STADT ELTERLEIN

ENTWICKLUNGSSATZUNG OT SCHWARZBACH

Satzung über die Festlegung bebauter Bereiche im Außen- bereich als im Zusammenhang bebauter Ortsteil gemäß § 34 (4) Nr. 2 BauGB

Elterlein OT Schwarzbach

Lage des Satzungsgebietes

STAND: 06/2018

Büro für Städtebau GmbH Chemnitz Tel./Fax: (0371) 36 74 170/177 Leipziger Straße 207 e-mail: [email protected] 09114 Chemnitz Internet : www.staedtebau-chemnitz.de

ENTWICKLUNGSSATZUNG OT SCHWARZBACH

Satzung über die Festlegung bebauter Bereiche im Außenbereich als im Zusammenhang bebauter Ortsteil gemäß § 34 (4) Nr. 2 BauGB

Stand: 06/2018

Gemeinde: Elterlein Landkreis: Erzgebirgskreis Landesdirektion: Sachsen Land: Freistaat Sachsen

Die Satzung besteht aus: - Planzeichnung im Maßstab 1:1.000 - Textliche Festsetzungen Die Begründung ist beigefügt.

Büro für Städtebau GmbH Chemnitz Leipziger Straße 207, 09114 Chemnitz Tel./Fax: (03 71) 3 67 41 70/ 1 77 e-mail : [email protected] Internet : www.staedtebau-chemnitz.de

Geschäftsführer: Architekt Dipl.-Ing. Thomas Lohse Stadtplaner Dipl.-Geogr. Thomas Naumann

Leiterin Stadtplanung: Dipl.-Ing. Christina Heinrich, Architektin für Stadtplanung

Verantwortl. Bearbeiter: Dipl.-Ing. Christina Heinrich

Geschäftsleitung

Chemnitz, Juni 2018

Urheberrecht Das vorliegende Dokument (Städtebauliche Planung) ist urheberrechtlich geschützt gemäß §2 Abs.2 sowie §31 Abs.2 des Gesetzes zum Schutz der Urheberrechte. Eine (auch auszugsweise) Vervielfältigung, Weitergabe oder Veröffentlichung ist nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung der Büro für Städtebau GmbH Chemnitz sowie der planungstragenden Kommune unter Angabe der Quelle zulässig.

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Inhaltsverzeichnis

1. Plangrundlage 5

2. Lage des Satzungsgebietes und örtliche Planungen 5

3. Anlass und Ziel der Satzung 6

4. Raumordnerische Zielvorgaben 9

5. Örtliche Situation 12

6. Erschließung 14

7. Kennzeichnungen und Nachrichtliche Übernahmen gem. § 9 (5) und (6) BauGB 15

8. Entwicklungsflächen gemäß § 34 Abs. 4 Nr. 2 BauGB 15

9. Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen §§ 1a und 9 Abs.1a BauGB 17

10. Wesentliche Auswirkungen der Planung 18

11. Geologie und natürliche Radioaktivität 20

12. Verfahren 21

ANLAGE Bestandserfassung

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1. Plangrundlage

Die Plangrundlage der Satzung bildet ein Auszug aus dem Amtlichen Liegenschafts- katasterinformationssystem (ALKIS) des Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermessung Sachsen (GeoSN), Landkreis Erzgebirgskreis, Stadt Elterlein. Die Plangrundlage wurde von der Stadt Elterlein zur Verfügung gestellt. Die Satzung wurde im Maßstab 1 : 1.000 ausgefertigt. Die Plangrundlage wurde bezüglich des Gebäudebestandes in der für die Satzung maßgeblichen Umgebung des Planbereiches nach Kartierung und Übernahme aus dem vorliegenden Luftbild durch die Büro für Städtebau GmbH Chemnitz ergänzt.

2. Lage des Satzungsgebietes und örtliche Planungen

Lage im Raum Die Stadt Elterlein liegt ca. 12 km westlich der Kreisstadt Annaberg-Buchholz, zwischen Zwönitz und . Der OT Schwarzbach ordnet sich unmittelbar südlich von Elterlein gelegen, in den Talbereich des Schwarzbaches ein. Die Entfernung zum Oberzentrum Chemnitz beträgt ca. 30 km. Über den Autobahnzubringer S 258 zur Autobahnanschlussstelle West der BAB A72 ist die Stadt gut an das überregionale Verkehrsnetz angebunden. Der Ortsteil Schwarzbach ist über die S 269 erschlossen und schließt sich südlich an das Stadtgebiet von Elterlein an. Bahnanschluss besteht in Zwönitz an die Strecke Chemnitz – Aue der Erzgebirgsbahn. Die ÖPNV – Erschließung ist über Buslinien gegeben. Der Ortsteil zeichnet sich durch seine ruhige ländliche Lage aus. Das Satzungsgebiet befindet sich am südlichen Ortsende von Schwarzbach.

Die Städte Zwönitz und Elterlein bilden seit 21.03.2008 eine Verwaltungsgemeinschaft. Dabei ist Zwönitz erfüllende Gemeinde. Der Flächennutzungsplan wurde im Rahmen der Verwaltungsgemeinschaft Zwönitz, Elterlein neu aufgestellt. Der Flächennutzungs- plan wurde am 25.08.2015 durch das Landratsamt Erzgebirgskreis genehmigt ist mit der Bekanntmachung im Amtsblatt der Stadt Zwönitz seit dem 05.11.2015 wirksam. Im gemeinsamen Flächennutzungsplan der VG Zwönitz, Elterlein ist das Plangebiet be- reits als Baufläche ausgewiesen und als gemischte Baufläche dargestellt.

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Entwicklungsfläche

Ausschnitt FNP der VG Zwönitz, Elterlein

3. Anlass und Ziel der Satzung

Die Stadt Elterlein beabsichtigt mit der Entwicklungssatzung den südlichen Bereich des Ortsteils Schwarzbach als im Zusammenhang bebauten Ortsteil festzulegen. Mit der nutzungskonformen Darstellung des Ortsteils Schwarzbach im wirksamen Flächennut- zungsplan der VG Zwönitz, Elterlein als gemischte Baufläche (M) liegt die rechtliche Grundlage für die Entwicklungssatzung vor. Im gemeinsamen Flächennutzungsplan der VG wurde dargelegt, dass die bauliche Entwicklung der Stadt überwiegend in zentralen städtischen Lagen vorgesehen ist, aber auch in den Ortsteilen insbesondere in baulich geprägten Bereichen Ersatzbe- bauung bei verschlissener Bausubstanz und Nachverdichtungen erfolgen sollen. Deshalb sollen im Bereich der Hauptstraße im Ortsteil Schwarzbach bebaute Bereiche im Außenbereich gemäß § 34 (4) Nr. 2 BauGB als im Zusammenhang bebauter Ortsteil dargestellt werden.

Die Eigentümer des Flurstücks 440/6 planen nach Abriss des vorhandenen Gebäudes die Errichtung eines Wohn- und Geschäftshauses. Hier soll ein Eiscafe mit Eisproduktion

Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 7 errichtet werden. Darüber hinaus soll in dem Gebäude eine Wohnung für die Eigentü- mer errichtet werden. Im angrenzenden Flurstück 440b sind Parkplätze sowie ein Spiel- platz für die Besucher des Eiscafes vorgesehen. Die Eigentümer des Flurstücks 440/6 haben beim Landratsamt Erzgebirgskreis einen Vorbescheid zur Errichtung des Wohn- und Geschäftshauses beantragt. Eine Geneh- migungsfähigkeit des Vorhabens ist in Abstimmung mit dem Landratsamt Erzgebirgs- kreis nur durch eine städtebauliche Satzung zu erzielen. Daher soll eine Entwicklungs- satzung aufgestellt werden, die diese bebauten Bereiche im Außenbereich in den im Zusammenhang bebauten Ortsteil einbezieht.

Die Gemeinde kann durch Satzung entsprechend § 34 (4) Nr. 2 BauGB bebaute Berei- che im Außenbereich als im Zusammenhang bebauter Ortsteile festlegen, wenn die Flächen im Flächennutzungsplan als Baufläche dargestellt sind. Diese Voraussetzungen liegen für das Gebiet im OT Schwarzbach vor.

Auf der Grundlage dieser Satzung wird eine bisherige Außenbereichsfläche konstitutiv als im Zusammenhang bebauter Ortsteil festgelegt. Dadurch erlangt der Geltungsbe- reich der Entwicklungssatzung nach §34 Abs.4 Satz 1 Nr.2 BauGB Innenbereichsquali- tät, so dass sich die Feststellung der Zulässigkeit von Bauvorhaben im Sinne des § 29 BauGB zukünftig nach § 34 Abs.1 bis 3a BauGB richtet. Ein Planaufstellungserfordernis i.S. des §1 Abs.3 BauGB muss nicht vorliegen. Ausreichend ist die Feststellung, dass eine über die einzelnen Kriterien des § 34 Abs. 1 bis 3a BauGB hinausgehende Steuerung der städtebaulichen Entwicklung nicht oder nur in begrenztem Maße notwendig ist.

Die erleichterte Schaffung von Baurecht nach §34 Abs.4 Satz 1 Nr.2 BauGB ist vom Gesetzgeber an bestimmte rechtliche Voraussetzungen geknüpft: - Es muss ein bebauter Bereich im Außenbereich (Siedlungsansatz/ Bebauung mit gewissem städtebaulichen Gewicht) im Sinne des §34 Abs.4 Satz 1 Nr.2 BauGB vorliegen. Im vorliegenden Fall sind sechs Gebäude vorhanden, die ei- nen Bebauungszusammenhang bilden.

- Das Satzungsgebiet muss im Flächennutzungsplan als Baufläche dargestellt sein. Das ist mit dem wirksamen Flächennutzungsplan der Verwaltungsgemein- schaft Zwönitz, Elterlein gegeben.

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Weitere Voraussetzungen für Entwicklungssatzungen nach §34 Abs.5 Satz 1 BauGB sind, dass: - die Satzung mit einer geordneten städtebaulichen Entwicklung vereinbar ist, Eine geordnete städtebauliche Entwicklung ist gegeben, da innerhalb des Sat- zungsgebiet nur Lücken, die bereits baulich vorgeprägt sind geschlossen wer- den können. Eine Erweiterung in den Außenbereich ist nicht möglich.

- keine Anhaltspunkte für eine Beeinträchtigung der in §1 Abs.6 Nr.7b BauGB genannten Schutzgüter (FFH-Gebiete/ Europäische Vogelschutzgebiete) be- stehen, Schutzgüter nach Naturschutzrecht werden nicht berührt. Festgesetzte Schutz- gebiete nach Naturschutzrecht bestehen nicht.

- die Zulässigkeit von Vorhaben, die einer Pflicht zur Durchführung einer Umwelt- verträglichkeitsprüfung nach Anlage 1 zum Gesetz über die Umweltverträglich- keitsprüfung oder nach Landesrecht unterliegen, nicht begründet wird. Das Plangebiet ist nunmehr nach § 34 BauGB bebaubar. Im Flächennutzungs- plan ist das Satzungsgebiet als gemischte Baufläche dargestellt. Für die Errich- tung des geplanten Wohn- und Geschäftshauses besteht keine Pflicht zur Um- weltverträglichkeitsprüfung.

Die Voraussetzungen zur Festlegung als im Zusammenhang bebauter Ortsteil sind für den Bereich der vorliegenden Entwicklungssatzung OT Schwarzbach gegeben.

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4. Raumordnerische Zielvorgaben

Die Stadt Elterlein ist im Landesentwicklungsplan Sachsen vom 14.08.2013 (LEP 2013) als Gemeinde im ländlichen Raum ohne zentralörtliche Einstufung dargestellt. Der Ver- dichtungsraum Chemnitz – Zwickau grenzt unmittelbar an.

Die vorliegende Entwicklungssatzung beachtet und berücksichtigt insbesondere nachfolgende Ziele (Z) und Grundsätze (G) der Siedlungsentwicklung des LEP 2013: - 2.2.1 Siedlungswesen (Z 2.2.1.4, Z 2.2.1.7 und Z 2.2.1.9), - 2.2.2 Stadt- und Dorfentwicklung (G 2.2.2.2/ G 2.2.2.5 und Z 2.2.2.6) Das Ziel Z 2.2.1.4 „Die Festsetzung neuer Baugebiete außerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile ist nur in Ausnahmefällen zulässig, wenn innerhalb dieser Ortsteile nicht ausreichend Flächen in geeigneter Form zur Verfügung stehen. Solche neuen Baugebiete sollen in städtebaulicher Anbindung an vorhandene im Zusammenhang bebaute Ortsteile festgesetzt werden.“ hat einen besonderen Bezug zur vorliegenden Entwicklungssatzung. Da der Geltungsbereich bereits als Gemengelage mit erkenn- baren baulichen Zusammenhang in den Ortsteil Schwarzbach eingebunden ist, findet durch die Nachverdichtung infolge der Satzung keine weitere Zersiedelung der Land- schaft oder Flächeninanspruchnahme außerhalb von bestehenden Siedlungsberei- chen statt. Der Ortsteil Schwarzbach ist bereits vollständig durch Straßen und techni- sche Infrastruktur erschlossen, so dass eine Nachverdichtung als wirtschaftlich und der städtebaulichen Ordnung entsprechend anzusehen ist und dem örtlichen Bedarf ent- spricht. Aufgrund der Bereitstellung von Bauflächen zur Revitalisierung und Nachver- dichtung im Zusammenhang bebauter Ortsteile wird die Innenentwicklung befördert und den Prinzipien des sparsamen Umgangs mit Grund und Boden entsprochen.

Der Regionalplan Chemnitz-Erzgebirge (in Kraft getreten am 31.07.2008) wurde bei der Planung berücksichtigt. In Karte 1 – Raumstruktur ist Elterlein als Gemeinde im ländlichen Raum ohne zentral- örtliche Einstufung dargestellt. Die Regionale Achse mit Verbindungs- und Entwick- lungsfunktion im Zuge der S 258 verläuft durch das Stadtgebiet.

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In Karte 2 – Raumnutzung ist außerhalb der Ortslage Schwarzbach ein Vorranggebiet Natur und Landschaft (Arten- und Biotopschutz) im Zuge des Schwarzbachs darge- stellt. Darüber hinaus wird der Ortsrand von Schwarzbach von Vorbehaltsgebieten Na- tur und Landschaft (Arten- und Biotopschutz) sowie (Landschaftsbild/Landschaftserle- ben) umgeben. Das Wasserschutzgebiet liegt außerhalb des Satzungsgebietes. Gebiete mit regionalplanerischen Festsetzungen werden durch die Entwicklungssat- zung nicht beeinträchtigt, da die Satzung nur bereits bebaute Siedlungsbereiche um- fasst. Die Übereinstimmung mit den Zielen der Regionalplanung für das Gebiet wurde bereits bei Aufstellung des Flächennutzungsplans für die VG Zwönitz, Elterlein bestätigt.

Ausschnitt Regionalplan Chemnitz-Erzgebirge Karte 2- Raumnutzung

Karte A – Naturräumliche Gliederung: Naturräumlich gehört das Plangebiet dem Un- teren Mittelerzgebirge an. Karte E – regionale Schutzgebietskonzeption: Regionale Schutzgebiete (LSG, NSG, Naturpark Erzgebirge/Vogtland) sind durch die Planung nicht berührt.

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Der Entwurf des Regionalplans der Region Chemnitz war bis April 2016 im Beteiligungsverfahren. Eine erneute Auslegung ist vorgesehen, so dass dieser Entwurf momentan noch keine Rechtsgrundlage darstellt.

Ausschnitt Entwurf Regionalplan Chemnitz-Erzgebirge Karte 1.2- Raumnutzung

In Karte 1.2 – Raumnutzung ist außerhalb der Ortslage Schwarzbach ein Vorranggebiet Arten- und Biotopschutz im Zuge des Schwarzbachs dargestellt. Darüber hinaus wird der Ortsrand von Schwarzbach von Vorbehaltsgebieten Arten- und Biotopschutz um- geben. Das Wasserschutzgebiet liegt außerhalb des Satzungsgebietes. Gebiete mit regionalplanerischen Festsetzungen werden durch die Entwicklungssat- zung nicht beeinträchtigt, da die Satzung nur bereits bebaute Siedlungsbereiche um- fasst. Bauliche Nachverdichtungen sind nur innerhalb bebauter bzw. bereits früher be- bauter Flächen vorgesehen. In Gehölzbestände insbesondere entlang des Schwarz- bachs wird nicht eingegriffen.

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5. Örtliche Situation

Die Entwicklungsfläche am südlichen Ortsrand des OT Schwarzbach ist im FNP als ge- mischte Baufläche ausgewiesenen.

Das Satzungsgebiet ist bereits durch Wohnbebauung geprägt. Innerhalb der Flurstü- cke 440/2, 440/3, 440/5, 468/1, 468/2 und 481 der Gemarkung Schwarzbach befinden sich Wohngebäude.

Wohnhäuser Flurstücke 440/2 und 440/3 Wohnhaus Flurstück 481

Das Flurstück 440/6 ist mit einem zweigeschossigen Gebäude bebaut, das Teil einer Hofanlage (ehemaliges Tännichtgut) war. Das Gebäude sollte ursprünglich zu Wohn- zwecken ausgebaut werden. Das Vorhaben wurde nicht zu Ende geführt und das Ge- bäude steht derzeit leer.

Ehemaliges Tännichtgut (Zustand 2008) Hauptstraße Schwarzbach

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Im Flurstück 440b befand sich ebenfalls eine Hofanlage (siehe TK 25 DDR Ausgabe, MTBL25 Messtischblatt vor 1945), bereits abgerissen wurden. Die befestigten Flächen sind im Luftbild noch sichtbar. Im Flurstück 440/4 befindet sich innerhalb des Satzungsgebietes ebenfalls eine befes- tigte Fläche, die früher als Lagerfläche diente. Südlich der S 269 zweigen zwei Wirtschaftswege zur Erschließung der Feldflächen ab.

Das Satzungsgebiet befindet sich beidseitig der S 269 und bildet den südlichen Ab- schluss der Ortslage Schwarzbach.

Die Entwicklungsfläche hat eine Größe von insgesamt 19.113 m². Durch die Lage beid- seitig der Hauptstraße (S 269) ist die Erschließung der Grundstücke gesichert.

Entwicklungsfläche

Ausschnitt Luftbild mit Entwicklungsfläche

Im Ortsteil Schwarzbach herrscht überwiegend eine gemischte, dorftypische bauliche Nutzung vor. Dem entspricht auch der Flächennutzungsplan mit der Darstellung als

Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 14 gemischte Baufläche. Vorhandene gewerbliche und landwirtschaftliche Nutzungen sind in ihrem Störgrad mit der umgebenden Wohnbebauung verträglich. In der unmittelbaren Umgebung des Plangebietes sind keine Nutzungen vorhanden, die sich störend auswirken könnten. Die Gebäude innerhalb des Plangebietes weisen überwiegend zwei Vollgeschosse bis zur Traufe auf. Satteldächer stellen die prägende Dachform dar.

6. Erschließung

Die Verkehrserschließung der ist über den Hauptstraße (S 269) gesichert. Die Grund- stückszufahrten liegen innerhalb der Ortsdurchfahrt. Außer den Zufahrten zu den bebauten Grundstücken und den beiden Wirtschaftswe- gen besteht eine direkte Zufahrt zum Flurstück 440/4. Das Flurstück 440b verfügt über keine eigene Zufahrt und wird derzeit über das Flurstück 440/6 erschlossen.

Die Ver- und Entsorgung kann über vorhandene Leitungen von der Hauptstraße (S 269) aus gesichert werden. Die konkreten Anbindepunkte für die einzelnen Medien sind im jeweiligen der Satzung nachgeordneten Baugenehmigungsverfahren in Abstimmung mit den für die Ver- und Entsorgung zuständigen Unternehmen und Verbänden noch verbindlich festzulegen.

Für das Satzungsgebiet ist die erforderliche Löschwassermenge im Umkreis bis 300 m sicherzustellen. Die Zufahrt für Feuerwehr- und Rettungsfahrzeuge ist durch die Lage der Grundstücke direkt an der S 269 gewährleistet. Grundstückszufahrten sind so aus- zubilden, dass sie von Feuerwehr- und Rettungsfahrzeugen befahren werden können.

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7. Kennzeichnungen und Nachrichtliche Übernahmen gem. § 9 (5) und (6) BauGB

Sollten Spuren bisher unbekannten alten Bergbaus angetroffen werden, so ist gemäß §4 Sächsische Hohlraumverordnung das Sächsische Oberbergamt davon in Kenntnis zu setzen.

Ein Altlastenverdacht besteht nicht. Sollten sich während der Baumaßnahmen orga- noleptische Auffälligkeiten (Sicht, Geruch) zeigen, so ist dies entsprechend SächsABG dem Referat Umwelt und Forst, SG Altlasten, Abfall, Bodenschutz des LRA Erzgebirgs- kreis umgehend anzuzeigen.

Bodenfunde gemäß §20 SächsDSchG sind bei der Denkmalschutzbehörde melde- pflichtig.

Im Plangebiet befinden sich keine Schutzgebiete und Schutzobjekte im Sinne des Na- turschutzrechtes. In der amtlichen Biotopkartierung Sachsen wurden vor Ort keine Bio- tope im Sinne des § 21 SächsNatSchG festgestellt.

Im Plangebiet befinden sich keine Schutzgebiete nach Wasserrecht.

8. Entwicklungsflächen gemäß § 34 Abs. 4 Nr. 2 BauGB

Der Geltungsbereich der Entwicklungssatzung ist überwiegend siedlungswirtschaftlich geprägt und im Zusammenhang bebaut. Das Satzungsgebiet: - ist Bestandteil des Ortsteils Schwarzbach der Stadt Elterlein, - verfügt über eine Bebauung von einigem Gewicht, - ist im wirksamen Flächennutzungsplan der VG Zwönitz, Elterlein als gemischte Baufläche (M) dargestellt und - verfügt über die erforderliche verkehrliche und stadttechnische Erschließung.

Mit der Entwicklungssatzung erfolgt die Sicherung des baulichen Bestandes unter Ein- beziehung von bestehenden Verdichtungspotenzialen in den unbeplanten Innenbe- reich, so dass sich die Zulässigkeit von Vorhaben nach §34 Abs.1 bis 3a BauGB richtet.

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Der Standort ist für eine Nachverdichtung innerhalb des im Zusammenhang bebauten Ortsteils geeignet. Die Satzung führt zu einer geordneten städtebaulichen Entwicklung des Ortsteils Schwarzbach und zur wirtschaftlichen Ausnutzung der vorhandenen Er- schließungsanlagen. Eine Siedlungsentwicklung darüber hinaus ist nicht vorgesehen.

Durch die Aufstellung der Entwicklungssatzung werden die erforderlichen baupla- nungsrechtlichen Vorgaben hinreichend fixiert und die geordnete städtebauliche Ent- wicklung ist gewährleistet. Weitere Festsetzungen gemäß § 9 Abs. 1 BauGB sind des- halb entbehrlich.

Die Zulässigkeit von Vorhaben innerhalb der Entwicklungsflächen richtet sich nach § 34 BauGB. Danach müssen sich Vorhaben bezüglich Art und Maß der baulichen Nut- zung, der Bauweise und der Grundstücksfläche, die überbaut werden soll, in die Ei- genart der näheren Umgebung einfügen. Die Erschließung muss gesichert sein. Die Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse müssen gewahrt bleiben; das Ortsbild darf nicht beeinträchtigt werden. Die für das Plangebiet maßgebliche Bebauung in der näheren Umgebung entspricht einem Mischgebiet. Die Darstellung des Plangebietes im wirksamer Flächennutzungs- plan erfolgte als gemischte Baufläche. Mit der Satzung können lockere Baustrukturen am Rand der Ortslage entstehen, die sich in das Orts- und Landschaftsbild einfügen.

Durch die vorgefundene Prägung in der näheren Umgebung sind die gestalterischen Vorgaben für zulässige Vorhaben innerhalb der Fläche definiert, so dass bauordnungs- rechtliche Festsetzungen nach §89 SächsBO nicht erforderlich sind. Das Einfügen der Baukörper in das Orts- und Landschaftsbild wird damit gewährleistet. Die gestalterische Ausbildung der Baukörper richtet sich nach § 34 BauGB und muss sich in die nähere Umgebung einfügen. Mit der Satzung werden keine bauordnungs- rechtlichen Festsetzungen nach § 89 SächsBO getroffen.

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9. Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen §§ 1a und 9 Abs.1a BauGB

Da es sich im Entwicklungsbereich überwiegend um bereits bebaute Grundstücke im Außenbereich handelt, die mit Hilfe der Satzung als im Zusammenhang bebauter Orts- teil auf der Grundlage des rechtskräftigen Flächennutzungsplans definiert werden kön- nen, sind Ausgleichsmaßnahmen für die bestehenden Flächen nicht erforderlich. Dies ergibt sich aus §1a Abs.3 Satz 6 BauGB: „Ein Ausgleich ist nicht erforderlich, soweit die Eingriffe bereits vor der planerischen Entscheidung erfolgt sind oder zulässig wa- ren.“.

Das Satzungsgebiet beidseitig der S 269 wird überwiegend durch Wohngebäude ab- gegrenzt. Das Flurstück 440/6 ist mit einem zweigeschossigen Gebäude bebaut, das Teil einer Hofanlage (ehemaliges Tännichtgut) war. Das Gebäude sollte ursprünglich zu Wohnzwecken ausgebaut werden. Das Vorhaben wurde nicht zu Ende geführt und das Gebäude steht derzeit leer. Im Flurstück 440b befand sich ebenfalls eine Hofanlage (siehe TK 25 DDR Ausgabe, MTBL25 Messtischblatt vor 1945), bereits abgerissen wurden. Die befestigten Flächen sind im Luftbild noch sichtbar. Im Flurstück 440/4 befindet sich innerhalb des Satzungsgebietes ebenfalls eine befes- tigte Fläche, die früher als Lagerfläche diente.

Für Eingriffe besteht kein Ausgleichsbedarf, da der Eingriff bereits vor Aufstellung der Satzung stattgefunden hat.

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10. Wesentliche Auswirkungen der Planung

Auswirkungen auf die Planbetroffenen Mit der Klarstellungssatzung wird der im Zusammenhang bebaute Ortsteil am südlichen Ortsende des Ortsteiles Schwarzbach festgelegt. Die Entwicklungssatzung nach § 34 Abs. 4 Nr. 2 BauGB hat für die von ihr erfassten Flächen konstitutive, rechtsbegründende Wirkung. Die vormaligen Außenbereichsflä- chen mit prinzipiellem Bauverbot werden zu Innenbereichsflächen mit prinzipiellem Baurecht erhoben. Im Zuge der Herstellungspflicht der Erschließungsanlagen kann an die öffentlichen Ver- sorgungsnetze angeschlossen werden. Zur Absicherung der stadttechnischen Erschlie- ßung sind zwischen den Bauherren und den zuständigen Versorgungsunternehmen die erforderlichen Regelungen vertraglich zu binden.

Auswirkungen auf die Schutzgüter Fläche/Boden Durch die Nachnutzung/Nachverdichtung bereits baulich geprägter Bereiche kommt es zu keiner Neuinanspruchnahme von Böden. Bauliche Nutzungen beschränken sich auf bereits früher bebaute Bereiche. Das trägt wesentlich zum sparsamen Umgang mit Grund und Boden bei.

Wasser Durch die Nachnutzung/Nachverdichtung bereits baulich geprägter Bereiche kommt es zu keiner Erhöhung des Oberflächenwasseranfalls. Bauliche Nutzungen beschrän- ken sich auf bereits früher bebaute/versiegelte Bereiche. Der Gewässerabstand zum Schwarzbach sowie zu einem Teich von mind. 10 m im Au- ßenbereich bzw. 5 m im Innenbereich wird eingehalten. Durch den Bau der Kläranlage kann das Satzungsgebiet an die öffentliche Abwasser- entsorgung angeschlossen werden.

Tiere/Pflanzen/biologische Vielfalt In vorhandene Gehölzbestände und Gewässer wird nicht eingegriffen. Lebensräume für Tiere und Pflanzen bleiben erhalten. Bauliche Nutzungen beschränken sich auf be- reits früher bebaute/versiegelte Bereiche.

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Menschen/Gesundheit/ Immissionen In der unmittelbaren Umgebung des Plangebietes sind keine Nutzungen vorhanden, die Störungen auf die geplante Bebauung haben könnten. Infolge der geplanten Nutzung sind keine Störwirkungen auf umgebende Nutzungen zu erwarten. Für das Gebiet sind entsprechend DIN 18005 Schallschutz im Städtebau die Orientierungswerte der jeweiligen Baugebiete entsprechend der vorliegenden Umgebungsprägung anzuwenden. Während der Abriss- und Bauphase kann zu kurzzeitigen Belästigungen der Anwohner insbesondere durch Lärm und Staub kommen.

Landschaft/Landschaftsbild Die Nachverdichtung der straßenbegleitenden Bebauung hat keine wesentlichen Auswirkungen auf das Landschaftsbild. Da die umgebenden Gehölzbestände erhal- ten bleiben ist die Einbindung des Plangebietes in die Umgebung weiterhin gewähr- leistet.

Kultur- und Sachgüter Durch die Festlegung des Plangebietes als im Zusammenhang bebauter Ortsteil ist eine Nachverdichtung des Gebietes möglich und es können neue Sachwerte ge- schaffen werden. Im Plangebiet sind keine Kulturdenkmäler vorhanden. Zumindest Teile des Satzungsge- bietes können sich innerhalb des archäologischen Relevanzbereichs der Ortslage Schwarzbach befinden.

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11. Geologie und natürliche Radioaktivität

Entsprechend der regionalgeologisch-tektonischen Gliederung befindet sich das Plangebiet in der Fichtelgebirgisch – Erzgebirgischen Antiklinalzone und darin im Mit- telerzgebirgischen Antiklinalbereich. Das Grundgebirgsstockwerk der Erzgebirgsantiklinale wird fast ausschließlich aus ver- schiedenen regionalmetamorphen Gesteinen (kristallinen Schiefern) gebildet. Die Festgesteine im Plangebiet werden erfahrungsgemäß von einer bis zu 2 m mäch- tigen weichselkaltzeitliche Solifluktionsschuttdecke (Hanglehm/ Hangschutt) überla- gert. In den rolligen Hangschuttbildungen und ggf. den unmittelbar unterlagernden rolligen Zersatzbildungen der Festgesteine ist eine temporäre Grundwasserführung möglich. Standortkonkrete Angaben liegen hierzu nicht vor. Durch vorherige und vorhandene Bebauung ist eine anthropogene Überprägung des Plangebietes gegeben. Eine oberflächennahe Grundwasserführung des sog. Zwischenabflusses ist an den Hangschutt und die stückig ausgebildete Verwitterungszone gebunden. Diese unter- liegt jahreszeitlichen und witterungsbedingten Schwankungen. Nach längeren Tro- ckenperioden werden ungesättigte Verhältnisse in diesem Horizont auftreten. Der Grundwasserabfluss erfolgt entsprechend des morphologischen Gefälles in Richtung natürlicher Vorfluter. Die Schiefer und Phyllite stellen einen Kluftgrundwasserleiter dar. Hier ist Grundwasser auf hydraulisch wirksamen Kluft- und Störungsbereichen anzutref- fen.

Zur Klärung der Untergrundverhältnisse empfiehlt das Sächsische Landesamt für Um- welt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) standortkonkrete Baugrunduntersuchun- gen in Anlehnung an die DIN 4020:2003-9 bzw. Eurocode EC 7-2 durchzuführen. Sofern für die Baugrunduntersuchung Bohrungen niedergebracht werden, besteht Bohranzeige- und Bohrergebnismitteilungspflicht gegenüber der Abt. 10 Geologie des LfULG.

Aufgrund der geologischen Verhältnisse können im Plangebiet geogen bedingt er- höhte Radonkonzentrationen in der Bodenluft nicht grundsätzlich ausgeschlossen wer- den. Zum vorsorgenden Schutz vor erhöhter Strahlenbelastung durch Zutritt von Radon

Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 21 in dauerhaften Aufenthaltsräumen wird empfohlen, bei geplanten Neubauten von ei- nem kompetenten Ingenieurbüro die radiologische Situation auf dem Grundstück ab- klären zu lassen und ggf. Radonschutzmaßnahmen bei den Bauvorhaben vorzusehen.

12. Verfahren

Bei der Aufstellung der Entwicklungssatzung nach § 34 (4) Nr. 2 BauGB sind die Vor- schriften zur Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung nach §13 (2) Nr.2 und 3 BauGB anzuwenden. Diese städtebaulichen Satzungen sind genehmigungsfrei. Die Satzung wird durch die Kommune nach ordnungsgemäßer Durchführung des Verfahrens beschlossen und in Kraft gesetzt. Die Satzung muss gemäß § 4 (3) SächsGemO der zuständigen Rechts- aufsichtbehörde übergeben werden. Für die Satzungen nach § 34 (4) BauGB besteht keine Pflicht zur Umweltprüfung. Ge- mäß § 13 BauGB ist es Voraussetzung für die Anwendung der Satzungen, dass die Zu- lässigkeit von UVP-pflichtigen Vorhaben nicht begründet wird und keine Anhalts- punkte für eine Beeinträchtigung der Schutzgüter (§ 1 Abs.6 Nr.7 b BauGB) bestehen. Die Entwicklungssatzung für den Ortsteil Schwarzbach erfüllt diese Voraussetzungen. Von der Durchführung einer Umweltprüfung wird insofern abgesehen.

Gemäß § 13 BauGB ist eine Umweltprüfung nach § 2 Abs.4, der Umweltbericht gemäß § 2a und die Angaben zu umweltbezogenen Informationen nach § 3 Abs. 2 Satz 2, entbehrlich; § 4c ist nicht anzuwenden. Bei der Beteiligung der Öffentlichkeit gemäß § 13 Abs. 2 Nr.2 ist darauf hinzuweisen, dass von einer Umweltprüfung abgesehen wurde.

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Anlage - Bestandserfassung BÜRO FÜR STÄDTBAU GmbH CHEMNITZ Q L E S A S ´ E u t n t n a e a G t l n l a l w e d d E g :

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