Hintergrundinformation
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HINTERGRUNDINFORMATION Deutscher Musikautorenpreis 2016 Die Nominierten: Biografien, Statements und Jurybegründungen Komposition Pop/Rock Nominiert: AnnenMayKantereit (Gründung: 2011) „Nachfahren der Generation Y feiern die junge Rockband für ihren zeitgeistlichen Glückstreffer“, schrieb „Die Zeit“ über die Kölner Rockband AnnenMayKantereit . Der sperrige Name steht für aufregende Musik, die sich querstellt und damit perfekt ins Hier und Jetzt passt – und für die Namen der Gründungsmitglieder: Gitarrist Christopher Annen , Sänger und Keyboarder Henning May und Schlagzeuger Severin Kantereit . 2014 stieß Bassist Malte Huck hinzu. Mit Songs wie „Wohin du gehst“ und „Oft“ erspielte sich die Gruppe auf Konzerten und durch Webvideos eine ständig wachsende Fangemeinde. So traten AnnenMayKantereit 2015 auf zahlreichen Festivals wie Haldern Pop und Rock am Ring auf. Ihr im März 2016 veröffentlichtes Debütalbum „Alles nix Konkretes“ erreichte aus dem Stand Platz 1 der Charts. Die Jury zur Nominierung: Die Jungs von AnnenMayKantereit haben mich vom Fleck weg umgehauen. Sie liefern ein Kolumbus-Ei nach dem anderen ab und tragen das Ganze mit einer Selbstverständlichkeit und einer Chuzpe vor, die man in ihrem Alter eigentlich noch gar nicht haben kann, die aber gerade deswegen für ihre Generation spricht. Nominiert: Sonja Glass (*1977) 2007 gründeten die Hamburger Bassistin Sonja Glass und die Zürcher Sängerin Valeska Steiner das Duo Boy . Mit dem Song „Little Numbers“ eroberten sie ab 2011 die Charts in Deutschland und in der Schweiz, später auch in Japan. Auch das Debüt-Album „Mutual Friends“ wurde ein internationaler Erfolg. In Deutschland blieb es 43 Wochen in den Charts, erreichte die Top-Ten und Goldstatus. Es folgten Touren in Europa, Asien und Nordamerika. Hinsichtlich des Repertoires herrscht bei Boy Arbeitsteilung: Die Musik stammt von Sonja Glass , die Texte von Valeska Steiner . Im August 2015 setzten die beiden Musikerinnen ihre Erfolgsgeschichte fort und veröffentlichten ihr zweites Album „We Were Here“. Die Jury zur Nominierung: Boy steht für intelligente, unaufdringliche Popmusik, die sich angenehm aus der Masse abhebt: locker, luftig, unprätentiös. Die Hamburger Musikern Sonja Glass trägt 50 Prozent dazu bei. Sonja Glass über ihre Nominierung: „Ich freue mich sehr über die Nominierung, denn sie wertschätzt Qualität, ohne sich von Verkaufszahlen abhängig zu machen.“ WWW.MUSIKAUTORENPREIS.DE Nominiert: Selig (Gründung: 1993) Mit Songs wie „Ohne dich“, „Ist es wichtig?“ oder „Sie hat geschrien“ definierte die Hamburger Band Selig Mitte der 1990er Jahre die Möglichkeiten deutschsprachiger Rockmusik neu. Sänger Jan Plewka , Gitarrist Christian Neander , Bassist Lenard Schmidthals , Keyboarder Malte Neumann und Schlagzeuger Stephan Eggert prägten den Soundtrack des Jahrzehnts u.a. auch mit der Musik für den Til-Schweiger -Film „Knockin‘ on Heaven’s Door“, für den sie den Titelsong aufnahmen. 1999 gab die Band ihre Trennung bekannt, doch 2009 erschien die Comeback-Single „Schau Schau“. Hinzu kam das Top-Ten-Album „Und Endlich Unendlich“. Es folgten die Longplayer „Von Ewigkeit zu Ewigkeit“ (2010) und „Magma“ (2013). Die Jury zur Nominierung: Mit Selig wird eine grundsolide Rockband nominiert, die außerhalb sämtlicher Trends ihren Weg gefunden hat. Die Texte von Jan Plewka zählen zum Besten, was in den letzten zwei Jahrzehnten auf Deutsch gesungen wurde. Komposition Jazz/Crossover Nominiert: Arne Jansen (*26. November 1975) Inspiration findet Arne Jansen gleichermaßen in der Jazz-Tradition wie in der Rock- und Popmusik. Seine Laufbahn begann an der Universität der Künste Berlin. Hier studierte der gebürtige Kieler von 1996 bis 2000 Jazzgitarre. Gleichzeitig war er Mitglied im Bundesjazzorchester . Später leitete Jansen sein eigenes Trio, mit dem er sich auf diversen Festivals präsentierte und internationale Konzertreisen unternahm. Zudem arbeitet er kontinuierlich mit Künstlern wie Katja Riemann oder Nils Wülker zusammen und spielte bereits u.a. mit Naked Raven , Markus Stockhausen und Jocelyn B. Smith . Für die CD „The Sleep of Reason – Ode to Goya“ wurde er 2014 mit dem Echo Jazz ausgezeichnet. Die Jury zur Nominierung: Die Musik von Arne Jansen besticht vor allem dadurch, dass sie überaus persönlich ist. Seine Liebe zum Jazz, sowie zur Rockmusik bringt der Gitarrist in seinen Stücken wie selbstverständlich zum Ausdruck und verleiht ihnen immer auch eine besondere erzählerische Qualität. Starke Melodien, gepaart mit intelligenter Harmonik und einem feinen Sinn für kraftvolle Grooves verleihen Jansens Kompositionen seinen einmaligen Stil. Arne Jansen über seine Nominierung: „Ich freue mich sehr über die Nominierung für den Deutschen Musikautorenpreis in der Kategorie ‚Komposition Jazz/Crossover‘. Ein Prozess, der aus ständigem Suchen, stetigem Zweifeln und in seltenen glücklichen Fällen aus Finden besteht, ist stets eine an die Substanz gehende Angelegenheit. Daher ist es ein wunderbares Gefühl, dieses tolle Feedback zu bekommen. Ich fühle ich mich sehr geehrt und danke der Jury für die Nominierung!“ WWW.MUSIKAUTORENPREIS.DE Nominiert: Eric Schaefer (*1976) Seit 1988 spielt Eric Schaefer Schlagzeug. Er war Mitglied im Bundesjugendorchester und nahm an internationalen Tourneen teil. Ab 1995 studierte er klassische Perkussion und Neue Musik in Köln, ab 1997 Jazz in Berlin. Heute schreibt er nicht nur für Orchester, Piano-Trios und Jazzrock-Bands, sondern ist auch selbst als Musiker in mehreren Ensembles aktiv. So bildet er gemeinsam mit Michael Wollny und Eva Kruse die Gruppe [em] , die mit dem Neuen Deutschen Jazzpreis sowie mit dem ECHO Jazz als „Ensemble des Jahres national“ ausgezeichnet wurde. Darüber hinaus erhielt Schaefer für sein herausragendes Talent bereits den renommierten Karl-Hofer-Preis der Universität der Künste Berlin sowie den SWR-Jazzpreis. Die Jury zur Nominierung: Eric Schaefer ist nicht nur Deutschlands derzeit am häufigsten preisgekrönter Jazz-Schlagzeuger. Er komponiert auch für unterschiedlichste Formationen sowie seine improvisierende Groove-Band The Shredz . Sein musikalisches Spektrum reicht dabei von Jazz über Post-Rock bis hin zu elektronisch gefärbten Dubstep-Beats. Kompositorisch agiert er stets auf höchstem Niveau, wobei seine Werke von uferloser Kreativität und Ausdauer im Erforschen neuer Klänge gezeichnet sind. Nominiert: Tini Thomsen (*22. November 1981) Nachdem Tini Thomsen mit 13 Jahren zum ersten Mal den Film „Manche mögen’s heiß“ mit Tony Curtis als Jazzmusiker in Frauenkleidern gesehen hatte, war ihre Leidenschaft für das Saxofon geweckt. Sie nahm Unterricht und spielte bald im Landesjugendjazzorchester Hamburg und im Jugendjazzorchester der Bundesrepublik Deutschland . Nach zwei Studienjahren in Hamburg zog es sie nach Amsterdam, wo sie ihr Saxofon-Studium abschloss. Heute spielt sie in der Top-Liga der Baritonsaxofonisten. Tini Thomsen gilt nicht nur als Weltklasse-Solistin, die über einen unverwechselbaren Sound verfügt, sondern auch als eine exzellente Komponistin, deren enorme Bandbreite von Jazz über Rock bis zur symphonischen Musik reicht. Beispielsweise schrieb sie für das renommierte Metropole Orchestra in Amsterdam. Die Jury zur Nominierung: Die Bariton-Saxofonistin Tini Thomsen komponiert für Big-Band, Orchester, Streichquartett, Saxofonquartett und vor allem für ihre Jazz/Rock-Band MaxSax . Ihre Musik zeichnet sich durch hohes handwerkliches Können, Sinn für Humor und eine stets starke Message aus. Mit dem Sound ihres Albums „MaxSax“, der von einer einzigartigen Mischung aus Jazz und Pop/Rock geprägt ist, hinterlässt Thomsen einen deutlichen Fußabdruck in der aktuellen Jazzlandschaft. Tini Thomsen über ihre Nominierung: „Ich freue mich sehr über die Nominierung und das Bestehen dieses Preises an sich da es eine wunderbare Möglichkeit ist, die manchmal unsichtbare Kraft hinter einer Band, einem Künstler ans Licht zu bringen. Ein Preis, der von der Musik ausgeht und nicht von den Verkaufszahlen.“ WWW.MUSIKAUTORENPREIS.DE Text Singer-Songwriter Nominiert: Norbert Leisegang (*13. September 1960) Bereits in den 1970er Jahren gründete Norbert Leisegang mit seinen Geschwistern Hartmut , Roland und Marion Leisegang im brandenburgischen Bad Belzig eine Band. Die sorgte ab Anfang der 80er Jahre unter dem Namen Keimzeit in der damaligen DDR für Furore. Norbert Leisegang wirkte als Gitarrist, Sänger und Songwriter der Gruppe, die zwischenzeitlich die Spielerlaubnis verlor. Das Debütalbum „Irrenhaus“ gilt heute als wichtiger Beitrag zum Soundtrack der Wende in der DDR. Mit Alben wie „Bunte Scherben“ oder „Im elektromagnetischen Feld“ lieferten Norbert Leisegang und Keimzeit auch nach der Wiedervereinigung spannende Beiträge zur deutschsprachigen Rockmusik. Das aktuelle Werk „Auf einem Esel ins All“ (2015) überzeugt einmal mehr durch Leisegangs mal wohlige, mal bluesige Harmonien und kluge, bildreiche und sanft melancholische Texte. Die Jury zur Nominierung: In den 1980er Jahren brachten seine Lieder das Lebensgefühl der kritischen DDR-Jugend auf den Punkt. Norbert Leisegang gelang dieses Kunststück nicht aufgrund simpler politischer Statements, sondern stets mit komplexen und gefühlvollen Songs, großen Bildern und sprachlicher Raffinesse. Auch ohne diesen Hintergrund steht bis heute jede seiner Komposition für sich. Sein Songwriting hat nichts von seiner Faszination verloren. Norbert Leisegang über seine Nominierung: „In einer Band sollte es mindestens einen geben, der sich die Songs ausdenkt, die dann gespielt werden. In der Regel ist es der mit dem größten Dachschaden. Bei Keimzeit