EINWOHNERGEMEINDE U N T E R L A N G E N E G G Gemeindeverwaltung Fax 033 453 22 70 Kreuzweg 118 F Postkonto: 30-18438-8 3614 [email protected]

Unterlangenegg, 25. August 2015

Direkt: Gemeindeschreiberei Postfach 9 [email protected] Tel. 033 453 22 33

Ergänzende Erläuterungen zur Voranfrage der Einwohnergemeinde Unterlangenegg für den Bau eines Holzschnitzelschopfes

Sehr geehrte Damen und Herren

In der Beilage erhalten Sie die Voranfrageakten der Einwohnergemeinde Unterlangenegg zum Bau eines Holzschnitzelschopfes auf einer gemeindeeigenen Waldparzelle. Dazu erlauben wir uns, folgende Erläuterungen anzubringen:

Geschichte / Gründe für den Bau eines Schopfes Seit rund 25 Jahren gelingt es der Forstgruppe Unterlangenegg nicht, Holzschnitzel als brennbarer Rohstoff in guter Qualität herzustellen. Es fehlte bis anhin an geeigneten Lagerplätzen (zu feucht, zu schattig, zu stark an der Witterung, etc.). Nach diversen Abklärungen wurde offensichtlich, dass der Bau eines Holzschnitzelschopfes die einzige Möglichkeit ist, diesem Problem zu begegnen. Mit dem Bau ergäbe sich des weitern der Vorteil, dass das Holz direkt nach der Fällung zu Schnitzeln verarbeitet und in den „Lagerraum“ eingebracht werden könnte. Beim natürlichen Prozess des Gehrens entwickeln die Schnitzel recht schnell die Qualität zum brennbaren Rohstoff. Nebst der dadurch entstehenden Effizienzsteigerung, gibt es bei diesem Verfahren praktisch keine Holzabfäl- le mehr (optimale Ausnutzung des Rohstoffes Holz).

Eigenbedarf / Verbrauch Die Gemeinde Unterlangenegg beheizt alle ihre Gebäude mit Holzschnitzeln. Auf die einzelnen Gebäude bezogen beziffert sich der Bedarf wie folgt:

Die Liegenschaft Hänni 95a & b befindet sich mit ihren 6 Mietwohnungen im Finanzvermögen. Hier liefert zur Zeit die danebengelegene, einheimische Ryf Stauffer Holzbau AG die von ihr produzierte Abwärme ab, um die Gebäude vollständig zu beheizen. Bedarf jährlich: ca. 68‘000 kWh. Die Liegenschaft Kreuzweg 118f & g beinhaltet nebst 4 Mietwohnungen auch die Gemeindever- waltung und die Poststelle. Die Gebäude werden durch den Fernwärmeverbund Weggut beheizt, welcher durch eine Privatperson betrieben wird. Der Bedarf rein für die Liegenschaft Kreuzweg 118f & g beträgt rund 69‘000 kWh. Der ganze Wärmeverbund benötigt pro Jahr zwischen 700 und 800 m3 Holzschnitzel. Das Feuerwehrmagazin Schwarzenegg wird gemeinsam mit der Nachbargemeinde Oberlange- negg betrieben. Der jährliche Bedarf beträgt ca. 60 m3. …und am entscheidendsten: Das Regionale Oberstufenzentrum (OSZ) der Verbandsgemeinden , , , , Unterlangenegg und wird durch eine autonome Schnitzelanlage beheizt. Die Forstkommission der Einwohnergemeinde Unterlangenegg wird demnächst mit dem OSZ-Verband einen Vertrag als Alleinlieferantin für die Lieferung von Holzschnitzeln abschliessen. Der Bedarf beträgt hier rund 450 m3 pro Jahr.

Maximale Feuchtigkeit der Schnitzel Die Lieferung ans OSZ erfolgt mit Schnitzeln der Qualität WS-P45-W60 (gem. QM Holzheizwerke). Dies entspricht einem maximalen Wassergehalt von 35 %.

Montag Vormittag und Mittwoch ganzer Tag geschlossen • www.unterlangenegg.ch

Seite 2

Holzwirtschaft in Unterlangenegg Die Holzwirtschaft hat in Unterlangenegg seit je her einen sehr hohen Stellenwert. Die Gemeinde besitzt rund 120 ha Wald, welcher durch eine gemeindeeigene Forstgruppe (3 – 6 Angestellte) bewirtschaftet wird. Die Forstgruppe wird durch die von der Gemeindeversammlung gewählte Forstkommission angeleitet. Weil die Folgen des Sturms Lothar immer noch Einfluss auf unsere Holznutzung haben, liegt der Hiebsatz aktuell bei rund 650 m3 pro Jahr. Er wird aber laufend steigen, weil der Hiebsatz auf eine Fläche von 120 ha Wald im Normalfall bei rund 1‘000 m3 liegt.

Dimension / Ausführung Schnitzelschopf Der Schopf soll eine Länge von 20 m und eine Breite von 10 m aufweisen, damit bei einer Füllhöhe von 5 m ein Lagerungsvolumen von 1‘000 m3 entsteht. So könnten rund 2 Jahresnutzungen einge- lagert werden. Weil vorgesehen ist, auch schlechteres Material einzulagern und anschliessend zu verwerten, soll der Schopf in 3 Kammern unterteilt werden. Im Idealfall kann damit zukünftig auch das bei der Gemeindesammlung angelieferte Grüngut teilweise eigenständig verwertet werden.

Standorte Die Forstkommission Unterlangenegg hat mit einem Experten für ökologische Heizsysteme – der Allotherm AG – sämtliche Waldliegenschaften der Gemeinde auf die möglichen Standorte für einen Holzschnitzelschopf geprüft. Bei den nachfolgend aufgeführten Standorten sind nur die Aus- schlussgründe aufgeführt, weil sie ausreichten, um von der Weiterführung der Planung abzusehen:

Standort Ausschlussgründe

Flüematt, Parz. Nr. 538 in Unterlangenegg Steiles Gelände, nur 1,2 ha Wald

Bachgraben, Parz. Nr. 425 in Unterlangenegg Eigentlich keine Waldparzelle, nur 0,14 ha Wald

Buchschachen / Hänzenegg, Parz. Nrn. 49 & Im Winter nicht zugänglich, Weglänge zur An- 50 in Röthenbach lieferung ans OSZ mind. 8 km

Bieriweid, Parz. Nrn. 51, 52 & 58 in Röthenbach Steiles Gelände, nur 5,73 ha Wald, Weglänge & Oberlangenegg zur Anlieferung ans OSZ mind. 7,5 km

Folglich wurde der letzte Standort, „Undere Hubel“ mit einem Waldanteil von 35,65 ha genauer geprüft. Die Gemeinde besitzt dort die Parz. Nr. 434 in Unterlangenegg und die angrenzende Parz. Nr. 60 in Oberlangenegg. Auf der Parzelle Nr. 60 bieten sich gleich 3 Standorte an, welche wie- derum gegeneinander abgewogen wurden. Als Favorit tat sich der Standort „Undere Hubel, Stand- ort West“ auf Parz. Nr. 60 in der Gemeinde Oberlangenegg hervor. Zu den Gründen siehe das separate Blatt mit dem Titel „Undere Hubel“.

Gründe für die Wahl des Standorts Der gewählte Standort ist ca. 3 km vom OSZ bzw. 1,5 km vom Feuerwehrmagazin entfernt, bereits durch eine Lastwagenstrasse im Winter und Sommer gut erschlossen und liegt an zentraler Lage. Damit bietet sich der Standort sowohl in ökologischer wie auch ökonomischer Hinsicht geradezu an. Ein Wendeplatz ist vorhanden und gleich daneben befindet sich das Forsthaus der Forstgrup- pe. Gegenüber diesem soll ein Abstand von 20 m eingehalten werden. Unmittelbar an der Zufahrt gelegen, gleich an der Waldgrenze und doch im Wald versteckt, würde sich der Schopf gut in die Landschaft einfügen.

Antrag Forstkommission und Gemeinderat bitten alle beteiligten Stellen, dieses Vorhaben wohlwollend zu prüfen. Sie sind überzeugt, dass sie damit sowohl in ökologischer wie auch in ökonomischer Hin- sicht ein sinnvolles Projekt realisieren könnten, welches den Zweck der nachhaltigen Energiestra- tegie bestens erfüllen würde.

FORSTKOMMISSION und GEMEINDERAT i. V. Hans Tschanz

T 033 453 22 33 • F 033 453 22 70 • [email protected] • www.unterlangenegg.ch