1. Kolumnentitel

GESCHÄFTSBERICHT 2011–2013 1. Kolumnentitel

Inhalt

Vorwort Landesvorstand Berichte Arbeitsgemeinschaften und SGK Fachbeiräte und Foren Dokumentation Vorwort 42 ASG – Arbeitsgemeinschaft der Sozial- demokraten im Gesundheitswesen 4 Vorwort 43 AGS – Arbeitsgemeinschaft der Selbstständigen in der SPD 44 Schwusos – Arbeitsgemeinschaft der 1. Landesvorstand Lesben und Schwulen in der SPD 46 AfB – Arbeitsgemeinschaft für Bildung 6 Bericht des Landesvorstands 47 Netzwerk SelbstAktiv 12 Bundestagswahlkampf 2013 47 SGK – Sozialdemokratische Gemein- 14 Wahlkreise mit Bundestags- schaft für Kommunalpolitik kandidatinnen und -kandidaten 16 Bürgermeister- und Oberbürger meister- wahlen 4. Fachbeiräte 17 Bericht des Schatzmeisters 19 Bericht der Landesschiedskommission und Foren 20 Bericht der Kontrollkommission 50 Fachbeirat Wirtschaft 21 Interner Kassenbericht 50 Fachbeirat Bildung und Kultus 22 Organisationsbericht 50 Fachbeirat Arbeit, Gesundheit und Soziales 2. Berichte 52 Fachbeirat Integration 53 Fachbeirat Europa 25 Landtagsfraktion 53 Fachbeirat Innen 30 Landesgruppe im 54 Fachbeirat Justiz 31 Abgeordnete im Europaparlament 54 Fachbeirat Verkehr 55 Fachbeirat Umwelt 56 Fachbeirat Wissenschaft 3. Arbeits gemein - 57 Sportbeirat schaften und SGK 58 Polizeibeirat 59 Beirat Netzpolitik 34 AfA – Arbeitsgemeinschaft für 59 Christinnen und Christen in der SPD Arbeitnehmerfragen in der SPD 61 Forum Eine Welt 35 ASF – Arbeitsgemeinschaft 62 Projekt 150 Jahre SPD sozialdemokratischer Frauen 37 Arbeitsgemeinschaft der Jusos 5. Dokumentation in der SPD 39 AG 60 plus – Arbeitsgemeinschaft 64 Mitgliederstand 2011 – 2013 sozialdemokratischer Seniorinnen 66 Durchschnittsbeiträge 2011 – 2013 und Senioren 68 Terminkalender 2011 – 2013 41 ASJ – Arbeitsgemeinschaft sozialdemo- kratischer Juristinnen und Juristen Dr. , Landesvorsitzender

Ich danke allen, die mich mit Rat und Tat oder Liebe Genossinnen, durch konstruktive Kritik in meiner Arbeit als Landesvorsitzender in den letzten zwei liebe Genossen, Jahren unterstützt haben. Mein besonderer Dank für die gute Zusammenarbeit gilt dem im vergangenen Jahr 2012 haben wir gemein- Landesvorstand und unserer Generalsekretä- sam das 60-jährige Bestehen der Sozialde- rin . Ich freue mich auch weiterhin mokratischen Partei in Baden-Württemberg über eine engagierte, kampfeslustige und gefeiert. Es war für mich eine große Ehre, diskussionsfreudige Partei. unseren damals 97-jährigen Genossen Her- bert Schiela aus Freiburg auf dem Festakt in Wir schaff en Zukunft! Villingen-Schwenningen für 80 Jahre Mit- gliedschaft in der SPD zu ehren. Dies hat auf Herzlichst, sehr emotionale Weise deutlich gemacht, in Euer Nils Schmid welch großer Tradition wir stehen, unsere Landesvorsitzender Werte Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität ohne Nachlassen zur Entfaltung zu bringen.

Die SPD in Baden-Württemberg hat in den letzten zwei Jahren in diesem Auftrag ge- handelt. Nach dem „echten Wechsel“ in 2011 haben wir gezeigt, dass wirtschaftliche Stär- ke und sozialer Ausgleich in unserem Land zusammengehören. Wir haben gezeigt, dass die Sozialdemokratie die Kraft des sozialen Fortschritts ist. Der vorliegende Geschäftsbe- richt dient dazu, dies in dem nötigen Selbst- bewusstsein deutlich zu machen.

Es wird nun unsere vordringliche Aufgabe sein, uns auch in den nächsten zwei Jahren in diesem Sinne und in diesem Geist auf die zentralen Herausforderungen zu konzentrie- ren, um danach erfolgreich in Baden-Württ- emberg weiterregieren zu können. Die Euro- pa- und Kommunalwahlen im nächsten Jahr sollen dazu eine wichtige Grundlage legen.

4 1 Landesvorstand

Bericht des Landesvorstands Bundestagswahlkampf 2013 Wahlkreise mit Bundestagskandidatinnen und -kandidaten Bürgermeister- und Oberbürger meisterwahlen Bericht des Schatzmeisters Bericht der Landesschiedskommission Bericht der Kontrollkommission Kassenbericht Organisationsbericht

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Jahr 2011 festgehalten worden. Die Bürger Bericht des Landes- Baden-Württembergs sollten demokratisch über das Projekt entscheiden. Am 27. Novem- vorstands ber 2011 fand nach intensivem Argumentati- onsaustausch der Befürworter und Gegner Landesparteitag gibt Kurs für von Stuttgart 21, auch innerhalb der SPD, Vernetzung Partei – Abgeordnete – die Volksabstimmung über das sogenann- Regierung vor te „Ausstiegsgesetz“ statt. Die Beteiligung an der Abstimmung lag mit 49 Prozent auf Der Landesparteitag am 14. und 15. Oktober einem unerwartet hohen Niveau. 59 Pro- 2011 stand im Zeichen der Neuwahl des Lan- zent der Abstimmenden sprachen sich für desvorstands und der Verabschiedung des er- die Fortsetzung des Projekts Stuttgart 21 aus, sten Arbeitsprogramms als Regierungspartei. ein eindeutiges Votum, welches die erhoff te Nils Schmid wurde mit einem tollen Ergebnis Klarheit schuf und für die von uns stets als von 89 Prozent als Landesvorsitzender im Ziel genannte Befriedung der Gesellschaft Amt bestätigt. Katja Mast wurde als zweite sorgte. Wir hatten den Weg zur Lösung dieses Frau als Generalsekretärin der baden-württ- gesellschaftlichen Konfl ikts aufgezeigt, ihn embergischen SPD gewählt, nach mehreren gegen viele Widerstände durchgesetzt und Monaten, in denen das Amt nicht besetzt waren deshalb stolz über das klare und deut- war, da ihr Vorgänger Peter Friedrich Minister liche Ergebnis. in der Landesregierung wurde. Zur besseren Vernetzung von Landespartei, Regierung, Kommunikationsoff ensive 2012 – Landtagsfraktion sowie Bundestags- und Gutes tun und darüber sprechen Europaabgeordneten wurde die Bildung von Fachbeiräten beim Landesvorstand beschlos- Das Jahr 2012 begann mit dem traditionellen sen, welche sich thematisch an den Arbeits- Spitzentreff en der Landespartei am 14. und 15. kreisen der Landtagsfraktion orientieren und Januar 2012 in Bad Boll. Im Vordergrund stan- unsere politischen Initiativen sowohl in die den dabei die Umsetzung der Jahreskampa- Landespartei hineintragen als auch zu ei- gne „Gute Wirtschaft – Soziales Baden-Württ- ner besseren Vernetzung und Abstimmung emberg“ sowie die Verbesserung unserer mit den gesellschaftlichen Gruppen im Land Kommunikation innerhalb der Partei, aber beitragen sollen. Als zentrales Thema für auch nach außen. Die ersten Erfahrungen aus das Jahr 2012 wurde eine Kampagne „Gute der neuen Rolle als Regierungspartei im Land Wirtschaft – Soziales Baden-Württemberg“ fl ossen in die Konzepte ein. Als Ergebnis der beschlossen. Außerdem bildete der Landes- Beratungen beschloss der Landesvorstand, parteitag den Start für die Kampagne des zu wichtigen politischen Themen Argumen- SPD-Landesverbandes zur Volksabstimmung tationskarten zu erstellen sowie mit einer über das Ausstiegsgesetz zu „Stuttgart 21“ un- neuen Form des Newsletters Mitglieder und ter dem Motto: „Stimm ab! Schaff Klarheit!“ Funktionäre zu informieren. Unter Nutzung der CI-Richtlinie der Bundespartei wurde ein eigenständiges Corporate Design der Landes- SPD verabredet, welches auch in der Symbo- lik unseren Willen zur Gestaltung in Baden-

Volksabstimmung über S21 – Unsere Idee zeigt Wirkung

Nils Schmid, und mit ihm die SPD sowie die SPD-Landtagsfraktion, hatte im Herbst 2010 eine Volksabstimmung über Stuttgart 21 als einzigen Weg zur Überwindung der gesell- schaftlichen Spaltung über dieses Projekt ins Spiel gebracht. Von fast allen Seiten waren wir dafür verlacht oder als entscheidungs- schwach kritisiert worden. Im Koalitions- Gute Wirtschaft, soziales Baden-Württem- vertrag war die Volksabstimmung noch im berg“, Claus Schmiedel

6 1. Landesvorstand

Erstes Jahr Grün-Rot 2012, Nils Schmid Festakt 60 Jahre SPD Baden-Württemberg, und Winfrid Kretschmann Ehrung Herbert Schiela

Württemberg unterstreichen soll. Die erste 60 Jahre SPD Baden-Württemberg – Umsetzung des neuen Kommunikationskon- Festakt am 23. Juni 2012 zepts fand in der Jahreskampagne statt. Einen Höhepunkt des Jahres 2012 bildete der Ein Jahr Grün-Rot im Ländle – zentrale Festakt der Landes-SPD zu 60 Jahren Bürgerdialog und Bürgerkonvent Sozialdemokratische Partei in Baden-Württ- emberg am 23. Juni 2012 in Villingen-Schwen- Am 9. Mai 2012, genau ein Jahr nach Unter- ningen. Die Doppelstadt, ein Teil badisch, der zeichnung des Koalitionsvertrags, führte die andere württembergisch, war dabei bewusst SPD gemeinsam mit Bündnis 90 / Die Grünen gewählt. , Vorsitzender der Histo- einen Bürgerkonvent im Stuttgarter Haus der rischen Kommission beim SPD-Landesver- Architekten, dem Ort der Koalitionsverhand- band, hielt den Festvortrag; spannende und lungen, durch. Alle Ministerinnen und Mini- unterhaltsame Zeitzeugengespräche und Tal- ster der Landesregierung standen Rede und krunden folgten. Besonders beeindruckend Antwort. Im Vorfeld konnten die Bürgerinnen waren dabei die Erzählungen des 97-jährigen und Bürger über Internetforen Fragen stellen, Genossen Herbert Schiela aus Freiburg, der im direkten Kontakt mit den Kreisverbänden vom Landesvorsitzenden Nils Schmid an- von SPD und Grünen Probleme schildern und schließend für 80 Jahre Mitgliedschaft in sich zur Teilnahme am Bürgerkonvent be- der SPD geehrt wurde. Das war gelebter Ge- werben. Die jeweils 43 Kreisverbände beider schichtsunterricht, der allen Anwesenden vor Parteien wählten dann je eine Person für die Augen führte, welch große Geschichte und Veranstaltung aus. Aber auch alle anderen Tradition die SPD hat und dass es sich heute gestellten Fragen wurden beantwortet. Der wie gestern lohnt, für unsere Werte und Ideale Konvent wurde live ins Netz übertragen, die zu kämpfen. Fragen und Antworten zu allen Themen on- line durch beide Parteien ins Netz gestellt. Kampagne „Gute Wirtschaft – Nach einem Jahr Politikwechsel wollten wir Soziales Baden-Württemberg“ wissen, was gut und was schlecht gelaufen ist und was wir noch besser machen können. Vom 14. Juni bis 29. September 2012 rollte Die professionell moderierte Diskussion fand dann die gut vorbereitete Jahreskampagne nach Themenblöcken geordnet statt, wo- „Gute Wirtschaft – Soziales Baden-Württ- bei die Bürgerinnen und Bürger entscheiden emberg“ durchs Land. In dezentralen Praxis- konnten, welche Blöcke ihnen wichtiger sind tagen im Juni, zwei Aktionswochen im Juli als andere. Damit wurden alle Fragen nach und September, in insgesamt über 50 Ver- ihrer Rangfolge behandelt und es zeigte sich, anstaltungen und Terminen im ganzen Land dass „Gute Arbeit und wirtschaftliche Stär- stellten die Funktions- und Mandatsträger ke“ sowie „Soziale Gerechtigkeit im Land“ der SPD ihre Kompetenz beim Thema Wirt- deutlich wichtiger waren als beispielsweise schaft auch ganz praktisch unter Beweis. „Stuttgart 21“. Ziel der Kampagne war es zu verdeutlichen, dass die SPD in Baden-Württemberg für die Und wie es sich für einen Geburtstag gehört, Verbindung von Wirtschaft und sozialer Ge- auch wenn es der einjährige ist, gab es am rechtigkeit steht. Wir gehen dahin, wo die Ende eine grün-rote Geburtstagstorte. Menschen mit ihren Problemen sind, und wir richten unsere Politik an der Lösung dieser

7 1. Landesvorstand

Probleme aus. Wir sprechen mit den verschie- Außerdem verabschiedete der Landesverband denen Akteuren über „Gute Wirtschaft“. Wir ein Papier zur sozialdemokratischen Renten- hören zu und entwickeln unsere Konzepte politik, welches auch in die Beratungen zum gemeinsam mit Wirtschaft, Gewerkschaften Parteikonvent einfl oss. Eine weitere landes- und Verbänden. Darüber hinaus sollte die politische Debatte fand bei der Beratung Kampagne als Test für uns selbst dienen. Wie des Antrags zum „Alkoholkonsumverbot auf schlägt sich die neue Regierungsverantwor- öff entlichen Plätzen“ statt. Auch diese in den tung in unserer medialen Wahrnehmung Gliederungen der SPD teilweise sehr inten- nieder? Schaff en wir es, eine so breite Kampa- siv geführte Diskussion hatte ein deutliches gne mit vielen verschiedenen Akteuren wirk- Ergebnis. Mit großer Mehrheit sprach sich lich an die Basis zu bringen? Das Ergebnis hat der Landesparteitag dafür aus, auch weiter- uns in unserem Optimismus recht gegeben. hin keine Alkoholkonsumverbote zu ermög- In 35 von 43 Kreisverbänden konnten wir die lichen. Dieses Parteitagsvotum wurde dann Kampagne verankern und Aktionen auf die im Frühjahr 2013 durch ein Mitgliederbegeh- Beine stellen. Die lokalen Medien berichteten ren, welches nicht die erforderliche Mehrheit ausführlich, das zentrale Kampagnenmate- fand, gestützt. rial fand gute Verwendung. Allerdings durf- ten wir auch als Ergebnis mitnehmen, dass Darüber hinaus leitete der Landesparteitag nach 58 Jahren CDU-Regierung es gerade der ein Jahr vor der Bundestagswahl auch den Wirtschaft noch schwerfällt, mit der SPD als Vorwahlkampf in Baden-Württemberg ein. zentraler politischer Kraft zusammenzuar- Nach über einem Jahr grün-roter Landes- beiten. Aber da wir vorhaben, die Geschicke regierung konnten wir deutlich machen, dass des Landes Baden-Württemberg noch lange es Rot-Grün auch endlich wieder im Bund aus der Regierung zu führen, werden wir das braucht für eine Politik des Gehörtwerdens ändern. und der ökonomischen und sozialen Gerech- tigkeit. Ein weiteres Ergebnis der Kampagne war der Leitantrag zum Thema „Gute Wirtschaft“, der ein klares Bekenntnis zum Industriestand- ort Baden-Württemberg enthält. Der Antrag wurde für die Landespartei unter Federfüh- rung des Fachbeirats Wirtschaft erarbeitet und dann vom Landesparteitag am 29. Septem- ber 2012 mit breiter Mehrheit beschlossen.

Landesparteitag mit Ausblick auf das Wahljahr 2013

Der eintägige Landesparteitag im Septem- ber 2012 hatte das Thema „Gute Wirtschaft – Soziales Baden-Württemberg“ zwar als zentralen Schwerpunkt, widmete sich aber noch weiteren politischen Weichenstel- Landesparteitag Wiesloch, 2012 lungen. Nach intensiver und teilweise emo- tionaler Debatte beschloss der Parteitag eine Statutenänderung zur Einführung des sogenannten „Reißverschlusses“, also der geschlechterparitätischen Besetzung, auch bei der Aufstellung der SPD-Listen zur Kom- munalwahl in Baden-Württemberg. Dieser Beschluss manifestierte auch die Herausfor- derung, möglichst gleich viele Frauen und Männer für eine Kandidatur auf den Listen der SPD zu gewinnen. Diesem Anspruch stel- len wir uns.

Landesparteitag 2013 , Spitzentandem Erler und Mast

8 1. Landesvorstand

Bei der Kreisvorsitzendenkonferenz am 10. No- vember 2012 mit und Stephan Schweitzer wurde bereits lebhaft über die Kampagnen und Politikplanung für 2013 dis- kutiert. Das Wahljahr kann kommen, die SPD in Baden-Württemberg ist bereit. Gemein- sam schaff en wir den echten Wechsel auch im Bund.

Bundestagswahljahr 2013 – Das WIR entscheidet

Traditionell begann das Jahr mit dem Spitzen- Spitzentreff en 2013 mit treff en der SPD Baden-Württemberg im Haus der Architekten in Stuttgart. Zu Gast war Olaf Auf die Mobilisierung Scholz, Erster Bürgermeister der Hansestadt kommt es an! Hamburg, mit dem über „Gutes Regieren – Sozialdemokratische Großstadtpolitik“ dis- Ziel der Wahlkampf- und Mobilisierungskon- kutiert wurde. Hauptthemen des Treff ens ferenz am 27. April in Filderstadt war es, die waren Storyline und Schwerpunkte der SPD- Teilnehmerinnen und Teilnehmer argumen- Politik im Land sowie die Vorbereitung der tationsfest zu machen und ihnen praktisches Bundestagswahl im September 2013. Rüstzeug für den Wahlkampf vor Ort mitzu- geben. Gemeinsam mit Genossinnen und Ein weiterer Traditionstermin fand mit dem Genossen aus dem ganzen Land, den Bundes- Politischen Aschermittwoch in Ludwigsburg tagskandidatinnen und -kandidaten sowie statt. Manuela Schwesig, stellvertretende ihren Wahlkampfteams wurden inhaltliche Parteivorsitzende sowie Ministerin für Ar- und organisatorische Weichen für den Wahl- beit, Gleichstellung und Soziales in Meck- kampf gestellt. Die Anwesenden kamen in lenburg-Vorpommern, war Hauptrednerin zwölf Themenworkshops zusammen. In die- und begeisterte die rund 500 Gäste mit ih- sen gaben die Referentinnen und Referenten rem Plädoyer für mehr soziale Gerechtig- (Europa-, Bundestags- und Landtagsabgeord- keit. Sie betonte wie auch Nils Schmid und nete, Landesvorstandsmitglieder, Aktive aus Claus Schmiedel die Bedeutung gleicher Bil- Ortsvereinen) einen direkten Einblick in ihre dungschancen. Alle Rednerinnen und Redner Schwerpunktthemen und ihre Arbeit vor Ort. riefen zu einem engagierten Wahlkampf auf, Das Angebot ging von „Europa“, „Finanzen“, um wie in Baden-Württemberg auch im Bund „Integration“ und „Arbeitsmarkt“ bis hin einen echten Wechsel zu erreichen. zum Thema „Pfl ege“. Nach kurzen Impulsre- feraten wurde in kleinen Gruppen engagiert Am 2. März 2013 fanden in Heilbronn der diskutiert und es wurden neue Ideen und Landesparteitag und die Landesvertreterver- Konzepte entwickelt. Die Stimmung in den sammlung zur Aufstellung der Landesliste einzelnen Gruppen war hoch motiviert und zur Bundestagswahl statt. Erstmals wird die konzentriert. Höhepunkt der Konferenz war Landespartei nun von einem Spitzentandem, der Besuch von Peer Steinbrück. 148 Tage spä- bestehend aus Gernot Erler, MdB aus Frei- ter stünde Deutschland vor einer Richtungs- burg, mit dem einzigen Direktmandat für wahl, erklärte der Kanzlerkandidat vor über die SPD, und Katja Mast, Generalsekretärin 400 begeisterten Genossinnen und Genos- der Landes-SPD, in den Wahlkampf geführt. sen in der FILharmonie. Man müsse den Rü- Inhaltlich beschloss der Landesparteitag ei- ckenwind vom Parteitag in Augsburg nutzen, nen umfangreichen Antrag für ein vereintes betonte er. In seiner Rede forderte er eine und soziales Europa und machte mit Resolu- Gesellschaft, in der sich Arbeit lohnen muss, tionen zu Mindestlohn und Bildungsthemen die jedem gleiche Bildungschancen bietet nochmals die Unterschiede zwischen Rot- und sich den Herausforderungen des demo- Grün und Schwarz-Gelb im Bund deutlich. grafi schen Wandels stellt. „Ihr müsst an den Gastredner auf unserem Parteitag war Thor- Türen klingeln“, rief Steinbrück auf. sten Albig, Ministerpräsident von Schleswig- Holstein, der uns gar nicht nordisch kühl, sondern mit einer feurigen Rede auf den Bun- destagswahlkampf einstimmte.

9 1. Landesvorstand

Mobilisierungstour mit Andrea Nahles SPD-Deutschlandfest im August 2013

Ebenfalls zur Unterstützung der aktiven Wahl- Sozialdemokratie im deutschen Südwesten kämpferinnen und Wahlkämpfer kam An- von ihren Anfängen bis heute“ erarbeitet. drea Nahles zu einem Wahlkampftreff en am Die spannende Geschichte der SPD und ihrer 7. Juni nach Stuttgart. Bei diesem stand die Vorläufer im Südwesten haben dazu einzelne Generalsekretärin für Fragen rund um den Mitglieder der Historischen Kommission der Wahlkampf zur Verfügung und betonte die SPD Baden-Württemberg in einem reich be- Bedeutung des Tür-zu-Tür-Wahlkampfs. bilderten und spannend zu lesenden Abriss von rund 100 Seiten Umfang nachgezeichnet. Politisch aktiv im Kampf gegen Rechts Es galt dabei, „unsere aktuellen politischen Programme und Ziele immer auch in Bezie- Der Landesvorstand unterstützte zudem die hung zu setzen zu dem, wofür Generationen von der SPD im Kreis Ludwigsburg ins Leben von Sozialdemokratinnen und Sozialdemo- gerufene „Menschenkette gegen Rechts“, kraten vor uns gekämpft haben und wofür die am 6. Juli von Bietigheim-Bissingen nach sie nicht selten große Risiken und Gefahren Heilbronn stattfand. In seiner Resolution eingegangen sind. Das Wissen um diese Kon- dazu heißt es: „Der Kampf gegen Rechts- tinuität“ – so SPD-Landeschef Nils Schmid im extremismus ist für uns Sozialdemokraten Vorwort zu dem Band – gibt unserem Einsatz eine stete Aufgabe, der wir uns gestern, heu- zusätzliche Legitimation und uns selbst zu- te und morgen verpfl ichtet fühlen.“ Mit der sätzliche Kraft.“ Menschenkette ging es darum, ein deutliches Zeichen zu setzen: für den Respekt für ande- Zentraler Höhepunkt des Parteijubiläums war re, für Demokratie, Toleranz und Akzeptanz. dann das große Deutschlandfest am 17. und Die breite Unterstützung der Menschenkette 18. August 2013. Über 750 Genossinnen und war auch eine Reaktion auf die Erkenntnisse Genossen aus Baden-Württemberg fuhren aus der Mordserie der NSU. Unverständlich zu diesem Fest nach Berlin, 560 davon in bleibt daher auch die ablehnende Haltung einem eigens durch den SPD-Reiseservice der CDU zur Menschenkette. Den Kampf ge- organisierten Sonderzug. Das Programm des gen Rechtsextremismus müssen alle Demo- Festes war dabei eine Mischung aus Jubilä- kraten gemeinsam führen. umsfeier mit Konzerten, bunten Aktionen und Kinderfest, politischer Bildungsreise mit 150 Jahre SPD – 150 Jahre Kampf für Stadtrundfahrten und -rundgängen, Diskus- Fortschritt und Gerechtigkeit sionsveranstaltungen und Lesungen sowie einer Großkundgebung zum deutlichen Be- Ein zentraler Bestandteil der Jahresarbeit weis des Gestaltungswillens der SPD im Jahr des Landesverbandes Baden-Württemberg der Bundestagswahl. Die umjubelte Rede war ebenfalls das große Parteijubiläum „150 unseres Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück Jahre SPD“. Filmvorführungen in über 40 wird dabei vielen in Erinnerung bleiben. Das Gliederungen, Podiumsdiskussionen, Aus- Fest war ein großer Erfolg und half, den Zu- stellungen und verschiedene andere Veran- sammenhalt der SPD zu stärken und sich aufs staltungen zur Geschichte der SPD auf allen Neue zu vergewissern, dass die Werte von Ebenen der Partei trugen das Jubiläum in die Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität, für die Fläche. Seitens des Landesverbandes wurden wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemo- dazu eine Musterrede für die Gliederungen kraten stehen, auch nach 150 Jahren nichts und die hervorragend recherchierte Publi- an Aktualität verloren haben. kation „Avantgarde und Volkspartei – Die

10 1. Landesvorstand

Umsetzung des Arbeitsprogramms Als zweiten Schwerpunkt hatte der Landes- 2011–2013 parteitag den Bereich Bildung festgelegt. Nach erfolgreichem Abschluss der Kampagne Gemäß seinem Arbeitsprogramm sollte der „Gute Wirtschaft“ wurde der Jahresschwer- Landesvorstand als inhaltliches Gremium punkt Bildung und Betreuung als das zentra- gestärkt werden. Als ReferentInnen konnten le landespolitische Thema 2013 gesetzt. neben Ministerpräsident Winfried Kretsch- mann und dem neu gewählten Karlsruher In Vorbereitung der Kommunalwahl im Mai Oberbürgermeister Frank Mentrup alle so- 2014 wurde vom Landesvorstand in Zusam- zialdemokratischen Ministerinnen und Mi- menarbeit mit der ASF, den Jusos, der SGK und nister des Landeskabinetts gewonnen wer- dem Fachbeirat Integration ein politisches den. Diese berichteten von aktuellen sowie Nachwuchsförderprogramm aufgelegt. Wir längerfristigen politischen Planungen ihrer Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten Häuser und standen für Diskussionen zur verfolgen mit unseren Listen das politische Verfügung. Ziel, möglichst vielfältige Biografi en abzubil- den. Besonders Frauen, junge Menschen und Das Arbeitsprogramm sah weiterhin die Menschen mit Migrationshintergrund sind Gründung von Fachbeiräten als Schnittmen- in unseren Kommunalparlamenten noch zu ge zwischen Regierung, Fraktion und Partei wenig vertreten. Verstärkt in diesen Gruppen vor. Zehn Fachbeiräte (Finanzen/Wirtschaft; wollen wir uns daher um Kandidatinnen und Innen; Justiz; Arbeit, Gesundheit, Soziales; Kandidaten bemühen und diesen eine För- Bildung; Integration; Europa; Umwelt; Ver- dermöglichkeit anbieten. Im Rahmen eines kehr; Wissenschaft) sowie zwei Projektgrup- „Mentoring- Programms“ bietet der Landes- pen (AG Rentenversicherung; Kommission verband aktive Unterstützung bei der Betreu- Wahlrecht) wurden eingesetzt, um die Zu- ung und Förderung von Nachwuchskräften. sammenarbeit dieser drei wichtigen Grup- Eine spezielle Homepage zum Erfahrungs- pen zu erleichtern. Ihre Aufgaben bestehen austausch und zur Mentorenvermittlung vor allem in der Vernetzung interessierter wurde eingerichtet. Nach den Bundestags- Genossinnen und Genossen, der Erarbeitung wahlen werden wir diese Anstrengungen im abgestimmter Positionen für die Gremien der Hinblick auf die Kommunalwahl 2014 noch- Landespartei, die Bundes- und Kreisebene so- mals verstärken. wie in der Weitergabe gebündelter Informa- tionen aus Regierung und Landtagsfraktion in Im Juli und nach der Sommerpause begann die Partei. Inhaltlich tragen alle Fachbeiräte der Landesvorstand dann, den Blick schon zur Umsetzung des Arbeitsprogramms bei. Die über die Bundestagswahl hinaus zu richten. Leitung besteht jeweils aus Mitgliedern des Der Leitantrag zum Landesparteitag mit dem Landesvorstands und der Landtagsfraktion. Titel „Jugendliche haben ein Recht auf Aus- bildung“ zum Thema berufl iche Bildung und Zwei inhaltliche Schwerpunkte gab das Ar- das Arbeitsprogramm für die Arbeitsperiode beitsprogramm dem neuen Landesvorstand: 2014/2015 wurden vorbereitet und als Ent- Erstes Leitthema war Wirtschaftspolitik: wurf beschlossen. Hierzu wurde 2012 eine Jahreskampagne „Gute Wirtschaft – Soziales Baden-Württem- berg“ durchgeführt, an der sich Mitglieder auf allen Ebenen im ganzen Land beteiligten. Mit dieser dialogorientierten Wirtschaftspo- litik wollte die Landespartei vor allem deut- lich machen, dass die SPD Wirtschaftspolitik nicht einfach abstrakt diskutiert, sondern anhand konkreter Beispiele argumentiert und handelt. Neben Praktikumstagen gab es Aktionswochen, an denen sich auch die sozialdemokratischen Regierungsmitglieder beteiligten. Die Kampagne mündete in den wirtschaftspolitischen Leitantrag für den Landesparteitag im September 2012.

Menschenkette gegen Rechts, 2013

11 Der Kanzlerkandidat zur Bundestagswahl 2013, Peer Steinbrück

didatinnen und Kandidaten im Frühjahr und Bundestagswahl- Sommer 2013 von Haus zu Haus unterwegs, um mit den Menschen auf Augenhöhe zu kampf 2013 sprechen, ihnen unsere Ideen und Lösungs- konzepte für die Probleme des Landes darzu- Bundestagswahlkampf 2013 – stellen und sie zur Wahl zu bewegen. Großer Einsatz bis zum Schluss Ein weiterer wesentlicher Bestandteil der Die Ausgangsbasis für die Bundestagswahlen Wahl kampagne im Land war die Tour unserer nach dem Regierungs- und Politikwechsel im Landesministerinnen und Landesminister, Land war gut. Die gesamte Landespartei ging des Spitzentandems und des Landtagsfrakti- mit großem Selbstvertrauen und dem Willen, onsvorsitzenden. Alle Ministerinnen und Mi- das schlechte Ergebnis von 2009 vergessen nister sowie der Fraktionsvorsitzende Claus zu machen, in die Wahlkampagne. Kritisch, Schmiedel waren auf vielen Veranstaltungen aber nach vorn orientiert wurden bei der und Terminen in den Sommerwochen unter- Kreisvorsitzendenkonferenz 2012 und der wegs, gaben Interviews und warben für die Mobilisierungskonferenz 2013 die Kampa- SPD. Der Landesvorsitzende Nils Schmid war gne diskutiert, Ideen ausgetauscht und Ma- in allen 38 Wahlkreisen vor Ort und unter- terial- und Aktionsvorschläge beraten. Sehr stützte die Kandidierenden bei ihrem Wahl- engagiert beteiligten sich die Gliederungen kampf. Besonderen Einsatz brachte das Spit- der Landespartei und die Kandidatinnen zentandem, bestehend aus Gernot Erler und und Kandidaten auch am Bürgerdialog auf Katja Mast. Sie waren in allen Wahlkreisen Bundesebene und an den Arbeiten zum Re- präsent und gaben mit Interviews, bei öf- gierungsprogramm. In allen Wahlkreisen fentlichen Podiumsveranstaltungen und in wurden Campaigner- und Helferteams gebil- Rundfunk und Fernsehen der landesweiten det, die sich gut miteinander vernetzten und Wahlkampagne der SPD ein Gesicht. durch Schulungsangebote auch von der Lan- despartei unterstützt wurden. Die heiße Wahlkampfphase begann mit dem 21. August. An diesem Tag stellten Katja Mast, Ein zentraler Baustein des Bundestagswahl- Gernot Erler und Nils Schmid unsere Themen kampfs war der Tür-zu-Tür-Wahlkampf. Auch und Ideen im Bundestagswahlkampf der Lan- in Baden-Württemberg waren alle 38 Kan- despresse vor. Um die Notwendigkeit eines

Tür-zu-Tür-Wahlkampf mit Die SPD läutet die heiße Wahlkampfphase ein. Thorsten Majer Mit Katja Mast, Gernot Erler und Nils Schmid

12 1. Landesvorstand

Politikwechsels auch im Bund zu unterstrei- abends doch einige Ernüchterung. Wir hatten chen, hatte der Landesverband eine Mus- zugelegt um 1,3 Prozent und mehr als 100.000 terrede und eine Argumentationskarte zu Wählerinnen und Wähler mehr als 2009 für „10 Gründe, warum Schwarz-Gelb dem Land uns gewinnen können. Aber unser Wahlziel, schadet“ vorbereitet. Außerdem wurde ein wieder deutlich stärker im Land zu werden eigenes Plakatmotiv für den Internetwahl- und den Politikwechsel im Bund zu schaff en, kampf vorgestellt, welches auch bildlich ver- hatten wir verfehlt. Mit Freiburg ging auch deutlichte, dass bei Schwarz-Gelb nur heiße das letzte Direktmandat an die CDU, welche Luft zu erwarten ist, während wir „PS“ haben. alle Wahlkreise mit Erststimmenmehrheit Am 26. August begann dann die Strecke der gewinnen konnte. 20 Abgeordnete ziehen Großveranstaltungen im Land. Der Wahl- aufgrund des neuen Wahlrechts für die ba- kampfauftakt mit unserem Kanzlerkandi- den-württembergische SPD in den Bundes- daten Peer Steinbrück und 3.000 Menschen tag ein, fünf mehr als bisher. Dies kann und in Esslingen brachte bei allen gute Stimmung muss uns politisch in der Fläche stärken. Für und das Gefühl, dass die Wahlen, trotz aller uns ist das Wahlergebnis Auftrag, weiter hart Vorhersagen in der Presse, noch nicht gelau- zu arbeiten und die Menschen von unseren fen waren. Keine lange Rede, sondern Klartext Konzepten für eine gerechte Gesellschaft in – das kam an bei den Menschen. Baden-Württemberg und im Bund zu über- zeugen. Wir kämpfen weiter. Auch die Veranstaltungen mit in Freiburg und Klaus Wowereit in Heidelberg mit jeweils einigen Hundert Zuhörern und die Kundgebungen mit unserem Kanzlerkan- didaten in Wiesloch, Schwäbisch-Gmünd und waren erfolgreich und stimmungsvoll. Bei allen im Wahlkampf stehenden Genos- sinnen und Genossen war zu spüren, dass diese Ereignisse sie zusätzlich motivierten. Das TV-Duell zwischen Frau Merkel und Peer Steinbrück am 01. September wurde eben- falls von vielen Gliederungen genutzt und mit einer Public-Viewing-Veranstaltung zum Wahlkampfevent gemacht. Auch hier war die Stimmung, gerade wegen der klaren Punkte für „Klartext-Peer“, durchgehend positiv. Jetzt war die Partei im Aufh olmodus.

In allen 38 Wahlkreisen des Landes wurde ein intensiver, guter und ideenreicher Wahl- kampf geführt. Dieser war allerdings stärker getragen von den Wahlkampfteams der Kan- didaten und weniger von den Ortsvereinen. Bundestagswahlkampf 2013; Gernot Erler, Auch die sehr aktiven 60+Teams brachten Stella Kirgiane-Efremidis und sich hervorragend in den Wahlkampf ein. Herausgehoben werden soll an dieser Stelle auch der eigenständige Jugendwahlkampf der Jusos, die mit einer Bustour und vielen Straßen- und Standaktionen massiv zur Prä- senz unseres Wahlkampfes im Land beige- tragen haben. Mit vielen Aktionen im ganzen Land war die SPD verstärkt nochmals in der Schlussmobilisierung, den letzten 72 Stun- den vor Schließung der Wahllokale, aktiv – großer Einsatz bis zum Schluss.

Nach all den Anstrengungen und der ge- rade in der Schlussphase des Wahlkampfs auch Hoff nung machenden Gesamtstimmung Peer Steinbrück mit den Bundestagskandida- brachte dann das Ergebnis am 22. September ten auf der Klartext-Tour in Esslingen

13 1. Landesvorstand

WAHLKREISE MIT BUNDESTAGSKANDIDATINNEN UND -KANDIDATEN

WAHLKREISNUMMER WAHLKREIS KANDIDATINNEN/ KANDIDATEN

258 Stuttgart I 259 Stuttgart II Nicolas Schäfstoß 260 Böblingen Joachim Rücker 261 Esslingen Michael Wechsler 262 Nürtingen 263 Göppingen 264 Waiblingen Alexander Bauer 265 Ludwigsburg Macit Karaahmetoglu 266 Neckar-Zaber Thorsten Majer 267 Heilbronn 268 Hohenlohe-Schwäbisch Hall Annette Sawade 269 Backnang-Schwäbisch Gmünd Christian Lange 270 Aalen-Heidenheim Claudia Sünder 271 Karlsruhe-Stadt Parsa Ahmadi-Marvi 272 Karlsruhe-Land Vanessa Rieß 273 Rastatt 274 Heidelberg-Weinheim 275 Mannheim Stefan Rebmann 276 Odenwald-Tauber Dr. Dorothee Schlegel 277 Rhein-Neckar Dr. 278 Bruchsal-Schwetzingen Daniel Born 279 Pforzheim Katja Mast

14 1. Landesvorstand

Wahlkreise mit Bundestagskandidatinnen und -kandidaten

WAHLKREISNUMMER WAHLKREIS KANDIDATINNEN/ KANDIDATEN

280 Calw 281 Freiburg Gernot Erler 282 Lörrach-Müllheim Thomas Mengel 283 Emmendingen-Lahr Dr. 284 Off enburg Elvira Drobinski-Weiß 285 Rottweil-Tuttlingen Ergun Can 286 Schwarzwald-Baar Jens Ulrich Löw 287 Konstanz Tobias Volz 288 Waldshut Rita Schwarzelühr-Sutter 289 Reutlingen Rebecca Hummel 290 Tübingen 291 Ulm Hilde Mattheis 292 Biberach 293 Bodensee Jochen Jehle 294 Ravensburg Hannes Munzinger 295 Sigmaringen-Zollernalb Stella Kirgiane-Efremidis

Bundestagsabgeordnete Bundestagskandidaten

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Frank Mentrup im Sommer 2012 in Karlsruhe-Rüppurr

sowie Peter Kurz in Mannheim, Ivo Gönner in Bürgermeister- und Ulm und Gert Hager in Pforzheim sind vier der neun Großstadt-OBs Sozialdemokraten. Oberbürgermeister- Die Reutlinger Oberbürgermeisterin Barbara Bosch ist Mitglied der SPD-Kreistagsfraktion wahlen: Der Erfolg und vertritt diese in der Regionalversamm- ist möglich lung Neckar-Alb. Dass die Zahl der Bewerber/innen bei (Ober-) Der Sieg von Frank Mentrup bei der Oberbür- Bürgermeisterwahlen zu gering ist, ist be- germeisterwahl in Karlsruhe im Dezember kannt. Dass Sozialdemokrat(inn)en weniger 2012 bedeutete für die CDU im Land nach Siegeschancen haben, ist nicht zu erkennen. der Landtagswahlniederlage einen erneuten Im Gegenteil zeigt die Analyse einer Mitar- historischen Einschnitt. Seither ist unter den beiterin der Friedrich-Ebert-Stiftung, dass Oberbürgermeister/innen der neun baden- die bei (Ober-)Bürgermeisterwahlen im Zeit- württembergischen Großstädte kein CDU- raum von über einem Jahr angetretenen SPD- Mitglied mehr zu fi nden. Mit Frank Mentrup Mitglieder überdurchschnittlich erfolgreich waren: Bei den von ihr seit März 2011 analy- sierten Wahlen waren fünf Prozent der Kan- didierenden, aber neun Prozent der Sieger/ innen SPD-Mitglieder.

Der Frauenanteil unter den sozialdemokra- tischen (Ober-)Bürgermeister/innen ist leider noch geringer als der an der Gesamtzahl aller Amtsinhaber/innen in Baden-Württemberg. Im ganzen Land werden rund 4 Prozent der über 1000 hauptamtlichen (Ober-)Bürger- meisterposten von Frauen besetzt, ihr Anteil an den direkt gewählten sozialdemokratischen (Ober-)Bürgermeister/innen beträgt derzeit nur noch rund 1,5 Prozent. Nicht nur hier ist noch viel zu tun.

Erich Holzwarth Ansprechpartner für diesen Bereich (Kontakt: [email protected])

Wahlplakat für die Oberbürgermeisterwahl

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konzept 2011“ verabschiedet. Mit diesem Kon- Bericht des zept sollte die fi nanziell gebotene Konzentra- tion unserer hauptamtlichen Organisation in Schatzmeisters Angriff genommen werden und andererseits eine eff ektive und effi ziente Betreuung in Die Arbeit des Landesverbandes war in den der Fläche gewährleistet werden. Die Um- Jahren 2011 bis 2013 im Finanzbereich we- setzung durch die Gründung von Regional- sentlich durch die Landtagswahl 2011 geprägt. zentren konnte 2011 abgeschlossen werden. Durch eine konsequent sparsame Haushalts- Nur durch diese Anstrengungen konnte die führung und die Fortsetzung der Struktur- Landespartei im Landtagswahlkampf 2011 reform 2011 konnten die gesteckten Ziele handlungsfähig bleiben. erreicht und Rücklagen für die Landtagswahl gebildet werden. Der anhaltende Mitglieder- Sparsame Haushaltsführung rückgang und die Verluste bzw. das Stagnieren bei den Wahlen schränken jedoch den fi nan- Der Landesverband hat im Berichtszeitraum ziellen Spielraum immer wieder stark ein. seinen konsequenten Kurs der sparsamen Haushaltsführung fortgesetzt. Die Beschäf- Rückläufi ge Mitgliederentwicklung tigten haben mit einem moderaten Tarif- vertrag ihren Beitrag zur Konsolidierung der Seit Jahren ist die Mitgliederentwicklung Landespartei geleistet. Gleichzeitig haben wir der SPD rückläufi g. Auch der Landesverband Ausgaben für Beiräte, Kommissionen, Fach- Baden-Württemberg macht da keine Aus- tagungen, Veranstaltungen und Materialaus- nahme. So sank die Zahl der Mitglieder von gaben begrenzt, ohne die Arbeitsfähigkeit der 37.663 Ende 2011 auf 36.271 Ende August 2013. SPD zu gefährden. Folgen dieser Entwicklung sind eine stetige Verschlechterung der Finanzkraft und der Or- Beitragserhöhung ganisationsfähigkeit der Partei. Gleichzeitig wächst der Bedarf an hauptamtlicher und Zur Verbesserung der Finanzsituation un- professioneller Unterstützung in den Wahl- ternimmt der Landesvorstand große An- kämpfen, aber auch im Hinblick auf die „nor- strengungen, um die Einnahmen aus Mit- male“ Verwaltung der Parteiarbeit. gliedsbeiträgen zu erhöhen. In regelmäßigen Abständen wurden einzelne Mitgliedergrup- Verluste bei Parteienfi nanzierung pen zur einkommensgerechten Beitragsen- trichtung (Stich wort Beitragsehrlichkeit) Bereits durch die Landtagswahl 2006 hatten aufgefordert. Ergänzend erfolgte eine An- sich die Einnahmen aus der Parteifi nanzierung passung bzw. Überprüfung der Beiträge und stark verringert, durch die Wahlniederlage bei Abgaben von Mandatsträgern und -träge- der Bundestagswahl wurde die Lage auch für rinnen sowie politischen Amtsträgern. Durch die Landespartei zusätzlich verschärft, da we- diese verschiedenen Maßnahmen gelang es, niger Ausgleichsmittel von der Bundespartei die Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen trotz und Beiträge der Bundestagsabgeordneten Mitgliederverlusten sogar leicht zu steigern. zur Verfügung stehen. Die Landtagswahl von Der Durchschnittsbeitrag aufs Land bezogen 2011 brachte für die Landespartei aufgrund liegt im August 2013 bei 9,96 Euro, das sind des schlechten Wahlergebnisses fast keine fi - 36 Cent mehr als im letzten Jahr. Spitzen- nanziellen Veränderungen mit sich. reiter ist z. Zt. der KV Schwäbisch Hall mit einem Durchschnittsbeitrag von 13,34 Euro. Zehn Jahre Organisationsentwicklung Der niedrigste Durchschnittsbeitrag wird im KV Neckar-Odenwald mit 7,17 Euro gezahlt. Vor zehn Jahren hatte der Landesverband ein- Im KV Mannheim verringerte sich der Durch- schneidende Beschlüsse zur Haushaltsstruk- schnittsbeitrag um 12 Cent im Vergleich zum tur gefasst, mit denen die laufenden Perso- letzten Jahr (ausführliche Statistik siehe hin- nal- und Geschäftskosten den veränderten ten unter der Rubrik Dokumentation). Mitgliedszahlen angepasst werden sollten. Gleichzeitig hatte der Landesvorstand große Landtagswahlkämpfe 2011 und 2016 Anstrengungen unternommen, um die Orga- nisationsstruktur eff ektiver und effi zienter Nachdem der Landtagswahlkampf im Wesent- zu gestalten. Im Oktober 2005 hatten Lan- lichen durch Rücklagen fi nanziert werden desvorstand und Kreisvorsitzendenkonferenz konnte, kann bei einer sparsamen Haushalts- mit großen Mehrheiten das „Organisations- führung wieder eine Rückstellung für den kom-

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menden Wahlkampf 2016 aufgebaut werden. Demografi scher Wandel und Diese Rückstellung wird allerdings nach der Mitgliederpartei mittelfristigen Finanzplanung nicht mehr die Höhe der vergangenen Jahre erreichen, so- Wir werden in den nächsten Jahren erheb- dass für den Wahlkampf 2016 erheblich we- liche Anstrengungen unternehmen müssen, niger Mittel zur Verfügung stehen werden. um als Mitgliederpartei auch weiterhin fi - nanziell und organisatorisch handlungsfähig Kreisverbände und Ortsvereine zu bleiben.

Die Situation der Ortsvereine und Kreisver- Durch den demographischen Wandel dro- bände im Landesverband hat sich in den ver- hen unserer Partei in den nächsten Jahren gangenen Jahren im Wesentlichen zufrieden- dramatische Veränderungen. Selbst wenn es stellend entwickelt. uns gelingt, den Mitgliederrückgang in den nächsten Jahren aufzuhalten und durch eine Wir haben Ortsvereine mit einem sehr unter- profi lierte und attraktive Politik wieder mehr schiedlichen Reinvermögen. Die Ortsvereine Bürgerinnen und Bürger zu einer Mitarbeit im Rhein-Neckar-Kreis kamen Ende 2012 zu- in der SPD zu bewegen, werden wir mit den sammen auf fast 450.000 Euro und die Orts- Auswirkungen einer Überalterung der Partei vereine in den Kreisen Karlsruhe-Land und umgehen müssen. Das bedeutet veränderte Esslingen jeweils auf über 300.000 Euro. Es Mobilisierungsformen in Wahlkämpfen, aber gibt aber auch Kreisverbände, deren Ortsver- auch im Parteialltag. Schon heute ist das in eine weniger als 30.000 Euro Vermögen auf- einem verringerten und kurzfristigeren Enga- weisen. Schlusslichter sind hier die Ortsver- gement bei der klassischen Parteiarbeit (Pla- eine im Kreis Sigmaringen mit 20.000 Euro, katieren, Verteilen, Teilnahme an Versamm- im Hohelohe Kreis mit 23.000 Euro und im lungen, Übernahme von Vorstandsaufgaben Kreis Freudenstadt mit 27.000 Euro. etc.) zu erkennen.

Auch die Reinvermögen der Kreisverbände Auf die hauptamtliche Organisation unserer selbst gehen weit auseinander: Die Mann- Partei kommen damit schwierige Aufgaben heimer konnten Ende 2012 über 260.000 zu. Manches, aber nicht alles, was bisher Euro verbuchen, gefolgt von Karlsruhe-Stadt ehrenamtlich geleistet wurde, müssen wir mit fast 200.000 Euro und Stuttgart mit durch hauptamtliche Mitarbeiterinnen und über 160.000 Euro. Allerdings gibt es auch Mitarbeiter auff angen. Eine schlagkräftig Kreisverbände mit sehr wenig Reinvermögen. und effi zient arbeitende hauptamtliche Or- Das sind in Sigmaringen 8.000 Euro, in Main- ganisation ist die Voraussetzung der Mitglie- Tauber knapp 9.000 Euro sowie in Schwarz- derpartei SPD. Daran müssen wir arbeiten. wald-Baar 10.000 Euro. Das wird aber nicht ausreichen.

Im Zuge der Strukturreform des Landes- Wir müssen auch die Strukturen und die ver ban des Baden-Württemberg haben der Art und Weise unserer Parteiarbeit verän- Lan des parteitag sowie die Kreisvorsitzen- dern, wenn wir als Mitgliederpartei erfolg- denkonferenz die Finanzausstattung der reich bleiben wollen. Schon immer galt, dass Kreisverbände neu geregelt. Zur Sicherheit nur Mitglieder, die erkennen können, dass der Arbeitsfähigkeit der Kreisverbände wur- sich ihre Meinung und ihre Beteiligung an de eine fi nanzielle Mindestausstattung ein- der Diskussion auch in der Politik der Par- geführt, die jeder Kreisverband erhält (soge- tei niederschlagen, bereit sein werden, sich nanntes Kreisbudget). Den Kreisverbänden zu engagieren. Hinzu kommt, dass sich die verbleibt nach der Beitragsverteilung durch Verpfl ichtung, sich aus weltanschaulichen den PV einheitlich ein Beitragsanteil von Gründen in der SPD dauerhaft mit hohem neun Prozent vom Beitrag jedes Mitglieds. Einsatz zu engagieren, verändert hat. Politik Ein Prozent des Beitrags fl ießt in eine Umlage muss heute Spaß machen und sich auch für beim Landesverband. Aus dieser Umlage wird den Einzelnen lohnen. Dem entspricht die ein Aufstockungsbetrag für fi nanzschwache Praxis unserer Partei aber nicht immer. Auch Kreisverbände zur Erreichung eines Mindest- daran müssen wir arbeiten. betrages an Beitragseinnahmen fi nanziert. Der verbleibende Restbetrag aus der Umla- Karl-Ulrich Templ ge fl ießt in einen Fonds. Die Richtlinien des Schatzmeister Fonds und die Verwaltung des Fonds werden im Wesentlichen von der Kreisvorsitzenden- konferenz festgelegt bzw. bestimmt.

18 1. Landesvorstand

wegs singuläre Beispiel zeigt, wie wichtig es Landesschieds- ist, dass die Kreisverbände ihrer in den Sta- tuten der SPD festgelegten Verpfl ichtung kommission nachkommen, regelmäßig eine Kreisschieds- kommission zu wählen. Nur so kann die im Während des Berichtszeitraums hat die Landes- vorliegenden Fall eingetretene Verfahrens- schiedskommission kein Verfahren durchge- verzögerung vermieden werden. führt. Norbert Schröder-Klings Ende Januar 2013 hatte ein Ortsverein ein Vorsitzender Parteiausschlussverfahren gegen ein Mit- 28. August 2013 glied direkt bei der Landesschiedskommis- sion beantragt, da sein Kreisverband es ver- säumt hatte, eine Kreisschiedskommission zu bilden, die nach den Statuten erstinstanzlich für solche Verfahren zuständig ist. Nachdem der Kreisverband dann auf Drängen des Lan- desgeschäftsführers endlich Mitte Juli 2013 wieder eine Kreisschiedskommission ge- wählt hatte, konnte die Landesschiedskom- mission Ende Juli dieses Verfahren an diese zuständige Instanz abgeben. Dieses keines-

Mobilisierungskonferenz in Filderstadt 2013, Workshop Finanzen mit Karl-Ulrich Templ

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Die Planungen zum Haushalt 2013 sowie auch Kontrollkommission der Finanzetat zur Bundestagswahl wurden fristgerecht vorgelegt. Von 38 Wahlkreisen in Die Kontrollkommission hat sich seit dem Baden-Württemberg haben seit 2009 nur 12 letzten ordentlichen Parteitag vom Oktober Wahlkreise SPD-Abgeordnete. Die Gesamt- 2011 zu sechs Sitzungen getroff en und drei ausgaben von 351.000 Euro wurden schlüs- Telefonkonferenzen durchgeführt. Die für sig dargestellt. Davon fl ießen 144.000 Euro Finanzen zuständige stellvertretende Lan- in strukturschwache Wahlkreise und Wahl- desgeschäftsführerin war immer anwesend. kreise ohne Abgeordnete. An den Sitzungen nahm in der Regel auch der Schatzmeister und bei Bedarf der Landesge- Mittelfristige Finanzplanungen 2011 bis 2013 schäftsführer teil. sowie 2013 bis 2017 wurden vorgelegt und durch den Schatzmeister erläutert. Haushalt und Finanzen SPARSAME HAUSHALTS- Der Haushalt 2011 war geprägt durch die Landtagswahl. Der Abschluss der Landtags- FÜHRUNG FÜHRT ZU POSITIVEM wahl mit 2,485 Mio. Euro brachte Mehr- ausgaben von 174.000 Euro. Hier schlug die ERGEBNIS Kampagne Stuttgart 21 zu Buche. Die Perso- nalkosten wurden durch zusätzliches Perso- Revision nal im Landtagswahlkampf überschritten. Davon abgesehen wurde die Planung für die Ihrem Auftrag zu begleitender Revision der Einnahmen- und Ausgabenseite eingehalten. ordnungsgemäßen Buchführung wurde die Kontrollkommission durch Stichproben ge- Der Haushalt 2012 wurde der Kontrollkom- recht. Sie bescheinigt eine ordnungsgemäße mission rechtzeitig zur Kenntnis gebracht Abwicklung der Buchführung und der Perso- und der vorläufi ge Abschluss 2012 beraten. nal- und Finanzbuchhaltung. Hier wirkten sich die Beitragserhöhung und das Projekt Beitragsehrlichkeit positiv auf die Seit 2011 arbeitet der Landesverband mit der Finanzen aus. Offi ce Consult GmbH zusammen. Bereiche der Buchhaltung wurden nach dort ausge- Die Mitgliedsbeiträge sind trotz eines Mit- lagert und auch die Spendenerfassung zur gliederrückgangs (-2,5 Prozent in 2012) ge- Landtagswahl wurde dort abgewickelt. stiegen. Hier hat sich die Initiative Beitrag- sehrlichkeit mit einem Betrag von 3.700 Euro Die Abläufe und Prozesse der Landesge- p. m. ausgewirkt. Die Beitragsrückstände schäftsstelle und der Regionalzentren werden konnten von 100.000 Euro im Jahr 2011 auf im Auftrag des Landesverbandes von Offi ce 36.000 Euro in 2012 stark reduziert werden. Consult überprüft. Eine Bewertung liegt im Immer wieder auf der Tagesordnung der Kon- Herbst 2013 vor. trollkommission waren die Sonderbeiträge der Mandatsträger/innen, die regelmäßig Die Kontrollkommission schlägt dem Partei- beglichen wurden. Die Zahlungskultur der tag die Entlastung des Landesvorstands im Abgaben von Ministerialdirektoren hingegen Finanzbereich vor. ist noch verbesserungsbedürftig. Mitglieder der Kontrollkommission: Die sparsame Haushaltsführung hat zu einem positiven Ergebnis des Haushalts 2012 Karin Rehbock-Zureich, Vorsitzende geführt, obwohl die Mittel aus dem Struk- turfonds des PV um 50.000 Euro gekürzt Ursula Glock (Rücktritt aus privaten Gründen wurden. Für 2012 wurden 100.000 Euro zur im September 2012) Unterstützung von Oberbürgermeister/in- Hans-Jürgen Gottwald nen- und Bürgermeister/innen-Wahlen in Doris Schmettkordt den Haushalt eingestellt. Diese Mittel wur- den zu 60 Prozent abgerufen (Richtlinien für die Zuschüsse vom 2. Februar 2007).

20 1. Landesvorstand

INTERNER KASSENBERICHT 2011/2012*)

EINNAHMEN EURO EURO Mitgliedsbeiträge 2.411.801,44 2.465.799,22 Mandatsträgerbeiträge u. Ä. 193.870,25 243.183,50 Spenden v. nat. Personen 77.965,95 6.171,15 Spenden v. jur. Personen 80.040,00 50.000,00 Einn. a. Untern.Tätigk. u. Beteilig. 0,00 0,00 Einn. aus sonst. Vermögen 4.530,58 5.569,73 Einn. aus Veranstaltungen 683,81 6.482,69 Einn. aus Druckschriften 16.275,13 8.653,15 Einn. aus sonst. Tätigkeit 10.282,88 8.941,87 Staatliche Mittel 1.506.963,64 1.436.533,00 Sonstige Einnahmen 8.928,84 1.741,32 Zuschüsse v. Gliederungen 10,00 60.000,00 Gesamteinnahmen 4.311.352,52 4.293.075,63

AUSGABEN EURO EURO Personalausgaben 2.692.018,79 2.365.740,35 Sachausgaben Lfd. Geschäftsbetrieb 653.397,66 631.688,78 Allgem. pol. Arbeit 442.241,78 304.847,92 Europawahl 0,00 0,00 Bundestagswahl 0,00 0,00 Landtagswahl 1.446.475,21 0,00 Kommunalwahl 4.495,65 59.883,20 Vermögensverw. einschl. Zinsen 0,00 0,00 Sonstige Zinsen 56.675,84 88,75 Sonstige Ausgaben 2.963,74 660,31 Betriebsrente (Verzinsung RST) 0,00 47.815,19 Zuschüsse an Gliederungen 48.981,11 29.775,00 Gesamtausgaben 5.347.249,78 3.440.499,50

Minder-/Mehreinnahmen 2011/2012 -1.035.897,26 852.576,13

Einnahmen insgesamt 4.311.352,52 4.293.075,63 Ausgaben insgesamt 5.347.249,78 3.440.499,50 Haushaltssaldo -1.035.897,26 852.576,13

*) ohne Einnahmen und Ausgaben der Jusos 21 1. Landesvorstand

dieser negativen Entwicklung durch verstär- Organisations- kte und systematische Bemühungen, neue Mitglieder zu werben und bisherige zu hal- bericht ten. Dieses Ansinnen hat der Landesvorstand als einen zentralen Schwerpunkt seiner Ar- Mitgliederentwicklung beit auch im Entwurf des Arbeitsprogramms 2014/2015 verankert. Zur Untermauerung Die Mitgliederentwicklung der baden-württ- und inhaltlichen Vorbereitung regionaler embergischen SPD war in den vergangenen Mitgliederwerbeaktionen stehen über die beiden Jahren geprägt von politischer Stabi- Regionalzentren Präsentationen und Vorla- lität nach den Landtagswahlen 2011 und den gen zur Planung auf Ortsvereins- und Krei- bundesweiten Wahlerfolgen der SPD in 2012 sebene bereit. Praxisbeispiele für gelungene und 2013. Im Gesamtergebnis bleibt die Zahl Aktionen und Kampagnenelemente wurden der Mitglieder aber weiterhin leicht rückläu- im Internet und über den Newsletter veröf- fi g, auch wenn es uns seit 2008 ungebrochen fentlicht sowie bei verschiedenen Sitzungen gelingt, die Zahl der Austritte zu verringern des Landesvorstands mit den Kreisvorsit- und durch Neueintritte vollständig zu kom- zenden erläutert. Auch das in einem ersten pensieren. Schritt auf die Kommunalwahl 2014 ausge- richtete Nachwuchsförderprogramm der SPD Im Zuge des Parteijubiläums 2013 und der Baden-Württemberg soll langfristig dem Ziel Vorbereitung des Bundestagswahlkampfs der Mitgliedergewinnung und der Stärkung unternahmen viele Gliederungen auch Akti- unserer politischen Basis dienen. vitäten zur Gewinnung von Neumitgliedern im politischen Umfeld. Besonders im Bun- Eine positive Mitgliederentwicklung kann destagswahlkampf gab es einige Aktionen nur erzielt werden, wenn das Thema auf al- zu verzeichnen, speziell in Kreisen, in denen len Ebenen der Partei mit der notwendigen die SPD traditionell nicht so stark ist, wie im Ernsthaftigkeit behandelt und verfolgt wird. nördlichen Schwarzwald. Hilfreich war dabei, Durch Geradlinigkeit, interessante Aktionen dass es 2013 gelang, Mittel aus dem bun- und eine off ensive und ehrliche Darstellung desweiten Innovationsfonds für Projekte zur der SPD in der Öff entlichkeit gelingt Mitglie- Mitgliedermobilisierung und zur Steigerung derwerbung, wie Beispiele zeigen, auch in unserer politischen Anziehungskraft auf mit vermeintlich schwierigen politischen Zeiten. der SPD sympathisierende Menschen auch Eine besondere Bedeutung beim Werben und nach Baden-Württemberg zu holen. Zum Halten unserer Mitglieder kommt sicher den Jahreswechsel 2014 werden wir die verschie- Mandatsträgerinnen und Mandatsträgern denen Projekte auswerten und die daraus auf den unterschiedlichen Ebenen zu. Auch gewonnenen Erkenntnisse auch für den hier gilt es noch einiges zu tun und zu ver- Kommunal- und Europawahlkampf 2014 und bessern, sind es doch vor allem die Mandats- damit verbundene Mitgliederkampagnen träger, welche durch ihre Darstellung in der nutzbar machen. Öff entlichkeit das Bild der Partei ausmachen und Menschen zum Beitritt motivieren können. Es bleibt aber ein nicht unerhebliches Problem der SPD auch in Baden-Württemberg, dass Im Berichtszeitraum wurde das neue Mitglie- der Altersdurchschnitt unserer Mitglieder derverwaltungssystem MAVIS 2 in allen Büro- immer weiter steigt. Begegnet werden kann einheiten des Landesverbandes eingeführt.

Kreisvorsitzendenkonferenz 2012 mit Stephan Schweitzer

22 1. Landesvorstand

Dieses System soll es auf mittlere Sicht er- Im Ergebnis der Arbeit der vergangenen möglichen, unsere Mitgliederverwaltung zu zwei Jahre und im Lichte der Jahreskam- optimieren und auch die Einbindung von Un- pagne „Gute Wirtschaft – Soziales Baden- terstützern, Sympathisanten und Organisati- Württemberg“ sowie des aktuellen Bundes- onen in die Arbeit der SPD und ihre Kampa- tagswahlkampfs wird es in Zukunft noch gnen zu verbessern. Hier gibt es aber bei der stärker darauf ankommen, ein verbessertes zentralen Steuerung und Umsetzung durch Zusammenwirken der Mandatsträger und den Parteivorstand noch einiges zu tun. Fraktionen mit den Gliederungen der Par- tei und den Regionalzentren zu etablieren. Organisationentwicklung Die geringer gewordene Präsenz klassischer Parteibüros in der Fläche des Landes richtet Entsprechend den Beschlüssen und Verab- den Blick der Basis und der Öff entlichkeit redungen zum Strukturkonzept „SPD 2011“ verstärkt auf die Mandatsträger aus Bund, wurden die letzten Bausteine der 2004 be- Land, Europa und Kommunen. Hier werden gonnen Organisationsreform umgesetzt. wir unsere Anstrengungen verstärken müs- Das Regionalzentrum Freiburg bezog neue sen, an die Abgeordnetenbüros angelehnte Räumlichkeiten in direkter Nachbarschaft Bürgerbüros und -zentren für die örtlichen der Abgeordnetenbüros, sodass sich nun Gliederungen zu bilden. Die Präsenz der SPD auch in Freiburg, wie vorher bereits in Stutt- in Baden-Württemberg kann und wird auch gart, Biberach, Heilbronn, Heidelberg und in absehbarer Zukunft nicht mehr durch den Pforzheim, die SPD als politische Einheit Landesverband allein hergestellt werden. dem Bürger präsentieren kann. Im Jahr 2012 Alle Gliederungsebenen und Funktionsträger wurde die Geschäftsstelle in Tuttlingen auf- sind hier gemeinsam gefordert. gelöst und deren Arbeit im Regionalzentrum Südbaden eingegliedert. Der gemeinsam mit Marten Jennerjahn den Gliederungen vereinbarte Prozess und Landesgeschäftsführer verschiedene Maßnahmen zur organisato- rischen Unterstützung sorgten dafür, dass auch diese Büroschließung ohne Betreuungs- verlust für die Gliederungen erfolgen konnte. Wenn im Jahr 2014 die jetzige Geschäftsstel- le Pforzheim dann endgültig in das Regional- zentrum in Karlsruhe integriert sein wird, ist der Prozess der Zusammenlegung der Büro- einheiten im Land mit deutlich verbesserter personeller Ausstattung abgeschlossen. Weitestgehend beendet ist darüber hinaus die Angleichung der technischen Ausstattung aller RZ. Hier soll ein einheitlicher Dienstlei- stungsstandard für alle Gliederungen Einzug halten. Mit gezielten Investitionen in Kam- Mobilisierungskonferenz 2013 in Filderstadt, pagnenausrüstung, EDV und Druck sowie im Workshop Europa Medienbereich werden wir die Kampagnen- fähigkeit der Regionalzentren als zentraler Organisationseinheit des Landesverbandes weiter stärken. Wichtige Schritte dazu wur- den im Zusammenhang des Bundestags- wahlkampfs unternommen.

Im Berichtszeitraum wurden ebenfalls alle hauptamtlichen Organisationseinheiten der SPD Baden-Württemberg auf das neue Buch- haltungsprogramm Navision umgestellt. Dies wird uns ein verbessertes Controlling und eine effi zientere Steuerung unserer Fi- nanzen ermöglichen und dient damit als wei- terer Baustein zu einer Steigerung unserer Gruppenarbeit im Workshop Kampagnenfähigkeit. „Wahlkampf erfolgreich führen – inklusive Mitgliedergewinnung“

23 2 Berichte

Landtagsfraktion Landesgruppe im Bundestag Abgeordnete im Europaparlament

24 Blick von der Zuhörertribüne auf die SPD-Landtagsfraktion. Seit Sommer 2013 wird der Landtag umgebaut, 2015 erstrahlt er dann in neuem Glanz.

gelungen, in wichtige Zukunftsfelder wie Landtagsfraktion Kinderbetreuung, Infrastruktur und Energie- wende zu investieren. Mit dem Doppelhaus- Aus der Landtagswahl 2011 ging die SPD- halt 2013/2014 wurde die nachhaltige und Landtagsfraktion als drittstärkste Kraft, knapp seriöse Haushaltspolitik mit einer wohlüber- hinter den Grünen, hervor. In den grün-roten legten Mischung aus Konsolidierung, Sanie- Koalitionsverhandlungen war es der SPD-Seite rung und Investieren fortgesetzt. Das struk- wichtig, zentrale Ressorts zu besetzen: Finan- turelle Defi zit konnte dabei um 860 Mio. Euro zen und Wirtschaft, Bildung, Soziales, Innen, verringert werden. Der kürzlich vorgelegte Fi- Justiz, Integration und Europa. Und nachdem nanzplan 2020 weist für die Jahre bis 2020 durch die Volksabstimmung der Konfl ikt um auf Gesamtplanebene einen realistischen S21 befriedet und die SPD-Haltung für das und gangbaren Abbaupfad aus, der jedoch Projekt voll bestätigt wurde, ist die Koalition weitere schmerzhafte strukturelle Einspa- auf einem guten Weg, viele uns wichtige Vor- rungen erforderlich macht. Bereits mit dem haben umzusetzen. 2. Nachtragshaushalt 2013/2014 sollen im Herbst weitere Konsolidierungsschritte an- Finanzen: Schwierige Finanzlage gegangen werden. angehen, mehr Steuergerechtigkeit schaff en Die erforderliche Haushaltssanierung kann jedoch nur mit einem funktionierenden und Die Landtagsfraktion mit ihren 35 Abgeord- dabei auch gerechten Steuersystem gelingen. neten und Claus Schmiedel an der Spitze war Nur mit ausreichenden Einnahmen kann der von Anfang an treibende Kraft hinter vielen Staat seinen vielfältigen Aufgaben gerecht Projekten der grün-roten Landesregierung. werden und zugleich die Herausforderung Geprägt ist die Arbeit von einer schwie- durch die Schuldenbremse meistern. Steuer- rigen Finanzlage, die die alte Regierung aus gerechtigkeit und stabile Einnahmen setzen CDU und FDP dem Land hinterlassen hat. eine angemessene Personalausstattung der Der Kassensturz im Sommer 2011 hat die Steuerverwaltung voraus. Daher werden im tatsächliche Finanzsituation des Landes of- Laufe der Legislaturperiode schrittweise für fenbart und die vorhandenen Erblasten und die Finanzämter zusätzliche 500 Stellen – vor Versäumnisse der früheren Landesregierung allem für die Betriebsprüfung und die Steu- aufgedeckt. Nach knapp sechs Jahrzehnten erfahndung – und weitere 500 Anwärter- CDU-geführter Regierung steht das Land stellen geschaff en. Mehr Steuergerechtigkeit vor einem gewaltigen Schuldenberg von 43 bedeutet aber auch, dass Steuerbetrug nicht Mrd. Euro, der Jahr für Jahr hohe Zinszah- mehr als Kavaliersdelikt angesehen, sondern lungen erforderlich macht und dadurch den stattdessen konsequent bekämpft wird. Die politischen Handlungsspielraum empfi ndlich Ablehnung des Steuerabkommens mit der einschränkt. Hinzu kommt eine strukturelle Schweiz und die fi nanzielle Beteiligung beim Finanzierungslücke in Höhe von rd. 2,5 Mrd. Ankauf sog. Steuer-CDs sowie deren Nutzung Euro. Das zentrale fi nanzpolitische Ziel ist sind ein klares Bekenntnis gegen Steuerhin- daher die Einhaltung der grundgesetzlichen terziehung. Im Kampf für mehr Steuerge- Schuldenbremse ab 2020. rechtigkeit wurden zudem Bundesratsiniti- ativen ergriff en, um Steuerschlupfl öcher zu Mit der Absage an neue Schulden in den Haus- schließen und die Frist für die strafrechtliche haltsjahren 2011 und 2012 hat unser Finanz- Verfolgung von allen Fällen von Steuerhinter- und Wirtschaftsminister Nils Schmid den rich- ziehung auf zehn Jahre zu verlängern. tigen Weg eingeschlagen. Gleichzeitig ist es

25 2. Berichte

Bildung: Neue Chancen eröff net, Den bislang prekär beschäftigten Pädago- Schulsystem weiterentwickelt gischen Assistenten hat die Landesregierung eine unbefristete Übernahme ermöglicht Die Bildungspolitik hat in den vergangenen und die Bezahlung deutlich angehoben. zwei Jahren einen Schwerpunkt der Frakti- Ferner unterstützt die Landesregierung die onsarbeit gebildet. Entgegen dem öff ent- Schulen in enger Zusammenarbeit mit den lichen Zerrbild, das einzelne Interessenver- Kommunen durch den Ausbau von Schul- tretungen gerne zeichnen, wurden zentrale sozialarbeit mit einem jährlichen Volumen Beschlüsse für ein bildungsgerechteres und von rund 15 Mio. Euro. Weitere Beschlüsse zukunftsorientiertes Bildungssystem umge- umfassen den massiven Ausbau der Kinder- setzt. In Summe umfassen diese Beschlüsse betreuung sowie die schrittweise Anhebung Ausgaben in einer Größenordnung von rund der Privatschulfi nanzierung auf 80 Prozent 1 Mrd. Euro in den kommenden Jahren. des Bruttokostenmodells. Sowohl der Pakt mit den Kommunen im Bereich der frühkind- Bis zu Beginn des Schuljahres 2013/14 wurde lichen Bildung, der diese mit über 300 Mio. keine einzige Lehrerstelle abgebaut. Dies be- Euro mehr unterstützt, als auch der Schulter- deutet, dass die demografi sche Rendite von schluss in der Regionalen Schulentwicklung rechnerisch 3.300 Stellen vollumfänglich er- zeigen, dass Grün-Rot einen veränderten Po- halten wurde. Des Weiteren wurden 711 Stel- litikstil eingeleitet hat. len, die von der alten Regierung nicht durch- fi nanziert wurden, weiterfi nanziert. Weiter- Wirtschaft: Wohnungsbau fördern, hin wurde die Krankheitsreserve landesweit duale Ausbildung stärken, gegenüber 2011 um 400 Vertretungsstellen Lohndumping bekämpfen erhöht, weitere 200 folgen zum Schuljahr 2014/15. Den Gymnasien wurde eine zusätz- Die SPD-Landtagsfraktion macht den Woh- liche Poolstunde zur individuellen Förderung nungsbau im Südwesten fl otter. Für die in den Klassen 5 und 6 zur Verfügung gestellt. Förderung preisgünstiger Mietwohnungen Ebenfalls erhalten Realschulen erstmalig stehen heute 130 Prozent mehr Mittel zur jährlich 1,5 Poolstunden pro Zug zusätzlich. Verfügung als 2011. Die anderen Förderpro- Berufl iche Schulen verzeichnen 2012/13 im gramme über die L-Bank werden so gut nach- Bereich der Unterrichtsversorgung einen gefragt wie noch nie. Mit einem Plus von Höchststand. Dies ist darauf zurückzuführen, 25 Prozent (6.000 Wohnungen) war der Zu- dass alleine 2012 insgesamt über 4.550 neue wachs beim Wohnungsbau im vergangenen Lehrer eingestellt wurden. Jahr so hoch wie seit 20 Jahren nicht mehr. Außerdem will die SPD-Landtagsfraktion die Mit der Gemeinschaftsschule wurde ein zu- Mieter besser vor Mietspekulanten schützen. kunftsgerichteter integrativer Schultyp auf Gegen Leerstände und gegen die Umwand- den Weg gebracht, der bereits in den ersten lung von Wohnungen in Bürofl ächen können beiden Jahren einen großen Zuspruch er- die Städte nach der Wiedereinführung des fährt, da er sämtliche Herausforderungen Zweckentfremdungsverbots besser vorgehen einer modernen Pädagogik aufgreift und zu- als heute. Mieterhöhungen im Bestand wer- gleich kleineren Städten und Gemeinden die den stärker begrenzt als das heute noch der Chance auf ein wohnortnahes weiterführen- Fall ist. des Schulangebot ermöglicht. Die SPD-Landtagsfraktion macht sich stark Ebenso wurde mit großer Unterstützung der El- für die duale Ausbildung: mit über 3.000 tern die verbindliche Grundschulempfehlung Azubis als Ausbildungsbotschaftern an den abgeschaff t sowie an 44 Modellschulstand- Schulen, mit Sommerkollegs für die Schüler, orten die Möglichkeit zu einem Abitur in neun die Probleme bei der Ausbildungsplatzsuche Jahren geschaff en – wenn es nur nach der SPD haben, mit einer gesonderten Unterstützung ginge, wäre da noch mehr geschehen. Darüber kleiner Unternehmen bei Bildungspartner- hinaus hat die SPD-Landtagsfraktion zuletzt schaften mit Schulen in ihrer Umgebung. Die einen Schulversuch angeregt, in dem Türkisch Mittel dafür wurden im Landeshaushalt ein- als anerkannte dritte Fremdsprache auch am gestellt. Gymnasium unterrichtet werden kann. Dies wird im Rahmen eines Schulversuchs an zwei Zudem bekämpft Grün-Rot Lohndumping bis vier Gymnasien ab dem Schuljahr 2014/15 und belohnt die Unternehmen, die nach Tarif umgesetzt. bezahlen. Mit dem neuen Landestariftreue- und Mindestlohngesetz werden öff entliche

26 2. Berichte

Aufträge nur noch an Unternehmen verge- ben, die nach Tarif oder wenigstens den Min- destlohn bezahlen. Davon profi tieren zum Beispiel Busfahrer, die im öff entlichen Nah- verkehr arbeiten.

Soziales: Armut bekämpfen, für gute und sichere Arbeit sorgen

Gegenüber der letzten Legislaturperiode wurden die Fördermittel für die Krankenhäu- ser im Land um 35 Prozent erhöht, damit der Investitionsstau abgebaut werden kann. Mit SPD-Fraktionschef Claus Schmiedel im einem eigenen Landesprogramm „Gute und Schulterschluss mit Gewerkschaften. sichere Arbeit“ sollen Langzeitarbeitslose und andere auf dem Arbeitsmarkt besonders Mit der Einrichtung des Innovationsfonds benachteiligte wieder in den Arbeitsmarkt Kunst im Jahr 2012 wurde ein Aspekt der integriert werden. Die Bekämpfung von Ar- Kunstkonzeption „Kultur 2020“ umgesetzt. mut wurde zu einem Schwerpunkt der Frakti- Die drei Förderlinien interkulturelle Kulturar- onsarbeit bestimmt und mit entsprechenden beit, kulturelle Bildung und innovative Kunst- Haushaltsbeschlüssen unterlegt. Dazu wur- projekte unterstützen Kulturschaff ende und de auch eine Armuts- und Reichtumsbericht- Kunsteinrichtungen bei der Umsetzung inno- erstattung in unserem Bundesland einge- vativer und spartenübergreifender Projekte. führt. Auf der Bundesebene setzt sich das Land für einen fl ächendeckenden gesetz- Integration fördern lichen Mindestlohn von mindestens 8,50 Euro und die Bekämpfung der Entgeltungleichheit Baden-Württemberg hat als erstes Bundes- von Frauen und Männern ein. Die Mitfi nanzie- land ein eigenständiges Ministerium für rung von Schulsozialarbeit wurde durchge- Integration geschaff en. Die hier lebenden setzt. Neue Wohnformen bei Pfl egebedürf- Migranten sind ein wichtiger Teil unserer tigkeit und Behinderung mit mehr Selbst- Gesellschaft und für den Arbeitsmarkt in bestimmung als bisher werden auf eine Baden-Württemberg unverzichtbar. Der „Run- gesetzliche Grundlage gestellt. de Tisch Islam“ wurde 2011 gegründet, um islamfeindliche Haltungen abzubauen und Wissenschaft: Studiengebühren das gegenseitige Verständnis zwischen den abgeschaff t, verfasste Studierenden- Kulturen zu fördern. Eine neue Willkom- schaft wiedereingeführt menskultur auf kommunaler Ebene soll die Eingliederung von Menschen mit Migrati- Auch in der Wissenschaftspolitik hat die SPD- onshintergrund verbessern. Dazu gehören Landtagsfraktion Wort gehalten: Zum Som- auch Erleichterungen bei der Einbürgerung. mersemester 2012 wurden die Studienge- Der diskriminierende „Gesprächsleitfaden“ bühren abgeschaff t. Der Gebührenausfall wurde abgeschaff t, Baden-Württemberg hat wird den Hochschulen durch Landesmittel im Bundesrat einen Gesetzentwurf zur Hin- ausgeglichen. Die Verfasste Studierenden- nahme der Mehrstaatigkeit und Abschaff ung schaft wurde wiedereingeführt, die den Stu- der Optionsregelung eingebracht. Das Lan- dierenden eine organisierte Mitbestimmung desanerkennungsgesetz soll die Anerken- mit politischem Mandat und eigener Finanz- nung ausländischer Abschlüsse für rund 260 hoheit gibt. Es ist ein Aufwuchs von 22.500 Berufe erleichtern und so gleichzeitig den neuen Studienanfängerplätzen zu verzeich- Fachkräftemangel etwa bei Ingenieuren oder nen. Zudem wurde ein Master-Ausbaupro- Erziehern abbauen helfen. Die Novelle des gramm aufgelegt, das die Bereitstellung Flüchtlingsaufnahmegesetzes soll u.a. er- von 6.300 neuen Plätzen bis 2016 vorsieht. hebliche Verbesserungen bei der räumlichen Um die Kriterien „Guter Arbeit“ auch an den Unterbringung von Flüchtlingen bringen. Die Hochschulen umzusetzen, wurden seit 2012 Residenzpfl icht für Asylbewerber wurde ge- rund 1.300 neue Stellen zur Ablösung befri- lockert, um humanere Lebensbedingungen steter Arbeitsverhältnisse geschaff en. zu schaff en und die Ausländerbehörden zu entlasten.

27 2. Berichte

Verkehr: Straßen und Nahverkehr die Polizei für die Herausforderungen der Zu- ausbauen kunft und neue Kriminalitätsfelder gut auf- gestellt ist. Ferner wurde der Einstieg in die Im Zeitraum 2013 bis 2019 werden insgesamt Zweigeteilte Laufb ahn geschaff t. Im Bereich rund 450 Mio. Euro gesichert, mit denen das des Kommunalwahlrechts wurde das aktive Land GVFG-Projekte kofi nanziert, u.a. S-Bahn Wahlalter auf 16 Jahre festgesetzt. Zudem Rhein-Neckar, Breisgau S-Bahn, S-Bahn nach wurde eine Sollregelung in Bezug auf die pa- Neuhausen auf den Fildern, die europäische ritätische Besetzung von Listen in das Gesetz Stadtbahnverbindung von Kehl nach Straß- aufgenommen, welche mehr Frauen in die burg, Stadtbahnen in Heilbronn, Freiburg und Kommunalparlamente bringen soll. Ulm sowie zu Messe/Flughafen in Stuttgart. Die Mittel für den Erhalt von Landesstraßen Nationalpark soll eingerichtet werden wurden von 50 auf 100 Mio. Euro (abzüglich Mittel für von Schwarz-Gelb begonnene, aber Nach umfassender Bürgerbeteiligung wird nicht fi nanzierte Projekte) erhöht; damit ist Baden-Württemberg zum Jahreswechsel der jahrelange Substanzverlust gestoppt. 2013/14 einen Nationalpark im Schwarzwald Grün-Rot treibt die Ausschreibung von SPNV- einrichten, um in diesem naturnahen Gebiet Leistungen im Land voran, damit möglichst ein Stück Natur sich selbst zu überlassen und schnell die Qualität (Wagenmaterial, Pünkt- damit der internationalen Verpfl ichtung zum lichkeit usw.) des Bahnangebots verbessert Arten- und Naturschutz nachzukommen so- wird, bei gleichzeitig stabilen und transpa- wie den Tourismus zu fördern. Auch der Na- renten Kosten für das Land. Die Mittel für turschutz insgesamt wurde deutlich verstärkt, Investitionen in den Umweltverbund (ÖPNV, mit nunmehr 48 Mio. Euro jährlich (statt 30 Rad, Fußgänger) wurden erhöht. Der Radwe- Mio. Euro). gebau hat endlich einen eigenen Haushalts- titel erhalten und ist damit unabhängig vom Umwelt und Energie: Energiewende Straßenbau. voranbringen, Hochwasserschutz verbessern Innenpolitik: Wahlalter abgesenkt, mehr Frauen in die Kommunal- Die Haushaltsmittel für die Umsetzung der parlamente Energiewende wurden verdoppelt, damit Forschungsförderung für Speichertechnolo- Im Bereich Innenpolitik wurden zwei wich- gie möglich ist und genügend Mittel für Pilot- tige Gesetze verabschiedet: das Polizei- projekte im Bereich Energieeffi zienz und Nut- strukturreformgesetz und das Gesetz zur zung Erneuerbarer Energien vorhanden sind. Änderung kommunalwahlrechtlicher und Die Bremsklötze für den Ausbau der Winde- gemeindehaushaltsrechtlicher Vorschriften. nergie im Land wurden gelöst, sodass zurzeit Die Polizeistrukturreform sorgt für mehr im ganzen Land intensiv Standorte identifi - Polizeipräsenz in der Fläche und dafür, dass ziert und ausgewiesen werden und konkrete Planungen von neuen Windrädern laufen. Ab 2014 wird dementsprechend ein deutlicher Zubau zu erwarten sein, der bis 2020 auf etwa 1.000 zusätzliche Windenergieanlagen anwachsen soll. Die Mittel für den Hoch- wasserschutz wurden seit 2010 verdoppelt und die Dammsanierungen und der Bau von Rückhalteräumen an Rhein, Donau und den anderen Flüssen im Land beschleunigt.

Europa voranbringen, Entwicklungs- zusammenarbeit verbessern

Die sogenannte Donauraumstrategie wur- de verabschiedet. In ihrem Rahmen streckt Baden-Württemberg seine Fühler konsequent in Richtung Südosteuropa aus. Die Strategie eröff net Spielräume für gemeinsame europa- politische Initiativen mit neuen Partnern. Ent- Sommerfest der SPD-Landtagsfraktion 2013 wicklungszusammenarbeit wird als gesamtge-

28 2. Berichte

sellschaftliche Gemeinschaftsaufgabe und als EnBW-Deal aufarbeiten Querschnittsaufgabe der Regierung defi niert und gestaltet. Die Initiative „Welt: Bürger Seit Anfang 2012 tagt der EnBW-Untersu- gefragt“ wurde ins Leben gerufen, die ent- chungsausschuss, um den EnBW-Deal auf- wicklungspolitischen Leitlinien des Landes zuarbeiten. Die Männerkumpanei von Stefan wurden gemeinsam mit den Akteuren der Mappus und Dirk Notheis fügte dem Land Entwicklungszusammenarbeit neu formu- schweren Schaden zu, die Landtagsfraktio- liert. Der eigenständige Haushaltstitel „Ent- nen von CDU und FDP haben tatenlos zugese- wicklungspolitik“ wurde aufgestockt und hen. Für die politische Kultur des Landes wur- umfasst für die Jahre 2013/14 inzwischen 1 de ein neuer Tiefpunkt erreicht: Die Vorgänge Mio. Euro. rund um das Geschäft, E-Mails zwischen den Handelnden auf Regierungsseite und bei der Sport fördern Investmentbank sowie CDU-Vertuschungs- versuche bis ins Jahr 2013 wären ohne den Das bisherige Fördervolumen des Solidar- Untersuchungsausschuss nicht aufgedeckt pakts Sport in Höhe von rund 65 Mio. Euro worden. Selten war ein solcher Ausschuss auf- wurde im Jahr 2012 um einen Festbetrag von schlussreicher! 2,32 Mio. Euro erhöht. Zusätzlich stellt die Landesregierung ab 2011 jährlich stufenweise SPD-Landtagsfraktion im Gespräch 400.000 Euro zweckgebunden für die Quali- fi zierung von ehrenamtlichen Übungsleitern Auch in den vergangenen zwei Jahren setzte und sonstigen ehrenamtlichen Helferinnen die Landtagsfraktion ihre Reihe an Veran- und Helfern zur Verfügung. staltungen im ganzen Land fort: Bürgeremp- fänge, unzählige Besuche in Unternehmen, Verbraucherschutz ausbauen Einrichtungen und Schulen, Fachforen, runde Tische und vieles mehr. Seit 2012 wird nun Im Jahr 2012 wurden einige Stellen für Amts- jährlich der mit 2.500 Euro dotierte Preis für tierärzte und Futtermittelkontrolleure neu Verdienste um die soziale Demokratie ver- geschaff en. Die amtliche Lebensmittelüber- geben. „Nah bei den Menschen“ ist kein Slo- wachung wurde um 22 Stellen aufgestockt. gan, sondern der Grundansatz der Fraktions- Dieser Kurs wird auch in den Jahren 2013/14 arbeit. fortgesetzt. Die Stadt- und Landkreise erhal- ten in diesen beiden Jahren jeweils 1,1 Mio. Publikationen, Öff entlichkeitsarbeit Euro, um weitere 44 Lebensmittelkontrol- leure einstellen zu können. Als erste Fraktion hat die SPD bereits im Früh- jahr 2012 eine Broschüre quer durch alle Poli- Rechtspolitik: JVA-Privatisierung tikbereiche vorgelegt. Im Herbst 2013 gibt es stoppen, Sicherheit verbessern sie in einer aktualisierten Aufl age. Für jeden Arbeitskreis gibt es zudem eine Kombikar- In der Rechtspolitik wurde die Teilprivati- te mit Themen und Ansprechpartnern, dazu sierung der JVA Off enburg gestoppt, sodass Flyer zu Schwerpunkten der Fraktionsarbeit. ab Juni 2014 alle Aufgaben wieder staatlich Das Adressenheftchen „Abgeordnete zum betrieben werden. Das Landesrichtergesetz Greifen nah“ komplettiert das gedruckte wurde im Dialog mit den Betroff enen überar- Angebot. Auch online tut sich einiges, nicht beitet, um die Mitbestimmung von Richtern nur bei Facebook & Co.: Bei ihrem Internet- sowie Staatsanwälten zu verbessern. Um der Relaunch hat die Landtagsfraktion Maßstäbe in den vergangenen Jahren zunehmenden gesetzt und die User von Anfang an beteiligt. Gewaltbereitschaft gegenüber Justizangehö- Zuerst wurden Vorschläge zum neuen Auf- rigen entgegenzutreten, wurde eine umfas- tritt gesammelt, dann konnte man im Netz sende Sicherheitskonzeption für die Gerichte über drei Entwürfe abstimmen. Das Sieger- und Justizbehörden in Baden-Württemberg konzept wird derzeit umgesetzt. In Planung erarbeitet. Die entsprechenden fi nanziellen ist ferner eine nagelneue Version der Por- Rahmenbedingungen wurden durch die Un- trätbroschüre „Menschen wie du und ich“. terstützung der Regierungsfraktionen im Der elektronische Newsletter hat immerhin Doppelhaushalt 2013/2014 geschaff en. knapp 3.000 Abonnenten.

29 Landesgruppe mit Vertretern des Technischen Hilfswerks Baden-Württemberg

Die Landesgruppe tagt regelmäßig in Sit- Landesgruppe im zungswochen des Deutschen Bundestags, um aktuelle Themen zu besprechen und ge- Bundestag meinsame Positionen zu bestimmen. Neben Gesprächen mit Vertretern von Verbänden, Als Landesgruppe vertreten wir die Inte- Gewerkschaften und Unternehmen aus ressen des Landes in der Bundestagsfraktion Baden-Württemberg war der Austausch mit sowie gegenüber der Bundesregierung. Vor- Ministerinnen und Ministern der grün-roten sitzender der Landesgruppe, der 15 Abgeord- Landesregierung in den vergangenen zwei nete angehören, ist Christian Lange (Back- Jahren ein besonderes Anliegen der Lan- nang-Schwäbisch Gmünd), seine Stellver- desgruppe. Die Gespräche mit den Ministe- treter/Innen sind Katja Mast (Pforzheim) und rinnen und Ministern bieten die Möglichkeit, Lothar Binding (Heidelberg). sich über die Landespolitik auszutauschen, und helfen uns, auch weiterhin die Interessen In der Fraktion ist die Landesgruppe in wich- des Landes in der Fraktion und gegenüber der tigen Funktionen stark vertreten. Christian Bundesregierung erfolgreich zu vertreten. Lange ist Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion. Dr. h.c. Gernot Durch Veranstaltungen und Aktionen vor Erler (Freiburg) ist stellvertretender Frakti- Ort trägt die Landesgruppe intensiv zur Ver- onsvorsitzender. Elvira Drobinski-Weiß (Of- mittlung sozialdemokratischer Politik in fenburg) gehört dem Fraktionsvorstand an. Baden-Württemberg bei. Neben zahlreichen Rainer Arnold (Nürtingen) ist sicherheits- Veranstaltungen der einzelnen Landesgrup- und verteidigungspolitischer Sprecher und penmitglieder in ihren Wahlkreisen führte Mitglied im Fraktionsvorstand. Lothar Bin- die Landesgruppe im Berichtszeitraum über ding ist seit Juni 2012 fi nanzpolitischer Spre- 70 Veranstaltungen im Rahmen der Aktion cher der Bundestagsfraktion. Martin Gerster „Fraktion vor Ort“ der Bundestagsfraktion (Biberach) ist Sprecher der Arbeitsgruppe durch. Ein großer Teil dieser Veranstaltungen Sport. Hilde Mattheis (Ulm) ist Sprecherin der stand unter dem Motto „Projekt Zukunft“, mit AG Verteilungsgerechtigkeit und soziale Inte- dem die Fraktion einen off enen Austausch gration. Ute Kumpf (Stuttgart II) ist Spreche- mit den Bürgerinnen und Bürgern darüber rin der AG Bürgerschaftliches Engagement. gestartet hat, welche Herausforderungen es zu Rita Schwarzelühr-Sutter (Waldshut) ist als bewältigen gilt, damit Deutschland im Jahr Mittelstandsbeauftragte der Fraktion für das 2020 ein lebenswertes, gerechtes und wirt- Handwerk zuständig. Ute Vogt (Stuttgart I) ist schaftlich modernes Land mit einer selbstbe- Sprecherin der Fraktion im 1. Untersuchungs- wussten Demokratie ist. Ein weiterer Schwer- ausschuss (Gorleben). punt der Fraktion-vor-Ort-Veranstaltungen waren die Morde der rechtsextremistischen Im Juni 2012 wurde Nicolette Kressl zur Re- Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Unter- gierungspräsidentin im Regierungspräsidium grund“ und Konsequenzen aus diesen Ver- Karlsruhe ernannt und ist aus dem Bundes- brechen. tag ausgeschieden. Annette Sawade (Schwä- bisch Hall-Hohenlohe) ist für sie in den Deut- Ein besonderes Augenmerk der Arbeit vor Ort schen Bundestag nachgerückt. der Landesgruppe gilt den Betreuungswahl- kreisen. In der 17. Wahlperiode des Deutschen Bundestags wurden 23 der 38 Bundestags- wahlkreise in Baden-Württemberg nicht von einem eigenen SPD-Bundestagsabgeordneten

30 2. Berichte

vertreten. Die Landesgruppe trägt dieser Situ- ation Rechnung, indem ihre Mitglieder einen Abgeordnete im erheblich größeren zeitlichen und fi nanzi- ellen Betreuungsaufwand leisten als Bundes- Europaparlament tagsabgeordnete aus anderen Bundesländern. Als Sprecherin meiner Fraktion im Ausschuss Die Landesgruppe pfl egt den Kontakt zu den für Binnenmarkt und Verbraucherschutz be- baden-württembergischen Hauptstadtjour- fasste ich mich in der parlamentarischen Ar- nalisten. Neben direkten Gesprächen ge- beit mit einer Vielzahl von Themen. Wobei hört hierzu auch der Presseabend, den wir das Thema der Wasserliberalisierung medial jährlich veranstalten, um gemeinsam mit wohl die größte Aufmerksamkeit erlangte. den Pressevertreterinnen und Pressever- In den Verhandlungen konnten wir ein zen- tretern zwanglos ins Gespräch zu kommen. trales Anliegen durchsetzen: die komplette Die Presseabende stehen unter bestimmten Herausnahme des Wassersektors. Von Be- Schwerpunktthemen, zu denen wir die jewei- ginn an habe ich deutlich gemacht, dass lige Ministerin bzw. den jeweiligen Minister Wasser keine Ware wie jede andere ist. Es ist der Landesregierung einluden. 2012 war das unserer Hartnäckigkeit zu verdanken, dass der stellvertretende Ministerpräsident und von der Konzessionsrichtlinie kein Liberalisie- Finanz- und Wirtschaftsminister von Baden- rungsdruck auf bewährte Formen der Was- Württemberg Dr. Nils Schmid, in diesem Jahr serversorgung ausgehen wird. Nun liegt die Innenminister Reinhold Gall. Verantwortung bei kommunalen Entschei- dungsträgern, verantwortungsvoll mit dem Christian Lange MdB hohen Gut Wasser umzugehen. Vorsitzender der SPD-Landesgruppe Baden-Württemberg Im Verbraucherrecht konnten wir einige Mei- lensteine setzen. Die Verbraucherrechtericht- linie bringt endlich die überfällige Rechtssi- cherheit vor allem im grenzüberschreitenden Handel. Hinzu kamen Streitbeilegungsme- chanismen, die vor allem bei grenzüber- schreitenden Fernabsatzgeschäften wichtig sind. Als Berichterstatterin für das Europä- ische Kaufrecht kämpfe ich aktuell gegen den Ausverkauf der Verbraucherrechte in Europa. Einen ersten Erfolg konnte ich bei der letz- ten Abstimmung gegen die Konservativen und Liberalen einfahren. Zu den konkreten Erfolgen gehören auch die weitere Senkung von Roaminggebühren, meine langjährige Forderung nach einem Basiskonto für jeder- mann, die Durchsetzung der Einhaltung des Arbeitsrechts bei öff entlichen Vergaben auch für Subunternehmer und vieles mehr. Aktuell beginnt der Kampf um die Netzneutralität.

MdEP Peter Simon vor Ort im Gespräch zu europa- und wirtschaftspolitischen Themen mit Unternehmen aus der Region

31 BEI GRUNDRECHTEN schleswig-holsteinische Kollegin aus dem Agrarausschuss, Ulrike Rodust, mehrfach nach MACHEN WIR KEINE Baden-Württemberg holen. KOMPROMISSE! Neben fachpolitischen Themen war für mich in meiner Arbeit vor Ort vor allem die Frage Als stellvertretendes Mitglied des Innenaus- nach der Zukunft der Europäischen Union schusses standen für mich auch Themen wie zentral. Bei etlichen Podiumsdiskussionen, das SWIFT-Abkommen oder die Fluggastda- Vorträgen oder Gesprächen mit Schulklassen tenspeicherung im Vordergrund. Ein klares habe ich an die Errungenschaften der EU erin- Nein zur Beschneidung von Persönlichkeits- nert, die leider im tagespolitischen Diskurs zu rechten, ein klares Ja zum Datenschutz sind oft vergessen werden. Ich habe unzählige Be- hier meine Devise. Bei der Reform des euro- suchergruppen aus dem ganzen Land in Brüs- päischen Asylrechts pochten wir auf eine sel und Straßburg empfangen, um möglichst menschenwürdige Behandlung von Asylsu- vielen Menschen einen Einblick in die Euro- chenden. Leider wurde hier ein wirklich gro- papolitik zu bieten. Erfreulicherweise habe ßer Wurf von Konservativen und Liberalen ich dabei viel Zustimmung für mein Credo verhindert. Auch gegenüber autoritären Ten- erhalten, die EU im Sinne eines sozialen und denzen innerhalb der Union fi nden wir klare demokratischen Europas der BürgerInnen wei- Worte: Ob es der ungarischen Regierung gefällt terzuentwickeln, Bürgerrechte zu schützen, oder nicht – bei Grundrechten machen wir die Kompetenzen des Europäischen Parla- keine Kompromisse! ments zu erweitern, den Verbraucherschutz und die soziale Dimension der EU zu stärken Auch die heiß debattierte Geschlechterquo- und nicht zuletzt eine neue europäische In- te für Aufsichtsräte ist auf gutem Weg. Wir dustrie- und Wirtschaftspolitik auf den Weg Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten zu bringen. haben eine klare Position: Ein Ende den gläser- nen Decken in Führungsetagen europäischer Evelyne Gebhardt MdEP Großunternehmen!

Meine Wahlkreisarbeit in Baden-Württem- berg war geprägt von den von mir im Parla- ment bearbeiteten Themen genauso wie von der aktuellen Wirtschafts-, Finanz- und Sozi- alkrise. In zahlreichen Veranstaltungen habe ich versucht, sozialdemokratische Lösungs- ansätze aufzuzeigen. Diese habe ich auch dem EU-Kommissar für Binnenmarkt und Dienstleistungen, Michel Barnier, den ich in Hohenlohe empfangen konnte, deutlich ver- mittelt. Des Weiteren habe ich die Berufs- anerkennungs- und die Entsenderichtlinie Evelyne Gebhardt mit EU-Kommissar vielerorts diskutiert. Natürlich stand ich auch Michel Barnier und dem damaligen zu wichtigen Themen außerhalb meiner Ar- Hohenloher Landrat Helmut M. Jahn im März beitsbereiche Rede und Antwort, so etwa zur 2012 im Gespräch mit Kommunal politikerinnen Arbeitszeitrichtlinie oder zur Gemeinsamen und -politikern zum Thema Wasser und Agrarpolitik. Zu letzterem konnte ich meine Konzessionsrichtlinie in Künzelsau

32 3. Kolumnentitel 3 Arbeitsgemeinschaften und SGK

AfA – Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen ASF – Arbeitsgemeinschaft sozial- demokratischer Frauen Arbeitsgemeinschaft der Jusos in der SPD AG 60 plus – Arbeitsgemeinschaft sozial- demokratischer Seniorinnen und Senioren AsJ – Arbeitsgemeinschaft sozial- demokratischer Juristinnen und Juristen ASG – Arbeitsgemeinschaft Sozialdemo- kraten im Gesundheitswesen AGS – Arbeitsgemeinschaft der Selbstständigen in der SPD Schwusos – Arbeitsgemeinschaft der Lesben und Schwulen in der SPD AfB – Arbeitsgemeinschaft für Bildung Netzwerk SelbstAktiv SGK Sozialdemokratische Gemeinschaft für Kommunalpolitik

33 3. Arbeitsgemeinschaften und SGK

„Fachkräftemangel – durch Bildung beheben AfA – Arbeits- und berufl iche Perspektiven gestalten“ laute- te der Titel einer Veranstaltung in Mannheim, gemeinschaft für zu der wir gemeinsam mit dem örtlichen AfA- Kreisverband eingeladen hatten. Mit der Arbeitnehmerfragen Stuttgarter Oberbürgermeister-Kandidatin Bettina Wilhelm diskutierten wir über „Stutt- Der amtierende AfA-Landesvorstand wurde gart – Zukunft – Arbeit“ und ihre Vorstel- im November 2011 in Böblingen gewählt. Vor- lungen, wie den Herausforderungen, die die sitzender ist Udo Lutz, seine Stellvertreter Automobilstadt Stuttgart in Bezug auf bezahl- sind Lillo Chianta und Marion von Warten- baren Wohnraum, Kinderbetreuungsplätze, berg. Weiter gehören dem Landesvorstand Bildungs- und Kulturangebote sowie intelli- an Cordula Becker, Dr. Katrin Distler, Gisela gente Verkehrskonzepte stellt, begegnet wer- Haupt, Helmut Laser, Georg Patzek, Helmut den kann. Roth, Adnan Sabah, Wendelin Schmidt, Regi- na Schmidt-Kühner, Michael Seis, Michael Beinahe schon traditionell ist unser Sommer- Weiß und Silvia Wölfl e. Die Landesvorstands- empfang für Betriebs- und Personalräte, der mitglieder decken ein weites Spektrum an seit 2010 jährlich im Waldheim Heslach in Fachkompetenz ab. Stuttgart stattfi ndet. Im Berichtszeitraum sprachen u.a. Katrin Altpeter und Nils Schmid Der AfA-Landesvorstand tagt in der Regel zu den zahlreich erschienenen Arbeitnehmer- monatlich in Stuttgart, meist mit der Mög- vertretern. lichkeit, daran per Telefonkonferenz teilzu- nehmen. Dabei setzten wir uns mit den The- Vom 20. bis 22. April 2012 fand in Bonn-Bad men Leiharbeit und Werkverträgen, Arbeit- Godesberg die AfA-Bundeskonferenz statt. nehmerdatenschutz, Tariftreuegesetz und Baden-Württemberg nahm mit 18 Delegier- Rente auseinander. Wie eine Politik für Euro- ten teil. Bei den Wahlen zum AfA-Bundesvor- pa aus Sicht der Arbeitnehmer/innen aussehen stand wurde Udo Lutz zum stellvertretenden sollte, war ebenfalls Gegenstand der Diskus- Bundesvorsitzenden gewählt. Neuer Bundes- sion. Die Zukunft der Arbeit in Ulm erörterten vorsitzender ist MdB, der Ott- wir am Rande einer Landesvorstandssitzung mar Schreiner ablöste, der nicht mehr kandi- in Ulm mit Hilde Mattheis MdB, Arbeit- diert hatte. Mit dem Tod von Ottmar Schrei- nehmervertretern von Iveco und Nokia sowie ner im Frühjahr 2013 hat die AfA einen Gewerkschaftern. Im Februar 2013 fand eine Kämpfer verloren, der stets eine Politik für eintägige Klausurtagung in Stuttgart statt. Schwächere vertreten hat.

Mit den anderen SPD-Arbeitsgemeinschaften arbeitet die AfA eng zusammen. Wir beteili- gen uns an den AG-Vorsitzenden-Treff en und an gemeinsamen Veranstaltungen, wie z.B. dem gemeinsamen Expertengespräch zum Thema „Bürgerversicherung“ im Juni 2013.

Derzeit bereiten wir unsere Landesdelegier- tenkonferenz vor, die im November in Pforz- heim stattfi nden wird.

Für den Vorstand Udo Lutz Landesvorsitzender der AfA

Empfang für Betriebs- und Personalräte, 2013

34 3. Arbeitsgemeinschaften und SGK

den statt, zum anderen gab es gemeinsame ASF – Arbeitsge- Veranstaltungen. Im August 2012 fand in Stuttgart die Veranstaltung „Allein unter mein schaft sozial- Männern – Im Dialog mit erfolgreichen SPD- Politikerinnen“ statt, zu der wir gemeinsam demokratischer mit den Jusos eingeladen hatten. Zum The- ma „Bürgerversicherung“ fand eine gemein- Frauen same Expertenanhörung der Arbeitsgemein- schaften statt. Auch auf Landesparteitagen Der ASF-Landesvorstand tagt in der Regel sind wir mit gemeinsamen Anträgen vertreten. monatlich. Regelmäßig laden wir auch zu Landesausschusssitzungen ein, die meist in An Landesvorstandssitzungen nimmt – neben den Kreisverbänden stattfi nden. Im Berichts- den gewählten Frauen aus dem ASF-Landes- zeitraum waren wir zu Gast in Mannheim, vorstand – regelmäßig ein Mitglied des ge- Pforz heim, Baden-Baden, Off enburg und Ulm. schäftsführenden Landesvorstands teil. Bei Dabei informierten wir uns z. B. über ein Grün- jährlich wiederkehrenden Gedenktagen (z.B. derinnenzentrum, die Pforzheimer Schmuck- Equal-Pay-Day, Internationaler Tag gegen Ge- industrie, Frauen beim SWR, ein Heim für walt an Frauen) ist die ASF stets präsent. obdachlose Frauen und über einen Mädchen- und Frauenladen. Außerdem haben wir uns Im Februar 2012 fand ein Gespräch mit den zu zwei Klausurtagungen getroff en: im März Bundestagskandidatinnen statt. In einem 2012 in Schwäbisch Hall und im Februar 2013 Sonderheft des ASF aktuell haben wir allen in Bühl. Bei aktuellen Anlässen fi nden immer Kandidatinnen Gelegenheit gegeben, sich wieder Telefonkonferenzen statt. Über den vorzustellen. Zur Unterstützung der Kandi- Armuts- und Reichtumsbericht der Bundes- datinnen haben wir in den vier Regierungs- regierung referierte Hilde Mattheis in einer bezirken zu „After Work-Talks: Rote Frauen Sitzung des ASF-Landesvorstands. für Berlin – SPD-Bundestagskandidatinnen laden ein zum Gespräch“ eingeladen. Seit der Landesdelegiertenkonferenz im Ok- tober 2011 ist Anette Sorg ASF-Landesvorsit- Zur Vorbereitung der Kommunalwahlen hat zende. Claudia Sünder, die dieses Amt zwei die FES zwei Seminare angeboten (in Ober- Jahre lang innehatte, hatte nicht mehr für derdingen und Biberach), die wir intensiv den Vorsitz kandidiert. Sonja Elser und An- beworben haben. Auf Initiative und mit Vor- drea Schiele wurden zu Stellvertreterinnen arbeit der ASF wurde ein Nachwuchsförder- gewählt. programm für Frauen, junge Menschen und Menschen mit Migrationshintergrund ins An der ASF-Bundeskonferenz im Mai 2012 in Leben gerufen. Sonja Elser stellte am 16.07. Berlin nahmen wir mit einer 19-köpfi gen De- gemeinsam mit Katja Mast der Landtagsfrak- legation und vielen Anträgen teil. In Berlin tion das Konzept vor. wurden Evelyne Gebhardt MdEP als stellver- tretende Bundesvorsitzende und Dr. Claudia Unser vorrangiges Ziel ist es, die Gleichstel- Schöning-Kalender als Beisitzerin in ihren lung von Frauen und Männern in allen Be- Ämtern bestätigt. reichen zu verwirklichen. Diesem Ziel sind wir mit der Änderung des Kommunalwahlrechts Mit der Landesarbeitsgemeinschaft von Bünd- einen Schritt näher gekommen. Der Landtag nis90/Die Grünen haben wir ein Gespräch hat im Frühjahr 2013 die Änderung des Kom- geführt. Gelegentlich treff en wir uns mit den munalwahlrechts beschlossen. Dass dort nun ASF-Landesvorständen von Bayern und Hes- eine paritätische Besetzung der Kommunal- sen zu einem Gedankenaustausch, zuletzt wahllisten als Sollvorschrift thematisiert ist, im Februar 2012 in Aschaff enburg. Die ASF werten wir als ersten Schritt in Richtung ei- ist Mitglied im Landesfrauenrat und nimmt ner verbindlichen Regelung zur Erhöhung des mit zwei Delegierten an den Delegiertenver- Frauenanteils in den Parlamenten in Baden- sammlungen teil. Für die Pressearbeit des Württemberg. Weitere müssen folgen. Dazu Landesfrauenrats zeichnet Claudia Sünder ver- gehört auch eine Reform des Landtagswahl- antwortlich. rechts, die wir vorantreiben wollen.

Die ASF arbeitet weiter eng mit anderen Ar- Öff entlichkeitsarbeit betreiben wir zum ei- beitsgemeinschaften zusammen. Zum einen nen mit unserer Homepage http://asf-bw.de. fi nden regelmäßig Treff en der AG-Vorsitzen- Dort fi nden sich Termine, Pressemitteilungen

35 3. Arbeitsgemeinschaften und SGK

40-JÄHRIGES JUBILÄUM DER BADEN-WÜRTTEMBERGISCHEN ARBEITSGEMEINSCHAFT SOZIAL DEMOKRATISCHER FRAUEN

und Veranstaltungsberichte, aber auch Posi- tionspapiere stehen zum Download bereit. Die Ausgaben unserer Zeitschrift „ASF aktu- ell“ erscheinen jetzt mit einem Schwerpunkt- thema. Mit dem Heft „Frauen und Wirt- schaft“ haben wir die Jahres-Kampagne der Landes-SPD begleitet. Alle Ausgaben des ASF aktuell sind auch auf der Homepage nachzu- lesen. Zum 40-jährigen Jubiläum der baden- württembergischen ASF ist eine Broschüre erschienen.

Wir unterstützen die Arbeit der Kreisverbän- de, sei es durch Vermittlung von Referen- tinnen und Referenten, durch Unterstützung bei ASF-Neugründungen oder durch die Kom- munikation der Kreisverbände miteinander. Außerdem haben die Kreisverbände die Mög- lichkeit, Beiträge im „ASF aktuell“ zu veröff ent- Fahnenaktion 2012 – lichen. „Nein zu Gewalt an Frauen“

Derzeit bereiten wir unsere nächste Landes- delegiertenkonferenz vor, die am 26. Oktober 2013 in Freiburg unter dem Thema „EUROPA – nur mit Frauen stark“ stattfi nden wird.

Anette Sorg Landesvorsitzende der ASF

Klausurtagung 2013 in Bühl

36 3. Arbeitsgemeinschaften und SGK

Arbeitsgemeinschaft der Jusos in der SPD

Mit dem Antritt der grün-roten Regierungs- koalition in Baden-Württemberg hat sich auch die Aufgabe der Jusos Baden-Würt- temberg geändert. Wir kämpfen dafür, dass unsere Positionen zu realer Regierungspolitik werden. Viele unserer Forderungen, wie die Einführung der Gemeinschaftsschule, die Der Landesvorstand der Jusos Abschaff ung der Studiengebühren und die Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre bei „Moderne Industriepolitik“ Gedanken darü- Kommunalwahlen, wurden bereits umge- ber gemacht, wie wir die Industrielandschaft setzt. Wir bleiben hartnäckig, wenn es um in Baden-Württemberg modernisieren müs- Themen geht, die insbesondere junge Men- sen, um sie als Motor für Arbeitsplätze und schen betreff en. Wir haben das Alkoholver- Garant für Wohlstand erhalten zu können. In bot auf öff entlichen Plätzen verhindert und der PG „Fortschritt durch Vielfalt“ haben wir werden uns weiter dafür einsetzen, dass über die Bedingungen der Integration von der Staat gerade seine jungen Mitbürger/ Menschen mit Migrationshintergrund disku- Innen nicht am Gängelband der Ordnungs- tiert. Beide Projektgruppen mündeten in Leit- hüter führt, sondern sie zu aufgeklärten und anträge, die auf der LDK 2012 in Heidenheim selbstbestimmten Menschen erzieht. Wir beschlossen wurden. stehen für eine konsequente Präventionspo- litik, die aufk lärt und mit den Menschen ins Im Arbeitsjahr 2012/13 fi el der Startschuss Gespräch kommt, statt immer neue sinnlose für die Projektgruppe „Europa“ auf dem Verbote zu erlassen. Ebenso werden wir eine ersten WIR-Kongress der Jusos Baden-Würt- stärkere Beteiligung der Jugend in der Kom- temberg, der unter dem Motto „Die junge munalpolitik einfordern. Wir werden unseren Generation“ am 20. und 21. Oktober 2012 in Fokus darauf richten, insbesondere die Bil- Karlsruhe stattfand. Zu diesem Kongress ka- dungspolitik der Landesregierung zu beglei- men über 120 Jusos, Gäste und Interessierte ten. Wir verlangen von der Regierung echtes aus dem ganzen Land zusammen, um in den Engagement für die Gemeinschaftsschule, angebotenen Themenforen und Workshops für längeres gemeinsames Lernen, für die Zu- zu debattieren, sich auszutauschen, Ideen zu kunftssicherung der Lehrerinnen und Lehrer sammeln und am Abend miteinander zu fei- in unserem Land. Auch die Umsetzung der ern. Das Thema Europa wurde in den Unter- Energiewende werden wir gemeinsam mit gruppen „Werte und Institutionen“, „Integra- unserer Regierung vorantreiben. tion und Erweiterung“ und „Wirtschaft und Finanzen“ diskutiert. Am Ende steht der auf An der Spitze unseres Verbands fand 2012 ein der LDK 2013 in Ludwigsburg beschlossene Wechsel statt. Der Heubacher Bürgermeis- Leitantrag „Europa – unsere Zukunft“, der die ter Frederick Brütting ist nach drei Jahren Alternativlosigkeit einer verstärkten europä- als Juso-Landesvorsitzender nicht mehr an- ischen Integration und Zusammenarbeit aus getreten. Zu seinem Nachfolger wurde 2012 der Perspektive unserer Generation zur Gel- der Lauff ener Stadtrat Markus Herrera Torrez tung bringt. gewählt, den die Jusos 2013 im Amt bestätigt haben. Auch im Juso-Landesbüro gab es eine Ein Wermutstropfen in unserer Bilanz ist es, Erneuerung. Christian Eheim wurde 2012 als dass die Landes-SPD sich auf ihrem Listenpar- Juso-Landesgeschäftsführer verabschiedet. teitag in Heilbronn nicht dazu durchringen Er ist seit 2012 Geschäftsführer der Karlsruher konnte, den Juso-Spitzenkandidaten Hannes SPD-Gemeinderatsfraktion. Auf ihn folgte Munzinger auf einen aussichtsreichen Listen- am 01. Oktober 2012 Jeannette Roth als neue platz zu platzieren. Um es mit den Worten der Geschäftsführerin des Juso-Landesbüros. Schwäbischen Post vom 03.03.2013 zu sagen: „Letztlich […] hat die Landes-SPD eine Chance Unsere inhaltliche Arbeit auf Landesebene verspielt, die nächste Politik-Generation bes- fi ndet vor allem in Projektgruppen statt, in ser ins Spiel zu bringen.“ denen wir tief in die Thematik einsteigen und miteinander diskutieren können. Im Ar- Markus Herrera-Torrez beitsjahr 2011/12 haben wir uns in der PG Juso Landesvorsitzender

37 3. Arbeitsgemeinschaften und SGK

Seit dem Landesparteitag 2011 tagte der Juso- Projektwochenende Landesvorstand 17 Mal und der Landesaus- „Moderne Industriepolitik“ und „Fortschritt schuss 7 Mal. durch Vielfalt“ in Ludwigsburg „Juso-Basics“ in Heilbronn Dem Juso-Landesvorstand gehörten im Berichtszeitraum 2011–2013 Tagesseminar „Gleichstellung jetzt!“ folgende Mitglieder an: in Karlsruhe „Allein unter Männern? Im Dialog Juso-Landesvorstand 2011/12 mit erfolgreichen SPD-Politikerinnen“ Frederick Brütting, KV Ostalb in Stuttgart (Landesvorsitzender) Luisa Boos, KV Emmendingen WIR-Kongress in Karlsruhe Mark Fischer, KV Mannheim „Juso-Basics“ in Tübingen Theresa Gassmann, KV Konstanz Judith Gremmelspacher, KV Karlsruhe-Stadt Diskussion „Rechtsextremismus – Amely Kraff t, KV Tübingen ein unterschätztes Problem?“ in Tübingen Benjamin Köpfl e, KV Neckar-Odenwald Weihnachtsfeier der Jusos Baden-Württem- Frederic Striegler, KV Biberach berg in Ludwigsburg Mark Zanger, KV Rastatt/Baden-Baden Tagesseminar „150 Jahre SPD“ in Rastatt Juso-Landesvorstand 2012/13 Projektwochenende Markus Herrera Torrez, KV Heilbronn „Europa – unsere Zukunft“ in Sigmaringen (Landesvorsitzender) Judith Gremmelspacher, KV Karlsruhe-Stadt Projektwochenende Leon Hahn, KV Bodensee „Europa – unsere Zukunft“ in Kehl Timur Ilter, KV Ludwigsburg Vernetzungstreff en für Jusos im Tijen Karimani, KV Schwäbisch Hall-Hohen- SchülerInnenalter in Karlsruhe und Freiburg lohe Christian Kollmer, KV Rems-Murr „Juso-Basics“ in Bad Liebenzell Benni Köpfl e, KV Neckar-Odenwald Frauenvernetzungstreff en in Stuttgart Lina Seitzl, KV Ortenau Julia Söhne, KV Freiburg Seminar „#aufschrei & #aufb ruch? – Netzfeminismus in Aktion“ in Stuttgart Juso-Landesvorstand 2013/14 Wahlkampfauftakt „Politics and Music“ Markus Herrera Torrez, KV Heilbronn in Tübingen (Landesvorsitzender) Leon Hahn, KV Bodensee Wahlkampfcamp in Friedrichshafen Andreas Jahn, KV Esslingen Tijen Karimani, KV Schwäbisch Hall/ Hohen- lohe Benjamin Köpfl e, KV Neckar-Odenwald Aylin Sahin, KV Pforzheim Lina Seitzl, KV Ortenau Julia Söhne, KV Freiburg Nico Waibel, KV Tübingen

Weitere Veranstaltungen:

Vernetzungstreff en für Jusos im SchülerInnenalter in Mannheim „Juso-Basics“ in Freiburg Jubiläumsfeier „20 Jahre Kontra“ in Stuttgart Seminar „Netzpolitik“ in Mannheim Veranstaltung mit der Junior SGK „Was bringt Grün-Rot für unsere Kommunen?“ in Böblingen Juso-Landesdelegiertenkonferenz, 2013

38 3. Arbeitsgemeinschaften und SGK

AG 60plus – Arbeits- gemeinschaft sozial- demokratischer Seniorinnen und Senioren

Der Landesvorstand der SPD 60plus tagt in Pfl egekonferenz in Mannheim der Regel monatlich in Stuttgart. Wir dis- kutieren viele politische Themen und erar- Ein weiterer Schwerpunkt unserer Arbeit lag beiten praktische Angebote für die Partei in der Neuaufl age unserer Broschüre „Erfah- in den wichtigsten Themenfeldern: In der rung schaff t Zukunft“ mit unserem Angebot vergangenen Rechenschaftsperiode entwi- an Vorträgen und Aktivitäten. Vor-Ort-Akti- ckelten wir ein Armutspuzzle, einen Schul- onen wie z.B. „Welt im (Un-)Gleichgewicht“, denturm und eine Gerechtigkeitswaage je- „Armutspuzzle“ u.a. und Vorträge bieten wir weils zum Einsatz an auff älligen Infoständen den SPD-Kreisverbänden und ihren Unter- bzw. als Straßenaktionen. Diese Aktionen gliederungen nicht nur für Wahlkampfzeiten können von allen Gliederungen der Partei ge- an. Aber für den Wahlkampf eignen sich diese nutzt werden. Wir legen dabei mehr Wert auf Aktionen natürlich besonders. Dies gilt eben- den Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern so für die vielen Fachvorträge der Mitglieder als auf interne Debatten. des 60plus Landesvorstandes, die landesweit nachgefragt werden können. Wie schon zuvor, haben wir uns auch im Be- richtszeitraum August 2011 bis Juli 2013 da- Zur „Finanzpolitik in Zeiten des demogra- ran orientiert, unter Demografi e mehr als fi schen Wandels und internationaler Finanz- einfach Altersstruktur, unter dem demogra- krisen“ im Oktober 2012 in Stuttgart refe- fi schen Wandel mehr als die Formänderung rierte Dr. Salvatore Barbaro, Staatssekretär der Alterspyramide bzw. den Alterungspro- im Finanzministerium des Landes Rheinland- zess der Gesellschaft zu verstehen. Unsere Pfalz, in der Konferenz der 60plus-Kreisvor- Gesellschaft schrumpft und wird älter. Das sitzenden. Hilde Mattheis MdB informierte hat gravierende Auswirkungen auf die so- uns über die „Zukunft der Pfl ege – Bürgerver- zialen Sicherungssysteme, die privaten und sicherung“ im Frühjahr 2013 und stellte das öff entlichen Infrastrukturangebote, die öf- Pfl egekonzept der SPD-Bundestagsfraktion fentlichen Haushalte und den Arbeitsmarkt. vor. Auf diese Herausforderungen müssen wir Antworten fi nden. Gleichzeitig nimmt die Regelmäßig berichten die 60-plus-Kreisvor- kulturelle Vielfallt zu – das eröff net neue sitzenden über ihre Aktivitäten vor Ort. Im Möglichkeiten. Berichtszeitraum haben wir Seniorenräte zu einer Sitzung eingeladen, leider mit mäßiger Deshalb haben wir Gespräche mit verschie- Beteiligung. Mit der SPD-Landtagsfraktion denen Verbänden geführt. Vertreterinnen und ihrem seniorenpolitischen Sprecher Tho- und Vertreter der Alzheimer Gesellschaft, mas Reusch-Frey MdL stehen wir in engem des Landesverbands der Tafeln in Baden- Austausch, ebenso wie mit der Generalsekre- Württemberg e.V., der Verbraucherzentrale tärin Katja Mast MdB. Der ASG-Landesvorsit- Baden-Württemberg und des Paritätischen zende Klaus Kirschner referierte zum Thema Wohlfahrtsverbands haben uns ihre Institu- Gesundheitssystem und Bürgerversicherung. tionen vorgestellt und mit uns über die Aus- wirkungen des demografi schen Wandels dis- Im SPD Landesvorstand und in der Antrags- kutiert. Der Vorsitzende des Landessenioren- kommission des Landesverbandes waren wir rats, Roland Sing, war ebenfalls unser Gast. regelmäßig vertreten. Die Zusammenarbeit des SPD 60plus-Vorstandes mit dem SPD- Landesvorstand war positiv und konstruktiv. Die Zusammenarbeit mit den anderen Ar- beitsgemeinschaften wurde intensiviert. Es fanden regelmäßige Treff en der AG-Vorsit-

39 3. Arbeitsgemeinschaften und SGK

zenden sowie ein gemeinsames Expertenge- Für den Vorstand der SPD AG 60plus spräch zur Bürgerversicherung statt. Besuche Baden-Württemberg in vielen Ortsvereinen und Kreisverbänden zu Ehrungen langjähriger Mitglieder und zu Heinz Aldinger unterschiedlichen Themen gehören zur Rou- Angelika Barth tinearbeit im Landesvorstand – ohne Routine Lothar Binding zu werden. Sieghart Brenner Marga Elser Schon Tradition hat unser jährlicher Neu- Katja Klepser jahrsempfang. Die Gastvorträge hielten Ge- Hans Lambacher sine Schwan (2012 in Stuttgart) und Erhard Dr. Walter Lamprecht Eppler (2013 in Schwäbisch Hall). Unter dem Angela Madaus Motto „60plus auf Touren“ besuchten wir im Christel Masseck (bis April 2013) Sommer 2012 das Europäische Parlament in Rose Riedl Straßburg. Ulrich Schäfer Hansjörg Seeh An der Bundeskonferenz 2011 in Berlin haben Bernd Sevecke wir mit einer 18-köpfi gen Delegation teilge- Peter Steinhilber nommen. Dabei wurde Lothar Binding MdB erneut als Beisitzer in den Bundesvorstand gewählt.

Zahlreiche 60plus-Kreisverbände beteiligen sich mit Aktionen und Pressemitteilungen am bundesweiten Aktionstag, der jedes Jahr im April/Mai stattfi ndet.

An den Seminaren der Friedrich-Ebert-Stiftung zum Demografi schen Wandel in der Kom- mune haben immer wieder Mitglieder des 60plus-Landesvorstands und der -Kreisverbän- de teilgenommen.

Bundeskonferenz der AG 60 plus Erhard Eppler beim Neujahrsempfang 2013

40 Klausurtagung 2013 auf der Insel Reichenau

Im September 2012 fand die Landeskonferenz ASJ – Arbeits- der ASJ in Stuttgart mit Vorstandswahlen statt. Als Vorsitzender wiedergewählt wur- gemeinschaft sozial- de Michael Wirlitsch, Stellvertreter sind Uwe Kaltenmark, Kristin Keßler und Dr. Eberhard demokratischer Natter. Weiterhin gehören dem ASJ-Landesvor- stand an Dr. Johannes Fechner, Gisela Fischer, Juristinnen und Prof. Dr. Martin Hochhuth, Armin Nack, Lars Naumann, Michael Rajkowski, Dr. Hartmut Juristen Schnelle, Daniel Sigg und Dr. Joachim Walter.

Der ASJ-Landesvorstand triff t sich jeden zwei- An der Bundeskonferenz am 15./16. Septem- ten Monat in der Regel in Stuttgart. Zu den ber 2012 in Berlin nahm die ASJ mit einer sie- Sitzungen werden regelmäßig auch Gäste benköpfi gen Delegation teil. Zu den Bundes- eingeladen, u.a. führten wir ein Gespräch mit ausschusssitzungen, die die Schwerpunkte Generalsekretärin Katja Mast MdB. „Perspektiven sozialdemokratischer Rechts- politik“, „Netzpolitik“ und „Bezahlbares und Beherrschende Themen im Berichtszeitraum sicheres Wohnen für alle“ hatten, entsenden waren Whistleblowing, das Landespersonal- wir jeweils zwei Vertreter/innen. vertretungsgesetz, das Tariftreuegesetz und der Arbeitnehmerdatenschutz. Aber auch Die ASJ nimmt an den Sitzungen des Fach- mit Kriminalprävention, Strafrecht und Steu- beirats Justiz teil. Mit den anderen Arbeitsge- ern haben wir uns beschäftigt. Die Landes- meinschaften tauschen wir uns regelmäßig konferenz 2012 befasste sich mit Fritz Bauer, aus und beteiligen uns an den gemeinsamen dem jüdischen Richter aus Stuttgart, der eine Veranstaltungen. maßgebliche Rolle bei den Auschwitzprozes- sen spielte. Die Würdigung der Verdienste Etwa zweimal im Jahr erscheint unser „ASJ von Fritz Bauer ist der ASJ ein großes Anliegen. aktuell“ mit Beiträgen zu aktuellen rechts- politischen Themen. Jährlich fi ndet eine zweitägige Klausurta- gung auf der Insel Reichenau statt. Dabei wa- Für den Vorstand ren u.a. Justizminister Rainer Stickelberger Michael Wirlitsch (2012 und 2013) und der Ministerialdirektor Landesvorsitzender der ASJ im Innenministerium Dr. Herbert O. Zinell (2013), mit denen wir über die rechtspoli- tischen Vorhaben der Landesregierung disku- tierten.

Im November 2011 fand eine Podiumsdis- kussion zur „Stärkung der Unabhängigkeit der Justiz durch mehr Mitbestimmung“ am Landgericht Stuttgart statt. Die „verantwor- tungsvolle Reform der Sicherungsverwah- rung“ war Thema einer öff entlichen Veran- staltung in Freiburg mit Justizminister Rainer Stickelberger.

41 3. Arbeitsgemeinschaften und SGK

ASG – Arbeitsge- meinschaft Sozial- demokraten im Gesundheitswesen

Die ASG hat sich im Berichtszeitraum inten- siv mit den Eckpunkten einer sozialdemokra- tischen Gesundheitspolitik beschäftigt, bei ASG-Landesvorsitzender der die Bedürfnisse der Patienten im Vorder- Klaus Kirschner grund stehen. Die zunehmende Entsolidari- sierung in der Gesundheitspolitik unter der wurden Dr. Olivier Elmer, Marlis Stängle und derzeitigen schwarz-gelben Bundesregie- Herbert Weisbrod-Frey gewählt. Weiter ge- rung führt zu einer Drei-Klassen-Medizin. Für hören dem Vorstand an Manfred Bleil, Clau- die Sozialdemokratinnen und Sozialdemo- dia Brackmeyer, Dr. Manfred Eissler, Heinz kraten im Gesundheitswesen der SPD Baden- Grauer, Dr. Max Hahn, Olivier Mannschott, Württemberg stehen dabei immer die ge- Oliver Reken, Peter Schrade, Sabine Seifert setzliche Krankenversicherung (GKV) sowie und Gabriele Teichmann. die gesetzliche Pfl egeversicherung (GPfl V) als unverzichtbare gesetzliche Solidarsysteme An der Bundeskonferenz im Januar 2013 nahm im Mittelpunkt. Solidarität heißt für die ASG: die ASG Baden-Württemberg mit sieben De- Sozialausgleich zwischen Besserverdienern legierten teil. Dort wurde Herbert Weisbrod- und sozial Schwächeren, Risikoausgleich Frey in den Bundesvorstand gewählt und trat zwischen Gesunden und Kranken sowie die Nachfolge von Klaus Kirschner an, der Pfl egebedürftigen, Generationenausgleich nicht mehr für dieses Gremium kandidiert zwischen Jüngeren und Älteren, Familien- hatte. Unser Antrag wurde weitestgehend in lastenausgleich zwischen Singles und Kin- den Leitantrag übernommen. derlosen sowie Familien mit Kindern. Wir for- dern weiterhin das Modell der solidarischen Unsere derzeitigen Arbeitsschwerpunkte sind Bürgerversicherung, im Rechtsrahmen einer ambulante Versorgung, Krankenhäuser, Bür- Körperschaft des öff entlichen Rechts, mit gerversicherung, Pfl egeabsicherung, Öff ent- der Rechtsaufsicht durch die Länder bzw. das licher Gesundheitsdienst, Prävention. Diese BVA (Bundesversicherungsamt) und der Zu- Themen bearbeiten wir in Arbeitsgruppen. ständigkeit der Sozialgerichtsbarkeit, sowie Rückkehr zur echten paritätischen Finanzie- Die Zusammenarbeit mit den anderen Ar- rung. beitsgemeinschaften wurde weiter intensi- viert. Die AG-Vorsitzenden trafen sich regel- Der ASG-Landesvorstand tagt alle zwei Mo- mäßig. Im Juni 2013 fand ein gemeinsames nate. Im Frühjahr 2012 haben wir uns vor Ort Expertengespräch zum Thema „Bürgerver- über das Projekt „Gesundes Kinzigtal“ in Has- sicherung“ der Arbeitsgemeinschaften unter lach informiert. Federführung der ASG statt. Als Fachleute mit dabei waren Dr. Christopher Hermann, Im November 2012 fand die Landeskonferenz Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Würt- in Stuttgart statt. Sozialministerin Katrin temberg, Hilde Mattheis MdB, Mitglied im Altpeter MdL stellte die Gesundheitspolitik Ausschuss für Gesundheit des Deutschen der Landesregierung vor. Des Weiteren refe- Bundestags, und Günter Busch, stellvertre- rierten über „Gesundheit und Krankenver- tender ver.di-Landesbezirksleiter und Fach- sorgung sowie Pfl ege in solidarischer Verant- bereichsleiter Gesundheit, soziale Dienste wortung“ der Vorstandsvorsitzende der AOK und Kirchen. Ziel war es zu klären, welcher Baden-Württemberg Dr. Christopher Hermann Rechtsrahmen für die solidarische Bürgerver- und der Vorsitzende des Landesseniorenrats sicherung gelten soll. sowie Landesvorsitzende und stellvertre- tende Bundesvorsitzende des VdK Roland Für den Vorstand Sing. Bei den Wahlen zum ASG-Landesvor- Klaus Kirschner stand wurde Klaus Kirschner als Vorsitzender Landesvorsitzender der ASG in seinem Amt bestätigt. Zu Stellvertretern

42 3. Arbeitsgemeinschaften und SGK

Beisitzer/innen wurden gewählt: Christian AGS – Arbeitsge- Petersen, Erich Bonkowski, Michael Bowien, Martin Dietz (mittlerweile ausgetreten), Ulrich meinschaft der Hummel, Gerlinde Kurzbach, Carsten Lotz, Joachim Ramlow, Rosemarie Rehberger und Selbstständigen in Helmut Sperling. Im Juni 2013 erreichte uns eine traurige Nachricht: Unser langjähriges der SPD AGS-Landesvorstandsmitglied Helmut Sper- ling ist viel zu früh verstorben. Die Mittelstandsvereinigung in der SPD Baden- Württemberg ist die Plattform der Selbst- Ein fester Bestandteil im Jahresprogramm ständigen, Querdenker und Unternehmer in der AGS Baden-Württemberg ist die Teilnah- der baden-württembergischen SPD. Unser me an den Wirtschaftsempfängen des Bun- Schwerpunkt liegt in der Wirtschafts-, Steu- desvorstands mit anschließender Verleihung er- und Arbeitsmarkpolitik. Der AGS-Landesvor- des Innovationspreises. Festredner waren Sig- stand kommt monatlich in Stuttgart zusam- mar Gabriel (2011) und Frank-Walter Stein- men. Die Teilnahme an den Sitzungen steht meier (2012). auch interessierten Selbstständigen off en. Im Rahmen der Landesvorstandssitzungen Im Bundestagswahlkampf haben wir in den haben wir Gespräche geführt mit dem AGS- Kreisverbänden zu einer Aktionswoche auf- Bundesvorsitzenden Sven Kaerkes, dem Be- gerufen. Zu einem Unternehmer/innen-Dia- auftragten der Landesregierung für Mittel- log mit Peer Steinbrück und Bilkay Öney ha- stand und Handwerk Peter Hofelich und dem ben wir im Juli 2013 Unternehmerinnen und Juso-Landesvorstand. Unternehmer mit Migrationshintergrund nach Karlsruhe eingeladen. Inhaltlich beschäftigte sich der Vorstand ins- besondere mit dem Schwerpunktthema „Bil- Mit anderen AGS-Landesverbänden stehen dung – Ausbildung – Integration“, aber auch wir in Kontakt. Wir nahmen an Landeskon- mit der Parteireform haben wir uns intensiv ferenzen der AGS im Saarland, in Rheinland- auseinandergesetzt. Pfalz und in Bayern teil.

Regelmäßig laden wir in den Kreisverbän- Bei Landesparteitagen präsentiert sich die den zu Unternehmer/innen-Frühstücken ein, AGS regelmäßig mit einem Stand. Auf der so z.B. in Freiburg oder in Pforzheim, wo der Ebene der Arbeitsgemeinschaften wurde Europa abgeordnete Peter Simon MdEP als die Zusammenarbeit intensiviert. So fi nden Referent zur Verfügung stand. regelmäßig Gespräche zwischen den AG- Vorsitzenden statt. Beim gemeinsamen Ex- Auf der Bundesdelegiertenkonferenz am 8. pertengespräch der Arbeitsgemeinschaften und 9. Juni 2012 in Berlin stand die Neuwahl zur Bürgerversicherung im Juni 2013 nahm des Vorstands an. Mit der erfolgreichen Wahl die AGS teil. von Ralph Weinbrecht als Beisitzer sind wir wieder im Bundesvorstand vertreten. Bernd Für den Vorstand Schwinn und Alois Reutlinger vertreten Baden- Bernd Schwinn Württemberg im Bundesausschuss. Landesvorsitzender der AGS

Die Landeskonferenz im Oktober 2012 stand unter dem Motto „Die Energiewende – quo vadis Deutschland?“ und fand in Karlsruhe statt. Über das Thema diskutierten wir mit Claus Schmiedel (Vorsitzender SPD-Land- tagsfraktion) und dem Unternehmer Tho- mas Knapp, ehemaliger energiepolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion. Zum neuen AGS-Landesvorsitzenden wurde Bernd Schwinn gewählt, seine Stellvertreter sind Ortrun Bäumlein, Alois Reutlinger, Friedhelm von Spiessen und Ralph Weinbrecht, der nach dem Rücktritt von Lars Barteit den Lan- AGS-Landesvorsitzender desvorsitz kommissarisch betreut hatte. Als Bernd Schwinn

43 3. Arbeitsgemeinschaften und SGK

Schwusos – Arbeitsgemeinschaft der Lesben und Schwulen in der SPD Liebe Leserinnen und Leser, liebe Genossinnen und Genossen, Freiheit, Gerechtigkeit, Solidarität und Vielfalt Die Schwusos auf dem Christopher – diese Schlagworte stehen für die Schwusos. Street Day 2013 Wir sind die lesbischen und schwulen Sozi- aldemokraten in der SPD und vertreten die „I See You as Part of Diversity“ Rechte von Homo-, Bi- und Transsexuellen in der SPD. Unter diesem Motto waren wir auch beim „Internationalen Tag gegen Homophobie“ Der neue Landesvorstand am 17. Mai dabei. An zentralen Plätzen wur- de mit Infoständen und Aktionen zum Abbau Die Schwusos Baden-Württemberg wählten von Homophobie aufgerufen. Zum landes- einen neuen Landesvorstand. Dieser setzt weiten Aktionstag 2012 wurde z.B. mit dem sich wie folgt zusammen: Bundestagsabgeordeten Stefan Rebmann in Hans-Peter Alter (1. Vorsitzender), Sabine Mannheim ein Schweigemarsch zum ehema- Berger (2. Vorsitzende), Hans-Dieter Straup ligen Gestapo-Quartier im Polizeipräsidium (stellvertretender Vorsitzender, Helge Birke durchgeführt. Mit einer Schweigeminute (Kasse); kooptiert wurden Sebastian Heusel wurde der Opfer des Nazi-Regimes gedacht. (Schriftführer), Jonas Scheff ner (Internet), Zeitgleich fand in Mannheim auch der deut- Holger Sonsky (Werbung) und Esben Eidevik sche Katholikentag statt. Hier haben wir ein (deutsch-französische Partnerschaft.) deutliches Zeichen gesetzt.

Wir sind im Schwusos-Bundesvorstand Grenzüberschreitende Zusammen arbeit Seit langer Zeit sind wir wieder mit einem Mitglied im Schwusos Bundesvorstand ver- Auf Initiative der elsässischen Homosexualité treten. Hans-Dieter Straup wurde als stellver- et Socialisme (H.E.S.) der elsässischen Sozia- tretender Bundesvorsitzender gewählt. listen (PS) wurde mit den Schwusos Baden- Württemberg eine grenzüberschreitende Zu- Christopher Street Day (CSD) sammenarbeit vereinbart. Zum 50-jährigen Jubiläum des Elysee-Vertrages traf man sich Auch in den Jahren 2012 und 2013 waren die zu einer ersten gemeinsamen Landesvor- Schwusos bei den Christopher Street Days standsitzung.. Am CSD Karlsruhe nahmen (CSD) in Mannheim und Stuttgart mit dem beide Gruppen an der Demo-Parade und dem SPD-Truck beteiligt. Der CSD ist sicherlich die anschließenden Hoff est teil. sichtbarste Aktion im Jahr. Wir leisten jedoch wesentlich mehr. In Mannheim z. B. betei- Zum Gegenbesuch bei der „Marche des Visi- ligen sich die Schwusos auch am Rahmen- bilités“ in Straßburg wurde angekündigt, programm mit der „Roten Kultourtram Mu- erstmals gemeinsame Forderungen zur Eu- sik & Talk“ in der historischen Straßenbahn. ropawahl aufzustellen. Gerade die zuneh- In Stuttgart fi nden eine Hocketse und ein mende Homophobie in zahlreichen osteu- Stammtisch statt. In allen Regionen sind wir ropäischen Staaten muss Konsequenzen in natürlich auch mit Infoständen und Aktionen der Europapolitik haben. Im Hinblick auf die vertreten. neuen Gesetze in Russland muss die Euro- päische Union eine konsequentere Haltung Unser Dank geht an alle SPD-Kreisverbände einnehmen und die Rechte der LGBTI in EU- und die Landes-SPD für deren Unterstützung. und Nicht-EU-Ländern stärken. Dass es auch in Ländern mit einer längeren Tradition der Gleichstellung immer wieder zu Rückschlä- gen kommen kann, zeigten zuletzt die Pro-

44 3. Arbeitsgemeinschaften und SGK

teste in Frankreich. Gleichzeitig ist das Land Sonstige Aktivitäten mit seiner konsequenten Öff nung der Ehe auch für gleichgeschlechtliche Paare Vorbild Verschiedene Anträge wurden eingebracht, für Europa. wie z. B. die Beamtengleichstellung, Änderung Grundgesetz Artikel 3, Asylrecht, Gleichstel- Höhepunkt des Besuchs in Straßburg war die lung der Ehe und viele mehr. Den Wahlkampf persönliche Begegnung mit der französischen vor Ort unterstützen die Schwusos mit ver- Justizministerin Christiane Taubira. Mit einer schiedenen Aktionen. Für die regelmäßige deutsch-französichen Stimme sprechen! Wir Berichterstattung erscheint der Regenbogen- wollen gemeinsame Anliegen im Vorfeld zu Kurier viermal im Jahr. den Europawahlen 2014 sammeln, bündeln und gemeinsam bei den entsprechenden Par- Weitere Genossinnen und Genossen sind uns teitagen in Deutschland und Frankreich ein- jederzeit herzlich willkommen. Arbeitet bei bringen. Wir werden uns am Gay Pride (CSD) uns mit, damit unsere Gesellschaft sich ver- in Straßburg am 15. Juni 2013 beteiligen. Eine ändert und öff net sowie die Vielfalt der Men- Teilnahme möglichst vieler Genossinnen und schen erkennt und schätzt. Genossen wäre wünschenswert. Wir freuen uns auf die gemeinsame Zusammenarbeit. Für den Landesvorstand Hans-Peter Alter Gründung der AG der Lesben und Vorsitzender Schwulen in der SPD, Regionalverband Südbaden-West (Schwusos RV-SBW)

Nach über einem halben Jahr Vorbereitung und Überwindung etlicher Hürden war es am 4. Mai endlich so weit: Der Regionalverband Schwusos Südbaden-West wurde gegründet. Damit ist es der Arbeitsgemeinschaft gelun- gen, endlich auch „in die Fläche“ zu kommen und im ländlichen Raum Fuß zu fassen. Die Schwusos BW werden in dieser Richtung wei- terarbeiten.

Die Schwusos auf dem Christopher Street Day 2013

45 3. Arbeitsgemeinschaften und SGK

shops und eine Podiumsdiskussion, an der AfB – Arbeits- unter anderem Andreas Stoch und Thorsten Schäfer-Gümbel teilnahmen, setzten sich die gemeinschaft für Teilnehmer mit dem Thema „Ganztagsschu- le“ auseinander. Der Bildungskongress war Bildung ein voller Erfolg und soll im nächsten Arbeits- jahr fortgeschrieben werden. Die Arbeitsgemeinschaft für Bildung (AfB) Baden-Württemberg wurde am 28. April Ein weiteres Schwerpunktthema ist die „früh- 2012 in Bruchsal gegründet. Hierbei wurden kindliche Bildung“. In Heilbronn organisierte Gerhard Kleinböck zum Vorsitzenden, Sabine die AfB BW hierzu eine landesweite Veran- Leber-Hoischen und Norbert Theobald zu sei- staltung, die großen Zuspruch auch außer- nen StellvertreterInnen sowie Julien Bender, halb der Partei fand. Jutta Dongus, Rita Burster und Atilla Ihtiyar zu Beisitzern gewählt. Die AfB BW versteht sich als Bindeglied zwi- schen Landesregierung, Basis und Experten Ziel der Arbeitsgemeinschaft ist es Räume, innerhalb und außerhalb der Partei. Die re- für spannende und konstruktive Diskussi- gelmäßigen Treff en mit Kultusminister Andre- onen über die Weiterentwicklung unseres as Stoch und weiteren bildungspolitischen Bildungssystems zu schaff en. Die Mitglieder Akteuren soll im nächsten Jahr weiter ausge- der AfB Baden-Württemberg setzen sich für baut werden. Wir unterstützen die Arbeit der ein sozial gerechtes und leistungsfähiges Bil- Landesregierung, indem wir den bildungspo- dungssystem ein und sehen gleiche Chancen litischen Prozess kritisch begleiten und die und beste Bildung als grundlegende Men- Basis für eine gute Kooperation herstellen. schenrechte. Bildungspolitik ist vor allem auch ein kom- Im vergangenen Jahr traf sich die Arbeits- munalpolitisches Thema. Wir wollen deshalb gemeinschaft mindestens im dreimona- Initiativen vor Ort stärker vernetzen. Aus die- tigen Rhythmus zu einem regelmäßigen sem Grund nehmen wir an vielen regionalen Austausch. Im Zentrum der ersten Treff en bildungspolitischen Veranstaltungen, wie standen die geplanten Einsparungen im Bil- z.B. in Kronau zum Thema „Gemeinschafts- dungsbereich. In einem Antrag auf dem Lan- schule“, teil und bieten den Organisatoren desparteitag in Wiesloch kritisierte die AfB unsere Unterstützung an. BW die planlose Streichung von Lehrerstellen und forderte eine umfassende Evaluierung In einem Brief an die Kreisverbände werben der Ressourcen. wir um den Aufb au eines bildungspolitischen Netzwerks. Die AfB BW möchte sich auf die- Einen intensiven Austausch gibt es mit den sem Wege für die Rückmeldungen bedanken benachbarten Arbeitsgemeinschaften für und weitere Genossinnen und Genossen er- Bildung in Hessen und Rheinland-Pfalz. muntern, sich zu melden. Weitere Informa- Ein wichtiges gemeinsames Thema ist die tionen gibt es auf unserer Homepage unter: „Ganztagsschule“. Es fanden mehrere länder- www.afb -spd-baden-wuerttemberg.de übergreifende Treff en statt. Höhepunkt der Kooperation war am 27. April 2012 der erste Julien Bender und Sabine Leber-Hoischen Bildungskongress in Viernheim. Durch Work- für die AfB Baden-Württemberg

Bildungskongress in Viernheim mit Laurien Simon Wüst, Andreas Stoch,Thorsten Schäfer-Gümbel, Sabine Leber-Hoischen und Hans Beckmann

46 3. Arbeitsgemeinschaften und SGK

Netzwerk SGK–Sozial - SelbstAktiv demo kratische Den Arbeitskreis Netzwerk SelbstAktiv gibt Gemeinschaft für es seit 2009 in Baden-Württemberg. Unser Ziel ist es, die UN-Behindertenrechtskonven- Kommunalpolitik tion umzusetzen und die Teilhabe von Men- schen mit Behinderung als Bestandteil einer Inhaltliche Arbeit ganzheitlichen Gesellschaftspolitik zu veran- kern. Wir sind ein off ener Arbeitskreis, d.h., Im Berichtszeitraum haben wir uns vor das Netzwerk steht allen Menschen off en, allem mit der Landespolitik und ihren Aus- die sich daran beteiligen wollen, ob mit oder wirkungen auf die Kommunen beschäftigt. ohne Handicap, ob mit oder ohne Parteibuch. Zu den Sitzungen des SGK-Landesvorstands hatten wir häufi g Referentinnen und Refe- Wir treff en uns regelmäßig, meist in Stutt- renten aus den Ministerien zu Gast, die uns gart. An Sitzungen und Veranstaltungen auf über aktuelle Vorhaben informiert haben. Landes- und Bundesebene nehmen wir nach Innenminister Reinhold Gall ist einer unserer Möglichkeit teil. Auf Landesparteitagen prä- stellvertretenden Landesvorsitzenden und sentieren wir uns stets mit einem Info-Stand. nimmt regelmäßig an unseren Sitzungen teil, was den Informationsfl uss ungemein Zur Fachtagung „Inklusion und Sport“ mit befördert. Auch der Austausch mit der SPD- Martin Gerster MdB, Sprecher der Arbeits- Landtagsfraktion klappt gut. Auf SPD-Lan- gruppe Sport der SPD-Bundestagsfraktion, desparteitagen sind wir antragsberechtigt haben wir im Februar 2013 eingeladen. Bei und haben uns sowohl bei der Erstellung der öff entlichen Podiumsdiskussion des Hart- des Regierungsprogramms als auch bei den mann-Bundes zum Thema „Patientenrechte- anderen Parteitagen inhaltlich eingebracht. gesetz – Risiko oder Chance für bessere medi- Das zweite Halbjahr 2011 und das erste Halb- zinische Versorgung kranker Menschen“ haben jahr 2012 standen ganz im Zeichen der zu er- sich Vertreter von SelbstAktiv beteiligt. wartenden Reformen bei Gemeindeordnung und Kommunalwahlgesetz. Seit Januar 2012 Ende April 2013 fand die Landesversammlung hat zudem in sechs Sitzungen eine Arbeits- mit Neuwahlen des Sprecherrats statt. Walter gruppe zum Thema Verwaltungsstrukturen Leyh wurde als Vorsitzender in seinem Amt in Baden-Württemberg getagt, die mit SGK- bestätigt, zu seinen Stellvertretern wurden Mitgliedern aus unterschiedlichen kommu- Michael Bachmann, Marike Ewert, Claudia nalen Bereichen und Ebenen besetzt war. Holz-Schippers und Jens Jäger gewählt. Als Das Ergebnis dieser Beratungen fi ndet ihr weitere Mitglieder gehören Bärbel Sonnen- übrigens in unserem Antrag zu diesem SPD- moser, Andreas Lanio, Steve Schmidt und Landesparteitag. Einen weiteren großen An- Anita Fitz dem Sprecherrat an. teil unserer Arbeit nimmt die Beratung in An- spruch. Regelmäßig erreichen uns inhaltliche An der konstituierenden Bundeskonferenz und rechtliche Fragen aus den Kreisverbän- am 4. Mai 2013 in Berlin nahm Baden-Würt- den und Fraktionen. Wir möchten uns an die- temberg mit sechs Gästen teil. Dabei wurde ser Stelle bei allen bedanken, die uns bei der Marike Ewert als Beisitzerin in den Bundes- Beantwortung solcher Fragen helfen, wenn vorstand gewählt. wir selbst mal nicht weiterkommen. Zurzeit arbeiten wir zudem in einer Arbeitsgruppe Wie wir uns in Baden-Württemberg stärker der Landes-SPD mit, die ein Nachwuchsför- verankern können, haben wir in einem Ge- derprogramm für die Kommunalwahl 2014 spräch mit der Generalsekretärin Katja Mast erarbeitet und durchführt. intensiv erörtert. Derzeit bemühen wir uns, auch auf Kreisebene SelbstAktiv-Gruppen zu Veranstaltungen gründen. So fand z.B. im Juli die Gründungs- versammlung im Kreisverband Mannheim Neben unseren internen Veranstaltungen statt. wie Landesvorstandssitzungen und zwei Klau- surtagungen führen wir Fachveranstaltungen Walter Leyh durch, die auch für interessierte Nicht-Mit- Landessprecher Netzwerk SelbstAktiv glieder off en sind. Dazu gehören unsere Fach-

47 3. Arbeitsgemeinschaften und SGK

konferenzen genauso wie die neue dezen- bach gewählt wurde, Dr. Frank Mentrup, der trale Veranstaltungsreihe „SGK vor Ort“, die in einem fulminanten ersten Wahlgang zum im Frühsommer 2012 mit einer sehr gut be- OB der Stadt Karlsruhe gewählt wurde, un- suchten Besichtigung des Bürgerwindrads in seren Landesvorsitzenden Hermann-Josef Ingersheim (Kreis Ludwigsburg) startete. Fest Pelgrim, der zum zweiten Mal in Schwäbisch etabliert hat sich unser Wanderwochenende Hall wiedergewählt wurde, und Dr. Andreas zu Beginn der Sommerferien. Osner, der auf Vorschlag der SPD-Fraktion zum Ersten Bürgermeister der Stadt Kon- Mitgliederentwicklung und Medien stanz gewählt wurde.

Unsere Mitgliederzahl ist stabil. Wir haben – Mitglieder im SGK-Landesvorstand Stand 31. Dezember 2012 – 2001 Mitglieder. Es gilt, diese Zahl zu halten, besser noch Gewählt auf der LDK am 22.6.2013 auszubauen, da wir uns rein aus Mitglieds- in Heilbronn beiträgen fi nanzieren und ein hoher Orga- OB Hermann-Josef Pelgrim, Schwäbisch Hall nisationsgrad grundsätzlich erstrebenswert (Vorsitz) ist. Wir werden die Kommunalwahlen 2014 Reinhold Gall MdL, Obersulm, BM zur intensiven Mitgliederwerbung nutzen. In Anton Knapp, Hüfi ngen, BM der kommunalpolitischen Zeitschrift DEMO Monika Müller, Pforzheim sind wir in jeder Ausgabe mit einem eigenen Annette Sawade MdB, Schwäbisch Hall Baden-Württemberg-Teil vertreten, der uns (Stellvertreter/innen) auch als innerverbandliches Informationsor- Harald Friese, Heilbronn (Schatzmeister) gan dient. Alle Splits der letzten Jahre fi ndet Manfred Ruckh, Waldenbuch ihr im Internet unter www.sgk-bw.de. Unsere (Schriftführer) Homepage ist stets so aktuell wie möglich Christoph Beil, Altlußheim und seit einiger Zeit sind wir auch bei Face- Ariane Bergerhoff , Stuttgart book vertreten (www.facebook.com/sgkbw). Saskia Esken, Bad Liebenzell, BM Wir würden uns freuen, wenn euch das gefällt Martin Funk, Ohmden :-) Anita Fitz, Konstanz, BM Michael Geggus, Baden-Baden Bürgermeister/innen Angela Godawa, Balingen Hidir Gürakar, Bad Säckingen, BM Ein Dauerthema bleiben die Bürgermeister/ Alexander Guhl, Bad Säckingen innen-Wahlen und die Besetzung von Dezer- Yvette Melchien, Karlsruhe nentenstellen. Erfreulicherweise sind in den Renate Knauss, Bretten, BM vergangenen beiden Jahren einige Sozial- Herbert Krüger, Neckartenzlingen demokraten an die Spitze von Rathäusern in Dorthee Kühne, Ulm Baden-Württemberg gerückt und auch wie- Kerstin Skodell, Hüfi ngen, BM dergewählt worden. Stellvertretend erwähnen Reiner Ullrich, Alpirsbach wir an dieser Stelle den ehemaligen Juso- Dr. Boris Weirauch, Mannheim Landesvorsitzenden Frederick Brütting, der (Beisitzer/innen) Ende 2012 zum Bürgermeister der Stadt Heu-

Die Sozialdemokratische Gemeinschaft für Kommunalpolitik

48 4 Fachbeiräte und Foren

Fachbeirat Wirtschaft Fachbeirat Bildung und Kultus Fachbeirat Arbeit, Gesundheit und Soziales Fachbeirat Integration Fachbeirat Europa Fachbeirat Innen Fachbeirat Justiz Fachbeirat Verkehr Fachbeirat Umwelt Fachbeirat Wissenschaft Sportbeirat Polizeibeirat Beirat Netzpolitik Christinnen und Christen in der SPD Forum eine Welt Projekt 150 Jahre SPD

49 4. Beiräte und Foren

Fachbeirat Fachbeirat Arbeit, Wirtschaft Gesundheit und Sprecher des Fachbeirats Wirtschaft sind Ru- Soziales dolf Luz für den Landesvorstand und Klaus Maier für die Landtagsfraktion. In einer kon- Die Ziele des Fachbeirats sind: stituierenden Sitzung wurden die Schwer- punkte der Arbeit des Fachbeirats festgelegt. - Verzahnung und Koordinierung der Hauptziel ist die bessere Vernetzung der Ar- politischen Arbeit von Landesverband, beit von Regierung, Landtagsfraktion und Landtagsfraktion und der Landesregierung, Partei. hier mit dem Sozialministerium - Begleitung der Umsetzung des Der Fachbeirat organisierte gemeinsam mit Koalitionsvertrags dem Landesvorstand die Jahreskampagne - Enger Austausch mit sozialen und „Gute Wirtschaft – soziales Baden-Württem- ökologischen Bewegungen, Gewerk- berg“, unter deren Dach im ganzen Land Ver- schaften und Kirchen anstaltungen stattfanden. Für die Koordination sind Unter Federführung des Fachbeirats wurde verantwortlich: der Leitantrag „Gute Wirtschaft – soziales Baden-Württemberg. Exportland Baden- und Hilde Mattheis Württemberg – industrielle Kerne sichern“ (Landesvorstand) erarbeitet, der vom Landesparteitag am 29. Rainer Hinderer (Landtagsfraktion) September 2012 mit breiter Mehrheit beschlos- Roland Klose (Parlamentarischer Berater sen wurde. der LTF) Gudrun Igel-Mann (Landesgeschäftsstelle) Tina Werner Im Zeitraum Mai 2012 bis Juni 2013 hat der Fach- beirat AGS insgesamt dreimal getagt (2. Mai 2012, 3. Dezember 2012 und 7. Juni 2013). Zur Fachbeirat Bildung Vertiefung und Konkretisierung der Arbeit wur- den insgesamt fünf Unterarbeitsgruppen ein- und Kultus gerichtet – zu folgenden Themen:

Aufgabe der Fachbeiräte ist es, die Vernet- - Arbeit (verantwortlich Rainer Hinderer) zung und den inhaltlichen Austausch zwi- - Gleichstellung (verantwortlich schen Partei, Landtagsfraktion, Ministerien Leni Breymaier) und Multiplikatoren zu koordinieren. So fan- - Gesundheit und Pfl ege (verantwortlich den im Jahr 2012 zwei Treff en unter breiter Hilde Mattheis) Beteiligung von Partei, Verbänden und Ge- - Rente (verantwortlich Leni Breymaier) werkschaften in der SPD-Landesgeschäfts- - Soziales und Armut (verantwortlich stelle statt. Darüber hinaus organisierte der Hilde Mattheis und Rainer Hinderer) Fachbeirat eine Diskussionsrunde mit der damaligen Kultusministerin Gabriele War- Themen im Fachbeirat und in den minski-Leitheußer im Kulturzentrum Merlin Unter arbeitsgruppen waren: e.V. in Stuttgart. - Gute und sichere Arbeit – sozialer Arbeits- Leider war es nicht möglich, diese Arbeit un- markt, Landesarbeitsmarktprogramm ter Einbeziehung aller Akteure so fortzuset- - Situation am Arbeitsmarkt, arbeitsmarkt- zen, dass dies dem Anspruch eines Beirats politische Instrumente entsprochen hätte. Daniela Harsch, die für - Antrag Bundestagsfraktion das SPD-Präsidium den Beirat verantwortete, „Sozialer Arbeitsmarkt“ gab die Koordinierung des Beirats daraufh in - Tariftreuegesetz im Frühjahr 2013 ab. Es erfolgte keine Nach- - Armuts- und Reichtumsbericht der Bundes- besetzung. und der Landesregierung - Kampagne gegen Armut Daniela Harsch - Bildungs- und Teilhabepaket - Situation der Schuldnerberatung

50 4. Beiräte und Foren

- Situation wohnungsloser Menschen Schwierig gestalteten sich mitunter die Ter- - Gesundheitsdialog und Gesundheits - minkoordination und Terminfi ndung zwi- konferenzen im Land schen den verschiedenen Ebenen. Die ur- - Landesumsetzungsplan Behindertenhilfe, sprünglich geplante Beteiligung bzw. Inklusion Einbindung der Arbeitsgemeinschaften der - Pfl egereform und Fachkräftesituation SPD gelang nur unzureichend. in der Pfl ege - Auswirkungen der Verwaltungsreform Die in der letzten Sitzung des Fachbeirats (7. Juni in der Eingliederungshilfe 2013) anwesenden Teilnehmer/innen würden - Eckpunkte Wohn-, Teilhabe- und Pfl ege - eine Konzentration und Bündelung der Arbeit gesetz (WTPG) der Fachbeiräte begrüßen. - Beratung und Stellungnahme zu Anträgen vom Landesparteitag am 2. März 2013 Rainer Hinderer MdL („Reform Gründungszuschuss zurückneh- Hilde Mattheis MdB men“ und „Sozialgesetzbücher und Leni Breymaier Bundesversorgungsgesetz ändern“) - Krankenhausfi nanzierung, Krankenhaus- planung und Krankenhaushygiene - Situation des Pfl egepersonals und Situation an den Krankenhäusern - Pfl egekonzept, Pfl egestandards und Heimaufsicht - Psychiatriekonzept - Aussagen im Regierungsprogramm zur Bundestagswahl in den Bereichen Gesundheit und Pfl ege insbesondere das Finanzierungskonzept einer Bürger- versicherung

Die Unterarbeitsgruppen haben sich jeweils zwischen ein und drei Mal getroff en. Die Teil- nehmerzahl des Gesamtfachbeirats schwank- te zwischen 15 und 30. In den Unterarbeits- gruppen waren durchschnittlich ca. 15 Per- sonen beteiligt.

Die Themen wurden mit den Teilnehmenden aus Sozialverbänden, Gewerkschaften, Versi- cherungen und Organisationen beraten. Über die politischen Ziele und Strategien der SPD und der Fraktionen im Bundes- und Landtag und über das Regierungshandeln wurde infor- miert; über die Inhalte wurde intensiv disku- tiert. Anregungen und Vorschläge von den Sozi- alpartnern wurden aufgenommen.

Im Arbeitsprozess zeigte es sich, dass es in den Unterarbeitsgruppen zum Teil personelle und thematische Überschneidungen gab. In der Fol- ge wurden deshalb z.B. die Unterarbeitsgrup- pen „Arbeit“ und „Armut und Soziales“ zusam- mengeführt.

Vonseiten des Sozialministeriums erfolgte eine sehr gute und verlässliche Zuarbeit zu den Tref- fen des Fachbeirats. Die Ministerin oder eine Vertretung aus der Zentralstelle waren bei den Sitzungen anwesend.

51 4. Beiräte und Foren

auf Landes- und Bundesebene (u.a. IAB, ZEW) Fachbeirat wurden zwei konkrete Vorschläge für öff ent- liche Fachveranstaltungen des Fachbeirats In- Integration tegration zum Thema Migrantenökonomie entwickelt. Die Aufgabe des Fachbeirats Integration war in den vergangenen zwei Jahren die bessere Basierend auf diesen Ergebnissen hat der Fach- Vernetzung von Partei, Landtagsfraktion, Lan- beirat Integration mit seiner thematischen desregierung und Bundestagsfraktion, damit Arbeit einen Part im Leitantrag erhalten: eine auf Ergebnisse ausgerichtete Integrati- „Wirtschaftpolitik. Gute Wirtschaft – soziales onspolitik in Regierungsverantwortung fort- Baden-Württemberg. Exportland Baden-Würt- geführt werden kann. temberg – industrielle Kerne sichern“. Des Wei- teren konnte die durch den Fachbeirat Inte- Zur Weiterentwicklung der inhaltlichen Schwer- gration erarbeitete Resolution „Moderne In- punktsetzung des Querschnittsthemas Inte- tegrationspolitik für eine off ene und tolerante gration wurde bei allen Sitzungen Wert darauf Gesellschaft“ auf dem Landesparteitag im gelegt, Expertinnen und Experten in den jewei- Herbst beschlossen werden. ligen Arbeitsfeldern einzubinden und einen en- gen Kontakt mit dem Integrationsministeri- Mit der öff entlichen Veranstaltung „Fachbei- um zu halten. rat vor Ort“ hat sich der Fachbeirat Integra- tion der Situation der irakischen Yesiden in Die daraus resultierenden Synergieeff ekte Pforzheim angenommen und gemeinsam ermöglichten es dem Fachbeirat Integration, mit Vertretern der Kommune, Schulen und Schwerpunkte in der politischen Arbeit der dem Kultusministerium über die schwierige SPD Baden-Württemberg zu setzen, kritische Lage vor Ort diskutiert und Lösungsmöglich- Themen zeitnah aufzuarbeiten, mögliche Lö- keiten entwickelt. Diese Fachveranstaltung sungen zu präsentieren und damit das Profi l fand ein positives Echo in der Presse vor Ort. der SPD als Integrations- und Teilhabepartei zu schärfen. Seit Herbst 2012 fokussiert der Fachbeirat In- tegration die Qualifi zierung von Migrantinnen Seit dem ersten Gründungstreff en am 5. Mai und Migranten für die Kommunalpolitik. Erste 2012 fanden fünf weitere Treff en innerhalb Impulse konnten innerhalb des Nachwuchs- von zwei Arbeitsjahren statt. Durch die um- förderkonzepts des SPD-Landesverbands ge- fassende Analyse des Themas Migranten- setzt werden. ökonomie des AK Wirtschaft im Fachbeirat Integration in Kooperation mit dem Integra- Josip Juratovic MdB tionsministerium und führenden wissen- schaftlichen Instituten und Organisationen

FÜR EINE OFFENE UND TOLERANTE GESELLSCHAFT

52 4. Beiräte und Foren

hindert wird, eine Stärkung des Flächentarif- Fachbeirat Europa vertrags sowie Tariftreuegesetze in den Län- dern geeignete Maßnahmen sind, um für Der Fachbeirat Europa hat sich in den ver- gerechte Löhne in Deutschland zu sorgen. gangenen zwei Jahren die bessere Vernet- zung von Partei, Landtagsfraktion, Landesre- Josip Juratovic MdB gierung, Bundestagsfraktion und Europa- fraktion zur Aufgabe gemacht.

Über seine Mitglieder vereint der Fachbeirat Fachbeirat ein großes europapolitisches Fachwissen. Be- sonders wichtig sind den Mitgliedern des Fach- Innen beirats die Kommunikation mit den Europaab- geordneten und Minister Friedrich, die regel- Dem Fachbeirat Innenpolitik gehören Vertre- mäßig an den Sitzungen teilgenommen haben. ter/innen des SPD-Landesvorstands, der Land- tagsfraktion, der SPD-Landesgruppe im Deut- Während seiner zweijährigen Tätigkeit hat schen Bundestag, des Innenministeriums, des der Fachbeirat Europa sich intensiv mit aktu- Polizeibeirats und der ASF an. Der Beirat wird ellen europapolitischen Themen beschäftigt geleitet von Dejan Perc, Hendrik Bednarz (beide und über Anträge und Stellungnahmen an SPD-Landesvorstand) und Nikolaos Sakellariou der europapolitischen Profi lierung der Lan- (innenpolitischer Sprecher und Polizeisprecher despartei mitgewirkt. der Landtagsfraktion).

Durch die regelmäßigen Treff en konnte der Im Berichtszeitraum hat der Fachbeirat zur Vor- Antrag „Ein vereinigtes und soziales Europa“ bereitung eines Landesparteitagsantrags zum erarbeitet und die Resolutionen „Wasser ist Thema „Alkoholkonsumverbot“ ein Experten- ein Menschenrecht“ und „Unser Europa: Sozial hearing durchgeführt. Außerdem bereitete der und demokratisch“ Teil der baden-württem- Beirat den vorgenannten Antrag vor, den der bergischen SPD-Beschlusslage werden. Landesvorstand auf dem Landesparteitag in Wiesloch zur Diskussion und Abstimmung Nach der ersten Sitzung am 26. Mai 2012 fan- stellte. den sechs weitere Sitzungen statt. Besonders herauszuheben ist dabei das Fachgespräch Daneben traf sich der Beirat mit weiteren Ver- zum baden-württembergischen Tariftreue- treterinnen und Vertretern aus Landtagsfrakti- gesetz am 1. Dezember 2012. Diskutiert ha- on und Partei zu einem Austausch zum Thema ben Evelyne Gebhardt MdEP, Peter Hofelich „geschlechtergerechtes Wahlrecht“. Nach Ein- MdL, Vorsitzender des Europaausschusses holung gutachterlicher Stellungnahmen durch des Landtages und ehrenamtlicher Regie- die Landtagsfraktion konnte zwischen dieser rungsbeauftragter für Mittelstand und Hand- und dem Landesvorstand zumindest eine Tei- werk für Baden-Württemberg, Ralph Wein- leinigung zum weiteren Vorgehen hinsichtlich brecht, stellvertretender Landesvorsitzender der Zukunft des Kommunalwahlrechts erreicht der Arbeitsgemeinschaft der Selbstständigen werden. Eine gemeinsame Positionierung im in der SPD, Karl-Heinz Zimmermann (EVG), Hinblick auf eine Reform des Landtagswahl- Gewerkschaftssekretär, Uwe Zimmermann, rechts hin zu mehr Geschlechtergerechtigkeit Beigeordneter des Deutschen Städte- und war nach Einschätzung der Unterzeichner je- Gemeindebundes, Josip Juratovic MdB, Ru- doch aussichtslos. dolf Hausmann, Landesfachbereichsleiter Verkehr und ehemaliger arbeitsmarktpoli- Hendrik Bednarz tischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Dejan Perc und Dr. Eberhard Natter, stellvertretender Landesvorsitzender der ASJ und Präsident des Landesarbeitsgerichts.

Ergebnis des Fachgesprächs war, dass, solan- ge ein allgemeiner gesetzlicher Mindestlohn von der schwarz-gelben Bundesregierung ver-

53 4. Beiräte und Foren

Fachbeirat Fachbeirat Verkehr Justiz und Mobilität

Die Einrichtung von Fachbeiräten wurde im No- Der Fachbeirat Verkehr sieht sich als Vermitt- vember 2011 vom Landesvorstand beschlossen. ler und Koordinator der politischen Arbeit zu Dem Fachbeirat Justiz gehören Vertreterinnen den Themen Verkehr und Mobilität zwischen und Vertreter von Landesvorstand, ASJ, Land- Partei, Regierungsmitgliedern und Mandats- tagsfraktion und Justizministerium an. Er wird trägern in Bund und Land. Darüber hinaus geleitet von Hendrik Bednarz und dem rechts- sollen ebenfalls Interessenvertreter (z.B. Ge- politischen Sprecher der Landtagsfraktion, seit werkschaften, Verbände, NGOs etc.) in den Januar 2013 ist das Sascha Binder. Dialog eingebunden werden. Er soll gleich- sam als eine Plattform für den Austausch von Im Berichtszeitraum hat sich der Fachbeirat zu Informationen und Wissen dienen. einer Sitzung getroff en. Schwerpunktthemen waren dabei der Beschäftigten-Datenschutz, Seine Aufgaben sieht der Fachbeirat Verkehr das Landespersonalvertretungsgesetz, Stufen- insbesondere darin, Konzepte und Maßnah- vertretung sowie die Unabhängigkeit der Justiz. men für die Auseinandersetzung mit lang- fristigen Herausforderungen im Bereich von An der Klausurtagung der ASJ im Mai 2013 ha- Mobilität und Logistik zu erarbeiten. Vor ben die beiden Leiter des Fachbeirats stunden- diesem Hintergrund sind insbesondere die weise teilgenommen. anstehenden Entwicklungen hinsichtlich des demografi schen Wandels, der Ressourcen- Hendrik Bednarz verknappung und des Klimaschutzes zu nen- Sascha Binder MdL nen. Umweltfreundliche Mobilität, Mobilität im ländlichen Raum, Erhalt der Leistungsfä- higkeit der Infrastruktur, Logistik bzw. Gü- terverkehr als Rückgrat der Wirtschaft und Maßnahmen und Instrumente wurden ent- sprechend diskutiert.

Im Mittelpunkt standen bei den Diskussi- onen und Gastreferaten der Aus- und Neu- bau, die Sanierung und die Finanzierung von Verkehrsinfrastruktur und der ÖPNV. Bei der Finanzierung war man sich einig, dass zwi- schen privater und gewerblicher Nutzung unterschieden werden muss. Während ein durch gewerbliche Nutzung hervorgerufener Erhaltungsbedarf bei Straßen durch Nutzer fi nanziert werden soll, ist der durch private Nutzung weiterhin aus dem allgemeinen Steueraufk ommen zu fi nanzieren. Die Schaf- fung effi zienter Systeme für den Bau und den Betrieb der Verkehrsinfrastruktur bein- haltet auch eine stärkere Berücksichtigung der Daseinsvorsorge und der Nachhaltigkeit. Für die Zukunft ist der Dialog zwischen Wis- senschaft, Praxis, NGOs und Politik noch zu intensivieren und zu verstetigen, um konzep- tionell gemeinsam Lösungen zu entwickeln.

54 4. Beiräte und Foren

15. Mai 2012 Umweltbeirat „Konkrete Schritte für Klimaschutz im Land“ Besuch des Zentrums für Sonnenenergie- und Stadt, Land, Fluss Wasserstoff forschung in Stuttgart-Vaihingen (ZSW). Präsentation der Studie über die Kos- Der Fachbeirat Umwelt der SPD Baden-Würt- ten der Umstrukturierung des Stromsektors temberg – das sind engagierte Menschen aus inklusive Netzausbau. Mit Vertreterinnen kommunalen Parlamenten, aus Landtag, Bun- und Vertretern von NABU, Bundesverband destag, aus Umweltverbänden und Vereinen, Boden, BUND, Deutsche Umweltstiftung und aus Ortsvereinen und Kreisverbänden der LNV. SPD, aus Unternehmen, die einen Schwer- punkt auf nachhaltige Entwicklung setzen … 27. Juli 2012 „Die Energiewende im Land voranbringen“ Ansprechpartner des Fachbeirats Umwelt Treff en im Stuttgarter Landtag – Beratung sind die Bundestagsabgeordnete und stell- eines Antrags für den SPD-Landesparteitag vertretende SPD-Landesvorsitzende Elvira gemeinsam mit der Landtagsfraktion und Drobinski-Weiß und der Landtagsabgeord- mit Vertreterinnen und Vertretern aus Um- nete Johannes Stober. Der Fachbeirat Um- weltverbänden. welt ist auch per E-Mail zu erreichen unter: umweltbeirat@spd-stadtlandfl uss.de 12. November 2012 „Schließung des AKW Fessenheim“ Mehr Informationen über die inhaltliche Ar- Treff en im Landtag Stuttgart – Diskussion beit und die Veranstaltungen des Fachbeirats um aktuelle Fragen der Landespolitik in den seit 2008 gibt es hier: Bereichen Umwelt und Energie mit dem www.spd-stadtlandfl uss.de Schwerpunktthema Schließung des AKW Fessenheim nach der Präsidentschaftswahl Was bisher geschah … in Frankreich. Mit Vertreterinnen und Vertre- tern des Bundesverbands Boden und des LNV. 15. September 2011 „Nachhaltige Politik in der Regierungs- 25. Januar 2013 verantwortung“ „Wer bezahlt die Energiewende?“ Vernetzungstreff en in Karlsruhe zu den Leitli- Besuch des Öko-Instituts in Freiburg und Dis- nien sozialdemokratischer Regierungspolitik kussion nach einer Präsentation von Prof. Dr. auf Landesebene in den Bereichen Umwelt, Rainer Grießhammer, Mitglied der Geschäfts- und Energie. Diskussion mit den Schwer- führung. Schwerpunktthema: Wie verteilen punkten Windkraft und Nationalpark. Mit sich die Kosten der Energiewende, wie kann Vertreterinnen und Vertretern der Natur- die Energiewende sozial gerecht fi nanziert freunde und des BUND. werden?

17. September 2011 Im Vorfeld fand ein weiteres Treff en statt: „Nationalpark Nordschwarzwald“ Gesprächstermin mit Prof. Dr. Werner Ko- Fachlich geführter Rundgang durch einen Teil nold, Leiter des Instituts für Landespfl ege, des zukünftigen Nationalparks Nordschwarz- Sprecher des Deutschen Rats für Landes- wald durch Dr. Wolfgang Schlund, Leiter des pfl ege an der Uni Freiburg und Mitglied im Naturschutzzentrums Ruhestein, und Dr. Nachhaltigkeitsbeirat der Landesregierung Thomas Waldenspuhl, forstliche Versuchs- Baden-Württemberg. Themen des Gesprächs und Forschungsanstalt Freiburg. waren unter anderem Naturschutz und Lan- despfl ege, Großschutzgebiete (Biosphären- 23. Februar 2012 gebiet Südschwarzwald, Nationalpark Nord- Begleitung Landespolitik & schwarzwald), Entwicklungsperspektiven für Veranstaltungsplanung den Ländlichen Raum in Baden-Württem- Treff en im Stuttgarter Landtag, Diskussion berg, Energiewende in Baden-Württemberg: mit den Schwerpunkten Nationalpark, Um- Konfl ikte mit dem Naturschutz? weltbildung, Agrarwende, Nachhaltigkeits- strategie, Fracking, dezentraler Ausbau der Darüber hinaus gab der Fachbeirat Umwelt Energienetze. Mit Vertreterinnen und Vertre- in den vergangenen zwei Jahren Impulse für tern der Naturfreunde, des LNV, des BUND Veranstaltungen, die von der Landtagsfrakti- und des Bundesverbands Boden. on oder von Bundestagsabgeordneten umge- setzt wurden.

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Unsere weitere inhaltliche Arbeit … Fachbeirat Nach dem wegweisenden Antrag „Eine nach- haltige Politik für Baden-Württemberg“, den Wissenschaft der Umweltbeirat 2007 über den Landesvor- stand eingebracht hatte und der vom Landes- Der Fachbeirat Wissenschaft wird geleitet von parteitag in Fellbach beschlossen wurde, hat Lars Castellucci für den Landesvorstand und der Fachbeirat Umwelt 2012 einen neuen An- Martin Rivoir für die Landtagsfraktion. Nach trag zur Energiepolitik erarbeitet. Unter dem dem Spitzentreff en 2012 in Bad Boll kam der Titel „Die Energiewende im Land voranbrin- Fachbeirat zu weiteren Gesprächen mit dem gen“ wurde er von den Delegierten auf dem Arbeitskreis Wissenschaft, Forschung und Landesparteitag in Wiesloch 2012 beschlossen. Kunst der SPD-Landtagsfraktion zusammen. Dabei entstand unter anderem die Idee, den Elvira Drobinski-Weiß MdB Austausch mit Genossinnen und Genossen aus dem Wissenschaftsbereich zu aktuellen Fragen der Wissenschaftspolitik voranzutrei- ben. Am 16. Juli 2013 fand der erste „Think Tank Wissenschaft“ in den Räumlichkeiten der SPD-Landtagsfraktion statt. Ziel des Think Tank ist es, mit sozialdemokratischen Ideengebern aus der Wissenschaft über die Weiterentwicklung des Wissenschafts- und Forschungsstandorts Baden-Württembergs nachzudenken und zukunftsfähige, innova- tive Lösungen zu fi nden. Das nächste Treff en des Think Tank Wissenschaft fi ndet im Herbst 2013 statt.

Malin Melbeck Tina Werner

DIE ENERGIEWENDE IM LAND VORANBRINGEN

56 4. Beiräte und Foren

Landessportbeirat

1. Aufgabe und Zusammensetzung

Der SPD-Landessportbeirat triff t sich zwei bis drei Mal im Jahr. Die insgesamt 63 Mitglieder des Sportbeirats sind in erster Linie Personen, die in Sportkreisen und/oder Sportvereinen Baden-Württembergs aktiv sind und der SPD nahestehen. Ziel des Sportbeirats ist ein re- gelmäßiger Austausch über sportpolitische Tag des Sports 2012 Themen, geplante Veranstaltungen und Ziel- setzungen. Peter Hofelich MdL, der Vorsitzen- de des Sportbeirats, und Sabine Wölfl e MdL, Die SPD-Landtagsfraktion hat im Juni 2012 eine Sportpolitische Sprecherin der SPD-Landtags- große Anfrage zur „Bedeutung des Sports an fraktion, erläutern in jeder Sitzung parlamen- unseren Schulen“ (Drucksache 15/1873) ein- tarische Initiativen sowie ggf. geplante sport- gebracht. politische Veranstaltungen der SPD-Land- tagsfraktion. Darüber hinaus haben Gäste Die SPD-Landtagsfraktion stärkt den Dialog die Möglichkeit, einen Vortrag oder eine Prä- mit Schulen, Verbänden und Vereinen. Sie hat sentation zu bestimmten sportpolitischen dazu am 13. Oktober 2012 einen „Tag des Sports“ Themen zu halten oder die Arbeit einer im im Landtag in Stuttgart veranstaltet. Sportbereich tätigen Stiftung oder eines Ver- bandes vorzustellen und zu präsentieren. Im Februar 2013 hat die SPD-Landtagsfraktion eine große Anfrage zur „strafrecht lichen Be- 2. Thematische Schwerpunkte kämpfung von Doping“ (Drucksache 15/ 3093) sowie eine große Anfrage zum Thema „Inklu- In den vergangenen zwei Jahren wurden ver- sion im Sport“ (Drucksache 15/3336) einge- schiedene Themenbereiche im Sportbeirat be- bracht. handelt. Schwerpunkte bildeten die Bereiche, die auch im grün-roten Koalitionsvertrag aus 4. Ausblick dem Jahr 2011 eine zentrale Rolle spielen: Der SPD-Landessportbeirat wird den Dialog 1. Möglichkeiten der Kooperation zwischen mit dem organisierten Sport fortführen und Ganztagsschulen und Sportvereinen die Themenbereiche Sport und Integration, Sport und Inklusion sowie die „Duale Ausbil- 2. Bekämpfung von Doping im Sport / dung“ von Spitzensportlerinnen und Spitzen- Dopingprävention sportlern auch weiterhin in den Fokus rücken.

3. Förderung des Leistungs- und Peter Hofelich MdL Spitzensports und Möglichkeiten der Vorsitzender SPD-Landessportbeirat „Dualen Ausbildung“ für Spitzensportler Sabine Wölfl e MdL bei der Polizei und der Landesverwaltung Sportpolitische Sprecherin

3. Erreichte Ergebnisse und bislang durchgeführte Veranstaltungen

Die SPD-Landtagsfraktion setzt bei der Sportförderung wichtige Akzente: Im Februar 2012 hat die Fraktion erstmals ihr sportpolitisches Konzept vor Vertretern der Schulen, Verbände und Vereine präsentiert. Das Konzept hat den Grundstein für eine stärkere Vernetzung und Kooperation von Schulen, Sportverbänden und Vereinen gelegt.

57 4. Beiräte und Foren

Ein Schritt in Richtung Zweigeteilte Laufb ahn Polizeibeirat konnte ebenfalls in Angriff genommen wer- den. Im Doppelhaushalt 2013/2014 konnten Die Umsetzungen des Koalitionsvertrags im jeweils 250 Stellenhebungen vom mittleren Bereich der Inneren Sicherheit beschäftigten in den gehobenen Polizeivollzugsdienst eta- den Polizeibeirat in den letzten 24 Monaten. tisiert werden. Dank dem Einsatz unseres In- Die Polizeistrukturreform war einer der größ- nenministers Reinhold Gall hat sich auch die ten Schwerpunkte. Der SPD-Polizeibeirat gab fi nanzielle Lage der Polizei entspannt. Der im Rahmen der Beteiligungsmöglichkeit eine bisher fast jährlich stattfi ndende Aufschrei Stellungnahme ab. Nach Bekanntgabe des wegen Zahlungsunfähigkeit blieb aus. Eckpunktepapiers für die künftige Polizei- struktur in Baden-Württemberg, mit zwölf Zahlreiche Gespräche mit Ministerinnen und Flächenpolizeipräsidien, der Hochschule für Ministern, den Experten der SPD-Landtags- Polizei mit dem Präsidium Bildung, dem Prä- fraktion, dem SPD-Landesvorsitzenden sowie sidium Technik, Logistik, Service der Polizei, dem Vorsitzenden der SPD-Landtagsfraktion dem Präsidium Einsatz und dem Landeskri- wurden durchgeführt. Auf der Agenda stan- minalamt waren die Mitglieder des SPD-Poli- den das Thema Elektromobilität auch bei der zeibeirats gefragt wie noch nie, ebenso nach Polizei – auch als Pilotprojekt möglich? Be- dem Bekanntwerden der künftigen Stand- amtenbesoldung, Einsparungen im Haushalt orte der Einrichtungen. Das Ergebnis des von in Bezug auf das Verschuldungsverbot ab Polizeibeamten entwickelten Eckpunktepa- 2020, Migranten im öff entlichen Dienst und piers entsprach fast den Vorstellungen des bei der Polizei, Häuser des Jugendrechts, Maß- SPD-Polizeibeirats. Großes Interesse fand in nahmen zur Minimierung der Gewalt gegen der Zwischenzeit das Interessenbekundungs- Polizeibeamte. Im Fachbeirat Inneres stand verfahren über die künftigen Verwendungen für die Mitglieder des Beirats die Formulie- und Dienstorte bei den Polizeibeschäftigten. rung des Antrags des Landesvorstands für ein Das Verfahren ist abgeschlossen, und wie zu Alkoholkonsumverbot auf öff entlichen Plätzen erfahren war, konnte die Sozialverträglichkeit zu gewissen Zeiten und erschwerten Bedin- zugunsten der Beschäftigten fast 100-pro- gungen auf der Tagesordnung. Leider hat der zentig umgesetzt werden. Ein Verdienst un- Parteitag im September 2012 dem Antrag des seres Innenministers, der damit alle Schwarz- Landesvorstands die Mehrheit versagt. Ein maler und -seher sozialdemokratisches Ar- mit dem Polizeisprecher der SPD-Landtags- beiten lehrte. Die Reform wird zu Beginn des fraktion und dem Polizeibeirat initiiertes Mit- Jahres 2014 umgesetzt, ein richtungswei- gliederbegehren zur Durchführung eines sendes Projekt, das für die nächsten 40 bis 50 Mitgliederentscheids verfehlte bedauerlicher- Jahre halten wird. weise die erforderliche Stimmenzahl.

Martin Zerrinius Vorsitzender des Polizeibeirats

58 4. Beiräte und Foren

Beirat Netzpolitik Christinnen und Der Beirat Netzpolitik hat sich in den letz- Christen in der SPD ten beiden Jahren unregelmäßig getroff en, wir haben uns v.a. online per E-Mail ausge- In den Gesprächskreisen organisieren sich tauscht. Wir sind derzeit ungefähr 15 Aktive. seit Jahren Christinnen und Christen, die sich Am 28.10.2012 haben wir ein Positionspapier sowohl in und für die SPD als auch in Kirchen- zum Thema Datenschutz verabschiedet. gemeinden engagieren. Die Gesprächskreise Am 15.12.2012 haben wir einen Workshop zu sind ökumenisch und werden von Sprecher- „Open Source und Open Data“ im Turmfo- teams geleitet. Unsere Adressdateien umfas- rum Stuttgart veranstaltet, zu dem wir den sen ca. 1000 Personen. Neben dem landes- profi lierten Internetexperten Alvar Freude weiten Gesprächskreis gibt es noch regionale als Gastreferenten gewinnen konnten. Daraus Gesprächskreise, die sich regelmäßig treff en: haben wir Impulse für das Regierungspro- Arbeitskreise Christen und SPD in Heilbronn, gramm entwickelt, die teilweise Eingang Oberschwaben und Heidelberg/Rhein-Neck- gefunden haben. In 2013 waren wir stark ar-Kreis und in Oberhausen-Rheinhausen. im Gesprächskreis Netzpolitik und Digitale Gesellschaft beim SPD-Parteivorstand enga- Wir beteiligen uns an der innerparteilichen giert und haben dort die netzpolitischen In- Diskussion und arbeiten aktiv, oft auch als halte der SPD Baden-Württemberg vertreten. Mandatsträger, in der SPD mit. Viele von uns In Kooperation mit dem AK Digitale Gesell- treff en sich regelmäßig in den Gesprächskrei- schaft der SPD Schleswig-Holstein haben wir sen „Christinnen/Christen und SPD“, um sich ein Beteiligungsportal entwickelt, über das auszutauschen und im Gespräch mit Land- ein netzpolitisches Grundlagenpapier erar- tags- und Bundespolitikern ihre Standpunkte beitet wurde. einzubringen.

Für den Beirat Netzpolitik Unter www.christen.bawue.spd.de sind wir Christian Soeder auf der SPD-Homepage zu fi nden. www.spdbwnetz.de Sprecherteam Landesebene: Otto Haug, mitreden.akdigitalegesellschaft.de/ Stephan Fischer, Rainer Hub, Rainer Lang category/abgelaufene-diskussionen/net- und Paul Schobel pobtw2013/ Kontaktadresse: Otto Haug, Bellinostraße 30/2, 72764 Reutlingen, Tel. 07121/267447, [email protected]

Kontakt Gesprächskreis Heilbronn: Sigrid Neutz, Heilbronn, Tel. 0151/26844347 [email protected]

Kontakt Gesprächskreis Oberschwaben: Berthold Seeger, Schlehenhang 22, 88400 Biberach, Tel. 07351/28182 [email protected]

Kontakt Gesprächskreis Rhein-Neckar: Stephan Fischer, Eichenweg 23, 69469 Weinheim, Tel. 06201/185675 stj.fi [email protected]

Kontakt AK Christen in der SPD Oberhausen-Rheinhausen: Daniel Born

Otto Haug Der Beirat Netzpolitik erarbeitet programma- 2. September 2013 tische Impulse für das Regierungsprogramm

59 4. Beiräte und Foren

Themen und Aktivitäten 23./24. März 2013 2012 und 2013 Mitwirkung Tagung: „Das Schwerste ist die Glaubwürdigkeit“, Freundeskreis Erhard 2011 wurde vom Gesprächskreis ein sozial- Eppler (Kloster Kirchberg) politisches Papier zum Thema Gerechtigkeit und Barmherzigkeit erarbeitet. 20. Juni 2013 „Politik zwischen Moral und Ethik“, 2. Februar 2012 Josip Jurativic MdB, Dekan Georg Ottmar „Ein Jahr danach – Afghanistan“, ein zweites (Heilbronn) Streitgespräch zwischen Rainer Arnold MdB und Andreas Zumach, Journalist (Stuttgart) 16. Juli 2013 „Gesellschaft und Religion“, Wolfgang 28. Februar 2012 Thierse MdB, Daniel Born (Schwetzingen) Übergabe des Papiers „Gerechtigkeit und Barmherzigkeit“ an Sozialministerin Katrin 16. Juli 2013 Altpeter und Diskussion unserer Anstöße für „Vorsorgender Sozialstaat – wie fi nden eine sozialdemokratische Sozialpolitik Sozialpolitik und Gesellschaft zusammen“?, (Stuttgart) Staatssekretär Prof. Wolfgang Schroeder und Dr. Lars Castellucci (Walldorf) 13. März 2012 Diskussion des Papiers „Gerechtigkeit 3. September 2013 und Barmherzigkeit“ mit Mitgliedern der Ökumenisches Friedensgebet zum Weltfrie- SPD-Landtagsfraktion (Stuttgart) denstag (Oberhausen/Baden)

24. April 2012 9. Oktober 2013 „SPD, vorwärts wohin – Bilanz des 1. Regie- „Bilanz nach der Wahl“, Ute Kumpf MdB, rungsjahres“ , Claus Schmiedel (Stuttgart) Annette Sawade MdB (Stuttgart)

4. Oktober 2012 21. November 2013 „Mut zur Zukunft – Lebensabschnitte in Podiumsdiskussion zur Synodalwahl Evang. Würde gestalten“, Rainer Hinderer MdL Landeskirche Württemberg (Stuttgart) (Heilbronn) 18. Dezember 2013 12. Oktober 2012 „Armutswanderung aus Osteuropa“, „Der 3. Weg der Kirchen“, Evelyn Gebhardt MdE (Stuttgart) MdB (Stuttgart) Januar 2014 15. Oktober 2012 Fachtagung mit SPD-Fraktion zum Thema: „SPD und christliche Kirchen – was verbindet, „Neue Sozialpolitik“ was trennt sie?“, Ingo Rust MdL, Paul Schobel (Biberach)

22. Oktober 2012 Diskussion des Papiers „Gerechtigkeit und Barmherzigkeit“ mit der Landesgruppe BW in Berlin

13. November 2012 „Politik und Ethik“, Josip Juratovic MdB (Stuttgart)

28. Februar 2013 „Wohlstand durch Wachstum?“, Prof. Dr. Hans Diefenbacher, Peter Hofelich MdL (Stuttgart)

60 4. Beiräte und Foren

18. September auf der Abschlussveranstal- Forum Eine Welt tung des Dialogs im Landtag einen Vorschlag für entwicklungspolitische Leitlinien sowie Das Forum Eine Welt der SPD beschäftigt sich Handlungsempfehlungen der Landesregie- mit entwicklungspolitischen Fragen, bringt rung vorgelegt. Die entwicklungspolitischen diese Themen auf verschiedenen Ebenen in- Sprecher/innen der Parteien, u.a. Rita Haller- nerhalb der SPD ein und organisiert selbst Haid (SPD), haben die Ergebnisse diskutiert Veranstaltungen. Das Forum Eine Welt ver- und gewürdigt. Mit der Umsetzung der ent- steht sich darüber hinaus als Beratungsgre- wicklungspolitischen Leitlinien wurde u.a. die mium und Informationsplattform für Ent- Stiftung Entwicklungszusammenarbeit (SEZ) scheidungsträger/innen der SPD in entwick- beauftragt. Die Leitung der SEZ übernahm im lungspolitischen Angelegenheiten. Dem Forum Frühjahr 2013 Rainer Lang, Mitglied im Forum Eine Welt haben sich über 40 Expertinnen Eine Welt. und Experten aus der entwicklungspoli- tischen Szene, Wissenschaftler/innen, Inte- Fazit und Ausblick ressierte, SPD-Mandatsträger/innen sowie deren Mitarbeiter/innen angeschlossen. Das Das Forum Eine Welt hat nicht immer als Amt der Sprecherin des Forums Eine Welt hat Gruppe nach außen agiert, jedoch haben die im Januar 2013 Dr. Elke Ahrens, Bundesge- Mitglieder an strategischen Stellen beratend schäftsführerin des Vereins für internationa- mitgewirkt. Zukünftig wird die Begleitung le Jugendarbeit (VIJ), von Dr. Peter Müller- der Umsetzung der entwicklungspolitischen Rockstroh übernommen, der den Kreis viele Leitlinien des Landes Baden-Württemberg Jahre koordiniert und geleitet hat. weiter eng begleitet. Angestrebt wird in den nächsten zwei Jahren eine engere Verzah- Mit dem Amtsantritt des sozialdemokratischen nung mit der Landesregierung und der SEZ, Ministers für Europaangelegenheiten und In- damit Landes-Entwicklungspolitik als SPD- ternationale Angelegenheiten Peter Friedrich Aktionsfeld erkennbarer und sichtbarer wird. hat das Forum Eine Welt mehr Möglichkeit erhalten, bei der Entwicklungspolitik des Elke Ahrens Landes Baden-Württemberg gestaltend mit- zuwirken. Im Zentrum der Aktivitäten stand UMFASSENDER zunächst die Entwicklung von entwicklungs- politischen Leitlinien für das Land Baden- ENTWICKLUNGSPOLITISCHER Württemberg. Hierzu wurde als Auftakt für eine gute Zusammenarbeit eine Veranstal- BÜRGERDIALOG „WELTBÜRGER tung im Februar 2012 mit Minister Friedrich GEFRAGT“ GESTARTET und weiteren Expertinnen und Experten sowie Vertreterinnen und Vertetern des Forums in den Räumen von Brot für die Welt durchgeführt. Kurz danach startete die Lan- desregierung den umfassenden und sehr erfolgreichen entwicklungspolitischen Bür- gerdialog „Weltbürger gefragt“, an dem viele entwicklungspolitisch aktive Gruppen, aber auch Migrantenverbände sowie Wirtschaft und Wissenschaft beteiligt wurden. Der ent- wicklungspolitische Dialog wurde auf der Messe Fair Handeln im April 2012 eröff net. Danach fanden im ganzen Land Bürgerkon- ferenzen statt, die zu 2.500 Vorschlägen für die zukünftige Entwicklungspolitik in Baden- Württemberg führten. Die Mitglieder des Forums Eine Welt haben sich aktiv beteiligt und wurden teilweise als Delegierte für spe- zifi sche Themenfelder gewählt. Leider war kein Mitglied des Forums im Fachbeirat des „Weltbürger gefragt“-Prozesses. Dieser hat am Forum Eine Welt, Peter Friedrich mit Hans-Ulrich von Weizäcker

61 4. Beiräte und Foren

150 Jahre SPD Jubiläums beauf tragte

Die Baden-Württembergischen Sozialdemo- kraten haben sich in den letzten zwei Jahren intensiv mit der Geschichte der SPD ausein- andergesetzt. In enger Zusammenarbeit der Jubiläumsbeauftragten der Kreisverbände und dem Fritz-Erler-Forum Stuttgart wurden Fei- erlichkeiten, Ausstellungen und kulturelle Veranstaltungen konzipiert und Ideen bei vier Treff en untereinander ausgetauscht. Insgesamt fanden in allen Kreisverbänden, im Zeitraum von November 2012 bis Au- gust 2013, über 78 Veranstaltungen verschie- denster Art zur Geschichte der SPD statt. Ein besonderes Augenmerk fand dabei die histo- rische Aufb ereitung der Parteigeschichte vor Ort. Die Veranstaltungen werden bis Ende 2013 fortgesetzt. Eine Wanderausstellung der FES zur Geschichte der SPD wurde insgesamt Broschüre zur Geschichte der SPD im Süd- 21 Mal gebucht. westen Baden-Württembergs

Die Historische Kommission der Neben den turnusgemäßen öff entlichen Fach- SPD Baden-Württemberg tagungen und Treff en der Lenkungsgruppe stand in den letzten zwei Jahren die Projekt- Im Laufe von nunmehr fast 150 Jahren hat gruppe „Geschichte der Südwest-SPD“ im die Sozialdemokratische Partei Deutschlands Vordergrund. den politischen und sozialen Fortschritt maßgeblich vorangetrieben. Den totalitären Es fanden zwölf Treff en der Autoren und Au- Anfechtungen, die sich der von ihr so beharr- torinnen der Publikation „Avantgarde und lich erkämpften Demokratie entgegenge- Volkspartei – Die Sozialdemokratie im deut- stemmt haben, hat sie wie keine andere po- schen Südwesten, von ihren Anfängen bis litische Kraft getrotzt. Das Wissen um diese heute“ statt. Die Broschüre wurde von Dr. h.c. lange und stolze Vergangenheit ist stets ein Gernot Erler MdB, dem Vorsitzenden der wesentlicher Bestandteil unserer Parteiiden- Kommission, am 2. März 2013 auf dem Lan- tität gewesen und soll es weiterhin bleiben. desparteitag in Heilbronn vorgestellt. Seit Die Erinnerung an das reiche historische Anfang August ist die Publikation auch über Erbe der südwestdeutschen Sozialdemokra- das Internet einsehbar. tie sowie an das erfolgreiche Wirken ihrer Verteterinnen und Verteter in unserem Land Dr. Hc. Gernot Erler MdB wachzuhalten ist das Anliegen der Histo- Karl-Ulrich Templ rischen Kommission. Schatzmeister

Familiennachmittag in der Gemeinde Korb mit dem Zirkus Piccolo

62 5 Dokumentation

Mitgliederstand 2011–2013 Durchschnittsbeiträge 2011–2013 Terminkalender 2011–2013

63 5. Dokumentation

MITGLIEDERSTAND 2011–2013

BEZIRK MITGLIEDERSTAND 31. 12. 2011 31. 12. 2012 31. 08. 2013 SPD-Kreisverband Alb Donau 335 329 332 SPD-Kreisverband Biberach 374 358 349 SPD-Kreisverband Bodensee 595 581 561 SPD-Kreisverband Böblingen 1.133 1.118 1.100 SPD-Kreisverband Breisgau-Hochschwarzwald 918 920 895 SPD-Kreisverband Calw 405 391 373 SPD-Kreisverband Emmendingen 715 695 699 SPD-Kreisverband Enz-Kreis 703 692 684 SPD-Kreisverband Esslingen 1.710 1.661 1.628 SPD-Kreisverband Freiburg 947 942 934 SPD-Kreisverband Freudenstadt 280 273 264 SPD-Kreisverband Göppingen 736 713 695 SPD-Kreisverband Heidelberg 1.017 1.019 1.009 SPD-Kreisverband Heidenheim 487 464 450 SPD-Kreisverband Heilbronn Stadt 612 586 581 SPD-Kreisverband Heilbronn Land 1.277 1.226 1.217 SPD-Kreisverband Hohenlohe 203 205 197 SPD-Kreisverband Karlsruhe Stadt 1.290 1.267 1.245 SPD-Kreisverband Konstanz 896 868 872 SPD-Kreisverband Lörrach 966 951 932 SPD-Kreisverband Ludwigsburg 1.625 1.591 1.590

64 5. Dokumentation

Mitgliederstand 2011–2013

BEZIRK MITGLIEDERSTAND 31. 12. 2011 31. 12. 2012 31. 08. 2013 SPD-Kreisverband Main-Tauber 390 389 380 SPD-Kreisverband Mannheim 1.773 1.747 1.749 SPD-Kreisverband Neckar-Odenwald 942 911 898 SPD-Kreisverband Ortenau 1.299 1.266 1.242 SPD-Kreisverband Ostalb 921 941 916 SPD-Kreisverband Pforzheim 237 224 226 SPD-Kreisverband Rastatt/Baden-Baden 1.067 1.026 1.020 SPD-Kreisverband Ravensburg 563 549 533 SPD-Kreisverband Rems-Murr 1.262 1.232 1.206 SPD-Kreisverband Reutlingen 695 688 678 SPD-Kreisverband Rhein-Neckar 3.136 3.081 3.068 SPD-Kreisverband Rottweil 395 387 381 SPD-Kreisverband Schwäbisch Hall 542 539 521 SPD-Kreisverband Schwarzwald-Baar 591 562 549 SPD-Kreisverband Sigmaringen 209 193 189 SPD-Kreisverband Stuttgart 2.039 1.964 1.929 SPD-Kreisverband Tübingen 887 855 849 SPD-Kreisverband Tuttlingen 307 291 283 SPD-Kreisverband Ulm 344 337 338 SPD-Kreisverband Waldshut 528 511 509 SPD-Kreisverband Zollernalb 404 395 379 SPD-Landesverband Baden-Württemberg 37.663 36.795 36.271

65 5. Dokumentation

DURCHSCHNITTSBEITRÄGE 2011–2013

KREISVERBAND DURCHSCHNITTSBEITRAG in Euro

2011 2012 2013 Diff erenz 2012 zu 2013 Baden-Württemberg 9,22 9,60 9,96 0,36 Alb-Donau 7,93 8,37 8,65 0,28 Biberach 8,07 8,50 9,16 0,66 Bodensee 8,85 8,87 9,29 0,42 Böblingen 10,48 10,45 10,76 0,31 Breisgau-Hochschwarzwald 9,08 9,47 9,86 0,39 Calw 10,24 10,70 10,82 0,12 Emmendingen 9,01 9,15 9,51 0,36 Enzkreis 9,02 9,42 9,67 0,25 Esslingen 10,92 11,22 11,62 0,40 Freiburg 9,73 10,07 10,58 0,51 Freudenstadt 9,60 10,29 10,75 0,46 Göppingen 9,77 10,72 11,30 0,58 Heidelberg 10,00 9,48 9,75 0,27 Heidenheim 9,01 9,10 9,63 0,53 Heilbronn-Stadt 8,40 8,82 9,25 0,43 Heilbronn-Land 8,77 8,98 9,29 0,31 Hohenlohe 10,75 11,03 11,44 0,41 Karlsruhe-Stadt 9,55 9,88 10,56 0,68 Karlsruhe-Land 8,22 8,57 8,83 0,26 Konstanz 9,02 8,95 9,22 0,27 Lörrach 8,17 8,59 9,08 0,49

66 5. Dokumentation

Durchschnittsbeiträge 2011-2013

2011 2012 2013 Diff erenz 2012 zu 2013 Ludwigsburg 10,02 10,29 10,58 0,29 Main-Tauber 7,39 7,82 8,10 0,28 Mannheim 9,60 10,16 10,04 -0,12 Neckar-Odenwald 6,46 6,76 7,17 0,41 Ortenau 8,44 8,97 9,12 0,15 Ost-Alb 8,69 9,28 9,62 0,34 Pforzheim 10,63 11,10 11,46 0,36 Rastatt/Bad.-Baden 8,53 8,88 9,15 0,27 Ravensburg 7,85 8,08 8,19 0,11 Rems-Murr 10,41 10,67 11,21 0,54 Reutlingen 10,28 10,93 11,36 0,43 Rhein-Neckar 8,13 8,28 8,59 0,31 Rottweil 8,16 8,74 9,13 0,39 Schwäbisch Hall 11,69 12,77 13,34 0,57 Schwarzwald-Baar 8,02 8,29 8,69 0,40 Sigmaringen 7,83 8,44 8,68 0,24 Stuttgart 11,56 12,25 12,86 0,61 Tübingen 9,97 10,83 11,31 0,48 Tuttlingen 7,83 8,04 8,68 0,64 Ulm 11,28 11,90 11,90 0,00 Waldshut 8,18 8,68 9,09 0,41 Zollernalb 7,90 8,22 8,67 0,45

67 5. Dokumentation TERMINKALENDER

2011 SA 28. SGK-Landesvorstand, Stuttgart MO 30. AfA-Landesvorstand, Stuttgart Oktober DI 31. SGK-Landesvorstand, Stuttgart

SA 22. ASF-Landesdelegiertenkonferenz, Februar Lorch SA 11. Landesvorstand und November Landesvorstandsklausur, Stuttgart MI 22. Politischer Aschermittwoch, DI 8. Jusos, „20 Jahre Kontra“, Stuttgart Ludwigsburg FR 11. Polizeibeirat, Stuttgart SO 26. Treff en ASF Ba-Wü, Bayern und SA 12. ASJ-Landesvorstand, Stuttgart Hessen, Aschaff enburg MO 14. AGS-Landesvorstand, Stuttgart SO 27. AfA-Landesvorstand, Stuttgart DI 15. AG-60plus-Landesvorstand, SO 27. AGS-Landesvorstand, Stuttgart Stuttgart FR 18. AfA-Landesvorstand, Böblingen März SA 19. AfA-Landesdelegiertenkonferenz, Böblingen FR – SO 16.–18. ASF-Klausurtagung, SA 19. Juso Landesvorstand, Karlsruhe Schwäbisch Hall DI 22. Veranstaltung zur Parteireform mit FR 16. Präsidium Andrea Nahles, Freiburg SA 17. Landesvorstand mit Klausur, DO 24. Polizeibeirat mit Neuwahlen, Stuttgart Stuttgart MO 19. AfA-Landesvorstand, Stuttgart FR 25. ASG-Landesvorstand, Stuttgart SA 24. SGK-Landesvorstand, Stuttgart FR 25. Präsidium, Leinfelden-Echterdingen MO 26. AGS-Landesvorstand, Stuttgart FR 25. Veranstaltung zur Parteireform MI 28. AG-60plus-Frühjahrsempfang mit Sigmar Gabriel, mit Gesine Schwan, Stuttgart Leinfelden-Echterdingen FR 30. AGS-Landesvorstand, Stuttgart SA 26. Kreisvorsitzendenkonferenz, Landes vorstand, Stuttgart April SO 27. Volksabstimmung zu Stuttgart 21 MI 30. ASJ-Veranstaltung MO 16. ASF-Klausurtagung, „Stärkung der Unabhängigkeit der Schwäbisch Hall Justiz durch mehr Mitbestimmung“, DI 17. Präsidium Stuttgart FR 20. Landesvorstand mit Klausur, Stuttgart Dezember FR 20. AfA-Landesvorstand, Stuttgart FR 20. SGK-Landesvorstand, Stuttgart MO 5. AfA-Landesvorstand, Stuttgart – DI/MI 24./25. AGS-Landesvorstand, Stuttgart Telefonkonferenz SA/SO 28./29. AG-60plus-Frühjahrsempfang DI 6. AG-60plus-Landesvorstand, Stuttgart Mai FR 9. Präsidium FR 9. ASF-Landesvorstand, Stuttgart FR 4. ASF-Landesvorstand SA 17. Einweihung des neuen Regional- mit Delegiertenbesprechung, zentrums in Freiburg Stuttgart FR 4. ASG-Landesvorstand vor Ort, Haslach (Kinzigtal) 2012 SA 5. Landesvorstand SA/SO 5./6. Juso-Landesdelegiertenkonferenz, Januar Heidenheim MI 9. Zentrale Veranstaltung SA/SO 14./15. Spitzentreff en, Bad Boll zu 1 Jahr Grün-Rot, Stuttgart MI 18. Polizeibeirat, Stuttgart SA 12 . SGK-Landesvorstand, Stuttgart FR 20. ASJ-Veranstaltung „Sicherungs- MO 14. AfA-Landesvorstand, Stuttgart verwahrung“, Stuttgart MO 14. AGS-Landesvorstand, Stuttgart FR 20. ASF-Landesvorstand, Stuttgart DI 15. AG-60plus-Landesvorstand, MO 23. AfA-Landesvorstand, Stuttgart Stuttgart

68 5. Dokumentation

Terminkalender 2011–2013

Juni Oktober

MO–SO 4.–10. Praxiswochen im Rahmen der SA 13. SGK-Landesvorstand, Stuttgart Kampagne Wirtschaft MO 15. AfA-Landesvorstand, Stuttgart MO 18. AGS-Landesvorstand, Stuttgart SA/SO 20./21. „Wir-Kongress“ der Jusos, Karlsruhe DI 19. AG-60plus-Landesvorstand, FR 26. Präsidium Stuttgart SA 27. AGS-Landeskonferenz, Karlsruhe SA 23. Jubiläumsveranstaltung 60 Jahre MO 29. Sondersitzung Landesvorstand zum SPD in Baden und Württemberg, Thema Rente, Stuttgart Villingen-Schwenningen SA 23. Landesvorstandssitzung, November Villingen-Schwenningen SA 23. Treff en der Jubiläumsbeauftragten FR 2. ASG-Landesvorstand, Stuttgart der KV, Villingen-Schwenningen SA 10. Kreisvorsitzendenkonferenz, SA 23. ASJ-Landesvorstand, Stuttgart Mannheim MO 25. AfA-Landesvorstand, Stuttgart MO 12. AfA-Landesvorstand, Stuttgart FR/SA 29./30. SGK-Seminar für Mandatsträger, DI 13 . 60-plus-Landesvorstand, Stuttgart Oberderdingen FR 16. ASF-Landesvorstand, Stuttgart SA 17 . ASG-Landesdelegiertenkonferenz, Juli Stuttgart SA 17. ASJ-Landesvorstand, Stuttgart MI 4. AfA-Veranstaltung SA 24. SGK-Landesvorstand, Stuttgart „Stuttgart-Zukunft-Arbeit“ mit OB-Kandidatin Bettina Wilhelm, Dezember Stuttgart FR 6. ASG-Landesvorstand, Stuttgart MO 3. AfA-Landesvorstand, Stuttgart MO–SO 9.–15. Dezentrale Aktionswoche FR 7. Präsidium zur Kampagne Wirtschaft FR 14. ASF-Landesvorstand, Stuttgart FR 13. Präsidium SA 15. Landesvorstand, Stuttgart FR 13. Sondersitzung des Landesvorstands SA 15. Workshop Open Source und Open Data, zum Thema Landeshaushalt Forum Netzpolitik, Stuttgart 2013/2014, Stuttgart DI 18. AG-60plus-Landesvorstand, Stuttgart SA 14. SGK-Landesvorstand, Stuttgart MO 16 . AGS-Landesvorstand, Stuttgart DI 17. AG-60plus-Landesvorstand, 2013 Stuttgart FR 20. ASF-Landesvorstand, Stuttgart Januar SA 21. Landesvorstand SA/SO 25. Präsidium, Stuttgart September MI 26. Landesvorstand, Stuttgart FR 26. Antragskommission, Stuttgart MO–FR 3.–7. Dezentrale Aktionswoche MO 28. AGS-Landesvorstand, Stuttgart zur Kampagne Wirtschaft MO 28. AfA-Landesvorstand, Stuttgart FR 14. ASF-Landesvorstand, Stuttgart FR 14. Präsidium Februar MO 17 . AfA-Landesvorstand, Stuttgart MO 17. AGS-Landesvorstand, Stuttgart FR 1. ASF-Landesvorstand, Stuttgart DI 18. AG 60plus Landesvorstand, FR 8. Präsidium, Stuttgart Stuttgart MI 13. Politischer Aschermittwoch mit FR 20. ASG-Landesvorstand, Stuttgart Manuela Schwesig, Ludwigsburg SA 22. Landesvorstand DO 14. AG-60plus-Neujahrsempfang, SA 22. ASJ-Landesdelegiertenkonferenz, Schwäbisch Hall Stuttgart FR/SA 15./16. ASF-Klausurtagung, Bühl SA 29. Landesparteitag, Wiesloch SA 16. AfA-Landesvorstandsklausur, Stuttgart SA 23. Landesvorstand, Stuttgart MO 24. AGS-Landesvorstand, Stuttgart MI 27. Juso-Landesvorstand, Stuttgart

69 5. Dokumentation

Terminkalender 2011–2013

März Juli

FR 1. Gremiensitzungen für Landes- DIE 2. AG-60plus-Landesvorstand, SA parteitag, Heilbronn Stuttgart DI 2. Landesparteitag zur Listen- SA 6. Landesvorstand, Stuttgart aufstellung, Heilbronn im Anschluss: Menschenkette FR 5. AG-60plus-Landesvorstand und gegen Rechts Pfl egekonferenz, Mannheim MO 8. AfA-Landesvorstand, Stuttgart FR 15. ASF-Landesvorstand, Stuttgart FR 19. Präsidium, Stuttgart SA 16. ASJ-Landesvorstand, Stuttgart SA 20. ASJ-Landesvorstand, Stuttgart SA 16. Landesvorstand, Stuttgart MO 22. AGS-Landesvorstand, Stuttgart DO 21. AfA-Landesvorstand, Stuttgart SA 27. AG-60plus-Landesdelegierten- FR 22. SGK-Landesdelegiertenkonferenz, konferenz, Tübingen Heilbronn SA 27. SGK-Landesvorstand FR 22. ASG-Landesvorstand, Stuttgart MO 25. AG-Landesvorstand, Stuttgart August

April MO 26. Schirmveranstaltung mit Peer Steinbrück, Esslingen DI 9. AG-60plus-Landesvorstand, FR 30. ASF-Landesvorstand, Stuttgart Stuttgart FR 12. Präsidium, Stuttgart September MO 22. AfA-Landesvorstand, Stuttgart MO 22. AGS-Landesvorstand, Stuttgart MO 2. AfA-Landesvorstand, Stuttgart MO 27. Wahlkampf- und Mobilisierungs - FR 6. Schirmveranstaltung konferenz, Filderstadt mit Sigmar Gabriel, Freiburg FR 6. Landesvorstand, Karlsruhe Mai DIE 10. Schirmveranstaltung mit Peer Steinbrück, Ulm FR 3. Präsidium, Stuttgart FR 13. Schirmveranstaltung FR 3. ASF-Landesvorstand, Stuttgart mit Klaus Wowereit, Heidelberg SA/SO 4./5. ASJ-Klausurtagung, Reichenau DI 7. AG-60plus-Landesvorstand, SO 22. BUNDESTAGSWAHL Stuttgart MO 13. AGS-Landesvorstand, Stuttgart MO 23. Präsidium, Stuttgart FR 17. ASG-Landesvorstand, Stuttgart MO 23. Landesvorstand, Stuttgart MO 23. AGS-Landesvorstand, Stuttgart Juni MI 25. Antragskommission, Stuttgart DO 26. ASG-Landesvorstand, Stuttgart SA 1 . Netzwerk SelbstAktiv DO 26. AfA-Landesvorstand, Stuttgart (konstituierende) Sitzung, Stuttgart SA 28. Antragskommission, Stuttgart FR 7. Mobilisierungskonferenz SA 28. ASJ-Landesvorstand, Stuttgart mit Andrea Nahles, Stuttgart SA 8. Landesvorstand, Stuttgart Oktober FR 14. ASF-Landesvorstand, Stuttgart MO 17 . AfA-Landesvorstand, Stuttgart SA 5. Landesvorstand, Stuttgart MO 17. Empfang für Betriebs- und DI 8. AG-60plus-Landesvorstand, Personalräte, Stuttgart Stuttgart FR 21. Präsidium, Stuttgart FR 11. Präsidium, Stuttgart MO 24. AGS-Landesvorstand, Stuttgart FR/SA 11./12. SGK-Landesvorstand Klausurtagung SA/SO 29./30. Juso-Landesdelegierten - MO 14. AfA-Landesvorstand, Stuttgart konferenz, Ludwigsburg

70 Raum für Ideen Raum für Ideen Raum für Ideen Raum für Ideen Impressum

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