langohr (Plecotus austriacus) gilt bis dato in Kärnten nicht als heimisch und kann daher mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden.

Die Vertreter der Gruppe der Bartfledermäuse (Myotis mystacinus und Myotis brandtii) sind mittels akustischer Methoden ebenfalls nicht unterscheidbar und werden gemeinsam mit der Wasserfledermaus (Myotis daubentonii) und der Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii) zur Artengruppe Mkm (= Myotis klein/mittel) zusammengefasst. In der Netzfangnacht am 22.8. konnte trotz der ausgesprochen kühlen Wetterverhältnisse eine Bartfledermaus (Myotis mystacinus) am Monitoringpunkt Nummer 1 gefangen (Abb. 24) und mittels morphologischer Merkmale als solche bestimmt werden (siehe Tabelle 4). Außerdem ging in derselben Fangnacht ein Individuen der Wasserfledermaus (Myotis daubentonii) ins Netz (Abb. 25), das ebenfalls vermessen und bestimmt wurde.

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Tab.4: Datum, Monitoringpunkt (MP) und Ergebnisse der Netzfänge Datum MP Spezies Anzahl Alter Geschlecht 12.8.2016 2 negativ - - - 22.8.2016 1 Wasserfledermaus (Myotis daubentonii) 1 adult männlich 22.8.2016 1 Bartfledermaus (Myotis mystacinus) 1 adult weiblich 12.9.2016 13 Wasserfledermaus (Myotis daubentonii) 3 adult männlich

Abb. 24 Am Monitoringpunkt 1 gefangene Bartfledermaus (Myotis mystacinus), am 22.8.2016 (Foto: D. Wieser)

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Abb. 25: Am Monitoringpunkt 1 gefangene Wasserfledermaus (Myotis daubentonii), 22.8.2016 (Foto: D. Wieser)

Von den 14 im Bleistätter Moor gefundenen Fledermausarten zählt eine Art, die Alpenfledermaus

(Hypsugo savii) zu den stark gefährdeten Arten in Österreich (SPITZENBERGER 2005) und sechs weitere zu den gefährdeten Arten (Rhinolophus hipposideros, Myotis mystacinus, Myotis nattererii, Nyctalus noctula, Eptesicus serotinus, Barbastella barbastellus). Für die Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus) gilt die Vorwarnstufe (siehe Tabelle 5). Alle nachgewiesenen Fleder- mausarten befinden sich im Anhang IV der FFH-Richtlinie, die Kleine Hufeisennase (Rhinolophus hipposideros) und die Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) sogar im Anhang II.

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Tab. 5: Liste der nachgewiesenen Fledermausarten, die Anzahl der ihnen zugeordneten Fledermausrufe

(RSA = Rufsequenzenanzahl) und der jeweilige Schutzstatus in Österreich (SPITZENBERGER 2005). EN = stark gefährdet, VU = gefährdet, NT = Vorwarnstufe, LC = ungefährdet, NE = nicht eingestuft, da diese Arten bei uns nur als Gäste gelten, DD = ungenügende Datenlage.

FLEDERMAUSART RSA FFH-RICHTLINIE ROTE LISTE ÖSTERREICH Rhinolophus hipposideros 4 II, IV VU Myotis daubentonii 20 IV LC Myotis mystacinus IV VU Myotis nattererii 10 IV VU Nyctalus noctula 220 IV VU Eptesicus serotinus 26 IV VU Vespertilio murinus 52 IV NE Pipistrellus pipistrellus 983 IV NT Pipistrellus pygmaeus 1740 IV DD Pipistrellus nathusii 11 IV NE Hypsugo savii 16 IV EN Barbastella barbastellus 30 II, IV VU Myotis myotis/oxygnathus 5/ / Pipistrellus kuhlii/nathusii 2445 / / Plecotus sp. 2/ / Mkm 427 / / Myotis sp. 136 / / Nycmi 327 / / Phoch 130 / / Ptief 342 / / Nyctaloid 123 / / Pipistrelloid 11 / / Chiroptera sp. 6 / / Gesamt 7066

In Tabelle 6 sind alle Monitorinpunkte mit den jeweils bestätigten Fledermausarten aufgelistet. Es konnten zwischen 4 (Punkte 2 und 13) und 8 (Punkte 3, 9, 10 und 15) Arten pro Monitoringpunkt registriert werden. Die Artengruppe Weißrand-/ Rauhhautfledermaus (Pipistrellus kuhlii od. P. nathusii) und die kleinen Schwesternarten Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus) und Mückenfledermaus (Pipistrellus pygmaeus) konnten an allen 20 Untersuchungspunkten nachgewiesen werden. Das liegt zum Teil sicher daran, dass es sich dabei um sehr häufige bzw. an ihr Jagdgebiet sehr anspruchslose Arten handelt. Außerdem sind ihre Rufe mittels batcorder leicht aufzunehmen und eindeutig zuzuordnen.

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Tab. 6: Auflistung der für die Monitoringpunkte 1-20 nachgewiesenen Fledermausarten (x = Batcordernachweis, n = Netzfangnachweis).

Fledermausaktivität Insgesamt wurden in 62 batcorder-Nächten 7066 Fledermausrufe aufgenommen. Davon war es bei knapp 80 % der Rufe möglich sie einer Art oder zumindest einer Artengruppe zuzuordnen. Die restlichen Rufaufnahmen konnten diversen übergeordneten OTUs (= operational taxonomic units) zugeteilt werden. Die drei (eventuell vier) Fledermausarten mit der meisten Aktivität bzw. den meisten aufgenommenen Rufsequenzen waren die Artengruppe Weißrand-/ Rauhhautfledermaus (2445 Rufsequenzen), die Mücken- (1740) und die Zwergfledermaus (983 Rufsequenzen). Alleine auf diese maximal vier Fledermausarten entfielen damit etwa 73% aller Rufe (siehe Abb. 26).

Punkt 19 war der mit Abstand am meisten beflogene Monitoringstandort, gefolgt von Monitoringpunkt 12 (siehe Abb. 27). Beide Untersuchungspunkte befinden sich in der Nähe von Leitlinien (Sträucher, Bäume etc.) welche für Fledermäuse aus gesprochen wichtige Orientierungshilfen für Transferflüge darstellen.

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Anzahl der aufgenommenen Rufsequenzen pro Fledermausart

Plecotus sp.

Pipistrellus kuhlii/nathusii

Myotis myotis/oxygnathus

Barbastella barbastellus

Hypsugo savii

Pipistrellus nathusii

Pipistrellus pygmaeus

Pipistrellus pipistrellus

Vespertilio murinus

Eptesicus serotinus

Nyctalus noctula

Myotis nattererii

Myotis daubentonii

Rhinolophus hipposideros

0 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800 2000 2200 2400 2600 Rufsequenzenanzahl

Abb. 26.: Anzahl der pro Fledermausart aufgenommenen Rufsequenzen.

Abb. 27: Anzahl der Fledermausrufsequenzen pro Monitoringpunkt.

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4.3 Monitoringflächen als Fledermaus-Lebensräume

In Kärnten wurden bisher 26 Fledermausarten nachgewiesen. Demnach nutzen über 50% der heimischen Arten auf irgendeine Art und Weise (entweder als Jagdgebiet, Transferroute oder als Quartier für baumbewohnende Arten) das Projektgebiet. Das Bleistätter Moor ist damit auf jeden Fall als wichtiger Fledermaus-Lebensraum einzustufen.

4.4 Literaturnachweise

PFALZER, G. (2002): Inter- und intraspezifische Variabilität der Soziallaute heimischer Fledermausarten (Chiroptera: Vespertilionidae). – Dissertation an der Universität Kaiserslautern, 251 S.

SPITZENBERGER, F. (2005): Rote Liste der Säugetiere Österreichs. – In: Zulka K. P. (Edit.): Rote Listen gefährdeter Tiere Österreichs. – Teil 1. Grüne Reihe des Lebensministeriums Band 14/1: 45-62.

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5. Amphibia (Lurche)

5.1 Amphibienwanderstrecken Südlich des Monitoringgebietes gibt es zwei bekannte Amphibienwanderstrecken, die AW 75 Bleistätter Moor und die AW 163 Niederpichlerteich. Beide liegen an der L49 Ossiachersee Südufer Straße, die AW 75 westlich von der AW 163 (Abb. 28).

Abb. 28 : Lage der Amphibienwanderstrecken AW 75 Bleistätter Moor (gelbe Linie, links) und AW 163 Niederpichlerteich (rote Linie, rechts). Quelle: KAGIS (www.kagis.ktn.gv.at)

Amphibienarten An beiden Wanderstrecken wurden bisher Erdkröten (Bufo bufo), Grasfrösche (Rana temporaria), Teichmolche (Lissotriton vulgaris) und Alpen-Kammolche (Triturus carnifex) nachgewiesen, an der AW 75 zusätzlich auch Balkan-Moorfrösche (Rana arvalis wolterstorffi).

Amphibienschutzmaßnahmen Bereits 1989 und 1990 wurden die wandernden Amphibien an der AW 75 Bleistätter Moor mittels der so genannten Zaun-Kübel-Methode geschützt. Im Jahr 1991 wurden im Zuge des Ausbaus der L49 und der Errichtung des Radweges 4 Beton-Durchlässe (Bolt-System) eingebaut, jedoch keine dauerhaften Leitwände. Zur Frühjahrswanderung der Amphibien wurden jedes Jahr temporäre Bretterzäune entlang der Straßenränder aufgebaut. Regelmäßige Kontrollen in den Folgejahren zeigten jedoch, dass weder die Schutzzäune, noch die Durch-lässe eine ausreichende Funktionsfähigkeit aufwiesen. 2012 konnten einige ehrenamtliche Mit-helfer gefunden werden, sodass die Zuwanderung der Amphibien an der AW 75 seit dem Frühjahr 2012 wieder mittels der

Arge NATURSCHUTZ, PN-2017/07/494 Bleistätter Moor-Flutung - Grundlagenerhebung 2016 26 so genannten Zaun-Kübel-Methode geschützt wird (Tab. 7). Die Betondurchlässe sind mittlerweile teilweise verlegt und weitgehend funktionslos (Abb. 29). Sie wurden in die Amphibienschutzmaßnahmen nicht mehr eingebunden. Seit dem Frühjahr 2012 wird auch an der östlich gelegenen AW 163 Niederpichlerteich die so genannte Zaun-Kübel-Methode eingesetzt, an der noch mehr Amphibien gerettet wurden (Tab. 7).

Tab. 7: Zählergebnisse der Zaun-Kübel-Methode an den Amphibienwanderstrecken AW 75 Bleistätter Moor und AW 163 Niederpichlerteich seit 2012. ? = Die Zählergebnisse 2015 und 2016 sind von den Betreuern leider bisher nicht übermittelt worden. AW- AW-Name von bis Frösche Kröten Molche gesamt Nr. 75 Bleistätter Moor 25.03.2012 14.04.2012 242 401 447 1090 75 Bleistätter Moor 05.04.2013 19.04.2013 38 771 499 1308 75 Bleistätter Moor 17.03.2014 04.04.2014 44 153 405 602 75 Bleistätter Moor 2015 keine Zählergebnisse übermittelt ? 75 Bleistätter Moor 2016 keine Zählergebnisse übermittelt ? 163 Niederpichlerteich 2012 2525 136 458 3119 163 Niederpichlerteich 2013 1 1409 18 1428 163 Niederpichlerteich 20.03.2014 07.04.2014 215 1414 66 1695 164 Niederpichlerteich 2015 keine Zählergebnisse übermittelt ? 165 Niederpichlerteich 2016 keine Zählergebnisse übermittelt ?

Die aktuelle Gesamtsituation an der L49 ist, dass die vorhandenen (1991 eingebauten) Beton- Durchlässe aufgrund ihres geringen Durchmessers (ca. 40 cm), ihrer großen Länge (sie queren nicht nur die L49, sondern auch den begleitenden Radweg) und ihrer großen Abstände (ca. 120 m, 220 m und 250 m) kaum funktionsfähig sind und lange nicht mehr dem Stand der Technik entsprechen. Um die durchaus bedeutsame Amphibienwanderung (5 Arten, einige tausend Individuen pro Jahr, Tab. 7) dauerhaft zu schützen, wären im gesamten Abschnitt zahlreiche und größere Durchlässe sowie eine dauerhafte Leitwand nötig.

Abb. 29: Alter Beton-Durchlass in der L49. Foto: 15.06.2016. (Foto Smole-Wiener)

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5.2 Methodik

Aufgrund der späten Beauftragung konnten die ersten Begehungen im Untersuchungsgebiet erst Anfang Juni 2016 durchgeführt werden, bereits nach der Laichzeit der frühlaichenden Amphibienarten, aber noch in der Laichzeit der spätlaichenden Arten. Insgesamt wurden 6 Begehungen und eine zusätzliche kurze Begehung im Vorfeld einer Baubesprechung (5. Juli 2016) durchgeführt, wobei zwei Begehungen zur akustischen Verortung rufender Amphibien nachts erfolgten (Tab. 8).

Tab. 8: Daten der Begehungen zum Amphibien-Monitoring 2016. Datum von bis Witterung Wind Lufttemperatur 02.06.2016 10:30 16:45 sonnig leicht 17°C 02.06.2016 20:30 22:30 bewölkt windstill 15.06.2016 12:00 17:15 sonnig leicht 20°C 23.06.2016 20:45 23:30 wolkenlos windstill 21°C (05.07.2016)* 10:00 11:00 sonnig windstill 11.07.2016 08:30 15:45 sonnig windstill 20°C 24.08.2016 09:15 17:30 sonnig leicht 15°C * Am 5. Juli 2016 wurde zusätzlich eine kurze Begehung vor einer Baubesprechung durchgeführt.

Im Zuge der Begehungen wurden adulte, subadulte und juvenile Amphibien sowie ihre Larven kartiert. Die Artbestimmung ist bei der Gruppe der Wasserfrösche (Pelophylax sp.) aufgrund ihrer Hybridisierung im Feld problematisch, weshalb sie in der vorliegenden Untersuchung nicht artspezifisch unterschieden wurden. Aufgrund teilweise zu kurzer Sichtbeobachtungen konnten auch nicht alle juvenilen Braunfrösche (Gras-, Spring und Balkan-Moorfrosch) auf die Art bestimmt werden. Zwei zusätzlich gemeldete Amphibien-Beobachtungen von Frau Mag. Daniela Wieser und Herrn Mag. Remo Probst wurden in die Ergebnisse aufgenommen. Bei den Begehungen wurden nicht nur alle Monitoringflächen auf Amphibienvorkommen untersucht, sondern auch andere interessante Strukturen und Lebensräume im Gebiet kartiert. Die Monitoringflächen wurden zudem in ihrer aktuellen Ausprägung hinsichtlich ihrer Eignung als Amphibien-Teil-Lebensraum eingeschätzt.

5.3 Ergebnisse

Es konnten für das Projektgebiet neun Amphibienarten nachgewiesen werden (Tab. 9), darunter sogar die seltenen und in Anhang II der FFH-Richtlinie angeführten Gelbbauchunke und Alpen- Kammolch. Letzterer wurde allerdings nicht im Zuge der Kartierung 2016 gefunden, sondern an den Amphibienwanderstrecken südlich des Gebietes (Kap. 4.2.1). Nur fünf Arten wurden auch innerhalb der Monitoringflächen angetroffen (Tab. 9). Teichmolch, Gelbbauchunke und Laubfrosch wurden nur außerhalb der Monitoringflächen erfasst. Amphibien, die nicht weiter als 20 m von einer Monitoringfläche entfernt gefunden wurden, werden extra dargestellt (Nahe MF, Tab 9), weil es aufgrund der Mobilität der Amphiben als wahrscheinlich anzunehmen ist, dass sie sich zeitweise auch innerhalb der Monitoringfläche aufhalten.

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Tab. 9: Vorkommende Amphibienarten, ihre Gefährdung gemäß der Roten Liste Kärntens (GUTLEB et al. 1999), ihre Nennung in den Anhängen der FFH-Richtlinie und Nachweise innerhalb bzw. im nahen Umfeld (20 m) von Monitoringflächen (MF). Rote Liste Nahe Deutscher Artname Lat. Artname FFH-Richtlinie In MF Kärnten MF Teichmolch Lissotriton vulgaris gefährdet - - Alpen-Kammmolch* Triturus carnifex stark gefährdet Anhang II und IV - - Gelbbauchunke Bombina variegata gefährdet Anhang II und IV - - Laubfrosch Hyla arborea gefährdet Anhang IV - - 7, 11, Erdkröte Bufo bufo gefährdet 5, 18 17 regional / in Tal- Grasfrosch Rana temporaria Anhang V 14, 15 1 lagen gefährdet Springfrosch Rana dalmatina gefährdet Anhang IV 10 - Rana arvalis Balkan-Moorfrosch stark gefährdet Anhang IV 1 3 wolterstorffi 3, 11, 3, 15, Wasserfrösche Pelophylax sp. gefährdet (ev. Anhang IV) 14, 15, 16 16, 20 * wurde im Rahmen der Kartierung 2016 nicht nachgewiesen, nur an den Amphibienwanderstrecken südlich des Gebietes (Kap. 4.2.1).

Amphibienfunde

In Tabelle 10 ist für alle Monitoringflächen aufgelistet, welche Amphibien innerhalb bzw. in ihrem nahen Umfeld (20 m) gefunden wurden. Bei acht Monitoringflächen konnten keine Amphibien gefunden werden (Tab. 10 und Abb. 1). In den anderen 12 Monitoringflächen wurden zumeist nur einzelne Amphibien und nur ein bis zwei Arten gefunden (Tab. 10). Attraktive Amphibien-Lebensräume und entsprechend zahlreichere Amphibienfunde gab es jedoch außerhalb der Monitoringflächen im Projektgebiet (Abb. 1), z.B. an den Wassergräben südlich und nördlich der Tiebel, entlang des Seeufers oder auch im Bereich der Waldstücke, in deren feuchtem Unterholz mehrfach juvenile Amphibien zu finden waren. Funde von Kaulquappen bzw. juvenilen Tieren belegen eine erfolgreiche Reproduktion zumindest für die Arten Erdkröte, Grasfrosch, Balkan-Moorfrosch, Gelbbauchunke und Wasserfrösche (Abb. 30). Gelbbauchunken, Laubfrösche und Wasserfrösche besiedelten im Sommer 2016 sehr rasch auch die neu gebaggerten Gewässer.

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Tab. 10: Amphibienfunde innerhalb und im nahen Umfeld der Monitoringflächen. MF = Nummer der Monitoringfläche, (Nr.) = Funde im nahen Umfeld, nicht weiter als 20 m von der Monitoringfläche entfernt MF Art Fund Datum "Braunfrosch" > 10 juvenil 05.07. und 24.08.2016 1 Balkan-Moorfrosch (Rana arvalis wolterstorffii) 2 juvenil 24.08.2016 (1) Grasfrosch (Rana temporaria) 1 adult 23.06.2016 2 / (2) kein Fund 3 Wasserfrösche (Pelophylax sp.) 3 Rufe 23.06.2016 Balkan-Moorfrosch (Rana arvalis wolterstorffii) 4 adult 03.04.2016* (3) Wasserfrösche (Pelophylax sp.) 2 Rufe 02.06.2016 4 / (4) kein Fund 5 Erdkröte (Bufo bufo) 1 subadult 23.06.2016 (5) kein Fund 6 / (6) kein Fund 7 kein Fund (7) Erdkröte (Bufo bufo) 1 subadult 02.06.2016 (7) Wasserfrösche (Pelophylax sp.) 2 adult 24.08.2016 8 / (8) kein Fund 9 / (9) kein Fund 10 Springfrosch (Rana dalmatina) 1 adult 11.07.2016 (10) kein Fund 11 kein Fund Erdkröte (Bufo bufo) 1 subadult 23.06.2016 (11) Wasserfrösche (Pelophylax sp.) 1 subadult 23.06.2016 12 / (12) kein Fund 13 / (13) kein Fund 14 Grasfrosch (Rana temporaria) 2 juvenil 11.07.2016 Wasserfrösche (Pelophylax sp.) 1 adult 15.06.2016 (14) Wasserfrösche (Pelophylax sp.) 1 adult 11.07.2016 Wasserfrösche (Pelophylax sp.) 1 adult 15.06.2016 15 Grasfrosch (Rana temporaria) 1 adult 24.08.2016 (15) Wasserfrösche (Pelophylax sp.) 1 adult 11.07.2016 Wasserfrösche (Pelophylax sp.) 3 subadult 15.06.2016 16 Wasserfrösche (Pelophylax sp.) 4 Rufe 23.06.2016 (16) Wasserfrösche (Pelophylax sp.) >10 Rufe 02.06.2016 17 kein Fund (17) Erdkröte (Bufo bufo) 1 adult 23.06.2016 18 Erdkröte (Bufo bufo) 1 adult 23.06.2016 (18) kein Fund 19 / (19) kein Fund 20 kein Fund (20) Wasserfrösche (Pelophylax sp.) 2 Rufe 02.06.2016 * Fundmeldung von Mag. Remo Probst

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Abb. 30: Juvenile Wasserfrösche (Pelophylax sp.) nützten bereits die im Sommer 2016 neu gebaggerten Wasserstellen im Projektgebiet. Foto: 20.08.2016. (Foto Smole-Wiener

Monitoringflächen als Amphibien-Lebensräume Amphibien benötigen im Laufe eines Jahres verschiedene Teil-Lebensräume, wie Laichgewässer, Sommerlebensräume (Abb. 31) und Winterquartiere. Die verschiedenen Arten haben teilweise unterschiedliche Ansprüche an ihre Lebensräume. Im Zuge der Begehungen im Jahr 2016 wurden die Monitoringflächen grob hinsichtlich ihrer Eignung als Laichgewässer, Sommerlebensraum bzw. Winterquartiere eingeschätzt. Dabei wurden verschiedene Kriterien wie z.B. Wasserführung, Besonnung, Strukturierung, Versteckmöglichkeiten, etc. beurteilt. Die Eignung wurde grob in „gut“, „mittel“ oder „schlecht“ eingestuft (Tab. 11), wobei sie auch als „gut“ gilt, wenn sie nur für einzelne Arten günstig ist. Nur 5 Monitoringflächen (MF 1, 3, 11, 15 und 16) waren (zumindest temporär) wasserführend und kamen damit prinzipiell als Laichgewässer in Frage (Tab. ).Von der Monitoringfläche 1 kann aufgrund der gefundenen juvenilen Braunfrösche und von der Monitoringfläche 16 aufgrund der rufenden Wasserfrösche angenommen werden, dass sie 2016 tatsächlich als Laichgewässer genutzt wurden. Abgesehen von den intensiv genutzten landwirtschaftlichen Flächen (MF 7, 8, 9, 18 und 19) erscheinen alle Monitoringflächen mittel bis gut als Sommerlebensraum geeignet (Tab. ). Als Winterquartier sind vor allem gut strukturierte Bereiche mit Versteckmöglichkeiten (oft in Waldstücken) geeignet. Deshalb wurden wasserführende Bereiche und eher monotone Flächen ohne ersichtliche Versteckmöglichkeiten als „schlecht“ eingestuft (Tab. )

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Tab. 11: Einschätzung der Monitoringflächen als Amphibien-Lebensraum, unterteilt in Laichgewässer, Sommerlebensraum und potentielles Winterquartier. MF Laichgewässer Sommerlebensraum Winterquartier Anmerkung 1 mittel* gut schlecht *stark beschattet 2 nein gut schlecht *sehr dicht, zumindest zeitweise 3 schlecht* mittel schlecht kein freies Wasser 4 nein mittel schlecht 5 nein mittel mittel 6 nein mittel schlecht 7 nein schlecht schlecht 8 nein schlecht schlecht 9 nein schlecht schlecht 10 nein mittel schlecht 11 schlecht* gut schlecht * Fließgeschwindigkeit zu hoch 12 nein gut gut 13 nein gut gut 14 nein gut gut * am Rand temporär 15 schlecht* gut mittel wasserführend, aber schattig 16 gut gut schlecht 17 nein mittel mittel 18 nein schlecht schlecht 19 nein schlecht schlecht 20 nein gut schlecht* *schwankender Wasserstand

Abb. 31: Obwohl 2016 hier keine Amphibien gefunden wurden, erscheint die gut strukturierte MF 12 als günstiger Landlebensraum für Amphibien. Foto: 15.06.2016. (Foto Smole-Wiener

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6 Trichoptera (Köcherfliegen)

6.1 Vorbemerkung

Im Rahmen der als Grundlage für ein Monitoring anzusehenden Erhebungen im Bleistätter Moor/Tiebelmündung wurden seitens der zoologischen Abteilung des Kärntner Landes-museums die Teilbereiche Lepidoptera und Trichoptera übernommen. Im Laufe der Erfassung der Arteninventare ist eine Änderung der ursprünglich zu erfassenden Tiergruppen angeboten worden. Es erfolgte ein mit dem Auftraggeber einvernehmlicher Austausch der repräsentativen taxonomischen Einheiten. Die Ergebnisse aus den durch die Methodik bei den Nachtfalterer- fassungen anfallenden Belegen an Köcherfliegen (Trichoptera) waren bereits in der Anfangs- phase derart überzeugend, dass sie besonders im Hinblick auf ein weiterführendes Monitoring als bedeutend aussagekräftiger zu erachten sind, als die ursprünglich angebotene Wasser- käferfamilie (Dytiscidae). Bei Letzteren sind in einem Monitoring bedeutend aufwendigere und vor allem diversere Nachweismethoden erforderlich um zu nachvollziehbaren und vergleichbaren Ergebnissen zu gelangen. Nichtsdestotrotz liegen natürlich Beifänge an Dytisciden vor und sind in der Sammlung des Kärntner Landesmuseums deponiert.

6.2 Methodik

Bei den Köcherfliegen kam die idente Methodik und Erhebungsintensität wie bei den nachtaktiven Schmetterlingen zum Einsatz. Auch viele Köcherfliegenarten, als nächstverwandte Insektenordnung zu den Schmetterlingen, sind nachtaktiv und werden durch Lichtquellen angelockt. Die Larvalstadien heimischer Köcherfliegen leben aquatisch und sind in unterschiedlichen Gewässertypen einge-nischt. Wird in der Limnologie meistens der Nachweis über Larvalstadien geführt, ist der Lichtfang für nachtaktive Adulttiere eine sehr effektive Methodik.

Abb. 32: Lichtfallen, in Kombination mit einem Batcorder (Fledermäuse), wurden wie hier am Monitoringspunkt 12, ergänzend zu den Leuchttürmen eingesetzt. (Foto: D. Wieser)

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Im Gesamtprojekt wurden 20 Untersuchungspunkte, verteilt auf das Projektsgebiet ausgewählt. Es erfolgten vier Tagbegehungen, wobei sämtliche Punkte durch eine je halbstündige Beobachtungs- phase und punktuelle Bekäscherung der Vegetation auf tagaktive Arten überprüft wurden. Bedeutend aufwendiger gestaltet sich natürlich eine Nachtbeprobung mittels Lichtfang auf 20 Untersuchungsflächen. Als Methode wurde eine Kombination aus Leuchttürmen und Lichtfallen, jeweils mit UV-Lampen als Lockmittel für eine qualitative Erhebung eingesetzt. Die unterschied- lichen Methoden lassen allerdings nur eine qualitative aber keine quantitative Vergleichbarkeit bezüglich Individuendichten zu. Insgesamt erfolgten 24 Nachterhebungstermine im Zeitraum zwischen 8.6.2016 (Vorbegehung) und 17.5.2017. Je nach Wetterlage (Temperaturentwicklung) ist der jeweilige Erhebungszeitraum pro Nacht mit mindestens drei bis maximal 7 Stunden anzu- setzen. Als Erhebungspunkte wurden die im Gesamtprojekt verorteten 20 Monitoringsflächen herangezogen bzw. ist je nach Wind- und Wetterlage in einem Radius von 50 Metern um diesen Punkt die jeweilige Station eingerichtet worden. Außerhalb der Vegetationsperiode fanden keine Erhebungen statt (November bis Februar).

Im gegenständlichen Fall wurden die Köcherfliegen am Leuchtturm händisch abgesammelt und bei Lichtfallen als anfallende Beifänge fixiert und an den Spezialisten zur Determination weiter geleitet. Die Bestimmung des Materials erfolgte durch Dr. Hans Malicky (Lunz am See), die Belege sind in der Nasspräparatesammlung des Kärntner Landesmuseums aufbewahrt und in der zoologischen Datenbank dokumentiert.

Abb. 33: Im Vergleich zu den geplanten Flutungsflächen sind die landwirtschaftlich intensiv genutzten Bereiche östlich der Verbindungsstraße (Monitoringspunkt 18) als „Todeszonen“ zu bezeichnen. Lediglich nach kurzzeitigen Hochwässern und Überschwemmungen beherrschen Massenauftreten von Culicidae die Monokulturen. (Foto: Ch. Wieser)

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6.3 Ergebnisse

Im Rahmen der Untersuchung konnten 87 Arten aus 20 Familien festgestellt werden. Unter den 87 Arten befinden sich 20 Arten der Roten Listen gefährdeter Köcher-fliegen Kärntens (GRAF et al. 1999) (5 Einstufung 1, 3 Einstufung 2, 7 Einstufung 3, 5 mit weiterer Einstufung). Die höchste Diversität ist an den Monitoringflächen 1, 5, 6, 7, 17 und 19 festzustellen (Abb. 35). Die Monitoring- flächen 1, 7, 17 und 19 liegen im Nahbereich des Fließgewässers Tiebel, durch das zusätzliche Fließge-wässer ist auch die erhöhte Artenzahl leicht nachvollziehbar.

Abb. 34: Köcherfliegen verbringen den Tag gut getarnt in der Vegetation. (Foto: W. Gailberger)

Abb 35: Verteilung der Zahl an Köcherfliegenarten auf die 20 Monitoringspunkte (1 – 20)..

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7. Odonata (Libellen)

7.1 Methodik Aufgrund der späten Beauftragung konnte die erste Begehung im Untersuchungsgebiet erst Anfang Juni 2016 durchgeführt werden, bereits nach bzw. gegen Ende der Flugzeit früh auftretender Libellenarten.

Im Zeitraum von Anfang Juni bis Ende August wurden insgesamt acht Begehungen durchgeführt (Tab. 11). Der Abstand zwischen den Begehungen beträgt manchmal nur 1-2 Tage, weil in diesen Fällen versucht wurde, vermeintlich gesehene neue Arten vielleicht bestätigen zu können.

Tab. 11: Daten der Begehungen zum Libellen-Monitoring 2016. Datum von bis Witterung Wind Lufttemperatur sonnig, ab 13:00 Uhr teilw. 02.06.2016 10:30 16:45 leicht 17°C regnerisch 22.06.2016 10:30 18:30 wolkenlos windstill 28°C 11.07.2016 8:30 15:30 wolkenlos bis leicht bewölkt windstill 24-30°C 04.08.2016 8:45 17:00 wolkenlos bis leicht bewölkt windstill 21-28°C 06.08.2016 15:00 18:00 leicht bis stark bewölkt leicht bis stark 23°C windstill bis 07.08.2016 13:15 17:30 wolkenlos bis leicht bewölkt 22°C leicht windstill bis 24.08.2016 9:30 16:50 wolkenlos 15-24°C leicht windstill bis 25.08.2016 14:45 17:15 wolkenlos 25°C leicht

Im Zuge der Begehungen wurden alle flugfähigen Tiere kartiert und versucht, die Anzahl pro Art abzuschätzen. Auf eine Sammlung von Larven oder Exuvien wurde aufgrund des relativ großen zeitlichen Aufwandes sowohl für die Sammlung als auch für die Bestimmung verzichtet. Eine zufällig gefundene Exuvie wurde jedoch mitgenommen und bestimmt. Aufgrund von teilweise zu kurzen Sichtbeobachtungen schnell oder zu weit entfernt fliegender Tiere konnten nicht alle Tiere auf Artniveau bestimmt werden. Eine eindeutige Bestimmung der flugfähigen Tiere war aber meist mittels Fotobeweis oder Netzfang möglich.

Bei den Begehungen wurden nicht nur alle Monitoringflächen auf Libellenvorkommen untersucht, sondern aufgrund der großen Mobilität vor allem der Großlibellen-Arten auch andere interessante Strukturen und Lebensräume im Gebiet kartiert.

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7.2 Ergebnisse Für das gesamte Projektgebiet konnten insgesamt 31 Libellenarten nachgewiesen werden (Tab. 12), knapp die Hälfte aller in Kärnten vorkommenden Arten, darunter sogar die seltene und in Anhang II der FFH-Richtlinie angeführte Große Quelljungfer. Vier der nachgewiesenen Arten gelten laut Roter Liste Kärnten als gefährdet, drei sogar als stark gefährdet. Mind. 13 Arten konnten innerhalb der Monitoringflächen angetroffen werden, weitere fünf Arten nahe der Monitoringflächen (in einem Umkreis von 20 m) (Tab. 12).

Tab. 12: Vorkommende Libellenarten, ihre Gefährdung gemäß der Roten Liste Kärntens (HOLZINGER et al. 1999), ihre Nennung in den Anhängen der FFH-Richtlinie, und Nachweise innerhalb bzw. im nahen Umfeld (20 m) von Monitoringflächen (MF). Rote Liste nahe Deutscher Artname Lat. Artname FFH-RL in MF Kärnten MF 7, 11, Blauflügel-Prachtlibelle Calopteryx virgo gefährdet - 11, 16 13, 18 Blaue Federlibelle, Platycnemis - - 2, 15, 17 - Gemeine Federlibelle pennipes Blaugrüne Aeshna cyanea - - 1, 2 13 Mosaikjungfer Sympetrum Blutrote Heidelibelle - - - 11 sanguineum Braune Mosaikjungfer Aeshna grandis - - - - Crocothemis Gefährdung Feuerlibelle - - - erythraea anzunehmen Coenagrion Fledermaus-Azurjungfer Vorwarnstufe - 3, 16 - pulchellum Sympetrum Gefährdung Frühe Heidelibelle - - - fonscolombii anzunehmen Gefleckte Somatochlora 11, 12, gefährdet - 3 Smaragdlibelle flavomaculata 15, 17 Enallagma Gemeine Becherjungfer - - - 15 cyathigerum Sympetrum Gemeine Heidelibelle - - - 14 vulgatum Gemeine Smaragdlibelle Cordulia aenea - - 16 - Glänzende Somatochlora Vorwarnstufe - - - Smaragdlibelle metallica Sympetrum Große Heidelibelle - - - 20 striolatum Große Königslibelle Anax imperator - - 16, 17 - 2, 3, 4, Große Pechlibelle Ischnura elegans - - 11, 15, 2 16, 17 Gefährdung Große Quelljungfer Cordulegaster heros II - - anzunehmen Orthetrum Großer Blaupfeil - - 16 - cancellatum Großes Granatauge Erythromma najas Vorwarnstufe - - -

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Herbst-Mosaikjungfer Aeshna mixta Vorwarnstufe - - 14 Rote Liste nahe Deutscher Artname Lat. Artname FFH-RL in MF Kärnten MF Hufeisen-Azurjungfer Coenagrion puella - - 20 6 Keilfleck-Mosaikjungfer, Aeshna isoceles gefährdet - 16 - Keilflecklibelle Kleine Königslibelle Anax parthenope gefährdet - - - Gefährdung Kleine Pechlibelle Ischnura pumilio - - - anzunehmen Östlicher Blaupfeil Orthetrum albistylum stark gefährdet - - - Plattbauch Libellula depressa - - 11 6, 13 Spitzenfleck Libellula fulva stark gefährdet - 3, 16, 17 11 Gefährdung Südliche Binsenjungfer Lestes barbarus - - - anzunehmen Südlicher Blaupfeil Orthetrum brunneum stark gefährdet - - - Libellula Vierfleck - - - - quadrimaculata Weidenjungfer Chalcolestes viridis - - - -

Abb. 36: Kleine Pechlibelle, Männchen (links) und Weibchen (rechts). (Fotos: Schiegl)

Abb. 37: Spitzenfleck, Männchen (links) und Großer Blaupfeil, Männchen (rechts). (Fotos: Schiegl)

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Abb. 38: Plattbauch, Männchen (links) und Weibchen (rechts). (Fotos: Schiegl)

Abb. 39: Südlicher Blaupfeil, Männchen (links) und Weibchen (rechts). (Fotos: Schiegl)

Abb. 40: Östlicher Blaupfeil, Weibchen (links) und Keilfleck-Libelle (rechts). (Fotos: Schiegl)

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Abb. 41: Gefleckte Smaragdlibelle (links) und Gemeine Smaragdlibelle (rechts). (Fotos: Schiegl)

Abb. 42: Große Königslibelle (links) und Kleine Königslibelle (rechts). (Fotos: Schiegl)

Abb. 43: Große Quelljungfer (links) und Blutrote Heidelibelle, Männchen (rechts). (Fotos: Schiegl)

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Abb. 44: Gemeine Heidelibelle, Männchen (links) und Frühe Heidelibelle, Weibchen (rechts). (Fotos: Schiegl)

Abb. 45: Östliche Heidelibelle frisst Pechlibelle (links) und Große Königslibelle frisst eine andere Großlibelle (rechts). (Fotos: Schiegl)

7.3 Libellenfunde

In Tabelle 13 ist für alle Monitoringflächen aufgelistet, welche Libellen innerhalb bzw. in ihrem nahen Umfeld (20 m) gefunden wurden. Pro Monitoringfläche konnten zwischen einer und sieben Arten festgestellt werden. Bei fünf Monitoringflächen (inklusive nahem Umfeld) konnten keine Libellen gefunden werden.

Tab. 13: Libellenfunde innerhalb und im nahen Umfeld der Monitoringflächen. MF = Nummer der Monitoringfläche, (Nr.) = Funde im nahen Umfeld, nicht weiter als 20 m von der Monitoringfläche entfernt MF Art Fund Datum 1 Blaugrüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanea) 1 Exemplar 25.08.2016 (1) kein Fund 2 „Falkenlibelle“ 1 Exemplar 22.06.2016 2 Blaue Federlibelle (Platycnemis pennipes) 1 Exemplar 22.06.2016 2 Blaue Federlibelle (Platycnemis pennipes) 2 Exemplare 11.07.2016

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MF Art Fund Datum 2 Große Pechlibelle (Ischnura elegans) 1 Männchen 11.07.2016 2 Blaue Federlibelle (Platycnemis pennipes) 1 Männchen 04.08.2016 2 Blaupfeil (Orthetrum sp.) 1 Exemplar 04.08.2016 2 Blaue Federlibelle (Platycnemis pennipes) 1 Exemplar 24.08.2016 (2) Große Pechlibelle (Ischnura elegans) 1 Libellenrad 22.06.2016 3 Fledermaus-Azurjungfer (Coenagrion pulchellum) 1 Exemplar 22.06.2016 3 Spitzenfleck (Libellula fulva) 1 Männchen 11.07.2016 3 „Kleinlibelle (Zygoptera)“ 1 Exemplar 11.07.2016 3 Heidelibelle (Sympetrum sp.) 1 Männchen 24.08.2016 3 Große Pechlibelle (Ischnura elegans) 1 Männchen 24.08.2016 (3) Gefleckte Smaragdlibelle (Somatochlora flavomaculata) 1 Exemplar 24.08.2016 4 Große Pechlibelle (Ischnura elegans) 2 Exemplare 22.06.2016 4 Große Pechlibelle (Ischnura elegans) 2 Männchen 11.07.2016 (4) kein Fund 5 kein Fund (5) kein Fund 6 kein Fund (6) Hufeisen-Azurjungfer (Coenagrion puella) 2 Männchen 22.06.2016 (6) Plattbauch (Libellula depressa) 1 Weibchen 11.07.2016 7 kein Fund 1 Männchen & (7) Blauflügel-Prachtlibelle (Calopteryx virgo) 11.07.2016 1 Weibchen (7) Blauflügel-Prachtlibelle (Calopteryx virgo) 1 Weibchen 04.08.2016 8 kein Fund (8) kein Fund 9 kein Fund (9) kein Fund 10 kein Fund (10) kein Fund 11 Blauflügel-Prachtlibelle (Calopteryx virgo) 1 Männchen 22.06.2016 11 Blauflügel-Prachtlibelle (Calopteryx virgo) 2 Männchen 11.07.2016 11 Plattbauch (Libellula depressa) 1 Männchen 11.07.2016 11 Große Pechlibelle (Ischnura elegans) 1 Männchen 11.07.2016 11 Blauflügel-Prachtlibelle (Calopteryx virgo) 1 Männchen 04.08.2016 11 Plattbauch (Libellula depressa) 1 Männchen 04.08.2016 11 Gefleckte Smaragdlibelle (Somatochlora flavomaculata) 1 Exemplar 07.08.2016 (11) Blauflügel-Prachtlibelle (Calopteryx virgo) 2 Männchen 22.06.2016 (11) Spitzenfleck (Libellula fulva) 1 Männchen 22.06.2016 (11) Blauflügel-Prachtlibelle (Calopteryx virgo) 1 Weibchen 04.08.2016 (11) Plattbauch (Libellula depressa) 1 Exemplar 07.08.2016 (11) Blutrote Heidelibelle (Sympetrum sanguineum) 1 Männchen 07.08.2016 12 Gefleckte Smaragdlibelle (Somatochlora flavomaculata) 1 Exemplar 24.08.2016 (12) kein Fund 13 kein Fund 3 Männchen & (13) Blauflügel-Prachtlibelle (Calopteryx virgo) 07.08.2016 1 Weibchen (13) Blaugrüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanea) 1 Männchen 24.08.2016 (13) Plattbauch (Libellula depressa) 1 Männchen 24.08.2016 14 kein Fund (14) Herbst-Mosaikjungfer (Aeshna mixta) 1 Exemplar 24.08.2016

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MF Art Fund Datum 1 Männchen & (14) Gemeine Heidelibelle (Sympetrum vulgatum) 24.08.2016 1 Tandem 2 Männchen & 15 Blaue Federlibelle (Platycnemis pennipes) 3 Weibchen & 2 22.06.2016 Jungtiere? 15 Große Pechlibelle (Ischnura elegans) 1 Libellenrad 22.06.2016 15 >5 Männchen & Blaue Federlibelle (Platycnemis pennipes) >5 Weibchen & 11.07.2016 1 Jungtier? 15 Gefleckte Smaragdlibelle (Somatochlora flavomaculata) 1 Exemplar 11.07.2016 15 Große Pechlibelle (Ischnura elegans) >4 Männchen 11.07.2016 15 >6 Männchen & Blaue Federlibelle (Platycnemis pennipes) 04.08.2016 >4 Weibchen 15 >6 Männchen & Große Pechlibelle (Ischnura elegans) 04.08.2016 2 Weibchen 15 Große Pechlibelle (Ischnura elegans) 3 Männchen 24.08.2016 (15) Gemeine Becherjungfer (Enallagma cyathigerum) 1 Männchen 04.08.2016 16 Große Pechlibelle (Ischnura elegans) 3 Männchen 22.06.2016 16 Spitzenfleck (Libellula fulva) 2 Männchen 22.06.2016 16 Keilfleck-Mosaikjungfer (Aeshna isoceles) 2 Exemplare 22.06.2016 16 Gemeine Smaragdlibelle (Cordulia aenea)? >2 Exemplare 22.06.2016 16 Fledermaus-Azurjungfer (Coenagrion pulchellum) 1 Männchen 22.06.2016 16 Keilfleck-Mosaikjungfer, Keilflecklibelle (Aeshna 1 Exemplar 11.07.2016 isoceles) 16 Spitzenfleck (Libellula fulva) >4 Männchen 11.07.2016 16 Große Königslibelle (Anax imperator) 1 Exemplar 11.07.2016 16 Fledermaus-Azurjungfer (Coenagrion pulchellum) 1 Männchen 11.07.2016 16 Große Pechlibelle (Ischnura elegans) 2 Männchen 11.07.2016 16 „Smaragdlibelle“ 1 Exemplar 11.07.2016 16 Blauflügel-Prachtlibelle (Calopteryx virgo) 1 Männchen 04.08.2016 16 Gemeine Smaragdlibelle (Cordulia aenea) 1 Männchen 04.08.2016 16 Großer Blaupfeil (Orthetrum cancellatum) 1 Exemplar 04.08.2016 (16) kein Fund 17 Spitzenfleck (Libellula fulva) 1 Männchen 22.06.2016 17 Große Königslibelle (Anax imperator) 1 Exemplar 22.06.2016 17 Große Pechlibelle (Ischnura elegans) 2 Männchen 11.07.2016 17 Blaue Federlibelle (Platycnemis pennipes) 1 Männchen 04.08.2016 17 Gefleckte Smaragdlibelle (Somatochlora flavomaculata) 1 Exemplar 04.08.2016 (17) kein Fund 18 kein Fund 22.06.2016 (18) Blauflügel-Prachtlibelle (Calopteryx virgo) 1 Männchen 22.06.2016 19 kein Fund (19) kein Fund 20 Hufeisen-Azurjungfer (Coenagrion puella) 3 Männchen 22.06.2016 (20) Große Heidelibelle (Sympetrum striolatum) 1 Männchen 24.08.2016

Attraktive Libellen-Lebensräume und entsprechend zahlreichere Libellenfunde gab es auch außerhalb der Monitoringflächen im Projektgebiet (Abb. ii), z.B. an den Wassergräben südlich und nördlich der Tiebel, entlang des Seeufers oder auch im Bereich der alten Tiebel. Funde von frisch geschlüpften Tieren und einer Exuvie belegen eine erfolgreiche Reproduktion mancher Arten (z.B. Exuvienfund einer Großen Königslibelle, Jungtiere der Kleinen Pechlibelle und

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Abb. 46: Libellenrad der Großen Pechlibelle (links) und der Kleinen Pechlibelle (rechts). (Fotos: Schiegl)

Abb. 47: Tandem der Weidenjungfer (links) und der Südlichen Binsenjungfer (rechts). (Fotos: Schiegl)

Abb. 48: Tandem der Fledermaus-Azurjungfer (links) und Eiablage der Großen Königslibelle (rechts). (Fotos: Schiegl)

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Abb. 49: Tandem der Gemeinen Heidelibelle bei der Eiablage. (Fotos: Schiegl)

Abb. 50: bestehender wasserführender Graben nördlich der Tiebel (Bild links) und neu gebaggerte Gewässer (Bild rechts). (Fotos: Schiegl)

Abb. 51: neu gebaggerte Gewässer. (Fotos: Schiegl)

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8. Lepidoptera (Schmetterlinge)

8.1 Vorbemerkungen

Im Rahmen der als Grundlage für ein Monitoring anzusehenden Erhebungen im Bleistätter Moor/Tiebelmündung wurden seitens der zoologischen Abteilung des Kärntner Landes-museums die Teilbereiche Lepidoptera und Trichoptera übernommen. Im Laufe der Erfassung der Arteninventare ist eine Änderung der ursprünglich zu erfassenden Tiergruppen angeboten worden. Es erfolgte ein mit dem Auftraggeber einvernehmlicher Austausch der repräsentativen taxonomischen Einheiten. Die Ergebnisse aus den durch die Methodik bei den Nachtfalter- erfassungen anfallenden Belegen an Köcherfliegen (Trichoptera) waren bereits in der Anfangs- phase derart überzeugend, dass sie besonders im Hinblick auf ein weiterführendes Monitoring als bedeutend aussagekräftiger zu erachten sind, als die ursprünglich angebotene Wasser- käferfamilie (Dytiscidae). Bei Letzteren sind in einem Monitoring bedeutend aufwendigere und vor allem diversere Nachweismethoden erforderlich um zu nachvollziehbaren und vergleich-baren Ergebnissen zu gelangen. Nichtsdestotrotz liegen natürlich Beifänge an Dytisciden vor und sind in der Sammlung des Kärntner Landesmuseums deponiert.

8.2 Allgemeines

Die Planungen für die Flutung des Boldergebietes reichen bereits weit in das vorige Jahr-hundert zurück. In Vorausschau auf jedenfalls erforderliche begleitende zoologische Maß-nahmen wurden bereits in den Jahren 1998 und 1999 punktuelle Erfassungen der Nacht-falterfauna mit automatischen Lichtfallen entlang der Tiebel abgearbeitet. Das Datenmaterial liegt in der zoologischen Datenbank des Kärntner Landesmuseums auf und wird in die aktuellen Untersuchungen ergänzend integriert. Der ursprüngliche Leistungsumfang im Werkvertrag hatte 4 Begehungen bei optimaler Witterung (vorwiegend Sonnenschein), im Zeitraum 10-14 Uhr, in den Monaten Mai bis August an 4 charakteristischen über die Fläche verteilten Tagfalterhabitaten (Sichtbeobachtung, Kescherfang) zum Nachweis von tagaktiven Arten beinhaltet. Für nachtaktive Arten war es vorgesehen, von April bis Oktober mindestens eine monatliche Lichtfangaktion mit 4 Leuchttürmen an ausgewählten Standorten, ergänzt durch 2-5 Lichtfallen). Fängigkeit mindestens 4 Stunden ab Dämmerung (Auf- und Abbau ebenfalls 4 Stunden) durchzuführen. Es ist vorauszuschicken, dass es für die Erstellung eines aktuellen Arteninventars in der taxonomischen Ordnung der Schmetterlinge unabdingbar ist, zumindest einen vollständigen Jahreszyklus abdecken zu können. Im Hinblick auf das ökologisch höchst sensible Untersuchungsgebiet und das zu erwartende Artenspektrum wurde das Projekt auch zentral in die Forschungsvorhaben der zoologischen Abteilung des Kärntner Landesmuseums aufgenommen und damit konnte die Erhebungsintensität bedeutend ausgeweitet werden.

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8.3 Methodik

Im Gesamtprojekt wurden 20 Untersuchungspunkte, verteilt auf das Projektsgebiet ausgewählt (Siehe Grundlagenkapitel). Sämtliche 20 Punkte wurden auch in die Lepidopterologischen Untersuchungen einbezogen und regelmäßig beprobt. Es erfolgten vier Tagbegehungen, wobei sämtliche Punkte durch eine je halbstündige Beobachtungsphase und punktuelle Bekäscherung der Vegetation auf tagaktive Arten überprüft wurden. Bedeutend aufwendiger gestaltet sich natürlich eine Nachtbeprobung mittels Lichtfang auf 20 Untersuchungsflächen. Als Methode wurde eine Kombination aus Leuchttürmen (Abb. 52) und Lichtfallen, jeweils mit UV-Lampen als Lockmittel für eine qualitative Erhebung eingesetzt. Die unterschiedlichen Methoden lassen allerdings nur eine qualitative aber keine quantitative Vergleichbarkeit bezüglich Individuendichten zu. Insgesamt erfolgten 24 Nachterhebungstermine im Zeitraum zwischen 8.6.2016 (Vorbegehung) und 17.5.2017. Je nach Wetterlage (Temperaturent-wicklung) ist der jeweilige Erhebungszeitraum pro Nacht mit mindestens drei bis maximal 7 Stunden anzusetzen. Als Erhebungspunkte wurden die im Gesamtprojekt verorteten 20 Monitoringsflächen herangezogen bzw. ist je nach Wind- und Wetterlage in einem Radius von 50 Metern um diesen Punkt die jeweilige Station eingerichtet worden. Außerhalb der Vegetationsperiode fanden keine Erhebungen statt (November bis Februar).

Abb. 52: Einen zentralen Beitrag als Methodik zur Erhebung der Nachtfalterfauna dienten Leuchttürme. Als Beispiel auf Monitoringspunkt 1. (Foto: D. Wieser)

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8.4 Kurzzusammenfassung Ergebnisse:

Im Untersuchungszeitraum wurden an den 20 Monitoringspunkten 581 unterschiedliche Schmetterlingsarten nachgewiesen (Anhang 2). Einzelne Arten werden noch zu ergänzen sein, entsprechende genetische Untersuchungen (Barcoding) für eine sichere Artzuordnung sind noch im Laufen und können erst nach Übermittlung der Ergebnisse von BOLD (Canada) eingearbeitet werden. Von 13 Belegen aus dem Gebiet liegen bereits Barcodes vor. Ergänzt durch zusätzliche Arten, die nur bei den Untersuchungen in den Jahren 1998 und 1999 aufgetreten sind (zusätzliche Erhebungspunkte) ergibt sich eine Zahl von 704 aktuell aus dem Untersuchungsgebiet bekannten Schmetterlingsarten. Tagfalter (Abb. 54) sind massiv unterrepräsentiert. Es ist definitiv kein Tagfalterhabitat. Bruchwälder, Röhrichtbestände und verschiedene Brachestadien von Äckern könne nur von sehr wenigen spezialisierten Arten oder äußerst kommunen Arten genutzt werden. Trotzdem ist die FFH-Anhangsart Lycaena dispar (Haworth, 1802) (Großer Feuerfalter) (Abb. 55).im Rahmen der Begehungen im Bereich der Monitoringfläche 4 (Abb. 56) nachgewiesen worden

Abb. 54: Das Rostbraune Wiesenvögelchen (Coenonympha glycerion) bevölkert als einer der wenigen charakteristischen Tagfalter die Brachflächen im Süden des Flutungsgebietes. (Foto: Ch. Wieser)

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Abb. 55: Der große Feuerfalter (Lycaena dispar) konnte im Randbereich zu den nördlich angrenzenden Siedlungen am Monitoringsstandort 4 beobachtet werden. (Foto: W. Gailberger)

Abb. 56: Monitoringsstandort 4 beherbergt die FFH-Anhangsart Lycaena dispar. (Foto: Ch. Wieser)

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Eine Art aus der Familie Noctuidae, Luperina dumerilii (Duponchel, 1826) wurde im Untersuchungsgebiet erstmals für Österreich nachgewiesen (Abb. 57). Die Artzuordnung ist mittels genetischem Print (Barcode) bestätigt. Friedlanderia cicatricella (Hübner, 1824) und Phyllonorycter pastorella (Zeller, 1846) wurden für Kärnten erstmals nachgewiesen (Abb. 58).

Abb. 57: Luperina dumerilii wurde im Bleistätter Moor erstmals in Österreich nachgewiesen. (Foto: Ch. Wieser)

Abb. 58: Friedlanderia cicatricella (Hübner, 1824), ein typischer Bewohner von Röhrichtzonen konnte im Rahmen der Erhebungen erstmals für das Bundesland Kärnten bestätigt werden. (Foto: Ch. Wieser)

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Schoenobius gigantella (Denis & Schiffermüller, 1775) (Abb. 59) wird in den Roten Listen als verschollen (0) geführt. Der einzige mit Datum belegte Fund stammt aus 1918, allerdings konnte die Art am selben Fundort wie vor der Jahrtausendwende im Jahr 2007 (WIESER 2012), also nach Erstellung der Roten Listen im Natura 2000 Gebiet Lendspitz-Maiernig bestätigt werden. Als absolut rarer Feuchtflächenspezialist ist der Fund in der Verlandungszone des Ossiacher Sees äußerst bemerkenswert.

Abb. 59: Bisher nur aus der Verlandungszone des Wörthersees bei Maiernigg gemeldet, bestätigt das Vorkommen von Schoenobius gigantella (Denis & Schiffermüller, 1775) die Wertigkeit des Gebietes. (Foto: Ch. Wieser)

Die Wertigkeit des vorliegenden Lebensraummosaik wird bestätigt durch 21 Arten mit der Gefährdungskategorie 1 (vom Aussterben bedroht), 30 Arten mit der Gefährdungskategorie 2 (stark gefährdet), 76 Arten mit der Gefährdungskategorie 3 und 21 Arten mit einer der weiteren Gefährdungskategorien. 15 Arten waren bei der Erstellung der Roten Listen für Kärnten noch nicht nachgewiesen und sind deshalb auch nicht eingestuft. Der Großteil davon wäre aber bei einer Aktualisierung der Listen in eine der Gefährdungskategorien aufzunehmen. Der Nachweis von jedenfalls über 148 eingestufte Arten der Roten Listen in diesem engbegrenzten und klimatisch definitiv nicht bevorzugten, also unterkühltem Lebensraum, ist wohl kaum zu überbieten (Abb. 60, Tab. 13).

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Abb. 60: Hervorhebung von Arten mit einer Einstufung in eine Gefährdungskategorie (0, 1. 2, 3, ?, G, G?, R, V) und ungefährdet.

Tab. 13: Hervorhebung von Arten mit einer Einstufung in eine Gefährdungskategorie (0, 1. 2, 3, ?, G, G?, R, V) und ungefährdet. Nr Status Anzahl 1 0 1 2 1 21 3 2 30 4 3 76 5 ? 1 6 G 13 7 G? 4 8 R 1 9 V 2 10 ohne Gefährdungskategorie 556

Wie zu erwarten, fällt bei Durchsicht der Zuordnung der Rote Listen Arten zu den Biotoptypen die hohe Anzahl an Feuchtflächenspezialisten auf.

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Zusammenfassen und vorausschauend ist festzuhalten, dass durch die Flutung des Boldergebietes in der geplanten Form in erster Linie Brachflächen ehemaliger Intensivnutzung betroffen werden und in erster Linie eine äußerst positive Ausweitung der Habitate der für das Gebiet charakteristischen Feucht- und Röhrichtgebietsarten zu erwarten sein wird. Ein plakatives Ergebnis widerspiegelt auch die nachgewiesene Artenzahl auf Monitoringspunkt 18 (östlich der Verbindungsstraße Ossiach-Steindorf, Maisacker) von lediglich 10 (!) Arten (Abb. 61, Tab. 14) im Vergleich zu den wenige 100 Meter entfernten Monitoringsfläche westlich der Straße im Brache-Bereich mit 60-70 Arten. Die Topp Punkte in den definitiven Naturzonen (wie sie bei der Flutung vor allem in den Randbereichen flächig entstehen sollen) weisen durchwegs Artenzahlen zwischen 110 - 201 Arten auf (Monitoringspunkt 1-3, 6, 10-15, 17, 20) (Abb. 61, Tab. 14). Als „strukturierte Naturzonen“ gelten auch Bracheflächen mit einer guten Anbindung an Heckenstrukturen (6, 10-12) (Abb. 62) und die feuchte Verbuschungszone beim Monitoringspunkt 20 (Abb. 61, Tab. 14).

Abb. 61: Verteilung der Zahl an Schmetterlingsarten auf die 20 Monitoringspunkte.

Tab. 14: Verteilung der Zahl an Schmetterlingsarten auf die 20 Monitoringspunkte. vor MF 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 2000 Arten 201 118 149 83 43 153 70 69 63 193 160 182 183 139 164 98 140 10 100 132 123

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Abb. 62: Naturinseln (Monitoringspunkt 20) sind der Anziehungspunkt vieler Arten auch im intensiv genutzten Bereich. (Foto: Ch. Wieser)

8.5 Literatur

HUEMER, P. (2013): Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. – Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum. Innsbruck.

WIESER, CH. & HUEMER, P. (1999): Rote Liste der Schmetterlinge Kärntens (Insecta: Lepidoptera). In: Rote Listen gefährdeter Tiere Kärntens (ROTTENBURG et al.). – Naturschutz in Kärnten 15, 133–200. Klagenfurt.

WIESER, CH. (2012): Die Schmetterlingssammlung Ehrenfried Haas (+) seit 2011 im Kärntner Landesmuseum – eine faunistische Fundgrube für den Raum Klagenfurt. – Rudolfinum. Jahrbuch des Landesmuseums Kärnten 2012: 213–223. Klagenfurt.

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9. Gastropoda (Schnecken, FFH- Anhangsarten)

9.1 Methodik

Basierend auf der von der Arge NATURSCHUTZ zur Verfügung gestellten Übersichtskarte wurde an den 20 festgelegten Monitoringflächen in den Monaten Juli bis September 2016 eine Bestandserhebung der Gastropodenfauna mit Augenmerk auf FFH Arten durchgeführt. Die Erfassungsmethodik teilte sich wie folgt auf: - I) Direktfang: Die Vegetation wird direkt nach Kleinschnecken abgesucht. - II) Gesiebe (Bodenproben): Von jeder Stelle (feucht bis trocken) wird Auflagematerial und oberste Bodenschicht mitgenommen, getrocknet und durchgesiebt oder durch ein Sieb (Durchmesser: 2mm) abgesprüht. - III) Abklopfen, Keschern: Vegetation wird in ein Sieb oder auf eine Plastikplane abgeklopft oder abgekeschert.

Am zeitaufwändigsten ist hierbei die Methode II (Gesiebe), da hierbei neben der Durchsicht des Materials im Schnitt drei Personenstunden pro Standort (Siebung, Aussortierung von Molluskenschalen, Sichtung und Bestimmung des Materials) anfällt. Insgesamt wurden 20 Monitoringflächen begangen. Alle Flächen wurden mittels Direktfang besammelt, alle Standorte (ausgenommen 2, 18 und 19) wurden zusätzlich besiebt, die Monitoringflächen 1, 3, 16 und 17 aufgrund potentieller Wasserschnecken auch bekeschert. Die Bestimmung erfolgte anhand von Gehäusemerkmalen (KERNEY et al. 1983; FECHTER & FALKNER 1990; GLÖER 2002), die Nomenklatur folgt der aktuellen Roten Liste der Weichtiere Österreichs (REISCHÜTZ & REISCHÜTZ 2007).

9.2 Ergebnisse

Insgesamt wurden 25 Schneckenarten auf den 20 Monitoringflächen nachgewiesen (Anhang 3). Darunter befand sich eine einzige, im Anhang V gelistete, FFH Art – die Weinbergschnecke (Helix pomatia). Jedoch sind neun der 25 Arten in der Roten List gefährdeter Weichtiere Österreichs angeführt. Der Pilzschnegel (Malacolimax tenellus) ist mit der Kategorie 1 als „vom Austerben bedroht“ gelistet, die Gestreifte Windelschnecke (Vertigo substriata) sowie die Sumpfwindelschnecke (Vertigo antivertigo) mit der Kategorie 2 als „stark gefährdet“. Ein Vorkommen der Bauchigen Windelschnecke (Vertigo moulinsiana) wurde nicht festgestellt. Diese Art ist auf stabile, alte Feuchtgebiete als Lebensraum angewiesen. Auch brachten Kescherzüge an den Standorten 1, 3 und 16, welche aufgrund ihrer ausgedehnten Röhrichtzonen am besten für diese Art erschienen, keinen Nachweis. Da die Populationen von Vertigo moulinsiana nur weniger Quadratmeter in Anspruch nehmen, ist nicht auszuschließen, dass diese Art an anderen Stellen im Bereich des Bleistätter Moores nachzuweisen ist.

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9.3 Artenliste der Monitoringflächen

Monitoringfläche 1

Familie Unterfamilie Gattung Untergattung Art Deutscher Name RLÖ RLK FFH Viviparidae Viviparinae Viviparus contectus (Millet, 1813) Spitze Sumpfdeckelschnecke 3 3 Valvatidae Valvata (Valvata) cristata (O.F. Müller, 1773) Flache Federkiemenschnecke 3 3 Lymnaeidae Lymnaeinae Galba trunculata (O.F.Müller, 1774) Kleine Sumpfschnecke ug ug Planorbidae Planorbinae Planorbis planorbis (Linnaeus 1758) Gemeine Tellerschnecke 4 3 Carychiidae Carychium (Carychium) minimum (O.F. Müller, 1774) Bauchige Zwerghornschnecke ug ug Succineidae Succineinae Succinea putris (Linnaeus, 1758) Gemeine Bernsteinschnecke ug ug Cochlicopidae Cochlicopa lubrica (O.F. Müller, 1774) Gemeine Glattschnecke ug ug Vertiginidae Vertigininae Vertigo (Vertigo) substriata (Jeffreys, 1833) Gestreifte Windelschnecke 2 2 Vertigo (Vertigo) antivertigo (Draparnaud, 1801Sumpfwindelschnecke 2 2 Clausiliidae Clausiliinae Clausila (Clausilia) pumila (C. Pfeifer, 1828) Keulige Schließmundschnecke 4 4 Pristilomatidae Vitrea crystallina (O.F. Müller, 1774) Gemeine Kristallschnecke ug 4 Oxychilidae Godwiniinae Aegopinella pura (Adler, 1830 ) Kleine Glanzschnecke ug ug Aegopinella nitens (Michaud, 1831) Weitmündige Glanzschnecke ug ug

Monitoringfläche 2

Familie Unterfamilie Gattung Untergattung Art Deutscher Name RLÖ RLK FFH Oxychilidae Godwiniinae Aegopinella pura (Adler, 1830 ) Kleine Glanzschnecke ug ug Bradybaenidae Bradybaeninae fruticum (O.F. Müller 1774) Genabelte Strauchschnecke ug ug Helicidae Ariantinae Arianta arbustorum (Linnaeus, 1758) Gefleckte Schnirkelschnecke ug 4

Monitoringfläche 3

Familie Unterfamilie Gattung Untergattung Art Deutscher Name RLÖ RLK FFH Viviparidae Viviparinae Viviparus contectus (Millet, 1813) Spitze Sumpfdeckelschnecke 3 3 Vertiginidae Vertigininae Vertigo (Vertigo ) antivertigo (Draparnaud, 1801)Sumpfwindelschnecke 2 2 Bradybaenidae Bradybaeninae (O.F. Müller 1774) Genabelte Strauchschnecke ug ug Helicidae Ariantinae Arianta arbustorum (Linnaeus, 1758) Gefleckte Schnirkelschnecke ug 4 Helicinae Cepaea (Cepaea) hortensis (O.F. Müller, 1774) Garten-Bänderschneckeug3

Monitoringfläche 4

Familie Unterfamilie Gattung Untergattung Art Deutscher Name RLÖ RLK FFH Oxychilidae Godwiniinae Aegopinella pura (Adler, 1830 ) Kleine Glanzschnecke ug ug Bradybaenidae Bradybaeninae Fruticicola fruticum (O.F. Müller 1774) Genabelte Strauchschnecke ug ug Helicidae Ariantinae Arianta arbustorum (Linnaeus, 1758) Gefleckte Schnirkelschnecke ug 4

Monitoringfläche 5

Familie Unterfamilie Gattung Untergattung Art Deutscher Name RLÖ RLK FFH Carychiidae Carychium (Carychium) minimum (O.F. Müller, 1774) Bauchige Zwerghornschnecke ug ug Oxychilidae Godwiniinae Aegopinella pura (Adler, 1830 ) Kleine Glanzschnecke ug ug Bradybaenidae Bradybaeninae Fruticicola fruticum (O.F. Müller 1774) Genabelte Strauchschnecke ug ug Helicidae Ariantinae Arianta arbustorum (Linnaeus, 1758) Gefleckte Schnirkelschnecke ug 4 Helicinae Helix (Helix) pomatia (Linnaeus, 1758) Weinbergschnecke 4 4 V

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Monitoringfläche 6

Familie Unterfamilie Gattung Untergattung Art Deutscher Name RLÖ RLK FFH Carychiidae Carychium (Carychium) minimum (O.F. Müller, 1774)Bauchige Zwerghornschnecke ug ug Oxychilidae Godwiniinae Aegopinella nitens (Michaud, 1831) Weitmündige Glanzschnecke ug ug Helicidae Helicinae Helix (Helix) pomatia (Linnaeus, 1758) Weinbergschnecke 4 4 V

Monitoringfläche 7

Familie Unterfamilie Gattung Untergattung Art Deutscher Name RLÖ RLK FFH Carychiidae Carychium (Carychium) minimum (O.F. Müller, 1774) Bauchige Zwerghornschnecke ug ug Pristilomatidae Vitrea crystallina (O.F. Müller, 1774) Gemeine Kristallschnecke ug 4 Oxychilidae Godwiniinae Aegopinella pura (Adler, 1830 ) Kleine Glanzschnecke ug ug

Monitoringfläche 8

Familie Unterfamilie Gattung UntergattungArt Deutscher Name RLÖ RLK FFH Vertiginidae Vertigininae Vertigo (Vertigo ) antivertigo (Draparnaud, 1801) Sumpfwindelschnecke 2 2 Pristilomatidae Vitrea crystallina (O.F. Müller, 1774) Gemeine Kristallschnecke ug 4 Oxychilidae Godwiniinae Aegopinella pura (Adler, 1830 ) Kleine Glanzschnecke ug ug

Monitoringfläche 9

Familie Unterfamilie Gattung UntergattungArt Deutscher Name RLÖ RLK FFH Vertiginidae Vertigininae Vertigo (Vertigo ) antivertigo (Draparnaud, 1801) Sumpfwindelschnecke 2 2 Pristilomatidae Vitrea crystallina (O.F. Müller, 1774) Gemeine Kristallschnecke ug 4 Oxychilidae Godwiniinae Aegopinella pura (Adler, 1830 ) Kleine Glanzschnecke ug ug

Monitoringfläche 10

Familie Unterfamilie Gattung UntergattungArt Deutscher Name RLÖ RLK FFH Vertiginidae Vertigininae Vertigo (Vertigo ) antivertigo (Draparnaud, 1801)Sumpfwindelschnecke 2 2 Vertigo (Vertigo ) pygmaea (Draparnaud, 1801) Gemeine Windelschnecke ug 4 Pristilomatidae Vitrea crystallina (O.F. Müller, 1774) Gemeine Kristallschnecke ug 4 Oxychilidae Godwiniinae Aegopinella pura (Adler, 1830 ) Kleine Glanzschnecke ug ug

Monitoringfläche 11

Familie Unterfamilie Gattung Untergattung Art Deutscher Name RLÖ RLK FFH Succineidae Succineinae Succinea putris (Linnaeus, 1758) Gemeine Bernsteinschnecke ug ug Oxyloma elegans (Risso, 1826) Schlanke Bernsteinschnecke 4 4 Vertiginidae Vertigininae Vertigo (Vertigo ) pygmaea (Draparnaud, 1801) Gemeine Windelschnecke ug 4 Pristilomatidae Vitrea crystallina (O.F. Müller, 1774) Gemeine Kristallschnecke ug 4

Monitoringfläche 12

Familie Unterfamilie Gattung Untergattung Art Deutscher Name RLÖ RLK FFH Arionidae Arioninae Arion (Arion) vulgaris Spanische Wegschnecke Hygromiidae Hygromiinae Monachoides incarnatus (O.F. Müller 1774) Rötliche Laubschnecke ug ug Helicidae Helicinae Helix (Helix) pomatia (Linnaeus, 1758) Weinbergschecke 4 4 V

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Monitoringfläche 13

Familie Unterfamilie Gattung Untergattung Art Deutscher Name RLÖ RLK FFH Oxychilidae Godwiniinae Aegopinella pura (Adler, 1830 ) Kleine Glanzschnecke ug ug Arionidae Arioninae Arion (Arion) vulgaris Spanische Wegschnecke Hygromiidae Hygromiinae Trochulus hispidus (Linnaeus, 1758) Gemeine Haarschnecke ug ug Monachoides incarnatus (O.F. Müller 1774)Rötliche Laubschnecke ug ug Helicidae Ariantinae Arianta arbustorum (Linnaeus, 1758Gefleckte Schnirkelschnecke ug 4 Helicinae Helix (Helix) pomatia (Linnaeus, 1758) Weinbergschecke 4 4 V

Monitoringfläche 14

Familie Unterfamilie Gattung Untergattung Art Deutscher Name RLÖ RLK FFH Bradybaenidae Bradybaeninae Fruticicola fruticum (O.F. Müller 1774) Genabelte Strauchschnecke ug ug Helicidae Ariantinae Arianta arbustorum (Linnaeus, 1758) Gefleckte Schnirkelschnecke ug 4 Helicinae Helix (Helix) pomatia (Linnaeus, 1758) Weinbergschecke 4 4 V

Monitoringfläche 15

Familie Unterfamilie Gattung Untergattung Art Deutscher Name RLÖ RLK FFH Carychiidae Carychium (Carychium) minimum (O.F. Müller, 1774) Bauchige Zwerghornschnecke ug ug Vertiginidae Vertigininae Vertigo (Vertigo ) pygmaea (Draparnaud, 1801) Gemeine Windelschnecke ug 4 Pristilomatidae Vitrea crystallina (O.F. Müller, 1774) Gemeine Kristallschnecke ug 4 Oxychilidae Godwiniinae Aegopinella pura (Adler, 1830 ) Kleine Glanzschnecke ug ug Bradybaenidae Bradybaeninae Fruticicola fruticum (O.F. Müller 1774) Genabelte Strauchschnecke ug ug

Monitoringfläche 16

Familie Unterfamilie Gattung Untergattung Art Deutscher Name RLÖ RLK FFH Planorbidae Planorbinae Planorbis planorbis (Linnaeus 1758) Gemeine Tellerschnecke 4 3 Succineidae Succineinae Succinea putris (Linnaeus, 1758) Gemeine Bernsteinschnecke ug ug Oxyloma elegans (Risso, 1826) Schlanke Bernsteinschnecke 4 4 Vertiginidae Vertigininae Vertigo (Vertigo ) antivertigo (Draparnaud, 1801)Sumpfwindelschnecke 2 2 Vertigo (Vertigo ) pygmaea (Draparnaud, 1801) Gemeine Windelschnecke ug 4 Pristilomatidae Vitrea crystallina (O.F. Müller, 1774) Gemeine Kristallschnecke ug 4 Oxychilidae Godwiniinae Aegopinella pura (Adler, 1830 ) Kleine Glanzschnecke ug ug

Monitoringfläche 17

Familie Unterfamilie Gattung Untergattung Art Deutscher Name RLÖ RLK FFH Oxychilidae Godwiniinae Aegopinella pura (Adler, 1830 ) Kleine Glanzschnecke ug ug Aegopinella nitens (Michaud, 1831) Weitmündige Glanzschnecke ug ug Helicidae Helicinae Cepaea (Cepaea) hortensis (O.F. Müller, 1774) Garten-Bänderschnecke ug 3

Monitoringfläche 18

Familie Unterfamilie Gattung Untergattung Art Deutscher Name RLÖ RLK FFH Limacidae Limacinae Malacolimax tenellus (O.F. Müller, 1774) Pilzschnegel ug ug Agriolimacidae Agriolimacinae Deroceras (Deroceras ) agreste (Linnaeus, 1758) Graue Ackerschnecke 1

Monitoringfläche 19

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Familie Unterfamilie Gattung Untergattung Art Deutscher Name RLÖ RLK FFH Limacidae Limacinae Malacolimax tenellus (O.F. Müller, 1774) Pilzschnegel ug ug Agriolimacidae Agriolimacinae Deroceras (Deroceras ) agreste (Linnaeus, 1758) Graue Ackerschnecke 1 Helicidae Helicinae Cepaea (Cepaea) hortensis (O.F. Müller, 1774) Garten-Bänderschnecke ug 3 Monitoringfläche 20

Familie Unterfamilie Gattung Untergattung Art Deutscher Name RLÖ RLK FFH Oxychilidae Godwiniinae Aegopinella pura (Adler, 1830 ) Kleine Glanzschnecke ug ug Aegopinella nitens (Michaud, 1831) Weitmündige Glanzschnecke ug ug Hygromiidae Hygromiinae Urticicola umbrosus (C. Pfeiffer, 1828) Schattenlaubschnecke ug 4 Helicidae Helicinae Cepaea (Cepaea) hortensis (O.F. Müller, 1774) Garten-Bänderschnecke ug 3

9.4 Literatur

GLÖER P. (2002): Die Süßwassergastropoden Nord- und Mitteleuropas. Bestimmungs-schlüssel, Lebensweise, Verbreitung. 2., neubearbeitete Auflage. — Conchbooks, Bad Kreuznach: 1- 327.

KERNEY M.P., CAMERON R.A.D. & J.H. JUNGBLUTH (1983): Die Landschnecken Nord- und Mitteleuropas. — Verlag Paul Parey, Hamburg-Berlin: 1-384.

FECHTER R. & G. FALKNER (1990): Weichtiere. — Steinbachs Naturführer. Mosaik Verlag, München: 1-287.

REISCHÜTZ A. & P.L. REISCHÜTZ (2007): Rote Liste der Weichtiere () Österreichs. — In: Rote Listen gefährdeter Tiere Österreichs (Red.: K.P. ZULKA). Teil 2: Reptilien, Amphibien, Fische, Nachtfalter, Weichtiere. Grüne Reihe des Lebensministeriums 14/2. Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, Wien: 363-433.

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10. Culicidae (Stechmücken)

Ziel der Stechmückenerhebung war es einen Überblick über die vor der Flutung nachweisbaren Stechmückenarten zu bekommen bzw. eine Idee von der Quantität der sich im Bleistätter Moor entwickelnden Stechmückenlarven zu erlangen.

10.1 Methodik

Bei der Wahl der Erhebungsmethodik wurde vor allem darauf Wert gelegt, dass eine Aussage über den momentanen Ist-Zustand der Stechmückenpopulation bzw. der Artenzusammensetzung getroffen werden kann, aber die Methodik auch jederzeit reproduzierbar sein sollte. Die meisten Stechmückenarten sind als Adulttiere nur schwer bestimmbar, deshalb wurde das Hauptaugenmerk auf die Sammlung von Stechmückenlarven gelegt (siehe Foto). Da allerdings keiner der Monitoringpunkte zum Zeitpunkt der Erhebung (also vor der Flutung der Untersuchungsfläche) unter Wasser stand und damit als Entwicklungsstätte für Stechmückenlarven in Frage kam, wurde die Erhebung mittels „ovitraps“ (siehe HESSON et al. 2014) durchgeführt. Abb. 63: Culicidenlarve (Foto: W. Gailberger)

Da allerdings keiner der Monitoringpunkte zum Zeitpunkt der Erhebung (vor der Flutung der Untersuchungsfläche) unter Wasser stand und damit als Entwicklungsstätte für Stechmücken- larven in Frage kam, wurde die Erhebung mittels „ovitraps“ (HESSON et al. 2014) durchgeführt. Zwanzig handelsübliche schwarze 12-Liter Baukübel wurden jeweils zur Hälfte mit Regenwasser gefüllt. Das im Vorfeld gesammelte Regenwasser sollte sicherstellen, dass ausschließlich die an den Monitoringpunkten vorkommenden Culicidenweibchen ihre Eier im Wasser ablegen würden. An jedem der zwanzig Untersuchungspunkte wurde ein Kübel platziert und nach 10 Tagen wieder eingesammelt. Insgesamt konnten drei Beprobungs-durchgänge pro Monitoringpunkt durchgeführt werden. An fünf Monitoringpunkten wurde zu Beginn der Erhebung ein Versuchslauf durchgeführt (siehe Tabelle 15).

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Tab. 15: Auflistung der Beprobungsdurchgänge mit jeweiligem Datum und Monitoringpunkt.

Die gesammelten Culicidenlarven wurden in 70%igen Alkohol konserviert und die Anzahl der Larven pro Kübel unter dem Binokular ausgezählt (siehe Tabelle 15). Die Bestimmung der Larven erfolgte mittels der Eutaxa Software (LECHTHALER 2005) und dem Bestimmungsschlüssel von CITTRA 2011.

Da es wegen der schieren Menge der Larven im Zuge dieser Monitoringerhebung nicht möglich war jede einzelne Culicidenlarve zu bestimmen, wurde aus jeder Probe eine gewisse Anzahl (ca. 20) von Larven zufällig ausgewählt und bestimmt (siehe auch HESSON et al 2014). Die restliche Probe wurde bereits während der Auszählung grob auf eventuelle zusätzliche Arten hin untersucht.

10.2 Ergebnisse

10.2.1 Ergebnisse der quantitativen Untersuchung

Von den geplanten 60 Kübelproben (drei Monitoringpunkt n Larven n Adulti Beprobungen pro Standort) konnten 58 auf 1 3050 4 ein Vorkommen von Culicidenlarven 2 2061 0 3 1355 1 untersucht werden. Zwei Proben waren leider 4 2325 1 nicht verwendbar, da ein Probenbehälter 5 1100 0 nicht mehr auffindbar war und der zweite 67950 Probenbehälter umgefallen und damit leer 74982 war. 83670 98700 Insgesamt konnten in den 58 10 585 2 Probenbehältern 25.178 Culicidenlarven 11 1239 0 gezählt werden (siehe Tabelle 15). Außerdem 12 1821 0 befanden sich noch 23 frisch geschlüpfte 13 441 1 Adulttiere in den Behältern, was eine 14 1850 2 15 1045 4 Gesamt-Culicidenanzahl von 25.201 ergibt. 16 795 0 17 650 4 18 542 0 19 1774 0 20 2015 2 Gesamtanzahl 25.178 23 Tab. 15: Ergebnisse der quantitativen Culicidenerhebung

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Abbildung 64: Ergebnisse der Culicidenlarven-Zählung: Rote Punkte = > 600 Larven, Grüne Punkte = 200 bis 600 Larven, Blaue Punkte = < 200 Larven

1200

1000

800

600 der Culiciden der 400 Durchschnittliche Anzahl Durchschnittliche

200

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 1011121314151617181920 Monitoringpunkte

Abb. 65: Durchschnittliche Anzahl der an den Monitoringpunkten vorgefundenen Culicidenlarven.

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Am meisten Culicidenlarven konnten an den Monitoringpunkten 1, 2, 4, 12, 14, 19 und 20 nachgewiesen werden. Spitzenreiter war dabei der Monitoringpunkt 1 mit durchschnittlich über 1000 Larven pro Beprobung (siehe Abbildung 64 und 65). Es konnten deutlich mehr Larven an den westlich gelegenen Untersuchungspunkten entlang des Ossiachersee-Ufers und den nördlich gelegenen Siedlungsgebieten gezählt werden. Eine Ausnahme stellten die Monitoringpunkte 19 und 20 dar, welche mit zu den beliebtesten Ablegeplätzen zählten. Punkt 20 befand sich allerdings unmittelbar neben einem temporären Kleingewässer, was diesen Standort für Culicidenweibchen attraktiv machte. Beim Monitoringpunkt 19 konnte grundsätzlich nur wenig Gelsenaktivität festgestellt werden, mit Ausnahme einer kurzen Periode, in welcher die umliegenden Ackerflächen durch starke Regenfälle überschwemmt wurden. In der darauffolgenden Beprobung konnten auch hier in nur einer einzigen Probe rund 1500 Culicidenlarven festgestellt werden.

10.2.2 Ergebnisse der qualitativen Untersuchung

Insgesamt konnte eine Mindestartenanzahl von acht Culicidenarten, aus vier verschiedenen Gattungen festgestellt werden (siehe Tabelle 16). In den meisten Fällen war eine sichere Bestimmung der Larven auf Artniveau hin mittels morphologischer Untersuchung nicht möglich, diese wurden zumindest den jeweiligen Gattungen oder einer Artengruppe zugeordnet. Grundsätzlich wären zur Bestimmung der meisten Culicidenarten Genanalysen notwendig, da die zur morphologischen Bestimmung notwendigen Merkmale sehr leicht und schnell nach der Konservierung abfallen können. Der größte Teil der gesammelten Culicidenlarven konnte der Gattung Culex zugewiesen werden. Es handelte sich dabei entweder um einen Vertreter des Culex pipiens Komplexes oder um Culex torrentium, welche anhand morphologischer Merkmale nicht voneinander unterscheidbar sind (WEITZEL et al. 2011, ZITTRA 2016) und deshalb hier zu einer Artengruppe (Culex pipiens/torrentium) zusammengefasst wurden. Bei Culex pipiens werden bei uns zwei Formen unterschieden: die Form Culex pipiens f. pipiens, welche sich ornithophil ernährt und Culex pipiens f. molestus, die an Säugetieren (vor allem dem Menschen) saugt (ZITTRA 2016). Culex torrentium ist dagegen ausschließlich auf Vögel spezialisiert (HESSON 2014). Ebenfalls zur Gattung Culex gehörend aber in weit geringeren Mengen vorgefunden wurde die Art Culex hortensis, deren Weibchen ausschließlich an Amphibien und Reptilien saugen. Darüber hinaus wurden zwei verschiedene Arten der Gattung Culiseta gefunden. Die weit verbreitete und häufige Art Culiseta annulata konnte an drei Monitoringpunkten im Gebiet nachgewiesen werden. Die adulten Weibchen sind, wie schon Culex pipiens f. molestus, hauptsächlich auf Säugetiere spezialisiert. Eine zweite Art dieser Gattung, welche nicht auf Artniveau hin bestimmt werden konnte (da nur sehr wenige und nicht besonders gut erhaltene Exemplare in den Proben vorhanden waren) wurde an Monitoringpunkt 2 vorgefunden.

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Tab.16: Artenzahl pro Monitoringpunkt

An insgesamt vier Standorten (1, 3, 15 und 18) konnten Vertreter der Gattung Ochlerotatus (wahrscheinlich O. flavescens und/oder O. excrucians) nachgewiesen werden. Nur sehr wenige Individuen konnten von der Gattung Anopheles gesammelt werden. Es handelte sich dabei in einer Probe von Punkt 19 um einen Vertreter des Anopheles maculipennis Komplexes, welcher mehrere nur schwer unterscheidbare Arten beinhaltet. Die zweite Anopheles Art (gefunden am Punkt 17) passte anhand der morphologischen Merkmale nicht in diesen Komplex, konnte aber aufgrund der sehr geringen Stückzahl nicht genauer bestimmt werden. Im Zuge des jährlichen Culicidenmonitorings der AGES (www.ages.at) an mehreren Standorten in Kärnten (auch im Bereich Villach) wurden bereits einige der im Bleistätter Moor gefundenen Arten nachgewiesen, darunter z.B.: Anopheles maculipennis Komplex, Culex hortensis, Culex pipiens, Culiseta annulata, und Ochlerotatus geniculatus.

10.3 Literaturnachweise

LECHTHALER W. (2005): Culicidae – Key to Larvae, Pupae and Males from Central and Western Europe. ISBN: 3-9501839-2-2.

HESSON J., IGNELL R., HILL S., ÖSTMAN Ö. & LUNDSTRÖM J. (2014): Trapping biases pf Culex torrentium und Culex pipiens revealed by comparison of captures in CDC traps, ovitraps, and gravid traps. – Journal of Vector Ecology: 157-163.

WEITZEL T., BRAUN K., COLLADO A., JÖST A. & BECKER N. (2011): Distribution and frequency of Culex pipiens and Culex torrentium (Culicidae) in Europe and diagnostic allozyme markers. – European Mosquito Bulletin 29: 22-37.

ZITTRA C. (2011): Bestimmungsschlüssel der Culiciden (Insecta: Diptera) im Nationalpark Donau- Auen. – Wissenschaftliche Reihe des Nationalpark Donau Auen, Heft 27/2012.

ZITTRA C., FLECHL E., KOTHMAYER M., VITECEK S., ROSSITER H., ZECHMEISTER T. & FUEHRER H. (2016): Ecological characterization and molecular differentiation of Culex pipiens complex taxa and Culex torrentium in eastern Austria. – Parasites & Vectors 9: 197. www.ages.at

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11. Sonstiges

Die Arge NATURSCHUTZ wurde von DI Markus Moser (umweltbür Klagenfurt) im Jänner telefonisch kontakteirt und mitgeteilt, dass die beiden alten Pumpstationen im Bleistätter Moor am im Frühjahr 2017 abgeschalten werden und für Fledermausschutzmaßnahmen zur Verfügung gestellt werden. Am 24. Jänner fand eine gemeinsame Begehung von DI Moser (umweltbüro Klagenfurt), DI Krameter (Zivilingenieurbüro DI Johann Jaklin, St. Veit an der Glan) und Mag. Krainer (Arge NATURSCHUTZ) statt, bei welcher festgelegt wurde wo, wieviele und welche Fledermauskästen montiert werden sollen. Daraufhin wurde von Mag. Krainer ein Maßnahmenpaket erstellt und an DI Krameter und DI Moser übermittelt (Anhang 4). Die Montage der Fledermauskästen und -bretter sowie der Betonhohlziegel erfolgte am 6. März 2017 mit drei Mitarbeitern der Firma STRABAG. Die Kontrolle der Fledermauskästen und –bretter wird von der Arge NATURSCHUTZ im Rahmen der allgemeinen Fledermausschutzaktivitäten durchgeführt, soferne die Pumpstationen erreichbar sind.

Abb. 66: Montage Fledermausbrett (Außenfassade) und Betonhohlziegel (Innenraum) bei der Pumpstation Nord. 6.3.2017 (Foto: Krainer)

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Abb. 67: Montage von Fledermauskästen auf verbleibenden Strommasten. 6.3.2017 (Foto: Krainer)

Abb. 68: Montage Fledermausbrett (Außenfassade) bei der Pumpstation Süd. 6.3.2017 (Foto: Krainer)

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Anhang

Anhang 1 Trichoptera (Köcherfliegen): Artenliste

Anhang 2 Lepidoptera (Schmetterlinge): Artenliste

Anhang 3 Gastropoda (Schnecken, FFH- Anhangsarten): Artenliste

Anhang 4 Fledermaus-Ersatzquartiere, Maßnahmenvorschläge

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