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T. K arisch, Dessau

Zur Schmetterlingsfauna (Lep.) des Brockengipfels*

Zusammenfassung Der Autor berichtet über die Ergebnisse seiner zwischen 1990 und 1997 durchgeführten Untersuchungen zur Schmetterlingsfauna des Brockengipfels (Harz). Einleitend wird die Vegetation der Brocken­ kuppe unter besonderer Berücksichtigung der aus lepidopterologischer Sicht interessanten Strukturen besprochen. Einige Fotografien illustrieren die Aussagen, eine beigefügte Karte kennzeichnet die räumliche Lage der Untersu­ chungspunkte und Vegetationseinheiten. Danach werden die auf dem Brockengipfel angetroffenen Schmetter­ lingsarten vorgestellt. Ein großer Teil von ihnen wird, in Anlehnung an eine frühere Arbeit des Autors ( K a r i s c h 1995), ökologischen Artengruppen zugeordnet. Einige vergleichende Ausführungen zur Schmetterlingsfauna sub­ alpiner Matten in den Hochlagen des Altvatergebirges und der Vogesen stellen die Aussagen zur Zusammensetzung der Schmetterlingsfauna des Brockengipfels in den Kontext mit anderen mitteleuropäischen Gebirgsstöcken. Der Vergleich mit historischen Angaben zum Vorkommen der Schmetterlinge erbringt die Erkenntnis, daß sich die Schmetterlingsfauna des Brockengipfels in den letzten 100 Jahren kaum verändert hat. Die aus der Sukzession der Vegetation zu erwartenden Einflüsse auf die Lepidopterenfauna werden als gering eingeschätzt. Schließlich wird noch auf chorologische Aspekte eingegangen und auf den hohen Anteil „nordischer“ Arten im Vergleich zu „alpi- schen“ Arten verwiesen.

Summary On the on the top of Mount Brocken. - The author reports on his studies of the Lepidoptera on the top of Mount Brocken (Harz Mountains), 1990-1997. The Lepidoptera fauna of subalpine mats in high regions of Mount Altvater and of the Vosges Mountains is,briefly discussed and the Lepidoptera on Mount Brocken considered in the context of other central European mountain massifs. A comparison with historical data reveals very little change in the Lepidoptera on the top of Mount Brocken during the last 100 years. Effects to be expected from vegetational succession are regarded as minor. Finally, chorological aspects are considered and the high proportion of “nordic” , as opposed to “alpic” ones is emphasized.

1. Einführung Speyer & Speyer (1858, 1862), in die Schrift von H o f f m a n n (1888), in die Veröffentlichungen von R a p p Alpenerfahrene Schmetterlingssammler hätten für den (1936) und H a r t w i e g (1930). Und doch stammen we­ Brocken wohl nur ein schwaches Lächeln übrig. Doch niger Angaben vom Gipfel selbst (siehe Kapitel 7) als rief und ruft dessen Schmetterlingsfauna bei nord- und von den umgebenden Mooren, Krüppelfichtenwäldern mitteldeutschen Flachlandentomologen immer wieder und Lichtungen. Vermag ich derzeit auch sicherlich Rufe der Freude und des Entzückens hervor. Unwirtli­ nicht alle verfügbaren historischen Daten zu den ches Klima bedingt die Waldgrenze in dessen Gipfelbe­ Schmetterlingen des Brockengipfels zusammenzutra­ reich und damit auch das Auftreten einiger weniger Ar­ gen, so möchte ich in der vorliegenden Arbeit aber we­ ten der hochmontanen-subalpinen Lagen, die im Nor­ nigstens die aktuelle Besiedlung dieses Bereiches durch den Deutschlands nur hier zu finden sind. Schon Ende Schmetterlinge verdeutlichen so, wie sie sich mir des 18. Jahrhunderts kraxelten die ersten Schmetter­ während meiner Untersuchungen von 1990 bis 1997 of­ lingsjäger hinauf, nachdem seit Ende des 16. Jahrhun­ fenbarte. derts der Brocken überhaupt verstärkt bestiegen wurde. Kamen die Entomologen aus Richtung Schierke oder Ilsenburg, so konnten sie nach beschwerlichem Auf­ 2. Klima und Vegetation der Moore des Brockenge­ stiege im Wirtshaus auf der Heinrichshöhe rasten, um bietes sich frisch gestärkt auf den „schrecklichen hohen, rau­ hen, unwegsamen und wüsten, wilden Berg“ (Scheffer Nachdem seit 1836 der Brockenhaus-Administrator nach Gerig 1991) z u begeben. Ihnen folgten in den seit N ehse mit den ersten regelmäßigen Messungen begann damals vergangenen 200 Jahren viele andere. Seit 1899 und diese durch seinen Nachfolger Köhler bis 1859 nicht mehr zu Fuß oder zu Pferd, sondern dann auch be­ weitergeführt wurden und schließlich 1895 die m e­ quem mit der neu erbauten Brockenbahn. Die Beobach­ teorologische Station auf dem Gipfel eingeweiht wer­ tungen vieler Entomologen vom Brocken gingen mitt­ den konnte (G rosse 1926/1991), sind wir heute ge­ lerweile in das Schriftgut ein: z. B. in das Werk von nauer über das Brockenwetter informiert, welches Rit­ ter 1744 (in G rosse 1926/1991) wie folgt beschrieb: * Meiner Tante H elga Lehmann, Wernigerode, mit „... nicht weniger muß er [ein Brockengänger - d.V.] ei­ Dank für Ihre stete Unterstützung meiner Untersuchun­ nen Regenmantel vor den dicken Dünsten und der gen im Harz gewidmet. feuchten regnichten Luft, ingleichen einen Pelz oder 110 Entoniologische Nachrichten© Entomologische und Berichte, Nachrichten 43,1999/2 und Berichte; download unter www.biologiezentrum.at

H--- 1 1 Avenella flexuosa-Mattcn Epilobium-Ruderalfluren Ë Borslgrasrasen Î J J Senecio nemorensis-Flurcn 4- ♦ + 4- • y / / villosa-Rascn ♦ -Fluren • • • • • . Calluna vulgaris-Heiden Athyrium-Famfluren o 0 D O O 0 myrlillus-Hcidcn A A „subalpiner“ Fichtenwald 0 0 o 0

O 0 o 0 1 cespitosa-Matten Moore ■ ruderalisierte Matten :: ::: H Blockhalden

A b b . 1: Karte der Vegetation des Brockengipfels (nach D am m K a s t e n (1994) nennt für den Brocken im Jahresdurch­ 1994). Verzeichnet sind die auf dem Gipfel gelegenen, festen Unter­ schnitt 300 Nebel-, 101 Eis- und 84 Frost- sowie 0,3 (!) suchungspunkte zur Lepidopterenfauna. Sommertage. Insbesondere die den Lepidopterologen verlockenden lauwarmen, schwülen Sommernächte sind auf dem Brockengipfel eine absolute Ausnahme, ändern dicken Rock, sich der der oben auf dem Berge kommen aber vor (z. B. in der Nacht vom 09. zum wehenden kalten und heftigen Winde zu erwehren, bey 10.08.1992: schwacher Wind, um 22.00 Uhr MESZ sich führen “ Über Details zum kalten, nebelreichen 25°C, um 24.00 Uhr MESZ noch 20°C!). Und so gibt und regnerischen Brockenwetter ist viel berichtet wor­ der Berg bei oft kühlen Temperaturen, heftigen Winden den (siehe z. B. K a s t e n 1994), sodaß hier nur wenige und peitschendem Regen dem zitternd vor dem Leucht­ Stichpunkte gegeben seien: Die Niederschlagssummen tuch hockendem Beobachter seine Geheimnisse nur zö­ liegen für den Brocken bei etwa 1600 mm im Jahr, wo­ gernd preis bei die ergiebigsten Niederschläge in den Wintermona­ ten und im Sommer auftreten. Trockener sind das Früh­ jahr und der September (nach K a s t e n 1994). Die Jah­ resmitteltemperatur des Brockens liegt bei ca. 2,7°C. © Entomologische Nachrichten und Berichte; downloadEntomologische unter www.biologiezentrum.at Nachrichten und Berichte, 43,1999/2 111

3. Untersuchungsmethoden auch jenem eine gewisse Vorstellung von den Vegeta­ tionsverhältnissen zu geben, der o. g. Artikel gerade Konzeptionell folgten die Untersuchungen den bei nicht vorliegen hat, seien hier die für die lepidopterolo- Bembenek & K rause (1984) sowie K a r i s c h (1995) in gische Betrachtung des Brockens wichtigsten Aussagen Anlehnung an K ratochw il (1991) dargestellten Über­ kurz dargestellt (vgl. Abb. 1). legungen. Allerdings mußten auf dem offenen Brockengipfel mit seinem kleinräumigen Mosaik viel­ Zwergstrauchheiden gestaltiger Lebensräume starke Kompromisse einge­ 1960 beschrieb S c h u b e r t vom Brockengipfel die Cal- gangen werden. Während bei den Tagesexkursionen die luna-reichen Zwergstrauchheiden auf dem Brockengip­ konkreten Vegetationsformationen, in denen die fel als Anemo micrantha-Calluna vulgaris-Gesell- Schmetterlinge beobachtet wurden, notiert werden schaft. Er fand sie insbesondere im Bereich der großen konnten, konnte beim nächtlichen Lichtfang lediglich Granitblöcke sowie an stark betretenen, flachgründigen der Standort der Anlage so gewählt werden, daß er sich und feinerdearmen Standorten oberhalb der Wald­ inmitten einer möglichst großflächig ausgebildeten Ve­ grenze. D a m m (1994) macht menschlichen Einfluß für getationseinheit befand. Dies geschah in der Hoffnung, die Entstehung der meisten Calluna-Heiden auf der daß dann vielleicht jene Lepidopterenarten verstärkt Brockenkuppe verantwortlich. und regelmäßiger am Licht erscheinen, die als Indigene jenes Lebensraumes zu bezeichnen sind. Völlig klar war jedoch, daß jene Herangehensweise auf dem Brockengipfel nur schwache Indizien in jener Richtung liefern kann, denn der aktive oder passive Wechsel von Vegetationseinheiten durch die Imagines dürfte die Re­ gel sein. Somit ist wohl fast jede Schmetterlingsart, die auf dem Brockengipfel zur Entwicklung kommt, in je­ der Vegetationseinheit einmal anzutreffen. Aufgrund des übergroßen täglichen Besucheransturmes konnte aber leider eine verstärkte Suche nach Raupen nicht er­ folgen, die die Entwicklungsräume der jeweiligen Schmetterlingsarten näher eingrenzen ließe.

Hauptinstrument zur Erfassung der Lepidopteren des Brockengipfels war der selektive Lichtfang. Konnten seit 1991 dank eines mitgeführten, transportablen Stromerzeugers die Untersuchungspunkte meist in das Abb. 2: Calluna vulgaris-Zwergstrauchheide und Deschampsia fle- Zentrum interessierender Vegetationseinheiten gelegt xuosa-Matten auf sehr flachgründigem Substrat oberhalb der Teu­ felskanzel (Foto: T. K a r i s c h ) . werden, mußten 1990 am Untersuchungskonzept noch Abstriche gemacht werden. Gemeinsam mit meinem Freunde, Herrn W. R ö h r i c h t(heute Berlin) schleppten wir damals etwa 100 Meter Stromkabel auf den Gipfel. Außer an felsigen, flachgründigen Stellen wiesen seine Der Leiter der meteorologischen Station, Herr G . Bodenprofile auf das frühere Vorkommen von Grasflu­ G l e n k (Schierke) und seine Mitarbeiter stellten uns ei­ ren an den heutigen Standorten der Calluna-Heiden hin. nen Stromanschluß in der Wetterwarte sowie eine lange Immerhin muß es aber schon seit dem 17. Jahrhundert Holzleiter zur Verfügung. Mittels der Holzleiter konnte ein Mosaik aus Heide- und Mattenflächen auf dem Gip­ in halsbrecherisch anmutender Weise die 4 m hohe fel gegeben haben, denn O l e a r i u s schreibt 1656 (in Brockenmauer überwunden werden, um die Beobach­ G r o s s e 1926/1991): „ bis wir auf den platten Berg tungen in der Krüppelfichtenzone durchzuführen, oder und deßen Obertheil kommen, worauf wir ... kleine und es wurde der Schlüssel für das Tor der Brockenbahn be­ große Felsen oder Klippen ein fast dürres Land ohne sorgt, um in der hochmontanen Reitgrasflur zu leuch­ Schnee, mit Heyde, wenig Graß, und gleichwohl unter­ ten. Ansonsten wurde in der Nähe der Wetterwarte un­ schiedene schöne Kräuter in viel größerer Quantität als tersucht. sonsten gefunden, “ Heute werden die Heidekraut­ heiden des Brockengipfels von Calluna vulgaris, De­ schampsia flexuosa und dominiert. 4. Vegetation des Brockengipfels Regelmäßig finden sich auch noch Galium harcynicum, Vaccinium vitis-idea und Agrostis tenuis sowie Nardus D a m m (1994) hat die heutige Flora des Brockengipfels stricta. Das Anemo micranthae-Callunetum ( S c h u b . sorgfältig analysiert und mit historischen Angaben ver­ 1960) S c h u b . 1995 stellt nach D a m m (1994) ein Suk­ glichen. Darum kann der Leser für detailliertere Infor­ zessionsstadium zu den Avenella flexuosa-Matten dar mationen auf jene Schrift verwiesen werden. Um aber (siehe auch dort). 112 Entomologische Nachrichten© Entomologische und Berichte, Nachrichten 43,1999/2 und Berichte; download unter www.biologiezentrum.at

Vaccinium myrtillus-Zwergstrauchheiden sind auf den Vaccinium myrtillus und Calluna vulgaris sowie De- zahlreichen Granitblöcken auf dem Brockengipfel die schampsia cespitosa und Agrostis capillaris in größerer dominierende Vegetationseinheit. Die Heidelbeere be­ Häufigkeit vor (vgl. Tabelle 1). Nach D a m m (1994) stimmt hier das Bild. Recht stetig, aber mit sehr gerin­ sind die untersuchten Borstgrasrasen artenarme Be­ ger Deckung treten noch Avenella flexuosa, Calama- stände der Violion-Basalgesellschaft mit fließenden grostis villosa und Galium harcynicum in Erscheinung. Übergangen zu Nardus-reichen Zwergstrauchheiden. Ansonsten sind insbesondere Moose und Flechten in Ursächlich für die Entstehung der Borstgrasrasen ist der Vaccinium myrtillus-Zwergstrauchheide vertreten nach D a m m (1994) die frühere Beweidung des (Abb. 2, 3). Brockengipfels und der heutige Weidedruck, insbeson­ dere durch das in hohen Bestandsdichten vorhandene Reitgrasrasen Rotwild. Daneben finden sich linienhafte Borstgrasra­ Weite Teile der Brockenkuppe werden heute von ausge­ sen entlang der alten, heute nicht mehr benützten Wan­ dehnten Calamagrostis villosa-Fluren eingenommen. derwege. Sind sind sehr artenarm, lediglich Trientalis europaea, Galium harcynicum und Oxalis acetosella sind mit ho­ her Stetigkeit zu finden. Gelegentlich tritt auch Luzula Tab. 1 : Vegetationsaufnahmen der untersuchten Borstgrasrasen auf der Brockenkuppe (Aufnahmen: Verfasser); Na = Nardetalia-Arten; luzuloides verstärkt in Erscheinung. Wie schon D a m m NC = Nardo-Callunetea-Klassenkennarten (D a m m , 1994) (1994) ausführt, entspricht diese Calamagrostis villosa- Flur in ihrer Zusammensetzung fast völlig jener, wie sie auch in der Zone des lichten Fichten-Krüppelwaldes im Aufhahme-Nr. 718 721 722 725 727 unteren Teil der Brockenkuppe (ab etwa 1000 mNN bis Ort Br.- Br.- Teu- Hex.- Br.- SW-SW- fels- altar SW- 1100 mNN) zu finden ist (siehe auch K arisch 1995). Hang Hang kzl. Hang Doch auch in der tiefer gelegenen, hochmontanen Berg­ Datum 07.08.1998 stufe finden sich entsprechende Bestände des Wolligen Exposition 10° 20° 5° 25° Reitgrases. Sie beherrschen dort die Lichtungen und SSWSW SSO SSW wurden als Trientali europaeae-Calamagrostietum vil- Fläche (in m) 2x3 2x3 2x3 2x2 2x3 losae (Schlüt. 1966) Hilb. et Wagner 1990 beschrie­ Deckungsgrad 100 100 100 90 100 ben. Sie sind darum nach meiner Ansicht weniger zu der Krautschicht % % % %% den Matten-Gesellschaften denn zu den montanen bis Höhe der 0- 0- 0- 0- 0- subalpinen Lichtungsfluren zu stellen (Abb. 3). Die Krautschicht (in m) 0,3 0,3 0,2 0,3 0,3 Calamagrostis villosa-Fluren scheinen auf der Na- Brockenkuppe auf Kosten anderer Pflanzengesellschaf­ Nardus stricta 4 5 5 5 4 ten zugenommen zu haben. Carex pilulifera 1 + + Luzula multiflora NC Vaccinium myrtillus 5 3 1 1 3 Calluna vulgaris 2 2 2 + 2 Deschampsia 2 2 + flexuosa weitere Arten Agrostis capillaris 1 1 + Galium harcynicum + 1 Carex nigra + Anthoxanthum 1 alpinum Trientalis europaea Juncus squarrosus r

Mattenvegetation Das Gras- und Heideland des Brockengipfels unterliegt seit vielen hundert Jahren dem menschlichen Einfluß. Abb. 3: Den Südhang des Brockens kennzeichnen ausgedehnte Seit mindestens 1594 wurde der Brocken als Fohlen­ Calamagrostis villosa-Rasen. Auf den eingestreuten Granitblöcken findet man oft Vaccinium myrtillus-Heiden (Foto: T. K a r i s c h ) . weide genutzt. Für 1769 findet sich in Akten im Staats­ archiv Magdeburg der Hinweis darauf, daß ebenda dar- überhinaus bis zu 500 Hammel weideten. Als gräfliche Borstgrasrasen Viehtrift findet der „große Brocken“ neben „Heinrichs­ Borstgrasrasen finden sich nur sehr kleinflächig im Be­ höhe, Schneeloch, Brockenbett, Rennekenberg, Ilse“ reich des Brockengipfels. Näher hinsichtlich der 1798 Erwähnung (G erig 1991). Nachdem Graf Chri ­ Schmetterlinge untersucht wurde ein Bestand unterhalb stian Ernst zu Stolberg -W ernigerode 1736 ein er­ der Teufelskanzel. Dort kommen neben Nardus stricta stes, winziges Schutzhäuschen auf dem Brocken errich- © Entomologische Nachrichten und Berichte; downloadEntoniologische unter www.biologiezentrum.at Nachrichten und Berichte, 43,1999/2 113

Deschampsia flexuosa-Matten Die -Matten sind nur kleinflächig auf dem Brockengipfel verbreitet. Sie werden von De­ schampsia flexuosa, Agrostis tenuis, Galium harcyni- cum, Rumex alpestris und rubra bestimmt. Ste­ tig finden sich noch eine Reihe weiterer Brockenpflan­ zen, die z. T. auf diesen Matten Refugiallebensräume gefunden haben: Pulsatilla alba, Hieracium nigrescens und Hieracium alpinum. Daneben sind oft Zwergsträu- cher, wie Vaccinium myrtillus und Calluna vulgaris an­ zutreffen, die auf einen engen Zusammenhang zwischen Calluna vulgaris-reichen Zwergstrauchheiden und den Deschampsia flexuosa-Matten verweisen (Abb. 2). Nach D a m m (1994) dürften die Drahtschmielen-Matten Abb. 4: Hotel und Aussichtsturm auf dem Brockengipfel Ende des ein spätes Sukzessionsstadium anthropogen bedingter 19. Jahrhunderts. Man erkennt die Beweidung der Matten und den Heidekrautheiden darstellen, die noch vor 50 Jahren viel ungelenkten Besucherstrom (nach einer alten Postkarte). weiter verbreitet waren ( S c h u b e r t 1960).

Deschampsia cespitosa-Matten ten ließ („Wolkenhäuschen“), wurde im Jahre 1800 ein Sehr verbreitet, insbesondere unterhalb des Wolken­ einstöckiges Gasthaus zur Verköstigung und Beherber­ häuschens und im Bereich von Wetterwarte und Bahn­ gung der immer zahlreicher werdenden Brockenbesu­ hof der Brockenbahn, finden sich auf dem Brockengip­ cher erbaut. Von den Brockenwirten wurden auf dem fel wiesenartige Vegetationseinheiten, die mehr oder Gipfel Kühe gehalten (um 1800 nach G r o s s e weniger stark von bestimmt 1926/1991 8 Stück), um die Verpflegung zu sichern werden. Die als Weideunkraut bekannte Rasenschmiele (Abb. 4). Viele Flächen wurden als Wiesen genutzt beheiTScht früher entsprechend genutzte Bereiche z. T. (heute z. T. im durch die Bebauung versiegelten Be­ sehr stark und führt so zu einer Degradation der anson­ reich bzw. im ehemaligen Gelände der sowjetischen sten wiesenartigen Matten. So treten in den von De­ Streitkräfte liegend), wobei einmal im Jahr Heu ge­ schampsia cespitosa bestimmten Fluren nur noch Sene- macht wurde ( G r o s s e 1926/1991). In den letzten bei­ cio hercynicus, Rubus idaeus, Urtica dioica und Rumex den Jahrhunderten nahm auf der Brockenkuppe ein alpestris in nennenswerter Stetigkeit in Erscheinung weiterer anthropogener Einfluß zu: die Trittbelastung (nach D a m m 1994). Tritt auf feinerdereicheren, ebene­ durch viele Tausend Besucher im Jahr. Eine Besucher­ ren Stellen die Rasenschmiele zurück, so gesellen sich lenkung war bis Mitte des 20igsten Jahrhunderts unbe­ u. a. Deschampsia flexuosa, Festuca rubra, Agrostis kannt und so waren stark begangene Bereiche, wie z. B. tenuis und Poa pratensis als Gräser dazu. Den wiesenar­ die Teufelskanzel, wie alte Abbildungen zeigen, früher tigen Aspekt jener von D a m m (1994) als „ruderalisierte fast vegetationsfrei. Heute wird die grasreiche Matten­ Matten“ bezeichneten Vegetation bestimmen Arten, vegetation (nach D a m m 1994) von zwei Vegetations­ wie Ranunculus acris und repens, Heracleum sphondy- einheiten bestimmt: den Deschampsia flexuosa-Matten lium, Taraxacum officinale, Leontodon autumnalis, und den Deschampsia cespitosa-Matten (Abb. 5). Stellaria graminea, Campanula rotundifolia, Hyperi­ cum maculatum und Galium album.

Hochstaudenfluren In geschützten Muldenlagen, zwischen den Granit­ blöcken oder aber entlang der Wege finden sich auf der Brockenkuppe verschiedene Hochstaudenfluren, die auch von lepidopterologischem Interesse sind.

Athyrium distentifolium-FIuren Die Bestände des Gebirgsfarnes finden sich nur an we­ nigen, geschützten, blockreichen Stellen der nördlichen und östlichen Brockenkuppe. In diesen Beständen wächst meist auch der Breitblättrige Wurmfarn, Dryo- pteris dilatata. Von den Rändern her dringen oft auch Calamagrostis villosa, Polygonum bistorta und Senecio hercynicus ein. Aufgrund der Kleinflächigkeit haben die Abb. 5: Blick über die Deschampsia cespitosa-reiche Mattenvegeta­ tion vom Wolkenhäuschen in Richtung Bahnhof. Im Mittelgrund Athyrium distentifolium-FIuren aber kaum einen Ein­ Tussilago farfara-reiche Ruderalstelle (Foto: T. K a r i s c h ) . fluß auf die Schmetterlingsfauna des Brockengipfels. 114 Entoniologische Nachrichten© Entomologische und Berichte, Nachrichten 43,1999/2 und Berichte; download unter www.biologiezentrum.at

Ruderalfluren Menschliche Bautätigkeit auf dem Brockengipfel hat wohl schon vor 1800 zur Herausbildung einer Ruderal- vegetation geführt, die heute große Teile des Plateaus bedeckt. Nach D a m m (1994) wird die Ruderalvegeta- tion von Schutt- und Trittflurpflanzen zum einen und von Wiesenpflanzen zum anderen bestimmt. Haben sich zusammenhängende, wiesenartige Ruderalfluren gebildet (wie oft als breite Säume entlang der Wege, Straßen und Plätze), so finden sich hier u. a. Cardami- nopsis halleri, Vicia cracca, Vicia sepium, Ranunculus repens, Trifolium repens, Stellaria media, Urtica dioica, Cirsium vulgare, Tussilago farfara, major, Poa annua, Linaria vulgaris, Agropyron repens und Arctium minus. Daneben treten Dominanzbestände von Epilo­ bium angustifolium (siehe Hochstaudenfluren) und Ru- bus idaeus-Staudenfluren auf, in welche oft Senecio hercynicus, Calamagrostis villosa, Rumex alpestris und Abb. 6: Herden von Senecio hercynicus im Umfeld großer Granit­ Oxalis acetosella eingemischt sind. blöcke in der lichten Zone des Fichtenkrüppelwaldes am Osthang des Brockens (Foto: T. K a r i s c h ) .

5. Untersuchungsergebnisse

Senecio hercynicus-Fluren Während der von 1991 bis 1997 dauernden Untersu­ An wechselfeuchten Stellen des lichten Fichten-Krüp- chungen konnten auf dem Brockengipfel 155 Schmet­ pelwaldes der Brockenkuppe wachsen oft kleinflächig terlingsarten nachgewiesen werden. Detaillierte Anga­ Bestände von Senecio hercynicus in der ausgedehnten ben zur Stetigkeit ihres Auftretens an den einzelnen Calamagrostis villosa-Flur (Abb. 6). Von diesen natür­ Untersuchungspunkten (vgl. auch Karte 1) finden sich lichen Standorten ausgehend, hat sich das Hain-Greis­ in Tabelle 2. kraut auch auf anthropogen beeinflußte Bereiche der Brockenkuppe ausgebreitet. So finden sich Herden die­ I s s l e r (1940) beschreibt in seiner Vegetationsmonogra­ ser Pflanze allerorten innerhalb der wiesenartigen Mat­ phie für die Vogesen eine Anzahl von Pflanzengesell­ tenvegetation sowie entlang der Wege und auf Ruderal- schaften, die Arten enthalten, welche in der montanen flächen. Neben Senecio hercynicus treten oft noch Ru- Stufe des Gebirges nur in den Wäldern gedeihen, aber bus idaeus, Urtica dioica, Rumex alpestris und Oxalis in den höchsten, subalpin beeinflußten Lagen aus dem acetosella in diesen Hochstaudenfluren (D a m m 1994) Walde heraustreten und aufgrund der häufigen Nebel auf. und hohen Luftfeuchtigkeit dort auch außerhalb des Äußerst kleinflächig, oft im Bereich von Felslücken, Schutzes der Bäume gedeihen können. Analoge Ver­ sind auf dem Brocken Cicerbita alpina-Hochstauden- hältnisse bei den Schmetterlingen der Brockenkuppe fluren und, viel ausgedehnter, auf gestörten Standorten waren nicht auszuschließen, konnten aber im Zuge der Epilobium angustifolium-Fluren anzutreffen. Untersuchungen nicht nachgewiesen werden. Einzig für Syngrapha interrogationis vermute ich, daß diese Blockhalden Art auf der Brockenkuppe ihren sonstigen Lebensraum, S t ö c k e r beschrieb 1965 das Hieracio alpini-Vaccinie- die Vaccinium-reichen Hochmoorabschnitte ( K a r i s c h , tum als heidelbeerreiche Zwergstrauchheide der Block­ i. Dr.), verläßt und hier aufgrund des feuchten und ne­ halden am Brockengipfel, die ansonsten von Flechten­ belreichen Klimas auch Zwergstrauchheiden anderer gesellschaften bestimmt werden. Nach größerer Humus­ Standorte besiedelt. Die Schmetterlingsfauna des ansammlung können im Verlaufe der Sukzession jene Brockengipfels wird, wie ansonsten zu erwarten, von Blockhalden schließlich von einem Sorbus aucuparia- Arten der montanen Offenländer bestimmt. Der Vegeta­ Blockwald besiedelt werden. Ein solcher stockt am tionszusammensetzung entsprechend gehören ca. 50 % Nordhang der Brockenkuppe. Dryopteris dilatata, Oxa­ der indigenen Fauna des Gipfels zu den typischen Be- lis acetosella, Trientalis europaea, Avenella flexuosa siedlern der offenen bis wenig beschatteten Zwerg­ und Huperzia selago finden sich in diesem Wald, des­ strauchheide (siehe auch Tab. 3). sen Granitblöcke mit dichten Moospolstern aus Polytri- Während diese Pflanzenarten aufweisen, die den subal­ chum formosum und Dicranum spp. oder Vaccinium pinen Charakter dieser Lebensräume dokumentieren myrtillus-Zwergsträuchern bedeckt sind (D a m m 1994). (vgl. Kapitel 4), zeigen sich unter den Schmetterlingen Lepidopterologisch wurde dieser Blockwald nicht un­ keine, die nicht ebenso auch in montanen Lagen des tersucht. Harzes verbreitet sind. Zu den charakteristischen Ver- © Entomologische Nachrichten und Berichte; downloadEntomologische unter www.biologiezentrum.at Nachrichten und Berichte, 43,1999/2 115

tretern der Schmetterlinge der Zwergstrauchheiden Tab'. 2: Übersicht über die Stetigkeit des Auftretens der von 1991 zählen weiterhin Arten, deren Larven an Moosen und 1997 auf dem Brockengipfel nachgewiesenen Schmetterlingsarten an den einzelnen Untersuchungspunkten sowie in ausgewählten Ve­ Flechten fressen, die in großer Zahl auf den Blockfel­ getationseinheiten. dern wachsen, wo die Zwergsträucher siedeln (z. B. Eucionia sudetica, Ei lema complana). 0 Einzelfund eines Exemplares der Art in einem Jahr; Viele charakteristische Lepidopteren der Zwergstrauch­ ® Fund von je einem (oder zwei) Einzelexemplar(en) der Art in heiden finden sich ebenso in den Calamagrostis villosa- verschiedenen Jahren; 3 Fund mehrerer Exemplaren der Art in einem Jahr; Rasen der Brockenkuppe, in welche oft Blöcke mit • Fund von jeweils mehreren Exemplaren der Art in verschiede­ Vaccinium myrtillus-Gesträuch eingestreut sind. Der nen Jahren. meist höhere Wuchs der Heidelbeere scheint manche 01 Fichten-Krüppelwald am Brockenosthang Arten zu fördern ( rectilinea u. a.). Die im Ver­ Exkursionsdaten: LF (Lichtfang): 16.07.1990, 23.07.1991, gleich mit dem Anemo-Callunetum bzw. Hieracio- 01.05.1993, 01.08.1994, 07.08.1995 02 Fichten-Krüppelwald am Kleinen Brocken Vaccinietum veränderte Vegetationsstruktur in den Exkursionsdaten: TF (Tagbeobachtung): 13.07.1990 Calamagrostis villosa-Rasen hat ebenfalls Auswirkun­ 03 Senecio hercynicus- und Athyrium distenlifolium-Hochstau- gen auf die Besiedlung durch Schmetterlinge. So tritt denfluren unterhalb des Bahnhofes der Brockenbahn beispielsweise montanata bevorzugt in den Exkursionsdaten: LF: 07.08.1995, 04.08.1996, 02.08.1997 Reitgrasrasen auf, während Agriphila tristella und 04 Senecio hercynicus-Hochstaudenfluren auf dem Brockengipfel Exkursionsdaten: AB (Abendbeobachtung): 09.07.1995 Agriphila straminella eher in den niedrigen, lockeren 05 Senecio hercynicus-Hochstaudenfluren auf dem Brockengipfel Grasfluren (Nardus stricta-Rasen; Deschampsia fle- Exkursionsdaten: TF 04.07.1997 xuosa-Matten) innerhalb oder im Anschluß an die 06 Trientali-Calamagrostietum im Brockengarten Zwergstrauchheiden des Brockengipfels Vorkommen. , Exkursionsdaten: LF: 01.07.1991 (2 Standorte) 07 Trientali-Calamagrostietum unterhalb ehemaliges Tor der Der Calamagrostis villosa-Rasen der Brockenkuppe Brockenbahn wird weiterhin stark von Schmetterlingsarten bestimmt, Exkursionsdaten: LF: 20.07.1990 die ihren Verbreitungsschwerpunkt im Trientali-Cala- 08 verschiedene Trientali-Calamagrostietum auf dem Brockengip­ magrostietum der montanen Lichtungsfluren des Hoch­ fel harzes haben (z. B. Chrysoteuchia culmella, Exkursionsdaten: AB: 09.07.1995 09 Trientali-Calamagrostietum westlich Hexenaltar monoglypha, Apamea crenata, Apamea lateritia, Apa­ Exkursionsdaten: LF: 31.07.1994 mea rubrirena, Mythimna comma, Diarsia bninnea, 10 Hieracio-Vaccinietum auf dem Brockengipfel Agrotis exclamationis, Noctua pronuba ) ( K a r i s c h , Un­ Exkursionsdaten: TF: 04.07.1997 tersuchungen 1990-1998, unveröff.). Alten, die aus­ 11 Hieracio-Vaccinietum am Kleinen Brocken schließlich im Calamagrostis villosa-Rasen der Exkursionsdaten: TF: 24.07.1990 12 Anemo-Callunetum an Teufelskanzel und Hexenaltar Brockenkuppe auftreten, gibt es nicht (Tab. 3). Exkursionsdaten: LF: 23.07.1991, 07.08.1992, 09.08.1992, 30.07.1994, 09.07.1995, 06.08.1995, 16.09.1995 In den Grundzügen ähnelt die Schmetterlingsfauna der 13 Anemo-Callunetum auf Brockengipfel subalpinen Matten (Deschampsia cespitosa-Matten; Exkursionsdaten: AB: 09.07.1995 Deschampsia flexuosa-Matten; ruderalisierte Matten; 14 Mosaik aus Anemo-Callunetum und Deschampsia cespitosa- Matte oberhalb Bahnhof der Brockenbahn siehe Kapitel 4) jener der montanen Lichtungsfluren, ist Exkursionsdaten: LF: 27.07.1996 aber artenreicher als letztere. Die Differenz bedingen 15 Deschampsia cespitosa-Matte an der Wetterwarte allerdings keine „subalpinen“ Arten, sondern solche, Exkursionsdaten: LF: 15.07.1990 die in tieferer, montaner Höhenstufe auf Bergwiesen 16 Deschampsia cespitosa-Matte nördlich Bahnhof der Brocken­ Vorkommen (Tab. 3). Dies ist nicht ungewöhnlich, spie­ bahn Exkursionsdaten: LF: 09.07.1995 gelt die Schmetterlingsfauna doch nur das wider, was 17 Matten (mäßig Deschampsia cespitosa-reich) unterhalb des D a m m (1994) schon bei der Besprechung der Vegeta­ Wolkenhäuschens tion der „subalpinen“ Matten des Brockengipfels er­ Exkursionsdaten: LF: 05.07.1996, 27.07.1996, 02.08.1996, wähnt: einen hohen Anteil von Wiesenpflanzen in den 04.07.1997,02.08.1997 Deschampsia cespitosa- und ruderalisierten Matten. 18 Deschampsia cespitosa-reiche Matten auf Brockengipfel Exkursionsdaten: TF: 04.07.1997 Das typische Lepidopterenartenspektrum dieser Matten 19 Toilette am Bahnhof der Brockenbahn ist durchaus mit jenem anderer altimontaner-subalpiner Beobachtungen am Licht: 07.08.1995 Matten in mitteleuropäischen Gebirgen vergleichbar. 20 Lebensraummosaik aus Hieracio-Vaccinietum und Nardetum 1993 durchgeführte Beobachtungen auf den Matten unterhalb der Teufelskanzel Exkursionsdaten: LF: 02.06.1991, 08.07.1991, 07.08.1992, zwischen Fichtenwaldzone und Krummholzbereich am 09.07.1995, 06.08.1995; TF: 08.07.1991 Petrovy Kameny bei ca. 1330 mNN im Altvatergebirge Zusammenfassung der Beobachtungsergebnisse nach wichtigen Ve­ (Hruby Jesenik) (ausführlich veröffentlicht Kin a r i s c h , getationsformationen: 1995) ergaben Nachweise der folgenden, charakteristi­ 21 Fichten-Krüppelwald unterhalb des Brockengipfels (vgl. auch schen Arten der Bergwiesen: Chrysoteuchia culmella, K a r i s c h , 1995) 22 Senecio hercynicus-reiche Hochstaudenfluren Crambus perielio, Eana argentana, Lathronympha stri­ 23 Trientali-Calamagrostietum auf Brockengipfel gano, Perizoma affinitata, Aplocera praeformata, Se- 24 Anemo-Callunetum miothisa cl'athrata, Apamea monoglypha, Cerapteiyx 25 Deschampsia cespitosa-reiche Matten © Entomologische Nachrichten und Berichte; download unter www.biologiezentrum.at 116 ÜF Futter Art 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 Triodia sylvina (L.) L Kräuter 3 3 33 43,1999/2 Berichte, und Nachrichten Entomologisclie L2x Pteridium Pharmacis fusconebulosus (DE GEER) 3 3 33 3 L Gräser Epichnopterix piumella (D. & S.) O O P Sorbus Argyresthia conjugella Z. O ? Brassicaceae Plutella xylostella (L.) • O#3 o 33• o • o ? wahrsch. Carex u. Eriophorum Elachista kilmunella STT. 0 o ?P Juncus Coleophora alticolella Z. 3 3 3 3 ? Moos Bryotnopha cf. similis (STT.) O ? Calluna Neofaculta ericetella (GEYER) o 3 3 0 3 ? Vaccinium, Betula Neofacuita infemella (H.-S.) O 3 O O o 3o ?E Cirsium Agapeta hamana (L.) o o E Quercus, Sorbus u. a. Tortrix viridana L. O o o Laubgehölze Acleris spec. O O ?P Gräser, Kräuter, Moos Eana osseana (SCOP.) o 3 O o 3o P Gräser, Kräuter, Salix Ea.ia argentana (CL.) o O 3OO o O3 E Vaccinium Paramesia gnomana (CL.) o o E Senecio, Anemone alpina Aphelia paleana (HB.) O o E Vaccinium, Salix bicolor Clepsis rogana (GUEN.) 3 O 3 O E Epilobium, Urtica Clepsls spectrana (TR.) 0 o E Juncus, Carex, Eriophorum Bactra lancealana (HB.) o O 3 0 0 E Vacc. myrt., ulig., Rubus Apotomis sauclana (FRÖL.) o o E Kräuter, Betula, Salix Celypha lacunana (D. & S.) 3 3 E Vaccinium Phiaris bipunctana (F.) 3 O 3 E Picea (?Abies, Pinus) Pseudohermenlas abietana (F.) O O L Picea, Pinus Epinotla tedella (CL.) 0 0 ?E Zweigspitzen Picea, (Abies) Zeiraphera ratzeburgiana (SAX.) <2> L Senecio Epiblema hepaticana (TR.) o 3 * OO ?P Vaccinium Ancylis myrtillana (TR.) o L Quercus Cydia splendana (HB.) o o E Hypericum Lathronympha strigana (F.) o o 3 o 0 o 3 E Senecio Platyptilia nemoralis Z. o 0 0 0 L Calluna, Vaccinium, Salix, Bet. Pyla fusca (HAW.) o o L Picea, (Larix, Abies) Dioryctria abietella (D. & S.) 0 0 0 0 ?L Moos, Senecio Scoparla pyralella (D. & S.) OO © Entomologische Nachrichten und Berichte; download unter www.biologiezentrum.at

ÜF Futter Art 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 ?L Moos Eudonia sudetica (Z.) 3 OO 30 L Gräser Chrysoteuchia culmella (L.) 3 3 33 3 L Gräser Crambus perlella (SCOP.) 0 0 0 L Gräser Agriphila tristella (D. & S.) 3 3 3 L Gräser Agriphila straminella (D. & S.) 3 • O• 3•O 3• ?L Moose, altes Laub u. a. Catoptrìa permutateli (H.-S.) 3 ? Cirsium, Carduus Udea lutealis (HB.) O O ?L Senecio nemorensis Udea alpinalis (D. & S.) • • o 3 3 3 3• 33n u n •• P Artemisia Loxostege stictlcalls (L.) O E Vaccinium, Betula Trichiura crataegl (L.) O o L/P Picea, (Pinus) Cosmotriche lobulina (D. & S.) O P Pinus, Picea Hylolcus pinastri (L.) 0 O o P Galium, Epilobium Hyles gallil (ROTT.) 3 3 P Epilobium Dellephila elpenor(L.) o O o P Galium, Epilobium Deilephila porcellus (L.) 3 E Rumex Lycaena vlrgaureae (L.) 3 3 1 Urtica Aglais urticae (L.) 33 3 0 • 3 0 P Rubus Thyatira batis (L.) OO 0 noooice Nachrichten Entomologische P Rubus Habrosyne pyrithoides (HUFN.) O P Picea, (Pinus) Semlothisa liturata (CL.) O O E Vaccinium, Salix Hame biunneata (THNB.) 3 O 3 L Vaccinium u. a. Odontooera bidentata (CL.) O O Vaccinium, Rubus, Salix, Crocallis elinguaria (L.) • o O • • O o • Faqus Picea, (Abies, Pinus) Peribatodes secundaria (D. & S.) O o Vaccinium, Laubgehölze Alcis repandata (L.) o O o o o

L Fagus, Betula, Salix Campaea margantata (L.) o 30 3 0 • und

L Picea, (Abies) Puengeleria capreolaria (D. & S.) o o 43,1999/2 Berichte, L Kräuter, Gräser Elophos dilucidarla (D. & S.) o 0 L2x Vaccinium Elophos vittaria (THNB.) o 3 o 3 P Kräuter Xanthorhoe spadicearia (D. & S.) o ® 3 30 3 P Galium u. a. Kräuter Xanthortioe ferrugata (CL.) O O L Kräuter Xanthorhoe montanata (D. & S.) 3a 30 0 0 3 • 3j3 • 0 • L/P Brassicaceae Xanthorhoe fluctuata (L.) □ I 0 I______j __ I o 117 L/P Vaccinium Xanthorhoe incorsata (HB.) 3L L_ □ □ 3 © Entomologische Nachrichten und Berichte; download unter www.biologiezentrum.at 118 ÜF Futter Art |01 02 03 34 05 06 07 08 09 10 11 12 13 1415 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 P Galium Eplrrhoe alternata (MÜLLER) I® O 43,1999/2 Berichte, und Nachrichten Entomologische P Galium Epirrhoe molluglnata (HB.) n 3 o 33 3 33 O 3 P Galium Epirrhoe gallata (D. & S.) • O 3® • O L Vaccinium Entephria caesiata (D. & S.) □ • 3 3 • 3O 3• O • • • • 3 • P Galium Lampropteryx suffumata (D. & S.) 13! O 3 o L Galium Cosmorhoe ocellata (L.) K ■ O E Vaccinium Eulithis populata (L.) n ■ 3 3 n 3 O 3• 33• 3 E Galium, Vaccinium Eulithis pyraliata (D. & S.) □ ■ 3 O □ • • 3O • P Epilobium, Impatiens Ecliptopera silaceata (D. & S.) O 3 O E Vaccinium Chloroclystis citrata (L.) o o L Salix bicolor, Vacc., Rubus Chloroclystis torneata (HUFN.) o 3 s • 0 30 3 0 • L Picea Thera variata (D. & S.) • □ • E Vaccinium, Salix bicolor Hydriomena furcata (THNB.) • 3 n 3•• 3 E Kräuter Perizoma didymata (L.) 3 n O 3 P Picea Eupithecia abietaria (GOEZE) o O O o P Digitalis purpurea Eupithecia pulchellata STEPH. o O O P Apiaceae, Asteraceae Eupithecia centaureata (D. & S.) O o P Calluna vulgaris Eupithecia nanata (HB.) o O o P (Larix), Kräuter Eupithecia lanciata (FRR.) o o L Hypericum Aplocera praeformata (HB.) 0 0 P Betuia Pheosia gnoma (F.) O o P Sorbus, Salix, Ri’bus, Acronicta psi (L.) o Alnus u. a. P Vaccinium myrt., ulig., Urtica Hypena crassalis (F.) o ?L Gräser, Carex Plusla putnaml gracilis (LEMPKE) 3 L Kräuter, Gräser, Laubgehölze A utografa gamma (L.) 3 0 o o O o 3o 0 L Vaccinium myrtillus, (uliginos.) Syngrapha Interrogations (L.) Q O 3 3o o • o o O 3 3• P Gräser Deltote deceptoria (SCOP.) 0 o o P Sonchus, Prenanthes Cuculila umbratica (L.) O O E Salix Amphipyra pyramidea (L.) O o E Kräuter Amphipyra tragopoginls (CL.) L verwelkende Kräuter Caradrina morpheus (HUFN.) 3 o 3 L Rubus, Taraxacum u. a. Rusina ferruginea (ESP.) ___I o (P) Urtica, Rubus, Senecio, Phlogophora metlculosa (L.) o o Dryopteris u. a. l_ © Entomologische Nachrichten und Berichte; download unter www.biologiezentrum.at

ÜF Futter Art 01 02 03 04 05 06 0738 09 10 11 12 13 14 16 i 7 18 19 20 2Ï" 22 23 24 25 L Vaccinium, Rubus Hyppa rectilinea (ESP.) O 3 o 33 • o 3o • E Laubgehölze Cosmia trapezlna (L.) O o E Vaccinium Lithomoia solidaginis (HB.) O o E Gräser Polymixis gemmea (TR.) 3 • o 3 • L Solidago, Galium Mniotype adusta (ESP.) 0 O 0 O 3O o L Gräser Apamea monoglypha (HUFN.) • o • 3 • •• o 3•• L Gräser Apamea lithoxylea (D. & S.) O 3 o L Carex, Gräser Apamea crenata (HUFN.) 3 o O 33 3 3S • L Gräser Apamea lateritia (HUFN.) n 3 O 3 3n o L Gräser Apamea rubrirena (TR.) 3 o 3 n • o 3n • L Calamagrostis, Kräuter Apamea remlssa (HB.) O 3 3 3 3 L Gräser Apamea Illyria FRR. O L Gräser Apamea anceps (D. & S.) 3 3 L Gräser Oligla strig Ills (L.) o o L Gräser Ollgla latruncula (D. & S.) O O o L Desch. flexuosa, cespit. u. a. Oligla fascluncula (HAW.) 0 L Gräser Mesoligia 1Iterosa (HAW.) 3 3 L [Gräser] Mesapamea secalis (L.) 3 3 O o O Nachrichten Eiitoniologische L [Gräser] Mesapamea didyma (ESP.) o o L Desch. cespitosa u. a. Gräser minima (HAW.) 3 o 3 Kräuter, Laubgehölze, Rubus Lacanobia thalassina (HUFN.) 3 o 3 L Kräuter Hada plebeja (L.) 33 • Kräuter, Laubgehölze Melanchra pisi (L.) 0 Kräuter (bes. Hochstauden) Mamestra brassicae (L.) P O Vaccinium, Kräuter biren (GOEZE) 3 3 3O • 3 3• L Gräser Mythimna conlgera (D. & S.) O O L Gräser Mythimna ferrago (F.) O 0 0 O O Oo o und L Gräser, Seggen Mythimna impura (HB.) o 43,1999/2 Berichte, L Gräser, Kräuter Mythimna pallens (L.) O o L Gräser Mythimna comma (L.) 3 0 33 33 33 0 • L Gräser Cerapteryx graminis (L.) • 3 •O • • 3• 0 L Kräuter, Poa annua Ochropleura plecta (L.) o o 0 L Vaccinium u. a. Dlarsia mendica (F.) 3 3 33 3 3• L Athyrium, Rubus, Vaccinium Diarsia brunnea (D. S.) & 2 o 3 0 & 0ÖQ30 119 1 Kräuter Noctua pronuba L. • 3 3I__ Ü 3 $ 3 a• ä• 3• 120 Entoniologische Nachrichten© Entomologische und Berichte, Nachrichten 43,1999/2 und Berichte; download unter www.biologiezentrum.at

iO (Erfassungen durch T. S ü s s m u t h , Halle (S .) und den CM o ®o • o O o o o Verfasser) erbrachten folgende vorläufige Ergebnisse CM©®• • [ ©• o © ©©o zur Besiedlung der dortigen Hochweiden (im Bereich CO CM o ©o • o c o o ©o der dort von Fagus sylvatica gebildeten Waldgrenze bei CM (M ©© © Eo ca. 1100 - 1400 mNN gelegen; Abb. 6): CM ®• o ©o ©o n • • © © 1: Grand Ballon, Osthang 1250 1300 mNN (12., O CM © ©o o s © 0 o 13.07.1998); 2: Petit Ballon 1100 mNN (15.07.1998); O) ■ 3: Nonselkopf 1240 mNN (15.07.1998); 4: Kastelberg CO ~1 __1 1280 mNN (15.07.1998); 5: Trehkopf 1220 mNN !**»o o o • o o 1 iD 1 (15.07.1998); Angaben excl. Gelechiidae. o o Arten der Kräuterfluren: m o © O o Celypha lacimana (1, 4), Elophos dilucidarla (4), Xan- thorhoe montonata (1, 3, 4), Epirrhoe tristata (3, 4), co Epirrhoe molluginata (1,2, 4), Camptogramma bili- CM ©®• • • ©• o © ©©O neata (1), Cosmorhoe ocellata (1), Colostygia pectina- 1 taria (1,2), Perizoma alchemillata (1), Rusina ferrugi­ o nea (1), Diarsia brunnea (1), Noctua janthina (1), CT) O ®o o o Diacrisia sannio (1,2); 00 o davon speziell der Kräuterfluren in Bergwiesen: o o ©o © o © © Adscita statices (2), Eana argentana (1,4), Celypha ri- CD o o J VIIlana (1), Lathronympha strigano (1), Mesoacidalia io o aglaja (1), Melitaea athalia (5), Scopula immorata (1), ~ 1 o Idaea serpentata (2), Xanthorhoe spadicearia (1), Peri­ co — 1 o © © © © o _ i zoma albulata (1, 2), Perizoma verberata (1, 2, 3, 4), CN o __ 1 Autographa bractea (1), Hada plebeja (1), Hadena o • o © o © o • • • © confusa (1); Arten montaner Grasfluren (incl. Bergwiesen): Chrysoteuchia culmella (1, 2), Crambus lathoniellus (1), Thymelicus sylvestris (2), Lasiommata maera (2), co

(D. & (D. & S.) Coenonympha pamphilus (1,2, 3), Maniola jurtina (1, S.) (L.) (L.)

& &

Q 2), Erebia ligea (1), Erebia epiphron (1, 2, 3, 4, 5), Er- (MÜLLER) (HUFN.) (L.) (D. & (D. & S.) (D. (D. (SCHREBER) CO

(L.) (ESP.)

(HB.) ebia meolans (1,2, 4), Melanargia galathea (2), Apa-

(L.) (HUFN.) (HB.)

o (D. & S.)

(L.)

HB. ü mea monoglypha (1), Apamea crenata (1 ),Apamea sor- a dens (1), Apamea remissa (1), Oligia strigilis (1), Oli­ CO c 0) gia latruncula (1), Photedes captiuncula (4), Pachetra .Cd -c 3. sagittigera (1); Eilema Eilema lutarella Eilema Eilema deplana Eilema complana Pseudoips Pseudoips praslnana Arctomis Arctomis l-nigrum Epipsilia Epipsilia latens Xestia c-nigrum Rhyacia Rhyacia luclpeta Eurols occulta Xestia speciosa Agrotis Agrotis segetum Agrotis Agrotis exclamationis Rhyacia Rhyacia slmülans Anaplectoides praslna Agrotis ipsilon Noctua Janthina Noctua

Noctua Noctua fimbriata O < Noctua comes Kräuter Kräuter (Quercus) Salix Fagus, Fagus, Betula, (Quercus) Flechten Flechten Flechten harte Gräserharte Galium, Tussilago a. u. Gräser Vaccinium Vaccinium, Senecio Sorbus, Calluna, Vacc. a. Rubus, u. Gräser, Kräuter Gräser, Kräuter Gräser, Kräuter Futter Kräuter, Rubus, Laubgehölze Kräuter, Laubgehölze Kräuter

U- o _i —1 _l _l ! _l _i _1 ,_i —1 _i o_ _i _i _i

graminis, Hada nana und Lcicanobia thalassina. Wei­ tere der dort gefundenen Arten, wie Psodos alpinalis, Chloroclystci tnmccita und Papestra biren, entwickeln sich als Larve auf den in die Mattenvegetation einge­ streuten Vaccinium-Zwergstrauchheiden - Verhältnisse, Abb. 7: Arnika-reiche, hochmontane Malte (Mosaik aus Fliigel- ginsterheide, Borstgrasrasen und Heidekraut-Zwergstrauchheide) wie sie auch auf dem Brocken anzutreffen sind. Zu Ver­ im Bereich der hier durch die Rot-Buche gebildeten Waldgrenze am gleichzwecken unternommene Studien in den Vogesen Grand Ballon (Vogesen) bei ca. 1 2 8 0 mNN (Foto: T. K a r i s c h ) © Entomologische Nachrichten und Berichte; downloadEntoniologische unter www.biologiezentrum.at Nachrichten und Berichte, 43,1999/2 121

Alten der offenen Zwergstrauchheiden: weit nach Norden vorgeschobenen Vorposten in ihrem Neofaculta infeniella (1), Clepsis rogano (1), Pliions in Mitteleuropa disjunkten Verbreitungsgebiet. Udea bipimctana (1), Aids repandata (1), Ematurga atoma- alpinalis, deren Larve sich an Senecio nemoralis ent­ ria (1), Entephria caesiata (1), Chloroclysta truncata wickelt, macht deutlich, daß der Brockengipfel durch­ (1), Hyppa rectilinea (1), Diarsia mendica (1), Diarsia aus schon in den Übergangsbereich zwischen altimon- bnm nea (1), Lycophotia porphyrea (1), Anaplectoides taner und subalpiner Höhenstufe aufragt, obwohl die prasina (1); hochmontane Prägung stark überwiegt !) weitere Arten: Plutella xylostella (3), Scoparia pyralella (2, 4), Catop- Neben den schon genannten Arten wird das Bild der tria permutatella (1), Catoptria conchella (1,5), Udea Schmetterlingsfauna des Brockengipfels durch jene alpinalis (1, 3, 4, 5), Cnephasia asseclana (1), Aphelia Spezies komplettiert, die ihren Verbreitungsschwer­ paleana (4), Celypha lacunana (4), Hyloicus pinastri punkt in den durch anthropogene Einflüsse hervorgeru­ (1), Pyrgus alveus (2), Pieris brassicae (1), Issoria la- fenen Ruderalfluren haben. Dazu zählen Plutella xylo- thonia (2), Aglais urticae (1,2), Inachis io (1), Brinthe- stella, Lathronympha strigano, Udea lutealis, Agapeta sia circe (2), Thera variata (1), Biston betularius (1), hamana, Mamestra brassicae und die in Rubus-Bestän- Campaea margaritata (1), Cyclophora linearia (1), Eit- den siedelnden Thyatira batis und Habrynthis pyritoi- phyia unangulata (1), Perizoma alchemillata (1), Eu­ des. Vielleicht zählt auchRhyacia lucipeta zu den un­ pithecia subumbrata (1), Ptilodon capucina (1), Acro- steten Besiedlern anthropogen stark beeinflußter Berei­ nicta auricoma (1), Autographa pulchrina (1), Syngra- che des Gipfels. pha interrogationis (1), Cosmia trapezina (1), Mesapa- In Anlehnung an K a r is c h (1995) und K a r is c h (i. Dr.) mea didyma (1), Xestia triangulum (1), Pseudoips pra- sollen im folgenden die auf dem Brocken nachgewiese­ sinana (1). nen Schmetterlingsarten ökologischen Artengruppen („Synusien“ bei K a r is c h 1995) zugeordnet werden. Den Matten am Brocken fehlen aber Schmetterlingsar­ Anhand der Definition der für das Auftreten der jewei­ ten, die nur in subalpinen oder alpinen Höhenstufen ligen Artengruppe verantwortlichen Faktoren (Vegeta­ des Gebirges auftreten. Die Matten des Brockengipfels tion, Lebensraumstruktur, Standortbedingungen) kann tragen demnach im lepidopterologischem Sinne zwar die prinzipielle Zusammensetzung der Lepidopteren- Züge der anthropogen bewirtschafteten Grünländer der fauna ausgewählter Bereiche des Brockengipfels nach­ subalpinen Zone mitteleuropäischer Gebirge, sind aber vollzogen werden, auch wenn es sich um Mosaike aus nicht der subalpinen Höhenstufe zuzuordnen. Fragmenten verschiedenster Pflanzengesellschaften Überall am Brockengipfel finden sich in den unter­ handelt. schiedlichsten Vegetationseinheiten Einstreuungen von Es bedeuten: Hochstaudenfluren (vgl. Kapitel 4). Das Artenspektrum * Ergänzung zu K a r is c h (1995) bzw. K a r is c h (i. Dr.); dieser Standorte bestimmen regelmäßige Begleiter, ° Neueinstufung gegenüber K a r is c h (1995) bzw. K a ­ während seltener Schmetterlingsarten mit Verbrei­ r is c h (i. Dr.); tungsschwerpunkt in diesen Fluren zu finden sind. ? unsichere Zuordnung der Art zur entsprechenden Ar­ Pharmacis fusconebulosus, Platyptilia nemoralis, tengruppe; Epiblema hepaticana, Hyles gallii, Deilephila elpenor, () nur unregelmäßige Zugehörigkeit der Art zur jeweili­ D. porcellits, Aglais urticae, Ecliptopera silaceata und gen Artengruppe; Phlogophora meticulosa gehören dazu (Tab. 3). Sie Kleindruck: Habitate der Artengruppe finden sich nicht kommen nicht nur auf dem Brockengipfel, sondern auf der Brockenkuppe. auch in Hochstaudenfluren an Bachufern, auf Lichtun­ gen und dgl. in der montanen Stufe des Hochharzes vor. 1. Arten der Fichtenbestände Einzig Udea alpinalis ist als Schmetterling mit alpi- 1.1 [montan] — altimontan, alle Standorte scher Gesamtverbreitung (Kapitel 9) auf die „subalpi­ Epinotia tedella, Lainpropteryx suffumata, nen“ Hochstaudenfluren des Brockengipfels be­ Thera variata, (Semiothisa liturata ) schränkt. Sie ist die einzige typisch subalpine Lepido- 1.1.2 [montan] — altimontan, nicht auf Extrem­ pterenart im Hochharz überhaupt und hat hier einen standorten Zeiraphera ratzeburgiana 1.1.3 altimontan - (subalpin), Extremstandorte 1998 wurde Udea alpinalis häufig auf einer Wald­ mit physiologisch gestreßten und/oder lichtung in ca. 730 mNN am Nordhang des Großen geschwächten Fichtenbeständen Winterberges bei Schierke beobachtet. Da auf allen Dioryctria abietella, ? Cosmotriche weiteren bisher untersuchten hochmontanen Lichtun­ lobulina, 1 Eupithecia abietaria gen U. alpinalis bisher nicht auftrat, wird davon ausge­ 1.1.3.1 wie 1.1.3, jedoch nicht auf Mooren gangen, daß es sich in diesem Fall um eine zeitweilige Peribatodes secundaria Ansiedlung der Art in den dortigen Hochstaudenfluren 1.2 {collin - montan - (altimontan)} handelt. Pseudohennenias abietana, Zeiraphera 122 Entoniologische Nachrichten© Entomologische und Berichte, Nachrichten 43,1999/2 und Berichte; download unter www.biologiezentrum.at

Tab. 3: Übersicht über charakteristische Schmetterlingsarten typischer Vegetationsformen des Brockengipfels

Lehensraum Vorkommensschwerpunkt regelmäßige Begleiter

Deschampsia cespitosa-reiche Matten Coleophora alticolella, Agriphila Eana osseana, E. argentana, Epiblema straminella, Udea alpinalis, Itame hepaticana, Celypha lacunana, brunneata, Xanthorhoe montanata , X. Lathronympha strigano, Crambus spadicearia, Epirrhoe molluginata, perielio, Campaea margaritata, Entephria caesiata, Eulithis populata, Elophos vittoria, Caradrina morpheus, Chloroclysta truncata, Syngrapha Apamea remissa, Lacanobia interrogationis, Hyppa rectilinea, thalassina, Papestra biren Apamea monoglypha, A. crenata , A. rubrirena,A. anceps, Photedes minima, Hada plebeja, Mythimna comma, Diarsia mendica, Noctua pronuba, Rhyacia simulans

Zwergstrauchheiden Pharmacis fusconebulosus, Triodia Neofaculta infemella, N. ericetelia, sylvina, Plutella xylostella, Agriphila Eana osseana, lAphelia paleana, tristella, Udea alpinalis, Polymixis Eudonia sudetica, Catoptria gem m ea, A p a m ea lateritia, A. permutatella, Crocallis elinguaria, rubrirena,A. remissa, Cerapteryx Epirrhoe galiata, Entephria caesiata, graminis, Noctua pronuba, Opigena Eulithis populata, E. pyraliata, polygona, Xestia c-nigrum Hydriomena furcata. Perizoma didymata, Syngrapha interrogationis, Amphipyra tragopoginis, 1Mniotype adusta, Papestra biren, Diarsia mendica, Noctua janthina, Eilema deplana, E. complana

Calamagrostis villosa-Raser. Triodia sylvina, Agriphila tristella, A. Chrysoteuchia culmella, Syngrapha straminella, Xanthorhoe montanata, interrogationis, Apamea monoglypha, \ ^ > c Entephria caesiata, Eulithis populata, Apamea lithoxylea, Apamea Lateritia, Hydriomena furcata, Hyppa rectilinea, Apamea crenata, Apamea rubrirena. Apamea monoglypha, Papestra biren, '?Mythimna comma, Cerapteryx Noctua pronuba, N. fimbriata, Agrotis graminis, Diarsia brunnea, Rhyacia 'tiJvk ' exclamationis simulans, Opigena polygona, , !/ U V [ v & V È J à L Anaplectoides prosino

Fam fluren Agriphila straminella, Entephria Hochstaudenfluren IPharmacis fusconebulosus caesiata, Eulithis populata, E. Urtica-Bestände pyraliata, Chloroclysta truncata, Aglais urticae Autographa gamma, Diarsia mendica,

j l~ Senecio nemorensis-Fluren Noctua pronuba, N. comes, N. Y Epiblema hepaticana, Platyptilia fimbriata, Rhyacia simulans, Opigena nemoralis, Udea alpinalis, p o ly g o n a £ - 3 / ‘ÌPhlogophora meticulosa, Mniotype adusta, IXestia speciosa Epilobium aneustifolium-Bestände ?Clepsis spectrana, Hyles gallii, Deilephila elpenor, D. porcellus, 3 - Ecliptopera silaceata Ruderalfluren (in Matten, an Plutella xylostella, lAgapeta hamana, Wegrändern, auf Bauplätzen) Lathronympha strigano, Udea lutealisyiglais urticae, IMamestra brassicae, IRhyacia lucipeta © Entomologische Nachrichten und Berichte; downloadEntoniologische unter www.biologiezentrum.at Nachrichten und Berichte, 43,1999/2 123

ratzeburgiana, Epinotia ledella, Dioryctria abietella, 4.1.1 altimontan - subalpin, Eriophorum vagina- Lampmpteryx suffumata, Them variala, Semiothisa tum- und Baeothryon cespitosum-Fluren auf liliimta, Peribatodes secundaria, Piiengeleria capreo- offenen Moorflächen laria (ab montaner Stufe), Hyloicus pinastri Elachista kilmunella 4.1.3 {collin - altimontan}, Juncus-Bestände 2. Arten der Laubwälder und -gehölze Coleophora alticolella 2.1 {collin - montan} Cosmia trapezina 5. Grasfluren 2.1.1 Arten der Salix-, Sorbus- und Betula-Be- 5.1 altimontan - subalpin, offen bis leicht stände beschattet 2.1.1.1 [collin] - altimontan - (subalpin) Epichnopterix plumella*, Chiysoteuchia Argyresthia conjugella, Clepsis rogana, culmella, Agriphila straminella, Agriphila Hydriomena furcata 2.1.1.2 {collin - montan - (altimontan)} tristella*, Polymixis gemmea, Apamea Tortrix viridana, Celypha lacunana *, Pyla fiisca, monoglypha, Apamea lateritia, Apamea Trichiura cmtaegi, Crocallis elinguaria*, Chlorocly­ rubrirena, Mesoligia literosa , Mythimna stis truncata, Hydriomena furcata, Alcis repandata, comma, Cerapteiyx graminis (kaum auf Pheosia gnoma*, Acronicta psi*, Amphipyra pyra­ Deschampsia cespitosa-Matten), Epipsilia mided, Pseudoips prctsinana 2.1.3 Arten der Fagus-Bestände latens, Agrotis ipsilon 2.1.3.1 {collin - montan} 5.1.1 altimontan, offen bis leicht beschattet 2.1.3.1 Campaea margaritata, Pseudoips prasinana Agrotis exclamationis° 2.1.4 Arten der Quercus-Bestände 5.1.2 Hochgrasfluren 2.1.4.1 {collin - montan} Apamea lithoxylea °, Apamea crenata0 Cydia splendano 5.1.3 niedrige Grasfluren nicht eingestuft: Arctornis l-nigrum Crambus perielio*, Apamea remissa° 5.1.3.1 Deschampsia cespitosa-reiche Matten 3. Arten der Hochstaudenfluren Apamea anceps*, Mesapamea secali s*, 3.1 subalpin - altimontan, offen bis leicht Mesapamea didyma*, Photedes minima*, beschattet Rhyacia simulons0 3.1.1.1 Senecio-, Urtica-, Petasites-, Epilobium- 5.3 {(planar) - montan - (altimontan)} Fluren Chiysoteuchia culmella, Agriphila tristella, Agriphila Plutella xylostella, Aphelia pcileana, straminella, Deltote deceptoria, Apamea monoglypha, Epiblema hepaticana (Senecio), Udea Apamea crenata, Apamea rubrirena (ab montane Stufe), Apamea illyria (ab colline Stufe), Oligia strigi- alpinalis (Senecio; Charakterart der Arten­ lis*, Oligia latruncula*, Oligia fasciuncula, Photedes gruppe), Platyptilia nemoralis (Senecio), minima, Mythimna conigera *, Mythimna ferrago (bis (Hyles gallii ), Aglais urticae (Urtica), subalpin bei mikroklimatischer Begünstigung [z. B. Ecliptopera silaceata, Caradrina Windschutz durch Blockbestreuung oder Gehölze]), morpheus*, JMniotype adusta*, Diarsia Mythimna impura, Mythimna pallens, Mythimna comma, Cerapteiyx graminis, Agrotis ipsilon, Agrotis brunnea*, Noctua pronuba *, Noctua exclamationis comes*, Noctua fimbriata* nicht eingestuft: Agrotis segetum 3.1.2 Farnfluren Pharmacis fusconebulosus, ? Diarsia brun­ 6. Kräuterfluren nea 6.1 subalpin, offen bis leicht beschattet 3.1.3 Distelfluren auf Ruderalstellen Eana argentana0, Xanthorhoe spadicearia*, Udea lutealis* Xanthorhoe montanata* (nicht in 6.1.2), 3.2 {collin - montan - (altimontan), offen bis leicht Diarsia brunnea0, Noctua pronuba0, beschattet, an Grabenrändern, frisch-feuchten Weg­ rändern in Waldgebieten bzw. auf Schlägen} Noctua fimbriata 0, Rhyacia lucipeta0, Opi- Pharmacis fusconebulosus, Clepsis spectrana, gena polygona0, (Xestia c-nigrum°) Epiblema hepaticana, Deilephila elpenor, Deilephila 6.1.1 Kompartimente der sogenannten Matten porcellus, Aglais urticae, Ecliptopera silaceata, Eana osseana0, Celypha lacunana*, Eupithecia pulchellata, Caradrina morpheus, Phlogo- Lathronympha strigano 0, Epirrhoe mollugi- phora meticulosa*, IMniotype adusta, Lacanobia thalassina, Melanclira pisi, Mamestm bmssicae*, nata°, (Aplocera praeformata*), Hada Diarsia brunnea, Noctua pronuba, Noctua comes, plebeja0, Lacanobia thalassina0 Noctua fimbriata, Noctua janthina 6.1.2 in niedrigen Zwergstrauchheiden Triodia sylvina0, Aphelia paleana0, 4. Arten der Ried- und Wollgrasfluren Epirrhoe gallata 0, Eulithis pyraliata0, 4.1 montan - subalpin, offen bis leicht beschat­ Perizoma didymata0, Amphipyra trago- tet, moorige Standorte poginis 0, ? Noctua comes 0, Noctua Baçtra lancealana, Plusia putnami gracilis janthina0 124 Entomologischc Nachrichten© Entomologische und Berichte, Nachrichten 43,1999/2 und Berichte; download unter www.biologiezentrum.at

6.2 [montan] - altimontan, offen bis leicht 9.1.1 besonders auf Blockfeldern, Moos- und beschattet Flechtenfluren Lycciena virgaureae*, Elophos dilacidaria*, Eudonia sudetica, Catoptria permutatella, Xanthorhoe spadicearici, Xanthorhoe ferru- Eilema depressa gata, Xanthorhoe montanata, Epirrhoe 9.2 collin - montan - (altimontan), leicht bis mäßig be­ alternata, Epirrhoe molluginata, Epirrhoe schattet in Baumbeständen 9.2.1 Flechtenfluren galiata, Cosmorhoe ocellata, Eulithis pyra­ Eilema depressa (mehr ab montaner Stufe), Eilema liata, Autographa gamma, Amphipyra tra- compiano* gopoginis, Rusina ferruginea, Apamea re­ 9.3 {planar - montan}, Moosfluren, offen bis leicht be­ missa, Diarsia bntnnea, Opigena polygona, schattet Xestia c-nigrum Bryotropha cf. similis. Scopario pyrolella nicht eingestuft: Eupithecia lanciata, Cucullia nicht eingestuft: Eilema lutare Ila umbratica, Melanchra pisi, Mamestra brassicae, Ochropleura plecta, Agrotis segetum 2) Möglicherweise Förderung der Populationsstärke durch höhere Blockbestreuung der Standorte bzw. Reichtum der Lebensräume an flechtenbewachsenen Stämmen (Lebend- bzw. Totholz). 7. Arten der Zwergstrauchheiden 7.1 [montan] - altimontan - subalpin Alcis repandata, Entephria caesiata 2\ Eulithis populata, Hydriomena furcata 6. Anmerkungen zu einzelnen Arten 7.1.1 offen bis leicht beschattet Neofaculata infemella, Phiaris bipunctana, Campaea margaritata Crocallis elinguaria, Eulithis pyraliata Das regelmäßige Auftreten der Art auf dem Brocken­ (nicht moorig), Chloroclysta truncata, gipfel kann kaum auf ein regelmäßiges Zufliegen aus Hyppa rectilinea (mittel- bis hochwüchsige Lebensräumen der montanen Stufe zurückgeführt wer­ Vaccinium-Sträucher), Papestra biren, den. Möglicherweise besiedelt C. margaritata die Diarsia mendica*, (Diarsia brunnea ) Salix-Bestände (, repens, helvetica, repens) 7.1.1.1 altimontan - subalpin der Brockenkuppe, was aber durch gezielte Raupensu­ Neofaculta ericetella (Calluna-Heiden), che der Bestätigung bedarf. Clepsis rogana, Pylafusca, Trichiura cra- tciegi f. ariae, Elophos vittaria Aplocera praeformata 7.1.1.1.1 moorige Standorte Die Indigenität der Art auf dem Brockengipfel muß Syngrapha interrogationis auch weiterhin bezweifelt werden; vgl. Ausführungen 7.1.1.1.3 in den Matten bei K a r is c h (1995). Itame brunneata° 7.1.1.1.4 leicht beschattet Epipsilia latens (Hb.) Xanthorhoe incursata ° 2\ Lithomoia soli- Mack (1985) meldet E. latens von trockenwarmen daginis0, Xestia speciosa ° Hängen und aus der alpinen Grassteppe der Nordost- 7.1.1.3 [montan] - altimontan Alpen. Die meisten Funde der Art stammen aus der Paramesia gnomana", Apotomis sauciana°, subalpinen und alpinen Stufe. Wocke (1872) berichtet Ancylis myrtillana°, Itame brunneata0, für Schlesien über den Fund von zwei Exemplaren der Eurois occulta0 Art auf dem Gipfel des Glatzer Schneeberges. Fibiger 7.1.1.4 subalpin (1993) gibt für das südliche Europa (Alpen, Apenninen, Syngrapha interrogationis Pyrenäen) eine Höhenverbreitung von 1000 bis 2200 7.2 {(planar) - collin - montan - (altimontan)} mNN an. In Zentraleuropa steigt die Art nach seiner Itame brunneata, Odontopera Indentata, Alcis repan­ Meinung bis auf ca. 400 mNN hinab. Eine Anzahl von data, Chloroclysta truncata, Chloroclysta citrato Funden aus den südwest-ostdeutschen Hügel- und Ber­ (ab montaner Stufe), Eupithecia lionata * (Calluna- Heiden), Hypena crassalis, Diarsia mendica, Diarsia gländern, insbesondere aus Thüringen und vom nördli­ brunnea, Eurois occulta, Anaplectoides prosino chen Harzrand, nennen Heinicke & Naumann (1980- 1982). Sie kennzeichnen E. latens (nach v. Chappius, 8. Arten der Brombeerbestände 1944) als Art der trocken-heißen Gras- und Schotterhal­ 8.1 {(planar) - collin - montan - (subalpin), in den und der Felssteppe. Da ein Verfliegen von mehre­ altimontaner - subalpiner Zone in ruderalen ren Exemplaren aus dem Rübelander Devonkalkgebiet, Lebensräumen} wo die Art auch schon gefunden wurde, auf den Thycttira batis, Habrosyne pyritoides* Brockengipfel als sehr unwahrscheinlich gelten muß, lassen sich die Nachweise auf der Brockenkuppe eher 9. Arten der Kryptogamenfluren als ein autochtones Vorkommen in den höchsten Berg­ 9.1 subalpin - montan, offen bis leicht beschat­ stufen (analog zu den Verhältnissen in den Alpen bzw. tet Sudeten) deuten. Die Nachweise im Jahre 1992 auf dem © Entomologische Nachrichten und Berichte; downloadEntoniologische unter www.biologiezentrum.at Nachrichten und Berichte, 43,1999/2 125

Brockengipfel sind allerdings bisher die einzigen ge­ Tab. 4: Historische Nachweise von Lepidopteren auf dem Brocken­ blieben. Auch früher wurdeE. latens nie im Hochharz gipfel (vor ca. 70 - 100 Jahren), insbesondere von P e t r y (nach Ra p p 1936) bzw. nach B e r g m a n n (1953-1955) gefangen. Somit bleiben einige Zweifel, ob diese Art beständig auf dem Brockengipfel siedelt. Incurvarla oehlmanniella Udea alpinalis Epichnopterix plume Ila Trichiura crataegi f. ariete Arctornis l-nigrum Sterrhopterix standfussi Lasiocampa quercus Aus den hohen Berglagen des Harzes wurden bisher nur Phyllonoiycter j uncella Gonepteryx rhamni wenige Funde von A. l-nigrum bekannt. Es blieben bis­ Phyllonorycter sorbi Boloria aquilionaris her zu wenige, um den möglichen Lebensraum der Art Plutella xylostella Vanessa atalanta näher eingrenzen zu können, doch kann eine zumindest Cosmiotes exactella Vanessa carditi zeitweilige Besiedlung hochmontaner/subalpiner Be­ Coleophora caespititiella Aglais urticae reiche nicht ausgeschlossen werden. (= wahrsch.alticolella) Erebia ligea Neofaculta inferno lis Erebia epiphron Eilema lutarella Eana osseana Erannis defoliaria Von E. lutarella wurde nur am 09.08.1992 ein Exem­ Tortrix viridana Ematurga atoniaria plar am Licht im Anemo-Callunetum an der Teufels­ Aphelia paleana Lythria cruentarla kanzel beobachtet. Auch historische Nachweise fehlen Clepsis rogano Entephria caesiata aus den höchsten Lagen des Harzes bisher. Eine Deu­ Clepsis senecionana Eulithis testata tung des genannten Fundes kann daher nicht erfolgen. Bactra lancealana Eulithis populata Phiaris schulziana Chloroclysta truncata Phiaris bipunctana Hydriomena furcata 7. Historische Entwicklung der Schmetterlings- Sticteä mygintana Rheumaptera subhastata fauna Epinotia tedella Epirrita autumnata Ancylis myrtillana Apamea crenata Das Brockengebiet wurde auch früher oft (vgl. Ein­ Eudonia murana Anarta cordigera führung) von Lepidopterologen besucht. Genaue Fund­ Chiysoteuchia culmella Agrotis segetum ortangaben geben sie aber kaum. Meist wird nur der „Brocken“ genannt, wobei offenbleibt, ob es sich bei dieser Angabe (wie wohl meist) um das Brockenmassiv oder den Brockengipfel handelt. Lediglich bei R a p p (1936; Fundmeldungen von P e t r y ) und B e r g m a n n dings bemerkte ich in den letzten Jahren ein mit meinen (1953-1955) wird der Gipfel als solcher bei einer Reihe ersten Untersuchungen 1990 verglichen starkes von Arten als Fundpunkt ausgewiesen. Jene Arten sind Zurückgehen der Individuenzahlen einiger auf der in Tabelle 4 zusammengestellt. Mit wenigen Ausnah­ Brockenkuppe indigener Schmetterlingsarten (z. B. bei men zeigt sich unter Berücksichtung der damals mögli­ Syngrapha interrogationis, Apamea monoglypha, Apa­ chen Beobachtungsmethoden ein mit den heutigen Ver­ mea crenata, Rhyacia simulons, Diarsia brunnea, Noc­ hältnissen ziemlich übereinstimmendes Bild der dama­ tua pronuba und Noctua fimbriata). Vielleicht haben ligen Schmetterlingsfauna. Einige Arten, die früher ge­ diese Arten im Wetterschutz der Brockenmauer klima­ funden wurden, können auch heute noch auf dem Gip­ tisch günstigere Bedingungen vorgefunden und so indi­ fel Vorkommen, sind aber vielleicht aufgrund der ver­ viduenstärkere Populationen entwickelt, als dies früher nachlässigten Raupensuche nicht wiederentdeckt wor­ und heute ohne eine solche Mauer möglich war bzw. den: Elachista kilmunella, Lithocolletis sorbi, L. jitno- ist? niella, Incurvarla oehlmanniella, Sterrhopterix stancl- fussi und Epirrita autumnata. Einzelne Spezies, wie z. B . Gonepteryx rhamni, Vanessa atalanta und Erebia li- 8. Zöndynamische Erwartungen gea, haben sicherlich auch damals nicht auf dem Brockengipfel gesiedelt, sondern sind als Imagines zu­ Wie im Abschnitt 7 dargestellt, vollziehen sich Verän­ fällig dort hingeflogen. Nur wenige könnten (z. B. derungen in der Schmetterlingsfauna des Brockengip­ Rheumaptera subhastata, Erebia epiphrori) früher zu fels nur sehr langsam. Insofern hinken diese Verände­ den indigenen Arten der Brockenkuppe gehört haben rungen den Wandlungen in der Vegetation (vgl. D a m m und heute verschwunden sein. So gesehen hat die 1994) hinterher, die für die letzten 100 Jahre durchaus Schmetterlingsfauna des Brockengipfels in den letzten nachweisbar sind. Der Grund liegt sicherlich darin, daß ca. 100 Jahren nur geringfügige Veränderungen erfah­ zwar Veränderungen in den Pflanzengesellschaften des ren. Weder der bis in die 50iger Jahre ungelenkte Besu­ Gipfels auftraten, der indigene floristische Artenbe­ cherstrom, die frühere Beweidung und Wiesenwirt­ stand und insbesondere die als Futterpflanzen für die schaft, noch die nachfolgende ca. 30jährige Sperrung Schmetterlingsraupen bedeutsamen Arten nur geringen des Gipfels sind als entscheidende Eingriffe in die Änderungen unterworfen waren. Die heutige Besucher­ Schmetterlingsfauna jenes Gebietes anzusehen. Aller- lenkung, der absolute Schutz der Matten und die bishe- 126 Entomologische Nachrichtcn© Entomologische und Berichte, Nachrichten 43, 1999/2 und Berichte; download unter www.biologiezentrum.at

rige Vegetationsentwicklung lassen für die fernere Zu­ Tab. 5: Verbreitungsbilder der sogenannten „nordischen“ und „alpi- kunft folgende Veränderungen erkennen: schen“ Arten des Brockengipfels (Literatur siehe Literaturverzeich­ nis); Arealdiagnosen in Anlehnung an M e u s e l , J ä g e r & W e in e r t 1. Nach einer kurzzeitigen Zunahme aufgrund der z. (1965). Zt. laufenden Renaturierungsmaßnahmen auf dem

ehemaligen Gelände der sowjetischen Streitkräfte 1. „nordische“ Arten [boreo-montanes, boreo-alpines gehen die Calluna-Zwergstrauchheiden (insbeson­ Verbreitungsbild] dere Anemo-Callunetum) durch Sukzession in zunächst Deschampsia flexuosa-reiche Grasländer Eana osseana arktisch — boreal + temperat - zurück; (submeridional)/mo + temperat ozeanisch EUROPA 2. Die wiesenartigen Matten wandeln sich aufgrund Eana argentana boreal + temperat/collin-subalpin ausbleibender Bewirtschaftung zu Deschampsia EUROPA cespitosa-reichen Calamagrostis villosa-Rasen; die Eitclonia suclelica boreal + temperat/montan-subalpin Borstgrasrasen in Deschampsia flexuosa-Matten; EUROPA Elophos villaria boreal + temperat/montan EUROPA + Der Einfluß der dargestellten Sukzessionsvorgänge auf ZENTRALASIEN + OSTSIBIRIEN die Schmetterlingsfauna des Brockengipfels dürfte aber Xanthorhoe inclusala arktisch — boreal EUROPA + temperat in den kommenden ca. 100 Jahren gering bleiben. Nur - submeridional/montan EUROPA + für Eana osseana, Lathronympha strigano, lAplocera OSTSIBIRIEN praeformata, Hada plebeja und Lacanobia thalassina Entephria caesiata boreal + temperat/montan - submeridional/montan-subalpin sind Bestandsrückgänge zu erwarten. Eana osseana EUROPA-WESTASIEN + und Hada plebeja könnten dann als einzige Arten aus NORDAMERIKA dem Brockenmassiv verschwinden. Als zwar nicht Syngrapha inte rroga li on arktisch - temperat/montan-subalpin dringend geboten, doch aus lepidopterologischer Sicht - submeridional/subalpin EURASIEN wünschenswert ist die Wiederaufnahme einer extensi­ + NORDAM ERIKA Apamea rubri rena boreal - (temperat) + temperat - ven Bewirtschaftung der Matten (Beweidung, Mahd), submeridional/montan um die etablierte charakteristische Schmetterlingsfauna EUROPA-SIBIRIEN + OSTASIEN der „subalpinen“ Matten zu stabilisieren und zu för­ Xestia speciosa arktisch - boreal EUROPA+ dern. NORDAMERIKA + temperat - submeridional/montan-subalpin EUROPA

9. Chorologie der Arten 2. „alpische“ Arten

Über das verstärkte Vorkommen von Arten mit boreo- Udea alpinalis temperat/subalpin — submeridional/ altimontan-subalpin EUROPA montaner bzw. boreo-alpiner Verbreitung im Brocken­ Elophos dilucidano temperat - submeridional/montan- gebiet habe ich schon in anderen Arbeiten (Karisch , subalpin EURASIEN 1995; i. Dr.) berichtet. Tabelle 5 belegt diesen Sachver­ Epipsilia latens temperat/montan-alpin — submeridio- halt auch anhand der Schmetterlingsfauna des Brocken­ nal - (meridional)/montan-alpin EUROPA-WESTASIEN gipfels. Wie schon bei Karisch (1995) dargelegt, sind Arten, die nur in den Gebirgen der temperaten bzw. submeridionalen Zone Vorkommen, den nördlichen Breiten aber fehlen, unterrepräsentiert. Darum kann Mitarbeitern der Wetterwarte auf dem Brocken, insbe­ zwar von borealen Charakterzügen der Lepidopteren- sondere Herrn G. Glenk , Schierke, für die Überlassung fauna des Brockengipfels gesprochen werden, das von Beobachtungsdaten Herrn T. Süssmuth , Halle (sub-)alpine Wesen ist aber nur schwach ausgeprägt. (Saale), und schließlich für anderweitige Unterstützung Herrn Dr. T. M eineke , Bodensee, Herrn Dr. J. M üller , Ministerium für Raumordnung, Landwirtschaft und 10. Dank Umwelt Sachsen-Anhalt, Magdeburg und Herrn E. Zenker , Museum für Naturkunde und Vorgeschichte, Für die Erlaubnis zur Durchführung der Untersuchun­ Dessau. gen, Unterstützung der Arbeiten, fördernde Diskussion und Auskünfte danke ich den Mitarbeitern der Natio­ nalparkverwaltung bzw. des Nationalparkforstamtes 11. L ite ra tu r

Hochharz, Wernigerode, speziell den Herren Dr. R Sa ­ B e m b e n e k , H. & R . Kr a u s e (1984): Ergebnisse des quantitativen cher , J. W ernecke , Dr. U. W egener , Dr. G. Karste , Lichtfanges von Noctuiden in verschiedenen Biozönosen der Hinte­ ren Sächsischen Schweiz. - Faun. Abh. Mus. Tierkd. Dresden 11(4): Dr. U. Kison , H. S pringemann , H. H lawatsch , für die 67-108. Determination ausgewählter Schmetterlingstaxa Herrn B e r g m a n n , A. (1951-1955): Die Großschmetterlinge Mittel­ Dr. H. Steuer , Bad Blankenburg, für die Determination deutschland. Band 1-5. - Jena. B l e s z y n s k i , S. (1965): Crambinae. - In: A m s e l , H. G ., G r e g o r , F. von Moosproben Herrn Dr. F. M üller , Technische & H. Re i s s e r (Hrsg.): Microlepidoptera Palaearctica. Erster Band. - Universität Dresden, für technische Unterstützung den Wien. © Entomologische Nachrichten und Berichte; downloadEntomologische unter www.biologiezentrum.at Nachrichten und Berichte, 43,1999/2 127

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