DEHOGA MV e.V. • Regionalverband DEHOGA Mecklenburg-Vorpommern e.V. / Am Achterwasser 1 • 17459 Regionalverband Ostvorpommern Am Achterwasser 1 17459 Zempin An die Tel.: +49 38377 35200 Herren Bürgermeister der Insel Fax: +49 38377 352026 und die Gemeindevertreterinnen und -vertretern sowie [email protected] www.ost-vorpommern.dehoga-mv.de/ die Kurdirektorinnen und Kurdirektoren . 12. 09. 2017 Kurkarte mit nachhaltigem Mehrwert - Kurkarte wird Bahn-Bus-Ticket

Sehr geehrte Herren Bürgermeister! Sehr geehrte Damen und Herren der Gemeindevertretungen! Sehr geehrte Damen und Herren der Kurbetriebsleitungen!

Der Bodensee hat es, der Schwarzwald schon seit mehr als 10 Jahren und auch die Regionen Mittelthüringen und Harz nennen es einen Gewinn:

Allen Regionen gemeinsam ist, dass dort die Kurkarte auch als Ticket für Bus und Bahn gilt. Der Nutzungsgrad durch die Kurkarteninhaber beträgt im Schnitt 45 %.

Die Vorteile liegen auf der Hand: • Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene • Entlastung der Straßen und Staureduzierung • Umweltfreundlicher Ansatz, den die Gemeinden unabhängig von Kreis und Land umset- zen können • Kurkarte erhält tatsächlichen Mehrwert wegen ÖPNV-Nutzung • Attraktivität für den Ort steigt erheblich, da für viele Gäste dies ein Entscheidungskriterium in der Auswahl ihrer Urlaubsdestination sein kann • Anzahl der Gäste ohne Kurkarte wird sinken, da die Gegenleistung persönlich nutzbar ist • Zweckbindung der Kurkarte als Bahnticket ermöglicht ganzjährige Kurtaxerhebung Erlauben Sie uns die Frage, ob Sie diese Vorteile als mehrheitsfähig ansehen? Denn dann können Sie unserer Insel aus eigener Kraft spürbar weiter helfen. Wir wünschen uns sehr, dass dieses Vorhaben im Miteinander umgesetzt wird. Daher ruft Sie die DEHOGA mit dem Regionalverband Ostvorpommern auf, diesen obigen Beispielen zu folgen: Beschließen Sie in Ihrer Gemeindever- tretung, dass die Kurkarte ab 2018 auch das Ticket für die Bahn und / den Bus auf unserer Insel Usedom ist. Erste Gespräche zwischen DEHOGA und UBB haben gezeigt, dass die Bahn diesem Projekt po- sitiv gegenüber steht. Da die UBB ab 2019 nicht mehr eigene Tarifhoheit hat, sondern die DB Regio AG in Frankfurt/ Main den Ton angibt, ist es jetzt sinnvoll, mit den Vertragsgesprächen zwischen der UBB und den Gemeinden zu beginnen und den Termin 1. Mai 2018 zu favorisieren.

Jede Gemeinde kann für sich entscheiden, ob sie das Ticket einführt oder nicht. Sicher wäre je- doch ein einheitliches Vorgehen ALLER, das stärkste Signal und damit wünschenswert. Tatsache bleibt, der Umwelt, unserer Natur und der Attraktivität unserer Insel würden Sie damit nur Gutes tun. Daher unser Aufruf an Sie:

Entscheiden Sie jetzt über eine Kurkarte als Ticket für Bahn und/ oder Bus

Ein weiteres Thema soll hiermit vom Regionalverband OVP der DEHOGA in den Focus Ihrer Dis- kussionen und Beschlüsse der Gemeindesitzungen und Eigenbetriebsausschüsse gerückt wer- den:

Aufwandsentschädigung für Beherbergungsbetriebe aufgrund des Kurtaxhandlings

Wir, die DEHOGA mit dem Regionalverband OVP, stehen auf dem Standpunkt, dass ähnlich wie in anderen Seebädern an der MV-Ostsee-Küste eine solche Aufwandsentschädigung zu berück- sichtigen ist. Die Beherbergungsbetriebe haben einen nicht unerheblichen Aufwand durch die Er- hebung, Bearbeitung und Abrechnung der Kurtaxe und die damit verbundenen Hardware- wie auch Personalkosten. Nicht zu vergessen ist die komplette Haftungsübernahme durch die Ver- mieter bedingt durch mögliche Falschabrechnungen, Geldverlusten, Falschangaben etc. Dies trifft auf alle Vermieter - vom Kleinstvermieter bis zum Hotel - zu.

Es ist allgemein unstrittig und üblich, dass Arbeitsleistungen für Dritte entlohnt werden. Die Ar- beitsleistung im Fall Kurtaxe seitens der Vermieter mit dem Zeitaufwand durch die Information und Beratung der Gäste zur Kurtaxe wie auch die Entgegennahme von Beschwerden (Prellbockfunk- tion), die Einnahme, der Ausdruck der Kurkarten und die Abrechnung und Prüfung gegenüber der Kurverwaltung ist unstrittig. Kosten für die auflaufenden EC- und Kreditkartengebühren, die Druck- kosten der Kurkarte (Drucker, Toner, Strom) und der Zeitaufwand für Übermittlung an die Kurver- waltung sind weitergehende Kostenbestandteile, die ausschließlich durch die Vermieter getragen werden müssen. Auf der Grundlage des § 5 der Kommunalverfassung des Landes MecklenburgVorpommern in der Fassung der Bekanntmachung vom 08. Juni 2004 (GVOBl. M-V 2004, S. 205), zuletzt geän- dert durch Art.2 des Gesetzes vom 14. Dezember 2007 (GVOBl. M-V 2007, S. 410, 413) in Ver- bindung mit §§ 1, 2, 11 des Kommunalabgabengesetztes des Landes Mecklenburg-Vorpommern in der Fassung der Bekanntmachung vom 12. April 2005 (GVOBl. M-V 2005, S. 146) ist es mög- lich, aufgrund des zusätzlichen Aufwandes in den Wirtschaftsbetrieben eine entsprechende Auf- wandsentschädigung zu verankern. Das es geht, zeigt das Beispiel Kursatzung , die seit diesem Jahr Rücksicht auf den entstehenden Aufwand bei den Vermietern nimmt und mit der Anpassung ihrer Kursatzung rea- giert hat.

Auszug aus der aktuellen Kursatzung Zinnowitz §8- Aufwandsentschädigung Beherberger bzw. die von ihm beauftragte Person, die ihre Mitteilungen und Abrechnungen mit einem zum Kurabga- beprogramm des Eigenbetriebes „Kurverwaltung Ostseebad Zinnowitz“ kompatiblen Programm auf elektronischem Wege übermitteln sowie der Kurverwaltung Ostseebad Zinnowitz eine Ermächtigung zum Einzug der Kurabgabe von einem Konto des Beherbergers bzw. des Beauftragten erteilt haben, erhalten eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 3% des abgerechneten Kurabgabebetrages. Liegt bei der elektronischen Übermittlung der Kurabgaberechnungen keine Einzugsermächtigung vor, verringert sich die Aufwandsentschädigung auf 1,5%.

Auch hier sieht der DEHOGA mit seinem Regionalverband OVP, dass die Gemeinden mit Kurtaxerhebungen diese Regelung übernehmen sollten und ruft Sie alle auf, diesem Bei- spiel schnellstens zu folgen. Ein faires Miteinander ist uns wie auch Ihnen sicher wichtig.

Für Rückfragen oder das gemeinsame Gespräch stehen wir jederzeit gern zur Verfügung.

Vielen Dank.

Mit freundlichen Grüßen

Krister Hennige Vorsitzender