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des Südflügels und der Treppenturm in Neo-Renais- Burgberg und Stadt- sanceformen erneuert. An schönen Tagen bietet wasser Schwalenberg der „Grafenblick“ am West- hang unterhalb der Burg rung an den Gründer Schwalenbergs. Die Inschrift er- einen wunderbaren Blick zählt legendenhaft die Entstehung des Stadtwassers. über Schwalenberg bis hin Folgt man dem Verlauf des Wassergrabens in Fließrich- zu den Höhenzügen des tung, so entsteht durch die Topografie des Burgber- Teutoburger Waldes und ges und durch das geringe Stromgefälle die optische des Eggegebirges. Täuschung, als fließe das Wasser in Schwalenberg bergan. Am Südhang des Burgberges befindet sich der alte jüdische Friedhof Schwa- lenbergs, der etwa seit 1761 benutzt wurde. Er besteht aus 55 Grabstätten, von denen 47 durch Grabsteine teils mit hebräischer und deutscher Inschrift gekennzeichnet sind.

Text und Fotos: Wolfgang Peters Herausgeber: Naturpark Teutoburger Wald / Egge- gebirge www.naturpark-teutoburgerwald.de Dörentrup Juli 2016 Stadtwasser Leopolds- höhe Lage Tourist-Information Blomberg Lügde Schieder-Schwalenberg Als eine hervorragende bautechnische Leistung des Bad Meinberg Schieder Marktstraße 7 Schloß Holte Schwalenberg 32816 Schieder-Schwalenberg Horn Tel.: 0 52 84 / 94 37 37 94 Mittelalters gilt die Anlage des Stadtwassers. Steinheim Marienmünster Fax: 0 52 84 / 94 37 37 95 Nieheim www.schieder-schwalenberg.de Zugeschrieben wird sie Zisterzienser-Mönchen. Bad Höxter Eine genaue Datierung der Anlage ist aufgrund der Lippspringe Altenbeken Bad Driburg Brakel bestehenden Quellenlage nicht möglich. Über eine Paderborn Beverungen Strecke von rd. 2,2 km führt der offene Wassergra- Willebadessen Lichtenau ben der Stadt das lebensnotwendige Wasser zu. Borgentreich Gefördert durch das Von der Magdalenenquelle bis zum Ortseingang Ministerium für Klima- Warburg schutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- Schwalenberg hat das Stadtwasser nur das geringe Marsberg und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen im Naturpark Gefälle von 10 Metern. Dann fällt das Wasser weitere 10 Meter verrohrt im Altstadtbereich bis hinunter auf Teutoburger Wald / Eggegebirge den Marktplatz. Dort versorgte es die Stadt mit dem notwendigen Nass für Mensch und Vieh. Den Volk- win-Brunnen schuf der Künstler Friedrich Eicke in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts zur Erinne-

Info: 0 52 31 - 62 10 20 Reservierungen: Layout und Gestaltung: 08 00 - 8 38 88 85 Graphisches Büro www.land-des-hermann.de G. Schlottmann · Paderborn hermann@.de Tel./Fax: 0 52 51 / 29 16 56 Burgberg neu 05.07.2016 15:35 Uhr Seite 2

Burgberg und Stadtwasser Schwalenberg

Magdalenenquelle

Schwalenberg, 1231 erstmals urkundlich erwähnt, ist eine Gründung des Schwalenberger Grafen Volkwin. Nach Aussterben des Grafengeschlechts Mitte des 14. Jh. fiel die Stadt als „Samtherrschaft“ an das Bistum Paderborn sowie an das aufstrebende lippische Herr- scherhaus. Neben den großen historischen Katastro- Schwalenberg phen verhinderte vor allem die bis ins 19. Jh. dauernde konfliktträchtige Samtherrschaft der beiden unter- schiedlichen Herrn die wirtschaftliche Entwicklung des Ortes – ein Grund, warum Schwalenberg noch heute in seiner historischen Ursprünglichkeit so intensiv er- lebbar ist. Ausgangspunkt für die Rundwege ist der Marktplatz.

Burgbergweg aus einem Bergfried, zwei steinernen Wohntürmen oder nachgeborenen Herrschaftskindern). Jahrelange Strei- Graf Volkwin von Schwalenberg verlegte in der ersten - häusern, einem Torgebäude, dem Brauhaus, dazu – zum tigkeiten zwischen den Inhabern der Samtherrschaft Hälfte des 13. Jh. seinen Sitz auf den Bergsporn ober-Schutz gegen Überfälle – Graben und Mauer. Außerdem führten zum Verfall der Burg. Teilweise wurden die Ge- halb von Schwalenberg. Alte Kupferstiche aus dem waren der Burg eine Vorburg und mehrere Gärten vorge- bäude als „Baustoffquelle“ genutzt und abgetragen. 17. Jh. zeigen eine geschlossene Höhenburg auf demlagert. Im Laufe der Jahrhunderte diente die Burg als Die heutige Burg stammt überwiegend aus den Jahren unbewaldeten Berg. Die Burg bestand ursprünglich Witwensitz und Paragium (erbrechtliche Ausstattung von 1627/28. In der Zeit von 1911 bis 1913 wurden ein Teil