Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

7.11 Anschlussbahn Gewerbezone Straßwalchen - Steindorf Nord

7.11.1 Lage des Trassenkorridors und des Untersuchungsraums Der Freihaltekorridor befindet sich im Gemeindegebiet von Straßwalchen nordöstlich des Bahnhofs Steindorf. Er verläuft parallel zu den bestehenden Gleisen der Westbahn. Als Untersuchungsraum wird der etwa 480 m lange Freihaltekorridor (15 m beiderseits der Trassenachse) und dessen umgebende Flächen definiert.

Abbildung 31: Lage des Freihaltekorridors - links: Kartenhintergrund ÖK, rechts: Kartenhintergrund Orthofoto

7.11.2 Bezug zu anderen relevanten Plänen und Programmen

Mobilitätskonzept Im Salzburger Landesmobilitätskonzept 2006-2015 wird unter dem Kapitel 7 "Aktionen (Maßnahmenprogramm)" als eine wichtige Maßnahme die Förderung von Anschlussbahnen und Terminals genannt: "Im Rahmen einer langfristigen Strategie zur Herstellung einer Wettbewerbsgleichheit zwischen Schiene und Straße, zur Stärkung des Umweltschutzes und zur Verbesserung der Verkehrssicherheit hat der forcierte Ausbau von Anschlussbahnen eine besondere verkehrspolitische Bedeutung." Zur Beratung von Gemeinden und Betrieben wurde dazu der Salzburger AnschussbahnCoach eingerichtet.

Übereinstimmung mit dem bzw. Widersprüche zum Mobilitätskonzept Das vorliegende Projekt unterstützt die Forderung des Mobilitätskonzepts nach einem Ausbau von Anschlussbahnen zur Förderung der Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene.

Sachprogramm Standortentwicklung für Wohnen und Arbeiten im Salzburger Zentralraum In Kapitel 3.4. Leitbild "Sicherung bedarfsgerechter Standorte für Erwerbsmöglichkeiten" wird unter Ziffer 6 der Bereich Steindorf Nord als Gewerbezone von überörtlicher Bedeutung festgelegt (Mindestausmaß 20 ha, Obergrenze 27 ha), die in den Regionalprogrammen und Räumlichen Entwicklungskonzepten zu sichern ist. Als Voraussetzung für weiterführende Planungen wird unter Ziffer 8 lit. a und b das Vorliegen eines Gesamtkonzepts zur Erschließung der Gewerbezonen verlangt sowie folgende Forderung festgehalten: "Die erforderlichen Flächen für einen Schienenanschluss sind langfristig zu sichern."

131 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

Übereinstimmung mit dem bzw. Widersprüche zum Sachprogramm Durch den Freihaltekorridor der Anschlussbahn wird die Vorgabe zur Flächensicherung für Schienenanschlüsse in Gewerbezonen erfüllt.

Regionalprogramm Salzburger Seenland (2004) In Kapitel 3.2.3 (Regionale Gewerbezone mit Gleisanschlussmöglichkeit) ist der gegenständliche Standort als „Gewerbezone G 2 Steindorf-Nord“ zwischen Westbahn und Bundesstraße 1 definiert, der im Nordosten durch den Verlauf der künftigen Umfahrungstrasse und im Südwesten durch die Ortschaft Steindorf begrenzt wird. Im Kapitel 3.7 (Mobilität und Verkehrssystem) werden in Zusammenhang mit der „Sicherung der Güterverladung auf die Bahn“ (Kapitel 3.7. 6) folgende relevante Zielsetzung festgehalten: „Anschlussgleise sollen erhalten bzw. neu errichtet werden, künftige Gewerbe- und Industrieflächen sollen soweit als möglich über einen Gleisanschluss verfügen“. Dabei wird im Detail festgelegt: „Die Verlademöglichkeit von Gütern auf die Bahn ist zu erhalten bzw. auszubauen in: …Steindorf bei Straßwalchen (abgestimmt auf die Realisierung der Großgewerbegebiete).

Übereinstimmung mit dem bzw. Widersprüche zum Regionalprogramm Der Freihaltekorridor steht im Einklang mit den Zielen des Regionalprogramms. Durch den Freihaltekorridor für die Anschlussbahn zur Gewerbezone wird die Möglickeit geschaffen, Gewerbe- und Industrieflächen an das Bahnnetz anzuschließen.

Räumliches Entwicklungskonzept der Marktgemeinde Straßwalchen (2008) In der Plandarstellung ist der Untersuchungsraum als Betriebsstandort B4 mit „möglicher baulicher Erweiterung für betriebliche Nutzungen“ ausgewiesen. Im Textteil des räumlichen Entwicklungskonzeptes (Kapitel 1.2.3 – Wirtschaftsentwicklung) wird für den gegenständlichen Bereich lediglich ausgesagt: „Entwicklung gemäß den Festlegungen des Regionalprogramms“.

Übereinstimmung mit dem bzw. Widersprüche zum REK Die Aussagen aus dem REK stehen nicht im Widerspruch zur geplanten Errichtung des Gleisanschlusses.

Flächenwidmungsplan der Marktgemeinde Straßwalchen Die durch den Freihaltekorridor betroffenen Grundstücke sind zu einem großen Teil als "Grünland - Ländliche Gebiete" und als "Verkehrsflächen - Eisenbahnen und deren Betriebsanlagen" (bestehende ÖBB- Verbindung -Wien) gewidmet. Am nordöstlichen und südwestlichen Ende liegt der Korridor in einem kleinen Ausmaß auf gewidmeten "Bauland - Industriegebiete".

Übereinstimmung mit dem bzw. Widersprüche zum Flächenwidmungsplan Der Flächenwidmungsplan stellt keine Nutzungseinschränkung dar. Nach Verordnung des Sachprogramms ist der Freihaltekorridor als solcher im Flächenwidmungsplan ersichtlich zu machen.

132 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

7.11.3 Alternative Planungsmöglichkeiten

Alternativenprüfung Das Projekt wurde in einer Machbarkeitsstudie im Rahmen des Projekts "AnschlussbahnCoach" untersucht, nach Rücksprache mit dem Referat 10/05 Raumplanung liegen keine weiteren Alternativenprüfungen vor. Die Alternative besteht somit in der Nullvariante.

Nullvariante Die Gewerbegebiete Steindorf Nord sind derzeit über die B1 - Salzburgerstraße erschlossen. Die Errichtung eines Bahnanschlusses ermöglicht den Betrieben künftig einen leistungsstarken, überregionalen und umweltgerechten Gütertransport. Das Projekt unterstützt damit das Ziel des Landes- entwicklungsprogramms 2003 (D.1. Standortsicherung und Betriebsansiedlung): "Liegen Betriebsstandorte von überörtlicher Bedeutung im Nahbereich der Bahninfrastruktur, ist die Möglichkeit für einen Gleisanschluss nach Maßgabe der eisenbahntechnischen Voraussetzungen in den Planungen sicherzustellen." Bei einer Nullvariante (keine Flächenfreihaltung) ist nicht gewährleistet, dass die Flächen zum Zeitpunkt der Projektrealisierung noch zur Verfügung stehen. Außerdem wird im "Sachprogramm Standortentwicklung für Wohnen und Arbeiten im Salzburger Zentralraum" eine Flächensicherung für Anschlussbahnen dieser Gewerbezone festgelegt. Bei einer Nullvariante (keine Projektrealisierung) verfügt das Gewerbegebiet über keinen Bahnanschluss, die Güter werden überwiegend über die Bundesstraße (B1) transportiert.

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7.11.4 Umweltfolgenabschätzung Tabelle 17: Umweltzustand und Abschätzung der Auswirkungen durch die Freihaltung eines Korridors für ein Schienenprojekt sowie Maßnahmenvorschläge zur Verminderung der Auswirkungen, Anschlussbahn GZ Straßwalchen - Steindorf Nord

Schutzgut Bestand Auswirkung Auswirkung - Erläuterung Maßnahmen

Boden Der gesamte Freihaltekorridor liegt auf Lockersedimentbraunerde. Der Flächenverbrauch von Braunerde im Ausmaß Bodentypen von rund 1,4 ha stellt keine wesentliche Umweltauswirkung dar. Der Freihaltekorridor selbst ist von keinen Altlastenflächen betroffen. Auswirkungen sind nicht zu erwarten. Die nächstgelegene Prüffläche "Transporte Augustin" liegt südlich des Korridors in einer Entfernung von rund 30 m. Nordwestlich des Altlasten Korridors - durch die Westbahn getrennt - liegt die Altlastenprüffläche und Altablagerung "Steindorf" in einer Entfernung von ca. 55 m. Nördlich des Korridors liegt die Altlastenprüffläche "Fa. Mosburger" in einer Entfernung von rund 50 m. Klima und Luft Zum Untersuchungsgebiet liegen keine Informationen zur Klima: keine Auswirkungen. Luftbelastung vor. Luft: Durch die Verlagerung des Gütertransportes In der "Verordnung des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, von der Straße auf die Schiene werden die Klima und Luft Umwelt und Wasserwirtschaft über belastete Gebiete (Luft) zum Auswirkungen als tendenziell positiv beurteilt. Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz 2000" wird das Gebiet nicht gelistet (d.h. keine wiederholte Überschreitung der Werte nach IG-Luft auf längere Zeit). Wasser Innerhalb des Freihltekorridors befinden sich keine Auswirkungen auf vorhandene Wasserflächen sind Oberflächengewässer. Etwa 300 m nordwestlich des Freihaltekorridors nicht zu erwarten. verläuft der Pfongauer Bach, etwa 290 m südöstlich verläuft die Überleitung Steindorf des Pfongauer Baches. Vorhandene Wasserflächen Teile des Projektes liegen im Bereich der wasserwirtschaftlichen Rahmenverfügung für das Einzugsgebiet des Hainbachs (BGBl. 1971 Nr. 299). Im Bereich dieser Verordnung ist besonderer Wert auf die Vermeidung nachteiliger Auswirkungen auf das ober- und unterirdische Gewässerregime zu legen. Innerhalb des Freihaltekorridors sind laut SAGIS keine Quellen Auswirkungen auf Quellen sind nicht zu erwarten. Vorhandene Quellen vorhanden. Die nächstgelegenen Quellen liegen mehr als 700 m entfernt. Wasserschutz- und Innerhalb des Freihaltekorridors sind keine Wasserschutz- und Auswirkungen auf Wasserschutz- und schongebiete

Schongebiete schongebiete vorhanden. Das nächstgelegenen Brunnen-Schutzgebiet sind nicht zu erwarten.

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Schutzgut Bestand Auswirkung Auswirkung - Erläuterung Maßnahmen

Steindorf-Burgfried liegt 170 m nördlich des Freihaltekorridors. Überschwemmungsgebiete, Der Freihaltekorridor liegt laut SAGIS außerhalb von Es werden keine Auswirkungen erwartet. Gefahrenzonen, Überschwemmungsgebieten, Wildbachgefahrenzonen und Retentionsräume Retentionsräumen. Pflanzen und Tiere Schutzgebiete sind vom Freihaltekorridor nicht betroffen. Die Es sind keine Auswirkungen auf Schutzgebiete zu Schutzgebiete nächstgelegenen Schutzgebiete liegen mehr als 1 km entfernt. erwarten. Innerhalb des Freihaltekorridors befinden sich keine laut SAGIS Es sind keine Auswirkungen zu erwarten. Biotope ausgewiesenen Biotope, die nächstgelegenen Biotops liegen mehr als 1 km entfernt. Für den Bereich des Freihaltekorridors liegen keine Informationen zu Es ist von keinen Auswirkungen auf geschützte bzw. geschützten bzw. gefährdeten Tier- und Pflanzenarten vor. Aufgrund gefährdete Arten auszugehen. geschützte / gefährdete Tier- der bestehenden Bahngleise und der landwirtschaftlich genutzten und Pflanzenarten Flächen innerhalb des Freihaltekorridors sind keine geschützten bzw. gefährdeten Tier- und Pflanzenarten zu erwarten. Landschaft Der Bereich des Freihaltekorridors ist durch die Eisenbahnstrecke und Durch die Realisierung einer Anschlussbahn parallel durch landwirtschaftlich genutzte Flächen geprägt. Südlich und zur bestehenden mehrgleisigen Eisenbahnstrecke Nördlich des Korridors schließt großflächig Gewerbe (Transporte (Westbahn) erfolgen keine Veränderungen des Landschaftsbild Augustin und Dunapack Mosburger) an. Die weitläufige Umgebung ist Landschaftsbilds bzw. werden diese als nicht durch die Siedlungsflächen der Ortschaft Steindorf und durch relevant eingestuft. weitläufige land- und forstwirtschafltiche Flächen geprägt. Mensch Innerhalb und im Nahbereich des Freihaltekorridors befinden sich Es werden keine Auswirkungen auf die Erholungsnutzung keine Freizeit- und Erholungseinrichtungen. Erholungsnutzung erwartet. Die nächstgelegenen Wohngebäude liegen über die Westbahn Auf bestehende Wohngebäude und die getrennt in einer Entfernung von rund 60 m. Die Ortschaft Steindorf Siedlungsentwicklung sind keine Auswirkungen zu liegt gut 600 m südlich des Freihaltekorridors. erwarten. Siedlung und Wohnen Das Siedlungsleitbild des REK der Gemeinde Straßwalchen weist für das gegenständliche Gebiet eine mögliche betriebliche Erweiterung aus. Eine Siedlungsentwicklung ist für diesen Bereich nicht vorgesehen. LW: Der Freihaltekorridor verläuft zu rund zwei Drittel über LW: Die Auswirkungen auf die Landwirtschaft landwirtschaftlich genutzte Flächen. Die Bodenbonität ist mit "sehr werden aufgrund der kleinflächigen Beanspruchung Sonstige bedeutend", ein Teil davon als 10% der besten Böden" eingestuft. als gering eingestuft. Nutzungsinteressen FW: Innerhalb des Freihaltekorridors befindet sich kein Wald. FW: Da im Freihaltekorridor kein Wald vorkommt, (Landwirtschaft, Jagd: Der Freihaltekorridor liegt innerhalb der Wildregion 12.6 und in kommt es zu keinen Auswirkungen. Forstwirtschaft, Jagd) einer Rotwild-Freizone. Nähere Angaben (Wildwechsel etc.) sind nicht Jagd: Auswirkungen auf die Jagdwirtschaft werden verfügbar. als nicht relevant eingestuft.

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Schutzgut Bestand Auswirkung Auswirkung - Erläuterung Maßnahmen

Für das Untersuchungsgebiet liegen Daten aus der Durch den Bahnanschluss der Gewerbezone bzw. In siedlungsnahen Bereichen ist Umgebungslärmkartierung für die Schiene vor. Der Freihaltekorridor der zukünftigen Gewerbezone soll sich die Zu- und im Zuge der konkreten liegt in unmittelbarer Nähe zu bestehenden Gleisen, daher ist die Ablieferung von der Straße auf die Schiene Projektplanungen zu prüfen, ob Lärmbelastung durch Schienenverkehr hoch (tagsüber: >75 dB, verlagern. Durch den Schienenverkehr kommt es zur eine zusätzliche Belastung der nachts: 65 bis >70 dB). Die nächstgelegenen Wohngebäude (etwa 60 Lärmerhöhung, durch die Reduktion der LKWs Wohnbevölkerung gegeben ist. Ruhe m nordwestlich des Freihaltekorridors) sind tagsüber durch etwa 70-74 kommt es zur Lärmverminderung. Derzeit kann nicht Wenn notwendig, sind dB Schienenverkehrslärm belastet. abgeschätzt werden, ob sich für die umgebende Lärmschutzmaßnahmen zu Wohnbevölkerung tendenziell eine Verbesserung treffen. oder Verschlechterung der Lärmsituation einstellen wird. Kultur- und Sachgüter Am seinem südwestlichen Ende berührt der Korridor den bestehenden Der Korridor berührt einen Firmenparkplatz und Im Rahmen der Detailplanungen Parkplatz der Firma Mosburger. Innerhalb des Freihaltekorridors einen Feldweg. Die Auswirkungen werden als gering sind der bestehende Parkplatz und verläuft paralell zu den Schienen ein Feldweg auf einer Länge von eingestuft. der Feldweg zu berücksichtigen rund 240 m. Unmittelbar nördlich schließt die geplante und gegebenenfalls zu verlegen. Kultur- und Sachgüter Umfahrungsstraße von Steindorf an, wird von der Trasse aber nicht berührt.

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7.11.5 Zusammenfassung

Abbildung 32: sensible/kritische Umweltthemen, Anschlussbahn GZ Straßwalchen - Steindorf Nord

Eine Realisierung der Anschlussbahn GZ Straßwalchen - Steindorf Nord steht im Einklang zu den örtlichen und überörtlichen Konzepten (Mobilitätskonzept, Sachprogramm Standortentwicklung für Wohnen und Arbeiten im Salzburger Zentralraum, Regionalprogramm Salzburger Seenland, REK und Flächenwidmungsplan der Marktgemeinde Straßwalchen). Bei einer Nullvariante bleibt das bestehende Gewerbegebiet und seine künftigen Erweiterungen ohne Bahnanschluss und die Güter werden weiterhin über die Straße transportiert. Die Verordnung der Freihalteflächen im Sachprogramm bewirkt eine Sicherstellung der Flächen für den Bahnanschluss. Bei Realisierung der Anschlussbahn GZ Straßwalchen - Steindorf Nord ergeben sich maximal geringe Auswirkungen auf die Schutzgüter Landwirtschaft (Boden mit sehr hoher Bonität) und Sachgüter (Parkplatz des bestehenden Betriebes und Feldweg). Tendenziell positive Auswirkungen ist für das Schutzgut Luft durch die zumindest teilweise Verlagerung des Güteverkehrs auf die Schiene zu erwarten.

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7.12 Anschlussbahn Gewerbezone Straßwalchen - Steindorf Süd

7.12.1 Lage des Trassenkorridors und des Untersuchungsraums Der Freihaltekorridor befindet sich im Gemeindegebiet von Straßwalchen und liegt zwischen den Bahnhöfen und Steindorf. Er verläuft parallel zu den bestehenden Gleisen der Westbahn (Salzburg - Wien). Der Freihaltekorridor überdeckt sich mit dem Projekt NAVIS Nordostast - dreigleisiger Ausbau Neumarkt- Steindorf. Die Aussagen der dafür bereits erfolgten Umweltfolgenabschätzung wurden für das gegenständliche Anschlussgleis überprüft und gegebenenfalls übernommen. Als Untersuchungsraum wird der etwa 1.050 m lange Freihaltekorridor (15 m beiderseits der Trassenachse) und dessen umgebende Flächen definiert.

Abbildung 33: Lage des Freihaltekorridors - links: Kartenhintergrund ÖK, rechts: Kartenhintergrund Orthofoto

7.12.2 Bezug zu anderen relevanten Plänen und Programmen

Mobilitätskonzept Im Salzburger Landesmobilitätskonzept 2006-2015 wird unter dem Kapitel 7 "Aktionen (Maßnahmenprogramm)" als eine wichtige Maßnahme die Förderung von Anschlussbahnen und Terminals genannt: "Im Rahmen einer langfristigen Strategie zur Herstellung einer Wettbewerbsgleichheit zwischen Schiene und Straße, zur Stärkung des Umweltschutzes und zur Verbesserung der Verkehrssicherheit hat der forcierte Ausbau von Anschlussbahnen eine besondere verkehrspolitische Bedeutung." Zur Beratung von Gemeinden und Betrieben wurde dazu der Salzburger AnschussbahnCoach eingerichtet.

Übereinstimmung mit dem bzw. Widersprüche zum Mobilitätskonzept Das vorliegende Projekt unterstützt die Forderung des Mobilitätskonzepts nach einem Ausbau von Anschlussbahnen zur Förderung der Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene.

Sachprogramm Standortentwicklung für Wohnen und Arbeiten im Salzburger Zentralraum In Kapitel 3.4. Leitbild "Sicherung bedarfsgerechter Standorte für Erwerbsmöglichkeiten" wird unter Ziffer 6 der Bereich Bahnhof Neumarkt/Steindorf Süd als Gewerbezone von überörtlicher Bedeutung festgelegt (Mindestausmaß 32 ha, Obergrenze 40 ha), die in den Regionalprogrammen und Räumlichen Entwicklungskonzepten zu sichern ist. Als Voraussetzung für weiterführende Planungen wird unter Ziffer 8

138 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht] lit. a und b das Vorliegen eines Gesamtkonzepts zur Erschließung der Gewerbezonen verlangt sowie folgende Forderung festgehalten: "Die erforderlichen Flächen für einen Schienenanschluss sind langfristig zu sichern.".

Übereinstimmung mit dem bzw. Widersprüche zum Sachprogramm Durch den Freihaltekorridor der Anschlussbahn wird die Vorgabe des Sachprogramms zur Flächensicherung für Schienenanschlüsse in Gewerbezonen erfüllt.

Regionalprogramm Salzburger Seenland (2004) In Kapitel 3.2.3 (Regionale Gewerbezone mit Gleisanschlussmöglichkeit) ist der Untersuchungsraum als „Gewerbezone G 3 Steindorf-Süd/Neumarkt Bahnhof“ zwischen Westbahn und Bundesstraße 1 bzw. L206 definiert, der im Norden von der Ortschaft Steindorf bzw. der Gewerbezone G2 begrenzt wird. Im Kapitel 3.7 (Mobilität und Verkehrssystem) werden in Zusammenhang mit der „Sicherung der Güterverladung auf die Bahn“ (Kapitel 3.7. 6) folgende relevante Zielsetzung festgehalten: „Anschlussgleise sollen erhalten bzw. neu errichtet werden, künftige Gewerbe- und Industrieflächen sollen soweit als möglich über einen Gleisanschluss verfügen“. Dabei wird im Detail festgelegt: „Die Verlademöglichkeit von Gütern auf die Bahn ist zu erhalten bzw. auszubauen in: …Steindorf bei Straßwalchen (abgestimmt auf die Realisierung der Großgewerbegebiete).

Übereinstimmung mit dem bzw. Widersprüche zum Regionalprogramm Der Freihaltekorridor steht im Einklang zum Regionalprogramm. Durch den Freihaltekorridor für die Anschlussbahn zur Gewerbezone wird die Möglickeit geschaffen, Gewerbe- und Industrieflächen an das Bahnnetz anzuschließen.

Räumliches Entwicklungskonzept der Marktgemeinde Straßwalchen (2008) In der ergänzenden Plandarstellung ist der gegenständliche Standort als Betriebsstandort B1 mit „möglicher baulicher Erweiterung für betriebliche Nutzungen“ ausgewiesen. Im Textteil des räumlichen Entwicklungskonzeptes (Kapitel 1.2.3 – Wirtschaftsentwicklung) wird für den gegenständlichen Bereich lediglich ausgesagt: "Entwicklung gemäß den Festlegungen des Regionalprogramms“.

Übereinstimmung mit dem bzw. Widersprüche zum REK Die Aussagen aus dem REK stehen im Einklang zur geplanten Errichtung des Gleisanschlusses.

Flächenwidmungsplan der Marktgemeinde Straßwalchen Die durch den Freihaltekorridor betroffenen Grundstücke sind in etwa zu gleichenTeilen als "Grünland - Ländliche Gebiete" und als "Verkehrsflächen - Eisenbahnen und deren Betriebsanlagen" (bestehende ÖBB-Verbindung Salzburg-Wien) gewidmet.

Übereinstimmung mit dem bzw. Widersprüche zum Flächenwidmungsplan Der Flächenwidmungsplan stellt keine Nutzungseinschränkung dar. Nach Verordnung des Sachprogramms ist der Freihaltekorridor als solcher im Flächenwidmungsplan ersichtlich zu machen.

139 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

7.12.3 Alternative Planungsmöglichkeiten

Alternativenprüfung Das Projekt wurde in einer Machbarkeitsstudie im Rahmen des Projekts "AnschlussbahnCoach" untersucht, nach Rücksprache mit dem Referat 10/05 Raumplanung liegen keine weiteren Alternativenprüfungen vor. Die Alternative besteht somit in der Nullvariante.

Nullvariante Die Gewerbegebiete Steindorf Süd und Neumarkt sind derzeit über die Straße (Bahnhofstraße als Abzweiger der B1 bzw. der L206) erschlossen. Die Errichtung eines Bahnanschlusses ermöglicht künftig einen leistungsstarken, überregionalen und umweltgerechten Gütertransport. Das Projekt unterstützt damit das Ziel des Landesentwicklungsprogramms 2003 (D.1. Standortsicherung und Betriebsansiedlung): "Liegen Betriebsstandorte von überörtlicher Bedeutung im Nahbereich der Bahninfrastruktur, ist die Möglichkeit für einen Gleisanschluss nach Maßgabe der eisenbahntechnischen Voraussetzungen in den Planungen sicherzustellen." Bei einer Nullvariante (keine Flächenfreihaltung) ist nicht gewährleistet, dass die Flächen zum Zeitpunkt der Projektrealisierung noch zur Verfügung stehen. Außerdem wird im "Sachprogramm Standortentwicklung für Wohnen und Arbeiten im Salzburger Zentralraum" eine Flächensicherung für Anschlussbahnen der Gewerbezonen Bahnhof Neumarkt und Steindorf Süd festgelegt. Bei einer Nullvariante (keine Projektrealisierung) verfügen die Gewerbegebiete über keinen Bahnanschluss, die Güter werden daher weiterhin über die Straße transportiert.

140 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

7.12.4 Umweltfolgenabschätzung Tabelle 18: Umweltzustand und Abschätzung der Auswirkungen durch die Freihaltung eines Korridors für ein Schienenprojekt sowie Maßnahmenvorschläge zur Verminderung der Auswirkungen, Anschlussbahn GZ Straßwalchen - Steindorf Süd

Schutzgut Bestand Auswirkung Auswirkung - Erläuterung Maßnahmen

Boden Der Freihaltekorridor verläuft überwiegend auf Flächen mit Der Freihaltekorridor nimmt eine Fläche von rund Lockersedimentbraunerde. Auf einer Länge von etwa 80 m verläuft er 0,2 ha Braunem Auboden in Anspruch. Nachdem die auf Braunem Auboden. Trasse innerhalb der bereits geplanten Erweiterung des Gewerbegebiets von Straßwalchen (Maßnahme B1, REK) verläuft, werden die Auswirkungen der Anschlussbahn auf das Schutzgut als gering Bodentypen eingestuft. Im Sachprogramm "Standortentwicklung für Wohnen und Arbeiten im Salzburger Zentralraum" ist der Standort als Gewerbezone von überörtlicher Bedeutung ausgewiesen, sodass die Bodenbeanspruchung schon überörtlich festgelegt ist. Innerhalb des Freihaltekorridors befinden sich laut SAGIS keine Auf Altstandorte, Verdachtsflächen oder Prüfflächen Altlasten bzw. Verdachtsflächen oder Prüfflächen. sind keine Auswirkungen zu erwarten. Altlasten Der Bahnhof Steindorf ist als Altstandort eingetragen, in der näheren Umgebung (100 - 200 m entfernt) befinden sich 4 Altstandorte bzw. Altablagerungen. Klima und Luft Für den Bereich des Freihaltekorridors liegen keine Informationen zur Klima: keine Auswirkungen Luftbelastung vor. Der Bereich ist in der „Verordnung des Luft: Durch die Verlagerung des Gütertransportes Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und von der Straße auf die Schiene werden die Klima und Luft Wasserwirtschaft über belastete Gebiete (Luft) zum Auswirkungen als tendenziell positiv beurteilt. Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz 200“ nicht gelistet (d.h. keine wiederholte Überschreitung der Werte nach IG-Luft auf längere Zeit). Wasser Am nördlichen Ende quert der Pfongauer Bach den Korridor. Die bestehende Bahnstrecke quert den Teile des Projektes liegen im Bereich der wasserwirtschaftlichen Pfongauerbach bereits über eine Brücke. Das Rahmenverfügung für das Einzugsgebiet des Hainbachs (BGBl. 1971 zusätzliche Anschlussgleis kann über die Vorhandene Wasserflächen Nr. 299). Im Bereich dieser Verordnung ist besonderer Wert auf die bestehende Brücke - gegebenenfalls mit baulicher Vermeidung nachteiliger Auswirkungen auf das ober- und Erweiterung - geführt werden oder zweigt erst nach unterirdische Gewässerregime zu legen. dieser ab. Es ist von keinen Auswirkungen auf den Bach auszugehen. Innerhalb des Freihaltekorridors befinden sich keine Quellen. Die Auf Quellen sind keine Auswirkungen zu erwarten. Vorhandene Quellen nächstgelegene Quelle liegt etwa 200 m westlich des Korridors.

141 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

Schutzgut Bestand Auswirkung Auswirkung - Erläuterung Maßnahmen

Innerhalb des Freihaltekorridors befinden sich keine Wasserschutz- Auf Wasserschutz- und -schongebiete sind keine Wasserschutz- und oder -schongebiete. Das nächstgelegene Quellschutzgebiet "Bahnhof Auswirkungen zu erwarten. Schongebiete Köstendorf" liegt im Bereich der nächstgelegenen Quelle (siehe oben). Im Bereich der Querung des Pfongauerbachs und südlich davon liegen Auswirkungen sind möglich und werden als gering In der Konkretisierung der bereichsweise rote und gelbe Gefahrenzonen der eingestuft. Planungen ist nachzuweisen, dass Bundeswasserbauverwaltung innerhalb des Freihaltekorridors. es zu keinen nachteiligen Überschwemmungsgebiete, Sonstige Festlegungen (Überschwemmungsgebieten, Wildbach- Auswirkungen auf das Gefahrenzonen, Gefahrenzonen oder Hochwasserrückhalteräumen) liegen laut SAGIS Abflussverhalten kommt. Retentionsräume weit außerhalb des Freihaltekorridors. Planungen und Maßnahmen haben in enger Abstimmung mit der Bundeswasserbauverwaltung zu erfolgen. Pflanzen und Tiere Innerhalb des Freihaltekorridors kommen keine Schutzgebiete vor. Auswirkungen auf Schutzgebiete sind nicht Schutzgebiete Etwa 400 m südlich des Korridors befindet sich der geschützte gegeben. Landschaftsteil „Lindengruppe beim Samshofbauern“. Laut SAGIS wird ein Biotop vom Freihaltekorridor gequert: Es ist von keinen Auswirkungen auf den Bach Biotope  Steindorferbach N Steindorf (Bezeichnung laut ÖK50: auszugehen (siehe Schutzgut „Vorhandene Pfongauerbach) Wasserflächen“). geschützte / gefährdete Tier- Es ist von keinen besonderen Beständen geschützter bzw. gefährdeter Es werden keine Auswirkungen erwartet. und Pflanzenarten Tier- und Pflanzenarten auszugehen. Landschaft Der Freihaltekorridor grenzt an die bestehende Bahntrasse und die Da es sich um eine Erweiterung der bestehenden nördlich und südlich liegenden Bahnhöfe von Steindorf und Neumarkt Bahnstrecke handelt, werden die Auswirkungen auf an. Das Untersuchungsgebiet liegt etwas 300 m westlich der Ortschaft das Landschaftsbild als nicht relevant eingestuft. Landschaftsbild Steindorf, die weitere Umgebung ist von landwirtschaftlichen Flächen, Wäldern und Siedlungssplittern geprägt. Nordwestlich und westlich des Korridors liegen zwei größere Waldflächen. Beide Bahnhofsbereiche sind von gewerblicher Nutzung umgeben. Mensch Innerhalb des Freihaltekorridors befinden sich keine Einrichtungen zur Es werden keine Auswirkungen erwartet Erholungsnutzung Erholungsnutzung. Das nächstgelegene bewohnte Gebäude liegt etwa 180 m östlich des Auf bestehende Wohngebäude und die Freihaltekorridors am Ortsrand von Steindorf. Siedlungsentwicklung sind keine Auswirkungen zu Das Siedlungsleitbild des REK der Gemeinde Straßwalchen weist für erwarten. Siedlung und Wohnen das gegenständliche Gebiet eine mögliche betriebliche Erweiterung aus, Siedlungsentwicklungen sind im Untersuchungsraum nicht vorgesehen Sonstige LW: Der Großteil der an den Freihaltekorridor angrenzenden Flächen LW: Da es lediglich zu einer kleinen

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Schutzgut Bestand Auswirkung Auswirkung - Erläuterung Maßnahmen

Nutzungsinteressen wird landwirtschaftlich genutzt. Die Bodenbonität wird als bedeutend Flächenbeanspruchung entlang der bestehenden (Landwirtschaft, bis sehr bedeutend eingestuft. Bahnstrecke kommt, werden die Auswirkungen als Forstwirtschaft, Jagd) FW: Zwei Gehölzstreifen liegen innerhalb des Korrdors; sie sind im gering eingestuft. WEP als Wald mit überwiegender Wohlfahrtsfunktion (Wertziffer 132) FW: Die Auswirkungen werden als gering eingestuft. ausgewiesen. In einer Entfernung von rund 80 m liegt westlich des Jagd: Auswirkungen auf die Jagd werden Korridors großflächig Nutzwald. ausgeschlossen. Jagd: Der Freihaltekorridor liegt innerhalb der Wildregion 12.6 und in Insgesamt werden die Auswirkungen aufgrund der einer Rotwild-Freizone. Nähe Angaben sind nicht verfügbar. Aufgrund kleinflächigen Beanspruchung von landwirtschaftlich der Lage zwischen den beiden Gewerbegebieten ist der genutzten Flächen als „gering“ eingestuft. Untersuchungsraum jagdwirtschaftlich nicht relevant. Im Bereich des Freihaltekorridors liegen Daten zur Durch den Bahnanschluss der Gewerbezone bzw. Die zukünftige Lärmsituation ist in Umgebungslärmkartierung Schiene vor. Die der Bahnstrecke der zukünftigen Gewerbezone soll sich die Zu- und der weiteren Projektplanung näher nächstgelegene Häuserreihe von Steindorf ist demnach tagsüber Ablieferung von der Straße auf die Schiene zu betrachten. Gegebenenfalls Lärmimmissionen von bis zu 70 dB ausgesetzt, die dahinter liegenden verlagern. Durch den Schienenverkehr kommt es zur sind Lärmschutzmaßnahmen zu Gebäude bis zu 65 dB. Nachts liegen die Werte etwa 5 dB unter den Lärmerhöhung, durch die Reduktion der LKWs setzen. Ruhe Tageswerten. kommt es zur Lärmverminderung. Derzeit kann nicht abgeschätzt werden, ob sich für die umgebende Wohnbevölkerung tendenziell eine Verbesserung oder Verschlechterung der Lärmsituation einstellen wird. Kultur- und Sachgüter Vom Freihaltekorridor sind keine Kulturgüter betroffen. Die Zufahrt zu Die Zufahrt zum Bauernhof erfolgt bereits jetzt über Der tatsächliche Trassenverlauf einem Bauernhof, der westlich der Bahn liegt, wird vom Korridor einer Unterfürhung der bestehenden Bahnstrecke. hat sich an den bestehenden gequert. Das südliche Ende des Korridors kommt auf Lagerflächen Auch das zusätzliche Anschlussgleis kann über die Gebäuden bzw. ggf. bestehenden und einem Gebäude des bestehenden Betriebs zu liegen. bestehende Brücke geführt werden. Festlegungen in den Kultur- und Sachgüter Der geplante Trassenverlauf verläuft über einer Bebauungsplänen zu orientieren. Lagerfläche und berührt ein Gebäude des Im Bedarfsfall kann auch eine bestehenden Betriebs Entsprechende Anpassungen Ablöse der Gebäude in Betracht des Trassenverlaufs sind notwendig, die gezogen werden. Auswirkungen werden als gering eingestuft.

143 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

7.12.5 Zusammenfassung

Abbildung 34: sensible/kritische Umweltthemen Anschlussbahn GZ Steindorf Süd

Eine Realisierung der Anschlussbahn GZ Straßwalchen - Steindorf Süd steht nicht im Widerspruch zu den örtlichen und überörtlichen Konzepten (Mobilitätskonzept, Sachprogramm Standortentwicklung für Wohnen und Arbeiten im Salzburger Zentralraum, Regionalprogramm Salzburger Seenland, REK und Flächenwidmungsplan der Marktgemeinde Straßwalchen). Eine Alternativenprüfung wurde nicht durchgeführt, die Alternative stellt eine Nullvariante dar. Bei einer Nullvariante (keine Projektrealisierung) bleibt die Gewerbezone ohne Bahnanschluss und die Güter werden weiterhin über die Straße transportiert. Die Verordnung der Freihalteflächen im Sachprogramm bewirkt eine Sicherstellung der Flächen für das gegenständliche Projekt. Bei Realisierung der Anschlussbahn GZ Straßwalchen - Steindorf Süd ergeben sich nur geringe Auswirkungen auf die Schutzgüter Bodentypen (Brauner Auboden), Landwirtschaft- und Forstwirtschaft (Wohlfahrtswald) und Sachgüter (Lagerfläche eines Betriebs) sowie durch die Lage teilweise innerhalb von roten und gelben Zonen der Bundeswasserbauverwaltung. Tendenziell positive Auswirkungen sind für das Schutzgut Luft durch die zumindest teilweise Verlagerung des Güteverkehrs auf die Schiene zu erwarten.

144 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

7.13 Anschlussbahn Gewerbezone Oberndorf Nord

7.13.1 Lage der Trassenkorridore und Untersuchungsraum Für die Anschlussbahn der Gewerbezone Oberndorf Nord werden zwei Freihaltekorridore geprüft, nachdem bis zum jetzigen Zeitpunkt noch keine endgültige Entscheidung für eine der beiden Varianten getroffen wurde. Beide Freihaltekorrdiore liegen in den Gemeinden Oberndorf und Lamprechtshausen, Variante Ost verläuft in einem kurzen Abschnitt direkt an der Gemeindegrenze von Göming. Variante West weist eine Länge von rund 590 m auf, Variante Ost ist rund 880 m lang. Beide Trassenkorridore binden die Gewerbegebiete von Oberndorf Nord und Lamprechtshausen Süd an die Salzburger Lokalbahn an, Variante Ost darüber hinaus auch das Gewerbegebiet von Göming, wobei das Gemeindegebiet Göming von den Freihaltekorridoren selbst nicht betroffen ist. Als Untersuchungsraum werden die beiden Freihaltekorridore (15 m beiderseits der Trassenachse) und deren umgebende Flächen definiert.

V. West

V. Ost

Abbildung 35: Lage der Freihaltekorridore Anschlussbahn GZ Oberndorf Nord (Varianten West und Ost) - links: Kartenhintergrund ÖK, rechts: Kartenhintergrund Orthofoto

7.13.2 Bezug zu anderen relevanten Plänen und Programmen

Mobilitätskonzept Im Salzburger Landesmobilitätskonzept 2006-2015 wird unter dem Kapitel 7 "Aktionen (Maßnahmenprogramm)" als eine wichtige Maßnahme die Förderung von Anschlussbahnen und Terminals genannt: "Im Rahmen einer langfristigen Strategie zur Herstellung einer Wettbewerbsgleichheit zwischen Schiene und Straße, zur Stärkung des Umweltschutzes und zur Verbesserung der Verkehrssicherheit hat der forcierte Ausbau von Anschlussbahnen eine besondere verkehrspolitische Bedeutung." Zur Beratung von Gemeinden und Betrieben wurde dazu der Salzburger AnschussbahnCoach eingerichtet.

Übereinstimmung mit dem bzw. Widersprüche zum Mobilitätskonzept Das vorliegende Projekt unterstützt die Forderung des Mobilitätskonzepts nach einem Ausbau von Anschlussbahnen zur Förderung der Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene.

145 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

Sachprogramm Standortentwicklung für Wohnen und Arbeiten im Zentralraum (2009) In den Maßnahmen zum Leitbild 3.4 „Sicherung bedarfsgerechter Standorte für Erwerbsmöglichkeiten“ ist der Bereich Oberndorf-Nord als Gewerbezone von überörtlicher Bedeutung festgelegt (Mindestausmaß 12 ha, Obergrenze 30 ha). Als Voraussetzung für weiterführende Planungen wird unter Ziffer 8 lit. a und b das Vorliegen eines Gesamtkonzepts zur Erschließung der Gewerbezonen verlangt sowie folgende Forderung festgehalten: "Die erforderlichen Flächen für einen Schienenanschluss sind langfristig zu sichern."

Übereinstimmung mit dem bzw. Widersprüche zum Sachprogramm Die Errichtung einer Anschlussbahn GZ Oberndorf Nord steht im Einklang mit dem Sachprogramm "Standortentwicklung für Wohnen und Arbeiten im Zentralraum.

Regionalprogramm Flachgau-Nord (2009) In Kapitel 3.1 (Regionale Ziele, Maßnahmen und Empfehlungen zur Wirtschafts- und Betriebsstandorte - Entwicklung) wird der Bereich der Freihaltekorridore und deren Umgebung als „regionaler Vorrangbereich für künftige betriebliche Nutzungen unter der Bezeichnung „Oberndorf Nord/Mittergöming/Lamprechtshausen Süd“ festgelegt. Im Kapitel 3.8 – Regionale Ziele, Maßnahmen und Empfehlungen für die Verkehrsinfrastruktur und Sicherung der Wasserversorgung – wird als verbindliche Maßnahme u.a. festgehalten, dass "Der Gleisanschluss von Betrieben an die Salzburger Lokalbahn" gefördert und Betriebe mit schienengeeigneten Gütern gleisnah angesiedelt werden sollen.

Übereinstimmung mit dem bzw. Widersprüche zum Regionalprogramm Beide Varianten für die Anschlussbahn Oberndorf Nord stehen im Einklang mit dem Regionalprogramm Flachgau-Nord.

Marktgemeinde Oberndorf

Räumliches Entwicklungskonzept der Marktgemeinde Oberndorf (2008) Der Plan „Siedlungs- und Ortsbildkonzept“ des REK von Oberndorf weist den gegenständliche Bereich als „Gewerbezone Oberndorf Nord“ aus. Im Textteil (Ziele und Maßnahmen) findet sich dazu die Festlegung, dass die Gewerbezone „Oberndorf Nord“ weiterhin als Gewerbestandort vorgesehen ist und dabei größere, arbeitsplatzintensive Betriebe mit hohem Güterverkehr bevorzugt angesiedelt werden sollen. "Als Grundlage für den Bebauungsplan ist ein Gestaltungskonzept auszuarbeiten, in welchem auch der mögliche Schienenanschluss berücksichtigt ist.“.

Übereinstimmung mit dem bzw. Widersprüche zum REK Beide Varianten für die Anschlussbahn an das Gewerbegebiet Oberndorf Nord stehen mit den Inhalten des Räumlichen Entwicklungskonzepts in Einklang und erfüllt die Forderung nach einem Bahnanschluss.

Flächenwidmungsplan der Marktgemeinde Oberndorf Variante West: Der Freihaltekorridor weist in der Gemeinde Oberndorf überweigend die Widmung "Grünland - Ländliche Gebiete" auf. Am südlichen Ende erfasst er kleinflächig die Widmungen "Verkehrsflächen - Eisenbahnen und deren Betriebsanlagen" (Salzburger Lokalbahn), "Bauland - Betriebsgebebiete" und "Bauland - Erweiterte Wohngebiete".

146 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

Variante Ost: Die vom Freihaltekorridor betroffenen Grundstücke weisen zum überwiegenden Teil die Widmung "Grünland - Ländliche Gebiete" auf. Am südlichen Ende berührt er die Widmung "Verkehrsflächen - Eisenbahnen und deren Betriebsanlagen" (Salzburger Lokalbahn), an der Grenze zu Göming verläuft er in zwei kurzen Abschnitten über die Widmung "Verkehrsfläche - Bundes- und Landesstraßen" (B156 und L 115).

Übereinstimmung mit dem bzw. Widersprüche zum Flächenwidmungsplan Beide Freihaltekorridore verlaufen im Wesentlichen auf der Widmung "Grünland - Ländliche Gebiete", in kleinen Abschnitten über bestehende Verkehrsflächen oder Betriebsgebiete. Nach Verordnung des Sachprogramms sind die Freihaltekorridore als solche im Flächenwidmungsplan ersichtlich zu machen.

Gemeinde Lamprechtshausen

Räumliches Entwicklungskonzept der Gemeinde Lamprechtshausen (1. Änderung 2004) Im Plan „Siedlungs-, Ortsbild- und Freiraumkonzept“ des REK von Lamprechtshausen ist der gegenständliche Bereich als „künftiger Betriebsstandort“ ausgewiesen. Im Kapitel 1.3.2.4. (Beschreibung der künftigen Betriebsstandorte) wird zum gegenständlichen Standort, dass der Bereich Lamprechtshausen Süd als Vorrangbereich für künftige Gewerbegebiete ins REK übernommen werden soll.

Übereinstimmung mit dem bzw. Widersprüche zum REK Beide Varianten für die Anschlussbahn an das Gewerbegebiet Oberndorf Nord stehen nicht im Widerspruch zu den Inhalten des Räumlichen Entwicklungskonzepts.

Flächenwidmungsplan der Gemeinde Lamprechtshausen Variante West: Der Freihaltekorridor liegt in der Gemeinde Oberndorf fast ausschließlich auf der Widmung "Grünland - Ländliche Gebiete". Nur das südliche Ende erfasst die Widmung "Verkehrsflächen - Eisenbahnen und deren Betriebsanlagen" (Salzburger Lokalbahn). Variante Ost: Die vom Freihaltekorridor betroffenen Grundstücke weisen die Widmung "Grünland - Ländliche Gebiete" auf.

Übereinstimmung mit dem bzw. Widersprüche zum Flächenwidmungsplan Beide Freihaltekorridore liegen im Wesentlichen auf der Widmung "Grünland - Ländliche Gebiete", in einem kleinen Abschnitten liegen sie auf bestehenden Verkehrsflächen. Nach Verordnung des Sachprogramms sind die Freihaltekorridore als solche im Flächenwidmungsplan ersichtlich zu machen.

147 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

7.13.3 Alternative Planungsmöglichkeiten

Alternativenprüfung Im Rahmen der Machbarkeitsstudie zum Projekt "AnschlussbahnCoach" wurden zwei Varianten der Anschlussbahn untersucht. Bei Variante Ost wurde in der planlichen Darstellung festgehalten, dass sie nur bei massiven Erdbewegungen umsetzbar ist, da Steigungen von mehr als 25% vorliegen. Sie hat allerdings den Vorteil, dass neben den Gewerbegebieten von Oberdorf und Lamprechtshausen auch das Gewerbegebiet von Göming an die Bahn angeschlossen werden kann. Beide Varianten werden in das Sachprogramm aufgenommen und im vorliegenden Umweltbericht behandelt.

Nullvariante Ziel des Projektes ist die Errichtung eines Bahnanschlusses für das Gewerbegebiet Oberndorf Nord zur Förderung einer umweltgerechten Mobilität bestehender und künftiger Betriebe. Das Projekt unterstützt damit das Ziel des Landesentwicklungsprogramms 2003 (D.1. Standortsicherung und Betriebsansiedlung): "Liegen Betriebsstandorte von überörtlicher Bedeutung im Nahbereich der Bahninfrastruktur, ist die Möglichkeit für einen Gleisanschluss nach Maßgabe der eisenbahntechnischen Voraussetzungen in den Planungen sicherzustellen." Bei einer Nullvariante (keine Flächenfreihaltung) ist nicht gewährleistet, dass die Flächen zum Zeitpunkt der Projektrealisierung noch zur Verfügung stehen. Bei einer Nullvariante (keine Projektrealisierung) verfügt das Gewerbegebiet über keinen Bahnanschluss und die Güter werden weiterhin auf der Straße transportiert.

148 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

7.13.4 Umweltfolgenabschätzung

Variante West Tabelle 19: Umweltzustand und Abschätzung der Auswirkungen durch die Freihaltung eines Korridors für ein Schienenprojekt sowie Maßnahmenvorschläge zur Verminderung der Auswirkungen, Anschlussbahn GZ Oberndorf, Variante West

Schutzgut Bestand Auswirkung Auswirkung - Erläuterung Maßnahmen

Boden Der Freihaltekorridor verläuft zur Gänze über "Typischen Pseudogley". Der Korridor weist eine Flächen von gut 1,6 ha auf. Aufgrund der Beanspruchung von sensiblen Gleyböden werden die Auswirkungen als "gegeben" eingestuft. Im Sachprogramm "Standortentwicklung Bodentypen für Wohnen und Arbeiten im Salzburger Zentralraum" ist der Standort als Gewerbezone von überörtlicher Bedeutung ausgewiesen, sodass die Bodenbeanspruchung schon überörtlich festgelegt ist. Innerhalb des Freihaltekorridors liegen lt. SAGIS keine Alstlasten vor. Es sind keine Auswirkungen zu erwarten. Altlasten Die nächstgelegene Altlastenprüffliche liegt ca. 500 m südlich des Korridors. Klima und Luft Zum Untersuchungsgebiet liegen keine Informationen zu Klima: keine Auswirkungen. Luftbelastungen vor. Das Projektgebiet ist in der "Verordnung des Luft: Durch die Verlagerung des Gütertransportes Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasser- von der Straße auf die Schiene werden die Klima und Luft wirtschaft über belastete Gebiete (Luft) zum Umweltverträglichkeits- Auswirkungen als tendenziell positiv beurteilt. prüfungsgesetz 2000“ nicht gelistet (d.h. keine wiederholte Überschreitung der Werte nach IG-Luft auf längere Zeit). Wasser Innerhalb des Freihaltekorridors liegen keine Wasserflächen. Der Es sind keine Auswirkungen auf Wasserflächen zu Heidenöstergraben verläuft in einem kurzen Abschnitt parallel zum erwarten. Vorhandene Wasserflächen Korridor, wird von diesem aber nicht berührt (Abstand zur Trasse 16 m). Innerhalb der Freihaltekorridore sind laut SAGIS keine Quellen Auswirkungen auf Quellen sind nicht zu erwarten. Vorhandene Quellen vorhanden. Die nächstgelegene Quelle liegt gut 700 m südlich des Freihaltekorridors. Der Korridor und dessen umgebende Flächen liegen im Wasser- Mit der Verordnung als Wasserschongebiet sind Bei den nachfolgenden Wasserschutz- und schongebiet "WVA Oberndorf" (letzte VO: 98. Verordnung des LH von bestimmte Maßnahmen bewilligungspflichtig (ua. die Projektplanungen ist eine

Schongebiete Salzburg vom 17. September 2003 mit der Anordnungen zum Schutz Neuanlage oder Veränderung überregionaler Bewilligungspflicht zu prüfen und der Wasserspenden der Wasserversorgungsanlagen der Verkehrswege). gegebenenfalls Maßnahmen zur

149 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

Schutzgut Bestand Auswirkung Auswirkung - Erläuterung Maßnahmen

Stadtgemeinde Oberndorf, Brunnen Kreuzerleiten). Auswirkungen auf das Wasserschongebiet sind Schonung des Trinkwassers Innerhalb des Freihaltekorridors kommen keine Wasserschutzgebiete möglich und können zum derzeitigen Planungsstand vorzusehen. vor, die nächstgelegenen Schutzgebeite liegen mehr als 600 m nicht ausgeschlossen werden. Sie werden daher als entfernt. "gegeben" eingestuft. Überschwemmungsgebiete, Der Freihaltekorridor ist von Überschwemmungsgebieten, Es werden keine Auswirkungen erwartet. Gefahrenzonen, Gefahrenzonen und Retentionsräumen nicht betroffen. Retentionsräume Pflanzen und Tiere Der Freihaltekorridor liegt in keinem Schutzgebiet. Das Es sind keine Auswirkungen auf Schutzgebiete zu nächstgelegene Landschaftsschutzgebiet Irlacher Au liegt in einer erwarten. Schutzgebiete Entfernung von rund 1,5 km, ebenso das beinahe deckungsgleiche Natura 2000-Gebiet "Salzachauen" (nach der Vogelschutzrichtlinie ausgewiesen). Lt. SAGIS kommen innerhalb des Freihaltekorridors keine Biotope vor. Es sind keine Auswirkungen zu erwarten. Biotope Der nördlichste Teil des Freihaltekorridors berührt einen lokalen Grünkorridor. Ein Vorkommen von geschützten und/oder gefährdeten Tier- und Es werden keine Auswirkungen erwartet. geschützte / gefährdete Tier- Pflanzenarten kann nicht ausgeschlossen werden, ist jedoch aufgrund und Pflanzenarten der landwirtschaftlichen Nutzung des Freihaltekorridors nicht zu erwarten. Landschaft Der Freihaltkorridor liegt in einem von Land- und Forstwirtschaft Die Wahrnehmung des Landschaftsbildes wird durch dominierten, flachen Gelände, nördlich der Ortschaft Haidenöster. eine Realisierung der Anschlussbahn im Vergleich Westlich grenzen zwei große Waldflächen an den Korridor an; Wiesen, zu den geplanten Hochbauten im Gewerbegebiet Landschaftsbild Feldwege und vereinzelte Siedlungssplitter prägen den Raum. kaum verändert. Es sind daher keine weiteren Von Süd nach Nord führt die bestehnde Lokalbahnbahn (Salzburg - Auswirkungen zu erwarten. Lamprechtshausen). Mensch Innerhalb des Freihaltekorridors befinden sich keine Freizeit- und Es werden keine Auswirkungen auf die Erholungsnutzung Erholungseinrichtungen von besonderer Bedeutung. Erholungsnutzung erwartet. Der Freihaltekorridor West führt sehr eng entlang zweier Durch den Freihaltekorridor West sind zwei Bei der Festlegung des Siedlungssplitter und berührt dabei zwei Nebengebäude (Abstand zur Siedlungssplitter randlich betroffen. Von einer tatsächlichen Trassenverlaufs ist Trasse 14-15m). Die Siedlungsleitbilder der REKs von Oberndorf und Belastung durch den Transport von Gütern ist ein entsprechender Abstand zu Lamprechtshausen sehen für das Untersuchungsgebiet Gewerbe- auszugehen, die Transportfrequenz ist allerdings den Wohngebäuden vorzusehen. Siedlung und Wohnen zonen und keine weitere Siedlungsentwicklung vor. als gering einzuschätzen. Auch konzentriert sich die Belastung auf die Tageszeiten an Werktagen, weshalb die Auswirkungen als "gering" eingestuft werden. Sonstige LW: Der Freihaltekorridor liegt auf landwirtschaftlichen Böden mit LW: Auswirkungen auf die Landwirtschaft sind nicht

150 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

Schutzgut Bestand Auswirkung Auswirkung - Erläuterung Maßnahmen

Nutzungsinteressen überwiegend durchschnittlicher Bodenbonität. In einer kleinen gegeben. (Landwirtschaft, Teilfläche ist Boden von bedeutender Bonität betroffen. FW: Auswirkungen auf die Forstwirtschaft werden Forstwirtschaft, Jagd) FW: Innerhalb des Korridors kommen keine Waldflächen vor. Westlich nicht erwartet. des Korridors grenzen Waldflächen an, denen entsprechend WEP die Jagd: Auswirkungen für die Jagd werden nicht Nutzfunktion (122) zugewiesen ist. erwartet. Jagd: Der Freihaltekorridor liegen innerhalb der Wildregionen 12.2 und 12.3 sowie in einer Rotwild-Freizone. Nähere Angaben (Wildwechsel etc.) sind nicht verfügbar. Für den Freihaltekorridor liegen lt. SAGIS keine Aussagen zu Durch den Bahnanschluss der Gewerbezone bzw. In siedlungsnahen Bereichen ist Lärmwerten vor. der zukünftigen Gewerbezone soll sich die Zu- und im Zuge der konkreten Ablieferung von der Straße auf die Schiene Projektplanungen zu prüfen, ob verlagern. Durch den Schienenverkehr kommt es zur sich zusätzliche Belastungen für Lärmerhöhung, durch die Reduktion der LKWs die Wohnbevölkerung ergeben. Ruhe kommt es zur Lärmverminderung. Derzeit kann nicht Wenn notwendig, sind abgeschätzt werden, ob sich für die umgebende Lärmschutzmaßnahmen zu Wohnbevölkerung tendenziell eine Verbesserung treffen. oder Verschlechterung der Lärmsituation einstellen wird. Kultur- und Sachgüter Innerhalb des Freihaltekorridors sind keine Kulturgüter vorhanden. Auf Kulturgüter sind keine Auswirkungen zu Der tatsächliche Trassenverlauf Das südliche Ende verläuft in einem schmalen Teil auf Lagerflächen erwarten. hat sich an den bestehenden des bestehenden Gewerbebetriebes. Der tatsächliche Verlauf der Anschlussbahn kann so Gebäuden bzw. ggf. bestehenden Kultur- und Sachgüter gestaltet werden, dass er die Parkplätze des Festlegungen in den bestehdend Betriebes nicht berührt. Die Bebauungsplänen zu orientieren. Auswirkungen werden als "gering" eingestuft.

151 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

Variante Ost Tabelle 20: Umweltzustand und Abschätzung der Auswirkungen durch die Freihaltung eines Korridors für ein Schienenprojekt sowie Maßnahmenvorschläge zur Verminderung der Auswirkungen, Anschlussbahn GZ Oberndorf, Variante Ost

Schutzgut Bestand Auswirkung Auswirkung - Erläuterung Maßnahmen

Boden Der Freihaltekorridor verläuft zur Gänze über "Typischen Pseudogley". Der Korridor weist eine Flächen von gut 2,6 ha auf. Aufgrund er Beanspruchung von sensiblen Gleyböden werden die Auswirkungen als "gegeben" eingestuft. Im Sachprogramm "Standortentwicklung Bodentypen für Wohnen und Arbeiten im Salzburger Zentralraum" ist der Standort als Gewerbezone von überörtlicher Bedeutung ausgewiesen, sodass die Bodenbeanspruchung schon überörtlich festgelegt ist. Innerhalb des Freihaltekorridors liegen lt. SAGIS keine Alstlasten vor. Es sind keine Auswirkungen zu erwarten. Die nächstgelegene Altlastenprüffliche liegt ca. 170 m südwestlich des Altlasten Korridors in Oberndorf, der nächstgelegene Altstandort befindet sich etwa 190 m südlich bei der Druckerei in Göming. Klima und Luft Zum Untersuchungsgebiet liegen keine Informationen zu Klima: keine Auswirkungen. Luftbelastungen vor. Das Projektgebiet ist in der "Verordnung des Luft: Durch die Verlagerung des Gütertransportes Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasser- von der Straße auf die Schiene werden die Klima und Luft wirtschaft über belastete Gebiete (Luft) zum Umweltverträglichkeits- Auswirkungen als tendenziell positiv beurteilt. prüfungsgesetz 2000“ nicht gelistet (d.h. keine wiederholte Überschreitung der Werte nach IG-Luft auf längere Zeit). Wasser Der Freihaltekorridor kreuzt kurz nach der Abzweigung von der In der Realität ist der Heidenöstergraben nicht Bei den weiteren Planungen ist Salzburger Lokalbahn lt. SAGIS den Heidenöstergraben in einem erkennbar, möglicherweise verläuft er verrohrt durch das Vorliegen des Grabens zu Vorhandene Wasserflächen kurzen Abschnitt. das Grundstück. Die Auswirkungen werden als überprüfen und gegebenenfalls gering eingestuft. eine Querung mitzudenken. Innerhalb des Untersuchungsgebietes liegen laut SAGIS keine Quellen Auswirkungen auf Quellen sind nicht zu erwarten. Vorhandene Quellen vor. Die nächstgelegene Quelle liegt rund 630m südlich des Korridors. Der Freihaltekorridor und dessen umgebende Flächen liegen im Mit der Verordnung als Wasserschongebiet sind Bei den nachfolgenden Wasser-Schongebiet "WVA Oberndorf" (98. Verordnung des LH von bestimmte Maßnahmen bewilligungspflichtig (ua. die Projektplanungen sind die Salzburg vom 17. September 2003 mit der Anordnungen zum Schutz Neuanlage oder Veränderung überregionaler Auswirkungen auf das Wasserschutz- und der Wasserspenden der Wasserversorgungsanlagen der Verkehrswege). Da Variante Ost laut Wasserschongebiet zu prüfen und Schongebiete Stadtgemeinde Oberndorf (Brunnen Kreuzerleiten). Machbarkeitsstudie zum Projekt gegebenenfalls Maßnahmen zur Wasserschutzgebiete kommen innerhalb des Korridors nicht vor, die "AnschlussbahnCoach" nur mit massiven Schonung des Trinkwassers nächstgelegenen Schutzgebiete liegen mehr als 600m entfernt. Erdbewegungen umsetzbar ist (Steigungen von vorzusehen.

Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

Schutzgut Bestand Auswirkung Auswirkung - Erläuterung Maßnahmen

mehr als 25 % liegen vor), werden die Auswirkungen als erheblich gegeben eingestuft. Auswirkungen auf das Wasserschongebiet sind möglich und können zum derzeitigen Planungsstand nicht ausgeschlossen werden. Sie werden daher als "gegeben" eingestuft. Überschwemmungsgebiete, Der Korridor ist von Überschwemmungsgebieten, Gefahrenzonen und Es werden keine Auswirkungen erwartet. Gefahrenzonen, Retentionsräumen nicht betroffen. Retentionsräume Pflanzen und Tiere Schutzgebiet werden vom Korrdior nicht erfasst. Das nächstgelegene Es sind keine Auswirkungen auf Schutzgebiete zu Landschaftsschutzgebiet Irlacher Au liegt in einer Entfernung von gut erwarten. Schutzgebiete 1,5 km, ebenso das beinahe deckungsgleiche Natura 2000-Gebiet "Salzachauen" (nach der Vogelschutzrichtlinie ausgewiesen). Lt. SAGIS kommen innerhalb des Korridors keine Biotope vor. Der Es sind keine Auswirkungen auf Biotope zu Biotope nördlichste Teil des Freihaltekorridors berührt einen lokalen erwarten. Grünkorridor. Ein Vorkommen von geschützten und/oder gefährdeten Tier- und Es werden keine Auswirkungen erwartet. geschützte / gefährdete Tier- Pflanzenarten kann nicht ausgeschlossen werden, ist jedoch aufgrund und Pflanzenarten der landwirtschaftlichen Nutzung des Freihaltekorridors nicht zu erwarten. Landschaft Der Freihaltekorridor liegt in einer von Land- und Forstwirtschaft Die Wahrnehmung des Landschaftsbildes wird durch dominierten Ebene nördlich der Ortschaft Haidenöster. Waldflächen eine Realisierung der Anschlussbahn im Vergleich Landschaftsbild und Wiesen sowie vereinzelte Siedlungssplitter prägen den Raum. zu den geplanten Hochbauten im Gewerbegebiet Östlich verläuft die B156, Lamprechtshausner Straße. kaum verändert. Es sind daher keine weiteren Auswirkungen zu erwarten. Mensch Innerhalb der Freihaltekorridore befinden sich keine Freizeit- und Es werden keine Auswirkungen auf die Erholungsnutzung Erholungseinrichtungen von besonderer Bedeutung. Erholungsnutzung erwartet. Innerhalb des Freihaltekorridors Ost liegen keine Gebäude. Es sind keine Auswirkungen zu erwarten. Die Siedlungsleitbilder der REKs von Oberndorf und Siedlung und Wohnen Lamprechtshausen sehen für das Untersuchungsgebiet Gewerbezonen und keine Siedlungsentwicklung vor. LW: Der Korridor liegt auf landwirtschaftlichen Böden mit überwiegend LW: Auswirkungen auf die Landwirtschaft sind nicht Sonstige durchschnittlicher Bodenbonität. Auf einer kurzen Teilflächen verläuft gegeben. Nutzungsinteressen er über Böden mit bedeutender Bonität. FW: Auswirkungen auf die Forstwirtschaft werden (Landwirtschaft, FW: Im Korridor kommen keine Waldflächen vor, östlich grenzt eine nicht erwartet. Forstwirtschaft, Jagd) kleine Waldfläche mit Nutzfunktion (122) an. Jagd: Es werden keine Auswirkungen für die Jagd

153 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

Schutzgut Bestand Auswirkung Auswirkung - Erläuterung Maßnahmen

Jagd: Der Korridor samt Untersuchungsraum liegt innerhalb der erwartet. Wildregionen 12.2 und 12.3 sowie in einer Rotwild-Freizone. Für das Untersuchungsgebiet liegen lt. SAGIS keine Aussagen zu Durch den Bahnanschluss der Gewerbezone bzw. In siedlungsnahen Bereichen ist Lärmwerten vor. der zukünftigen Gewerbezone soll sich die Zu- und im Zuge der konkreten Ablieferung von der Straße auf die Schiene Projektplanungen zu prüfen, ob verlagern. Durch den Schienenverkehr kommt es zur sich zusätzliche Belastungen für Lärmerhöhung, durch die Reduktion der LKWs die Wohnbevölkerung ergeben. Ruhe kommt es zur Lärmverminderung. Derzeit kann nicht Wenn notwendig, sind abgeschätzt werden, ob sich für die umgebende Lärmschutzmaßnahmen zu Wohnbevölkerung tendenziell eine Verbesserung treffen. oder Verschlechterung der Lärmsituation einstellen wird. Kultur- und Sachgüter Innerhalb des Freihaltekorridors sind keine Kulturgüter vorhanden. Auf Kulturgüter sind keine Auswirkungen zu Der tatsächliche Trassenverlauf Der Korridor quert aber am südlichen Ende eine Stromleitung, ein erwarten. Innerhalb des Korridors steht ein hat sich an der Stromleitung und Strommasten steht direkt im Korridor. Strommasten und die geplant Trasse quert in den bestehenden Gebäuden bzw. Im weiteren Verlauf quert er noch die L205, die Zufahrt zu einem weiterer Folge drei Straßen. Insbesondere im ggf. bestehenden Festlegungen in Kultur- und Sachgüter Bauernhof und an seinem nördlichen Ende einen Feldweg. Bereich der L205 und der Zufahrtsstraße zum den Bebauungsplänen zu bestehenden Bauernhof ist auf eine sichere orientieren. Mit dem jeweiligen Querungsmöglichkeit zu achten. Die Auswirkungen Eigentümer sind im Rahmen der werden als gering eingestuft. weiteren Planungen Maßnahmen zu vereinbaren.

154 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

7.13.5 Zusammenfassung

V. West

V. Ost

Abbildung 36: sensible/kritische Umweltthemen Anschlussbahn GZ Oberndorf Nord, Varianten West und Ost

Eine Umsetzung der Anschlussbahn an das GZ Oberndorf Nord, steht bei beiden Varianten nicht im Widerspruch zu den örtlichen und überörtlichen Raumordnungskonzepten, sie unterstützt vielmehr übergeordnete Zielrichtungen bei der Erschließung von Gewerbegebieten (Sachprogramm Standortentwicklung Zentralraum, Regionalprogramm Flachgau Nord, REK und Flächenwidmung der Gemeinden Oberndorf und Lamprechtshausen). In der Machbarkeitsstudie im Rahmen des Projektes "AnschlussbahnCoach" wurden 2010 zwei Varianten (West und Ost) für eine Anschlussbahn untersucht. Bei einer Nullvariante bleibt die bestehende Gewerbezone und deren geplanten Erweiterungen ohne Bahnanschluss. Die Verordnung der Freihalteflächen im Sachprogramm bewirkt eine Sicherstellung der Flächen für die gegenständliche Anschlussbahn. Variante West: Bei Realisierung der Anschlussbahn liegen gegebene Auswirkungen für die Schutzgüter Boden (Pseudogley) und Trinkwasser vor (Wasserschongebiet Oberndorf). Für die Schutzgüter Siedlung und Wohnen (betroffene Nebengebäude) sowie Kultur- und Sachgüter (Lagerfläche des bestehenden Gewerbebetriebes) sind nur geringe Auswirkungen vorauszusehen. Tendenziell positive Auswirkungen sind für das Schutzgut Luft zu erwarten, da davon ausgegangen wird, dass sich der Güterverkehr zumindest teilweise von der Straße auf die Schiene verlagern wird. Variante Ost: Bei Realisierung der Variante Ost sind für die Schutzgüter Bodentypen (Pseudogley) sowie Kultur- und Sachgüter (Querung von drei Straßen) Auswirkungen gegeben. Aufgrund der angenommenen massiven Erdbewegungen werden die Auswirkungen auf das Wasserschongebiet als erheblich eingestuft. Tendenziell positive Auswirkungen sind für das Schutzgut Luft zu erwarten, da davon ausgegangen wird, dass sich der Güterverkehr zumindest teilweise von der Straße auf die Schiene verlagert.

155 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

7.14 Anschlussbahn Gewerbezone Nußdorf - Weitwörth

7.14.1 Lage der Trassenkorridore und Untersuchungsraum Für die Anschlussbahn GZ Nußdorf-Weitwörth werden zwei Freihaltekorridore geprüft, da zum derzeitigen Zeitpunkt noch keine endgültige Entscheidung für eine der beiden Trassen getroffen wurde. Die Freihaltekorridore befinden sich im Gemeindegebiet von Nußdorf am Haunsberg südlich der Lokalbahnhaltestelle Weitwörth-Nußdorf. Sie liegen östlich der bestehenden Bahnstrecke im Gewerbegebiet. Als Untersuchungsraum werden die Freihaltekorridore - Variante West etwa 620 m, Variante Ost etwa 580 m lang - (15 m beiderseits der Trassenachse) und deren umgebende Flächen definiert.

Abbildung 37: Lage der Freihaltekorridore - links: Kartenhintergrund ÖK, rechts: Kartenhintergrund Orthofoto - rot: Variante West, blau: Variante Ost

7.14.2 Bezug zu anderen relevanten Plänen und Programmen

Mobilitätskonzept Im Salzburger Landesmobilitätskonzept 2006-2015 wird unter dem Kapitel 7 "Aktionen (Maßnahmenprogramm)" als eine wichtige Maßnahme die Förderung von Anschlussbahnen und Terminals genannt: "Im Rahmen einer langfristigen Strategie zur Herstellung einer Wettbewerbsgleichheit zwischen Schiene und Straße, zur Stärkung des Umweltschutzes und zur Verbesserung der Verkehrssicherheit hat der forcierte Ausbau von Anschlussbahnen eine besondere verkehrspolitische Bedeutung." Zur Beratung von Gemeinden und Betrieben wurde dazu der Salzburger AnschussbahnCoach eingerichtet.

Übereinstimmung mit dem bzw. Widersprüche zum Mobilitätskonzept Das vorliegende Projekt unterstützt die Forderung des Mobilitätskonzepts nach einem Ausbau von Anschlussbahnen zur Förderung der Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene.

Sachprogramm Standortentwicklung für Wohnen und Arbeiten im Salzburger Zentralraum Im Sachprogramm aus dem Jahr 2009 ist in den Maßnahmen zum Leitbild 3.4 „Sicherung bedarfsgerechter Standorte für Erwerbsmöglichkeiten“ der Bereich Nußdorf/Weitwörth als Gewerbezone von überörtlicher

156 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

Bedeutung festgelegt (Mindestausmaß 16 ha, Obergrenze 35 ha). Unter den Maßnahmen ist unter Anderem angeführt, dass die erforderlichen Flächen für einen Schienenanschluss langfristig zu sichern sind.

Übereinstimmung mit dem bzw. Widersprüche zum Sachprogramm Durch die Freihaltekorridore der Anschlussbahn wird die Vorgabe zur Flächensicherung für Schienenanschlüsse in Gewerbezonen erfüllt.

Regionalprogramm Flachgau-Nord In der Plandarstellung zum Regionalprogramm aus dem Jahr 2009 ist der Standort Nußdorf/Weitwörth als „Regionaler Vorrangbereich für künftige betriebliche Nutzungen“ festgelegt. Im Kapitel zu den regionalen Zielen, Maßnahmen und Empfehlungen zur Wirtschafts- und Betriebsstandorteentwicklung ist der Bereich Nußdorf/Weitwörth als „Regionaler Vorrangbereich für künftige betriebliche Nutzungen“ ausgewiesen. Im Kapitel zu den regionalen Zielen, Maßnahmen und Empfehlungen für die Verkehrsinfrastruktur und Sicherung der Wasserversorgung wird folgende verbindliche Maßnahme festgehalten: „Der Gleisanschluss von Betrieben an die Salzburger Lokalbahn soll gefördert werden (Anschlussgleisförderung des Landes). Betriebe mit schienengeeigneten Gütern sollen gleisnah angesiedelt werden. Die Bebauungsplanung für regional bedeutsame Betriebsgebiete soll eine frühzeitige Einbindung der Salzburger Lokalbahn Geschäftsführung erfolgen, um Gleisanschlussmöglichkeiten freizuhalten."

Übereinstimmung mit dem bzw. Widersprüche zum Regionalprogramm Die Freihaltekorridore stehen im Einklang zum Regionalprogramm. Durch die Freihaltekorridore für die Anschlussbahn zur Gewerbezone wird der Gleisanschluss von Betrieben an die Salzburger Lokalbahn gefördert.

Räumliches Entwicklungskonzept der Gemeinde Nußdorf Im planlichen Leitbild des REK aus dem Jahr 2000 ist der gegenständliche Bereich zwischen Lamprechtshausener Bundesstraße und Lokalbahn teilweise als Gebiet für „vorwiegend Gewerbe und Handel“ und teilweise als „Erweiterung Gewerbe und Handel“ festgelegt. Im Textteil des REK (Ziele und Maßnahmen) wird "Weitwörth als Standort für größere und auch emittierende Betriebe" festgehalten. Betreffend eines Bahnanschusses der Gewerbezone findet sich im REK keine Aussage.

Übereinstimmung mit dem bzw. Widersprüche zum REK Die Freihaltekorridore für die Anschlussbahn stehen nicht im Widerspruch zum Räumlichen Entwicklungskonzept.

Flächenwidmungsplan der Gemeinde Nußdorf Die durch den Freihaltekorridor Variante West betroffenen Grundstücke sind als "Verkehrsflächen - Eisenbahnen und deren Betriebsanlagen" (bestehende Gleise der Salzburger Lokalbahn) sowie als "Betriebsgebiete - Gewerbegebiete" gewidmet. Die betroffenen Grundstücke der Variante Ost sind als "Verkehrsflächen - Eisenbahnen und deren Betriebsanlagen" (bestehende Gleise der Salzburger Lokalbahn), "Betriebsgebiete - Gewerbegebiete" und als "Verkehrsflächen - Wichtige Verkehrsflächen der Gemeinde" gewidmet.

157 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

Übereinstimmung mit dem bzw. Widersprüche zum Flächenwidmungsplan Der Flächenwidmungsplan stellt keine Nutzungseinschränkung dar. Nach Verordnung des Sachprogramms sind die Freihaltekorridore als solche im Flächenwidmungsplan ersichtlich zu machen.

7.14.3 Alternative Planungsmöglichkeiten

Alternativenprüfung Im Zuge der Machbarkeitsstudie im Rahmen des Projektes "AnschlussbahnCoach" wurden im Jahr 2010 zwei Varianten für eine Anschlussbahn der Gewerbezone Nußdorf/Weitwörth erstellt. Beide Varianten werden ins Sachprogramm aufgenommen und somit im vorliegenden Umweltbericht behandelt.

Nullvariante Ziel des geplanten Projektes ist der Anschluss der Gewerbezone Nußdorf/Weitwörth an die Bahn. Vor allem, da die Gewerbezone Weitwörth im REK als Standort für größere Betriebe vorgesehen ist, erscheint ein Bahnanschluss sehr sinnvoll. Bei einer Nullvariante (keine Flächenfreihaltung) ist nicht gewährleistet, dass die Flächen zum Zeitpunkt der Projektrealisierung noch zur Verfügung stehen (Gefahr von Verbauung durch Gewerbegebäude). Außerdem wird im "Sachprogramm Standortentwicklung für Wohnen und Arbeiten im Salzburger Zentralraum" eine Flächensicherung für Anschlussbahnen von bestimmten Gewerbezonen (auch Nußdorf/Weitwörth) festgelegt. Bei einer Nullvariante (keine Projektrealisierung) bleibt die bestehende Situation erhalten, die Güter werden überwiegend auf der Straße transportiert.

158 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

7.14.4 Umweltfolgenabschätzung

Variante West Tabelle 21: Umweltzustand und Abschätzung der Auswirkungen durch die Freihaltung eines Korridors für ein Schienenprojekt sowie Maßnahmenvorschläge zur Verminderung der Auswirkungen, Anschlussbahn GZ Nußdorf-Weitwörth - Variante West

Schutzgut Bestand Auswirkung Auswirkung - Erläuterung Maßnahmen

Boden Laut SAGIS und Ebod befinden sich die nicht versiegelten Bereiche Aufgrund des geringen Flächenverbrauchs an des Freihaltekorridors auf Braunem Auboden. Braunem Auboden werden die Auswirkungen als "gering" eingestuft. Im Sachprogramm "Standortentwicklung für Wohnen und Arbeiten im Bodentypen Salzburger Zentralraum" ist der Standort als Gewerbezone von überörtlicher Bedeutung ausgewiesen, sodass die Bodenbeanspruchung schon überörtlich festgelegt ist. Innerhalb des Freihaltekorridors befinden sich laut SAGIS keine Auswirkungen sind nicht zu erwarten. Altlasten, Verdachts- oder Prüfflächen. Altlasten Im Gewerbegebiet Weitwörth liegt die Altablagerung "Webersberger". Westlich der bestehenden Bahngleise der Salzburger Lokalbahn befindet sich die Prüf- und Verdachtsfläche "Erdbau Weitwörth". Klima und Luft Zum Untersuchungsgebiet liegen keine Informationen zur Klima: keine Auswirkungen. Luftbelastung vor. Luft: Durch die Verlagerung des Gütertransportes In der "Verordnung des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, von der Straße auf die Schiene werden die Klima und Luft Umwelt und Wasserwirtschaft über belastete Gebiete (Luft) zum Auswirkungen als tendenziell positiv beurteilt. Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz 2000" wird das Gebiet nicht gelistet (d.h. keine wiederholte Überschreitung der Werte nach IG-Luft auf längere Zeit). Wasser Innerhalb des Freihaltekorridors befinden sich der Weitwörthbach und Da die geplante Trassenachse der Anschlussbahn In der weiteren Projektplanung ist der Oberdorferbach. auf einer Länge von 280 m etwa 7 m vom zu prüfen, inwieweit der Vorhandene Wasserflächen Auf einer Länge von etwa 280 m verläuft der Weitwörthbach im Weitwörthbach entfernt verläuft, wird davon Weitwörthbach beansprucht wird Freihaltekorridor - die Trassenachse liegt etwa 7 m vom Bach entfernt. ausgegangen, dass er beansprucht wird. Eine und ob eine Verlegung des Bachs Der Oberdorferbach quert den Freihaltekorridor. Bachverlegung ist in diesem Fall erforderlich. notwendig ist. Innerhalb des Freihaltekorridors sind laut SAGIS keine Quellen Auswirkungen auf Quellen sind nicht zu erwarten. Vorhandene Quellen vorhanden. Die nächstgelegene Quelle (Brunnleithquelle) liegt etwa 250 m östlich des Freihaltekorridors.

159 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

Schutzgut Bestand Auswirkung Auswirkung - Erläuterung Maßnahmen

Innerhalb des Freihaltekorridors sind keine Wasserschutz- und Auswirkungen auf Wasserschutz- und schongebiete schongebiete vorhanden. Das nächstgelegene Schutzgebiet sind nicht zu erwarten. Wasserschutz- und "Webersberger Holding, Nußdorf - Brunnen - Schutzzone I und II" liegt Schongebiete etwa 160 m östlich des Freihaltekorridors.

Der Freihaltekorridor liegt laut SAGIS innerhalb des HQ100-Bereichs Die Auswirkungen werden als gering eingestuft. Bei Realisierung der der Unteren Salzach. Anschlussbahn innerhalb des Südlich des Freihaltekorridors befinden sich innerhalb des HQ100- Überflutungsbereichs ist eine Bereichs mehrere Gebäude des Gewerbegebietes, auch die Prüfung hinsichtlich des Überschwemmungsgebiete, bestehenden Gleise der Salzburger Lokalbahn liegen innerhalb der Retentionsraumverlusts bzw. Gefahrenzonen, 100-jährigen Überflutungsfläche. Beeinflussungen des HQ- Retentionsräume Für den Weitwörthbach und den Oberdorferbach sind laut SAGIS Abflussverhaltens durchzuführen. keine Gefahrenzonen ausgewiesen. Es ist dabei in enger Abstimmung mit der Bundeswasserbauverwaltung vorzugehen. Pflanzen und Tiere Schutzgebiete kommen im Freihaltekorridor nicht vor. Auswirkungen auf das Natura 2000- Ob die Notwendigkeit eines NVP- Westlich der bestehenden Bahngleise der Salzburger Lokalbahn Vogelschutzgebiet werden derzeit als gering Screenings gegeben ist, ist bei erstreckt sich das nach der Vogelschutzrichtlinie ausgewiesene Natura eingestuft, da westlich parallel zum Freihaltekorridor nachfolgenden Planungen zu 2000-Gebiet "Salzachauen, Salzburg". und somit unmittelbar an das Schutzgebiet prüfen. Schutzgebiete angrenzend bereits Bahngleise bestehehn und das Gebiet des Gewerbegebiet bereits versiegelt ist.

Innerhalb des Freihaltekorridors befinden sich keine laut SAGIS Es sind keine Auswirkungen auf ausgewiesene Im Zuge der weiteren konkreten ausgewiesenen Biotope. Biotope zu erwarten. Bei Projektrealisierung geht die Projektplanung ist im Entlang des Weitwörthbachs befindet sich eine Baumreihe, die jedoch Baumreihe entlang des Weitwörthbachs verloren. naturschutzrechtlichen Verfahren Biotope nicht als Biotop ausgewiesen ist. zu klären, ob für die Baumreihe entlang des Baches Ausgleichsmaßnahmen zu setzen sind. Für den Bereich des Freihaltekorridors liegen keine Informationen zu Nach derzeitigem Wissensstand ist von keinen geschützten bzw. gefährdeten Tier- und Pflanzenarten vor. Auswirkungen auf besondere Bestände von geschützte / gefährdete Tier- Lediglich entlang des Weitwörthbachs könnten nach derzeitiger geschützten bzw. gefährdeten Arten auszugehen. und Pflanzenarten Einschätzung gefährdete oder geschützte Tier- und Pflanzenarten vorkommen. Landschaft Der Freihaltekorridor liegt zwischen den bestehenden Bahngleisen und Durch die Realisierung einer Anschlussbahn parallel Landschaftsbild dem Gewerbegebiet. Er ist zum Großteil verbaut, lediglich der zur bestehenden Eisenbahnstrecke am Rand des Weitwörthbach und die bachbegleitende Baumreihe bilden Gewerbegebietes erfolgen keine Veränderungen

160 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

Schutzgut Bestand Auswirkung Auswirkung - Erläuterung Maßnahmen

nichtversiegelte Bereiche. Westlich der bestehenden Bahngleise des Landschaftsbilds bzw. werden diese als nicht erstreckt sich die unbebaute, bewaldete, mit einigen größeren relevant eingestuft. Schotterteichen durchsetzte Salzachau. Südöstlich des Freihaltekorridors erhebt sich der bewaldete Haunsberg (835 m). Das Gelände der bestehenden Gewerbezone ist eben. Mensch Innerhalb des Freihaltekorridors befinden sich keine Freizeit- und Es werden keine Auswirkungen auf die Erholungseinrichtungen. Erholungsnutzung erwartet. Östlich neben dem Freihaltekorridor verläuft durch die Gewerbezone Erholungsnutzung ein Radweg. Das Gebiet östlich der bestehenden Bahngleise wird auch nicht von Erholungssuchenden genutzt, im Gegensatz zur westlich der Bahngleise liegenden Salzachau. Im Nahbereich des Freihaltekorridors befinden sich keine Siedlungen Der Freihaltekorridor bzw. eine Realisierung der oder Wohngebäude. Anschlussbahn hat keine Auswirkungen auf Siedlung und Wohnen Der gesamte Bereich ist im REK als Gebiet für Gewerbe und Handel bestehende Wohnnutzungen und bzw. als Erweiterungsgebiet für Gewerbe und Handel ausgewiesen. Siedlungsentwicklungen. LW: Der Freihaltekorridor wird nicht landwirtschaftlich genutzt. Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Jagd werden als FW: Innerhalb des Freihaltekorridors befindet sich kein Wald. Laut nicht relevant eingestuft. WEP aus dem SAGIS, welcher sich auf die ÖK stützt, sind Sonstige Teilbereiche des Freihaltekorridors als Wald mit Wohlfahrtsfunktion Nutzungsinteressen (Wertziffer 132) ausgewiesen. In der Natur existieren diese

(Landwirtschaft, Waldflächen nicht. Forstwirtschaft, Jagd) Jagd: Der Freihaltekorridor liegt innerhalb der Wildregion 12.3 und in einer Rotwild-Freizone. Nähere Angaben (Wildwechsel etc.) sind nicht verfügbar. Aufgrund der Lage im Gewerbegebiet ist der Bereich jagdwirtschaftlich nicht relevant. Für den Bereich des Freihaltekorridors liegt keine Durch den Bahnanschluss werden hinsichtlich Lärm Ruhe Umgebungslärmkartierung vor. und Ruhestörung keine Auswirkungen auf die Wohnbevölkerung erwartet. Kultur- und Sachgüter Innerhalb des Freihaltekorridors befinden sich keine Kulturgüter. Im Auswirkungen auf Kulturgüter sind auszuschließen. südlichen Bereich des Freihaltekorridors befindet ein Gebäude. Ob das betroffene Gebäude, welches sich teilweise innerhalb des Freihaltekorridors befindet, bei Projektrealisierung abgegolten werden muss oder Kultur- und Sachgüter die betroffenen Flächen nicht beansprucht werden, kann auf Basis der vorliegenden Unterlagen nicht beurteilt werden und ist in der nachfolgenden Projektplanung abzuklären.

161 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

Variante Ost Tabelle 22: Umweltzustand und Abschätzung der Auswirkungen durch die Freihaltung eines Korridors für ein Schienenprojekt sowie Maßnahmenvorschläge zur Verminderung der Auswirkungen, Anschlussbahn GZ Nußdorf-Weitwörth - Variante Ost

Schutzgut Bestand Auswirkung Auswirkung - Erläuterung Maßnahmen

Boden Laut SAGIS und Ebod befinden sich die nicht versiegelten Bereiche Da der Großteil des Freihaltekorridors versiegelt und des Freihaltekorridors auf Braunem Auboden sowie Typischem oder somit der neue Bodenverbrauch sehr gering ist, Extremen Gley. Der überwiegende Teil der Freihaltekorridors ist werden die Auswirkungen als "gering" eingestuft. Im jedoch versiegelt. Sachprogramm "Standortentwicklung für Wohnen Bodentypen und Arbeiten im Salzburger Zentralraum" ist der Standort als Gewerbezone von überörtlicher Bedeutung ausgewiesen, sodass die Bodenbeanspruchung schon überörtlich festgelegt ist. Innerhalb des Freihaltekorridors befinden sich laut SAGIS keine Auswirkungen sind nicht zu erwarten. Altlasten, Verdachts- oder Prüfflächen. Altlasten Im Gewerbegebiet Weitwörth liegt die Altablagerung "Webersberger". Westlich der bestehenden Bahngleise der Salzburger Lokalbahn befindet sich die Prüf- und Verdachtsfläche "Erdbau Weitwörth". Klima und Luft Zum Untersuchungsgebiet liegen keine Informationen zur Klima: keine Auswirkungen. Luftbelastung vor. Luft: Durch die Verlagerung des Gütertransportes In der "Verordnung des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, von der Straße auf die Schiene werden die Umwelt und Wasserwirtschaft über belastete Gebiete (Luft) zum Auswirkungen als tendenziell positiv beurteilt. Klima und Luft Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz 2000" wird das Gebiet nicht gelistet (d.h. keine wiederholte Überschreitung der Werte nach IG-Luft auf längere Zeit).

Wasser Innerhalb des Freihltekorridors befindet sich der Oberdorferbach, der Da der Oberdorferbach überquert wird, werden die Bei der Realisierung des Projektes gequert wird. Auswirkungen als "gering" eingestuft. sind entsprechende Vorhandene Wasserflächen Schutzmaßnahmen (Bachquerung) vorzusehen. Innerhalb des Freihaltekorridors sind laut SAGIS keine Quellen Auswirkungen auf Quellen sind nicht zu erwarten. Vorhandene Quellen vorhanden. Die nächstgelegene Quelle (Brunnleithquelle) liegt etwa 45 m östlich des Freihaltekorridors. Innerhalb des Freihaltekorridors sind keine Wasserschutz- und Auswirkungen auf Wasserschutz- und schongebiete Im Zuge des Projektbaus ist zu Wasserschutz- und schongebiete vorhanden. Das Schutzgebiet "Webersberger Holding, sind nicht zu erwarten. gewährleisten, dass keine der

Schongebiete Nußdorf - Brunnen - Schutzzone I und II" grenzt nördlich an den Bautätigkeiten nachteilig auf das Freihaltekorridor an, berührt ihn jedoch nicht. Wasserschutzgebiet wirkt.

162 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

Schutzgut Bestand Auswirkung Auswirkung - Erläuterung Maßnahmen

Der westlichste Teil des Freihaltekorridors liegt auf einer Länge von Die Auswirkungen werden maximal als gering Bei Realisierung der ca. 150 m laut SAGIS innerhalb des HQ100-Bereichs der Unteren eingestuft. Anschlussbahn innerhalb des Salzach. Überflutungsbereichs ist eine In der Umgebung des Freihaltekorridors befinden sich innerhalb des Prüfung hinsichtlich des Überschwemmungsgebiete, HQ100-Bereichs mehrere Gebäude des Gewerbegebietes, auch die Retentionsraumverlusts bzw. Gefahrenzonen, bestehenden Gleise der Salzburger Lokalbahn liegen innerhalb der Beeinflussungen des HQ- Retentionsräume 100-jährigen Überflutungsfläche. Für den Oberdorferbach sind laut Abflussverhaltens durchzuführen. SAGIS keine Gefahrenzonen ausgewiesen. Es ist dabei in enger Abstimmung mit der Bundeswasserbauverwaltung vorzugehen. Pflanzen und Tiere Schutzgebiete kommen im Freihaltekorridor nicht vor. Es sind keine Auswirkungen auf Schutzgebiete zu Ob die Notwendigkeit eines NVP- Westlich der bestehenden Bahngleise der Salzburger Lokalbahn erwarten. Screenings gegeben ist, ist bei Schutzgebiete erstreckt sich das nach der Vogelschutzrichtlinie ausgewiesene Natura nachfolgenden Planungen zu 2000-Gebiet "Salzachauen, Salzburg". prüfen. Innerhalb des Freihaltekorridors befinden sich keine laut SAGIS Es sind keine Auswirkungen zu erwarten. Biotope ausgewiesenen Biotope. Für den Bereich des Freihaltekorridors liegen keine Informationen zu Es ist von keinen Auswirkungen auf geschützte bzw. geschützte / gefährdete Tier- geschützten bzw. gefährdeten Tier- und Pflanzenarten vor. Es sind gefährdete Arten auszugehen. und Pflanzenarten keine geschützten bzw. gefährdeten Tier- und Pflanzenarten zu erwarten. Landschaft Der Freihaltekorridor führt mitten ins Gewerbegebiet. Das Durch die Realisierung einer Anschlussbahn mitten Gewerbegebiet ist hier beinahe vollständig versiegelt, Parkplätze und im Gewerbegebiet erfolgen keine Veränderungen Lagerflächen sowie Betriebsgebäude prägen die Landschaft. des Landschaftsbilds bzw. werden diese als nicht Westlich der bestehenden Bahngleise der Salzburger Lokalbahn relevant eingestuft. Landschaftsbild erstreckt sich die unbebaute, bewaldete, mit einigen größeren Schotterteichen durchsetzte Salzachau. Südöstlich des Freihaltekorridors erhebt sich der bewaldete Haunsberg (835 m). Das Gelände der bestehenden Gewerbezone ist eben. Mensch Der bestehende, durch das Gewerbegebiet verlaufende Radweg wird Die Auswirkungen durch die Querung des Radwegs Bei Projektrealisierung ist eine Erholungsnutzung durch den Freihaltekorridor gequert. werden als gering eingestuft. sichere Querung des Bahngleises zu gewährleisten. Im Nahbereich des Freihaltekorridors befinden sich keine Siedlungen Der Freihaltekorridor bzw. eine Realisierung der Siedlung und Wohnen oder Wohngebäude. Anschlussbahn hat keine Auswirkungen auf Der gesamte Bereich ist im REK als Gebiet für Gewerbe und Handel bestehende Wohnnutzungen und

163 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

Schutzgut Bestand Auswirkung Auswirkung - Erläuterung Maßnahmen

bzw. als Erweiterungsgebiet für Gewerbe und Handel ausgewiesen. Siedlungsentwicklungen. LW: Der Freihaltekorridor wird nicht landwirtschaftlich genutzt. Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Jagd werden als FW: Innerhalb des Freihaltekorridors befindet sich kein Wald. Laut nicht relevant eingestuft. WEP aus dem SAGIS, welcher sich auf die ÖK stützt, sind Sonstige Teilbereiche des Freihaltekorridors als Wald mit Wohlfahrtsfunktion Nutzungsinteressen (Wertziffer 132) ausgewiesen. In der Natur existieren diese

(Landwirtschaft, Waldflächen nicht. Forstwirtschaft, Jagd) Jagd: Der Freihaltekorridor liegt innerhalb der Wildregion 12.3 und in einer Rotwild-Freizone. Nähere Angaben (Wildwechsel etc.) sind nicht verfügbar. Aufgrund der Lage im Gewerbegebiet ist der Bereich jagdwirtschaftlich nicht relevant. Für den Bereich des Freihaltekorridors liegt keine Durch den Bahnanschluss werden hinsichtlich Lärm Ruhe Umgebungslärmkartierung vor. und Ruhestörung keine Auswirkungen auf die Wohnbevölkerung erwartet. Kultur- und Sachgüter Innerhalb des Freihaltekorridors befinden sich keine Kulturgüter. Der Die Straßenführung des Erschließungsweges Freihaltekorridor verläuft über versiegelte Flächen, berührt jedoch innerhalb des Gewerbegebietes muss bei Kultur- und Sachgüter keines der bestehenden Gebäude. Auf einer Länge von etwa 180 m Beibehaltung der Trasse geändert werden. verläuft die Trassenachse der geplanten Anschlussbahn auf einer bestehenden Straße.

164 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

7.14.5 Zusammenfassung

Abbildung 38: sensible/kritische Umweltthemen Anschlussbahn GZ Nußdorf/Weitwörth

Eine Realisierung der Anschlussbahn GZ Nußdorf-Weitwörth steht nicht im Widerspruch zu den örtlichen und überörtlichen Konzepten (Mobilitätskonzept, Sachprogramm Standortentwicklung für Wohnen und Arbeiten im Salzburger Zentralraum, Regionalprogramm Flachgau Nord, REK und Flächenwidmungsplan der Gemeinde Nußdorf). Im Zuge der Machbarkeitsstudie im Rahmen des Projektes "AnschlussbahnCoach" wurden im Jahr 2010 zwei Varianten für eine Anschlussbahn der Gewerbezone Nußdorf/Weitwörth erstellt, welche beide ins Sachprogramm übernommen wurden. Bei einer Nullvariante bleibt die Gewerbezone ohne Bahnanschluss. Die Verordnung der Freihalteflächen im Sachprogramm bewirkt eine Sicherstellung der Flächen für das gegenständliche Projekt. Bei Realisierung der Variante West sind Auswirkungen auf den Weitwörthbach gegeben - es ist in der weiteren Projektplanung zu prüfen, ob eine Bachverlegung notwendig ist. Geringe Auswirkungen für Bodentypen zu erwarten. In der weiteren Projektplanung ist zu prüfen, ob für das angrenzende Natura 2000-Vogelschutzgebiet die Durchführung einer Naturverträglichkeitsprüfung (NVP) notwendig ist. Für das Gebiet der Überflutungsbereiche (der Freihaltekorridor liegt innerhalb des HQ 100-Abflussbereichs ist eine Prüfung hinsichtlich des Retentionsraumverlustes bzw. Beeinflussung des Abflussverhaltens durchzuführen. Ein Gewerbegebäude befindet sich teilweise innerhalb des Freihaltekorridors; ob es tatsächlich beansprucht wird ist in der konkreten Projektplanung zu entscheiden. Bei Realisierung der Variante Ost sind geringe Auswirkungen für die Schutzgüter Bodentypen, vorhandene Wasserflächen (der Oberdorferbach wird gequert), Erholungsnutzung (ein Radweg wird gequert) sowie Sachgüter zu erwarten. Für das Gebiet der Überflutungsbereiche (der Freihaltekorridor liegt teilweise

165 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht] innerhalb des HQ 100-Abflussbereichs ist eine Prüfung hinsichtlich des Retentionsraumverlustes bzw. Beeinflussung des Abflussverhaltens durchzuführen. Für beide Varianten sind hinsichtlich des Schutzgutes Luft tendenziell positive Auswirkungen zu erwarten, da davon ausgegangen wird, dass sich der Güteverkehr zumindest teilweise von der Straße auf die Schiene verlagern wird.

166 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

7.15 Anschlussbahn Gewerbezone /Bergheim - Siggerwiesen

7.15.1 Lage des Trassenkorridors und Untersuchungsraum Für den Anschluss des Gewerbegebiets Siggerwiesen liegen zwei alternative Freihaltekorridore vor. Nachdem bis zum jetzigen Zeitpunkt noch keine endgültige Entscheidung für eine der beiden Varianten getroffen wurde, werden beide Korridore im Umweltbericht geprüft. Beide Trassenkorridore liegen in der Gemeinde Bergheim und binden das bestehende Gewerbegebiet Siggerwiesen an die Salzburger Lokalbahn an. Der Freihaltekorridor West besteht aus zwei Ästen, einem nach Norden und einem nach Westen führend, und weist eine Gesamtlänge von ca. 1140 m auf. Der Freihaltekorridor Ost weist eine Länge von rund 280 m auf. Als Untersuchungsraum werden die beiden Freihaltekorridore (mit einer Breite von 15 m beiderseits der Trassenachse) und deren umgebende Flächen definiert.

V. West

V. Ost

Abbildung 39: Lage des Freihaltekorridors - links: Kartenhintergrund ÖK, rechts: Kartenhintergrund Orthofoto

7.15.2 Bezug zu anderen relevanten Plänen und Programmen

Mobilitätskonzept Im Salzburger Landesmobilitätskonzept 2006-2015 wird unter dem Kapitel 7 "Aktionen (Maßnahmenprogramm)" als eine wichtige Maßnahme die Förderung von Anschlussbahnen und Terminals genannt: "Im Rahmen einer langfristigen Strategie zur Herstellung einer Wettbewerbsgleichheit zwischen Schiene und Straße, zur Stärkung des Umweltschutzes und zur Verbesserung der Verkehrssicherheit hat der forcierte Ausbau von Anschlussbahnen eine besondere verkehrspolitische Bedeutung." Zur Beratung von Gemeinden und Betrieben wurde dazu der Salzburger AnschussbahnCoach eingerichtet.

Übereinstimmung mit dem bzw. Widersprüche zum Mobilitätskonzept Das vorliegende Projekt unterstützt die Forderung des Mobilitätskonzepts nach einem Ausbau von Anschlussbahnen zur Förderung der Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene.

167 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

Sachprogramm Standortentwicklung für Wohnen und Arbeiten im Zentralraum (2009) In Kapitel 3.4. Leitbild "Sicherung bedarfsgerechter Standorte für Erwerbsmöglichkeiten" wird unter Ziffer 6 Bergheim/Siggerwiesen als Gewerbezone von überörtlicher Bedeutung angeführt, die über Regionalprogramme und Räumliche Entwicklungskonzepte zu sichern ist (Mindestausmaß 13 ha, Obergrenze 50 ha). Als Voraussetzung für weiterführende Planungen wird unter Ziffer 8 lit. a und b das Vorliegen eines Gesamtkonzepts zur Erschließung der Gewerbezonen verlangt sowie folgende Forderung festgehalten: "Die erforderlichen Flächen für einen Schienenanschluss sind langfristig zu sichern."

Übereinstimmung mit dem bzw. Widersprüche zum Sachprogramm Der Freihaltekorridor für die Anschlussbahn ins Gewerbegebiet Siggerwiesen steht im Einklang mit dem Sachprogramm "Standortentwicklung für Wohnen und Arbeiten im Zentralraum" und setzt die Forderung nach einem Schienenanschluss um.

Regionalprogramm Salzburg Stadt und Umgebungsgemeinden (1999) Der Bereich Bergheim/Siggerwiesen ist als „Regionaler Vorrangbereich für künftige Gewerbegebiete“ ausgewiesen (Kap. 2.3.2). Als Empfehlung wird im Kapitel 5 - Regionale Ziele und Empfehlungen zum Sachbereich Verkehr - festgehalten, dass eine Bahnanbindung an das regionale Gewerbegebiet bzw. die überregionale Gewerbezone Siggerwiesen/Bergheim errichtet bzw. die Möglichkeit für eine spätere Bahnanbindung gewahrt bleiben soll.

Übereinstimmung mit dem bzw. Widersprüche zum Regionalprogramm Das Freihalten von Flächen für eine Anschlussbahn Siggerwiesen steht mit den Zielen des Regionalprogramms in Einklang und erfüllt somit die Forderung nach einem Bahnanschluss an das Gewerbegebiet.

Räumliches Entwicklungskonzept der Gemeinde Bergheim (2005) Im Siedlungs- und Freiraumleitbild zum REK ist der Bereich östlich der Lokalbahn als „Vorrangbereich für künftige Gewerbegebiete“ festgelegt, westlich der Lokalbahn besteht eine Erweiterungsmöglichkeit bis zu einer festgesetzten Siedlungsgrenze zu den Salzachauen. Der Freihaltekorridor Variante West liegt mit seinem nach Norden laufenden Ast außerhalb der markierten Siedlungsgrenze.

Abbildung 40: Lage des Freihaltekorridors im REK der Gemeinde Bergheim. Die Siedlungsgrenze ist strichliert dargestellt.

168 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

Im Textteil wird zu den Entwicklungszielen im Kapitel Wirtschaft (1.1.2) und Funktionelle Gliederung des Baulandes (3.1.2) festgehalten, dass Siggerwiesen als regionaler Vorrangbereich für Gewerbegebiete entlang der Lokalbahn entwickelt werden soll. Unter anderem wird als Maßnahmen genannt: „Bei Neuausweisungen von Gewerbegebieten ist die Möglichkeit von Anschlussgleisen an die Lokalbahn zu berücksichtigen“.

Übereinstimmung mit dem bzw. Widersprüche zum REK Der Freihaltekorridor für eine Anschlussbahn, Variante Ost, steht nicht im Widerspruch zu den Zielen des REK und erfüllt die Forderung nach einem Gleisanschluss in das bestehende Gewerbegebiet. Variante West liegt derzeit außerhalb der eingezeichneten Siedlungsgrenze zu den Salzachauen. Nach Rücksprache mit der Abt. Raumplanung des Amts der Salzburger Landesregierung ist aber eine Ausweitung des Gewerbegebiets Richtung Westen angedacht, wodurch der Korridor innerhalb des Siedlungsgebiets zu liegen kommt.

Flächenwidmungsplan der Gemeinde Bergheim Variante West: Der Freihaltekorridor und dessen weitläufige Umgebung liegen zum überwiegenden Teil im "Grünland - Ländliche Gebiete". Bei der Abzweigung von der Salzburger Lokalbahn verläuft der Korridor kleinflächig auf der Widmung "Verkehrsfläche - Wichtige Verkehrsfläche der Gemeinde" und auf "Bauland - Gewerbegebiete". Östlich grenzt die Erschließungsstraße der Firma Schenker ("Verkehrsfläche - Wichtige Verkehrsfläche der Gemeinde") und das Betriebsgelände mit der Widmung "Bauland - Gewerbegebiete" an. Variante Ost: Der Freihaltekorridor Ost und dessen umgebenden Flächen liegen zum größten Teil auf der Widmung "Grünland - Ländliche Gebiete" und auf der Widmung "Verkehrsfläche - Eisenbahnen und deren Betriebsanlagen" (bestehende Trasse der Salzburger Lokalbahn). Südlich des Korridors grenzt die Widmung "Bauland - Gewerbegebiete" an.

Übereinstimmung mit dem bzw. Widersprüche zum Flächenwidmungsplan Beide Korridore verlaufen im Wesentlichen auf Flächen der Widmungskategorie "Grünland - Ländliche Gebiete". Der Flächenwidmungsplan stellt keine Nutzungseinschränkung dar. Nach Verordnung des Sachprogramms ist der Freihaltekorridor als solcher im Flächenwidmungsplan ersichtlich zu machen.

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7.15.3 Alternative Planungsmöglichkeiten

Alternativenprüfung Das Projekt wurde in einer Machbarkeitsstudie im Rahmen des Projektes "AnschlussbahnCoach" geprüft. Dabei wurden zwei Varianten untersucht: Variante West verläuft westlich der Lokalbahn und schließt über zwei Äste die Firmen Schenker, die Umweltschutzanlagen Siggerwiesen und das Gelände der Salzburger Sand- und Kieswerke GmbH an. Variante Ost verläuft parallel und östlich der Salzburger Lokalbahn und liegt zentral zwischen den Gewerbegebieten östlich und westlich der Lokalbahntrasse. Aussagen zu einer Priorisierung einer der beiden Varianten liegen nicht vor.

Nullvariante Das weitläufige Gewerbegebiet Bergheim/Siggerwiesen verfügt derzeit über einen Anschluss über die Bundesstraße 156 (Lamprechtshausener Straße), die Auffahrt auf die A1 - Westautbahn liegt rund 8 km entfernt. Ein kleiner Teil des Gewerbegebiets westlich der Lokalbahn (Fa. Schenker) verfügt bereits über ein Anschlussgleis. Ziel des geplanten Projektes ist die Errichtung eines weiteren Bahnanschlusses für die bestehenden und künftigen Betriebe zur Förderung einer umweltgerechten Mobilität. Das Projekt unterstützt damit das Ziel des Landesentwicklungsprogramms 2003 (D.1. Standortsicherung und Betriebsansiedlung): "Liegen Betriebsstandorte von überörtlicher Bedeutung im Nahbereich der Bahninfrastruktur, ist die Möglichkeit für einen Gleisanschluss nach Maßgabe der eisenbahntechnischen Voraussetzungen in den Planungen sicherzustellen." Bei einer Nullvariante (keine Flächenfreihaltung) ist nicht gewährleistet, dass die Flächen zum Zeitpunkt der Projektrealisierung noch zur Verfügung stehen. Bei einer Nullvariante (keine Projektrealisierung) verfügt das Gewerbegebiet über keinen adäquaten Bahnanschluss und die Güter werden weiterhin über die Straße transportiert.

170 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

7.15.4 Umweltfolgenabschätzung

Variante West Tabelle 23: Umweltzustand und Abschätzung der Auswirkungen durch die Freihaltung eines Korridors für ein Schienenprojekt sowie Maßnahmenvorschläge zur Verminderung der Auswirkungen, Anschlussbahn GZ Anthering/Bergheim - Siggerwiesen, Variante West

Schutzgut Bestand Auswirkung Auswirkung - Erläuterung Maßnahmen

Boden Für den Freihaltekorridor liegen lt. SAGIS und der österreichischen Nachdem im Untersuchungsraum Schotter abgebaut Bodenkarte (eBod) keine Informationen vor. Er verläuft auf wird kann davon ausgegangen werden, dass auch Bodentypen unversiegelten Flächen, ein Teil der Korridors liegt auf den der Korridor auf Schotterflächen liegt. Es wird daher geschotterten Flächen des Sand- und Kieswerkes. An die Flächen von keinen Auswirkungen ausgegangen. grenzt Auwald an. Innerhalb des Korridors liegt die Altlastenprüffläche - Voggenberg mit Der Korridor selbst liegt zum Teil auf einer In der weiteren Projektplanung einer Altablagerung und einem Altstandort. Altlastenprüffläche. sind Untersuchungen zur Westlich des Korridors liegen großflächig die Reststoffdeponien der Die Auswirkungen werden als gering eingeschätzt. Behandlung der Prüfflächen Altlasten SAB (Salzburger Abfallbeseitigungsdeponien) durchzuführen und gegebenenfalls entsprechende Maßnahmen zu setzen. Klima und Luft Zum Untersuchungsgebiet liegen keine Informationen zu Klima: keine Auswirkungen. Luftbelastungen vor. Das Projektgebiet ist in der "Verordnung des Luft: Durch die Verlagerung des Gütertransportes Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasser- von der Straße auf die Schiene werden die wirtschaft über belastete Gebiete (Luft) zum Umweltverträglichkeits- Auswirkungen als tendenziell positiv beurteilt. prüfungsgesetz 2000“ nicht gelistet (d.h. keine wiederholte Überschreitung der Werte nach IG-Luft auf längere Zeit). Klima und Luft Die Gemeinde Bergheim ist Teil des "Sanierungsgebietes für Stickstoffdioxid und Feinstaub" [6]. In [6] werden unter anderem Maßnahmen in den Bereichen Verkehr und Betriebe vorgeschrieben und beurteilt. Anschlussbahnen für Gewerbebetriebe sind bei den Güterverkehrsprojekten als auch bei den Maßnahmen bei Betrieben (Förderung von Anschlussbahnen) vertreten. Wasser Innerhalb des Freihaltekorridors liegen keine Wasserflächen, der Es sind keine Auswirkungen auf Wasserflächen zu Vorhandene Wasserflächen nächste Bach (Lehen- oder Frauenbach) verläuft gut 90 m östlich des erwarten. Korridors. Innerhalb des Freihaltekorridors sind laut SAGIS keine Quellen Auswirkungen auf Quellen sind nicht zu erwarten. Vorhandene Quellen vorhanden. Die nächstgelegene Quelle liegt rund 420 m nordöstlich. Wasserschutz- und Innerhalb des Freihaltekorridors sind keine Wasserschutz- und Auswirkungen auf Wasserschutz- und schongebiete

171 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

Schutzgut Bestand Auswirkung Auswirkung - Erläuterung Maßnahmen

Schongebiete schongebiete vorhanden. Südlich grenzt unmittelbar an den Korridor sind nicht zu erwarten. das Wasserhschutzgebiet "RVH Großraum Salzburg - Brunnen I" an (Entfernung rund 20 m). Der Freihaltekorridor selbst liegt außerhalb von Retentionsräumen und Eine Bebauung im HQ100-Bereich der Salzach Beeinträchtigungen bei der Gefahrenzonen. Er liegt aber zur Gänze im HQ100-Bereich der sollte nur erfolgen, wenn es zu keiner nachteiligen Nutzung der Anschlssbahn und Überschwemmungsgebiete, Mittleren Salzach. Auswirkung auf die Abflusssituation kommt. Durch eine Beeinflussung von HQ Gefahrenzonen, die Errichtung einer Anschlussbahn kann davon Abflussverhältnissen sind in den Retentionsräume ausgegangen werden, dass diesbezügliche nachfolgenden Planungen zu Auwirkungen gering sind. untersuchen und gegebenenfalls Maßnahmen zu setzen. Pflanzen und Tiere Im Freihaltekorridor kommen keine Schutzgebiete vor, rund 140 m Aufgrund der bereits bestehenden Bebauung des Ob die Notwendigkeit eines NVP- nördlich des Korridors liegt das Natura 2000-Gebiet Salzachauen Gewerbegebiets werden die Auswirkungen auf die Sreening gegeben ist, ist zu prüfen Schutzgebiete (Vogelschutzrichtlinie). Fläche des Schutzgebietes selbst als gering (siehe auch Schutzgut eingestuft. geschützte/gefährdete Tier- und Pflanzenarten). Innerhalb des Freihaltekorridors kommen laut SAGIS keine Biotope Auf Biotope sind keine Auswirkungen zu erwarten. vor. Ca. 180m östlich des Korridors liegen die Biotope Schotterteich Biotope Siggerwiesen und Lehener Bach bei Leban, gut 500 m westlich verläuft die Salzach. Im Freihaltekorridor selbst kommen keine Biotope vor. 140 m nördlich Die Auswirkungen werden als gegeben eingestuft. Ob die Notwendigkeit eines NVP – des Korridors liegt das Natura 2000-Gebiet, dessen Grundlage die Screenings besteht, ist bei geschützte / gefährdete Tier- Vogelschutzrichtlinie darstellt. Aufgrund der Nähe zu diesem sensiblen nachfolgenden Planungen zu und Pflanzenarten Gebiet, kann davon ausgegangen werden, dass geschützte bzw. prüfen. gefährdete Tier- und Pflanzenarten im Untersuchungsraum vorkommen. Landschaft Der Freihaltekorridor liegt am Rande eines Gewerbegebietes, das in Der Freihaltekorridor liegt am Rand der derzeitigen den Auwäldern der Mittleren Salzach eingebettet ist. Richtung Norden Siedlungsgrenze. Die Wahrnehmung in der und Westen dominieren ausgedehnte Auwälder und die Salzach das Landschaft wird durch eine Realisierung der Landschaftsbild. Unmittelbar westlich liegen die zum Teil begrünten Anschlussbahn aufgrund der dominanten Wirkung Deponieflächen der SAB. des bestehenden Gewerbegebiets als untergeordnet Landschaftsbild Östlich des Gewerbegebietes prägen Wiesen und Waldflächen sowie eingestuft, dennoch prägt sie das Bild des die Siedlungsbereiche von Siggerwiesen, Anthering im Norden und Übergangs vom Siedlungs- zum Landschaftsraum. Bergheim im Süden den Raum. Durchzogen wird die Landschaft von Die Auswirkungen werden als gering eingestuft. der B156 (Lamprechtshausener Straße) und der Trasse der Salzburger Lokalbahn. Mensch Innerhalb des Freihaltekorridors befinden sich keine Freizeit- und Er sind keine Auswirkungen zu erwarten. Erholungsnutzung Erholungseinrichtungen.

172 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

Schutzgut Bestand Auswirkung Auswirkung - Erläuterung Maßnahmen

Der Freihaltekorridor liegt weit außerhalb von Siedlungsgebieten, die Auf bestehende Wohngebäude und die nächstgelegenen Wohngebäude liegen gut 300 m Luftlinie südöstlich Siedlungsentwicklung sind keine Auswirkungen zu Siedlung und Wohnen des Korridors. erwarten. Das Siedlungsleitbild des REK sieht für den Untersuchungsraum keine Siedlungsentwicklung vor. LW: Der Freihaltekorridor berührt keine landwirtschaftlichen Flächen. LW: Auswirkungen auf die Landwirtschaft sind nicht Durch entsprechende FW: Ein großer Teil des Freihaltekorridors liegt im Wald, dem lt. WEP gegeben. Trassenführung innerhalb des die Wohlfahrtsfunktion (Kennziffer 132) zugewiesen ist. FW: Ein großer Teil des Korridors ist laut WEP Wald Korridors können Rodungen Sonstige Jagd: Der Freihaltekorridor liegt innerhalb der Wildregionen 12.1 und mit Wohlfahrtsfunktion ausgewiesen. Für das Projekt minimiert werden. Nutzungsinteressen der Rotwild-Freizone. Nähere Angaben (Wildwechsel etc.) sind nicht müssen ca. 0,6 ha tatsächlich vorhandener Wald (Landwirtschaft, verfügbar. gerodet werden. Die Auswirkungen werden als Forstwirtschaft, Jagd) gering eingestuft. Jagd: Es werden keine Auswirkungen für die Jagd erwartet. Für den Untersuchungsraum liegen lt. SAGIS keine Daten zum Die Verlagerung von Gütern von LKW auf Schiene Umgebungslärm vor. führt tendenziell zu einer Verbesserung der derzeitigen Lärmstiatuation, die vom Straßenlärm Ruhe verursacht wird. Durch den Schienenverkehr kommt es zu einer Lärmerhöhung, Nachdem im Umfeld des Korridors aber keine Wohnbevölkerung anliegt, werden keine Auswirkungen erwartet. Kultur- und Sachgüter Der Freihaltekorridor verläuft über bauliche Einrichtungen sowie Lager- Bei der Detaillierung des Trassenverlaufs sind . und Rangierflächen des Kieswerkes und berührt an seinem südlichen bestehende bauliche Anlagen zu berücksichtigen, Kultur- und Sachgüter Ende die Parkplatzflächen eines bestehenen Betriebes. wo Straßen gequert werden, sind sichere Er quert darüber hinaus die Zufahrt zu den Betriebsflächen des Übergänge zu planen.Die Auswirkungen werden als Kieswerks und eine Ausfahrtsrampe von den Deponieflächen. gering eingestuft.

173 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

Variante Ost Tabelle 24: Umweltzustand und Abschätzung der Auswirkungen durch die Freihaltung eines Korridors für ein Schienenprojekt sowie Maßnahmenvorschläge zur Verminderung der Auswirkungen, Anschlussbahn GZ Anthering/Bergheim - Siggerwiesen, Variante Ost

Schutzgut Bestand Auswirkung Auswirkung - Erläuterung Maßnahmen

Boden Der Freihaltekorridor liegt lt. SAGIS zur Gänze auf Braunem Auboden. Der Korridor weist eine Größe von 0,84ha auf. Aufgrund dieser Flächengröße und der Lage des Korridors innerhalb der geplanten Erweiterung des Gewerbegebiets (REK Bergheim) werden die Auswirkungen als gering eingestuft. Bodentypen Im Sachprogramm "Standortentwicklung für Wohnen und Arbeiten im Salzburger Zentralraum" ist der Standort als Gewerbezone von überörtlicher Bedeutung ausgewiesen, sodass die Bodenbeanspruchung schon überörtlich festgelegt ist. Der Korridor liegt außerhalb von Altlasten. Unmittelbar südlich grenzt Er werden keine Auswirkungen erwartet. Altlasten die Altlasten-Prüffläche Voggenberg an. Klima und Luft Zum Untersuchungsgebiet liegen keine Informationen zu Klima: keine Auswirkungen. Luftbelastungen vor. Das Projektgebiet ist in der "Verordnung des Luft: Durch die Verlagerung des Gütertransportes Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasser- von der Straße auf die Schiene werden die wirtschaft über belastete Gebiete (Luft) zum Umweltverträglichkeits- Auswirkungen als tendenziell positiv beurteilt. prüfungsgesetz 2000“ nicht gelistet (d.h. keine wiederholte Überschreitung der Werte nach IG-Luft auf längere Zeit). Die Klima und Luft Gemeinde Bergheim ist Teil des "Sanierungsgebietes für Stickstoffdioxid und Feinstaub" [6]. In [6] werden unter anderem Maßnahmen in den Bereichen Verkehr und Betriebe vorgeschrieben und beurteilt. Anschlussbahnen für Gewerbebetriebe sind bei den Güterverkehrsprojekten als auch bei den Maßnahmen bei Betrieben (Förderung von Anschlussbahnen) vertreten. Wasser Innerhalb des Freihaltekorridors liegen keine Wasserflächen, der Es sind keine Auswirkungen auf Wasserflächen zu Vorhandene Wasserflächen nächste Bach (Lehen- oder Frauenbach) verläuft rund 220 m nördlich erwarten. des Korridors. Innerhalb des Freihaltekorridors sind laut SAGIS keine Quellen Auswirkungen auf Quellen sind nicht zu erwarten. Vorhandene Quellen vorhanden. Wasserschutz- und Innerhalb des Freihaltekorridors sind keine Wasserschutz- und Auswirkungen auf Wasserschutz- und schongebiete

Schongebiete schongebiete vorhanden. Südlichwestlich liegt das sind nicht zu erwarten.

174 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

Schutzgut Bestand Auswirkung Auswirkung - Erläuterung Maßnahmen

Wasserhschutzgebiet "RVH Großraum Salzburg - Brunnen I" an in einer Entfernung von rund 100 m. Überschwemmungsgebiete, Der Freihaltekorridor liegt außerhalb von Retentionsräumen und Es sind keine Auswirkungen auf das Projekt zu Gefahrenzonen, Gefahrenzonen. Randlich wird er vom HQ100-Bereich der Mittleren erwarten. Retentionsräume Salzach berührt, die Trasse selbst liegt aber außerhalb. Pflanzen und Tiere Im Freihaltekorridor kommen keine Schutzgebiete vor, das Es sind keine Auswirkungen auf Schutzgebiete zu Schutzgebiete Natura2000-Gebiet Salzachauen (Vogelschutzrichtlinie) liegt gut 600 erwarten. nördlich des Korridors. Innerhalb des Freihaltekorridors kommen laut SAGIS keine Biotope Auf Biotope sind keine Auswirkungen zu erwarten. Biotope vor. Ca. 65 m nordwestlich des Korridors liegt der Schotterteich Siggerwiesen und 195 m nördlich verläuft der Lehenerbach bei Leban. Im Freihaltekorridor selbst kommen keine Biotope vor, deshalb kann Auswirkungen sind nicht zu erwarten. geschützte / gefährdete Tier- davon ausgegangen werden, dass auch keine besonderen Bestände und Pflanzenarten geschützter Tier- und Pflanzenarten vorkommen. Landschaft Der Freihaltekorridor verläuft zwischen den Gewerbegebieten links Die Wahrnehmung des Landschaftsbildes wird durch und rechts der Salzburger Lokalbahn im Ortsgebiet von Siggerwiesen. eine Realisierung der Anschlussbahn aufgrund der Das Landschaftsbild in der unmittelbaren Umgebung wird von den dominanten Wirkung des bestehenden Betriebsflächen geprägt, weiter außerhalb liegen Wiesen und Wälder Gewerbegebiets und der bereits bestehende Landschaftsbild mit eingestreuen Siedlungen (Anterhing und Bergheim). Westlich des Bahngleise der Salzburger Lokalbahn wenig Korridors fließt die Salzach, östlich liegen die Hänge des Voggenbergs verändert. Es sind daher keine weiteren (ca. 580 m hoch). Auswirkungen zu erwarten. Durchzogen wird die Landschaft von der B156 (Lamprechtshausener Straße) und der Trasse der Salzburger Lokalbahn. Mensch Innerhalb des Freihaltekorridors befinden sich keine Freizeit- und Er sind keine Auswirkungen zu erwarten. Erholungsnutzung Erholungseinrichtungen. Der Freihaltekorridor liegt weit außerhalb von Siedlungsgebieten, die Auf bestehende Wohngebäude und die nächstgelegenen Wohngebäude liegen gut 200m nordöstlich des Siedlungsentwicklung sind keine Auswirkungen zu Siedlung und Wohnen Korridors. Das Siedlungsleitbild des REK sieht für den erwarten. Untersuchungsraum keine Siedlungsentwicklung vor. LW: Der Freihaltekorridor liegt zu einem Teil auf landwirtschaftlichen LW: Aufgrund der durschnittlichen Bodenbonität und Flächen, die eine durchschnittlige Bonität aufweisen. des geringen Flächenverbrauchs sind die Sonstige FW: Innerhalb des Freihaltekorrdiors kommt kein Wald vor. Auswirkungen auf die Landwirtschaft nicht relevant. Nutzungsinteressen Unmittelbar nördlich grenzt großflächig Wald mit Wohlfahrtswirkung FW: Auswirkungen auf Wald sind nicht gegeben. (Landwirtschaft, an. Jagd: Es werden keine Auswirkungen für die Jagd Forstwirtschaft, Jagd) Jagd: Der Freihaltekorridor liegt innerhalb der Wildregionen 12.1 und erwartet. der Rotwild-Freizone. Nähere Angaben (Wildwechsel etc.) sind nicht

175 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

Schutzgut Bestand Auswirkung Auswirkung - Erläuterung Maßnahmen

verfügbar. Für den Untersuchungsraum liegen lt. SAGIS keine Daten zum Die Verlagerung von Gütern von LKW auf Schiene Umgebungslärm vor. führt tendenziell zu einer Verbesserung der derzeitigen Lärmstiatuation, die vom Straßenlärm Ruhe verursacht wird. Durch den Schienenverkehr kommt es zu einer Lärmerhöhung, Nachdem im Umfeld des Korridors aber keine Wohnbevölkerung anliegt, werden keine Auswirkungen erwartet. Kultur- und Sachgüter Kultur- und Sachgüter Im Freihaltekorridor kommen keine Kultur- und Sachgüter vor. Es sind keine Auswirkungen gegeben.

176 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

7.15.5 Zusammenfassung

Abbildung 41: sensible/kritische Umweltthemen Anschlussbahn GZ Anthering/Bergheim - Siggerwiesen, Variante West

Abbildung 42: sensible/kritische Umweltthemen Anschlussbahn GZ Anthering/Bergheim - Siggerwiesen, Variante Ost

177 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

Eine Umsetzung der Anschlussbahn an die Gewerbezone Anthering/Bergheim - Siggerwiesen, Variante West steht nicht im Widerspruch zu den überörtlichen und örtlichen Raumplanungsinstrumenten (unter Berücksichtigung der geplanten Änderung der REK-Siedlungsgrenze). Sie unterstützt auch das übergeordnete Ziel der Erschließung von Gewerbegebieten (Sachprogramm Standortentwicklung Zentralraum, Regionalprogramm Salzburg und Umgebungsgemeinden, REK und Flächenwidmungsplan der Gemeinde Bergheim). Im Zuge der Machbarkeitsstudie im Rahmen des Projektes "AnschlussbahnCoach" wurden im Jahr 2010 zwei Varianten für eine Anschlussbahn der Gewerbezone Siggerwiesen - eine westlich und eine östlich der Lokalbahn - untersucht. Bei einer Nullvariante bleibt die bestehende Gewerbezone und ihre geplanten Erweiterungen überwiegend ohne Bahnanschluss. Die Verordnung der Freihalteflächen im Sachprogramm bewirkt eine Sicherstellung der Flächen für das gegenständliche Projekt. Bei Realisierung der Anschlussbahn sind für das Schutzgut "Geschützte bzw. gefährdete Tier- und Pflanzenarten" durch die Nähe zum Natura-2000-Schutzgebiet (Ausweisung nach der Vogelschutzrichtlinie) Auswirkungen nicht auszuschließen. Für die Schutzgüter Altlasten (Altlastenprüffläche), Überschwemmungsflächen (HQ 100 der Salzach), Landschaftsbild (Lage am Siedlungsrand), Forstwirtschaft und Sachgüter (Querung von Straßen und Lagerflächen) ist mit geringen Auswirkungen zu rechnen. Tendenziell positive Auswirkungen sind für das Schutzgut Luft zu erwarten, da davon ausgegangen wird, dass sich der Güteverkehr zumindest teilweise von der Straße auf die Schiene verlagert werden. Eine Realisierung der Anschlussbahn Gewerbezone Anthering/Bergheim - Siggerwiesen, Variante Ost steht ebenfalls im Einklang zu den überörtlichen und örtlichen Raumordnungskonzepten (Mobilitätskonzept, Sachprogramm, Regionalprogramm Salzburg und Umgebungsgemeinden, REK und Flächenwidmungsplan der Gemeinde Bergheim). Im Zuge der Machbarkeitsstudie im Rahmen des Projektes "AnschlussbahnCoach" wurden im Jahr 2010 zwei Varianten für eine Anschlussbahn der Gewerbezone Siggerwiesen - eine westlich und eine östlich der Lokalbahn - untersucht. Bei einer Nullvariante bleibt die bestehende Gewerbezone und ihre geplanten Erweiterungen überwiegend ohne Bahnanschluss. Bei Realisierung der Anschlussbahn GZ Anthering/Bergheim - Siggerwiesen, Variante Ost ergeben sich maximal geringe Auswirkungen auf das Schutzgut Bodentypen (Brauner Auboden). Tendenziell positive Auswirkungen sind für das Schutzgut Luft zu erwarten, da davon ausgegangen wird, dass sich der Güteverkehr zumindest teilweise von der Straße auf die Schiene verlagern wird.

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