www.antiquare.de ·www.stuttgarter-antiquariatsmesse.de Verbandes DeutscherAntiquare e. V. Verkaufsausstellung des Samstag undSonntag11.00bis18.00Uhr Freitag 11.00bis19.30Uhr Öffnungszeiten:

55. STUTTGARTER ANTIQUARIATSMESSE 2016

29.1. – 31.1.2016 55. ANTIQUARIATSMESSE STUTTGART CHRISTIANõHESSEõAUKTIONEN õõõõõõõõõõõõõõõõõõõ"­CHERõqõ!UTOGRAPHENõqõ'RAPHIK EISS OHN RBuch- und Kunstantiquariat & S . Auktionen Aus dem Sonderteil unserer Maiauktion 2016 Große Buch- und Graphikauktionen Sammlung Victor Günthert, Teil III: Kinderbücher im Frühjahr 2016 Einlieferungen ab sofort bis ca. Mitte März erbeten

Lily Hildebrandt. Klein-Rainers Weltreise. 1918 Tom Seidmann-Freud. Buch der erfüllten Wünsche. 1929 Oskar Laske. Die Arche Noah. 1925

Aus unserer nächsten Auktion: J. Gerson, Opera. Straßburg 1488. Wir freuen uns auf Ihre Einlieferung für kommende Auktionen. 61462 Königstein im Taunus, Adelheidstraße 2 Osterbekstraße  A Tel + ()   Mitglied im Verband Deutscher Antiquare und International League .  Fax + ()   of Antiquarian Booksellers Telefon: 0 61 74-92 72 0 Fax: 0 61 74-92 72 49 www.hesse-auktionen.de [email protected] Internet: www.reiss-sohn.de . E-Mail: [email protected] Wertvolle Bücher Autographen Illustrierte Werke Graphik

55. Verkaufsausstellung 2016 Württembergischer Kunstverein Schlossplatz 2, Stuttgart

Verband Deutscher Antiquare e.V. Die Vereinigung von Buchantiquaren, Autographen- und Graphikhändlern Verband Deutscher Antiquare e. V.

Die Vereinigung von Buchantiquaren, Autographen- und Graphikhändlern Geschäftsstelle: Seeblick 1, 56459 Elbingen Telefon +49 (0)6435 90 91 47 · Fax +49 (0)6435 90 91 48 [email protected] · www.antiquare.de Vorstand: Christian Hesse, Vorsitzender Eberhard Köstler, Stellvertretender Vorsitzender Meinhard Knigge, Schatzmeister Sibylle Wieduwilt und Wolfgang Mecklenburg, Beisitzer Katalogredaktion: Meinhard Knigge und Christian Strobel Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Norbert Munsch, Geschäftsstelle Irene Ferchl Gesamtherstellung: AMDO GmbH & Co. KG, 91560 Heilsbronn

55. Stuttgarter Antiquariatsmesse vom 29. bis 31. Januar 2016 Freitag 11 bis 19.30 Uhr, Samstag und Sonntag 11 bis 18 Uhr

Die Eintrittskarten für die Stuttgarter Die Messe im Internet: Antiquariatsmesse gelten gleichzeitig für die www.antiquare.de und Antiquaria in Ludwigsburg www.stuttgarter-antiquariatsmesse.de

Losverfahren: Die im Messekatalog angezeigten Titel dürfen Wichtig: Der Interessent muss während der in den ersten 45 Minuten nach der Eröffnung Auslosung am Stand sein. Pro Titel aus dem nur reserviert, nicht aber verkauft werden. Alle Messekatalog darf sich jeder Interessent nur Interessenten, die eines oder mehrere dieser einmal in die Liste eintragen. Der Eintrag muss Objekte erwerben möchten, tragen sich vor vom Aussteller abgezeichnet bzw. abgestempelt Beginn der Verlosung am Stand der Aussteller werden. Eingereichte (oder hingeworfene) in eine von der Messeleitung vorbereitete Liste Visitenkarten werden für die Auslosung nicht ein. Eingetragen werden der Titel aus dem berücksichtigt. Messekatalog, der Name des Interessenten und eine Eingangsnummer. Nach 45 Minuten ent- Aussteller dürfen am Losverfahren nicht teil- scheidet das Losverfahren, wobei die höchste nehmen. gezogene Nummer gewinnt. Ausstellerverzeichnis

Name und Ort Stand Name und Ort Stand

Aix-La-Chapelle, Aachen 4 Lindner, Hans, Mainburg 25 Bado e Mart, Padova (I) 62A Linke, Günter, 14 Baeyer, Emanuel von, London (GB) 29 Löcker, Wien (A) 22 Banzhaf, Michael, Tübingen 47 Moritzberg, Hildesheim 28 Berg, Reinhold, 2 Müller & Gräff, Stuttgart 38 Bibermühle –Tenschert, Ramsen (CH) 19 Müller, Johannes, Salzburg (A) 15 Blank, Herbert, Stuttgart 51 Neidhardt, F., Böblingen 54 Boerner, C. G., Düsseldorf 13 Nosbüsch, Manfred, Euskirchen-Kuchenheim 60 Braecklein, Wolfgang, Berlin-Friedenau 52 Pahor, Daša, München 5 Büchel-Baur, Winnenden 11 Rambaldi, Molinella (Bologna) (I) 33 Burgverlag, Wien (A) 21 Reiss & Sohn, Königstein im Taunus 9 Cabinet Japonaise, Le, München 59 Schlicht, Rainer, Berlin 57 Carlsen, H., Kiel 26 Schmidt & Günther, Kelkheim 18 Düwal, Eckard, Berlin 42 Die Schmiede, Amsterdam (NL) 48 Eckert & Kaun, Bremen 43 Schmitz, Hans-Martin, Köln 6 Engel & Co., Stuttgart 46 Schreyer, Hanno, Bonn 12 Fons Blavus, Renningen 36 Schumann, Hellmut, Zürich (CH) 41 Forum, ‘t Goy-Houten (Utrecht) (NL) 63 Seidel & Richter, Fürstenberg/Havel 24 Geisenheyner, Winfried, Münster-Hiltrup 20 Siegle, Franz, Mühlhausen/Kraichgau 20 Gruber, Gerhard, Heilbronn 32 Solmi, Giuseppe, Ozzano dell’Emilia (I) 31 Haas, Norbert, Bedburg-Hau 7 Stargardt, J. A., Berlin 62 Hatry, Thomas, Heidelberg 40 Strehler, Sindelfingen 61 Haufe & Lutz, Karlsruhe 44 Strobel, Christian, Irsee 66 Heckenhauer, J. J., Tübingen 23 Struck, Nikolaus, Berlin 3 Hohmann, Schemmerhofen 67 Stuttgarter Antiquariat, Stuttgart 65 Junk, Amsterdam (NL) 53 Trauzettel, Günther, Stolberg 58 Kainbacher, Dr. Paul, Baden bei Wien (A) 56 Tresor am Römer, Frankfurt am Main 49 Keune, Sabine, Aachen 39 Truppe, Matthäus, Graz (A) 27 Kiefer, Peter, Pforzheim 45 Turszynski, München 16 Klittich-Pfankuch, Braunschweig 10 Tusculum, London (GB) 30 Knigge, Meinhard, Hamburg 35 Utzt, Inge, Stuttgart 55 Köstler, Eberhard oHG, Tutzing 34 Valentien, Stuttgart 1 Konstantinopel, Enschede (NL) 17 Voerster, J., Stuttgart 68 Kromp, Daniela, München 50 Vömel, Düsseldorf 69 Laube, August, Zürich (CH) 64 Zipprich, Dieter, Bamberg 37 Rund um die Antiquariatsmesse Veranstaltungskalender

Auftakt – „Nicht mehr lesen! Sehen!“

Irme Schaber unternimmt einen Streifzug durch Generation auf der Suche nach möglichst ideo- die Fotogeschichte vom Neuen Sehen bis in die logiefreien Räumen daran an – um sich, wie etwa Nachkriegszeit die „Subjektive Fotografie“ und andere Strömun- gen, bald schon in neue Zeit-Bild-Experimente zu Der Vormarsch des Visuellen begann in den 1920er stürzen. Jahren, als die Fotografie zum Massenmedium wurde: Illustrierte Zeitschriften erreichten Millio- Irme Schaber arbeitet als Autorin und Dozentin zu nenauflagen, Fotobücher wurden zu einem neuen Fotografie, Exil und Kulturgeschichte. Sie hat 2013 Ausdrucksmittel. Die fotografische Avantgarde die große Biografie über die Fotoreporterin Gerda orien tierte sich nicht mehr an der Malerei, son- Taro veröffentlicht. dern am Film, reflektierte das Tempo der Zeit mit optischen Verfremdungen sowie einer neuartigen Gemeinsame Auftaktveranstaltung der Stuttgarter Material- und Sachfotografie. 1929 zeigte die Stutt- Antiquariatsmesse und der Antiquaria Ludwigs- garter Werkbundausstellung „Film und Fotografie“ burg in einer epochemachenden Übersichtsschau inter- nationale Positionen und Anwendungsgebiete der Dienstag, 19. Januar 2016, 20 Uhr, Literaturhaus neuen Fotoästhetik. Nach 1945 knüpfte eine junge Stuttgart

Ausstellung – Der Antiquar lässt sich fotografieren

Porträtfotografien von Joachim Siener Freitag bis Sonntag, 29. bis 31. Januar 2016, in den Räumen der Messe 1985 fand auf der Stuttgarter Antiquariatsmesse etwas bis dahin Unerhörtes statt: Ein professionelles Zur Ausstellung erscheint ein bibliophil gestalteter Fotostudio wurde aufgebaut. Dort machte der Fo- Katalog mit ca. 60 großformatigen Abbildungen tograf Joachim Siener in Langzeit-Belichtungstech- und interessanten Beiträgen in einer Auflage von nik großformatige künstlerische Porträtaufnahmen 500 Exemplaren: von den Ausstellern auf der Messe. Dreißig Jahre lang lag dieser Schatz im Archiv, nun wurde er erst- Der Antiquar lässt sich fotografieren. Porträts mals wieder gehoben und kann im Rahmen einer von Joachim Siener. Herausgegeben von Eber- Ausstellung der Originale während der Messe ge- hard Köstler und Frieder Weitbrecht. Mit Beiträ- zeigt werden. Eine Momentaufnahme aus 55 Jahren gen von Björn Biester, Wulf D. von Lucius u. a. Messegeschichte. Ein Blick zurück in die Geschichte Verband Deutscher Antiquare e. V., Stuttgart 2016. des Antiquariatsbuchhandels und zugleich eine fo- 148 Seiten. Englische Broschur. (20 €; während der tografische Begegnung mit früheren Antiquaren Messe 10 €). und heutigen Ausstellern in Stuttgart, die damals noch am Beginn ihrer Karriere standen. Vernissage und Benefiz-Auktion – Der Antiquar lässt sich fotografieren

Porträtfotografien von Joachim Siener nefiz-Auktion geleitet von Godebert M. Reiss, mu- sikalischer Umrahmung und Buffet. Eintritt frei. Im Anschluss an die Messe lädt der Verband Deut- scher Antiquare am Samstag zur Vernissage in den Samstag, 30. Januar 2016, 18.30 Uhr, Württem- Württembergischen Kunstverein. Mit großer Be- bergischer Kunstverein

Kultur.JUGEND – Wir kümmern uns um den Nachwuchs

Junge Leute und altes Buch. Das passt doch gar Studentengruppen sind nach Absprache herzlich nicht zusammen! Wir sehen das anders und bieten willkommen. Studentinnen und Studenten der Stuttgarter „Hoch- schule der Medien“ eine Führung ausschließlich für Treffpunkt Samstag, 30. Januar 2016, 16 Uhr, sie. Einige Kollegen stellen ihnen besondere Bücher Informationsstand des Verbands Deutscher Anti- aus ihrer Messeauswahl vor. Weitere Schüler- oder quare e.V.

Kultur.LIVE – Führungen über die Antiquariatsmesse

Führungen über die Messe für interessierte Be- Treffpunkt Samstag und Sonntag, 30. und 31. Ja- sucher. Die Aussteller zeigen ihre bemerkenswer- nuar 2016, 15 Uhr, Informationsstand des Verbands testen Exponate und schönsten Stücke, bei denen Deutscher Antiquare e.V. mancher Büchersammler sagen wird: DAS muss ich haben! Fair information Messehinweis Place: Württembergischer Kunstverein, Ort: Württembergischer Kunstverein, Schlossplatz 2, Stuttgart Schlossplatz 2, Stuttgart Opening hours: Öffnungszeiten: Friday, 29th January – Sunday, 31st January 2016 Freitag, 29. Januar bis Sonntag, 31. Januar 2016 Friday 11 a.m. – 7.30 p.m. Freitag 11 bis 19.30 Uhr Saturday, Sunday 11 a.m. – 6 p.m. Samstag, Sonntag 11 bis 18 Uhr Admission fee: 5 € Eintrittspreis: 5 € Children up to 12 years free Kinder bis 12 Jahre frei Conditions of sale: All the objects displayed in this Verkaufsbedingungen: Alle Angebote dieses Ka- catalogue will be available for sale at the booths taloges sind bei Messeeröffnung an Anwesende during the opening of the fair. If there is more than verkäuflich. Gibt es mehrere Interessenten für ein one customer who wants to buy an item from the Objekt aus dem Messekatalog, entscheidet 45 Mi- catalogue there will be a decision by lot 45 minutes nuten nach der Eröffnung das Losverfahren. Vor after the opening. Customers have to enter an of- der Auslosung müssen sich die Interessenten in eine ficial list and must be present at the booth when Liste eintragen. Während der Auslosung müssen sie the decision takes place. No exhibitor may sell or am Stand anwesend sein. Die Katalogpreise sind in reserve an item beforehand. All prices are in Euro Euro und beinhalten die gesetzliche Mehrwertsteuer. and include the legally required value added tax Ausgenommen sind diejenigen Objekte, die von den except the objects marked with an asterisk (*). All Ausstellern margenbesteuert angeboten werden. Sie exhibitors guarantee the incontestable origin and sind im Katalog mit einem Stern (*) gekennzeich- correct description of their merchandise. net. Alle Aussteller garantieren die einwandfreie Herkunft und korrekte Beschreibung ihrer Waren. Catalogue price: 10 € Katalogpreis: 10 € Phone during the fair: +49 (0)6435 90 91 47 Messetelefon: +49 (0)6435 90 91 47 Internet: www.antiquare.de Internet: www.antiquare.de and www.stuttgarter-antiquariatsmesse.de und www.stuttgarter-antiquariatsmesse.de

ILAB Statement Erklärung der ILAB This Antiquarian Book Fair is officially endorsed Diese Antiquariatsmesse wird offiziell von dem by the largest professional association of Antiquar- weltweit größten Berufsverband für Antiquare, der ian Booksellers (ILAB). This means: Purchasers Internationalen Liga der Antiquariatsbuchhänd- can rely upon the experience and expertise of the ler (ILAB), empfohlen. Dies bedeutet: Der Käufer merchants as well as the authenticity of the mer- kann sich auf die Erfahrung und die Sachkenntnis chandise. All books, manuscripts, autographs and der Aussteller sowie die Echtheit des Angebotes prints have been thoroughly examined, authen- verlassen. Alle Bücher, Manuskripte, Autographen ticated and fully bibliographed. Any defects will und Graphiken sind entsprechend ihrem Wert ein- be listed, and particularly valuable objects usually gehend geprüft und bibliographisch bearbeitet. Et- come with an individual, detailed description. Please waige Mängel sind angeführt, wertvollere Objekte read this description carefully. Any purchase may zumeist mit einer separaten, detaillierten Beschrei- be returned for a full refund if the object is found to bung versehen. Bitte lesen Sie diese Erläuterung have significant, not previously described defects or sorgfältig. Jeder Kauf wird rückgängig gemacht und has been incorrectly identified in the bibliography. der Preis erstattet, wenn das Objekt wesentliche, Any returns must be requested within 30 days nicht beschriebene Mängel aufweist oder biblio- from the end of the Fair, and the object must be graphisch unrichtig beschrieben ist. Die Reklama- returned in the same condition as it was at the time tion muss innerhalb von 30 Tagen nach der Messe of the purchase. All members of ILAB are required erfolgen und das Objekt muss bei der Rückgabe in to offer this warranty. In case of violation of these dem Zustand sein, in dem es sich zum Zeitpunkt warranty terms, that merchant can be expelled from des Kaufes befunden hat. Alle ILAB-Mitglieder the association. müssen sich an diese Gewährleistungspflicht halten. Bei eventueller Nichteinhaltung kann der Aussteller aus dem Verband ausgeschlossen werden.

Verband Deutscher Antiquare e.V. Verband Deutscher Antiquare e.V. Seeblick 1, 56459 Elbingen, Seeblick 1, 56459 Elbingen Katalog Antiquariat Aix-la-Chapelle Stand 4 Eberhard B. Talke Pontdriesch 8 A · 52062 Aachen Telefon +49 (0)241 308 72 · Fax +49 (0)241 207 86 E-Mail: [email protected] · Internet: www.aix-rarebooks.com Inkunabeln · Altphilologie · Naturwissenschaften · Jura · Reisen

ecology… He seems to have been the first to mention spinach in Western literature, the first to note the in- fluence of light and heat on the growth of trees, and the first to establish that sap (which he knew was carried in veins–like blood vessels, he said, but without a pulse) is tasteless in the root and becomes flavored as it ascends.“ (William A. Wallace, DSB I, 101–2.)

Aldine mit der ersten Ausgabe der astrono- mischen Tafeln von Ptolemaeus Ptolemaeus, Claudius. Inerrantium stellarum significationes per Nicolaum Leonicum è graeco translatae. XII Romanorum menses in veteribus monumentis Romae reperti. Ovidius Naso, Publius. Fastorum Lib. VI. Tristium Lib. V. De Ponto Lib. IIII. In Ibin. Ad Liviam. Venedig: Aldus et An- drea Socerus, Januar 1516. 2 Teile in 1 Band mit Holzschnitt-Druckermarke auf Titel und letztem Blatt, dunkelbraunes flämisches Ganzleder der Zeit mit 2 blindgeprägten Platten auf beiden De- ckeln: Verkündigung und St. Jacobus, 8° (17 × 10,2 cm). € 12 500,– 2. Ausgabe, aber zum erstenmal mit den astrono- mischen Tafeln des Ptolemaeus. Seltener Plattenein- band mit 2 religiösen Szenen: nicht in Fogelmark, „Ex- positition de reliures. Du XIIe siècle à la fin du XVIe“ of the Belgian Royal Library and in „Boekbanden uit vijf eeuwen““. Sehr seltene Ausgabe.

Judaica – Simeon ben Zemah Duran, also Tze- mach Duran (1361–1444). Sēfer hat-tašbēs. (Edited by Meir Kreskas). Amsterdam: Naftali Hirz Lēwi Albertus Magnus. Parva naturalia. Tabula trac- & Alex. Süsskind Lēwi 498–501 [1738–1741]. 4 tatuum parvorum naturalium … Venedig: Erben Teile in 1 Band mit 4 separaten Titeln, holländisches von Octavianus Scotus, 10. März 1517. 6 nn. Bll., Pergament der Zeit (fishbinding), folio (32 × 20,5 233 num. Bll., 1 weißes Bl. (fehlt), mit Holzschnitt- cm). € 2850,– Druckermarke auf letztem Bl. verso und zahlreichen Provenienz: Tilborer R.U. Unnas, Midraschhuus. – (18 großen) Holzschnitt-Initialen, Pergament der Siehe Abbildung. Zeit, folio ( 31,2 × 22 cm). € 4850,– Erste Ausgabe dieser Sammlung von 18 Abhandlungen. EDIT 16 785. „De vegetabilibus et plantis“, erstmalig Astronomie – Galilei, Galileo. Systema cosmicum: in dieser Ausgabe gedruckt „is a masterpiece for its in quo dialogis IV. de duobus maximus mundi independence of treatment, its accuracy and range of systematibus, Ptolemaico & Copernicano … dis- detailed description, its freedom from myth, and its seritur. Lyon: Jean-Antoine Huguetan 1641, mit ge- innovation in systematic classification. His comparative stochenem Titel, Portrait und einigen Holzschnitten study of plants extended to all their parts, and his di- im Text, blindgeprägtes Schweinsleder der Zeit, 4° gressions show a remarkable sense of morphology and (23 × 16,5 cm). € 12 500,–

8 2. lateinische Ausgabe mit Teilen von Keplers „As- Maritime Geschichte – Morisot, Claude Barthe- tronomia nova“, hier als „Perioche ex introductione in lemy. Orbis Maritimi sive Rerum in Mari et Littori- Martem“ (Seiten 348–52) und P. A. Foscarinis „Epis- bus Gestarum Generalis Historia: in qua inventiones tola circa Pythagoricorum & Copernici opinionem de navium, earundem partes, armamenta. Instructiones mobilitate terrae et stabilitate solis“ (Seiten 353–377). classium, navigationes, praelia maritima, arma, stra- tagemata … Dijon: Pierre Palliot, 1643, mit 1 ge- Zwei Standard Werke in 1 Band – Hippocrates stochenen Ansicht eines gefluteten Amphitheaters, (graece). Libri omnes, ad vetustos Codices summo 23 Karten und 20 Illustrationen im Text, Pergament studio collati & restaurati. Basel: Hieronymus der Zeit, folio (32,8 × 21 cm). € 8500,– Froben & [Nicolaus Episcopius] 1538, mit Holz- Erste und einzige Ausgabe der ersten ausführlichen schnitt-Druckermarke auf Titel und letztem Blatt, Geschichte der Seefahrt, hier im ersten Druck mit der zusammen mit: Paulus Aegineta (graece). Libri Dedikation an Louis XIII, Januar 1643. „It includes septem, in principio singulorum librorum omnia numerous details of the voyages of Gerard de Veer in indicantur, quae in eo continentur libro. Basel: the Arctic, Thomas Cavendish, Sir Walter Raleigh, Le Andreas Cratander August 1538, mit Holzschnitt Moine in Florida, Thomas Hariot, and the exploration Druckermarke auf Titel und letztem Blatt und ei- of the southern seas and islands by Magellan, Le Maire, nigen Initialen, blindgeprägtes Schweinsleder der Bernard Jantz, Sebalt de Wert and others. Part 1 inclu- Zeit über Holzdeckeln, Schließen, folio (32 × 21,5 des Ptolemaic maps of the ancient world, while part cm). € 14 500,– 2 includes maps of North America, South America, the Strait of Magellan, Asia, Africa and Europe, based I. Zweite griechische Ausgabe (erste 1526). „Aus 3 Ma- on those of Johann Theodor de Bry and others. The nuskripten und aus Galenus mit Umsicht verbessert“ other engraved illustrations depict antique coins and hrsg. von Janus Cornarius (Waller). „Die Sammlung der medals, and ancient and modern vessels. The book is Hippocratischen Schriften entspricht fast vollständig also a valuable source for naval architecture“ (Alden & der von den alexandrinischen Ärzten gemachten Zu- Landis). – Siehe Abbildung. sammenstellung. Besonders geschätzt Basel 1538 (Hirsch-H. III, 232). II. Zweite grie- chische Ausgabe (erste 1528). „The standard work on surgery“ (Garrison, History 124). Hrsg. von Hieronymus Gemusaeus.

‚He did not accept Kepler‘s ellipses, and he published astronomical tables intended to rival the Rudolphine Tables’ Lansbergius, Philippus. Tabula motuum coelestium perpetuae … Item, novae & genuinae motuum coelestium theoricae & astronomicarum observationum the- saurus. Leiden: Guilielmus Christianus for Zacharias Romanus, Middelburg 1632, mit gestochenem Portrait, Titel und Druckermarke, Pergament der Zeit, folio (29,5 × 19,5 cm). € 3800,– Erste Ausgabe. „In 1632, the year of his death, Lansberge published Tabula motuum caelestium perpetuae, the astronomical tables that he had been working on for 45 years. There were three different parts to this work. One part was entitled ‚Perpetual tables of the heavenly motions, made up from, and in ac- cordance with, the observations of all times‘. The second part gave the theory which he had developed to calculate his tables in the first part and was entitled ‚New and genuine theo- ries of the heavenly motions‘. The third part, ‚A treasure of astronomical observations‘, collected a large amount of data on eclipses and similar events which had been recorded over the years“. Houzeau/L. 12758.

9 Antiquariato Librario Bado e Mart Stand 62 A di Renato Bado · Stefania Bado Via dei Soncin 25 · 35121 Padova, Italien Telefon +39 049 87 55 317 · Fax +39 049 87 55 317 E-Mail: [email protected] Architektur · Illustrierte Bücher · Inkunabeln · Naturwissenschaften und Technik · Reisen

Mattioli, Pietro Andrea. I discorsi … nelli sei libri acidity of the colour that caused the break of the paper, di Pedacio Dioscoride Anazarbeo della materia with partial loss of text. For the rest, fine specimen with medicinale. Venezia, Vincenzo Valgrisi, 1568. 2 vols. wide margins. – Adams D-678; Blunt & Raphael, The Folio, 402 × 260 mm; half leather binding of the 1800 Illustrated Herbal, 1979, pp. 132–133; Nissen 1304; century; 180 pp. not numbered including title-page, Pritzel 5987; The Wellcome, 4135. 2 blank, last page with portrait, 1–672; 673–1257, 1, 12 not numbered, last blank. Printer’s mark on Petrarca, Francesco. Trionfi e canzoniere. Venezia, title-page, two other marks of Valgrisi; illustrated Bartholomaeus de Zanis, 1497. Folio, 299 × 205 mm; initials; 957 woodcuts within the text, one at full ancient stiff vellum binding, sprayed edges; 8 leaves page with the portrait of the author, water coloured not numbered, including the first page blank, 128, by contemporary hand. € 45 000,– 98, with the last blank page. Colophon in the sheet Rare first edition of the Discorsi in Italian with beauti- q8r and M9v, dated 11 July and 30 August 1497; ful contemporary colouring. – About 30 sheets of vol. initials decorated and figures on black background, I, mostly between K6 and R3, are damaged by high round type, 6 woodcuts at full page. € 28 500,–

10 Rare illustrated incunabula. Two parts in one volume: in the first the triumphs, in the second the sonnets and songs. Fine specimen with wide margins. – BMC V, 433 [IB. 23725]; BSB-Ink P-287; Essling 81; Goff P-392; HC * 12776; IGI 7559; Sander 5606. Foresti, Giacomo Filippo. De claris mulieribus. Ferrara, Laurentij de Rubeis, 1497. Folio; Jansenist morocco binding, title in gold on the back, gold edges; 176 leaves, 45 lines, gothic type, 2 illustrated plates at full page and 172 illustrations within the text of 56 illustrated matrices. € 58 000,– Original edition. One of the most famous picture books of the Renaissance dedicated to the Queen Be- atrix of Aragon. – Two owners inscriptions written on page. Title and 47 maps inside text engraved in copper. title-page, letter of R. Ford D. Constable and written Excellent specimen. – Two extremely rare illustrated dedication dated 1818. Specimen with wide margins in works joined together. The illustration of Zipangu is excellent condition.– Goff J-204; IGI 5071; BMC VI, considered to be the first map of Japan printed in a 613; Pellechet 2069; Oates 2246; Proctor 5762. book. In this work there are also maps of Cuba, Santo Domingo, Islands of Brazil, and Java; at the end there is Two rare illustrated works in one volume „The new discovery of Mountain of Gold“, the first text that describes the conquest of Peru by Pizarro. – Adams Bordone, Benedetto. Isolario. In Venetia, Francesco P-1906; Alden Landis 590/54; BMC Italian, p. 534; Bur- di Leno, ca. 1540. Folio; contemporary binding in den, The Mapping of America 42; JCB [3]: 324; Sabin vellum, manuscript title and 4 raised bands on the 64151; Shirley The Mapping of the World, pp. 127–128. back. 20 pp., incl. frontispice, LXXIIII; frontispice with title in richly ornamented frame, 122 woodcut maps in the text, of which 2 are full-page and 4 double-page. € 38 000,– Wide margins. – BM STC Ital- ian, 1465–1600, p.120; Harrisse, BAV, 221; Phillips, Atlases, 165; Sabin 6420; Shirley, World, 59; Adams B-2483. – Bound with: Porcacchi, Tommaso. L’isole più famose del mondo. In Venetia, Appresso gli heredi di Simon Galignani, 1590. 24 not num- bered pp. including the engraved title, 203, 3 pp; sign.: a-b6 A-R6, last leaf blank. Italic and roman type, illustrated initials and or- naments, printer’s mark on last

11 Emanuel von Baeyer Ltd. Stand 29 130–132 Hamilton Terrace · London NW8 9UU, Großbritannien Telefon + 44 (0)20 73 72 16 68 E-Mail: [email protected] · Internet: www.evbaeyer.com Kunst · Künstlerbücher · Zeichnungen und Graphik · Autographen

Johann Ulrich Schellenberg (1709 – Winterthur – John Cage (1912 Los Angeles – 1992 New 1795). Boy Catching Butterflies. 1783. Brown wash York) und Lois Long (1918 – New York – 2005). over pencil and pen and brown ink. Size of sheet: Mushroom Book, 1971–1972. € 15 000,– 19,6 × 24,2 cm. Inscribed „Examen Schrift von Joh. Complet set with 20 lithographs. Size of sheets: 57 × 38,2 Ulrich Schellenberg geschrieben auf den Herbst cm. Each numbered and signed by the artists. With text 1783“. € 2600,– by Alexander H. Smith. Published by Hollander Work- Very charming drawing, probably a design for a title shop, Inc. New York 1972. Edition of 75. In original page, with measurement notes by the artist in pencil. blue bound folder.

12 13 Antiquariat Banzhaf Stand 47 Henriettenweg 3 · 72072 Tübingen Telefon +49 (0)7071 55 23 14 · Fax +49 (0)7071 55 23 15 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-banzhaf.de Illustrierte Bücher · Photographie · Naturwissenschaften · Buchwesen

Ginsberg, Herbert. Sammlung Herbert Gins- Ryff, Walther Hermann. Confect Buoch/ und berg. Ein Textband (Typoskript) und drei Bände Hausz Apoteck. Kunstlich zubereiten/ Einmachen/ mit zusammen ca. 500 montierten Abbildungen in und gebrauchen/ Wes in Ordenlichen Apotecken/ Original-Fotografie. (Silbergelatine, teils getont). und Haußhaltungen zur Arznet/ taeglicher not- Berlin, um 1923. Uniforme Leinenbände d. Zeit turft/ und auch zum lust/ dienlich unnd nuetz/ mit Rückentitel. 4to. (295 × 230 mm). Gelenke teils Trewliche Underrichtung/ Sovil dem gemeinen Man angeschlissen, etwas bestoßen. € 8500,– noetig/ in Acht theyl kürtzlich abgetheilt. Inhalt Bedeutendes Dokument einer größtenteils verscholle- volkommnen Registers/ am volgenden blat … Zu nen Sammlung exquisiter Ostasiatica: Netsuke, Bron- Franckfurt/ Bei Chri(stian) Egen(olf). Erben 1558. zen, Keramiken, Gemälde, Masken, Lackarbeiten etc. Titel in Rot und Schwarz gedruckt mit zwei in Rot Format der Bilder meist um die 60 × 60 bis 110 × 60 mm, gedruckten Vignetten, 8 nn. Bll., 343 num. Bll. mit 61 anfangs zwei größere Fotos (170 × 230 mm) mit Auf- teils halbseitigen Textholzschnitten. Wenig späterer nahmen der Räume, in denen die Sammlung seinerzeit Pergamentband mit überlappenden Stoßkanten am ausgestellt war. Vorderschnitt (162 × 92 mm). € 2400,– Ginsberg hatte schon vor der Jahrhundertwende be- VD16, R 3932. Benzing, Ryff 139. Bitting 412. Seltene gonnen zu sammeln und vor allem auf Reisen in den Ausgabe dieses bis in den Beginn des 17. Jahrhunderts Jahren 1907–08 seine Sammlung stark ausgebaut. Spä- in zahlreichen Ausgaben verbreiteten Koch- und Re- tere Erwerbungen führten zu einem Bestand von 836 zeptbuchs. Wenige Blatt mit kleinen Flecken. Schönes Stücken im Jahr 1923, von denen hier das Gros abge- annähernd fleckenfreies Exemplar. bildet ist. Die seinerzeit berühmte Sammlung wurde auf zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland Schmidt, Franz. Anleitung zur sicheren Erziehung vorgestellt, u. a. Berlin, London, Basel, Den Haag, Los und Vermehrung derjenigen Ahornarten, die all- Angeles und New York. Das Typoskript mit kunst- gemein vermehret zu werden verdienen. Mit Ab- wissenschaftlichen Beschreibungen der Objekte, aber bildungen. Wien, Kaiserl. Königl. Hof- und Staats- auch mit interessanten Hinweisen zu Herkunft und Druckerey 1812. VI, 50 (2) Seiten, mit 10 num. Einkaufsquellen (darunter renommierte Händler und handkolorierten Kupfertafeln mit jeweils mehreren Sammler, wie Joerg Truebner, Edgar Worch sowie Dr. Abbildungen. Grüner Halblederband um 1960 A. Breuer und Meida und Otani, Japan). mit goldgeprägtem Rückentitel. 4to (245 × 195 Ginsberg fungierte als Experte für Ostasiatica für die mm). € 2500,– Staatlichen Museen und als Mitglied und Schatzmeister der Gesellschaft für Ostasiatische Kunst. Als Jude wurde er 1938 ins (niederländische) Exil getrieben, wo er im Untergrund überlebte. Seine Sammlung war als Leihgabe im Gemeente Museum in Den Haag ver- blieben, wurde aber nach der Invasion von Deutschen geplündert. Nur ein Rest von etwas über 100 Stücken wurde nach der Befreiung wiedergefunden und 1951 in New York ausgestellt. Bisher konnten verschollene Stücke meist nur durch alte Ausstellungskataloge der Sammlung dokumentiert werden, der hier angebotene private Katalog (sicher nur in einer Handvoll von Ex- emplaren hergestellt, unser Exemplar trägt im Textband eine eigenhändige Widmung Ginsbergs von 1925 an den Freund Ernst Saulmann) ermöglicht nun einen um- fassenden Einblick in die Sammlung – sicher auch für Provenienz-Forscher von Interesse. – Trennblätter teils knitterig oder lose, Fotos teils gering ausgesilbert, ins- gesamt gut. Über KVK nur ein Exemplar des Katalogs in Leipzig nachweisbar.

14 Stafleu-Cowan V, 10.877. Pritzel 8268. Nicht bei Nissen BBI. Seltene Monographie des österreichischen Botani- kers Franz Schmidt (1751–1835), der von 1779 an Forst- botanik an der k. k. Theresianischen Ritterakademie in Wien unterrichtete. Bekannt wurde er durch sein prachtvolles forstbotanisches Werk über die Baum- zucht in Österreich mit 240 kolorierten Kupfertafeln. Sehr schönes fleckenfreies Exemplar dieses überaus sel- tenen Werkes. Über KVK kein Exemplar in deutschen Bibliotheken nachweisbar. Das Exemplar in der Stabi Berlin gilt als Kriegsverlust.

Anthing, (Johann Friedrich). Collection de cent silhouettes des personnes illustres et célèbres des- sinées d’après les originaux. Gotha, J. Perthes 1793. Mit gest. Titelvignette von J. Liebe, 4 nn. Bll., 100 Sil- mit je vier fein ziselierten kleinen Messingknöpfen houetten-Kupfern in farbig gedruckten figürlichen in den Ecken. Quer-Folio (415 × 310 mm). Kanten und ornamental gestalteten Rahmen. Grüne Kar- nur wenig berieben. € 2500,– tonage d. Zeit. Kl-4to (225 × 150 mm). In moderner Wohlerhaltenes Album mit längerer handschriftlicher Halblederbox mit goldgeprägtem Rückentitel. Fle- Widmung zu Beginn an den Kapitain zur See Freiherrn € ckig, Ecken bestoßen. 4000,– von Seckendorff von dem Königl. Geheimen Com- Thieme-B. I, 551. Kippenberg 7756. Slg. Borst 641. merzienrath Sartori, datiert Kiel, Mai 1891. Hinterer Sander 27. Seltene Titelauflage der Erstausgabe von fliegender Vorsatz mit Stempel: Marine- u. Schutz- 1791, bis auf ein alphabetisches Register mit dieser truppenverein „Admiral v. Seckendorff“ Marktredwitz identisch. In der vorliegenden Sammlung von Schatten- und Umgebung; handschriftlich ergänzt No 13. Die bildern wird zum ersten Mal der Versuch gemacht, die tadellos erhaltenen kontrastreichen Fotografien mit bedeutendsten Häuser Europas mit den besten Mitteln Abbildungen des Hafens, Industrie- und Werftanla- dieser Kunst in einem Portraitwerk nach der Natur zu gen, Gebäuden entlang der Bucht (Marineakademie, vereinigen. Anthing, Sekretär von Suwarow, bereiste Wasserbad, Hotel Bellevue), Fischerdörfern, 2 Foto- zwischen 1783 und 1800 einen Großteil Europas und grafien mit dem deutschen Geschwader 1885 und 1886 schnitt (bis auf 10) die in seinem Werk vorkommenden im Kieler Kriegshafen. Sehr schöne Gesamterhaltung. Portrait-Silhouetten selbst nach den Originalen. Die hübschen Umrahmungen, welche dem Buch einen Wenz-Vietor, Else. Originalillustrationen zu dem womöglich noch stärkeren Reiz geben, stammen wohl Bilderbuch „Zirkus“. (München, um 1952). 8 Bll. nur zum Teil von Anthing selbst. Sie sind in verschie- Aquarelle über Federzeichnungen für die ganz- denen Farben (Ocker, Braun, Rotbraun und Orange) seitigen Textillustrationen, 2 Bll. Aquarelle über gedruckt und bestehen aus insgesamt 19 verschieden Federzeichnungen für die Einbandillustrationen gestalteten sich wiederholenden Mustern. Neben deut- und ein Titelbl. mit Vignette in Feder als Ent- schen und europäischen Fürsten und Würdenträgern wurf für den Titel des Buches. Lose in Pergamin- sind unter anderem Portraits von Washington, Necker, hülle. € 2000,– Pitt sowie, wohl bedingt durch seine Tätigkeit als Dabei: Anna Keller. Zirkus, Bilder von Else Wenz-Vie- Sekretär von Suwarow, Portraits von russischen Ge- tor. München, Verlag Josef Müller 1952. 9 nn. Bll. mit 8 neralen und Würdenträgern in verhältnismäßig großer ganzseitigen farbigen Illustrationen und einer schwarz- Zahl, 20 insgesamt, darunter Rasoumofsky, Soltikoff, weißen Titelvignette. Farbig illustr. Originalpappband. Stackelberg, Suwarow, Schouwaloff, Potemkin, Galli- Kl-8vo. Tadellos erhaltene Folge der Originalillustra- zin, Czernicheff, Peter I. und Katharina II. enthalten. tionen und der Erstausgabe dieses hübsch illustrierten Kopfbereich des Innenfalzes mit kleinem Wasserrand Kinderbuches der bekannten Kinderbuchillustratorin über mehrere Seiten, wenige Tafeln gering fleckig. Else Wenz-Vietor. Letzte Tafel im Fußbereich beschnitten.

Fotoalbum – Kieler Hafen (Deckeltitel). Kiel, Schmidt & Wegener (Fotografen) 1885/1890. Mit 30 Originalfotografien mit Blindstempel des Foto- ateliers von Schmidt & Wegener auf den Bildern (Albumin – ca. 170 × 278 mm) mont. auf 30 weißen Kartons mit gedruckten Bildunterschriften, 2 farbig lithogr. Plänen – Plan der Stadt Kiel 1886 und Nord- Ostsee Kanal und Kieler Hafen, je ca. 300 × 390 mm und auf Leinwand aufgezogen. Roter Maro- quinband d. Zeit mit goldgeprägtem Deckeltitel und reicher floraler Goldprägung auf den Deckeln. Messingschließe und Hafte. Goldschnitt. Deckel

15 Antiquariat Reinhold Berg e.K. Stand 2 Robert Berg Wahlenstraße 6 · 93047 Regensburg Telefon und Fax: +49 (0)941 522 29 E-Mail: [email protected] · Internet: www.bergbook.com Alte Landkarten · Atlanten · Illustrierte Bücher · Dekorative Graphik · Blumenstiche

Nöttelein, Jörg (1495–1557 Nürnberg). Nürnberg, ligen Zeit bei einer so großmaßstäbigen Landkarte 1562–63. Kupferstich, von 4 Platten gedruckt, zu- (ca. 1 : 50 000) kaum zu überbieten. Von heimat- und sammengesetzt und alt montiert auf Leinwand. volkskundlichem Interesse sind teilweise heute ver- Ohne linearen Maßstab, ohne Titel, Stecher- und schwundene Straßen, Ortsansichten, einzelne Häu- Verlegerangaben. 89,5 × 84 cm. € 2800,– ser, Wirtshauszeichen, Maibäume und Flurdenkmäler. Äußerst seltene, historisch wichtige Karte zur Nürn- Nöttelein zählte zu den bedeutendsten Landmes- berger Kartographie des 16. Jahrhunderts. Alt montiert sern und Kartographen der Stadt Nürnberg und auf Leinwand mit Gebrauchsspuren, diese jedoch meist ihres Landgebietes. Die sorgfältig und äußerst detail- nur in den Rändern außerhalb des Kartenbildes. Der liert gestochene „Große Wald- und Fraißkarte von Oberrand mit Einrissen, Ausfranzungen sowie kleine- Nürnberg“ von Jörg Nöttelein stellt in ihrer Detail- ren Fehlstellen. Das Papier leicht gebräunt und gering reiche und mit ihrem sorgfältigem Kupferstich eine wasserfleckig. Jedoch noch gut erhaltenes Exemplar der besten Karten des 16. Jahrhunderts zum Nürn- dieser seltenen Wandkarte. Verso Exlibris J. B. Hol- berger Land da. Die Genauigkeit war in der dama- zinger 1883. – Cartographia Bavariae 2.17 u. Abb. 38.

16 Anich, Peter & Hueber, Blasius. Tyrolis sub felici Ab 1770 wurde unter dessen Aufsicht die Karte in regimine Mariae Theresiae Rom. Imper. Aug. choro- Wien in Kupfer gestochen. Johann Ernst Mansfeld graphice delineata a Petro Anich et Blasio Hueber veröffentlichte die Karte im Jahre 1774 im Atlas Colonis oberperfussianis Curante Ignat. Weinhart Tyrolensis in Wien. Aufgrund des gigantischen Maß- Profess. Math. in Univers. Oenipontana. Aeri incisa stabes von 1:104 000, der Detailtreue und der Größe á Ioa. Erneste Mansfeld Viennae 1774. Kupferstich, des dargestellten Gebietes zählt sie zu den interna- von 20 Platten gedruckt auf Leinwand mit Holzrol- tional bedeutendsten kartographischen Leistungen len. Wien, Mansfeld 1774. 220 × 225 cm. € 7800,– des 18. Jahrhunderts. Die Karte galt in dieser Zeit als wichtigste angesehene und über die damaligen Dekoratives Exemplar der berühmten monumentalen Länder hinaus berühmteste österreichische Land- Wandkarte des Tirolers Peter Anich (1723–1766), karte. Auch heute ist diese monumentale Wandkarte dem aus Perfuß bei Innsbruck stammenden Bauern- noch eine außerordentliche Informationsquelle für sohn. Dieser bekam 1760 durch eine königliche und die historische Geographie und für die Glaziologie kaiserliche Hofresolution aus Wien den Auftrag das von Tirol. – Das Exemplar stammt aus dem Besitz der Tiroler Land nördlich des Brenners zu vermessen Familie von Zallinger. Professor Ignaz von Weinhart und kartographisch darzustellen. Das Ergebnis die- (Initiator der ersten Landesvermessung und Lehrer ser Vermessung durch Peter Anich war eine äußerst des Peter Anich) und Professor Franz von Zallinger detaillierte Karte, welche die entlegensten Winkel (Inhaber des Lehrstuhls der Physik) lehrten 1779–81 und damals noch unerschlossene Hochregionen zeigt. Philosophie an der Universität zu Innsbruck. Später Bei diesem extrem schwierigen Unterfangen beglei- wurde Franz von Zallinger Weinharts Nachfolger auf tete ihn nach einer Weile sein Jugendfreund Blasius dem Lehrstuhl für Mathematik. – Das Papier leicht Hueber, welcher sich nach kürzester Zeit als sehr gebräunt. Überwiegend im Bereich des Unterrandes geschickter Landvermesser hervortat. Anich verstarb verschiedene hinterlegte Einrisse, sowie ein durch- früh am 1. September 1766. Hueber arbeite weiter an gehender Wasserrand. – J. Dörflinger, Österreichische dem Projekt und vollendete die Karte im Juli 1769. Kartographie, Band 1, S. 65–67. 17 Bibermühle – Heribert Tenschert Stand 19 Bibermühle 1 · 8262 Ramsen, Schweiz Telefon +41 52 741 05 75 · Fax +41 52 742 05 79 E-Mail: [email protected] · Internet: www. antiquariat-bibermuehle.com Illuminierte Manuskripte · Schöne und seltene Bücher des 15. bis 20. Jahrhunderts

Eine der letzten Handschriften eines mittelhochdeutschen Ritterepos in Versen in Privathand: der „Wigalois“ des Wirnt von Grafenberg mit 31 großen Bildern, aus der Sammlung Fürstenberg.

Wirnt von Grafenberg. Wigalois mit dem Rade. nicht mehr rekonstruierbar, Reklamanten nicht erhal- Elsaß um 1420. Illuminierte Handschrift auf Pa- ten. Bl. 242a ist bis auf einen geringen Rest herausgeris- pier mit 31 großen oder ganzseitigen Miniaturen sen. Folio: 276 × 205 mm. aus dem Atelier von 1418 und von Diebold Lau- Bastarda, eine Hand (Schreiber wohl identisch mit dem ber. € 2 400 000,– Hauptschreiber der Historienbibel London, British Li- Eine von insgesamt nur zwei illustrierten Handschrif- brary, Add. 24917), einspaltig, 27–29 Zeilen, Verse ab- ten (und bei weitem die vollständigere) dieses literarisch gesetzt, Schriftraum182 × 90 mm, zwei- bis fünfzeilige bedeutenden Textes. Die einzige poetische Handschrift rote Bildbeischriften von der Texthand über den Illus- der Sammlung der Fürsten Fürstenberg aus Donau- trationen oder am Fuß der gegenüberliegenden Seite. eschingen, die nicht in deutschen Bibliotheksbesitz ein- Anfangsbuchstaben jeder Zeile rot gestrichelt, zweizei- gegangen ist. (Die nachstehende streng wissenschaftli- lige rote Lombarden, che Beschreibung stammt von Dr. Norbert Ott, dem S. 1 Leerraum für nichtausgeführte achtzeilige Schmu- Mitbegründer und -verfasser des vielbändigen Census ckinitiale zum Textbeginn. Schreibereintrag S. 433: der deutschsprachigen illustrierten Handschriften des „Qui me schribebat [!] / nomen suum nesciebat [ !] / si Mittelalters bis 1500. Weitere Informationen, v. a. die melius scripsisset nomen suum imposuisset / Explicit Literaturliste, können von uns bezogen werden). Siehe liber iste / Laus tibi.“ die beiden Farbtafeln im Bildanhang dieses Katalogs. 32 halb- bis ganzseitige kolorierte Federzeichnun- Ehem. Donaueschingen, Fürstlich Fürstenbergische gen (S. 10, 15, 38, 44, 53, 58, 61, 68, 69, 74, 81, 86, 100, Hofbibliothek, Cod. 71, heute Heribert Tenschert, 106, 118, 127, 132, 145, 161, 163, 175a, 190, 199, 205, Bibermühle: 223, 240, 242a, [herausgerissen bis auf einen schmalen S. 1–433: Wirnt von Grafenberg, ›Wigalois‹ Streifen am lnnenrand mit Resten einer Illustration (Bo- denstück mit Baum sowie Hals und zwei Vorderbeine [W]er noch eren sinne / Trúwe vnd ere mynne / Der eines Pferdes)] 245, 281, 298, 323, 337). Bei den 2/3- volget guter lere … – dar … vns nach gott sende / vs bis halbseitigen Illustrationen über und/oder unter der disem ellende / hie hat dis buch ein ende / Got vns sine Zeichnung vier bis 13 Zeilen Text. Die Bildbeischriften helffe sende Amen in der Regel direkt über den Illustrationen außer bei Um 1420 entstanden im Übergang der „Elsässischen den Zeichnungen auf den Seiten 38, 61, 69, 81, 132, Werkstatt von 1418“ in die Werkstatt Diebold Laubers 145, 161, 175a, 190, 205, 240, 245, 281, wo sie am Fuß in Hagenau/Elsaß. Der Illustrator, der von Kautzsch der vorausgehenden Seite stehen. Die vierzeilige Bild- (1895) S. 78f. noch als Maler D der Lauber-Werkstatt beischrift zur Illustration auf S. 44 fungiert zugleich identifiziert wurde, gehört vermutlich der Gruppe III als Maleranweisung: „hie mache wie kunig artus sinen der „Werkstatt von 1418“ an (Saurma-Jeltsch [2001] nefen her / gawin enpfohet mit rittern vnd mit knech- 1, S. 12). ten / vnd in furte uff die burg zu der kúnigin vnd / ime Provenienz: Die Handschrift könnte – nach Kautzsch daz pfert nach zucht.“ (1895) S. 78 – aus einer süddeutschen fürstlichen Pri- Format und Anordnung: Bis an die Blattränder weit vatbibliothek in die Donaueschinger Sammlung ge- über den Schriftspiegel reichende, halb- bis ganzseitige langt sein. Beim Verkauf der Bibliothek an das Land Illustrationen ohne Rahmung und ausgemalte Hinter- Baden-Württemberg im Jahre 1993 befand sich der gründe, direkt auf den unbehandeltem Malgrund ge- Codex nicht mehr unter den Donaueschinger Bestän- setzt. Zur Füllung des Hintergrunds stets nur mit dem den, sein Verbleib galt seither als unbekannt (s. Heinzer Pinsel gemalte, ornamentale Blatt- und Blumenranken [1995] S. 313). in Rot und Grün, selbst bei Kompositionen, bei denen Papier, 2 + 220 + 1 Blatt, neu paginiert (S. 255 über- der Hintergrund bereits mit durch die Szene bedingte sprungen, die auf S. 175 und S. 242 folgenden Seiten als Bäume oder Figuren gefüllt ist. Rote Bildbeischriften 175a und 242a gezählt). Ursprünglicher Lagenverband über der Illustration oder auf der Gegenseite unten.

18 Bildaufbau und -ausführung: Die Szene beschränkt sich aus dem Harnisch hilft]; Larie krönt Wigalois bei der auf das wichtigste Handlungspersonal, das auf einem Hochzeit (S. 337). grünen, unregelmäßigen Bodenstück agiert. Die dar- gestellte Handlung ist durch Landschafts- und/oder Farben: Beschränkung der Farbpalette auf warme, la- Architektur-“Zitate“ verortet. Zahlreiche Kampf-, Dia- vierend vermalte Rot- und Grüntöne: bräunliches Rot, log- Begegnungs- und Begrüßungsszenen. Kräftige, warmes Braun, auch ausgedünnt heller vermalt, Ocker, durchgezogene Umrißlinien, kaum Strichelung zur ins Oliv changierendes Grün, das vor allem bei den Bo- Modellierung oder Angabe von Schattenpartien; Mo- denstücken von Ockergelb untermalt ist. Keine Ver- dellierung vielmehr durch Farbstreifen und freigelasse- wendung von Blau- und Grautönen. nen Papiergrund. Gedrungene Figuren mit großen run- Die Handschrift zeigt sowohl im Layout wie in Farb- den Köpfen, Ringel-locken, L-förmigen Haken für die gebung, Stil und Aufbau der Illustrationen die typi- Nase, kurzen parallelen Federlinien für die Münder und schen Merkmale jener Produkte, die zwischen 1420 starr blickenden Knopfaugen mit von dünnerer Feder und 1430 im Übergang der „Werkstatt von 1418“ in gezeichneten Brauenbogen darüber. Meist lebhafte, der Lauber-Werkstatt entstanden und an denen noch durch die übergroßen Hände stark betonte Zeige- und Mitglieder der Maler-Gruppe III der älteren Werkstatt Kommunikationsgesten. Die Damen tragen am Boden beteiligt sind. Die ehemals Donaueschinger ›Wigalois‹- aufstoßende Gewänder mit wenigen Federlinien zur Handschrift zeigt wie die Handschriften London, Bri- Angabe des Faltenwurfs (hauptsächlich Parallelfalten), tish Library, Add. 24917 (Historienbibel), und Mün- die Herren kurze knielange Röcke, oft mit Zaddelwerk, chen, Bayerische Staatsbibliothek, Cgm 203 (Rudolf und hautenge Beinlinge, die unmittelbar in die nicht von Ems, ›Alexander‹) in Stil und Strichführung noch zeichnerisch abgesetzten Schuhe übergehen. Rüstun- den direkten Kontakt mit den Malern der Gruppe III gen durch wenige bogenförmige Federlinien (für den der „Werkstatt von 1418“: „Material – insbesondere Plattenharnisch) hervorgehoben. Papiervorräte –, aber auch Vorlagen, Kriterien der Ge- staltung und zumindest ein Mitarbeiter der dritten Ma- Bildthemen: Joram überreicht Ginover den Wunder- lergruppe der Werkstatt von 1418 führen in das Um- gürtel (S. 10); Gawan erhält den Gürtel (S. 15); Gawan feld Laubers.“ (Saurma-Jeltsch (2001) 1, S. 225). Die erhält Florie zur Frau (S. 38); Gawan von Artus emp- mit dem ehemals Donaueschinger Codex ebenfalls sti- fangen (S. 44); Wigalois’ Abschied von seiner Mutter listisch eng verwandten Handschriften Dresden, Säch- Florie (S. 53) [Widersprüchliche Bildbeischrift, nach sische Landesbibliothek – Staats- und Universitäts- der Wigalois von Florie zu seiner Mutter reitet]; Wi- bibliothek, Mscr. Dresd. A 50 (Historienbibel), und galois’ Tugendprobe am Artushof (auf einem Stein Pommersfelden, Graf von Schönborn Kunstsamm- sitzend) (S. 58); Artus und Ginover mit Hofstaat emp- lungen Schloß Weißenstein, Hs. 320 (Otto von Passau, fangen Wigalois (S. 61); die Dienerin Nereja trifft mit ›Die vierundzwanzig Alten‹) jedoch sind schon stärker einem Zwerg zu Pferd am Artushof ein (S. 68); Nereja in die Produktionsweise der Anfangszeit der Lauber- mit Zwerg fordern den Artushof im Auftrag der Köni- Werkstatt eingebunden. Die Geburt Mosis in Dres- gin von Korntin zur Aventiure (S. 69); Wigalois bricht den, Bl. 103v z. B. stimmt jedoch in den Formeln und zur Aventiure auf (S. 74); Wigalois tötet im Kampf der Strichführung deutlich überein mit dem Empfang einen Ritter (S. 81); Wigalois rettet eine Jungfrau vor Gawans durch Artus im ›Wigalois‹ S. 44; offensichtlich zwei Riesen (S. 86); Wigalois trifft Königin Elamie von arbeitete ein Maler der Gruppe III der „Werkstatt von Tyrus (S. 100); Wigalois reitet mit Elamie zum roten 1418“ bei Lauber weiter. Ritter Graf Hojir (S. 106); Harnischhilfe der Königin Parysa für Wigalois (S. 118); Wigalois reitet mit Nereja Ebenfalls engere stilistische Verwandschaft mit dem und dem Zwerg zu Graf Hojir (S. 127); Wigalois mit ehem. Donaueschinger ›Wigalois‹ weisen die etwas Begleitung trifft Hojir (S. 132); nach dem Kampf mit jüngeren Lauber-Historienbibeln in München, Baye- Hojir reitet Wigalois weg (S. 145); Wigalois legt im Bei- rische Staatsbibliothek, Cgm 1101 (frühe dreißiger sein einer Dame (Nereja oder Larie) den Harnisch an (S. Jahre), sowie Zürich, Zentralbibliothek, C 5 (Ende 161); Larie führt Wigalois vor die Königin (S. 163); Ab- dreißiger Jahre) auf. So zeigt z. B. Larie im ›Wigalois‹ schied Wigalois’ von Larie und der Königin, die ihm das starke Übereinstimmung mit Potiphars Weib in Mün- Wunderbrot reicht (S. l75a); Wigalois trifft Beleare (S. chen, B1. 71v und in Zürich, Bl. 73r. Auch der weitere 190); Wigalois’ Kampf mit dem Drachen Pfetan (S. 199); Umkreis der oberrheinischen Textilkunst (Basler Fa- Auffindung des nach dem Drachenkampf bewußtlosen beltier-Teppich: Basel, Historisches Museum. Inv.-Nr. Wigalois (S. 205); Beleare verhandelt mit dem Fischer, 1889.61; Kölner Marientod-Teppich: Köln, Museum um sich zu Wigalois ans andere Ufer bringen zu lassen für Angewandte Kunst, Inv.-Nr. 1144; Donaueschin- (S. 223) [Widersprüchliche Bildbeischrift: Müller statt ger Marientod-Teppich: Donaueschingen, Fürstlich Fischer]; Abschied des Wigalois von Beleare (S. 240); Fürstenbergische Sammlungen, ohne Inv.-Nr.) zeigt [gestörte Illustration: möglicherweise Kampf Wiga- stilistische Verwandtschaft mit der ›Wigalois‹-Hand- lois’ mit Ruel (S. 242a)]; die Riesin Ruel trägt Wigalois schrift. Die Wigalois krönende Frau Larie auf S. 337 weg (S. 245) [Widersprüchliche Bildbeischrift: hier hat der Handschrift zeigt deutliche Übereinstimmungen Wigalois Ruel überwältigt]; Wigalois hat die Teufels- mit der Dame mit dem Einhorn im Basler Teppich, v. bündler besiegt (S. 281); Japhite mit ihrem toten Gatten a. hinsichtlich der Parallelfalten des Gewands, des Zad- Roaz im Schoß [Pietà-Bildtyp], daneben Wigalois (S. delwerks und des Gesichtsausdrucks, und die Jünglinge 298); Graf Adan bewaffnet Wigalois (S. 232) [Wider- des Teppichs erinnern an die Herren im Gefolge des spruch zum Text, wo Adan dem halbtoten Wigalois Königs Artus in der Handschriften-Illustration S. 44.

19 Herbert Blank Stand 51 Melonenstraße 54 · 70619 Stuttgart Telefon +49 (0)711 47 21 30 · Fax +49 (0)711 47 84 08 · Mobil +49 (0)177 747 21 30 Literatur in Erstausgaben · Philosophie · Autographen · Illustrierte Bücher

(Goethe, Johann Wolfgang). Die Leiden des jun- (Kleist, Heinrich von). Die Familie Schroffen- gen Werthers. Erster/Zweyter Theil. Leipzig, in der stein. Ein Trauerspiel in fünf Aufzügen. Bern und Weygandschen Buchhandlung, 1774. 224 S. Mit 2 Zürch (!), Gessner, 1803. Titel, 265 S. Lederband Titelvignetten von A. F. Oeser. Kalblederband der der Zeit mit Rückenschild und reicher Goldprä- Zeit mit Rückenschild und floraler Rückenver- gung. € 16 000,– goldung. € 28 000,– Erste Ausgabe der ersten Veröffentlichung, ein Raris- Erste Ausgabe, erster Druck, sehr selten. Mit dem simum unter den Erstausgaben des 19. Jahrhunderts. – Druckfehler-Verzeichnis S. 224; S. 39 als S. 36 bezeich- Buchblock etwas gelockert, 1 Bl. mit kleinem Ausriss net. Mit den Presskorrekturen S. 16 und 10l. – Sehr am unteren Rand, kleiner Eckabriss ergänzt. Papier gutes, nur schwach gebräuntes Exemplar; Einband schwach gebräunt und etwas fleckig; einige Bl. mit gering berieben. – Hagen 80. – „Keines seiner Werke hat kleinem Tintenfleck im unteren Rand. Namensstempel solches Aufsehen erregt und solchen internationalen auf Titel und am Schluss. – Trotz der genannten Mängel Erfolg gehabt wie dieses schmale Buch. Eine Fülle noch wohlerhaltenes Exemplar in schönem, klassizis- von Abhandlungen ist geschrieben worden, in denen tischen Einband. die Entstehung des epochemachenden Romans rekon- struiert, seine Beziehung zu Goethes eigenem Leben aufgehellt und immer erneut die künstlerische Meis- Lessing, Gotthold Ephraim. Wie die Alten den terschaft dieses Romans analysiert worden sind“ (K. Tod gebildet: eine Untersuchung. Berlin, Voß, 1769. O. Conrady, 1982). – „Ob Sie nicht das Büchlein nach Titel, 3 Bl., 87 S. Mit 5 Kupfertafeln und 2 Titelvi- der ersten Ausgabe neudrucken wollen? es ist in der gnetten. Halblederband der Zeit mit dekorativer letzten Zeit viel Nachfrage danach gewesen, ich habe Rückenvergoldung. € 2500,– sie selbst in den Auktionen in gesteigertem Preis zu Erste Ausgabe, selten. Sehr schönes Exemplar auf fes- erhalten gesucht. Der erste Abdruck in seiner heftigen tem, fein geripptem Papier, frisch erhalten. Unbedingtheit ists eigentlich, der die große Wirkung hervorgebracht hat; ich will die nachfolgenden Aus- gaben nicht schelten, aber sie sind durch äußere Ein- Mörike, Eduard. Mozart auf der Reise nach Prag. flüße gemildert“ (Goethe, Briefkonzept vom 3. 7. 1824 Novelle. Stuttgart und Augsburg, Cotta, 1856. Titel, an die Weygandsche Buchhandlung). 1 Bl., 114 S., 1 Bl. Halblederband im Stil der Zeit mit Rückenschild und -vergoldung. € 2000,– Erste Ausgabe, selten. Papier etwas gebräunt, gering fleckig. Titel mit gelöschtem Stempel. Hebel, J(ohann) P(eter). Schatzkästlein des rhei- nischen Hausfreundes. Tübingen, Cotta, 1811. VIII, 296 S. Halblederband der Zeit mit Rückenschild und Seume, J(ohann) G(ottfried). Spaziergang nach dekorativer -vergoldung. € 7500,– Syrakus im Jahre 1802. Braunschweig und Leipzig, Erste Ausgabe, selten. Schönes, nahezu fleckenfreies (Hartknoch), 1803. Mit gest. Frontispiz, gest. Titel- Exemplar. Eines der Lieblingsbücher von Franz Kafka, vignette, XVI, 491 S., 1 Bl. Halblederband der Zeit Walter Benjamin, Ernst Bloch. mit Rückenschild und -vergoldung. € 3500,– Erste Ausgabe, selten. Gutes, nur gering gebräuntes Exemplar. Kleiner Stempel auf Titel, Besitzvermerk auf Vorsatz. Keller, Gottfried. Der grüne Heinrich. Roman. In vier Bänden. Braunschweig, Vieweg, 1854–55. Halb- leinenbände der Zeit mit Rückentiteln. € 3000,– Storm, Theodor. Sommer-Geschichten und Lieder. Erste Ausgabe der Urfassung, selten. Neben Goethes Berlin, Duncker, 1851. VIII, 150 S., 1 Bl. Anzeigen. € Wilhelm Meister einer der bedeutendsten Bildungs- Leinenband der Zeit mit Rückentitel. 3500,– romane des 19. Jahrhunderts. – Gutes Exemplar aus der Erste Ausgabe der ersten selbständigen Veröffent- Bibliothek A. v. Pergen. Mit gest. Exlibris; Papier etwas lichung, sehr selten. – Name auf Vorsatz, gutes Exem- gebräunt, Stempel auf Vortiteln. plar.

20 Benjamin, Walter. Über den Begriff der Geschichte. Horvath, Ödön von. Geschichten aus dem Wiener In: Walter Benjamin zum Gedächtnis. Los Angeles, Wald. Volksstück in drei Teilen. Berlin, Propyläen- Institut für Sozialforschung, 1942. Hektographier- Verlag, (1931). 144 S., 2 Bl. Orig.-Halbleinen mit ter Privatdruck, hrsg. von Max Horkheimer und farbiger Deckelillustration. € 4500,– Theodor W. Wiesengrund-Adorno. Titelporträt, Erste Ausgabe, selten. Mit 5-zeiliger handschriftlicher Seite 1–16, S. 61–166. Leinenband der Zeit mit Rü- Widmung des Autors für Ursula Höflich. – Beiliegt ein cken- und Deckeltitel. 4°. € 3000,– Presse-Foto der Uraufführung mit den Schauspielern Äußerst seltener Erstdruck von Benjamins letzter Ar- Peter Lorre, Lucie Höflich, Frida Richard, Carola beit mit seinen vieldiskutierten geschichtsphilosophi- Neher, Heinrich Heilinger. schen Thesen. – Brodersen E 437. – Dem Sammelband sind die Seiten 17–60 entnommen worden (mit dem Aufsatz von Horkheimer: Vernunft und Selbsterhal- Jünger, Ernst. Sturm. (Erzählung). Olten, 1963. Nachwort von Hans Peter des Coudres. Roter Maro- tung). Seite 61–122 enthält: Adorno: George und Hof- € mannsthal (ohne die erste Seite); Seite 123–161 enthält quinband von Hugo Peiler, in Schuber. 3000,– Horkheimers Aufsatz ‚Autoritärer Staat‘; S. 162–166 Erste Buchausgabe, eines der 55 Exemplare der Vor- Bibliographische Notiz zu Benjamins Werk. – Ein- zugsausgabe mit einem ganzseitigen handschriftlichen bandgelenk gebrochen, erste Blätter etwas lose. Zitat des Autors. – Die Erzählung erschien im April 1923 in Fortsetzungen in der Tageszeitung ‚Hannover- Benn, Gottfried. Kunst und Macht. (Aufsätze). scher Kurier‘. Sie galt als verschollen, war ihrem Autor Stuttgart-Berlin, Deutsche Verlags-Anstalt, (1934). selbst aus der Erinnerung entschwunden und wurde 173 S., 2 S. Anzeigen. Orig.-Leinen. € 2000,– 1960 wieder aufgefunden. – Frisches, dekoratives Ex- Erste Ausgabe, mit 5-zeiliger handschriftlicher Wid- emplar. mung Benns für die befreundeten Musikerinnen Else C. Kraus (Pianistin) und Alice Schuster (Sängerin), datiert 24. 10. 1934. Kafka, Franz. Das Urteil. Eine Geschichte. Leipzig, Kurt Wolff, 1916. 29 S., l Bl. Anzeige. Schwar- Döblin, Alfred. Die Ermordung einer Butterblume zer Orig.-Karton mit blauem Deckelschild. (Der und andere Erzählungen. München und Leipzig, jüngste Tag, 34). € 2000,– Georg Müller, 1913. 2 Bl., 211 S. Orig.-Halbper- Erste Ausgabe. Name auf Titel; frisches Exemplar. gamentband. € 1200,– Erste Ausgabe der zweiten Veröffentlichung, selten. Frisches Exemplar. Mann, Thomas. Herr und Hund. Ein Idyll. Mün- chen, 1919. 95 S. Druck auf echtem handgeschöpf- Hesse, Hermann. Siddhartha. Eine indische tem Zanders-Bütten. Mit 9 Textillustrationen und Dichtung. Berlin, S. Fischer, 1922. 147 S., 2 Bl. illustriertem Umschlag von Emil Preetorius. De- Orig.-Halbpergamentband mit goldgeprägten Rü- korativer Halbmaroquinband mit goldgeprägtem cken- und Deckeltiteln. € 6500,– Rückentitel, Kopfgoldschnitt und beigebundener Erste Ausgabe der sehr seltenen Vorzugsausgabe für Orig.-Kartonage, in Schuber. € 7500,– Hermann Hesse, erschienen in nur 50 nummerierten Erste Ausgabe, sehr selten; erschienen in nur 120 num- und vom Autor signierten Exemplaren; nicht im Han- merierten und vom Autor signierten Exemplaren. – del erschienen. Vorsatz mit eigenhändiger Widmung Frisches, sehr gut erhaltenes Exemplar. des Autors: Erinnerung an Lugano, Frühling 1921. – Sehr schönes und frisches Exemplar. Rilke, Rainer Maria. Die Sonette an Orpheus. Hofmannsthal, Hugo von. Die ägyptische Helena. Geschrieben als ein Grab-Mal für Wera Ouck- Oper in zwei Aufzügen. Erster Druck der Mainzer ama Knoop. Leipzig, Insel-Verlag, 1923. 65 S. auf Presse für den Insel-Verlag, Leipzig, 1928. 97 (3) S., echtem Büttenpapier. Orig.-Halblederband auf 5 Druck in Schwarz und Rot auf Japanpapier. Roter Bünden mit goldgeprägtem Rückenschild, Leder- Maroquinband auf 9 Bünden mit Rücken-, Deckel- ecken, Kopfgoldschnitt, in Schuber. € 2000,– € und Innenkantenvergoldung. 1500,– Erste Ausgabe, erschienen als Vorzugsausgabe in 300 Erschienen in 200 nummerierten Exemplaren im Jahr nummerierten Exemplaren. Tadelloses, fr isches Ex- der Erstausgabe; hier Nr. 10 von 75 Vorzugsexemplaren emplar. auf Japanpapier. Im Impressum vom Autor signiert. – Die Wege und die Begegnungen. Bremen, Bremer (Walser, Robert). Die Gedichte. (Prosatext). (Bern, Presse 1913. 4 Bl., 22 S., 3 Bl. Druck in Schwarz und Sammlung „Bagatellen“, 1919). 2 Bl., Text, 2 sign. Rot auf Bütten. Signet, Initialen und Holzschnitt Orig.-Radierungen, 1 sign. Orig.-Holzschnitt von von Rudolf Alexander Schröder. Rotbrauner Orig.- Gregor Rabinovitch. In Kassette. 2º. € 4000,– € Maroquinband. 3000,- Äußerst seltene erste Ausgabe, erschienen in 30 num- Erste Ausgabe, erschienen in 200 nummerierten Ex- merierten Exemplaren; von Walser am Textende hand- emplaren. Erstes Werk der Bremer Presse, schönes signiert. – Gregor Rabinovitch (1884–1958), russischer Exemplar. Künstler, lebte seit 1912 in Paris, seit 1914 in Zürich.

21 C.G. Boerner GmbH Stand 13 Kasernenstraße 13 · 40213 Düsseldorf · Telefon +49 (0)211 13 18 05 · Telefax +49 (0)211 13 21 77 C.G. Boerner LLC · 23 East 73rd Street · New York, NY 10021, USA Telefon +1 212 772 73 30 · Fax +1 212 772 73 34 E-Mail: [email protected] · Internet: www.cgboerner.com Druckgraphik und Handzeichnungen alter und neuer Meister

Friedrich August Kannegießer (1800 – Dresden angefertigt worden waren und übertrug sie in gleich – bis ca. 1860 nachweisbar). Dresdens Festungs- große, stilistisch einheitliche Zeichnungen. Kirsten ver- werke im Jahre 1811, 1821–1825. 5 Aquarelle über fasste dazu eine Beschreibung. Sein Exemplar gelangte Feder in Schwarz, jeweils ca. 115 × 165 mm (Blatt- später über die Sammlung König Friedrich August maße 230 × 355 mm). Ein Blatt monogrammiert und II. in Museumsbesitz, während eine von Kannegießer datiert: „K 22“. € 8500,– gezeichnete zweite Serie, die zahlreiche Modifikationen aufweist, etwa in der Staffage, in Privatbesitz verblieb. Kannegießer stammt aus einer Künstlerfamilie, sein Vater war Porzellanmaler in Meißen, und studierte ab Wegen ihres eminenten dokumentarischen Werts wur- 1817 bei Carl August Richter in Dresden. Seit 1824 ar- den die Aquarelle 1890 vom „Verein für Geschichte beitete er dort selbstständig und spezialisierte sich auf Dresdens“ als Lichtdrucke herausgegeben. Kannegie- Landschaftsansichten und Wiedergaben der städtischen ßers Ansichten sind aber auch von hohem künst- Bauwerke in aquarellierten Federzeichnungen. „Man lerischen Reiz. Wegen ihren Nüchternheit und der darf ihn den berufenen Schilderer des Dresden der Fokussierung auf die Mauerflächen wirken sie äußerst Biedermeierzeit nennen“ (Thieme/Becker). Für den modern. Organisten der ev. Hofkirche, Friedrich Georg Kirsten, Hier werden 5 der Aquarelle mit einem Exemplar der schuf er 90 Ansichten der Stadtmauer. Dabei griff er Lichtdrucke (90 Ansichten und 2 Pläne in einer Mappe) auf Skizzen zurück, die vor deren Schleifung 1811 angeboten.

22 Der Meister des Dutuitschen Ölbergs. Sechs Blät- Passionszyklus’, den Lehrs zuvor im 3. Band seines ter aus einer Passions-Serie, ca. 1450-ca. 1470. Kup- epochalen Werks zur Anfangszeit des Kupferstichs ferstiche, koloriert, jeweils 50/60 mm × 38/40 mm. 1915 dem „Erasmus Meister“ zugeschrieben hatte. Den Provenienz: Anna Wartys van Utrecht, Anfang des Künstler der variantenreichen Kopien bestimmte er als 16. Jahrhunderts; C. G. Boerner, Leipzig, Auktion „Meister des Dutuitschen Ölbergs“, der am Nieder- Nr. 153, 3.–4. Mai 1927, Los 43; S. F. C. Wieder, rhein tätig war. Auch die heutige Forschung hält an Noordwijk; William H. Schab Gallery, New York, dieser Lokalisierung fest, wenngleich sie mit der Nen- Katalog 40, 1963, Nr. 64; Privatbesitz Schweiz; nung von Meisternamen zurückhaltender geworden ist. Sotheby’s, London, 4. Dezember 1969, Los 13 (7 € Die Kupferstiche stammen aus einem Brevier mit ein- Blatt); Privatbesitz. 25 000,– heitlich kolorierten eingeklebten Druckgraphiken, das Die hier angebotenen Kupferstiche wurden erstmals sich ursprünglich im Besitz der Nonne Anna War- 1927 von Max Lehrs in C. G. Boerners 153. Auktions- tys van Utrecht befunden hatte. 1969 wurde es von katalog beschrieben. Es handelt sich um Kopien eines Sotheby’s aufgelöst.

23 Wolfgang Braecklein Stand 52 Dickhardtstraße 48 · 12159 Berlin-Friedenau Telefon +49 (0)30 851 66 13 · Fax +49 (0)30 859 23 69 E-Mail: [email protected] · Internet: www.braecklein.berlin Deutsche Literatur des 17. bis 19. Jahrhunderts · Reisen · Kulturgeschichte · Illustrierte Bücher

Berliner Krakehler. Jahrgang 1, Nrn 1–46 und Jahr- tinuatio) in einem Band und durchpaginiert erschienen, gang 2, Nr. 1 „Probenummer“. Alles Erschienene. kommt diese 3. Ausgabe an Wert der Erstausgabe ziem- Mit zahlr. Illustrationen. Zum Teil mit farbig bzw. lich gleich. Sprachlich sorfältig überarbeitet wurde diese mehrfarbig gedruckten Titelblättern. Folio. Pp. d. Z. Edition Grundlage für alle späteren Ausgaben. Aus der Berlin, Ernst Litfaß, 1848–1849. € 5000,– Bibliothek des Nürnberger Patriziers Paul Carl Welser von Neunhog (1722–1788); später in der Sammlung Vollständiges Exemplar der außerordentlich witzigen Paul Wolfgang Merkel (1756–1820). – Dünnhaupt 5.4 satirischen Zeitschrift mit zahlreichen Holzschnitt-Il- (6 Exemplare); Battafarano 3.4 (10 Ex. Die Exemplare lustrationen, zum Teil von W. Scholz. So äußerst selten! in Berlin, Donaueschingen, Leipzig und München sind Nur dieses vollständige Exemplar seit 1950 (unser Kat. danach Verluste). Das vorliegende Exemplar war bis- 48, Nr. 5) nachweisbar. – Estermann 8.229 (Nrn 42–46 lang unbekannt. – Siehe Tafel 4. und 1 von 1849 nicht nachgewiesen!). Hoffmann, E. T. A., E. W. Contessa und Fr. Baron Busbeck, A. G. v. Reysen und Bottschafften, wel- de la Motte Fouqué. Kinder-Mährchen. Neue Auf- che auff gnedigsten Befelch … Keyser Ferdinandi lage. Mit 6 kolor. Taf. u. 6 Vignetten von E. T. A. und Maximiliani II. … glücklich vollendet hat. Hoffmann. Illustr. Orig.-Pappbd Berlin, G. Reimer, Pp. d. 18. Jahrh. Frankfurt, A. Wechels Erben, 1839. € 1800,– 1596. € 4000,– Zweite Ausgabe eines der schönsten Märchenbücher Äußerst seltene erste deutsche Ausgabe des bedeuten- der deutschen Romantik im Originaleinband, mit den den Gesandtschaftsberichts in vier Briefen, gesammelt geistreichen und unkonventionellen Illustrationen von erstmals 1589 in Paris erschienen. – Gutes, breitrandiges E. T. A. Hoffmann. – Wegehaupt I 1127. – Siehe Tafel 3. Exemplar. Kein Ex. im JAP seit 1950. – Siehe Tafel 3. (Klopstock, Fr. G.). Oden. 4°. Dunkelroter Ma- Greiffenberg, Catharina Regina v. Geistliche Son- roquinbd d. Z. auf 5 Bünden mit Rücken- und nette, Lieder und Gedichte, zu Gottseeligem Zeit- Deckelvergoldung. Goldschnitt. Hamburg, Bode, vertreib erfunden und gesetzet. Mit gestoch. Titel. 1771. € 2200,– Pergt. d. Z. Bayreuth und Nürnberg, Endter, 1662. – Erste öffentliche Sammelausgabe der Gedichte. In die- Beigeb.: (Birken, S. v.). Geistlicher Weihrauchkörner sem prachtvollen Zustand sehr selten. – Siehe Tafel 3. oder Andachtslieder I. Dutzet. Mit gestoch. Titel. Nürnberg, Dümler, 1652. € 6500,– Kuhlmann, Quirinus. A. Z! Breßlauers Himm- I. Seltene erste Ausgabe ihres bekanntesten und wich- lische Libesküsse, über di fürnemsten Oerter Der tigsten Werkes. Cath. Regina von Greiffenberg (1633– Hochgeheiligten Schrifft, vornehmlich des Salomo- 1694) gilt als „bedeutendste deutsche Dichterin der nischen Hohenlides … Poetisch abgefasset. Per- Barockzeit und eine der gelehrtesten Frauen ihres gamentbd d. Z. Jena, A. Müller, 1671. – Vorgeb.: Zeitalters“ (Dünnhaupt). Seit über 60 Jahren nur ein (Fürer von Haimendorf, Chr. v.). Vermischter Ex. im JAP. – VD17 23:233013P. – II. Erste Ausgabe der Gedichte-Kranz, bey Muß- und Neben-Stunden, Sammlung geistlicher Lieder und Andachten. aus Lust zusammgebunden von dem Pegnesischen Blumgenossen Filidor. Mit doppelblattgr. Fronti- (Grimmelshausen, H. J. Chr. v.). Neueingerich- spiz. Nürnberg, Scheurer, 1682. € 3000,– teter und vielverbesserter Abentheurlicher Simpli- cissimus. An Tag geben von German Schleifheim I. Erste Ausgabe einer der frühesten Veröffentlichungen von Sulsfort (pseud.). 5 Bücher nebst (mit eigenem des gerade zwanzigjährigen Kuhlmann. Sehr selten. – Titel) Fortsetzung und Schluß oder 6. Buch. 608 VD17 1:060535M. – II. Erste Ausgabe. Fürer von Hai- S., 1 w. Bl., 2 Bl. (Zwischentitel und Index), S. mendorf war der Schwager von Harsdörffer. – VD17 23:281536K. – Ein weiterer Beiband. 609–772. Mit gestoch. Titel. 12°. Pergt d. Z. Mom- pelgart, Joh. Fillon (d. i. Frankfurt/M., Gg. Müller), Rogissart, E. de. Der Kluge und wohlerfahrne 1669. € 45 000,– Hoffmeister Durch Italien. 3 Tle in 1 Bd. Mit Sehr frühe, dritte, Ausgabe des bedeutendsten deut- mehrf. gefalt. Karte und 110 teils gefalt. KTafeln. schen Romans des 17. Jahrhunderts, erschienen im Orig.-Lieferungs-Pappbd d. Z. Berlin, J. A. Rüdiger, Jahr der Erstausgabe. Erstmals mit dem 6. Buch (Con- 1712. € 3800,–

24 Äußerst seltene erste Ausgabe des „schönsten und frischesten Liebesliederbuchs des 17. Jahrhunderts“ (Dünnhaupt), das einen einsamen Höhepunkt der deut- schen Liebeslyrik im Barock darstellt. Das wichtige und geniale Buch enthält 70 Lieder mit Noten. – Seit 1910 nur drei weitere vollständige Exemplare im Handel nachweisbar. – VD17 23:283157S. – Siehe die Ab- bildungen links und auf Tafel 5. Zapf, Gg. W. Literarische Reisen, durch einen Theil von Baiern, Franken, Schwaben und der Schweiz. 4 Teile in 1 Band. Pappbd d. Z. Augsburg und Dessau, Gelehrtenbuchhandlung, 1783. € 1600,– Seltene erste Ausgabe, mit allen vier Teilen. Beschrei- bung einer Bibliotheksreise in Briefen. (Zeiller, M. und P. A. Lehmann). Das geöfnete Teutschland Worinnen Durch 10 Haupt-Rei- sen, vermittelst einer zierlichen und wohlgefas- ten Reise-Carten, die gewöhnlichste Post-Wege und Meilen … Mit Frontispiz und gr. gestoch. Faltkarte. Pergamentbd d. Z. Hamburg, Schiller, 1700. € 1800,– Erste Ausgabe der Neubearbeitung des ‚Fidus Achates‘, der nach Zeillers Tod anonym erschienen war. Be- schreibt zehn Reisen von Hamburg aus in verschiedene europäische Metropolen. – Schönes Exemplar. Nur dieses Ex. im JAP seit 1950. – VD17 39:130568W. (Zhuang, Zhou). Die Sitten-Lehre der Chineser, von dem berühmten Tchang in Chinesischer Spra- che zuerst aufgesetzet. Pp. d. Z. Frankfurt und Leipzig 1744. € 1500,– Seltene erste deutsche Ausgabe, nach der französischen Übersetzung des Jesuiten Dominique, der über 40 Jahre Frühe deutsche Ausgabe des bekannten, reich illus- lang in China gelebt hatte. – Gestoch. Exlibris J. Chr. trierten französ. Tafelwerks. – Schönes, frisches und Gottscheds und von Breitenbauchs. – VD 18 1162048X. völlig unbeschnittenes Exemplar im Orig.-Lieferungs- zustand. – VD 18 192794892. – Siehe Tafel 6. Ziegenhagen, F. H. Lehre vom richtigen Verhält- nisse zu den Schöpfungswerken, und die durch Silbereinband. Dreiteilig gegossener, getriebener öffentliche Einfürung derselben allein zu bewür- und punzierter Silbereinband über zwei 15fach in- kende algemeine Menschenbeglükkung. Mit gefalt. einandergreifenden Scharnieren mit zahlreichen Frontispiz, 7 (1 gefalt.) gestoch. Tafeln von Cho- schönen Barock- und frühen Rokokoornamenten dowiecki sowie 8 gefalt. Seiten Musiknoten von W. und drei biblischen Szenen auf Rücken und beiden A. Mozart. HLeder d. Z. Hamburg, Selbstverlag, € Deckeln. Ziselierte Kapitaldeckel und zwei breite, 1792. 5500,– ornamentierte Silberschließen. Dreiseitig gepunzter Erste Ausgabe der bedeutenden Gesellschaftsutopie. Goldschnitt. 14,5 × 7,5 cm. Südwestdeutschland um Wichtiges, doch wenig bekanntes Werk der Aufklä- 1720. € 4500,– rung, zugleich ein frühes Hauptwerk des utopischen Sozialismus. Mit den oft fehlenden Musiknoten. Fri- Dekorativer spätbarocker Silbereinband, dessen Or- sches und breitrandiges Exemplar auf feinem Schreib- namentik aus Bandel- und Beschlagwerk, Voluten, papier. – Lanck./Oehler II 119–120 und 214. Für den Agraffen, Wellenlinien und punktierter Flächenfül- Mozart-Erstdruck: Köchel 8, S. 706. – Siehe Tafel 4. lung noch den Stil des 17. Jahrhunderts widerspiegelt. Prächtiges Beispiel eines spätbarocken Silbereinbands. Zimmermann, J. Gg. Ueber die Einsamkeit. 4 – Siehe Tafel 6. Bände. Mit gestoch. Porträt, 4 Titel- und 8 Textvign. 4°. Schöne Kalblederbde d. Z. mit reicher RVer- (Stieler, K.) Die Geharnschte Venus oder Liebes- goldung. Goldschnitt. Leipzig, Weidmanns Erben Lieder im Kriege gedichtet mit neuen Gesang- u. Reich, 1784–1785. € 2200,– Weisen zu singen und zu spielen gesezzet … Mit Erste illustrierte und erste vollständige Ausgabe von gestoch. Titel und zahlr. Noten. 12°. Pergamentbd. Zimmermanns Hauptwerk, Vorzugsausgabe auf hol- Hamburg, Pfeiffer für Guht, 1660. € 25 000,– ländischem Royal-Papier. – Siehe Tafel 5.

25 Antiquariat Büchel-Baur Stand 11 Urban Büchel · Robert-Koch-Weg 9 · 71364 Winnenden Telefon +49 (0)7195 9772028 · Fax +49 (0)7195 9772029 E-Mail: [email protected] · Internet: www.buechel-baur.de Alte Drucke · Historische Einbände · Erstausgaben · Geisteswissenschaften/Theologie · Naturwissen- schaften · Musik

Illustrierte Inkunabel – z. B. die vier Windgötter Bl. V (Schedel, Hartmann). (Liber verso oder Sonne und Mond Bl. chronicarum). Nürnberg, A. LXXVI recto (Details s. z. B. Koberger 1493. Gr.-Folio. Füssel S. 18 f.). Finanziert und Titel, (17) Bll. Register (von verlegt wurde das Vorhaben von 19: die fehlenden zwei Bll. älter den reichen Nürnberger Bür- handschriftlich auf 3 Bll. ein- gern Sebald Schreyer und Sebas- gefügt); 296 röm. pag. Bll. (von tian Kammermeister; Koberger fungierte als Lohndrucker; die 299: es fehlen die – mit Aus- Auflagenhöhe wird auf ca. 1400 nahme der Kopfzeile – weißen Exemplare geschätzt. Spiegel Bll. 259–261), (6) Bll. (ohne und Vorsätze neuer, vorderer das letzte weiße) = 320 von Spiegel mit Exlibris. Originale 326 Bll.Xylographischer Titel Registerbll. und Bl. I recto mit des Registers, über 1800 Holz- eingemalten Initialen in Blau und schnitte von über 640 Stöcken Mauve, Registertitel mit Knick- von Wohlgemuth und Pley- falten und altem Besitzeintrag denwurff, darunter 29 Stadt- (fast unleserlich); einzelne tie- ansichten auf Doppelblättern, fere Einrisse, z. T. in die Holz- 8 blattgroße Holzschnitte und schnitte, meist geschlossen. Die zwei doppelblattgroße Karten Bll. des Anhangs neu eingefalzt (Welt, Europa). Leder d. 18. (evtl. aus einem anderen Exem- Jahrhunderts (Gelenke restau- plar stammend). GW M40784; riert und im unteren Teil ange- ISTC is00307000; BSB-Ink. rissen), Rückenvergoldung; gesprenkelter Schnitt. S-195; HC 14508*; BMC II, 437; Schramm XVII, S. € 23 000,– 408–576. – Siehe Abbildung.

Erste Ausgabe, vor der deutschen erschienen. Hart- Holzschnittbuch – Cicero, Marcus TulIius. Qfficia mann Schedel, der Namensgeber dieses überaus reich- M.T.C. Ein Buch/So Marcus Tullius Cicero der haltig ausgestatteten Werks, war mehr Redakteur als Römer/zu seinem Sune Marco. Von den tugent- Autor. Er schöpfte aus vielfältigen historischen und samen ämptern und zugehörungen/eynes wol und zeitgenössischen Quellen, seine Leistung besteht aber rechtlebenden Menschen … Augsburg, Heinrich nicht zuletzt darin, aus dieser Kompilation ein in sich Steiner, 29. April 1531. Fol. (8), XCI Bll., 1 w. Bl. geschlossenes Werk geschaffen zu haben. In der Anlage Mit Titelholzschnitt, blattgr. Portraitholzschnitt der Chronik hielt er sich an die Tradition christlicher (Titel verso) und 103 Textholzschnitten (3 wie- Weltchronistik: sechs Weltalter unterteilen die Zeit derh.); 100 von ihnen und das Portrait stammen von der Urzeit bis in seine – Schedels – Gegenwart, ein vom „Petrarca-Meister“, einer wird H. Burgkmair siebtes schließt sich an und enthält einen Ausblick auf zugeschrieben (Bl. 78r), zwei sind von anonymen das Jüngste Gericht. Trotz all dieser religiösen Orientie- Holzschneidern (Bll. 50r, 71v). (Vorgeb.) Caesar, rung hat Schedels Werk ein säkulares Zentrum, nämlich Gaius Julius. Gaii Julii Cesaris des großmechtigen „die Beschreibung der wichtigsten Städte Deutschlands und des Abendlandes“ (Füssel). Auch die bedeutend- ersten Römischen Keysers Historien vom Gallier sten Holzschnitte sind nicht zuletzt die beiden Karten und der Römer Burgerische krieg: so er selbst be- und die Städteansichten. Die Holzschnitte stammen schriben … Mainz, Johann Schöffer, September aus der damals führenden Nürnberger Kunstwerk- 1530. Fol. (32), CLXIII Bll., 1 w. Bl. Mit 14 blattgr. stätte, in der auch Albrecht Dürer von 1486 bis 1489 und 101 (3 wiederh.) etwas kleineren Textholz- lernte. Daraus hat sich in der Kunstgeschichte immer schnitten, große Holzschn.-Druckermarke Schöf- wieder die Frage ergeben, ob der junge Dürer einzelne fers. Die Illustrationen stammen zum größten Teil Holzschnitte entworfen hat oder zumindest am Ent- aus der H.-S.-Beham-Schule, die blattgroßen aus der wurf beteiligt gewesen ist. In der Diskussion sind Cäsar-Ausgabe Grüningers von 1508. Dunkelbrau-

26 ner blindgeprägter Lederband d. Zt. (teilw. stärker (1) S. (weiß), (3), (100) Bll. Titelvignette, 2 Kupfer- berieben, Kanten und Kap. bestoßen, Vordergelenk tafeln mit Pflanzendetails, 101 Abbildungen auf 100 angebrochen), Vorsätze entfernt. € 11 000,– Seiten, alles gestochen und – außer der Titelvignette I: Zweiter Druck der ersten Steiner-Ausgabe, in der – handkoloriert. Halbpergament d. Zt. (Rücken mit Übersetzung durch J. Neuber; wie immer mit dem aus- Läsuren). € 3000,– gewechselten Holzschnitt BI. 71 v, hier auch mit dem Erste Ausgabe. Teils von Originalstöcken der „Historia geänderten Schriftzug „VLIZES“ (BI. 86r). II: Erste stirpium“ des Leonh. Fuchs gedruckt und von den Mainzer Ausgabe; übersetzt von R. Philesius. Zwei Waisenkindern ausgemalt (Nissen). Davor die später Werke mit berühmten Illustrationen in einem Band, die separat herausgegebenen „Primae Lineae Botanicae ex Holzschnitte durchweg in guten Abdrucken. Der ge- tabulis phytographicis J. Gesneri“, die Nissen in einer samte Band etwas gebräunt (3 Bll. stärker) und stockfle- separaten Edition von 1775 anführt (Nr. 1762). Buch- ckig. I: VD 16, C 3239; Schweiger I, 228; Fairfax-Mur- block gebrochen. Durchgehend leicht gebräunt und ray (German Books) 118; BMSTC (German Books) etwas fleckig. Nissen 1761 (vgl. auch 1762); Pritzel 209; nicht bei Adams. II: VD 16, C 56; Schweiger 1,51; 8201. BMSTC (German Books) 172; Adams C 80; Muther 1740; nicht in Fairfax-Murray. Naturphilosophie – Goethe, Johann Wolfgang Philosophie / Medizin – Theophrast, (Philippus … von. Zur Farbenlehre. Erster ( – Zweiter) Band. Bombastus von Hohenheim, gen. Paracelsus). As- Erklärungen der zu Goethe’s Farbenlehre gehörigen tronomia magna oder die gantze Philosophia sagax Tafeln. Anzeige und Übersicht des Goethischen der großen und kleinen Welt … Vor nie in Truck Werkes zur Farbenlehre. Ein Heft mit XVI illu- außgangen. Frankfurt / Main, Lechler / Feyer- minierten Kupfertafeln … Zusammen 3 Bde. Tü- abend 1571. Folio. (16), 165 Bll. + 1 nicht gezähltes bingen, Cotta 1810 (Textbde.) und (Wien, Geistinger weißes Bl. Ohne das letzte Bl. mit dem Druckver- 1830 / Tafelbd.). 8° (Textbde.) und 4° (Tafelbd.). merk und der wiederholten Druckermarke. Titel in XLVIII, 654; XXVIII, 757; 24, 12 Ss. Mit 17 (!) Rot und Schwarz gedruckt, Holzschnitt-Drucker- Kupfertafeln (auf Nr. II folgt II a [hier in umge- marke. Einband mit Blatt einer mittelalterlichen kehrter Reihenfolge eingebunden], 12 davon hand- Pergamenthandschrift überzogen. € 3000,– koloriert. Halbleder d. Zt., Tafelband abweichend € Erste Ausgabe des Hauptwerks von Paracelsus. Das gebunden. 8700,– Exemplar stammt aus dem Vorbesitz des Brixener Erste vollständige Ausgabe, der Tafelband – wie häufig Weihbischofs Johannes Nas (1534–1590). Ein neuerer – im Wiener Nachdruck. Lt. W. Hagen bildet der Nach- Eintrag auf dem hinteren Spiegel weist darauf hin, be- druck des Tafelbandes die Grundlage für alle Ausgaben legt wird er durch das auf den Vorderschnitt geprägte ab 1842 einschließlich der Weimarer; die Cotta-Aus- Besitzerzeichen „NB“ (s. Czerwenka: Der Franziska- gabe wurde in 750 Exemplaren gedruckt. Tafelband ner und Weihbischof von Brixen Johannes Nas und etwas stärker gebräunt, die Tafeln sehr sauber (meist auf seine Privatbibliothek). Im Satzspiegel etwas stärker bläulichem Papier gedruckt). Hagen 347 und 348 b, c; gebräunt. VD16 P 401; Sudhoff 131. Fischer (Cotta) 764, Goed. IV, 3, 583, 46) a.

Pflanzen- / Insektenbuch – Merian, Maria Sibylla. Fotografien – Frith, (Francis). Upper Egypt and Histoire générale des insectes de Surinam et de toute Ethiopia. London / Glasgow / Edinburgh, Macken- l’Europe … Tome premier. Des Plantes de Surinam zie (ca. 1862). Gr.-Folio (446 × 332 mm). Schmuck- et de tout l’Europe, contenant Leurs Descriptions, titel mit Foto, Haupttitel, Inhaltsverzeichnis, (36) leures figures, leures differentes Metamorphoses Bll. je mit montierter Fotografie und gedrucktem … Troisième Edition … Tome premier (richtig: Untertitel, (36) Bll mit erläuterndem Text (folgen troisième) de plantes de Surinam. Paris, Delnos dem jeweiligen Foto). Mit braunrotem Leinen- / 1771. Gr.–Folio (291 × 451 mm). Gestochenes und Baumwollgewebe (buckram) überzogener Einband gefaltetes Frontispiz, Drucktitel (beide aus einem d. Zt. € 5000,– Exemplar von Bd. 1). 69 Seiten Text, 69 Kupfertafeln (separat paginiert). Grünes Halbleder d. Zt. (Deckel Band 3 der zweiten, erweiterten Ausgabe. Größe der Fotos: ca. 16 × 22,5 cm. 28 von ihnen sind vom Foto- mit Marmorpapier bezogen) mit Goldprägung und € grafen handschriftlich signiert, 6 davon datiert (alle goldgeprägtem Titel auf Rücken. 3800,– 1857) und 9 nummeriert. „The prints in this edition Dritter Band der Delnos’schen Ausgabe (= 3. Ausg.), are of much stronger quality than those in the first zugleich der seltenste und erst nach der Drucklegung edition having been gold-toned“ (Gernsheim). Francis der ersten beiden erschienen. Spiegel und freie Vorsätze Frith (1822–1898) zählt zu den bedeutendsten Land- aus Marmorpapier (der vordere Vorsatz aufgezogen). schaftsfotografen seiner Zeit. Vor allem die Fotos von Sitwell/ Blunt 119. seinen drei Reisen in den Orient (ab 1856) begründen bis heute seinen Ruhm. Einige der Bll. mit Fotos stock- Pflanzenbuch – (Schinz, Salomon). Anleitung zu fleckig (nur wenige Fotos davon geringfügig betroffen); der Pflanzenkenntniß und derselben nützlichsten vor etwa der Hälfte der Fotos das Zwischenblatt aus Anwendung. Mit 100 illuminirten Tafeln. Zürich, Seidenpapier/Papier erhalten. Gernsheim 195; Forster/ Verlag des Waysenhauses 1774 (-77). Folio. 129 Ss., Heiting/Stuhlman S. 66.

27 Antiquariat Burgverlag Stand 21 Inhaber Robert Schoisengeier Burgring 1 + 3 · 1010 Wien Telefon +43 1 587 73 11 · Fax +43 1 586 22 79 · Mobil +43 664 263 07 44 E-Mail: [email protected] · Internet: www.burgverlag.com Alte Drucke · Naturwissenschaften · Kunst · Geographie · Graphik

Frisi, Paolo. Instituzioni di Meccanica, Idrostatica, handeln. (1777 in Mailand bei Giuseppe Galeazzi: „In- Idraulica, ed Architettura Civile. Lezioni dell’ Abe. stituzioni Di Meccanica, D’Idrostatica, D’Idrometria e Frisi Ex.-barnabita fatte in Brera. [Manuskript]. Dell’Architettura Statica, e Idraulica“). Im vorl. Manu- Brera [Milano], Handschrift 1773 e 1774. 8°. 4 Bll., skript befinden sich 10 Taf. (mit 105 Fig. in Tusche) ent- 253 Manuskriptseiten. Mit 10 Falttaf. (Tuschzeich- gegen der Druckausgabe, in der nur 7 Taf. vorkommen. nungen). Beiliegend: 2 ergänzende Bll. in der selben Poggendorff nennt das Werk nicht! Allerdings wird Handschrift mit Fig. HLn. Randeinrisse a. d. ersten ebendort abschließend festgehalten: Paolo Frisi „hin- terliess gegen 20 Arbeiten handschriftlich“. 5 Bll. restaur. In gutem Zustand. € 5000,– Vgl. Poggendorff I, Sp. 806/807. – Paolo Frisi (1728– 1784), italienischer Mathematiker, Astronom und Pu- blizist. Besonders bekannt durch seine Arbeit über Fugger – Liebler, Petrus. Torques Poëtico-Fugge- Hydraulik. Er war Mitglied der Akademien der Wis- riana ex uno metallo confecta: Septem Monilibus senschaften von London, Berlin, Petersburg, Bologna, adornata, bis millibus, octingentis, octuaginta annu- Kopenhagen, Stockholm, Uppsala, Haarlem, Siena lis curiosè catenata: seu versus unicus heroicus, bis und Bern, korrespondierendes Mitglied der Akademie millies octingesies manentibus iisdem vebis sensu, der Wissenschaften von Paris. Bei diesem Manuskript significatione illae […] Poësi variatus. Per illustri scheint es sich um einen weitgeführten Vorentwurf & Generoso Domino Dn. Francisco Ernesto Fug- zu dem drei Jahre später erschienenen Druckwerk zu ger, Comiti in Kirchberg &Weissenhorn, Baroni in

28 Bolweil. &c. Septimo inchoato (sapientiæ) anno, [Stoke, Melis]. Hollandtsche Riim-Kroniik. On- utramq[ue] sapientiam in aggredienti XIV. Calend: houdende de geschiedenissen der Graven van Hol- Octobr. M.D.C.LIV. Heilbronn, J. G. Kraus (1655). landt tot het Jaar MCCCV. Voon enen wiens naeme kl.-8°. 3 Bll., 103 S. Mit jesuit. Titelvign. Brosch. des noch onbekent is, voor 286. Jaren beschreven. Met 18. Jhdts. Durchgeh. stärker feuchtigkeitsrandig. 2 een Vorrede des Edelen E. Jonkh. Jan vander Does. Bll. im Innensteg eingerissen. € 2000,– Amsterdam, Barendt Adriaensz 1591. 4°. Tit., 5 Gebetartiges Lobgedicht („Kranz mit sieben Anhän- Bll., 100 S., 2 Bll. Mit gr. Titelvign. Pgmt. d. Zt. gern“) des Karmeliters Petrus Liebler auf den damals Durchgeh. Braunfl. im rechten Außensteg. Titelbl. siebenjährigen Franz Ernst Fugger, Graf von Kirch- m. Fehlstelle im w. Rd. sauber restaur. € 1600,– berg und Weissenhorn (1648–1711), das alle sieben BMC S. 96 – Erstdruck der berühmten Reimchronik Jahre wiederholt begonnen werden sollte. Mit aus- des Melis Stoke (1235–1305) in mittelniederländischer führl. Widmung. Im Abschnitt „Ad Lectorem“ wird Sprache verfasst, war eine der ersten Chroniken in auf Bernardus Bauhusius als Vorbild für die Art des den Niederlanden- Als eines der frühesten historio- Verses mit 14 Silben verwiesen. Bauhusius (1576–1619) grafischen Werke Hollands ist sie auch ein wichtiges war ein flämischer Jesuit und Liederschreiber. Weiters Studienobjekt für die Sprachforschung. Mit einer Vor- auf den Jesuiten Hieremias Drexelius (1581–1638), der rede von Jan Vander Does (1545–1604) sowie einer Hofprediger von Herzog Maximilian I. in München Namensliste alle Grafen von Holland und Zeeland von und glühender Befürworter der Hexenverfolgung war. 903 bis 1549. – Handschriftl. Vermerk des Historikerrs, Beschwörungsartige Paraphrasierung (weitgehend bloß Ludwig Kluit: „Dere uitgave van de Rymkronyke van durch Umstellungen in der Abfolge der Worte) einer Melis Stoke Welke de eerste uitgave van de Kronyke 14silbigen Verszeile. – Bibliographisch von uns nicht is, is op Kosten van Hendrik Laurenszoon Spiegel nachweisbar. […] gedrukt“. Spiegel (1549–1612) war einer der be- deutendsten Amsterdamer Gelehrten in der 2. Hälfte des 16. Jahdhunderts. Hodler – Loosli, C[arl] A[lbert]. Ferdinand Hodler. Zürich, Rascher & Cie. 1919–1920. 2°. (45 × 36, Strauss, Johann (Sohn). Sinngedichte. Walzer für 5 cm.). 275 (v. 276) Taf. in Lichtdruck u. XX (v. das Pianoforte. [Op. 1. WZ-45]. Wien, Pietro Me- XXVIII?) farb. lithogr. Taf. OKart.-Mappen. Lie- chetti [1845]. qu.-4°. Illustr. Tit., 11 gest. Notens. ferungs-Mappen (Num. 1–16). Rücken meist ris- Plattennummer 3983. Flex. HLn. Lithogr. Titelbl. in sig. Staubfleckig. Ohne Umschlag-Mappe Nr. 15. Rot. Deckbl. u. erstes Bl. gestemp., stellenw. fleckig. EA. € 1900,– Schlußbl. randverstärkt. EA. € 1200,– Ausgabe „A“ Nr. V. – Enthält 117 Tafeln mit 141 Abb. Weinmann S. 68 – Das Erstlingswerk von Johann nach Zeichnungen, 159 Reproduktionen nach Gemäl- Strauss Sohn aus dem Jahr 1844, erstmal erschienen den und Plastiken (2) in Lichtdruck u. 28 Faksimiles 1845. Mit fein lithographierter Titelvignette. – Der nach Gemälden in Farblithographie. – In unserem Walzer „Sinngedichte“ fand bei seiner Uraufführung Exemplar fehlt Tafel Nr. 13 („Sumpflandschaft“). – am 15. Oktober 1844 im Casino Dommayer in Hiet- Beigaben: Ders. Ferdinand Hodler. Beiträge zur Er- zing jubelnden Beifall, der sich in einem kurz darauf kenntnis seiner Persönlichkeit und seines Schaffens. erschienenen Feuilleton des Schriftstellers Franz Wiest Vorzugsausgabe „A“ Nr. V. Ebda. 1918. 2°. VIII, 9 S., widerspiegelt. Es schließt mit folgenden Worten: „Gute 2 farblithogr. Taf., 2 schw.-w. Taf. in Lichtdruck sowie Nacht, Lanner! Guten Abend, Strauß-Vater! Guten 10 mont. schw.-w. Taf. OKart.-Mappe. Mappe staub- Morgen, Strauß-Sohn!“ (vgl. Mailer, Johann Strauß fleckig, gelöst u. randrissig. – Dazu: Ders. (Hrsg.). Werkverzeichnis S. 296). – Gegen den Willen seines Vierundzwanzig Handzeichnungen Ferdinand Hod- Vaters schlug Johann Strauss Sohn eine Musikerkarriere lers mit begleitendem Text. Ebda. 1919. 2°. 2 Bll., 5 ein. (1) S., 1 Bl., 24 Taf. in Lichtdruck. OKart.-Mappe. Mappe stark randrissig, unt. Flügel fehlt. Kl. Fleck a. d. Titelbl. – Keine portofreie Lieferung möglich! – Siehe Abbildung.

Montenegro. Photoalbum. 1916/1917. gr.-4°. 27 Bll. Mit 106 mont. Orig.-Photographien (11,5 × 16,5 cm.). Ln. d. Zt. Einband berieb. € 1500,– Original-Photographien u. a. auf Silbergelatine zeigen Ansichten von Landschaften, Städten, militärischen und kommunalen Einrichtungen während des Ersten Weltkrieges in den Jahren 1916 und 1917. Darunter Ansichten von Cetinje, Rijeka, Virpazar, Bar, Ulcini, Njegusi, Deutsche U-Boot-Offiziere, Podgorica, Souz, Danilovgrad, Plav, Ipek, Djakova, Decani, Cattaro u.a. – Siehe Abbildung rechts.

29 Le Cabinet Japonais Stand 59 Gottfried & Matthias Ruetz Barer Str. 46 · 80799 München Telefon +49 (0)89 17 117 444 E-Mail: [email protected] · Internet: www.kotobuki.de Japanische Farbholzschnitte und Bücher 18. bis 20. Jahrhunderts

Tsunetomi Kitano. Titel: Frau im Schnee. Ver- Veröffentlichungsjahr: circa 1923. Format: oban leger: Nishimura Kumakichi. Siegel: Tsunetomi. tate-e (45 cm × 29 cm). € 750,–

30 Utagawa Hiroshige (1797–1861). Aus der Serie: Mondpinie, im Tempelbereich. Signatur: Hiroshige „Meisho Edo Hyakkei“ – 100 berühmte Ansichten ga. Verleger: Uoei. Veröffentlichungsjahr: datiert von Edo. Titel: „Ueno sannai, Tsuki-no-matsu“ – 1857. Format: oban (24,2 cm × 35,4 cm). € 3200,–

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Ausführliche Relation Von dem zu Ausgang deß laner, zwei kleinen alten Stempeln und Besitzvermerk 1714ten Jahres in Franckreich angelangten Per- des französischen Botanikers und Amerikareisenden sianischen Ambassadeurs, Mehemed Riza-Beg, Charles Plumier (1646–1704), der dem oben genannten Worinnen Von dessen Person, Conduite, Einzügen, Orden angehörte. Einige Seiten mit alten handschriftli- Audienzen, Geschencken, Verrichtungen, Diver- chen Anmerkungen (von Plumiers Hand?). – Einband tissimens und Abzuge ausführlich gehandelt wird. teils fleckig und angestaubt, Rücken berieben, innen Nebst einigen Historischen Remarquen. Mit gesto- etwas gebräunt. – Siehe Abbildung. chenem Frontispiz, 114 Seiten, Pappband der Zeit, 17,5 × 10 cm, Augsburg, Geiger, 1716. € 1800,– Meder, David. Acht Hexenpredigten Darinnen Von des Teuffels Mordkindern, der Hexen, Unholden, Auf französischen Berichten basierende „Relation“ Zauberischen, Drachenleuten, Milchdieben, etc. er- der persischen Gesandtschaft unter dem armenischen Edelmann Mehemed Riza-Beg an den französischen schrecklichem Abfalle, Lastern und Ubelthaten, Hof Ludwigs XIV. Der Besuch Mehemed Riza-Begs dadurch die Göttliche Maiestät gelestert … Be- fand ein ungeheures mediales Echo in Bezug auf seinen richt, was vermöge heiliger Göttlicher Schrifft … luxuriösen Lebensstil und seine vie- darbey thun solle. 6 Blatt, 119 len angeblichen oder wahren Lieb- nummerierte Blatt, (angebun- schaften. Bereits 1716 erschien ein in den: mehrere Leichenpredigten mehrere Sprachen übersetzter exo- der Zeit), Pergamentband der tischer Liebesroman (d’Hostelfort: Zeit, 20 × 16 cm, Leipzig, Apel, „Amanzolide, nouvelle historique et 1605. € 2400,– galante“), der Dichtung, Gerüchte Versuch des protestantischen Pas- und Wahrheiten des persischen tors David Meder (1545–1616) Ein- Gesandtenbesuches geschickt ver- fluss auf die teils kontroversen Vor- quickte und dem geneigten Publi- stellungen zu nehmen wie Hexen kum darbot. Einband etwas berie- verfolgt und abgeurteilt werden ben, ohne den hinteren Vorsatz, mit sollten, sowie Widersprüchlichkei- gestochenem Exlibris „Zur Breiten- ten in Bezug auf unterschiedliche bauchschen Bibliothek“. Auffassungen von Hexensabbat, Charleton, William. Exercitatio- Teufelsbuhlschaft und Teufelspakt zu klären. Meder zeigte sich als ve- nes de differentiis & nominibus hementer Befürworter von Hexen- animalium. Quibus accendunt verfolgungen und deren Bestrafung, mantissa anatomica, et quaedam billigte reuigen Beschuldigten aller- de variis fossilium generibus, deque differentiis & dings auch eine Gnadengewährung zu und zeigte sich nominibus colorum. Editio secunda, duplo fere z. B. skeptisch gegenüber Beschuldigungen von bereits auctior priori, novisque iconibus ornata. Mit gesto- in Haft befindlichen angeblichen Hexen. – Einband chener Titelvignette u. 15 (1 ganzseitiger) Kupfer- fleckig, innen unterschiedlich (teils stärker) gebräunt, stichen, 2 Kupfertafeln, 10 Blatt, 119 Seiten, 106 einige Blatt der angebundenen Leichenpredigten an- Seiten, 2 Blatt, 78 Seiten, 10 Blatt, Wildledereinband geschmutzt und mit Eckabrissen (teils Textverlust). der Zeit, Rücken mit Lederbezug des 18. Jahrhun- derts, Deckel mit dem goldgeprägten Wappen des Montanus, Arnold. Denckwürdige Gesandtschaff- Paulanerordens zu Paris „Charitas“, 30,5 × 21 cm, ten der Ost-Indischen Gesellschaft in den Ver- Oxford, Sheldon, 1677. € 2800,– einigten Niederländern, an unterschiedliche Keyser Stark erweiterte zweite Ausgabe des „Onomastikon von Japan. Mit Kupfertitel, 1 gefalteten Kupferkarte, zoikon“ von 1668. Der erste Teil behandelt Vögel, es 24 doppelblattgroßen Kupfertafeln sowie 70 Text- folgt ein Teil über Fische und dann einer über Fossilien. kupfern, 3 Blatt, 443 Seiten, 4 Blatt, Lederband Typographisch aufwendiger Druck in verschiedenen der Zeit (Vorderdeckel im Zentrum mit unkennt- Schriftarten (Antiqua, Fraktur, Griechisch usw.), schön lich gemachtem Wappenmedaillon), 31,5 × 22,5 cm, illustriert. Titel mit Besitzvermerk der Pariser Pau- Amsterdam, Meurs, 1670. € 3800,–

32 Einband berieben, die Innenseite der Einbanddeckel stattfanden) und die Denunzierung einer „Mariam“. mit einigen kleineren Wurmspuren, die letzte Seite Das Gutachten wurde von den Rechtsgelehrten Mel- etwas angestaubt, sonst innen ein sehr sauberes, fle- chior Junius der Jüngere (1572–1613), Johann Michael ckenfreies Exemplar. Beuthen (gestorben 1618) und Justus Meier (Mejerius, 1566–1622) erstellt und unterzeichnet. Der Anfrage in Musterbuch der Firma J. J. Rousek, Prag, mit Bezug auf Rechtmäßigkeit erteilten die Rechtsgelehrten über 1000 montierten, teils farbigen bzw. hand- eine ausführliche negative Antwort. – Einband etwas kolorierten, handschriftlich nummerierten und fleckig, Rücken oben mit kleiner Reparatur, innen pa- mit Anmerkungen versehenen Abbildungen von pierbedingt gleichmäßig gebräunt, einige Wurmspuren Haushaltsgegenständen (meist Metallwaren) auf im hinteren Gelenk. 104 Seiten (weitere 20 Seiten unbenutzt), Halb- ledereinband der Zeit mit montiertem Lederschild Tucher, Johann Georg. Belegenheit und heutiger auf dem Einbanddeckel, 35,5 × 26 cm, Prag, ca. Zustand deß Hertzogthums Savoyen, und Fürs- 1900–1910. € 2000,– tenthums Piemont, nach jedes unterschiedlichen Landschafften, Natur-Gütern, fürnehmsten Plätzen Musterkatalog der 1885 gegründeten und bis heute existierenden Prager Traditionsfirma (V. J. Rousek). und Regenten, Grafen, Hertzogen, und so wohl Rousek war und ist spezialisiert auf Metallwaren aller vormaligen, als heutiger Kriegs-Händeln, Ausführ- Art. Der Katalog illustriert das breit gefächerte An- licher und richtige, weder sonst in Teutscher Sprach gebot der Firma: Messer, Schlösser, Kannen, Werk- bishero geschehen, beschrieben, … Mit gestoche- zeuge usw. usw. – Einband berieben und bestossen, nem Frontispiz, 17 (3 gefalteten) Tafeln, 4 gefalteten innen teils fleckig. Karten, 10 Blatt, 672 Seiten, 17 Blatt, Pergament- band der Zeit, 20,5 × 16,5 cm, Nürnberg, Endter, „Cautio Criminalis“ 1690. € 2400,– mit angebundener Handschrift Detaillierte Landeskunde von Savoyen und Piemont mit Beschreibungen der Landschaften, Städte, Festun- Spee, Friedrich. Cautio criminalis. Seu de proces- gen und Sehenswürdigkeiten, Sitten und Gebräuche sibus contra sagas liber. Das ist Peinliche Warscha- der Bewohner sowie umfangreiche Kapitel über die wung von Anstell: und Führung des Processes gegen wechselvolle Geschichte. – Einband etwas angestaubt, 2 die angegebene Zauberer, Hexen und Unholden: Karten mit hinterlegtem Einriss, innen etwas gebräunt. An die Obrigkeit Teutscher Nation, So wohl auch Deroselben Rhäten, Beichtvättern, Commissarien, Hier kaufte der Zedlitz Inquisitoren, Richtern, Advocaten, Priestern und Waren- und Rechnungsbuch des Kaufhauses Predigern und andern sehr nützlich und nötig. Poden in Bad Aussee (Steiermark). Handschrift- Durch einen unbenahmpten Römisch: Catho- lich geführt in den Jahren 1831 bis 1854. Enthält lischen an Tag gegeben. Nunmehr dem Gemeinen 610 beschriebene Seiten und 24 Blatt alphabeti- Vatterland und männiglich zum besten ins Teutsch sches Kundenregister. Lederband der Zeit mit vier trewlich ubersetzt sampt einem ordentlichen Re- ledernen Bindebändern, 42 × 28 cm, Bad Aussee gister. 8 Blatt, 317 (recte 217) Seiten (Paginierung 1831–54. € 1200,– springt von Seite 199 auf 300), 19 nicht nummerierte Seit 1704 (bis 1908) führte die Familie Poden das älteste Seiten, Pergamentband der Zeit, 20 × 16 cm, Franck- Kaufhaus (Podenhaus) in Bad Aussee. Das vorliegende € furt am Mayn, Hummen 1649. 7800,– Waren- und Rechnungsbuch beinhaltet Verzeichnisse Erste vollständige deutsche Ausgabe (eine etwas ge- der gelieferten bzw. verkauften Waren und die Konto- kürzte Ausgabe erschien 1647 in Bremen) des erstmals stände der Abnehmer größerer Warenmengen. Geliefert 1631 anonym in Latein erschienenen wegweisenden wurden hauptsächlich Lebensmittel (Gewürze, Kaffee, Werkes zur Praxis der damaligen Hexenverfolgung. Die Käse, Slibowitz usw.) und Haushaltgegenstände. Der Autorschaft des Jesuiten Friedrich Spee (1591–1635) Kundenkreis war in Bad Aussee und Umgebung an- wurde erst Jahre später durch Leibníz gelüftet. Spees sässig (Bad Ischl, Altaussee, Hallstadt), darunter die Ansatz der Kritik war nicht der Glaube an Hexen und Salinenverwaltung, die Kirche St. Paul, verschiedene Hexerei an sich, sondern die barbarische Anwendung k. u. k. Ämter, meist jedoch Privatpersonen, darunter der Folter um gewünschte Geständnisse zu erzwingen. der österreichische Schriftsteller Joseph Christian von Spee stellte somit ein wichtiges Fundament der Praxis Zedlitz und Anna Baronin von Brandhofen, die bürger- frühneuzeitlicher Rechtsfindung infrage. Die Entschie- liche (Anna Plochl) Gattin Erzherzog Johanns. Ein denheit seiner Argumentation stellt ihn über alle anderen interessantes Dokument steiermärkischer Wirtschafts- Kritiker der damaligen Zeit. Angebunden eine Hand- geschichte. – Einband berieben und bestoßen, vorderer schrift über die Rechtmäßigkeit, Personen zu verhaften Einbanddeckel mit Fehlstelle im Lederbezug, hinterer und zu foltern, die von angeblichen inhaftierten Hexen Einbanddeckel mit beschädigter unterer Kante, innen denunziert wurden. 29 nicht nummerierte Blatt. Zeitge- etwas gebräunt, die letzten Blatt (Register) mit unter- nössische Abschrift eines Gutachtens der Akademie von schiedlich starken Randläsuren, beiliegend einige alte Strassburg auf Anfrage des Rates der Stadt Strassburg aus handschriftliche Zettel. Vorsatz mit Prüfungsvermerk dem Jahre 1608. Grundlage waren Hexenverbrennungen einer k. k. Steuerbehörde (Lacksiegel, gegengezeichnet in „der Statt O“ (eventuell die benachbarte Stadt Of- Gerhard Poden) aus dem Jahre 1841, bis zur Seite 303 fenburg, in der um das Jahr 1608 Hexenverbrennungen mit je zwei Prägestempel („Control“).

33 Eckard Düwal Stand 42 Schlüterstraße 17 · 10625 Berlin Telefon +49 (0)30 313 30 30 · Fax +49 (0)30 313 30 09 · Messetelefon +49 (0)163 313 30 30 E-Mail: [email protected] · Internet: www.duewal.de Wertvolle Bücher und Autographen

Rau, Johann. Cosmographia. Das ist: Ein schöne Richtige und volkomliche Beschreibung deß Gött- lichen Geschöpffs/ Himmels und der Erden. Frank- furt a. M., Nicolas Bassaeus, 1597. Folio. Mit 21 blattgr. Kupferkarten (1 als Taf., 5 größere im Rande gefaltet), 93 Textholzschn., 1 gef. Stammtaf. sowie Titelvign., Initialen, Vign. u. Druckermarke in Holzschnitt. Titel in Rot u. Schwarz. 18 Bl. (1 w.), 1031 S., 6 Bl. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. über Holzdeckeln auf 5 Bünden m. hs. Rückentitel. m. 7 (st. 8) Eckbeschlägen u. 2 intakten Messingschlie- ßen. € 12 000,– VD 16 R 380. – Sabin 67977. – Erste Ausgabe der seltenen, sehr umfangreichen u. reich illustrierten Welt- beschreibung des protestantischen Geistlichen und Kosmologen Johann Rau aus Hessen, die auch auf den letzten 5 Seiten Amerika beschreibt. Mit astrono- mischen Textholzschnitten (Planetenbahnen, Sonnen- stand, Sphären, astronom. Berechnungen) sowie zahlr. Städteansichten aus dem Saur’schen Städtebuch. Die 21 gest. Karten nach Quad (Europae descriptio): Welt- karte, Europa und Länderkarten sowie deutsche Ge- bietskarten. – 2 Kupfertaf. zusätzlich beigebunden. Dreiteiliges Exlibris der Familie Kreß von Kressen- stein, datiert 1630/31. Der schöne Einband mit Platten- stempeln „Judith mit dem Haupt des Holofernes“ / „Jael“ (berieben), datiert 1571 (Platten verschiedener (Seuse, Heinrich). Der ewigen Wiszheit betbüchlin. süddt. Werkstätten vom Meister NP von 1559, vgl. Basel, Jacob von Pforzheim für Marx Werdemüller, EDB p002589), umgeben von Rollenstempeln. – Etw. Zürich, 1518. 8vo. Mit Titelholzschn. u. Bordüren, berieben u. gebräunt, kl. Einriss am Kapital. Nur ver- 2 astrolog. Holzschn. im Kalender sowie 58 teils einzelte Fleckchen, die letzten Bl. u. d. Hinterdeckel mehrf. wiederh. Textholzschn. Titel u. Kalendarium m. kl. Wurmgang. Ausgesprochen schöner, sehr wohl- in Rot u. Schwarz. 20 nn., CCVIII Bl. Ldr. d. Zeit erhaltener Band des seltenen Werkes. auf 3 Bünden m. blindgepr. Deckeln u. 2 Messing- schließen. € 13 500,– VD 16 S 6101. – Sehr seltene Ausgabe des ab dem Friedrich II., der Große, König von Preußen 14. Jahrhundert weitverbreiteten deutschen Andachts- (1712–1786). Eigenh. Brief m. Paraphe. (Lager bei buches des Konstanzer Mystikers Heinrich Seuse Staudenz), 24. (IX. 1745). 3/4 S. 4to. € 9500,– (1295/97–1366), entstanden 1330/31. Dem Gespräch An Fredersdorf, vormaligen Kammerdiener und „grand zwischen Ewiger Weisheit und dem Jünger folgen factotum du roi Frédéric“ (Voltaire): „bleibe du nuhr in zahlreiche Gebete, die hier um einige deutsche Lieder berlin und laße dier curirn, hier Schlagen wier uns alle u. a. von Sebastian Brant ergänzt wurden. Nach dem Tage wie die Teüwel herum, der Schirm von Hanichek Kalender Holzschnitte zum Bestimmen der Sonntags- mus nach Pohtzdam auch ein Tisch, 2 Statuen und 4 buchstaben und der Goldenen Zahl. – Am Rücken portreter von Wato (Watteau) … ich habe vielle Sorgen d. Einbandes größere Fehlstellen. Titel m. mehreren und chagrin ich werde froh seindt Knobelstorf zu Zahlen u. Name, verso u. auf letztem Bl. kl. Stempel. sehen, ich weis nicht ob Porporino nichts mitgebracht Teils gering fleckig. 4 (3 doppelseitig) v. alter Hand mit hat von was ihm ist bestellet worden? …“ Gekürzt ge- Gebeten beschriebene Bl. vor- u. nachgebunden. – Siehe druckt in J. Richter, Die Br. Fr. d. Gr. an Fredersdorf, Abbildung. S. 51 als Nummer 1. – Gering fleckig, kl. Randeinrisse,

34 hs. Nr. u. Stempel „Das Recht zur Veröffentlichung ist Potempa G 732.4. – Tarndruck zur geheimen Zirkula- vergeben“. – Erster erhaltener Brief Friedrichs an seinen tion in Deutschland. Der Name des Autors steht nicht Vertrauten aus dem 2. Jahr des 2. Schlesischen Krieges. auf dem Titelblatt. Mit geänderter Einleitung gegenüber Manuskript u. engl. Ausgabe. Evtl. identisch mit Po- Canetti, Elias. Die Blendung. Roman. Wien, tempa 732.1, dem nicht nachweisbaren Erstdruck von Leipzig, Zürich, Herbert Reichner, 1936. 8vo. angebl. 32 Seiten bei Bermann-Fischer Stockholm, der 560 S. OLwd. m. zweifarbiger Deckelillustration „beim Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Ams- von Alfred Kubin u. Rückentitel. Roter Kopf- terdam bis auf wenige Exemplare vernichtet“ wurde. schnitt. € 1200,– – Äußerst selten (nur 1 Ex. im KVK und 1 Ex. im Jb. WG² 4. – Sternfeld-Tiedemann 51. – Erste Ausgabe. d. APr. 1950ff., beide mit Seitenzahl 18 und ergänzten – Einband minimal fleckig u. berieben. Ganz leichte Angaben des Erstdrucks, der gleichgesetzt wird), der Stauchung am oberen Schnitt. Ein ungewöhnlich gut Hinweis auf den „Londoner Brief“, der gegenüber d. erhaltener, schöner Band der seltenen ersten Einzelver- Titel montiert ist, für uns nicht nachweisbar, aber of- öffentlichung Canettis mit der berühmten Kubinschen fensichtlich zugehörig. – Umschlag fleckig. Zeitgenöss. Deckeillustration. Besitzvermerk aus d. Exil im Innendeckel. Klammer- heftung rostend, etw. fleckig. – Siehe Abbildung. Horváth, Ödön (von). Geschichten aus dem Wie- ner Wald. Volksstück in drei Teilen. Berlin, Pro- Schmidt, Arno (1914–1979). 4 Erstausgaben mit pyläen-Verlag, (1931). 8vo. 143 S., 2 Bl. OKart. m. persönlicher familiärer Widmung mit Unterschrift Deckeltitel. € 750,– und 1 sign. Katalog 1949–1976. € 6000,– WG² 4. – Erste öffentliche Ausgabe in der seltenen 1) Schmidts Erstling Leviathan, Rowohlt 1949 (Bock Bindequote des Arcadia Verlags (auf d. Deckel), in 1.1.1) mit mehrz. Widmung an seine Schwägerin Erna welchem auch der nichtöffentliche Erstdruck erschien. Rose mit „… Dank für mannigfache bibliothekarische – Einband etw. fleckig u. berieben, kl. Wasserspur, Hilfe: Cordingen, den 28. X. 49“. (gering best., einige sonst gut. Bleistiftmarginalien). 2) Fouqé und einige seiner Zeit- genossen, Stahlberg 1958 (Bock 1.1.8.1) an dieselbe „… Kafka, Franz. Das Urteil. Eine Geschichte. Leipzig, als Dank für Materiallieferung. Darmstadt, den 24. X. Kurt Wolff, 1916. 8vo. 28 S., 2 Bl. OBrosch. m. 58“. (OUmschl. m. Tesa-Reparaturen liegt bei). 3) Kühe € blauem RSchild. Unbeschnitten. 1500,– in Halbtrauer, Stahlberg 1964 (Bock 1.1.15) an seine Dietz 31. – Raabe 146,4. – Raabe (Zeitschr.) 145.34. Schwiegermutter Else Murawski „Liebe Muttel! Zur – Erste Buchausgabe, verändert gegenüber dem Erst- Erinnerung an Bargfeld an den Schreibtisch – über Eck druck in „Arkadia“ von 1913. – Band 34 der Bücherei – den 24. VI. 65“ (OUmschl. etw. gebräunt). 4) Coo- „Der jüngste Tag“. – Kanten minimal berieben. Exlibris per, Satanstoe, dt. v. A. Schmidt, Goverts 1976 (Bock im Innendeckel. Sehr schönes, wohlerhaltenes Exem- 1.6.19) „Ein Gegenstück zum ‚Riesen Jermak‘ für Erna plar. [Rose]. Bargfeld, den 10. 4. 78“. 5) Eberhard Schlotter. Katalog [Aachen, Suermondt-Museum 1957]. Eines Mann, Thomas. Dieser Krieg. Der grösste deutsche von 50 nummer. Ex., von Schlotter u. Schmidt signiert. Schriftsteller unserer Zeit gibt in diesem Büchlein (Bock 1.3.57.3–5). – Erna Rose, geborene Murawski einen entscheidend wichtigen Beitrag zur restlosen war die Schwester von Schmidts Ehefrau Alice. – Die Klarstellung der Vorgeschichte dieses Krieges und Geschichte vom Riesen Jermak erschien zuerst in „Die seines unausbleiblichen Ausgangs (Londoner Brief, Andere Zeitung“ vom 6. 9. 61 (Bock 1.2.61.09.06) Sonderausgabe). (London, Londoner Brief?), [1940]. und erweitert im „Trommler beim Zaren“ 1966 (Bock 8vo. 1 Bl., 18 S. m. Klammern geheftet, in schlichten 1.1.17). – Vollständig u. wohlerhalten. – Siehe Ab- Pp.-Deckeln m. Lwd.-Streifen. € 15 000,– bildung.

35 Antiquariat Eckert & Kaun Stand 43 Plantage 13 · 28215 Bremen Richtweg 4 · 28195 Bremen (Ladengeschäft) Telefon +49 (0)421 722 04 · Fax +49 (0)421 70 76 58 E-Mail: [email protected] · Internet: www.eckert-kaun.de Literatur · Illustrierte Bücher · Kunst · Architektur · Photographie · Philosophie

Koran – El Koran das heißt Die Lesung. Die wenige Seiten mit schwachem Feuchtigkeitsrand, sehr Offenbarungen des Mohammed ibn Abdallah, des vereinzelt kleine Läsuren. Propheten Gottes. Zu Schrift gebracht durch Ab- delkaaba Abdallah Abu-Bekr übertragen durch La- Haeckel, Ernst. Kunstformen der Natur. Erste (u.) zarus Goldschmidt im Jahre der Flucht 1334 oder Zweite Sammlung (u.) Supplement-Heft. 11 Liefe- 1916 der Fleischwerdung. Berlin, Brandus 1916. rungen. Leipzig und Wien, Bibliographisches In- Gr.-4° (37 × 28 cm). 214 S., 1 Bl. auf van Geldern- stitut 1899–1904. Folio (36,5 × 28 cm). 2 Bll., 100 teils Bütten. Mit farbig illustriertem Doppeltitel. Grüner chromolithographische Tafeln (35 davon mit einem Orig.-Pergamentband mit reicher Goldprägung auf transparenten Überblatt), mit dem dazugehörigen beiden Deckeln u. Kopfgoldschnitt. € 1200,– beschreibenden Text u. den Inhaltsverzeichnissen jeder Lieferung, 51 S. (Supplement-Heft). Illus- Rodenberg 445. – Eines von 200 (gesamt 240) Exem- trierte Orig.-Umschläge in 2 illustrierten Orig.- plaren. – Wortgetreue Übertragung nach der Flügel- € schen Ausgabe. Die Ausstattung (farbiger Titel und far- Leinenkassetten. 2800,– bige Zierleisten) im Gepräge der älteren Handschriften Erste Ausgabe in einem guten Exemplar. – Haeckels sowie die Lettern zur verwendeten Delitsch-Antiqua Vorlagenwerk war von großem Einfluss auf die Kunst stammen von Goldschmidt, gedruckt bei Julius Klink- der Jahrhundertwende. – Kassetten gering beschabt, hardt in Leipzig. – Einband gering berieben, Rücken die Umschläge im Falz leicht beschabt (2 davon ein- etwas verblasst, oberes Kapital im hinteren Außen- gerissen), Tafeln und Textseiten vereinzelt mit winzigen gelenk ganz leicht eingerissen, die ersten 4 Blatt leicht Läsuren, Block des Supplement-Heftes gebrochen. stockfleckig. – Schönes Exemplar. Kafka, Franz. Der Heizer. Ein Fragment. Leipzig, Laurentius von Schnüffis (d. i. Johann Martin). Kurt Wolff 1913. 47 S. mit dem Frontispiz „Im Hafen Des Miranten, Eines welt- und hof-verwirrten Hir- von New York“ (d. i. die Fähre von Brooklyn), 4 S. tens wunderlicher Weeg nach der Ruhseeligen Ein- Anzeigen. Rostroter Orig.-Velours-Einband mit samkeit. Auf inständiges Anhalten, auch fürnemmer montiertem weißen Deckelschild. € 6500,– Persohnen, auf ein neues aufgelegt. Costantz, David Erste Ausgabe von Kafkas zweiter Veröffentlichung. Hautt 1689. 7 Bll., 306 S. Mit einigen Notenbei- – Smolen/Stammerjohann 3.1.B.1; Dietz 21; Raabe/ spielen. Pergament der Zeit mit 2 Messingschlie- Hannich-Bode 147.2. – Erschienen als dritter Band in ßen. € 1700,– der Reihe „Der jüngste Tag“, gedruckt im Mai 1913 Dünnhaupt II, S. 1076, 2d. – Stark überarbeitete Fas- bei Poeschel & Trepte. In dieser Einbandvariante von sung des zuerst 1665 unter dem Titel „Philotheus, oder des Miranten … wunderlicher Weeg“ anonym erschienenen Werkes. Der österreichische Dichter, Innsbrucker Hofschauspieler und Komponist Johann Martin (1633–1702) trat 1665 in den Kapuzinerorden ein, nahm den Namen Laurentius von Schnüffis an und wirkte als Seelsorger und Prediger. In seinem Roman, einer allegorischen Autobiographie, erzählt er von der Bekehrung des Höflings „Mirant“ (ein Anagramm des Namens Martin) zum geistlichen Stand, ergänzt durch Lieder mit Melodien für Singstimme und Be- gleitinstrument (vgl. NDB 13, S. 723 f.). Laurentius ist „witzig, komödiantisch, parodierend, verfügt jedoch nicht minder über anmutige und innige Töne“ (KNLL 10, S. 51) und er ist „der letzte bedeutende Vertreter der … gepflegten geistlichen Bukolik“ (KNLL). – Einband etwas fleckig, Innengelenke leicht gelockert, dadurch auch der vordere fliegende Vorsatz zum Teil gelöst, einige Lagen stärker braunfleckig, gering stockfleckig,

36 größter Seltenheit. – Es handelt sich bei dem Text Erste Ausgabe. – Eines von 120 nummerierten und um das erste Kapitel des 1927 erschienenen Romans von Thomas Mann signierten Exemplaren. – Bürgin „Amerika“. – Frisches, fleckenfreies Exemplar der I,14; Potempa E 27,1; WG. 15. – Druck auf echtem fragilen Ausgabe. Kanten leicht beschabt, Kapitale handgeschöpften Zanders-Bütten bei Knorr & Hirth gering bestoßen, hinteres Außengelenk aufgeplatzt. – in München. – Der empfindliche Einband minimal Siehe Abbildung. berieben und etwas stockfleckig, Text vereinzelt leicht stockfleckig. Insgesamt sehr ordentliches Exemplar des Kafka, Franz. Die Verwandlung. Leipzig, Kurt seltenen Buches. – Siehe Abbildung. Wolff 1915. 72 (1) S., 5 S. Verlagsanzeigen von Wer- ken Kafkas. Orig.-Pappband mit dem Verlagssignet, Trakl, Georg. Gedichte. Leipzig, Kurt Wolff 1913. schwarzgeprägtem Deckel- u. Rückentitel u. blauem 65 S. Grau-brauner Orig.-Pappband mit Deckeltitel Kopfschnitt. € 3500,– in blauem Kreis. € 1500,– Erste Ausgabe. – Smolen/Stammerjohann 22/23.1.B; Erste Ausgabe der einzigen zu Lebzeiten erschienenen WG. 3; Dietz 26; Raabe/Hannich-Bode 146.3. – (= Der Gedichtsammlung. – WG. 1; Raabe/Hannich-Bode jüngste Tag 22/23). – Die Erzählung erschien bereits 304.3; Dietz 7/8.1; Smolen/Stammerjohann 7/8.1.B.2. vorher im Oktober-Heft der „Weißen Blätter“, ehe – (= Der jüngste Tag 7/8). – Exemplar aus der 2. Bin- sie, von Kafka verbessert im November 1915 als Buch- derate ohne die 2 Seiten Anzeigen. Beiliegen 2 Verlags- ausgabe erschien. – Seltene gebundene Ausgabe, ohne prospekte des Kurt Wolff Verlages (Arcadia und Carl den Umschlag und das erwähnte Titelbild von Ottomar Hauptmann). – Schmaler Fleck im hinteren Innenge- Starke. – Einband etwas lichtrandig und minimal fle- lenk, Kanten minimal berieben, insgesamt jedoch sehr ckig, Kanten leicht berieben, Kapitale leicht bestoßen. schönes Exemplar. – Siehe Abbildung. Nahezu fleckenfreies Exemplar auf schwerem Papier. – Siehe Abbildung. Paris – Liébert, A(lphonse). Les ruines de Paris et Mann, Thomas. Der kleine Herr Friedemann. No- de ses environs 1870–1871. Cent photographies. vellen. Berlin, S. Fischer 1898. 2 Bll., 198 (2) S. Neuer Texte par Alfred d’Aunay. 2 vols. Paris, éditée par Halblederband mit gepunztem Kopfgoldschnitt, la Photographie Américaine S. Liébert 1871. Quer- handgefertigtem Bezugspapier, handumstochenem 4°. 2 Texthefte jeweils mit 9 S. (ungezählt) u. 100 auf mehrfarbigen Kapitalband in gefütterter Kassette Karton montierte Original-Fotografien (Albumin- mit Holzfurnier und Lederecken von Roland Meu- abzüge) in zwei späteren Halbleinen-Kassetten mit ter, Ascona. € 1200,– montiertem Orig.-Lederrücken. € 8500,– Erste Ausgabe der ersten Veröffentlichung. – WG. 2; Erste Ausgabe. – Selten. – Spektakuläre Fotografien do- Potempa B 1; Bürgin I,1. – (= Collection Fischer Bd. kumentieren die Zerstörungen in Paris und Umgebung 6). – Das letzte Blatt (Inhaltsverzeichnis) in oberer am Ende des Deutsch-Französischen Krieges, als sich in Ecke sehr fein restauriert. – Schönes Exemplar in einem der Blutigen Maiwoche Regierungstruppen und Kom- hübschen modernen Einband. munarden verbissene Kämpfe lieferten und Barrikaden errichteten. – Das Bildformat beträgt etwa 180 × 250 Mann, Thomas. Herr und Hund. Ein Idyll. Mün- mm, einige Fotografien 200 × 260 mm, die Kartongröße chen, Schutzverband Deutscher Schriftsteller 1919. etwa 340 × 440 mm. – Texthefte etwas unfrisch und mit Gr.-8° (23 × 16,5 cm). 93 (2) S. mit 9 Illustratio- leichten Läsuren, die Kartons in den Rändern teilweise nen von Emil Preetorius, Illustr. Orig.-Pappband leicht (2 Kartons stärker) stock- und fingerfleckig, ein mit Vorder- u. Hinterdeckelillustration v. Pree- Foto mit kleinen Stockflecken, ein Foto mit geringen torius. € 1800,– Kratzspuren. – Siehe Abbildung.

37 Engel & Co. GmbH Stand 46 Alexanderstraße 11 · 70184 Stuttgart Telefon +49 (0)711 24 04 13 · Fax +49 (0)711 236 00 21 E-Mail: info@buch-en gel.com · www.buch-engel.com Naturwissenschaften · Geographie/Völkerkunde · Philosophie · Anthroposophie · Religion · Literatur · Kunst

Naturwissenschaft und Reisen

Buffon, (George Louis Leclerc Compte de). Na- Exemplar und enthält alle Kupfer zweimal, neben den turgeschichte der Vögel. Aus dem Französischen kolorierten Kupfern des Wiener Nachdrucks die nicht übersetzt, mit Anmerkungen, Zusätzen und vielen kolorierten Kupfer der Orig.-Ausgabe. – Wegen des Kupfern vermehrt durch Friedrich Heinrich Wil- langen Erscheinungszeitraumes sind so komplette Ex- helm Martini (später: Bernhard Christian Otto). Bd. emplare äußerst selten. – Es erschienen insgesamt 35 1–28 u. 33. Pauli, Berlin 1772–1807. Mit 16 (2 s/w) Bände + 2 Supplements mit laut Nissen 1683 (Wood kolor. Frontispizes, 29 (2 s/w) kolor. Titelvignetten 1575) Kupfern. – „One of the most valuable of the und 1342 (v. 1344) kolorierten Kupfertafeln u. 2 many editions of this remarkable work. … The illus- trations are drawn from several sources, but most of nicht kolor. Kupfertaf. Meisterhafte uniforme neue them are prints from the plates of the original French Halblederbände im Stil der Zeit mit Rückenschild treatise.“ – Wood 268. Nissen 159. – Siehe Abbildung. u. Rückenvergoldung. € 14 000,– Dekorative Reihe. Sehr seltenes Werk mit prächtigen Koldewey, Karl. Die zweite deutsche Nordpol- kolorierten Tafeln auf besserem Papier gedruckt als die fahrt in den Jahren 1869 und 1870 unter Führung nicht kolorierte Ausgabe. – Band 16 ist ein getrüffeltes des Kapitän Karl Koldewey. Hrsg. von dem Verein für die deutsche Nordpolfahrt in Bremen. 2 Teile in 4 Bänden. Brockhaus, Lpz. 1873–74. Mit zus. 2 Stahlstichporträts, 11 (davon 7 gefalt.) farblithogr. Ktn., 10 farblithogr. Taf., 33 Taf. in Lithogr. u. Kupferstich, 16 Holzschn.-Taf. u. 59 Holzschn. im Text. Sehr schöne neue Hldr.-Bände im Stil der Zeit. Gering stockfleckig. € 1800,– Sehr selten. – Chavanne 1961, Henze III, 52ff. (Kreslin, Georg). Neu-vermehrtes und verbessertes Aderlaß-Büchlein/ Das ist: Ein Astronomischer Grund und Bericht/ vom Aderlassen/ Schrepffen und Baden/ zu Erhaltung menschlicher Gesundheit/ und Verlängerung deß Lebens/ biß zu seinem/ von Gott und der Natur bestimten/ Tod und Ende desselbigen … Endter, Nürnberg 1665. 10 Bl., 144 S., 4 Bl. (letztes weiß) mit Titel in Rot und Schwarz mit Druckermarke als Titelvignette, 1 gefalt. gest. Tafel, 1 gefalt. Tabelle in Rot und Schwarz u. 20 Text- holzschn. Pergament d. Zt. Exlibris verso Titel. Die Kupfertaf. alt auf zeitgenöss. Papier ausgeschnitten u. aufgezogen. Titel mit gelöschtem Stempel, letztes Bl. mit kleinem Loch im weißen Rand. Gelenke etwas locker. Gering stockfl. Sehr schönes frisches Exemplar. € 2000,– Laut Vorrede stammt das Werk von dem „weltberühm- ten hocherfahrenen“ Astronom Georgio Kreslino. Die Universitätsbibliothek Wien, die eines der wenigen ver- zeichneten Exemplare besitzt, gibt auch Georg Kres- lin (1563–1628) als Verfasser an. Desweiteren geben sie (wie auch bei dem Exemplar in der Freiburger Univ.-Bibl.) eine abweichende Kollation an, wonach

38 in unserem Exemplar zusätzlich noch „Eine kürtz- prachtvollen kolorierten Tafeln mit mehreren Darstel- liche / jedoch recht wohlgemeinte Erinnerung / Über lungen. – Horn/Schenkling 14032; Nissen 2578. dieses gantze Büchlein“ enthalten ist. – Ausgesprochen seltenes Aderlass-Büchlein in einem guten, kompletten Naumann, Johann Andreas, Naturgeschichte der Exemplar. Vögel Deutschlands nach eigenen Erfahrungen ent- Lucas, Pierre Hippolyte. Histoire naturelle des worfen. Durchaus umgearbeitet, systematisch ge- animaux articulès. 3 Bände. Bertrand, Paris (1846)- ordnet, sehr vermehrt, vervollständigt, und mit ge- 49. (Exploration scientifique de l’Algerie pendant treu nach der Natur eigenhändig gezeichneten und les annees 1840, 1841, 1842 … Sciences physiques. gestochenen Abbildungen … aufs Neue herausgege- Zoologie). XXXV, 403 S., 4 Bl., 590 S. u. 7 Bl., ben von dessen Sohne Johann Friedrich Naumann. 527 S. mit 122 handkolorierten Kupfertafeln. Folio u. Fortsetzung der Nachträge, Zusätze und Verbes- (30 × 39 cm). Hldr. d. Zt. Berieben u. bestoßen. Rü- serungen … 14 Teile in 13 Bänden. Fleischer, Lpz. / cken etwas beschäd. Neu eingehängt. Teils stockfle- Hoffmann, Stgt. 1822–60. Mit 3 Porträts, 10 (davon ckig. € 6500,– 5 kolor.) gest. Front. u. 274 (v. 391) handkolorier- Sehr seltenes Werk über algerische Insekten, enthält: ten Kupfertafeln. Ln. d. Zt. u. 2 Mappen. Gering Crustaceen, Arachniden, Myriapoden, Hexapoden, berieben. Die Tafeln lose in Mappen, dadurch sehr breitrandig und von beeindruckender Frische und Coleopteren, Lepidopteren, Orthopteren, Hemipte- € ren, Hymenopteren, Nevropteren u. Dipteren. – Die sehr schönem Kolorit. – Nissen 666. 9800,–

Geschichte

Müller, J. Ch. und G. G. Küster. Altes und Neues mit gest. Titelvign., 1 gefalt. gest. Vogelschauansicht, Berlin. Das ist: Vollständige Nachricht von der 2 gefalt. gest. Plänen u. 4 (v. 6?) gest. Tafeln. Folio. Stadt Berlin, derselben Erbauern, Lage, Kirchen, Lederbände d. Zt. (gering abweichend). Etwas stär- Gymnasiis: ingleichen von den Königlichen, und ker beschabt. u. etwas bestoßen. Rücken v. Bd. I andern öffentlichen Gebäuden; dem Rath-Hause, fachmännisch repariert. € 3500,– dessen, und der Bürgerschafft Gütern, Vorrech- Einzige Ausgabe. Sehr selten. – Engelmann 336. – Von ten, Privilegiis und andern das Policey- und Stadt- dem auf fünf Bände angelegten Werk erschienen nur die Wesen betreffenden Sachen; Wobey dasjenige, so ersten vier: MNE II, 57. – „Erster Versuch einer Berli- in Krieges- und Friedens-Zeiten von Anno 1106. nischen Chronik … noch heute kaum zu entbehren, wo biß itzo in hiesigen Residentzien merckwürdiges es sich um Detailforschung handelt“ (ADB XVII, 436). vorgegangen, aus Diplomatibus, guten und zuver- – Die große Vogelschauansicht von J. B. Schultz (33 × 60 läßigen, theils auch archivischen Nachrichten und cm) ist 1738 datiert. – Es fehlen 2 Tafeln in Bd. I. Drei den besten Auctoribus erzehlet wird. Band 1–2 (v. Tafeln, wohl zu Bd. II gehörig, sind lose beigelegt. Die 4). Schmid / Haude & Spener, Bln. (1737)-1752. 5 große Ansicht und der große Plan sind auf stärkerem Bl., 436 S., 2 Bl., S. 437–1029 (richtig 840 S., Seiten- (besseren) Papier gedruckt als in Vergleichsexemplaren. zählung springt von S. 724 zu S. 913), 1 S. u. 6 Bl. – Siehe Abbildung.

39 Fons Blavus Antiquariat Stand 36 Hans-Günter Bilger Kindelbergweg 46 · 71272 Renningen Telefon +49 (0)7159 90 25 02 · Fax +49 (0)7159 90 25 03 E-Mail: [email protected] · Internet: www.fonsblavus.eu Schöne und wertvolle Bücher des 15. bis 19. Jahrhunderts · Literatur · Naturwissenschaften

Aquin, Thomas von. Werkeausgabe. SUMMA TO- nen Schülern entstanden und sicher für Aufführungen TIVS THEOLOGIAE … IN TRES PARTES AB gedacht, hatte Frischlin diesen Stoff in mehreren seiner AVCTORE SVO DISTRIBVTA … (Sechs Teile in späteren Veröffentlichungen wieder abgedruckt. – Blatt einem Band). Angebunden: Aug(ustini) Hunnaei. fünf mit kleiner Fehlstelle im Bundsteg. Schönes, wenig De sacramentis ecclesiae Christi, axiomata. (Mit: fleckiges Exemplar. (VD16 F 2926; Goedeke II, Seite Brevissimus Catechismus Catholicus). Antwerpen: 140, 42e; Graesse II, 636; Seck/Wilhelmi: Frischlin Ex officina Christophori Plantini 1585. [24], 252; [8], Bibliographie Nr. 50; Strauß: Frischlin Seite 100 f.). 252; [12], 392; [16], 234, [ein Blatt weiß]; [4], 198, [ein Blatt: Censura et Approbatio]; [168 (5 Indizes)]; [32] [List, Friedrich]. Aufruf an unsere Mitbürger in Seiten. Farbschnitt. Reich blindgeprägter Schweins- Sachsen die Anlage einer Eisenbahn zwischen Dres- leder-Holzdeckelband der Zeit mit zwei intakten den und Leipzig betreffend. Da diese Schrift gratis Schließen auf fünf Doppelbünden. Folio. € 2400,– ausgetheilt wird, so bittet man zur möglichsten Verbreitung derselben beizutragen. Leipzig [März Sehr dekoratives Exemplar der Werkeausgabe des Tho- 1834]: Haack. 24 Seiten. Titelblatt mit Holzschnitt- mas von Aquin im originalen Zustand mit intakten Vignette: Wimpelgeschmückte Dampflokomotive Schließen. Aufwändiger Druck aus der berühmten Of- fizin des Antwerpener Druckers Christoph Plantin. „No. 1 K.Sachsen“ mit angehängtem, vollbesetzten Personenwagen mit der Aufschrift „Leipzig-Dres- Thomas von Aquin (Roccasecca/Aquino um 1225–1274 € Fossanova) war Dominikaner und einer der einfluss- den-Berlin“. Neuer marm. Umschlag. 5800,– reichsten Philosophen und Theologen der Geschichte. Eine der seltensten Veröffentlichungen des großen Vollständige Werkeausgabe mit den Teilen: I; II,1; II,2; Nationalökonomen und Pioniers des deutschen Eisen- III; Supplement zum 3. Teil; höchst aufwändiger Index- bahnwesens. Dieser mitreißende Aufruf des aus seinem Teil (168 Seiten) mit fünf Indizes; Hunnaei (angebun- amerikanischen Exil zurückgekehrten Friedrich List, den). Mit den sechs Titelblättern je mit der Holzschnitt- inzwischen amerikanischer Konsul im Großherzogtum Druckermarke des Christoph Plantin: „LABORE ET Baden, erschien Anfang März 1834 in Leipzig als Vor- CONSTANTIA“. – Exemplar aus der Bibliothek des bereitung für die Gründungsversammlung (17. März) ehemaligen Augustiner-Chorherren-Klosters in Die- der Leipzig-Dresdener Eisenbahngesellschaft. Noch ßen am Ammersee in Bayern, Diözese Augsburg. Mit fast zwei Jahre sollte es dauern, bis in Deutschland die handschriftlichem Besitzeintrag am ersten Titelblatt: erste Eisenbahnstrecke (Nürnberg-Fürth im Dezember „Monasterij B. Mariae V. in Dießen“. Das „Unserer 1835) eingeweiht wurde und erst 1839 kam es zur Ver- Lieben Frau“ geweihte Kloster wurde vor 1150 durch wirklichung dieser ersten, von List hier angeregten die Grafen von Dießen als Doppelkloster gegründet. deutschen Ferneisenbahnstrecke Leipzig-Dresden. – Durchgehend etwas gebräunt, jedoch wenig fleckig. – Titelblatt aufgezogen. Gebräunt und durchgehend Kleine Wurmgänge in den Decken, Spiegeln und ver- stock- und fingerfleckig. Kleine Randausbrüche in den einzelt auch innen, meist in den Stegen. Farbschnitt Stegen der letzten beiden Blätter (ohne Textverlust) leicht entfärbt. Einband etwas fleckig, angestaubt und fachgerecht restauriert. (List-Bibliographie Nr. 242; bestoßen, besonders die beiden unteren Ecken. Gutes nicht in der Slg. Borst; in keiner deutschen Auktion Exemplar. (Adams A 1440; Voet, L.: Plantin Press 2314). seit 1950).

Frischlin, Nikodemus. DIDO, TRAGOEDIA Melanchthon, Philipp. CORPUS Doctrinae Chris- NOVA, EX QVARTO LIBRO VIRGILIANAE tianae. Das ist, Gantze Summa der rechten waren AENEIDOS: in quo ardentissimus amor Didonis Christlichen Lehre des heyligen Euangelij, nach in Aeneam, & Tragicus eiusdem exitus, describitur. innhalt Göttlicher, Prophetischen vnd Apostoli- ACCESSIT LVDORVM CIRcensium, qui pro- schen Schrifften, inn etliche Bücher gantz richtig, ximo Maio celebrati sunt Stuccardiae, descriptio. Gottselig vnd Christlich verfasset … Zu nutz vnd [Erste Auflage]. Tübingen: Alexander Hock 1581. anleytung der Pfarrherrn vnd Kirchendiener … 28 nnum. Blätter. Neuer, fester Pappband mit gold- Sampt einem vollkommenen Register. Frankfurt geprägtem Rückentitel. Kl.-8vo. € 1200,– am Main 1561: Gedruckt von David Zöpfel, Jo- Der sehr seltene erste Tübinger Abdruck von Frisch- hann Rasch und Sigmund Feierabend. Titelblatt in lins Tragödie „Dido“. Wohl aus den Arbeiten mit sei- Rot-Schwarz-Druck mit einem Holzschnitt-Por-

40 trät Melanchthons, 15 nnum. Blätter (davon eines Bret. Acta Ecclesiae Graecae … Stuttgart: Metzler 1764; weiß), 427 num. Blätter. Überaus reich blindge- (II.): A. Opinianus: Dialogvs de Nvmero Apocalyp- prägter Schweinsleder-Holzdeckelband der Zeit auf tico DCLXVI [666]. Agathopoli [Wittenberg] 1769. vier Doppelbünden mit geprägtem Rückenschild. – Durchgehend gebräunt, vereinzelt stockfleckig. Seite Decken je mit bischöflichem Wappensupralibros. 537 ff. mit Unterstreichungen und Marginalien in Blei- Folio. € 4500,– stift. Hinterer Vorsatz mit zahlreichen hs. Anmerkungen in Bleistift. Titelblatt mit Stempel und fl. Vorsatz mit hs. Prachtvolle deutsche Ausgabe von Melanchthons Le- Besitzeintrag des Schweizer Theologen und Slawisten benswerk im wohlerhaltenen, zeitgenössischen Ori- Fritz Lieb (1892–1970). Einband etwas fleckig, berieben ginalzustand mit intakten Schließen. Als ‚Summa‘, und bestoßen. Rücken mit größerer Bezugsfehlstelle. Abschluss oder Testament zu seinem theologischen (Ehmann: Oetingers Leben und Briefe Seiten 315 f. Lebenswerk hatte Philipp Melanchthon (Bretten 1497– und 845; Gutekunst/Zwink: Oetinger-Katalog, WLB 1560 Wittenberg) acht Wochen vor seinem Tod den – im Stuttgart 1982, Seite 198; Mälzer 2035 mit irrtümlich wahrsten Sinne des Begriffes – ‚Corpus doctrinae chris- zwei weiteren Ausgaben von 1768 und 1771; Müller, tianae‘ als Sammlung und Zusammenfassung seiner Th.: Verzeichnis von Büchern … aus dem Nachlasse von wichtigsten dogmatischen Hauptschriften herausgege- Geh. Rath von Schelling … Berlin 1855, Nr. 279, Seite ben (die erste dt. Ausgabe erschien 1560). – Der deko- 12; Müller-Bergen/Ziehe: Schellings Bibliothek, Nr. rative Einband wenig berieben, bestoßen bzw. fleckig. 795, Seite 200; Weyer-Menkhoff/Breymeyer: Schelling Rücken und Vorderdeckel mit Signaturschildchen. Vor- Bibliographie 105; nicht bei Brunet, Ferchl, Ferguson, satzspiegel gestempelt. Durchgehend gebräunt und Gmelin, Graesse, Hayn/Gotendorf, Rosenthal BMP). stellenweise etwas stärker stockfleckig. (VD16 M 2895; nicht bei Adams; nicht in der Bibliotheca Lindesiana; Villingen – Digasser, Martin. Villinganu[s], Fran- nicht im BM STC). ciscanum Conventualem, Vicarium Provinciae Argentinae. Ein Geistlich Zeuchhauß, oder Rüst Oetinger, Halophilo Irenäo [Pseudonym für Kammer für die Ordens vnd Closterleuth. Da- Friedrich Christoph Oetinger]. Die Metaphysic rinnen starcke, unfälbare Waffen zufinden, wider in Connexion mit der Chemie, worinnen sowohl allerley Versuchung … Auß einem Italienischen die wichtigste übersinnliche Betrachtungen der Phi- Tracktetlein ins Deutsch versetzt … [Erster Teil]. losophie und theologiae naturalis & revelatae, als [- Der ander Thail. Darinnen etliche schöne Gebett auch ein clavis und Select aus Zimmermanns und begriffen, die man in allerley anligen zu Gott dem Neumanns allgemeinen Grundsätzen der Chemie Herren vm[b] hilff sprechen mag … ]. (Villingen nach den vornehmsten subjectis in alphabetischer 1596): [Egidius Reitter]. (Druckvermerk am Ende: Ordnung nach Beccheri heut zu Tag recipirten „Getruckt inn der Osterreichischen Statt Villingen Gründen abgehandelt werden, samt einer Dis- vor dem Schwartzwald. Anno 1596.“). Titel in Rot- sertation DE DIGESTIONE, ans Licht gegeben. Schwarz-Druck. 59 nnum. Blätter, das letzte weiß; Schw[äbisch] Hall: Messerer [1770]. Titelblatt, 3 Stücktitel, 55 nnum. Blätter, die letzten beiden weiß. nnum. Blätter Widmung, Seite (3) – Seite 634, 8 Drei ganzseitige, qualitätvolle Holzschnitte. Flexib- nnum. Blätter. Farbschnitt. Pappband der Zeit mit ler Pergamentband der Zeit unter Verwendung einer handschriftlichem Rückentitel. Kl.-8vo. € 7500,– älteren Pergamenthandschrift. Kl.-8vo. € 3800,– Exemplar aus der Handbibliothek des Philosophen F. Erstes in Villingen gedrucktes Buch im originalen Zu- W. J. Schelling (Leonberg 1775–1854 Bad Ragaz) mit stand. Wie schon mehrfach war die Universität Frei- handschriftlichem Eintrag am Titel: „Schelling. Dono burg 1594/1595 wegen der drohenden Pest ins Exil nach dedit / Dn. [Dominus] Ph. Jäger / 1. Oct. 09 Decanus Villingen ausgewichen. Vermutlich sah der Drucker Waibling[ensis]“: „Als Geschenk hat es gegeben Herr Egidius Reitter darin eine Geschäftsgrundlage und Ph. Jäger am 1. Oct. [18]09. Dekan in Waiblingen“. gründete in Villingen die erste Druckerei, aus der je- Das ist Philipp Friedrich Jäger (Denkendorf 1751–1823 doch nur dieser hier vorliegende, erste Villinger Druck Waiblingen), zunächst Pfarrer in Cannstatt, von 1796– von 1596 nachweisbar ist. Die drei qualitätvollen Holz- 1823 Dekan in Waiblingen. Das vorliegende Exemplar schnitte mit den Darstellungen von Anna Selbdritt, wurde am 11. September 1855 in Berlin in einer Auktion Beweinung Christi und der Veronika mit dem Schweiß- mit Büchern aus Schellings Nachlass durch Th. Müller tuch. Das Monogramm „HS“ deutet wohl auf Hans mit der Katalognummer 279 des gedruckten Katalogs Schäufelein d. J. hin. – Durchgehend wenig gebräunt, versteigert. In dem handschriftlichen Verzeichnis, das teils etwas stärker stockfleckig. Vorderes fliegendes Schellings Schwiegersohn C. U. von Zech von dessen Vorsatzblatt mit dreizeiligem, zeitgenössischen Besitz- Handbibliothek anfertigte, wird der Band unter der vermerk einer Ordensschwester: „ich gehör Sch[wes- Nummer 795 detailliert beschrieben. Offenbar handelt ter] vrsula jacobe raindorff / erin alß lang Gott vnd mein es sich hier um das weltweit zweite bekannte Exemplar liebe / obrigkaitt will:“. Der Manuskripteinband stärker aus Schellings Nachlassversteigerung. „Zeugnis von knittrig und besonders am Rücken und hinten mit teils einem in jenen Tagen ersteigerten Buch aus Schellings größeren Fehlstellen. Ohne die Schließbänder. (VD16 Bibliothek legt[e] bislang einzig ein in der ‚Harvard G 997; Centralblatt für Bibliothekswesen Bd. 5, 1888, Andover Library of Theology‘ wiederentdecktes Ex- Seite 444; Reske Seite 947). emplar von Friedrich Schleiermacher … ab“ (Müller- Bergen a. a. O., Seite XI). – Angebunden: (I.): J. F. le Bitte beachten Sie unsere Tafeln 7 und 8.

41 Antiquariaat Forum BV Stand 63 Laurens Hesselink · Tuurdijk 16 · 3997 MS ’t Goy-Houten (Utrecht), Niederlande Telefon +31 30 601 19 55 · Fax +31 30 601 18 13 E-Mail: [email protected] · Internet: www.forumrarebooks.com & www.forumislamicworld.com Atlanten · Früher Buchdruck · Illustrierte Bücher · Naturwissenschaften · Reisen und Entdeckungen

An 18th-century plan for the Nicaragua Canal, First-hand information on the with a folding map journey of La Pérouse Bastide, Martin de la. Mémoire sur un nouveau Lesseps, J.-B.-B., Baron de. Voyage de Lapérouse, passage de la Mer du Nord à la Mer du Sud. Paris, rédigé d’après ses manuscrits originaux. Paris, A. Didot fils aîné, 1791. 8vo. With large folding en- Bertrand, Delaunay, 1831. 8vo. Engr. frontispiece graved map (38 × 56 cm) showing part of Nicaragua portrait of La Pérouse, facsimile of one of his let- and Costa Rica (between the 9th and 13th parallel). ters, large folding engr. map. Modern half calf, spine Contemporary wrappers. € 12 500,– gilt. € 9500,– Rare first and only edition of a proposal to build a canal This account, with manuscripts from La Pérouse and or passage across Nicaragua to connect the Atlantic notes from De Lesseps, as the only survivor of the Ocean to the Pacific Ocean. The commercial advan- expedition, is the only publication that gives us first- tages of a canal through Central America were obvious hand information about the journey. With an extensive (it would considerably shorten the sea voyage between appendix, a. o. containing letters from La Pérouse, as New York and San Francisco) and Nicaragua seemed well as the account of Captain Peter Dillon about his to offer the most practical route. Bastide, pointing out findings on Vanikoro. – Good copy. – Sabin 38965; not that much successful work on canals had been carried in Hill, nor Chadenat. out in recent years, was much more optimistic and pro- posed a route from San Juan de Nicaragua up the San Juan River into Lake Nicaragua and from there to the „Golfe de Papagayo“ (a mistake for Baie de Malines?). – Some soiling, otherwise in very good condition and untrimmed, leaving all deckles intact. – Chadenat 1637 (lacking the map); JCB 3439; Sabin 38408; cf. Hill, „The Nicaraguan Canal idea to 1913“, in: The Hispanic American historical review vol. 28 (May 1948), no. 2.

42 Attractive unpublished monograph Monograph on monkshood on colourful orchids with early lithographed plates Passedouët, A.F. Les Cypripèdes. Histoire, ico- Reichenbach, Heinrich Gottlieb L. Monographia nographie[,] culture. Description des espèces an- Generis Aconiti iconibus omnium specierum color- ciennes et nouvelles. Ouvrage orné de vignettes et atis illustrata Latine et Germanice elaborata. Volu- de planches coloriées. Antwerp, June 1880. Folio. men I [all published]. Leipzig, F. C. G. Vogel, 1820[- Manuscript in black ink on laid and wove paper, 1821]. Folio. With 18 numbered hand-coloured with title-page in black and red ink with pen and plates (6 engraved and 12 lithographed), and 1 ink drawing of an orchid, 52 watercolour draw- uncoloured engraved plate. Modern blue cloth with ings (somewhat irregularly numbered), illustrating title on spine. € 6000,– (mostly single) specimens of orchids, including 7 Monograph on an important horticultural group, the double-page and 2 drawings with 2 specimens, and poisonous aconite, monkshood or wolfsbane. Reichen- 4 pen and ink drawings in text. Contemporary red bach pursued his interest in aconites and delphiniums half morocco, gold-tooled spine. € 12 500,– with dogged determination: in March 1819 he pub- Attractively illustrated, unpublished manuscript on lished „Uebersicht der Gattung Aconitum“, which the colourful lady’s-slipper orchids from the genus was followed by the present work, published in two Cypripedium, a genus of leafy-stemmed terrestrial parts in 1820 and 1821. He never published a second orchids, native to temperate and colder regions of the volume, but started a new work which combined his Northern Hemisphere. The information and illus- observations on the aconite with the delphinium. – Very trations are collected from various sources, including good copy of a monograph on the herb aconite with the works of Morren, Planchon, Van Houtte, André. fine engravings and early lithographs. – Dunthorne 257; The manuscript also contains original descriptions GFB, p. 72; Nissen, BBI 1607; Stafleu & Cowan 8871. and illustrations of several newly discovered species. – Some foxing throughout, occasionally affecting the illustrations. Spine slightly chipped and the sides a bit stained. Unpublished manuscript on orchids from the genus Cypripedium.

43 Antiquariat Winfried Geisenheyner Stand 20 Postfach 480155 · 48078 Münster-Hiltrup · Roseneck 6 · 48165 Münster-Hiltrup Telefon +49 (0)2501 78 84 · Fax +49 (0)2501 136 57 · Mobil +49 (0)172 536 71 96 E-Mail: [email protected] · Internet: www.geisenheyner.de Kinderbücher und Bilderbücher · Alte Naturwissenschaften · Autographen

Sehr seltene erste deutsche Ausgabe, von der die Biblio- graphen vermuten, dass es sich bei der Originalausgabe um das ebenfalls 1912 erschienene Werk „Pelles nya kläder“ handelt. – Der kleine Fridolin hilft fleißig in Haus und Hof und erhält dafür einen neuen blauen Anzug aus der Wolle seines eigenen Schafes. So kann das lesende Kind zum einen den Weg von der Schaf- wolle zum fertigen Anzug verfolgen, erlebt mit dem fleißigen Jungen aber auch die vielen auf einem Bau- ernhof anfallenden Arbeiten. „Entscheidend für Elsa Beskows (1874–1953) beherrschende Position in der schwedischen Kinderliteratur war ihr künstlerisches Vermögen, schwedische Kinder im Kreise der Familie, im Ablauf des Jahres und in ihrer natürlichen Um- welt überzeugend zu zeichnen“ (Künnemann in LKJ I, S. 143). Ries, Wilhelminische Zeit, S. 435,5. Klotz, Bilderbücher I, 426/7. Nicht bei Cotsen – weder die ABC – Oswalt, Heinrich. Der kleine A-B-C- schwedische Originalausgabe noch die vorliegende Schütz. Lustiges Bilder--Alphabet. Mit koloriertem deutsche. – Vorsätze erneuert; mit leichten Gebrauchs- lithographiertem Titel und 50 kolorierten Illus- spuren; einige kleine Randeinrisse im weissen Rand trationen von Heinrich Oswalt. Frankfurt/Main. fachmännisch restauriert; insgesamt jedoch ordentli- Literarische Anstalt, (Rütten & Löning), (1874). ches Exemplar. 19,5 × 25,8 cm. Halblederband der Zeit. 26 einseitig bedruckte Bll. € 1200,– Meggendorfer, Lothar. Münchener Kasperl-Thea- Sehr seltene erste Ausgabe. – „Eine Art ABC-Struw- ter. 2.: Kasperl in Afrika. Mit farblithographiertem welpeteriade; zu jedem Buchstaben des Alphabets gibt Titel und 11 (5 davon doppelblattgross) farblitho- es eine Versgeschichte mit einem Kind als Hauptper- graphierten und von Hand beikolorierten Tafeln son, dessen Namen ebenso mit dem jeweiligen Buch- von L. Meggendorfer. München. Braun & Schneider, staben beginnt, wie der Name einer 2. Person oder die Bezeichnung eines wichtigen Gegenstandes. Heinrich (1879). 33,5 × 26 cm. Illustrierter Originalhalblein- wandband (berieben, Kanten etwas bestoßen, Rü- Oswalt (1830–91), der wohl nicht nur die Verse ver- € fasst, sondern auch die Zeichnungen entworfen hat, cken fachmännisch restauriert). 12 Bll. 1800,– war ein Neffe Joseph Rüttens, eines der beiden Ver- Erste Ausgabe. – Eines der frühesten Meggendorfer- lagsgründer, und leitete seit 1887 den Verlag Rütten & Bilderbücher, das in seinen Bildern die starkfarbigen Loening alleine“ (Rühle 301). – Wegehaupt III, 2827 Figuren jeweils über der braunen Querwand des Kas- (inkomplett!). Klotz III, 5247/1 mit nur 25 Bll. Stuck- perltheaters vorstellt. Es sind immer 2 Figuren im Dia- Villa II, 88, Pressler Abb.16. Düsterdieck 4120, 6.Aufl. log auf grauem Grunde dargestellt; vgl. dazu ausführ- – Mit einigen fachmännisch und sauber restaurierten lich Ries, Wilhelminische Zeit S. 275, 362 und 710,5. Einrissen, sonst schönes und gut erhaltenes Exemplar. – Dieses Bilderbuch zeigt „10 Szenen, die Kasperl als – Siehe Abbildung. Diener eines englischen Lords auf einer abenteuer- lichen Reise nach Afrika darstellen. Seine Rede ist mit bayrischen Dialektbrocken durchsetzt. Als Satire auf das koloniale Interesse der Engländer lesbar, handelt Beskow – Malkowsky, Emil Ferdinand. Der kluge es sich zugleich selbst um ein naiv-chauvinistisches Fridolin. Mit farbig lithographiertem Titel und 18 Hauruck- und Prügelstück mit entsprechendem Bild meist ganzseitigen farblithographierten Illustratio- vom ‚Neger‘„ (HKJL 1850–1900, Nr. 610). – Katzen- nen von Elsa Beskow. Fürth. G. Löwensohn, (1912). heim, Meggendorfer S. 248. Krahé 99. Stuck-Villa II, 25,5 × 33,5 cm. Farbig illustrierter Originalhalb- 74. LKJ II, S. 460. Wegehaupt IV, 1432. – Mit einem leinwandband (etwas berieben und fleckig). 15 Bll. anderen Thema erschien im gleichen Jahr noch eine Verlags-Nr. 2413. € 680,– erste Serie. – Außerordentlich selten.

44 im HDKJL. – Das Werk besticht neben dem qualität- vollen Druck auf Büttenpapier und der Breitrandigkeit der Seiten vor allem auch durch seine bestechend feine und saubere Kolorierung der Kupfertafeln. – Bei Band II (Asien) fehlt die Karte. – Teils leicht stockfleckig und mit kleinen Einbandbeschädigungen, sonst schönes und sehr gut erhaltenes Exemplar, das in vorliegendem kompletten Zustand sehr selten angeboten wird. – Siehe Abbildung.

Originalaquarelle Wenz-Viëtor, Else. Geh aus, mein Herz und suche Freud. Folge von 19 Originalaquarellen von Else Wenz-Viëtor. Icking. (1940-ca.1959). € 2900,– Die fast komplette Folge aller Originalillustrationen zu einer Sammlung von 25 Gedichten, u.a. von Paul Ger- hardt, Goethe, Eichendorff, Mörike, Keller, Droste- Hülshoff, Rilke, Fontane, Th. Storm etc., die der Verlag Josef Müller in München für Kinder zusammengestellt hatte. Dazu hat Else Wenz-Viëtor 24 Farbillustrationen geschaffen, von denen hier 18 im Original vorliegen, zusätzlich noch die Farbillustration zur Einbandabbil- dung. – „Wenn man die Arbeiten nach ihren Entste- hungsjahren geordnet betrachtet, so fällt auf, daß Else Wenz-Viëtor ihre Konturentechnik der stilgeschicht- lichen Entwicklung gemäß immer mehr verfeinerte. Die komplette Ausgabe Die gleiche Entwicklung läßt sich in der Art der Ko- lorierung beobachten. Sind in den frühen Arbeiten in Schäffer, Daniel Fr. Der Weltumsegler. Oder Reise den Bilderbüchern für Kleinkinder die Töne einfach durch alle fünf Theile der Erde mit vorzüglicher und ohne Übergänge nebeneinandergesetzt, so werden Hinsicht auf ihre Bewohner, auf die Schönheiten sie später viel zarter und differenzierter. Die vielen und Merkwürdigkeiten der Natur und Kunst. Zwischentöne wiederzugeben mag für den Druck nicht immer leicht gewesen sein“ (Bode, Ausstellungskatalog Zum Selbstunterricht der Jugend. 7 Bände. Mit 55 Wenz-Viëtor, S. 18). Dieses von A. Bode angesprochene handkolorierten und 1 schwarz/weißen Kupfer- Problem ist hier beim Vergleich der Originale mit den tafel, sowie 1 (statt 2) Kupferstichkarten von Meno Illustrationen der beiliegenden Erstausgabe von 1960 Haas nach Schüppel und G. A. Lehmann. Berlin. sehr gut zu sehen. – Siehe Abbildung. Oehmigke und C. G. Flittner, 1801–17. 20,4 × 17 cm. Halblederbände der Zeit mit Rückenschil- dern und Rückenvergoldung (Rücken teils etwas stärker berieben, 1 Gelenk fachmännisch restau- riert). € 1800,– Erste Ausgabe der sehr selten kompletten Reihe in 7 Bänden. – Schäffer (1765–1835) „entwarf seine zum Teil mehrbändigen Werke vor allem für die private Unterrichtung Heranwachsender. Seine Einführungen in die Geschichte und Geographie sind auf dem Hin- tergrund des Wissens seiner Zeit verfaßt. Den großen Wert, den Schäffer auf die Darstellung der Lebens- weisen und Gewohnheiten der verschiedensten Völ- kerschaften legte, begründet er ausführlich in seinem Vorwort“ (Strobach in LKJ IV, 484). – Die Bände sind jeweils in sich abgeschlossen und beschreiben einzelne Erdteile oder Länder. Bd. I: Amerika und Westindien; II: Afrika; III: Australien, Süd- und Mittelasien; IV: Nord-Asien und Kaukasische Landenge; V: Das euro- päische Rußland; VI: Finnland, Lappland, Schweden, Dänemark, Norwegen, die Färöer und Island; VII: Großbritanien und Ireland (sic). – Zu dem Illustrator Meno Haas (1752–1833), dessen erstes größeres Illus- trationswerk die vorliegende Ausgabe war, vgl. LKJ IV, S. 254. – Wegehaupt I, 1879. Slg. Strobach 190. Nicht

45 Antiquariat Gerhard Gruber Stand 32 Königsberger Straße 4 · 74078 Heilbronn Telefon +49 (0)7131 452 45 · Fax +49 (0)7131 91 04 74 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-gruber.de Geschichte der Naturwissenschaften · Alte Technik und Medizin · Firmengeschichte

Feuerwerkerei – Von der Anwendung des Pulvers Khunrath, Conrad. Medulla destillatoria et medica. zur Lustfeuerwerkerei. Deutsche Handschrift auf Das ist, Warhafftiger eigentlicher gründtlicher be- Papier (mit Wasserzeichen „Dresden“). Dresden (?). richt, wie man den Spiritum Vini, durch mittel seines (Ca. 1750). (21 × 17 cm). 342 (14 (9w)) S. Halbper- hinter ihme verlassenen Saltzes, item die Perlen, gamentband der Zeit unter Verwendung einer alten Corallen, deßgleichen alle andere Oliteten auß den Pergament-Handschrift. € 3500,– Crescentibus, als Früchten, Resinen und anderen Umfangreiche und saubere Darstellung über die Pro- Sachen mehr … künstlich Destilliren … soll. Schles- duktionsabläufe der barocken Feuerwerkskunst in ein- wig. Wegener. (1594). (18,5 × 14,5 cm). 4 (1w) nn. heitlichem Schriftbild, aber ohne Abbildungen. – Be- Bll., 122 num. Bll., 8 nn. Bll. Pergamentband des schrieben werden „alle Feuerwerke, welche bey großen 17. Jahrhunderts mit verblasster Deckelprägung und Feyerlichkeiten auf höchsten Befehle abgebrannt wer- handschriftlichem Monogramm „HCD / Ao 1756“ den, durch die Artillerie verfertigt und angewendet“. auf dem Vorderdeckel. € 4 800,– Sehr seltene erste Ausgabe seines Hauptwerkes. – Als Hackspan, Theodor (Hrsg.). Liber Nizachon Anhänger von Paracelsus war Khunrath von der Trans- Rabbi Lipmanni. Editus typis Academicis (i.e. Alt- mutation der Mineralien und Metalle sowie von den dorfinis). Accessit Tractatus de usu librorum Rabbi- Lebenselixieren überzeugt. Er war stark mystisch- nicorum. Nürnberg. Endter. 1644. (19,5 × 14,5 cm). theosophisch beeinflusst und verdiente seinen Lebens- (14) 512 (24) S. Mit Kupfertitel. – Vorgebunden: unterhalt mit dem Vertrieb spagyrischer Heilmittel. – Sieben Blätter mit kleinen hinterlegten Wurmspuren Louis de Dieu (Hrsg.). Gêlyânâ dè Yuhannân qad- und geringem Buchstabenverlust. Die letzten sieben dîsâ id est, Apocalypsis Sancti Johannis, ex manu- Blätter mit leicht restauriertem oberen Rand (ohne scripto exemplari è bibliotheca Clariss. Viri Io- Textverlust). Einband restauriert. – DSB 7, 354; VD16 sephi Scaligeri deprompto, edita charactere Syro, K877; Ferguson I, 461; Brüning 655. & Ebraeo, cum versione Latina, & notis. Leiden. Elzevir. 1627. (20) 211 S. Titel in rot und schwarz Kutschen – Janel. (Modèles des voitures bour- mit architektonischer Holzschnitt-Bordüre. – Vor- geoises à la Françaises). (Paris. Chereau. 1760–90). gebunden: Thomas Bang. Caelum orientis et prisci (30,5 × 46 cm). Daraus 14 (2 kolorierte) Kupfertafeln mundi triade exercitationum literarium repraesen- von P. P. Choffard nach Janel. Lose in moderner tatum. Kopenhagen. Morsing für Haubold. 1657. Leinwand-Kassette. € 1200,– (10) 224 S. Mit gestochenem Titel. Pergamentband Die Tafeln jeweils mit einer hübschen Seitenansicht der Zeit. € 3900,– sowie einer halben Draufsicht und Legende am Rand. Zu I: Editio princeps des von Yom-Tob Lipmann-Mül- – Drei Tafeln an den Rändern etwas fleckig und mit hausen 1399 in Krakau geschriebenen „Sefer ha-Niz- kleinen Läsuren, sonst wohlerhalten. – Ornament- zahon“. Das in 7 Teile (entsprechend der Wochentage) stichsammlung 1430; Guilmard S. 239. – Selten. – Siehe und 354 Paragraphen (mit Bezug auf die Tage des Jah- Abbildung. res) unterteilte Werk versucht die Grundprinzipien des jüdischen Glaubens zu bestimmen und einem breiten Publikum zugänglich zu machen. – VD17 23:270299X.

Zu II: Editio princeps der von Dieu edierten Ausgabe der syrischen Übersetzung der Apokalypse der so- genannten „Harklensis“. Das mit syrischen, hebräi- schen, griechischen und lateinischen Typen gedruckte Werk ist das erste mit syrischen Typen gedruckte Buch bei Elzevier. – Rahir 230; Willems 269;

Zu III: Erste Gesamtausgabe dieser Sammlung von Dis- putationen. – „Reimmann says the book was rare in his time. (Ferguson). – Ferguson I, 69; Caillet 687.

46 ligen Hersteller, vergleichbare Zusammenstellungen für die Main-Weser Bahn ab 1850, die Hessische Ludwigs- bahn ab 1852 und die Bebra-Hanau Bahn ab 1865; zwei handschriftliche Briefe der Maschinenfabrik Esslingen an die General-Direktion der Eisenbahnen in Elsaß- Lothringen von 1873 und 1874 zu einer Ausschreibung von Waggons; eine Mappe mit Materialien zur Gott- hard-Bahn (ca. 1890), eine Mappe mit Materialien „Locomotiven mit comprimirter Luft“, darunter ein Brief von Fritz Marti, dem Gründer der elektrischen Gurtenbahn (ca. 1875). Die hier vorliegenden Schrift- stücke beschäftigen sich nicht nur mit den Produkten der eigenen Firma, sondern stellenweise auch mit denen der Konkurrenz. – Die technischen Zeichnungen häufig auf braunem, brüchigem Pergaminpapier mit Einris- sen und Randläsuren, die Schriftstücke vereinzelt mit Aktenlochung im linken Rand und leicht angerändert. Insgesamt jedoch gut erhalten. – Siehe Abbildung.

Melsbach, Fr. (Hrsg.). Preisbuch von Fr. Melsbach in Sobernheim. Kartonage- & Papierwaren-Fa- brik, Lithographie, Buch- & Steindruckerei, Lager Pharmaceutischer Utensilien. Sobernheim. 1889. (27 × 18,5 cm). 120 S. Mit 285 bedruckten Papier- mustern und 78 Textholzschnitten. Farbig illus- Maschinenfabrik Esslingen (Hrsg.). Ungewöhn- € lich umfangreiche und seltene Dokumentation zur trierter Original-Leinwandband. 3600,– Frühgeschichte des Eisenbahnbaus in Württemberg Ungewöhnlich schöner und aufwendiger Verkaufs- anhand von Originaldokumenten der berühmten katalog für Etiketten und Geschäftsdrucksachen für Maschinenfabrik mit über 120 vereinzelt kolorierten Apotheken. Das umfangreiche Angebot lässt sich an- und meist gefalteten Konstruktionszeichnungen, hand des vorliegenden Katalogs sehr gut nachvoll- überwiegend auf Pergaminpapier, 2 gefalteten Li- ziehen, der ursprünglich 1886 gedruckt, jedoch 1889 thographien und 5 gefalteten Blaupausen jeweils abgeändert wurde. Das Besondere an diesem Preis- verzeichnis sind die herrlichen montierten Original- in Schutzhülle, sowie ca. 140 Blatt Schriftstücke. Etiketten und prachtvollen Hochglanz-Etiketten für (Esslingen. Ca. 1856–90). (35 × 23 cm). Lose in zwei € verschiedene Waren des Apothekenbedarfs. Unter den modernen Leinwand-Kassetten. 14 000,– Mustern befinden sich außerdem Einwickelpapiere, Vorhanden sind technische Zeichnungen in den Größen diverse aufklebbare Siegelmarken, Rezeptblätter und von 8 × 12 cm bis 70 × 95 cm und in den Maßstäben von Rechnungsformulare in unterschiedlichen Größen 1:1 bis 1:100. Sie zeigen teils Längs- und Querschnitte und Ausführungen. – Dekoratives und hervorragend durch Lokomotiven und Eisenbahnwagen sowie deren erhaltenes Exemplar. Details. Wegen der Fülle des Materials können hier nur einzelne Objekte hervorgehoben werden wie z.B. bei den Zeichnungen: Auslenkbarer Pferdebahnwagen; Neumark, Georg. Glückwünschende Schertzreime Längs- und Querschnitte durch die „Badische Loco- und ein auf rechte Polnische Ahrt nachgesätztes motive No. III“; gedeckte und offene Güterwagen für Tantzlied welches dem Ehrnvesten, Vorachtbaren die Kgl. Württ. Staatsbahnen (1858–1859); Laternen- und Vornehmen H. Dietrich Schellhammern … mit Stützen zu den Lokomotiven; Dampfkessel zur Hei- Anna-Margreta Fridrichin den 30. Herbstmonatstag zung der Ural-Wagen; Lagerbüchsen für Güterwagen des 1651. Jahres sein Hochzeitliches Ehrenfest fey- der Kgl. Württ. Staatseisenbahn; zweiachsiger Durch- gangswagen 1. und 2. Klasse; Heizwagen für die Eisen- erlich begieng … bey seiner Durch- und Heimreise bahndirektion Frankfurt; Weight’s Federung auf der freundlich hinterlassen. Ohne Ort und Drucker und Birmingham London Railway (ca. 1860); Wagen der Jahr. (1651). (30 × 20 cm). Doppelblatt. Mit vierzei- Kgl. Württ. Post (ca. 1890); Frein electrique par M. ligen Musiknoten verso und recto auf dem zweiten € Achard (ca. 1880); Patent-Locomotive 1852. Einige Blatt. 2500,– Zeichnungen sind signiert „Carl Klein““ bzw. „Eßlin- Erstdruck dieser großen Rarität. – Ungewöhnlich an gen 18. Juni 1856 A. Ehrhardt“ oder tragen den Stempel vorliegendem Druck sind die ausführlichen Angaben der „Kgl. Eisenbahnwagenwerkstätte Heilbronn“. – zur Aufführungspraxis der Kompositionen am Schluss. Die reinen Schriftstücke betreffen u.a. Zusammenstel- – Neumark wurde bekannt als Komponist des Liedes lungen der Spurloks der Badischen Staatsbahnen von „Wer nur den lieben Gott läßt walten“. – Sehr gut der ersten Lokomotive „Löwe“ von September 1840 an erhalten. – Dünnhaupt IV, 2963, 15; nicht im VD 17, bis zur 70. Lokomotive 1854 nebst Angaben der jewei- im KVK und bei Wolffheim.

47 Antiquariat Norbert Haas Stand 7 An den Kastanien 31 · 47551 Bedburg-Hau Telefon +49 (0)2821 711 59 91 · Fax +49 (0)2821 711 59 93 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-norbert-haas.de Alte Stadtansichten und Landkarten · Dekorative Graphik · Atlanten

Altenahr. Wanderkarte des Ahrtals zwischen Rech und Kreuzberg (‚Itineraire de la vallée de l‘Ahr depuis Rech jusqu’á Kreuzberg. Déposé’). Litho- graphie v. Jean Nicolas Ponsart, dat. 1840, 25,5 × 70 cm. € 3200,– Europa. ‚Totius Europae Littora Novissimè edita. Links und rechts neben der Karte 20 Ansichten von Pascaert vertoonende alle de See-Custen van Eu- Burg Kreuzberg, Burgfelsen bei Altenburg, Landschaft ropa ‘T Amsterdam by L. Renard’. Altkolorierter um Altenahr von Westen, Blick auf die Heisley vom Kupferstich n. Frederick de Wit b. Louis Renard in Gasthof „zum Durchbruch“ (später Hotel Caspari) Amsterdam, 1715, 49 × 89 cm. € 8500,– aus, Straßentunnel bei Altenahr, Ruine Are und Stra- Koeman, C. (Atlantes) Ren 1. – Seltene Seekarte von ßentunnel, Burg Are von der Bonner Straße aus gese- Europa mit dekorativen Kartuschen und einer Inset- hen, Blick vom Kirchhof auf Altenahr, Ruine Are und karte des Mittelmeers. – Siehe Abbildung. Tunnel, Panorama vom Weißen Kreuz bei Altenahr, Landschaft um Altenahr von Osten, Blick von Ruine Freiburg. Befestigungsplan mit Karte der Umge- Are, Altenahr, Saffenburg, Reimerzhoven mit der Ra- bung und Einzeichnungen von Truppenstellungen benley, Kreuzberg, Lochmühle mit Felseinschnitt der im Jahre 1744 (‚Plan de Fribourg avec ses attaques Ahrtalstraße, Landschaft um Mayschoß von Osten, 3 Septembere, 1744.‘). Anonyme Tuschefeder- und Laach und die Guck-ley, Burgtor der Ruine Are, Blick Pinselzeichnung, dat. 1744, 48 × 76,5 cm. € 2500,– auf die Heisley (heute Rheinischer Hof). Achtfach gefaltet auf Leinen. – Außen auf dem Leinen Schild mit Titel „Plan de Fribourg avec ses attaques 3 Septembere, 1744.“ – Provenienz: Bibliothek der Her- zöge von Luynes. – Charles Louis d’Albert de Luynes (1717–1771) gehörte zur Familie der Herzöge von Luynes. – Oben links und unten links vorbereitete Kartuschen für den Titel und die Legende, noch nicht ausgefüllt. – Beiliegend jedoch ein Zettel mit Auflistung des Titels und der Legende. – Unter der Karte Maß- stab. – Sehr fein ausgeführter und perfekt erhaltener Manuskriptplan.

Hohenlohe. ‚Hohenloh‘s Burgen Ihro Durchlauch- ten Den Herren Fürsten zu Hohenlohe ehrfurtsvoll Breisach. Befestigungsplan (‚Plan Du Nouveau Bri- gewidmet von F. Mayer’. Lithographie v. F. Mayer n. sac que sa Maijeste tres Chretienne à commencè á le Philipp Baumann, um 1830, 42 × 44 cm. € 3800,– faire batir l‘an 1699 Selon le Dessein de Monsieur Schefold, Alte Ansichten aus Württemberg, Nr. 854. de Vauban cette Plan une de plus reguliere et de – Sammelblatt mit 21 Ansichten. – Mittig Burg Braun- plus jobie de l’Europe… – J. Roppelt. Enseigne de eck bei Creglingen umgeben von Schloss Pfedelbach, Bamberg.’). Aquarellierte Tuschefederzeichnung v. Schloss Bartenstein, Schloss Ludwigsruhe (Langen- Johann Baptist Roppelt, um 1765, 46,5 × 68 cm. – burg), Burg Leofels (Ilshofen), Schloss Waldenburg, Siehe Abbildung. € 2800,– Schloss Bartenau (Künzelsau), Schloss und Marktplatz

48 zu Oehringen, Schloss Döttingen (Braunsbach-Döt- Rheinlauf. ‚Rhenus per tres Tabellas delineatus cum tingen), Schloss Kirchberg (Kirchberg an der Jagst), finitimis fortificatis Urbibus, Archibus in Forma Schloss Karlsberg (Weikersheim), Neues Schloss Ingel- et aliis Territoriis ad Rhenum adjacentibus, cumq. fingen, Schloss Kupferzell, Schloss Schrozberg, Schloss variis utilißimis Annotationibus in Honorem Sacrae Schillingsfürst, Schloss Neuenstein, Schloss Halten- Caesareae, Majestatis Et Sereniss. Electorum per bergstetten (Niederstetten), Jagdschloss Friedrichsruhe Jaques De Michal, Capitaneum. cum Sacr. Caes. Ma- (Zweiflingen), Burg Tierberg (Braunsbach), Schloss jest. Clementissimo Privilegio Ad Annos Decem et Langenburg und Schloss Orient (?). – Sehr seltenes aeri insculptus à Mattheo Seuttero. Augustano Sac. Souvenirblatt der Burgen von Hohenlohe! Caes. Et Reg. Cathol. Majest. Geogr.‘ Altkolorierter Kupferstich v. Jacques de Michal b. Matthäus Seutter Jerusalem. Gesamtansicht (‚Destrvccio Iheroso- in Augsburg, 1725, 164,5 × 73 cm. € 3800,– lime. – Jerusalem zerstorung‘). Kolorierter Holz- Tooley’s Dic. of Mapm. Rev. Ed. K-P, S. 248; Sandler, schnitt v. Hartmann Schedel aus Schedels Welt- Johann Baptista Homann, Die Homännischen Erben, chronik: Das buch der Croniken… b. Michael Matthäus Seutter und ihre Landkarten, S. 12, Nr. 362– Wolgemut, Hanns Pleydenwurff u. Anton Koberger 364. – Sehr seltene Rheinlaufkarte von der Quelle bis in Nürnberg, 1493, 27 × 55 cm. € 3500,– Rees am Niederrhein mit dem Weserlauf von der Quelle bis Bremen. – Mittig der Mainlauf von Königshofen und Zeil bis zur Mündung in den Rhein. – Oben rechts München. Stadtplan (‚Umgebungen von München Titelkartusche umgeben von 9 Porträts von Kaiser Karl herausgegeben auf Allerhöchsten Befehl Sr Majes- VI. und 8 Kurfürsten. – Unten rechts Kartusche mit Er- tät des Königs von der Königlichen Direction des klärungen und Maßstab. – Links und rechts neben der statistisch-topographischen Bureau im Jahre 1812‘). Karte Ansichtenleisten mit 34 Plänen und Ansichten Kupferstich v. Seitz & C. Schleich n. Rickauer, dat. von Kaub, Hohenfels (Oberpfalz), Rheinfels, Ham- 1812, 68 × 86 cm. € 3500,– merstein, Bingen, Karlsruhe, Hohenzollern, Säulen bei Oppenheim, Schloß Lichtenberg, Pfalzburg, Flecken- stein, Salm, Schlettstatt, , Belfort (Frankreich), Pazifik. ‚Maris Pacifici, (quod vulgò Mar del Zur) cum regionibus circumiacentibus, insulisque in Hohentwiel, Konstanz, Hünningen, Neu Breisach, Alt Breisach, Freiburg, Strasbourg, Landau, Philipps- eodem paßim sparsis, novißima descriptio. Cum burg, Fort Louis, Mannheim, Mainz, Koblenz, Bonn privilegijs Imp. & Reg. Maiestatum, nec non Can- und Wesel. – Die Karte mit zahlreichen Wappen der cellariae Brabantiae, ad decennium. – Spe Et Metv. anliegenden Herrschaftsgebiete. – Genio Et Ingenio Nobili Dn. Nicolao Roccoxio, Patricio Antverpiensi, Abrahamus Ortelius Regiae Mts. geographus sub. merito dedicabat. 1589.‘ Alt- kolorierter Kupferstich v. Abraham Ortelius aus Theatrum Orbis Terrarum… b. Cornelis Claesz. in Amsterdam, dat. 1589 ersch. 1598, 34,5 × 49,5 cm. € 9000,– van der Krogt, Koeman’s Atlantes Neerlandici, Vol. III B, 0600:31; 31:121; van den Broecke, Ortelius Atlas Maps, page 101, 52, No. 12; Burden, the Mapping of North America S. 93 ff., No. 74. – Zeigt den Pazifik von Japan, den Philippinen bis Neuguinea im Westen Verona a. d. Etsch / Venetien. Gesamtansicht aus und von Alaska über Mittelamerika bis Südamerika und der Vogelschau (‚Verona Fidelis‘). Kupferstich v. der Magellanstraße im Osten. – Oben rechts dekorative Paolo Frambotti, 1648, 48,5 × 85 cm. – Siehe Ab- Titelkartusche; unten rechts Privileg; unten links Kar- bildung. € 4800,– tusche mit Dedikation und Datierung 1589. – Mittig das Schiff „Victoria“ von Ferdinand Magellan. – Erste Weltkarte. ‚Orbis Terrarum Tabula Recens Emen- gedruckte Karte des Pazifiks in tadellosem Zustand! data Et In Lucem Edita Per N. Visscher.‘ Kolorierter Kupferstich b. Nicolaes Visscher in Amsterdam, 1663, 31 × 47 cm. € 2800,– Pirna. Gesamtansicht mit der Festung Sonnen- Shirley, The Mapping of the World. Early Printed stein (‚Vue de la Fortesse de Sonnenstein du côté World Maps 1472–1700, Nr. 431 u. Abb. plate 318. du chemin par oú l‘on va a Königstein, qui regarde en bas la Ville de Pirna, et d’un côté l’Elbe, et les Zell am Harmersbach. Gesamtansicht (‚Zell – Campagnes de Dresden. Peint et gravé par Berd: Zell‘). Kupferstich v. Friedrich Bernhard Werner Bellotto dit Canaletto Pein: R:’). Kupferstich v. b. Joseph Friedrich Leopold in Augsburg, 1735, Bernardo Michiel Canaletto (Bellotto), 1753–63, 20 × 29 cm. € 2200,– € 41 × 55 cm. 6000,– Marsch, Friedrich Bernhard Werner, S. 162, Nr. 215; Kozakiewicz, Bernardo Bellotto genannt Canaletto, Schefold, Alte Ansichten aus Baden, Nr. 35625. – Nr. 224. – Das Wappen auf der Platte radiert. – Schöner Seltener 1. und einziger Zustand! – Einzige gedruckte kräftiger und breitrandiger Abdruck! Gesamtanischt von Zell am Harmersbach!

49 Antiquariat Thomas Hatry Stand 40 Hauptstraße 119 · 69117 Heidelberg Telefon +49 (0)6221 26202 · E-Mail: [email protected] Erstellung und Bearbeitung von Sammlungen · Deutsche Literatur von Barock bis Moderne · Wissenschaften

ersten Mal in der Geschichte der Buchdruckkunst eine frühe Formulierung der Menschenrechte wahr. Die Erwiderungen Martin Luthers auf diese For- derungen entwickelten sich von anfänglicher Teil- zustimmung zu scharfer Ablehnung, nachdem eine Niederlage der Revolutionäre absehbar war. Die hier vorliegenden Drucke befinden sich zumeist in gutem Zustand; sämtlich einzeln mit einem schma- len Papierstreifen am Rücken gefestigt, teils knapp beschnitten. € 68 000,– Im einzelnen: I: Rychsner, Utz: Ain hübsch Gesprech- biechlein / von aynem Pfaffen und ainem Weber […]. 1524. VD16 R 2213. II: Rott, Hans: Ernstlicher ver- standt gutter und falscher Prediger / mit erklerung des Pfaffenschöffel […]. 1524. VD16 R 3381. III: Peringer, Diepold: Ein Sermon geprediget vom Pawren zu Werdt bey Nürmberg am Sontag vor Faßnacht, von dem freyen willen des Menschen. Eylenburgk, 1524. VD16 P 1406. IV: Link, Wenzeslaus: Ob die Geystlichen Auch schuldig sein, Zinße, geschoß etc. zugeben […]. [1524]. VD16 L 1814. V: [Rhegius, Urbanus]: Das Blatten: Kutten: Kappen: Schern / Schmern / Saltz / Schmaltz / und alles der gleichen […]. [1524]. VD16 R 1758 (1530?). VI: Ain Nützliches Gesprech und under- weisung / zu notturfft der bekümertten menschen ursach […]. 1525. VD16 N 2067. VII: Brunfels, Otto: Won dem Pfaffen Zehenden […]. [1524]. VD16 B 8566. Der Deutsche Bauernkrieg VIII: Strauß, Jakob: Auffrur Zwitracht vnd Uneinig- keyt, zwischen woren Euangelischen Christen […]. Außergewöhnliche Sammlung von 23 Flug- 1525. VD16 S 9473. IX: Hernach volgen die Clöster schriften aus den Jahren 1524–25. Das Konvolut und Schlösser so durch die Pawernn am Schwartz- enthält neben den „Bauernartikeln“ auch die vier wald / Tauber / Jagst / Auch im Bambergischen und berühmten Stellungnahmen von Martin Luther, die Wirtzburgischen Landen eingenommen / zerschläpfft scharfe Entgegnung von Philipp Melanchthon und und verprent sindt […]. 1525. Bei Panzer bzw. Weller zwei seltene Texte von Thomas Müntzer. Die „Re- fehlende Relation. Gilhofer (1905) 361. Für uns nicht im VD16 nachweisbar. X: Der […] herren Casimirn volution des gemeinen Mannes“ gegen die Obrig- und herren Georgen […] / anzeygen / wie die gewesen keit, die sich seit dem Spätmittelalter ankündigte empörung und auffrürn / nit den wenigsten tayl / auß und 1524 zu ersten Aufständen in Süddeutschland ungeschickten predigen entstanden sindt […]. 1525. führte, wurde entscheidend von reformatorischen Panzer 2479. Der Text später erneut abgedruckt. Für Bestrebungen und vor allem durch Thomas Münt- uns nicht im VD16 nachweisbar. XI: [Lotzer, Sebas- zer befeuert, der öffentlich die Ansicht vertrat, dass tian und Christian Schappeler?]: Die gründtlichen und jeder Mensch auch ohne die Vermittlung der hierar- rechten haupt Artickel / aller Bauerschafft. [Forch- chischen Kirche seinen Weg zu Gott und seinem heim, Hans Bär], 1525. Einer der 24 Nachdrucke. Seelenheil finden könne. Damit wurden der Ab- VD16 G 3546 (falsche Kollation). XII: Luther, Martin: solutheitsanspruch der katholischen Kirche unter- Ermanunge zum fride auff die zwelff artickel der Bawr- graben und die Bauern bestätigt, für ein menschen- schafft ynn Schwaben. Auch widder die reubischen und würdigeres Leben zu rebellieren. Mit der Abfassung mördisschen rotten der andern bawren. [Wittenberg, der „Zwölf Artikel“ von Memmingen wurde zum Joseph Klug], 1525. VD16 L 4692 u. 7499. XIII: Luther,

50 Martin: Wider die Mordischen vnd Reubischen Rotten der Bawren. [Nürnberg, Peypus], 1525. VD16 L 7494. XIV: Luther, Martin: Eyn Sendebrieff von dem harten buchlin widder die bauren. Wittenberg, [M. Lotter], 1525. VD16 L 5944. XV: Luther, Martin: Ain lection wider die Rottengayster / vnd wie sich weltlich ober- kayt halten sol […]. [Augsburg, Simprecht Ruff], 1525. VD16 L 5438. XVI: Müntzer, Thomas: Bekentnus […]. Ein Sendbrieff. [Leipzig, Michael Blum], 1525. VD16 B 1552. XVII: Agricola, Johann: Außlegung des XIX Psalm […] Durch Thomas Müntzer an seyner besten Junnger ainen / auff new prophetisch […]. [Augsburg, Heinrich Steiner von Augsburg], 1525. VD16 A 947. XVIII: Melanchthon, Philipp: Eyn Schrift […] widder die artikel der Bawrschafft. [Wittenberg, 1525]. VD16 M 4205. XIX: Köpfel, Wolfgang: Das die Pfaffhait schuldig sey Burgerlichen Ayd zuthun. On verletzung jrer Eeren. 1525. VD16 C 821. XX: Brenz, Johannes: Von Gehorsam der underthon / gegen jrer oberkait. [Augsburg, P. Uhlhart], 1525. VD16 B 7932. XXI: Ein gloubwirdig / und warhafftig underricht wie die Dhoringischen pawern vor Franckenhawszen umb yhr miszhandlug gestrafft und bey de stett Francken- hawszen und Molhawszen erobert worden. [Dresden, Emserpresse], 1525. VD16 G 2205. Früher Melanch- thon zugeschrieben. XXII: [Motschiedler, Georg]: Eyn newer Dialog’ […] wann die selben bayd ver- triben und die Münch Clöster auch verbrannt würden. [Nürnberg, Höltzel, um 1525]. VD16 M 6456. XXIII: [Osiander, Andreas]: Ein Christlich Predig wider die vnchristlichen Empörung vnnd vngehorsam etlicher kaner und Reformtheologen, der an der Universität vnterthanen. [1525]. VD16 C 2336. Genaue Kollation Prag lehrte. Der Text ist Hedwig von Polen gewidmet und Beschreibung auf Anfrage. – Siehe Abbildung. und diente der Hebung der Laienfrömmigkeit. Zwei sprachlich abweichende Fassungen sind im Zensus Ein Meisterwerk der Deutschen Mystik verzeichnet. Genaue Kollation und Beschreibung auf Anfrage. – Siehe Abbildung. Seuse, Heinrich. Büchlein der ewigen Weisheit und Die hundert Betrachtungen. Manuskript auf Papier, Süddeutschland, (um 1470). Blattgröße 211 × 154 Das Typographische Institut Heidelberg mm. 179 Blätter. Der originalen Handschrift fehlen Richard Weissbach und sein Verlag. Substantielle insgesamt 25 Blätter (davon 3 weiß). Einige fehlende Sammlung der von ihm verlegten Druckwerke. Textstellen wurden im späten 16. Jahrh. ergänzt. Heidelberg, 1911–1942. Ca. 63 Bücher. Opbde., Beigeb.: Heinrich von Bitterfeld: Von der Beschau- Ohln. bzw. Opgmt. € 14 000,– lichkeit. [Tractatus de vita contemplativa et activa Der 1882 geborene Verleger studierte seit 1905 in Hei- deutsch]. 28 Bl. Deutsche Bastarda, einspaltig, nicht delberg und wurde durch die Publikation des „Kon- regliert, 25 Zeilen, in brauner Tinte, durchgehend dor“ zum wichtigsten Verleger des Frühexpressionis- rubriziert. Größere dunkle Flecken um die Fehl- mus. Die von Ernst Blass herausgegebene Zeitschrift blätter herum lassen vermuten, dass diese absichtlich „Die Argonauten“ versammelte Autoren wie Ernst entfernt und ergänzt wurden. Blindgeprägter Kalb- Bloch, Franz Jung, Robert Musil, Rudolf Borchardt, lederband der Zeit über Holzdeckel, Rücken durch Walter Benjamin u. a. Mit dem Letztgenannten ver- Wurmfraß beschädigt, Bindung und Kapitale aber band Weissbach eine lebenslange Freundschaft, auch noch intakt. € 32 000,– wenn die geplante Zeitschrift „Angelus Novus“ nicht Der Text Susos (entstanden um 1330) ist einer der über eine verworfene erste Nummer hinauskam. Für meistverbreiteten Texte der Deutschen Mystik; der einen der illustrierten Pressendrucke zeichnete Rudolf Handschriftenzensus nennt über 160 erhaltene Ma- Schlichter mit seiner ersten Arbeit verantwortlich. Zur nuskripte. Unser Exemplar noch vor einer gedruckten Messe erscheint eine Bibliographie mit zahlr. Abbil- Ausgabe. Das Buch gehört zu den Perlen der Weltlite- dungen. ratur, – für Reinhold Schneider „zum Krongut unserer Sprache; es hat wenig seinesgleichen an Innigkeit und Feuer, Herzlichkeit und Einfalt, Tiefsinn und Schön- heit, an umschmelzender Gewalt.“ Der beigebundene Text (entstanden um 1400) stammt von einem Domini-

51 Antiquariat Haufe & Lutz Stand 44 Kronenstraße 24 76133 Karlsruhe Telefon +49 (0)721 37 68 82 E-Mail: [email protected] · Internet: www.haufe-lutz.de Seltene Bücher des 16. bis 20. Jahrhunderts · Kinderbücher · Literatur und illustrierte Bücher · Geschichte · Rechts- und Wirtschaftswissenschaften · Naturwissenschaften · Technik

ABC – Adam, V(ictor). [Alphabet et chriffres ré- Druckerpresse gelehnt. – Stehkanten geringf. berieben, créatifs]. Paris, Aumont und Tessari [1834]. Quer- vorderer Spiegel mit Spuren eines entfernten Exlibris, 4°. (26,5 × 33,5 cm). 10 handkolor. lithogr. Tafeln außergewöhnlich schönes und sauberes Exemplar auf mit jeweils 4 Abbildungen, 1 Bl. (Inhaltsverzeich- großem Velin-Papier in einem dekorativen zeitgenöss. nis). HLdr. d. Zt. mit kl. goldgepr. Rückenfile- Einband. ten. € 2000,– Braun, Isabella. Allerneuestes Theaterbilderbuch. Nicht bei Gumuchian. – Erste Ausgabe der sehr selte- nen kolorierten, großformatigen Bögen. – Eindrucks- Ein plastisches Bilderbuch mit beweglichen Figuren volles ABC-Buch mit 24 Buchstaben- und 12 Zahlen- in 4 theatralischen Aufzügen nebst einleitenden darstellungen, die Tafeln in kräftigen Abdrucken und Versen u. 4 Lustspielen. Esslingen, J. F. Schreiber herrlichem frischen Kolorit. In amüsanter Weise stehen (1883). 4°. [6] unbez. Bl. mit 4 aufstellbaren farb- die Buchstaben inmitten einer Szenerie von Personen, lithographierten Kulissentafeln, davon 2 mit jeweils Tieren oder Dingen, deren Namen mit dem jeweiligen 1 beweglichen Figur von Paul Wagner. OHln. mit Buchstaben beginnen. Die Zahlen sind teils symbolisch farblithogr. Deckelbild. € 1400,– gedeutet, teils spielerisch in die Darstellung integriert, Ries 956,7. Wegehaupt IV, 257. – Erste Ausgabe. – so steht die 7 für die 7 Todsünden und die 8 bildet den „Das berühmte ‚allerneueste Theaterbilderbuch‘ mit Korpus eines Kontrabasses. – Victor Adam (1801–1866) kleinen Theaterstücken der Jugendschriftstellerin und war Historienmaler und Lithograph in Paris, wo er Pädagogin Isabella Braun (1815–1886) geht in vier überwiegend Illustrationen zur Revolution und der Kulissenbildern mit jeweils drei bis vier Ebenen die Zeit des Empire veröffentlichte. Sein Werk wurde vier Jahreszeiten durch: 1. ‚Frühling‘: Blick in die Stube 1839 von Frederic Boye neu gestochen, mit Text ver- mit spielenden Kindern. 2. ‚Die Landpartie‘: Kinder am sehen und in Stockholm neu verlegt. Adams Werk war Strand spielend. 3. ‚Zur Apfellese‘: Kinder auf Terrasse so ansprechend, daß seine Lithographien im Jahr 1836 Äpfel pflückend und essend. 4. ‚Weihnachten‘: Kinder offensichtlich für ein weiteres ABC Buch als Vorlage im Schnee spielend mit Blick in den Innenraum mit dem dienten, die von J. Gschihay entworfen wurden (vgl. erleuchteten Weihnachtsbaum. – Das Kinderorchester Pressler, Schöne alte Kinderbücher, S. 202 und S. 21 im Vordergrund der Einbandillustration, dessen den mit Abb.). – Einband leicht berieben, Kapital mit kl. Taktstock schwingender kleiner Dirigent durchaus an Läsuren, schönes sauberes Exemplar, lediglich die erste den jungen W. A. Mozart erinnert. – Der Münchener Tafel im äußeren Rand mit kl. fachmännischen Aus- Zeichner P. Wagner (1822–1937) ist vor allem bekannt besserungen. für die Schreiberschen Papiertheater, für die er eine große Zahl an Kulissen und Figuren entwarf“ (Laub, Bodoni – (Lama, Giuseppe de). Vita del cavaliere Spielbilderbücher 306 zur Nachdruckausgabe). – „Der Giambattista Bodoni, tipografo italiano, e cata- Betrachter ist hier in das Bildgeschehen eingebunden, logo cronologico delle sue edizioni. 2 Teile in 1 was durch die manuelle Betätigung der Ziehstreifen Band. Parma, Stamperia Ducale 1816–1817. Gr.- noch erhöht wird“ (H. Herbst im Nachwort zur Nach- 8°. 3 Bl., III, 1 Bl., 231 S.; 3 Bl., IX, 1 Bl., 252 S. druckausgabe). – Ecken leicht bestoßen, Textbl. etwas mit 2 Kupfertafeln von Gubernatis und Fr. Ros- stockfl., sehr gutes Exemplar. spina nach Palmino Pigozzi. Dunkelgrüner Hldr. d. Zt. mit goldgepr. Rückentitel u. reicher Rücken- Meistereinbände von Gotthilf Kurz verg. € 4000,– Bigmore-Wyman 69. Brooks 1170. Giani, Autentiche Colette, (Sidonie-Gabrielle Claudine). La treille edizioni Bodonianae 1/2. – Erste Ausgabe der ersten muscate. Illustré de quatorze lithographies origi- Biographie des berühmten italienischen Typographen nales en couleurs de (Constantin ou Kostia) Te- und gleichzeitig erste Bibliographie der Drucke Bo- rechkovitch. (Paris, Éditions Robert Léger) 1961. donis (Band II). – Eventuell handelt es sich bei vor- Folio. 90, (3) S. mit 14 Orig.-Farblithographien. liegendem Exemplar um eines von 12 Exemplaren Hellbrauner genarbter Ziegenledereinband mit der Vorzugsausgabe auf feinem Velin-Papier. – Das gepr. Rückentitel u. Liniendekor, Kopfgoldschnitt erste Titelkupfer zeigt ein Medaillen-Porträt Bodonis, in Orig.-Halbleder-Pappschuber (signiert: Gotthilf das zweite einen trauernden Posaunen-Engel an eine Kurz). € 2400,–

52 gestanzte Schlitze zusammengesteckt werden. – Der italienische Designer und Objektkünstler Enzo Mari (geb. 1932) studierte an der Accademia di Belle Arti di Brera in Mailand in den Jahren von 1952 bis 1956 Literatur und Kunst. Sein Interesse galt besonders der Psychologie der Visuellen Wahrnehmung. Er wurde durch seine Arbeiten für die italie- nischen Unternehmen Danese, Gavina, Artemide, Olivetti und Castelli (Möbel- hersteller) bekannt. Er unterrichtete am Polytechnikum Mailand, am Zentrum für Visuelle Kommunikation in Parma, an der Akademie der Schönen Künste in Carrara sowie 1963–1966 an der Scuola Umanitaria in Mailand und erhielt eine Ehrenprofessur im Fachbereich Design an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. 1968 war er Teilnehmer der 4. Vgl. Einband-Slg. Kurz in der Württ. Landesbiblio- documenta in Kassel. – Mappe teils stärker braunfl. und thek Nr. 397. – Eines von 99 num. Exemplaren auf angestaubt, wenige Tafeln mit leichten Kratzspuren, Vélin d’Arches. – Mit einer Einleitung „Une journée sonst gut erhalten. de Colette à la Treille Muscate“ von André Dunoyer de Segonzac und einem abgedruckten Brief „Lettre à Colette“ von Jean Cocteau. – Der Buchbinder, Buch- Whitman, Walt. The complete writings. Leaves künstler und Graphiker Gotthilf Kurz (1923–2010) of grass. The complete prose works. [Issued under war nach seiner Ausbildung an der Werkkunstschule the ed. … of Richard Maurice Bucke … With add. in Offenbach (1943–1949) an der Staatlichen Akademie bibliogr. and critical material prep. by Oscar Lovell der Bildenden Künste in Stuttgart tätig und danach Triggs. 10 Bände. New York, The Knickerbocker am Collège Technique Municipal Estienne in Paris Press: G. P. Putnam’s Sons 1902. Gr.-8°. Mit farb. (1955–1956). Er war seit 1965 Leiter der Meisterklasse Frontisp. Dunkelgrüne OHldr. mit goldgepr. Rü- für Buchbinder an der Akademie für das graphische € Gewerbe in München und von 1967 bis 1982 Präsident ckentiteln u. dekorativer Rückenverg. 6000,– der internationalen Vereinigung „Meister der Einband- The Paumanok Edition. – Eines von 300 num. Exem- kunst“. 1994 ehrte ihn das Land Baden-Württemberg plaren auf „Ruisdael hand-made paper“, signiert vom für sein Wirken als Lehrer und Künstler mit der Ver- Verleger. – Band IV mit mont. Original-Briefumschlag leihung des Verdienstordens des Landes Baden-Würt- adressiert: „Walt Whitman. Attorny Generali Office. temberg. – Sehr gutes Exemplar in hervorragendem Washington D.C.“ dat. Feb. 23th. (18)67. – Rücken Meistereinband. geringf. aufgehellt, Exlibris einer amerik. Bibliothek, sehr schönes Exemplar. Valéry, Paul [Traduction]. Les bucoliques de Vir- gile. Lithographies originales en couleurs de Jacques Villon. Paris, Scripta & Picta 1953. Folio. XXX, 126 p. mit 44 Orig.-Farblithographien. Hellbrauner genarbter Ziegenledereinband mit gepr. Rücken- titel u. graph. Deckelornamentik, Kopfgoldschnitt in Orig.-Halbleder-Kassette mit gepr. Rückentitel (signiert: Gotthilf Kurz). € 2800,– Monod 11330. Vgl. Einband-Slg. Kurz in der Württ. Landesbibliothek Nr. 348. – Eines von 245 num. Exem- plaren auf Vélin d’Arches, die Lithographien gedruckt bei Moulot Frères in Paris. – Sehr gutes Exemplar in hervorragendem Meistereinband.

Spiele – Mari, Enzo. Il gioco delle favole. (Das Fa- belspiel. Le jeu des fables. The fable game). Milano, Danese (1965). Folio (50 × 24 cm). 6 Bildtafeln aus Kunststoff mit farb. Serigraphien. Illustr. OKart.- Mappe. € 400,– Sehr seltene erste Ausgabe. – Die Kunststoff-Tafeln mit 45 plakativen Tier-Motiven können durch aus-

53 Antiquariat J. J. Heckenhauer e. K. Stand 23 Roger Sonnewald · Holzmarkt 5 · 72070 Tübingen · Seit 1823 Telefon +49 (0)7071 230 18 · Fax +49 (0)7071 23651 · Mobil +49 (0)172 740 95 69 E-Mail: [email protected] · Internet: www.heckenhauer.de Geisteswissenschaften · Literatur (Hermann Hesse) · Kunst (Illustrierte Bücher) · Russland · Württemberg

Hesse, Hermann. Romantische Lieder. Dresden und Leipzig, E. Pierson, 1899. 2 Blatt, 44 Seiten. Blauer Halbleinenband. € 4280,– Erste Ausgabe von Hermann Hesses äußerst seltenem Erstlingswerk, in nur 600 Exemplaren im Jahre 1899 erschienen, von denen nur 54 Exemplare bis zum Jahre 1900 verkauft wurden. „Wie wichtig schien mir im Herbst 1899 dieses kleine Büchlein, als ich das erste Exemplar meines ersten Buches in der Hand hielt! Ich bin dem treu geblieben, was ich damals begonnen habe, aber es war ein mühsamer Weg, und die Mühe hat sich nicht gelohnt. Aber dennoch: das Beste, was das Leben geben kann …“ (Hesse an Alice Leuthold, 4. Juli 1930). Hier die sehr seltene vierte Umschlag/ Einband-Variante (ref. Volker Michels).

Heckel, Erich. „Ben Alexander“. Original Litho- Meyer, J(ohann J(acob). Mahlerische Reise auf graphie. 1927. Links unten in Bleistift bezeich- der neuen Kunst-Strasse aus dem Etschtal in Tyrol net „Ben Alexander 20/20“, rechts unten in Blei- über das Stilfser-Joch durch das Veltlin längs dem stift signiert und datiert „Erich Heckel 27“. 49,1 × Comersee nach Mayland. Zürich, (Selbstverlag), I. 38,4 cm auf 70,5 × 50 cm. € *2380,– I. Meyer, 1831. Quer-Quart, 22,5 × 29 cm, Platten- format: 14,5 × 19,3 cm. Mit gestochenem Titel mit Ben Alexander, amerikanischer Filmschauspieler Aquatinta-Vignette und 36 Aquatinta-Tafeln, ge- (1911–1969), spielte bereits ab dem Alter von 5 Jahren als Kinderdarsteller und dann in Stummfilmen. Bis stochen von F. Hegi. Die Wegkarte von H. Keller 1927 war er schon in mehr als 35 Filmen zu sehen. ist in Kopie beigefügt. Zeitgenössische Halbleder- mappe mit blindgeprägten Leinendeckelbezügen In Deutschland wurde er 1930 durch seine Rolle des € Franz Kemmerich im Film „Im Westen nichts Neues“ und Ganzgelbschnitt. 6380,– bekannt. Alexander had his best-known role as that of Sehr seltene erste Ausgabe. Engelmann 1002. Die Heer- „Kemmerick“ the tragic amputation victim in the film strasse über das Stilfserjoch wurde von der österreichi- „All Quiet on the Western Front“. Ben Alexander er- schen Regierung unter der Leitung der Ingenieure Do- hielt drei Sterne auf dem „Hollywood Walk of Fame“. nezani, Domenico und Porro 1824 erbaut. Die Tafeln Erich Heckel (1883–1970) fertigte einige Schauspieler- sind durchwegs gut erhalten, am Rand leicht fleckig. Porträts an, so auch von Asta Nielsen. – Dube L 280 II von II, hier der endgültige Zustand mit der dunklen Moll, Alb. und Pleibel, A. L. Die Schwäbische Alb. Jacke. – Siehe Abbildung. Eine Schilderung ihrer schönsten und interessantes- ten Punkte. Mit 14 lithographischen Ansichten von Heckel, Erich. „Stehender Frauenakt im Atelier“ Eberhard Emminger, C. Schacher und J. Wölffle. 3 und „Schlafendes Mädchen“. (Zwei Motive auf Abteilungen in 1 Band. Urach, Th. Caelius, 1860. einem Blatt). 1913 und 1914. Original-Tuschzeich- Quer-Quart. 24, 30, 34 Seiten. Grüner Originallein- nungen auf breitrandigem Bütten. Gut erhalten. Ca. enband mit Rückenschild. Ecken etwas bestoßen. 51 × 25,5 cm. Das (rückseitige) Motiv „Schlafendes Tafeln und Titel in Teil 1 stärker stockfleckig, die Mädchen“ ist rechts unten in Bleistift signiert und anderen Teile leicht stockfleckig, sonst von guter datiert „Erich Heckel 14“. The motive „sleeping Erhaltung. € 5800,– girl“ is full signed and dated in pencil with „Erich € Sehr seltene und gesuchte Erstausgabe eines der schöns- Heckel 14“. *22 800,– ten Ansichtenwerke der Schwäbischen Alb mit herr- Sehr seltenes frühes Blatt. Die Datierung des Akt- lichen Ansichten von Hohen-Neuffen, Urach (3), motives ist aufgrund eines ganz ähnlichen Aquarells Hohen-Wittlingen, Seeburg, Güterstein, Reutlingen, gesichert und vom Nachlass Erich Heckel bestätigt. Lichtenstein, Hohenzollern, Kirchheim, Hohenstauf- – Siehe Abbildung. fen, Reissenstein, Rosenstein.

54 Pushkin – (Chernyshevsky, Nikolai). Aleksandr Taglioni, Ph. (Filippo) – Lindpaintner, Peter Jo- Sergevic Pushkin. Ego zhizn’ i socinenija. St. Peters- seph (von). Danina oder Joko der Brasilianische burg 1856. Kl.-Oktav. VII, 132 Seiten, 2 Blatt. Mit Affe, idealisches Ballett in 4 Acten von Ph. Tag- 1 Porträt in Stahlstich. With frontispiece. Halb- lioni in Musik gesetzt und Seiner Majestät dem leinen des späten 19. Jh. mit marmoriertem Schnitt König Wilhelm von Württemberg allunterthänigst und marmorierten Deckel-Bezügen. – Leicht gewidmet von Lindpaintner. Vollständiger von sei- stockfleckig. Der Schnitt teilw. etwas ausgelau- nem Schüler Ludwig Schunke verfertigter Clavier fen. € 1180,– Auszug. Mannheim, Ferd. Heckel, (circa 1827). Frühe und seltene Original Puschkin-Biographie. Ent- Quer-Quart. Titelblatt mit gestochener Vignette hält einen Abschnitt über das Leben des Autors sowie von Weng, 95 Seiten. Zeitgenössischer Halbleder- Gedichte und Auszüge aus Onegin. Chernyshevsky band mit Buntpapierüberzug. € 320,– war auch der Herausgeber der Zeitschrift „Sovremnik“. Sehr selten. Die Handlung spielt unweit Fernambuck in – Sibanov 7103. Brasilien. Filippo Taglioni (1777–1871) war Choreograf und Balletttänzer. Die Familie Taglioni lebte u. a. später Riedl, Christine Charlotte. Lindauer Kochbuch, in Berlin in der Französischen Straße. – Lindpaintner für guten bürgerlichen und feineren Tisch eingerich- (1791–1856), gebürtig aus Koblenz, war Komponist tet, bestehend in achtzehnhundert und zwei, in und Dirigent. – Eine Aufführung fand am 9. Mai 1827 langjähriger Praxis erprobten Rezepten. Zweite, in Mannheim statt. viel verbesserte, um 200 Rezepte vermehrte Auf- Weiss, Peter. Hölderlin. Stück in zwei Akten. Her- lage. Lindau, Johann Thomas Stettner, 1855. Oktav. stellung Walter Ruppert. Frankfurt a. M., Suhr- VI, 745 Seiten, 1 nn. Seite. Mit 63 Abbildungen auf kamp, 1971. Folio. 109 Seiten mit 40 Seiten Text- 9 lithographierten Tafeln. Braunes Originalleinen änderungen separat, auf Seite 40 eine Bibliographie mit goldgeprägtem Rückentitel und geprägtem De- und eine Danksagung an Martin Walser. Kartonier- ckel, mit gelben Vorsatzpapieren. Alte Namens- ter Original-Halbleinen-Umschlag. Gut erhalten, eintragung auf dem fliegenden Vorsatz, Rücken leichte Gebrauchsspuren. € 240,– ausgeblichen, Gelenke erneuert, durchgehend etwas Hier die sehr seltene vervielfältigte Typoskript-Form stockfleckig. € 280,– als Vorlage für die Erstaufführung am Stuttgarter Die Verfasserin war Gastwirtin und früher Köchin in Staatstheater, nebst den Textänderungen. (Siehe auch einigen der ersten Hotels und Bäder. Hellmuth Karasek in DIE ZEIT, 24. September 1971).

Scultetus, Johannes (Schultes, Johann). Arma- von Waldburg zu Zeil und Trauchburg, Maxi- mentarium chirurgicum XLIII. tabulis aeri ele- milian Wunibald (1750–1818). Erhebung des Karl gantissimè incisis, nec ante hac visis, exornatum. Schü(t)z (Fürstlich Hohenzollerischer Sigmarin- Opus posthumum, medicinae pariter ac chirurgiae gischer Hof & Regierungsrath) in den erblichen studiosis perutile & necessarium, in quo tot, tam Adels- und Ritterstand sowie Verleihung des Prädi- veterum ac recentiorum instrumenta ab authore kats des Heiligen Römischen Reichs genannt Edlen correcta. The Hague, Ex Officina Adriani Vlacq, Schüz von Lenzenau. Schloss Zeil, 15. April 1790. 1656–1657. Oktav. (22), 328 Seiten, 2 nn. Blatt. Mit 33 × 24,5 cm. 12 Blatt. Kalligraphische Urkunde in 44 ganzseitigen Kupfertafeln mit zahlreichen Dar- schwarzer Tinte auf Pergament, mit eigenhändiger stellungen und mit dem (oft fehlenden) gestochenen Unterschrift des Fürsten auf dem letzten Blatt und Titel (Frontispiz). Zeitgenössischer Pergamentband ganzseitig gemaltem Wappen in Deckfarben und mit handgeschriebenem Rückentitel. Contempo- Gold. Sämtliche Seiten von Bordüren umgeben. rary vellum, with handwritten Die Eingangsseite mit besonders title on spine. Vorderes Gelenk aufwendigen kalligraphischen Ini- leicht gelockert, alte Namens- tialen. Roter Samteinband, an gold- eintragung auf Vorsatz. Aus schwarzer Bordüre hängende Mes- der Bibliothek eines fürstlichen singkapsel (Durchmesser 10 cm), Leibarztes. € 1980,– nebst dem Siegel. Der Einband mit goldenen Schließbändern. In Holz- Schultes (1595 in Ulm geboren, 1645) war in Ulm und Venedig schatulle liegend. Der Samteinband als Stadtarzt tätig. Hier die seltene auf der Vorderseite mit kleinen zweite Auflage, die erstmals im Fehlstellen, die schwarzen Schließ- Oktavformat erschien. Die erste bänder lose, sonst von guter Erhal- Auflage erschien als Folioformat. tung. € *1980,– Das Werk zeigt auf den 44 Ta- Seltene, prachtvolle Ernennungs- feln die chirurgischen Instru- urkunde nebst ausführlicher heral- mente und Anwendungsbeispiele discher Beschreibung des Wappens. bzw. Operationen. Schultes Werk Schü(t)z war in zweiter Ehe mit Anna reformierte die medizinische Ver- Maria Gebele verheiratet. – Siehe Ab- sorgung in Europa. bildung.

55 Antiquariat Hohmann Stand 67 Lilienstraße 13 · 88433 Schemmerhofen Telefon +49 (0)7356 662 98 10 E-Mail: [email protected] · Internet: www.oeconomie.de Wirtschaftswissenschaften ·Wirtschaftsgeschichte ·Firmengeschichte

May, Johann Carl. Versuch einer allgemeinen Ein- und Fabrikanten statt einer glücklichen Zukunft die leitung in die Handlungs-Wissenschaft, theoretisch traurigen Aussichten eröffnet. …“ und praktisch abgehandelt. Erster, oder allgemei- ner Theil; Zweyter, oder besonderer Theil. Neue, (Weisser, Johann F. C.). Das gesammte Rechnungs- vermehrte und verbesserte Auflage. Altona und Wesen. Zum Gebrauch für Wirtembergische Pro- Lübeck, verlegts David Iversen, 1770. (52) 448; batoren, Substituten und Schreiber von A. Stutt- (35), 476 S., 2 in 1 Bd., HPgmt., etw. fleckig, unt. gart, bei Carl Eichele, 1802. VI XIV (7)-207, 22 S., Kap. m. kl. Fehlstelle, Exl., vord. Vorsatzbl. er- marmor. Pp., hs. Rsch., Spiegel m. Klebesp., Vors. € neuert. 2000,– beschnitten. € 300,– (Commerz-Bibliothek 413). Hirsching V, 107. Hum- Holzmann, Bohatta -. – Anhang: System der Oekono- pert 5289. (Merkantilische Bücher-Kunde 70). Weber; misch-Politischen oder Kameralischen Wissenschaften. Literaturgeschichte 67. – „… ein aufgeweckter, lebens- – Verfasserangabe nach Ian McNeely: The Emancipa- naher Geist … der sein kluges Buch mit schwungvoller tion of Writing; German Civil Society in the Making, Feder schrieb, zeigt einen klaren und scharfen Weit- 1790s-1820s; Berkeley 2003; 261. – OCLC verzeichnet blick, der sich auf seine große Erfahrung stützt. …“ bisher kein, KVK zwei Exemplare. (Löffelholz; Geschichte 234). Say, Jean Baptiste. Abhandlung über die National- Spendelin, Johann Christian. Handbuch über die Oekonomie, oder einfache Darstellung der Art und gesammten deutschen Steuerrechte. Erster Theil; Weise, wie die Reichthümer entstehen, vertheilt und Zweiter Theil. Chursachsen. Cöthen und Leipzig, verzehrt werden. Aus dem Französischen über- in der Glandenbergischen Hofbuchhandlung, 1790. setzt mit Anmerkungen und Zusätzen versehen XII 206 (= 306); (3), 214 S., 2 Bde., marmor. Kt., von Ludwig Heinrich Jakob. Halle und Leipzig, in unbeschn. € 650,– Commission der Ruffischen Verlagshandlung, 1807. Stammhammer; Finanzwissenschaft. – „… Churfürstl. XXXII 486 S., (2) S. Anz.; VI 544 S., 2 Bde., neuer. Sächs. bestalltgewesenen Steuerrevisor.“ – „ … sitzt seit marmor. Pp., tls. Gebr.sp., tls. stockfl. € 2200,– 1792, wegen falschen Geldmünzens, im Zuchthause zu Torgau …“ (Hamberger, Meusel VII, 558). – „… war Carpenter; Bestsellers XXXIII 3. Humpert 13120. Steuerrevisor in Belzig.“ (Hamberger, Meusel XX, (Kress 6386). (Menger 669). – “Traité d’économie polit- 539). – Zweiter Titel: Handbuch über die gesammten ique.” (Paris 1803). – Erste deutsche Ausgabe. – „… auf chursächsischen Steuerrechte. Erster Theil; Zweiter mannigfaltige Weise schon früh zu Ideen beigetragen Theil. – Mehr nicht erschienen. „… Auctionatores hat, die man seitdem als wesentlich und bedeutend für geben jährlich 6 Thlr. Auditeurs bei der Armee 2 Thlr. die ökonomische Analyse betrachtet. …“ (Baumol). – Auer-Wärter 1 Thlr. Personensteuer. … Buchführer Beiliegend William J. Baumol: Vademecum zu einem oder Buchhändler, wie andere Kaufleute. …“ frühen Klassiker der ökonomischen Wissenschaft. Jean-Baptiste Say und der „Traité“. Krämer, Bernard August. Ideen zur Verbesserung der bürgerlichen Gewerbe. Ein patriotischer Ver- Grasmeyer, G(eorg) L(udwig) W(ilhelm). Ma- such. Göttingen, bei Johann Christian Dieterich, terialien zu einem allgemeinen Plan für die Asse- 1800. 102 S., (1) gef. Tab.Taf., kl.okt., Pp., kl. kuradeurs in Hamburg. Erfahrnen und sachkun- Rsch. € 380,– digen Männern zur Prüfung vorgelegt. Hamburg, „… Nie scheint mir demnach das Bedürfniß dringen- gedruckt bey Friedrich Hermann Nestler, 1809. der gewesen zu sein, durch heilsame Vorschläge die XX 270 (2) S., kl.okt., Ldr., etw. berieben, Exl., € vaterländische Industrie zu beleben, als gerade jetzt, WaV. 700,– wo der Deutsche durch den unpatriotischen Hang Commerz-Bibliothek 673. Neumann; Versicherungs- nach ausländischen Fabrikaten, und Vernachlässigung, wesen 212. – „… Bevollmächtigter der Assekuranz- oder Geringschätzung der einheimischen Erzeugnisse Sozietät von 1803.“ – OCLC verzeichnet bisher kein, letzten den allmähligen Verfall unwillkürlich zuzube- KVK (= Grassmeyer) ein Exemplar. – Mit handschrift- reiten beginnt, folgsam dem deutschen Gewerbsmanne licher Widmung vom Verfasser.

56 Gülich, Gustav von. Ueber die gegenwärtige Lage Launhardt, W(ilhelm). Das Wesen des Geldes des englischen und des deutschen Handels mit einer und die Währungsfrage. Leipzig, Verlag von Wil- allgemeinen Uebersicht der Fortschritte der Pro- helm Engelmann, 1885. VI (1), 75 S., Ln., Sta- duction und Consumtion in Europa und Amerika. VuT. € 900,– Göttingen, bei Vandenhoeck und Ruprecht, 1834. X Masui 876. Menger 234. Soetbeer; Litteraturnachweis 250 (2) S., mehr. Tab., HLdr., tls. stockfl. € 900,– 239. – „… schien mir vor Allem eine Widerlegung der ADB IL, 623. Goldsmiths -. Humpert -. Kress -. – „… weitverbreiteten Anschauung erforderlich, dass das hatte er auf mehreren Reisen nach England technische Geld nichts anderes als eine Waare sei und sein Preis Kenntnisse gesammelt und, um sie im Inlande zu ver- wie der aller überigen Waaren von seiner Menge ab- werthen, eine Papierfabrik (Wertheim) bei Hameln hänge. Dem gegenüber musste die Thatsache erwiesen und eine Kohlenbergwerk angelegt. …“ (Max Bär). – und hervorgehoben werden, dass bei freier offener OCLC verzeichnet bisher ein Exemplar in Polen, KVK Währung die Geldeinheit zu einem unveränderlichen drei in Deutschland. Maassstab für alle Preise wird, wie beispielsweise das Meter für die Raumgrössen. …“ (Vorwort). Dictionnaire du Commerce et des Marchandises, contenant tout ce qui concerne le commerce de terre Pantaleoni, Maffeo. Pure Economics. Translated by et de mer. Tome Premier (A-F); Tome Deuxième T. Boston Bruce. London, Macmillan and Co., 1898. (G-Z). Encyclopédie du Commerçant. Paris, Guil- (1) Bl., xiii, 315 S., (44) Fig., (4) S. Anz., gr.okt., Ln., € laumin et Cie., 1837–1839. (3), 996 S., (3 (1) gef.) etw. bestoßen, Rckn.prg., Exl., StaVvT. 300,– Ktn.; (3), (997)-2252 S., (1) Kte., 2 Bde., qt., HLdr., New Palgrave III, 794. (WWE 1983, 295). – “Principii berieben, Eckn. bestoßen, tls. st. stockfl. € 350,– di Economia Pura.” (1889). – Erste englische Ausgabe. – “… Pantaleoni’s ‘Manuale di Economia Pura’ … The Krausz, J. C. C. (= Johann Carl Cornelius Krauss). English edition embodies additions and alterations Die Kunst der kaufmännischen Buchführung nach by the author … (Vorwort des Übersetzers). – Meh- doppelter, italienischer Methode mit Berührung rere Prägestempel im Text. „Prefaces. The Theory of verschiedener Systeme derselben. Mit besonderer Utility. The Theory of Value. Application of the Ge- Rücksicht auf Hamburg nach neuen vereinfachten neral Theory of Value to determinate Categories of und doch vervollkommenden Maximen. Als Hand- Commodities.” buch für Kaufleute und als Lehrbuch für Lehrer und Bernoulli, Hans. Das Niggerbaby und andere ly- zum Selbstunterrichte, zugleich auch als kritisches rische Ergüsse über Währungsfragen und soziale Seitenstück zu „Crüger’s Kaufmann“ und „Aver- Miseren. Berlin und Bern, Freiland-Freigeld-Ver- dieck’s Handlungs-Comptoir“ bearbeitet. Ham- lag, (1923). 94 S., mehr. Ill., kt., vord. Ebd. m. kl. burg, In Commission bei Hoffmann & Campe, Läsuren, WaT. € 350,– 1840. (8) 629 S., (1) Bl. Berichtigungen, HLdr., mehr. NaV., tls. st. stockfl. € 650,– Freiwirtschaftliche Bibliothek -. – Mit handschriftli- cher Widmung „Hans und Irene Krückeburg in alter (Augspurg; Buchführung 1872, 8 : 1839). (Humpert Freundschaft gewidmet vom Verfasser“. 6749 : 1839). – „… practischem Buchführer und Lehrer des Buchführens in Hamburg.“ – Das Vorwort datiert Bernoulli, Hans. Der Schandfleck und andere „Hamburg, im November 1839.“ – OCLC und KVK Verse über die Währungsverbrechen unserer Zeit. verzeichnen bisher nur ein Exemplar. Bern, Genossenschaft Verlag freiwirtschaftlicher Schriften, (1931). 120 S., kt., Rckn. u. Randläs. rest., Courcelle-Seneuil, J(ean) G(ustave). Theorie und WaT. € 650,– Praxis des Geschäftsbetriebs in Ackerbau, Ge- werbe und Handel. Deutsch bearbeitet von G. A. Freiwirtschaftliche Bibliothek -. – Mit handschriftlicher Eberbach. Mit einem Fürwort von F. v. Steinbeis. Widmung „Maja Krückeburg zu eigen. Der Verfasser Stuttgart, Verlag von Carl Grüninger, 1868. XII und Patenonkel. Weihnachten 1931.” 550 (1) S., gepr. Ln., vord. Gelenk etw. gelockert, € Mises, Ludwig von. Nationalökonomie. Theorie StvT. 450,– des Handelns und Wirtschaftens. Genf, Editions Humpert 3891. HWB 1956, 1361. – „Manuel des Union, 1940. XVI 756 S., kl.qt., Kt., StaV., Tit. etw. Affaires, ou Traité théorique et pratique des Entre- beschn., tls. Anstr. € 2500,– prises industrielles, commerciales et agricoles“ (1857). – „… Sehr frühzeitig erkannte Ferdinand von Steinbeis, Mises 15. New Palgrave III, 480. – Erste Ausgabe. – auf dessen Wirken die gesunde wirtschaftliche Struktur „Human Action.“ Württembergs maßgeblich zurückgeht, den für die Debreu, Gerard. Theory of Value. An Axiomatic deutschen Verhältnisse hohen Wert des Werkes, das, auf seine Veranlassung übersetzt und durch ihn bereichert, Analysis of Economic Equilibrium. Cowles Foun- 1868 … erschien. … Diese einzige Übersetzung eines dation for Research in Economics, Monograph 17. seiner Werke ins Deutsche (Courcelles Einfluß auf die New York + London, John Wiley & Sons + Chap- spanische Literatur war erheblich größer!) erschien ein man & Hall, 1959. XII 114 S., mehr. Fig., gr.okt., Ln., € bzw. zwei Jahre vor den Arbeiten von Emminghaus NaV., Anstr., OU. m. Gebr.sp. u. Randläs. 300,– und Lindwurm …“ (Sundhoff). WWE 1983, 89. – Erste Ausgabe.

57 Antiquariaat Junk Stand 53 Allard Schierenberg Van Eeghenstraat 129 · 1071 GA Amsterdam, Niederlande Telefon +31 20 676 31 85 · Fax +31 20 675 14 66 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariaatjunk.com Alte Naturwissenschaften · Reisen

Curtis, J. British Entomology; being illustrations With 95 engraved plates (including 4 folded maps), and descriptions of the genera of Insects found in of which 84 beautifully hand-coloured. Contem- Great Britain and Ireland; containing coloured fig- porary blond calf, gilt decorated spines, sides with ures from nature of the most rare and beautiful spe- double gilt borders, gilt edges. € 26 500,– cies, and in many instances of the plants upon which Most probably the finest plates on Russian natural they are found. London, printed for the author, history. The spectacular plates, some heightened with 1823–1840. 8 volumes. Royal-8vo (235 × 142 mm). gold and silver, are made after drawings by the most With 770 hand-coloured engraved plates. Contem- famous natural history artists of the period such as Tra- porary red half morocco, gilt decorated and lettered vies, Prêtre and Oudart. Especially the ichthyological spines, frontcovers with red morocco label „Veritas plates are of a great beauty and belong to the very best vincit omnia J.W“, gilt edges. € 8400,– ever made on this subject. Demidoff (1812–1870) was a An attractively bound copy of the first edition, with well-known traveller, who married Princess Mathilde, all plates finely engraved. In later editions many of the daughter of Jerôme Bonaparte. The plates are arranged plates are reproduced in lithography, which makes them as follows: Pisces 32 hand-coloured plates; Aves 3 less attractive. This work was originally published in hand-coloured plates, Amphibia (& Reptilia) 13 hand- parts, and once described by Cuvier as „the paragon coloured plates; Polypi 3 (1 hand-coloured) plates; of perfection“. The treated insects are depicted to- Ecailles des Poissons et des Reptiles 3 hand-coloured gether with flowers or plants, which render the plates plates; Mammalia 4 hand-coloured plates, Crustacea particularly charming. John Curtis was born in Nor- 1 hand-coloured plate; Arachnoidea 1 hand-coloured wich in 1791, son of an engraver, and his mother was plate, Cryptogamia 7 hand-coloured plates; Mollusca described as a „cultivator of flowers“. At the age of 12 hand-coloured plates; Geologie 4 hand-coloured sixteen he went to work for a local solicitor and began plates & 4 (3 hand-coloured folded) maps; Terrain Car- to supplement his income by collecting and selling in- bonifères 8 plates. – „… the 13 hand-coloured, engraved sect specimens to the gentlemen entomologists of the plates … represent the first coloured iconography of the day and learnt the art of scientific illustration. His first reptiles of southern Russia to be published“ (Adler III published illustrations appeared in Kirby and Spence’s p. 110). – Nissen ZBI, 1072. bestseller „Introduction to Entomology“ (1815–26). In 1817 he went to London where he met many of Doubleday, E. & Westwood, J. O. The genera the leading natural historians of the day, such as Sir of Diurnal Lepidoptera: comprising their generic Joseph Banks. „John Curtis is described as the first characters, a notice of their habits and transforma- entomologist to earn a living, albeit a rather poor one, tions, and a catalogue of the species of each genus. as a scientist. He liked to travel although it proved dif- London, Longman, Brown, Green, and Longmans, ficult because of his financial problems but he collected 1846–1852. 2 volumes. Folio (375 × 270 mm). pp. xi, extensively in Britain, Ireland and Europe. In 1825 he (1), 1–250; (2), 251–534, with 86 lithographed plates travelled to Scotland by steam packet and returned by of which 85 splendidly handcoloured. Contempo- land, walking most of the way and collecting insects rary green half morocco, richly gilt decorated spines and adding thirty-two new species to the British list – in 6 compartments, marbled sides (minor skilful all material for his dream work ‚British Entomology‘„ repair to bindings). € 20 000,– (Gilbert p. 142). A systematically bound copy. Prove- One of the rarest and most beautiful iconographies nance: armorial bookplate of John Waterhouse Halifax on butterflies. The magnificently handcoloured plates and another bookplate „Queen Margaret’s School, were drawn and lithographed by William C. Hewitson. presented by Mrs. Doherty Waterhouse“. – Horn & Hewitson was a very wealthy naturalist and formed the Schenkling 4184; Nissen ZBI, 1000. most complete collection of diurnal lepidoptera of the world (now in the British Museum). „Hewitson was Demidoff, A. Voyage dans la Russie Méridionale et a most accomplished artist and scrupulously accurate la Crimée, par la Hongrie, la Valachie et la Moldavie, draughtsman, and his figures, whether of birds’ eggs exécuté en 1837 … dédié à S. M. Nicolas Ier, Em- or butterflies, are drawn and coloured with conscien- pereur de toutes les Russes: Atlas d’histoire natur- tious care … In his own line, as a pictorial describer of elle. Paris, E. Bourdin, 1842. Folio (435 × 280 mm). butterflies, Hewitson stands unrivalled“ (DNB. IX pp.

58 758–59). The work was published in 54 parts. The first is very rare and added an „Index synonymorum“ pp. 31 parts by Doubleday and due to his early death the 505–520 to the second volume, which must be consid- work was continued by Westwood. The work is fully ered a second issue of the 2nd volume as many copies discussed by F. Hemming in the „Journal of the Soc. were distributed without the second index which was for Bibl. of Nat. Hist. Vol. I, 11. pp. 335–464“. „The issued a year later in 1792. The title page on the second number of new species figured by Doubleday is very volume is dated 1791. „But Gärtner’s theory of the seed considerable, and is even larger than appears at first is one of his most valuable contributions to the science“ sight“ (Hemming). „Westwood remarked that the but- (Sachs p. 124). An excellent copy of this famous classic terfly collection of the British Museum was ‚one of the on the morphology of fruits and plant seeds. Its fine and finest ever formed‘, and Doubleday based his work on elaborately engraved plates are almost all by the well- that collection, gaining other information. Particularly known Nürnberg artist J. Sturm. – Stafleu & Cowan on butterfly habits, from manuscripts and drawings 1925 & 1921; Hunt 697. also in the British Museum. The famous collection of drawings by John Abbot painted in America and sent to Trew, C. J. Plantae Selectae quarum imagines ad England, plus those of General Hardwicke’s collection exemplaria naturalia Londini in hortis curiosorum of Indian drawings gave much of this information“(Gil- nutrita manu artificiosa doctaque pinxit Georgius bert. Butterfly Collectors and Painters p. 82). The first Dionysius Ehret … Augsburg, J. J. Haid, 1750–73. plate, an anatomical plate, was never coloured. A fine Large folio (550 × 380 mm). pp. (iv), 56, (2), with copy without any foxing. – Horn & Schenkling 5034: general title in red, gold and black, and three en- „Sehr selten“; Nissen ZBI, 1150. graved portraits, and 100 hand-coloured engraved plates, the first word of the engraved captions to Gaertner, J. De frvctibvs et seminibvs plantarvm. each heightened in liquid gold; a fine large fresh copy Accedvnt seminvm centvriae qvinqve priores (con- in recent half green morocco. € 85 000,– tinens seminum centurias quinque posteriores). First edition, an exceptionally fine and very large, Stuttgart, typis Academiae Carolinae / Tübingen, uncut copy, of one of the most beautiful and distinctive typis G. H. Schrammii / Leipzig, C. F. O. Rich- flower books of the eighteenth century, with magnif- ter, 1788–1807. 3 volumes. 4to (255 × 205 mm). (I:) icent plates by Georg Dionysius Ehret. „The genius pp. (12), clxxxii, (2), 384, (8), with engraved plates of Ehret was the dominant influence in botanical art 1–79; (II:) pp. lii, (4, incl. 1 blank leaf), 504, with during the middle years of the eighteenth century“ engraved plates 80–180; (III, 1:) pp. (8), 1–128, with (Blunt). – Dunthorne 309; Great Flower Books p. 78; engraved plates 181–202; (III, 2:) pp. (4), 129–256 Hunt 539; Johnston 429; Nissen BBI, 1997; Stafleu & with engraved plates 203–225. Contemporary calf, Cowan 15131. – See illustration. gilt ornamented spines in 6 compartments with red and green gilt lettered labels (spine of first and third volume with some repair). € 9000,– First edition, first issue with the very rare supplement by the author’s son Carl Friedrich Gaertner. The first volume is dedicated to Joseph Banks. The work is a taxonomic landmark and many of the seeds and fruits derive from Cook’s first voyage and from the collec- tion of Sir Joseph Banks. „In 1778 he (Gaertner) was in London, renewing his contact with Joseph Banks, and, as always, hospitably received at the treasure-house in Soho square. Since his first visit, Banks and Solander had made their great trip around the world with Cook on his first voyage (1768–1771). The collections of that trip were liberally made available to Gaertner, who was allowed to take named specimens with him, often of new taxa that had only been provided with man- uscript names by Banks and Solander. The same was true of fruits obtained from specimens grown at Kew, among which were plants brought back by Banks and Solander, as well as the first introductions from South Africa by Masson …“ (F. A. Stafleu. Joseph Gaertner and his Carpologia p. 1). Gaertner incorporated unused material from the East Indies obtained from Leiden, as well as plants from Japan and the Cape given to him by Thunberg. Joseph Gaertner died in 1791 finishing the third part of the second volume up to page 504. The second volume was distributed with 504 pages includ- ing an „Index generum universalis“ (pp. 489–504). Carl Friederich Gaertner published the third volume which

59 Antiquariat Dr. Paul Kainbacher Stand 56 Eichwaldgasse 1 · 2500 Baden bei Wien, Österreich Telefon +43 699 110 192 21 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-kainbacher.at Reisen · Expeditionen · Ethnologie · Naturwissenschaften

Orientreise 1586 Max von Oppenheim (1860–1946) war Diplo- mat, Orientalist und Archäologe. Er war Mitarbeiter Mergenthal, Hans. Gründliche und warhafftige des Kaiserlichen Generalkonsulates in Kairo und da er Beschreibung Der Löblichen vnd Ritterlichen Reise keine spezielle Aufgabe hatte, konnte er zahlreiche For- vnd Meerfart in das heilige Land nach Hierusalem schungsreisen, v. a. im Orient durchführen. Seine größte des Durchlauchtigen und Hochgebornen Fürsten Entdeckung war 1899 der Siedlungshügel Tell Halaf vnnd Herrn / Herrn Albrechten / Hertzogen zu und die dort befindliche Halaf-Kultur. Er bereiste weite Sachssen / Landgraffen in Düringen / Markgraffen Teile Syriens, u. a. Palmyra, und gibt nicht nur von den zu Meissen / etc. Dabey ein kurtzer Ausszug der Pil- antiken Stätten, sondern auch von der Bevölkerung und gramschaft ins gelobte Land / Hertzog Wilhelmen den Landschaften ein interessantes Bild. zu Sachssen / auch anderer Fürsten aus diesem hoch- löblichen Stammen / So wol etlicher Graffen / vom Islamische und christliche Architektur Adel / und anderer / so mit darbey gewesen / zube- in Nordmesopotamien finden. Gestellet durch Den Gestrengen und vesten Hansen von Mergenthal. So selbsten persönlich mit Preusser, Conrad. Nordmesopotamische Baudenk- und darbey gewesen. Leipzig, Zachariam Berwaldt, mäler altchristlicher und islamischer Zeit. 2 Bände Verleger Hennig Grossen 1586. 4to. 60 Blatt. Papp- (Textband und Tafelband). Leipzig, Hinrichs 1911. band der Zeit mit handschriftlichem Rückentitel, Folio. 3 Bl., 71 S. Mit 1 Kartenskizze und 225 Ab- Einband etwas gebräunt, Vorderdeckel mit Feucht- bildungen auf 82 Tafeln und im Text. Original- rand, innen ein sehr gutes Exemplar. € 8500,– Broschurbände in Original-Schuber (Innenfalz des Frühes Werk aus der Reihe „Europäische Reiseberichte Schubers mit Einriss), Innenlasche Broschur des Ta- des späten Mittelalters“. Mergenthal beschreibt hier die felbands mit Einriss, Textband unaufgeschnitten, ein € Reise des Fürsten Albrecht, Herzog zu Sachsen, 1476 sehr gut erhaltenes Set dieser Rarität. 12 000,– nach Jerusalem. Die Reise führte von Dresden über Conrad Preusser war Teilnehmer der Assur-Expedi- Weimar, Coburg, Bamberg, Nürnberg, München, Inns- tion. Während dieser Zeit unternahm er eine Spezial- bruck, Bozen, Florenz nach Rom. Unterwegs werden expedition entlang bislang wenig bekannter Routen im zahlreiche Adelige mitgenommen. Von Venedig führte Norden Mesopotamiens. Die Reiseroute verlief von die Schiffsreise nach Corfu, Kreta, Rhodos, Cypern Assur aus auf der linken Seite des Tigris aufwärts über und schließlich nach Jerusalem. Beschrieben wird auch Zacho nach Geziret ibn Omar, über den Strom, um den die Rückreise, wobei hier Kärnten mit Villach durch- Tur Abdin in zwei Hauptrichtungen zu durchschnei- reist wird. Im Anhang sind etliche Pilgerreisen in das den, einer westlichen bis Midjat und einer südlichen bis Heilige Land um 1150 dargestellt. Selten! – Röhricht Nisibin. Von hier aus über Dara, Mardin, Diarbekir, den 1476 3b. nördlichsten Punkt der Route, und wendet sich dann wieder nach SW über Wiranschehir nach Harran. Von Durch Syrien und Mesopotamien hier steigt sie nochmals nordwestlich nach Urfa, dann westlich bis Biregik, wo der Euphrat überschritten Oppenheim, Max Freiherr von. Vom Mittelmeer wird, um sich nun in flachem Bogen über Karkemisch zum Persischen Golf. Durch den Hauran, die sy- und Bumbug nach Aleppo zu wenden. rische Wüste und Mesopotamien. 2 Bände. Berlin, Reimer 1899–1900. Gr.-8vo. XV, 334 S.; XIII S., 1 Islamische Bauwerke Bl., 434 S. Mit zahlreichen Abbildungen, Tafeln, 1 Plan, 4 Karten und 1 großen Karte in 2 gefalt. Kar- Sarre, Friedrich. Denkmäler Persischer Baukunst. tenblättern. Sehr dekorative Original-Leinenbände Geschichtliche Untersuchung und Aufnahme Mu- mit Prägungen am Vorder- und Hinterdeckel (Rü- hammedanischer Backsteinbauten in Vorderasien cken fachmännisch hinterlegt und durch Verwen- und Persien. Berlin, Ernst Wasmuth 1901–1910. dung des Original-Materials ist diese Restaurierung Folio (51 cm). 2 Bände (Textband und Tafelband). beinahe nicht ersichtlich), einige St. a. Vorsatz und Textband: X, 166 S. mit 229 Abbildungen. Tafelband: Titel, insgesamt ein schönes Exemplar. € 2800,– 8 S. mit 90 Tafeln (4 doppelseitige, einige farbig). (Das Tafelverzeichnis gibt 123 Nummern auf 90

60 Tafeln an – so komplett). Neue Leinenbände mit Rü- Der österr. Landschaftsmaler Edmund von Wörndle ckenbeschriftung. Sehr guter Zustand. € 20 000,– zu Adelsfried und Weiherburg (1827–1906) gilt als der Eine Rarität! – Die Tafeln erschienen in 7 Lieferungen letzte bedeutende Vertreter der Romantischen Malerei im Zeitraum 1901–1910. Sarre, deutscher Orientalist in Tirol. – „Zusammen mit seinem Bruder besuchte und Kunsthistoriker, fotografierte selbst und nahm auf er die Wiener Akademie der Bildenden Künste. Die seinen Reisen in Kleinasien und Persien immer einen Professoren Franz Steinfeld und Thomas Ender unter- ausgebildeten und kompetenten Architekten mit. Die richteten ihn in der Landschaftsmalerei. 1855 brach er Ergebnisse seiner Reisen sind seine großartigen Werke, mit einem österreichischen Pilgerzug nach Palästina darunter das hier vorliegende. Hier enthalten ist auch und Syrien auf. Auf dieser Reise entstanden die Skizzen bereits die im Jahre 1921 herausgegebene Einzelver- für die Palästina-Bilder. Diese Bilder wurden in Wien öffentlichung: Konia. Seldschukische Baudenkmäler. und in Innsbruck veröffentlicht. Von 1856 bis 1859 lebte er in der österreichischen Botschaft im Palazzo Venezia in Rom. Zu dieser Zeit erhielt er zahlreiche Aufträge aus der ganzen Welt. 1859 zog er nach Inns- bruck, wo er sich im Ansitz seiner Familie niederließ“ (Wikipedia). – Das vorliegende Werk „Bilder aus dem heiligen Lande“ erschien in drei Lieferungen und liegt hier ohne Lieferungsumschläge vor. Die Tafeln zeigen Landschaftsbilder („Jerusalem“, „Nazareth“, „Jere- miasgrotte“, „Platz der Bergpredigt“, „Stadt Sichem“, „Stadt und See Tiberias“, „Thal Josaphat“ u. a.) nach den plastischen Zeichnungen des Verfassers. – Sehr selten. – Tobler 230; vgl. Thieme/B. XXXVI, 170 (unter dem Titel „Ansichten von den heil. Stätten in Paläs- tina“). –Siehe Abbildung.

Islamische Kunst Sarre, Friedrich. Erzeugnisse Islamischer Kunst. Sammlung F. Sarre. Mit epographischen Beiträgen von Eugen Mittwoch. 2 Bände. 1. Band: Metall. 2. Band: Seldschukische Kleinkunst. Leipzig, Hierse- mann 1906–1909. Gr.-4to. VIII S., 1 Bl., 82 S. mit 10 Tafeln und 54 Abbildungen; VIII, 54 S., 1 Bl. mit 25 Islamische Architektur in Milet Tafeln und 38 Abbildungen im Text. Original-Kar- tonbände, leicht fleckig, gute Exemplare. € 3800,– Wulzinger, Karl, Paul Wittek und Friedrich Sarre. Katalog der umfassenden Sammlung Friedrich Sarres Das islamische Milet. (Milet. Ergebnisse der Aus- über mohammedanische Kunst aus Vorderasien. Die grabungen und Untersuchungen seit dem Jahre Gegenstände sind nach Metall, Keramik und Glas, Mi- 1899, hg. v. Theodor Wiegand. Bd. 3/H. 4). Berlin niaturmalerei sowie Textilkunst geordnet. Diese Kata- und Leipzig, Walter de Gruyter 1935. Gr.-4to. 4 Bl., loge sind keine trockene Auflistung, sondern vielmehr 127 S., 2 Bl. mit 68 Tafeln und 72 Abbildungen im ein Handbuch für Sammler und Freunde orientalischer Text. Original-Leinenband (an den Rändern etwas Kunst. – Siehe Abbildung. angebräunt), ein gutes Exemplar. € 6500,– Das Werk über das islamische Milet ist ein selbständiger Fotografien 1856 Band aus der Reihe Milet. Im Mittelpunkt stehen die Ausgrabungen aus der seldschukisch-islamischen Epo- Wörndle zu Adelsfried und Weiherburg, Edmund che Milets. Die künstlerisch hochstehendste Schöpfung von. Bilder aus dem heiligen Lande. Von Edmund ist dabei sicherlich die Eljas Bey Moschee. Paul Wittek Wörndle v. Adelsfried. Photographien nach Ori- beschreibt die historische Epoche: Milet in der türki- ginal-Cartons. Wien, Joseph Bermann 1856. Qu.- schen Zeit. Wulzinger befasst sich mit: Die Entstehung Folio. (31 × 44,5 cm). Titelblatt, ein Bl. Beschreibung der islamischen Stadt. Friedrich Sarre erarbeitete: Die der Tafeln u. 12 mont. Orig.-Fotografien (ca. 19 × 29 Keramik der islamischen Zeit von Milet. Wittek be- cm) auf Untersatzkartons. In dekorativer neuer schäftigt sich auch mit den islamischen Inschriften von Halbledermappe. € 12 000,– Balat-Milet.

61 Antiquariat Sabine Keune Stand 39 Kupferstraße 15 · 52070 Aachen Telefon +49 (0)241 900 72 747 · Fax +49 (0241) 900 72 757 E-Mail: [email protected] · www.antiquariat-keune.eu Kinderbücher · Miniaturbücher

Avrilly). Éditions du Renard Pale 2006. 30,5 × 25 cm. 57 nn. Bl. Spiralbindung. Ausgestanzter OU. In Kartonmappe mit montierten ausgestanzten Buch- staben. € 2200,– Erste Ausgabe. Eins von 50 Exemplaren der Vorzugs- ausgabe, im Impressum von den 27 Künstlern eigenhän- dig signiert. Ein faszinierendes Künstlerbuch, auch typographisch hervorragend gestaltet. Jeder Buchsta be des Alphabets von einem anderen Künstler collagiert. Dabei sind u. a. Ben Vautier, Lucien Clergue, Flo rent Chopin, Alfons Alt und Pierre Tilman.

Anschauungsbuch – 30 Werkstätten von Hand- werkern. Nebst ihren hauptsächlichsten Werkzeu- gen und Fabrikaten. Mit erklärendem Text. Mit 30 handkolorierten lithographierten Tafeln. Stuttgart und Eßlingen. Schrei ber und Schill (um 1848). 6. Aufl. 34 × 21,8 cm. 12 S., 60 nn. Bl. Farb. lithogr. OHlwd. € 4300,– Herausragendes, vorzüglich koloriertes Bilderbuch. Berliner Handpresse Die wichtigsten Berufe und Handwerke der Zeit (EA 1845) werden sehr informativ und anschaulich dar- ABC – Bilder-ABC. 24 handkolorierte Kupfer- gestellt, Buchbinder, Hufschmied, Scherenschleifer, Tischler, Bäcker, Schuster, Bürstenmacher, Schneider, stiche auf Karten. o. O. o. V. (um 1815). Je 11 × 8,5 Weber u. v. a. Einbandtext: Arbeit ist des Bürgers cm. 24 OPp.-Karten. Lose in Buntpapier-Umschlag € Zierde. Segen ist der Mühe Preis. Handwerk hat gold- und OPp.-Schuber. 1800,– nen Boden. Vgl. Seebaß II, 2172. Die ersten Blätter ge- Sehr selten. Die anmutigen, auch typographisch be- ring braunfl. Tafeln fachkundig auf neuen Steg gesetzt. stechenden Bilder in kräftigem Altkolorit, stellen die Gering bestoßen. einzelnen Buchstaben und Begriffe pantomimisch dar. 1979 erschien unter dem fiktiven Titel „Vergnügliches Bilder-ABC“ der Nachdruck einer Leporelloausgabe Balthusz (d. i. Balthazar Klossowski de Rola). der Karten mit einem Begleitheft. „Die vierundzwan- Mitsou. Quarante Images par Baltusz. Preface de zig handkolorierten Kupfer, die in Süddeutschland oder Rainer Maria Rilke. Mit 40 Lithographien auf Ta- Österreich – manches deutet auf Wien hin – um 1815 feln von Balthusz. Erlenbach-Zürich und Leipzig. entstanden sein mögen, schildern eine heitere, anmutige Rotapfel (1921). 24,6 × 19 cm. 13 S., 41 nn. Bl. Welt, so recht nach dem Herzen eines „Taugenichts“. OU. € 1600,– (A. d. Geleit wort von Dietmar Debes, W). Vereinzelt minimal fl. Umschlag und Schuber mit leichtem Ab- Erste Ausgabe. Die Bildergeschichte des nicht ganz rieb. Schönes Exemplar. dreizehn Jahre alten Künstlers Balthusz (1908–2001). Bal thazar fand die Katze am Schloß von Nyon, nahm sie mit nach Genf, erlebte Schönes und Schwieriges mit der kapriziösen kleinen Freundin und eines Tages ABC – Dupuy, Patricia (Hrsg.). ABC du Col- verschwand sie wieder. Das Vorwort schrieb Rainer lage. Metteuse en oeuvre Patricia Dupuy. Con- Maria Rilke (1875–1926), sein Mentor, der Freund ception graphique Jean-Pierre Borezée. Collabo- seiner Mutter, der Malerin Elizabeth Dorothea Spiro ration artistique Jean-Paul Kahn. Mit 27 ganzs. (1886–1969). Wilpert/Gühring 37 (Rilke). Ritzer E 36. farbigen Ill. nach Collagen von Lucien Clergue, Der empfindliche Umschlag an den Rändern gebräunt Mimi Parent, Ben Vautier u. a. (Chateauvieux und u. gering braunfleckig.

62 Berliner Handpresse – Jörg, Ingrid – Von „Annes Gebrüder Grimm unter Bezug auf „Die lächerlichen Wiese“ zum „Begnadigten Truthahn“. 30 Kinder- Wünsche“ von Charles Perrault. LdI, Heller A/3. bücher der Berliner Handpresse. Mit ganzs. u. dop- pels. farbigen Linolschnitten von Ingrid Jörg. Berlin. Berliner Handpresse (1984–2010). 33,5 × 34,5 cm. Miniaturbuch – Dante Alighieri. La Divinia OHlwd. mit farbigem Linolschnitt. € 8400,– Commedia. Mit gestochenem Porträt-Frontispiz. Erste Ausgaben. Schöne Sammlung von prachtvollen, Milano. Ulrico Hoepli 1878. 55 × 38 mm. 4 nn. Bl., farbenfrohen Pressendrucken. Alle zwischen 1984 und 499 S. Goldschnitt. Goldgepr. blaues Maroquin mit € bis zur Auflösung des Verlags im Sommer 2010 in Innenver goldung. 2600,– der Berliner Handpresse jährlich erschienenen Bil- Erste Ausgabe. Schönes Exemplar des „Dantino“. Eins derbücher mit Orig.-Linolschnitten von Ingrid Jörg. von 1000 Exemplaren. Gedruckt in der „Occhio di Jeweils nummeriert und handsigniert. Limitierte Auf- Mosca“, der Mückenauge-Type (fly’s eye type), der lagen von 100 Exemplaren. Handeinbände. Die Texte Druck von derart winzigen Lettern soll das Sehver- von verschiedenen Autoren, darunter Manfred Hocke, mögen von Setzer und Korrektor ernsthaft beein- Aras Ören und Kurt Bartsch, sechs wurden von der trächtigt haben. Bondy 92. Welsh 2169. Spielmann 114. Büchnerpreisträgerin Felicitas Hoppe verfasst. „Bilder- Rücken schwach berieben. bücher für Erwachsene werden gerade dadurch wichtig, daß ihre Texter an Wortwitz und Anspielung so reich sind, daß sie sich neben einer so intensiven Bildwelt, Münchener Bilderbücher. 17 Bände. Mit tlw. hand- wie sie bei Ingrid Jörg sich feiert, behaupten können.“ kolorierten Holzschnitten von W. Busch, E. Ille, F. (G. Ramseger in Fünfundzwanzig Jahre Berliner Hand- Pocci u. a. München. Braun & Schneider (1861– presse S. 6). Neubauer 106, 112, 118. Spindler 65, 67, 69, 1890). 17 × 22 und 22 × 17 cm. OPp. mit farbiger 71. Isphording 92, 95. – Siehe Abbildung. Efeuranke. € 1600,– Schöne Sammlung von 17 Bänden der insgesamt 36 Gontcharova – Puschkin, Alexander. Conte de Bände umfassenden Reihe mit Holzschnitten von W. Tsar Saltan et de son fils le glorieux et puissant prince Busch, W. Diez, G. Fröhlich, Eduard Ille, Franz Graf Gvidon Saltanovitch et de sa belle Princesse Cygne. von Pocci, Carl August Reinhardt u. a. Vorhanden sind Mise en francais par Claude Anet. Mit 16 ganzs. die Nummern 1, 3 (Bilder-A.B.C. für kleine Kinder), handkolorierten Ill. und handkoloriertem Buch- 8, 9, 10, 14, 16, 18, 19, 21, 25, 28 (A-B-C-Buch aus dem schmuck von Natalia Gontcharova. Paris. Éditions Thierreich in Reimen und Bildern), 29, 30, 33, 35 und de la Sirène. 1921. 30 × 23 cm. 24 nn. Bl. auf 6 gefal- 36. Die lustigen und lehrreichen Bildergeschichten teten Bogen. In OPp.-Mappe mit handkoloriertem sind jeweils zuerst in den „Münchener Bilderbogen“ ill. Papier. € 3500,– erschienen. S. Wegehaupt II. Tlw. gering bestoßen. Eins von 599 nummerierten Exemplaren. Zau- berhafte Märchenillustrationen. Die Malerin, Graphikerin und Bühnenbildnerin, die zahl- reiche futuristische Bücher illustrierte, ver- ließ Rußland 1915 und lebte ab dann in Paris. „Goncarovas Gestaltung der Bilder, teppich- artige Dekorationen, Bordüren und Schmu- ckinitialen ist sehr sorgfältig geplant und durchgeführt: Drei Teppichseiten mit vege- tabilen Motiven bilden den Anfang und das Ende… Die farbenfrohe, helle Kolorierung ist im Pochoirverfahren ausgeführt, d. h. mit Schablonen und von Hand.“ (Bowlt/Hernard S. 133). Bowlt/Hernard 79 mit Abb. Cotsen 9032. – Siehe Abbildung.

Honegger-Lavater, Warja. La Fable du Hasard. Mit Farblithographie in Lepo- rellofaltung. Basel. Basilius Presse (1968). 15,7 × 11 cm. 30 nn. Bl. in Leporellofaltung. Farbig lithogr. OPp. in farbig lithogr. OPp.- Schuber. € 390,– Erste Ausgabe. Mit handschriftlicher Signatur von Warja Honegger-Lavater. Eine Imagerie gedruckt als Original-Graphik in den Atelier Arte Paris. Die Künstlerin erzählt die Fabel in ihrer unnachahmlichen Zeichen sprache nach dem Märchen „Der Arme und der Reiche“ der Gontcharova

63 Antiquariat Peter Kiefer Stand 45 Steubenstraße 36 · 75172 Pforzheim Telefon +49 (0)7231 923 20 E-Mail: [email protected] · Internet: www.kiefer.de Alte Drucke · Handschriften und Theologie · Genealogie · Heraldik · Politik · Sozialismus · Wirtschaft

Aquila, Pietro (tätig in Palermo u. Rom ca. 1650– Fotografie – Kier Prem, Michele. Venedig. 10 Foto- 1692). Effigies Romanorum Imperatorum ex anti- grafien (Salzpapierabzüge) aus der Venedig-Serie. quis numismatibus, quae in Thesauro Christinae 1855. Folio. – Gut erhalten. € 4500,– Reginae adservantur delineatae… a Julio Caesare, ad Leopoldum semp. Augus. Rom, J.J.de Rubeis Fuchs – Weis, H. Ernst Fuchs. Das graphische 1681. Imp.Fol. Mit 166 radierten Medaillons, davon Werk. Mit 5 signierten Original-Radierungen von E. 164 num. Portraits der römischen Kaiser von Julius Fuchs und zahlreichen, teils farbigen Abbildungen. Cäsar bis Franz I. auf 56 Bl., jwls. auf Darst. be- Wien und München, Verlag für Jugend und Volk schnitten u. auf 15 Bl. Bütten aufgezogen. Hlwd. d. 1967. 192 S. 31 × 24,5 cm. Pinkfarbener Original- € 19. Jhs. mit blauem Dsch. mit goldgepr. Tit.: „Die Lederband. 900,– römischen Kaiser“. (Etw. gelockert, leicht berieb. u. Eins von 200 nummerierten Exemplaren der Luxus- best., Rckn. minimal fl.). € 4500,– ausgabe mit den fünf Radierungen auf aufgewalztem AKL 4, S. 598. Thieme-B. II, 51. – Das erste (unnum.) indischen Papier. Medaillon zeigt eine Allegorie auf Rom. Die letzte Fuchs, Ernst. „Sechzehn und eins“. 17 Aquatinta- Radierung mit leerem Medaillon links u. Kartusche mit Radierungen (9 getönt, 8 farb.). O. O., Edition Adler, mit dem Impressum u. Datum 1681. Mindestens die beiden letzten Portraitbl. mit den num. Portraits Volker Huber 1976. Gr.-Fol. 17 Bll. Lose in Olwd.- Mappe. – Nr. 5 von 99 Ex. – Die Radierungen blatt- 159–164 sind jedoch später datiert, so dass das Werk € in dieser Vollständigkeit nicht vor 1745 (Krönungsjahr weise vom Künstler sign. und num. 3000,– Franz I.) erschienen sein konnte. – 1 Bl. lose, tls. fleckig u. 1 Bl. mit Wurmgang, die übrigen mit 1–3 winzigen Krapf, J. L. Reise in Ost-Afrika ausgeführt in Wurmlöchern im unt. Rand. den Jahren 1837–55. Zur Beförderung der Ost- afrikanischen Erd- und Missionskunde. 2 Tle. in 1 Bd. Kornthal u. Stgt., Selbstverlag in Commiss. Buchobjekt – Bouillon, François. La nuit de Mang- bei W. Stroh 1858. Mit lith. gefalt. Karte. XIV, 505; betou. La nuit du Mangbetou. Paris, Moreau 1978. 521 S. Einf. Lwd. um 1880 (Rckn. läd. u. mit Fehl- 50 × 620 mm. [4] Bl. Spiegel-Einband, in Karton- stellen). € 3600,– schuber mit Titelaufdruck. € 450,– Embacher 177. ADB XVII, 49. – Erste Ausgabe, in Nr. 49 von 50 nummerierten und signierten Exem- einer kleinen Auflage erschienen. K. (1810–1881), auf plaren, aus einer Gesamtauflage von 90. Vom Pariser einer Reise in das Dsaggaland im Jahre 1848 entdeckte Illustrator François Bouillon als „instrument-livre“ er den 18000 Fuß hohen Schneeberg Kilimandscharo. bezeichnetes Objekt, mit je einer Radierung, Gouache – Durchgeh. gebr. u. tls. stockfleckig. – Von größter und Collage. Seltenheit. – Mit hs. Widmung von Krapf auf dem Titel, datiert 1856. Auf dem vord. Vorsatz hs.: „Julie Amthor. Dehmel, R. (Hrsg.). Der Buntscheck. Köln, Schaff- Erhalten von Frau Dr. Krapf im Febr. 1884“. stein & Co. 1904. 4°. Mit zahlr. kolor. Illustrationen Martius, J. N. Unterricht von der Magia naturali und von E. R. Weiss, E. Kreidolf, K. Hofer und K. F. von derselben medicinischen Gebrauch auf magische Freyhold. 55 S. Illustr. Opbd. (Rckn. lädiert und mit Weise. Beygefügt ein Neueröffnetes Kunst-Kabinett größeren Fehlstellen). € 1500,– und Ant. Mizaldi hundert Curieuse Kunst-Stücke. Schug 514. Pressler 113. – Eins der Ex. der Luxusaus- Ffm. u. Lpz., Nicolai 1751. Titelkupfer, 7 Bl., 296 S., gabe. – Verso vord. flieg. Vorsatz von Dehmel sign. u. 11 Bl. Mod. Hldr. (Vorsätze erneuert). € 500,– als Luxus-Exemplar bezeichnet. – Innen gutes Ex. Ferguson II, 547, Anmerk. Erste deutsche Ausgabe. – Stärker gebräunt. Fotografie – Bonfils, Felix. Panorama von Jerusa- lem (vom Ölberg aus gesehen). Fotografie (Albu- Neu-eröfnete lustige, Die, Schaubühne Mensch- min) aus drei Teilen zu einem Panorama zusammen licher Gewohn- und Thorheiten: Entworffen in gesetzt und auf Karton montiert. In der Mitte Falz. 7 Classes: Als I. Vieler Art seltsamer Würme/ so 21,5 × 84 cm. € 1500,– die Menschen plagen und nagen. II. Caffée- und

64 Thée-Logia, dessen Gebrauch und Mißbrauch. III. y a de plus interessant dans l’histoire de Naples, Biere-Logie, allerhand Biere Krafft und Tugend. IV. depuis la fondation de la monarchie jusqu’a present. Tabaco-Logia, oder deren nützlichen Gebrauch und 4 Bde. Paris, Nyon fils 1741. Mit 4 gefalt. Kupferktn. Mißbrauch. V. Caseologia; derer sonderbahre Zu- Ldrbde. d. Zt. mit Rsch. u. Rverg. (Kap. tls. mit kl. bereitung und Geschmack. VI. Wurstologia, derer Ausrissen, berieb. u. best.). € 480,– Composition nach eines jeden Landes Arth. VII. Brunet VI, 25739. Erste Ausgabe. – Leicht gebräunt, tls. Gänse-Logia, warum man dieselbe[n] auff Martini stockfl. 1 Karte tls. mit Knickfalten. Kl. Antiquariats- martert un[d] bratet. Alle auff das kurtzweiligste Zettel a. Innendeckel. beschrieben, und jedes in ein besonderes Tractätlein von einem Liebhaber guter Gesellschafft abgefasset, Tennis. Revised laws of lawn-tennis, as adopted by und mit Kupffern erleutert. (Hbg., Wiering 1690). the Marylebone Cricket Club, and the All England 12°. Mit 6 dplblgr. Kupfertaf. u. einigen Holzschn. Croquet and Lawn-Tennis Club. 3. ed. London, Getrennte Seitenzählung. Prgt. d. Zt. (Gebräunt u. „The Field“ Office 1880. Kl.8°. Mit 2 ganzs. Plänen fl., tls. berieb. u. best.). € 6300,– u. einigen Textabb. 4 Bl., 18 S., 3 Bl. Obrosch. (Rckn. beschäd., fleckig). € 2000,– VD17 12:645614Z (tls. abweichende Kollat.). BL (German books) N 124. Graesse VI/1, 297. Arents, Seltene, frühe Ausgabe. – Buchblock gebrochen, tls. Tobacco II, 409 (ausführl. mit Abb.); Mueller, Kaffee leicht fleckig. – Dabei: Dass., 4. ed. 1881. Obrosch. 188. Schoellhorn 1075 (nur Biere-Logia). Hayn-G. (Beide stark fleckig und Bindung tls. gelockert, Läs.). VII, 131 („Complete Expl. sehr selten u. gesucht!“). – Innen gut. – The Laws of Lawn-Tennis. For the Year – Außerordentlich seltene, erste und einzige Sammel- 1906. – Selten. ausgabe. Einzelne Teile möglicherweise schon vorher Württemberg – Dorst, J. G. L. Württembergisches einzeln erschienen (?). – Enthält, jeweils mit einem Wappenbuch oder die Wappen des immatriculirten schönen, kuriosen Frontispiz: I. Wurm-Logia vieler seltzamer Würmer, so die Menschen plagen und nagen. Adels im Königreich Württemberg. Nebst einer Doppelblattgr. Gesamt-Titel, Front., 117 S., 1 Bl. – II. heraldischen Beschreibung der Wappen und kurzen Caffee- und The-Logia, dessen Gebrauch und Miß- historisch-genealogischen Notizen. Halle, Graeger brauch. Front., 2 Bl., 88 S. – III. Biere-Logia … Oration 1846. Kl.4°. Mit 247 Wappen auf 117 farb. lithogr. v. d. Gersten-Korn … Mit Front. u. 120 S. – IV. Tabaco- Taf. 3 Bl., 64 S. Hldr. d. Zt. mit Rverg. (Tls. leicht Logia, oder deren nützlichen Gebrauch und Miß- berieb.). € 600,– brauch. (Darin mit eigenem Titelbl.: 1. Sinnreiches Lob Heyd 6769. Von Berchem 72. – Etw. fleckig. – Exlibris. des Tobacks. Von Johann Rauchwohl. 2. Appendix, oder erneuerte nicotianische Policey- und Tabacks- Island – Horrebow, N. Nouvelle description physi- Ordnung). Front., 120 S. – V. Caseologia (Käse). 72 que-historique, civile et politique de l’Islande, avec S. – VI. Wurstologia. Novissima et aucta … Front. (für des observations Critiques sur l’histoire naturelle Caseologia u. Wurstologia gemeinsam), 60 S. – VII. de cette isle, donnee par M. Anderson. 2 Bde. Paris, Gänse-Logia … u. endlich ihre unschuldige Marter, Charpentier 1764. XLII, 368 S.; V, 372 S. Ldrbde. d. Pein u. Todt … Front., 72 S. – Drucktitel mit Einriss. Zt. (Berieben u. bestoßen, Kap. läd., ein Gelenk etw. Durchgeh. gebräunt, tls. stockfl. Front. oben knapp geriss.). € 500,– beschnitten, insges. recht ordentlich. Graesse III, 372. Fiske 257–58. Bruun III, 617 (gibt wohl irrtüml. Kupfer an). Brunet III, 339. Hoefer 25, Reinhard, C. Der Bär und der Mond. Mit lith. u. 193. Cox I, 183 (engl. und dän. Ausgabe). Engelmann kolor. Titel u. 20 einseitig bedruckten lith. Bl. mit ca. II, 597 (deutsche Ausgabe). – Erste französische Aus- 25 meist kolor. Illustr. Hbg., Hoffmann u. Campe, gabe. Eine der frühen und berühmten Beschreibungen London, Trübner & Co. u. Paris, Franck 1855. Il- € Islands, die erstmals 1752 in dänischer Sprache erschien. lustr. Ou. 450,– Der Jurist Niels Horrebow (1712–1760) unternahm Rümann 1755. Erste Ausgabe. Als Märchen eingeklei- 1750/51 eine Expedition nach Island um astronomische dete Satire in gereimten Versen, in der die Versuche des und physikalische Daten zu sammeln, dabei entdeckte Bären des Nordens (- Russland), dem Halbmond (- er, dass die Insel ganze vier Längengrade weiter westlich Türkei), dem der schon manchen Bienenkorb abgerun- liegt als von den Geographen bis anhin angenommen. gen, auch die Honigscheiben der Donaufürstentümer – Ohne die Karte von Knopf. – First French edition of auszunehmen, arg gegeißelt werden. Den Hauptreiz Horrebow’s (1712–1760) ‚Tilforladelige Efterretninger bilden die kolor. Lith. des berühmten Karikaturen- om Island‘ (The natural history of Iceland), first publi- zeichners C. Reinhardt. – Gutes Ex. shed in Danish in 1752. It was written after the author’s residence of more than two years in Iceland. – Tls. Schwaben – (Landgerichtsordnung). Des Freyen stockfleckig. Vereinzelt wasserrandig. Exlibris unschön Kaiserlichen Lanndtgerichts in Obern vnd Nidern entfernt. Schwaben: Ordnung. Innsbruck, Paur 1618. Kl.4°. Titel mit ornament. Holzschnittbordüre. Mod. Schwaben. „Le Cercle de Souabe …“. Von 2 Pl. Hprgt. € 480,– gedr. Kupferstichkte. n. Sanson bei Covens u. Mor- tier, Amsterdam um 1710. 54 × 86,5 cm. Mit Kopf- Sizilien – Egly, M. de. Histoire des rois des deux titel, fig. Titelkart. u. fig. Meilenzeiger. Gefaltet. – Kl. siciles de la maison de . Contenant ce qu’il Randläs. € 180,–

65 Antiquariat Klittich-Pfankuch Stand 10 GmbH & Co. Theaterwall 17 · 38100 Braunschweig Telefon +49 (0)531 24 28 80 · Fax +49 (0)531 135 05 E-Mail: [email protected] · Internet: www.klittich-pfankuch.de Landeskunde · Geschichte · Militaria · Dekorative Graphik · Schachbücher

Braunschweig – Lachmann, H. W. L. Flora der Vieweg, 1805–1809. 8°. Mit 1 gefalteten Tabelle. Umgegend von Braunschweig. 2 Bde. Braun- Halblederbände der Zeit mit neuen Rückenschil- schweig, Meyer, 1827–1831. 8°. Mit 1 altkol. Karte dern. € 185,– u. 5 gefalt. Tab. (davon 1 als Lithographie). Originale grüne Leinenbände. € 380,– – Wappenbuch der Braunschweiger Länder. (Rü- ckentitel) Drei Sammelbände. Originales Manu- Pritzel 4970. Der Verfasser (1801–1861) war Arzt u. skript vom Ende des 19. Jahrhunderts. Lex.-4°. Mit Naturforscher. Mit der handkolorierten geognostisch- botanischen Karte und einer Widmung des Verfassers. ca. 460 meist handkol. (aquarellierten) Wappen und handschriftlichem beschreibenden Text auf zus. 269 – Leopold – Geisler, A. F. Leben und Karakter Blättern, am Ende 7 Blätter Register. Halbleder- Leopolds, Herzogs zu Braunschweig-Lüneburg. bände mit reicher Rückenvergoldung. € 3800,– Ein Beitrag zum vollkommensten Gemälde der Seltenes, genealogisches Manuskript eines unbekannten Menschheit im 18ten Jhdt. Leipzig, Cöthen, 1786. Verfassers und Zeichners. Die Wappen sind im Text Mit Porträt, 2 Tafeln, 2 Vignetten u. 1 Holzschnitt- ausgeführt, aber überwiegend eingeklebt. Sie sind in vignette. 36 Bll. Subskribenten u. Vorbericht, 167 S. kräftigen und leuchtenden Farben sachgerecht aus- Halblederband mit Rückenvergoldung. € 285,– geführt. Die Blätter haben gering unterschiedliche Größe und Papierstärke. Die Handschrift ist gut lesbar. – Pfeffinger, Joh. Friderich. Historie des Braun- Innen gebräunt bzw. getönt, teilweise fleckig. schweig-Lüneburgischen Hauses, und selbiger Landen … Beschaffenheit der Sültze und derselben Harz – Sprengel, J. F. (Hrsg.). Beschreibung der Soothmeister … 3 Bde. Hamburg, König & Richter, harzischen Bergwerke nach ihrem ganzen Umfange. 1731–1734. 8°. Mit 4 Kupferporträts von C. Fritzsch Berlin, Vlg. der Buchhandlung der Realschule, 1753. u. 8 Tabellen. Lederbände der Zeit. € 380,– Kl.-8°. Mit einer Titelvignette. 32 Bll., 108 S., 1 Bl. Inhalt. Neuer Halbpergamentband. € 285,– – Reglement für die Bürgergarde zu Braun- schweig. Vieweg, 1832. Kl.-8°. 56 Seiten. Neuer Schwaben wie es isst und – trinkt. Von Wilhelm marmorierter Pappband. € 285,– Mannbach (d. i. W. Bachmann). 4 Hefte in einem Band. Leipzig, Jackowitz, 1844–1845. Kl.-8°. Mit – Rehtmeier, P. J. Braunschweig-Lüneburgische 4 altkolorierten Umrißkupfern. 40, 40, 32 S., 1 Bl., Chronica, Oder: Hist. Beschreibung Der Durch- 39 S. Marmorierter Pappband mit goldgeprägtem lauchtigsten Herzogen zu Braunschweig und Lüne- grünen Rückenschildchen. € 285,– burg … vormals zus. getragen u. beschrieben durch … Henricum Bünting und Johannem Letzner … 3 Frankreich – Souvenirs de Paris et de ses environs. Bde. Braunschweig, Detleffsen, 1722. Folio. Mit 1 Monuments et Sites les plus remarquables. Dessines Frontispiz, vielen Abb. u. Vignetten, 65 Kupfertafeln d’après nature et lithographiées à deux teintes par Fi- u. 1 Holzschnitttafel. Halblederbände (verblasst) chot. Paris, Lemiere, um 1850. Quer-4°. Ein farbiger mit goldgeprägten Rückenschildern. € 780,– Titel, zus. 46 getönte Lithographien. Originaler blauer bildgeprägter u. goldverzierter Leinenband. – (Vechelde, C. F. v.). Ordenssaal des Durchlauch- Dreikantgoldschnitt. € 225,– tigsten Sammt-Hauses Braunschweig-Lüneburg. Braunschweig, Streuber und Kothe, 1837. 4°. Mit Varia – Brockhaus – Allgemeine deutsche Real- 45 altkolorierten Lithographien von Orden auf 13 Encyklopädie für die gebildeten Stände. Conver- Tafeln, davon 2 gefaltet. Titel mit Vignette, Vor- sations-Lexikon. 9. Originalauflage. 15 Bde. Leipzig, wort, 80 Textseiten. Neuer Halblederband (der Brockhaus, 1843–1848. 8°. Braune Halblederbände originale lithographierte Umschlag ist nicht ein- der Zeit mit Rückenvergoldung. € 285,– gebunden). € 680,– Rechtswissenschaft – Zincken, C. F. W. Rechtliche – Venturini, K. Handbuch der vaterländischen Ge- Wirthschaftssätze und Cautelen bey Contracten, schichte für alle Stände Braunschweig-Lüneburg- Kaufen, Verkaufen, Verpachten und Verwalten öf- scher Landesbewohner … 4 Bde. Braunschweig, fentlicher oder Privatgüter, so weit sich ein Wirth

66 und Cammeralist davon Kenntniß erwerben muß corum. Schweinfurth (?) im Lande Wursten / durch … Riga, Hartknoch, 1772. Kl.-8°. XXXII, 159 S. Hans Darm / In Verlegung Niels Pölß im Jahre 1690. Lederband mit Rückenvergoldung. € 285,– 12°. Mit einem Titelkupfer, einer Titelvignette und 30 unn. Blättern. Privater Pergamentband. € 680,– Kochbuch – Bergner, Anna. Pfälzer Kochbuch. Weiss, Gastron. 452; Horn-Arndt 110; Lissner „Wurs- Eine Sammlung von 1002 praktisch bewährten tologia“ S. 111; Hayn-G. IX, 635; in 10 Kapiteln abge- Kochrecepten aller Art … Nebst Anhange von 28 fasste seltene Kleinschrift zum Lobe der Wurst, zumal verschiedenen Speise-Zetteln … Mannheim, Löffler, der „Echten und rechten Braunschweigschen“. 1858. Kl.-8°. XXXVIII, 638 S. Halblederband der Zeit. € 185,– – Blüher, (P. M.) (Hrsg.). Meisterwerk der Speisen und Getränke. Französisch-Deutsch-Englisch (und – (Boldrian, Sixtus [Pseudonym] vermutlich Jo- andere Sprachen). Encyclopédie de Cuisine … In- hann Wursthorn). Biere-Logia, Entworffen In ternational Encyclopaeia of Food … 2., verbesserte einer zierlichen wohl abgefaßten Oration, von dem Sterotyp-Auflage. 2 Bde. Leipzig, Blüher, 1898. Gersten-Korn und Braunschweigischen Mumme Lex.-4°. Mit 2 Porträts, 2 Tafeln (1 davon doppel- / sampt andern Wohlschmeckende Bieren Ihrer blattgroß) und einer gefalteten Karte vom Rhein mit Krafft und Wirckung: Auch / wie die Menschen … den Nebengebieten. VIII, 2014 S., 1 Bl. Originale in wunderliche Gestalten transformiret werden. Ge- Halblederbände. € 225,– druckt in itzigen Jahr (1690). 12°. Mit 1 Titelkupfer Exlibris von Harry Schraemli auf Innendeckel, ge- u. 1 Holzschnittvignette. 120 S. Privater Pergament- stempelter Namenszug in Rot auf Frontispiz verso. band. € 650,– Horn-Arndt 110; vergl. Weiss, Gastron. 452. Seltene – Braune-Berlin, Clara (Bearb.). Spezial-Seefisch- Kleinschrift zum Lob besonders der braunschweigi- Kochbuch. Besonders für die feinere und bürger- schen Mumme u. anderer Biere. liche Küche. Bearbeitet von Clara Braune-Berlin; Heinrich Hollmeyer-Geestemünde; Georg Frerichs – (Boldrian, Sixtus [Pseudonym] vermutlich Jo- … und Fischereiinpektor Duge-Cuxhaven. Ges- hann Wursthorn). Caseologia, oder Außführliche temünde, Lenk & Linne, 1910. 8°. Mit 8 farbigen Beschreibung Aller und jeder Auß- und Inländichen Tafeln mit Seefischen (Chromolithographien, mit Käse / … absonderlich aber denen geschwornen kleinen Defekten). 99 S., 2 Bll. Anz. Orig. dunkel- Käse-Rittern zu sonderbarer Nachricht … von Fitz roter Leinenband mit aufgeklebter Illustration auf Käse-Fäixen / wohlfür gestellten Käse-Visitirern dem Vorderdeckel. € 225,– zu Buxtehude. Gedruckt zu Stanckfort / bey Hans Käse-Barten / und eben in diesem Jahr (1720). 12°. – Frankfurt – Das kleine Jedermann nützliche Mit Titelvignette. 36 unn. Blätter. Privater Per- und wohleingerichete Frankfurter Kochbuch, in gamentband. € 580,– welchem ganz leicht zu erlernen wie allerley Speisen Weiss, Gastron. 451 u. Horn-Arndt 110 (2. Auflage). gut und schmackhaft zuzubereiten sind … Von einer hiesigen Hausfrau zum eigenen Gebrauch veranstal- – (Boldrian, Sixtus [Pseudonym] vermutlich tet, jetzt aber zum allgemeinen Nutzen öffentlich Johann Wursthorn). Gänse-Logia, Das ist: Der … herausgegeben. Angebunden: Anweisung zum Gänse Wunderbarliche Geburt / löbliches Leben Einmachen und Aufbewahren der vorzüglichsten / vielfältige Gut- und Wohltaten / so das Mensch- Obst- und anderen Früchte … 5. Auflage. Frank- liche Geschlecht von ihnen geniesset./ … Neben furt / M., Jäger, 1801. 8°. 82 S., 3 Bll. Register; 48 S. angehängter / hochwichtigen … Frage / warumb Aufgeschnittene Broschur als Pappband. € 225,– die Gänse Jährlichen auff St. Martini Fest ge- schlachtet / gebraten und mit Freuden verzehret – (Friedel, Luise Beate A. geb. Utrecht). Gründli- werden. Gedruckt in diesem Jahr (1690). 12°. Mit 1 che Anweisung alle nur denkbare Conditoreywaaren Titelkupfer und 1 Titelvignette. 72 S. Privater Per- selbst zu verfertigen. Ein Handbuch für Hausmüt- gamentband. € 580,– ter, Köche und Haushälterinnen. 3. vermehrte und Horn-Arndt, 110; Vergl. Weiss, Gastron. 452; Hayn-G. verbesserte Auflage. Berlin, Langhoff, 1796. 8°. Mit VI, 356 wegen der „Gänse-Rätsel“. 2 gefalteten Kupfertafeln. XVI, 176 S. Marmorierter Pappband. € 480,– – (Boldrian, Sixtus [Pseudonym] d. i. vermut- lich Johann Wursthorn). Wurstologia novissima – Woltersdorf, E. G. Das Ganze der Brot-, Semmel-, et aucta, Das ist: Neu-vermehrte / wahr- und ei- Kuchen- und Pfefferkuchenbäkkerei, nebst vollständi- gentliche Beschreibung Aller Arten Würste / … ger Anweisung, aller Arten Nüdeln, Oblaten, Küchen- Allen recht- redlich auffrichtig / unverketzerten / bakkwerk, Honigkuchen zu bereiten, Obst zu darren … lieblich-schmeckenden Braunschweigischer Würste mit einem vollständigen Verzeichniß aller, in Deutsch- Liebhabern / zum Nutz und angenehmen Gefallen land vorhandenen, in diese Fächer einschlagenden, zu Drucke befördert durch … Johann Wursthorn, gedruckten Werke, so wie mit ausführlichem Register. Stadt-Schreiber im Westphälischen Schwein-Para- Für Bäcker von Profession, … Ilmenau, Voigt, 1824. 8°. diese. Cum Privilegio Farciminali & Consensu Por- X, 568 S., 3 Bll.. Marmorierter Pappband. € 680,–

67 Antiquariat Meinhard Knigge Stand 35 Lübecker Str. 143 · 22087 Hamburg Telefon: + 49 (0)40 250 09 15 E-Mail: [email protected] Naturwissenschaften · Technik · Handwerk · Architektur

Dürer – Mihes, Julie. Die Verehrung der Heiligen Gebauer, Fr[iedrich]. Katalog der Maschinen für Dreyeinigkeit. Nach dem Originalgemälde von Al- Bleicherei, Färberei, Druckerei und Appretur von brecht Dürer in Umrissen auf Stein gezeichnet. 16 (1 Fr. Gebauer, Charlottenburg, und Barbarahütte Fr. gefalt.) lithogr. Tafeln (inkl. Titel u. Widmungsblatt). Gebauer bei Neurode in Schlesien. Mit zahlr. meist [Wien, 1821–1823]. Groß-Folio (67,0 × 48,8 cm). ganzseitigen Holzstichen u. 1 farbigen Tafel. Berlin, Späterer Halblederband. € 2500,– W. Moeser, 1896. 4to. (31,3 × 24,3 cm). 4 Bl., 301 S. Dürers „Allerheiligenbild“ von 1511 ist heute im Orig.-Leinwandband mit Vorderdeckel aus gold- u. Kunsthistorischen Museum Wien. Die Historienma- blindgeprägtem Zelluloid; Spiegel u. Vorsätze mit je lerin u. Lithographin Julie Mihes hat die Hauptszenen einer großen Ansicht der Fabrikanlagen als farbigem in Originalgröße auf einzelne Blätter übertragen. Sie Holzstich. € 1000,– war Schülerin von Sebastian Weygandt in Breslau u. Reich illustrierter Maschinenkatalog im besonders aus- lebte – verheiratet mit dem Kustos der Sammlungen gefallenen Einband. – Carl Friedrich Wilhelm Ge- von Schloss Ambras, Alois Primisser – seit 1820 in bauer heiratete 1858 in die Spandauer Bleicherei von Wien. Enthalten sind Titel-, Widmungs- u. Übersichts- G. H. Bretsch ein u. übernahm 1862 die Geschäfts- blatt sowie alle 13 Teildarstellungen. Textblatt fehlt. führung unter eigenem Namen. Durch die Entwick- – Provenienz: 1. „WBG“, d.i. die Signatur des Kgl. lung von Textilmaschinen schuf er bis zum Ende des Preuss. Divisionsauditeurs Würtemberg (Lugt 2606). Jahrhunderts ein Großunternehmen mit über 1000 – 2. Exlibris Adalbert Lanna d. J. – Heller: Dürer II, Beschäftigten. „G. wurde durch seine Konstruktionen 2331. – Winkler 543, 2. der Begründer des deutschen Textilveredelungsmaschi- nenbaues.“ (NDB VI, S. 110f.).

Hand Calender auf das Jahr Jesu Christi 1770. Mit Porträt u. 12 Monatsdarstellungen. Leipzig, J. G. Schreibers Witwe, [1769]. 4,7 × 3,5 cm. 30 gestochene u. in Rot u. schwarz gedruckte Blatt. Brokatpapierumschlag d. Zt. € 1200,– Gutes Exemplar eines kleinen Leipziger Taschenkalen- ders, dieser Jahrgang mit dem Porträt der Kurfürstin

Flanderky, Paul. Seetiere etc. Naturstudien für Amalie Augusta von Sachsen u. 12 „Szenen aus dem Kunst u. Kunstgewerbe. Mit 100 Tafeln. Dresden, G. häuslichen und ländlichen Leben“ (Bondy S. 51). – Kühtmann, [1901–1902]. Folio (ca. 44 × 34 cm). 2 Bl. Siehe Abbildung. u. Tafeln lose in Orig.-Leinwandmappe. € 1800,– Einzige Ausgabe der umfangreichsten Mappe des in Hantwercks Buch der Satler (!) Innung. Lau- Berlin tätigen Malers u. Zeichenlehrers Paul Flan- cha. Freiburg. und Mücheln. 1731. Deutsche derky. – „Leider sind die Bilder gerade unserer besten Handschrift auf kräftigem Bütten mit brauner und Fischmaler Paul Flanderky und Curt Bessiger in For- schwarzer Tinte von verschiedenen Schreibern aus- schungsberichten und populären Zeitschriften zer- geführt. Laucha, 31. Mai 1731 bis 31. Dezember streut.“ (Nissen ZBI II, S. 260, ohne vorliegendes Werk 1830. 8vo. Blattgröße: ca. 20,6 × 16,9 cm. 167 Blatt. zu kennen). – Siehe Abbildung. Grüner Halbpergamentband d. Zt. € 2000,–

68 Hochinteressantes Dokument des Sattlerhandwerks Michelis „native talent won him the respect of, and aus den an der Unstrut bzw. der Geisel gelegenen Ort- eventually a prominent position among, the botanists schaften Laucha, Freiberg u. Mücheln. Anlass, dieses of his time… (his) attitude was, in fact, quite close to Buch anzulegen, war der große Stadtbrand in Laucha that of Linnaeus, who expresssed his admiration for vom 13. April 1731 bei dem „unser alten Brüeffe alle him. His concern is evident in the first part of his ‚Nova Verbrant“ waren. Nach dem Titel folgen drei Blatt mit plantarum genera‘ of 1729. In this work Micheli con- Bemerkungen dazu u. Meistern die vor dem Brand in sidered some 1,900 species, of which nearly 1,400 were Laucha tätig gewesen sind. Es folgen die Zunftein- new. The greater number of these new species were tragungen zu den Quartalstreffen u. den Lehrlings- u. thallophytes – fungi, lichens, liverworts, and mosses – Gesellenangelegenheiten. Unter den erwähnten Namen which Micheli classified for the first time… he may pro- findet sich fast durchgehend die Familie Feistkorn perly be considered the founder of mycology.“ (DSB (Christoph sen. u. jun., Samuel, Christian Gottlob), IX, p. 368). – Unbeschnitten. – Nissen 1363. – Stafleu/ außerdem immer wieder die Familie Vogel. Von den Cowan 5974. – Volbracht 1371. übrigen Meistern seien die Namen Bebel, Blaubach, Ebert, Goldacker, Münzel, Rost u. Walter erwähnt. Die neuesten Fahrzeuge der Grossh. badischen Staatsbahnen, nach Originalen der Grossh. Be- Leuchte, Paul. Vollständige Zeichnungs-Schule in triebsverwaltung. Mit doppelblattgr. lithogr. Titel zwölf Abschnitten. Methodisch neu bearbeitet für u. 20 doppelblattgr. lithogr. Tafeln. Karlsruhe, W. Gÿmnasien, Schulen und den Selbstunterricht. Mit Creuzbauer, [1864]. Imperial-Folio (57,5 × 43,5 cm). 52 lithogr. Tafeln. Ulm, ohne Verlag u. Drucker, Halbleinwandband d. Zt. € 1800,– 1834. 29,8 × 23,4 cm. 8 lithogr. Textblätter. Marmo- Da die Badischen Bahnen ab 1840 als Breitspurbahn an- rierter Pappband d. Zt. € 2500,– gelegt worden waren, mussten sie 1854/55 auf Normal- Vollständig lithographierte Anleitung zum Zeichnen, spur umgestellt werden, um den Anschluss an das üb- erarbeitet von dem Ulmer Professor der Zeichenkunst. rige deutsche Netz zu gewährleisten. Im vorliegenden Der Verfasser beginnt mit einfachen Strich-, Umriss- u. Band werden die neuen Lokomotiven vorgestellt: die Schattierübungen, bevor er im dritten bis fünften Ab- Crampton-Lokomotive (Gattung IX), ihr Nachfolge- schnitt die einzelnen Körperteile bis hin zum ganzen modell der Gattung XII sowie die ab 1855 eingeführten Körper in Konstruktions-, Umriss- u. plastischer Dar- dreikuppligen Güterzuglokomotiven. stellung ausführt. Abschnitt 6 bringt Skelett u. Mus- kulatur. Abschnitte 7 bis 10 widmen sich der Pflanzen- Vian, Henri. Album mit 52 auf kräftigen Karton darstellung, der Band schließt mit Abschnitten zur montierten Photographien von Kunstgewerbe- Geometrie u. Perspektive sowie zu Verzierung u. Or- gegenständen aus dem Atelier von Henri Vian in nament. – Thieme/Becker 23, S. 144. – Nagel: Schwäb. Paris. Ohne Ort u. Datum, wohl Paris 1880–1900. Künstlerlexikon S. 77. – Vgl. Winkler 480. Groß-Folio (ca. 46 × 37 cm). 52 Blatt. Lederband d. Zt. mit reicher Rückenvergoldung. € 4500,– Meyer, Ernst Julius Jacob. Versuch einer medici- Henri Vian, Großvater des bekannten Schriftstellers nischen Topographie und Statistik der Haupt- und Boris Vian, war ein angesehener französischer Bron- Residenz-Stadt Dresden. Mit gefalt. grenzkolor. zier, dessen Arbeiten heute hoch gehandelt werden. lithogr. Stadtplan u. 3 lithogr. Tafeln mit Linien- Sie zeichnen sich durch hervorragende Qualität aus u. kolorit. Stolberg am Harz u. Leipzig, B. G. H. sind meist im Stil Louis XIV., XV. u. XVI. – Das Album Schmidt, 1840. 4to. (28,5 × 21,3 cm). XX, 350 S. enthält Wandleuchter u. -uhren, Kamineinfassungen, Halblederband d. Zt. mit Rückenvergoldung (am Standuhren, Ensembles aus Uhren u. Leuchtern, Plas- Schwanz signiert: BORMANN). € 1500,– tiken, Betten, stehende Kristallleuchter u. Feuerböcke. „Unter den neueren Werken dieser Art gebührt der Wolf, Ferdinand. Die Verfertigung der Handfeuer- Schrift Meyer’s nach Umfang, Reichhaltigkeit und Sorg- waffen nebst einer geschichtlichen Darstellung ihrer falt der Anordnung unbestritten die erste Stelle. Ja, es verdient diese Stelle schon durch seine überaus interes- Einrichtung von der Entstehung bis auf die neueste santen statistischen Bemerkungen, die sich selbst über Zeit. Mit 18 gest. Tafeln. Text- u. Tafelband. Karls- Gegenstände erstrecken, die man sonst in ähnlichen ruhe, Chr. Th. Groos, 1832. 8vo. u. Quer-Groß- Werken unerörtert findet.“ (Jen. Allg. Lit.-Zeitung, 37. folio. (Text: 21,0 × 12,7 cm; Tafeln: 27,6 × 45,5 cm). Jg., 1841, Sp. 347–349). – Der vorliegende Band ist (im Text: XX, 451, (1 S.). Atlas: Titel, 3 Bl. Text: Roter Gegensatz zur Normalausgabe) auf besserem Papier Chagrinlederband d. Zt. Atlas: Roter Halbchagrin- gedruckt. Stadtplan u. Tafeln sind linienkoloriert, der lederband d. Zt. (Buchbindermarke: „C. Deimling. Stadtplan mit statt 42 insgesamt 89 Bezeichnungen. – Relieur à Carlsruhe“). € 2000,– Gebunden von dem Dresdner Buchbinder Otto Bor- Umfangreiches Standardwerk zur Geschichte u. dama- mann, nachweisbar zwischen 1840 u. 1860. ligen Stand der Produktion von Handfeuerwaffen. Wolf war zwischen 1823 u. 1825 Kommandant der Micheli, Pier Antonio. Nova plantarvm genera Gewehrfabrik in St. Blasien. Seine dort gemachten Er- ivxta Tournefortii methodvm disposita. Mit 6 gest. fahrungen erlaubten ihm genaue Einblicke in die innere Vignetten u. Initialen sowie 108 gest. Tafeln. Flo- Einrichtung einer Gewehrfabrik u. die Produktion der renz, B. Paperini, 1729. Gr.-4to. (ca. 31,5 × 21,5 cm). Gewehre. – Provenienz: Textband mit Stempel der 12 Bl., 234 S. Neuer Halblederband. € 2500,– Fürstenbergischen Hofbibliothek in Donaueschingen.

69 Eberhard Köstler oHG Stand 34 Inhaber Eberhard Köstler und Dr. Barbara van Benthem Bockmayrstraße 24 · 82327 Tutzing Telefon +49 (0)8158 36 58 · Fax +49 (0)8158 36 66 · Mobil +49 (0)151 2888 2218 E-Mail: [email protected] · Internet: www.autographs.de Autographen und Dokumente von historischem, künstlerischem und wissenschaftlichem Interesse

Eines der frühesten Bücher Stefan Georges George, Stefan, Dichter (1868–1933). Pilgerfahrten. Wien, („Für den Verfasser gedruckt bei Vaillant- Carmanne in Lüttich“), 1891. Gr.-8°. 44 S. OKart. mit OPgt.-Schutzumschlag (minimal fleckig und wellig). € 2500,– Erste Ausgabe. – Landmann 6. – Gedruckt in 100 Exemplaren auf leicht rötlich getöntem Bütten; noch ohne den später bei einigen Exemplaren hinzugefügten Aufdruck. – Eines der frühesten und seltensten Werke Georges. – Ganz minimal fleckig. Wenige Seiten mit textkritischen Eintragungen in leichtem Bleistift.

„das erste von Melchior Lechter gestaltete George-Buch“ George, Stefan, Dichter (1868–1933). Das Jahr der Seele. Berlin, „Im Verlage der Blätter für die Kunst“, 1897. 8°. 25 nn. Bl. Goldgeprägte grüne Lwd. d. Zt. mit eingebundenem illustr. Orig.-Umschlag nach Melchior Lechter. € 2800,– Erste Ausgabe. – Landmann 89. Kat. Marbach 136. Raub A 7. Schauer II, 15 (Abb.). – Eins von 200 Exem- plaren (Gesamtaufl.: 206) auf starkem Holländischen Bütten. – „Was sich sonst gegenüber Georges Werk Erste Ausgabe. – Landmann 267. Raub A 62. Schauer verbietet, bei dem Gedichtband ‚Das Jahr der Seele‘ II Tafel 14. – Eins von 500 Ex. auf stark strukturier- scheint es gestattet: die Dichtung als Ausdruck per- tem, gelblichem Bütten (Gesamtaufl. 536). Eines der sönlichen Erlebnisses zu verstehen.“ (Kat. Marbach). – ganz wenigen Luxus-Exemplare in dem von Lech- „Das Jahr der Seele“ ist das erste von Melchior Lechter ter gestalteten und auf dem Vorderdeckel signierten gestaltete George-Buch: der Titelholzschnitt (Orgel Original-Maroquineinband. – Gesetzt aus der Stefan spielender Engel im Blütengarten) wird auf dem Um- George-Schrift, gedruckt in Rot und Schwarz bei Otto schlag wiederholt; Lechter war auch für die Druck- von Holten, Berlin. – Das letzte von Melchior Lechter anordnung verantwortlich. Diese orientierte sich an ausgestattete George-Werk mit den prachtvollen Dop- dem Manuskript Georges, das zum ersten Mal dessen pelblättern als Titel und am Schluss sowie vor jedem unverbundene Schreibschrift zeigte. – Druck bei Otto der sieben Teile, jede Seite mit einer Bordüre. – Die von Holten, Berlin. – Titel in Rot und Schwarz, die umfangreichste lyrische Sammlung Georges mit 184 Zeilenanfänge, Überschriften und Zierleisten in Rot Gedichten, ganz im Banne des von George als „Maxi- und Blau. – Papierbedingt minimal gebräunt. Unbe- min“ verehrten Max von Kronberg. „Das Werk ist eines schnitten und sehr schön erhalten. der gequältesten, widersprüchlichsten und unergründ- lichsten, die es gibt […] Gleich der Titel des Bandes Vorzugsausgabe in violettem Maroquin gibt Rätsel auf. Die Sammlung ist zunächst einmal das siebte Werk Georges […] Das Werk setzt sich aus sieben George, Stefan, Dichter (1868–1933). Der siebente Büchern zusammen, die sich in konzentrischen Kreisen Ring. Berlin, „Blaetter für die Kunst“, 1907. 4°. Mit um das zentrale Kapitel legen, um das Buch Maximin. Buchschmuck von Melchior Lechter, darunter Fron- Die Anzahl der Stücke in jedem der Zyklen ist ein tispiz, Titel und 16 Zierseiten. 213 S., 2 Bl. Violettes Vielfaches von Sieben.“ (C. David, Stefan George. Sein OMaroquin mit Deckel- und Rvg. sowie Kopfgold- dichterisches Werk. 1967. S. 200f.). – Vorne und unten schnitt (Kanten leicht berieben). € 1500,– unbeschnitten. Sehr schön erhalten. – Siehe Abbildung.

70 Gottfried August Bürger in Halle doch deutlich, dass er nur von dessen Hand stammen kann. Zwei Drittel aller weiteren Einträge in Schlüters Album amicorum des Gütersloher Pastors Chris- Album stammen von Studenten der Universität Halle. tian Ludwig Schlüter. Halle, Gütersloh u.a., 1763– – Ausführliche Beschreibung auf Wunsch. 1772. Mit 1 kolor. Tuschzeichnung. 65 Bl. mit Ein- tragungen auf zusammen ca. 125 Bl. Ldr. d. Zt. mit reicher Goldprägung, Bordüren und Monogramm Dresdener Musikleben „C. L. S.“, Goldschnitt (etwas bestoßen). € 2500,– „Handschriften gesammelt von Volkmar Schu- Stammbuch aus Halle mit zwei der frühesten und rig 1851“. Stammbuch und Autographenalbum. äußerst seltenen handschriftlichen Zeugnisse G. A. Bürgers (1747–1794). Die Briefausgabe von Joost/War- Dresden, 1851–98. Qu.-4° (24 × 29,5). 179 pag. Sei- genau kennt nur einen früheren Beleg, datiert Halle ten. Ldr. d. Zt. mit reicher Deckelvergoldung und 1760, dann erst wieder zwei Albumblätter aus Halle goldgepr. Supralibros „Album“ sowie dreiseitigem 1765, jedoch nicht den hier vorliegenden Eintrag. Der Goldschnitt (berieben, Bindung gelockert, hinteres € nächste laut Joost/Wargenau bekannte Beleg ist ein Innengelenk gebrochen). 9800,– Stammbuchblatt, datiert Halle 23. IV. 1766, auf dessen Prachtvolles großformatiges Album des Musikers Rückseite sich der Halter des vorliegenden Albums Volkmar Schurig (1822–1899) mit einer großen An- verewigt hat: „C. L. Schlüter studioso in Theologia zahl sehr schöner musikalischer Albumblätter, darunter della Vestphalia“. Bürger, der bis 1768 in Halle studierte Eintragungen von Friedrich Silcher, Ignaz Moscheles, und dann an die Universität zu Göttingen ging, war Carl Gottlieb Reißiger, Carl Friedrich Zöllner, Ju- demnach ein Freund und Kommilitone C. L. Schlüters lius Becker, Julius Rietz, Edmund Kretzschmer, Felix (1746–1826), der später als Pfarrer in Gütersloh und Draeseke, Jean Louis Nicodé, Friedrich August Kum- wichtiger Verbreiter des Pietismus wirkte. – Bürgers mer, Theodor Uhlig, Friedrich Grützmacher, Joseph Einträge in Schlüters Stammbuch sind zudem von be- Tichatschek, Moritz Fürstenau, Hugo Riemann u. v. sonderem Interesse, da er ironischen Bezug auf Fried- a. Unter den Eintragungen von Malern und Dichtern rich II. nimmt. In der Manier der Hallenser Studenten ragen diejenigen von Ludwig Richter, Ludwig Uhland datiert mit „Saal-Athen den 11.hujo 1765“ schreibt er, und Adolf Böttger heraus. – Schurig besuchte das Leh- ein Gedic ht von C. F. Weiße zitierend: „Noch wallt die rerseminar in Dresden-Friedrichstadt und erhielt dort Freud in meiner Brust / Noch hab ich viel zu leben lust seine musikalische Ausbildung. Von 1842 bis 1852 be- / Wenn mich die Parcen nicht vertreiben / doch daß kleidete er das Amt des Chordirektors in der Dresdner ich winselnd Abschied nähm / Wenn schon zu früh die Synagoge. Im Jahr 1856 wurde Schurig als Kantor an Parce käm / das lasse ich wohl bleiben.“ Darunter die die evangelische Gemeinde in Pressburg berufen. 1861 Bitte: „Schätzbahrer Freund, hiebey erinnere dich auch kehrte der Musiker nach Dresden zurück. 1871 über- in der Entfernung an deinen aufrichtigen Freund Gottfr. nahm er den Gesangsunterricht an der Königlichen Aug. Bürger aus d[em] Halberstädt[ischen] d[er] G[ot- Blindenanstalt und wurde zwei Jahre später zum Kan- tesgelahrtheit] Befl[issenen]“. Darüber hinaus hinter- tor der Annenkirche gewählt. Von 1876 bis 1896 lehrte lässt Bürger einen zweiten Eintrag auf der Vorderseite Schurig das Fach Theorie an der Musik-Akademie von des Blattes, ganz ähnlich wie Schlüter nur wenig später Bernhard Rollfuss. – Einmaliges kulturgeschichtliches im April 1766 sich im oben erwähnten Stammbuch auf Dokument. – Ausführliche Beschreibung auf Wunsch der Rückseite von Bürgers Widmung einschreibt. Hier verfügbar. – Siehe Abbildung. nun kommentiert Bürger das „Halle, le 16eme 10bre 1765“ datierte Stamm- buchblatt eines „sincere Ami et Frere J. J. Kaiser de l’Alsace“, der unter dem Titel „Phil. de Sans-Souci“ nicht frei von Ironie auf Friedrich II. verweist. Das kommentiert Bürger in französischer Sprache: „C’etoit un homme fola- | tre, qui n’avoit rien | qu’un coeur impudent | et un peu de philosophie fanatique | Dieux le convertisse“. Dieser Kommentar ist nicht zusätzlich eigenhän- dig signiert, ein Vergleich von Schrift und Tinte mit dem auf der Blattrückseite befindlichen Haupteintrag G. A. Bürgers machen je-

71 Konstantinopel Stand 17 Rare & Fine Books · Robert A. van den Graven Kortenaerstraat 17 · 7513 AC Enschede, Niederlande Telefon: +31 53 432 46 75 E-Mail: [email protected] · Internet: www.konstantinopel.nl Medieval Manuscripts · Incunabula · Early Printing · Voyages

Amman, Jost / Weigel, Hans. Habitus praecipuo- kurtzer Verfassung einer Hungar- und Türckis. rum populorum, tam virorum quam foeminarum Chronik, und des Anno 1663. und 1664. geführten singulari arte depicti. Trachtenbuch darin fast aller- Türken-Krieges. Jacob von Sandrart / Kupfers- ley und der furnembsten Nationen die heutigs tags techer und Kunsthändler in Nurnberg, 1684. [1] gef. bekandt sein. Nuremberg, Hans Weigel, [1577]. Bl., [4] Bl., 231 S., 55 engravings. 8vo. € 2250,– Folio. 161 (instead of 220) hand-numbered woodcut On the Turkish Wars in Europe. The engravings de- plates. € 15 000,– pict cities on the way to the Ottoman capital: Ulm, First edition of Jost Amman’s celebrates encyclopaedic Augsburg, Nurnberg, Regensburg, Passau, Linz, Wien, book of costumes. A fragmented copy, as usual; in the Pressburg, Tokay, Temeswar, Belgrad, Adrianopel, and early 19th century, the plates were mounted on backing Constantinopel. We have not found a copy in any paper by the owner, the trained landscape painter Jakob library containing more than 50 engravings. Half of Linckh (1786–1841) from Stuttgart (cf. Thieme/B. 23, the Vienna panorama is however missing in our copy. 254), who also coloured the volume throughout and Contemporary calf (rubbed). Auction record Bassenge supplemented all missing parts of the images and even € 2088 (50 engravings, 2010). of the text by hand. Linckh, who had studied in Rome, visited Greece in 1810. Although the present collection Caracciolus, Robertus. Sermones de Laudibus begins with the plate showing the Emperor, as origi- Sanctorum. Basel, Nikolaus Kessler, 26. II. 1490. nally issued, the remaining woodcuts follow no appar- Folio, 189 leaves. Sumptuous contemporary blind- ent order. 20 plates show costumes of Turkey, Arabia, stamped calf over wooden boards, a Nuremberg Persia, Egypt, and Ethiopia; others depict Greeks, Rus- binding (Kyriss shop K115), metalwork centre-and sians, and Englishmen. 28 plates show the costumes of cornerpieces, two clasps, chaining staple at head today’s ; German cities are well represented, as are of lower cover. Presumably with a medieval chain France and , Bohemia and Hungary. Also includes taken from another binding. € 8000,– the famous picture of the Brazilian Tupinamba Indians: Dominican convent of Bamberg, contemporary in- a man with a crown and belt of feathers, a knife, and a scriptions on a2 and a5. bow and arrow, beside a long-haired woman carrying a baby in a knotted sling. This illustration is „one of Dionysius Bertochu. Opera agricolationum … the first likenesses of the Brazilian Indian“ (Borba de Reggio, Emilia, 14 October 1496. Bound with: Moraes). For comparision, in 1994 a copy with only 53 Crescenzi, Pietro de. XII Bucher von dem Feld- coloured woodcut engravings made 8050 GBP. Com- plete copies are not be found in the auction records. bau und vollkommener Bestellung eines ordentli- chen Mayershofs, oder Landguts. Straßburg, Jobin, Alphonsus de Spina. [Fortalicium fidei contra 1586. Bound with: Hortvlanica, Paralipomena Et iudeos saracenos aliosque, christiane fidei … inim- Marginalia. Das ist, Gartenkunst zum Feldbuch icos]. Lyon, Guillaume Balsarin, 22. V. 1487. 18th angehörig. Straßburg, Jobin 1586. € 9000,– century full calf with panelled boards. Small Folio, Sammelband of 3 works on Agriculture, including 29 cm. € 12 500,– one Incunabula, in a fine 16th century blindstamped The first four books of this notorious work are di- binding. rected against those who deny the divinity of Christ, Gurlitt, Cornelius. Die Baukunst Konstantinopels. and against heretics, Jews, and Muslims. The section € on Islam lists the numerous Sarracen wars, while the Berlin (Wasmuth) 1912. 12 500,– fifth book contains one of the earliest printed discus- A rare and important survey of the architecture of Con- sions of witchcraft and is a precursor to the „Malleus stantinople. A panoramic and comprehensive overview maleficarum“. of many centuries of architectural evolution in Istanbul. Birken, Sigmund von. Der vermehrte Donau- Intimantibus Nobis 29 April 1259. Written at Strand: mit allen seinen Ein- und Zuflüssen, ange- the papal court in Anagni. A seminal document legenen Königreichen, Provintzen, Herrschafften for Franciscan relations. 10 lines written in dark und Städten … vom Ursprung bis zum Ausflusse; brown ink in an Italian Gothic Script. Size: 205 × 305 in Dreyfacher Land-Mappe vorgestellet; auch samt mm. € 3750,–

72 Alexander IV. lobt auf Grund der Berichte der Kölner Minoriten den Einsatz des Erzbischofs zu ihren Gun- sten und ermahnt, also fortzufahren.Incipit: Intimanti- bus nobis. Adressat: Erzbischof von Köln. Pope, Alex- ander IV, was a Cardinal Protector of the Franciscans, also called the Order of Friars Minor. This papal letter (not a bull!) attests of his sympathies and is addressed to the Archbishop of Cologne: Konrad von Hochstaden (or Conrad of Hochstadt, 1238–1261), under which reign the first phase of the famous Cologne Cathedral was build. In 1257 Konrad issued an indulgence of hundred days, for everyone who prayed for the Holy Franciscus and Clara. In 1259, (the contents of this very letter) he praises the Archbishop for his efforts to pro- tect the Franciscan monks, who referred to themselves as „little brothers“ (Fraticelli or Minoriten), and had been resident in the city since 1221.

Juvenal – Persius. [Satyrae]. Venice, Aldus and Andreae Torresani, August 1501 (but ca 1515). Bound with: C. Valerii Catulli Veronensis liber I. Alb. Tibvlli Eqvitis Romani Libri IIII. Sex. Avre- lii Propertij Vmbri Libri IIII. Cn. Cornelii Galli fragmenta. Basel, Henricus Petrus, 1530. [8], 192 Bll. € 3000,– With the bookplate of Hector Pomer, friend of Dürer. Sammelband. Three post incunabula, a fine sam- The bookplate does not appear in Strauss (Albrecht melband in its original blindstamped binding with Durer Woodcuts and Wood Blocks. NY, 1980). Prov- clasps. With the important world map. € 5500,– enance: Ex-Ludwig Collection, Ex-collection J. Paul 1. In somnium Scipionis Libri duo: et septem eiusdem Getty Museum. 3950. libri Saturnaliorum Macrobius, Ambrosius Theodo- sius Cologne: Eucharius Cervicornus, 1521. [5 leaves]. Mer des histoires. Le premier volume de la mer des I-CXLVI. Printers mark on Verso histoires & Auquel & le second ensuyuãt. Est con- 2. Auli Gellii noctium atticarum libri undeviginti: cum tenu tant du vieil testament que du nouueau toutes gratia et privilegio imperiali ad sexennium. Printed in les Hystoires / Actes et Faictz dignes de memoire / Strassburg 1517. Aedibus Ioannis Knoblouchi, Mense puis la creation du Monde. [Les Angeliers], 1543. € Mario. Anno M.D.XVII. Ductu Matthiæ Shurerij. Large folio. 15 000,– [10 leaves] 106 pages [26 leaves]. 3. M. Fabii Quin- The „Rudimentum Novitiorum“ as the work is called tiliani Oratoriarum institutionum lib. XII. una cum in Latin, was first printed in Lübeck, richly illustrated Declamationibus eiudem argutissimis, ad horrendæ with more than 150 woodcuts. This is the French trans- vetustatis exemplar repositis, diligenterque impressis. lation „La Mer des histoires“. In the Latin edition the Coloniæ in ædibus Eucharii Cervicorni & Heronis world map is identical, only bigger in size. It sold for Fuchs. Anno virginei partus. M.D.XII. mense martio. over 1 million dollars in 2013. World map, map of the (1521). Title in red and black within illustrated border. Holy land and numerous woodcut illustrations in text. Many errors in foliation. Dedicatory epistle of the Detailed description upon request. Oratoriarum institutionum lib.XII. [6 leaves] I-CLIX Monastic devotional manuscript. Latin com- Stella, Jacques – Claudine Bouzonnet-Stella. Les pendium containing an Antiphonal for the whole jeux et plaisirs de l’enfance. Paris, 1657. First rare liturgical year, a Hymnal, the Common of the edition. Perhaps first state, the plates are not only Saints and a number of short texts on the na- numbered as usual but numbered with in combi- ture of dying well. Central Germany (Erfurt), c. nation with letters. 38 original plates (out of 50), 1498. € 20 000,– plus engraved frontispiece (laid down on paper). Original binding but rebacked in the 19th cen- This is a fine monastic manuscript from one of the € greatest German medieval libraries, the Charterhouse tury. 2500,– of St. Salvatorberg in Erfurt, in an excellent state of Claudine Bouzonnet-Stella (1636–1697) was a French preservation and in its original binding. Apart from engraver, in 1657 she was granted exclusive rights by the its liturgical contents, it holds a number of versions of king to publish prints after Stella’s designs. In the same a rare text written by members of the Erfurt Charter- year she issued „Les Jeux et Plaisirs de l’Enfance“ (The house, one of which is evidently of great importance Games and Pleasures of Childhood), produced for and for the history of the text and its future study, and dedicated to children. Still the unnatural attitudes of others which appear to be unique. 258 leaves. Detailed the children’s bodies are indicative of the contemporary description upon request. conception of children as miniature adults.

73 Daniela Kromp Stand 50 Heimeranstraße 63 · 80339 München Telefon +49 (0)89 540 475 27 E-Mail: [email protected] Handschriften und Unika · Seltene Bücher · Illustrata · Einbände · Kunst auf Papier

Der Prototyp des Dichters, in „Lebensgröße“ Freund, der anthroposophische Komponist und Pianist Felix Petyrek, vertonte (Die arme Mutter und der Tod, König David beim Harfenspiel. Karton (Entwurf Der Garten des Paradieses, Der Schatten)“ (NDB 21, S. für ein Wandgemälde), unsigniert. Kohle mit Weiß- 364f.). Felix Petyrek (1892–1951) hatte als „engagierter höhung auf starkem bläulichen Velin, zusammen- Exponent der musikalischen Moderne (…) maßgebli- gesetzt aus 8 Teilen. Süddeutsch, 2. Viertel 19. chen Anteil an der Verbreitung zeitgenössischer Musik Jahrhundert. 140 × 220 cm. € 25 000,– in Deutschland und Österreich zur Zeit der Weimarer „Der alttestamentarische König David, der Verfasser Republik. (…) 1939 erhielt er einen Ruf als Professor von kunstvollen Psalmen, [galt] dem christlichen Mit- für Klavier und Musiktheorie an das Konservatorium telalter als Prototyp des Dichters und wurde u.a. als Leipzig. Auch dort setzte er sich unermüdlich für Patron der Meistersinger verehrt“ (Dichter und Lenker, die musikalische Moderne ein und brachte zahlreiche S. 16). – Provenienz: Privatbesitz Baden-Württemberg. Werke ausländischer und jüdischer Komponisten zur Zuvor Privatbesitz Freiburg i.Br., im näheren Umfeld Aufführung“ (du Closel, S. 453f.). Seine bereits 1932 der Villa Johann Georgs von Sachsen (1869–1938), entstandene Oper „Der Garten des Paradieses“ wurde in dessen Sammlung sich das Werk laut Angaben des 1942 in Leipzig uraufgeführt. – Passepartouts teils Vorbesitzers zuvor befunden haben soll. – Siehe Ab- etwas angestaubt und im Rand leicht knickspurig. bildung Tafel 15. Der typographische Titel (gedruckt auf einen Doppel- bogen) mehrfach gefaltet und mit Bleistiftanweisungen und -kritzeleien des Buchbinders. Sonst ohne Mängel. Weder nachweis- noch auffindbar – Zu Tafel 7 vgl. Erika Schepelmann-Rieder, Emil Pirchan und das expressionistische Bühnenbild, Abb. Bühne – Pirchan, Emil. Der Garten des Paradieses. „Anwendung der Spirallinie in einer Figurinenskizze“. Dramatische Rhapsodie von Hans Reinhart. Musik Zu Petyrek vgl. Amaury du Closel, Erstickte Stimmen. von Felix Petyrek. Zehn Lithographien. Wien, Linz Entartete Musik im Dritten Reich, S. 453f. und München, Gurlitt 1951. Typographischer Titel, 1 Bl. (von Petyrek eh. signiertes Notenfaksimile), lithographierter kolorierter Titel und 10 kolorierte Farbholzschnitte „à la poupée“ und signierte Lithographien von Emil Pirchan auf Simili-Japan. Lose in einfachem Pappumschlag d. Burnat-Provins, Marguerite. Heures d´automne. Zt., die Lithographien zusätzlich unter leichte Passe- Vevey, Säuberlin & Pfeiffer 1904. 115 S., mit ca. 50 partouts gelegt. 35,5 × 50,5 cm. € 2500,– Vignetten in Farbholzschnitt von Marguerite Bur- Offensichtlich Probedruck zu einem nie erschienenen nat-Provins. Original-Broschur mit illustriertem € Werk. Über KVK weltweit in keiner Bibliothek nach- Umschlag. 17 × 19 cm (quer). 1400,– weisbar. – Alle Lithographien sowie das lithographierte Eines von 338 nummerierten Exemplaren auf „papier Titelblatt wohl von Pirchan selbst mit metallischen fauve spécial“ (daneben wurden 12 Exemplare auf Farben koloriert. Auf einem beiliegenden weißen „Hollande“ abgezogen). Die Holzschnitte in bis zu Doppelblatt sowie auf dem Pappumschlag und dem drei Farben, meist nur von einer Platte gedruckt, die mit Titelblatt hs. Notizen des Buchbinders. – Emil Pirchan zwei Farben zugleich eingefärbt wurde. Die Anwen- (1884–1957), der auch als Schriftsteller und Architekt dung dieser Methode ist in der Zeit um 1900 und vor bekannt geworden ist, war „einer der in Theorie und allem bei Holzschnitten ungewöhnlich; sie kam haupt- Praxis maßgeblichsten Bühnenausstatter des 20. Jahr- sächlich im 18. Jh. und üblicherweise nur bei Tiefdruck- hunderts“ (Ostdeutsche Biographie online). Die litho- techniken zum Einsatz („à la poupée“). Bemerkenswert graphische Folge „Der Garten des Paradieses“ ist wohl ist außerdem, dass Bild und Text hier teilweise über- auf Grundlage der Bühnenausstattung entstanden, die einander gedruckt wurden. So entsteht durch den Ver- Pirchan 1949 zur Inszenierung der Oper im Landes- lauf zweier Farben und das Ineinanderfließen von Text theater Linz entworfen hatte (vgl. Schepelmann-Rieder und Bild in Kombination mit dem falbfarbenen Papier S. 72). – Hans Reinhart (1880–1963) war ein Schweizer eine reizvolle und außergewöhnliche Wirkung. – Um- Mäzen und Schriftsteller. „Aus langjähriger Verehrung schlag etwas unfrisch und leicht berieben. Papier teils für Hans Christian Andersen entstanden drei dra- mit Knickspuren im Rand. Buchblock angebrochen. – matische Bearbeitungen von Märchen, die Reinharts Vgl. AKL XV, S. 255. – Siehe Abbildung.

74 75 August Laube Stand 64 Buch- und Kunstantiquariat · Nachfolgerin Brigitta Laube Oppliger Trittligasse 19 · 8001 Zürich, Schweiz Telefon +41 44 256 88 99 · Fax +41 44 256 88 98 E-Mail: [email protected] · Internet: www.augustlaube.ch Illustrierte Bücher · Graphik · Zeichnungen · Aquarelle · Schweizer Romantik

und 11/12. Fortsetzung der Vorrede zum Wappenbuch und S. 12 „Beschreibung aller Burgermeistern“, Bl. 16, 19, 22, 23, 25, 28, 31, 32 Fortsetzung der Burgermeister (Gedichte auf 50 Burgermeister), Bl. 71 gestoch. Titel zum Wappenbuch 1605, 71–74, 79–84, 95–141, 152 = 56 Wappenkupfer 1605, 155 gedrucktes Register zum Wappenbuch 1674, 159 allegor. Kupfer zum Wappen- buch 1674. Die gedruckten Blätter und die Wappen- kupfer sind unbeschnitten in den Band eingebunden. Die Paginierung geht fortlaufend durch den ganzen Band, mehrere Blätter (leere?) fehlen. Die Wappen- kupfer meist mit handschriftlichen Zusätzen. Auf der Deckelinnenseite ein kleiner Wappenstempel der Fa- milie Ziegler. Späterer Besitzeintrag „Lh. Eggimann“. Einige Blätter eingerissen.

Bosio, Antonio. Roma subterranea novissima. Rome, Vitale Mascardi for Blasio Diversini & Za- Dietrich Meyer nobio Masotti, 1651, Groß-Folio. 2 Bde. I: Vortitel, gest. Titel, 1 doppelbl. gest. Tafel und 91 ganzseitige gest. Textillustrationen. 2 Bll., 14 SS., 626 SS., 29 SS. Meyer, Dietrich. Waapenbuch Der Wolgebornen, II: Gest. Titel, 6 doppelbl. gest. Tafeln (eine gefaltet) Edlen vnd Bürgerlichen Geschlächter … mit einer und 125 ganzseitige gest. Textillustrationen. 2 Bll., loblichen Statt vnd Herrschaft Zürich … geregiert 6 SS., 718 SS., 24 SS. Die schönen Titel gedruckt vnd gewonet haben … Zürich. Durch Dietrich in Rot und Schwarz und mit großer gest. Vignette Meyer, 1605. Gestochener Titel, 56 Wappen-Kupfer, versehen. Unzählige Holzschnittillustrationen im alles in zeitgenöss. Kolorit. Ferner Titel zur Aus- Text. Anfangs- und Schlussvignetten sowie dekora- gabe 1674, Kupfer der Landvogteien und allegor. tive Holzschnittinitialen. Lederbände der Zeit mit € Kupfer ebenfalls koloriert. Klein-Folio. Schweins- floraler Rückenvergoldung. 6100,– lederband. € 6300,– 1. Ausgabe. In einer Papierhandschrift mit Einträgen von Jakob Ziegler (1591–1676) und seinem Sohn Hans Jakob Ziegler (1640–1683). Die Handschrift wurde von Jakob Ziegler um 1650 begonnen, die Einträge von seiner Hand reichen bis ca. 1676 (HLB der Schweiz gibt als Todesdatum 1670 an). Sie beinhalten Stadt- politisches, Chronikartiges, aber auch zahlreiche zum Teil sehr amüsante persönliche Angelegenheiten. – Kollation: S. 1–12: S. 1 Kupferportrait des J. C. Hirzel von Caspar Meyer eingeklebt. S. 5/11 kolor. Kupfer von Meyer mit den Wappen der Vogteien (s. o.), S. 5 Titel zur 2. Ausgabe des Meyerschen Wappenbuchs 1674 mit gedrucktem Text verso. Bl. 1–35, S. 36/37, Bl. 38–81: Bl. 76 und 79 gedruckte Vorrede zum Wappen- buch 2. Ausgabe, Bl. 79 mit zusätzlicher Paginierung S. 3/4. S. 5–14, Bl. 15–70 und 1 unn. Zwischenblatt nach Bl. 45, auf Bl. 64 ein Kupfer eingeklebt, 22 leere Bl., Bl. Antonio Bosio 71–154, 2 leere Bl., Bl. 155–176 (173 fehlt), 3 leere Bl. Davon gedruckt oder gestochene Bll. bzw Tafeln: S. 5/6

76 VD17: 12; 116508B/116515L (Ed. 1659); Berlin Cat. 1859. Erste lateinische Ausgabe, übersetzt und heraus- gegeben von Paolo Aringhi. Bosio (1576–1629) ver- brachte fast sein ganzes Leben mit der Erforschung der römischen Katakomben und gilt als Vater der Archäologie des Christentums. Das Werk ist reich illustriert mit Darstellungen von römischen Gräbern, Sarkophagen und den Katakomben, sowie Wandmale- reien und Mosaikdekorationen, von denen viele heute zerfallen oder zerstört sind. Die Illustrationen sind identisch mit der Ausgabe von 1632. Ausgezeichnetes, schönes Exemplar, teils leicht gebräunt. Giacomo Barozzi da Vignola Cowper, William. The anatomy of the human body Charpentier rue St. Jacques au coq. avec Privilege du with figures drawn after the life by some of the best Roy. Gestochener Titel und 109 Tafeln inkl. „avis au masters in Europe. Oxford and London, Sam. Smith lecteur“, davon 7 Falttafeln. Tafeln 39 und 109 nach and Benj. Walford, 1698. Groß-Folio. Mit gest. Por- Piranesi. Folio. Rücken restauriert. Marmorierter trät Cowpers in Mezzotinto, gest. Frontispiz, gest. Pappband der Zeit. Innen sauber. € 6500,– Titel mit Vignette und 114 Kupfertafeln. Davon 9 im Provenienz: Bibliothèque d’Hauteville (Ex-Libris Anhang, 7 unn. Bll. Einführung. 1 Blatt Erklärungen im Innendeckel). – Cohen-de Ricci 1016. Giacomo je Tafel. 2 Bll Index am Schluss. Blindgepr. Leder der Barozzi da Vignola (1507–1573) war ein italienischer Zeit über 7 Bünden. Stehkantenvergoldung. Deckel Architekt und auch Theoretiker der Renaissance-Ar- etwas berieben, Kapitale defekt, Ecken und Rücken chitektur. Barozzi studierte zuerst Malerei in Bologna, rest., Innendeckel repariert. € 13 000,– aber legte sich auf die Architektur fest. Seine Arbeit Provenienz: Library of the Medical Society of the führte ihn auch nach Frankreich, wo er zwei Jahre County of Kings, Exlibris und Ausscheidungsstem- (1541–1543) blieb. Zurück in Italien schuf Vignola viele pel (Titel und Tafeln verso gestempelt); Library of Bauwerke in und um Rom und arbeitete als Baumeister J. H. Hunt, M. D. 27 Bedford Ave., Brooklyn, L. I. am St. Petersdom (1564–1568 zweiter Architekt, 1568– (Stempel); Handschr. Besitzervermerk „Henry Sam 1574 alleiniger Architekt). Sein literarisches Hauptwerk …..1840“. – Choulant. History and bibliography of ist das architekturtheoretische Lehrbuch von 1562 zu anatomical illustration (1945). den Regeln der fünf Ordnungen der Architektur, das Neuausgabe der zuerst vom holländischen Chirurgen hier in französischer Übersetzung vorliegt. Darin ver- Godfried Bidloo (1649–1713) publizierten anatomi- sucht er, architektonische Gliederungselemente in einer schen Tafeln. Zum Missfallen von Bidloo übernahm festen Wechselbeziehung von Zahlen zu normieren. Cowper (1666–1709) vom Verleger je 300 Tafeln und Da er seine Theorien sehr praktisch und gut anwend- veröffentlichte diese, zusammen mit einem neuen Text, bar präsentierte, gehörte Vignola neben Serlio und unter neuem Titel und eigenem Namen. Palladio zu den drei Autoren, die den italienischen Stil weit verbreiteten. Die seltene erste Folio-Ausgabe der Vignola, Giacomo Barozzi da. Livre nouveau ou französischen Übersetzung. Die späteren Folio-Aus- regles des cinq ordres d’architecture, par Jacques gaben enthielten nur noch 104 Tafeln. Falttafeln z. T. Barozzio de Vignole … En 1757. A Paris chèz mehrmals gefaltet, ansonsten tadelloses Exemplar.

William Cowper

77 Hans Lindner Stand 25 Spessartweg 3–5 · 84048 Mainburg Telefon +49 (0)8751 56 17 · Fax +49 (0)8751 54 18 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-lindner.de Kinder-Bilderbücher · Literatur und illustrierte Bücher des 20. Jahrhunderts · Pressendrucke · Avantgarde

Bauhausbücher – Malewitsch, Kasimir. Die gegen- Sewald 233 (mit ganzseitiger Abbildung auf Seite 87). standslose Welt. München, Albert Langen Verlag – Konvolut von 17 Heften des zweiten Jahrgangs der (1927). 23,1 × 18,2 cm. 104 S. mit 92 Abbildungen, kurzlebigen Satirezeitschrift, die der Sozialistischen illustr. OBroschur. € 1400,– Arbeiterpartei Deutschlands nahestand und im Februar 1933 ihr Erscheinen einstellen musste. Mit regelmäßi- Wingler S. 563; Das A und O des Bauhauses S. 132f. gen Beiträgen des Schriftleiters Hardy Worm und des (mit Abb.); Fleischmann 169; Holstein, Bauhaus 202; Herausgebers Bernhard Gröttrup, sowie von Erich Rowell & Wye 709; Schauer II, 123 (mit Abbildung); Kästner, Roda Roda, Peter Scher, Erich Weinert u. a. Bolliger 1, 112: „Die theoretischen Schriften des Künst- Illustrationen von [Rudolf] Herrmann, Karl Holtz, lers in erster deutscher Ausgabe: ›Einführung in die Herbert Sandberg, [Werner] Saul, Otto Schoff, Kurt Theorie des additionalen Elementes der Malerei‹ und Werth u. a. Die Hefte nur vereinzelt mit kleinen Rand- ›Suprematismus‹.“ – Deutsche Erstausgabe. ‹bau- einrissen, sonst erstaunlich gut erhalten. hausbücher›, Band 11. Typografie und Umschlag: L. Moholy-Nagy. Umschlag leicht angestaubt, sonst un- Die Ente. Herausgeber: Bernhard Gröttrup; Schrift- gewöhnlich frisches Exemplar. leitung: Hardy Worm. 3. Jahrgang, Nr. 1–7 in sieben Heften. Berlin 1933. 47 × 31,5 cm. Mit zahlreichen Dada – Arp, [Hans]. Die Wolkenpumpe. (Han- Illustrationen und Anzeigen. € 750,– nover), Paul Steegemann (1920). 23,4 × 15,3 cm. 28 Hefte 1–7 des Jahrgangs 1933. In Heft 7 der Bericht ungez. Seiten, OKarton mit Umschlagzeichnung von Hardy Worm über den „Nazi-Überfall auf die von Arp. € 2900,– Ente“, der kurz darauf zur Einstellung der Zeitung Centre Pompidou Dada 1213; Hagenbach 3; Meyer 26; führte. Mit Beiträgen von Hardy Worm, Bernhard Dada-Ausstellung Zürich-Paris 303. – Erste Ausgabe Gröttrup, Oskar Maria Graf, Erich Kästner, Erich von Hans Arps bedeutendem Gedichtband. ‹Silber- Weinert u. a. Illustrationen von [Rudolf] Herrmann, gäule›, [Band 52–53]. Im Impressum falsche Reihenzäh- Karl Holtz, [Werner] Saul, Otto Schoff, Kurt Werth u. lung: 50–51. Umschlag mit unscheinbarer schwacher a. Ungewöhnlich gut erhalten. Knickspur, sonst ungewöhnlich gut erhaltenes Exem- plar. – Im Impressum eigenh. Widmung von Arp an den Gampp, Josua L[eander]. Eisenbahn Bilderbuch. Journalisten und Verleger George Hugnet. [Text] von Anna Erika Gampp. Oldenburg i/O., Nürnberger Bilderbücher Verlag Gerhard Stalling (1926). 15,5 × 9,5 cm. 12 einseitig bedruckte Blätter Dada – MERZ 21. Erstes VEILCHEN-HEFT. Eine in Leporellofaltung mit durchgehender farbiger kleine Sammlung von Merz-Dichtungen aller Art Illustration, farbig illustr. OPp. (minimal berie- von Kurt Schwitters. Hannover, Merz-Verlag 1931. ben). € 480,– 21,4 × 31,7 cm. 12 einseitig bedruckte Blätter (S. 106–117 der Gesamtfolge), 2 Illustr. von Schwitters Klinkow/Scheffer S. 30f.; Liebert/Stalling 28; Cotsen (1 typografische Konstruktion), chamoixfarbener 3659; Reinhardt/Gampp S. 20 (mit 2 Abbildungen); OUmschlag, rot und schwarz bedruckt. € 5800,– Stuck-Villa II, 188. – ‹Nürnberger Bilderbücher› Nr. 28. Erste Ausgabe eines der seltensten und reizvollsten Centre Pompidou Dada 1385; Almanacco Dada 91 Stalling-Leporellos. – Ungewöhnlich gut erhalten. (Abb. S. 692); Ades S. 131; Schmalenbach-Bolliger VI, 247. – Erste Ausgabe dieser Sammlung von Merz- Hesse, Hermann. Orgelspiel. (Zum zweiten Juli Gedichten und Ursonaten, dabei „Ich und meine Ziele“ 1937). [Berlin, Erasmusdruck 1937]. 25 × 12,6 cm. und eine wichtige Abhandlung über den Merzbau, der 8 ungez. Seiten (einschl. Umschlag) mit großer Kathedrale des erotischen Elends. Umschlag mit unbe- Titelvignette und reproduzierter Musikzeile von J. deutenden kleinen Läsuren, ungewöhnlich gut erhalten. S. Bach. € 180,– Mileck III, 58. – Erste Ausgabe. Privadruck, in kleiner Die Ente. Herausgeber: Bernhard Gröttrup; Schrift- Auflage auf Büttenpapier gedruckt. „Aus den Ge- leitung: Hardy Worm. 2. Jahrgang, Nr. 31–33, 35– dichten Josef Knechts von Hermann Hesse“. Un- 40, 42–44, 47, 49–52 in 17 Heften. Berlin 1932. gewöhnlich gut erhaltenes Exemplar in einem Briefku- 47 × 31,5 cm. Mit zahlreichen Illustrationen und vert (Poststempel: 1. 7. [19]37). So schön erhalten sehr Anzeigen. € 1250,– selten.

78 Kreidolf, Ernst. Fitzebutze. Allerhand Schnick- fable: a red square for the good new order and a black schnack für Kinder von Paula und Richard Dehmel. one for the bad old ways“. – Ein illustriertes Haupt- Berlin und Leipzig, Insel-Verlag bei Schuster & werk des russischen Konstruktivismus und Suprema- Loeffler, Weihnachten 1900. 29,5 × 23 cm. 40 S. mit tismus. Teilweise bereits 1920 in Witebsk entstanden, farbigen Illustrationen, farbig illustr. Vorsätze, OPp. aber erst 1922 in Berlin in Russisch verlegt. Ungewöhn- (leicht angestaubt, Rücken gering berieben und be- lich frisches Exemplar. – Siehe Abbildung. stoßen) mit farbigem Deckelbild (Vitzliputzli um- Neues Pfefferkuchen-ABC für artige Kinder. 24 geben von Kindern zwischen Bäumen). € 4800,– Farbdruckbilder mit lustigen Reimen. Stuttgart, Hess/Wachter B 17; Pressler S. 203 (mit Abb. 120); Loewes Verlag Ferdinand Carl [1907]. 17,5 × 11,3 Rühle (Böse Kinder) 976; Sarkowski 365; Schweizer cm. Titel und 24 einseitig bedruckte Tafeln mit Bilderbuch-Illustratoren 265 (mit Farbabbildungen Chromolithografien, dunkelbrauner OHlwd. (nur auf den Tafeln 2 und 3). – Sehr seltene erste Ausgabe sehr leicht fleckig und berieben) mit gewölbtem dieses Bilderbuch-Klassikers, der in einer Auflage von Deckel in Lebkuchenform, auf den fünf hellbraune 4000 Exemplaren im Auftrag von A. W. Heymel von € Drugulin gesetzt und von C. Wolf & Sohn auf starkes Mandeln eingeprägt sind. 750,– Büttenpapier gedruckt wurde. Nur gelegentlich leicht Hinrichs 12, S. 1040; vgl. Pressler S. 207 (mit Abb. 22), fleckig, sonst ungewöhnlich gut erhaltenes Exemplar Stuck-Villa II, 82; Müller 163 (alle die Ausgabe von mit eigenh. Widmung von Ernst Kreidolf an Heinrich 1887 bei Effenberger). – Neuausgabe dieses originellen, Moser. bereits 1887 unter dem Titel „Neuestes Pfefferkuchen- ABC…“, bei Effenberger erschienenen ABC-Buchs, das nach dem Einband des Buches benannt ist, der in Form und Farbe einem Lebkuchen gleicht. ABC-Buch in Form eines Bilderrätsels, in dem jedem Buchstaben des ABC in der Regel zwei Farbdruckbilder zugeord- net sind, die durch „lustige Reime“ erklärt werden. Erstaunlich gut erhalten.

Reyem, M. Der Handwerksmann. Seinen kleinen Freunden zur Freude und Belehrung gewidmet. Bilder von E. E.-S. Berlin, Druck u. Verlag von W. Hagelberg [um 1890]. 25,5 × 19,5 cm. 48 S. mit zahlreichen, teils ganzseitigen Chromolithografien, OHlwd. (Kanten etwas berieben) mit farbigen De- ckelbildern. € 480,– Erste und wohl einzige Ausgabe. Reizend illustriertes und gestaltetes Bilderbuch, das von KvK und Open- WorldCat lediglich in einem Exemplar der Cambridge University nachgewiesen wird. Erschienen im Gelegen- heitsverlag des Lithografen Wolf Hagelberg (1825– 1896), der 1858 die renommierte Berliner Luxus-Pa- pier-Fabrik gegründet hat. Deckel und Vorsätze etwas stockfleckig, sonst kaum fleckig und ungewöhnlich gut erhalten. – Folgende Handwerksberufe werden vor- gestellt: Schneider, Weber, Tapezierer, Schuhmacher, Klempner, Uhrmacher, Bäcker, Schmied und Stell- macher, Gärtner, Müller, Fischer, Seemann, Maurer und Zimmermann, Töpfer, Maler, Schlosser, Bergmann, Glaser, Böttcher, Tischler, Buchbinder. Lissitzky, El (Lazar Markovic Lisickij, 1890–1941). Suprematische Erzählung von 2 Quadraten in 6 Weiss, Ernst. Der Fall Vukobrankovics. Berlin, Konstruktionen [Text russisch: Cuprematischesky (Ohlenroth Erfurt für) Verlag Die Schmiede 1925. skas pro dva kvadrata v 6ti postroikach]. Berlin, 19 × 12,7 cm. 203, (5) S., karminroter OPp. (Georg Verlag „Skythen“ 1920 (publ. 1922). 28 × 22,5 cm. 20 Salter) mit illustr. Orig.-Umschlag in Hellgrün, ungez. Seiten mit 9 meist zweifarbigen Illustrationen, Schwarz, Ocker und Rosa. € 480,– davon 2 für den Umschlag, OKarton mit Umschlag- Raabe 328/14; Serke, Böhmische Dörfer 1987, S. 242 € illustrationen in Rot und Schwarz. 29 000,– (mit Abbildung); Holstein/Salter 286. – Erste Aus- Nisbet Nr. 1922/7; S. Lissitzky-Küppers ›El Lissitzky‹, gabe. ‹Aussenseiter der Gesellschaft›, Band 4. Rekon- 1967, S. 80–91; Rowell/Wye 405 (vollständig abgebil- struktionsversuch des Falls aus dem Blickwinkel des det); From Manet to Hockney 67 (mit 2 Abb.); Infancia Gerichtsberichterstatters. – Verlagsfrisches Exemplar. y arte moderno (IVAM 1998) S. 140–142; Castleman, A Hier mit dem tadellos erhaltenen Original-Schutz- Century of Artists Books, 1994, S. 135 (Abb. 71): „El umschlag. So schön und mit dem Originalumschlag Lissitzky confronted two squares in a revolutionary praktisch unauffindbar.

79 Antiquariat Günter Linke Stand 14 Niebuhrstraße 78 · 10629 Berlin Telefon + 49 (0)30 88 91 64 20 · Mobil + 49 (0)160 78 28 258 E-Mail: [email protected] · Internet: www.avantgardebooks.com Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts · Dada · Originalgraphik · Philosophie

Dokument des Züricher Dadaismus und in der vor- liegend schönen Erhaltung von großer Seltenheit. – Siehe Abbildung. Arp, Hans – Tzara, Tristan. Vingt-cinq poèmes. H. Arp: Dix gravures sur bois. Collection Dada IV. Zürich, Imprimerie Julius Heuberger 1918. 21 × 15 cm. 52 ungezählte Seiten. Originalkarton mit typo- graphischem Titel und einem Holzschnitt von Arp auf aufgeklebter Goldfolie. € 8000,– Originalausgabe. Arntz 16–25 – Hagenbach 46 – Centre Pompidou, Dada 1310, mit Abbildungen auf den Seiten 270, 699, 963 und 964 – Dada in Zürich 82 – Hans Arp zum 100. Geburtstag 6 – Motherwell/Karpel 416 – The Artist and the Book 2. – Vierte Buchpublikation der Züricher Dadaisten mit insgesamt 12 Originalholz- schnitten von Hans Arp (2 Holzschnitte wiederholen sich). Außergewöhnliches Künstlerbuch in schönem Zusammenklang von Text und Illustration. Eines der Hauptwerke dadaistischer Buchillustration. Einband mit wenigen, kleinen Fleckchen, sonst gutes, kaum gebräuntes Exemplar. Schad, Christian. Analyse babylonienne. Original- holzschnitt. Von Christian Schad unten links betitelt und unten rechts voll signiert. 1918. 12,9 × 8 cm (Blattgröße 23 × 15,8 cm). € 12 000,– Dada in Zürich 59 mit Abbildung auf Seite 168 – Galeria Schwarz 1970, Nr. 24 mit Abbildung auf Seite 27. – Christian Schad schuf im Jahr 1918 eine Reihe von abstrakten Holzschnitten, von denen er nur einige wenige Abzüge herstellte. Zu dieser Gruppe gehört Janco, Marcel – Tzara, Tristan. 1re Exposition auch vorliegender Holzschnitt. Es ist der einzige dieser Holzschnitte, den Schad mit einem Titel versah und der Dada: Cubistes, Art Nègre: Conférences sur l’Art in einer Auflage von 38 Exemplaren gedruckt wurde. faites par Tristan Tzara, Samedi le 13., 20., 27. Jan. Der Druckstock des Holzschnittes gilt als verschollen. (1917). Entrée 1 Fr. (Zurich). Galerie Corray, Bahn- Der Holzschnitt war als Beilage für die Luxusausgabe hofstr. 19. Tiefenhofe 12. Zürich, 1917. 42,5 × 26,4 der Züricher Zeitschrift Dada 4/5 vorgesehen, die in cm. Originallinolschnitt auf weissem Maschinen- einer Auflage von 38 Exemplaren erscheinen sollte. Von papier. € 60 000,– dieser Luxusausgabe wurden jedoch nur wenige Exem- Originalausgabe. Dada in Zürich 142 – Ilk, Marcel plare hergestellt und so ist zu erklären, dass sich allein Janco, das graphische Werk 19 mit ganzseitiger Ab- im Nachlaß des Herausgebers dieser Zeitschrift noch 11 bildung auf Seite 37 – Dada. Eine internationale Bewe- nicht zur Verwendung gekommene Exemplare befan- gung 1916–1925, 94 – Centre Pompidou, Dada 1425 den. Siehe dazu: Dokumentations-Bibliothek III. Teile mit ganzseitiger Abbildung auf Seite 988 – Washington der Bibliothek und Sammlung Tristan Tzara. Paris, Nr. Dada, Seite 52, plate 12 – Hans Arp zum 100. Geburts- 154. Schad war eng befreundet mit Walter Serner und tag, Seite 36 mit Abbildung. – Das berühmte Plakat Mitglied des Züricher Dadakreises. 2 ähnliche Holz- der ersten Dada-Ausstellung in Zürich von Marcel schnitte steuerte Schad auch der im November 1919 Janco in Linol geschnitten und in kleiner Auflage ge- erschienenen Dadazeitschrift „Der Zeltweg“ bei. Von druckt (weniger als 50 Exemplare, Ilk). Herausragendes großer Seltenheit.

80 Manet to Hockney 127 – Peyrè. Peinture et poésie 63 mit Abbildung auf Seite 156. – Nr. 46 von 90 num- merierten Exemplaren auf „Grand Velin d’Arches“. Die Gesamtauflage betrug 120 Exemplare. Nicolas de Stael hatte die Auflage auf eigene Kosten bei Marthe Fequet und Pierre Baudier in Paris drucken lassen. Die radikal abstrakten Holzschnitte von Nicolas de Stael inspirier- ten René Char zu der Vorstellung, dass es sich dabei um Fussabdrücke des berühmten Himalaya-Schnee- menschen Yeti handeln könnte. Selten angebotenes, großartiges Künstlerbuch der Moderne. Tanguy, Yves – Péret, Benjamin. Feu central. Avec des illustrations d’Yves Tanguy. Paris, K éditeur 1947. 24,8 × 19,3 cm. 107 Seiten und 4 Tafeln mit Il- lustrationen von Yves Tanguy. Illustrierte Original- broschur mit einer Umschlaggestaltung von Pierre Faucheux nach einem Entwurf von Yves Tanguy (= Collection le quadrangle, 2). € 4500,– Originalausgabe. Wittrock, Yves Tanguy. Das graphi- sche Werk 16. Nr. XVI von 30 römisch nummerierten Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Papier „pur fil Jo- hannot“ und mit einer beiliegenden Originalradierung (17,5 × 13,7 cm, Blattgröße 23,8 × 18,9 cm) von Yves Tanguy, die nur in dieser Vorzugsausgabe enthalten ist. Schönes Exemplar auf besserem Papier und mit der Originalradierung von Yves Tanguy von großer Typographie – Rasch, Heinz und Bodo. Gefessel- Seltenheit. ter Blick. 25 kurze Monografien und Beiträge über die neue Werbegestaltung. Mit Unterstützung des Celan, Paul. Schwarzmaut. Gedichte. Mit 15 Origi- „Ringes der Werbegestalter des Schweizer Werk- nalradierungen von Gisèle Celan-Lestrange. Vaduz, bundes“ u. a. herausgegeben und mit einer Ein- Brunidor 1969. 33,5 × 26,5 cm. 35 nicht nummerierte leitung versehen von Heinz und Bodo Rasch. 140 Blätter. Originalumschlag in Originalleinwand- Abbildungen. Stuttgart, Wissenschaftlicher Verlag decke und Schuber. € 8000,– Dr. Zaugg & Co. 1930. 26 × 21,5 cm. 111 Seiten. Erstausgabe. Wilpert/Gühring 55. Eines von 70 (Ge- Originalleinenband mit Vorderdeckel aus trans- samtauflage 85) nummerierten Exemplaren auf „Vélin parentem Zelluloid. € 18 000,– de Rives“. Druckvermerk sowohl vom Autor als auch Originalausgabe. Andel, Avantgarde Page Design 348 von der Künstlerin voll signiert. Enthält 14 bisher – Fleischmann, Bauhaus Drucksachen, Typografie, Re- unveröffentlichte Gedichte von Paul Celan und 15 klame, Seite 354 – The Avant-Garde applied Cat. L326 ganzseitige Radierungen seiner Frau. Schönes Exem- mit Abbildung auf Seite 336. – Herausragend gestaltete plar. – Siehe Abbildung. Publikation zur avantgardistischen Werbegestaltung der Zeit mit Beiträgen u.a. von Willi Baumeister, Max Bill, Max Burchartz, Walter Dexel, John Heartfield, El Lissitzky, Moholy-Nagy, Kurt Schwitters, Jan Tschichold, Vordemberge-Gildewart und Piet Zwart. Das Buch dokumentiert Material, welches im Rahmen einer Wanderausstellung durch mehrere Städte vom Graphischen Klub Stuttgart im Februar 1930 gezeigt worden ist. Für Einband und Typographie des Buches waren die Brüder Rasch verantwortlich. Mit dem häufig fehlenden Erratablatt. Sehr selten. – Siehe Abbildung. Stael, Nicolas de – Char, René. Poèmes. Paris, Aux dépens de l’artiste 1952. 370 × 295 mm. 48 nicht nummerierte, lose eingelegte Blätter mit 14 ganz- seitigen, abstrakten Originalholzschnitten von Ni- colas de Stael. Originalbroschur in mit einer farbigen Originallithographie illustrierten Originalchemise im schwarzen Originalschuber. € 18 000,– Originalausgabe. Woimant and de Stael 2–15, 94 – Castleman. A century of artists books, Seite 191 – From

81 Antiquariat Löcker Stand 22 Annagasse 5 · 1010 Wien, Österreich Telefon +43 1 512 73 44 · Fax +43 1 512 73 44 15 E-Mail: [email protected] · Internet: www.loecker.at Alte Drucke · Architektur · Kunst · Literatur · Judaica · Autographen

Altenberg – [Programmzettel Gedenkveranstal- form (?) des Gedichtes „Melancholie des Abends“. tung]. In Memoriam Peter Altenberg. Konzert-Di- Das mit Bleistift sauber notierte Gedicht in 2 Strophen rektion Hugo Heller, Wien: Kleiner Musikvereins- (8 Zeilen) ist mit „Hölderlin“ betitelt, die erste Strophe saal, Sonntag den 19. Jänner 1919. | Musik (Wagner: weist Ähnlichkeiten zu dem Gedicht „Melancholie des Einzug der Götter in Walhall): Die Bläservereini- Abends“ auf. Die vorliegende Niederschrift unterschei- gung der Wiener Oper | Gedächtnisworte: Egon det sich wesentlich von der bekannten endgültigen Fas- Friedell. Wien, Hugo Heller 1918. 15,5 × 23,5 cm. sung. Diese hatte schließlich 4 Strophen (16 Zeilen), sie Bugfalten, Blattrand m. kl. Einriss; papierbed. etw. erschien im einzigen zu Trakls Lebzeiten erschienenen Gedichtband „Gedichte“ (1913). Es war bislang ohne vergilbt. € 800,– Varianten und lediglich als Typoskript Trakls ohne Rarissimum, weder im Handel noch bei Bibliotheken handschriftliche Überarbeitung oder Korrekturen von nachweisbarer Programmzettel der Trauerfeier für Trakls Hand überliefert. – Siehe Abbildung. Peter Altenberg. „Wie aus geheimnisvoll verborge- ner Nähe schwebt feierlich Hörnerklang in den Saal Baumann, Oscar. Eine afrikanische Tropen-Insel. … Dann spricht Egon Friedell seinen Gruß an den Fernando Póo und die Bube dargestellt auf Grund großen Verblichenen. Kurze, einfache, liebevoll kluge einer Reise im Auftrag der k. k. Geographischen Worte…“ (WAZ, 20. 1. 1919). – Das Grabdenkmal, für Gesellschaft in Wien. [in Beibindung]: Ders. In dessen Finanzierung ein Teil des Ertrages dieser Ver- Deutsch-Ostafrika während des Aufstandes. Reise anstaltung gedacht war, schuf Adolf Loos. der Hans Meyer’schen Expedition in Usambara. Wien u. Olmütz, Hölzel 1888 und 1890. 8°. IX, Bisher unbekanntes Gedicht von Georg Trakl (1), 150 S. mit 1 kl. Titelvign., 16 Illustr. im Text, Autograph – [in:] Hölderlin, Friedrich. Dramen auf Tafelseiten sowie auf 1 doppelblattgr. Tafel [in und Übersetzungen. Jena. Diederichs 1905. 8°. 297, beiden Werken] v. Hans Fischer u. Franz Zimer- (3) S. Mit 1 Portr. Hölderlins. OBrosch. m. schwarz- man, nach Skizzen des Verfassers sowie 1 mehrf. gedr. Rücken- u. Deckeltitel. Auf vord. Spiegel m. gef., farb. Karte und VIII, 224 S. mit 18 Illustr. Exlibris v. Georg Trakl. € 64 000,– und einer (mehrf. gefalteten) farbigen Original- Aus der Bibliothek Georg Trakls. – Verso Reihentitel karte. Leinenbd. d. Zt. m. goldgepr. Rückentit. u. mit einer, der Publikationsgeschichte bisher unbekann- blindgepr. Deckelrahmen. Bestoßen u. berieben, ten, von Trakl mit Bleistift eigenhändig geschriebenen, Text gebräunt u. z. Tl. fingerfleckig, im hint. Falz datierten (1911) und monogrammierten (G. T.) Vor- aufgeplatzt. € 2200,–

82 Henze I, 200ff. Die Promotionsarbeit des bedeuten- Steinbarg, Elisier. Aleph Beth (Alef Beys). (Illus- den österreichischen Afrika-Forschers Oscar Baumann triert von Arthur Kolnig, Rubin Zalikawits [Reuven (1864–1899). Oskar Lenz, der 1885 die österreichisch- Rubin] und Salomon Lerner) [= translit. jiddisch]. ungarische Kongo-Expedition vorbereitete, lud ihn Chernivtsi (Czernowitz, Kulturvlg. f. Rumänien) ein, die Expedition als Topograph zu begleiten. B. 1921. 8°. 148 S. Mit zahlr., kleinen s/w. Textillustr. u. unternahm eine zweimonatige Rundreise auf der Insel einigen ganzs. Abb. Halbleinenbd. d. Zeit m. mont. Fernando Póo und lieferte mit seinen Beobachtungen Vorderdeckel des OUmschlages (Einbandentw. v. wertvolle Beiträge zur Kenntnis der Insel und ihrer Be- Arthur Kolnig). Leicht berieben, im Text etw. ge- wohner, der Bube, von deren Sprache er zwei Vokabu- gilbt. – Titelbl. mit eh. Widmung des Verfassers larien zusammenstellte, lieferte. – 1887 promovierte an Dr. Israel Schessler (translit: „Meinem lieben, B. in Leipzig mit dem „Versuch einer Monographie € von Fernando Póo“, einer Vorarbeit zu vorliegendem wichtigen Freund als Geschenk.“). 1800,– Werk. In dem angebundenen Werk beschreibt B. eine Widmungsexemplar dieser sehr seltenen Fibel in jid- Reise, die ihn als Begleiter des deutschen Forschungs- discher Sprache. Die Geschichten, Kinderreime und reisenden Hans Meyer 1888 nach Ostafrika führte, um -lieder sind teils in Druck-, teils in Schreibschrift. Der den Kilimandscharo zu bezwingen. Das Ergebnis dieser aus Moldawien gebürtige Elieser Steinbarg (1880–1932) Expedition war die erste topographische Aufnahme schrieb vor allem in jiddischer Sprache. Die Lyrikerin von Usambara (vgl. dazu: Ausstellungskat. „Abenteuer Rose Ausländer veröffentlichte zwischen 1931 und Ostafrika“, S.147). 1933 zahlreiche seiner Texte in Czernowitzer Zei- tungen. Auch der junge Paul Celan soll mit Vorliebe Regensburg – Müller, Adalbert (Text) und Bern- Steinbarg-Fabeln deklamiert haben. hard Grueber (Illustr.). Regensburger Vergissmein- nicht. Ansichten des Schönsten und Merkwürdigs- Wagner, Richard. – Wagner, Richard (1813–1883); ten der königl. bayer. Kreishauptstadt Regensburg Wagner, Cosima (1837–1930). 2 Original-Photos und ihrer Umgebungen. Mit beschreibendem Texte. von Richard und Cosima Wagner. Elliott & Fry, Regensburg, Manz [1844]. 12,5 × 9,5 cm. Gest. Tit., London, Baker Street (1877). Das Photo Richard 32 Stahlstich-Tafeln (nach Bernhard Grueber; Abb. Wagners ist mit Tinte signiert, das Photo Cosimas größe 8 × 5,5 cm), 64 S. Halbleinenbd. d. Zeit m. von Richard mit „Meine Frau“ untertitelt, rück- goldgepr. Deckeltitel in zierl. Streicheisen-Rah- seitig von Cosima mit Tinte signiert. Sehr gut mung, umseit. Goldschnitt u. farb. Vorsätzen. Kan- erhalten, das Photo Cosimas etwas geblichen. Diese ten leicht berieben; Papierbezug am Rüücken mit Aufnahmen entstanden während Wagners zwei- Fehlstelle, Tafeln lediglich an den Rändern etw. tem Aufenthalt in London, nach Fertigstellung des stockfl. € 1200,– Parsifal-Librettos, dessen Komposition Wagner im Engelmann 807; vgl. zu Grueber: Thieme/Becker 16, September dieses Jahres begann. Von Wagner sig- 125 u. Wurzbach 5, 389f.; vgl. zu Müller: ADB 22, nierte Photos gelten als überaus selten. Vanselow 511–512. – Erste Ausgabe. Reizendes Ansichten-Al- 28. € 15 500,– bum der Stadt Regensburg im Miniaturformat. – Die Ansichten u. a. von St. Emmeran, Dominikanerkirche, „Am Donnerstag, den 24. [Mai 1877], hatte er not- , Rathaus, Dreifaltigkeitsberg, Haid- gedrungen den Photographen Elliott & Fry eine Sit- platz, Abbach, Prüfening, Dechbetten, Maria Ort, Et- zung zu einer Anzahl von Aufnahmen zu widmen terzhausen, (2). und abends den Empfang einiger Londoner Freunde in seinem Hause; … ein erneutes Whitebait-Din- ner in Greenwich fällt in diese Zwischenzeit: die Fahrt mit dem Dampfer hin und zurück war bei grauem milden Wetter sehr geglückt und die ungeheuere Weltstadt in ihrem dichten Nebel- schleier machte bei der Heimkehr einen groß- artigen Eindruck. „Der Traum Alberichs“, sagte er, „sei hier erfüllt: Nibel- heim, Weltherrschaft, Ar- beit, Tätigkeit, überall der Druck von Dampf und Nebel!“ (Glasenapp, Das Leben Richard Wagners. Bd. 5, S. 357f.).- Siehe Abbildung.

83 Antiquariat am Moritzberg Stand 28 Dr. Lothar Hennighaus Zierenbergstraße 90 · 31137 Hildesheim Telefon +49 (0)5121 174 40 47 · Messetelefon +49 (0)176 52 57 09 18 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-hildesheim.de Drucke aus sieben Jahrhunderten und allen Gebieten

Americana graph Martin Waldseemüller als erster vorgeschlagen hatte: „The annotations contain several references to Pomponius Mela. Pomponii Melae Hispani, Libri Vespuccius and the discoveries of the Spaniards and de situ orbis tres, adiectis IOachimi VAdiani He- Portugese, and the appendix epistle of Vadianus to luetii in eosdem Scholiis: Addita quoq(ue) in Geo- Agricola, first printed in 1515, contains on folio 128 graphia(m) Catechesi: & Epistola Vadiani ad Agri- the passage in which the new world is called America.“ cola(m) digna lectu. Cum Indice summatim omnia (Sabin #63956; vol. 15, 269). Harrisse (S. 160f, #92) weist complectete. Wien, Johannes Singriener für Lukas darauf hin, dass dieser Pomponius-Druck sich auf dem Atlantse, Mai 1518. Mit breiter figürlicher Holz- Madrider Index von 1667 befand. Zu Vadianus siehe schnitt-Bordüre am Titel und Druckermarke am auch Jöcher II, 1610f; VD16 M 2310; diese Ausgabe Schluß. 23 nn. Bl., 132 fol., 1 Bl. 2°. HLeder d. nicht bei Brunet (vgl. IV, 799ff). – Rücken in neuerer Zeit. € 9500,– Zeit (Anfang 20. Jhdt.?) unter Verwendung des alten Materials erneuert; Vorsätze erneuert; die ersten 40 und EA der Bearbeitung und Edition. Text und Scholien- die letzten 17 Bl. mit professionell hinterlegten Rand- Druck in einer Antiqua. Die Holzschnitt-Bordüre, ausrissen (kein Textverlust, Bl. 10 mit Buchstabenver- unterteilt in 12 Felder, zeigt meist musizierende Frauen. lust); einige Bl. zu Beginn angeschmutzt bzw. fleckig; Im Brief des Bearbeiters Joachim von Watt (oder Va- zahlr. zeitgenössische Glossen in Tinte. dianus; 1484–1551) an Rudolf Agricola schlägt jener vor, die neuentdeckte Welt nach Amerigo Vespucci „Amerika“ zu nennen, wie auch schon der Karto- Schoppe, Caspar. Opuscula. (Rückentitel). Sam- melband von 6 Schriften in einem Band. Amsterdam, Pluymer, 1660–64. Mit 4 gestochenen Titelvignetten und einigen Holzschnittvignetten. Kl.8°. Pergament d. Z. mit rotem Lederrückenschild. € 2000,– Enthält a) Scoppius, Gasparis. Gerardi Johannis Vossii libro, de vitiis sermonis animadversiones. Amsterdam 1660. 23 S. Dünnhaupt 87.2. b) Scoppius, Gasparis. De arte critica. Amsterdam, 1662. 11 Bl., 128 S., 4 Bl. Dünnhaupt 7.2. c) Scoppius, Gasparis. Verisimilium libri quatuor. Amsterdam 1662. 16 Bl., 168 S. Dünn- haupt 3.2. d) Scoppius, Casparis. Suspectarum lec- tionum libri quinque. Amsterdam 1664. 4 Bl., 304 S., 12 Bl. e) Schoppus, Gasparis. Priapeia, sive diversorum poetarum in Priapum lusus. Padua (=Amsterdam), Ni- colaus (= Pluymer), 1664. 9 Bl., 175 S. Dünnhaupt 4.2. Hayn-Got. VI, 295. f) Scoppius, Casp. Symbola critica in L. Apuleji. Amsterdam 1664. 3 Bl., 98 S. Dünnhaupt 20.2. – Gering berieben und gebräunt; Rückenschild angerändert.

Stundenbuch – Horae Beat. Mariae Virg. Hore intemerate virginis marie secundu usum Romanum. Gedruckt auf Jungfernpergament in 29 Zeilen; durchgehend in Rot und Blau mit Gold rubri- ziert. Paris, G. Anabaat für Germain Hardouyn, 1. Oktober 1505. Mit Druckermarke und 15 (von 16) großen und 29 kleineren Holz- oder Metall- schnitten, koloriert und mit Gold; zahlr. eingemalte Initialen in Rot oder Blau und mit Gold, am Schluß

84 mit kleinerem Metallschnitt in architektonischer eine Mappe mit 4 signierten Originalgrafiken von R. Umrahmung (ohne Kolorit). 106 (von 108) Bl. 8°. S. Berner, Y. Kuschel, V. Pfüller und H. Wagenbreth. Etwas späterer Kalbsledereinband mit vergoldetem Die Vorzugsausgabe (gesamt 126 Exemplare) für die Lilien-Semé und zentralem Monogramm „I B“; 26 Sponsoren ist alphabetisch nummeriert; dies ist Goldschnitt. € 22 500,– Nr. E, vom Autor, Übersetzer und Verleger signiert. – Gering berieben; ungelesen; ob beiliegender OU (am Rücken schwach berieben und verblasst) tatsächlich zur Vorzugsausgabe gehört, ist nicht gesichert.

Buffon, Georges Louis Leclerc de, Bernard- Germain-Etienne Comte de Lacepède. Buffon. Oeuvres complètes. Mises en ordre, précédées d´une Notice sur la vie de l´Auteur, et suvie d´un Discours intitulé: Vue générale des progrès de plu- sieurs branches des sciences naturelles depuis le mi- lieu de derniere siècle; par le Comte de Lacepède/ Bernard-Germain-Etienne Comte de Lacèpede: Suite et Compl ément des Oeuvres de Buffon: 1. Histoire naturelle des Quadrupèdes-Ovipares; 2–5. Histoire naturelle des Poissons und hinter dem 5 Eränzungsband eingebunden: Nouvelle Édition (Buffon) – die Supplementbände ohne Auflagen- angabe. Zus. 17 Bände (18 Teile): 12 Bände (Buf- fon) und 5 Ergänzungsbände (Lacepède) sowie 1 weiterer Titel (der Essay von Lacepède) hinter Ergänzungsband 5. Paris, Rapet et Cie, 1817ff. Mit 2 gest. Titelportraits und zahlr Abbildungen auf 336 Kupfertafeln (einige davon gefaltet). Zus. über 10000 S.. 8°. HLederbände der Zeit mit or- namentaler Rückenvergoldung und dreiseitigem marmorierten Schnitt.. € 2500,– Gering berieben und bestoßen; Kapitale und Be- zugspapier der Deckel etwas beschabt; Lederecken teils mit winzigen Bezugsläsuren; vereinzelt kleine Bezugspapierläsuren; winzige Fehlstelle am oberen Kapital von Band 2 (kaum bemerkbar); Vorsätze etwas Die schönen Illustrationen (meist in architektonischen leimschattig; bei einigen Bänden erste und letzte Bll. Bordüren), ausgemalt in der Art von Miniaturen, stärker stockfleckig – ansonsten teils etwas stockfle- zeigen Aderlaßmann, Johannes mit dem Giftbecher, ckig; Tafel 16 in Band 5 (zur Entwicklungsgeschichte Judas’ Verrat, Mariae Heimsuchung, die Kreuzigung, des Menschen) mit größerem Ausschnitt (Bildver- Verkündigung der Hirten, die Heiligen Drei Könige, lust); 2 Tafeln in falscher Reihenfolge eingebunden; die Flucht nach Ägypten usw.; die kleineren meist Die Tafelnumerierung in Band 1 des Buffon beginnt mit Heiligendarstellungen. – Bohatta 807; Lacombe mit Nr. 2 – als Tafel 1 zählt hier das nicht numerierte 148f; Tenschert: Horae B.M.V. II, Nr. 70. – Etwas Portrait Buffons; das Portrait Lacepèdes ebenfalls berieben; Kanten, Ecken und Bünde bestoßen und mit in Band 1 des Buffon eingebunden. Trotz der be- etwas Bezugsleder-Verlust; alte Glossen auf fliegenden schriebenen kleineren Mängel ein schönes Exemplar. Vorsätzen; Blätter etwas knapp beschnitten, dadurch Graesse I, 566. teils Verlust von Bordürenrand; teils etwas fleckig; 3 radierte Wörter am Schlussblatt; es fehlen die Bl. d3 und d6. Montaigne, Michel de. Gesammelte Schriften. His- torisch-kritische Ausgabe. Mit Einleitungen und Anmerkungen unter Zugrundelegung der Übertra- Vorzugsausgabe – Sorrentino, Gilbert. Mulligan gung von Johann Joachim Bode hg. von Otto Flake Stew. Roman. Aus dem Amerikanischen von Joa- und Wilhelm Weigand. EA. 8 Bände. München und chim Kalka. Augsburg, MaroVerlag, 1997. 8 nn. Leipzig, Georg Müller, 1908–12. Mit Titelporträt. Bll., 609 S., 3 Bll. Gr.8°. OPappbd mit Deckelvi- Zus. ca. 2805 S.. 8°. OHLederbände mit reicher gnette. € 250,– Rückenvergoldung. € 600,– Dt. EA. Aus dem Umschlagstext: „’Mulligan Stew’ ist Etwas berieben; gering bestoßen; Bd 8 mit kleiner Gilbert Sorrentinos Meisterwerk. Die amerikanische Fehlstelle der Rückenvergoldung; Vorsätze papierbe- Literaturkritik nennt dieses funkelnde Romanmonster dingt gebräunt. 25 Jahre Georg Müller Verlag 102; in einem Zug mit James Joyce’ ‚Ulysses‘„. Beiliegend WG² 7 (Flake).

85 Müller & Gräff Stand 38 Calwer Straße 54 · 70173 Stuttgart Telefon +49 (0)711 29 41 74 · Fax +49 (0)711 24 09 08 E-Mail: [email protected] · Internet: www.Buchantiq.de Baden-Württemberg · Geschichte · Kunst · Literatur · Philosophie · Theologie · Landeskunde Alte Städteansichten und Landkarten

Stuttgarter Frühdruck – Cyprianus, Caecilius. penexlibris von Franziskus Töpsl (1711–1796), Probst Opera. (Stuttgart, Drucker der Erwählung Maxi- des Augustiner-Chorherrenstifts Polling. Vorsätze mit milians um 1486). 2°. 131 (statt 132) Bll. (ohne das bibliographischen Notizen u. Besitzeinträgen, Mono- erste weiße Bl.) Got. Typ., 2 Sp., 44–47 Zl. Holz- grammstempel des Philologen u. Historikers Wolfgang deckelband d. Zt. mit breitem Schweinsleder-Rü- Krämer (1885–1972) sowie montierten Katalogaus- cken d. Zt. mit Rollen-Blindprägung und Resten schnitten u. Stahlstichansicht von Bad Boll. einer Metallschließe (Krampen). € 12 000,– Kalenderreform – Plieninger, Lambert Floridus. GW 7887. BMC III/675. Fünfte Ausgabe der Werke Kurtz Bedencken Von der Emendation deß Jars, Cyprians und eines von nur drei in Stuttgart im 15. durch Babst Gregorium den XIII. fürgenomen, un Jahrhundert gedruckten Werken. Geldner (I, S. 271) von seinem Kalender, nach ihm Kalendarium Gre- schreibt bei der Behandlung Stuttgarts als Wiegen- gorianum perpetuum intituliert. Straßburg, Rihel druckort: „… in den Stuttgarter Steuerbüchern wird € aber um diese Zeit [1486] ein Drucker Hans Scheffer 1583. 8 Bll., 95 S. Neuerer Hprgt. 1500,– (= Johann Scheffler?) genannt, in dem man heute den VD 16, P 3479. Braunbehrens, Kalender 3.8. Seltene einzigen Stuttgarter Buchdrucker des 15. Jahrhunderts Schrift zur gregorianischen Kalenderreform aus pro- vermutet“. (Siehe auch Amelung S. 364). – Deckel und testantischer Sicht. „In ähnlicher Weise wie Osiander, Rücken mit zahlreichen Wurmgängen, der Buchblock polemisch und spöttisch, schreibt Lambert Floridus mit geringeren Wurmspuren. Blatt a II mit rasiertem Plieninger gegen die Kalenderreform Gregor XIII. Er Stempel und handschriftlichen Eintragungen der Pagi- sei Nachfolger des römischen Kaisers und nicht Nach- nierung. Ohne Rubrizierung und Initialen. Stellenweise folger des Heilands. Plieninger warnt die Deutschen, Marginalien und Anstreichungen von alter Hand mit auf die römischen Vorschriften einzugehen, damit über Tinte sowie durchgehend handschriftlich paginiert (die sie nicht der Herzog Alba oder eine Bartholomäusnacht Eintragungen sind verblasst). Das erste weiße Blatt (a 1) hereinbreche“ (Braunbehrens). – Rückentitel hand- ist noch als Rest vorhanden (ca. 2,5 cm vom Falz aus), schriftlich. Kanten etwas berieben. Papier gebräunt. und wurde alt ergänzt. Dieses Blatt weist alte Besitz- vermerke auf und ein Exlibris. Anfangs im Bundsteg Wildbad – Blumenthal, Karl. Wildbad und Umge- etwas wasserrandig. bung (Deckeltitel). Serie von 28 Fotografien. Wild- bad (1898). Ca. 22 × 28 cm (Bildgr.) u. ca. 35 × 43 Bad Boll – Bauhin, Johann. Historia novi et ad- cm (Kartongr.). Lederkassette mit eingelassenem € mirabilis fontis balneique Bollensis in Ducato Wir- Deckeltitel (hinter Glas). 1500,– tembergico ad acidulas Goepingenses. 2 Teile in 1 Montagekartons mit gedruckter Adresse von Karl Band. Mit über 300 Textholzschnitten. Montbéliard Blumenthal, Hoffotograf der Königin. Aus dem Be- (Mömpelgard), Foillet 1598. 8 Bll., 291 S., 4 Bll.; 222 sitz von König Wilhelm II. (Exlibris). Die Kartons S., 16 Bll. Hprgt. d. 18. Jhdts. € 6000,– verso gestempelt „Wilhelm II. Privateigentum“ und VD 16, B 850. Heyd 10622. Seltene erste Ausgabe handschriftlich bezeichnet. Eine Ansicht mit datiertem eines der wichtigsten Werke in der Geschichte der Blindprägestempel. – Kartons teils etwas gebräunt bzw. Balneologie und frühes Erzeugnis der ersten Möm- stockfleckig und auch gewellt. 2 Fotos mit kl. Abrieben. pelgarder Offizin. Die erste Monographie über die Kassette berieben und bestoßen. Ohne Schlüssel. neuentdeckten Schwefelquellen von Bad Boll. Der Anhang enthält zahlreiche Holzschnitte, darunter die George, Stefan u. Karl Wolfskehl (Hrsg. u. Einl.). ersten Abbildungen der bei der Entdeckung der Quelle Deutsche Dichtung. 3 Bde. (= Alles). Mit Buch- aufgefundenen Petrefakten und ca. 100 Darstellungen schmuck von Melchior Lechter. Berlin, Blätter für der dort angebauten Äpfel und Birnen. Bauhins Schrift die Kunst 1900–1902. 97, (7); 97, (5) 181, (3); S. € geht über den Rahmen eines balneologischen Werkes Okt. 1500,– weit hinaus und beschreibt ausführlich auch Minera- Landmann 121, 140, 157. W. G. II, 469, 14/15/18. Pri- lien und Fossilien. – Einband etwas berieben. Etwas vatdruck. Eins von 400 bzw. 300 (gesamt 403 bzw. gebräunt, stockfleckig und stellenweise wasserrandig. 303) Exemplaren. Gedruckt bei Otto von Holten. Einige Blätter mit teils restaurierten Rand- oder Eck- „Schwarzer Druck mit Initialen und Zierleisten am defekten. Titel aufgezogen. – Innendeckel mit gr. Wap- innern Rand und roten Überschriften, Seitenzahlen

86 und Marginalien, Einleitung rot und blau in Versalien“ graphien von Erich Heckel, Wilhelm Plünnecke, (Landmann). Bd. I: Jean Paul, ein Stundenbuch für Max Unold, Richard Seewald, Eberhard Viegener, seine Verehrer; II: Goethe; III: Das Jahrhundert Goe- Conrad Felixmüller, Otto Gleichmann, Ernst Bar- thes. – Als Beilage: Orig.-Verlagsankündigung für die lach, Paul Klee, Max Burchartz, Lyonel Feininger, 3 Bände auf Bütten. – Einbände u. Papier gebräunt. Die Kurt Schwitters. Hannover, H. Böhme 1919. 4°. 158 überstehenden Kanten der Deckel mit Randläsuren. S. Ohln. € 2200,– Unbeschnitten, teils nicht aufgeschnitten. Mit einem von Melchior Lechter gestalteten Exlibris. Bd. III: Der Rücken verblaßt. Eine Ecke angestoßen. Papier leicht erste Bogen gelockert. gebräunt. Vorderes Gelenk angebrochen. Insges. noch recht gutes Exemplar. Lasker-Schüler, Else. Der Malik. Eine Kaiser- geschichte mit Bildern und Zeichnungen. Mit farb. Frontispiz nach Franz Marc, 4 farb. Tafn. und 25 Illustrationen der Verfasserin. Berlin, Cassirer 1919. 4°. 102 S. Orig.-Halbwildledereinband mit Seidenbezug und Kopfgoldschnitt. € 3000,– Erste Ausgabe. Exemplar Nr. 1 (!) von 100 signierten Exemplaren der Vorzugsausgabe. – Seidenbezug be- rieben. Exlibris auf Vorsatz entfernt. Vorderes Gelenk stark gelockert. Teilweise unaufgeschnitten. Am Schnitt stockfleckig. Lasker-Schüler, Else. Styx. Gedichte. Buchschmuck von Fidus. Berlin, A. Juncker 1902. 77 S. Hprgt. d. Zt. mit eingeb. vorderem OU. € 1500,– Raabe 182.1. W. G. 1. Erste Ausgabe der ersten Ver- öffentlichung. Angebunden: Diess. Das Peter Hille- Buch. Ebenda [1906]. 84. S. – Erste Ausgabe der dritten Veröffentlichung. W. G. 3. – Vordere Orig.-Umschläge mit eingebunden. – Geringe Gebrauchsspuren. Lechter, Melchior – Thomas v. Kempen. Die vier Bücher von der Nachfolge Christi. Auf Grundlage Grosz, George. Ecce Homo. Mit 84 Offsetlitho- der Goerresschen Übertragung. Durchges. Ausg. graphien auf Tafeln u. 16 Farbtafn. nach Aquarellen Einband, Gestaltung und Initialen von Melchior in Siebenfarben-Offsetdruck. Berlin, Malik Vlg. Lechter. Berlin, Einhorn Presse 1922. 2°. 327 S. 1923. 4°. Okt. € 3000,– Brauner Orig.-Kalbsledereinband mit Blindprä- gung, goldgeprägter Deckelvignette u. 2 Metall- Erste Ausgabe der Serie C. – Der Malik-Verlag S. € 56: „In dem Ermittlungsverfahren gegen Malik-Verlag schließen. 1200,– gegen George Grosz wegen Vergehens gegen § 184 Einhorn-Presse, Opus IV. Rodenberg 151/IV. Exem- wird die Beschlagnahme des Werkes: ‚Ecce Homo‘ … plar 512/1005. Von Melchior Lechter im Druckvermerk angeordnet, da ein wesentlicher Teil der Abbildungen eigenh. monogrammiert. – Auf Altbütten gedruckt, das Scham- und Sittlichkeitsgefühl des Beschauers in breitrandiger Druck in Schwarz, Rot und Blau von geschlechtlicher Beziehung verletzt, das gesamte Werk Otto von Holten, Berlin, unter Leitung von M. Lechter. somit einen unzüchtigen Charakter hat und demgemäß Gesetzt aus der Bernhard-Antiqua in größerem Schrift- der Einziehung unterliegt“. – Einband sowie die 2 grad. – Lechter fügte dem Thomas von Kempen-Text ersten und letzten Blätter stockfleckig, sonst nur ver- ein „Vorchristliches Präludium“ und ein ebensolches einzelte Stockflecken. Ecken rechts unten leicht an- „Postludium“ bei und verwendete dafür Texte aus den gestoßen. – Siehe Abbildung. hinduistischen Upanishaden. Lechter gründete 1896 die Einhornpresse und „begann 1896 mit Buchdeckelmale- Jünger, Friedrich Georg. Der Aufmarsch des Na- reien zu Werken des ihm befreundeten Stefan George, tionalismus. Hrsg. und mit Vorwort von Ernst durch den er dann wohl überhaupt die Anregung, sich Jünger. Leipzig, Aufmarsch Verlagsges. 1926. Kl.8°. der Buchkunst zu widmen, empfing“ (Rodenberg 150). XX, 69 S., 3 Bll. Oln. € 1200,– – Kanten minimal berieben. Gutes Exemplar. Der Aufmarsch, 2. – Erste Ausgabe des Erstlings- Schmidt, Arno. Orpheus. Mit 28 signierten Ra- werkes. Coudres C1. W. G. 1. Mohler, konservative Revolution 105.1.10. – Einband stockfleckig. Innen nur dierungen von Eberhard Schlotter. Frankfurt u. a., wenig stockfleckig. Ullstein u. Wien, Propyläen 1974. 2°. 76 S. Ohln. in Hln.-Schuber. € 1500,– Küppers, Paul Erich (Hrsg.). Das Kestnerbuch. Mit Nr. XXIII/XXV Exemplaren der Serie A1, mit der zu- Beiträgen von Th. Mann, Döblin, Lasker-Schüler sätzlich beigegebenen signierten Radierung mit Porträt u. a. Mit 6 Orig.-Holzschnitten und 6 Orig.-Litho- von Arno Schmidt. – Gutes Exemplar.

87 Johannes Müller Stand 15 Haydnstraße 5 · 5020 Salzburg, Österreich Telefon +43 662 84 63 38 · Mobil +43 664 201 09 25 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-mueller.at Alte Bücher · Landkarten · Stadtansichten

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Bartholomaeus Anglicus. De proprietatibus other matters“ (Stillwell, Awakening IV, 595). – Tls. rerum. Nürnberg, Anton Koberger 1483. Fol. Go- etwas braun- oder fingerfleckig, Bl. 66 u. 140 mit kl. tische Type, zweispaltig, 266 Bll (st. 268, fehlen das Eckabriß unten; Bl. 194 mit Einriss, Rücken tls. ergänzt, erste u. letzte weiße Blatt), mit großer eingemalter insges. schönes, breitrandiges Exemplar im ersten Ein- Eingangsinitiale mit Blattgold u. farb. Ranken- band. – Siehe Abbildung. werk, sowie zahlr. eingemalten Initialen in Rot Bernardus,Trevisanus. Von der hermetischenn Phi- und Blau, blindgepr. Ldrbd. über Holzdeckeln d. € losophia, das ist vom Gebenedeiten Stain der weisen Zt. 12 500,– der hocherfarnen und fürtrefflichen Philosophen. GW 3409 – Hain-C. 2506 – Proctor 2036 – Goff B 137 Item, Dicta Alani, Darinn alles hell und klar an tag – BMC II, 425. – Seltene frühe Ausgabe (die achte), geben wirdt. Ex libris Henrici Vuolffij. Jetz von die erste bei Koberger. Eines der ersten Nachschlage- newem widerumb mit fleiß corigirt und ubersehen. werke, das auch die Pflanzenwelt beschreibt. – „An Straßburg, Chr. Müller Erben 1582. 8°. 96 nn. Bll., encyclopaedia … still important for its information mod. Pbd. € 2800,– on political geography and its accounts of natural his- tory. It treats also of medicine, cosmology, form and VD16 B 2012 – Ferguson I, 100f. – Brüning 578 – matter, meteorology, minerals, metals, trees, plants, vgl. Duveen 69 (nur 3. Ausg. v. 1586) u. Ferchl 38. – measures and weights, musical instruments, and very Sehr seltene, zweite deutsche Ausgabe (erstmals 1574 erschienen), vom Straßburger Arzt Michael Toxites herausgegeben. – Enth. in 4 Teilen die Ausführungen des Bernardus und als Anhang von Alanus de Insulis „Dicta Alani“. – Leicht gebräunt, 2 Bll. mit ergänztem Eckabriss, tls. etwas wasserfleckig, mit wenigen zeitge- nöss. Unterstreichungen. Grotius, Hugo. De jure belli ac pacis libri tres. Editio secunda emendatior, & multis locis auctior. Amsterdam, W. Blaeu 1631. Kl. 4°. 12 Bll., 554 S., 23 Bll., mit Holzschn. – Druckermarke auf Titel. Prgt. d. Zt. mit hs. Rtitel. € 4000,– Ter Meulen-D. 567: „La plus important des cinq éditi- ons“ – vgl. PMM 125. – Erste Amsterdamer Ausgabe. – Insgesamt dritte Ausgabe des erstmals 1625 erschie- nenen Hauptwerkes von Hugo Grotius (1583–1645) mit dem er zum Begründer des internationalen Völker- rechts wird. – Titelblatt mit altem hs. Besitzvermerk, tlw. etwas fleckig und gebräunt sowie mit alten hs. Marginalien und Unterstreichungen, Ebd. fleckig. Wolff, Heinrich. Herliche Medicische Tractat, vor nie in truck kommen. Von Cur des Podagrams, des Hocherfarnen alten Medici, Arnaldi de Villa Nova. Item vom Holtz des Lebens, vom Goldöl, Anti- moniiöl und Wein. Von den Tugenden der Perlen, Corallen und Spiritus vini. Von der Pestilentz: und andern nützlichen materien. Nunmals erst … in truck verfaertiget. Straßburg, B. Jobin 1576. 8°. 124 nn. Bll., Ldr. d. 18. Jhdts. € 3500,–

88 VD 16 W4291 – Killy XII, 545 – Duveen 625: „This Musik book can not be found in any of the usual bibliogra- phies. It seems to be very rare“. – Sehr seltene alchemo- medizinische Traktatsammlung des Nürnberger Stadt- Beethoven, Ludwig van. Fidelio. Eine große Oper arztes Heinrich Wolff (1520–1581). – Leicht gebräunt, in 2 Aufzugen, im vollständigen, einzig-rechtmässi- 2 Bll. mit ergänztem Eckabriss, tls. etwas wasserfleckig, gen Clavierauszug. Für die jetzigen Aufführungen mit wenigen zeitgenöss. Unterstreichungen, Rücken des kais. kön. Hoftheaters neu vermehrt und ver- erneuert. ändert. 2 Tle. in 1 Band. Wien, Artaria u. Comp. (1814). [Pl. Nr. 2327–2343]. Quer 4°. 2 kalligr. Titel u. Widmungsbl. in Zierschrift sowie 189 S., mit gest. Musiknoten u. 9 leere Bll., Halblederbd. d. Zt. mit Architektur vergold. Rückentitel. € 8000,– Beethovenhaus-Bonn Bibl. C 72b / 67 – Kinsky-H. Fischer von Erlach, Johann Bernhard. Entwurff, 183f. – Hirsch IV, 318 – Dorfmüller 322. – Erste einer historischen Architectur, in Abbildung unter- Ausgabe der dritten Fassung; sogen. Widmungsexem- schiedener berühmten Gebäude … 5 Tle. in 1 Band. plar (Titel ohne Preisangabe). – Aus Einzelausgaben Wien 1721 oder Leipzig 1725. Quer Gr. Fol. 44 zusammengestellte Folge der Ouvertüre u. der Nrn. 1–16, jede Nr. separat pag. Vorhanden sind auch die 9 (zwischengeb.) Bll., mit 5 gestoch. Zwischentiteln, leeren Bll. – Verfasser des Klavierauszugs war Ignatz gestoch. Widm. – Bl., gestoch. Frontispiz, gestoch. Moscheles. – Unterschiedlich stockfleckig, der Ziertitel Karte und 84 (3 gefalt.) Kupfertafeln, Ldr. d. Zt. mit € stärker, zu Beginn auch leichter Wasserfleck, Einband RSch. u. Rverg. 6500,– etwas berieben u. bestoßen, insgesamt gutes Exemplar Nebehay-W. 176 – Fowler 121 – Kat. d. Ornament- der seltenen Ersta usgabe. stichslg. Berlin 2106. – Text in Deutsch und Franzö- sisch. – Ohne den gest. Haupttitel. – Die erste (Wiener) Ausgabe und die zweite (Leipziger) Ausgabe sind völlig identisch, lediglich Erscheinungsort und -jahr auf dem Haupttitel wurden abgeändert. – Großartiges Archi- tekturwerk, in dem Fischer seine eigenen Entwürfe für das kaiserliche Wien (Karlskirche, Palais Trautson, Pa- lais Gallas) in Beziehung zu den antiken Weltwundern und den imperialen Architekturen im Osmanischen Reich, in China und Persien setzt. – Tls. etwas braun- oder fingerfleckig, Ebd. berieben, Rücken unterlegt, die Kupfer in kräftigen Abdrucken und breitrandig.

Fotografie

Frith, Francis. Egypt and Palestine Photographed and Described. 2 Bände. London, James S. Virtue (1858–59). Fol. 41 Bll.; 42 Bll., mit zus. 76 Original- fotografien (Albumin auf Karton), Halbldrbde. d. Zt. mit Rtit. € 9500,– Ibrahim-Hilmy I, 249 – „Travelers in ancient lands“, S. 193 – Gernsheim S. 342ff. – Blackmer 1942. – Erste Aus- gabe. – Vintage Albuminabzüge, Bildgrößen meist ca. 14 × 22 bzw. 16 × 23 cm. Meist mit einkopiertem Namen von Frith und Bildnummer, Trägerkarton mit typogr. Bezeichnung u. dem Datum der Aufnahme 1857. – Die Texte zu den Bildern wurden von Sophia und Reginald Poole verfasst. – Francis Frith (1822–1898) war der größte Verleger der Ansichtsphotographie seiner Zeit. Vor allem die Aufnahmen seiner drei Orientreisen (1856–59) begründeten seinen Ruhm. – Text leicht gebräunt u. nur gering fleckig, Trägerkarton meist etwas stockfleckig, überwiegend schöne tonige Ab- züge, Ebde. etwas berieben. – Siehe Abbildung.

89 Antiquariat F. Neidhardt Stand 54 Untere Gasse 20 · 71032 Böblingen Telefon + 49 (0)7031 81 99 50 · Fax +49 (0)7031 81 99 51 E-Mail: [email protected] · Internet: www.fine-books.com Seltene und illustrierte Bücher des 15. bis 20. Jahrhunderts · Naturwissenschaften · Technik · Einbände

Großer Guckkasten in Buchform. Klappbarer zeichnisse (insg. 5 Blätter, davon 2 mit Erläuterungen Guckkasten aus Holz, erstes Viertel d. 19. Jhdts. Ge- botanischer Fachbegriffe verso), 1 Blatt mit Widmung, schlossen 59 × 43 × 12 cm, geöffnet 52 × 59 × 43 cm. 1 Blatt mit Nachricht des Verfassers sowie 37 beige- Mit 2 originalen Linsen von je 12 cm Durch- bundene Lieferungsumschläge (Vorderseiten mit Titel messer und dreiteiliger Messingschließe. Dazu 16 sowie 5 Rückseiten mit Text). – Hayne (1763–1832) kolorierte Guckkastenblätter verschiedener Ver- war Professor an der Berliner Universität und Ver- lage. € 23 500,– fasser mehrerer botanischer Werke. Sein Hauptwerk wurde mit vorzüglich kolorierten Tafeln ausgestattet, Sehr seltene und reizvolle Variante eines klappbaren die zumeist Friedrich Guimpel schuf, der Professor an Guckkastens. Im Prinzip wird der Vorderdeckel des der Berliner Kunstakademie war. Abgebildet ist jeweils „Buches“, in den die optischen Linsen montiert sind, eine Pflanze mit ihren Blütenständen und Samen. – Ein- aufgeklappt und durch ebenfalls aufgestellte, vorher in- bände mit moderaten Gebrauchsspuren, Tafeln in fünf nenliegende, Seitenwände stabilisiert. Die Blätter wer- Bänden tls. etwas gebräunt, vereinzelt mit leichtem den dann auf den Boden im Kasten gelegt und können Textabklatsch, vereinzelte leichte Stockflecken, das von außen durch einen, im 45°-Winkel befestigten, Porträt und das darauf folgende Titelblatt etwas stär- großen Spiegel durch die Linsen betrachtet werden. Um ker betroffen. Insgesamt schönes Exemplar aus einer die Illusion eines Folianten zu verstärken, sind „Kopf- Hand mit Besitz- und Preisvermerk des Erstbesitzers. und Fußschnitt“ mit Marmorpapier bezogen, der „Vor- – Nissen BBI 815. Stafleu-C. 2508. Slg. Plesch S. 251 f. derschnitt“ durch geschnitzte „Seiten“ dargestellt. Die Konstruktion und die Tatsache, dass der Guckkasten Livius, Titus. Romische Historie … meniglich auch zusammengeklappt ein dekoratives Objekt dar- kürtz weilich und dienstlich zu lesen. (Übersetzt stellt, spricht für die Vermutung, dass er im Gebrauch von B. Schöfferlin und I. Wittig). Mainz, J. Schöffer, einer wohlhabenden Familie und nicht eines profes- 1514. Kl.-Fol. (28 × 20 cm). Mit Titelholzschnitt, sionellen Guckkästners stand. – Insgesamt sehr gut erhalten und weitgehend im originalen Zustand. Der Spiegel eventuell später ersetzt, eine kleine Holzergän- zung am unteren Hinterdeckel, die Holzeinschübe im Deckel zum Schutz der Linsen erneuert. – Weitere Guckkastenblätter können angeboten werden. – Vgl. „Der Guckkasten“, Füsslin-Vlg., Abb. 11 (Guckkasten in Buchform mit 1 Linse). Ganz, Die Welt im Kasten, 1994. Ich sehe was, was du nicht siehst, Slg. W. Nekes, 2002. – Siehe Tafel 9.

Hayne, Friedrich Gottlob. Getreue Darstellung und Beschreibung der in der Arzneikunde ge- bräuchlichen Gewächse … 14 Bde. Berlin, Selbst- verlag, 1805-(1846). 4°. Mit lithogr. Porträt und 648 kolorierten Pflanzentafeln (624 gestoch. und 24 lithogr.). Halblederbde. der Zeit mit 2 gold- gepr. Rückenschildchen, dreiseit. Rotschnitt und Buntpapiervorsätzen (1 Rücken und 2 Gelenke restauriert). € 14 500,– Vollständiges Exemplar der bedeutenden Medizinal- flora mit dem fast immer fehlenden letzten Band, der nurmehr zwei Lieferungen und 24 Tafeln umfasste. Da über einen Zeitraum von über 40 Jahren erschienen, sind komplette, einheitliche Exemplare selten. – Das vorliegende Exemplar enthält zusätzlich den Biblio- graphien unbekannt gebliebene Subskribentenver-

90 1 ganzseit. und 236 (inkl. wdh.) halbseit. Holz- schnitten. 12 Bl., 410 (recte 412, davon 1 w.) num. Bl. Halblederbd. um 1900 mit Gold- und Blindprägung (Ecken berieben). € 3600,– Dritte Ausgabe der ersten deutschen Livius-Über- setzung, seitengleich zuvor bei Schöffer bereits 1505 und 1507 erschienen. Laut Muther das am reichsten illustrierte Buch aus einer Mainzer Offizin und eines der schönsten Holzschnittbücher des frühen 16. Jahr- hunderts. – Der württembergische Jurist und herzogl. Kanzler Bernhard Schöfferlin (ca. 1436/38–1501) ver- fasste, vermutlich für Herzog Erberhard im Barte, eine Darstellung der römischen Geschichte in deutscher Sprache. Dazu verarbeitete er zahlreiche antike Vor- lagen, als Hauptquelle diente ihm Titus Livius. Bei seinem Tod hinterließ er ein unfertiges Manuskript, welches Ivo Wittich vollendete und veröffentlichte. – Der ganzseitige Holzschnitt zeigt Kaiser Maximilian Zweig, Blatt und Frucht. – Hervorragend erhaltenes im Kreise seiner Kurfürsten, vor ihm Schöfferlin, sein Exemplar ohne die hin und wieder auftretenden Oxida- aufgeschlagenes Buch präsentierend. „Die Bilder stel- tionen des Kolorits bei Vergleichsexemplaren. – Nissen len eine Schatzgrube deutscher Kulturgeschichte des BBI 1617. Stafleu-C. 8971. – Siehe Abbildung links. Mittelalters dar: Trachten … Bauwerke, Burgen, Kir- chen, Stadtansichten, Landschaften, Schiffe“ (Reiniger, Wilhelm, Gottlieb Tobias. Unterhaltungen aus der Sickingens Ebernburg, S. 16). – Auf dem Titel verso die bekannte Erwähnung zur Erfindung der Buchdrucker- Naturgeschichte. 27 Bde. Wien, Selbstverlag und kunst in Mainz durch den „kunstreichen Johan Gütten- Pichler, 1813–32. 8°. Mit 27 gestoch. Titeln, ge- berg“. – Oberer Rand etw. knapp, Titel und Blatt 2 mit stoch. Porträt und 1569 Kupfertafeln, davon 1551 kleinen Hinterlegungen, vereinzelte hinterlegte Ein- koloriert. Uniforme Pappbde. der Zeit mit gold- risse, vereinzelt minimal fleckig, insgesamt sauber und gepr. Rückentitel und schlichter Rückenvergol- ordentlich erhalten. – VD 16, L 2104. Goedeke I, 446, 14 dung. € 16 000,– c. – Vgl. Muther 645. Adams 1357. – Siehe Abbildung. Komplette Reihe der bekannten, umfangreichen Na- turgeschichte in einem fast druckfrischen und absolut Reitter, Johann Daniel und Gottlob Friedrich vollständigen Exemplar. Vorliegend die Wiener Aus- gabe, die Erstausgabe erschien 1792–1828 in Augsburg Abel. Abbildung der 100 deutschen wilden Holz- bei Engelbrecht. In beiden Ausgaben kann die Qualität Arten. Stuttgart, Druckerei der Herzoglichen Ho- des Kolorits unterschiedlich ausfallen, dieses Exemlar hen-Karls-Schule, 1790 (-94). 4°. Mit 100 kolo- mit schönem, kräftigen Kolorit. – Gliedert sich wie rierten Kupfertafeln. 7 Bl., 38 S. Halblederbd. der folgt: Bde. 1–10 zu Pflanzen mit 608 Tafeln, 11–13: Zeit mit goldgepr. Rückenschildchen (Rücken und Menschen (196), 14–15: Mineralreich (132), 16–17: € Kanten leicht berieben). 5800,– Säugetiere (150), 18–19: Vögel (90), 20–22: Insekten Erste Ausgabe des hervorragend illustrierten und sehr (151), 23–24: Fische (96), 25: Amphibien (40), 26–27: fein kolorierten Werkes. Die Tafeln wurden vom würt- Muscheln und Würmer (106). – Die empfindlichen tembergischen Hof-Kupferstecher G. D. Abel gezeich- Pappeinbände nur leicht berieben, insgesamt hervor- net und gestochen. Außergewöhnlich plastisch wirken ragend erhalten. – Komplette Exemplare mit allen Bän- die Darstellungen durch gestochene Schatten, welche den und Tafeln des Werkes sind sehr selten. – Nissen die Illusion erzeugen, die Pflanze stände dreidimensio- BBI 2152 und ZBI 4408. – Siehe Abbildung der ersten nal etwas über der Papieroberfläche. Dargestellt sind 13 Bände unten.

91 Antiquariat Manfred Nosbüsch Stand 60 Carl-Koenen-Straße 25 · 53881 Euskirchen-Kuchenheim Telefon +49 (0)2251 62 52 72 · Fax +49 (0)2251 62 53 46 Filiale Berlin: Fasanenstraße 28 · 10719 Berlin · Telefon +49 (0)30 889 220 91 88 E-Mail: [email protected] Schöne Literatur · Geisteswissenschaften · Reisebeschreibungen · Geschichte

Aesop. Die Fabeln des Äsopus. Fables d’Esope. gnette von Chodowiecki. Hellbraune Lederbände Favole di Esopo. Fabulae Aesopi. (Lieferungstitel: im Stil der Zeit mit 2 farbigen Rückenschildern und Die Fabeln des Aesop in deutscher, lateinischer, reicher -vergoldung. € 950,– französischer und italienischer Sprache). 3. Auf- Erste deutsche Ausgabe, erschien 5 Jahre vor der fran- lage. 2 Bände. Wien, Müller, (1847). XVI, 180 S.; zösischen Original-Ausgabe. – Übersetzt von C. S. 180 S. Mit 2 gest. Titeln, 2 Titelkupfern und 90 Mylius. – Durchgehend mehr oder weniger braunfle- Kupfertafeln von M. Pöltzel, Blaschke, J. Gerstner, ckig, sonst gutes Exemplar in sehr schönen Einbänden. J. Belling nach S. Perger. Spätere grüne Lederbände im Stil der Zeit, mit 3 farbigen Rückenschildern und Engelhardt, Georg (Hrsg.). Russische Miscellen -vergoldung. € 1200,– zur genauern Kenntnis Russlands und seiner Be- Eingebunden sind 23 blaue, bedruckte Orig.-Liefe- wohner. 1.–4. Bändchen in 4 Bänden. St. Peters- rungsumschläge. – Auf leicht bläulichem Papier ge- burg, gedruckt bei der Kaiserlichen Akademie der druckt. Unbeschnitten. – Sehr gutes, sauberes Exemplar Wissenschaften, 1828–32. 1 Bl., 5 Bll., 204 S.; 2 Bll., in dekorativen Einbänden. III, 229 S.; 2 Bll., 229 S.; 2 Bll., 297 S. Mit 4 lithogr. Titelblättern jeweils mit Vignette, 2 lithogr. Tafeln, 1 Bonaventura (A. Klingemann). Die Nachtwachen gefalt. lithogr. Karte, 1 gefalt. lithogr. Plan und 1 ge- falt. Tabelle. Halblederbände der Zeit mit geprägtem des Bonaventura. München, Der Bücherwinkel, € 1923. 4to. 150 S., 1 Bl. Mit 17 signierten Orig.-Ra- Rückentitel und Blindprägung. 2000,– dierungen von Bruno Goldschmitt. Pergamentband Erste Ausgabe. – Rücken berieben, Gelenke teils an- mit Rückenschild und -vergoldung, beide Deckel geplatzt. Stempel auf Rückseite der gest. Titel. Gele- mit Sternenhimmel aus kleinen Goldpunktem mit gentlich gering fleckig, sonst gutes Exemplar. stilisierter Zinnenmauer im unteren Rand, schwarze Junker, Carl Ludwig. Sammelband mit 3 Titeln: I. Japanpapiervorsätze und Kopfgoldschnitt (sign.: Grundsätze der Mahlerey. Zürich, Orell, Geßner, Nis Lorenzen, Flensburg, Werkstatt für Buch- Fueßlin, 1775. 175 S. Mit gest. Titelvignette. – II. kunst). € 1800,– Christus Köpfe. Bern, bey der typographischen 3. Druck des Bücherwinkels. – Eins von 275 num. Ex- Gesellschaft, 1776. 16 Bll., 77 S. (S. 53–77: Anhang emplaren, Druckvermerk vom Künstler signiert. – Sehr Marien Köpfe). Mit gest. Titelvignette und 24 Text- schönes Exemplar. kupfern. – III. Betrachtungen über Mahlerey, Ton- und Bildhauerkunst. Bern, Serini, 1778. 1 Bl., 190 S. d’Aviler, C. A. Cours d’architecture qui comprend Marmorierter Lederband der Zeit mit Rückenschild les ordres de Vignole avec des commentaires, les fi- und reicher -vergoldung. € 900,– gures & les descriptions de ses plus beaux bâtimens, Alle Titel in erster Ausgabe. – Gestochenes Exlibris & de ceux de Michel-Ange, des intructions et des auf Vorsatz (Joannes Gabriel Baro de Collenbach). – precepts … & généralement tout ce qui regarde l’art Stellenweise gering fleckig. – Schönes Exemplar. de bastir. Nouvelle édition, enrichie de nouvelles planches, & revue & augmentée … par Pierre- Lesser, Friedrich Christian. Testaceo-Theologia, Jean Mariette. Paris, Jombert, 1760. 4to. LVI, 447 Oder: Gründlicher Beweis des Daseyns der voll- pp. With engraved frontispiece, 80 mostly folding kommensten Eigenschaften eines göttlichen We- engraved plates and 84 text-engravings. Contemp. sens, aus natürlicher und geistlicher Betrachtung der mottled full calf, richly gilt. € 1800,– Schnecken und Muscheln, zur gebührenden Ver- Title page with 2 brownstains. Else a very good, clean herrlichung des grossen Gottes, und Beförderung and wide-margined copy in a decorative binding. des ihm schuldigen Dienstes ausgefertigt. Leipzig, Michael Blochberger, 1744. 3 Bll., 984 S., 40 Bll. Mit Diderot, Denis. Jakob und sein Herr. Aus Diderots gest. Porträt-Frontispiz und 22 gest. Tafeln mit 157 ungedrucktem Nachlasse. 1.–2. Teil in 2 Bänden. Abbildungen. Pappband der Zeit. € 750,– Berlin, Johann Friedrich Unger, 1792. 1 Bl., 330 S.; Erste Ausgabe. – Einband berieben. Rücken mit Ein- 339 S. Mit gest. Frontispiz und gest. Titel mit Vi- rissen, mittiger Knickspur und Fehlstelle am oberen

92 Kapital. 1. Lage teils gelöst. 1 Tafel mit Ausriss, 1 Ab- goldgeprägtem Rückentitel, reicher ornamentaler bildung darauf mit Bildverlust. 8 Tafeln mit schwachem Rückenvergoldung sowie goldgeprägtem Mono- Braunfleck. Stellenweise gering gebräunt bzw. fleckig, gramm. € 3200,– sonst gutes Exemplar. Erste Ausgabe. – Die einzelnen Abteilungen jeweils mit unterschiedlicher Rückendekoration und in un- Schranz, Joseph und Leon Jean-Baptiste Saba- terschiedlichen Brauntönen. Exlibris auf Innendeckel. tier. Le Bosphore (Deckeltitel). Constantinopel, J. – Sehr gutes und frisches Exemplar in dekorativen Ein- Schranz et A. Percheron, o. J. (ca. 1850). Quer-Folio. bänden der Zeit. Mit 2 gefalt. getönten lithogr. Panoramen, jeweils aus 4 Blättern zusammengesetzt, und 12 (5 getönten, Verlaine, Paul. Les Amies – Filles. Lithographies 7 farbigen) lithogr. Tafeln. Blindgeprägte Leinwand de Jean Berque. (Paris), Gonin, 1932. 4to. 54 S., € der Zeit mit goldgeprägtem Deckeltitel. 7500,– 3 Bll. Mit 34 Orig.-Lithographien in Rötel von Druck der Lithographien von Frick, Paris. – Zwei der Jean Berque. Lose Bogen mit Orig.-Umschlag und farbigen Tafeln jeweils mit 2 Abbildungen. – Einband Orig.-Halbpergamentdecke in Orig.-Schuber mit etwas berieben und beschabt, Ecken bestoßen. Durch- Pergamentkanten. € 2200,– gehend mit leichtem Wasserrand in unterer Ecke. Exemplaire d’artiste, außerhalb der Auflage von 99 num. Exemplaren, im Druckvermerk vom Künstler St. Petersburger Taschen-Kalender auf das Jahr signiert. Zusätzlich beigegeben: 2 sign. Orig.-Aquarelle, nach Christi Geburt 1815. St. Petersburg, bei der 35 Orig.-Lithographien in verschiedenen Zuständen Kaiserl. Akademie der Wissenschaften, (1814). teilweise mit hs. Korrekturvermerken des Künstlers Kl.-8vo. 319 S. Marmorierter Pappband der Zeit sowie ein ganzseitiger hs. Brief von Philippe Gonin an mit Rückenschild. € 650,– den Vorbesitzer, in sep. Umschlag mit hs. und sign. Ver- Inhalt u. a.: Darstellung des Welt-Systems (Fortset- merk von Gonin: „aquarelle originale, planches libres et zung); Kleine Antikritik; Nelsons Leben; Neue Erfin- états uniques“. – Schuberkanten stellenweise berieben. dungen; Uebersicht der merkwürdigsten Begebenhei- – Gutes Exemplar. ten des verflossenen Jahres; Captain Flinders. – Auf bläulichem Papier gedruckt. – Kanten stärker berieben. Wallerius, Johan Gottschalk. Mineralsystem, Sonst gutes Exemplar. worin die Fossilien nach Klassen, Abtheilungen, Gattungen, Arten und Spielarten angeordnet, be- Süßmilch, Johann Peter. Die Göttliche Ordnung in schrieben und durch Beobachtungen, Versuche den Veränderungen des menschlichen Geschlechts, und Abbildungen erläutert werden: in einem Aus- aus der Geburt, dem Tode und der Fortpflanzung zug gebracht und mit äußern Beschreibungen und desselben erwiesen. Vierte verbesserte Ausgabe, Zusätzen vermehrt, herausgegeben von Nathanael genau durchgesehen und näher berichtigt von Gotfried Leske. 2 Teile in 2 Bänden. Berlin, Fried- Christian Jacob Baumann. 3 Bände. Berlin, Verlag rich Nicolai, 1781. XVI, 2 Bll., 396 S.; XII, 4 Bll., der Buchhandlung der Realschule, 1775–76. 5 Bll., 572 S., 8 Bll. Mit 3 gefalt. Kupfertafeln. Spätere XX, 576 S., 130 S. Tabellen, 1 Bl.; 2 Bll., 579 S., 81 Halblederbände mit Rückenschild und -vergol- S. Tabellen; XVI, 735 S., 68 S. Tabellen. Halbleder- dung. € 2800,– bände der Zeit auf 5 Bünden mit 2 farbigen Rü- Erste Ausgabe. – 1. Teil: Erd- und Steinarten; 2. Teil: ckenschildern und -vergoldung. € 1800,– Erze und Steinwüchse. – Unbeschnitten. – Sehr gutes Alter Namenseintrag (U. Celsing) auf Vorsatz. – Sehr Exemplar. schönes Exemplar. Werner, Abraham Gottlob. Neue Theorie von Valmont de Bomare, J. C. Mineralogie, ou nouvelle der Entstehung der Gänge, mit Anwendung auf exposition du regne minéral. Ouvrage dans lequel den Bergbau besonders den freibergischen. Frei- on a tâché de ranger dans l’ordre le plus naturel les berg, gedruckt und verlegt in der Gerlachischen individus de ce Regne, & où l’on expose leurs pro- Buchdrukkerei, 1791. XXX, 256 S. Späterer Halb- priétés & usages méchaniques; avec un dictionnaire leinwandband mit Rückenschild. € 1100,– nomenclateur et des tables synoptiques. 2 vols. Paris, Erste Ausgabe. – Alter Name auf Vorsatz. Gering ge- Vincent, 1762. (2), XIV, (2), 565, (2) pp; (2), 374, (2), bräunt bzw. fleckig. Gutes Exemplar. 6 pp. With 11 fold. tables. Contemp. full calf with 2 € col. labels, richly gilt. 1400,– Werner, Abraham Gottlob. Von den äußerlichen First edition. – A few pages brownstained else a fine Kennzeichen der Foßilien. Leipzig, Siegfried Le- copy. brecht Crusius, 1774. 302 S., 1 Bl. Mit 8 gefalt. Ta- bellen. Späterer Halblederband mit Rückenschild Vehse, Eduard. Geschichte der deutschen Höfe und -vergoldung. € 4200,– seit der . 6 Abteilungen, 1.–48. Band. Erste Ausgabe. – Stellenweise alte Annotationen in In 25 Bänden gebunden. Hamburg, Hoffmann und Bleistift. Schönes, breitrandiges und unbeschnittenes Campe, 1851–1860. Halblederbände der Zeit mit Exemplar.

93 Antiquariat Daša Pahor Stand 5 Dr. Alexander Johnson & Dr. Daša Pahor Jakob-Klar-Str. 12 · 80796 München Telefon +49 (0)89 27 37 23 52 E-Mail: [email protected] · Internet: www.pahor.de Landkarten · Ansichten · Geographie · Geschichte · Bücher

The Kilian view of Augsburg (1626) first edition of Kilian’s plan of Augsburg is extremely rare, and we are not aware of another example ap- Kilian, Wolfgang. Augusta Vindelicorum Augs- pearing at auction or in dealers’ catalogues during the purg. Augsburg, 1626. Copper engraved wall map of last 25 years. – Wolfgang Adam and Siegrid Westphal, 8 joined sheets and 4 letterpress text panels. (Good Handbuch kultureller Zentren der Frühen Neuzeit: condition, especially for an early 17th Century wall Städte und Residenzen im alten deutschen Sprachraum map, overall complete, but some surface abrasions (Berlin, 2012), p. 2333; Max Schefold, Alte Ansichten and chipping with some loss to engraved surface, aus Bayerisch-Schwaben. Katalogband (Weißenhorn some very old restoration). Overall 117 × 147 cm 1985), no. 40154; Christina Thon, Augsburger Barock. (46 × 58 inches). € 6500,– Ausstellung unter dem Patronat von ICOM [Exhibi- The extremely rare first edition of Wolfgang Kilian’s tion Catalogue] (Augsburg, 1968), no. 42. monumental and iconic bird’s eye view of Augsburg, a celebrated masterpiece of topographical engraving, Timechart – History of Great Nations capturing the city during the twilight of its Golden Era. The present first edition of the celebrated „Kilian View“ Strass, Friedrich. Allgemeine Uebersicht der Welt- of Augsburg is one of the most impressive and iconic geschichte von den aeltesten Zeiten bis auf gegen- masterpieces of German engraving and topographical wärtige in Strömen und Flüßen dargestellt von art of its era. Of a monumental size (engraved on 8 mas- Friedrich Strass. Augsburg: V. Zanna et Comp., sive sheets, plus text panels), what was then one of the [1830]. Copper engraving with full original colour, world’s wealthiest cities appears in unprecedented detail in 3 unjoined sheets. (Very good condition, lovely by the design of Wolfgang Kilian (1581–1662), one of original colour, mild toning, small nicks in blank Germany’s leading engravers and the most prominent margins and light stains in lower area). Each sheet member of a family dynasty of artists that prospered € in Augsburg for two centuries. Augsburg is captured 47 × 71 cm. 1400,– from a panoptic perspective, and its vaguely triangular A very rare edition of Friedrich Strass’s large and re- form is shown to be encircled within its great medieval splendently coloured time chart depicting the inter- walls, while a rolling and verdant agrarian landscape connecting streams of the histories of different World lies beyond. Within the city proper, each and every civilizations and nations from 3984 BC up to 1830. This building, from the great churches and civic edifices, large and colourful time chart employs ingenious visual down to small private homes, is exactingly captured in methods to graphically illustrate historical events. The almost photographic detail. In the composition’s upper history of the World is presented as the interwoven corners, angels hold aloft the arms of both the city and streams featuring the stories of its great civilizations / of the . The city’s numerous sites nations weave their way down the time chart like the and attributes, as captured on the view, are explained on paths of streams. History is shown to commence with the bilingual (Latin and German) text panels that run Genesis, which is shown here to have occurred in 3984 below the map. The text begins with a succinct history BC, a date close to that asserted by the Ussher Chronol- of Augsburg, followed by a list of the city’s 30 Roman ogy. This theory as to the timing of Genesis (which was Catholic churches and monasteries, followed by its 9 said to have occurred in 4004 BC) was devised by James Protestant churches. Amazingly, this is followed by Ussher (1581–1656), the Archbishop of Armagh and the a list of 270 additional sites including: the Fuggerai Primate of All Ireland (in office between 1625–1656), (founded in 1516 by the Fugger family, it is the World’s and is based on his „literal reading“ of the Bible. The oldest social housing complex still in operation); the Ussher Chronology gained widespread popularity in Synagogue, Cathedral; and the magnificent newly-built certain Protestant circles during the 19th Century. The Rathaus (city hall). Kilian’s masterpiece ranks as one of time line starts at the top of the composition with the the largest, most accurate, detailed and finely engraved great ancient civilizations, namely, the Italians; Greeks; views of any city from its era. It is also the natural suc- Asia Minor; Assyrians; Syrians; Phoenicians; Jews; cessor to the other great monumental view of the city, Egyptians and the Chinese. Down the various streams Jorg Seld and Hans Weiditz’s exceedingly rare woodcut, are plotted the names and dates of different eras and Sacri Romani Imperii Civitas Augusta Vindelicorum rulers. The stream on the furthest right details major (1521), made just over a century earlier. The present world events. Part way down, the civilizations in the

94 Western and Mediterranean world converge into the ‚Roman Empire‘, before splintering again into vari- ous new entities. The streams then continue to weave, combine and separate, mitigated by the intercon- necting streams of major events and characters, towards the bottom of the time line, where the individ- ual streams are represented by the nations and regions of Denmark; Sweden; Russia; the German States; ; Holland; Switzerland; France; the Italian States; States of the Church (Papal States); Spain; Great Britain; Greece; Persia; and China. William Bell, who issued his own version of the time chart in London in 1849, described the merits of Strass’s conception to the study of history:“However natural it may be to assist the perspective faculty, in its assumption of abstract time, by the idea of a line … it is astonishing that … the image of a Stream should not have presented itself to any one … The expressions of gliding, and rolling on; or of a rapid current, applied to time, are equally familiar to us with those of long and short. Neither does it re- quire any great discernment to trace … in the rise and fall of empire, an allusion to the source of a river, and to the increasing rapidity of a cur- rent, in proportion with the decliv- ity of their channels towards the en- gulfing ocean. Nay, the metaphor … gives greater liveliness to the ideas, and impresses events more forcibly upon the mind, that the stiff regular- ity of the straight line. It diversified power likewise of separating the various currents into subordinate branches, or of uniting them into one vast ocean of power … tends to render the idea by its beauty more attractive, by tis simplicity more perspicuous, and by its resem- blance more consistent.“ (Rosen- berg & Grafton, pp.143 and 147). The present time chart is derived from Friedrich Strass’s exceedingly rare Strom der Zeiten (‚Stream of Time‘) (1804). Strass’s work proved to be highly influential and was widely copied in both Europe and America, and translated into several languages, including Russian. All of the large German editions are very rare, and the present example, in unjoined sheets with (Re: derivative 1849 London ed.) Daniel Rosenberg & resplendent original colour, is an especially fine ex- Anthony Grafton, Cartographies of Time, pp. 143f. and ample. – Cf. OCLC (Re: 1818 Zanna ed.): 165398011; 147, Figure 4:45. – Siehe Abbildung.

95 Rambaldi Studio Bibliografico Stand 33 Via Provinciale Superiore, 43 · 40062 Molinella (Bologna), Italien Telefon +39 335 812 98 26 · Fax +39 051 690 50 21 E-Mail: [email protected] · Internet: www.rambaldirarebooks.com Seltene Bücher des 15. bis 18. Jahrhunderts · Frühe Manuskripte

Titus Livius

Manuscript travel account to Germany / Muse- of the project of the frescoes of K. F. Schinkel which ums – Anonymous – „Memorie di viaggio pas- (afterwards) adorned the exterior of the Altes Museum sando dall’Italia in Germania dal Tirolo“ (starting in Berlin, sadly largely lost in the 2nd world war because 30 august 1832). Manuscript on paper, in the size of of the explosion of a tank truck in front of the museum. a travel handbook, oblong 8vo (100 × 163 mm), con- According the text of the letter, the anonymous traveller temporary green boards, altogether 142 leaves, of affirms to have met personally Schinkel himself, who which the first 34 leaves are containing the account showed him the preparatory tempera sketches and of a travel from Rovereto through Innsbruck to cartoons, and let him the chance to describe carefully all the cycle of frescoes. , and the others family chronicles (in the years 1841–1862), and 38 blanks. € 2500,– Livius, Titus. Römische Historien mit etlichen newen translation auß dem Latein … sampt nun dem Here we find a description of the Glyptothek of Mu- vierdten theyl der Römische Historien auß fünff nich, of the Alte Pinakothek, of the collection of the Lateinischen büchern Livii, jetzt newlich im Closter early prints, of the Cathedral, and a first-hand inte- (Lorß genant) erfunden … Mainz, J. Schöffer, 1533. resting account of the casting and construction of the Folio (315 × 220 mm), attractive contemporary Ger- statue, which was commissioned by Ludwig man blind-stamped pigskin over wooden boards, I of Bavaria. This monument was cast at the Munich decorated with the four Evangelists with theirs sym- foundry of J. B. Stiglmair between 1844 and 1850 and bols as well as two large middle plates with different is the first colossal statue since Classical Antiquity to images of Judith with the head of Holofernes (both consist entirely of cast bronze. The manuscript records specifically that for its construction (i.e. the head of signed „MR“), front cover with blind stamped with the Bavaria statue) had been used metal from bronze „TITUS LIVIUS“ and „B R 1598“. Ff. 14 nn., 545 Turkish cannons salvaged from the 1827 naval Battle of num., 1 nn., with 4 figurated woodcut borders, more Navarino. These cannons had been sold in Europe as than 270 fine woodcuts in text (some repeated) and recycling material under the then Greek King Otto, son woodcut printer’s device at end, all the woodcut of Ludwig I, and a number of them had reached Bavaria. illustrations are finely colored by a contemporary Then, in a separate 4-leaves letter (of the same hand hand. (Some repairs to the parchment at spine, joints of the manuscript) there is a very detailed description a bit weak). € 19 000,–

96 Erste vollständige Ausgabe der deutschen Livius-Über- lished in 1581, his cookbook was the first large-format setzung. Die deutsche Übersetzung von B. Schöfferlin and richly illustrated German cookery book. The fine und Ivo Wittich wurde in der vorliegenden Ausgabe woodcuts, many by the celebrated Jost Amman, depict von N. Carbach und J. Micyllus bearbeitet. Erstmals various scenes, including banquets, the preparation mit den 1527 in einer Lorscher Handschrift entdeckten of food, and staff of a noble household. Chapters are Büchern XLI-XLV. „Die Entdeckung der 5 neuen headed by a woodcut of the animal (turtle, hedgehog, Bücher zu Lorsch veranlaßte neue Übertragungen“ squirrel, frog, bear, ostrich, etc.) used in the recipes (Goedeke). – Eines der wenigen bekannten kolorierten for that chapter. – Ein historisches Standardwerk von Exemplare des Werkes. Die prächtigen Holzschnitte höchstem Rang mit vielen berühmten Holzschnitten, mit Kriegs- und Schlachtenszenen, Ratssitzungen, Ver- die Bankette und Festtafeln zeigen, Hofmeister, Ein- handlungen, Gerichtsszenen, Schiffen, Landschaften, käufer, Kämmerer, Truchsesse, Mundschenke, Köche Städteansichten sowie Porträts bekannter Zeitgenos- u. Küchenszenen, Tiere u. v. a. „Dieses monumentale sen in guten Abdrucken, das Kolorit farbenfroh und Werk stellt mit einem Schlag alles bis anhin Erschie- kräftig. – The master „MR“ of the signed plates on the nene auf diesem Gebiet in den Schatten. Kein anderes binding not in Haebler. VD 16, L-2107; Adams L-1359; Land konnte sich rühmen, auch nur annaherend etwas Goedeke II, 320, 8; Schweiger I, 545; Not in BMC STC. Gleichwertiges herausgebracht zu haben. Dieses Buch – Siehe Abbildung. ist eine Berufskunde, wie man sie sich nicht besser vor- stellen kann. Vom kulturgeschichtlichen Standpunkte ist das Werk hochinteressant, gibt es doch einen um- fassenden Überblick über das gesamte Gebiet der Gas- tronomie. Es ist genau angegeben, wieviel verschiedene Gerichte man von allen gangbaren Tieren machen kann … Zum ersten Male stossen wir auch auf die Kartoffel, und zwar nur mit einem einzigen Rezept, das merkwür- digerweise unserer ‚Rosti‘ ähnelt“ (Schraemli). Weiss 3285; cf. Vicaire 762. – Siehe Abbildung.

Ramusio, Giovanni Battista. Delle navigationi et viaggi … Volume primo [e secondo, e terzo]. Venezia, Giunti, 1613/1606/1556. Folio (310/315 × 205/210 mm), 3 vols. in contemporary limp vellum, a com- posite set but with all volumes of the same size and similar bindings (vols. I/II have golden edges and Rumpolt, Marx. Ein new Kochbuch, das ist ein a golden fleuron on covers). Complete with all the gruendtliche Beschreibung. Frankfurt, Johann Saur maps and illustrations. The 1st vol. has the 3 double- for the heirs of Peter Fischer, 1604. Folio (315 × 202 page engraved maps, and the 3rd vol. the 7 woodcut mm), contemporary vellum, bound at the end are maps, and other woodcuts in the text. The 3rd vol. 41 blank leaves (some waterstained) which probably has nearly 20 leaves (also with woodcut maps) had to receive written recipes. Title in red and black from a visibly shorter copy; some other leaves bear with woodcut vignette, numerous woodcuts and colouring attempts. Ff. [38], 394; 6, 9–18, [10], 256, large device on final leaf, woodcut initials. Ff. (6), 90; [6], 36, 430. € 16 000,– 41, (1 blank), CXCIX, (2). € 9000,– Sixth (last) edition of volume 1, fourth edition of vo- Third edition of the most extensive cook book of its age. lume 2, and first edition of volume 3. The first volume Rumpolt had been the personal cook to Daniel Brendel relates almost entirely to Africa, the second to Asia and von Homburg, Elector of Mainz. When it was first pub- the third to America.

97 Reiss & Sohn Stand 9 Buch- und Kunstantiquariat Adelheidstraße 2 · 61462 Königstein im Taunus Telefon +49 (0)6174 92 720 · Fax +49 (0)6174 92 72 49 E-Mail: [email protected] · Internet: www.reiss-sohn.de Alte Drucke · Naturwissenschaften · Atlanten · Geographie und Reisen · Illustrata

Druck, den Hevelius auf eigene Kosten herausbrachte. – Nur vereinzelt minimal fleckig, vereinzelte Feuchtig- keitsspuren im weißen Rand. Tafel Z mit zwei sorgfältig restaurierten Randeinrissen. – Siehe Abbildung.

Heller, J. Schreib Kalender auff das Jar Christi M.D.LIII. Nürnberg, J. Daubmann, (1553). 4to. Mit Holzschnitt-Titelbordüre, Textbordüren u. 12 Monatsdarstellungen in Holzschnitt. 14 nn. Bll. Mod. marmorierter Pappband. € 9000,– Matthäus, Geschichte des Nürnberger Kalenderwesens (in AGB 1968), S. 768 u. 1184; noch nicht im VD 16; über KVK zur Zeit kein weiteres Exemplar in deut- schen Bibliotheken nachweisbar. – Äußerst seltener Kalender des Rhetikus- und Melanchthonschülers, Kalenderschreibers, Astronomen, Komponisten. Be- merkenswert ist die Einleitung Hellers: „… Andere bewegliche und unbewegliche Fest werden ordentlich im folgenden Calender angezeigt, darinn alle Rechnung auff gewissen grundt der newen Astronomey Nicolai Copernici, mit sonderm fleyß, von newem gestellet ist“. 10 Jahre nach Erscheinen von Copernicus’ „De re- volutionibus orbium coelestium“ dürfte dies wohl der erste Kalender mit Berechnungen nach dem kopernika- nischen Weltbild sein. – Linke untere Ecke des Titels mit Fehlstelle mit etwas Bildverlust in der Bordüre. 9 Bll. des Kalenders mit handschriftlichen Einträgen der Zeit in deutscher Sprache.

Sacrobosco, J. de. Sphaera mundi. Daran: Johannes Regiomontanus. Disputationes contra Cremonensia deliramenta (und) Georg Peurbach. Motus planeta- Hevelius, J. Cometographia. Danzig, S. Reiniger rum. Venedig, B. Locatellus für O. Scotus, 1490. 4to für den Autor, 1668. Fol. (36:24 cm). Mit gest. (21:16 cm). Rom. Typ. Mit 1 blattgr. u. zahlr. meist Titel, 38 (4 doppelblattgr.) Kupfertafeln, 1 großen schematischen Textholzschnitten, davon 7 in 2–3 Farben gedruckt, Druckermarke in Rot. 48 nn. Bll. u. ca. 70 kleinen Textkupfern, 3 gest. Vignetten u. 2 Prgt. d. 19. Jahrhunderts. € 16 000,– gest. Initialen. 18 Bll., 913 S., 23 Bll. Ldr. d. 18. Jh. mit goldgeprägter Deckelbordüre u. Rückenver- GW M14646; BMC V, 438; Goff J-409. – Vierte Aus- goldung; etwas berieben, vereinzelte Schabspuren, gabe der Sphaera mundi mit den beigedruckten Werken von Regiomontanus und Peurbach, so erstmals 1482 Rücken restauriert. € 48 000,– bei Ratdolt erschienen. Gleichzeitig eine überragende VD 17 39:125414W; DSB V, 362; Volkoff, Hevelius 10; Pionierleistung des Buchdrucks mit den mehrfarbig ge- Honeyman 1674. – Erste Ausgabe seines umfassenden druckten Illustrationen. Der blattgr. Holzschnitt zeigt Werkes über die Kometen, seltener als seine „Seleno- die personifizierte „Astronomia“, an ihrer Seite Urania graphia“. Mit Kepler und Cassini ist Hevelius der erste, und Ptolemaeus. – Teilw. etwas fleckig, wenige alte der sich systematisch und wissenschaftlich mit den Anmerkungen, teilw. hs. Kopftitel, Farbdruck teilw. Kometen befaßte und alle Informationen, insbeson- durchschlagend, Titel mit wenigen kleinen Tinten- dere auch über die zahlreichen Kometenerscheinungen flecken. Erste 7 Bll. mit Hinterlegungen im unteren seiner Zeit, zusammentrug. Prachtvoller, splendider weißen Rand. – Siehe Abbildung.

98 zu Ilmenau. (Weimar) 1785–94. Mit 1 Kupfertafel (in Heft 1). 16 S. (Heft 1–5, 7), 11 S. (Heft 6); Heft 2–4 mit zusätzl. Begleitschreiben von je 1 Bl. Zusammen in 1 mod. marm. Pappband in 4to. € 4000,– Goed. IV/3, 574 f., 2, 4–10; Kippenberg 411–416 (beide ohne die Begleitschreiben). Goethe, J. W. v. u. C. G. Voigt. Publicandum der Fürstl. Sächs. zur Dirigirung des Ilmenauer Berg- werks gnädigst verordneten Commission. Weimar den 14ten Jul. 1797. 4to. 1 Bl. Mod. marm. Papp- band. € 1500,– Goed. IV/3, 575, 2, 12; Kippenberg 418. Goethe, J. W. v. u. C. G. Voigt. (Caduc-Erklärung). Nachdem die mit dem 10ten und 11ten Termin in Rest stehenden Beyträge zu dem Ilmenauer Bergbau … nicht bezahlt worden sind. Weimar, den 28sten December 1797. 4to. 1 Bl. (beidseitig bedruckt). Mod. marm. Pappband. € 1500,– Goed. IV/3, 575, 2, 13; Kippenberg 419. Goethe, J. W. v. u. C. G. Voigt. Eine mit den Herren Bevollmächtigten der Ilmenauer Berggewerkschaft im Monat December des verwichenen Jahres ge- pflogene Deliberation … Weimar, den 29. May 1798. Bergbau unter Goethes Leitung Kl.-8vo. 2 Bll. Mod. marm. Pappband. € 1800,– Die nachfolgenden Bände versammeln die wichtigs- Goed. IV/3, 575, 2, 14; Kippenberg 421. ten Schriften zur Wiederaufnahme des Ilmenauer Goethe, J. W. v., C. G. Voigt u. F. G. Osann. Publi- Bergbaues, von Goethes euphorischer Eröffnungs- candum der Fürstl. Sächs. Bergwerks-Commission. rede im Februar 1784 bis zur „Caduc-Erklärung“ Weimar den 2. April 1800. 4to. 1 Bl. Mod. marm. vom Dezember 1797 und der letzten Mitteilung Pappband. € 2800,– Goethes in dieser Sache im April 1800. Goed. IV/3, 575, 2, 15; Kippenberg 422. – „Dieses (Goethe, J. W. v.). Rede bey Eröffnung des neuen Publikandum ist … das letzte amtliche Schriftstück Bergbaues zu Ilmenau. Den 24sten Februar 1784. Goethes, das in dieser Sache nachweisbar ist“ (Kippen- (Weimar) 1784. Kl.-4to. 4 Bll. Mod. marm. Papp- berg). Mit einem Goedeke u. Kippenberg unbekannten band. € 3000,– Begleitschreiben vom 16. April 1800 (2 Bll., letztes weiß): „Die Fürstl. Bergwerks-Commisssion hieselbst Goed. IV/3, 574, 2, 3; Kippenberg 410; Hagen 165. hat mir den Auftrag ertheilt …“. – „Wurde während der Dauer von Goethes Rede im Amtsgebäude von Ilmenau unter den außen aufgestell- Goethe, J. W. v. – (Eckardt, J. L. v.). Nachricht von ten Bergleuten verteilt“ (H.). – Goethe bemühte sich in dem ehmaligen Bergbau bey Ilmenau in der Graf- seiner Eigenschaft als Bergbaudirektor den Kupfer- und schaft Henneberg und Vorschläge ihn durch eine Silberbergbau in Ilmenau wiederzubeleben, um die neue Gewerkschaft wieder in Aufnahme zu bringen. Not der dortigen Bevölkerung zu lindern. 1784 wurde Weimar 1783. Mit 1 gefalt. Kupferkarte. 36 S., 6 Bll. die Eröffnung des Bergbaus feierlich begangen, doch (l. w.). € 2000,– erst im September 1792 gelang die Förderung erzhal- tigen Materials, das allerdings nur einen sehr geringen Die schöne Faltkarte wurde aus Kostengründen nicht Silberanteil hatte. Ein verheerender Stolleneinbruch allen Exemplaren beigegeben. Eckardt war von 1778– im Jahre 1796 führte zum endgültigen Scheitern des 1783 als Hof- u. Regierungsrat in Weimar tätig. Unternehmens. Goethe, J. W. v. – Voigt, J. K. W. Ew. werden (Goethe, J. W. v.). Nachricht von dem am 24sten Fe- bisher nicht ohne Ungeduld einige Nachricht von bruar 1784 geschehenen feyerlichen Wiederangriff dem Fortgang Ilmenauer Bergwerkes, erwartet des Bergwerks zu Ilmenau. (Weimar 1784). 2 Bll. haben … 1789. 2 Bll. (l. w.). Mod. marm. Papp- Mod. marm. Pappband. € 2000,– band. € 1800,– Goed. IV/3, 574, 2, 2; Hagen 165a Anm.; nicht bei Zwischenbericht über die Ereignisse der Jahre 1788/89. Kippenberg. Johann Karl Wilhelm Voigt, der jüngere Bruder Chris- tian Gottlobs, war als Bergrat in Ilmenau tätig und Goethe, J. W. v. u. C. G. Voigt. Erste (- Siebente) Verfasser einer „Geschichte des Ilmenauischen Berg- Nachricht von dem Fortgang des neuen Bergbaues baues“.

99 Antiquariat Rainer Schlicht Stand 57 Cauerstr. 20 · 10587 Berlin (Charlottenburg) Ladengeschäft während der Bayreuther Festspiele vom 25. Juli bis 28. August: Antiquariat Rainer Schlicht (in der Hofgartenpassage) · Richard-Wagner-Str. 22 · 95444 Bayreuth Telefon +49 (0)30 341 77 35 oder +49 (0)173 362 68 84 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-schlicht.de Seltene und schöne Bücher · Graphik · Musik (speziell Richard Wagner und Bayreuther Festspiele)

France, Anatole. Le Procurateur de Judée. Paris, Von Johann Christian Beudorff in Deventer 1742 mit Société des Amis du Livre, 1902. Ca. 17,5 × 11,5 cm. Sepiatinte auf Vergé-Papier geschriebenes Gebetbuch. 75 (3) Seiten, 3 nn. Blätter Mitgliederverzeichnis. Einband etwas berieben und fleckig. Bemerkenswert Mit Titelvignette, 1 Initiale, 11 Vignetten und 1 Cul- feine und qualitätvolle Arbeit. de-Lampe-Vignette (gestochen von Louis Muller nach Vorzeichnungen von Aug. Fr. Gorguet). Roter Medizin – Richter, Wilhelm Michael. Synopsis geglätteter Maroquinband auf vier Bünden, mit praxis medico-obstetriciae quam per hos viginti goldgeprägtem Rückentitel und Rückenemblem, annos Mosquae exercuit. Moskau, Typis Univer- die Innendeckel mit reich und vielfarbig intarsier- sitatis Mosquensis, 1810. Ca. 24,5 × 20 cm. 3 Blätter, ten Darstellungen mit militärischen Emblemen, XVIII Seiten, 424 Seiten, mit gestochener Titelvi- fliegende Vorsätze mit honigfarbener Moiréeseide gnette, 2 gefalteten Tabellen und 9 gefalteten Kup- bezogen, Goldschnitt; Original-Broschur mit ein- fertafeln. Brauner Lederband mit rotem Rücken, gebunden; in ledergefasstem Schuber. € 3500,– mit Rückentitel und Rückenvergoldung sowie gold- € Nr. 68 von 130 nummerierten Exemplaren, auf festes geprägter Deckelbordüre. 7500,– Papier gedruckt, nur für die Mitglieder der „Société Erste Ausgabe. Hirsch-Hübotter V, 19. Seltenes Werk des Amis du Livre“. Vollständig als Radierung ge- zur Gynäkologie des in Moskau geborenen Wilhelm drucktes Buch, der Text in einer schönen, gut lesbaren Michael Richter (1767–1822), der in Göttingen und Kursive „buriné“ von Frédéric Pimpe. Erzählung um Berlin studierte und ab 1790 Professor der Geburts- Pontius Pilatus, zuvor erschienen in „L’Etui de Nacre“, hilfe an der Universität zu Moskau wurde. Er war als illustriert von Aug. Fr. Gorguet. Auf einem Vorsatz- Arzt und Geburtshelfer sehr geschätzt und wurde auch blatt die eigenhändige Widmung von Anatole France an den kaiserlichen Hof gezogen; so zur Entbindung an den Genfer Bibliophilen Frédéric Raisin: „Je suis der Kaiserin Alexandra Feodorowna, der Gemahlin flatté et charmé d’entrer, si somptueusement vêtu, Nicolais am 17. April 1818, als der nachmalige Kaiser dans la belle bibliothèque du très docte et très aimable Alexander II. das Licht der Welt erblickte. Besitzver- Frédéric Raisin / Anatole France“. Der Genfer Raisin merk auf Vorsatz, Monogramm-Stempel verso Titel, (1851–1923) war Jurist und mehrfach Genfer Großrat; Tafeln teils mit hinterlegten Falzeinrissen, wenige Seiten als Literaturliebhaber übersetzte er Diaz und legte sich auf bläulichem Papier gedruckt, Rückenkanten hin- eine bedeutende Bibliothek an. Mit seinem von van terlegt, Ecken leicht bestoßen. Muyden gestochenen Exlibris mit dem Fuchs, der nach den Trauben schmachtet. In einem reich intarsierten Reinhardt, Franz. Freund u. Feind. Ein Kriegs- signierten Meistereinband von Charles Meunier (1866– bilderbuch für die braven Piper’sbuben. Handschrift 1946), einem der bedeutendsten Pariser Buchbinder auf Papier mit 15 ganzseitigen aquarellierten Tusch- des Fin de siècle. Rücken mit kleiner Verfärbung, der zeichnungen. [München], Dez. 1915. Ca. 31,4 × 24,5 Schuber etwas verblasst. cm. In Halbleinenmappe mit aquarellierter Tusch- Titelzeichnung auf dem Vorderdeckel. € 3800,– Handgeschriebenes Gebetbuch des Barock Außergewöhnliches Zeitdokument aus der Familie Neumann, Caspar. M Caspar Neumanns Christ- des bekannten Verlegers. „Mein Vater und sein Bru- erbaulicher Kern-Schatz zum Gebeht Allen GOTT der bekamen von dem Kunstakademieprofessor Franz Reinhardt, der mit meinem Großvater befreundet war, ergebenen Seelen zum Trost wahrer Andacht und 1915 das handgemalte Kriegsbilderbuch Freund und Eiffriger Aufmunterung zum Gebeht mit einigen Feind geschenkt, damit sie sich im zarten Alter von vier Trostreichen Gebethern und auserlesenen Liedern bzw. zwei Jahren von den Kriegsparteien ein Bild ma- vermehret, und Mit allen Fleiß hierinnen zusammen chen konnten.“ (Ernst Piper in „Nacht über Europa“. getragen und ausgeschrieben zu Deventer Ao 1742 Berlin, Propyläen, 2013). In originellen Karikaturen Von Johann Christian Beudorff Sergeant. Deventer, werden die Kriegsgegner Deutschlands vorgestellt und 1742. Ca. 16,5 × 11 cm. 8 Blätter, 216 Seiten, mit in Spottversen verhöhnt. Der Einleitungstext stellt den Zierrahmen und 4 ganzseitigen Federzeichnungen. Piper-Jungen eine Aufgabe: „Habt schön acht und zählt Roter, goldgeprägter Lederband der Zeit mit Gold- mit mir, wieviel Feinde haben wir?“ Schon 1915 war die schnitt. € 2200,– Definition einer „Achse des Bösen“ einfach: „Wer sich

100 gegen uns vereint, den betrachten wir als Feind. Wer es mit uns Deutschen hält, wird den Freunden zugezählt. Solche sind nicht viele da, dreimal hoch für sie, hurra!“ Nun werden vierzehn Kriegsgegner vorgestellt: „Aller- erstens, unbestritten, ist das Inselvolk der Briten ganz besonders drauf erpicht, daß das Deutsche Reich zer- bricht. England hat die halbe Welt und das allermeiste Geld. Schiffe baut es Tag und Nacht zum Beweise seiner Macht, achtet weder mein noch dein. Was es braucht, das steckt es ein.“ Es folgen Inder, Buren, Kanadier, Negerfürsten, Hottentotten, Franzosen und deren Ko- lonialvölker („Senegalesen und Tunesen / Hat er sich dort aufgelesen … In Französisch Hinterland / Findet er noch allerhand, / Kongoneger, Sudanesen, / Kaffern hab ich auch gelesen“), Belgier, „Am Balkan sind’s die Serben, die dort für die Russen sterben“, Montenegro, „Italienische Briganten / Heißen jene Räuberbanden, / die im Lande der Citronen / Jenseits unsrer Alpen woh- nen“ … „Von den schlitzgeäugten Japsen / Weiß man, daß sie gerne grapsen“ und „Endlich kommet noch zum Schluß / Aus dem Osten her der Ruß.“ Die letzte Dop- pelseite ist den Verbündeten gewidmet: „Die wir uns als Freund gewählt / sind gar rasch zusammgezählt / Österreich-Ungarn, die Türkei / und Bulgarien dabei.“ Das letzte Blatt mit dem noch optimistischen Ausblick „Unser stolzes Deutsches Reich / Stärkt und einigt sich zugleich. / So daß wir trotz Übermacht / Sieger Sohn des gleichnamigen Malers. Dazu: Eigenhändiger bleiben in der Schlacht.“ Zehn gefalzte und fadengehef- Brief des Jungen an Reinhard Piper. München, 30. XII. tete Doppelblätter, „MBM“-Bütten „Ingres d’Arches“ 1916. Eine Seite, rückseitig Tuschzeichnung. Bedankt (aus Feindesland!). Franz Reinhardt (1881–1946) war sich für ein Buch („Schützengrabenzeitungen“) und Professor an der Münchner Kunstakademie und durch verspricht, dem Verleger bei nächster Gelegenheit dazu die Veröffentlichung seiner Federzeichnungen zu Sim- ein paar Zeichnungen zu geben. Leinenrücken erneuert; son (1913) mit dem Verleger Reinhard Piper in Kon- die erste und letzte Seite leicht gebräunt. Mappe, erste takt gekommen. Beilage: Gefangenen-Transport 1916. Seite und das letzte Aquarell mit Kritzeleien der „Pi- Kinderaquarell von Franz Reinhardt (1904–1965), dem per’sbuben“. – Siehe Abbildung.

Musik Mozart, Wolfgang Amadeus. Idomeneo, Rè di Wagner, Richard. Original-Fotografie (Albumin- Creta o sia Jlia e Jdamente. Drama Eroico in tre atti. abzug) von Fritz Luckhardt mit rückseitiger Wid- Musica di W. A. Mozart. Bonn, N. Simrock, ohne mung von Richard Wagner. Brustbild, Kopf im Jahr (1805). Ca. 36,5 × 27 cm. Titelblatt, 365 Seiten. Halbprofil nach rechts. Wien, Fritz Luckhardt, Halblederband der Zeit mit neuerem ovalen Front- ohne Jahr (1872). Ca. 14 × 10 cm (Fotogröße), ca. titelschild aus Spaltleder. € 4000,– 15,2 × 11,3 cm (Kartonformat). € 7800,– Erste gedruckte Ausgabe der Idomeneo-Partitur im 5. Rückseitig mit Widmung (Sepiatinte) von Richard Abzug (vgl.: Haberkamp, Gertraud: Die Erstdrucke Wagner in gereimter Form, Unterschrift und Zusatz der Werke von Wolfgang Amadeus Mozart; S. 163ff.). für den Musiker und Musiklehrer Franz Neuhofer Verlags-Nr. 444. KV 366. Enthält die Zwischentitel „I (1804-?): „Für den Autograph. / Ein Photograph – / Domeneo Rè Di Creta“ zum 2. und 3. Akt. Preisangabe Für Beethover, / an Neuhofer. / Dez. 1872. / Richard / auf dem Titelblatt: Prezzo: 48 fr. Unbeschnittenes Wagner / in Person“. Foto im Kabinett-Format, auf- Exemplar in bemerkenswert frischer Innenerhaltung. genommen von Fritz Luckhardt in Wien am 9. Mai 1872. Braam 46; Vanselow 24; Geck 25 A. Alt beidseitig Wagner, Richard. Die Meistersinger von Nürn- unter Glas in schwarz lackiertem Rahmen (Außenmaß berg. München, Drei Masken Verlag, 1922. Ca. ca. 17,7 × 13,6 cm) gerahmt (ungeöffnet). Unterrand 36 × 29 cm. Titelblatt, 462 Seiten, 1 Seite Druck- des Kartons ca. 5 mm beschnitten (minimaler Verlust). vermerk. Ziegelroter Original-Halblederband mit Beiliegend von unbekannter Hand beschriftetes Por- Marmorpapierbezug, goldgeprägtem Rücken und trätfoto Neuhofers (Visitenkartenformat, Gebr. Matter, Kopfgoldschnitt. € 2500,– Mannheim): „Kammer-Musiker Franz Neuhofer hat Faksimile der Reinschrift der autographen Partitur. von Richard Wagner sein Bild als Widmung bekom- Eines von 410 arabisch nummerierten Exemplaren (Ge- men. 1872.“ Über Franz Neuhofer findet sich weder in samtauflage 530 Exemplare). Einband gering berieben. den Tagebüchern von Cosima Wagner noch im Wagner kleiner Fleck auf Rücken. Schönes Exemplar. Briefe Verzeichnis (WBV) ein Hinweis.

101 Antiquariat Schmidt & Günther Stand 18 Bahnstraße 25 · 65779 Kelkheim Telefon +49 (0)6195 741 24 · Fax +49 (0)6195 742 91 · Mobil +49 (0)172 682 01 68 E-Mail: [email protected] Bibliophilie · Illustrierte Bücher · Kunstwissenschaft

Architektonisches Skizzen-Buch. Eine Samm- Eines von 100 nummerierten Exemplaren d. Vorzugs- lung enthaltend Landhäuser, Villen, ländlichen Ge- ausgabe der Vorzugsausgabe auf handgeschöpftem Büt- bäuden, Gartenverzierungen, städtischen Wohn- ten u. in Halbleder gebunden. Das Impressum wurde v. gebäuden, Dekorationen innerer Räume, Gittern, Else Lasker-Schüler handschriftlich signiert. In Berlin Erkern…, welche zur Verschönerung baulicher war Sie Mitbegründerin der großen avantgardistischen Anlagen dienen und in Berlin, Potsdam und ande- Zeitschrift „Der Sturm“ und heiratete Georg Levi, dem ren Orten ausgeführt sind. Heft 1–200 (Alles Er- Sie den Namen Herwarth Walden gab. – Raabe 182/2. schienene). Berlin, Ernst Korn 1853–86. Folio. Mit Les Réverbères. Heft 1–5 (Alles). Paris 1938–39. insgesamt 1206 teils chromolithographierten, teils 4to. Je Heft 8 S. auf verschiedenfarbigen Papier getönten, teils lithographierten Tafeln. Gebunden gedruckt sowie jeweils 1 blattgroße Zeichnung ver- € in 14 Halblederbdn. d. Zeit. 15 000,– schiedener Künstler beiliegend. € 10 000,– Die komplette Folge des seltenen Periodikums mit Sehr seltene surrealistische Zeitschrift. Hrsg. v. M. insgesamt 1206 Tafeln. Die meist sehr dekorativen Ta- Tapié u. J. Marembert. Das erste Heft wurde mit einem feln, davon zahlr. farbig, zeigen mehrheitlich Berliner offenen Brief an André Breton eröffnet. Heft 1 mit und Potsdamer Bauten bedeutender Architekten wie Zeichnung auf rosa Papier v. M. Tapié „Narcisse“ u. Schinkel, Persius, Stüler, Schadow, Hitzig etc. 4 Beilagenzetteln mit verschiedenen Ankündigungen. Heft 2 auf Titel „Demobilisation de la Poesie“, Dada Codex Manesse. Die Manessische Liederhand- Beitrag v. M. Perrin. Mit Zeichnung v. R. Sby auf rosa schrift. Faksimile in farbigem Lichtdruck. Leipzig, Papier u. 4 Beilagezetteln. Heft 3 mit dem Titel „Ent- Insel-Verlag 1925–27. Folio. 844 S. Mit 137 ganzsei- artete Kunst“ in deutscher Fraktur. Mit 1 Zeichnung tigen farbigen Miniaturen. Orig.-Schweinslederbd. auf orangenem Papier v. P. Minne. Heft 4 mit dem mit Deckel- u. Rückenprägung. (Signiert H. Sper- Titel „Art Poetiqué“. Mit einer Zeichnung auf orangem € ling, Leipzig). 12 800,– Papier v. A. Gagnaire. Heft 5 mit dem Titel „6 Mani- Der Codex Manesse, auch Manessische Liederhand- festes – Histoire de la Sale Peinture“. Mit 1 Zeichnung schrift genannt, ist die umfangreichste u. berühmteste auf gelbem Papier v. U. Senn. Komplett sehr selten. Liederhandschrift des Mittelalters. Die Handschrift Sehr gut erhalten. enthält ausschließlich dichterische Werke in hochdeut- scher Sprache. Die insgesamt 137 Miniaturen gelten Kirchner. – Döblin, A. Das Stiftsfräulein und der als bedeutendes Dokument oberrheinischer gotischer Tod. Eine Novelle. Berlin, A.R. Meyer 1913. 4to. Buchmalerei. In 320 Exemplaren erschienen. – Sarkow- 12 S. Mit 5 ganzseitigen Orig.-Holzschnitten v. E.L. ski 1054. Kirchner. Illustr. Orig.-Brs. € 6800,– Erstausgabe. E.L. Kirchners Holzschnitte zu Döblins Nolde. – Schiefler, G. Das graphische Werk Emil Novelle „Das Stiftsfräulein und der Tod“ stellen seine Noldes bis 1910. Das graphische Werk Emil Noldes erste Illustrationsfolge dar. Eine Inkunabel der expres- von 1910–1925. 2 Bde. Berlin, J. Bard u. Eupho- sionistischen Literatur. – Dube H 199–203. rion Verlag 1911–27. 4to. 313 S. Mit 3 ganzseitigen Orig.-Lithographien (davon 2 farbig), 4 ganzseiti- Ringelnatz, J. Vorstadt-Bordell. Acht Orig.-Litho- gen Orig.-Holzschnitten u. 57 Orig.-Holzschnitten graphien von Eugen Hamm. Mit einleitendem Ge- im Text. Orig.-Kart. u. Leinenbd. € 13 500,– dicht v. Joachim Ringelnatz. Leipzig, Menes (1923), Eines von 450 bzw. 520 nummerierten Exemplaren. Die Folio. Titelbl.., 2 Textbl. u. 8 (6 farb.) Orig.-Litho- graphien v. Eugen Hamm. Illustr. Orig.-Halbleinen- überreiche Ausstattung mit Orig.-Graphik, insgesamt € 64 Arbeiten von Emil Nolde, machen dieses Werk mappe 2400,– zu einer bibliophilen Kostbarkeit. – Schiefler/Mosel Seltenes Mappenwerk des Leipziger Malers Eugen 40–78, 153–165, L 35, L 71 u. L 77/II. Hamm mit dem Gedicht „Bordell“ von Joachim Rin- gelnatz. Hier in der Erstveröffentlichung: Sämtliche Lasker-Schüler, E. Das Peter Hille-Buch. Mit einem Orig.-Lithos sind signiert u. datiert (19)22. Eugen Bildnis Peter Hilles nach einer Zeichnung der Ver- Hamm war Schüler von Lovis Corinth u. Henri Ma- fasserin. Berlin, Paul Cassirer 1919. Klein-Folio. 109 tisse. In kleiner Auflage erschienen, vermutlich nur in S. Orig.-Halblederbd. mit Rückentitel. In Orig.- 50 Exemplaren. – Kayser-des-Coudres 27. – Hayn-Got. Schuber. € 3800,– IX,260. – Wilpert/Gühring 2/21.

102 Rilke, Rainer, Maria. Das Marien-Leben. Leip- Kokoschka, Oskar. Ezra Pound. The Seafarer from zig, Insel-Verlag (1913). 4to. 26 S. Violetter Orig.- the Anglo-Saxon with a portrait of the poet by Maroquinbd. mit ornamentaler Deckelvergoldung, Oskar Kokoschka. Frankfurt, Ars Librorum 1965. Deckeltitel u. Kopfgoldschnitt. € 4000,– Folio. 13 S. Mit 1 signierten Orig.-Lithographie. In Eines von 200 Exemplaren auf van Geldern-Bütten. Orig.-Mappe. € 2600,– Der besonders schöne Einbandentwurf stammt von In 165 numerierten Exemplaren als 11. Ars-Librorum Henry van de Velde und wurde in der Kunstgewerbe- Druck erschienen. Der Druckvermerk von Ezra Pound schule, Weimar, gebunden. „Das Marien-Leben“ von signiert. – Wingler/Welz 293. R. M. Rilke in der schönsten u. elegantesten Ausgabe. – Sarkowski 1351. – Ritzer E 34. – von Mises 84. Breton, André. Second Manifeste du Surréalisme. Frontispice de Salvator Dali /Club des Soixante.1). Rilke, Rainer Maria. Gesammelte Gedichte. Paris, Édition Kra 1930. 4to. 103 S. Orig.-Brs. Mit Leipzig, Insel-Verlag 1930–34. 4to. 1200 S. Orig.- Titelaufdruck € 3800,– Halbpergamentbde. mit Rückentitel u. Kopfgold- Eines von 110 Exemplaren der Vorzugsausgabe mit der schnitt. € 6800,– farbigen pochoirkolorierten Tafel von Salvator Dali. Eines von 200 numerierten Exemplaren auf Monval- Wichtiges Dokument der surrealistischen Bewegung, Bütten. Bd. 1: Erste Gedichte – Frühe Gedichte. Bd. 2: erweitert gegenüber der Erstausgabe um einige sub- Das Buch der Bilder – Das Stundenbuch – Requiem. stanzielle Kapitel. Bd. 3: Neue Gedichte – Das Marienleben – Duineser Elegien. Bd. 4: Die Sonette an Orpheus – Poèmes Arp, Hans. Der Pyramidenrock. Gedichte. Er- français – Nachlese. – Müller-Krumbach 52 mit 4 Abb. lenbach 1924. 4to. Frontispiz Porträt des Autors, – Rodenberg 494. – von Misis 129. – Schauer, Bd. II,75. gezeichnet von Amadeo Modigliani. 70 S. Typo- € Rilke, Rainer Maria. Das Buch der Bilder. Leip- graphisch gestalteter Orig.-Kartbd. 2000,– zig, Insel-Verlag 1913. 4to. 205 S. Zitronenfarbener Erstausgabe der bedeutenden Gedichtsammlung aus Orig.-Maroquinbd. mit Rückenvergoldung, zen- der Dada-Epoche. Enthält so berühmte Gedichte wie traler Deckelvignette u. Kopfgoldschnitt. (Signiert „Sankt Ziegensack springt aus dem Ei – Opus Null – Kunstgewerbeschule Weimar). € 3000,– Das bezungte Bett – Der gebadete Urtext – Die Schwal- benhode. Exemplar in der besseren Einbandausstattung 19. Druck der Ernst-Ludwig-Presse, eines von 50 Ex- aus festem Karton (gewöhnliche Ausgabe in Broschur). emplaren der Vorzugsausgabe auf Japan. – Stürz 19. – Wilpert/Gühring 2/5. Sarkowski 1337. – Rodenberg76.

Trakl, Georg. Sebastian im Traum. Leipzig, Kurt Grosz, George. Phantastische Gebete. Verse von Wolff Verlag 1915. 4to. 88 S. Graugrüner Orig.- Richard Huelsenbeck. Zeichnungen von George Lederbd. mit Rückenvergoldung, Rückentitel u. Grosz. Berlin, Der Malik-Verlag, Abteilung Dada. Kopfgoldschnitt. € 5000,– Zweite, erweiterte Auflage 1920. 4to. 32 S. Mit 13 Zeichnungen von G. Grosz. Illustrierte Orig.- Erstausgabe und eines von 25 Exemplaren der unauf- Broschur mit jeweils einer Einbandzeichnung auf findbaren Vorzugsausgabe. Die mit Abstand seltenste Vorder- u. Rückendeckel. € 4000,– aller Trakl Veröffentlichungen. Auf dem Vorsatz mit neunzeiliger eigenhändiger Widmung des Kunsthänd- Erstausgabe der von Grosz illustrierten Ausgabe. Die lers und Autors Wilhelm Uhde, Paris, Weihnacht 1934. erste Ausgabe erschien 1916 mit Orig.-Holzschnitten – Raabe 304/4. – Wilpert/Gühring 2/4 von Hans Arp in Zürich. – Dada, Eine internationale Bewegung 1916–1925. 24 mit Abb. Benn, Gottfried. Spaltung. Neue Gedichte. Berlin, Alfred Richard Meyer 1925. 4to. 37 S. Orig.-Brs. Sintenis, Renée. Badende Mädchen. Fünfzehn (mit Mit montiertem Deckelschild. € 2000,– Titel 16) Radierungen von Renée Sintenis. Berlin, € Erstausgabe. Enthält 14 Gedichte im Erstdruck. – Fritz Gurlitt (1919). 4to. In Mappe. 2800,– Lohner/Zenner 1.47. – Wilpert/Gühring 2/14. – Raabe Ist die Graphikfolge ohnehin schon selten genug, so 24/14. liegt sie hier in Probedrucken vor. Sämtliche 16 Orig.- Radierungen sind signiert, das Titelblatt zusätzlich be- Tschernychow, Jakob. Architektonische Fantasien. zeichnet „Probedrucke“. – Pommeranz-Liedke S. 214. 101 farbige Tafeln. 101 architektonische Miniaturen. Unter Mitarbeit von D. Kopanitzin u. Pawlowa. Bellmer, Hans. Monseigneur Bouvier. Les Mystè- Leningrad, 1933. 4to. Vier Titelblätter: Russisch, res du Confessional. Bourg-la-Reine, Dominique Englisch, Französisch, Deutsch. 102 S. mit 101 Viglino 1973. Groß-Folio. 146 Blatt u. 9 signierte Kleinabbildungen im Text u. 101 einseitig bedruckte Orig.-Radierungen. In lilafarbener Orig.-Seiden- Farbtafeln. Brauner Orig.-Leinenbd. mit blindge- moirée-Decke und Kassette. € 5800,– € prägtem Rücken- u. Deckeltitel 9800,– Eines von 140 numerierten Exemplaren. Aufwendig Tschernikows Hauptwerk. Eines der am aufwendigsten gedruckte Publikation mit den bemerkenswerten Ra- gedruckten Kunstbücher im nachrevolutionären Russ- dierungen in der so typisch erotischen Auffassung des land. Künstlers.

103 Antiquariaat Die Schmiede Stand 48 A. + G. Leyerzapf Brouwersgracht 4 · 1013 GW Amsterdam, Niederlande Telefon +31 20 625 05 01 E-Mail: [email protected] · Internet: www.dieschmiede.nl Deutsche Literatur · Illustrierte Bücher und Pressendrucke · Buchwesen

Borchardt, Rudolf. Rede über Hofmannsthal. Lang 26 (m. Abb.); Rodenberg I, 353. (2. Werk der Öffentlich gehalten am 8. September 1902 zu Galerie Flechtheim). Eindrucksvolle expressionistische Göttingen. Leipzig, Zeitler 1905. II, 65 S. OHpgt. Folge des später vor allem als Werbegraphiker bekannt- Gr.8°. € 800,– gewordenen Künstlers, der damals zum Freundeskreis von Kurt Schwitters in Hannover gehörte. Einleitung 1. Ausg. der 1. im Handel erschienenen Veröffent- von Paul E. Küppers. lichung des Verfassers, die kurz nach Erscheinen von Handpressendruck unter ihm zurückgezogen wurde. Grüninger/Tg. 506; Horo- Aufsicht des Künstlers bei disch 11. Druck von Drugulin in 600 Expl. 1 von 30 Edler & Krische in 100 Expl. der Vorzugsausgabe auf Bütten, Vortitel vom num. Expl., hier 1 von 70 Verf. signiert, nummeriert und mit 3zeiligem eigenhän- Expl. auf getöntem Büt- digem Zusatz. Vorsatz mit Besitzvermerk von Willy ten, Druckvermerk vom Haas. Künstler nummeriert und Brecht, Bert. „An die Tänzerin Leistikow!“. Drei- signiert, alle Graphiken vom Künstler mit Bleistift strophiges eigenhändiges Gedicht (Titel u. 12 Zeilen) signiert und bezeichnet. mit Unterschrift des Verfassers. [Augsburg, April € Mappe fleckig. – Siehe 1918]. 9500,– Abbildung. Auf unbedrucktem gefaltetem Briefbogen. Lange ver- schollenes Gedicht des 20jährigen Dichters, das erst vor Goethe, [J. W.]. Vier Jahreszeiten. (Offenbach, kurzem im Nachlass der 1948 in Holland gestorbenen Ernst Engel 1921.) 30 nn. S. (einschließlich Titel), Künstlerin auftauchte. Einziger Hinweis war bislang 4 signierte ganzseitige farbige Original-Aquarelle ein Brief Brechts an Caspar Neher vom April 1918, in von Heinrich Holz. Lose Bogen in handgebundener dem er seine für die Augsburger Neuesten Nachrichten Kassette. 4°. € 1800,– verfasste Rezension einer Solovorstellung Leistikows Schmiedt S. 22 (mit Abb.); nicht bei Schauer. Der seltene erwähnt, die ihres überschwenglichen Tons wegen von 1. Druck der Ernst-Engel-Presse, dem nur ein kleiner der Redaktion abgelehnt worden war. In diesem Brief Auftragsdruck vorausging. Auf beigelegtem Blatt mit schreibt Brecht auch, ein Gedicht an die Tänzerin ge- folgendem eigenhändigen Impressum des Künstlers: schickt zu haben und zitiert daraus eine Strophe, die „Von diesem Buche sind nur 60 Exemplare in den allerdings mit dem hier vorliegenden Text wenig Ähn- Buchdruckerwerkstätten der technischen Lehranstal- lichkeit hat. Bislang wurde der Text nur im Brecht-Jahr- ten zu Offenbach auf der Tiegelpresse von Herrn Ernst buch 37, 2012 veröffentlicht. – Siehe Tafel 11 Engel mit Walter Tiemann Kursiv-Schrift hergestellt worden. Davon habe ich die ersten 7 Exemplare mit je Broch, Hermann. Der Tod des Vergil. (New York,) € 4 Original Aquarellen versehen, in denen sich die Dar- Pantheon (1945). 524 S. OHln. Gr.8°. 950,– stellungen nicht wiederholen. Dieses Exemplar trägt die 1. dt. Ausg., gegenüber der wenige Wochen vorher Nummer VII Heinrich Holz Offenbach am Main, Os- erschienenen englischen Übersetzung verändert und tern 1922“. Breitrandiger Druck auf Van Gelderbütten. erweitert. Jonas 14; St / T. 80. Vorsatz mit 8zeiligem eigenh. Gedicht und eigenhändiger Widmung des Au- Loerke, Oskar. Der Steinpfad. Kärntner Sommer tors an das Ehepaar Victor und Bettina Kahler vom 1939. 2 Bände in 1. (Berlin, V. O. Stomps [1938–39]). Juli 1945. Der Wiener Industrielle Victor von Kahler, 2 Bl., 25 S.; 2 Bl., 26 S., 1 Bl. Hln. € 1250,– ein Neffe Erich von Kahlers, war 1940 nach Amerika Jeweils 1. Ausg., beide Titelblätter mit dem Vermerk geflohen und freundete sich mit Broch im Haus seines „Als Manuskript in wenigen Stücken gedruckt“. Die Onkels an. letzten Lyrikveröffentlichungen des Autors zu seinen Lebzeiten, beide mit eigenhändiger Widmung des Ver- Burchartz, Max. Raskolnikoff. 10 Steinzeichnun- fassers an den mit ihm befreundeten Schriftsteller C. gen. [Düsseldorf,] Galerie Flechtheim 1919. 1 Blatt F. W. Behl, der die Bände laut seinem Besitzvermerk Einleitung und Druckvermerk + 10 signierte Or- auf Vorsatz im September 1945 zusammenbinden ließ. Lithographien (Bildgr. jeweils ca. 40 × 30 cm). Illustr. Vortitel von „Kärntner Sommer“ zusätzlich mit 2 ei- OHln.-Mappe. Gr.2°. € 6500,– genhändigen Gedichten des Verfassers.

104 Mann, Thomas. Unordnung und frühes Leid. Ber- es alle Offiziere waren. Einige fanden die Dichtung an lin, Fischer (1926). 129 S., Band-, Schuber-und Vor- sich schön, Einige fanden alles zu phantastisch, aber die satzillustration und Titelvignette von Karl Walser. Meisten waren innerlich entrüstet“. Vorsatz mit eigenh. Farbig illustr. OLed. mit Schuber. Kl.8°. € 3000,– Widmung d. Verf.: „Herrn Oberstleutnant v. Auer/ in hoher Verehrung gehorsamst/ überreicht von/ Fritz v. 1. Ausg. Bürgin I, 31; Bad./H. B60. Schöner Druck von Unruh./ Moyencourt, 7./8. 15.“ Der im Buch als „Der Jakob Hegner in der Bessemer-Kursiv. 1 von 300 num. Ulan“ auftretende Autor überreichte dieses Exemplar, Expl. der Vorzugsausgabe auf unbeschnittenem Hand- wohl eines der ersten Autorenexemplare, einem seiner bütten, Titelvignette in Originalradierung, Druckver- Vorgesetzten, der möglicherweise für das Verfahren merk vom Verf. signiert. Expl. für den Illustrator mit gegen Unruh sorgte. Da die Auflage offensichtlich zu- (statt der Nummer) rot eingedrucktem Vermerk: „Die- rückgezogen wurde, entging Unruh einer Bestrafung. ses Exemplar wurde für Karl Walser über die Auflage Der von allen Bibliographen als Erstdruck bezeichnete gedruckt“. Privatdruck von 1919 weicht vom Text dieser Ausgabe Musil, Robert. Der Mann ohne Eigenschaften. 3 erheblich ab. Bände. Berlin, Rowohlt (Band 3: Lausanne, Im- primerie centrale) 1930–43. Zus. 2145 S., 3 Tafeln. OLn. (von E. R. Weiss). € 4400,– 1. Ausg. dieses Meilensteins der modernen Literatur. Vortitel von Band 1 vom Verfasser signiert. Einband von Band 1 etwas fleckig und mit kleinen Rücken- einrissen. Rilke, Rainer Maria. Duineser Elegien. Leipzig, Insel 1923. 43 S. OPp. € 8500,– 1. öffentl. Ausg. Ritzer E9; Sark. 1338A. Zweifarbiger Druck auf Maschinenbütten.Vorsatz (Vorder- u. Rück- seite) mit eigenhändigem, „für Moritz Heimann“ über- schriebenem Gedicht des Verfassers „Die Frucht“ (12 Velde, Nele van de. 12 Originallinolschnitte. [Wei- Zeilen), unterschrieben „RMR./ (Muzot s/Sierre, im mar circa 1916]. Kordelgeheftetes Album mit 12 auf Februar/ 1924.)“. Das zu Lebzeiten Rilkes ungedruckte dünnem Japan abgezogenen Linolschnitten, mon- Gedicht gehört zu einer Reihe von Widmungsgedichten tiert auf festem Zandersbütten (WZ: JWZanders in Exemplaren der „Duineser Elegien“, die Rilke an u. 1914). € 1600,– a. Carossa, Faesi und Hofmannsthal schickte, so auch Formate jeweils ca. 55 × 90 mm. In Papierumschlag an Heimann, den langjährigen Lektor Samuel Fischers. mit handschriftlichem Titel „Bois modernes/ Tirage à Der Erstdruck im Frühlingsheft 1938 des „Inselschiff“ la main/ et taille/ de/ Mlle. Van de Velde“. 1. Blatt mit und alle späteren Abdrucke erfolgten ohne Erwähnung eigenhändiger Widmung der Künstlerin „Für Papa u. des Widmungsempfängers. Rücken und Innendeckel- Meme/ von Nele.“ Wohl von der Künstlerin selbst bezug etwas lädiert. – Siehe Tafel 11 angefertigtes Heft mit diesem zu ihrem Frühwerk gehörenden Zyklus über die 12 Monate des Jahres. Schnitzler, Arthur. Die Hirtenflöte. Wien, Vermutlich in Belgien in den 30er Jahren erschien ein Deutsch-Österr. Verlag 1912. 105 S., 9 (8 ganz- Privatdruck unter dem Titel „L’année républicaine“, seitige) ORadierungen (darunter 1 Porträt des Au- dem die Graphiken dieses Unikats als Vorlage dienten. tors) von Ferdinand Schmutzer. OLed. mit reicher – Siehe Abbildung. Verg. € 950,– 1. Ausg. Zweifarbiger Druck auf Van Gelderbütten in Zürcher Diskuszionen. Flugblätter aus dem Ge- 400 num. Expl. Handeinband der Wiener Werkstätte samtgebiet des modernen Lebens. 3 Jahrgänge (32 nach Entwurf von Josef Hoffmann. Nummern in 20 Heften) in 1 Band. Zürich (ab Nr.12: Paris) 1897–1902. Zus. 258 S., 2 Abbildungen. Unruh, Fritz von. Vor der Entscheidung. Ein Ge- Marm. HPerg. mit verg. RTitel. 4°. € 1450,– dicht. Berlin, Reiss 1915. 186 S. + 2 S. Anzeigen. Bauer/D. 3.2; Laakm./Tg. 486. Vollständiges Expl. die- € Illustr. OHpgt. 700,– ser legendären, unregelmäßig erschienenen Zeitschrift Seltene, laut Druckvermerk „im Sommer 1915“ ge- Oskar Panizzas. Wie in seinen Büchern fulminierte druckte Erstausgabe dieser Szenen aus dem Welt- er auch hier gegen die wilhelminische Moral, was zu krieg, deren pazifistische Tendenz den Autor vor ein ständiger behördlicher Verfolgung führte. Die ersten 10 Kriegsgericht brachte. Über die Entstehung des Werks Hefte sind deshalb nahezu unfindbar. Die meisten Bei- schreibt Großherzog Ernst Ludwig von Hessen-Darm- träge stammen vom Hrsg. (teils unter Pseudonymen), stadt in seinen Erinnerungen: „Oft, sehr oft sprachen daneben auch Beiträge von u. a. Fanny Reventlow und wir und diskutierten zusammen ganze Nächte hin- Ludwig Scharf. Mit Titel und Register zum 2. Jahr- durch, nachdem er ein neues Stück des Werkes gedich- gang, aber ohne das Deckblatt zum 1. Jahrgang und das tet hatte. Wie es fertig war, las er es den Herren des K. „Einladungs-Zirkular“. Exemplar von Alfred Richard K. Stabes vor. Es war interessant zu sehen, wie es auf die Meyer mit eigenhändigem Kommentar gegenüber dem Einzelnen wirkte.Man muß nicht dabei vergessen, daß Titel und von ihm bezeichneter Beilage.

105 Hans-Martin Schmitz Stand 6 Luxemburger Straße 124 · 50939 Köln Telefon +49 (0)221 44 85 35 · Fax +49 (0)221 424 89 41 E-Mail: [email protected] · Internet: www.asianartschmitz.de Alte Kunst aus Japan und China

Bunpô gafu (Malalbum des Bunpô). 1 Bd., kom- Farbholzschnitt, 27 Doppelseiten mit 13 Farbholz- plett. 31 Doppelseiten, 30 Holzschnitte (sumizuri) schnitten in den Farben Schwarz, Blau, Grau und und vereinzelt leichtes Braun und Ocker. Illus- Orange, das tobira in Blau, Grün und Gelb mit trator: Kawamura Bunpô. Vorwort: 2 S., datiert matsukawabishi-Reserven oben und unten, gefüllt hinoto u (1807), sign.: Tôshû Taira Mitsutane; Siegel: mit sayagata-Muster. [Verlag: Eirakuya Tôshirô, Mitsutane. Frontispiz: Kalligraphie, sign.: Keinsai, Nagoya], Datum: o. J., Einband: orangefarben; Ti- Siegel: Shomei und Kensai. Impressum: dat.: Bunka telschild: Hokusai Onna imagawa zen. € 650,– hinoto u (1807) Mitwinter, sign.: Bunpô Basei, Sie- Morallehrbuch bzw. Verhaltensregeln für Frauen, das gel: Nanzanô. Verleger: Yanagiwara Kihei, Osaka seit 1687 bekannt ist. Die von Hokusai illustrierte 1. und Yoshida Shinbei, Kyoto. Anzeige, dass auf Ausgabe wurde aufgelegt in den Jahren 1850, 1855 dieses Werk noch Band 2 bis Band 10 veröffentlicht und 1866 (Kraft). Lane und Hillier datieren das Buch werden sollen. Maße: 26,1 × 18 cm. Japan. Ausgabe auf 1820er Jahre bzw. 1828. Die erste datierte Ausgabe ca. 1850. € 800,– stammt aus dem Jahr 1844. Hier eine Ausgabe in den Farben Schwarz, Blau, Grau und Orange. Das tobira in Blautönen, Grün und Gelb mit matsukawabishi- Tôkai Kisô ryôdôchû kaihô zukan. (Ostmeer und Reserven oben und unten, gefüllt mit sayagata-Muster. Kisô [Straße]. Bebildeter Führer beider Reisewege). 1 Bd., komplett. Schwarz-weiß-Holzschnitt (sumi- zuri), 1 Doppelseite Vorwort und 75 Doppelseiten. Utagawa Kunisada (1786–1865). Farbholzschnitt. Verleger: Suharaya Mohei, Edo, Datum: Bunka 4 Drei Damen in zwei Booten auf dem Sumidagawa (1807), Maße: 16 × 11,4 cm. Einband: Beigegrau; beim Feuerwerk an der Ryogoku-Brücke. For- Titelschild ergänzt, mit handschriftlichem Titel: mat: ôban, Triptychon, Signatur: Toyokuni ga im € Tôkai Kisô ryôdôchû kaizukan. 180,– toshidama, Verlag: Daikukuya Heikichi, Platten- schneider: Hori kô Fusajirô, Zensur: Kingusa und € Katsushika Hokusai (1760–1849). Onna imagawa Watanabe. Datum: 1849–50. 1300,– (Geschichten tugendhafter Frauen). 1 Bd. komplett, Siehe die Abbildung unten.

106 Ohara Koson (1877–1945). Farbholzschnitt mit leger: Kawaguchi, Plattenschneider: Itô, Drucker: Blindprägung. Zwei Kakadu auf roter Stange, Komatsu. Datum: ca. 1930. € 1200,– Format: ôban, signiert und Siegel: Hozon, Ver-

107 Antiquariat Hanno Schreyer Stand 12 Inhaber Georg Schreyer Euskirchener Straße 57–59 · 53121 Bonn Telefon +49 (0)228 62 10 59 · Fax +49 (0)228 61 30 29 E-Mail: [email protected] Alte Stadtansichten und Landkarten aus aller Welt · Wertvolle Bücher

Warum ist es am Rhein so schön … ! ?

Abb. 1 Stolzenfels

Abb. 2 Rheinstein Abb. 3 Kaub

108 Abb. 4 Wellmich

Abb. 5 Lorelei Abb. 6 Bacharach

Der Schöne Rhein – Sammlung von ca. 160 altgoua- Rand beschnitten und auf Unterlagekartons montiert sind. chierten bzw. altkolorierten Ansichten in verschiede- Die „colorierten“ oder in „feinstem Künstlercolorit“ an- nen Techniken der Zeit. Ca. 1800–1870. Formate von gebotenen Ansichten kosteten in der Zeit bei den Verlagen 9 × 14 cm bis 18 × 28 cm Bildgröße, zumeist alt montiert ein Vielfaches des normalen Preises. Diese Art Vorzugs- auf getönte Unterlagen. € 19 800,– ausgaben sind immer selten. – Besonders hervorzuheben ist eine äußerst seltene Folge: Mahlerische Ansichten des Sehr umfangreiche Sammlung über den romantischen Rheins von Mainz bis Düsseldorf. Nürnberg, bei Conrad klassischen Mittel-Rhein, das UNESCO-Welterbe „Oberes Riedel, um 1810. 23 Bll. (beiliegend: 1 Bl. Coblenz. Frank- Mittelrheintal“, zwischen Bingen / Rüdesheim und Ro- furt, Wilmans). Umschlag d. Zt. mit gedrucktem Titel. landswerth / Königswinter, aber auch mit einigen Ansich- – 2 Bll. bez. „G. Adam sc.“. Es handelt sich wohl um den ten von Düsseldorf, Köln, Bonn, Bad Ems, Wiesbaden und Nürnberger Künstler Georg Adam (1784–1823), der mit Mainz. Vertreten sind fast alle bekannten Künstler und Ver- dem Verleger Conrad Riedel (1788–1859) u. a. zusammen- leger zu diesem Thema. Die genaue Zuordnung ist manch- arbeitete. Nicht bei Schmitt, Engelmann etc. Für uns kein mal schwierig, da die meisten Blätter üblicherweise bis zum Exemplar nachweisbar. – Insgesamt sehr gut erhalten!

109 Hellmut Schumann Stand 41 Holzgasse 4 · Postfach 2827 · 8022 Zürich 1, Schweiz Telefon +41 44 251 02 72 · Fax +41 44 252 79 61 E-Mail: [email protected] · Internet: www.schumann.ch Alte Drucke · Inkunabeln · Helvetica · Geschichte der Wissenschaften · Illustrierte Bücher

Biblia Germanica – Biblia, Das ist: Die gantze doppelblattgr. und gefaltet) sowie mehreren Initia- Heilige Schrifft Altes und Neues Testaments. Ver- len und Vignetten in Holzschnitt. 2-spaltig. Typogr. deutscht von … Martin Luther: Und auf … Ver- Titel, 61 unn. Bll., 740 SS.; 512 SS.; 480 SS., 8 unn. Bll. ordnung … Ernsts, Herzogen zu Sachsen … von Gr.-Folio. Dunkelrot eingefärbtes Kalbldr. d. Zt. auf etlichen reinen Theologen … erkläret … Von neuem schweren Holzdeckeln über 7 echten Bünden, mit mit Fleiß übersehen … und … vermehret. 3 Tle. in reicher, goldgepr. Rokoko-Ornamentik, Kruzifix 1 Bd. Mit figürl. Titelkupfer, 12 ganzs. Portraitkup- mit geschnitztem Corpus aus schwarzem Holz auf fern von J. C. Claussner, 9 Portraittafeln biblischer geradem Metallkreuz montiert, 2 ziselierten Mes- Personen, 4 doppelblattgr. Reisekarten mit prächti- singschließen, punziertem Goldschnitt, Schließ- gen barocken Nebendarstellungen und Kartuschen, bändern. Nürnberg, J. A. Endter, 1768. € 35 000,– 2 doppelblattgr. Plänen, zus. 21 gest. Zwischentiteln Prächtiges und dekoratives Exemplar der Kurfürs- (mit reicher figürl. Staffage) und Kupfertafeln (teilw. tenbibel in schönem Einband, hier in der besten u.

110 gesuchtesten Ausgabe vorliegend. Geschenkexemplar d. 19. Jh. Paris, Jombert für Desaint & Saillant u. des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. an Durant, 1755–59. € 11 500,– einen Stettiner Bischof mit beiliegendem sign. Brief Erste Ausgabe aus einer Gesamtauflage von 948 Exx. des Königs. Der Text enthält auch das Buch Esra und Gehört zu den schönsten u. kostbarsten Editionen entspricht der Luther-Version von 1545, welche durch Frankreichs im 18. Jh. – Cohen/de Ricci 548f. („mag- kleingedruckte Glossen erklärt wird. Die Illustrationen nifique ouvrage“); Schäfer, Fünf Jhdte. Buchillustr., 134; sind vielfältig und liegen in noch guten Abzügen vor: Cat. Fürstenberg (1965), Nr. 19. Das Titelkupfer zeigt Moses und Christus links und rechts an den Säulen eines tempelähnlichen Gebäudes, Magnus, Olaus. Historia … de gentium Septentrio- in dessen Architrav das fürstliche Wappen der ernesti- nalium variis conditionibus statibusve, & de morum, nischen Linie. Es folgen die 11 Kupferportraits der rituum, superstitionum, exercitorum, regiminis, dis- sächsischen Fürsten mit deren Wappen (auf 4 der Por- ciplinae victus &c mirabili diversitate. Holzschn. auf traits je 1 kl. Ansicht von Jena, Wittenberg, Utrecht Titel u. letztem Bl., 493 Textholzschnitte u. l gr. gef. und Würzburg), schließlich das Luther-Epitaph, das Luther in ganzer Gestalt im Talar zeigt. Weiter finden Holzschnittkarte von Skandinavien, Schottland, Is- sich 9 ganzseitige Abb. biblischer Personen (Moses, land, Grönland, den balt. Staaten u. Teilen von Russ- Jesaja, Jeremia, Hesekiel, Daniel und die 4 Evangelis- land. (48) Bll., 854 SS., (1) Bl. Folio (285 × 200 mm). € ten), 1 Darstellung der Arche Noah, 2 Stadtpläne von Pergament d. Zt. Basel, H. Petri, (1567). 6500,– Jerusalem, 4 Karten, 1 Falttafel mit Ansicht des Hütten- Erste Basler Ausgabe v. Olaus Magnus (1490–1558) und Zeltlagers der Israeliten, 18 Kupferstiche als Zwi- berühmtem Quellenwerk. Reich illustr. Geschichte u. schentitel, die biblischen Büchern bzw. Schriftgruppen geogr. Beschreibung der Länder und Sitten der Völker vorangestellt wurden. Sie stellen zumeist auf 12 kleinen Nordeuropas. Die große Karte (ca. 575 × 500 mm), Feldern den Inhalt wichtiger Begebenheiten erzählend datiert von 1567, ist eine Reduktion einer venezian. vor Augen und sind gewissermaßen visualisierte In- „Carta Marina“. – VD 16 M 225; Brunet III, 1302 (éd. haltsangaben. Die Illustrationsfolge schließt mit der plus belle); Alden I, 116; vgl. Simon, Gastronomica doppelblattgr. Darstellung der Übergabe der Augs- 1117; Sabin 43831; Hieronymus, 1488 Petri – Schwabe burger Konfession an Karl V. (1530). Der volle Wortlaut 1988 (1997), 486. der 28 Artikel ist davor abgedruckt. – Bibelsammlung Stuttgart E 1552; Jahn 91ff.; Jackson 9; vgl. Graesse Nieuhof(f), Joan. Het Gezantschap Der Neêrlandt- I, 379; Ebert 2191. Diese Ausgabe nicht bei Darlow/ sche Oost-Indische Compagnie, aan den grooten Moule, Lüthi und im BMC. – Siehe Abbildung. Tartarischen Cham, den tegenwoordigen Keizer van China … Een Naukeurigen Beschreyving der Sinee- Goethe, (Johann Wolfgang von). Wilhelm Meisters sche Steden … 2 Tle. in 1 Bd. Titel gedr. in Rot u. Wanderjahre oder Die Entsagenden. Ein Roman. Schwarz. Mit gest. Frontispiz, 2 ganzs. Wappen, gef. Erster Theil (alles Erschienene). 4 Bll., 550 SS., 1 Bl. Karte von China, 1 Verfasser-Portrait, 34 doppel- 8vo. HLdr. d. Zt. mit Rückenschild. Stuttgart und blattgr. Tafeln, 110 halbs. Textabb., gest. Kopfstü- Tübingen, J. G. Cotta, 1821. € 1480,– cken u. Initialen, ornamentalen Kopf- u. Endstü- Erstausgabe der Erstfassung. Auf den ersten 4 Bll. cken in Holzschn. (8), 208, 258, (10) SS. Folio. Pgt. d. sind Sprüche u. Gedichte abgedruckt, die tlw. aus Zt. Amsterdam, Jacob van Meurs, 1665. € 7500,– dem „West-oestlichen Divan“ stammen. Der Roman Erste Ausgabe der prachtvollen und reich illustr. Reise- schließt sich an „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ an und beschreibung der ersten Gesandtschaft der Vereinigten- enthält auch Novellen, Märchen, Briefe, Dialoge usw. Ostindischen Kompanie nach China in den Jahren – Goedeke IV/3, 434; Kippenberg 402; Hagen 425; 1655–57. – Vgl. Lipperheide Le 1 (inkomplett); Cox I, Meyer 1329; Brieger 730; Borst 1359; Hirzel A 369; S. 325; Cordier S. 2344; Brunet IV, 77; Tiele, S. 179 (Nr. Dorn 388; Wilpert/Gühring 121. 800); Kress S.1276.

Klinger – Eulenberg, Herbert. Zelt (Opus XIV). (Sade, Donatien Alphonse Françoise, Marquis de). Mit Versen. Mit 46 Orig. – Rad. von Max Klinger. La Nouvelle Justine, ou Les Malheurs de la vertu. 76 SS., 2 Bll. 4to (355 × 250 mm). Orig. Maroquinbd. Ouvrage orné d’un Frontispiece et de 40 Sujets (Meink, Berlin). Berlin, Amsler & Ruthhardt, graves avec soin. Mit Frontispiz und 40 lithogr. € (1923). 7800,– Tafeln. 12mo (133 × 82 mm). Rotes Halbmaroquin Bedeutendes Jugendstilbuch, eines von 110 Exx. aus d. 19. Jh. mit goldgepr. RTitel. En Hollande (Paris), der Gesamtauflage von 120, von Eulenberg signiert. – 1797 (d. i. Brüssel?, ca. 1860). € 11 800,– Beyer 323–377. Der berühmte erotische Text des Marquis de Sade (1740–1814), mit den sehr freizügigen Illustrationen La Fontaine, J. de. Fables choisis, mises en vers. 4 nach Vorlagen d. 18. Jh. Alle auffindbaren Ausgaben Bde. in 2. Mit gest. Frontisp. von C. N. Cochin nach wurden konfisziert und zerstört. Wort für Wort Nach- J.-B. Oudry u. N. Dupuis, 1 gest. Portrait und 275 druck nach der EA von 1797. Nur ein weiteres Ex. in Kupfertafeln nach J.-B. Oudry gest. von Aubert, der Erotic Collection der BL nachweisbar. – Gay/Le- Beauvais, Cochin, Duret, Tardieu u. v. a. sowie 119 monnyer III, 388; vgl. Apollinaire 525–528; vgl. Hayn/ culs-de-lampe in Holzschn. von Papillon u. Le Sieur Gotendorf VII, 25–26; Kearney, The Privat Case 1630 nach J.-J. Bachelier. Gr. – Folio. Halbmaroquin (BL), London 1981.

111 Antiquariat Seidel & Richter Stand 24 Inhaberin Kerstin Seidel Grüner Winkel 10 · 16798 Fürstenberg/Havel Telefon +49 (0)33093 61 18 70 E-Mail: [email protected] Bibliophilie · Geschichte · Graphik · Illustrierte Bücher · Kunst und Literatur

Zeev RabanG. Braque W. Jaeckel

Als ich das Licht verlöschte. Dreißig Nacht- wird alle zwei Jahre ein Titel der franz. Literatur aus- gedichte. Ausgewählt v. Hans Bender u. Nikolaus gewählt und d. Teilnehmern zur Verfügung gestellt. Wolters. Neu-Isenburg, Edition Tiessen, 1985. 4°. – P. Benoit (1886–1962), franz. Schriftsteller u. Mit- M. 4 ganzs. sign. Orig.-Kaltnadelradierungen v. glied d. Academie Française, Präsident d. „Societe des Jochen Geilen u. einer zusätzl. Folge d. Radierungen gens de lettres“. Für obigen Roman (dt.: „Die Königin numm. u. sign., lose in einer Mappe, ohne Pag. von Atlantis“) erhielt er d. „Grand Prix d’Roman“. OPp. u. Mappe in Schuber. Nr. 35 v. 45 Exempl. d. – Almery Lobel-Riche (1880–1950), franz. Maler u. Vorzugsausg. € 540,– Kupferstecher. 45. Druck d. Ed. Tiessen. U.a. m. Gedichten v. C. Brentano, J. W. Goethe, G. Benn, R.M. Rilke, St. Braque, G. – Saint-Pol-Roux (d. i. P. P. Roux). George, E. Lasker-Schüler, I. Bachmann u.v.m. – Jochen Aout. Paris, L. Broder, 1958. Quer-4°. Mit 4 (davon Geilen (geb. 1946 Olsberg), Studium an d. Werkkunst- 2 farb.) Orig.-Radierungen v. Georges Braque. 41 S., schule Bielefeld u. d. Kunstakademie Düsseldorf, frei- 7 Bll. Lose Bogen in OUmschlag u. OLwd.-Kassette. schaffend, seit 1995 Prof. f. Zeichnung, Illustration Nr. 40 v. 120 (GA 140) Exempl. v. Künstler sig- u. Druckgraphik an d. Fachhochschule f. Gestaltung, niert. € 3800,– Bielefeld, zahlr. Ausstellungen u. Veröffentlichungen. The Artist and the Book 41; Hofmann XXIV; Vallier 135. – Siehe Abbildung. Benoit, Pierre. L’Atlantide. (Neuausgabe der Aus- gabe v. 1919 m. faksimilierten Widmungsblatt). (St.- Jaeckel, W. – Dehmel, Richard. Aber die Liebe. Jena-de-Luz 2002). 4°. M. 7 ganzs. Illustr. nach Ra- Zwei Folgen Gedichte. Berlin, Steinthal, 1921. 4°. M. dierungen v. (Almery) Lobel-Riche u. 1 Taf. 199 S., 31 Orig.-Radierungen (2 auf Titel, 15 Taf. u. 14 im 7 Bll. Hellbrauner Maroquin- Handeinband m. farb. Text) v. Willy Jaeckel. 143 S., 8 Bll. Prgt.-Handeinbd. Lederapplikation, Tupfpapiervors. u. gepunztem, d. Zt. m. Rücken- u. Deckelfileten u. Kopfgoldschn. Graphit eingefärbtem Schnitt in Lwd.-Kassette m. (sign. Bruno Scheer, Berlin). Etw. bestaubt. Nr. 75 v. Ldr.-RSchild. (v. C. K. Skogry ?). Numm. Exempl. 270 Exempl. a. Bütten (GA 340), im Druckverm.v. auf Velin d’Arches v. Buchbinder im Druckverm. W. Jaeckel signiert. € 580,– € signiert. 500,– Willy Jaeckel (Breslau 1888–1944 Berlin) zählt zu den Exemplar f. d. 7. „Biennale Mondiale de la Reliure wichtigsten Vertreter d. dt. Expressionismus. – Siehe d’Art“ 2003. Zur Förderung d. Kunst des Buchbindens Abbildung.

112 Herold, R. – Die verbrannte Taube. Zwölf jiddische Mörike, Eduard. Gedichte. Darmstadt, Ernst Lud- Gedichte. Nachdichtung v. Werner Günzerodt. wig Presse f. d. K. Wolff Vlg. München, 1921. Leipzig, Hochschule für Buchkunst u. Graphik, M. einer in Rot gedruckten Initiale. 66 S., 3 Bll. 1968. 4°. M. 15 Prägungen u. Orig.-Radierungen Dunkelblauer OMaroquinbd. m. Vergold. u. v. Rainer Herold auf verschiedenen Papieren von Ganzgoldschn. in OSchuber m. DSch. Eins v. 350 Kurt Stein. 23 Bll. OPrgt. in Blockbuchbindung im Exempl. € 640,– Schuber. Nr. 47 v. 50 Exempl. im Druckverm. v. R. Sechstes der Stundenbücher. – Rodenberg 77; Schauer Herold signiert. € 650,– II, 64. Handdruck v. R. Herold in d. Werkstätten d. Hoch- Moore, George. The Brook Kerith. A Syrian story schule, beiliegend 3 Grußkarten d. Buchbinders Kurt Stein. with twelve engravings by Stephen Gooden. Lon- don, Heinemann, 1929. 4°. M. 12 (davon 9 ganzs.) Jünger, Ernst. Subtile Jagden. Stuttgart, Klett- Kupferstichen v. Stephen Gooden. 4 Bll., 361 S. Cotta, 1995. 4°. M. 10 Farbstiftzeichnungen a. Taf. Ldr. d.Zt. a. 5 Bünden, goldgepr. RTit. u. Fileten u. u. illustr. Vors. v. Walter Lisenmaier. 228 S. OHLdr. Kopfgoldschn (sign.: Sangorski & Sutcliffe, Lon- m. farb. DIllustr. in Form einer Lünette im Schuber. don). Nr. 372 v. 375 Exempl. auf handgeschöpften Nr. 82 v. 500 Exempl., im Druckverm. v. Autor u. Papier, v. Autor u. Illustrator im Druckverm. sig- Illustrator signiert. € 280,– niert. € 340,– Aus Anlaß des 100. Geburtstages v. E. Jünger erschie- George Augustus Moore (1852–1933), irischer Schrift- nen! – W. Lisenmaier (Stuttgart 1917–2000 Ebikon), steller u. Kunstkritiker, studierte zuerst Kunst in Paris, Schweizer Maler u. Entomologe, war spezialisiert auf wo er mit vielen franz. Künstlern u. Schriftstellern Insektendarstellungen. befreundet war. 1913 reiste er nach Jerusalem und fand d. Stoff f. sein erstmals 1916 erschienenes Buch Lechter, Melchior. Ein achtblättriger Lotus. Ge- „The Brook Kerith“, einer ungewöhnlichen Neuinter- bete der Nacht. Mit einem nirvänischen Vor- und pretation des Lebens Jesu. Der nichtgöttl. Christus Nachgesang. Berlin, Otto von Holten, 1935. 4°. stirbt nicht, sondern geht nach Indien um d. Weisheit M. reichem Buchschmuck v. M. Lechter, Druck zu finden. Stepen Gooden (1892–1955), Grafiker u. in Blau u. Schwarz. 15 Bll. OHPrgt. m. gold. Rü- Illustrator, hat in den 20iger Jahren d. Kupferstich in cken- u. Deckeltit. im Schuber. (Exlibris a. Vors., Großbritannien neu belebt, arbeitete aber auch mit Schuber leicht berieben u. etw. lichtrandig). Nr. 76 anderen graphischen Techniken. v. 150 Exempl., im Druckverm. v. Lechter mono- € Raban, Zeev. Das Hohelied Salomons in Bildern grammiert. 740,– v. S. Raban. Hrsg., durch „the song of songs“. Text Schauer II, 12; Raub A 129. – Opus VII der Einhorn- in Hebräisch u. Deutsch. Jerusalem 1930. 4°. M. Presse. – Sonderausgabe z. 70. Geburtstag v. M. Lechter. 26 mont. Farbtaf. u. ornamentalen Bordüren v. Z. Die Druckplatten wurden nach dem Druck vernichtet. Raban. Reliefgepräg. floralverzierter OLwd. m. ein- gelassener Kupferplakette. (Rückengelenke tlw. etw. Leiberg, H. – Das Hohe Lied Salomon. Berlin, Edi- € tion Ligatur, 1991. Folio. Handgeschriebener Text angeplatzt u. Widm.a. Vors.) 540,– m. tlw. übermalten Orig.-Lithographien u. einer lose Zeev Raban (1890–1970), als Wolf Rawicki in Lodz/ beiliegenden m. Wachskreide in Rot überarb., sign. Polen geboren, Maler u. Designer, studierte in Mün- u. numm. Orig.-Lithographie v. Helge Leiberg. 28 chen, Brüssel u. Paris, wurde stark beeinflusst v. Ju- Bll. OLwd. m. DIllustr. in Rot in Schuber. Nr. 58 gendstil u. Art Deco. A. Mucha war sein Vorbild aber v. 76 (GA 92) Exempl., im Druckverm. v. Künstler auch d. traditionelle persische Stil, 1921 ging er nach Israel an d. Bezalel Academy. – Siehe Abbildung. signiert. € 850,– 1. Buch der Edition Ligatur. – Isphording 215, auch Schwitters, Kurt. Anna Blume. Dichtungen. Han- d. Text v. Leiberg direkt auf d. Stein gedruckt. – Siehe nover, Steegemann, 1919. 37 S. OBrosch. m. DIl- Abbildung. lustr. Tlw. etw. gebräunt u. Rücken verstärkt. (Die Silbergäule 39/40). Erste Ausgabe. € 700,– W./G. 1; Raabe 273,1; Meyer 20.1. – Die erste Publika- tion des Autors! Walden Heimann, Nell. Unter Sternen. Gedichte. Berlin, Stössinger, Officina Serpentis, 1933. 4°. 102 S., 1 Bl. OHldr. m. gold. RTit., Deckel m. Seide bzw. Vorderdeckel m. farb. Malerei v. N. Walden. Nr. 10 v. 25 v. d. Dichterin bemalten u. sign. Exempl. (GA 500). € 450,– Mit Widmung v. 1954 von Nell Walden a. Vors. – Raabe 323.1 u. Sternfeld/T. 523 schreiben, dass die Auflage durch Emigration d. Dichterin u. des Verlegers nicht mehr in d. Handel kam.

113 Antiquariat Franz Siegle GmbH Stand 20 Im Rauchleder 13 · 69242 Mühlhausen/Kraichgau Telefon +49 (0)6222 630 82 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-siegle.de Alte Medizin · Homöopathie · Alte Naturwissenschaften und Technik · Interessante Bücher des 15. bis 20. Jahrhunderts

Böhme, Jacob. Alle Theosophische Schrifften. 15 Teile in 6 Bänden. Mit 22 teils doppelblattgr. Titel- kupfern, 4 (2 gefalt.) Kupfertafeln, 1 Textkupfer und 1 gefalt. Tabelle. Halblederbände um 1800 mit Rü- ckenvergoldung. Amsterdam, ohne Druckerangabe (vermutlich Wetstein oder Blaeu), 1682. € 6000,– Die erste vollständige, textkritisch bearbeitete Böhme- Ausgabe. – Ihr Wert ist erhöht durch Beigabe der als Quellen so wichtigen, biographischen Berichte, be- sonders der (in den späteren Ausgaben fehlenden oder in den Text der Berichte verarbeiteten) Urkunden. Die Herausgabe besorgte der Regensburger Mystiker J. G. Gichtel, der seit 1668 in Amsterdam lebte und Korrektor in der Blaeuschen Druckerei war, wo wahr- scheinlich auch diese sorgfältig, in einer hübschen Fraktur gedruckte Ausgabe hergestellt wurde. – Die einzelnen Teile lassen keine Zugehörigkeit zum Ganzen erkennen, sie sollten auch als Einzelausgaben bestehen können. Daher erklärt sich die Verschiedenheit der Zusammenstellung der einzelnen Exemplare. Einzelne hs. Anmerkungen, Titel mit zierlichem Besitzvermerk, etwas knapp beschnitten. Einbände repariert. Im Gan- zen ein sehr gut erhaltenes Exemplar. – Buddecke 1. Goedeke III, 30, 32. Faber du Faur I, 116. Dünnhaupt I, 389, 3. Slg. Neuforge 330.

Hayne, F. G. Getreue Darstellung und Beschrei- bung der in der Arzneykunde gebräuchlichen Ge- F. G. Hayne wächse, wie auch solcher, welche mit ihnen ver- wechselt werden können. 13 in 7 Bänden. Mit Vollständiges Exemplar mit der oft fehlenden „Porta lithogr. Porträt und 624 altkolorierten Kupferstich- Coelorum“ (I/3) des portugiesischen Rabbiners Abra- tafeln. 4°. Prächtige Halblederbände im Stil der Zeit ham Cohen Irica, jedoch ohne Helmonts „Adumbratio mit reicher Rückenvergoldung. Berlin, auf Kosten Kabbalae Christianae“, die ebenfalls oft fehlt. – „Extré- des Verfassers, 1805–1837. € 13 000,– mement rare et recherchée“ (Caillet 5815). – „Wichtiges Einzige Ausgabe dieses prachtvollen Arzneipflanzen- Quellenwerk, das seine Bedeutung bis heute nicht ein- werkes. – Alle Blumen und Gräser zeichnen sich nicht gebüßt hat“ (Dünnhaupt 13). – „Dieses Kompendium nur durch große Detailtreue aus, sondern auch durch von Schriften der jüdischen Mystik aus verschiedenen ein feines Altkolorit. – Teils etwas fleckig, stellenw. auch Zeiträumen, von denen die meisten durch K.s Überset- Feuchtigkeitspuren, insgesamt jedoch sehr schönes, zung ins Lateinische zum erstenmal bekannt wurden, attraktives Exemplar. – Siehe Abbildung. suchte – wie vormals Joh. Reuchlins humanistische Studien – den Nachweis zu führen, daß die Kabbala ihrem Kern nach christlich sei. K. war, gestützt auf die (Knorr von Rosenroth, Chr.). Kabbala denudata Etymologie des Wortes, davon überzeugt, daß in den seu doctrina hebraeorum transcendentalis et me- von ihm mitgeteilten kabbalistischen Schriften das Ge- taphysica atque theologica opus. 2 Bände. Mit 2 heimwissen einer Uroffenbarung der Kosmogonie auf- gestoch. Frontispizen und 17 teils gefalt. Kupfer- bewahrt sei“ (NDB). – Frontispize verso mit hs. Sign., tafeln. Kl.-4°. Pergamentbände der Zeit. Sulzbach Stempel in Bd. 2 gelöscht. Bemerkenswert gutes Ex- und Frankfurt, A. Lichtenthaler und B. Ch. Wust emplar. – VD17 23:328135T (Variante) und 3:008491E für J. D. Zunner, 1677–1684. € 7500,– (Gesamtwerk). Scholem, Bibl. Kabbalistica, 668.

114 Reuchlin, Johannes. De arte cabalistica libri tres, Leoni X. dicati. Mit großer Holzschnittdrucker- marke a. d. Titel. 4 nn., 79 num. Bll., 1 nn. Bl., Folio. Mod. flexibler Pergamentband im Stil der Zeit unter Verwendung eines gewaschenen Manuskriptblattes. Hagenau, Th. Anshelm, 1517. € 12 000,–

Erste Ausgabe; das philosophisch-kabbalistische Hauptwerk Reuchlins. – Eines der seltensten Werke Reuchlins und eines der grundlegenden Werke zur Geschichte der Kabbala während der Renaissance, in der wiederholt christliche Gelehrte wie Pico della Mi- randola, Postel, Agrippa von Nettesheim und Reuchlin versuchten, die Lehren der Kabbala dem Abendland zu vermitteln. – In diesem typographisch meisterhaften Druck Anshelms, der zu den bedeutendsten Huma- nisten-Druckern zählt, sind viele Stellen in hebräischen und griechischen Typen gedruckt. Auf der Titelrück- Franz von Paula von Schrank seite ein Privileg Kaiser Maximilians für die hebräi- schen, griechischen und lateinischen Erstdrucke unter Wilken, Friedrich. Geschichte der Bildung, Berau- besonderer Beachtung seiner editorischen Verdienste. bung und Vernichtung der alten Heidelbergischen Dieses Privileg gehört zu den frühesten seiner Art Büchersammlungen. Mit 2 gestoch. gefalt. Tafeln. X und ist ein buchhandelsgeschichtliches Dokument von Seiten, 1 Bl., 552 Seiten. Marmor. Pappband der Zeit hohem Wert. – Einband etwas wellig; im Titelblatt klei- mit Rückenschild und Rückenvergoldung. Heidel- ner, restaurierter Einriss in der Druckermarke, wenige berg, Oswald, 1817. € 450,– Bll. anfangs leicht wasserrandig. Im ersten Buch zahlr. Erste Ausgabe. – „Maßgebliche Geschichte der alten Marginalien von alter Hand auf den weißen Rändern. – Palatina, der berühmten, untergegangenen Heidel- Im ganzen schönes, breitrandiges Exemplar. – Benzing, berger Bibliothek. Bedeutend ist das beschreibende Reuchlin, 99. Adams, R 381. Brit. Mus., German Books Verzeichnis der aus Rom zurückgegebenen Hand- STC, 732 (inkplt.). schriften“ (Slg. Krieg 156). – Im Wesentlichen war es Wilkens Engagement zu verdanken, dass 1816, neben Schrank, Franz von Paula von. Flora Monacensis 38 Manuskripten aus Paris, 847 Manuskripte aus Rom seu plantae sponte circa Monachium nascentes. Bde. wieder nach Heidelberg zurückgeführt werden konn- II-IV (von 4). Mit 300 lithogr. Tafeln von J. N. Mayr- ten. – Auf dem fliegenden Vorsatz eigenh. Namenszug hoffer und J. Prestele, davon Taf. 301–400 in feinem des Dichters und Philologen Karl Simrock (1802–1876). Kolorit. Gr.-Folio. Mod. Halbleinen mit Rücken- schild. München, Inst. Lithogr. Scholae Festivalis, Württemberg – Ernewert Gemein Landt Recht, 1814–1818. € 5000,– Des Hertzogthumbs Württemberg. Mit Kupfer- Inkunabeln der Lithographie! – Die Tafeln zeigen titel, 1 gestoch. Tafel und 1 mehrfach gefalt. Tabelle. Pflanzen insbesondere von München und Umgebung, 18 Bll., 537 Seiten. Folio. Ansprechender mod. die im Botanischen Garten in München zusammen- Lederband mit Rückenschild. Stuttgart, Rößlin, € getragen wurden. „An extremely uncommon work“ 1626. 1200,– (Plesch Collection 686). – Die erklärenden Textbll. Das dritte Landrecht Württembergs, bereits 1607 und meist stockfl., in Bd. II auch stellenw. wasserrandig. 1609 in Tübingen gedruckt, aber erst 1610 amtlich ver- Die Tafeln durchweg auf besserem Papier und über- öffentlicht. – „In der Fassung von 1610 blieb es bis zum wiegend sauber. Vereinzelt mit großer hs. Paginierung Inkrafttreten unseres ‚Bürgerlichen Gesetzbuches‘ am in der rechten oberen Ecke. – Die Tafeln in Bd. IV mit 1. Januar 1900, also drei Jahrhunderte lang, ununter- äußerst zartem Kolorit. – Nissen 1803. Dussler, S. 110. brochen in Geltung“ (Kaspers, Vom Sachsenspiegel Winkler 521, 147. – Siehe Abbildung. zum Code Napoléon, S. 88).

115 Giuseppe Solmi Studio Bibliografico Stand 31 Giuseppe Solmi Via Stradelli Guelfi, 2 · 40064 Ozzano Emilia (BO), Italien Telefon +39 51 651 10 29 · Fax +39 51 79 61 52 E-Mail: [email protected] · Internet: www.giuseppesolmi.it Handschriften · Miniaturen · Inkunabeln

Arabic prayerbook. Illuminated manuscript on in red ink, was corrected by a successive hand in paper, Ottoman Turkey, dated 1022 AH, 1613/14 1122. Leather binding with blind and gold tooled AD. 228 leaves (complete). Leaf dimensions decorations. € 3200,– 305 × 205 mm, writing space 231 × 138 mm. 17 lines Some repaired worm-holes on blank margins, other- to page on single column written in a Naskh script wise in fine condition. The text opens with a „captatio in black ink. Titles and some words in red ink. Two benevolentiae“ to the Prophet and Islam. Prayers and unwan – illuminated headings – in colours and gold. invocations to the Prophet are in the 73 following All pages framed by a red line (jadwal). Inside the chapters. From the chapter 22 (Leaf 74 v.) on the colophon you can find: „it [this manuscript] was invocations are followed by an answer, probably for finished at dawn of the third day, by Muhammad the communal prayer. al Hiram Manthur in the year 1022“. The date,

116 Missal. Fragment of a vellum leaf, carolingian tran- sitional script, XII century, probably Northern Italy. Dimensions 309 × 220 mm, written space 280 × 204 mm, neumes on a four-line stave. Fragment coming from a binding but in good condition. Some initials in red and yellow. € 1500,– Biblia Sacra Iuxta Vulg. vers. NT – Epistles of St. Paul to the Romans, 1: „Paulus servo Christi Iesu vocatus apos- tolus segregatus in evangelium Dei quod ante promiserat per prophetas suos in scripturis sanctis de Filio suo qui factus est ex semine David secundum carnem qui prae- destinatione est Filius Dei in virtute secundum spiritum sanctificationis ex resurrectione mortuorum.“ Biblia Sacra Iuxta Vulg. vers. VT – Isaia, 62: „propter Sion non tacebo et propter Ierusalem non quiescam donec egre- diatur ut splendor iustus eius et salvator eius ut lampas accendatur et videbunt gentes iustum tuum et cuncti reges i nclitum tuum et vocabitur …“.

Missal Saints. Double leaf on vellum, gothic script, datable to the end of the XIV or beginning of XV century, probably Italy. Leaf dimensions 339 × 238 mm, writing space 200 × 145 mm. Text in brown ink on double columns with 23 lines. Decorated with numerous initials in red and blue ink with very fine contrasting penworks. Titles in red ink. € 750,–

Leaves taken from a binding, but in good condition. some Saints: Eusebio, Sisto, Felicissimo & Agapito, Some holes on blank margins and light traces of use. Donato and others. The text includes the parts of the Mass dedicated to

117 J. A. Stargardt Stand 62 Autographenhandlung · Gegründet 1830 · Seit 1885 im Besitz der Familie Mecklenburg Xantener Straße 6 · 10707 Berlin Telefon +49 (0)30 882 25 42 · Fax +49 (0)30 882 24 66 E-Mail: [email protected] · Internet: www.stargardt.de Autographen und Urkunden · Auktionen

Freud, Sigmund (1856–1939). Eigenh. Brief mit Un- terschrift „Sigm. Freud“. London 27. IV. 1939. 1 Seite groß-4°. Auf seinem Briefpapier. Leicht gebräunt. Kleine Faltenrisse. Mit Umschlag. € 16 000,– Inhaltsreicher Brief an den niederländischen Schrift- steller und Journalisten Cornelis de Dood in Ams- terdam über sein Werk „Der Mann Moses und die monotheistische Religion“. – Freud hatte seine letzte Schrift kurz zuvor im Alter von 82 Jahren im Londoner Exil herausgegeben. „… Nur schwere Erkrankung konnte mich abhalten, Ihren so interessanten Brief früher zu beantworten. Auch heute, keineswegs hergestellt, muß ich [mich] mit der kürzesten Würdigung desselben begnügen. Ich weiß wie viele Lücken meine Darstellung jener Urzeiten des Volkes Israel gelassen hat. Nicht ohne Absicht bei der außerordentlichen Unsicherheit des Gegenstandes zog ich vor mein Interesse auf wenige, vielleicht fundamentale Punkte zu konzentriren. Die Diskussion der mannigfachen Möglichkeiten, die Sie in Betracht ziehen, wäre sehr verlockend. In einem Stück möchte ich meinen Widerspruch aufrecht halten. Es ist kaum glaublich, daß Moses die Beschneidung bei den Juden vorfand, sie war nach allen Zeugnissen uralter aegyptischer Brauch …“ Freud starb am 23. September des Jahres. Leibniz, Gottfried Wilhelm Freiherr von (1646– 1716). Eigenh. Brief mit Unterschrift. Hannover 25. IV. 1702. 2 Seiten 4°. Etwas fleckig, linker Rand fachmännisch angefalzt (Respektblatt erneu- King Jr., Martin Luther (1929–1968). Brief mit ert). € 18 000,– Unterschrift. Atlanta, Georgia 15. VII. 1963. 1 Seite groß-4°. Mit gedrucktem Briefkopf „Southern An den englischen Gelehrten William Wotton (1666– Christian Leadership Conference / Martin Luther 1727), dem er für dessen „History of Rome from the King, Jr., President“. Faltspuren am linken und Death of Antoninus Pius, to the Death of Severus rechten Rand. Minimal fleckig. € 3000,– Alexander“ dankt. Er habe das Buch sogleich dem Kur- fürsten (Georg Ludwig von Hannover, dem späteren An Josef Weil in Tel-Aviv, der ihn in seinem Einsatz für König Georg I. von Großbritannien) überreichen wol- die Gleichberechtigung Schwarzer in den Vereinigten len, doch dieser, ein Freund der englischen Literatur, Staaten unterstützte. besitze bereits ein Exemplar, in dem er mit Vergnügen „… Your encouraging words are of inestimable value lese. Leibniz lobt Gelehrsamkeit wie literarische Quali- for the continuance of our humble efforts. It is heart- tät des Werkes; der Satz, dass die Geschichte die Schule warming to know that we have friends all over the der Fürsten sei, gelte in hohem Maße von Wottons world who take time out of their busy schedules to Werk, das die Cäsaren in ihren Tugenden und Lastern write us. I trust that our paths will cross sometime in anschaulich darstelle. Die Lektüre habe seinen Appetit the future … / Martin Luther King Jr.“ angeregt und er wünsche sich die Muße und Kräfte, seinen verschiedenen Neigungen nachzugehen. Geschrieben zwei Wochen vor seiner berühmten „I have a dream“-Rede anlässlich des Marsches auf Wa- „… Vix acceptum Librum principi Electorali nostro shington, D.C. attuli, qui Anglicis literis delectatur. Sed jam me vos

118 apud illum praeveneratis. Nec habebat tantum librum, kur“, Efraim Frisch: „Lieber Herr Frisch, wenn Sie sed et legebat et quod potius est, fruebatur, quod per dieses hier bringen können, so soll’s mich freuen. / fata non licuit maximae spei principi“ (der am 19. Mit bestem Gruß / Robert Walser / Manuelstraße 72.“ März verstorbene König Wilhelm III. von England) – An dieser Adresse wohnte Walser von November „cui erat destinatus. Vetus dictum est, Historiam esse 1921 bis Januar 1922. Ein Abdruck des Textes kam Scholam principum, sed vix alia magis, quam qualis a nicht zustande. Te delecta est, ubi Caesares virtutibus vitiisque, et dignis utroque genere eventibus insignes, velut in Tabula suis Robert Walser: Das Gesamtwerk, hrsg. v. Jochen lineamentis atque coloribus spectandi proponuntur …“ Greven, Genf und Hamburg 1966–1975, Band VII S. 145–148. Erwähnt ferner Wottons „Reflections upon ancient and modern learning“ von 1694. Wittgenstein, Ludwig (1889–1951). Eigenh. Brief Akademie-Ausgabe Band I, 21 Nr. 95 (mit mehreren mit Unterschrift. Cambridge, „East Rd.“, „Tues- Abweichungen nach dem Konzept gedruckt). day“ (vom Empfänger ergänzt „29. 11. 38“). 2 3/4 Seiten 4°. Liniertes Konzeptpapier. Schwach Walser, Robert (1878–1956). Eigenh. Manuskript gebräunt, kleine Randläsuren. € 6000,– mit Namen am Kopf. (Bern, Dezember 1921 / An den Nationalökonomen Piero Sraffa, seinen Freund Januar 1922.) 2 1/2 Seiten 4° (drei einseitig eng und Kollegen am Trinity College in Cambridge, den er beschriebene Blätter, das erste unten links etwas in einer Geldangelegenheit um Rat bittet. beschnitten). € 28 000,– „… When I saw you yesterday I said, I wanted to ask „Neues“ (geändert aus: „Was ich erlebt habe“, „Erleb- your advice about some thing today. Today however I tes“ und „Neuigkei[ten]“) „von Robert Walser“. forgot all about it, for obvious reasons. So I must ask it „Ein Mädchen ließ mich wissen, sie säh mich gern in writing as it’s urgent. glücklich, die zarte Seele! Was verstehen Frauen unter When I went to Norway about 2 1/2 years ago I had a Glück? Eine reizvolle Haushaltung! Aber man soll letter of credit issued to me by my bank … I took it to immer erst ein wenig unglücklich sein wollen. Nachher Bergen & got money there whenever I wanted it from gleicht sich’s aus. the ‚BergensKreditbank‘. As I lived a days journey Eine andere schrieb mir, sie leide an innerer Leere, away from Bergen & didn’t want to carry the letter of vielleicht war’s aber bloß Pose oder ein Kniff, um mich credit about with me I deposited it at the ‚Kreditbank‘, unruhig zu machen, aber ich mache mir keinen Vor- & they just took it out when I came to them for money wurf. Ich pflege keinerlei Träumerei mehr; mir ist’s um … When I left Norway last Christmas I didnt take the was Anderes zu tun. letter of credit out but left it in the bank in Bergen. Now my bank here wants me to write a letter to the bank in Eine dritte unterdrückte um meinetwillen eine ‚Träne‘. Bergen asking them to send me back my letter of credit Was für ein Ereignis; eine Vierte erzählte mir auf einem … Now I dont know how to write to them …“ Spaziergang ihre und ihrer Familie bilderreiche Ge- schichte, wofür ich ihr warm die Hand drückte. 1936/37 hatte Wittgenstein abgeschieden in Norwegen gelebt und mit der Niederschrift der „Philosophischen … Untersuchungen“ begonnen. – Piero Sraffa war in In wünschenswerter Behaglichkeit las ich die ‚Biene Cambridge für Wittgenstein einer seiner wichtigsten Maja‘, Seiten aus Keller’s Grünem Heinrich, Stellen Gesprächspartner; im Vorwort zu den „Philosophi- aus dem sich ungemein angenehm unoriginell gebenden schen Untersuchungen“ (1945) würdigt er die Kritik, Dichter Stifter, ferner was s. Zt. Heine über Deutsch- „die ein Lehrer dieser Universität, Herr P. Sraffa durch land schrieb, sowie eine übermütig-kokette, graziöse viele Jahre unablässig an meinen Gedanken geübt hat. Novelle von Brentano, der mit den Jahren fromm Diesem Ansporn verdanke ich die folgenreichsten wurde, womit er besser ein bischen gewartet hätte. Ideen dieser Schrift“. … Unveröffentlicht. – In „Ludwig Wittgenstein, Cam- bridge Letters“, hrsg. von B. Mc Guiness und G. H. v. Gestern sah ich ‚Orpheus und Euridike‘ von Gluck. Wright (1998) ist nur ein Brief von Sraffa an Wittgen- Das Theater war halb leer; ein gänzlich unbesuchtes stein gedruckt; „the other side of the correspondence würde besser ausgesehen haben. Wie die paar Be- … was long preserved by Sraffa but seems at present geisterten einsam dastanden! Einer erinnerte mich mit to be lost“. seiner seltsamen Figur an den Ingenieur Hermann in Puschkin’s ‚Pikdame‘. Die Aufführung ging an. Außerdem zeigen wir aus dem Nachlaß von Wilhelm Ich lobe nicht, denn wer eine Leistung lobt, sieht aus, von Kaulbach (1805–1874) eine Reihe von Original- als hätt’ er noch nie eine bessere gesehen. Bravo, bra- zeichnungen und Studien für seine bekannten His- vissimo, der versteht sein Handwerk! Ist das nicht der torienbilder und Fresken in der Neuen Pinakothek geborene Rezensent? …“ München und im Neuen Museum Berlin (heute ver- Auf der Rückseite des dritten Blattes eine kurze Nach- loren) sowie Illustrationen zu Goethes „Braut von Ko- richt Walsers an den Herausgeber des „Neuen Mer- rinth“ und Schillers „Verbrecher aus verlorener Ehre“.

119 Kunstkabinett Strehler Stand 61 Brigitte & Birgit Strehler M.A. · Hermelinweg 7 · 71063 Sindelfingen Telefon +49 (0)7031 70 88 20 · Fax +49 (0)7031 70 88 222 E-Mail: [email protected] · Internet: www.kunstkabinett-strehler.de Kunst auf Papier aus fünf Jahrhunderten · Dekorative Blumengraphik · Illustrierte Bücher und klassische Moderne

Hans Baldung gen. Grien, „Der Heilige Martin“, mit Monogramm AD, 1505/07 und Erich Heckel, „Hockende“

Hans Baldung, gen. Grien (1485–1545). „Der hei- der Zeit mit zwei RSchildern und etwas RVer- lige Martin“, original Holzschnitt von 1505/07 auf goldung. € 6900,– Bütten der Zeit (23,4 × 16 cm) mit Wasserzeichen, Nissen 2225. – Erste Ausgabe von Sowerbys groß trägt das Monogramm AD, da in der Werkstatt von angelegter „English Botany“ mit den fast 2600 Tafeln Albrecht Dürer in Nürnberg geschnitten, Werksver- zu der als Mitarbeiter James Edward Smith gewonnen zeichnis Nr. 9. € 2800,– werden konnte. Die Blumenkupfer mit dekorativen Blüten, Gräsern, Farnen, Moos und Gestein in schö- Erich Heckel (1883–1970). „Hockende“, original nem, zeitgenöss. Kolorit, vereinzelt auch in Farben Ätzung von 1907. Signiert mit Bleistift: E. He- gedruckt. Schönes einheitlich gebundenes Ex. ckel 07. In der Platte monogr. und dat.: „H 07“. Größe: 19,5 × 14,6 cm. Werksverzeichnis Dube Nr. 22. € 3800,– Bessa, Pancrace. Flore des jardiniers, amateurs et Kräftiger Druck mit schönem Plattenton auf breit- manufacturiers. D’après les dessins de Bessa. Ex- randigem Bütten. traits de l’Herbier de l’amateur. 1. Auflage, Band 1–4 in 2 Bden. 390 + 1 altkolorierte Kupfertafeln, Sowerby, James. English Botany, or coloured fi- Paris, Audot 1836. Je Bd. 2 Titelblätter und 2 Re- gures of British plants. 36 Bde. London 1790–1814. gisterblätter am Schluß. 4°. Neuer Lederbd., alter Mit 2592 altkolorierten Kupfertafeln. Hldr.-Bde. Leder-Rücken montiert. € 13 800,–

120 Nissen 161 (389 Tafeln). – Pancrace Bessa (1772–1835), Amaryllis, Azalee, Chrysantheme, Goldregen, Hyazin- Schüler von Spaendonck und Redouté, Blumenmaler the, Kaiserkrone, Lilienarten, Lobelie, Maiglöckchen, der Herzogin von Berry und des Naturhistorischen Petunie, Phlox, Rhododendron, Rosen, Tamarinde, Museums Paris, war einer der bedeutendsten Blumen- Tulpe und verschiedene in Europa vorkommende maler Frankreichs. – Sein brillant illustriertes Werk Orchideen. Ein Kupferstich „Paeonia Moul“ – chin. über alle damals bekannten Garten- und Zimmerpflan- Pfingstrose – zusätzlich eingebunden. Zweiter Band zen besticht durch seine wunderschönen altkolorierten durchgehend mit Leinöl an den Rändern befleckt, res- Kupfer, ausgeführt in kräftigen leuchtenden Farben tauriert, Tafeln alle ganz sauber. So komplett wie hier in feiner Nuancierung. Abgebildet sind u.a. Akelei, selten. – Schönes Ex.

Altkolorierte Kupferstiche aus „Herbier l’Amateur de Fleurs“, Bruxelles, 1828

Herbier de l’Amateur de Fleurs, verlegt von Pierre belle, 4 gefalt. Kupferstichkarten und 30 Kupfertaf. A. J. Drapiez (1778–1856). Brüssel, de Mat 1828– mit 36 Kupfern in 2 Bdn. Band 1 : 12 Bl., 248 S. HLd. 1835, 4°, 8 Bde. Mit 599 altkolorierten Kupferstichen mit rotem RSchild, Band 2 : 9 Bl., 460 S., 14 Bl. Hld. gez. von Pancrace Bessa (1772–1835) und gest. von d. Zt. (beschädigt, beschabt, restauriert). € 1450,– Barrais. Hldr.-Bde der Zeit mit RVergoldung und Erste Ausgabe. Heyd 309. ADB X, 529: „Das Werk zwei RSchildern, in guter Erhaltung. € 13 500,– beschäftigt sich in der Hauptsache mit der römischen Nissen 2324. – Erste Ausgabe mit den wunderschönen Epoche der Ostfränkischen Provinz. Die nächste von Bessa gezeichneten Blumen. Alle Blumenkupfer Veranlassung dazu hatten ihm die Ausgrabungen rö- mit dekorativen Blüten in herrlichem farbenfrohen Alt- mischer Ueberreste gegeben, die er in der Umgebung kolorit und den Pflanzen und Blütenteilen in schwarz/ von Oehringen mit Eifer und Sachkunde zu betreiben weiß. – Siehe Abbildung. pflegte. Er hat durch diese Arbeiten der wissenschaft- lichen Kenntniß nicht blos der römischen Epoche des Hohenlohe – Hansselmann, Ch. E. Beweiß (und: ostfränkischen Landes, sondern auch der nächstfolgen- Fortsetzung des Beweises), wie weit der Römer den Jahrhunderte und des Gauzeitalters einen bleiben- Macht, in den mit verschiedenen teutschen Völkern den Dienst erwiesen.“ – Christian Ernst Hansselmann geführten Kriegen, auch in die nunmehrige Ost- (1699–1776) stammte aus Weikersheim und war seit Fränkische, sonderlich Hohenlohische, Lande ein- 1730 hohenlohischer Archivar beim Hauptarchiv in gedrungen. Schwäbisch Hall, Messerer, 1. Bd. 1768 Öhringen. – Einzelne Tafeln knapp beschnitten, in Teil und 2. Bd. 1773. Fol. Mit gefalt. genealogischer Ta- 2 die Tafel 21 am Ende eingebunden.

121 Antiquariat Christian Strobel Stand 66 Gebath Hang 9 · 87660 Irsee Telefon +49 (0)8341 966 16 82 · Fax +49 (0)8341 966 16 97 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-strobel.de Allgäu/Bayerisch Schwaben · Orts- und Landeskunde · Bibliographie · Geisteswissenschaften · Geschichte und Kulturgeschichte · Wein und Weinbau

Album amicorum – „Denkmal der Freundschaft Album amicorum – „Dem Andencken“. Meist für Elisabetha Eleonore Juncker aus Dürckheim an Prag, 1800–1808. Qu.-8° (11,1 × 19,1 cm). Mit aqua- der Haardt. Frankfurt d. 12ten Oct. 1808“. Frank- relliertem Titel und 15 Tusch- und Federzeichnun- furt, Bad Dürkheim und St. Petersburg, 1808–1831. gen. 98 Bl., davon 26 mit Eintragungen oder Zeich- Qu.-8° (11,5 × 18 cm). Mit 2 Aquarellen, 3 lavier- nungen. Leder der Zeit mit goldgeprägten Bordüren ten Pinselzeichnungen und Scherenschnitt. 101 und dreiseitigem Goldschnitt in marmoriertem Kar- € Bl., davon 35 mit Eintragungen. Rotes Leder der tonumschlag und Pappschuber der Zeit. 1200,– Zeit mit Deckelbordüre, reicher Rückenvergol- Reizend illustriertes Stammbuch aus der böhmischen dung und Rückenschild sowie dreiseitigem Gold- Adelsfamilie der Malowetz (vgl. Kneschke VI, 95). schnitt. € 1100,– Enthalten sind zwei signierte blattgroße Pinselzeich- nungen von Emanuel Baron Malowetz (1779–1823), Reizvolles Stammbuch, belegt die familiären und kom- dem Wurzbach bescheinigt: „war k. k. Kämmerer und merziellen Verflechtungen zwischen den Handels- Major und ein geschickter Zeichner“ (XVI, 340). Be- metropolen Frankfurt und St. Petersburg. Wie aus merkenswert zwei Ansichten des Malowetz-Schlosses einem Eintrag der Eignerin hervorgeht, verließ sie Zwiestow („Sweistow“) und der zugehörigen Kirche Frankfurt am 26. Oktober 1808, am 21. Mai 1811 reiste von Schlapanow, beide signiert „Marie Malovetz“ sie aus St. Petersburg ab. Während des Aufenthalts in St. und datiert Prag 1801. Auch die weiteren graphischen Petersburg haben sich eingetragen: Friedrich Lorentz Beiträge sind von guter Qualität. Anhaltspunkte zur („Assessor beim Collegio der auswärtigen Angelegen- genauen Identifizierung der Eignerin bieten: Marie und heiten“), Mitglieder der Familien Fröbelius, Lorentz Louise Malowetz nennen sich Schwestern, Ernst und und Pasko, James Murr, Friedrich und M. Knust (alle Many (= Emanuel?) Brüder, außerdem findet sich „ton Mai 1811). Aus dem engeren Familienkreis in Bad fidel mari“ Leopold (1808). Weitere Familiennamen: Dürkheim und Frankfurt: Friederich Carl, Phillipp Auersperg, Freyberg, Lagransky, Ledebur, Wasmuth. – Chr. und H. Juncker (Brüder), Philippina Dorothea Der Einband etwas berieben, Vorderdeckel mit kleiner Juncker (Schwester). Unter den Frankfurter Namen: Wurmspur, Rücken des Schubers fehlt. Schön erhalten. – Siehe Abbildung. C. und Franz Hölzle, Friedrich Wilhelm Kroß, George Bernion aus Mannheim, Johann Valentin und Anna Magdalena Scheidler, C. F. Schnackenburg etc. – Mit Fischer, Johann Christian. Der Fränkische Wein- vier hübschen blattgroßen Zeichnungen: Zwei ländli- bau auf dem Felde und in dem Keller sammt den che Anwesen (von der Eignerin signiert, 1811 datiert daraus entstehenden Vortheilen nach patriotischen und bezeichnet „St. Petersburg“), asiatischer Tempel und physikalischen Grundsätzen beschrieben. Neue und kolorierte Felsenlandschaft. – Einige Blätter ent- verbesserte Auflage. Würzburg, F. X. Rienner, 1791. nommen, eines mit Randläsuren wieder einmontiert. 8° (17,2 × 11 cm). XVI, 228 S., 6 Bl. Pappe der Zeit Vereinzelt minimal fingerfleckig, vorderer Innendeckel mit Rückenschild. € 1100,– mit Exlibris. Der dekorative Einband wenig fleckig und Die sehr seltene letzte Ausgabe der ersten umfassenden kaum berieben. – Siehe Abbildung. Monographie über den Weinbau in Franken, gegenüber

122 der Erstausgabe Marktbreit 1782 erheblich erweitert. physician and botanist who journeyed to Jerusalem in – Johann Christian Fischer (1734–1818) aus Markt- the years 1573 to 1576 […] Rauwolf’s account of coffee breit war Weinbauer und Weinhändler und hatte auf as a social drink of the East is thought to be the earliest Reisen auch den Weinbau in Frankreich, Ungarn und in a printed book […] His book became the prime deutschen Anbaugebieten studiert. „Sein Buch spielt source on the subject of coffee for the reports of later auch heute noch oder wieder eine große Rolle in der western travellers to the Orient who usually copied fränkischen Weinliteratur“ (Hans Breider in Claus). from it, adding their own experiences […] Rauwolf – Etwas gebräunt und gering fleckig. Einband leicht was the first modern botanist to collect and describe the berieben und bestoßen. – Schoene 3 7620. preparation and consumption of coffee“ (Hünersdorff/ Hasenkamp 1221). – 1583 erschien eine zweite Auflage, Fugger – Lehenbrief von Christoff Fugger, Herr die noch um einen illustrierten vierten Teil vermehrt zu Kirchberg und Weissenhorn, zu Gunsten des wurde. – Stellenweise leicht gebräunt oder stockfle- Matthäus Weickhmann und seiner Brüder Georg, ckig, einige Blätter mit Wurmspur im seitlichen Rand Hans Georg und Wolf Dietrich, mehrere Güter und (meist sauber geschlossen), die weiße Rückseite des Einkünfte betreffend. Deutsche Handschrift auf letzten Blattes mit Vermerk und kleinem Stempel aus Pergament. Ohne Ort, 27. VIII. 1566. Blattgröße dem Jahr 1861, hinteres Vorsatzblatt mit Eckausschnitt 23 × 33,5 cm. Faltblatt mit angehängtem Siegel in und Besitzvermerk aus dem Jahr 1836. Einband etwas Holzkapsel. € 650,– berieben und bestoßen. Insgesamt schönes Exemplar Schöne 27zeilige Urkunde, genannt werden detaillierte des wichtigen Werkes. – VD 16 R 430. Bucher, Lau- Einkünfte aus dem „Tiphinger Prüel“ beim Herd- ingen, 121. Tobler 79–80. brucker Tor in Ulm, ein Hof zu „Schneggenhofen“ im Schrank, Franz von Paula. Reise nach den süd- Besitz des Georg Trew (?) und eine Sölde zu Unter- kirchberg im Besitz des Conrad Strigel. – Rückseitig lichen Gebirgen von Baiern, in Hinsicht auf bo- angestaubt, ohne den Kapseldeckel, sonst sauber und tanische, mineralogische, und ökonomische Ge- wohlerhalten. genstände, nebst Nachrichten von den Sitten, der Kleidung, und andern Merkwürdigkeiten der Be- Greaves, John. Miscellaneous works: many of wohner dieser Gegenden. München, Joseph Lin- which are now first published. Published by Tho- dauer, 1793. 8° (19 × 12,5 cm). Mit gestochener Ti- mas Birch. 2 Bände. London, J. Hughs für J. Brind- telvignette und Kupfertafel. 9 Bl., 418 S., 5 Bl. Wenig ley und C. Corbett, 1737. 8° (20 × 12,5 cm). Mit 8 späteres Halbleder mit Rückenschild. € 680,– Kupfertafeln (davon 3 gefaltet). 3 Bl., LXXII S., 1 Erste Ausgabe. – Schrank hatte 1788 auf Befehl der Bl., IX, 356 (recte 360) S.; 2 Bl., S. 359–540, 3 Bl., Kurfürstlichen Akademie der Wissenschaften die S. 591–800 (so komplett). Halbleder der Zeit mit Gegend um Eurasburg, Benediktbeuern, Tegernsee, Rückenschild. € 1500,– Miesbach, Schliersee, Rosenheim und Traunstein be- Erste Gesamtausgabe der Werke des britischen Mathe- reist. Die hier vorgelegten Ergebnisse sind sowohl matikers und Orientreisenden (1602–1652). – Enthält naturwissenschaftlich als auch volkskundlich von Be- den Erstdruck einer Arbeit von Newton: „A dis- deutung. – Etwas gebräunt und stockfleckig, Vorsätze sertation upon the sacred cupit of the jews. Translated mit Eintragung. Einband etwas berieben und bestoßen, from the Latin of Isaac Newton, not yet published“ Gelenke am oberen Rücken eingerissen, Rückenschild (Babson, Newton, 2nd suppl., 20, No. 40: „the first mit Absplitterung. – De Backer/Sommervogel VII, 916, publication in any language“). – Ränder vereinzelt 20. Lentner 16362: „Sehr selten und gesucht!“ etwas angestaubt oder fleckig, Titel mit altem Besitz- vermerk. Die Einbände gering berieben, Vorderdeckel Vollkommener Unterricht vor Kellermeister, Wie von Band II mit vertikaler Knickspur. – Schönes Exem- nicht alleine mit dem Weine vom Anfange der plar aus der schottischen „Signet Library“, alle Deckel Weinlese umzugehen, sondern auch die ältere wohl mit dem goldgeprägten Signet. – Ibrahim-Hilmy I, 276. zu erhalten, denen hinfälligen zu helfen, auch aller- Lowndes 933. hand Weine anzustellen sind […] Absonderlich ist beygefügt eine accurate Keller-Ordnung, wie solche Rauwolf, Leonhard. Aigentliche beschreibung der an vielen Fürstl. Höfen in steter Observanz ist […] Raiß, so er vor diser zeit gegen Auffgang inn die Wie auch vom Bier, und was dabey zu thun. De- Morgenländer, fürnemlich Syriam, Iudaeam, Ara- litzsch und Leipzig, Johann Heinrich Schmidt, 1779. biam, Armeniam etc. […] selbs volbracht: neben 8° (17,5 × 10,5 cm). Mit gestochenem Frontispiz. 205 vermeldung vil anderer seltzamer und denckwür- S. Braunes Kalbsleder der Zeit mit Rückenschild diger sachen, die alle er auff solcher erkundiget, und Rückenvergoldung. € 1600,– gesehen und observiert hat. 3 Teile in 1 Band. (Lau- Erste Ausgabe. – Sehr seltene Sammlung von Rat- ingen, Leonhart Reinmichel), 1582. 4° (19,5 × 16 schlägen und Rezepten. – Das schöne Frontispiz zeigt cm). Mit 3 Titelholzschnitten. 8 Bl., 487 S. Mar- einen Kellermeister beim Einstreuen einer Zutat (Holz- morierte Pappe um 1830 mit zwei farbigen Rü- späne?) in ein Fass. – Leicht gebräunt, ein Doppelblatt € ckenschildern. 5500,– (S. 199–202) etwas aus der Bindung vorstehend. Sehr Erste Ausgabe. – „Enthält die früheste in Europa ge- schönes, für einen Titel der Gebrauchsliteratur un- druckte Kunde vom Kaffee“ (Mueller 173). – „Highly gewöhnlich attraktiv gebundenes Exemplar. – Schoene3 influential travel account by the learned Augsburg 12050.

123 Nikolaus Struck Stand 3 Buch- und Kunstantiquariat · Spandauer Straße 29 · 10178 Berlin Telefon +49 (0)30 242 72 61 · Fax +49 (0)30 242 40 65 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-struck.de Alte Stadtansichten · Landkarten · Dekorative Graphik · Berufsdarstellungen · Atlanten · Ansichten- werke · Landes- und Ortsgeschichte · Reisen

burg, London, Neapel, Rom usw.), am rechten rand 18 Darstellungen mit den Landestrachten (Potugais, Etats Sardes, Polonais, Danois usw.). Im Kartenbild ca. 40 weitere kleine Stadtansichten. – Die Karte war ursprünglich in Segmenten auf Leinwand montiert. Die Leinwand wurde entfernt und die Karte zusammen- gesetzt.

Galizien. Westgalizien. Kupferstichkarte in 12 Blatt (je 44 × 55,5 cm.) v. H. Benedicti nach A. Mayer von Heldensfeld, „Carte von West – Galizien welche … in den Jahren 1801–1804 … durch den K. K. Generalquartiermeisterstab militärisch aufgenom- Afrika. Kupferstichkarte, bei G. G. de Rossi, „To- men worden …“, 1808–1809, zusammengesetzt tivs Africae nova et excata Tabvla … per Gvlielmv 176 × 186,5 cm. € 1950,– Blaew Amstelodami MDCLXXIX“, dat. 1679, Dörflinger, Österr. Karten des 19. Jahrh., Kapitel 57 × 90,5 (s. Abbildung). € 12 000,– 4.7.0.2. (= S. 750/751). Die Karte erschien in Lieferun- Betz, Mapping of Africa, Nr. 113. 2 (= second State). gen ab 1808 (- 1811). Ein längerer Zeitraum als geplant, Schilder, Monumenta Cartographica Neerlandica, Bd. aber der Stecher H. Benedicti verstarb im Jahr 1809 5 mit Nachweis und Abb.; – Von der vergleichbaren (weitere Informationen dazu bei Dörflinger, s. oben), Karte von Amerika konnte Burden (Mapping of Ame- so dass sich wahrscheinlich deswegen die Auslieferung rica) nur 1 Exemplar nachweisen. – Die Karte ist von der letzten Blätter dieser Karte verzögerte. – Die Karte 2 Platten gestochen und zusammengesetzt. Über der zeigt im Norden Warschau, im Osten Chelm, im Süd- Karte Kopftitel mit der Datierung 1679 (wahrscheinlich westen Krakau. – Jedes Blatt ist in 6 Segmenten auf der 2. Zustand dieser Karte, wenn man die Angaben von Leinwand montiert. Mit einem Pappschuber der Zeit. Burden analog anwendet). – Nur wenige Exemplare – Sehr gut erhalten. dieser Karte sind bekannt.

Belgien. Kupferstichkarte in 15 Blatt n. Friex b. Mecklenburg. Manuskript – Karte von J. A. Over- Crepy in Paris, „Cartes des Provinces des Pays Bas. heide, „Situations Carte (Brouillon) von dem ..“, dat. 1744, 132 × 210. € 2400,– Hertzogthum Meklenburg nach der kleinen ge- Wandkarte von Belgien mit den angrenzenden Ländern. doppelt vergrößert von J.A. Overheide Anno 1738. – Maasstab von 5 Meilen“, aquarelliert, dat. 1738, Hier vorliegend in 15 Blatt und noch nicht zusammen- € gesetzt. Oben rechts prachtvolle Rokokokartusche. 89 × 114. 6000,– Rarität, wie alle Manuskriptkarten. – Der Zeichner Donaulauf. Kupferstichkarte von Willem Janszoon Hauptmann J.A. Overheide lebte Mitte des 18. Jahr- Blaeu, „Tractvs Danubii …“, mit altem Grenz- hunderts. Bekannt ist von ihm nur eine Karte der Graf- kolorit, 1635, 40,5 × 89. € 2800,– schaft Bad Pyrmont, die im Verlag Homann Erben 1753 erschienen ist. Weitere Daten, insbesondere Lebens- Krogt, Koeman’s Atlantis Neerlandici, Nr. 1110:2 A.. daten, Wohnort usw. waren über ihn nicht zu ermitteln. – Die Karte erschien nur in der 2-bändigen deutschen – Ob die vorliegende Karte ein Entwurf für eine noch Ausgabe des Theatrum von 1635. zu stechende Karte sein sollte, ist nicht zu belegen, ist aber auch nicht unwahrscheinlich. – Die Karte wurde Europa. Stahlstichkarte, n. Perrot, verbessert von auf 4 Blättern gezeichnet und ist bereits zusammen- A. Vuillemin bei Fatout in Paris, „Carte pittoresque gesetzt. Dargestellt ist das Herzogtum Mecklenburg & Maritime de L’Europe.“, mit altem Grenzkolorit, in der Begrenzung Ostsee, Barth, Strehlitz, Perleberg, € dat. 1854, 81 × 108. 1000,– Lauenburg, Lübeck. Mit Einzeichnung der Straßen – Wandkarte von Europa. Am linken Rand insgesamt 18 Alte Faltstellen wurden geglättet, kleinere Einrisse in kleine Ansichten europ. Städte (Berlin, Wien, St. Peters- den Rändern sowie in den Faltstellen restauriert.

124 separat gedruckte, kol. Titelkartusche. Unten links ein kol. Meilenanzeiger, darüber ein großer Adler mit Wappen (kol.). – Bruchstellen restauriert. Rheinpfalz. Kupferstichkarte in 6 Blatt, von Lei- zelt n. P. Dewarat b. I. L.C. Rheinwald, mit altem Grenz- und Flächenkolorit, 1794–1799, je 60 × 79 (s. Abbildung) € 1800,– Hellwig/Reiniger/Stopp, Nr. 90–95 (jede Karte wurde einzeln erfasst). Alle Karten in 9 Segmenten auf Lwd. montiert und faltbar. Mit einer Kassette der Zeit mit Rückenschild. Die Karten lassen sich zu einer Gesamt- karte der Pfalz zusammensetzten. Die Karte erschien Pommern. Kupferstichkarte, (von 12 Platten ge- anläßlich des 1. Koalitionskrieges (1792–1797) und druckt) von Eilhard Lubinus, „Nova illustris- verzeichnet kleinste Orte. – Die kolorierte Fassung ist simi principatus Pomeraniae descriptio. ..“, mit sehr selten. Flächenkolorit, um 1758, 125 × 215 cm. (s. Ab- bildung) € 25 000,– Ausstellungskatalog Sammlung Niewodniczanski in Stettin 1998, Karte Nr. 15. – Bei der vorliegenden Karte handelt es sich um die wichtigste Pommernkarte, die jemals gedruckt worden ist. Sie war Vorbild für zahlrei- che, verkleinerte Nachdrucke im 17. und 18. Jahrhun- dert. Die 1. Auflage erschien 1618 und ist in der Regel unkoloriert. In den Wirren des 30-jährigen Krieges sind die Originalkupferstichplatten verschwunden, wurden aber 1756 wieder entdeckt und man gab die Karte 1758 erneut heraus. Beide Ausgaben sind extrem selten. – Die Karte ist umgeben von einer schmalen Wappenleiste sowie zahlreichen Stadtansichten Pommerns. – Sie ist in 12 Segmenten auf Leinwand montiert. Rumänien – Bulgarien. Kupferstichkarte, von Gottf(ied) Iac(ob) Haupt aus Augsburg, „Danubii Fluminis. Pars infima, in qua Transylvania, Walchia, Moldavia, Bulgaria, Servia, Thracia et Bessarab ac- curate distinctum ..“, mit altem Grenzkolorit, um 1737, 55,5 × 67,5 (s. Abbildung) € 3600,– Einblattdruck. Szantai, Atlas Hungaricus, S. 220 (Haupt 2) und Abb. Seite 219. Bei Bagrow/Skelton ist keine Karte von Haupt verzeichnet. Stopp-Langel kennt nur eine (1) Karte von Haupt „Tartaria Minor“. Auch anderen Bibliographien sind keine Karten von Haupt bekannt, so daß es sich hier um eine der Karten handelt, die das Prädikat „extrem selten“ wirklich ver- dienen! – Unten rechts die Titelkartusche, daneben ein Krieger sowie ein Adler. Die Karte zeigt die Donau von Belgrad bis zur Mündung ins Schwarze Meer. Ge- biet: Rumänien und Siebenbürgen, Bulgarien, Istanbul, das nördl. Griechenland, Makedonien. Allseitig ist die Rheinlauf. Kupferstichkarte, aus der deutschen Karte umgeben von einer Randleiste mit insgesamt Ausgabe des Atlas Novus b. G. Blaeu, „Rhenvs, 17 kleinen Stadtansichten und Grundrissen, jeweils Mosella, Vahalis, Mosa, & reliqui qui in illos se exo- mit einer kurzen Beschreibung zur Stadtgeschichte. nerant Flvvii“, mit altem Grenzkolorit, um 1634, Am oberen Rand befinden sich Ansichten der Städte 76 × 49 (H) (s. Abbildung) € 4750,– Temeswar, Belgrad, Gros Wardein (Oradea), Nissa Krogt, Koeman’s Atlantes Neerlandici, Bd. II, Nr. 1120. (Nis) und Widdin (Vidin). Am rechten und linken Rand 2A. – Sehr seltene Karte des Rheinlaufes bei Blaeu, die Befestigungsgrundrisse von Hermannstadt (Sibiu), Fo- nur in 2 Varianten der deutschen Ausgabe des Atlas garas (Fagaras), Klauenburg (Cluj-Napoca), Semendria Novus (1634 und 1635) erschienen ist und bereits 1635 (Smederevo), Sophia (Sofia), Bender Tekin (Tighina), in den anderssprachigen Ausgaben durch die bekannte Zatmar (Satu Mare), Sabacz (Sabac), Segedin (Szeged) Karte des Rheinlaufs ersetzt wurde. Mit den Platten der und Giula (Gyula). Am unteren Rand mittig ein Mei- Germaniakarte wurde diese Rheinlaufkarte separat für lenanzeiger flankiert von 2 Ansichten von Oczacow die ersten Blaeu – Atlanten gedruckt. Zeigt den ganzen (Otschakiw) und Adrianopel (Edirne). – In der Bugfalte Rheinverlauf. Oben links kol. Windrose, oben rechts 2 kleine restaurierte Löcher.

125 Stuttgarter Antiquariat Stand 65 Götz Kocher-Benzing · Rathenaustraße 21 · 70191 Stuttgart Telefon +49 (0)711 256 84 02 · Telefax +49 (0)711 257 61 74 E-Mail: [email protected] · Internet: www.stuttgarter-antiquariat.de Bücher des 15. bis 18. Jahrhunderts · Humanismus und Reformation · Illustrierte Bücher

Hus – Processus consistorialis Martyrij Io. Huss, 1560) zugewiesen. „Unter den zahlreichen Reformati- cum correspondentia Legis Gratiae, ad ius Papis- onssatiren dieser Zeit ragen sie ebensowohl durch in- ticum, in Simoniacos & fronicatores Papistas. … neren Gehalt wie durch formale Überlegenheit hervor“ [Hrsg. von Otto Brunfels]. [Strassburg, Johann (Merker). Die Holzschnitte zeigen Hutten, den Papst Schott 1525]. 4to. 22 Bll.nnum., das letzte weiss. Mit und das Papstwappen. – Titel von II mit teilweise ge- 31 Holzschnitten. Pappband. € 6000,– löschtem Stempel, einzelne Marginalien, Eintragungen und Unterstreichungen, kaum fleckig und gut erhalten. Einzige lateinische Ausgabe des Berichts über den I: VD 16, H-6395; Benzing, Hutten 1; Böcking, Hutten Prozeß gegen Jan Hus (1370–1415), sehr selten. Der L-1. II: VD 16, C-5037; Benzing, Strasbourg 417; Herausgeber Otto Brunfels edierte um 1524/25 eine Köhler 604; Böcking, Hutten IV, 553 ff. Sammlung kleinerer Schriften von Jan Hus in drei Teilen. Als Ergänzung dazu veröffentlichte er aus dem Nachlass Ulrich von Huttens ein altes Manuskript, Mennel, Jakob. De inclito atqz apud Germanos das die Leidensgeschichte Hus’ bis zu seiner Ver- rarissimo actu ecclesiastico Kalen. Augusti Auguste. urteilung beim Konstanzer Konzil enthielt, ergänzt Celebrato anno domini. 1518. [Augsburg, Sigmund durch eine Version des Antichrist-Themas. „Als ein- Grimm & Marx Wirsung] 1518. 4to. 8 Bll. nnum. zige Flugschrift des Themenkreises ist sie reichlich Mit fast blattgroßem Titelholzschnitt und Wappen- durch einfache Holzschnitte illustriert. Damit knüpft holzschnitt am Schluss, beide vom Petrarcameister. sie an eine Form der Kommunikation an, die bereits Geheftet, ohne Einband. € 2200,– vor der Erfindung des Buchdrucks zur Agitation unter Erste Ausgabe, zeitgleich mit einer deutschen Aus- jenen Teilen des Volkes benutzt wurde, die nicht lesen gabe erschienen. Das Buch „erschien aus Anlaß der konnten“ (Hoyer, Jan Hus und der Hussitismus, in: zur Verteidigung des Christentums gegen die Türken Flugschriften als Massenmedium der - zeit 1980. S. 297). – Bll. c1 und c3 mit fachgerecht res- taurierten Einrissen, schönes Exemplar. VD 16, P-4945; Köhler 3800; Schmidt, Schott 98; Muller 152; Ritter III, 1931; Böcking, Hutten II, p. 426 f.

Hutten, Ulrich von. Opera poetica (Hrsg. von Eobanus Hessus). [Strassburg, Crato Mylius] 1538. 8vo. 147 Bll.nnum., ohne das letzte weiße Blatt. Mit halbseitigem Holzschnitt des „Vir bonus“ von Hans Sebald Beham und zwei Holzschnitt-Initia- len. – Vorgebunden: S. Abydenus Corallus [Pseud: Nikolaus Gerbel?]. Dialogi septem, festive candidi. [Strassburg, Johann Schott 1521]. 8vo. 54 Bll.nnum. Mit drei Holzschnitten. Pergamentband der Zeit mit Rückentitel (Rücken etwas angestaubt). € 8500,– Schöner Sammelband mit zwei bedeutenden Erstaus- gaben des deutschen Humanismus. I: Erste und für zweihundert Jahre einzige Gesamt- ausgabe, eine der großen Seltenheiten der Hutten- Literatur. Sie enthält die erste Auswahl von vierzehn poetischen Werken Huttens aus seiner frühen Phase, darunter auch Dichtungen zum Judenbücherstreit. II: Erste und einzige zeitgenössische Ausgabe, selten. Sammlung von sieben satirischen Dialogen, von P. Merker in: der Verfasser des Eccius Dedolatus etc. dem Pforzheimer Humanisten Nicolaus Gerbel (1485–

126 erfolgten Verleihung der Kardinalswürde an Albrecht wurde laut BMC wohl um den Jahreswechsel 1479– von Brandenburg und eines Schwertes samt einem 1480 hergestellt. Das Exemplar stammt aus dem Besitz von Papst Leo X. am Weihnachtstag gesegneten helm- des deutschen Geistlichen Johannes Stiglitz mit dessen artigen Pelzhut an den Kaiser Maximilian durch die Besitzeintrag „Joh Stiglitzius“ auf dem letzten Blatt. päpstlichen Legaten Cajetan und Lang“ (Musper). Stiglitz studierte ab 1481 in Bologna und erwarb wäh- Der Titelholzschnitt zeigt einen Engel, der die Insig- rend dieser Zeit offenbar zahlreiche italienische Dru- nien der beiden Verleihungen trägt, der Holzschnitt cke; Bücher aus seinem Besitz finden sich in grösserer am Schluss Mennels Wappen. Mennel (1460–1525) Zahl in deutschen Bibliotheken (Knod. Deutsche Stu- war Hofhistoriograph im Dienste Kaiser Maximilians; denten in Bologna Nr. 3686). – Titel minimal angestaubt seine historischen Werke, vor allem zur Geschichte und mit handschriftlicher Signatur, alte Foliierung und der Habsburger, rühmt Burmeister (NDB), der seine zahlreiche zeitgenössische Marginalien und Unter- „Arbeitsweise, die erstmals eine konsequente Anwen- streichungen von unterschiedlichen Händen, Schluß dung hilfswissenschaftlicher Methoden erkennen läßt“, mit weiterem Besitzeintrag, schönes breitrandiges Ex- besonders hervorhebt. – Schönes, sauberes Exemplar. emplar. – ISTC is00619000; GW M-42823; BMC VII – VD 16, M-4614; ; Dodgson II, 125, 4 (schreibt 937; Goff S-619.. – Siehe Abbildung oben. die Holzschnitte L. Beck zu); Musper, Nachlese zum Petrarkameister, in: Gutenberg Jb. 1951, S. 110 ff. mit Abb.; Maximilian-Ausst. Wien 1959, Nr. 127; Potthast Strauss, Jacob. Eyn new wunderbarlich Beycht- 763. – Siehe Abbildung links. püchlin in dem die warhafft gerecht beicht vnd pueßfertigkeit, christenlichen gelert vnd angezeygt Solinus, Gaius Julius. De mirabilibus mundi, sive wirt, … [Erfurt, Matthes Maler 1523]. 4to. 18 Bll. collectanea memorabilium. Parma, Andreas Portilla nnum. Mit kleinem Titelholzschnitt, auf dem 2. Blatt 20. Dezember 1480. 4to. 101 (von 102) Bll.nnum., wiederholt. Pergamentband. € 1200,– ohne das erste weisse Blatt. Moderner Pergament- Zweite Ausgabe dieser wichtigen „Quelle aus der € band. 4800,– Frühzeit des Beichtinstituts innerhalb der sich ent- Seltene Ausgabe des im 3. Jahrhundert entstandenen wickelnden evangelisch-lutherischen Kirche. – Einige Hauptwerks des Solinus, gedruckt von dem aus Turin zeitgenössische Anstreichungen, unterer Rand von stammenden Andreas Portilla, der zwischen 1472 und Blatt 5 hinterlegt, einige Fleckchen, sonst gut erhalten. 1484 in Bologna, Parma und Reggio Emilia tätig war. – VD 16, S-9492; v. Hase 526; Barge, Strauss, 4b (12); Der „M.cccclxxx. xiii. Kalen. Ianuariis“ datierte Druck Kuczynski 3609.

127 Günther Trauzettel Stand 58 Haumühle 8 · 52223 Stolberg Telefon + 49 (0)2402 81542 · Mobil + 49 (0)1577 330 08 08 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-trauzettel.de Literatur und Geistesleben zwischen Barock und Romantik; wissenschaftlich und bibliophil

Albertinus, Aegidius. Der Landtstörtzer: Gusman von Alfarche oder Picaro genannt, dessen wunder- barliches, abenthewrliches und possirliches Leben, was gestallt er schier alle ort der Welt durchloffen, allerhand Ständt, Dienst und Aembter versucht, vil guts und böses begangen und außgestanden, jetzt reich, bald arm, und wiederumb reich und gar elendig worden, doch letztlich sich bekehrt hat, hierin beschriben wirdt. Durch (…) theils auß dem Spanischen (des Mateo Alemán und des Luján de Sayavedra) verteutscht, theils gemehrt und ge- bessert. Getruckt zu München, durch Nicolaum Henricum. Anno M.DC.XV. (8) Bll. (die letzten beiden weiß), 723, (10) S. Pergamentband d. Zt. mit Schutzkanten. Etwas fleckig, späteres handschriftl. Rückenschild. Schließbänder fehlen. € 3300,– Erste (dt.) Ausgabe (Dünnhaupt 227, 43.I; Goedeke II, 577, 9a). – Ohne das letzte weiße Bl., etwas gebräunt, etwas fleckig; Titel und einige Bll. mit kleinen Eck- und Randausrissen ohne Textberührung; etliche Bll. mit fachkundig hinterlegten Wurmgängen, meist im Rand; zeitgenöss. Besitzeintrag eines Kapuzinerklosters a. d. Titel. – „Von außerordentlicher Seltenheit. Der 1. Abenteuerroman, der in Deutschland erschien und noch vor dem Dreißigjährigen Krieg den Typus des ‚Landstörtzers‘ brachte. Grimmelshausen fußt vielfach auf diesem Buch. Das Buch ist weit mehr als eine Über- setzung“ (Wolfskehl /Slg. Manheimer 5). „Oft auf- gelegter pikaresker Roman von äußerster Wichtigkeit für die weitere Entwicklung des deutschen Schelmen- romans; von unmittelbarem Einfluß auf Grimmels- hausen“ (Dünnhaupt). „epoche machende“ Werk äußerst selten. „… Anspruch Dohm, Christian Wilhelm. Ueber die bürger- auf Unsterblichkeit gewann [Dohm] mit seiner ‚Apolo- gie meiner beschnittenen Brüder‘„ (R. Gay, Geschichte liche Verbesserung der Juden. Berlin und Stettin, der Juden in Deutschland, München 1993, S. 104). Als Friedrich Nicolai 1781–1783. Halblederbände d. erster Nichtjude forderte Dohm die völlige bürger- Zt. mit zwei farb. Rückenschilden und -vergoldung. liche Gleichstellung der Juden in Deutschland. Die An Bd. 2 Rücken im unteren Drittel restauriert Resonanz auf den Traktat war groß, aber zwiespältig; und Bandschild teils abgerieben, Ecken teils res- die Auseinandersetzung damit bestimmt den Inhalt tauriert. € 3800,– des zweiten Bandes, der einen Text Mendelssohns im Erste Ausgabe (Goedeke VI, 285, 9., 4 [nur Bd.1]; Fürst Erstdruck enthält. Die Thesen Dohms wirkten über I, 210; Eichstädt 90 u. 106; Borst 410 [nur Bd. 1]; Meyer, Preußen hinaus. Das Toleranzedikt Josephs II. von Mendelssohn 294 u. 295). – Bd. 1 teils etwas, Bd. 2 nur 1782 fußt ganz offensichtlich darauf. Mirabeau sorgte gelegentlich etwas stockfleckig, beide Bde. vom oberen für die Bekanntmachung des Textes in Frankreich Schnitt her mit eher leichtem Feuchtfleck außerhalb (1785), wo 1791 Dohms Reformvorschläge Grundlage des Textes. Zeitgenöss. Anmerkungen und Besitzein- der Emanzipationsgesetze wurden; setzte trag „Freyberg“ a. d. Vorsatz von Bd. 1. – Mit beiden die Gleichstellung in den besetzten deutschen Gebieten Teilen in erster Ausgabe zeitgenössisch einheitlich und durch, 1812 folgte Preußen den Forderungen Dohms. relativ aufwendig gebunden ist das „bahnbrechende“, – Siehe Abbildung.

128 Goethe, Johann Wolfgang von. Die Wahlver- wandtschaften. Ein Roman. Erster (- Zweyter) Theil. In zwei Bänden. Tübingen, in der J. G. Cottaischen Buchhandlung 1809. Titel, 306 S.; 340 S. Halblederbände d. Zt. mit zwei Rückenschilden und -vergoldung. Etwas berieben, an Ecken und Kapitalen etwas bestoßen. € 1400,– Erste Ausgabe (Hagen 327; Goedeke IV/III, 388, 181). – Leicht gebräunt; meist leicht, gelegentlich etwas stär- ker stockfleckig; einige zeitgenöss. Marginalien eines begeisterten Lesers. – „Die Wahlverwandtschaften sind in diesem [Goethes] Werk eine Wende. Es beginnt mit ihnen die letzte Reihe seiner Hervorbringungen, von deren keiner mehr er sich ganz abzulösen vermocht hat, weil bis ans Ende ihr Herzschlag in ihm lebendig blieb“ (W. Benjamin). „… es ist doch mein bestes Werk“ (Goethe, lt. H. Laube).

Goethe, Johann Wolfgang von. Schriften. Erster (- Vierter) Theil [Vier:] Band [Th. 1–3:] mit Kup- Hirsch). – Etwas stockfleckig, Reihentitel und Titel von fern. In vier Bänden. Mit vier gestochenen Titelvi- Bd. 3 im Bug mit kleiner alt hinterlegter Fehlstelle, Bd. gnetten (J. W. Meil inv. et sc.) und acht Kupfern 3 ca. 1 cm kürzer und schmaler. Je ein Titel von Bd. 1 (D. Berger sc.; D. Chodowiecki bzw. J. C. Krüger und 2 mit nahezu zeitgenöss. Namen „C.J (?) Sax“, d. del.). Berlin, bei Christian Friedrich Himburg 1775– i. der belgische Instrumentenbauer Charles Joseph Sax 1779. Rote Lederbände im Stil d. Zt. mit Rücken- (1790–1865). Jeweils am Schluss der drei Bände der vergoldung, Zierbünde und Deckelborduren auf etwas spätere Eignerstempel „Geh.Rath Wagener Mar- schwarzem Grund, Kanten- und Innenkantenver- burg“, d. i. Guido Richard Wagener (Berlin 1822–1896 goldung. € 2800,– Marburg), der eine bedeutende Musikaliensammlung 1a zusammentrug. – Ganz vollständige Exemplare wie das Erste Ausgabe (Hagen 2s und 4,4.; Goedeke IV/III, 1, vorliegende zählen zu den größten Seltenheiten (nicht h1 und h3; Dorn, Meil 302–304 und 348; Engelmann, nur) der Goethe-Literatur. Das letzte für mich nach- Nachträge, Chodowiecki/Berger 35, 36, 37, 53, 54, 85, weisbare Angebot aller drei Bände (allerdings ohne den 87 und /Geyser 83, 84). – Etwas stockfleckig, älterer dritten Reihentitel) finde ich in dem Goethe-Katalog Namenstempel a. d. Titel von Bd. 1 und Bl. A2 des 226 des Antiquariats Leo Liepmannssohn von 1932, dritten Bandes. Ein Kupfer mit kleinem Loch am Rand dort unter No. 265: „Von größter Seltenheit, besonders der Abb. Marmorierte Vorsätze. – Seltene erste Aus- der nahezu unauffindbare 3. Teil. Erste Ausgabe dieser gabe der ersten in Deutschland, fast gleichzeitig mit der wertvollen Sammlung.“ – Siehe Abbildung. Bieler Gesamtausgabe gedruckten Sammlung der bis dahin erschienenen Schriften Goethes. Sie wurde Vor- Kant, Immanuel. Critik der practischen Vernunft. bild für die spätere Ausgabe bei Göschen; für Goethe Riga, bey Johann Friedrich Hartknoch 1788. 292 war sie Textgrundlage z. B. für die Neubearbeitung S. Halblederband d. Zt. auf fünf Bünden mit Rü- des Werther. ckenschild und reicher -vergoldung. Etwas berie- ben. € 2500,– Goethe – Reichardt, Johann Friedrich. Musik zu Göthe’s Werken. Erster (- Dritter) Band. In Erste Ausgabe (Warda 112; Adickes 67). – Papierbe- einem Band. [Einzeltitel:] I: Erwin und Elmire. dingt gleichmäßig leicht gebräunt, Außenbll. i. d. Ecken leimschattig. – Das Hauptwerk der Moralphilosophie Ein Singspiel in zwey Acten von Göthe. In Musik Kants. „Der ‚Kategorische Imperativ‘ – der Ursprung gesetzet von … Berlin, im Verlage der neuen berli- moderner Ethik – entwuchs der Kritik der praktischen nischen Musikhandlung (1793). Gr-4°. (3) Bll., 108 Vernunft“ (Carter/Muir S. 419). S. II: Göthe’s lyrische Gedichte. Mit Musik von … Ebda. (1794). (2) Bll., 39, (1) S. III: Jery und Schelling, F. W. J. Zeitschrift für spekulative Phy- Bätely. Ein Singspiel in einem Aufzuge von Göthe in sik. Ersten Bandes erstes Heft (- Zweyten Bandes Musik gesetzt von …. Berlin, im Verlage des Autors zweytes Heft). Vier Hefte in zwei Bänden [d. i. alles, (1801). (2) Bll., 28 S. Roter Halbmaroquinband (um was erschien]. Jena und Leipzig, bei Christian Ernst 1880) mit Rückenvergoldung, vergoldete Linien a. Gabler 1800–1801. Gr-8°. Halblederbände d. Zt. mit d. Lederkanten der Decken. Etwas berieben, etwas zwei farb. Rückenschilden und -vergoldung. Etwas fleckig. € 4500,– berieben, Ecken etwas bestoßen. € 1900,– Erste Ausgabe (Goedeke IV/III, 131, 112a [Erwin und Erste Ausgabe (Schneeberger 60–63; Jost 62–63; Diesch Elmire; die Angaben zu Jery und Bätely ebda. S. 239, 469; Kirchner 587). – Etwas stockfleckig. Gemusterte 55a, 3. sind irrig]; Eitner VIII, 166 u. 167; Kippenberg Vorsätze. Der jeweils erste Hefttitel ist nicht eingebun- 905, 907, 908 [nur der dritte Band mit Reihentitel]; den. – Selten, besonders so aufwendig gebunden und RISM R 796, 807, 837; nicht bei Wolffheim; nicht bei wohlerhalten.

129 Tresor am Römer Stand 49 Inhaberin Sibylle Wieduwilt · Buch- und Kunstantiquariat Braubachstraße 32 · 60311 Frankfurt am Main Telefon +49 (0)69 28 12 48 · Fax +49 (0)69 28 21 60 E-Mail: [email protected] · Internet: www.tresor-am-roemer.de Seltene Bücher des 15. bis 20. Jahrhunderts · Francofurtensien · Autographen · Stadtansichten und Landkarten · Dekorative Graphik

plar Nr. 78 für den Dordrechter Notar Steenbergen. Wie meist ohne das bei Nissen erwähnte Porträt. Uns ist keine holländische Ausgabe mit Porträt bekannt. Text und wenige Tafeln durch Bindung etwas wellig, 2 Tafeln mit Quetschfalte im Papier, Innengelenke vor längerer Zeit verstärkt. Sehr schönes, breitrandiges, unbeschnittenes Exemplar. – Siehe Abbildung.

Dapper, O(lfert). Umbständliche und Eigentliche Beschreibung von Africa, Und denen darzu gehö- rigen Königreichen und Landschaften, als Egypten, Barbarien, Libyen, Biledulgerid, dem Lande der Negros, Guinea, Ethiopien, Abyßina, und den Afri- canischen Insulen: … 2 Teile in 1 Band. Amsterdam, Jacob von Meurs, 1670–1671. 4°. Gestochener Titel, 3 nn. Bl., 695 (recte 693) S., 6 nn. Bl.; Titel, 101 S., 1 nn. Bl., mit 13 (10 gefalteten) doppelblattgroßen gestochenen Karten, 30 (6 gefalteten) doppelblatt- großen Kupfertafeln und 56 Textkupfern. Per- gament der Zeit mit goldgeprägtem Supralibros (F mit Krone) und Kürzel F.H.Z.S. sowie Jahreszahl (1688) auf Vorderdeckel und Wappensupralibros auf Rückendeckel, (gering fleckig, unteres Gelenk mit kleiner Fehlstelle). € 7800,– Erste deutsche Ausgaben. Kainbacher 157; Gay 219; Knorr, Georg Wolfgang. Deliciae naturae selectae, Cox I, 361 Anm.; vgl. Cat. Scheepv. Mus. I, 199. Dap- of uitgeleezen kabinet van natuurlyke zeldzaam- pers Zusammenstellung verschiedener Berichte, gilt heden; welke de drie ryken der natuur aanbieden, als die umfassendste Beschreibung Afrikas im 17. Jahr- om door keurige liefhebberen verzameld te wor- hundert. „An important early work on Africa in general den … Nu in het Nederduitsch overgezet en met … it was carefully compiled from the best sources of in- aanmerkingen vermeerderd door Ph. I. S. Muller. formation.“ Die Kupfertafeln mit Ansichten von Kairo, 2 Bände. Dordrecht, A. Blussé en Zoon, 1771. Tanger, Algier, Tunis, Tripolis, Mina, Lovango, Luanda, Groß-Folio. Gestochener Titel, 2 nn. Bl., XXXII, Kap der guten Hoffnung, Valetta u. a. Die Textkupfer 67 S.; 1 nn. Bl., XXXIV (recte XXX) S., S. (3)-70, mit Darstellungen von Eingeborenen, Tieren, Pflanzen mit 91 (1 gefalteten) altkolorierten Kupfertafeln. etc. Wie meist ohne das gestochene Porträt. Teils etwas Etwas späteres Halbleder mit Rückenvergoldung gebräunt und teilweise leicht braunfleckig. Stempel auf und Rückenschild, (leicht berieben, Ecken etwas Titel verso. Exemplar aus der Bibliothek von Friedrich gestaucht). € 22 500,– I., Herzog zu Sachsen-Gotha-Altenburg. Erste und einzige holländische Ausgabe. Nissen ZBI Forster, Georg. Johann Reinhold Forster’s Reise 2229; Landwehr, Col. plates 97; Graesse IV, 35; Wel- come III, 405; Ludwig 347. Eines der schönsten il- um die Welt während den Jahren 1772 bis 1775 in lustrierten Werke zur Naturgeschichte des 18. Jahr- dem von Seiner itzregierenden Großbrittannischen hunderts, das auf seinen Tafeln die Sammlungsstücke Majestät auf Entdeckungen ausgeschickten und berühmter deutscher Naturalienkabinette wieder- durch den Capitän Cook geführten Schiffe „the gibt. Die großformatigen, prachtvoll und nuanciert Resolution“ unternommen. Vom Verfasser selbst kolorierten Tafeln zeigen Korallen (15), Muscheln (7), aus dem Englischen übersetzt, mit dem Wesent- Schmetterlinge (6), Seeigel (4), Mineralien (6), Hummer lichsten aus des Capitain Cooks Tagebüchern und und Spinnen (7), Seesterne (4), Fische (9), Vögel (7), andern Zusätzen für den deutschen Leser vermehrt Säugetiere (14) und Reptilien (12). Subskribentenexem- und durch Kupfer erläutert. 2 Bände. Berlin, Haude

130 und Spener, 1778–1780. 4°. 17 nn. Bl., 451 S.; 2 vorrede von der deutschen Poesie. Mischauflage. nn. Bl., 467 S., 1 nn. Bl., mit 1 mehrfach gefalteten 7 Teile in 5 Bänden. Leipzig, Fritsch (1–4); Frank- Kupferkarte und 11 Kupfertafeln. Halbleder der furt und Leipzig, Blochberger, Straube (Teil 7), Zeit mit Rückenschildern und Rückenvergoldung, 1697–1734. 8°. Mit gestochenem Frontispiz. 4 Papp- (etwas berieben, Ecken gestaucht, oberes Gelenk bände des 19. Jahrhunderts (1–4) und blindgeprägtes von Band 1 mit kleinem Einriss, Rücken von Band Schweinsleder der Zeit (5–7), (etwas beschabt, leicht 2 mit kleiner Fehlstelle). € 4800,– fleckig). € 1800,– Erste deutsche Ausgabe. Goedeke VI, 246, 6; En- Teile 2 und 7 in erster, die anderen Teile in zweiter Auf- gelmann 98; Henze II, 264; Sabin 25131; Cox I, 61; lage. Komplett sehr selten. Goedeke III, 269, 5; Faber Beddie 1250. Berühmter Reisebericht von Cooks zwei- du Faur 1345 u. 1346. Wichtigste Sammlung der deut- ter Reise, die Johann Reinhold Forster als Naturfor- schen Lyrik des 17. und beginnenden 18. Jahrhunderts. scher auf dessen Hauptschiff „Resolution“ begleitete. Bände 1 und 2, herausgegeben von Benjamin Neukirch, Forster war es verboten, einen eigenen Bericht dieser vereinen verschiedenste Autoren der Hochbarockdich- Reise in England zu veröffentlichen, sein Sohn Georg, tung, darunter Hoffmannswaldau, Lohenstein, Gry- der ebenfalls an der Reise teilnahm, übernahm daher phius, Hancke, Besser, Knorr von Rosenroth, Canitz, diese Aufgabe. „Mehr noch als durch die Kenntnis der Neukirch u. a., die anderen Teile mit verschiedenen, Flora und Fauna der Südseeinseln hat sich Reinhold teils unbekannten Herausgebern. Der siebente und durch umfassende Vergleichung und philosophische letzte Teil erschien erstmals zusammen mit der dritten Ordnung der einzelnen Beobachtungen und Wahr- bzw. zweiten Auflage der vorangegangenen Teile und nehmungen Ruhm und Anerkennung erworben. Er verzeichnet die Autoren des Spätbarocks, wie Gott- ist der Bahnbrecher geworden für die vergleichende sched, Günther, Hamann, Königsmark, Burckhard, Völker- und Länderkunde, wie für wissenschaftliche usw. Teils gebräunt, sonst gutes Exemplar. Reisebeschreibungen in Deutschland“ (Goed. VI, 238). Die Tafeln zeigen Pflanzen, Waffen, Handarbeiten und Luther, Martin. Teütscher Adel. An den Christeli- Gebrauchsgegenstände. Die große Karte der Südhalb- chen Adel teütscher Nation: von des Christenlichen kugel mit detaillierten Darstellungen der Kontinente stands besserung. (Straßburg, Martin Flach, 1520). Afrika, Südamerika und Australien. Karte mit kleinem Kl.-4°. 47 nn., 1 w. Bl., mit Holzschnitt-Titelbor- Randeinriss, etwas stockfleckig und gebräunt, Exlibris düre. Etwas späteres bewegliches Pergament mit auf Innendeckel und Namensstempel auf Vorsatz von Wappensupralibros auf Vorder- und Rückendeckel Band 1. und Schließbändern, (leicht fleckig, Schließbänder € Roberts, David. The Holy Land, Syria, Idumea, erneuert). 11 000,– Arabia, Egypt & Nubia. With historical descriptions Erster und seltenerer von zwei im Jahr der Erstaus- by G. Croly. 6 Bände in 3 Bänden. London, Day & gabe (Juni 1520) erschienenen Nachdrucken bei Martin Son, 1855–1856. 4°. Mit 2 gestochenen Karten und Flach in Straßburg. Erkenntlich an der figürlichen Ti- 248 teils mehrfach getönten Tafeln (inklusive Por- telbordüre. Benzing 691; VD 16, L 3756; Dommer 159 trät, und 6 Titelseiten). Rotes Maroquin der Zeit mit (schreibt den Druck noch Cratander in Basel zu). Erste und berühmteste der 3 großen reformatorischen Schrif- dreifachen goldgeprägten Deckelfileten, Rücken- ten Martin Luthers, mit dem um Kapitel 26 erweiterten vergoldung, Steh- und Innenkantenvergoldung und Text. Luther wendet sich direkt an den Adelsstand, um Rückentiteln, Goldschnitt, (etwas berieben, Ecken € ihn für seine Ziele der Umgestaltung der Christenheit gering bestoßen). 8500,– zu gewinnen. Die figürliche Holzschnittbordüre des Erste Ausgabe der sogenannten „kleinen“ Ausgabe des Titels mit 12 benannten Darstellungen eines Mannes in monumentalen Ansichtenwerkes. Abbey, Travel 388; ritterlicher Tracht mit Wappenschild. Im Text wendet Ibrahim-H. II, 177; Graesse VI, 137; Lipperheide Lc12. sich Luther massiv gegen den Ablasshandel und die Das erstmals 1842–1849 in 3 Foliobänden erschienene daran verdienenden Fugger. „Hie müst man werlich Werk, wurde hier mit exakt verkleinerten Lithogra- auch den Fuckern/ und der gleichen geselschafte(n)/ ein phien neu herausgegeben. Die schönen Ansichten mit zaum ins maul legen.“ Darstellungen von Personen, Städten, Landschaften (Blatt 45 verso). Sehr und zahlreicher bedeutender Ruinen. Zwei der Tafeln schönes Exemplar koloriert („Interview with Mehemet … in Alexandria“ dieses seltenen und und „Ansicht von Gizeh mit der Sphinx“). Der bedeu- wichtigen Titels in tende englische Vedutenmaler Roberts (1796–1864) einem nahezu zeitge- bereiste in den Jahren 1838 und 39 den Orient, wo er nössischen Einband zahlreiche Zeichnungen schuf, die dann von dem bel- mit dem Wappensu- gischen Graveur Louis Haghe lithographiert wurden. pralibros von Anton Gering stockfleckig, sehr schönes Exemplar in einem Fugger. Vor- und signierten Meistereinband von James Hayday. Nachsatz mit altem Papier erneuert. Su- Hoffmannswaldau – Neukirch, Benjamin (Hrsg.). pralibros auf dem Rü- Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deut- ckendeckel von uns schen auserlesener und bisher ungedruckter Ge- nicht zuzuordnen. – dichte. Erster (-) siebender Theil. Nebenst einer Siehe Abbildung.

131 Matthäus Truppe Stand 27 Buchhandlung & Antiquariat Stubenberggasse 7 · 8010 Graz, Österreich Telefon: +43 316 82 95 52 E-Mail: [email protected] Wertvolle Bücher des 15. bis 21. Jahrhunderts

Albertus Magnus. De natura locoru(m). Wien, H. Vietor und J. Singriener für L. & L. Alantsee, 1514. 52 nn. Bll. mit Holzschnitt-Titelbordüre und einem ganzseit. Wappenholzschnitt Kaiser Maxi- milians I. (auf dem letzten Bl.). 8°. Mod. HPgmt. unter Verwendung von Material des 18. Jahrhun- derts. € 18 000,– Erste Ausgabe von dem Wiener Mathematiker und As- tronomen Georg Tannstetter, gen. Collimitius (1482– 1535), herausgegeben, selten. – Sabin 671: „Interesting to the American collector an account of marginal note relating to Vespuccius, which seems to have insert with moveable type, on the recto of the last leaf in signature e [hier d], after the book had been printed“. – Leicht gebräunt und nur vereinzelt leicht fleckig oder wasser- randig. Teils kleinere zeitgenössische Randnotizen oder numerations-Anzeige“, die fehlende Angabe zum Anstreichungen. Mehrere durchgängige Wurmgänge, „Preis“ und den Druckfehler „Marlbroug“ auf S. 5). gegen Ende zahlreicher (ohne Textverlust). – Kinsky 255. – Durchgehend etwas fleckig und ge- bräunt. Titel mit Resten eines hs. Namens. Restaurierte Atlas – Homann & Seutter. Sammelband. (Ohne Randläsuren. – Siehe Abbildung. Ort und Drucker, um 1780). 66 altkolorierte meist doppelblattgr. Kupferstichkarten bzw. Kupfer- Hagecius von Libotschan, Wencel. Annales Bo- tafeln. Gr.-Fol. HLdr. der Zeit mit modernen Mar- hemorum. Nunc plurimis animadversionibus his- morpapierbezügen (Rücken mit kl. Wurmgängen, torico-chronologico-criticis, nec non diplomatibus, etwas beschabt und bestoßen). € 13 000,– literis publicis, re genealogica, numaria, variique Privat zusammengestellter Atlas mit 64 Kupferstich- generis antiquis aeris incisis monumentis aucti a karten und 2 Kupfertafeln von Kartographen des 18. Gelasio a S. Catharina [d. i. Gelasius Dobner]. 6 Jahrhunderts. Unter den Karten und Tafeln sind 29 Bde. Prag, (Bd. 1:) Kirchner, (Bde. 2–6:) Clauser, von Johann Baptist Homann bzw. seinen Erben, 27 (1761)-1782. 31 (13 davon gefalt.) Kupfertafeln. 8°. von Matthäus (Matthias) Seutter, 3 von Tobias Conrad HLdr. des 19. Jahrhunderts mit Rückenschild (etwas Lotter, 4 von Nicolaes Visscher, 2 von Gerad Valck berieben und bestoßen). € 2000,– und 1 von Johann Jakob Lidl. Unter den Karten sind Erste Ausgabe. – Wurzbach III, 331. – Die vorliegende eine Weltkarte und 4 Erdteilkarten, Karten der deut- kritische Bearbeitung von Gelasius [auch: Felix Jacob] schen, schweizerischen und österreichischen Länder, Dobner gilt als die wissenschaftliche Widerlegung die- von Frankreich, Italien, Spanien und Portugal, den ser Böhmenchronik des Wenzel Hagek von Libocan. Niederlanden und von Belgien, den Britischen Inseln, Gelasius Dobner, der größten Wert auf die Trennung Skandinavien, Russland, dem Balkan, dem Osma- von Fiktion und historischen Fakten legte, befasste nischen Reich sowie zwei Karten von Südamerika. – sich eingehend und kritisch mit den Quellen zur böh- Eine Aufstellung der Karten senden wir auf Wunsch zu. mischen Geschichte und war in der Lage eine quellen- kritische Widerlegung und Neuausgabe des Werkes Beethoven, Ludwig van. Wellingtons Sieg oder die von Hagecius zu veröffentlichen. – Gebräunt und Schlacht bey Vittoria. Für das Piano-Forte. 91tes etwas fleckig. Werk. Wien, Steiner, (1816). 1 Kupfertitel., 29 S. (1 S. typographische „Pränumerations-Anzeige“, S. 2–29 Johann Jakob (von Khuen-Belasy), Erzbischof Notendruck). Quer-4°. Pp. des 20. Jahrhunderts mit von Salzburg und (Feliciano Ninguarda). Con- Deckelschild. € 1000,– stitutiones, et decreta concinnata atque in provinciali (Steiner Platten Nummer C. D. S. 2361). – Erste Aus- synodo Salisbvrgensi edita. Anno Domini M. D. gabe des von Beethoven selbst bearbeiteten Klavier- LXVIIII. [1569]. Dillingen, Sebald Mayer, 1574. auszugs (enthält die mit Februar 1816 datierte „Prä- 22 Bll., 409 S., 7 Bll. mit 1 ganzseitigen Wappenholz-

132 schnitt. 8°. Blindgeprägtes SchweinsLdr. der Zeit Lebenwaldt, Adam von. Land-, Stadt- Und Haus- auf 3 Bünden (Rücken mit hs. Titel, Schließbänder Artzney-Buch. Nürnberg, J. C. Lochner, 1695. 12 fehlen, etwas bestoßen und fleckig). € 900,– Bll., 720 (recte 716) S., 16 Bll. (Register). 1 Kupfer- Erste Ausgabe. – VD16 S 1530. – „Das wichtigste von porträt von Ph. Kilian, 2 (1 gefalt.) Kupfertafeln. 4°. allen Salzburger Provinzialkonzilien ist dasjenige vom Mod. Pgmt. unter Verwendung von altem Material 14.–28. März 1569 unter Mitwirkung des Theologen (fleckig und etwas gebräunt). € 3000,– Felician Ninguarda, der dann auch die Constitutionen Erste Ausgabe. – Wellcome III, 467. – Lebenwaldt und Decrete nach Rom zur Approbation überbrachte. schrieb medizinische Bücher, darunter sein medizi- Damit wurde endlich im Anschlusse an die Beschlüsse nisches Hauptwerk „Land-Stadt- Und Hauß-Arzt- von Trient für immer eine solide Grundlage der Kir- ney-Buch“, in dem er die vermutlich umfassendste chenreform dieser Provinz gewonnen“ (Wetzer/W. X, Darstellung der Pest gab, die während des 17. Jahr- 1638). – Vorderer Buchinnendeckel und Titel mit alten hunderts erschien. Dieses Werk enthält neben der wohl hs. Besitzvermerken. Einige alte hs. Unterstreichungen besten Epidemiologie des späten 17. Jahrhunderts mit bzw. Randnotizen. Etwas gebräunt, teils leicht fleckig. dem Schwerpunkt auf der Pest, detaillierte Vorschläge zur Hygiene sowie eine Geschichte der Pest. – Etwas Karadzic, Vuk Stefanovic. Srpske narodne poslo- gebräunt und stellenw. etwas fleckig. Titel auf altem vice i druge razlicne kao one obicaj use [Kyrillisch]. Papier fachmännisch aufgezogen und mit ca. 1,5 cm Wien, Mechitaristen, 1849. LIII, 388 S. 8°. Rotes großer Fehlstelle im unteren Rand (minimaler Buch- Maroquin der Zeit mit Rückentitel und Rückenver- stabenverlust). goldung (etwas bestoßen und beschabt). € 1200,– Erste Ausgabe, selten. – „Serbische Volkssprichwörter Portis [oder Porzio], Leonardo (de). De sestertio, und andere wie jene volkstümlich gewordenen Re- talentis, pecunijs, ponderibus, me(n)suris, stipen- densarten“. – Vorsatze oxidiert und mit hs. Nummer. dijs militaribus antiquis, ac provinciaru(m), regum, Durchgehend fleckig und etwas gebräunt. populi Romani, Caesarumque redditibus, libri duo. (Basel), Froben, o. J. (ca. 1520). 2 Bll., 62 S., 3 Bll. 8°. Locomotivfabrik Krauss & Comp. Actien-Gesell- Mod. HPgmt. unter Verwendung von Material des schaft München und Linz a. D. Ausgabe 1907. 18. Jahrhunderts. € 900,– (München, Selbstverlag), 1907. 51 Tafeln. Quer- Frühe Ausgabe dieses öfters aufgelegten Handbuchs Kl.-4°. Lwd. der Zeit mit Deckeltitel (etw. besto- über die Münzen, Maße und Gewichte des Altertums. ßen). € 380,– – VD16 P 4394. – Titel mit hs. Besitzvermerk und grö- Katalog der späteren Krauss Maffei A.G. aus dem Jahre ßerem Tintenfleck. Vereinzelte hs. Randanmerkungen. 1907 mit Abbildung von 51 in Produktion befindlichen Etwas gebräunt, durchgängige kl. Wurmgänge. Dampflokomotiven – Etw. fleckig (Titel stärker) und leicht gebräunt. Buchblock minimal gelockert. Wiener Secession – Max Klinger Beethoven. XIV. Ausstellung der Vereinigung bildender Künstler Das taktische Lichtbilderbuch. Zusammengestellt Österreichs Secession [Deckeltitel]. (Wien, Holz- aus Flugzeugaufnahmen von Ost und West. Aus hausen), 1902. 85 S., 6 Bll. mit zahlr. Textillus- der Zeit von Kriegsbeginn 1914 bis Frühjahr 1916. trationen (darunter 1 farb. Titel und 16 teils farbige Mit Text und 308 Lichtbildern. (Ohne Ort und ganzseitige Original-Holzschnitte). 8°. Farb. illustr. Drucker), 1916. 1 nn. Bl., III, 158 num. Bll. 4°. OKart. mit aufgeklebtem braunem blindgeprägtem OLwd. (etwas berieben und bestoßen, Gebrauchs- OU (dieser zum Großteil erneuert). € 1800,– € spuren). 2200,– Erste Ausgabe des berühmten Ausstellungskatalogs der Erste Ausgabe, sehr selten („Nur für den Dienst- Wiener Secession zur Beethoven-Ausstellung im Jahre gebrauch“). – Heidtmann 13823. – Das vorliegende, zu 1902, der einzige Katalog der Wiener Secession mit Ori- Schulungszwecken vom Generalstab herausgegebene ginal-Graphiken. – Etwas gebräunt und leicht fleckig. „Taktische Lichtbilderbuch“ besteht aus 308 aus Flug- zeugen aufgenommen Fotografien und erläuterndem Wiener Werkstätte – Almanach der Wiener Werk- Text. Ziel ist es: „1. das Interesse und Verständnis für die stätte. (Redaktion Max Mell. Ausstattung Josef Fliegeraufnahme bei der Truppe zu fördern, 2. den Leser des Lichtbildes in der Lösung seiner Aufgaben schulen Hoffmann). Wien, Rosenbaum, o. J. (1911). 1 Bl., und vervollkommnen, 3. als Nachschlagewerk dienen, 126 S. mit Buchschmuck von Josef Hoffmann. 12 (4 um jederzeit beim Lesen neuer Lichtbilder, die guten farb.) Tafeln. Kl.-8°. OLwd. der Wiener Werkstätte alten Beispiele zum Vergleich und zur Überzeugung nach einem Entwurf von Josef Hoffmann (leicht € heranziehen zu können … Zu diesem Zweck sind die bestoßen). 800,– besten Aufnahmen aus den Kriegsjahren 1914 und 1915 Erste Ausgabe. – Almanach der Wiener Werkstätte mit bis Frühjahr 1916 von Ost und West hier zusammen- dem Buchschmuck von Josef Hoffmann, 12 Tafeln mit getragen und kurz erläutert worden. Zum Vergleich der Reproduktionen von Künstlern wie Josef Hoffmann, militärischen Anlagen des Gegners mit den eigenen sind Gustav Klimt, Ivan Mestrovic, C. O. Czeschka, Kolo- da und dort Lichtbilder eigener Stellungen eingefügt, die man Moser, Moritz Jung, Oskar Kokoschka, Berthold jedoch als solche ausdrücklich kenntlich gemacht sind“ Löffler, Paris Gütersloh usw. – Papierbedingt gebräunt. (Einleitung). – Etwas gebräunt und teils fleckig. Exlibris.

133 Antiquariat Turszynski Stand 16 Herzogstraße 66 · 80803 München Telefon +49 (0)89 755 25 98 · Telefax +49 (0)89 755 25 96 E-Mail: [email protected] · Internet: www.turszynski.de Seltene und kuriose Bücher des 16. bis 19. Jahrhunderts

Aufstellbilderbuch – Wir fahren auf die Messe! Revolutionär als Träger des „Heckerhutes“ sowie im Leipzig, F. A. Berger, ca. 1875. Mit 9 (8 aufklapp- „Heckerlied“ weiter; mit seinem typischen Hut ist He- baren) farbig lithogr. Tafeln. Farbig lithograph. Vor- cker auch als Frontispiz abgebildet. – Tls. braunfleckig. derdeckel, Rücken und hintere Decke unauffällig Die gefalt. Tafeln am unteren Rand etwas knittrig und erneuert. 24,5 × 22 cm. € 2400,– mit kl. Hinterlegung. Wenige kurze Anstreichungen. Wegehaupt III, 4092; Seebaß II, 2221. – Ein für seine Zeit bemerkenswert ideenreiches Aufstellbilderbuch. Heidelberger Romantik – Herrn Buchhändler „Einzigartiges aufstell- und aufklappbares Bilderbuch Georg Zimmer am Tage seiner Verbindung, den wie es um diese Zeit und in solchem Umfang (vor 19. July 1807. Mit Demoiselle Maria Bender gewid- Meggendorfer) sehr selten war, mit unendlich vielen met von seinen Freunden. Heidelberg, o. Dr., 1807. lustigen Figuren, die auch vom Kostüm her interessant 1 w. Bl., 3 Bll., 1 w. Bl. Roter Maroquin d. Zt. mit sind. Die Tafeln stellen in geschlossenem Zustand meist € das Publikum vor den verschiedenen Zirkuseingängen Rücken- und Deckelfileten. 1500,– dar“ (Seebaß). Hinter jedem Vorhang verbergen sich Nicht im KVK, für mich bibliographisch nicht nach- verschiedene Gestalten der kunterbunten Zirkus- und weisbar. – Hochinteressante Gelegenheitsschrift zu der Messewelt: ein Dompteur mit Raubtieren, reitende Hochzeit des Heidelberger Verlegers Johann Georg und jonglierende Affen, wilde Eisbären, der größte Zimmer (1777–1853) mit Marie Charlotte Bender und kleinste Mensch der Welt, zwei Menschenfresser, (1788–1875), Tochter des Pfarrers Bender in Rohr- ein Zauberkünstler sowie eine große Manege mit allen bach. Der gelernte Buchhändler Zimmer gründete 1805 Artisten und Tieren. – Vorderdeckel an den Rändern mit Jakob Christian Benjamin Mohr die „Akademische beschabt und mit geringem Papierverlust, an der un- Buchhandlung von Mohr & Zimmer“, aus der er 1815 teren Ecke etwas mehr (1 × 3 cm). Die Klappen tls. an ausschied und lutherischer Pfarrer wurde. – Während den Rändern leicht berieben. Die Verbindungsstege des seiner Tätigkeit als Buchhändler und Verleger stand leporelloartig gefalteten Buchs fachmännisch erneuert. Zimmer in regem Kontakt mit den Literaten seiner Zeit, besonders zu nennen wären Tieck, Hölderlin, Jean Paul, Savigny, Görres und natürlich Arnim und Hecker, Friedrich. Die Erhebung des Volkes in Brentano, deren „Knaben Wunderhorn“ seit 1805/1806 Baden für die deutsche Republik im Frühjahr 1848. bei Mohr & Zimmer veröffentlicht wurde. Besonders Basel, Schabelitz, 1848. Mit Holzschnitt-Frontispiz mit Clemens Brentano war er in herzlicher Freund- und 3 (1 gefalt.) Holzschnitt-Tafeln. 2 Bll., 128 S. schaft verbunden, der sich als Verfasser des neun- € Einfache HLwd. um 1920. 1400,– strophigen Hochzeitsgedichts durch folgenden Vers Slg. Friedlander 232; Lautenschlager 8108; NDB VIII, anbietet: „Und die Blume will er fragen, Und des 182; ADB L, 94. – Seltene erste Ausgabe, besonders mit Abendhimmels Licht: Doch was Stern und Blume sage, allen Illustrationen, da die beiden Tafeln „Gefecht bei Deutet ihm sein Herz noch nicht.“ – Der Ausdruck Kandern“ und „Einnahme von Freiburg“ erst später „Stern und Blume“ ist natürlich aus dem Schlussvers nachgeliefert wurden und bei den meisten Exemplaren des berühmten Gedichtes Brentanos „Was reif in diesen fehlen. – Hecker zählte zu der sehr entschlossenen Zeilen steht“ bekannt, auch taucht er nicht weniger als Minderheit, die 1848 in Frankfurt die Abschaffung fünfzehnmal im Gockel-Märchen auf. Trotzdem lässt der Fürstentümer forderte und für die Republik ein- sich das Gedicht wohl nicht Brentano zuschreiben; erst trat; als die Mehrheit für die künftige Reichsverfassung in einem auf den 13. Juli 1807 datierten Brief Zimmers stimmte, verließ Hecker das Parlament. Nach Mann- an Brentano verkündet er diesem die bevorstehende heim zurückgekehrt, begann er mit den Vorbereitungen Hochzeit, eine Einladung dazu wurde aber nicht aus- für einen bewaffneten Aufstand, der jedoch rasch zu gesprochen (dankenswerte Auskunft des Leiters der einem Debakel wurde. Nach dem ersten Zusammen- Brentano-Abteilung im Frankfurter Goethe-Haus / stoß mit den regulären Truppen am 20. April 1848 in Freies Deutsches Hochstift). – Der Spekulation über Kandern liefen seine Revoluzzer auseinander. Hecker die Autorenschaft ist bei einem Druck wie diesem na- selbst floh in die Schweiz, wo er in Muttenz die vor- türlich Tür und Tor geöffnet; die Vorstellung von „Stern liegende Schrift verfasste und drucken ließ. Kurz da- und Blume“ ist bereits in Hölderlins Hyperion ent- nach wanderte er nach den Staaten aus, wo er in Illinois halten (vgl. dazu ausführlich: Anke Bennholdt-Thom- eine Farm erwarb. Im Volksmund lebt der erfolglose sen, Untersuchungen zur Sprachauffassung Hölderlins.

134 Bonn, Bouvier 1967). Auch der in dem Eingangs- versitätsbibliothek. Er prägte den Begriff „Bildungs- vers gebrauchte Ausdruck „Waller“ (für einen umher- roman“ in einem seiner Festvorträge. Seine Mutter schweifenden Menschen) deutet stark auf Hölderlin, Johanna Morgenstern ist bekannt als Autorin des der zu dieser Zeit von Brentano verehrt wurde und mit seinerzeit sehr beliebten „Magdeburger Kochbuchs“. Zimmer bekannt war. Aber auch das ist eine Sackgasse: – 1808/09 unternahm Morgenstern eine ausgedehnte Hölderlin bewohnte seit dem Mai 1807 den später so Reise durch Deutschland, Frankreich, die Schweiz und genannten Hölderlinturm, amüsanter weise betreut von Italien, die ihn auch in sein heimatliches Magdeburg Lotte Zimmer (nicht mit Johann Georg verwandt!). – führte. Später veröffentlichte er den hier vorliegenden Der hübsche Einband ganz leicht fleckig. Ränder der Teil, der die Reise durch Italien vollständig beschreibt; weißen Blätter tls. etwas gebräunt. Schönes Exemplar! die weiteren geplanten Bände zu den anderen Ländern wurden nicht veröffentlicht. – Gering berieben. Tls. Lola Montez – Der Engelsturtz. (München, 1848). etwas braunfleckig. Schönes, dekorativ gebundenes Lithograph. Einblattdruck. 49 × 38 cm. € 1200,– Exemplar! Nicht bei Pfister, Lentner und Maillinger. – „Die wohl bekannteste Lola-Montez-Karikatur hat Komposition, Schlichten, J. F. v. Vues de Mannheim … avec Bildidee und Bildaufbau dem bekannten Rubens-Bild une explication des planches. Mannheim, Schwan, der Münchner Alten Pinakothek entlehnt. Sie soll von 1782. Mit 26 Kupfertafeln (1 doppelblattgr.) der Franz Seitz, dem Direktor für Dekoration am Münch- Gebrüder Klauber. 14 S. Pappband d. Zt. 26 × 34 ner Hoftheater, stammen und seit Ende Februar 1848 cm. € 2400,– in München verbreitet worden sein“ (Mit Zorn und Thieme/B. XXX, 109. Veitenheimer 997. – Erste Aus- Eifer. Karikaturen aus der Revolution 1848/49. Der gabe. – Seltene Folge von Mannheim-Ansichten mit Bestand des Reiss-Museums Mannheim, Kat.-Nr. 15). hübscher Staffage (Tore, Kurfürstl. Schloss, Kirchen, – Auf dem Blatt ist der „11. Feb. 1848“ als Tag der vom Zeughaus, Kasernen, Paradeplatz, Kaufhaus, Stern- Volk erzwungenen Abreise der Mätresse des Königs warte, Markt, Zuchthaus etc.). – Einband beschabt genannt. – Knickspuren, wenig fleckig. und fleckig, Vorderdeckel mit hs. Vermerk. Tls. etwas gebräunt und in den Rändern gering stockfleckig, Vor- Meggendorfer – Hervilly, E. de. Monsieur Séra- satz mit kleinem Exlibris phin de Chiképatan. Natif de Gratin-les-Gommeux. Paris, Nouvelle Librairie de la Jeunesse, (1894). Mit (Vischer, Friedrich Theodor). Leben und Tod des 8 farblithogr. Tafeln mit beweglichen Ziehelementen Joseph Brehm, gewesten Helfers zu Reutlingen, am und 13 Illustrationen von Lothar Meggendorfer. 18ten Juli 1829. Von Philipp Ulrich Schartenmaier. Illustr. OHLwd. 37 × 26 cm. € 1200,– Tübingen, Georg Heinrich Reiß, 1829. Mit litho- Krahé 51; Krahé, Spielwelt 49; vgl. Ries S. 713, 88 graph. Portrait als Frontispiz und mehrfach gefalt. (deutsche Erstausgabe). – Erste französische Ausgabe kolor. Lithographie (28 × 38 cm). 14 S., 1 w. Bl. Papp- von „Gigerl’s Freud und Leid“, das im selben Jahr band d. Zt. € 1500,– erschien. In der französischen Adaption wird aus dem Wiener Gecken der Monsieur Séraphin de Chiképatan, So praktisch unauffindbare Ausgabe des berühmten die Tafeln sind jedoch die gleichen. Der Text stammt „Schartenmaier-Gedichts“; die beiden einzigen Biblio- von dem französischen Journalisten und Schriftsteller theksnachweise über KVK jeweils ohne die hier vor- Ernest d’Hervilly (1839–1911). – Gutes, aber nicht liegenden Illustrationen! – Am 30. 8. 1828 fand eine perfektes Exemplar: Einband gering berieben. 3 Tafeln Nachbarin des Reutlinger Geistlichen Joseph Brehm mit Einriss am unteren Rand, bei der ersten ca. 3 cm ins (geb. 1790) eine Nachgeburt in dessen Toilette; seine Bild reichend, die beiden anderen am unteren weißen Magd Anna Kohberger stand schon länger im Verdacht Rand alt mit Tesa geklebt. Beim Ruderer ein Ruder von Brehm geschwängert worden zu sein. Eine sofort geknickt, Billardspieler mit gebrochenem Queue. Die angestellte amtsärztliche Untersuchung bestätigte die Ziehmechanismen sind vollständig und leichtgängig. Vermutung einer kurz vorher stattgefundenen Geburt, der Leichnam des Kindes wurde im Keller des Hauses Morgenstern, Karl. Auszüge aus den Tagebü- von Brehm gefunden. Im Verhör gestand Brehm, er chern und Papieren eines Reisenden. – Reise in habe der Mutter nach der heimlichen Hausgeburt das Italien. Ersten Bandes erstes (-drittes) Heft. (Alles Kind entzogen und es letztendlich erwürgt, um der Erschienene!). I, 1: Neapel. – I, 2: Florenz. – I, 3: Schande in der Gemeinde zu entgehen. Das Todes- urteil gegen Joseph Brehm wurde am 18. 7. 1829 voll- Milano, Parma usw. 3 Bde. Dorpat, auf Kosten streckt. – Aus der in Württemberg aufsehenerregenden des Verfassers und Leipzig, In Commission bey P. Geschichte machte der junge, später bedeutende Li- G. Kummer, 1811–1813. Mit 1 gefalt. Kupfertafel. teraturwissenschaftler und Philosoph Friedrich Theo- XXII, 200 S.; SS. (201)-520; 4 Bll., SS. (521)-806. dor Vischer (1807–1887) die hier vorliegende Moritat Marmorierte Pappbde. d. Zt. mit grünem Rücken- auf den Tag der Hinrichtung, die mit dem Vierzeiler € schild. 1400,– endet: „Laut hört man es knarveln, schallen, Und der ADB XXII, 231; Goed. VII, 423, 22. – Johann Karl Kopf ist rab gefallen; O verehrtes Publikum, Bring Simon Morgenstern (1770–1852) wirkte seit 1802 als doch keine Kinder um!“ – Die schöne kolorierte Tafel Professor für Ästhetik, Eloquenz und Altklassische zeigt Brehm in einer Kutsche auf dem Weg zur Richt- Philologie an der Universität von Dorpat; gleichzeitig statt. – Fliegender Vorsatz mit zeitgen. Namenseintrag war er bis 1839 der erste Direktor der Dorpater Uni- Autenrieth. Rücken berieben.

135 Tusculum Rare Books Ltd. Stand 30 20 Brechin Place · London SW7 4QA, Großbritannien Mobil +49 (0)172 868 48 80 E-Mail: [email protected] · www.tusculum-rare-books.com Alte Drucke · Literatur · Fridericiana · Kostbare Einbände · Moderne Buchkunst

Seltene Aldinen Inkunabel rechtliches Herrschaftsverständnis kennzeichnend ist: (Epistolae Graecae). Epistolae diversorum philoso- „Der Fürst ist keineswegs ein unumschränkter Herr phorum, oratorum, Rhetorum (graece, ed. Marcus der Völker, die unter seiner Botmäßigkeit stehen, weit gefehlt, er ist unter denselben nicht mehr als der erste Musurus). Venedig, Aldus Manutius, 1499. 2 Bde. Diener.“ Friedrich beauftragte Voltaire mit der Korrek- (der 1. Teil wie üblich als Bd. II gebunden). 4to. 266 tur und Herausgabe. Nach Friedrichs Thronbesteigung Bl., 138 Bl. Letztes Blatt von Bd. 1 fehlt, später im am 31. Mai 1740 sollte Voltaire die Veröffentlichung 19. Jh. in Handschrift hinzugebunden. Franz. Ma- um jeden Preis verhindern. Der holländische Drucker roquin des frühen 19. Jhdts. mit Deckel- u. Rücken- van Duren ließ sich aber von Voltaire nicht davon ab- vergoldung; Goldschnitt. Gest. Wappenexlibris. In bringen. Das Werk fand reißenden Absatz. Noch zu Lwd.-Kassette. € 26 000,– Lebzeiten des Königs erschienen bereits 38 Ausgaben. Äußerst seltene Editio Princeps vieler in dem Werk In sehr gutem Zustand. – Barbier II, 357; Bengesco II, enthaltener Briefe von 35 altgriechischen u. neubyzanti- 370; W. J. Kaiser, Die Bücher des Königs, Berlin 2012, nischen Autoren. In elegantem Maroquin und in Best- Nrn. 43.1–8. zustand aus der Bibliothek des für seine zwei umfang- reichen Aldinen-Sammlungen berühmten russischen Grafen Dimitrij Petrovich de Boutourlin. Die erste Sammlung ging beim Brand von Moskau 1812 unter, die zweite baute er inner- halb von nur 15 Jahren auf. Sie wurde von 1839–1841 in drei Auktionen bei Sil- vestre in Paris versteigert. Text breitrandig u. frisch Widmungsexemplar – Gracq, Julien. Le Rivage (nicht gewaschen), in sehr des Syrtes. Paris, Josef Corti, 1931. 8vo. 354 S., 1 Bl. gut erhaltenem Maroquin- Orig.-Broschur. € 2600,– einband. – HC 6659; GW Erste Ausgabe mit eigenhändiger Widmung des Autors: 9367; Renouard S. 18, Nr. 1: „A Monsieur Gris / ce livre à la destinée imprévue / „édition qui est rare“. Hommage de / Julien Gracq“ mit einer Anspielung auf die vom ihm verweigerte Annahme des Prix Goncourt. Antimachiavel In sehr gutem Zustand. (Friedrich der Große). Examen du Prince de Ma- Hölderlin, Friedrich. Gedichte. Stuttgart u. Tübin- chiavel. La Haye, Jean van Duren, 1741 (recte 1740). gen, Cotta, 1826. 8° (160 × 92 mm). 1 Bl., 226 S., 1 Bl. XXXII, 342 S.; 343–364 S. Gest. Titel-Vignette. Hübscher blauer Maroquinband mit Rücken- und Lederband der Zeit mit Rückenschild und Rücken- Deckelvergoldung, signiert L. Nabholz, Zürich. In vergoldung. Marmorpapier auf Spiegel u. Vorsatz. Schuber. Exlibris. € 9800,– In roter Maroquinkassette mit Goldprägung und Sehr seltene erste Ausgabe der ersten Gedichtsammlung Signum „V“ , geprägt im Stil der für die königliche Hölderlins mit 69 Gedichten und dem Erstdruck von Bibliothek in Sanssouci gefertigten Einbände (vgl. „Der Tod des Empedokles“. Hrsg. von Ludwig Uh- W. J. Kaiser, Die Bücher des Königs, Berlin (2012), € land und Gustav Schwab. Uhland in seinem Schreiben Nr. 80.3). 3800,– an Cotta: „Wenn der Sinn für eine großartige Poesie in Seltene erste Ausgabe von Friedrichs berühmtester Deutschland nicht erstorben ist, so muß diese Samm- Schrift. Es ist sein zweites Werk, das er noch als Kron- lung Aufsehen machen…“. Provenienz: aus der Biblio- prinz 1739 in Rheinsberg schrieb. Friedrich unternahm thek von Paul Scherrer-Bylund (1900–1992), Schweizer es, Machiavellis Werk „Der Fürst“ (1532) über die Bibliothekar und von 1963 bis 1971 Direktor der Zen- Grundsätze und Maßregeln für fürstliches Handeln im tralbibliothek Zürich. Frisches, nahezu fleckenfreies Geiste aufgeklärter Humanität zu widerlegen. Berühmt Exemplar auf feingeripptem Bütten in einem Meister- wurde der Satz im 1. Kapitel, der für Friedrichs natur- einband. – Goedeke V, 472,8.3; Seebaß 13; Borst 1494.

136 Geschenkexemplar an seine Frau evangelischer Theologe, wurde 1832 zum Prälaten Sachs, Hans. Sehr herrliche Schoene und warhaffte und Generalsuperintendenten in Tübingen ernannt. Gedicht. Nürnberg, Christoff Heußler, 1560. 2. Er studierte ab 1790 im Tübinger Stift, wo er Freund- schaft mit dem Stiftler Schelling schloss. Widmungs- Aufl. Folio. 8 Bl., 545 Bl. Auf letzter Seite unten: Au- exemplare Schellings aus so früher Zeit und mit der- tograph von Hans Sachs mit Widmung des Buches art beziehungsreicher Widmung sind von allergrößter an seine Frau. Mit zusätzlichem Holzschnitt-Porträt Seltenheit. Einbandrücken berieben, sonst sehr frisches, „Des Hans Sachsen Bildnuß“ in zeitgenössischem nahezu fleckenfreies Ex. – Goedeke V, 11, 27.1; Jost 31; Handkolorit (nach 1563) auf vorderen Innendeckel Schneeberger 43. – Siehe Tafel 14. montiert. Blindgeprägter Schweinslederband der Zeit mit 2 orig. Messingschließen und je 4 orig. Mes- Prachtausgabe in singbeschlägen auf den Deckeln. Auf Vorderdeckel deutschem Intarsien-Einband der Zeit schwarz geprägt „Das I Buch HS“. In moderner € Schiller, Friedrich. Don Karlos Infant von Spanien. Halblederkassette. 38 000,– Mit Kupfern. Leipzig, G. J. Göschen, 1802. Groß-8° Hochbedeutendes Geschenkexemplar des Autors mit (211 × 132 mm). Titel, 432 S. Mit gestochenem Por- eigenhändiger, vierzeiliger Zueignung an seine zweite trät-Frontispiz der Elisabeth von Heinrich Schmidt Frau Barbara mit folgendem Text: nach Tischbein und fünf Kupferstichen von Ama- „ich Hans Sachs schenk dis erste puoch meiner gedicht deus Wenzel Böhm nach F. L. Catel. Deutscher In- meiner lieben Ewirtin Barbara das sie das von meint tarsien-Einband der Zeit aus rotem quergenarbten wegen pehalt und darin les ir ben lang anno salute / im Maroquin. € 8900,– 1567 jar. Jx.“ Sehr seltene erste Luxusausgabe in großem Format Von allergrößter Seltenheit: Im deutschen Handel in und auf starkem Velinpapier in einem für die dama- den letzten Jahrzehnten kein Hans Sachs-Autograph ligen Zeitläufte bemerkenswert prachtvollen deutschen und schon gar kein derart beziehungsreiches Wid- Intarsien-Maroquinband. Das wunderschön gedruckte mungsexemplar seiner Werke. Provenienz: Fürstlich und gestaltete Buch ist das Ergebnis eines Verlegerwett- Fürstenbergische Hofbibliothek in Donaueschingen. streites zwischen Göschen und Cotta. Der mit Schiller Etwas fleckig und leicht gebräunt, vordere Vorsatz- befreundete Verleger Göschen wollte Schillers berühm- papiere mit kleinen Wurmspuren, sonst sehr gut er- tes Bühnenwerk als ein „Non plus ultra“ der Typogra- haltenes Exemplar in bestens erhaltenem Einband der phie drucken. Verwendet wurde die elegante Bourgis- Zeit. – Goedeke II, 421, 33; Eduard Johne in: Badische Antiqua, gedruckt in Anwesenheit von Göschen auf Heimat, 1921, S. 56 ff., mit ausführl. Bericht über festem weißen Velin. Schiller in einem Brief an Crusius: das Geschenkexemplar aus der Fürstl. Fürstenberg. „das schönste, was ich in dieser Art kenne.“ Provenienz: Hofbibliothek zu Donaueschingen (Sonderkatalog auf 1. Handschriftlicher Eintrag auf zweitem Vorsatzblatt: Anfrage). – Siehe Tafel 13. „Andenken einer Freundin. Hamburg, den 6. März Hochbedeutendes Widmungsexemplar 1806.“ 2. Paul Hirsch (1881–1951) mit seinem Exlibris auf Innendeckel. Hirsch, ein berühmter Bibliophiler Schelling, Friedrich Wilhelm J. Ueber die Möglich- aus Frankfurt mit bedeutender Musikbibliothek und keit einer Form der Philosophie überhaupt. Tübin- Einbandsammlung, gründete gen, Jakob Friedrich Heerbrandt, 1795 (recte: 1794). 1922 die Frankfurter Biblio- 8° (163 × 98 mm). Titel, 62 S. auf feingeripptem philen-Gesellschaft. Das Bütten. Lindgrüner Pappband der Zeit. In grüner Velinpapier wie häufig stel- Lwd.-Kassette mit Rückenschild. € 34 000,– lenweise leicht fleckig. Der Erste Ausgabe der frühen philosophischen Schrift des wunderschöne klassizistische jungen Schelling in einem außergewöhnlichen Wid- Einband in sehr gutem Zu- mungsexemplar, von allergrößter Seltenheit. Die ganz- stand. – Goedeke V, 181, 10; seitige eigenhändige Widmung aus dem Jahre 1794 Marcuse 229; Rümann (18. auf dem vorderen Vorsatz an den Freund und Mit- Jhdt.) 1019. – Siehe Tafel 14. studenten an der Tübinger Universität, den Historiker Spee, Friedrich von. Trutz Nachtigal ein geistlich Johann Christian Pfister (1772–1835) mit einem Zitat aus Spinozas Ethik und einer darauf sich beziehenden poetisches Lustwäldlein. Hrsg. von Clemens Bren- Zueignung. Das Spinoza-Zitat aus Ethik Teil II, 43. tano. Berlin, F. Dümmler, 1817. 12°. Mit gest. Fron- Lehrsatz lautet in deutscher Übersetzung: „Was kann tispiz, Titel, Zueignung, IV-XXX, 2 Bl. Register, 458 es ferner Klareres und Gewisseres geben, um als Kenn- S. In der seltenen rotbraunen Orig.-Broschur mit € zeichen der Wahrheit zu dienen, als eine wahre Idee? hübscher Deckelillustration. 2200,– Fürwahr, wie das Licht sich selbst und auch Finsternis Der kaum auffindbare Kölner Erstdruck von 1649 ist offenbart, so ist die Wahrheit das Kennzeichen ihrer von Brentano, mit einer umfangreichen Biographie selbst und des Falschen.“ Mit dem griechischen Zitat von Spee versehen, im Wesentlichen wortgleich he- ἑν και παν (Eins und Alles) nimmt Schelling Bezug auf rausgegeben worden. Die Entwürfe zu den Einband- seine Spinoza-Rezeption (Pantheismus) und damit auf deckeln u. zum Titelbild stammen von Brentano selbst. ein entscheidendes Stadium in der Entwicklung seiner Provenienz: Schloss Lerchenborg bei Kalundborg in philosophischen Ideen hin zur Naturphilosophie. – Dänemark. Text vereinzelt leicht fleckig, sonst sehr gut Johann Christian Pfister (1772–1835), Historiker und erhalten. Selten.

137 Antiquariat Inge Utzt Stand 55 Rippoldsauer Straße 9 · 70372 Stuttgart Telefon +49 (0)711 56 29 49 · Fax +49 (0)711 55 61 66 E-Mail: [email protected] und [email protected] · Internet: www.antiquariat-utzt.de Bücher von, über und für Frauen

Albertus Magnus. Von den Geheimnissen der Wei- werden mußten.“ Desillusioniert wird sie zur scharfen ber wie auch von den Tugenden der Kräuter Steine Kritikerin des Monarchen, schreibt ihre enttäuschte und Thiere und den Wunderwerken der Welt. Samt Abrechnung „Gespräche mit Daemonen!“, gewidmet Michael Scoti Büchlein von den Geheimnissen der dem „Geist des Islam, vertreten durch den groß mü- Natur. Mit Königl. Pohln. und Churfürstl. Säch- thigen Abdul-Meschid-Kahn. Kaiser der Osmanen“. sischer Freyheit. Mit gestoch. Front. u. Textvign. – Vorderumschlag der Orig.-Broschur in Bd. 1 ein- Nürnberg, in der Raspischen Buchhandlung, 1755. gebunden. Wie immer ohne Haupttitel mit Verlag und 368 S., 8 Bll. Reg. Etwas späterer Ppbd. mit hs. Rü- Jahreszahl, die sich nur auf den Umschlägen befanden. € ckenschild, Name auf Titel. 650,– [Engelhard, Caroline]. Erzählungen von der Ver- Ferguson I, 15. – Aus dem Inhalt: I. Von Erzeugung der fasserin von Juliens Briefen. Mit gestoch. fig. Titel- Mutterfrucht. II. Von Bildung der Leibsfrucht. III. Von vignette. Braunschweig, Vieweg, 1821. Tit., Inh., den Einflussen derer Planeten. IV. Von Erzeugung derer 348 S. Marmor. Pappband d. Zt. mit goldgepr. unvollkommenen Thiere. V. Vom Ausgang der Leibs- Deckelbordüren, Rücken berieben. Besitzvermerk frucht aus der Bärmutter. VI. Von der Mißgeburt in der auf Vorsatz. € 680,– Natur. VII. Von den Zeichen der Empfängnuß. VIII. Von den Zeichen, ob ein Knäblein oder Mägdlein im Goed. VI, 431, 16, 4; Gross 86; Schmidt, Gallerie deut- Mutterleib sey. IX. Von den Zeichen der verscherzten scher pseudonymer Schriftsteller 102. – Erstausgabe Jungferschafft. X. Von den Zeichen der Keuschheit. XI. dieses seltenen Werkes der Tochter von Philippine Gat- (fälschlich als IX. bezeichnet). Von den Gebrechen der terer. Sie war mit Sophie Mereau befreundet und von Bärmutter. XII. Von den Verhinderungen der Emp- April 1805 bis September 1806 Kindermädchen bei ihr. fängnuß. Letztes Capitel. Von des Saamens Natur und In ihrer Heimatstadt Kassel war Caroline Engelhard Zurichtung. – Text stellenweise gering gebräunt. mit den Brüdern Grimm befreundet. Sie veröffentlichte 1806–09 „Gesammelte Briefe von Julie“ und alle ihre [Arnim, Bettine v.]. Dies Buch gehört dem König. späteren Schriften erschienen unter diesem Pseudo- – Gespräche mit Daemonen. 3 Teile in 2 Bdn. Berlin, nym, das erst 1824 gelüftet wurde. Im vorliegenden Schroeder u. Selbstverlag, 1843–1852. VIII S., S. Werk stehen neben Märchen „wahre Geschichten“ aus dem Leben von Frauen, die längste Erzählung ist 1–307, Tit., 1 S., S. 308–598; 1 Bl., VIII, 371 S. HPgt. „Die Männerfeindin“ betitelt. Caroline Engelhard, die um 1900 mit goldgepr. Rückentit. u. ornament. unverheiratet blieb, gründete eine „Stiftung für unver- Rückenvergold., Text gering fleckig u. etwas ge- mählte Töchter“. Kein Exemplar im KVK nachweisbar. bräunt. € 1100,– Erste Ausgabe. – Goed. VI, 85, 7 und 10; Borst 2055; Grupen, Christian Ulrich. De uxore theotisca. Von Houben I, 33ff.; Pataky I, 18. – Erste Ausgabe der der Teutschen Frau. Insbesondere: I. De virginum seltenen gesellschaftskritischen Schriften. „Dies Buch praegustatoribus … II. Von Braut und Bräutigam gehört dem König“ ist ein fiktiver Dialog zwischen der und ihren Benennungen. III. Von der Jungfräulichen Mutter Goethes und der des preußischen Königs. Bet- Aussteuer, Kisten-Pfande und Ingedomte. IV. Filia tine von Arnim „erwies sich damit als ausgezeichnete in capillo & casa, von der unberathenen Tochter. Taktikerin. Denn durch die Widmung an den König V. Von der Angel-Sächsischen Braut. VI. Von den von Preußen gelang es ihr, öffentlich all das zu sagen, Mantel-Kindern. Mit einer Praeliminair-Disserta- was andernfalls unweigerlich der Zensur zum Opfer tion. Von der Vermählung Hertzogs Henrichs des gefallen wäre: daß die Obrigkeit allein für das Wohl der Untertanen verantwortlich sei, die in diesem Land in Leuens mit der Königlich-Englischen Printzeßin oft beispiellosem Elend lebten“ (Carmen Stadelhofer). Mathildis … Mit 4 (1 gefalt.) Kupferstichen und 8 Zeitgenossen wie Adolf Stahr besprachen das Königs- Textkupfern. Göttingen, Johann Wilhelm Schmidt, buch begeistert und K. F. Gutzkow schrieb: „Das neue 1748. Kl.-4°. 32 nn. Bll. (Vorrede), 63, 290 S., 23 nn. € Königsbuch […]. ‚Dies Buch gehört dem König‘, es ge- Bll. (Index). HPgt. 780,– hört der Welt. Es gehört der Geschichte an, wie Dantes Erstausgabe. – Hayn/Got. II, 696. – Bedeutendes Werk ‚Komödie‘, Macchiavellis ‚Fürst‘, wie Kants ‚Kritik der zur deutschen Rechts- und Kulturgeschichte mit vielen reinen Vernunft‘. Es sagt Dinge, die niemand gesagt hat, Dokumenten zur juristischen, sozialen und materiel- die aber, weil sie von Millionen gefühlt werden, gesagt len Situation der Frauen seit dem Mittelalter. Die in

138 und Eigenschafft“, „Von dem Nutzen und dessen Wür- ckungen welche die eheliche Ergötzlichkeit mit sich bringt“, „Artzney-Mittel des Frauenzimmers“, aber auch „Ob die Frau in der Liebe beständiger als der Mann“ und „Von Speis und Tranck“. – Handschriftli- che Anmerkungen auf letztem, weißen Blatt, Einband gering angeschmutzt, insgesamt sehr gutes Exemplar dieses interessanten Werkes.

Klopstock, Margareta. Hinterlaßne Schriften. (Hrsg. von Fr. G. Klopstock). Hamburg, Bohn, 1759. LXXXIV, 84 S. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Rücken tit., restauriert. € 650,– Erste Ausgabe. – Goed. IV/1, 178, 75; Burckhardt/ Nicolai 98. – Das vorliegende Werk stellt ein ergrei- fendes Dokument einer großen Liebe dar. Es enthält Briefe von verschiedenen Absendern, „Briefe von Ver- storbnen an Lebendige“, „Der Tod Abels. Ein Trauer- spiel“, „Zween geistliche Gesänge“ und „Fragment eines Gesprächs“. Margarete (Meta) Klopstock, geb. Moller (1728–1758) „ist die erste, die den Brief ‚als eine Kunst des Spontanen, Persönlichen und Lebensnahen‘ in Deutschland zu höchstem Rang geführt hat … Mit ihren Briefen erschließt die Hamburger Bürgerstochter – viel überzeugender noch als der zeitgleich auftre- tende Briefreformer Gellert – die Möglichkeiten einer Geschlechts- und Klassengrenzen transzendierenden Briefprosa“ (Dt. Lit. von Frauen, Bd. 1). – Papier etwas gebräunt, erstes weißes Blatt mit handschriftlichem Be- der Vorrede angekündigte Fortsetzung wurde nie ver- sitzvermerk, insgesamt gutes Exemplar dieser seltenen öffentlicht. Der Autor (1692–1767) war u. a. Bürger- Ausgabe. meister von Hannover und galt als „das bedeutendste hannoversche Stadtoberhaupt im 18. Jahrhundert“. La Roche, Sophie von. Briefe an Lina als Mäd- Er reformierte und modernisierte das Armen- und Schulwesen, das Feuerlösch- und Medizinalwesen und chen. (Bd. 2 und 3: … als Mutter.) Ein Buch für reaktivierte in Vergessenheit geratene Privilegien. – junge Frauenzimmer die ihr Herz und ihren Ver- Einband etwas berieben, Text papierbedingt gebräunt stand bilden wollen. Bd. 1 : 2. Aufl. Mit 3 gestoch. und vereinzelt stockfleckig, insgesamt jedoch gutes Front. Leipzig, Martin Gräff, 1788–97. Tit., 266 S., Exemplar dieses überaus interessanten Werkes. – Siehe 1 Bl. (Errata); XII, 249, 2 S. (Verzeichniß einiger Abbildung. Schrifen); 240 S. Marmor. Pp.-Bde. d. Zt. mit roten Rückenschildchen und ornament. Rückenvergold., € Hellwig, L. Christoph de. Neu-entdeckte Heim- etwas bestoßen und berieben. 1000,– ligkeiten Des Frauenzimmers. Bestehend in III. Bd. 1 erschien erstmals 1785 in Speyer, die Fortset- Theilen. Wovon der Erste eine vollkommene Be- zungsbände 2 und 3 liegen hier in erster Auflage vor. schreibung von Erzeugung der Menschen … II. – ADB 17, S. 717ff.; Goed. IV, 1, 597, 40, 9; Wegehaupt Auserlesene Curieuse Erörterte Medicinische und IV, 1243; Ehrlich-Haefeli etc., „Mutter und Mütterlich- keit“ S. 73ff.; ausführliche Würdigung s. Neumann Physicalische Fragen … III. Von der Diaet rechtem „Zwischen Emanzipation und Anpassung“ S. 60 ff. wo Gebrauch der Speise und Tranck … 5. Aufl. Mit u. a. zu lesen ist: „La Roche verfasste die ‚Briefe an Lina‘ gestoch. Front. Franckfurth und Leipzig, Ernst von einem gesellschaftlichen Standpunkt aus, der die Ludwig Niedts sel. Wittwe, 1734. Front., Tit., 6 Bll., sozialen Gegebenheiten und Strukturen akzeptiert, weil 619 S., 10 Bll. Pgt. d. Zt., alter Besitzvermerk auf die Zufriedenheit im eigenen Stand Voraussetzung für € Vorsatz. 750,– ein glückliches Leben ist.“ „’Häuslichkeit’ war sicher Der Autor (1663–1721) war Stadtphysicus zu Erfurt, das propagierte Ziel und der entsprechende Rahmen, Schöpfer des „Hundertjährigen Kalenders“ und erfand an dem alles gemessen wurde. Bei aller Vielstimmig- um 1700 in Bad Tennstedt, wo er zeitweise Stadtphysi- keit, Widersprüchlichkeit und Verständigung bleiben cus war, eine Zahnbürste, was dort durch ein Denkmal jedoch die getrennten Sphären, Aufgaben, Rollen und dokumentiert wird. Er schrieb, teilweise unter Pseudo- besonders die Hierarchie der Geschlechter unantastbar nym, 31 Bücher und Schriften. Im vorliegenden Werk und nicht hintergehbar“ (Becker-Cantarino, Die ersten schreibt er u. a. über „Von der Schönheit des Frauen- deutschen Frauenzeitschriften). – Text durchgehend zimmers“, „Die Schönheit zu erhalten“, „Von dem etwas gebräunt und teilweise wasserfleckig, trotzdem rechten Alter zu heyrathen“, „Von der Weiber Natur habenswertes Exemplar dieses seltenen Werkes.

139 Galerie Valentien Stand 1 Gellertstraße 6 · 70184 Stuttgart Telefon +49 (0)711 24 62 42 · Fax +49 (0)711 24 62 41 · Mobil +49 (0)171 43 73 788 E-Mail: [email protected] · Internet: www.galerie-valentien.de Kunst des 20. Jahrhunderts · Gemälde · Graphik · Illustrierte Bücher

Hesse“. Das in einer Auflage von nur 20 Exemplaren im Handdruck erschienene Buch, geht auf die Reisen zu- rück, die Grieshaber und Vrieslander nach Beendigung ihres Studiums an der Stuttgarter Kunstgewerbeschule nach Ägypten und Griechenland unternommen haben. Es ist inspiriert von einem achtmonatigen Aufenthalt in dem Fellachendorf „Ezbet el Nakhl“ bei Kairo (siehe Mayer, Tagröte, Stgt. 1998, S. 14ff.). – Ein Exemplar der „Aegyptischen Reise“ ist im Jahr 1938 in der Aus- stellung „arabische Volksbücher, griechische Volks- malerei“ gezeigt worden (Galerie Valentien), was einem Athener Bekannten Grieshabers zur Kenntnis kam, der mit Brief vom 30. Juni 1938 eine Bestellung dafür aufgab. Den damaligen Verkaufspreis hat Grieshaber mit „Reichsmark 200,–“ auf dem Bestellbrief notiert. Wenige Gebrauchsspuren, sonst sehr gut erhalten. – Siehe Abbildung. HAP Grieshaber, Konfrontation mit Arp – Arp, Jean. Dreams and Projekts, New York, Curt Va- lentin, 1952, 28 Holzschnitte und 15 Seiten Text auf Arches-Bütten in losen Lagen, 23 × 29 cm, ge- druckt bei Fequet et Baudier, Paris, in einer Auf- lage von 320 Exemplaren, im Druckvermerk von Arp signiert und nummeriert 293/320, Kartonum- schlag in Kartonschuber. Nur in vorliegendem Exemplar: 16 Holzschnitte von HAP Grieshaber, jeweils einem Arp-Holzschnitt gegenübergestellt. Unikat. € 15 000,– Arntz 148–175, Fürst 56/10–56/25. – Ausstellungen: Grieshaber und die Moderne, Spendhaus Reutlingen 2009, Kat. 115, S. 154. – Die eindrucksvolle Gegen- überstellung von 16 Holzschnitten Grieshabers mit den abstrakten Kompositionen Arps entsprang der Initiative von Dr. Herbert Herrmann, Kunsthistoriker und Galerist in Stuttgart, der aus Enttäuschung über die Arp-Blätter, im Jahr 1954 Grieshaber beauftragte, die leergebliebenen Seiten zu bedrucken und formal auf Grieshaber, HAP und Vrieslander, Klaus. Ae- Arp zu reagieren (vgl. schriftl. Erklärung Hermanns, gyptische Reise, 1931 von Gries und 1932 von 1954). Höchst interessant, die kraftvolle Wirkung der Vries aufgesuchte Dörfer, Lädchen, Varietés und aus der Anschauung entwickelten und auf ihre Grund- Kaffeehäuser, Reutlingen 1936, Privatdruck in der formen komprimierten „gegenständlichen“ Bilder Reihe „Reutlinger Drucke“, Grieshaber bei Sautter, Grieshabers im Vergleich zu der blass erscheinenden 24,5 × 19,5 cm, 88 Seiten, 2 Farbholzschnitte, Orig. artifiziellen Abstraktion Arps. Mit Gebrauchsspuren, Pp. Bd., im Druckvermerk nummeriert: 6 (von sonst gut erhalten. € 20). 3800,– Oktoberrevolution – Grieshaber, HAP. Die Flut – Fürst 36/1–36/2, Fichtner 6. Mit Widmung von fremder 60 Jahre Roter Oktober, 1976, Zeichnung in Bleistift Hand: „Für meinen Freund Eugen im Mai 1937“. Auf und roter Tusche auf Transparentpapier, 45 × 61,7 dem Vorsatzblatt Eigentumsvermerk „Maria Schwab- cm. Und: Vorzeichnung für den ebenfalls vorliegen-

140 den gleichnamigen Holzschnitt, Fürst 76/20, der als Miró, Joan. Je travaille comme un jardinier. Far- Probedruck ungefaltet bleibt, signiert. Beide Blätter bige Lithographie auf Japan, 1959, 40,2 × 32,5 zusammen. € 4500,– cm, mit Bleistift signiert und auf 15 nummeriert, Der Holzschnitt wurde geschaffen als gefaltete Buch- Verleger XXe siècle, Paris, Mourlot 309 (MA beilage für die Verlage Philipp Reclam jun., Leipzig, 377). € 3000,– und Röderberg, Frankfurt am Main, in einer Ge- Blatt 7 der Folge, aus der Vorzugsausgabe auf Japan samtauflage von 350 Exemplaren. – Dargestellt ist ein – neben 75 + 25 Exemplaren der Normalausgabe auf Lastwagen mit einem Klavierspieler samt Flügel auf der Bütten. Erhaltungszustand einwandfrei. Ladefläche. In einem Brief an Hans Marquardt (Reclam Verlag) vom 4. März 1976 erklärt Grieshaber das Sujet wie folgt: … „Ein Lastauto fährt mich durch die Straßen Miró, Joan. Bouquet de Rêves pour Neila. Far- Moskaus. Wir spielen: … Freiheit schöner Götter- bige Lithographie auf Japan, 1967, 32,8 × 50 cm, mit funke… So sangen es die Gefangenen im von Bleistift signiert, Verleger und Drucker Fernand Santiago de Chile zur Oktoberrevolution.“ – Entwurfs- Mourlot, Paris, Mourlot 480. € 3000,– zeichnung und Probedruck von sehr guter Erhaltung. Illustration – zusammen mit 17 weiteren Lithos – eines Gedichtes von Yvan Goll. Aus der auf Japan gedruckten Miró, Joan. L’Astre du Marécage. Farbige Aqua- und Blatt für Blatt signierten Suite der Vorzugsausgabe, tintaradierung auf Chiffon de Mandeure-Papier, Auflage 25 Exemplare. Erhaltungszustand einwandfrei. 1967, 104 × 72,5 cm, in Bleistift signiert und auf 75 nummeriert, Verleger Maeght, Paris, Dupin 426. € 15 000,– Miró, Joan. Partie de Campagne V. Farbige Aquatin- In bestem Erhaltungszustand. – Siehe Abbildung. taradierung auf Chiffon de Mandeure-Papier, 1967, 74,5 × 104 cm, mit Bleistift signiert und bezeichnet Miró, Joan. Sonatine I. Farbige Aquatintaradierung „hors commerce“ (Künstlerabzug außerhalb des auf Arches-Bütten, 1966, 31 × 24,5 cm (Papiermaße Handels) neben der Auflage von 75 Exemplaren, 57 × 45 cm), mit Bleistift signiert und bezeichnet Verleger Maeght, Paris, Dupin 434. € 10 600,– „H. C.“ (Künstlerabzug „Hors com- merce“), Verleger Maeght, Paris, Dupin 418. € 2500,– Miró, Joan. Porteur d’Eau / IV. Farbige Aquatintaradierung auf Rives-Bütten, 1962, 56 × 75 cm, mit Bleistift signiert und auf 75 nummeriert, Verleger Maeght, Paris, Dupin 340. € 3500,– Mit minimalem Lichtrand und kleiner Papier- stauchung am Oberrand, sonst gut erhalten. Miró, Joan. Fissures, Blatt 2, Farbige Aquatintaradierung auf Rives-Bütten, 1969, 19,5 × 29 cm (Papiermaße 48,5 × 58 cm), mit Bleistift signiert und auf 75 num- meriert, Verleger Maeght, Paris, Dupin 466. € 3800,– In bestem Erhaltungszustand. Miró, Joan. L’Astre Patagon. Farbige Lithographie auf Rives-Bütten, 1960, 48,5 × 65 cm, mit Bleistift signiert und auf 150 nummeriert, Verleger Maeght, Paris, Mourlot 265 (MA 197). € 3500,– Mit Ausnahme eines minimalen Lichtrandes sehr gut erhalten. Miró, Joan. Liberté des Libertés. Farbige Lithographie auf Arches-Bütten, 1971, 46,6 × 34,6 cm, mit Bleistift signiert und auf 125 nummeriert, Verleger Le Soleil Noir, Paris, Mourlot 748. € 3500,– Das Blatt ist zu einer Edition von Gedichten von Alain Jouffroy erschienen. Erhaltungs- zustand einwandfrei.

141 Antiquariat J. Voerster Stand 68 Relenbergstraße 20 · 70174 Stuttgart Telefon +49 (0)711 29 71 86 · Fax +49 (0)711 22 94 267 Mobil +49(0)172 71 77 662 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-voerster.de Autographen · Musik · Theater · Deutsche Literatur · Erstausgaben

Bach, C. Ph. E. Zwey Litaneyen aus dem Schleswig- berieben. In moderner Leinenkassette mit goldgepr. Holsteinischen Gesangbuche mit ihrer Bekannten Rückentitel. € 5500,– Melodie für Acht Singstimmen in zwey Chören Erste Ausgabe. Titel in Schwarz und Blau. „Dieses und dem dazu gehörigen Fundament in Partitur Buch wurde als viertes der neuen Folge der Drugulin- gesetzt … Herausgegeben von N. Schiorring. (Par- Drucke im Mai 1919 … in der Offizin W. Drugulin in titur in Typendruck). Kopenhagen, In Commission Leipzig in einer einmaligen Auflage von 1000 Exem- bey Chr. G. Prost. Gedruckt bey A. F. Stein 1786. plaren gedruckt.“ (Impressum). – Dietz 50. Quer-Quart. 4 Bl. 47 S. Etwas fleckig. Besitzeintrag im vorderen Deckel. Pappband der Zeit. Neues Rü- Lenz, Jacob Michael Reinhold (1751–1792). Ei- ckenschild. Zwei verblasste Tintenflecken auf dem genhändiger Brief mit von fremder Hand hinzuge- vorderen Deckel. € 3200,– fügtem Namenszug. Ohne Ort und Datum, Ende Von größter Seltenheit. Erste (und einzige) Ausgabe. März 1776? Quart. Doppelbogen. 1/2 Seite. Papier € – „Meinen Freunden übergebe ich hierbey die alte leicht gebräunt. Bibliotheksstempel. 6500,– und neue Litaney aus dem Holsteinischen Gesang- Offenbar an den Frankfurter Advokaten Hieronymus buche mit ihrer Melodie und Harmonie in Partitur“ Peter Schlosser (1735–1797), den ältesten Bruder von (Vorrede). Bach beschreibt in der Vorrede (4 S.) die Goethes Schwager Johann Georg Schlosser in Emmen- Veränderungen bei der Ausführung dieser Litaneien: dingen, gerichtet. „Ew. HochEdelgebohren werden „Bey der Ausführung werden Beyde Chöre Sänger in gehorsamst ersucht gegenwärtiges Päckgen gedruckter einem geraumen Sale an beyden Enden von einander Sachen mit eilf Dukaten beschwert an Dero Herrn getheilt, und zwischen Ihnen, in der Mitte des Sals, wird Bruder Hn. Hofrath Schlosser in Emme[n]dingen aufs das Fundament, oder der Grundbaß, mit der Orgel, geschwindemöglichste gütigst zu befördern“. Geschrie- oder einem andern durchdringenden Clavierinstru- ben wahrscheinlich im März 1776, als Lenz von Straß- ment nebst einem Contraviolon, ausgeführt“. – Die Be- burg über Frankfurt nach Weimar zu Goethe reiste. arbeitung entstand 1785 im hohen Alter von 71 Jahren In Frankfurt fand er Aufnahme bei Goethes Eltern, und wurde 1786 von seinem ehemaligen Schüler Nils die mit dem Juristen Hieronymus Peter Schlosser gut Schiorring (1743–1798) in Kopenhagen herausgeben. – befreundet waren. Im Briefwechsel von J. G. Schlosser Slg. Hoboken 234; Wotquenne 204; RISM B117. ist mehrfach von Bücher- und Geldsendungen die Rede, die er durch seinen Freund Lenz erwartete. – Brief mit Haydn, J. Die Schöpfung, ein Oratorium. In Musik dem Bibliotheksstempel von Fritz Schlosser (= Sohn des gesetzt von Joseph Haydn. Mit höchster Bewilligung Adressaten) versehen, der eine bedeutende Privatbiblio- thek (ca. 35 000 Bände) hatte. – Unveröffentlicht. (Nicht von der kurfürstl. Hofmusik zum Besten der Armen in der Briefausgabe von Damm Frankfurt 2005). – Auto- das erstemal aufgeführt im Redoutensaale den 27ten graphe von Lenz sind selten im Handel. Merz 1800. München, F. S. Hübschmann (1800). 23 € S. Umschlag der Zeit, etwas lädiert. 950,– Mozart, W. A. – Niemtschek, F. Leben des K.K. Äußerst rare Libretto-Ausgabe zur Münchener Erst- Kapellmeisters Wolfgang Gottlieb Mozart. Nach aufführung im Redoutensaal an der Prannerstraße. Quellen beschrieben. Prag, Herrlisch 1798. 1 Bl., Zu Beginn des ersten Teils eine kurze Einführung in 78 S., 2 Bl. unten rechts angerändert. Fehlender Text die Vorstellung vom Urchaos der „Momente vor der handschriftlich ergänzt. 1 Bl. etwas wasserfleckig. Schöpfung“. Auf S. 12 ein Satzfehler: „Vom tiefsten Leicht gebräunt. Späterer Leinenband. € 4500,– Meeresgrund / Wälzt sich auf schäumender Well er / sich empor“ (unter Auslassung des Subjekts „Levia- Sehr seltene Erstausgabe der ersten selbständigen Mo- than“). – Hoboken unbekannt. zart-Biographie. Wichtiges und sehr frühes Quellen- werk. Niemtschek erhielt dazu zahlreiche Informatio- nen von Mozarts Witwe Constanze. Ihm ist auch der Kafka, F. In der Strafkolonie. Leipzig, Kurt Wolff hier enthaltene, später formulierte Augenzeugenbericht Verlag 1919. 68 S., 2 Bl. Papierbedingt leicht ge- zu verdanken, der das erste Auftreten der Mozartkin- bräunt. Stempel auf S. 1 fachgerecht entfernt. Halb- der am Wiener Kaiserhof 1762 schildert (S. 5). – 1808 lederband der Zeit mit goldgeprägtem Rücken- erschien eine 2. Auflage. – Wolffheim II, 576; RISM titel, Kopfgoldschnitt, Lesebändchen. Kanten leicht (ecrits impr.) S. 612.

142 Reger, Max (1873–1916). Eigenhändige Postkarte Interessantes Dokument zur Theatergeschichte in mit Unterschrift. (Poststempel) Leipzig, 12. 10. Stuttgart. – Bittschreiben des noch jungen Kapellmeis- [19]10. 1 Seite. € 780,– ters Richard Wagner an die Königliche Hoftheater- Kurze Mitteilung an seinen Patenonkel und dessen Intendanz in Stuttgart. Wagner hatte das Buch und Frau, Johann B. Ulrich in Wien, dem er freudig mitteilt, Partitur seiner Oper „Rienzi“ ans Hoftheater geschickt daß er soeben den Ehrendoktortitel der medicinischen mit der Bitte bis „späthestens in vier Wochen über Fakultät der Universität Berlin erhalten hat „Euer dop- die Annahme oder Nicht-Annahme zur Aufführung pelter Dr. Max Reger (Dr.phil h.c. und Dr. med. h.c.)“. derselben“ zu entscheiden. „… Meine Honorar-Be- dingungen sind: Fünf und Zwanzig Louisd’or, bei dem Ankauf der Partitur zahlbar, und: die Hälfte der Storm – Liederbuch dreier Freunde: Theodor Brutto-Einnahme der sechsten Vorstellung der Oper, Mommsen. Theodor Storm. Tycho Mommsen. welche als Benefiz des Komponisten dem Publikum Kiel, Schwers’sche Buchhandlung 1843. VI, 170 S. anzukündigen sein würde …“. – Auf der Briefrückseite befindet sich ein ganzseitiger Entwurf des Antwort- Gelber bedruckter Orig.-Pappband mit typogra- schreibens an Wagner. „… die Intendanz (vermutlich fischer Verzierung, etwas berieben. In modernem € Wilhelm von Taubenheim) … bedauert Sie unendlich, Schuber. 2500,– hievon in diesem Augenblick keinen Gebrauch machen Sehr seltene und einzige Ausgabe und die erste Buch- zu können, da sie wegen des bevorstehenden Theater- veröffentlichung Storms. – Während der Kieler Stu- baues vorerst keine neue Oper kauft …“ Der Umbau dienjahre machte Storm die Bekanntschaft Theodor des Stuttgarter Hoftheaters erfolgte 1845. – Die UA von Mommsens, die entscheidend für ihn wurde. In der „Rienzi“ fand 1842 in der neueröffneten Semper Oper Kieler ‚Clique‘ „lernte Storm die Gedichte Eduard in Dresden statt und Wagner hatte damit seinen ersten Mörikes kennen … zu dessen Werk (entwickelte) er musikalischen Erfolg. In Stuttgart wurde die Oper erst- poetisch die größte Affinität. Heine, Goethe, Eichen- mals im April 1886 aufgeführt. – Wagner-Briefe-Ver- dorff … hießen Storms Lehrer. Er wurde, wie er selbst zeichnis 414 (dort mit dem Hinweis: unveröffentlicht). zugibt, ihr Schüler, niemals ihr Nachahmer. Zusammen mit Gedichten von Theodor und Tycho Mommsen erschien 1843 das ‚Liederbuch dreier Freunde‘; Storm lieferte über vierzig Beiträge. Einen Beweis, dass Tycho Mommsen die restliche Auflage vom Verleger ma- kulieren ließ, was die Seltenheit des Werkes erklären würde, konnte bei der Durchsicht des Briefwechsels der Brüder Mommsen jedoch nicht gefunden werden“ (vgl. Th. Storm Briefwechsel mit Th. Mommsen. Hrsg. v. H.-E. Teitge, S. 12). – Borst 2089; Teitge 1400; Wilpert/ Gühring 1.

(Uhland, L.). Sechs vaterländische Gedichte. Wür- temberg, 1816. 16 S., stockfleckig. Rückenfalz. Schief beschnitten. € 4500,– Sehr seltener, anonymer Erstdruck. „Uhlands Gedichte und einige anonym erschienene Flugschriften von ihm kursierten zunächst unter der Hand, bevor 1816 die [hier vorliegende] erste Ausgabe ‚Sechs Vaterländische Gedichte …‘ mit der Verlagsangabe ‚Würtemberg 1816‘ offenbar ohne Uhlands Wissen herauskam.“ (Marba- cher Kataloge, Nr. 34, S. 53 f.). „Die meisten Lieder …, auch außer den vaterländischen, haben politisches Gepräge, so sehr war seine Seele von den Kämpfen der Zeit hingenommen. (…). Ein Lied folgt oft rasch dem andern, … den 24. (Febr. entstand): Württemberg; den 1. Sept.: Das alte Recht; den 3.: Gespräch; den 6.: An die Volksvertreter …“ (Emma Uhland, Ludwig Uhlands Leben, S. 122). – Goedeke VIII, 237, 23; Waldmüller 33. – Siehe Abbildung.

Wagner, Richard (1813–1883). Eigenhändiger Brief mit Datum und Unterschrift. Dresden, 2. August 1844. Quart. 1 Seite. Etwas fleckig. Rückseitig mit Briefentwurf von anderer Hand. Randläsuren, teils alt repariert. € 8500,– L. Uhland

143 Galerie Vömel GmbH Stand 69 Orangeriestraße 6 · 40213 Düsseldorf Telefon +49 (0)211 32 74 22 · Fax +49 (0)211 13 52 67 · Mobil +49 (0)171 20 17 596 E-Mail: [email protected] · Internet: www.galerie-voemel.de Graphik des 20. Jahrhunderts

Liebermann, Max (1847–1935). „Badende Jungen“. Kaltnadelradie- rung, 1918. Signiert und bezeichnet: „I/2. Etat“. 18,5 × 24,0 cm. Schiefler 313 b. Prov.: Slg. Dr. Stinnes, Dr. A. Klipstein, Lugt 2373a. € 2200,–

Liebermann, Max (1847–1935). „Die Netzflickerinnen“. Litho- graphie, 1921. Im Stein signiert. Postkarte zum „Potsdamer Kunst- sommer“. 8,0 × 14,0 cm. Achenbach 26/b. € 450,–

Marcks, Gerhard (1889–1981). „Fortuna III“. Holzschnitt auf Japanpapier, 1954. Signiert. Probe- druck. 31,8 × 22,2 cm. Lammek H 241. € 450,–

Marcks, Gerhard (1889–1981). „Strauße“. Holzschnitt auf Japan, Bissier, Julius (1893–1965). „Werner Schmalenbach 1955/56. Signiert und nummeriert. 10/25. 25,8 × gewidmet“, Julius Bissier, „28. 09. 59“ G. Tusche auf 31,1 cm. Lammek H 250. € 1200,– weissem Ingres. 24,0 × 31,5 cm. € 5400,– Siehe Abbildung. Marcks, Gerhard (1889–1981). „Löwe und Ze- bras“. Holzschnitt auf Japan, 1956. Signiert und Gilles, Werner (1894–1961). „Landschaft mit Rei- nummeriert. 43/50. 15,8 · 32,7 cm. Lammek H ter“. Rohrfederzeichnung, 1937. Signiert. 49,0 × 35,0 252. € 1200,– cm. € 750,– Marcks, Gerhard (1889–1981). „Die Katze“, Linol- Gilles, Werner (1894–1961). „Landschaft auf Is- schnitt auf Japan, 1967. Signiert und nummeriert. chia“. Bleistift auf hellgrauem Zeichenpapier, 1956. 5/13. 53,0 × 67,0 cm. Lammek L 8. € 1500,– Signiert und datiert. 32,5 × 45,0 cm. € 1800,– Siehe Abbildung. Heckel, Erich (1883–1970). „Seiltänzerin“. Radie- rung, 1963. Signiert, datiert und bezeichnet. Auflage Marcks, Gerhard (1889–1981). „Sitzender Knabe“. 31 Expl. 24,9 × 16,2 cm. Dube 192 II. € 1200,– Bleistiftzeichnung auf Papier. Signiert. 28,0 × 17,0 cm. € 300,– Heckel, Erich (1883–1970). „30.Jahresblatt: Feigen- blatt und Früchte“. Holzschnitt, 1960. Signiert und Marcks, Gerhard (1889–1981). „Auflehnung II“. datiert. 18,3 × 12,9 cm. Dube H 433. € 500,– Holzschnitt auf Bütten, 1947. Signiert. Blatt 10 der Mappe „Orpheus“. 10 Holzschnitte zu den Versen Heckel, Erich (1883–1970). „33. Jahresblatt: Still- des Ovid. 34,0 × 20,5 cm. Lammek 180.10. € 250,– leben“. Holzschnitt, 1963. Signiert und datiert. 18,3 × 11,2 cm. Dube H 449. € 500,– Marcks, Gerhard (1889–1981). „Tod durch die Mänaden“. Holzschnitt auf Bütten, 1947. Signiert. Kerkovius, Ida (1879–1970). „Schwäne“. Farb- Bl. 11 der Mappe „Orpheus“ 10 Holzschnitte zu kreide um 1930. Monogrammiert, signiert und be- den Versen des Ovid. 30,4 × 33,2 cm. Lammek titelt. 25,0 × 40,0 cm. € 6200,– 180.11. € 250,–

144 Marcks, Gerhard (1889–1981). „Totenklage“. Sintenis, Renée (1888–1965). „o.T.“. Zeichnung. Holzschnitt auf Bütten, 1947. Signiert. Bl. 6 der Monogrammiert. 30,0 × 23,5 cm. € 900,– Mappe „Orpheus“ 10 Holzschnitte zu den Versen des Ovid. 15,1 × 29,0 cm. Lammek 180.6. € 250,– Sintenis, Renée (1888–1965). Mappe: „31 Holzsti- che zu des Longus Hirtengeschichten von Daphnis Miró, Joan (1893–1983). Mappe von Rafael Alberti: und Chloe“. Verlag Dr. E. Hauswedell, Hamburg. „Maravillas con variaciones acrosticas en el jardin de Auflage 230 Expl., davon 30 auf Japan. Signiert. Miró. Litografias de Joan Miró“. Mit 20 signierten Exemplar Nr. 26. € 3800,– Lithographien. 1.500 Expl., nummeriert von 301 bis 1.800. Expl. Nr. 437. Ediciones poligrafo, S.A.; Weidl, Seff (1915–1972). „Figurenstudie“. Aquarell 1975. € 2900,– auf Bütten. Signiert. 34,0 × 28,0 cm. € 250,– Orlik, Emil (1870–1932). „Marktweib“. Farb- Wörn, Walter (1901–1963). „Badende“. Zeich- holzschnitt um 1898. Signiert. Aus „Kleine Holz- nung, 1949; Unbezeichnet. 20,8 × 29,9 cm. Z 526. schnitte“. 10,4 × 7,3 cm. € 150,– € 300,– Schneider, Herbert (1924–1983). „Tanz auf grünen Wörn, Walter (1901–1963). „Figurengruppe am Ge- Blättern“. Bleistift 1975. Signiert und datiert, be- länder“. Bleistift. Monogrammiert. 10,4 × 10,2 cm. titelt. 43,0 × 55,0 cm. € 450,– € 250,–

Literatur

Feinhals, Josef. Non Olet oder die heiteren Tisch- Ringelnatz, Joachim. Fahrensleute. Verlag der Ga- gespräche des Collofino über den Orbis Cacatus. lerie Flechtheim. Erschienen in einmaligen Auflage Mit Widmung des Autors. Auflage 300. € 90,– vom 125 Exemplaren. Geschmückt mit Kaltnadel- radierungen von Otto Schoff, jeweils signiert. Am Levy, Rudolf. Lieder des alten Morelli. Privatdruck Ende nummeriert mit Nummer 95, signiert von der Galerie Flechtheim 1922. Mit zahlreichen Illus- Joachim Ringelnatz. € 800,– trationen, das erste Portrait handsigniert von Rudolf Grossmann und am Ende des Buches von Rudolf Levy und mit Widmung an Alex Vömel. Auflage Uhde, Wilhelm. Von Bismarck bis Picasso. Er- 200, Nummer 44. Mit leichten Flecken auf dem innerungen und Bekenntnisse. Mit 6 Illustrationen. Einband. € 250,– Zürich, Oprecht, 193 8. € 50,–

145 Antiquariat Dieter Zipprich Stand 37 Karolinenstraße 18 · 96049 Bamberg Telefon: +49 (0)951 50 99 32 00 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-zipprich.de Schöne und rare Bücher aus allen Gebieten

Geschichte

Brotuff, Ernst, Georg Hahn u. a. Historia Mar- Mysniae Marchionibus, usque ad Conradum, Timo- tisburgica. Darinnen Chronica Ditmari, Bischoffs nis F. ex historia Ditmari context & expositiones. zu Marßburg, von seiner Zeit Geschichte, nemlich Herausgegeben von Reiner Reineck (Reinero Rei- Kayser Henrici Aucupis, Ottonis Magni, Ottonis neccio). Gezählt werden nur 7 Bücher, es sind aber II. Ottonis III. und Henrici Claudi, in acht unter- tatsächlich 8. – Angebunden: Reineccius, R.: Origi- schiedenen Büchern beschrieben. Hierzu seind von nes illustriss. stirpis Brandeburgicae, seu Historiae wegen verwandnis der zeit und orts kommen, der Expositiones geminae de nobiliss. et antiquiss. Wel- thewren Helden Wiprechten, Vatern und Sohnes, forum prosapia. E Germanica Lingua in Latinam Graffen zu Groitzsch, Marggraffen zu Lausnitz und conversae. Item Commentarius de Marchionum & Burggraffen zu Magdeburg: Item Hertzog Friede- Electorum Brandeburgicum … progenie deducta. richen, des ersten, und Ditzmanni Gebrüdern, L. Frankfurt a. M., A. Wechel, 1581 u. 1580. 6 nn. Bl., in Thüringen und Marggraffen zu Meissen löbliche 123 S., 3 nn. Bl., 81 (1) S., 1 w. Bl. verso mit wdh. Thaten. Ingleichen Merseburgische Chronica und Druckermarke, ein gef. Stammbaum. Folio, flex. Antiquitates … 4 Teile in 1 Band. Leipzig, Groß, Pgt. d. Zt. mit handschr. Rückensch. Etwas fle- 1606. Mit 90 Textholzschnitten (79 Porträts, tls. ckig. € 2000,– in Schmuckbordüren, 11 Wappen) sowie 2 Holz- VD16, D 2094. Adams D 695 u. VD16, R 860. Wegele schnitt-Druckermarken, zahlr. Schmuckinitialen, 436. – Kritische Ausgabe der für die ottonische Spät- Schlussvignetten und Titelbordüren. 8 nn. Bl., 264 zeit wichtigen Chronik des Bischofs von Merseburg, S.; 1 nn. Bl., S. 279–412; 4 nn. Bl., S. 433–702, 7 nn. mit Genealogie des Autors und Ergänzungen über die Bl. Folio, Halblederband um 1800 (etwas beschabt) Geschichte der Mark Meißen. Die Geschichte der Stadt mit goldgepr. Rückentitel, Rückenverg. und Bunt- Merseburg und die Geschicke und Taten der „from- papierbezug. € 2500,– men Könige Sachsens“ waren für T. eng miteinander VD17 3:640690Z. Potthast 548 a. Graesse II, 410 (Dit- verbunden, beides zu schildern war seine Absicht. marus, Anm.). Erste Ausgabe. – Bedeutendes, reich Angebunden ist die erste lat. Ausg. der Geschichte illustriertes Sammelwerk zur Geschichte Merseburgs, Brandenburgs, mit bes. Augenmerk auf den Übergang zugleich wichtige Quelle für die Reichsgeschichte unter an die Hohenzollern. – Zu Reineccius: VD16, R 860. den Ottonen, darunter die berühmte Chronik des Bi- Adams R 326. ADB XXVIII, 17f. Der Melanchthon- schofs Thietmar von Merseburg (975–1018) in dt. E. Schüler Reiner Reineck (1541–1595) unterrichtete in A., sowie: I. Garzon von Bononien (d. i. Giovanni Gar- Helmstedt und war Hofhistoriker der Herzöge von zoni): Chronica, oder Historienn von dem löblichen Braunschweig-Lüneburg. „Er hat sich in Frankfurt um Thewren Helde, Graff Wiprechten zu Groitzsch in die Erforschung der brandenburgischen Geschichte, Meissen … Item, Ein ander Chronica, von des Durch- namentlich durch seine ‚Chronik des Chur- und fürstl. leuchtigen Hochgebornen Fürsten und Herrn, Herrn Hauses der Markgrafen zu Brandenburg‘ (Witten- Friderichen, Landgraffen in Döringen, Marggraffen zu berg 1580), die 1581 auch in lateinischer Bearbeitung Meissen … II. Ernst Brotuff: Chronica und Antiquita- erschien, wesentliche Verdienste erworben“ (ADB). tes des alten Keyserlichen Stiffts, der Römischen Burg, (Enthält: Historia de vita Hugonis et Theodorici, Colonia, unnd Stadt Marßburg, an der Sala in öbern March. Brandeburgensium von Georgio Sabino). – Sachsen … III. Georg Hahn: Historiae Martisburgicae, Text vereinzelt ein wenig fleckig. Titel und letztes Blatt Das ist, der Merseburgischen Chronica Appendix oder alt gestempelt, Besitzeintrag von alter Hand. Gutes Continuatio … – Durchgängig etwas gebräunt und Exemplar. gering fleckig. Einige wenige Bl. mit kl. Randschäden. Insges. schönes Exemplar des raren Leipziger Druckes, Zobel, Chr. (Hrsg.). Sachsenspiegel. Auffs newe die Holzschnitte in kräftigen Abzügen. ubersehen, mit Summariis und newen Additionen … durch Christoff Zobel. Leipzig, E. Vögelin, 1569. Thietmar von Merseburg. Chronici Ditmari Epsi- 6 nn. Bl., 528 (recte 540) röm. num., 43 nn. Bll. Mit copi Mersepurgii, libri VII, nunc primum in lucem 1 blattgr. Wappen-Holzschnitt sowie Holzschnitt- editi. Accessere de vita & familia Ditmari, tam Druckermarke auf dem Titel u. am Ende. Folio, Pgt. paterna quam maternae stirpis, item de veteribus d. Zt., in mod. Pgt.-Schuber. € 3600,–

146 VD 16, D 752. BM STC, German Books S. 343. werk trotz ihrer ausdrücklich subsidiären Geltung zu Vgl. Stintzing/L. I, 549 und Kaspers S. 38. Nicht einer weitgehenden Neugestaltung des Strafrechts bei bei Adams. – Berühmte Bearbeitung des Sachsen- (…) und bleibt Grundlage und Ausgangspunkt eines spiegels durch den sächsischen Juristen Christoph gemeinen deutschen Strafrechts“ (Kasper, S. 132). Zobel (1499–1560). Er „übersetzte den Sachsenspiegel Die interessanten Holzschnitte (vom Petrarcameister in den Meißner Dialekt und ins Lateinische, um den u. a.) stammen aus frühen Ausgaben. Gezeigt werden Wünschen der sächsischen Praxis nach einem ver- Reichstagssitzung, Jüngstes Gericht, Doppeladler ständlichen Recht entgegenzukommen“ (Kleinheyer/ über Wappen, Gerichtsverhandlung, Folterung und Schröder S. 341). – Angebunden: Peinlich Halßgericht Peinliches Verhör. VD 16, D 1086. Nicht im BM STC … Keyser Carols deß Fünfften, und deß Heyligen Rö- und bei Adams. – Zustand für beide Werke: Stellenw. mischen Reichs peinlich Gerichtsordnung, auff den schwach gebräunt und tls. im Ober- und Unterrand Reichßtägen zu Augspurg und Regenspurg, in jaren etw. wasserrandig, vereinz. fleckig, 1 Bl. mit restaur. dreyssig, und zwey und dreyssig gehalten, auffgericht Einriss, vord. flieg. Vorsatz mit Eckabschnitt, vord. und beschlossen. Frankfurt, P. Schmidt für H. Feyer- Innengelenk leicht gelockert. Oberes Kapital leicht abend, 1569. 6 nn., 29 röm. num. Bl. Mit Titelholz- eingerissen, unteres Kapital mit kl. Fehlstelle, Ecken schnitt und 6 Textholzschnitten sowie großer Holz- bestoßen. Insges. gutes Exemplar aus dem Besitz schnittdruckermarke am Ende. – Schön illustrierte des Juristen Heinrich Giesebert (1604–77) mit dessen Ausgabe der Carolina, die 1532 ratifiziert wurde. „Die Besitzeintrag auf dem ersten Titelblatt, dat. 1649 (mit Hals- oder Peinliche Gerichtsordnung Kaiser Karls wenigen Marginalien und Unterstreichungen von sei- V. (…) trägt als wahrhaft reformierendes Gesetzes- ner Hand).

Theologie

Benediktinischer Psalter. Psalterium Monasticum, dispositum per hebdomadam secundum regulam Sancti Benedicti. Cum ordinario officii de tempore. Ex breviario monastico Pauli V. P. M. auctoritate nuper recognito. Toul, Belgrand und Laurent, 1642. Titel in rot-schwarz, Titelkupfer von L. Gaultier. 11 nn. Bl., 399 (1) S., XC S., 135 (recte 133) S. Pagi- nierung zweimal springend. Rot-Schwarz-Druck, Quadratnotation auf je 4 roten Notenzeilen. Gr.- Folio, blindgepr. Schweinsleder d. Zt. auf 6 Bünden über Holzdeckeln, 10-teilige getriebene Messing- beschläge, intakte Schließen, Rotschnitt, Blattweiser aus älterem Pergament (Makulatur). Einbd. etw. angegraut, Kopf leicht beschädigt. € 1900,– Vollständiges Exemplar. Seltener, prachtvoller Druck aus Toul (nicht bei KVK, Graesse und Brunet). Der Titelkupfer zeigt die Hl. Hidulphus und Vitonus. – Durchgehend leicht gebräunt, einzelne von alter Hand hinterlegte und tls. handschriftl. ergänzte Ein- und Ausrisse. Vorderer Innenfalz alt verstärkt, Titel am Rand fleckig.

Major, Johannes (auch John Mair oder Had- dingtonus Scotus). Quartus sententiarum Johannis Majoris. Paris, Philippe Pigouchet für Jean Granjon, 29. VI. 1509. 3 nn., 1 w., CCXXIV Bl., 20 nn. Bl., mit Verlegermarke in vierteiliger Metallschnitt-Bordüre Theologen und Philosophen John Major (1469–1550) auf dem Titel, Wappenholzschnitt auf Titelrückseite, zum 4. Buch der Sentenzen des Petrus Lombardus. einigen schwarzgrundigen Metallschnitt-Initialen u. Auf dem Titel die von vier Zierleisten umgebene Marke Metallschnitt-Druckermarke. Folio, mod. Pgt mit 4 des Verlegers Jean Granjon (Renouard 395), verso das € Bindebändern. 2500,– Lilienwappen, auf dem ersten nn. Bl. am Schluss die Adams M 251. Shaaber M 45; STC 298. Vgl. Panzer Marke des Druckers Philippe Pigouchet (Renouard VII, 536, 312 (kollationsgleiche Variante mit Verlags- 919). – Titel mit kl. Tintenwischer, die letzten Bl. gering adresse Poncet le Preux). – Schöne und seltene Pariser angeschmutzt u. wurmstichig, sonst aber ein schönes Postinkunabel mit dem Kommentar des schottischen Exemplar. – Siehe Abbildung.

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Tafeln Tafel 1

Wigalois mit dem Rade. Mit 31 großen Bildern illustrierte mittelhochdeutsche Epenhandschrift. Elsaß um 1420.

Bibermühle – Heribert Tenschert · Stand 19 Tafel 2

Bibermühle – Heribert Tenschert · Stand 19 Tafel 3

A. G. Busbeck E. T. A. Hoffmann, Contessa und Fouqué

Friedrich Gottlieb Klopstock

Wolfgang Braecklein · Stand 52 Tafel 4

Hans Jacob Christoph v. Grimmelshausen

F. H. Ziegenhagen mit Musik von W. A. Mozart

Wolfgang Braecklein · Stand 52 Tafel 5

Kaspar Stielers Liebesliedbuch

J. G. Zimmermann. Ueber die Einsamkeit

Wolfgang Braecklein · Stand 52 Tafel 6

Spätbarocker Silbereinband

E. de Rogissarts Italien-Tafelwerk

Wolfgang Braecklein · Stand 52 Tafel 7 Schiestl’s Inspirationen im Skizzenbuch:

Schiestl, Rudolf. Skizzenbuch aus dem Jahr 1929 mit 40 Blatt Originalzeichnungen in Bleistift. „Karlsruhe / Stuttgart / Kalchreuth“. 19,2 × 11,6 cm (Blattgröße: 19,4 × 13 cm). Genieteter Original- Pappband der Firma Georess. € 4500,– Sehr wohl erhaltenes, umfangreiches Original-Skizzenbuch von Rudolf Schiestl (Würzburg 1878–1931 Nürnberg). Schiestl war Schüler von Franz von Stuck und seit 1910 Professor für Graphik in Nürnberg. Während des Ersten Weltkrieges war er 1917 künstlerischer Leiter der Liller Kriegszeitung. – Seine Radie- rungen, Zeichnungen und Holzschnitte sind weit über seine fränkische Heimat hinaus berühmt geworden (z. B. „Der Tod von Basel“). Für den Künstler ist das Skizzenbuch ein besonderer Ort. Ernst Ludwig Kirchner bezeichnete dies als „Ekstase des ersten Sehens“. Nahezu alles, was für Schiestl von Interesse war, wurde in Skizzen festgehalten „Eine Butterdose, ein Wirtshausschild regte ihn künstlerisch nicht minder an und wurde ebenso abgezeichnet wie ein seltener Kopf oder ein eigenartiger Baum“ (Kielmann). – Das erste Blatt mit seinem Namenszug und dem Jahr 1929 versehen. Einband etw. fleckig.

Fons Blavus Antiquariat · Stand 36 Das erste weibliche Skelett der Medizingeschichte Tafel 8 in einem Anatomie-Atlas.

Platter, Felix. DE CORPO- RIS HVMANI STRVCTVRA ET VSV LIBRI III. Tabvlis me- thodicè explicati, ICONIBVS accuratè illustrati. Qui libri cùm Operi practico recens ab eodem autore edito plurimùm inseruiant, denuò sunt publi- cati. LIBER PRIMVS. Corpo- ris humani partium simplicium structura & vsus. (- LIBER SECVNDVS. Corporis humani partium compositarum & vsus. – LIBER Tertius. Corporis hu- mani partium pericones deline- atarum explicatio). Drei Teile in einem Band gebunden. [Titel- auflage]. Basel: König 1603. 4 nnum. Blätter, Seite 1 – Seite 140; Seite 141 – Seite 197, eine Seite ‚Errata‘, ein Blatt mit Fro- bens Druckermarke verso; Zwi- schentitel, ein Blatt, 50 nume- rierte Blätter (Kupferstiche mit Erläuterungen synchron-op- tisch). Farbschnitt. Guter Per- gamentband der Zeit auf sie- ben durchgezogenen Bünden mit geprägtem Rückentitel. 4to. € 6500,– Prächtiger Anatomie-Atlas in der Tradition Vesals mit der ers- ten Abbildung eines weiblichen Skeletts in der Medizingeschichte und zum ersten Mal mit sämt- lichen Abbildungen in detailge- nauen Kupferstichen (statt Holz- schnitte). Auch ein menschlicher Embryo und ein Kind sind hier zum ersten Mal dargestellt. Felix Platter (Basel 1536–1614 Basel) gilt neben Vesal als Pionier der pathologischen Anatomie. Nach dem Studium der Medizin (1552– 1557) in Montpellier und nach Reisen durch Frankreich und Deutschland wurde er 1571 zum Stadtarzt und Professor der Universität Basel ernannt, deren Rektor und Dekan er mehrfach gewesen war. Felix Platter leitete 1557 die erste Sek- tion einer menschlichen Leiche in Deutschland, auf die während seiner 50jährigen ärztlichen Tätigkeit ca. 300 weitere folgten. Er gilt als einer der Begründer der Gerichtsmedizin und hatte bereits 1583 heraus- gefunden, dass die Augenlinse zur Fokussierung des Bildes auf dem Augenhintergrund dient. Bei der vorliegenden Titelauflage der ersten Auflage von 1583 bei Froben hat sich dessen große Druckermarke auf Blatt Bb4 erhalten. „A milestone in the history of medical illustration“ (Herrlinger 129–131). – Text- teil mit Feuchtrand im Fußsteg. Vereinzelt zeitgenössische Marginalien meist in den Außenstegen. Ein- band berieben, untere Ecken stärker bestoßen. Gutes Exemplar. (VD17 14:019458Q; Adams P 1405 nur mit Teil 3; ADB XXVI, 266; Choulant/Frank 216; Hirsch-Hüb. IV, 585; NDB XX, 518; Paisey BL-STC 17: P 739; Wellcome 66263/D).

Fons Blavus Antiquariat · Stand 36 Tafel 9

Großer Guckkasten in Buchform

Antiquariat F. Neidhardt · Stand 54 Trentsensky, Joseph. Oesterreichische Heerschau in 52 Tafel 10 Blättern. Wien, Verlag der Trentsenskyschen Kunst und Musikalienhandlung, o. J. (circa 1820/30). Large folio (44,5 × 37,5 cm), contemporary pasteboard and cloth box with lithographic title pasted on the upper cover, contai- ning 52 lithographic plates (including the title, and the table with the scheme of the work) all of them in beautiful con- temporary coloring; with an extra added (unfinished) draw- ing. € 6500,– All the plates are showing officers of the Austrian army in full uniform, often riding their horses, and are very finely colo- red. First edition, very rare, here complete with all the plates, and unknown to most of bibliographies.

Book of Hours. Printed on vellum, Use of Rome, in Latin with some French. Paris, printed by Nicolas Higman for Guillaume Eustace, 1516. 8vo. (ca. 140 × 86 mm), 152 leaves, late 16th cent. vellum binding, complete, with fourteen large and one small finely illuminated metal-cuts. € 13 000,– Guillaume Eustace was a prolific Parisian bookseller, recorded from 1497 to 1535. He was one of only two publishers to have been granted by the king, Louis XII, a personal privilege to issue new titles; the other one was the famous Parisian printer and bookseller Antoine Vérard. The present edition was pub- lished in 1516, as is stated in two colophons; it is the product of a collaboration with the printer Nicolas Higman (also spelt Hygman), with whom Eustace worked regularly in the second decade of the 16th cen- tury. Bohatta was not aware of the existence of this particular edition, though he mentioned another one, in his „Bibliographie der Livres d’Heures“, also with an almanac running from 1516 to 1530, but with the date of 20 October 1516 on the title-page (Bohatta 993 and 994). The present edition seems to be quite rare and we have been able to trace only one other copy (Christie’s, New York, 7 October 1994, lot 104).

Rambaldi Studio Bibliografico · Stand 33 Tafel 11

Bertolt Brecht „An die Tänzerin Leistikow“

Rainer Maria Rilke. Duineser Elegien.

Antiquariaat Die Schmiede · Stand 48 Tafel 12

Luther, Martin, Alle Bücher und Schrifften. 8 Bände. Mit 8 teils wiederholten Titelholzschnitt- Vignetten und 8 (6 wiederholten ganzseit.) Textholzschnitten. Blindgeprägte Schweinslederbände der Zeit auf Holzdeckeln, jeweils mit 2 intakten Schließen, monogrammiert und datiert „ZV S. Thomas 1578“. Jena, D. Richtzenhan und Th. Rebart, 1568–1577. € 18 000,– Einheitlich gebundenes Exemplar der Jenaer Luther-Gesamtausgabe in sehr guter Erhaltung. Wie meist aus versch. Auflagen: Bände I–V im vierten Druck, Bände VI–VIII im dritten, mit dem oft fehlenden Register von T. Kirchner. – Aus dem Erstbesitz der Thomaskirche in Leipzig, angeschafft von deren Super- intendenten, dem bedeutenden Reformator und Kirchenlieddichter Nikolaus Selnecker (1530–1592).

Antiquariat Franz Siegle GmbH · Stand 20 Tafel 13

Sachs, Hans. Sehr herrliche Schöne und warhaffte Gedicht. Nürnberg 1560. Geschenkexemplar mit beziehungsreichem Hans Sachs-Autograph. Aus der Fürstlich Fürstenbergischen Hofbibliothek in Donaueschingen

Tusculum Rare Books Ltd. · Stand 30 Tafel 14

Außergewöhnliches Widmungsexemplar von Friedrich Wilhelm J. Schelling

Schiller, Friedrich von. Don Karlos. Leipzig 1802. In einem prachtvollen deutschen Intarsien-Maroquinband der Zeit

Tusculum Rare Books Ltd. · Stand 30 Tafel 15

Der Prototyp des Dichters, in „Lebensgröße“: König David beim Harfenspiel

Daniela Kromp · Stand 50 Anzeigen MITGLIEDERVERZEICHNIS 2015/2016

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Eine Momentaufnahme aus 55 Jahren Messegeschichte.

Kabinettausstellung 29. bis 31. Januar 2016, innerhalb der 55. Stuttgarter Antiquariatsmesse

Vernissage 30. Januar 2016, 18.30 Uhr, Württembergischer Kunstverein, Eintritt frei. Große Benefiz-Auktion geleitet von Godebert M. Reiss, Musik, Buffet

Katalog Der Antiquar lässt sich fotografieren. Porträts von Joachim Siener. Herausge- geben von Eberhard Köstler und Frieder Weitbrecht. Mit Beiträgen von Björn Biester, Wulf D. von Lucius u. a. Verband Deutscher Antiquare e. V., Stuttgart 2016. 148 Seiten. Englische Broschur. ISBN 978–3-9815734–4-2 (20 Euro; während der Messe 10 Euro) DAS ANTIQUARIAT GESCHICHTE BIBLIOPHILIE BUCHWISSENSCHAFT HRIFTEN

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Die Pressen der Brüder Kleukens. Aus der Sammlung der Barbara Achilles- Stiftung Hamburg. Mit einem bio-bibliographischen Abriss der Pressen und ihrer Protagonisten von Theo Neteler. Katalogteil von Christian Hesse, Fotografien von Grit Hesse. 2015. 84 Seiten. Englische Broschur. ISBN 978-3-9815734-1-1 (20 Euro)

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Ernst Fischer: Verleger, Buchhändler & Antiquare aus Deutschland und Öster- reich in der Emigration nach 1933. Ein biographisches Handbuch. 2011. Mit einem Essay und 20 historischen Fotografien. 432 Seiten. Leinenband, Fadenheftung und zwei Lesebändchen. ISBN 978-3-9812223-2-6 (68 Euro)

Achim Hall: Auf fliegendem Vorsatz. Widmungen von Thomas Mann. Katalog: Friedrich Pfäfflin. 2012. 94 Seiten. Mit zahlreichen Illustrationen. Broschur. ISBN 978-3-9812223-7-1 (20 Euro)

Friedrich Pfäfflin: Levy & Müller - Verlag der Herold-Bücher Stuttgart. 1871 . 1895 . 1933 . 1936 . 1949 . 1951 . Verlagsgeschichte . Bibliographie . Autoren. 2010. 160 S. Mit ca. 120 teils farbigen Abbildungen. Broschur. ISBN 978-3-9812223-4-0 (48 Euro)

Max Ziegert: Schattenrisse deutscher Antiquare – Persönliche Erinnerungen aus den Jahren 1870 bis 1915. Herausgegeben von Reinhard Wittmann. 2009. 93 S. Mit Illustrationen. Broschur. ISBN 978–3–9812223–3–3 (20 Euro)

„Das doch nicht äusserliche“ – Schrift- und Buchkunst Stefan Georges. Einführung und Katalog von Ute Oelmann. Gestal- tung: Friedrich Pfäfflin. 2009. 47 S. Mit Illustrationen. Broschur. ISBN 978–3–9812223–1–9 (20 Euro)

Reinhard Wittmann: Von Schätzen und Scharteken – Anti- quariatskataloge im 19. Jahrhundert. Katalog: Friedrich Pfäfflin. 2008. 71 S. Mit einer Farbtafel und Illustrationen. Broschur. ISBN 978-3-9812223-6-4 (20 Euro) Unentbehrlich für Antiquare ! Jetzt kostenlos testen ! E-Mail an [email protected] und Kunstauktionshäuser Antiquare e.V. undderführenden Buch- Ein AngebotdesVerbandes Deutscher auf einenKlick! Auktionsergebnisse 1,8 Millionen www.auktionspreise-online.de [email protected] F +49 (0)6435909148 T +49 (0)6435909147 Seeblick 1·56459 Elbingen Verband DeutscherAntiquare e.V.

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Veranstalter: abooks.de Tel. 06597 901071 in Kooperation mit der [email protected] Leipziger Buchmesse www.abooks.de NÄCHSTE LIBERBERLIN 20. BIS 22. MAI 2016

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Widmungsblatt für Marie Buloz: „Das Glück ist eine tolle Dirne“

Heinrich Heine, Dichter (1797–1856). Eigenh. Blatt Heines aus den letzten Jahren seiner „Mat- Gedichtmanuskript, zweisprachig mit zweifacher ratzengruft“: Seit Jahren schrieb Heine fast aus- U. („Heinrich Heine“, „Henri Heiné“). Paris, 19. schließlich durch Sekretärshand und gebrauchte III. 1853. 1 S. Tinte und Bleistift auf Velinpapier. kaum noch die Feder. François Buloz, Heraus- Dreiseitiger Goldschnitt. Folio. geber der „Revue des Deux Mondes“, hatte den schwerkranken Dichter am 19. März 1853 mit Lange verschollene Niederschrift und Überset- seiner Frau Marie besucht. zung des 1851 im „Romanzero“ veröffentlichten Gedichts „Das Glück ist eine leichte Dirne“, ent- ¶ Heine, Briefwechsel, hg. von F. Hirth, Bd. 3 gegen der Behauptung der kritischen Ausgaben (Berlin 1920), S. 334f., Nr. 990; Erste GA nach den (die sich auf eine unvollständige Abschrift stützen Hss., hg. von F. Hirth, Bd. 3 (Mainz 1952), S. 459f., mussten) mit mehreren Abweichungen gegen- Nr. 1189. Säkularausg., Bd. 3, Kommentar, S. 244f. über der Druckfassung. Ein seltenes eigenhändiges Düsseldorfer Ausg., Bd. 3/2, S. 734f. Antiquariate Kotte Autographs GmbH und Inlibris Gilhofer Nfg Auf der Antiquaria Ludwigsburg, Stand 53/54 Gemeinschaftskatalog auf Anfrage: Tel. +43 (0)1 409 61 90 · Tel. +49 (0)8367 913 227

Der Hexenhammer – editio princeps

Heinrich Institoris. Malleus maleficarum. [Speyer, Hexen darlegt und, von der neuen Technik des Peter Drach, vor April 1487]. 129 Bll. (ohne das l. Buchdrucks beflügelt, wesentlich zum frühneu- w. Bl.). Rubriziert; Lombarden in rot und blau, zeitlichen Hexenwahn beitrug. Vollständige Ex- gelegentlich mit Federwerk, Absatzmarken zu emplare der Erstausgabe sind selten. – Schönes, Kapitelbeginn, einige Majuskeln hervorgehoben. sauberes Exemplar aus der berühmten Donau- Weißer Pappband des 19. Jhs. mit gedr. Rücken- eschinger Fürstenberg-Bibliothek mit deren gedr. schildchen. In maßgefertigter grüner Maroquin- Rückenschildchen und Signatur. kassette. Folio. ¶ HC* 9238. Goff I-163. ISTC ii00163000. Editio princeps des berüchtigten „Hexenham- mers“, der die Methode des Strafverfahrens gegen HARTUNG & HARTUNG Antiquariat · Auktionen

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August Laube (Stand 64) Katalog 200 – Berliner Ansichten von Rosenberg. Ca. 40 Nummern (Schutzgebühr 5 €) Alte Meister Graphik, Moderne Graphik, Alte Dru- cke, Zeichnungen, Schweizer Künstler Tusculum Rare Books (Stand 30) Günter Linke (Stand 14) Catalogue XX – Fine Bindings, Prestigious Books, Important Provenances. 36 Nrn. Dada in Zürich. Dokumentation einer Sammlung. 128 Seiten mit ca. 70 beschriebenen Objekten zur Catalogue XXI – Deutsche Literatur Teil III, Rara. Dadabewegung in Zürich von 1916–1920. Mit 30 Nrn. zahlreichen Abbildungen. Erscheint Anfang 2016 Sonderkatalog (German/English): HANS SACHS. anlässlich des 100jährigen Dada-Jubiläums (Schutz- Sehr herrliche Schoene … Gedicht. Nürnberg 1560. € gebühr ca. 50 ) Geschenkexemplar an seine zweite Frau Barbara mit eigenhändiger Widmung. 8 Seiten mit Abb. Hellmut Schumann (Stand 41) Catalogue 602 – Fine and Rare Books Inge Utzt (Stand 55) Katalog 100 – Auf dem Flügelpferde durch die Zei- ten. 100 Bücher aus drei Jahrhunderten von, über Seidel & Richter (Stand 24) und für Frauen Katalog 87–25 Jahre Antiquariat Seidel & Richter J. Voerster (Stand 68) Christian Strobel (Stand 66) Katalog 43 – Musik. 213 ausgewählte Stücke aus den Katalog 10 – Allgäu, Bayerisch Schwaben (6. Folge) Rubriken Opernpartituren, Klavierauszüge, Sym- phonien, Orchesternoten, Opernliteratur, Musik- Messeliste Geschichte und -Theorie, Musikinstrumenten- kunde, Musiker-Autographen

185 Verfasser- und Künstlerregister Die Zahlen beziehen sich auf die Seiten und die Tafelnummern

A Bissier, Julius 144 Colette, Sidonie-Gabrielle Abel, Gottlob Friedrich 91 Blaeu, W. 124, 125 Claudine 52 Adam, Georg 109 Blüher, P. M. 67 Contessa, E. W. 24 Adam, Victor 52 Blumenthal, Karl 86 Courcelle-Seneuil, Jean Gustave Aesop 92 Böhme, Jacob 114 57 Agricola, Johann 51 Boldrian, Sixtus 67 Cowper, William 77 Albertinus, Aegidius 128 Bonaventura 92 Crescenzi, Pietro de 72 Albertus Magnus 8, 132, 138 Bonfils, Felix 64 Curtis, John 58 Album amicorum 71, 122 Borchardt, Rudolf 104 Cyprianus, Caecilius 86 Alphonsus de Spina 72 Bordone, Benedetto 11 Altenberg, Peter 82 Bosio, Antonio 76 D Amman, Jost 72 Bouillon, François 64 Dante Alighieri 63 Anich, Peter 17 Bouzonnet-Stella, Claudine 73 Dapper, Olfert 130 Anthing, Johann Friedrich 15 Braque, George 112 D’Aviler, C. A. 92 Aquila, Pietro 64 Braune-Berlin, Clara 67 Debreu, Gerard 57 Arnim, Bettine von 138 Braun, Isabella 52 Dehmel, Richard 64, 112 Arp, Hans 78, 80, 103, 140 Brecht, Bert 104, Tafel 11 Delcourt, Pierre 79 Brenz, Johannes 51 Demidoff, A. 58 B Breton, André 103 Diderot, Denis 92 Bach, C. P. E. 142 Broch, Hermann 104 Dieu, Louis de 46 Bachmann, W. 66 Brotuff, Ernst 146 Digasser, Martin 41 Baldung Grien, Hans 120 Brunfels, Otto 50 Dionysius Bertochu 72 Balthusz 62 Bürger, Gottfried August 71 Döblin, Alfred 21, 102 Bang, Thomas 46 Buffon, George Louis Leclerc Dohm, Christian Wilhelm 128 Bartholomaeus Anglicus 88 de 38, 85 Dorst, J. G. L. 65 Bastide, Martin de la 42 Burchartz, Max 104 Doubleday, E. 58 Bauhin, Johann 86 Burnat-Provins, Marguerite 74 Dürer, Albrecht 68 Baumann, Oscar 82 Busbeck, A. G. von 24, Tafel 3 Dupuy, Patricia 62 Beethoven, Ludwig van 89, 132 Bellmer, Hans 103 C E Bender, Hans 112 Cage, John 12 Eckardt, J. L. von 99 Benedicti, H. 124 Canaletto (Bernardo Bellotto) Egly, M. de 65 Benjamin, Walter 21 49 Engelhard, Caroline 138 Benn, Gottfried 21, 103 Canetti, Elias 35 Engelhardt, Georg 92 Benoit, Pierre 112 Caracciolus, Robertus 72 Eulenberg, Herbert 111 Bergner, Anna 67 Catullus, Gaius Valerius 73 Bernardus Trevisanus 88 Celan, Paul 81 F Bernoulli, Hans 57 Char, René 81 Feinhals, Josef 145 Bessa, Pancrace 120 Charleton, William 32 Fischer, Johann Christian 122 Biblia Germanica 110 Chernyshevsky, Nikolai 55 Fischer von Erlach, Johann Birken, Sigmund von 72 Cicero, Marcus Tullius 26 Bernhard 89

186 Flanderky, Paul 68 Hagecius von Libotschan, Kant, Immanuel 129 Foresti, Giacomo Filippo 11 Wencel 132 Karadzic, Vuk Stefanovic 133 Forster, Georg 130 Hahn, Georg 146 Keller, Gottfried 20 Fouqué, Friedrich de la Motte Hamm, Eugen 102 Kerkovius, Ida 144 24 Hansselmann, C. E. 121 Khuen-Belasy, Johann Jakob Frambotti, Paolo 49 Haupt, Gottfried Jacob 125 von 132 France, Anatole 100 Haydn, Joseph 142 Khunrath, Conrad 46 Freud, Sigmund 118 Hayne, Friedrich Gottlob 90, Kier Prem, Michele 64 Friedel, Luise Beate A. 67 114 Kilian, Wolfgang 94 Friedrich II., der Große 34, 136 Hebel, Johann Peter 20 King, Martin Luther 118 Frischlin, Nikodemus 40 Heckel, Erich 54, 120, 144 Kirchner, Ernst Ludwig 102 Frisi, Paolo 28 Hecker, Friedrich 134 Kitano, Tsunetomi 30 Frith, Francis 27, 89 Heller, J. 98 Kleist, Heinrich von 20 Fuchs, Ernst 64 Hellwig, L. Christoph de 139 Klingemann, August 92 Fugger, Christoff 123 Herold, Rainer 113 Klinger, Max 111, 133 Hervilly, E. de 135 Klopstock, Friedrich Gottlieb G Hesse, Hermann 21, 54, 78 24, Tafel 3 Gaertner, J. 59 Hevelius, J. 98 Klopstock, Margareta 139 Galilei, Galileo 8 Hippocrates 9 Klossowski de Rola, Balthazar Gampp, Josua Leander 78 Hiroshige, Utagawa 31 62 Hodler, Ferdinand 29 Gastl, Johann 29 Knorr, Georg Wolfgang 130 Hölderlin, Friedrich 82, 136 Gebauer, Friedrich 68 Knorr von Rosenroth, C. 114 Hoffmann, E. T. A. 24, Tafel 3 Geisler, A. F. 66 Köpfel, Wolfgang 51 Hoffmann, Josef 133 Gellius, Aulus 73 Kokoschka, Oskar 103 Hoffmann von Hoffmanns- George, Stefan 70, 86 Koldewey, Karl 38 waldau, C. 131 Gilles, Werner 144 Koran 36, 116 Hofmannsthal, Hugo von 21 Ginsberg, Herbert 14 Koson, Ohara 107 Hokusai, Katsushika 106 Goethe, Johann Wolfgang von Krämer, Bernard August 56 Holz, Heinrich 104 20, 27, 99, 104, 111, 129 Krapf, J. L. 64 Homann, Johann Baptist 132 Gontcharova, Natalia 63 Krauss, Johann Carl Cornelius Honegger-Lavater, Warja 63 Gracq, Julien 136 57 Horae B. M. V. 84, Tafel 10 Grasmeyer, Georg Ludwig Krauss & Comp. 133 Horrebow, N. 65 Wilhelm 56 Horvath, Ödön von 21, 35 Kreidolf, Ernst 79 Greaves, John 123 Hueber, Blasius 17 Kreslin, Georg 38 Greiffenberg, Catharina Regina Hus, Jan 126 Küppers, Paul Erich 87 von 24 Hutten, Ulrich von 126 Küster, G. G. 39 Grieshaber, HAP 140 Kuhlmann, Quirinus 24 Grimmelshausen, H. J. C. von J Kunisada, Utagawa 106 24, Tafel 4 Jaeckel, Willy 112 L Gröttrup, Bernhard 78 Janco, Marcel 80 Grosz, George 87, 103 Janel 46 Lacepède, Bernard Germain Grotius, Hugo 88 Jörg, Ingrid 63 Étienne de 85 Grueber, Bernhard 83 Jünger, Ernst 21, 113 Lachmann, H. W. L. 66 Grupen, Christian Ulrich 138 Jünger, Friedrich Georg 87 La Fontaine, J. de 111 Gülich, Gustav von 57 Junker, Carl Ludwig 92 Lama, Giuseppe de 52 Günzerodt, Werner 113 Juvenal 73 Lansbergius, Philippus 9 Gurlitt, Cornelius 72 La Roche, Sophie von 139 K Lasker-Schüler, Else 87, 102 H Kafka, Franz 21, 35, 36, 37, 142 Launhardt, Wilhelm 57 Hackspan, Theodor 46 Kannegießer, Friedrich August Laurentius von Schnüffis 36 Haeckel, Ernst 36 22 Lebenwaldt, Adam von 133

187 Lechter, Melchior 70, 87, 113 Melanchthon, Philipp 40, 51 Osann, F. G. 99 Lehmann, P. A. 25 Mell, Max 133 Osiander, Andreas 51 Leiberg, Helge 113 Melsbach, F. 47 Oswalt, Heinrich 44 Leibniz, Gottfried Wilhelm Mennel, Jakob 126 Overheide, J. A. 124 von 118 Mergenthal, Hans 60 Lenz, Jacob Michael Reinhold Merian, Maria Sibylla 27 P 142 Meyer, Dietrich 76 Panizza, Oskar 105 Lesseps, J. B. B. de 42 Meyer, Ernst Julius Jacob 69 Pantaleoni, Maffeo 57 Lesser, Friedrich Christian 92 Meyer, Johann Jacob 54 Paracelsus 27 Lessing, Gotthold Ephraim 20 Michal, Jacques de 49 Passedouët, A. F. 43 Leuchte, Paul 69 Micheli, Pier Antonio 69 Paulus Aegineta 9 Levy, Rudolf 145 Mihes, Julie 68 Péret, Benjamin 81 Liebermann, Max 144 Miró, Joan 141, 145 Peringer, Diepold 50 Liébert, Alphonse 37 Mises, Ludwig von 57 Persius 73 Liebler, Petrus 28 Missale 117 Petrarca, Francesco 10 Lindpaintner, Peter Joseph Mörike, Eduard 20, 113 Pfeffinger, J. Friderich 66 von 55 Moll, A. 54 Pirchan, Emil 74 Link, Wenzeslaus 50 Mommsen, Theodor 143 Platter, Felix Tafel 8 Lissitzky, El 79 Mommsen, Tycho 143 Pleibel, A. L. 54 Plieninger, Lambert Floridus 86 List, Friedrich 40 Montaigne, Michel de 85 Montanus, Arnold 32 Poden, Kaufhaus 33 Livius, Titus 90, 96 Montez, Lola 135 Pomponius Mela 84 Loerke, Oskar 104 Moore, George 113 Ponsart, Jean Nicolas 48 Loosli, Carl Albert 29 Morgenstern, Karl 135 Porcacchi, Tommaso 11 Lotzer, Sebastian 50 Morisot, Claude Barthelemy 9 Portis, Leonardo de 133 Lubinus, Eilhard 125 Motschiedler, Georg 51 Preusser, Conrad 60 Lucas, Pierre Hippolyte 39 Mozart, Wolfgang Amadeus Psalterium 147 Luedecke, Heinz 79 25, 101, 142, Tafel 4 Ptolemaeus, Claudius 8 Luther, Martin 50, 51, 110, 131, Müller, Adalbert 83 Pushkin, Aleksandr Sergevic Tafel 12 Müller, J. C. 39 55, 63 M Müntzer, Thomas 51 Musil, Robert 105 Q Macrobius, Ambrosius Theo- Musurus, Marcus 136 Quintilianus, Marcus Fabius 73 dosius 73 Magnus, Olaus 111 N R Major, Johannes 147 Naumann, Johann Andreas 39 Raban, Zeev 113 Malewitsch, Kasimir 78 Nerlinger, Oscar 79 Ramusio, Giovanni Battista 97 Malkowsky, Emil Ferdinand 44 Neukirch, Benjamin 131 Rasch, Bodo 81 Mann, Thomas 21, 35, 37, 105 Neumann, Caspar 100 Rasch, Heinz 81 Mannbach, Wilhelm 66 Neumark, Georg 47 Rau, Johann 34 Marcks, Gerhard 144 Niemtschek, F. 142 Rauwolf, Leonhard 123 Marembert, J. 102 Nieuhof, Joan 111 Reger, Max 143 Mari, Enzo 53 Ninguarda, Feliciano 132 Rehtmeier, P. J. 66 Martin, Johann 36 Nöttelein, Jörg 16 Reichardt, Johann Friedrich Martius, J. N. 64 Nolde, Emil 102 129 Maschinenfabrik Esslingen 47 Reichenbach, Heinrich Gottlieb Mattioli, Pietro Andrea 10 O L. 43 May, Johann Carl 56 Oetinger, Friedrich Christoph Reinhard, C. 65 Meder, David 32 41 Reinhardt, Franz 100 Meggendorfer, Lothar 44, 135 Oppenheim, Max von 60 Reitter, Johann Daniel 91 Meister des Dutuitschen Orlik, Emil 145 Reuchlin, Johannes 115 Ölbergs 23 Ortelius, Abraham 49 Rhegius, Urbanus 50

188 Richter, Wilhelm Michael 100 Seutter, Matthäus 132 Voigt, Johann Karl Wilhelm 99 Riedl, Christine Charlotte 55 Simeon ben Zemah Duran 8 Vrieslander, Klaus 140 Rilke, Rainer Maria 21, 103, Sintenis, Renée 103, 145 105, Tafel 11 Solinus, Gaius Julius 127 W Ringelnatz, Joachim 102, 145 Sorrentino, Gilbert 85 Wagner, Cosima 83 Roberts, David 131 Sowerby, James 120 Wagner, Richard 83, 101, 143 Rogissart, E. de 24, Tafel 6 Spee, Friedrich von 33, 137 Waldburg zu Zeil und Roppelt, Johann Baptist 48 Spendelin, Johann Christian 56 Trauchburg, Maximilian Rott, Hans 50 Sprengel, J. F. 66 Wunibald von 55 Rousek, J. J. 33 Stael, Nicolas de 81 Walden Heimann, Nell 113 Roux, Paul-Pierre 112 Steinbarg, Elisier 83 Wallerius, Johan Gottschalk 93 Rumpolt, Marx 97 Stella, Jacques 73 Walser, Robert 21, 119 Rychsner, Utz 50 Stieler, Kaspar 25, Tafel 5 Weidl, Seff 145 Ryff, Walther Hermann 14 Stoke, Melis 29 Weigel, Hans 72 Storm, Theodor 20, 143 Weis, H. 64 S Strass, Friedrich 94 Weiss, Ernst 79 Sabatier, Leon Jean-Baptiste 93 Strauß, Jakob 50, 127 Weiss, Peter 55 Sachs, Hans 137, Tafel 13 Strauss, Johann (Sohn) 29 Weissbach, Richard 51 Sacrobosco, J. de 98 Süßmilch, Johann Peter 93 Weisser, Johann F. C. 56 Sade, Donatien Alphonse Wenz-Viëtor, Else 15, 45 T Françoise de 111 Werner, Abraham Gottlob 93 Taglioni, Filippo 55 Saint-Pol-Roux 112 Werner, Friedrich Bernhard 49 Tanguy, Yves 81 Sarre, Friedrich 60, 61 Westwood, J. O. 58 Tapié, M. 102 Say, Jean Baptiste 56 Whitman, Walt 53 Thietmar von Merseburg 146 Schad, Christian 80 Wilhelm, Gottlieb Tobias 91 Thomas von Aquin 40 Schäffer, Daniel F. 45 Wilken, Friedrich 115 Thomas von Kempen 87 Schappeler, Christian 50 Wirnt von Grafenberg 18, Trakl, Georg 37, 82, 103 Schedel, Hartmann 26 Tafel 1-2 Trentsensky, Joseph Tafel 10 Schellenberg, Johann Ulrich 12 Wittek, Paul 61 Trew, C. J. 59 Schelling, Friedrich Wilhelm J. Wittgenstein, Ludwig 119 Tschernychow, Jakob 103 41, 129, 137, Tafel 14 Wörn, Walter 145 Tuscher, Johann Georg 33 Schiefler, Gustav 102 Wörndle zu Adelsfried und Tzara, Tristan 80 Schiestl, Rudolf Tafel 7 Weiherburg, Edmund von 61 Schiller, Friedrich 137, Tafel 14 U Wolf, Ferdinand 69 Schinz, Salomon 27 Uhde, Wilhelm 145 Wolff, Heinrich 88 Schlichten, J. F. von 135 Uhland, Ludwig 143 Wolfskehl, Karl 86 Schlüter, Christian Ludwig 71 Unruh, Fritz von 105 Wolters, Nikolaus 112 Schmidt, Arno 35, 87 Woltersdorf, E. G. 67 Schmidt, Franz 14 V Worm, Hardy 78 Schneider, Herbert 145 Valéry, Paul 53 Wulzinger, Karl 61 Schnitzler, Arthur 105 Valmont de Bomare, J. C. 93 Wursthorn, Johann 67 Scholz, W. 24 Vechelde, C. F. von 66 Schoppe, Caspar 84 Vehse, Eduard 93 Z Schrank, Franz von Paula 115, Velde, Nele van de 105 Zapf, G. W. 25 123 Venturini, K. 66 Zeiller, M. 25 Schranz, Joseph 93 Verlaine, Paul 93 Zhuang, Zhou 25 Schurig, Volkmar 71 Vian, Henri 69 Ziegenhagen, F. H. 25, Tafel 4 Schwitters, Kurt 78, 113 Vignola, Giacomo Barozzi da Zimmer, Georg 134 Scultetus, Johannes 55 77 Zimmermann, J. G. 25, Tafel 5 Seume, Johann Gottfried 20 Vischer, Friedrich Theodor 135 Zincken, C. F. W. 66 Seuse, Heinrich 34, 51 Voigt, Christian Gottlob 99 Zobel, C. 146

189 18 17 16 15 14 13 19 12 21 22 23 24 20 25 29 28 27 26 11 56

31 32 33 30 34 10 57 37 36 35

58 9 39 40 41 38 42 45 44 43 59 8

60 47 48 49 50 46 51 55 54 53 52

61

62 62a 63 64 65 66 67 68 69

Copyright by LUCKWALDT Messen 30.10.2015

Stand Aussteller

1 Valentien 14 Günter Linke 25 Hans Lindner 2 Reinhold Berg 15 Johannes Müller 26 H. Carlsen 3 Nikolaus Struck 16 Turszynski 27 Matthäus Truppe 4 Aix-La-Chapelle 17 Konstantinopel 28 Moritzberg 5 Daša Pahor 18 Schmidt & Günther 29 Emanuel von Baeyer 6 Hans-Martin Schmitz 19 Bibermühle –Tenschert 30 Tusculum 7 Norbert Haas 20 Franz Siegle 31 Giuseppe Solmi 9 Reiss & Sohn 20 Winfried Geisenheyner 32 Gerhard Gruber 10 Klittich-Pfankuch 21 Burgverlag 33 Rambaldi 11 Büchel-Baur 22 Löcker 34 Eberhard Köstler 12 Hanno Schreyer 23 J. J. Heckenhauer 35 Meinhard Knigge 13 C. G. Boerner 24 Seidel & Richter 36 Fons Blavus

190 Standplan

Cafeteria

WC

Foto- Ausstellung 5 6 7 4

Treppe

3 2 1 Info

EINGANG

Stand Aussteller

37 Dieter Zipprich 49 Tresor am Römer 61 Strehler 38 Müller & Gräff 50 Daniela Kromp 62 J. A. Stargardt 39 Sabine Keune 51 Herbert Blank 62A Bado e Mart 40 Thomas Hatry 52 Wolfgang Braecklein 63 Forum 41 Hellmut Schumann 53 Junk 64 August Laube 42 Eckard Düwal 54 F. Neidhardt 65 Stuttgarter Antiquariat 43 Eckert & Kaun 55 Inge Utzt 66 Christian Strobel 44 Haufe & Lutz 56 Dr. Paul Kainbacher 67 Hohmann 45 Peter Kiefer 57 Rainer Schlicht 68 J. Voerster 46 Engel & Co. 58 Günther Trauzettel 69 Vömel 47 Michael Banzhaf 59 Le Cabinet Japonaise 48 Die Schmiede 60 Manfred Nosbüsch

191 Haupt- bahnhof HeilbronnerSchillerstraße Str.

BolzstraßeP P P Friedrichstr. Königs Theater bau Kunst- verein Schloss- Staats- Land- P platz tag galerie Neues Schloss Planie Charlottenstr. Theodor-Heuss-Str. Königst r aße Konrad-Adenauer-Str. Neckarstr.

Anfahrt zur Stuttgarter Antiquariatsmesse Wenn Sie auf der A8 von München/Karlsruhe unterwegs sind, nehmen Sie bei Stuttgart die Ausfahrt Degerloch und folgen der B 27 in Richtung Zentrum. Auf der A81 von Heilbronn nehmen Sie die Ausfahrt Zuffenhausen, B 10 bis Pragsattel und biegen ab Richtung Zentrum. Vom Flughafen fahren Sie mit der S2 oder S3 zum Hauptbahnhof.

Die Eintrittskarte für die Stuttgarter Antiquariatsmesse gilt gleichzeitig für die Antiquaria / Ludwigsburg.

30. Antiquaria / Ludwigsburg 28. bis 30. Januar 2016 Musikhalle Ludwigsburg (gegenüber dem Bahnhof) Öffnungszeiten: Donnerstag 15.00 Uhr bis 20.00 Uhr Freitag 11.00 Uhr bis 19.00 Uhr Samstag 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr

Sie erreichen die beiden Messen vom Hauptbahnhof Stuttgart oder vom Bahnhof Ludwigsburg aus im 15-Minuten-Takt mit den S-Bahn-Linien S4 oder S5. CHRISTIANõHESSEõAUKTIONEN õõõõõõõõõõõõõõõõõõõ"­CHERõqõ!UTOGRAPHENõqõ'RAPHIK EISS OHN RBuch- und Kunstantiquariat & S . Auktionen Aus dem Sonderteil unserer Maiauktion 2016 Große Buch- und Graphikauktionen Sammlung Victor Günthert, Teil III: Kinderbücher im Frühjahr 2016 Einlieferungen ab sofort bis ca. Mitte März erbeten

Lily Hildebrandt. Klein-Rainers Weltreise. 1918 Tom Seidmann-Freud. Buch der erfüllten Wünsche. 1929 Oskar Laske. Die Arche Noah. 1925

Aus unserer nächsten Auktion: J. Gerson, Opera. Straßburg 1488. Wir freuen uns auf Ihre Einlieferung für kommende Auktionen. 61462 Königstein im Taunus, Adelheidstraße 2 Osterbekstraße  A Tel + ()   Mitglied im Verband Deutscher Antiquare und International League .  Hamburg Fax + ()   of Antiquarian Booksellers Telefon: 0 61 74-92 72 0 Fax: 0 61 74-92 72 49 www.hesse-auktionen.de [email protected] Internet: www.reiss-sohn.de . E-Mail: [email protected] www.antiquare.de ·www.stuttgarter-antiquariatsmesse.de Verbandes DeutscherAntiquare e. V. Verkaufsausstellung des Samstag undSonntag11.00bis18.00Uhr Freitag 11.00bis19.30Uhr Öffnungszeiten:

55. STUTTGARTER ANTIQUARIATSMESSE 2016

29.1. – 31.1.2016 55. ANTIQUARIATSMESSE STUTTGART