Rede des Generalsekretärs der CDU Deutschlands Ronald Pofalla

Auszug aus dem Stenografischen Protokoll Dresden, 27. November 2006 20. Parteitag der CDU Deutschlands 2

Bericht des Generalsekretärs der CDU Deutschlands zugleich Arbeitsbericht der Grundsatzprogramm-Kommission

Das Wort hat Ronald Pofalla.

(Beifall)

Ronald Pofalla, Generalsekretär der CDU: Herr Präsident! Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Freunde! Vor etwa einem Jahr haben Sie mich zum Generalsekretär der CDU Deutschlands bestellt. Das ist eine große Ehre; denn die Christlich Demokratische Union ist eine großartige und stolze Partei.

Wir sind die Volkspartei, die Politik für alle Menschen in Deutschland macht. Wir haben –wie keine andere Partei –die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland geprägt. Wir sind –wie keine andere Partei –im ganzen Land verwurzelt. Wir sind die Volkspartei für ganz Deutschland. Und hier in Dresden füge ich hinzu: Das waren wir auch, als Andere die Wiedervereinigung längst aufgegeben hatten.

(Beifall)

Ich bin der erste Generalsekretär unserer CDU zu Beginn einer Großen Koalition. Das ist eine echte Herausforderung. Und ich bin Generalsekretär in einer Zeit großer Umbrüche. Wir haben die Kraft, auf die veränderten Herausforderungen mit neuen Antworten und neuem Stil zu reagieren. Deshalb werden wir Wahlen gewinnen und bürgerliche Mehrheiten erobern. Mein Ziel für die nächste Bundestagswahl ist und bleibt 40 Prozent plus X.

(Beifall)

Wenn Sie einen Generalsekretär wollen, der nur auf „Hau drauf und Krawall“ aus ist, bin ich der Falsche. Nur auf die Anderen einkloppen: Das ist der Stil von gestern. Das überlassen wir Herrn Struck und Anderen. Aber klar bleibt auch: Wer uns in Zukunft angreift, muss wissen, dass wir uns wehren. Wir werden uns wehren!

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(Beifall)

Wenn Sie einen Generalsekretär wollen, der nur im “akademischen Elfenbeinturm“ sitzt: Auch dann bin ich der Falsche. Nachdenken ist wichtig –aber nachdenken im Denkerstübchen alleine reicht nicht. Politik muss raus zu den Menschen, rein ins Leben, ran an die Wirklichkeit. Dafür stehe ich zur Verfügung.

(Beifall)

Wenn Sie allerdings einen Generalsekretär wollen, der den Anderen Grenzen aufzeigt und nicht vergisst, zu sagen, wofür wir stehen: Dann bin ich der Richtige.

Wenn Sie einen Generalsekretär wollen, der immer für seine Ziele gekämpft hat, einen Generalsekretär, der von Kindesbeinen an weiß, dass das beharrliche Bohren dicker Bretter zum Erfolg führt: Dann bin ich der Richtige.

Ich komme aus einer Arbeiterfamilie, aus einer Familie, die auch in schweren Zeiten zusammengehalten hat. Und ich bin noch heute meinen Eltern überaus dankbar; denn sie haben mir beigebracht: Es lohnt sich, für eine bessere Zukunft hart zu arbeiten. Nach den Erfahrungen in meiner Familie und meiner Jugend war für mich ganz klar: Meine Partei ist die CDU!

(Beifall)

Wenn Sie also einen Generalsekretär wollen, der weiß, dass es in der Politik immer und immer wieder um Menschen geht, dann lassen Sie uns gemeinsam die Herausforderungen unserer Zeit annehmen.

Wir haben den Menschen eine Menge zu bieten. Wir haben nicht nur den Anspruch, sondern auch das Rüstzeug und den Kompass, um Deutschland erfolgreich zu machen.

Und die SPD? Erst redet sie über Heuschrecken, dann über Leistungsträger, jetzt über die Unterschicht. Aber neue Antworten? Fehlanzeige! Neuer Stil? Fehlanzeige!

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Beck sähe sich vielleicht gerne als zweiten . Als Freund von Helmut Kohl kann ich allerdings eindeutig sagen: Dazu fehlt ihm das Format. Und ich füge hinzu: auch das Gewicht.

(Beifall)

Liebe Freunde, zu unserem Profil gehört: Wir lassen niemanden zurück. Jeder wird gebraucht. Wir finden uns niemals mit Massenarbeitslosigkeit und Chancenlosigkeit ab. Das Ziel der Vollbeschäftigung geben wir nie auf. Für uns gilt nach wie vor: Vorfahrt für Arbeit.

(Beifall)

Wir finden uns nicht damit ab, dass Außenseiter heranwachsen, dass Menschen an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden. Wir finden uns nicht ab mit jungen Menschen, die keinen Ausbildungsplatz finden, und Älteren, die dem Jugendwahn zum Opfer fallen. Da lassen wir auch die Unternehmer nicht aus der Verantwortung. Das muss sich auch in Deutschland ändern!

(Beifall)

Wir lassen nicht zu, dass Menschen stigmatisiert werden. Menschen, die von Transferleistungen leben müssen, sind keine Unterschicht! Das sollte die SPD eigentlich wissen. Kurt Beck hat, wie ich finde, aus der Debatte nichts gelernt. Schlimmer noch: In einer englischen Zeitung hat er die Begründung für seine Politik der Ausgrenzung gleich mitgeliefert. Zitat Beck: „Wir sind nicht das Rote Kreuz!“ Das ist sozial kalt, das ist beschämend! Das wird niemals Politik der Christlich Demokratischen Union Deutschlands werden.

Wir geben jedem Menschen eine Chance. Und wenn es nötig ist, eine zweite; wenn es nötig ist, auch eine dritte. Denn: Chancengerechtigkeit ist die soziale Frage unserer Zeit.

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Wir stehen für unsere Werte ein. Karikaturenstreit, Opernabsetzung, Morddrohungen gegen Kopftuchkritiker –alles das hat gezeigt: Es ist notwendig, für unsere Werte einzustehen. Ja, wir müssen sie offensiver als bisher vertreten. Denn es gibt auch in unserem Land Menschen, die unsere Art, zu leben, nicht akzeptieren. Ich füge hinzu: Und das akzeptieren wir nicht!

(Beifall)

Wir lassen uns nicht einschüchtern. Wir lassen nicht zu, dass sich unter dem Deckmantel der Toleranz Unfreiheit breitmacht. Heute ist durch verschiedene Beiträge deutlich geworden –dem kann ich nur zustimmen –: Die neue Innenpolitik unseres Bundesinnenministers, die neue Politik des Dialogs, ist der richtige Weg. Multikulti ist in Deutschland endgültig gescheitert!

(Beifall)

Wir bekämpfen „Ehrenmorde“ und Zwangsehen. Wer zu uns kommt, muss Deutsch lernen und unsere Verfassung anerkennen. Darauf werden wir weiter bestehen.

(Beifall)

Deutschland ist ein weltoffenes Land. Wir werden alles dafür tun, damit jeder seine Meinungs- und Religionsfreiheit ungehindert ausüben kann. Aber ich erwarte Respekt für unsere Werte und unsere Art, zu leben.

Unsere Werte verlieren ihre Gültigkeit auch nicht an den Grenzen Deutschlands. Deshalb habe ich mich in der Türkei im Rahmen einer Reise mit den beiden Beauftragten der christlichen Kirchen für Religionsfreiheit für die in der Türkei lebenden Christen eingesetzt.

(Beifall)

Ich finde es ungeheuerlich, dass der türkische Ministerpräsident angeblich keine Zeit hat, den Papst zu treffen, dass er die ausgestreckte Hand des Dialogs ausschlägt. In

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Europa jedenfalls ist es üblich, sich mit dem Oberhaupt der katholischen Kirche zu treffen.

(Lebhafter Beifall)

Können Sie sich vorstellen, dass es genauso selbstverständlich ist, dass eine christliche Kirche in Anatolien gebaut wird, wie eine der vielen Moscheen in Dresden, Berlin oder Köln? –ich mir leider noch nicht.

Deswegen wird für mich auch immer deutlicher: Unser Konzept der privilegierten Partnerschaft ist der richtige Weg. Und wenn sich die Türkei bei der Religionsfreiheit nicht endlich bewegt, dann muss das Folgen für den derzeit laufenden Verhandlungsprozess haben.

(Beifall)

Liebe Freunde, zu unserem Profil gehört unsere Stärke in den Ländern. Die CDU und Deutschland –das ist eine starke Kombination. Wo die Union regiert, geht es den Menschen besser –und das seit Jahren. Es sind nur noch zwei Länder, in denen wir nicht regieren bzw. mitregieren: Berlin und Rheinland-Pfalz. Da braucht es für die SPD keinen Sitzungssaal, da braucht es auch keine Telefonschaltkonferenz. Um es salopp auszudrücken: Wowereit und Beck passen in eine Telefonzelle.

Stichwort Wowereit, dieser „Wackel-Wowereit“: Der macht jetzt, wie wir alle gelesen haben, auf Kultur. Was hat ihn eigentlich dazu qualifiziert?

Der Mann macht den Religionsunterricht in Berlin kaputt und will die Einheitsschule einführen. Das werden wir niemals akzeptieren.

(Beifall)

Liebe Freunde, schafft Fakten vom ersten Tag an. Die Rente mit 67 ist unsere Antwort auf den demografischen Wandel. Die Senkung der Lohnnebenkosten macht Arbeit in Deutschland wieder attraktiver. Die

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Unternehmensteuerreform führt dazu, dass Unternehmen in Deutschland und nicht im Ausland Steuern zahlen. Die Föderalismusreform steht für schnelle Entscheidungen und mehr Transparenz. Wir investieren mit der Hightechstrategie und der Exzellenzinitiative in Köpfe. Das ist nach meiner festen Überzeugung eine Trendwende, auch im Stil der deutschen Politik.

(Vereinzelt Beifall)

Dieser Stil verbindet sich mit einem Namen. Der Stilwandel verbindet sich mit Angela Merkel. Schluss mit leeren Versprechungen! Schluss mit großen Ankündigungen! Schluss mit großer Show! Das ist die neue Politik der Christlich Demokratischen Union für Deutschland.

(Beifall)

Im In- und Ausland wird Angela Merkel als verlässliche und seriöse Partnerin sehr geschätzt. Sie wird als Partnerin geschätzt, die zu ihrem Wort steht. Sie wird gehört, sie verteidigt die Menschenrechte. Dies ist das krasse Gegenteil zu den peinlichen Verbrüderungsszenen mit dem angeblich lupenreinen Demokraten. Wir sind stolz darauf, dass Angela Merkel diesen Weg nicht geht.

(Beifall)

Mir ist es recht, dass im Zusammenhang mit Herrn Schröder die eine oder andere Berichterstattung in den letzten Wochen stattgefunden hat. Ich sage klar und deutlich: Mir ist es ganz recht, dass er jetzt Bücher statt Gesetze für Deutschland schreibt, die uns in aller Regel nur geschadet haben. So ist es allemal besser.

(Beifall)

Für die Trendwende stehen aber auch unsere Minister: Von Schily zu Schäuble heißt von doppelter Staatsbürgerschaft zum Islam-Gipfel, von Bulmahn zu Schavan heißt vom Verbot von Studiengebühren zur Exzellenzinitiative, von Schmidt zu von der Leyen heißt vom Lebenspartnerschaftsgesetz zum Bündnis für Erziehung und von

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Struck zu Jung heißt von der Konzeptlosigkeit zum Weißbuch der Bundeswehr. Herzlichen Dank an unseren Bundesverteidigungsminister.

(Beifall)

Um es klar zu sagen: Unsere Überzeugungen sind trotz Großer Koalition unverändert. Deshalb komme ich jetzt zu den Punkten, bei denen wir mehr wollen. Wir wollen stärkere Wettbewerbselemente bei der Gesundheitsreform, das ist mit der SPD nicht zu machen. Stichwort Arbeitsmarkt: betriebliche Bündnisse und Lockerung des Kündigungsschutzes sind mit der SPD leider nicht zu machen, aber wir werden auch durch die Beschlüsse des heutigen Parteitags deutlich machen, dass wir der Überzeugung sind, dass durch betriebliche Bündnisse für Arbeit und durch eine Flexibilisierung des Kündigungsschutzes die Chance entsteht, zusätzliche Arbeitsplätze in Deutschland zu schaffen.

(Beifall)

Der Ausstieg aus dem Atomausstieg ist mit der SPD nicht zu machen, noch nicht: Die SPD sehnt sich oft nach Basta und Machtworten. Lieber Koalitionspartner, das kriegen sie. Flächendeckende Mindestlöhne gibt es mit uns in Deutschland ganz sicher nicht.

(Beifall)

Den EU-Beitritt der Türkei wird es so nicht geben. Unser Modell ist die privilegierte Partnerschaft. Bei dieser Überzeugung werden wir bleiben.

(Beifall)

Bürgerzwangsversicherung bei Gesundheit und Pflege: Mit uns gibt es keine Chance auf eine Bürgerzwangsversicherung, weder bei der Gesundheitsreform noch bei der anstehenden Reform der Pflegeversicherung.

(Beifall)

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In der Großen Koalition werden die Unterschiede zwischen Union und SPD deutlicher sichtbar. Das erleben wir bei allen Debatten. Deshalb ist klar: Die Große Koalition ist eine zeitlich begrenzte Arbeitskoalition. Unser Ziel ist es, auch nach 2009 zu regieren, dann allerdings ohne die Sozialdemokraten.

(Beifall)

Die CDU ist seit dem Erfurter Parteitag 1999 einen weiten Weg gegangen. Erfurt markiert den Aufbruch, Leipzig steht für die Zukunft der Sozialversicherung und des Steuersystems, Düsseldorf für die Zukunft des Arbeitsmarktes. Das ist programmatisch eine Menge. Ich füge hinzu: All diese Beschlüsse gelten und wir lassen nicht daran rütteln, dass die programmatische Arbeit, die wir am Beginn dieses Jahrzehnts geleistet haben, infrage gestellt wird. Unsere Beschlüsse gelten uneingeschränkt weiter.

(Beifall)

Liebe Frau Barzel, Sie haben mir einen unvollendeten Text Ihres Mannes zugesandt. Es sollte sein Beitrag zu unserem neuen Grundsatzprogramm werden und trägt den eindrucksvollen Titel: Wir glauben an die Kraft des deutschen Volkes. Ihr Mann hat Sie gebeten, mir den Entwurf auch im Falle seines Todes zuzuleiten. Zu dem schon fest geplanten Gespräch zwischen Ihrem Mann und mir ist es leider nicht mehr gekommen. Umso mehr bin ich für das Vermächtnis Rainer Barzels dankbar. Es zeigt in bewegenden Worten, dass die CDU aus der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus entstanden ist. Er schrieb, dieses kurze und prägnante Zitat möchte ich Ihnen vortragen:

Wir erkannten, dass nicht Macht, sondern Geist die Ehre Deutschlands ausmacht.

(Beifall)

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Die CDU ist als Partei der Freiheit entstanden. In den Gefängnissen des Nationalsozialismus und in der Widerstandsbewegung gegen die Diktatur finden sich die Wurzeln unserer Partei. Es entstand die Partei der uneingeschränkten Achtung vor der Würde jedes einzelnen Menschen. An diesem Erbe halten wir fest. Die CDU ist und bleibt die Partei des christlichen Menschenbildes. Das ist die Grundlage unserer Politik. Mit diesem Schatz gehen wir in die Offensive, gleichzeitig laden wir Andersgläubige und Nichtglaubende, die unsere Werte und Grundsätze teilen, ausdrücklich ein, bei uns mitzuarbeiten. Die Klammer, die uns verbindet –darüber haben wir sehr lange in den letzten Monaten in der Grundsatzprogrammkommission diskutiert -, ist die Würde und die Freiheit aller Menschen.

(Beifall)

Angela Merkel hat es ebenso wie ich gesagt: Wenn wir über unsere Grundwerte reden, ist nichts wichtiger oder weniger wichtig. Für uns gibt es keine Hitliste der Grundwerte. Nach unserem Verständnis bedingen die Grundwerte einander. Die Botschaft, die von diesem Parteitag ausgeht, heißt: Ein Lagerdenken zwischen „mehr Freiheit“auf der einen Seite und „mehr Gerechtigkeit“auf der anderen Seite ist mit der Idee der Volkspartei nicht zu vereinbaren. Wir lassen keinen Keil zwischen uns treiben. Rüttgers, Müller, Koch, Oettinger und Wulff gehören in der CDU zusammen und das muss so bleiben.

(Beifall)

Genauso klar ist: Die CDU ist die Partei der Freiheit. Diese Freiheit müssen wir neu beleben, und zwar nicht weil sie uns mehr wert ist, sondern weil die Freiheit in den letzten Jahren vernachlässigt wurde. Die Idee der Subsidiarität, das Vertrauen in die kleine Einheit und die Eigenverantwortung der Menschen wurden zu wenig beachtet. Wenn ich dabei die Zeit von Rot-Grün betrachte, wurde sie sogar sträflich missachtet. Mit welchem Ergebnis? Solidarität und Gerechtigkeit haben in Deutschland über sieben Jahre lang extrem gelitten.

Die CDU ist die Partei der Solidarität. Die Solidarität des Einzelnen kann man nicht einfach an den Staat abtreten; denn auch hier gilt das Prinzip der Subsidiarität. Die

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Verantwortung des Einzelnen kommt zuerst. Der Staat hilft dann, wenn sich der Einzelne nicht selber helfen kann.

Die CDU ist die Partei der Gerechtigkeit. Wir verweisen dabei nicht inhaltsleer auf „soziale Gerechtigkeit“; das ist zu billig. Wir sprechen von Chancengerechtigkeit, denn die Herkunft darf in Deutschland für die Zukunft eines Menschen nicht entscheidend sein.

(Beifall)

Mein Vater war arbeitslos. Zum Glück hat er schnell wieder einen Job gefunden. Aber mir ist damals persönlich klar geworden, dass Bildung der bestmögliche Schutz ist, wenn es darum geht, solche Lebenssituationen zu verhindern oder möglichst schnell zu überwinden. Ich persönlich bin Umwege gegangen. Ich bin über den zweiten Bildungsweg gegangen. Zunächst habe ich Sozialpädagogik studiert, später Jura. Heute studieren nach meiner Überzeugung noch immer viel zu wenige Arbeiterkinder in Deutschland. Ein Ziel unserer Politik muss sein, dies in Deutschland zu verändern.

(Beifall)

Liebe Freunde, mit unserem neuen Grundsatzprogramm werden wir zeigen, dass die drei Wurzeln der CDU lebendig sind: die liberale, die christlich-soziale und die konservative. Das sind unsere Wurzeln; sie prägen unsere Volkspartei als Volkspartei der Mitte.

Das zeigen wir in der Familienpolitik. Für uns ist Ehe und Familie Kern von Staat und Gesellschaft. Kein Sozialstaat der Welt kann ersetzen, was in Familien an Zusammenhalt geschaffen, an Werten vermittelt und an Liebe gegeben wird. Unsere Aufgabe ist, die Familie zu schützen und zu stärken, wo immer es geht. Deshalb haben wir uns in der Grundsatzprogrammkommission dafür ausgesprochen, das vorhandene Ehegattensplitting zu einem Familiensplitting zu erweitern. Nicht nur Ehepaare, sondern alle Familien sollen das klare Signal bekommen: Wir tun etwas für Kinder und Familien in unserem Land. Darum wollen wir den Kindergartenbesuch

11 12 mittelfristig beitragsfrei anbieten. Wir bewahren die Familie und stärken sie. Das ist konservativ im besten Sinne des Wortes.

(Beifall)

Liebe Freunde, hinter uns liegen bereits spannende Diskussionen in der Grundsatzprogrammkommission. Ich danke ganz besonders meinen Stellvertretern , Dieter Althaus und Peter Müller für ihre Unterstützung und Professor Georg Milbradt für seinen Beitrag zum Familiensplitting.

Liebe Freunde, das Konrad-Adenauer-Haus rüstet sich für die anstehenden Wahlkämpfe. Über Bremen hinaus werden 2008 und 2009 Superwahljahre. Die Gespräche mit den Landesverbänden laufen. Das Konrad-Adenauer-Haus hat aber auch die Kreisverbände der CDU Deutschlands im Blick, und die haben ein Anrecht auf Planungssicherheit, insbesondere auf finanzielle Planungssicherheit. Deshalb sage ich hier und heute klar und deutlich: Der Sonderbeitrag unserer Mitglieder läuft wie versprochen Mitte 2008 aus.

(Beifall)

Liebe Freunde, „Farbe bekennen!“: Das ist das Motto unserer Mitgliederwerbekampagne. Sie alle haben die Motive gesehen. Wir alle sind nicht jünger geworden. Eines steht fest: In der Brillenmode und ganz offensichtlich auch bei der Haarlänge sind in der Christlich Demokratischen Union deutliche Fortschritte erzielt worden.

(Beifall)

Ich bin sicher: Mit unserer christdemokratischen Identität, mit unserer optimistischen Haltung überzeugen wir die Bürger. Denn wir haben viel zu bieten: Die CDU ist die Partei, die die entscheidenden historischen Weichenstellungen vorgenommen hat, mit der Westbindung, mit der Sozialen Marktwirtschaft, Helmut Kohl mit der Wiedervereinigung, und jetzt machen wir mit Angela Merkel Deutschland fit für das 21. Jahrhundert.

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(Beifall)

Die CDU ist die Partei, die mit dem Dreiklang aus unverwechselbarem Profil, erfolgreichem Regieren und klarem Programm alle Chancen hat –davon bin ich überzeugt –, am Wahltag 40 plus x in ganz Deutschland zu erkämpfen. Gehen wir selbstbewusst raus! Die CDU überzeugt. Die CDU führt. Die CDU bewegt. Wir sind die Volkspartei für Deutschland. Unser Ziel heißt: Deutschland erfolgreich machen. – Herzlichen Dank.

(Anhaltender lebhafter Beifall)

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