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Gm i n d e r & Sa a r : Ergänzungen zur Großpilzflora von Baden-Württemberg 185

Ergänzungen zur Großpilzflora von Baden-Württemberg

An d r e a s Gm i n d e r & Gü n t e r Sa a r

Kurzfassung Einführung Dies ist ein Nachtrag zu den fünf Bänden „Die Großpilze Baden-Württembergs“. 76 Arten und 10 Gattungen von Der folgende Nachtrag zu „Die Großpilze Baden- Großpilzen werden als neu für Baden-Württemberg gemeldet. 28 Arten sind auch Erstnachweise für ganz Württembergs“ (Kr i e g l s t e i n e r 2000a, b, 2001, Deutschland. Angaben zur Morphologie (einschließlich 2003, Kr i e g l s t e i n e r & Gm i n d e r 2010) enthält Bestimmungsschlüsseln), Ökologie und Verbreitung 75 neue Arten und 10 neue Gattungen. Nicht werden ergänzt. Eine Neukombination wird vorge- berücksichtigt wurde die Gattung Cortinarius schlagen: Hemimycena mauretanica var. megaspora (Schleierlinge), deren Nachträge separat publi- (Kü h n e r ) Sa a r & Gm i n d e r comb. nov. Die Gesamtzahl ziert werden (Sa a r & Gm i n d e r , in Vorbereitung). der Agaricomycotina in Baden-Württemberg beläuft In einigen Fällen machten die Neufunde eine sich auf 3.150 Arten (3.112 , 18 Dacry- Aktualisierung der Bestimmungsschlüssel not- mycetes, 20 Tremellomycetes). wendig. Abstract Neben diesen Ergänzungen wäre eigentlich auch This is a supplement to the five volumes of „Die eine große Menge an Fehlerkorrekturen, neuen Großpilze Baden-Württembergs“. 76 species and 10 Erkenntnissen und wichtigen Funden bereits genera of macromycetes are newly recorded for the bekannter Arten usw. notwendig. Diese hier auf- state of Baden-Württemberg. 28 are new to Germany. zulisten hätte jedoch den Rahmen des Beitrags Further information on morphology (including identi- gesprengt. Sie werden dennoch vom Erstautor fication keys), ecology and distribution is provided. A (A.G.) weiterhin gesammelt und sollen zukünftig new combination is proposed: Hemimycena mauretani­ einmal online gestellt werden. ca var. megaspora (Kü h n e r ) Sa a r & Gm i n d e r comb. nov. Die Anordnung der Arten erfolgt weitgehend The overall number of species of Agaricomycotina in Baden-Württemberg is 3.150 (3.112 Agaricomycetes, nach dem System der fünf Bände der „Großpilze 18 Dacrymycetes, 20 Tremellomycetes). Baden-Württembergs“ (Kr i e g l s t e i n e r 2000a, b, 2001, 2003, Kr i e g l s t e i n e r & Gm i n d e r 2010). Den neu aufgenommenen Taxa ist im Regelfall die Autoren Seitenzahl des jeweiligen Bandes vorange- An d r e a s Gm i n d e r , Dorfstr. 27, 07751 Jena-Prießnitz. E- stellt, in den es einzuordnen wäre. Damit soll ein Mail: [email protected] schnelleres Auffinden der entsprechenden Stel- Gü n t e r Sa a r , Dammenmühle 7, 77933 Lahr-Sulz len erleichtert werden.

Abkürzungen Öffentliche Herbarien (Akronyme laut Index Herbario- Inhalt rum – http://sciweb.nybg.org/science2/IndexHerbario- rum.asp): Einführung ...... 185 GLM – Pilzherbarium Senckenberg Museum für Natur- Abkürzungen ...... 185 kunde Görlitz, Ergänzungen zu Band 1 (Kr i e g l s t e i n e r 2000a) . 186 KR – Pilzherbarium Staatliches Museum für Naturkun- Ergänzungen zu Band 2 (Kr i e g l s t e i n e r 2000b) . 194 de Karlsruhe, Ergänzungen zu Band 3 (Kr i e g l s t e i n e r 2001) . 202 M – Pilzherbarium Botanische Staatssammlung Mün- Ergänzungen zu Band 4 (Kr i e g l s t e i n e r 2003) . 210 chen, Ergänzungen zu Band 5 STU – Pilzherbarium Staatliches Museum für Natur- (Kr i e g l s t e i n e r & Gm i n d e r 2010) ...... 215 kunde Stuttgart Die Zahl der Großpilze (Agaricomycotina) in Baden-Württemberg ...... 219 Sonstige Abkürzungen Dank ...... 220 AMO – Arbeitsgemeinschaft Mykologie Ostwürttem- Literatur ...... 220 berg, conf. = bestätigt von (confirmavit), cult. – kultiviert, Anhang: Artenliste ...... 222 inval. – ungültig, l.c. – am zuvor zitierten Orte (loco ci- ©Staatl. Mus. f. Naturkde Karlsruhe & Naturwiss. Ver. Karlsruhe e.V.; download unter www.zobodat.at

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tato), lt Lit. – nach der Literatur, nom. nud. – nomen Tremella aurantia Sc h w . (Schr. naturf. nudum (reine Nennung eines neuen Namens, der aber Ges. Leipzig 1: 114, 1822) ungültig publiziert ist, da die vom Botanischen Code Schichtpilz-Zitterling (ICBN) vorgeschriebene Bedingungen nicht erfüllt sind), NSG – Naturschutzgebiet, p.p. – zum Teil (pro parte), REM – Rasterelektronenmikroskop, RL – Rote Morphologie: Makroskopisch kaum von T. me­ Liste, ss. auct. – im Sinne der Autoren (sensu aucto- senterica Re t z . zu unterscheiden (etwas größere, rum), soc. – vergesellschaftet mit (societate). hirnartige Fruchtkörper), doch durch die schma­ leren Sporen (6-7,5 µm gegenüber 7-9,5 µm bei T. mesenterica), die teilweise gestielten Basidien und den unterschiedlichen Wirt problemlos be- stimmbar. Ergänzungen zu Band 1 Ökologie: Ohne Bindung an bestimmte Biotope, (Kr i e g l s t e i n e r 2000a) scheinbar auf morschem Laubholz, tatsächlich aber an Schichtpilzen (Stereum) parasitierend. Exobasidium japonicum Sh i r a i (Bot. Mag. Im Gebiet sowie in der Literatur bisher aus- (Tokyo) 10: 52, 1896) (Tafel 1, Abb. 1) schließlich an Stereum hirsutum (Wi l l d .) Pe r s . Azaleen-Nacktbasidie berichtet. Häufigkeit und Verbreitung: Zwei Nachweise. Morphologie: Bei infizierten Pflanzen werden vor Keuper-Lias-Land: 7125/4, Mögglingen, an lie- allem die Blätter (selten Blüten) befallen, die un- gendem Quercus-Ast, soc. Stereum hirsutum, förmig gallenartig anschwellen und unterseits bei Jan./Feb. 2010, W. Zi t z m a n n . – 7220/4, Stuttgart- Reife vom kalkweißen Hymenium bedeckt sind. Degerloch, Dornhaldenfriedhof, an Holzbank, Ökologie: In Gärten, Friedhöfen und Parkan- soc. Stereum hirsutum, 26.02.2011, A. Gm i n d e r . lagen, vermutlich auch in Gewächshäusern Bestand und Bedrohung: Die Art scheint nicht und Pflanzenzuchtbetrieben anzutreffen. Stets gefährdet zu sein, auch wenn erst wenige Daten an gepflanzten Azaleen und Rhododendren, vorliegen. Allerdings dürfte sie auch bei gezielter vermutlich beschränkt auf die Rhododendron Beachtung deutlich seltener als ihr Doppelgän- „indicum“-Gruppe und Rhododendron japoni­ ger T. mesenterica sein. cum-Sorten. Allgemeine Verbreitung: Nordamerika (USA, Ka- Häufigkeit und Verbreitung: Drei Nachweise. nada). Europa. Die Verbreitung ist erst unvollstän- Oberrheingebiet: 6916/3, Karlsruhe, Grünwin- dig bekannt. Nachgewiesen zumindest in West- kel, Privatgarten, auf Rhododendron sp. (cult.), (Frankreich, Luxemburg, Großbritannien) und 115 m NN, 01.06.2003, M. Sc h o l l e r (KR 12114, Mitteleuropa (Deutschland). In Deutschland wird Erstnachweis). – Odenwald: 6520/1, Eberbach, die Art erst seit einigen Jahren beachtet, ist aber NÖ Schollerbuckel, Hotel „Neckarblick“, Gar- bereits in Bayern, Rheinland-Pfalz, Saarland, ten, auf Rhododendron sp. (cult.), 260 m NN, Hessen und Niedersachsen gefunden worden. 21.06.2006, M. Sc h o l l e r (KR 17724). – Schwarz- wald: 7116/4, Marxzell, SW Schielberg, Frauen- alb, Privatgarten, auf Rhododendron sp. (cult.), Tulasnella deliquescens (Ju e l ) Ju e l (Arch. 330 m NN, 12.07.2009, M. Sc h o l l e r (KR 4815). Bot. 14: 8, 1914) Bestand und Bedrohung: Die Art ist in Baden- Zerfließender Wachskrustenpilz Württemberg nicht ursprünglich. Tendenzen zu einer Ausbreitung außerhalb von gärtnerisch Morphologie: Vgl. T. calospora (Bo u d .) Ju e l , von beeinflussten Umgebungen sind nicht zu erken- der sich die Art nur durch längere und gleichzei- nen. Die Art nimmt seit Anfang des letzten Jahr- tig schmalere Sporen unterscheidet. hunderts europaweit zu und kann in Gärtnereien Ökologie: Im Kiefernforst, jedoch sicherlich nicht beträchtlichen Schaden anrichten (bekannt als an diesen Biotop gebunden. „Ohrläppchenkrankheit“). Ihr Ursprung wird von An seit rund 30 Jahren liegenden, finalfaulen Kr e i s e l & Sc h o l l e r (1994) in Japan vermutet. Kiefernstämmen. Allgemeine Verbreitung: In ganz Europa vorkom- Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis. mend, wenn auch nicht besonders häufig. In Oberrheingebiet: 6617/4, Sandhausen, Bann- Deutschland immer wieder in Gärtnereien und wald Franzosenbusch, 103 m NN, Kiefernforst, Kulturen auftretend, seit 1908 bekannt (La u b e r t morsche Stämme von Pinus sylvestris, 09.-10.­ 1932, nicht eingesehen). 10.2002, leg. W. Wi n t e r h o f f , det. H. Os t r o w . ©Staatl. Mus. f. Naturkde Karlsruhe & Naturwiss. Ver. Karlsruhe e.V.; download unter www.zobodat.at

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Bestand und Bedrohung: Aufgrund zu schwacher berg vorkommenden Bestände galten noch bei Datenlage unbekannt. Se b a l d et al. (1992: 86) als stabil und nicht ge- Allgemeine Verbreitung: Oft nicht von T. calospora fährdet. Sie sind jedoch seit einigen Jahren durch getrennt (z.B. bei Jü l i c h 1984), daher Verbreitung das massive Auftreten des aus Ostasien um 2007 nur ungenügend bekannt. Australien, Nordame- eingeschleppten Buchsbaum-Zünslers (Cydalima rika (USA, Kanada) und Europa. Nachgewiesen perspectalis (Wa l k e r , 1859) von existenzbedro- in West- (Frankreich, Belgien), Mittel- (Deutsch- henden Vitalitätsverlusten betroffen (u.a. Di s c h i n - land), Nord- (Dänemark, Schweden) und Ost- g e r , pers. Mitt.). Dadurch muss A. buxicola, auf europa (Polen). In Deutschland keine weiteren seine natürlichen Vorkommen bezogen, in RL 1 Funde bekannt. (vom Aussterben bedroht) eingereiht werden. Allgemeine Verbreitung: Die vermutlich atlan- Der Schlüssel (S. 133) kann wie folgt ergänzt tisch-mediterrane Art ist bisher wohl nur aus werden: Frankreich bekannt gewesen. Weitere Funde aus 8. Sporen schwach gekrümmt-zylindrisch, Deutschland liegen nicht vor. 4-7,5 x 2,5-3 µm . . . . T. tomaculum 8* Sporen spindelig, wesentlich größer . .9 Der Schlüssel 3 (S. 139) kann wie folgt ergänzt 9. Sporen 20-50 x 2-4(5) µm, Quotient = werden: 8-15 ...... T. deliquescens 3. Mit Acantho- oder Dendrohyphidien . . 4 9* Sporen 16-30 x 3,5-5(8) µm, Quotient = 3* Ohne oder mit unverzweigten Hyphidien 4-7 ...... T. calospora ...... 6 4. Hyphenstruktur dimitisch mit Skeletthy- phen ...... Stereum Acanthophysellum Pa r m a s t o (Eesti NSV Teadu- 4* Hyphenstruktur monomitisch . . . . 5 ste Akadeemia Toimetised 16: 377, 1967) 5. Fruchtkörper resupinat, trocken sehr tief und breit blockrissig; erzeugt Wabenfäule Resupinate, meist dünne Überzüge, mit Acan­ ...... Xylobolus thohyphidien und glatten, amyloiden Sporen, 5* Fruchtkörper resupinat, nicht oder kaum monomitisch. rissig; erzeugt Weißfäule . . . . . 5a Saprob an Laubholz und Kräuterstängeln. Welt- 5a. Sporen glatt . . . . Acantophysellum weit 12, in Europa 9, in Deutschland 2, in Baden- 5a* Sporen ornamentiert . . Aleurodiscus Württemberg 1 Art. 6. Skeletthyphen oder skelettoide Hyphen vorhanden, jedoch z.T. nur in den Rhizo- morphen ...... 7 Acanthophysellum buxicola (Boidin & La n q .) 6* Ohne Skeletthyphen (monomitisch) . 10 Boidin & Gi l l e s (Bull. trimest. Soc. mycol. Fr. 117(3): 180, 2002 [2001]) Amylocorticium Po u z a r (Česká Mykol. 13(1): Morphologie: Gekennzeichnet durch die runden, 11, 1959) glatten, amyloiden Sporen und das Vorkommen ausschließlich auf Buxus. Durch glatte, amyloide Sporen und das Fehlen Ökologie: Im Gebiet bisher nur in Parkanlagen. von auffallenden Hymenialelementen gekenn- Auf abgefallenen Blättern von Buchs (Buxus zeichnet. sempervirens). Amylocorticium steht verwandtschaftlich nahe Häufigkeit und Verbreitung: Ein nicht indigener bei der poroiden Gattung (Ry v a r d e n Fund, jedoch in räumlicher Nähe zu den (mög- & Gi l b e r t s o n 1993, La r ss o n et al. 2004). licherweise) natürlichen Buchs-Vorkommen am Saprob an Holz. Weltweit 12, in Europa 9, in Dinkelberg. Deutschland 2, in Baden-Württemberg 1 Art. Südliches Oberrheingebiet: 8412/3, ehemaliges Kloster, 24.03.2001, H. Br u n n e r (Erstnachweis). Bestand und Bedrohung: Während die Art ver- Amylocorticium cebennense (Bo u r d o t ) Po u z a r mutlich an kultiviertem Buchs noch öfters aufzu- (Česká Mykol. 13(1): 11, 1959) finden sein dürfte, sind indigene Vorkommen der Seltenheit indigener Buchs-Vorkommen gleich zu Morphologie: Basidiocarpien als weißer bis setzen. Diese extrem seltenen, nur am Dinkel- cremegelblicher häutiger Überzug, ohne Rhizo- ©Staatl. Mus. f. Naturkde Karlsruhe & Naturwiss. Ver. Karlsruhe e.V.; download unter www.zobodat.at

188 andrias, 19 (2012) morphen. Sporen schwach allantoid, amyloid, Morphologie: Weiße bis violettliche, im Alter ris- 6,5-7,5 x 1,5-2,2 µm. Basidien schwach keulig, sige Überzüge bildend, die sich mit der Zeit am ungestielt. Rand etwas abheben. Ökologie: Der einzige Fund aus dem Gebiet Sporen glatt, breit ellipsoid bis subglobos, 6-9 x stammt aus einem Kiefernforst auf Sandboden. 4-6 µm. Basidien schlauchförmig, viersporig, mit Im Gebiet bisher nur ein Fund an Pinus sylve­ Basalschnalle, 40-60 x 4-7 µm. Dendrohyphi- stris, das auch von Be r n i c c h i a & Go r j ó n (2010) dien zahlreich, meist mit Inkrustationen besetzt. als einziges Substrat genannt wird. Schnallen vorhanden. Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis. Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis. Oberrheingebiet: 6617/4, Sandhausen, Bannwald Schwarzwald: 8114/1, Zastlertal, an der Kluse, Franzosenbusch, 103 m NN, Kiefernforst, mor- Unterseite eines liegenden Buchenastes, 900 m scher Stamm von Pinus sylvestris, 27.12.2001, NN, 19.09.1991, I. Du n g e r , det. F. D ä m m r i c h leg. W. Wi n t e r h o f f , det. H. Gr o ss e -Br a u c k m a n n (GLM). (Wi n t e r h o f f 2003). Bestand und Bedrohung: Aufgrund zu weniger Bestand und Bedrohung: Nach derzeitiger Da- Daten unklar. tenlage kann weder der genaue Bestand noch Allgemeine Verbreitung: Asien (Kaukasus). Eu- eine Gefährdung eingeschätzt werden. ropa, weit verbreitet. Süd- (Portugal, Spanien, Allgemeine Verbreitung: Asien (Thailand, Japan), Italien, Kroatien, Serbien, Mazedonien, Grie- Nordamerika (USA, Kanada) und Europa. Süd- chenland), West- (Frankreich), Mittel- (Schweiz, (Portugal, Spanien, Italien, Slowenien, Bosnien Deutschland), Nord- (Fennoskandinavien) und und Herzegowina, Türkei), West- (Frankreich), Osteuropa (Polen, Russland). In Deutschland Mittel- (Schweiz, Deutschland), Nord- (Fenno- keine weiteren Funde bekannt. skandinavien) und Osteuropa (Polen, Estland, Ukraine, Russland). In Deutschland sehr seltene Einzelfunde in Hessen und Schleswig-Holstein. Gloeocystidiellum subasperisporum (Li t s c h .) J. Er i kss . & Ry v a r d e n (The Corticiaceae of North Genau wie im Falle von Anomoporia bei den Poly- Europe 3: 443, 1975) porales ist auch hier die Gattung Amylocorticium ≡ Boidinia subasperispora (Li t s c h .) Jü l i c h 1982 zwar aufgeschlüsselt (Schlüssel 3, S. 139-140), jedoch kein Vertreter der Gattung im Folgenden Morphologie: Innerhalb der Gattung Gloeocysti­ dargestellt. Die als Athelia lacerata geführte Art diellum s.l. an den nierenförmig gebogenen Spo- ist jedoch aufgrund ihrer amyloiden Sporen nur ren erkennbar. über eben diese Gattung zu erreichen. Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis. Daher kann man als Schlüssel vor dieser Gat- Schwarzwald: 8113/3, Belchengebiet, Schönau, tung ergänzen: Tannen-Buchenwald, an liegendem Tannenast 1. Basidien sitzend-keulig; Hyphen 3-4,5 µm (Abies alba), 20.09.1991, I. Du n g e r , det. K. H. breit; Sporen 6,5-7,5 x 1,8-2,2 µm . . . La r ss o n (GLM)...... A. cebennense Bestand und Bedrohung: Aufgrund zu weniger 1* Basidien gestielt-keulig; Hyphen 1,5-2,5 Daten unklar. µm breit; Sporen 5-8 x 2-2,5(3) µm . . . Allgemeine Verbreitung: Nordamerika (Kanada)...... „Athelia“ lacerata Europa, sehr selten, wohl nur aus Frankreich und Schweden bekannt. In Deutschland bisher nur in Bayern nachgewiesen (Ob e r w i n k l e r 1965). Nach Dendrocorticium M. J. La r s e n & Gi l b . Kr i e g l s t e i n e r (1991) angeblich zu einer anderen (Norw. J. Bot. 21(3): 225, 1974) Sippe gehörend, doch in der Checklist der Baye- rischen (Be s l & Br e s i n sk y 2009) Von Corticium nur schwer durch weißes Sporen- übernommen. pulver und dünnwandige Probasidien abgrenzbar. Holzbewohner an Laubbäumen (auch Konife- ren?). Weltweit 13, in Europa 4, in Deutschland Laetisaria Bu r d s . (Trans. Br. mycol. Soc. 72(3): und Baden-Württemberg 1 Art. 420, 1979)

Dendrocorticium polygonioides (P. K a r s t .) M. Von Corticium und Dendrocorticium in erster Linie J. La r s e n & Gi l b . (Norw. J. Bot. 21(3): 225, 1974) durch fehlende Schnallen, unverzweigte Hyphi- ©Staatl. Mus. f. Naturkde Karlsruhe & Naturwiss. Ver. Karlsruhe e.V.; download unter www.zobodat.at

Gm i n d e r & Sa a r : Ergänzungen zur Großpilzflora von Baden-Württemberg 189 dien und Vorkommen auf Gräsern abzugrenzen. Berichte liegen allerdings nur aus Großbritan- Grasbewohner. Weltweit 1 Art. nien, den Niederlanden, der Schweiz und Däne- mark vor. In Deutschland ist die Art ebenfalls ver- Laetisaria fuciformis (McAl p i n e ) Bu r d s . breitet. Möglicherweise handelt es sich um einen (Trans. Br. mycol. Soc. 72(3): 420, 1979) aus Nordamerika stammenden Neomyzeten (M. (Tafel 7, Abb. 18) Sc h o l l e r , pers. Mitt.). ≡ Hypochnus fuciformis McAl p i n e 1906 = Phanerochaete fuciformis (Be r k .) Jü l i c h 1976 (inval. Art. 59.6) Membranomyces Jü l i c h (Persoonia 8: ≡ Isaria fuciformis Be r k . 1872 296, 1975) Rosa Graswatte Von Clavulicium abgetrennte Nachbargattung, Morphologie: Teleomorphe bis 2 cm lange, die sich durch schnallenlose Hyphen und feh- rosalich-cremefarbene, häutig bis schwach lende Gloeozystiden unterscheidet. wachsartige Beläge bildend, am Rand oft lebhaft Holzbewohner an Laub- und Nadelbäumen. Welt- korallenfarbene unverzweigte oder koralloide, weit, in Europa und in Deutschland 2, in Baden- bis 3 cm lange sterile Auswüchse bildend. Die Württemberg 1 Art. Anamorphe bildet die sogenannte Rotspitzigkeit des Grases und ist als Rasenkrankheit bekannt. Membranomyces delectabilis (H. S. Ja c ks .) Ko- Sporen hyalin, glatt, 9-12 x 5-6,5 µm. Basidien t i r . & Sa a r e n . (Ann bot. fenn. 30(3): 227, 1993) viersporig, keulig, 16-25 x 5-10 µm, Probasidien ballonförmig. Hyphensystem monomitisch, Sep- Morphologie: Cremegelbliche, fast wachsartige, ten ohne Schnallen. glatte Überzüge bildend. Taxonomie: Aufgrund dessen, dass das Basionym Sporen glatt, breit ellipsoid bis subglobos, 7-9 x der Art, Isaria fuciformis Be r k ., das anamorphe 6-8 µm. Basidien schlank keulig, viersporig, ohne Stadium ist, konnte die Umkombination von McAl- Basalschnalle, 50-80 x 7-9 µm. Schnallen überall p i n e (1906), die auf der Teleomorphen basiert, bis fehlend. 2012 nicht als solche angesehen werden, wohl Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis. aber als Neubeschreibung (Art. 59.6. Vgl. auch Schwarzwald: 8114/1, Zastlertal, an der Kluse, Diskussion bei Be r n i c c h i a & Go r j ó n , 2010). Unterseite eines liegenden Astes (Fagus sylvati­ Ökologie: Ob eine Bindung an bestimmte Pflan- ca), 900 m NN, 19.09.1991, I. Du n g e r (GLM). zengesellschaften vorliegt, ist nicht bekannt, auf- Bestand und Bedrohung: Aufgrund zu weniger grund des in der Literatur verzeichneten großen Daten unklar. Wirtsspektrums (z.B. McAl p i n e l.c.) aber eher un- Allgemeine Verbreitung: Circumpolar. Asien wahrscheinlich. Auf verschiedenen Süßgräsern (Kaukasus) und Europa. Süd- (Italien), West- (Poaceae), parasitisch. Die Art kann während (Frankreich, Niederlande, Großbritannien), Mit- ihres Fruktifikationsschubes auch auf benach- tel- (Deutschland), Nord- (Fennoskandinavien) barte Kräuterstängel übergreifen. und Osteuropa (Weißrussland, Russland). In Häufigkeit und Verbreitung: Vermutlich nicht sel- Deutschland keine weiteren Funde bekannt. ten. Oberrheingebiet: 6916/3, Karlsruhe, Grünwinkel, Albsiedlung, Privatgarten, an Poa sp., 110 m NN, Phlebia nothofagi (G. Cu n n .) Na k a s o n e (Sydo- 27.02.2010, M. Sc h o l l e r (KR 24831). – 8111/1, wia 49(1): 67, 1997) Grissheim, Rheindamm, im Gras, 210 m NN, ≡ Mycoacia nothofagi (G. Cu n n .) Ry v a r d e n 1981 05.11.2011, E. Strittmatter (Herbar St r i t t m a t - Scheinbuchen-Kammpilz t e r ). – Schwäbische Alb: 7225/1, Schwäbisch Gmünd, Bettringen, Lindenfeld, Heide, boden- Morphologie: Ocker- bis graubraune, bisweilen sauer, auf lebenden und toten Blättern von auch leicht bläulich getönte Fruchtkörper bildend, Agrostis capillaris, 450 m NN, 28.09.2004, L. die bis zu 50 cm Länge erreichen können, Ober- Kr i e g l s t e i n e r (KR 11845). fläche hydnoid, mit stumpfen unregelmäßigen Bestand und Bedrohung: Vermutlich nicht ge- Zähnchen von 5-7 mm Länge. fährdet. Ökologie: In naturnahen Buchenwäldern, sel- Allgemeine Verbreitung: Nordamerika (USA) und tener in forstlich stärker beeinflussten Buchen- Europa. Hier wohl in allen Ländern vorkommend. und Eichen-Buchenwäldern. Auf am Boden lie- ©Staatl. Mus. f. Naturkde Karlsruhe & Naturwiss. Ver. Karlsruhe e.V.; download unter www.zobodat.at

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haslach, Bannwald Sommer- berg, Eichen-Buchenwald, schwach sauer, an liegen- dem Buchenstamm, späte Optimalphase, 340 m NN, 16.06.1997, A. Gm i n d e r (Erst- nachweis, Herbar Gm i n d e r ). – 7220/2, Stuttgart-Vaihingen, Bärensee, buchendominierter Mischwald, Stubensandstein, 460 m NN, 17.07.2002, A. Gm i n d e r . – 7420/2, Schön- buch, Bebenhausen, NSG „Eisenbachhain“, an liegen- dem Buchenstamm, 370 m NN, 26.05.2001, A. Gm i n d e r . Vertikale Verbreitung: Die vermutlich etwas Wärme lie- bende Art kommt von der kol- linen bis in die montane Stufe vor. Bisher in der planaren Stufe nicht nachgewiesen, aber zu erwarten. Bestand und Bedrohung: Ei- nerseits wird die Art als Na- turnähezeiger für naturnahe (Buchen-)Wälder angesehen (Bl a s c h k e et al. 2009), ande- rerseits scheint sie sich der- zeit stark auszubreiten und mehr und mehr auch stärker Karte 1. Phlebia nothofagi bewirtschaftete Wälder zu besiedeln. Eine Gefährdung gendem, meist großvolumigem Laubholz in der ist derzeit nicht erkennbar. Optimal- bis beginnenden Finalphase. Im Gebiet Allgemeine Verbreitung: Neuseeland (Typuslo- stets an Laubholz, vorzugsweise Buche (Fagus kalität). Europa. Hier in Süd- (Portugal, Spanien, sylvatica), einmal an Eiche (Quercus sp.). Lt Lit. Italien, Slowenien, Bosnien und Herzegowina), in Europa auch an Populus, Ulmus, Quercus ilex Südost- (Bulgarien), West- (Frankreich, Groß- und selbst Abies alba, auf der Südhalbkugel an britannien), Mittel- (Schweiz, Deutschland,) und Nothofagus. im südlichen Osteuropa (Bulgarien, Tschechien, Häufigkeit und Verbreitung: Das bisherige Areal Russland: Kaukasus). In Deutschland zumindest der Art ist noch ungenügend bekannt, vermutlich in den südlichen Bundesländern in Ausbreitung ist die Ausbreitung auch noch nicht abgeschlos- begriffen (Bayern, Rheinland-Pfalz, Hessen, Thü- sen. Derzeit vor allem in den tieferen Lagen des ringen). Ob die derzeitige Ausbreitung der Art auf Buchenwaldareals, doch auch ein Fund im Feld- einer Verbesserung ihrer Lebensansprüche (z.B. berggebiet. Temperaturerhöhung, größeres Totholzangebot) Odenwald: 6520/4, Fahrenbach, „Lichtenherd“, oder auf eine Einwanderung in neuerer Zeit be- auf am Boden liegendem Eichenast, 230 m NN, ruht, ist nicht bekannt. 05.11.1998, L. Kr i e g l s t e i n e r , det. H. Os t r o w (Beleg 4824, Herbar Os t r o w ). – Schwarzwald: Da in Band 1 die Gattung Mycoacia noch getrennt 8114/1, Zastlertal, an der Kluse, Unterseite eines aufgeführt wird, kann der Schlüssel (S. 265) wie liegenden Buchenastes, 900 m NN, 19.09.1991, I. folgt ergänzt werden: Du n g e r (höchster Fundort, GLM). – Keuper-Lias- 0. Hymenialzystiden zylindrisch, dickwandig, Land: Strom- und Heuchelberg, 6919/3, Häfner- stark kristallin inkrustiert; Hymenophor ge- ©Staatl. Mus. f. Naturkde Karlsruhe & Naturwiss. Ver. Karlsruhe e.V.; download unter www.zobodat.at

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wöhnlich düster rost- bis graubraun . . 1a. Sporen in KOH dunkelblau; Fruchtkörper ...... M. nothofagi frisch ebenfalls blau getönt . Amaurodon 0* Hymenialzystiden anders (Vorsicht: Oft 1a* Sporen in KOH braun; Fruchtkörper frisch kommen inkrustierte Hyphenenden an ohne Blautöne ...... 2 den Zahnspitzen vor!); Hymenophor ge- wöhnlich mit irgendwie gelben Farbtönen und oft sehr lebhaft ...... 1 Pseudotomentella flavovirens (Hö h n . & Li t s c h .) 1. Mit KOH keine Farbveränderung; Sporen Sv r če k , Česká Mykologie 12(2): 68, 1958) 1,5-2 µm breit, suballantoid . . M. aurea 1* Mit KOH rot; Sporen 2-3 µm breit, subzy- Morphologie: Durch die grünbläuliche bis -graue lindrisch bis schmal ellipsoid . . . . 2 Färbung und die hellen Sporen innerhalb der Gattung gut abgrenzbar. Vermutlich ist die amy- Diese Arten können auch als Block in den Schlüs- loide Reaktion der Hyphen des Subhymeniums sel für Phlebia (S. 291) eingefügt werden, wie es (auch andere Fruchtkörperteile?) ebenfalls ein der heutigen Sichtweise entspricht: gutes Merkmal. 5. Hyphen ohne Schnallen (Efibula) . . . Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis...... Ph. deflectans Schwarzwald: 8114/1, Feldberg, Rinken, Batzen- 5* Hyphen mit Schnallen ...... 5a berg-Höhe, an Fichte (Picea abies), 19.09.1991, 5a. Hymenophor hydnoid ...... I. Du n g e r (GLM)...... Mycoacia (Schlüssel s.o.) Bestand und Bedrohung: Aufgrund der Datenla- 5a* Hymenophor glatt, warzig oder höchstens ge keine Aussage möglich. mit kurzen und unregelmäßig verteilten Allgemeine Verbreitung: Nordamerika (USA) und Zähnchen ...... 6 Europa (hier eher selten berichtet). Bisher aus West- (Frankreich), Mittel- (Deutschland), Nord- (Dänemark, Schweden) und Osteuropa (Tsche- Amaurodon atrocyaneus (Wa k e f .) Kõ l j a l g & chien) bekannt. In Deutschland weitere Funde K.-H. La r ss . (Syn. Fung. (Oslo) 9: 33, 1996) z.B. in Niedersachsen (Typuslokalität bei Braun- lage im Harz), Sachsen und Berlin. Morphologie: Durch die bläulichen Farben und die dunkelblauen Sporen sofort als Amaurodon- Der Schlüssel für Pseudotomentella kann folgen- Art zu erkennen. Innerhalb der Gattung durch dermaßen ergänzt werden: glattes Hymenium in Kombination mit bifurkaten 1. Sporen in KOH 3% hell- bis dunkelbraun Sporen und Schnallen gekennzeichnet...... P. tristis Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis. 1* Sporen in KOH 3% hyalin bis gelblich . 2 Keuper-Lias-Land: 7024/2, Welzheimer Wald, 2. Fruchtkörper graugrünlich; Hyphen des Gschwend, „Bergsee“, Unterseite von liegendem Subhymenium amyloid . . P. flavovirens Fichten-Stammstück (Picea abies), 430 m NN, 2* Fruchtkörper leder- bis zimtbraun, violett- 09.03.2007, L. Kr i e g l s t e i n e r , conf. Os t r o w (KR lich; Hyphen ohne amyloide Reaktionen . 1135)...... P. mucidula Bestand und Bedrohung: Da die Art europaweit wenig berichtet wird, andererseits aber für einen Rindenpilz einfach bestimmbar ist, gehört sie Sarcodon lepidus Ma a s Ge e s t . (Verh. K. ned. vermutlich zu den echten Raritäten und somit in Akad. Wet., Afd. Natuurkunde, Tweede Reeks 65: der RL in Kategorie R. 105, 1975) (Tafel 1, Abb. 3) Allgemeine Verbreitung: Südamerika (Venezue- Zierlicher Stacheling la: Typuslokalität) und Europa, hier nur selten be- richtet. In Deutschland bisher nur aus Schleswig- Morphologie: Von den ähnlichen Sarcodon-Arten Holstein bekannt. durch bräunlichen, kleinschuppig werdenden Hut mit aufgerichteten Schuppen, rosabräunliches Zu ergänzen wäre der Schlüssel 2 (S. 139) wie Fleisch, graugrüne Stielbasis und Vorkommen folgt: im Laubwald unterscheidbar. 1. Fruchtkörper resupinat ...... 1a Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis. 1* Fruchtkörper hutförmig, keulig, trichterför- Oberrheingebiet: 8012/2, Freiburg, Ebringen, mig, röhrlings- oder porlingsartig . . . 5 Schönberg, 360 m NN, Orchideen-Buchenwald, ©Staatl. Mus. f. Naturkde Karlsruhe & Naturwiss. Ver. Karlsruhe e.V.; download unter www.zobodat.at

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Muschelkalk, unter Fagus, 04.09.2002, G. Sa a r , (Schlüssel 4, S. 417), jedoch kein Vertreter der conf. P. Ot t o (Herbar Sa a r ). Gattung im Folgenden dargestellt. Allerdings Bestand und Bedrohung: Wie alle terrestrischen käme man mit 9.1 Ceriporia myceliosa aufgrund Stachelpilze aufgrund ihrer Empfindlichkeit ge- der amyloiden Sporen zur Gattung Anomoporia. genüber Stickstoff stark im Rückgang begriffen. Auch Be r n i c c h i a (2005) hat diese Art dort ge- Die Art muss als „akut vom Aussterben bedroht“ schlüsselt. (RL 1) angesehen werden. Allgemeine Verbreitung: Europa, überall sehr sel- Als Schlüssel vor dieser Gattung ist ergänzen: ten. Nachweis sind bekannt aus Spanien, Italien, 1. Rhizomorphen vorhanden; Poren eng (2-4 Niederlande und Deutschland. In Deutschland pro mm); Sporen 3-4 x 2,5-2,8 µm, dünn- nur ein weiterer Fundort in Thüringen (Nordhau- wandig . . . .„Ceriporiopsis“ myceliosa sen, KR 18949). 1* Rhizomorphen fehlen; Poren größer (1-2 pro mm); Sporen 4-5 x 3-3,7 µm), dick- wandig ...... A. kamtschatica Anomoporia Po u z a r (Česká Mykol. 20(3): 172, 1966) Antrodia albobrunnea (Ro m e l l ) Ry v a r d e n Poroide Überzüge mit violetten, gelben oder wei- (Norw. J. Bot. 20: 8 (1973) ßen Farben, amyloide, glatte Sporen, monomi- Braunfleckende Tramete tisch, mit Schnallen. Braunfäuleerreger auf Laub- und Nadelholz. Morphologie: Gekennzeichnet durch voll resupi- Weltweit 10, in Europa 7, in Deutschland 3, in nate Basidiocarpien mit weißlichen, bald bräun- Baden-Württemberg 1 Art. lich fleckenden Poren und ockerfarbenem, zum Substrat hin dunkler werdendem Subikulum. Anomoporia kamtschatica (Pa r m a s t o ) Bo n - Sporen allantoid, 5-7 x 1,5-2,2 µm. d a r t s e v a (Novosti Sistematiki Nizhnikh Rastenii Ökologie: Im Gebiet nur an morschem Holz der 9: 135, 1972) Wald-Kiefer (Finalphase) in Kiefernforsten auf = Anomoporia ambigua A. Da v i d & Gi l l e s 1987 Sandboden. Häufigkeit und Verbreitung: Ein leider unbelegter Morphologie: Vgl. Schlüssel. Insbesondere die Nachweis. dickwandigen, amyloiden Sporen sind ein cha- Oberrheingebiet: 6717/4, Kronau, 115 m NN, rakteristisches Merkmal der Art. Kiefernforst, braunfauler Stubben von Pinus syl­ Ökologie: Im Gebiet auf einer Wacholderheide, vestris, 08.11.2003, A. Gm i n d e r (Beleg wegen auf Weißjurakalk, an am Boden liegenden toten Schimmelbildung verworfen). Ästen von Juniperus communis. Das Substrat- Vertikale Verbreitung: Bisher im Gebiet nur in der spektrum dürfte allerdings nicht nur auf diese Art planaren Stufe aufgefunden. beschränkt sein. Bestand und Bedrohung: Möglicherweise als Verbreitung in Baden-Württemberg: Ein Nachweis. Kälte liebende Art in Rückgang begriffen, doch Schwäbische Alb: Nordostalb, 7226/2, Oberko- reicht die Datenlage für eine sichere Einschät- chen, auf altem Wacholder (Juniperus commu­ zung nicht aus. nis), 13.10.1994, AMO. Allgemeine Verbreitung: Circumpolar. Atlantisch, Bestand und Bedrohung: Aufgrund zu weniger temperat-boreal, Nordamerika (USA: nördlich bis Daten unklar, doch scheint es sich um eine allge- Alaska). Europa. Hier insbesondere in Nordeuro- mein sehr seltene Art zu handeln, sodass sie in pa (Fennoskandinavien), selten nach Zentraleu- der RL in Kategorie R geführt werden sollte. ropa ausstrahlend (Deutschland, Polen), in Sü- Allgemeine Verbreitung: Circumpolar. Asien deuropa nur ein Nachweis in Italien (Calabrien: (Russland: Sibirien, Kamtschatka). Europa. Be r n i c c h i a 2005) und dem ehemaligen Jugosla- West- (Frankreich, als A. ambigua), Mittel- wien. Nachweise aus Deutschland sind bisher (Deutschland), Nord- (Finnland) und Osteuro- nicht bekannt. pa (Russland). In Deutschland keine weiteren Funde bekannt. Antrodia sitchensis (D. V. Ba x t e r ) Gi l b . & Ry v a r - Im Generalschlüssel zu den Gattungen der d e n (Mycotaxon 22(2): 364, 1985) Poriales ist Anomoporia zwar aufgeschlüsselt Kleinsporige Tramete ©Staatl. Mus. f. Naturkde Karlsruhe & Naturwiss. Ver. Karlsruhe e.V.; download unter www.zobodat.at

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Morphologie: Vgl. Wi n t e r h o f f (2003). Ähnlich A. Der Schlüssel (S. 477) kann nach dem Schlüs- albobrunnea, jedoch mit etwas kleineren Sporen selpaar 6./6* wie folgt ergänzt werden: und (schwach) amyloiden Skeletthyphen. Sporen 7. Skeletthyphen amyloid ...... 8 allantoid, 4-5,5 x 1,5-2 µm. 7* Skeletthyphen nicht amyloid . . . . . 9 Ökologie: Im Gebiet in einem Kiefernforst auf 8. Poren lebhaft- bis blassgelb; Sporen 3,5-5 Sandboden. Auf morschen Kiefern-Stämmen der x 1-1,5 µm ...... A. xantha Finalphase. 8* Poren creme bis bräunlich; Sporen 4-5,5 x Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis. (1,5)2-2,5 µm ...... A. sitchensis Oberrheingebiet: 6617/4, Sandhausen, Bannwald 9. Poren 1-3 per mm, irregulär, gewunden; Franzosenbusch, 103 m NN, Kiefernforst, morsche Porenwände zerrissen . . . A. sinuosa Stämme von Pinus sylvestris, 29.11.2001, W. Win- 9* Poren 3-7 per mm, rund bis eckig; Poren- t e r h o f f , det. L. Ry v a r d e n (Wi n t e r h o f f 2003). wände unversehrt ...... 10 Vertikale Verbreitung: Nur in der planaren Stufe 10. Sporen 5-7 x 1,5-2,2 µm .A. albobrunnea aufgefunden. 10* Sporen kürzer, gedrungener ...... 11 Bestand und Bedrohung: Möglicherweise als 11. Sporen 3,5-5 x 1-1,5 µm oder 4-5,5 x Kälte liebende Art in Rückgang begriffen, doch (1,5)2-2,5 µm; Skeletthyphen dicht verwo- reicht die Datenlage für eine sichere Einschät- ben (meist amyloid) . . . . vgl. 7a./7a* zung nicht aus. 11* Sporen 4-5(5,5) x 1,5-1,8(2) µm; Skelett­ Allgemeine Verbreitung: Circumpolar. Nord­ hyphen locker und parallel angeordnet, amerika (Kanada, USA: von Alaska südwärts schwach dextrinoid . . . . . A. sordida bis New Mexico und Kalifornien) und Europa. Hier bisher nur in Nord- und Nordosteuropa (Finnland, Estland) nachgewiesen, aber ver- Parmastomyces Ko t l . & Po u z a r (Feddes mutlich weiter verbreitet. Der hier aufgeführte Rep. 69: 138, 1964) Fund dürfte der derzeit südlichste in Europa Gelwachsporling sein. In Deutschland keine weiteren Funde be- kannt. Die früher in der Gattung Tyromyces oder Oligo­ porus untergebrachte Typusart steht aufgrund ihrer dextrinoiden Sporen recht isoliert. Mit dem Antrodia sordida Ry v a r d e n & Gi l b . (Mycotaxon Hauptschlüssel für poroide Pilze ist die Gattung 19: 143, 1984) nicht zu erreichen. Daher sollte Schlüssel 4 (S. Schmutzige Tramete 417) wie folgt ergänzt werden. 3. Sporen dextrinoid ...... 3a Morphologie: Ähnlich A. sitchensis, jedoch 3* Sporen nicht dextrinoid ...... 4 mit schmäleren Sporen und dextrinoiden statt 3a. Sporen truncat bis ellipsoid, 4-5,5 µm (schwach) amyloiden Skeletthyphen. breit ...... Perenniporia Ökologie: Montaner Tannen-Buchenwald, auf 3a* Sporen zylindrisch bis ellipsoid, 2,5-3 µm liegendem Holz von Fagus sylvatica. Ry v a r d e n & breit ...... Parmastomyces Gi l b e r t s o n (1993) geben als Substrat für alle üb- rigen europäischen Kollektionen Pinus an. Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis. Parmastomyces mollissimus (Ma i r e ) Po u z a r Schwarzwald: 7913/4, St. Märgen, Bannwald (Česka Mykol. 38: 203, 1984) Conventwald, Buchen-Tannenwald, auf Buchen- = Parmastomyces transmutans (Ov e r h .) Ry v a r - holz, 17.06.1996, I. Du n g e r , conf. R. L. Gi l b e r t - d e n & Gi l b . 1984 s o n (GLM). = Parmastomyces kravtzevianus (Bo n d a r t s e v & Bestand und Bedrohung: Aufgrund von extremer Pa r m a s t o ) Ko t l . & Po u z a r 1964 Seltenheit latent gefährdet. Der einzige Fundort = Sarcoporia polyspora P. Ka r s t . 1884 im Gebiet liegt in einem Bannwald und ist somit Weicher Gelwachsporling nicht von forstlichen Eingriffen bedroht. Allgemeine Verbreitung: Nordamerika (USA) und Morphologie: Meist resupinater, gelegentlich et- Europa. Hier bisher nur in Polen, Russland und was effuso-reflexer, weicher und saftiger Porling, Deutschland nachgewiesen. Neben dem hier der beim Trocknen kreidig-brüchig wird, weißlich, aufgeführten Fund in Deutschland nur ein Nach- bei Berührung rötend (ähnlich Oligoporus fragi­ weis aus Sachsen. lis). Sporen dextrinoid, 4,5-6 x 2,5-3 µm. ©Staatl. Mus. f. Naturkde Karlsruhe & Naturwiss. Ver. Karlsruhe e.V.; download unter www.zobodat.at

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Ökologie: Auwaldartiger Mischwald, auf liegendem Morphologie: Fruchtkörper 5-10 cm hoch, creme- Holz von Pinus sylvestris. Ry v a r d e n & Gi l b e r t s o n gelb bis blass ockerfarben, reich verzweigt, und (1993) geben als Substrat für alle übrigen europä- an eine Koralle (Ramaria) erinnernd. Astspitzen ischen Kollektionen ebenfalls Pinus an, während jedoch artcharakteristisch flach und krönchenar- Be r n i c c h i a (2005) allgemein „Nadelholz, selten tig statt zuspitzend, Äste oberwärts z.T. zu meh- Laubholz“ vermerkt (obwohl die italienischen reren auf gleicher Höhe abzweigend (quirlartig). Funde allesamt von Pinus spp. stammen). Trama cremeweißlich, alt bräunend, wenig brü- Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis. chig, etwas dumpf riechend, nach einiger Zeit Oberrheingebiet: 6517/3, Mannheim, Friedrichs- scharf schmeckend. Sporenpulver weiß. Sporen feld, Dossenwald, nahe Kleintierzuchtverein, auf breit ellipsoid bis eiförmig, amyloid, teils fein war- liegendem Kiefernstamm, 90 m NN, 17.10.2009, zig, 3,5-4,5(5) x 2-2,5(2,8) µm. Gloeozystiden im U. Sa u t e r (KR 26097). Hymenium vorhanden. Bestand und Bedrohung: Aufgrund der Datenla- Ökologie: Im Gebiet einerseits in wärmebegün- ge keine Aussage möglich. stigten Laubmischwäldern, andererseits (Ober­ Allgemeine Verbreitung: Boreal-temperat(-sub- rheingebiet) in Kiefernforsten. An morschen mediterran?), circumpolar. Asien (östliches Russ­ Stubben von Laubholz (Fraxinus excelsior, Po­ land) und Europa. Hier in erster Linie im Norden pulus tremula) oder Pinus sylvestris, einmal an und Nordosten, doch sind auch Funde von Kü- einem liegenden Stamm. stenregionen Italiens bekannt. Aus Deutschland Phänologie: Frühsommer (ab Mai) bis Herbst sind keine weiteren Funde bekannt. (24.10.). Häufigkeit und Verbreitung: Selten, aber mögli- cherweise in Zunahme begriffen. Ergänzungen zu Band 2 (Krieglsteiner 2000b) Oberrheingebiet: 6717/1, Kirrlach, nahe der Auto- bahn, Kiefernforst, an finalfaulem Stubben (Pinus Familie sylvestris), 125 m NN, 24.06.2002, A. Gm i n d e r . Clavicoronaceae Co r n e r (Beih. Nova Hedwigia – 6817/1, Graben-Neudorf, Kohlplattenschlag, 33: 6, 1970) Kiefernmischforst, morscher Stubben, 125 m Die beiden nahe verwandten und bisweilen sy- NN, 25.06.2002, A. Gm i n d e r . – 7813/3, Emmen- nonym angesehenen Gattungen Artomyces und dingen, Windenreute, 280 m NN, 26.08.2006 Clavicorona waren in Baden-Württemberg bis- (Sc h r i m p l 2007), 03.10.2007, 24.10.2008, L. her nicht nachgewiesen. Sie unterscheiden sich Sc h r i m p l (KR). – 8012/4, Teuchelwald, an mor- von ähnlich aussehenden Gattungen mit weißem schem Laubholz, 08.08.2010, E. Strittmatter Sporenpulver wie z.B. Clavaria oder Clavulina (Beleg in Herbar Strittmatter ). – Gäuland- durch das Vorhandensein von Gloeozystiden. Zu- schaften: 6920/2, Lauffen, bei der Kläranlage, sätzlich sind die Sporen bei Artomyces stark, bei Auwald, an morschem Stubben (Populus tremu­ Clavicorona schwach und undeutlich amyloid. Sie la), 190 m NN, 29.05.2003, A. Gm i n d e r (Beleg bilden zusammen die Familie Clavicoronaceae, in Herbar Gm i n d e r ). – 7019/4, Enztal bei Mühl- die heute in der Ordnung Russulales ihren Platz hausen, Hangwald, liegender morscher Stamm findet. Die Familie wird von manchen Mykologen (Fraxinus excelsior), 210 m NN, 27.06.2001, A. als synonym zu den Auriscalpiaceae gesehen. Gm i n d e r (Erstnachweis, Beleg in Herbar Gm i n - d e r ). – Keuper-Lias-Land: 7420/2, Schönbuch, 1. Fruchtkörper stark verzweigt; Äste wir- Bebenhausen, NSG „Eisenbachhain“, an mor- telartig angeordnet; Astspitzen flach und schem Laubholzstubben (Betula?), 370 m NN, krönchenartig; Sporenpulver stark amylo- 23.07.2001, A. Gm i n d e r (höchster Fundort). id ...... Artomyces Vertikale Verbreitung: In der planaren und kolli- 1* Fruchtkörper keulig-zugespitzt; höchstens nen Stufe gleichmäßig verbreitet, im Gebiet nicht mit wenigen Verzweigungen; Sporenpul- über 370 m NN hinausgehend. ver schwach amyloid . . . Clavicorona Bestand und Bedrohung: Die Art gilt in den mei- sten Ländern als bedroht, doch scheint sie sich in den letzten 20 Jahren eher auszubreiten. Dazu Artomyces pyxidatus (Pe r s .) Jü l i c h passt auch das offenbar plötzliche Auftreten im (Bibl. Mycol. 85: 399 (1982) [1981]) (Karte 2) Gebiet. Da sie zudem durchaus nicht nur in na- (Tafel 1, Abb. 2) turnahen (Au-)Wäldern vorkommt, sondern auch Verzweigte Becherkoralle recht regelmäßig in Kiefernforsten, kann derzeit ©Staatl. Mus. f. Naturkde Karlsruhe & Naturwiss. Ver. Karlsruhe e.V.; download unter www.zobodat.at

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Morphologie: Durch rosafar- bene Fruchtkörper in Verbin- dung mit Schnallen an den Basidien gut gekennzeichnet (C. rosea ist schnallenlos!). Ökologie: Im Gebiet bisher nur in schafbeweideten Magerra- sen mit Wacholder. Außerhalb Baden-Württembergs kommt die Art gelegentlich auch in anderem nährstoffarmem Grünland sowie in basen- reichen Eschenmischwäldern vor. Auffallend ist die Nähe zu Wacholder, was an Stand- orten außerhalb des Gebiets nicht beobachtet werden konnte. Häufigkeit und Verbrei- tung: Nur Nachweise von der Schwäbischen Alb. Ob andern­orts übersehen? Schwäbische Alb: 7325/2, Söhnstetten, „Stöckelberg“, Wacholderheide über Jura- kalk, unter Juniperus, 630 m NN, 12.10.2005, L. Kr i e g l s t e i - n e r (KR 202). – 7326/2, Stein- heim, „Schafhalde“, Wachol- derheide über Jurakalk, in der Streu unter Wacholder, 620 m Karte 2. Artomyces pyxidatus NN, 08.10.2005, L. Kr i e g l - s t e i n e r (KR 227). Bestand und Bedrohung: Wie davon ausgegangen werden, dass die Art nicht fast alle Arten dieser Gattung aufgrund ihrer gefährdet ist. Ihre Bestandsentwicklung sollte starken Stickstoffsensibilität rückläufig und stark aber im Auge behalten werden. gefährdet (RL 2). Allgemeine Verbreitung: Nordamerika (USA: Allgemeine Verbreitung: Europa. Bisher nur aus häufig, Kanada), Nordafrika und Europa. Hier West- (Frankreich, Niederlande, Großbritannien) zerstreut und ohne Schwerpunkt in Süd- (Spani- und Mitteleuropa (Deutschland, Dänemark) be- en, Italien), West- (Frankreich, Großbritannien), kannt. In Deutschland sehr seltene Einzelfunde Mittel- (Schweiz, Deutschland, Öster­reich), in Bayern, Saarland, Thüringen, Sachsen, Nord­ Nord- (Schweden, Finnland) und Osteuropa rhein-Westfalen, Niedersachsen und Branden- (Tschechien, Ungarn, Polen, Lettland, Estland). burg. In Deutschland sehr zerstreut und oft in den re- gionalen Roten Listen geführt, in Bayern, Hes- sen, Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Nie- Clavaria zollingeri Lé v . (Annls. Sci. Nat., Bot., dersachsen und Berlin nachgewiesen. sér. 3, 5: 155, 1846) Amethystfarbige Keule

Clavaria incarnata We i n m . (Hymeno et Gastero- Morphologie: Unter den violetten Korallen im mycetes hucusque in Imp. Ross. Observatos weiteren Sinne durch die hyalinen, 4-7 x 3-5 µm (Petropoli): 510, 1836) breiten Sporen, aufgeblasenen, über 20 µm brei- Fleischrosa Keule ten Hyphen und schnallenlose Basidien gekenn- ©Staatl. Mus. f. Naturkde Karlsruhe & Naturwiss. Ver. Karlsruhe e.V.; download unter www.zobodat.at

196 andrias, 19 (2012) zeichnet. Selten tritt die Art auch mehr oder we- (Deutschland, Dänemark) bekannt. In Deutschland niger unverzweigt auf. bisher nur aus Thüringen und Sachsen bekannt. Ökologie: Lt Lit. auf stickstoffarmen, beweideten Wiesenflächen, insbesondere Magerrasen und mesophilem Weidegrünland. Typhula graminum P. K a r s t . (Bidr. Känn. Finl. Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis aus Nat. Folk 26: 340, 1876) dem Nordschwarzwald. Nordschwarzwald: 7116/1, Völkersbach, Ma- Morphologie: Gehört zu den grasbewohnenden gerwiese, zusammen mit über 20 Saftlingsar- Arten mit Sklerotium, die in keinen Fruchtkörper- ten, 440 m NN, 08.11.2004, D. Do c z k a l (KR teilen Gallerte enthalten. Von der ähnlichen T. ca­ 29476). ricina durch kleinere Sporen abgrenzbar. Bestand und Bedrohung: Europaweit sehr selten Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis. und aufgrund zunehmender Stickstoffbelastung Odenwald: 6519/4, NSG „Totenbrunnen“, Ufer- ihrer Biotope vom Aussterben bedroht (Rote Li- staudenflur, an vorjährigen Sprossen von Equi­ ste 1). setum fluviatile, 370 m NN, 26.08.1983, leg. W. Allgemeine Verbreitung: Nordamerika (USA). Eu- Wi n t e r h o f f , det. K. Si e p e (Beleg 83106, Herbar ropa. Bekannt aus Süd- (Spanien, Italien), West- Wi n t e r h o f f ) (Si e p e 2005). (Frankreich, Großbritannien), Mittel- (Schweiz, Bestand und Bedrohung: Europaweit sehr selten, Deutschland, Österreich) und Nordeuropa (Dä- möglicherweise aufgrund dieser Seltenheit latent nemark). In Deutschland überall sehr selten. gefährdet (RL R). Funde sind gemeldet aus Bayern, Thüringen, Allgemeine Verbreitung: Europa. Bekannt nur Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und aus Frankreich, Großbritannien, Deutschland Schleswig-Holstein. und Finnland. Aus Deutschland sind keine wei- teren Funde bekannt.

Clavulinopsis umbrinella (Sa c c .) Co r n e r (Mo- nograph of Clavaria and allied Genera (Annals of Ramaria flavosalmonicolor Sc h i l d (Z. Mykol. Botany Memoirs No. 1): 393, 1950) 56(1): 135, 1990) = Clavulinopsis cinereoides (G. F. At k .) Co r n e r = Ramaria sandaracina Ma r r & St u n t z ss. Sc h i l d 1950 1982 = Clavulinopsis holmskjoldii (Ou d e m .) Co r n e r Lachsgelbliche Koralle Graue Wiesenkeule Morphologie: Von den ähnlich gefärbten Arten in Morphologie: Fruchtkörper korallig verzweigt, bis erster Linie durch die kleinen Sporen (< 10 µm) 5 cm hoch, weißlich, cremefarben bis nussbraun, und Schnallen unterscheidbar. abgesehen von der Farbe an C. corniculata erin- Ökologie: Gilt lt. Lit. als Buchenbegleiter (wohl nernd. Mikroskopisch fallen oft sehr lange Basi- auch bei Kiefer?), was auch im Conventwald dien (> 100 µm) auf. wahrscheinlich ist. Angegeben von Kalkboden, Ökologie: Extensives, stickstoffarmes Grünland, was hingegen für den unten aufgeführten Fund im Gebiet im unbeweideten Bereich eines Halb- nicht zutrifft. trockenrasens. Die Art ist vermutlich häufiger am Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis. Grund der Grasbüschel in etwas ruderalen Ma- Schwarzwald: 7913/4, Stegen, Bannwald Con­ gerrasen zu finden ventwald, Buchen-Fichten-Bergwald, auf Para­ Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis. gneis, 700 m NN, 07.07.1996, D. & P. La b e r (KR Schwäbische Alb: 7423/1, südlich Reußenstein, 1916). unter Gras in Saum zu Wacholderheide, 770 m Bestand und Bedrohung: Europaweit sehr selten NN, 20.10.2004, L. Kr i e g l s t e i n e r (KR 12039). und wie alle großen Korallen rückläufig. Die Art Bestand und Bedrohung: Aufgrund der Bindung muss daher mindestens als stark gefährdet (RL an stickstoffarme Grünlandbiotope deutlich rück- 2) gewertet werden. läufig und somit als stark gefährdet (RL 2)an- Allgemeine Verbreitung: Europa. Bisher nur aus zusehen. der Schweiz und Deutschland nachgewiesen. Allgemeine Verbreitung: Nordamerika (USA). Eu- Aus Deutschland sind etliche Fundorte in Bay­ ropa. Bisher zumindest aus West- (Frankreich, ern, sowie ein Einzelfund aus Niedersachsen Niederlande, Großbritannien) und Mitteleuropa bekannt. ©Staatl. Mus. f. Naturkde Karlsruhe & Naturwiss. Ver. Karlsruhe e.V.; download unter www.zobodat.at

Gm i n d e r & Sa a r : Ergänzungen zur Großpilzflora von Baden-Württemberg 197

Hydnum ellipsosporum Os t r o w & Be e n k e n Stacheln teilweise breit abgeplattet; Spo- (Z. Mykol. 70(2): 139, 2004) ren wie bei H. repandum oder größer und Schmalsporiger Stoppelpilz länglicher ...... 3 3. Sporen rundlich bis breit oval, 6,5-9 x Morphologie: Makroskopisch sehr an H. rufes­ 5,5-7, Quotient = 1,2-1,4 . H. rufescens cens Pe r s . erinnernd, aber von den anderen 3* Sporen ellipsoid bis subzylindrisch, Hydnum-Arten durch die Sporenmaße klar un- 9-11(12) x 6-7 µm, Quotient = 1,4-1,8 . . terschieden...... H. ellipsosporum Ökologie: Lt Lit. in Buchen- und Fichtenwäldern auf sauren Böden, meist an nur schütter bewach- senen Stellen. Im Gebiet bisher einmal in einem Myriostoma coliforme (Di c ks .) Co r d a (Anleit. Buchen-Kiefernforst, aber einmal auch überra- Stud. Mykol., Prag: 131, 1842) (Tafel 7, Abb. 19) schenderweise an einem Sportplatz unter Carpi­ Gemeiner Sieberdstern nus betulus gefunden. Häufigkeit und Verbreitung: Zwei Nachweise, Die Art ist zwar bei Wi n t e r h o f f (2000) aufge- aber sicherlich weit verbreitet und nicht selten. führt, aber kein sicherer Nachweis bekannt. Das Oberrheingebiet: 6916/2, Karlsruhe, Waldstadt, Vorkommen des Sieberdsterns kann nun für Ba- Hardtwald, „Am Alten Acker“, Buchen-Kiefern- den-Württemberg abgesichert bestätigt werden. forst, auf Sandboden, 115 m NN, 21.09.2008, R. Beschreibung und allgemeine Verbreitung siehe Ju n g h a n s , det. M. Sc h o l l e r (KR 1873). – 6919/3, Wi n t e r h o f f (l.c.). Karlsruhe, Innenstadt-Ost, Sportplatz Unicam- Häufigkeit und Verbreitung: Zwei Nachweise. pus, unter Hainbuche, 115 m NN 20.11.2008, M. Nördliches Oberrheingebiet: 6417/3, Mannheim, Zi e g m a n n (KR 2435). Käfertal, im Gebüsch, unter Robinie, auf Sand- Bestand und Bedrohung: Vermutlich nicht sel- boden, 95 m NN, 22.01.2012, D. Ba n d i n i , B. Oe r - tener als die anderen beiden Hydnum-Arten. t e l (Beleg in Herbar Ba n d i n i ). – 6618/3, St. Ilgen, Nicht gefährdet. Waldfriedhof, Robinienmischforst, auf Kalksand Allgemeine Verbreitung: Die Gesamtverbreitung (Flugsanddüne), 115 m NN, 27.09.2009, W. Win- der Art ist bisher weitgehend unbekannt. Aus t e r h o f f (Herbar Wi n t e r h o f f und KR 28575, Win- Deutschland sind etliche Standorte in Bayern, t e r h o f f 2010). Rheinland-Pfalz, Thüringen und Hessen be- Allgemeine Verbreitung: Vgl. Wi n t e r h o f f (2000). kannt, aber sicherlich weiter verbreitet.

Die bisher nicht im Gebiet nachgewiesene Art Tulostoma pulchellum Sa c c . (Bull. Soc. mycol. Hydnum albidum Pe c k , die aber aufgrund ihrer Fr. 5(4): 118, 1890 [1889]) ökologischen Vorliebe für flachgründige Kalk- Schöner Stielbovist böden in wärmebegünstigten Lagen im Main- Tauber-Gebiet zu erwarten ist, wird im folgenden Morphologie: Das fransig-aufgerissene Peri- Schlüssel (abgewandelt nach Os t r o w & Be e n k e n stom und die nur sehr fein warzigen, im Lichtmi- 2004) berücksichtigt. kroskop fast glatt wirkenden Sporen lassen die Art problemlos erkennen. Eine weitere Art mit 1. Fruchtkörper zumindest jung weiß, dann glatten Sporen ist T. leiosporum R. E. Fr i e s , das cremefarben, alt bisweilen fast die Färbung aber kleinere Sporen hat (im Gebiet nicht nach- der nachfolgenden Arten bekommend; gewiesen). Sporen 4-5,5 x 3-4 µm . . . [H. albidum] Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis. 1* Fruchtkörper von Anfang an ockerlich; Nördliches Oberrheingebiet: 6618/3, Sandhau- Sporen länger als 5,5 µm ...... 2 sen, NSG Düne Pflege Schönau, offener Sandra- 2. Fruchtkörper mit großen blassgelben Hü- sen, 115 m NN, 13.11.2006, W. Wi n t e r h o f f , conf. ten und kurzem, meist etwas seitlichem H. Kr e i s e l (Beleg in Herbar Wi n t e r h o f f ) (Wi n t e r - Stiel (Quotient ca. 1,8-2); Stacheln alle h o f f & Ha a r 2008). zugespitzt; Sporen 6,5-9 x 5,5-7 µm, Quo- Bestand und Bedrohung: Sehr seltene und durch tient = 1,2-1,5 ...... H. repandum zunehmende Nitrifizierung ihrer Standorte stark 2* Fruchtkörper mit kleineren mehr orange- rückläufige Art. Sie muss als stark gefährdet farbenen Hüten und deutlichem, meist (RL 2) angesehen werden. Zu diesem Ergebnis +/- zentralem Stiel (Quotient ≈ 0,6-0,7); kamen auch Ri m ó c z i et al. (2011), die die unga- ©Staatl. Mus. f. Naturkde Karlsruhe & Naturwiss. Ver. Karlsruhe e.V.; download unter www.zobodat.at

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rischen Populationen als bedeutend für den Ge- m a g n . bezeichnet. Sehr ähnlich, wenn nicht sogar samterhalt der Art erachten und damit Ungarn mit dieser Varietät identisch, ist B. luteocupreus eine besondere Verantwortlichkeit für T. pulchel­ Be r t é a & Es t a d e s , mit überwiegend goldgelber lum bescheinigen. bis gelboranger oder kupferfarbener Hutfarbe. B. Allgemeine Verbreitung: Kosmopolitisch (Wr i g h t torosus unterscheidet sich schon alleine durch 1987, zitiert nach Ri m ó c z i et al. 2011). In Europa die sehr lange gelb bleibenden Röhrenmün- in den kontinentalen Steppengebieten Tsche- dungen. chiens, der Slowakei und Ungarns vorkommend. Ökologie: Basenreiche Buchen- und Eichen- Aus Deutschland sind weitere Fundorte aus mischwälder, z.B. Orchideen-Buchenwald. Ther- Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern mophile Art, die aus dem mediterranen Raum bekannt. hierher ausstrahlt. Im Gebiet Mykorrhiza mit Bu- che oder Eiche. Häufigkeit und Verbreitung: Vier Nachweise in Boletus erythropus var. immutatus (Pe g l e r & zwei Naturräumen. A. E. Hi l l s ) K. Philipp & Kä r c h e r (Beitr. Kenntn. Oberrheingebiet: 8012/2, Freiburg, Ebringen, Pilze Mitteleur. 14: 112, 2005) Schönberg, relativ junger Orchideen-Buchenwald, ≡ Boletus immutatus (Pe g l e r & A. E. Hi l l s ) A. E. Hanglage, unter Fagus, auf Muschelkalk, 380 m Hi l l s & Wa t l i n g NN, 27.08.2002, 20.08.2006, G. Sa a r (Herbar = Boletus „noncolorans“ H. En g e l & K. Philipp Sa a r ). – 8012/4, Bollschweil, Kalkbruch, extrem 1989 nom. nud. trockener, südorientierter Eichenwald (über 150 Unveränderlicher Hexen-Röhrling Jahre) mit jungem Buchenunterwuchs, Kalkbo- den, 14.09.2010, G. Sa a r (Herbar Sa a r ). – Süd- Morphologie: Die Varietät unterscheidet sich von westdeutsches Voralpenland: Bodenseegebiet, der Typus-Varietät durch das fehlende Blauen 8220/3, Mindelsee, Südufer, August 2009, Ch. der Trama. Gr a n e r , conf. J. Sc h r e i n e r (Herbar Sc h r e i n e r ). – Ökologie: Der einzige Fund aus dem Gebiet 8220/4, Mühlenweiher, Ostufer, 480 m NN, 1996, stammt aus einem Fichten-Buchenforst auf Ch. Gr a n e r (in Gm i n d e r 2000 fälschlich als B. toro­ Sandboden. sus aufgeführt). – Mühlenweiher (anderer Standort Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis. als voriger), 480 m NN, 09.08.2010, U. Wi n k l e r . Odenwald: 6519/4, Moosbrunn, Fichtenforst, un- Bestand und Bedrohung: Eine in Zentraleuropa ter Fagus und Picea abies, auf saurem Boden, höchst seltene Art, deren Bestand aufgrund von 29.05.2000, A. & U. Sc h o f e r (KR 20894). Stickstoffeinträgen in die Wälder zusätzlich rück- Bestand und Bedrohung: Nach derzeitiger Daten- läufig eingeschätzt werden muss. Daher minde- lage kann weder der genaue Bestand noch eine stens stark gefährdet (RL 2), wenn nicht sogar Gefährdung eingeschätzt werden. Vermutlich ist vom Aussterben bedroht (RL 1). die Art aber trotz Seltenheit nicht gefährdet. Allgemeine Verbreitung: Europa. Bisher nur im Allgemeine Verbreitung: Europa. Bisher nur in westlichen und mittleren Mittelmeergebiet aufge- Großbritannien und Deutschland aufgefunden. funden, darüber hinaus selten nach Norden aus- In Deutschland noch sehr seltene Einzelfunde in strahlend (Schweiz, Deutschland, vermutlich bis Süd-Hessen. Großbritannien und Süd-Schweden reichend). In Deutschland sehr seltene Einzelfunde in Süd- Hessen und Bayern. Boletus rhodopurpureus Sm o t l . (Čas. Česk. Houb. 29(1-3): 31, 1952) (Tafel 2, Abb. 4a, 4b) Bunthütiger Purpur-Röhrling Xerocomus cisalpinus Si m o n i n i , H. La d u r n e r & Pe i n t n e r (Mycol. Res. 107(6): 664, 2003) Morphologie: Der Boletus rhodopurpureus- ≡ Boletus cisalpinus (Si m o n i n i , H. La d u r n e r & Komplex ist innerhalb der rotporigen Dick- Pe i n t n e r ) Wa t l i n g & A. E. Hi l l s 2004 röhrlinge durch bei Berührung blauschwarz = Xerocomus chrysenteron f. gracilis H. En g e l fleckenden Hut und von jung an rote Poren ge- 1996 kennzeichnet (B. torosus Fr. & Hö k hat lange Starkblauender Rotfußröhrling gelb bleibende Poren!). Variabilität: Funde mit von jung an altrosa bis ro- Morphologie: Von den anderen Arten der Xero­ sagelber Tönung werden als B. r. var. gallicus Ro- comus chrysenteron-Gruppe durch die fast wei- ©Staatl. Mus. f. Naturkde Karlsruhe & Naturwiss. Ver. Karlsruhe e.V.; download unter www.zobodat.at

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Quercus robur (?), 110 m NN, 20.10.2006, M. Zi e g - m a n n , det. M. Sc h o l l e r (KR 16483). – 7813/3, Emmen- dingen, Park des Zentrums für Psychiatrie, unter Linde sowie unter Picea orientalis, 210 m NN, 14.-19.10.2008, L. Sc h r i m p l (KR 4978, KR 4986). – Odenwald: 6222/2, Grünenwört, steile Schlucht- böschung, unter Quercus pe­ traea, Buntsandstein, 160 m NN, 27.08.1996, J. Sc h r e i n e r (Beleg Herbarium Sc h r e i n e r 103/96, als X. chrysenteron f. gracilis En g e l ). – Besten- heid, Waldfriedhof, moosiger Zierrasen unter Pinus syl­ vestris und Quercus robur, anlehmiger Sandboden, 20.05.2005, J. Sc h r e i n e r , conf. M. Bi n d e r (Beleg Her- barium Sc h r e i n e r 05/05). Alle Funde in Le h r & Sc h r e i n e r (2006). – Gäulandschaften: 7018/2, Ötisheim, Hürst- wald, Eichen-Hainbuchen- wald (Waldrand), neutraler lehmiger Sandboden, unter Quercus petraea, 210 m NN, Karte 3. Xerocomus cisalpinus 12.10.2000, A. Gm i n d e r . – Keuper-Lias-Land: 7220/4, Stuttgart-Sonnenberg, Dorn- ße, stark blauende Trama unterschieden. Sporen haldenfriedhof, moosiger Rasen an Bauminseln, im REM schwach gestreift. unter Quercus robur, 380 m NN, 24.07.2007, A. Ökologie: Parkähnliche Biotope, oft mit un- Gm i n d e r . – Schönbuch, 7320/3, Weil im Schön- gedüngten (Zier-)Rasen, daneben in Eichen- buch, „Weißer Stein“, Keuperlehm, 500 m NN, mischwäldern, auf basenreichen bis neutralen 21.08.2005, leg. T. Le h r & E. Strittmatter , det. T. Böden. Die Art scheint etwas Wärme liebend zu Le h r (Beleg Herbarium Le h r 2005/08.15) (Le h r & sein. Mykorrhiza wird in erster Linie mit Laubbäu- Sc h r e i n e r 2006). men, vor allem Eichenarten gebildet, selten mit Vertikale Verbreitung: Planar bis in die untere Nadelbäumen (Picea orientalis). submontane Stufe. Aus Italien und Großbritannien wurden Funde Bestand und Bedrohung: Die Art scheint nicht unter Pinus und Cedrus gemeldet. gefährdet zu sein. Phänologie: Frühsommer bis Anfang Herbst, ein- Allgemeine Verbreitung: Europa. Süd- (Spanien, mal bereits im Mai fruktifizierend. Italien), West- (Frankreich, Belgien, Niederlande, Häufigkeit und Verbreitung: Wenige Nachweise. Großbritannien), Mittel- (Deutschland, Österrei- Ob zerstreut? ch) und Osteuropa (Tschechien). In Deutsch- Oberrheingebiet: 6916/2, Karlsruhe, Neureut, land bisher nachgewiesen aus Bayern, Hessen, Hardtwald, Buchen-Kiefernwald, unter Buche, Thüringen und Niedersachsen. Erst seit wenigen 110 m NN, 16.09.2007, K. Sc h o l l e r , A. Ru b n e r , Jahren bekannt, daher ist die Verbreitungsüber- det. M. Sc h o l l e r (KR 18769). – 6916/3, Karlsru- sicht noch unvollständig (im Wesentlichen nach he, Nordweststadt, Alter Flugplatz, Feldgehölz, Le h r & Sc h r e i n e r l.c.). ©Staatl. Mus. f. Naturkde Karlsruhe & Naturwiss. Ver. Karlsruhe e.V.; download unter www.zobodat.at

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Lactarius leonis Ky t ö v . (Karstenia 24(2): 46, Schwarz-Erle, 860 m NN, 08.09.1999 (KR 4671), 1984) 27.09.2000 (KR 4369), 25.08.2002 (KR 39971), Löwengelber Milchling 16.09.2003 (KR 4599), D. La b e r . – 8014/3, Hin- terzarten, Bistenmoor, 930 m NN, 19.08.2007, D. Morphologie: Die Art ist charakterisiert durch La b e r (KR 4330). – 8114/2, Hinterzarten, Matthis- blass ockergelben, unzonierten Hut, vollständig leweiher, Hangmoor, unter Fichte, 13.08.2002, grubigen Stiel, sowie Sporen mit netzartigem Or- 24.08.2007, 1010 m NN, D. La b e r . – Erlenbruck- nament. moor, 870 m NN, ohne Datum, D. La b e r . – 8115/1, Ökologie: Hangmoore und Moorränder in Fich- Lenzkirch, NSG Urseemoor, Niedermoor, unter ten-Tannenwäldern, auf Granit. Im Gebiet stets Moor-Birke und Öhrchen-Weide, 12.09.1981 (KR unter Picea abies. 3861), 28.08.2000 (KR 4370), 26.08.2002, 840 Häufigkeit und Verbreitung: Nur in den Hochla- m NN, D. La b e r (KR). Alle Funde sind bei La b e r gen des Südschwarzwalds im Feldberggebiet. (2009) aufgeführt. Schwarzwald: 8114/1, Hinterzarten, Rotmeer, Bestand und Bedrohung: Die Art kann als Glazi- Zipfelhofmühle, Hangmoor, 26.08.2002, 1.000 m alrelikt angesehen werden. Sie besiedelt hoch- NN, D. La b e r (KR 3993). – Feldsee, Feldsee- sensible, gefährdete Biotope und dürfte zusätz- moor, unter Fichte (und Moor-Birke), 1.100 m lich auch durch die zunehmende Erwärmung NN, 08.09.2003, D. La b e r (KR 4597). – 8114/2, rückläufig sein. Sie ist daher mindestens als Hinterzarten, Matthisleweiher, Hangmoor, unter stark gefährdet (RL 2) anzusehen. Fichte, 13.08.2002, 24.08.2007, 1.010 m NN, Allgemeine Verbreitung: Skandinavisch (circum- D. La b e r (KR 4199). Alle Funde sind bei La b e r polar?). Asien (Sibirien). Europa. Bisher nur in (2009) aufgeführt. Fennoskandinavien inkl. Grönland und Island Bestand und Bedrohung: Die Art kann als Glazi- gefunden. In Deutschland keine weiteren Nach- alrelikt angesehen werden. Sie dürfte durch die weise. Dies sind die einzigen außerhalb Skandi- zunehmende Erwärmung rückläufig sein und ist naviens und Sibiriens. somit als stark gefährdet (RL 2) anzusehen. Allgemeine Verbreitung: Skandinavisch-circumal- Der Schlüssel für die Milchlinge mit fransig-zot- pestrisch. Europa. Bisher nur aus dem östlichen tigem Hutrand (S. 367) sieht folgendermaßen Skandinavien (Schweden, Norwegen, Finnland), aus (abgewandelt ergänzt nach He i l m a n n -Cl a u - dem angrenzenden Osteuropa (Estland, West- s e n et al., 1998). Russland) und dem Alpenraum bekannt. In Deutschland keine weiteren Funde, am ehesten 1. Milch an der Luft nach violett oder gelb im Voralpenland, Bayerischen Wald und Harz zu umfärbend ...... 2 erwarten. 1* Milch an der Luft unveränderlich weiß ...... 9 2. Milch an der Luft violett umfärbend . . . . . Lactarius torminosulus Kn u d s e n & T. Bo r g e n ...... L. repraesentaneus in Kn u d s e n & Ha n s e n (Nordic J. Bot. 16(2): 212, 2. Milch an der Luft gelb umfärbend ...... 1996) (Karte 4) ...... 3 Nordischer Birken-Milchling 3. Hut weiß bis weißlich ...... 4 Morphologie: Sehr ähnlich Lactarius torminosus 3* Hut stroh-, leder-, ocker- bis olivgelb . . . . . (Sc h a e f f .) Pe r s ., von dem er sich durch deutlich ...... 5 kürzere Randbehaarung und stumpfer ockerrosa 4. Hutrand deutlich fransig-haarig; Vorkom- Hutfärbung unterscheidet. men im basischen Laubwald mit Eiche, Ökologie: Obligat an Niedermoore gebunden. Buche und Hasel . . . . .L. citriolens Mykorrhiza im Gebiet stets mit Betula pubescens 4* Hutrand nur flaumig; Vorkommen auf nähr- ssp. carpathica. Damit ist die Ansicht von He i l - stoffarmen Böden mit Kiefer und Birke . m a n n -Cl a u s e n et al. (1998), dass die Art nur bei ...... L. resimus Betula nana wächst, widerlegt. 5. Stiel deutlich grubig (meist auf ganzer Häufigkeit und Verbreitung: Nur in den Hochla- Länge); Makropleurozystiden fehlen oder gen des Südschwarzwalds im Feldberggebiet. nur sehr wenige nach langem Suchen . 6 Schwarzwald: 8014/2, Titisee, Südspitze des 5* Stiel völlig oder nahezu ohne Gruben; Ma- Sees, Sandbank, Niedermoor mit Moor-Birke und kropleurozystiden zahlreich bis spärlich 8 ©Staatl. Mus. f. Naturkde Karlsruhe & Naturwiss. Ver. Karlsruhe e.V.; download unter www.zobodat.at

Gm i n d e r & Sa a r : Ergänzungen zur Großpilzflora von Baden-Württemberg 201

6. Hut stumpf zitronen- bis ockergelb, nahezu un- zoniert; Sporen mit +/- vollständigem Netz ...... L. leonis 6* Hut lebhafter ockergelb oder weißlich gelb, zo- niert, wenn heller und schwach zoniert, dann Sporen nur mit wenigen geschlossenen Netzma- schen und Mykorrhiza mit Weiß-Tanne ...... 7 7. Hutrand mit ange- drückten dunkleren Zot- ten; Hut deutlich zoniert, ockergelb; Mykorrhiza mit Fichte ...... L. scrobiculatus 7* Hutrand mit ange- drückten hyalinen Zot- ten; Hut kaum zoniert, weißlichgelb; Mykorrhi- za mit Weiß-Tanne ...... L. intermedius 8. Hut 5-15 cm; Hutrand mit verklebten, schup- penartigen Zotten; Spo- ren im Durchschnitt > 6,5 µm breit ...... L. tuomikoskii Karte 4. Lactarius torminosulus 8* Hut 3-7 cm; Hutrand mit abstehenden Fransen; Sporen im Durchschnitt < 6,5 µm breit ...... [L. auriolla] 13. Hut leder- bis lehmbraun; unter Eichen, 9. Hut düster oliv- bis schwärzlichgrün; Rand thermophil ...... [L. mairei] flaumig-fransig von gelblichen Härchen, 13* Hut lachs- bis ziegelrosa; unter Birken 14 dort mit KOH violett reagierend L. turpis 14. Fruchtkörper mittelgroß bis groß; Randzot- 9* Hutfarben anders, ohne violette KOH-Re- teln bis 10 mm lang und beständig; unter aktion ...... 10 allen Birkenarten . . . . L. torminosus 10. Hut rosalila, mit kleinen Schüppchen be- 14* Fruchtkörper klein bis höchstens mittel- setzt ...... L. spinosulus groß; Randzotteln höchstens 5 mm lang, 10* Hut anders gefärbt, nicht geschuppt . 11 alt verkahlend; unter Zwerg- und Moorbir- 11. Hut weiß, weißlich, gelblich- bis rosalich- ken ...... L. torminosulus weiß ...... 12 11* Hut lachs- bis ziegelrosa, fleischfarben, le- der- bis lehmbraun ...... 13 Russula columbicolor Ju r k e i t & He r c h e s 12. Stiel im Regelfall > 1 cm breit; Hut eher (Z. Mykol. 73(2): 251-258, 2007) rosalich-weiß; an trockenen Pionierstand- Pastellfarbener Täubling orten ...... L. pubescens 12* Stiel im Regelfall < 1 cm breit; Hut eher Morphologie: Makroskopisch zwischen R. iono­ gelblich-weiß; an nassen Stellen, oft im chlora und R. parazurea stehend, jedoch ohne Sphagnum ...... L. scoticus Bereifung. Mikroskopisch durch die fehlenden ©Staatl. Mus. f. Naturkde Karlsruhe & Naturwiss. Ver. Karlsruhe e.V.; download unter www.zobodat.at

202 andrias, 19 (2012) tönnchenförmigen, aber auffallend schlanken Schwäbische Alb: 7326/3, Heuchstetten, Süd- und zuspitzenden Haarzellen von ersterer und hang des “Hohberg“, Wacholderheide, Jura- weniger gratiges Sporenornament von letzterer kalk, unter Juniperus communis, 640 m NN, unterschieden. Für eine ausführliche Gegen­ 08.11.2005, L. Kr i e g l s t e i n e r (KR 75). überstellung dieser drei Arten vgl. Ha m p e & Do s t Bestand und Bedrohung: Aufgrund der Bindung (2010). an stark rückläufige Biotope wie alle Arten aus Ökologie: Vor allem in Parks und anderen park­ dieser Gattung stark gefährdet (RL 2). ähnlichen Biotopen, oft mit ungedüngten (Zier) Allgemeine Verbreitung: Europa. Bekannt aus Rasen, in Alleen und auf Grünstreifen entlang West- (Großbritannien), Mittel- (Deutschland) von Straßen, seltener in lichten Laubwäldern mit und Nordeuropa (Dänemark). In Deutschland lockerem Baumbestand, kaum einmal im Wal- augenscheinlich sehr selten, weitere Funde sind desinneren, auf basenreichen bis neutralen Bö- nur aus Bayern bekannt. den. Mykorrhiza ausschließlich mit Laubbäumen, in erster Linie Eichen (Quercus sp.) und Buche (Fagus sylvatica). Callistosporium foetens E. Lu d w . Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis. Ob (Pilzkompendium, Band 1: 40, 2001) zerstreut? Stinkender Goldrübling Keuper-Lias-Land: 7220/4, Stuttgart-Sonnen- berg, Waldfriedhof, Kriegsgräberwiese, moo- Morphologie: Trennmerkmale zu den anderen Ar- siger, schütterer Rasen, unter Quercus robur, ten der Gruppe sind das Vorkommen auf Erdboden, 380 m NN, 06.07.2003, A. Gm i n d e r , conf. F. H a m - der unangenehme Geruch, die dunkel werdende p e (Herbar Gm i n d e r ). Trama und die etwas anderen Sporenmaße. Bestand und Bedrohung: Die Art scheint nicht Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis, gleich- gefährdet zu sein. zeitig der Locus typicus. Allgemeine Verbreitung: Europa. Bisher nur aus Schwäbische Alb: 7522/3, Gächingen, Fich- Belgien und Deutschland bekannt. In Deutsch- tenhochwald, auf Jurakalk, in der Nadelstreu, land bisher aus Bayern, Thüringen, Sachsen und 24.06.1988, E. Lu d w i g (M). Niedersachsen nachgewiesen. Erst seit wenigen Bestand und Bedrohung: Keine Einschätzung Jahren bekannt, daher ist die Verbreitungsüber- möglich. sicht noch unvollständig. Allgemeine Verbreitung: Nur von diesem einen Fundort bekannt (Lu d w i g 2001).

Ergänzungen zu Band 3 (Kr i e g l s t e i n e r 2001) Callistosporium pinicola Ar n o l d s (Acta Myco- logica, Warszawa 41(1): 32, 2006) Camarophyllopsis hymenocephala (A. H. Sm. & = Callistosporium minor (Ve r b e k e n & Wa l l e y n ) M. He s l e r ) Ar n o l d s (Mycotaxon 25(2): 643, 1986) Wi l h . 2007 Düsterer Samtschneckling Kleinsporiger Goldrübling

Morphologie: Von den anderen Arten der Gat- Morphologie: Um die Art von anderen der Gat- tung, insbesondere C. atropuncta und C. phaeo­ tung sicher abgrenzen zu können, muss zur Ab- phylla, durch den kahlen Stiel, sowie die insge- sicherung mikroskopisch die Sporengröße (4-5 x samt dunkleren, alt schwärzenden Fruchtkörper 3-4 µm) überprüft werden. unterschieden. Häufigkeit und Verbreitung: Sehr selten. Variabilität: Das Merkmalsspektrum und ihre Ge- Oberrheingebiet: 8012/2, Freiburg, Mösle- wichtung ist in dieser Gattung noch bei weitem wald, Kalkboden, auf (vermutlich) Nadelholz, nicht eindeutig ausgeleuchtet. Es ist daher nicht 06.11.2005, G. Sa a r . klar, ob alle hier und bei Kr i e g l s t e i n e r (2001) Keuper-Lias-Land: Welzheimer Wald, 7023/4, aufgeführten Arten Artstatus beanspruchen kön- Bannwald NSG „Steinhäusle“, an Abies-Stumpf nen. der Finalphase, 500 m NN, 02.10.2007, L. Ökologie: Ungedüngtes, extensiv genutztes Kr i e g l s t e i n e r (KR 1386). – 7024/2, Rotenhar, an Grünland, insbesondere wenn es nicht mehr- Fichtenstumpf der Finalphase in pänemontaner mals im Jahr beweidet wird. Waldschlucht, 450 m NN, 31.07.2007, L. Kr i e g l - Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis. s t e i n e r (KR 1034). ©Staatl. Mus. f. Naturkde Karlsruhe & Naturwiss. Ver. Karlsruhe e.V.; download unter www.zobodat.at

Gm i n d e r & Sa a r : Ergänzungen zur Großpilzflora von Baden-Württemberg 203

Bestand und Bedrohung: Zwar selten, doch sind we- der Rückgangstendenzen zu erkennen noch ist eine Bin- dung an gefährdete Biotope gegeben. Daher kann die Art als ungefährdet gelten. Allgemeine Verbreitung: Eu- ropa. Bekannt aus Süd- (Ita- lien), West- (Frankreich), Mit- tel- (Schweiz, Deutschland) und Osteuropa (Tschechien). Nach An t o n í n et al. (2009) möglicherweise in Zunahme begriffen. In Deutschland auch in Bayern und Berlin, überall sehr selten.

Schlüssel für die Arten der Gattung Callistosporium:

1. Sporen 4-5 x 3-4 µm, Trama mit Mehlgeruch ...... C. pinicola 1* Sporen größer, nicht mehlig riechend . . . .2 2. Sporen (8)9-12 x 5-7 µm . . . [C. olivascens] 2. Sporen 5-7(8) x 3,5- 4,5 µm ...... 3 3. Lignicol, Exsikkat oliv- Karte 4. Cantharellopsis prescotii bräunlich . . . . . C. luteoolivaceum s.l. 3* Terrestrisch, Exsikkat tief braunschwarz . . . . . C. foetens Fruchtkörper sowie das Fehlen von Schnal- len auf. Hut 1-3 cm, weiß, später leder- bis ockerfarben, nicht hygrophan, nicht gerieft, mit Cantharellopsis Ku y p e r (La Famiglia delle Tri- wellig-verbogenem Rand. Lamellen weißlich, cholomataceae, Atti del Convegno Internaziona- eng stehend, stark herabaufend, mit gelegent- le 1984, Borgo Val di Taro, Italy 6: 99, 1986) lichen Gabelungen. Stiel 2-5 x 1-3 mm, dem Hut gleichfarben weißlich, oft seitlich zusammenge- Monotypische Gattung. drückt, trocken, jung etwas bereift wirkend. Tra- ma weißlich, elastisch zäh, ohne besonderen Cantharellopsis prescotii (We i n m .) Ku y p e r (La Geruch und Geschmack. Sporenpulver weiß Famiglia delle Tricholomataceae, Atti del Conve- bis schwach cremefarben getönt. Sporen hya- gno Internazionale 1984, Borgo Val di Taro, Italy lin, glatt, inamyloid, apfelkern- bis tränenförmig, 6: 99 (1986) (Karte 5) 4,5-6 x (2,5)3-4 µm. Ohne Zystiden. Schnallen = Gerronema albidum (Fr.) Si n g e r 1962 ss. auct. fehlen in allen Fruchtkörperteilen. p.p. Ökologie: Halb- und Volltrockenrasen, moosige Bräunendes Nabeltrichterchen extensiv beweidete Wiesen, Wacholderheiden, stets auf Kalk. Morphologie: Besonders fällt die cantharello- Phänologie: Sommer bis Spätherbst (08.11.). ide Fruchtkörperentwicklung, das elastische Verbreitung in Baden-Württemberg: Auf der Schwä- Fleisch und das ockerliche Umfärben älterer bischen Alb zerstreut, in den Gäulandschaften sel- ©Staatl. Mus. f. Naturkde Karlsruhe & Naturwiss. Ver. Karlsruhe e.V.; download unter www.zobodat.at

204 andrias, 19 (2012) ten (aber vielleicht nicht gut untersucht). Stellen. Gäulandschaften: 7119/4, Flacht, ca. 430 m NN, Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis. 11.10.1937, H. Ha a s (Erstnachweis, Beschrei- Oberrheingebiet: 7613/3, Lahr, Sulz, mulm- bung in STU). – 7318/4, Gültlingen, NSG Gültlin- reicher Lößlehm, unter Salix caprea, 14.10.2011, ger und Holzbronner Heiden, moosiger Mager- G. Sa a r , conf. P. Sp e c h t . rasen, schafbeweidet, unter Kiefern, 520 m NN, Bestand und Bedrohung: Die derzeitige Daten- 06.10.1997, A. Gm i n d e r (STU). – Schwäbische lage lässt keine Einschätzung zu. Möglicherwei- Alb: 7227/2, Neresheim, Halbtrockenrasen, Ju- se aufgrund der Bindung an feuchte Biotope mit rakalk, 27.08.1954, H. Ha a s . – 7325/2, Söhn- Weiden gefährdet. stetten, „Stöckelberg“, in der Streu von/unter Allgemeine Verbreitung: Europa. Weitgehend Juniperus communis, 640 m NN, 08.11.2005, unbekannt geblieben und bisher nur in Italien, L. Kr i e g l s t e i n e r (KR 56). – 7327/3, Eselsburger Deutschland, Österreich und Tschechien nach- Tal NW. Eselsburg, im Nadelreisig unter Juni- gewiesen. In Deutschland bisher wenige Funde, perus communis, 450 m NN, 08.11.2005, L. z.B. in Sachsen-Anhalt, aber wohl kaum beach- Kr i e g l s t e i n e r (KR 071). – 7622/1, Münsingen, tet. Sternberg, Mesobrometum, Jurakalk, 780 m NN, 07.10.1989, Verein der Pilzfreunde Stuttgart (Be- leg KR 1131). Clitocybe strigosa Ha r m a j a (Karstenia 10: 109, Schwäbische Alb: Südwestalb, 7918/3, Trossin- 1969) ger Raum (genauer Fundort unbekannt), 1982, Striegeliger Trichterling J. Me l o t („ohne Zweifel nicht sehr selten, aber möglicherweise mit anderen Arten verwechselt“). Morphologie: Insgesamt dunkel graubrauner Pilz, – Donaualb, 7921/1, Inzigkofen (VHS-Kurs, ge- farblich ähnlich Pseudoclitocybe cyathiformis, nauer Fundort unbekannt), 27.-31.08.1950, H. mit dünner weißlicher Zone an der Stielspitze, Ha a s (Tagebuchaufzeichnung). die an C. subspadicea erinnert, aber ohne deren Vertikale Verbreitung: Submontan bis montan, Geruch und weniger tief genabelt, Stielbasis mit alle bisherigen Funde liegen im Bereich zwi- Myzelfilz. schen 430 und 780 m NN. Ökologie: In Bodensauren Fichtenwäldern. Auf Bestand und Bedrohung: Die Art ist sehr selten eher nährstoffarmen Böden, im Gebiet über und besiedelt zudem durch Stickstoffeintrag ge- Buntsandstein, oft in Moospolstern. fährdete Biotope. Von einem langfristigen und Häufigkeit und Verbreitung: Zwei Nachweise aus mehr noch einem kurzfristigen Rückgang muss dem Schwarzwald. also ausgegangen werden. Die Art ist daher als Schwarzwald: 7416/2, Igelsberg, an der B294, „stark gefährdet“ (RL 2) einzustufen. Fichtenwald, Buntsandstein, 680 m NN, Allgemeine Verbreitung: Nordamerika (USA, 30.09.1995, H. Ha a s , A. Gm i n d e r , conf. E. Oh e n o - Kanada) und Europa. Bekannt aus Süd- (Ita- j a . – 7716/4, Schramberg-Sulgen, Seedorfer lien), West- (Frankreich, Niederlande, Groß- Wald, Fichten-Tannenwald, Grenzbereich zwi- britannien inkl. Irland), Mittel- (Schweiz, schen Buntsandstein und Muschelkalk, zwischen Deutschland) und Nordeuropa (Schweden). In Hylocomium splendens, 680 m NN, 20.09.1996, Deutschland augenscheinlich sehr selten, wei- I. Ky t ö v u o r i , E. Oh e n o j a (STU). tere Funde sind nur aus Bayern und Sachsen Bestand und Bedrohung: Zwar selten, doch sind bekannt. keine Rückgangstendenzen zu erkennen. Eine Bindung an gefährdete Biotope scheint ebenfalls nicht gegeben, auch wenn die Art nährstoffarme Clitocybe krizii-josephi Sv r če k (Česká Mykol. Böden benötigt. Sie kann als ungefährdet gelten. 29(2): 79, 1975) Allgemeine Verbreitung: Europa. Insbesondere Erdigriechender Firnis-Trichterling in Skandinavien bekannt (Schweden, Norwe- gen, Finnland), ansonsten nur selten berichtet. Morphologie: Durch stark erdigen Geruch, bü- Ein Fund aus Österreich durch Rü c k e r weicht scheliges Wachstum und im Exsikkat braune La- durch seine Standortdaten (Kalk-Buchenwald) mellen relativ gut von den anderen Firnis-Trich- stark ab, so dass angenommen werden muss, terlingen unterscheidbar. dass es sich um eine andere Sippe handelt. In Ökologie: Unter Weiden, insbesondere Salix ca- Deutschland sind keine weiteren Fundorte be- prea, an nährstoffreichen, oft etwas ruderalen kannt. ©Staatl. Mus. f. Naturkde Karlsruhe & Naturwiss. Ver. Karlsruhe e.V.; download unter www.zobodat.at

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Clitocybe truncicola (Pe c k ) Sa c c . (Syll. Fung. 5: 24.06.2007, M. Sc h o l l e r (KR 18537) (Sc h o l l e r 184, 1887) & Mü l l e r 2008). – 7813/3, Emmendingen, Park Holz-Trichterling des Zentrums für Psychiatrie, in der Nadelstreu von Picea orientalis, 210 m NN, 06.09.2008, L. Morphologie: Vom ebenfalls holzbewohnenden Sc h r i m p l (KR 23845). – Emmendingen, Winden- Ossicaulis lignatilis (Pe r s .) Re d h e a d & Gi n n s reute, auf Holzhäcksel, 280 m NN, 26.07.2004, durch völlig unverzweigte Huthauthyphen (bei L. Sc h r i m p l (KR 3224). – 7913/3 Freiburg, Stadt- diesem koralloid) gut unterscheidbar. Von ähn- gebiet, Kinderspielplatz beim Gefängnis, auf Rin- lichen Trichterlingen durch die Kombination aus denmulch, 12.10.2010, E. Strittmatter . – 8012/3, Wachstum an Holz und nicht hygrophanem Hut Bad Krozingen, Klinikpark, in den Beeten auf abgrenzbar. Rindenmulch, 20.07.1999, G. Sa a r . Ökologie: Gesellschaftsvag, aber lt Lit. Auwälder Bestand und Bedrohung: Die Art ist in Ausbreitung. deutlich bevorzugend, an morschem Laubholz. Allgemeine Verbreitung: Nordamerika (USA) und Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis. Europa. Vermutlich beginnt die eingewanderte Oberrheingebiet: 8012/2, Freiburg, Ebringen, Art gerade, sich in Europa zu etablieren. Ihre Schönberg, 380 m NN, 23.10.2010, Ausbreitung dürfte noch längst nicht abgeschlos- leg. E. Strittmatter , det. G. Sa a r . sen sein. Bisherige Nachweise stammen aus Ita- Allgemeine Verbreitung: Nordamerika (USA). lien, Frankreich, den Niederlanden (europäischer Nordafrika (Marokko). Europa (nach Lo h m e y e r Erstfund 1989 nach Mo n t a g et al. 1999) und 1999), überall sehr selten. Bisher bekannt aus Deutschland. In Deutschland ist die Art erstmals Süd- (Italien), West- (Frankreich, Niederlande, ca. 1997 aufgetreten und seit dem in Bayern und Großbritannien) und Mitteleuropa (Deutschland, dem Saarland nachgewiesen. Als Ursprung der Österreich (Erstfund für Europa in Ha u sk n e c h t & Art wird Nordamerika angenommen, wie auch Kr i s a i 1988), Tschechien). In Deutschland bis- Sc h o l l e r & Mü l l e r (2008) vermuten. her nur in Bayern (Erstfund für Deutschland bei Lo h m e y e r l.c.) mehrfach nachgewiesen. Hemimycena mauretanica var. megaspora (Kü h n e r ) Sa a r & Gm i n d e r comb. nov. Gymnopus luxurians (Pe c k ) Mu r r i l l (N. Amer. Mycobank Nr. 800836 Fl. (New York) 9(5): 362 (1916) ≡ Mycena mauretanica var. megaspora Kü h n e r in ≡ Collybia luxurians Pe c k 1897 (Tafel 3, Abb. 5) Kü h n e r & Va l l a (Travaux du Laboratoire de ‚La Üppiger Blasssporrübling Jaysinia‘ a Samoëns, Haute-Savoie 4: 68, 1972) (Basionym) Morphologie: Die in großen Büscheln wachsen- = Delicatula phyllophila Ve l e n . 1947 de braune Art ist u.a. auch an ihrer knorpeligen Hutoberfläche zu erkennen, die etwas an Braune Morphologie: Kleine, rein weiße, flaumig be- Büschel-Raslinge (Lyophyllum decastes agg.) haarte Hemimycena mit adrig reduzierten, sehr oder auch den Spindeligen Rübling (Gymnopus entfernt stehenden, Lamellen. Der Flaum auf Hut fusipes) erinnert. und Stiel hält bei feuchter Witterung Exsudat- Ökologie: In Anthropogene Habitate mit Rinden- tröpfchen fest. Sporen 12,5-18 x 4,5-6 µm. Basi- mulch oder Holzhäcksel, insbesondere Beete in dien viersporig. Parkanlagen, Gärten oder entlang von Straßen, Taxonomie: Die teils kopfig angeschwollenen, auch in der Nadelstreu. teils zuspitzenden Pileozystiden, die aus einer Häufigkeit und Verbreitung: Bisher nur im Ober­ Unterschicht von mit Noppen besetzten Hyphen rheingebiet. entstehen, lassen den Fund unschwer als Hemi­ Oberrheingebiet: 6617/4, Sandhausen, Gar- mycena erkennen und dem Komplex von H. mau­ ten, auf Rindenmulch, 105 m NN, 10.08.2002, retanica (Ma i r e ) Si n g e r zuordnen. Nach An t o n i n W. Wi n t e r h o f f (Wi n t e r h o f f 2003). – Waldweg- & No o r d e l o o s (2004) soll H. m. var. mauretanica rand, auf Rindenmulch, 110 m NN, 28.06.2007, zuspitzende, H. m. var. microcephala Kü h n e r und 14.08.2008, W. Wi n t e r h o f f (Wi n t e r h o f f & Ha a r H. m. var. cystidiata An t o n i n & No o r d e l . etwas 2008). – 6816/2, Graben-Neudorf, Garten, auf kopfige Pileozystiden haben. In Ermangelung Rindenmulch, 110 m NN 30.08.2004, P. S p e r l i n g guten Materials vermieden An t o n í n & No o r d e - (KR 10764). – 6916/3, Karlsruhe, Grünwinkel, l o o s (l.c.) eine Neukombination. Der Fund von H. Albsiedlung, auf Rindenmulch (Kiefer), 110 m NN, m. var. megaspora zeigte beide Zystidentypen. ©Staatl. Mus. f. Naturkde Karlsruhe & Naturwiss. Ver. Karlsruhe e.V.; download unter www.zobodat.at

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Die Sporengröße lässt innerhalb des Aggregats Hydropus frater-niger Si n g e r (Mycologia 38(2): nur die Zuordnung zu H. m. var. megaspora zu. 227 (1946) ss. Ha u sk n e c h t Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis. Aderblättriger Wasserfuß Oberrheingebiet: 7613/3, Lahr-Sulz, Wegrand, auf Lößlehm, an Ästchen (ev. Pinus), 24.07.2011, Morphologie: Vgl. Ha u sk n e c h t et al. (1997). G. Sa a r , conf. V. An t o n i n (Herbar Sa a r ). Kennzeichnend sind demnach dunkle, jung Bestand und Bedrohung: Aufgrund der Datenla- schwarzbraune Hüte, stark anastomosierende ge derzeit keine Aussage möglich. Lamellen, schwach amyloide, bisweilen medial Allgemeine Verbreitung: Europa. Bisher nur von eingeschnürte Sporen und das Vorhandensein der Typuslokalität in Frankreich und aus Tsche- von Pleurozystiden. chien (Typus von Delicatula phyllophila Ve l e n .) Taxonomie: Die Art bekommt in den nächsten bekannt. Jahren wohl einen neuen Namen, da die europä- ischen Kollektionen unter diesem Namen kaum mit der Art im originalen Sinne übereinstimmen Hohenbuehelia unguicularis (Fr.) O. K. Mi l l . in dürften (A. Ha u sk n e c h t , pers. Mitt.). Th o r n (Mycotaxon 25(1): 44, 1986) Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis. Glockiger Muscheling Schwarzwald: 8112/3, Bad Sulzburg, Buchen- Weißtannen-Wald in luftfeuchtem Tälchen, fi- Morphologie: Glockige, bis 2,5 cm große dun- nalmorscher Abies-Stumpf, 13.06.2011, leg. S. kelbraune Fruchtkörper, die teils eng gedrängt Ba i r e u t h e r , conf. A. Ha u sk n e c h t (Herbar St r i t t - und fast miteinander verwachsen sind, teils aber m a t t e r ). auch solitär stehen. Oft mit Pseudostiel, dieser Bestand und Bedrohung: Aufgrund der allgemei- dann filzig. Lamellen deutlich entfernt stehend, nen Seltenheit zumindest in RL R („wegen Sel- nur jung weißlich, bald dunkel werdend. Trama tenheit latent bedroht“) einzuordnen. Sollte sich mehlig riechend. Sporen ellipsoid bis schwach eine Bindung an naturnahe Buchen-Tannenwäl- nierenförmig, 6,5-8,5 x 3-4,5 µm. Cheilozysti- der bestätigen, müsste eine Einstufung in RL 1 den apikal mit mehreren Auswüchsen, die teils erwogen werden. eingeschnürt sind und selten eine Gelkappe tra- Allgemeine Verbreitung (nach Ha u sk n e c h t et al. gen. Metuloide zumindest an der Basis bräun- 1997): Amerika (Nord- bis Südamerika, doch lich, apikal in der Regel inkrustiert, bis 50 µm entsprechen die europäischen Kollektionen ver- lang. mutlich nicht dieser Art), Afrika (Frankreich: La Ökologie: Gesellschafts- und bodenvag, an Réunion) und Europa. Bisher nur aus Österreich Laub- und Nadelholz, in erster Linie aber an bekannt. Kräuterstängeln. Phänologie: Im Winterhalbjahr. Untenstehender Fund vom 13.11. dürfte den Beginn der Fruktifi- Lyophyllum amariusculum Cl é m e n ç o n (Myco- kationsperiode anzeigen. taxon 15: 68, 1982) Häufigkeit und Verbreitung: Zwei Nachweise, so- Bitterlicher Rasling wie eine geografisch unklare Meldung. Oberrheingebiet: 6618/3, Sandhausen, an Ver­ Morphologie: Von den anderen schwärzenden bascum sp. (Wi n t e r h o f f 1994). – Schwarzwald: Raslingen mit rundlichen Sporen durch den nied- 8112/3, Sulzbachtal, luftfeuchter Mischwald rigsten Sporenquotienten, eher dunkel bräunliche mit Abies alba, totholzreich, 13.11.2011, leg. B. Hutfarben und Hutoberflächenstruktur (radialfase- ­M a i e r , det. H. Ob e n a u e r (Herbar Strittmatter ). rig bis feinst schuppig, abziehbar) zu unterschei- In Kr i e g l s t e i n e r (1999) ist von einem weiteren den. Mikroskopisch fallen die mit bis zu 50 µm Fund aus Südwürttemberg die Rede, der aber Länge besonders großen Basidien auf. nicht exakt zugeordnet werden konnte. Ökologie: Wärmeliebende Laubwaldgesell- Bestand und Bedrohung: Aufgrund von Selten- schaften, insbesondere Buchen- und Eichen- heit latent gefährdet (RL R)? mischwälder, stets auf Kalkboden. Im Gebiet ver- Allgemeine Verbreitung: Nordamerika (nördliche mutlich mit Quercus-Arten Mykorrhiza bildend. USA) und Europa. Hier vor allem in Nordeuropa Im nahegelegenen Elsass von M. Wi l h e l m unter (Fennoskandinavien), sonst nur sehr selten be- Flaum-Eiche (Quercus pubescens) gefunden richtet (Italien, Frankreich). In Deutschland aus (Ka sp a r e k et al. 2005). Bayern und Niedersachsen nachgewiesen. Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis. ©Staatl. Mus. f. Naturkde Karlsruhe & Naturwiss. Ver. Karlsruhe e.V.; download unter www.zobodat.at

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Oberrheingebiet: 8012/4, Bollschweil, Kalkbruch, in Thüringen bei Erfurt und Jena (hier im Eichen- extrem trockener, südorientierter Eichenwald Elsbeerenwald) gefunden. (über 150 Jahre) mit jungem Buchen-Unter- wuchs, Kalkboden, 14.09.2010, G. Sa a r (Herbar Sa a r ). Lyophyllum tomentosum E. Lu d w . & V. Ku m m . Bestand und Bedrohung: Sehr seltene Art, zu- (Pilzkompendium Band 1: 327, 2001) dem mit Bindung an gefährdete Biotope (Kalkbu- chenwälder, thermophile Eichenwälder). Daher Morphologie: Sehr kleine Art, mit fein samtig- muss die Art mindestens als stark gefährdet (RL filzigem, nicht hygrophanem Hut, Stiel im Alter 2) gelten. von der Basis her dunkel werdend, Trama nicht Allgemeine Verbreitung: Europa. Bekannt aus schwärzend. Süd- (Italien), West- (Frankreich, Belgien) und Ökologie: In Parks mit ungedüngten Wiesenflä- Mitteleuropa (Schweiz, Deutschland). In Deutsch- chen, nährstoffarmes Grünland, insbesondere land auch in Bayern und Brandenburg, doch mit hohem Moosanteil. scheint letztere Aufsammlung nicht ganz gesi- Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis. chert, da die Kollektion stark überaltert und die Schwäbische Alb: 7225/1, Schwäbisch Gmünd, Ökologie völlig verschieden war (Lu d w i g 2001). Bettringen, Laubmischwald, unter Buche, Hainbuche und Hasel, Kalkboden, 400 m NN, 07.10.2003, L. Kr i e g l s t e i n e r (KR 5265). Lyophyllum pseudosinuatum Co n s i g l i o , Co n - Bestand und Bedrohung: Augenscheinlich sehr t u & Sa a r (Österr. Z. Pilzkde. 13: 119-123, 2004) seltene Art, die möglicherweise durch die zuneh- (Tafel 3, Abb. 6) mende Nitrifizierung der Landschaft rückläufig ist. Riesenrötlingsähnlicher Rasling Eine Gefährdung scheint auf jeden Fall gegeben zu sein, die genaue Quantifizierung kann erst bei Morphologie: Aufgrund der Größe und des tri- einer besseren Datenlage erfolgen (RL G). cholomatoiden Habitus am ehesten mit L. rho­ Allgemeine Verbreitung: Bisher nur in Deutsch- palopodium zu verwechseln, das auch dieselbe land nachgewiesen und hier von je einem Fund- Ökologie aufweist. Anhand der rundlichen, 6-8,5 ort aus Sachsen und Brandenburg bekannt. x (5)5,5-8 µm messenden Sporen jedoch eindeu- tig abgrenzbar, ebenfalls zeigt er keine so stark verdickte Stielbasis wie dieses. Beschreibung Marasmiellus lateralis Ba s & No o r d e l . (Persoo- und Foto auch in Ka sp a r e k et al. (2005). nia 15(3): 351, 1993) Ökologie: In wärmeliebende Laubwaldgesell- Krüppelfüßiger Zwergschwindling schaften, insbesondere Buchen- und Eichen- mischwälder, stets auf Kalkboden. Mykorrhi- Morphologie: Einzige Marasmiellus-Art mit seit- zaverbindung im Gebiet vermutlich mit Fagus lich ansitzendem Stielstummel, bisweilen auch sylvatica, in Italien mit Quercus-Arten. +/- sitzend. Vom optisch äußerst ähnlichen Cli­ Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis. topilus hobsonii durch kleinere und ungerippte Oberrheingebiet: 8012/2, Freiburg-Ebringen, Sporen sowie die zahlreich vorhandenen Schnal- Laubmischwald, unter Buche, Hainbuche und len verschieden. Hasel, Kalkboden, 400 m NN, 10.10.1991, Ökologie: Im Gebiet in einem Kiefernforst auf 25.09.1998, 22.09.2001, G. Sa a r , conf. G. Co n s i - Sandboden. Auf morschem Nadelholz. g l i o , M. Co n t u (Herbar Sa a r 22901-1) (Co n s i g l i o Häufigkeit und Verbreitung: Ein Fundort. et al. 2004, Ka sp a r e k et al. 2005). Oberrheingebiet: 6617/4, Bannwald Franzosen- Bestand und Bedrohung: Sehr seltene Art, die busch, 30 Jahre liegender morscher Kiefern- zudem an gefährdete Biotope (Kalkbuchenwäl- stamm, 19.11.2001, W. Wi n t e r h o f f (Wi n t e r h o f f der, thermophile Eichenwälder) gebunden zu 2003), sowie an einem weiteren Kiefernstamm, sein scheint. Eine Gefährdung scheint auf jeden 12.10.2004, W. Wi n t e r h o f f (Wi n t e r h o f f & Ha a r Fall gegeben zu sein, die genaue Quantifizierung 2008). kann erst bei einer besseren Datenlage erfolgen Bestand und Bedrohung: Augenscheinlich ex- (RL G). trem seltene Art, die möglicherweise an unge- Allgemeine Verbreitung: Europa. Bisher nur aus störte Waldstrukturen gebunden ist. Allein auf- Deutschland und Italien bekannt. Erstnachweis grund ihrer außerordentlichen Seltenheit latent für Deutschland. Die Art wurde inzwischen auch gefährdet (RL R). ©Staatl. Mus. f. Naturkde Karlsruhe & Naturwiss. Ver. Karlsruhe e.V.; download unter www.zobodat.at

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Allgemeine Verbreitung: Europa. Bisher nur vom Bestand und Bedrohung: Vermutlich nur adventiv Typusstandort in den Niederlanden bekannt (dort mit gepflanzten mediterranen Kiefernarten auf- auf Pseudotsuga menziesii). Der hier vorgestellte tretend oder eingeschleppt wie in diesem Fall. Fund ist Erstfund für Deutschland und der zweite Allgemeine Verbreitung: Nordafrika (Marokko, Fund der Art überhaupt. Tunesien). Europa. Insbesondere im Mittelmeer- raum, von Portugal bis Griechenland, wohl über- all häufig, ebenso an der Atlantikküste nördlich Mycena seynii Qu é l . (Bull. Soc. bot. Fr. 23: 351, bis Niederlande (in den Dünen häufig, an Pinus (1877) [1876]) pinaster). Aus Deutschland sind bisher keine Kiefernzapfen-Helmling Nachweise bekannt geworden.

Die verbreitete Schreibweise „seynii“ ist beizu- behalten, obwohl falsch gebildet (die Art wurde Omphalina discorosea (Pi l á t ) He r i n k & Ko t l . nach M. d e Se y n e s benannt und müsste „seyne­ (Česká Mykol. 29(3): 163 (1975) (Tafel 3, Abb. 7) sii“ heißen), da nach Art. 60.1 ICBN nur Druck- Rosasporiger Nabeling und Schreibfehler, nicht aber grammatikalische Fehler berichtigt werden dürfen. Morphologie: Neben den fleischrosa bis ro- sabräunlichen Farben vor allem durch das lebhaft Morphologie: Aufgrund der roten Lamellen- rosa gefärbte Sporenpulver gekennzeichnet. schneiden und dem Vorkommen auf Nadelholz Ökologie: Auwälder. An liegenden Laubholz- bzw. Kiefernzapfen steht die Art sehr nahe bei M. Stämmen, im Gebiet Pappel (Populus x cana­ rubromarginata (Fr.) P. K u m m . und M. purpureo­ densis). Auch die Funde aus Osteuropa waren fusca (Pe c k ) Sa c c . Ro b i c h (2003) trennt die Arten zumindest mehrheitlich auf Pappelholz. u.a. nach Hutfarbe, die bei M. rubromarginata Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis. ohne Rosa- oder Violetttöne sein soll. Da dies Oberrheingebiet: 7512/3, Neuried-Altenheim, Au- nicht der eigenen Erfahrung entspricht, sollte auf wald, auf liegendem, morschem Pappelstamm, die Unterschiede in den Noppen der Huthauthy- 145 m NN, 01.-19.05.2010, mehrere Fruktifika- phen geachtet werden. tionen bis Oktober 2010, 23.07.2011, A. Eh r e t , Funde vom Mai 2010 det. A. Gm i n d e r , G. Sa a r , M. 1. Hyphen der Hutdeckschicht mit vielen Wi l h e l m (Herbarien Eh r e t , Sa a r ). Mehrere Fund- dicht stehenden bis büscheligen, oft ver- orte in unmittelbarer Umgebung. zweigten Auswüchsen bedeckt; Cheilo- Bestand und Bedrohung: Die Art ist weltweit sehr zystiden zylindrisch, zuspitzend bis fast selten. Möglicherweise benötigt sie naturnahe subulat, nur selten keulig ...... Waldbiotope. Eine Gefährdung scheint gegeben ...... M. rubromarginata zu sein, doch ist eine genaue Einschätzung erst 1* Hyphen der Hutdeckschicht fast glatt oder mit weiteren Daten möglich (RL G). mit zerstreuten, meist unverzweigten Aus- Allgemeine Verbreitung: Asien (Russland: No- wüchsen bedeckt; Cheilozystiden mehr- vosibirsk (hier im Red Book 2008 verzeichnet), heitlich keulig bis zylindrisch, nur selten Kamtschatka) und Europa, sehr selten. West- zuspitzend ...... 2 (Frankreich: Elsass), Mittel- (Deutschland, Öster- 2. Hut und Lamellenschneiden violett bis reich) und Osteuropa (Tschechien, Slowakei). In braunviolett; Sporen ellipsoid bis subglo- Deutschland keine weiteren Funde. bos, 10-13 x 6-8 µm . M. purpureofusca 2. Hut mehr rosaviolett; Lamellenschneiden braun- bis purpurrot; Sporen ellipsoid bis Resupinatus griseopallidus (We i n m .) Kn u d s e n zylindrisch, 11-15 x 6-7,5 µm . M. seynii & El b o r n e (Funga Nordica: 913, 2008 = Resupinatus taxi (Lé v .) Th o r n , Mo n c a l v o & Ökologie: Im Gebiet in einem Privatgarten, auf Re d h e a d 2006 Kiefernzapfen. ≡ Stigmatolemma taxi (Lé v .) Do n k 1962 Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis. Eiben-Zwergseitling Oberrheingebiet: 7712/2, Orschweier, auf Zap- fen von Pinus pinaster, der aus West-Frankreich Da die Gattung Stigmatolemma komplett zu Re­ mitgebracht und im Garten ausgelegt wurde, supinatus gestellt wurde (Th o r n et al. 2006), bie- 30.09.2011, G. Sa a r (Herbar Sa a r ). tet sich ein neuer Schlüsselentwurf an, der alle ©Staatl. Mus. f. Naturkde Karlsruhe & Naturwiss. Ver. Karlsruhe e.V.; download unter www.zobodat.at

Gm i n d e r & Sa a r : Ergänzungen zur Großpilzflora von Baden-Württemberg 209

jetzt aus Baden-Württemberg bekannten Arten aus Slowenien (Plitvice, L. Kr i e g l s t e i n e r , pers. beider Gattungen beinhaltet: Mitt.), Frankreich, Niederlande und Dänemark. In Deutschland bisher in Bayern, Thüringen und 1. Einzelfruchtkörper dicht gedrängt in einem Niedersachsen nachgewiesen. Bei gezielter Su- Stroma sitzend; Lamellen fehlen . . . 2 che in den Wacholderbeständen Rügens und 1* Einzelfruchtkörper gesellig, aber einzeln, Usedoms sollte die Art auch in Mecklenburg- ohne Stroma; Lamellen meist deutlich und Vorpommern zu finden sein. regulär ausgebildet, selten fehlend (R. gri­ seopallidus) ...... 3 2. Sporen ellipsoid, 6-10 x 3-4 µm; auf Abies- Tricholoma basirubens (Bo n ) A. Ri v a & Bo n Ästen ...... R. conspersus (Rivista di Micologia 31(1-2): 23, 1988) 2. Sporen rundlich, 4,5-6 µm im Durchmes- (Tafel 3, Abb. 8a, Tafel 4, 8b) ser ...... R. urceolatus Rosafüßiger Erd-Ritterling 3. Sporen eckig-kantig, isodiametrisch; La- mellen fehlend . . . . R. griseopallidus Morphologie: Während Kr i e g l s t e i n e r (2001: 551) 3* Sporen glatt, Lamellen normal entwickelt diese Art bei T. orirubens Qu é l . mit behandelte, ...... 4 dürfte sie tatsächlich näher mit T. atrosquamo­ 4. Sporen rund, 4-6 µm Diam.; Fruchtkörper sum Sa c c . verwandt sein. Von ihm unterscheidet 0,5-1,3 cm ...... R. trichotis s.l. sie sich vor allem durch den nicht pfeffrigen Ge- 4* Sporen ellipsoid, 6-6,5 x 4,5-5,5 µm; ruch, den weißen Stiel mit meist grell pink-rosa Fruchtkörper bis 0,3 cm . . . R. kavinii Verfärbung der Basis und die Tendenz zu rost- gelblichem Verfärben am Hutrand. Die Hutober- Ökologie: Im Gebiet auf einer Wacholderheide flächenstruktur ist im Gegensatz zu T. orirubens und in einem Garten, jedoch sicherlich nicht auf besonders zum Rand hin eher wollig als schup- diese Biotope beschränkt und vermutlicherweise pig, die Hutfarbe hell- bis aschgrau, ferner treten gesellschaftsvag. Auf der Rinde lebender Bäume keine blauen Flecken an der Stielbasis auf, das und Sträucher. Im Gebiet je einmal auf Eibe und Basismyzel ist weiß statt gelb und die Lamellen Wacholder, nach El b o r n e in Kn u d s e n & Ve s t e r - werden nicht rosarot bei längerem Liegen. Pro- h o l t (2008) jedoch auch an Flieder, Heckenkir- blematisch in der Bestimmung sind auf den er- sche, Wein, Waldrebe, Pappel und Eiche, von L. sten Blick Fruchtkörper, denen die auffallende Kr i e g l s t e i n e r auch an Holunder gefunden (pers. Färbung der Stielbasis fehlt. Sie sind aber an den Mitt.). anderen genannten Merkmalen dennoch sowohl Häufigkeit und Verbreitung: Zwei Nachweise, bei von T. atrosquamosum als auch von T. orirubens gezielter Suche vermutlich etwas häufiger. gut abgrenzbar. Keuper-Lias-Land: 7123/2, Schorndorf, Zweren- Ökologie: Wärmebegünstigte Eichenmischwäl- berg, verwilderter Garten, auf Zweig von Taxus der, in Thüringen konstant in Eichen-Elsbeeren- baccata, 330 m NN, 09.10.2003, L. Kr i e g l s t e i - wäldern und im Orchideen-Buchenwald bei ein- n e r (KR 5232). – Schwäbische Alb: 7325/2, gestreuten Eichen. Mykorrhiza vermutlich obligat Söhnstetten, Stöckelberg, Wacholderheide, auf mit Eiche, möglicherweise auch mit Buche. Unterseite von Juniperus communis-Ast in Wa- Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis. choldergruppe (Roso-Juniperetum), 640 m NN, Oberrheingebiet: 8012/4, Bollschweil, Kalkbruch, 01.10.2005, L. Kr i e g l s t e i n e r (KR 1378). Laubwald, unter Buche und Eiche, Kalkboden, Bestand und Bedrohung: Aufgrund ihrer Bio- 14.09.2010, G. Sa a r (Herbar Sa a r .) topvorlieben könnte die Art in unserer mehr Bestand und Bedrohung: Aufgrund der Biotop­ und mehr bereinigten Umwelt rückläufig sein. ansprüche kann ein Rückgang der Art glaub- Dem steht aber zum einen die Tendenz zur Be- haft gemacht werden. Da sie an ihr zusagenden siedlung von Sekundärstandorten wie Gärten Standorten zumindest in Thüringen nicht selten und Friedhöfen gegenüber, zum anderen das ist, dürfte dies auch für Baden-Württemberg zu- umfangreiche Substratspektrum (vgl. Kn u d s e n treffen. Eine Einstufung als „gefährdet“ (RL 3) & Ve s t e r h o l t (2008), sodass insgesamt von wird vorgeschlagen. einem stabilen Bestand ausgegangen werden Allgemeine Verbreitung: Europa. Bekannt aus kann. Süd- (Spanien, Italien), West- (Frankreich) und Allgemeine Verbreitung: Nordamerika (USA). Mitteleuropa (Schweiz, Deutschland). Die Art Europa, hier nur wenige Fundmeldungen, z.B. wird aber vermutlich nicht immer erkannt. In ©Staatl. Mus. f. Naturkde Karlsruhe & Naturwiss. Ver. Karlsruhe e.V.; download unter www.zobodat.at

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Deutschland in Thüringen nicht selten, sonst feh- ocker- bis braungrauen Hutfarben. Die oft als Dif- lend oder verkannt. ferenzialmerkmal angesehenen Vertiefungen im Hut können auch bei anderen Arten dieser Grup- pe auftreten. Tricholoma frondosae Ka l a m e e s & Sh c h u k i n in Variabilität: Der Status der Art und die Beziehung Ka l a m e e s (Folia cryptog. Estonica 38: 14, 2001) zu den nächst verwandten Taxa ist nicht restlos (Tafel 4, Abb. 9) geklärt. Pappel-Grünling Ökologie: Lichte Buchen- und Eichenwälder oder Parks, auf neutralem bis basischem Boden. My- Morphologie: Unterschiede zum verwandten T. korrhiza mit Laubbäumen, im Gebiet vorzugswei- equestre (L.) P. K u m m . sind neben dem Stand- se mit Eiche. ort der schlankere Habitus, die intensiv gelben Häufigkeit und Verbreitung: Zwei Nachweise. Fruchtkörper ohne Olivtöne und die starke, kon- Keuper-Lias-Land: 7220/3, Stuttgart-Vaihingen, zentrische Hutschuppung. Katzenbachsee Westufer, neutraler bis schwach Ökologie: Artenreiche Mischwälder mit Espe, saurer Lehmboden, soc. Inocybe gymnocarpa Waldränder, Pappelwälder und -forste, auf leh- Kü h n e r und Lactarius stephensii (Be r k .) Ve r b e k e n migen, schwach sauren bis neutralen, höchstens & Wa l l e y n , 460 m NN, 27.08.2002, A. Gm i n d e r mäßig stickstoffreichen Böden. Mykorrhiza aus- (Erstnachweis). – 7221/3, Stuttgart-Sillenbuch, schließlich mit Pappel, im Gebiet nur Zitter-Pap- „Eichenhain“, Brauner Jura, in degeneriertem pel (Populus tremula). Mesobrometum unter 300jähriger Eiche (Quercus Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis. robur), 24.08.2003, A. Gm i n d e r (Herbar Gm i n d e r ). In den Funddaten von T. equestre scheinen keine Bestand und Bedrohung: Alle Taxa aus der Grup- weiteren Funde unerkannt subsumiert worden pe um A. lividopallescens sind selten und schon zu sein, zumal Kr i e g l s t e i n e r (2001) auch aus- aufgrund ihrer Biotopbindung als gefährdet an- schließlich Nadelbäume als Begleitbaum angibt. zusehen. Eine genaue Einstufung kann aber erst Oberrheingebiet: 7713/3, Ettenheimmünster, vorgenommen werden, wenn mehr nach dem unter Populus tremula und Pinus sylvestris, derzeitigen Artkonzept abgesicherte Daten vor- 01.11.1999, G. Sa a r (Herbar Sa a r ). liegen (RL G). Bestand und Bedrohung: Aufgrund der Biotop- Allgemeine Verbreitung: Mediterran-submedi- vorlieben und der Empfindlichkeit gegenüber terran. Europa, hier bisher nur in Süd- (Italien, Nährstoffeinträgen stark gefährdet (RL 2). Spanien) und Westeuropa (Frankreich). Die bis­ Allgemeine Verbreitung: Europa. Die genaue herige Verbreitung in Deutschland ist ungeklärt, Verbreitung ist unbekannt, da die Art oft mit T. da das Taxon oft nicht als eigenständig angese- equestre vermengt wurde und wird. Mit Sicher- hen wird bzw. lange unerkannt als A. lividopalle­ heit jedoch aus West- (Frankreich: Jura), Mittel- scens bestimmt wurde. In Deutschland bisher in (Schweiz, Deutschland), Nord- (Fennoskandina- Thüringen nachgewiesen. vien) und Osteuropa (Polen, Estland, Russland) nachgewiesen. Für Deutschland ist bis zu einer konsequenteren Beachtung der Pappel-Sippe Amanita oblongispora Tu l l o ss & Co n t u (Myco- keine Aussage möglich. taxon 52: 358, 1994) = A. malleata ss. Co n t u p.p. Länglichsporiger Scheidenstreifling Ergänzungen zu Band 4 (Krieglsteiner 2003) Morphologie: Vgl. Schlüssel. Von der oben be- Amanita malleata (Pi a n e ex Bo n ) Co n t u (Boll. schriebenen A. malleata am sichersten durch die Assoc. Micol. Ecol. Romana 3(6-7): 43, 1986) Schnallen an der Basidienbasis abzugrenzen. (Tafel 4, Abb. 10) Ökologie: Im Gebiet meist in lichten Eichen- Verbeulter Scheidenstreifling Hainbuchen-Buchenwäldern und einmal in einer Parkanlage, stets auf basenreichen Böden. My- Morphologie: Die Art ist morphologisch durch el- korrhiza im Gebiet vermutlich ausschließlich mit lipsoide Sporen, reichlich Volva-Sphaerocysten Eiche, insbesondere Quercus robur. und das Fehlen von Schnallen an den Basidien Häufigkeit und Verbreitung: Sehr selten. gekennzeichnet. Von A. dryophila Co n s i g l i o & Keuper-Lias-Land: 7220/4, Stuttgart-Sonnen- Co n t u unterscheidet sie sich fast nur durch die berg, Waldfriedhof, Kriegsgräberwiese, im ©Staatl. Mus. f. Naturkde Karlsruhe & Naturwiss. Ver. Karlsruhe e.V.; download unter www.zobodat.at

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schütteren moosigen Rasen, unter Quercus ro­ cea abies, wie auch von Ne v i l l e et al. (l.c.) an- bur, begleitet von Boletus queletii, 360 m NN, gegeben. 16.08.2001, A. Gm i n d e r . – 7321/3, Neuenhaus, Häufigkeit und Verbreitung: Bisher nur im Betzenberg, Mönchsbuckel, unter Quercus robur, Schwarzwald und den angrenzenden Gäuland- 460 m NN, 10.10.1998, A. Bo l l m a n n , A. Gm i n d e r , schaften, sowie im Schönbuch gefunden, aber rev. A. Gm i n d e r (STU) – 7420/2, Dettenhausen, vermutlich weit verbreitet. Weißer Stein, Eichen-Hainbuchen-Buchenwald, Schwarzwald: 7516/2, Salzstetten, Fichten-Tannen- Mergelboden, 480 m NN, 03.09.2002, A. Gm i n - wald, 680 m NN, 15.10.2001, A. Gm i n d e r & H. Ha a s , d e r . det. A. Gm i n d e r (Herbar Gm i n d e r ). – 7716/4, Sulgen, Bestand und Bedrohung: Alle Taxa aus der Grup- Gifizenmoos, 720 m NN, 14.10.2002,A . Gm i n d e r . pe um A. lividopallescens sind selten und schon Gäulandschaften: 7817/1, Flözlingen, Fichten- aufgrund ihrer Biotopbindung als gefährdet an- Tannenwald, Muschelkalk, 700 m NN, 07.10.2001, zusehen. Eine genaue Einstufung kann aber erst Anonymus, det. A. Gm i n d e r . – Keuper-Lias-Land: vorgenommen werden, wenn mehr nach dem Schönbuch, 7420/1, Bebenhausen, Ochsen- derzeitigen Artkonzept abgesicherte Daten vor- bachtal, „Glaswasen“, Fichtenforst (20-jährig), liegen. auf Keuperlehm, 420 m NN, 14.09.2002, A. Gm i n - Allgemeine Verbreitung: Mediterran-submediter- d e r (Herbar Gm i n d e r ). ran. Europa, hier bisher nur in Süd- (Italien, Spa- Bestand und Bedrohung: Die Art ist weder selten nien) und Westeuropa (Frankreich). Die Verbrei- noch gefährdet. tung in Deutschland ist ungeklärt, da das Taxon Allgemeine Verbreitung: Europa. Bisher nachge- oft nicht als eigenständig angesehen wird bzw. wiesen in Süd- (Italien), West- (Frankreich, Bel- lange unerkannt als A. lividopallescens bestimmt gien) und Mitteleuropa (Schweiz, Deutschland). wurde. Aus Deutschland sind uns bisher keine In Deutschland weitere Funde aus Bayern und Funde bekannt. Thüringen bekannt.

Amanita ochraceomaculata Ne v i l l e , Po u m a r a t Amanita simulans Co n t u (Boll. Accad. Gioe- & Fr a i t u r e (Boll. Gruppo Micol. ‚G. Bresadola‘ nia di Scienze Naturali 356: 11, 1999) (Tafel 5, (Trento) 43(2): 261, 2000) Abb. 11) Ockerfleckiger Scheidenstreifling = A. malleata ss. Co n t u p.p., Co u r t e c u i ss e & Du h e m , non Tu l l o ss Morphologie: Insgesamt meist eher schmächtige Pappel-Scheidenstreifling Art. Hut 3-6(8) cm, schnell flach werdend, meist creme- bis tongrau, hell beige, nach Ne v i l l e et al. Morphologie: Insgesamt an eine robuste Amani­ (2000) bis nussfarben. Lamellen weiß, insbeson- ta vaginata erinnernd, von der sie sich neben der dere beim Trocknen bisweilen einen schwachen Ökologie vor allem durch Sphaerocysten in der Rosaton entwickelnd. Stiel stets deutlich länger (trotzdem recht stabilen) Volva unterscheidet. als Hutbreite, 6-12 x 0,4-1(1,5) cm, weiß, höch- Ökologie: Pappelwälder und -forste, Alleen und stens sehr unauffällig und +/- gleichfarben genat- sonstige Pappelpflanzungen, vermutlich boden- tert. Volva häutig und stabil, weiß, mit ockerlichen vag. Mykorrhiza auschließlich mit Schwarz- und Flecken, die sehr auffallend aber auch relativ Hybrid-Pappeln (Populus nigra, P. x canadensis). schwach ausgeprägt sein können. Trama weiß, Ob weitere Funde der Art diese enge Mykorrhiza­ unveränderlich, ohne besonderen Geruch. Spo- bindung bestätigen können, bleibt abzuwarten. ren globos bis leicht subglobos, (9)10-13(14) x Häufigkeit und Verbreitung: Sehr selten, bisher (8,5)9-12(14) µm, Quotient 1,0-1,1(1,15). Basi- nur im Oberrheingebiet zwischen Freiburg und dien viersporig, ohne Basalschnalle. Lamellen- Lahr, vermutlich aber auch weiter nördlich zu fin- schneide insbesondere bei jungen Fruchtkörpern den. mit birnenförmigen Zellen besetzt. Schnallen feh- Oberrheingebiet: 7613/1, Lahr-Hugsweier, Park, len im gesamten Fruchtkörper. unter Hybridpappeln, 15.07. und 01.11.2000, G. Ökologie: Fichtenwälder und -forste auf Kalk, Sa a r (Herbar Sa a r ) – 7912/4, Freiburg-West, Al- bodensaure Fichten-Tannenwälder (hier nur lee, unter Hybridpappeln, 14.11.2011, G. Sa a r . mit Kalkeinfluss), auf neutralen bis basischen Bestand und Bedrohung: Bei derzeitiger Datenla- Böden, aber oft an oberflächig versauerten ge kann hierzu keine Aussage getroffen werden. Stellen. Mykorrhiza im Gebiet wohl nur mit Pi­ Allgemeine Verbreitung: Mediterran-submedi- ©Staatl. Mus. f. Naturkde Karlsruhe & Naturwiss. Ver. Karlsruhe e.V.; download unter www.zobodat.at

212 andrias, 19 (2012) terran. Europa. Hier bisher aus Süd- (Spanien, 1. Sporen ellipsoid, kurzellipsoid bis eiförmig Italien), West- (Frankreich) und Mitteleuropa (Q > 1,15) ...... 2 (Deutschland) bekannt, meist wohl als A. malle­ 1* Sporen rund bis fast rund (Q < 1,15) . 9 ata. Aus Deutschland sind keine weiteren Funde 2. Huthaut und Stielrinde völlig weiß; jung bekannt. mit (sehr flüchtigem) Ring ...... A. lactea 2* Huthaut farbig, nie völlig weiß (aber Vor- Amanita subfraudulenta Co n t u (Boll. Grup. sicht vor Albinoformen!) ...... 3 micol. G. Bresadola 47(1): 28, 2005) (Tafel 5, 3. Volva stabil und dick (bis 0,5 cm); Huthaut Abb. 12) olivbraun ...... [A. magnivolvata] = Amanita lividopallescens var. tigrina Ro m a g n . 3* Volva instabil oder dünner . . . . . 4 ex Bo n 1986 (inval.) 4. Volva brüchig, fetzig, mit vielen Sphaero- Natternstieliger Scheidenstreifling zysten ...... 5 4* Volva sackartig, stabil, nicht in Stücke rei- Morphologie: Vgl. Schlüssel. In der Gruppe der ßend, +/- rein hyphig aufgebaut . . . 7 braunhütigen großen Scheidenstreiflinge am 5. Obligate Mykorrhiza mit Alnus-Arten; Vol- auffallend genatterten Stiel oft schon makrosko- va flockig-pulverig . . . . . A. friabilis pisch zu erkennen. 5* Mykorrhiza nicht mit Alnus-Arten; Volva Ökologie: Im Gebiet im Orchideen-Buchenwald häutiger (wenn auch brüchig) . . . . 6 und in lichten Eichen-Hainbuchen-Buchenwäl- 6. Schnallen an den Basidien vorhanden . . dern, stets auf Kalkboden. Mykorrhiza aus- ...... A. oblongispora schließlich mit Laubbäumen, vor allem Buche, 6* Schnallen fehlen auch an den Basidien . aber auch Eiche...... A. malleata (agg.?) Häufigkeit und Verbreitung: Sehr selten. 7. Huthaut silbergrau; Stiel und Volva weiß; Oberrheingebiet: Kaiserstuhl, 7812/3, Amoltern, Sporen mit Q 1,15-1,25 ...... unter Fagus sylvatica, 20.08.2002, G. Sa a r . – Gäu­ ...... A. argentea (als A. mairei) landschaften: 7119/1, Mönsheim, Lerchenhof, Bu- 7* Sporen mit Q 1,25-1,5; Huthaut zumeist chenwald, Muschelkalk, 390 m NN, 10.09.2001, mit bräunlichen Tönen ...... 8 16.08.2002, A. Gm i n d e r . – Keuper-Lias-Land: 8. Ohne Marginalzellen an der Schneide; Schönbuch, 7320/4, Neuhausen, Betzenberg, Stiel genattert; Huthaut grauocker; im Buchenmischwald mit Fagus sylvatica, Quercus, Laubwald auf Kalk . . A. subfraudulenta Carpinus betulus, 480 m NN, 27.07.2002, A. 8* Mit Marginalzellen; Stiel nicht genattert; Gm i n d e r (STU). – Südwestdeutsches Voralpen- Huthaut grau; im sandigen Kiefernwald land: 7726/?, Illerrieden, Laubwaldrand, auf Wie- ...... [A. mairei] se, Moränenschotter, 26.09.1981, M. En d e r l e , 9. Volva brüchig, fetzig, flockig, mit zahl- det. M. Bo n (Erstnachweis, M). reichen Sphaerozysten ...... 10 Bestand und Bedrohung: Aufgrund von Biotopan- 9* Volva sackartig, stabil, ohne oder nur mit sprüchen und einer gewissen Stickstoffintoleranz wenigen Sphaerozysten ...... 13 muss mit einem Rückgang der Art gerechnet 10. Volva grau oder von innen her grau ver- werden. Sie dürfte „gefährdet“ (RL 3), eventuell färbend (oft erst nach Stunden und nicht „stark gefährdet“ (RL 2) sein. immer deutlich!) ...... 11 Allgemeine Verbreitung: Mediterran-submediter­ 10* Volva weiß, so bleibend oder bräunlich ran(-temperat). Europa. Vor allem in Süd- (Spa- verfärbend ...... 12 nien, Italien, Kroatien, Slowenien), aber auch 11. Volva mausgrau, rasch in Gürtel zerrei- in West- (Frankreich, Niederlande), Mittel- ßend, die ihrerseits nach oben in Schup- (Schweiz, Deutschland) und Osteuropa (Ungarn). pen zerbrechen; Hut ockerbraun, von vie- In Deutschland in Bayern, Saarland, Thüringen len kleinen grauen Flocken bedeckt . . und Niedersachsen, oft als A. lividopallescens . . . . A. ceciliae (als A. strangulata] var. tigrina. 11* Volva von innen her grau verfärbend, häu- tiger; Hut oliv- bis graubraun, mit einem bis Aufgrund der vielen neuen Arten in dieser Grup- wenigen weißen bis grauen Flecken . . pe, die mehrheitlich auch im Gebiet gefunden ...... A. submembranacea werden können, muss Schlüssel B (S. 9) wie folgt 12. Volva später meist ockerbräunlich, sehr neu konzipiert werden: brüchig und oft in Form von vielen Flocken ©Staatl. Mus. f. Naturkde Karlsruhe & Naturwiss. Ver. Karlsruhe e.V.; download unter www.zobodat.at

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auf dem Hut liegend; Hut ocker- bis nuss- bzw. Fehlen von Cheilozystiden unterscheiden braun; Sporen 8-11,5 µm lang . A. beckeri lassen, darf angezweifelt werden. Auch die ma- 12* Volva weiß bleibend, häutiger; Flocken auf kroskopischen Unterschiede sind nur marginal, dem Hut im Regelfall spärlich; Hut grau bis so dass letztlich die Pigmentsituation zur endgül- graubraun; Sporen 9-13 µm lang . . . tigen Absicherung herangezogen werden muss...... A. simulans Ökologie: Vgl. C. prunulus. 13. Hut maus- bis dunkelgrau; Volva weiß . Häufigkeit und Verbreitung: Vermutlich häufig, ...... A. vaginata bisher aber nur stichprobenhaft untersucht. Der 13* Hut orangegelb, orange-, rot-, lehm-, oliv- Verbreitungsschwerpunkt im Oberrheingebiet ist bis graulichbraun, nicht rein grau . . 14 nur entsprechender Kartiertätigkeit geschuldet. 14. Hut gelborange, orange- bis rotbraun .15 Oberrheingebiet: 7613/3, Lahr, Sulz, Waldrand, 14* Hut ocker- bis braungrau, gelb-, oliv- bis unter Eiche und Buche, Lößlehm, 21.09.2001, graubraun ...... 16 G. Sa a r (Herbar Sa a r ). – 7812/4, Teningen, 15. Huthaut gelborange bis orangebraun; Stiel Unterwald, 12.10.2002, L. Sc h r i m p l . – 8315/1, genattert; Volva rein weiß; Stieltrama mit Waldhaus, Nögenschwieler Wald, 14.09.2002, Phenol weinrot ...... A. crocea S. Ba i r e u t h e r , L. Sc h r i m p l , Pilzgruppe La b e r . 15* Huthaut rot- bis rostbraun; Stiel glatt; Volva – 8413/2, Bad Säckingen, Park, unter Eiche, rostfleckig; Stieltrama mit Phenol schoko- 26.07.2011, G. Sa a r (Beleg in Herbar Sa a r ). ladenbraun ...... A. fulva – Keuper-Lias-Land: Schönbuch, 7320/4, Det- 16. Volva rein weiß oder schwach aber gleich- tenhausen, Eichen-Hainbuchenwald mit ein- mäßig ockerlich getönt ...... 17 gestreuten Buchen, Keuperlehm, 450 m NN, 16* Volva mit deutlichen Ocker- oder Rost­ 16.09.2001, A. Gm i n d e r . flecken ...... 19 Bestand und Bedrohung: Die Art dürfte recht 17. Volva weit, sackartig, bis 7 cm hoch, 4 cm häufig und nicht gefährdet sein. im Durchmesser und 0,5 cm dick; Stiel ge- Allgemeine Verbreitung: Nach Ha u sk n e c h t & nattert; Hut grau- bis olivbraun . . . . No o r d e l o o s (1999) anscheinend mediterran- ...... A. pachyvolvata zentraleuropäisch verbreitet, mit Vorliebe für 17* Volva dünner, eng anliegend; Stiel unge- wärmebegünstigte Standorte. Bekannt aus Süd- nattert; Hut mit anderen Farben . . . 18 (Portugal, Italien) und Mitteleuropa (Deutsch- 18. Hut einheitlich maus- bis dunkelgrau . . land, Österreich). In Deutschland noch zu wenig ...... A. vaginata (agg.) beachtet um eine Aussage zur Verbreitung ma- 18* Hut beige, milchkaffeefarben bis ocker- chen zu können, aber vermutlich in den süd- grau ...... A. lividopallescens lichen Bundesländern nicht selten. 19. Hut gelb- bis oliv- oder graubraun, mit dunkler Zone hinter der Randriefung und dunklem Buckel, dazwischen eine hellere Entoloma rubellum (Sc o p .) Gi l l e t (Les Hymén- Zone; Lamellenschneiden schwarz gestri- omycètes ou description de tous les champi- chelt; Volva rostfleckig . . . A. battarae gnons (fungi) qui croissent en France (Alençon) 19. Hut grau bis braungrau, oft blass, ohne 1: 1-176, 1874) Farbwechsel; Schneiden gleichfarben; Vol- Isabell-Rötling va ockerfleckig . . A. ochraceomaculata Morphologie: Abgesehen von der rosa Färbung identisch mit E. bloxamii und E. prunuloides. Clitopilus cystidiatus Ha u sk n . & No o r d e l . (Ös- Möglicherweise handelt es sich bei diesen drei terr. Z. Pilzkde. 8: 200, 1999) (Tafel 5, Abb. 13) Taxa nur um Farbformen ein und derselben Art, Grauer Mehlräsling was durch molekulare Daten aber nur teilweise bestätigt wird. Vgl. hierzu Beschreibung und Dis- Morphologie: Wie C. prunulus, aber Hut mehr kussion in Ba i r e u t h e r & Strittmatter (2011). grau und mit graulichen Wasserflecken (ob kon- Ökologie: Auf einer Wacholderheide im Gras bei stant?). Mikroskopisch sind die Cheilozystiden Wacholdergebüsch, auf Kalkboden. Die ökolo- und das inkrustierte (nicht intrazellulärem) Pig- gische Amplitude der Art beinhaltet neben Wie- ment der Huthaut maßgeblich. sen- auch Waldstandorte (Eichen-Elsbeeren- Taxonomie: Ob sich C. cystidiatus und C. pru­ wald, mediterrane Macchia). Gemeinsam ist allen nulus tatsächlich konstant durch Vorhandensein bisherigen Funden das Vorkommen auf Kalk. ©Staatl. Mus. f. Naturkde Karlsruhe & Naturwiss. Ver. Karlsruhe e.V.; download unter www.zobodat.at

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Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis. Häufigkeit und Verbreitung: Wie von Gm i n d e r Schwäbische Alb: 7622/1, Gomadingen, Stern- (2003: 311) bereits vermutet, kommt die Art im berg, Wacholderheide auf Rendzina, im hohen Gebiet vor. Gras, 01.10.2010, leg. S. Ba i r e u t h e r , det. B. Di m a Schwäbische Alb: 7127/2, Lauchheim, „Königs- (Herbar Strittmatter ) (Ba i r e u t h e r & Strittmatter bühl“, Wacholderheide, unter Gras, Jurakalk, l.c., mit Aquarell E. Lu d w i g ). 590 m NN, 16.11.05, L. Kr i e g l s t e i n e r (KR 9). Bestand und Bedrohung: Die Eigenständigkeit – 7426/1, Ballendorf, 12.09.1993, M. En d e r l e des Taxons vorausgesetzt, muss E. rubellum (Ha u sk n e c h t 2009) (KR 30895). auf jeden Fall als stark gefährdet (RL 2) ange- Bestand und Bedrohung: Vermutlich nicht ge- sehen werden. Möglicherweise sollte es sogar fährdet. in RL 1 („vom Aussterben bedroht“) geführt Allgemeine Verbreitung (nach Ha u sk n e c h t l.c.): werden. Nordafrika (Marokko) und Europa. Hier weit Allgemeine Verbreitung (nach Ba i r e u t h e r & verbreitet in Zentral- und Westeuropa, sonst an- Strittmatter l.c.): Europa, überall sehr selten. scheinend selten (z.B. Italien). In Deutschland Süd- (Italien, Korsika), West- (Frankreich, Groß- zumindest auch in Bayern und Berlin nachgewie- britannien), Mittel- (Deutschland) und Nord- sen. europa (Dänemark, Schweden, Norwegen). In Deutschland erstmals in der Eifel 2004 nachge- wiesen, ein zweiter Fund gelang 2010 in Thürin- lignicola (Pe c k ) Re d h e a d gen. (Sydowia 37: 247, 1984) = Kuehneromyces vernalis (Pe c k ) Si n g e r & A. H. Sm. 1946 Agrocybe farinacea Ho n g o (J. Jap. Bot. 32: 143, = Kuehneromyces myriadophyllus (P. D. Or t o n ) 1957) Pe g l e r & T. W. K. Yo u n g 1972 Glattstieliges Stockschwämmchen Morphologie: Von A. putaminum durch den nur oben bereiften Stiel und etwas kleinere Sporen Morphologie: Die Art ist einer Galerina äußerst unterschieden. ähnlich, hat aber kein dextrinoides Sporenpulver. Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis. Mikroskopisch fallen die einzigartig geformten Schwarzwald: 7917/1, Schwenningen, auf Laub- Cheilozystiden sofort auf, womit die Art eindeutig holzhäcksel, 04.08.2006, S. Ba i r e u t h e r , G. Sa a r bestimmt werden kann. Eine ausführliche Be- (Herbar Sa a r ). schreibung und Diskussion findet sich bei Mo s e r Bestand und Bedrohung: Vermutlich handelt es (1994). sich um eine adventive Art. Ökologie: Im Gebiet bisher nur auf Rindenmulch Allgemeine Verbreitung: Ursprünglich aus Japan nachgewiesen, an naturnahen Standorten auf beschrieben. In Europa bisher nur in der Schweiz morschem Fichtenstämmen und -stubben (Baye- festgestellt. Für Deutschland erstmals nachge- rischer Wald). Nach Mo s e r (l.c.) sehr selten auch wiesen. auf Laubholzresten (Buche, Birke). Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis. Schwarzwald: 8014/4, Hinterzarten, Moor- Conocybe brachypodii (Ve l e n .) Ha u sk n . & rand, auf gemulchtem Wanderweg, 890 m NN, Sv r če k (Czech Mycol. 51(1): 43, 1999) 31.05.2003, D. La b e r , G. Sa a r , L. Sc h r i m p l (La b e r = C. excedens Kü h n e r & Wa t l i n g 1983 et al. 2004, La b e r 2009) (Herbar Sa a r ). Bestand und Bedrohung: Von La b e r (2009) wird Morphologie: Wie C. mesospora (Kü h n e r ex) eine Einstufung in RL R vorgeschlagen. Kü h n e r & W a t l i n g , jedoch kleiner und beim Trock- Allgemeine Verbreitung: Zirkumpolar, boreal, nen sehr blass werdend. Zur weiteren Diskussion montan bis subalpin. Nordamerika (USA, Kana- und genauen Artbeschreibung vgl. Ha u sk n e c h t da). Europa. Außerhalb von Skandinavien selten, (2009). im erweiterten Alpenraum von Deutschland, Ös- Ökologie: Im Gebiet in einem Magerrasen, nach terreich, Italien und der Schweiz vorkommend. Ha u sk n e c h t (l.c.) jedoch auch in feuchten Laub- In Deutschland alpin-skandinavisch verbreitet, wäldern, an Straßenrändern in der Laubschicht daher sind nur Funde aus Bayern (Bayerischer und an grasigeren Stellen unter Büschen oder in Wald, Alpen und Vorland) und Schleswig-Hol- Nadelwäldern. stein bekannt. ©Staatl. Mus. f. Naturkde Karlsruhe & Naturwiss. Ver. Karlsruhe e.V.; download unter www.zobodat.at

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Mythicomyces Re d h e a d & A.H. Sm. (Can. J. 2011). Allerdings sind D. coprophila und D. sub­ Bot. 64(3): 643 (1986) coprophila bei No o r d e l o o s (2011: 172, 174) Scheinschwefelkopf aufgrund eines Fehlers im Schlüssel nicht zu erreichen: Bei Schlüsselpunkt 22. muss es (über- Durch die Risspilz-ähnlichen Zystiden und den setzt) nicht „Velum fehlend“ heißen, sondern blassen, sehr fein warzigen Sporen einzigartig. „Velum nur am Hut vorhanden, am Stiel fehlend“. Die systematische Stellung der monotypischen Damit ist auch die Artbestimmung einfach, da die Gattung ist nicht ganz klar. Sie wird meist den restlichen coprophilen Deconica-Arten eben eine zugeordnet aber auch bisweilen Ringzone aufweisen. zu den Crepidotaceae gestellt. Taxonomie: D. subcoprophila ist nur durch etwas größere und ellipsoide statt hexagonale Sporen Mythicomyces corneipes (Fr.) Re d h e a d & von D. coprophila unterschieden. Da aber sowohl A. H. Sm. (Can. J. Bot. 64(3): 643, 1986) eigene Untersuchungen zweier Funde als auch Hornstieliger Scheinschwefelkopf die Literatur (Ar n o l d s 1982, Lu d w i g 2000, No o r - d e l o o s l.c.) eine Überlappung der Sporenmaße Morphologie: Helmlingsartiger Pilz mit hornartig verzeichnet (D. coprophila 11-16,5 µm, D. sub­ knorpeligem Stiel, ähnlich manchen Schwindlin- coprophila 14,5-20 µm), wäre D. subcoprophila gen. Durch das grau- bis violettbraune Sporen- vielleicht besser als infraspezifisches Taxon zuD. pulver in Verbindung mit den sehr fein warzigen coprophila zu stellen. Sporen und den dickwandigen, kristalltragenden Ökologie: Extensive Weideflächen, Wegränder, Zystiden (wie bei Inocybe) ist die Art (und die auf Dung von Pflanzenfressern. Gattung) leicht bestimmbar. Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis im Ökologie: Im Gebiet sowie auch bei allen ande- Schwarzwald, doch sollten die Fundangaben von ren europäischen Funden an nassen, zeitweise D. coprophila auf diese großsporige Sippe hin überfluteten Stellen an Bächen und Teichen, auf überprüft werden (soweit möglich). Pflanzenresten. Schwarzwald: 8014/4, Titisee-Eisweihergebiet, Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis. 870 m, Wegrand auf Pferdemist, 09.06.1985, D. Schwarzwald: 8112/3, Sulzbachtal, an einem La b e r . Rinnsal, auf teilweise überschwemmtem Haufen Bestand und Bedrohung: Nahezu alle coprophi- von Holzdebris (Ästchen), direkt am Bach wach- len Arten sind durch die Umgestaltung und In- send, 02.10.2011, leg. H. Ob e n a u e r , E. St r i t t m a t - tensivierung der Landwirtschaft auf lange Sicht t e r , det. E. Strittmatter (Herbar Strittmatter ). rückläufig. Sie müssen als gefährdet gelten, doch Bestand und Bedrohung: Aufgrund der Vorliebe kann eine genaue Einstufung nur mit genaueren für naturnahe Bachränder sicherlich rückläufig Daten erfolgen (RL G). und somit als stark gefährdet (RL 2) zu bezeich- Allgemeine Verbreitung: Temperat-arktisch. Eu- nen, wenn nicht sogar als akut vom Aussterben ropa. In Nordeuropa nicht sehr selten (Fenno- bedroht (RL 1) skandinavien, inkl. Island und Spitzbergen, in Allgemeine Verbreitung: Boreal-hemiboreal. Nord­ Dänemark bereits selten werdend), des weiteren amerika (USA). Europa. Hier wenige Fundstellen in West- (Frankreich, Niederlande, Großbritan- in Schweden, Norwegen und Finnland. Obiger nien) und Mitteleuropa (Schweiz, Deutschland). Fund ist der erste außerhalb Skandinaviens. In Deutschland außer der Typuslokalität in Bayern nur in Niedersachsen (Langeoog) nachgewiesen.

Deconica subcoprophila (Br i t z e l m .) E. Ho r a k (Darwiniana 14: 363, 1967) Ergänzungen zu Band 5 ≡ Psilocybe subcoprophila (Br i t z e l m .) Sa c c . (Krieglsteiner & Gm i n d e r 2010) 1895 Großsporiger Dung-Kahlkopf Galerina nana (Pe t r i ) Kü h n e r (Encyclop. Mycol. 7: 219, 1935) Morphologie: Aufgrund des dunkel violettbrau- Kristallzystiden-Häubling nen Sporenpulvers in Kombination mit trockenen Fruchtkörpern, fehlenden Chrysozystiden und Morphologie: Makroskopisch G. cinctula P. D. Or- Vorkommen auf Dung eindeutig der Sekt. Mer­ t o n und anderen kleinen Arten ähnlich, jedoch dariae (Fr.) No o r d e l . zuzuordnen (No o r d e l o o s mikroskopisch durch die einzigartigen kristalltra- ©Staatl. Mus. f. Naturkde Karlsruhe & Naturwiss. Ver. Karlsruhe e.V.; download unter www.zobodat.at

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genden dickwandigen Zystiden (wie in Inocybe) und Nordeuropa (Dänemark, Schweden) (Ve s t e r - eindeutig gekennzeichnet h o l t 2005). In Deutschland sind weitere Funde zu- Ökologie: Völlig gesellschaftsvag. In bewuchs- mindest aus Bayern und dem Saarland bekannt. armen Biotopen wie Heiden, Straßenrändern oder sonstiger Pioniervegetation, aber auch an mullreicheren Standorten, in Weidengebüschen, Hebeloma duracinoides Bi d a u d & Filion an Wald- und Wegrändern und selbst in Blu- (Bull. trimest. Féd. Mycol. Dauphiné-Savoie 121: mentöpfen und Gewächshäusern, auf nackter 11, 1991) (Tafel 6, Abb. 15) Erde oder im Moos, manchmal Pflanzenresten, Brauner Büschel-Fälbling kleinen Ästchen oder stark vermorschtem Holz aufsitzend. Morphologie: Auffallend durch den bräunenden, Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis, ob- wurzelnden oder zumindest ausspitzenden Stiel, wohl die Art als nicht allzu selten gilt. den eher glockigen Hut und das büschelige Oberrheingebiet: 6617/4, Hockenheim, ehema- Wachstum, wodurch die Art an Schleierlinge aus lige Ostkurve des Hockenheim-Rings, Rand ei- der Cortinarius duracinus-Gruppe erinnert. ner Waldstraße, 30.11.2006, W. Wi n t e r h o f f (Her- Mikroskopisch fallen die großen, +/- kalyptraten, bar Wi n t e r h o f f ) (Wi n t e r h o f f & Ha a r 2008). dextrinoiden Sporen auf, die mit 12-15 x 8-9,5 Bestand und Bedrohung: Trotz (scheinbarer?) µm ausgesprochen breit sind. Cheilozystiden re- Seltenheit kaum als gefährdet anzusehen. lativ kurz, kaum über 40 µm lang, zylindrisch bis Allgemeine Verbreitung: Australien, Neuseeland, schwach keulig verbreitert. Nordamerika (USA: in den Rocky Mountains bis Ökologie: Ohne bekannte Vorliebe für bestimmte in alpine Lagen) und Europa. Weit verbreitet aber Waldgesellschaften, im Gebiet über Muschel- nicht häufig. Süd- (Spanien, Italien), West- (Fran- kalk, in Frankreich über schwach saurem Boden. kreich, Belgien, Niederlande, Großbritannien), Mykorrhiza vermutlich mit Laubbäumen. Mittel- (Schweiz, Deutschland, Österreich), Ost- Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis. (Tschechien, Russland) und Nordeuropa (Däne- Oberrheingebiet: 8012/4, Wittnau, Buchen- mark). In Deutschland vermutlich in allen Bun- Tannenwald, Muschelkalk, 03.10.2002, G. Sa a r desländern vertreten. Nachweise liegen vor aus (Herbar Sa a r ). Bayern, Rheinland-Pfalz, Saarland, Thüringen, Bestand und Bedrohung: Derzeit noch nicht ab- Sachsen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen schätzbar. und Schleswig-Holstein. Allgemeine Verbreitung: Europa, bisher nur aus Frankreich bekannt. Für Deutschland hier das erste Mal nachgewiesen. Hebeloma aestivale Ve s t e r h . (Symb. Bot. Upsal. 30(3): 129-137, 1990) (Tafel 6, Abb. 14) Sommer-Fälbling Hebeloma lutense Ro m a g n . (Bull. trimest. Soc. mycol. Fr. 81: 342, 1965) Morphologie: Aufgrund der breiten, dextrinoiden, Ockergelber Fälbling kalyptraten Sporen und der langen, schmalen Cheilozystiden bereits mikroskopisch recht gut Morphologie: Ähnlich H. velutipes Br u c h e t , aber festgelegt. Makroskopisch sehr an H. velutipes lebhafter in der Färbung. Mikroskopisch vor allem Br u c h e t erinnernd, aber etwas dunkler gefärbt. durch die langen und schmalen, stark dextrinoi- Ökologie: Vorzugsweise in Parkanlagen, ge- den Sporen gekennzeichnet. legentlich auch in lichten Laubwäldern, unter Ökologie: Auf Brandstelle, doch dürfte dies ein Quercus und Fagus sylvatica. Zufall sein. Die Art wird normalerweise unter Sa­ Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis, aber lix auf feuchten Sandböden gefunden (Ve s t e r - bisher wohl wenig beachtet. h o l t 2005). Oberrheingebiet: 7912/4, Freiburg-Landwasser, Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis. Park, unter Quercus, 07.09.2006, G. Sa a r (Her- Schwarzwald, 8214/1, Bernau, auf Brandstelle, bar Sa a r ). soc. Sphaerosporella brunnea und andere car- Bestand und Bedrohung: Vermutlich ungefähr- bophile Arten, 11.10.2009, E. St r i t t m a t e r (Her- det. bar Strittmatter ). Allgemeine Verbreitung: Europa. Hier in West- Bestand und Bedrohung: Obwohl die Art schon (Belgien, Großbritannien), Mittel- (Deutschland) seit längerer Zeit beschrieben ist und charakte- ©Staatl. Mus. f. Naturkde Karlsruhe & Naturwiss. Ver. Karlsruhe e.V.; download unter www.zobodat.at

Gm i n d e r & Sa a r : Ergänzungen zur Großpilzflora von Baden-Württemberg 217 ristische Biotope besiedelt, ist sie im Gebiet erst = Hebeloma mesophaeum var. lacteum einmal gefunden worden, muss also als sehr Ve s t e r h . 1989 selten angesehen werden. Da sie zusätzlich an = Hebeloma mesophaeum var. crassipes gefährdete Biotope (Weidengebüsche an See­ Ve s t e r h . 1989 ufern) gebunden ist, muss sie als stark gefährdet Blasser Fälbling (RL 2) eingeschätzt werden. Möglicherweise er- reicht sie im Gebiet ihre Arealgrenze. Morphologie: Insgesamt H. mesophaeum (Pe r s .) Allgemeine Verbreitung: Atlantisch(?). Euro- Qu é l . sehr ähnlich, aber robustere und blas- pa, bekannt aus West- (Frankreich, Belgien sere Fruchtkörper bildend. Die Abgrenzung auf Großbritannien) und Nordeuropa (Dänemark). Art­ebene wird durch Sequenzdaten gestützt In Deutschland scheint H. lutense bisher nicht ­( Ve s t e r h o l t 2005). nachgewiesen worden zu sein. Ökologie: Im Gebiet in einem Park, lt. Lit. gesell- schaftsvag, unter Laub- und Nadelbäumen glei- chermaßen. Hebeloma quercetorum Qu a d . (Mycotaxon 49: Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis. Ver- 293, 1993) (Tafel 6, Abb. 16) mutlich ist die Art aber auch früher schon ge- Eichen-Fälbling funden, aber unter H. mesophaeum subsumiert worden. Morphologie: Mikroskopisch H. sinapizans (Pa u l .) Oberrheingebiet: Hochrhein, 8412/2, Kasau, Sa c c . durch die stark dextrinoiden Sporen und Park, unter Buche, 15.05.2004, S. Ba i r e u t h e r . die verbogen-zylindrischen Cheilozystiden äh- Bestand und Bedrohung: Nicht gefährdet. nelnd, von diesem durch den bräunenden, fein Allgemeine Verbreitung: Mediterran-temperat. bereiften Stiel und die Mykorrhiza mit Eiche (und Nordafrika (Marokko). Europa. In Südeuropa Linde) verschieden. (Spanien, Italien) relativ häufig, nach Norden zu Ökologie: Parks und parkartige lichte Wälder, an seltener, in West- (Frankreich, Großbritannien), wärmebegünstigten Stellen, auf Kalkböden. My- Mittel- (Deutschland), Nord- (Dänemark, Finn- korrhiza exklusiv mit Quercus; sehr selten aller- land) und Osteuropa (Polen). In Deutschland dings im Randbereich des Eichenareals in Nor- bisher nur in Bayern und Sachsen (GLM) nach- wegen und Estland auf Tilia übergehend. gewiesen. Häufigkeit und Verbreitung: Von zwei Fundorten bekannt, aber in den wärmebegünstigten Ge- genden sicherlich noch gelegentlich auch an- Hebeloma vejlense Ve s t e r h . (Fungi of Northern derswo zu finden. Europe 3: 98, 2005) (Tafel 7, Abb. 17) Oberrheingebiet: Ausläufer des Schwarz- Graubereifter Fälbling waldes, 7314/2, Bühl, Park, unter Quercus sp., 27.10.2010, G. Sa a r (Herbar Sa a r ). – 7813/3, Em- Morphologie: Hut bis 8 cm breit, graubraun, bei- mendingen, Park, unter Quercus sp., 27.10.2005, ge, cremegrau, jung etwas bereift, alt verkahlend, G. Sa a r (Herbar Sa a r ). Rand schwach gerippelt. Lamellen zunächst Bestand und Bedrohung: Aufgrund der Vorliebe lehmfarben, dann graubraun, relativ dicht ste- für thermophile Eichenwälder auf Kalkboden hend, auch bei feuchter Witterung nicht tränend. muss die langjährige Entwicklung als rückläufig Stiel stämmig, etwa so lang wie Hutbreite, 4-7 x eingeschätzt werden. Die Art ist somit als stark 0,5-1,5 cm, weißlich und so bleibend, apikal flo- gefährdet (RL 2) einzustufen. ckig. Trama weißlich, mit Rettichgeruch. Sporen Allgemeine Verbreitung: Europa. Vor allem Süd­ mandel- bis zitronenförmig, stark dextrinoid, ka- europa (Spanien, Italien), aber nördlich über lyptrat, (8,5)9,5-12,5(13,5) x 5-6,5(7) µm. Cheilo- West- (Frankreich, Belgien), Mittel- (Deutsch- zystiden basal zylindrisch bis schwach bauchig, land) bis Nord- und Nordosteuropa (Norwegen, apikal wenig keulig (selten deutlich) verbreitert, Estland) ausstrahlend. In Deutschland wurden bis 60 µm lang. bisher keine Funde dieser Art bekannt. Ökologie: Bisher nur in Parkanlagen gefunden, was auch bei den Funden außerhalb des Ge- biets stets der Fall war, stets an grasigen Stellen. Hebeloma sordidum Ma i r e (Bull. trimest. Die Art dürfte aber auch in lichten Laubwäldern Soc. mycol. Fr. 30: 212, 1914) oder an Waldrändern zu finden sein. Mykorrhiza = Hebeloma pallidum Ma l e n ç . 1970 (inval.) vor allem mit Laubbäumen, im Gebiet je einmal ©Staatl. Mus. f. Naturkde Karlsruhe & Naturwiss. Ver. Karlsruhe e.V.; download unter www.zobodat.at

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unter Tilia sp. und Quercus rubra. Ve s t e r h o l t Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis. (2005) gibt ferner noch Populus, Betula und Pi­ Odenwald: 6619/1, Wiesenbach, Judenwald, cea (!) an. Nordhang, Kalkboden, unter Picea abies, Quer­ Häufigkeit und Verbreitung: Zwei Nachweise, cus und Fraxinus excelsior, 12.09.2011, D. Ba n - doch dürfte die Art bei genauer Überprüfung von d i n i (Herbar Ba n d i n i ). Hebeloma-Funden häufiger zu erwarten sein. Bestand und Bedrohung: Aufgrund der derzei- Oberrheingebiet: 7613/3, Lahr-Mietersheim, tigen Datenlage und der taxonomischen Unsi- Parkanlage, unter Linde, 17.11.2010, G. Sa a r cherheit ist keine Aussage möglich. (Herbar Sa a r ). – 8412/2, Rheinfelden, Parkan- Allgemeine Verbreitung: Europa. In obigem Sinne lage, unter Quercus rubra, 07.11.2008, G. Sa a r zumindest in Italien und Frankreich nachgewie- (Herbar Sa a r ). sen. Aus Deutschland liegen bisher keine Fund- Bestand und Bedrohung: Aufgrund der erst jüngst berichte vor. erfolgten Neubeschreibung liegen noch nicht ge- nügend Daten vor. Es zeichnet sich jedoch schon jetzt ab, dass die Art weder besonders selten ist, Inocybe xanthocephala P.D. Or t o n (Trans. Br. noch ihren Schwerpunkt in gefährdeten Biotopen mycol. Soc. 43(2): 277, 1960) hat. Allgemeine Verbreitung: Europa. Noch wenig Morphologie: Entgegen Gm i n d e r (2010) kann I. bekannt und bisher nur aus Dänemark und xanthocephala anhand der größeren Sporen und Deutschland gemeldet. In Deutschland sind bis- der mehr keuligen Cheilozystiden von I. flavella her weitere Funde aus dem Saarland und Sach- P. K a r s t . getrennt werden, deren Zystiden eher sen (A. Me l z e r , pers. Mitt.) bekannt. zylindrisch sind. Im direkten Vergleich wirkt die Hutfärbung von I. xanthocephala etwas lebhafter und leuchtender als bei I. flavella (D. Ba n d i n i , Inocybe aurivenia (Ba t s c h ) Br e s . (Iconogr. My- pers. Mitt.) col. 15: tab. 726, 1930), ss. Al e ss i o , Bo n , non Variabilität: Der vorliegende Fund gehört zu I. x. f. Ku y p e r roseipes (Bo n ) Bo n (Doc. Myc. 12(46): 44, 1983), die sich durch einen rosalich überhauchten Stiel Morphologie: Im Wesentlichen wie I. auricoma, unterscheidet. von der sie sich durch größere Sporen, stär- Ökologie: Bisher nur im feuchten Weidenge- ker aufbrechenden Hutscheitel und stattlichere büsch, doch müssen weitere Funde zeigen, ob Fruchtkörper unterscheidet. diese enge Biotopbindung tatsächlich für die Art Taxonomie: Nach Al e ss i o (1980), der sich auf kennzeichnend ist. die Interpretation Br e s a d o l a s (1930) stützt, und Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis. ihm folgend Bo n (1998), handelt es sich um eine Odenwald: 6519/4, Schönbrunn, Weidengebüsch Art mit dickwandigen Zystiden, während Ku y p e r im Moor, unter Salix sp., sehr nass stehend, (1986) die Art als Synonym zu I. rimosa ansieht. 21.11.2011, D. Ba n d i n i (Herbar Ba n d i n i ). Diese Diskrepanz könnte darin begründet sein, Bestand und Bedrohung: Es zeichnet sich ab, dass dass erstere Autoren der Beschreibung mehr die Art aufgrund ihrer Habitatansprüche (feuchte Gewicht beimessen und aus der Angabe „Stiel Weidengebüsche) vermutlich zu den rückläufigen knollig“ eine zystidentragende Art interpretieren, und damit auch gefährdeten Arten zu rechnen ist während sich Ku y p e r (l.c.) wohl eher von der Ta- (RL G). Für eine sichere Einschätzung liegen der- fel Ba t s c h s hat leiten lassen. Diese zeigt im Ge- zeit aber noch nicht genügend Daten vor. gensatz zur Beschreibung einen zylindrischen Allgemeine Verbreitung: Europa. Meist nicht von Stiel und sieht durch die grobe Hutfaserung ty- I. flavella getrennt, daher nur wenige sichere pischer I. rimosa deutlich ähnlicher als der feiner Nachweise, z.B. in Italien, Frankreich und Groß- befaserten Kollektion in Al e ss i o & Re b a u d e n g o britannien. Aus Deutschland bisher keine Funde, 1980, Tafel 59). Die Unterschiede zu I. aurico­ aber möglicherweise in Meldungen von I. flavella ma (Ba t s c h ) J. E. La n g e erscheinen fließend und enthalten. weitere Studien müssen zeigen, inwieweit I. au­ rivenia überhaupt Eigenständigkeit auf Artebene beanspruchen kann. Inocybe pseudoumbrina St a n g l (Z. Pilzkde. Ökologie: Gesellschaftsvag. Auf Kalkböden, un- 41(1-2): 72, 1975) (Tafel 8, Abb. 20) ter Laub- und Nadelbäumen. Falscher Rundknoll-Risspilz ©Staatl. Mus. f. Naturkde Karlsruhe & Naturwiss. Ver. Karlsruhe e.V.; download unter www.zobodat.at

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Morphologie: Makroskopisch kaum von einer ≡ Coprinus pseudoniveus Be n d e r & Ul j é 1993 etwas hell geratenen I. assimilata (Br i t z .) Sa c c . Isabellfarbener Mist-Tintling unterscheidbar, jedoch durch deutlich kleinere Sporen gekennzeichnet. Morphologie: Aufgrund der Größe unter den Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis. mehlig bepuderten Mist-Tintlingen nur mit C. ni­ Odenwald: 6519/4, Schönbrunn, Moorrand, vea (Pe r s .) Re d h e a d , Vi l g a l y s & Mo n c a l v o zu ver- feuchte moosige Waldschneise, unter Picea abi­ wechseln, die jedoch ein rein weißes Velum und es, 09.08.2011, D. Ba n d i n i (Herbar Ba n d i n i ). nicht wie C. pseudonivea ein graurosafarbenes Bestand und Bedrohung: Es scheint sich bei die- aufweist. sem Risspilz um eine sehr seltene Art zu handeln, Ökologie: Obligater Dungbewohner, auf Kuh- und die jahrzehntelang nicht wieder gefunden wurde Pferdedung. (St a n g l 1989). Sie sollte in Kategorie R geführt Häufigkeit und Verbreitung: Sehr selten. werden (potentiell wegen Seltenheit gefährdet). Schwarzwald: 7815/3, Triberg, Geutsche, exten- Allgemeine Verbreitung: Europa. Der einzige sives Wiesengelände, sauer, feucht, auf Kuhfla- Nachweis außerhalb Deutschlands stammt aus den, 04.10.2011, A. Gm i n d e r . Italien (Fe r r a r i 2006: 204). Aus Deutschland lie- Bestand und Bedrohung: Da die Art bisher nur gen keine weiteren Fundmeldungen vor, so dass von extensiv beweidetem Grünland bekannt ist, es sich hier vermutlich um den weltweit erst drit- muss von einem drastischen Rückgang in den ten Fund dieser Art handelt. letzten Jahrzehnten ausgegangen werden. Sie sollte als „stark gefährdet“ (RL 2) geführt wer- den. Agaricus subrufescens Pe c k (Ann. Rep. N.Y. Allgemeine Verbreitung: Asien (Russland: Si- St. Mus. 46: 25, 1894 [1893]), non ss. J. E. La n g e birien) und Europa. Hier weitgestreut und ohne Blatthaufen-Egerling erkennbare Präferenzen in Süd- (Italien: Seiser Alm), West- (Frankreich, Niederlande, Groß- Morphologie: Insgesamt ähnlich einem etwas britannien), Mittel- (Deutschland, Österreich), rötlichen, kleinsporigen Riesen-Egerling (A. au­ Nord- (Schweden) und Osteuropa (Estland). In gustus), doch durch den hinfälligen Ring, der Deutschland noch wenig bekannt, bisher aus mikroskopisch aus mehrheitlich rundlichen Ele- Thüringen und Nordrhein-Westfalen bekannt. menten aufgebaut ist, von allen europäischen Arten unterschieden. Ökologie: Im Gebiet auf einem Grashaufen, Die Zahl der Großpilze (Agaricomycotina) in ansonsten stets von Blätterhaufen oder Blätter- Baden-Württemberg Häckselgemisch bekannt. Häufigkeit und Verbreitung: Ein Nachweis. Mög­ Mit den fünf Bänden zur Großpilzflora (Kr i e g l - licherweise beginnt die Art sich derzeit auszu- s t e i n e r 2000a, b, 2001, 2003, Kr i e g l s t e i n e r breiten. & Gm i n d e r 2010) und diesem Nachtrag dürfte Oberrheingebiet: 7713/1, Ettenheim-Altdorf, auf Baden-Württemberg zu den am besten unter- Grashaufen, 190 m NN, 17.06.1993, 04.07.1993, suchten Regionen weltweit gehören. Somit kann 26.07.1993, G. Sa a r (Herbar Sa a r ). auch die Zahl der Arten (und anderer Taxa), zu- Bestand und Bedrohung: Möglicherweise ist die mindest des Subphylums Agaricomycotina, dem Art erst in jüngster Zeit aus Nord- oder Mittel­ der ganz überwiegende Teil der Großpilze des amerika eingewandert. Phylums Basidiomycota (Ständerpilze) ange- Allgemeine Verbreitung: Süd- und Nordamerika. hört, für Baden-Württemberg angegeben wer- In Europa in den letzten Jahren eingewandert, den. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass bisher in Portugal, Niederlande und Großbritan- auch einige der wenigen Großpilze der Subphyla nien aufgefunden. Für Deutschland ist dies der Pucciniomycotina (Rostpilze und Verwandte) und Erstnachweis. Ustilaginomycotina (Brandpilze und Verwandte) mit 13 Arten in Band 1 (Gattungen Helicogoni­ um, Krieglsteinera, Phleogena, Saccoblastia und Coprinopsis pseudonivea (Be n d e r & Ul j é ) Exobasidium) vertreten sind. Re d h e a d , Vi l g a l y s & Mo n c a l v o in Re d h e a d , Vi l g a - Tabelle 1 zeigt die in Baden-Württemberg vor- l y s , Mo n c a l v o , Jo h n s o n & Ho pp l e (Taxon 50(1): kommenden Taxa innerhalb der Basidiomycota 230, 2001) unter Auschluss der Pucciniomycotina und der ©Staatl. Mus. f. Naturkde Karlsruhe & Naturwiss. Ver. Karlsruhe e.V.; download unter www.zobodat.at

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Ustilaginomycotina. Das System richtet sich Tabelle 1. Die Anzahl der Taxa innerhalb der Abteilung weitgehend nach dem Dictionary of the Fungi Basidiomycota, Unterabteilung Agaricomycotina in (Ki r k et al. 2008). Diese Klassifikation entspricht Baden-Württemberg (A – Agaricomycetes, D – Dacry- nicht immer der der Bände 1-5. mycetes, T – Tremellomycetes) Insgesamt sind 3150 Arten (inkl. Varietäten) in Kl. Ordnungen Familien Gat- Arten und 409 Gattungen in 88 Familien der Agaricomy- tungen Varietäten cotina in Baden-Württemberg nachgewiesen. Die Zahl der Agaricomycetes-Arten (3112) ent- A 25 162 2.050 spricht somit 14,5 % der weltweit (21.429 Arten A Atheliales 1 10 2. 26 nach Ki r k et al. 2008) und knapp 73,7 % der in A Auriculariales 1 4 2. 30 Deutschland (4.223 Arten nach G. Lu d w i g , pers. A Boletales 13 35 2. 131 Mitt.) nachgewiesenen Arten. A Cantharellales 6 15 2. 55 Trotz der guten Durchforschung des Landes Ba- A Corticiales 1 8 2. 15 den-Württemberg ist diese bei weitem noch nicht A Geastrales 1 3 2. 19 A Gloeophyllales 1 2 2. 5 abgeschlossen. Auch in den nächsten Jahren A Gomphales 2 7 2. 52 werden wieder bisher nicht im Gebiet bekannte A Hymenochaetales 3 13 2. 76 Arten gefunden werden, sei es aufgrund verbes- A Hysterangiales 2 2 2. 7 serter taxonomischer Kenntnisse, weil Arten ins A Incertae sedis 1 1 2. 4 Gebiet einwandern, oder weil sie als seltene Ar- A Jaapiales 1 1 2. 1 ten bisher nicht gefunden wurden. A Phallales 1 3 2. 7 Die Pilztaxonomie schreitet rasch voran, auch A 10 82 2. 241 dank neuer Methoden wie DNA-Sequenzanaly- A Russulales 10 33 2. 300 sen. So konnte ermittelt werden, dass sich hinter A Sebacinales 1 2 2. 5 A Thelephorales 2 10 2. 69 gängigen Großpilzarten (z. B. Hydnum rufescens, A Trechisporales 1 7 2. 19 Heterobasidion annosum) mehrere Arten ver- D Dacrymycetales 1 4 2. 18 bergen können. Leider wurden diese sowie die T Tremellales 4 5 2. 20 meisten anderen Arten in Baden-Württemberg selten belegt und noch seltener in öffentlichen Summe 88 409 3.150 Herbarien hinterlegt (und sind damit für die wis- senschaftliche Öffentlichkeit nicht zugänglich). Somit können Funde rückwirkend nicht nach- dungen, Literatur), sowie einem anonymen Reviewer bestimmt werden und MTB-Verbreitungskarten für wertvolle Anmerkungen zum Manuskript. Die Autoren danken auch den zahlreichen hier nicht wie die der beiden o.g. Arten sind eigentlich nicht explizit aufgeführten Pilzfreunden, die durch ihre Be- mehr brauchbar. Daher richten die Autoren die schäftigung mit den Pilzen und die Bekanntgabe ihrer Bitte an alle Pilzfreunde, Funde nicht nur zu do- Funde das Wissen um die Pilzflora Baden-Württem- kumentieren, sondern auch Belege anzufertigen bergs ständig bereichern. und diese vorzugsweise und frühzeitig in öffent- lichen Sammlungen zu hinterlegen. Literatur Al b e r s , J. & Gr a u w i n k e l , B. (2006): Kritische Betrach- tung zu Clavicorona taxophila (Th o m ) Do t y im Ver- Dank gleich mit C. tuba, C. mairei und Clavaria corbieri. Folgenden Personen gebührt unser Dank für die Bausteine zur Pilzflora der ostfriesischen Inseln (3). mannigfaltigen Hilfen bei der Abfassung dieses Nach- – Z. Mykol., 72(2): 153-166. trages: D. Ba n d i n i (Heidelberg – Fundmitteilungen, Al e ss i o , C. L. (1980): Inocybe. Iconographia Mycolo- Fotos), M. Br o u ss a l (F-Cournonsec – Literatur), A. gia, vol. XXIX, suppl. 3. Generalia et descriptiones. Eh r e t (Hohberg - Fundmitteilung, Foto), L. Kr i e g l s t e i - – ­Turin. n e r (Schwäbisch Gmünd – taxonomische Hinweise, An t o n í n , V., Be r a n , M., Dv o řá k , D. & Ho l e c , J. (2009): Funddaten), D. La b e r (Titisee – Fundmitteilungen), G. First records of Callistosporium pinicola in the Czech Lu d w i g (Bonn – Hinweise zur unpublizierten Check- Republik and new findings on its ecology. – Czech liste von 1993), R. Ma r k o n e s (Würzburg – Foto), M. Mycol., 61(1): 1-12. Sc h o l l e r (Karlsruhe – Fundmeldungen, umfangreiche An t o n í n , V. & No o r d e l o o s , M. E. (2004): A monograph Zuarbeiten, Listen aus KR, Fotos), J. Sc h r e i n e r (Wörth of the genera Hemimycena, Delicatula, Fayodia, am Main – Fundmeldungen), E. Strittmatter (Freiburg Gamundia, Myxomphalia, Resinomycena, Ri­ – Fundmeldungen, Literatur), U. Wi n k l e r (Konstanz – ckenella and Xeromphalina in Europe. – Eching Fotos) und W. Wi n t e r h o f f (Sandhausen – Fundmel- (IHW Verlag). ©Staatl. Mus. f. Naturkde Karlsruhe & Naturwiss. Ver. Karlsruhe e.V.; download unter www.zobodat.at

Gm i n d e r & Sa a r : Ergänzungen zur Großpilzflora von Baden-Württemberg 221

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222 andrias, 19 (2012)

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Gm i n d e r & Sa a r : Ergänzungen zur Großpilzflora von Baden-Württemberg 223 holmskjoldii, Clavulinopsis (2/34) polygonioides, Dendrocorticium (1/196) hymenocephala, Camarophyllopsis (3/32) polyspora, Sarcoporia (1/565) immutatus, Boletus (2/211) prescotii, Cantharellopsis (3/144) incarnata, Clavaria (2/26) pseudoniveus, Coprinus (5/573) japonicum, Exobasidium (1/84) pseudosinuatum, Lyophyllum (3/3149) kamtschatica, Anomoporia (1/477) pseudoumbrina, Inocybe (5/471) kravtzevianus, Parmastomyces (1/565) pulchellum, Tulostoma (2/183) krizii-josephii, Clitocybe (3/176) pyxidatus, Artomyces (2/95) Laetisaria (1/252) quercetorum, Hebeloma (5/365) lateralis, Marasmiellus (3/334) rhodopurpureus, Boletus (2/219) leonis, Lactarius (2/370) rubellum, Entoloma (4/192) lepidus, Sarcodon (1/390) sandaracina, Ramaria (2/77) lignicola, Kuehneromyces (4/366) seynii, Mycena (3/463) lividopallescnes var. tigrina, Amanita (4/29) simulans, Amanita (4/28) lutense, Hebeloma (5/361) sitchensis, Antrodia (1/482) luxurians, Gymnopus (3/220) sordida, Antrodia (1/486) malleata, Amanita (4/27, 4/28) sordidum, Hebeloma (5/372) mauretanica var. megaspora, strigosa, Clitocybe (3/191) Hemimycena (3/257) subasperisporum, Gloeocystidiellum (1/205) mesophaeum var. crassipes, Hebeloma (5/372) subcoprophila, Deconica (4/397) mesophaeum var. lacteum, Hebeloma (5/372) subfraudulenta, Amanita (4/29) minor, Callistosporium (3/136) subrufescens, Agaricus (5/528) mollissimus, Parmastomyces (1/565) taxi, Stigmatolemma (3/505, 3/595) myriadophyllus, Kuehneromyces (4/366) tomentosum, Lyophyllum (3/315) Mythicomyces (4/369) torminosulus, Lactarius (2/374) nana, Galerina (5/326) transmutans, Parmastomyces (1/565) noncolorans, Boletus (2/211) truncicola, Clitocybe (3/194) nothofagi, Phlebia (1/295) umbrinella, Clavulinopsis (2/34) oblongispora, Amanita (4/27) unguicularis, Hohenbuehelia (3/266) ochraceomaculata, Amanita (4/27) vejlense, Hebeloma (5/375) pallidum, Hebeloma (5/372) vernalis, Kuehneromyces (4/366) Parmastomyces (1/565) xanthocephala, Inocybe (5/447) pinicola, Callistosporium (3/136) zollingeri, Clavaria (2/27) ©Staatl. Mus. f. Naturkde Karlsruhe & Naturwiss. Ver. Karlsruhe e.V.; download unter www.zobodat.at

224 andrias, 19 (2012) ©Staatl. Mus. f. Naturkde Karlsruhe & Naturwiss. Ver. Karlsruhe e.V.; download unter www.zobodat.at

Gm i n d e r & Sa a r : Ergänzungen zur Großpilzflora von Baden-Württemberg Tafel 1

Abbildung 1. Exobasidium japonicum, Marxzell, SW Schielberg, Frauenalb, 12.07.2009. – Foto: M. Sc h o l l e r .

Abbildung 2. Artomyces pyxidatus, Mühlhausen, Enztal, 27.06.2001. – Foto: A. Gm i n d e r .

Abbildung 3. Sarcodon lepidus, Freiburg, Ebringen, Schönberg, 04.09.2002. – Foto: G. Sa a r . ©Staatl. Mus. f. Naturkde Karlsruhe & Naturwiss. Ver. Karlsruhe e.V.; download unter www.zobodat.at

Tafel 2 andrias, 19 (2012)

Abbildung 4a. Boletus rho- dopurpureus, Konstanz, Mühlenweiher, 09.08.2010. – Foto: U. Wi n k l e r .

Abbildung 4b. Boletus rho- dopurpureus, Konstanz, Mühlenweiher, 09.08.2010. – Foto: U. Wi n k l e r .

Abbildung 5. Gymnopus luxurians, Karlsruhe, Grün­ winkel, 24.06.2007. – Foto: M. Sc h o l l e r . ©Staatl. Mus. f. Naturkde Karlsruhe & Naturwiss. Ver. Karlsruhe e.V.; download unter www.zobodat.at

Gm i n d e r & Sa a r : Ergänzungen zur Großpilzflora von Baden-Württemberg Tafel 3

Abbildung 6. Lyophyllum pseudosinuatum, Freiburg, Ebringen, 22.09.2001. – Foto: G. Sa a r .

Abbildung 7. Omphalina discorosea, Neuried- Altenheim, 09.05.2010. – Foto: A. Eh r e t .

Abbildung 8a. Tricholoma basirubens, Thüringen, Martinroda, Veronikaberg, 12.10.2009. – Foto: A. Gm i n - d e r . ©Staatl. Mus. f. Naturkde Karlsruhe & Naturwiss. Ver. Karlsruhe e.V.; download unter www.zobodat.at

Tafel 4 andrias, 19 (2012)

Abbildung 8b. Tricholoma basirubens, Konstanz, Müh- Abbildung 10. Amanita malleata, Stuttgart-Vaihingen, lenweiher, 09.08.2010. – Foto: U. Wi n k l e r . 27.08.2002. – Foto: A. Gm i n d e r .

Abbildung 9. Tricholoma fron- dosae, Ettenheimmünster, 01.11.1999. – Foto: G. Sa a r . ©Staatl. Mus. f. Naturkde Karlsruhe & Naturwiss. Ver. Karlsruhe e.V.; download unter www.zobodat.at

Gm i n d e r & Sa a r : Ergänzungen zur Großpilzflora von Baden-Württemberg Tafel 5

Abbildung 11. Amanita si- mulans, Lahr-Hugsweier, 01.11.2000. – Foto: G. Sa a r .

Abbildung 12. Amanita subfraudulosa, Thüringen, Erfurt, Klettbach, 2009. – Foto: F. Ha m p e .

Abbildung 13. Clitopilus cystidiatus, Lahr, Sulz, 21.09.2001. – Foto: G. Sa a r . ©Staatl. Mus. f. Naturkde Karlsruhe & Naturwiss. Ver. Karlsruhe e.V.; download unter www.zobodat.at

Tafel 6 andrias, 19 (2012)

Abbildung 14. Hebeloma aestivale, Freiburg- Landwasser, 07.09.2006. – Foto: G. Sa a r .

Abbildung 15. Hebeloma duracinoides, Wittnau, 03.10.2002. – Foto: G. Sa a r .

Abbildung 16. Hebeloma quercetorum, Emmendingen, 27.10.2005. – Foto: G. Sa a r . ©Staatl. Mus. f. Naturkde Karlsruhe & Naturwiss. Ver. Karlsruhe e.V.; download unter www.zobodat.at

Gm i n d e r & Sa a r : Ergänzungen zur Großpilzflora von Baden-Württemberg Tafel 7

Abbildung 17. Hebeloma vejlense, Rheinfelden, 07.11.2008. – Foto: G. Sa a r .

Abbildung 18. Laetisaria fuciformis, Sachsen-Anhalt, Ballenstedt, Gegensteine, 06.10.2007. – Foto: R. Ma r k o n e s .

Abbildung 19. Myriostoma coliforme, Mannheim, Käfertal, 22.01.2012. – Foto: D. Ba n d i n i . ©Staatl. Mus. f. Naturkde Karlsruhe & Naturwiss. Ver. Karlsruhe e.V.; download unter www.zobodat.at

Tafel 8 andrias, 19 (2012)

Abbildung 20. Inocybe pseudoumbrina, Schön- brunn, 09.08.2011. – Foto: D. Ba n d i n i .