1

Für uns in Berlin !

15. November 2019

Klimaschutzziele, Soliabbau, Masernschutzimpfung Sehr geehrte Damen und Herren, in der vergangenen Woche haben wir wieder einige wichtige Themen beraten und beschlossen.

Die gesetzliche Normierung der Klimaschutzziele, zu deren Einhaltung sich Deutschland auf der Pariser Klimakonferenz 2015 in Paris verpflichtet hat, haben wir in zweiter und dritter Lesung beschlossen. Insgesamt wird damit die Klimapo- litik auf eine solide und verbindliche Grundlage gestellt.

Ebenfalls in zweiter und dritter Lesung wurden wichtige Anpassungen beschlos- sen, um umweltfreundliches Verhalten steuerlich stärker zu fördern. Konkret ist die steuerliche Förderung bei energetischen Sanierungsmaßnahmen an selbst- genutztem Wohneigentum ab 2020 vorgesehen. Die Umsatzsteuer für Zugti- ckets wird auf 7 Prozent gesenkt, damit mehr Menschen dazu bewegt werden, im Fernverkehr die Bahn zu nutzen. 2

Wir haben den Abbau des Solidaritätszuschlages ab 2021 beschlossen. Durch die vorgesehene Regelung werden ca. 90 Prozent der Soli-Zahler vollständig entlastet. Darüber hinaus werden 6,5 Prozent der Steuerzahler weniger Soli zah- len müssen. Dieser Abbau stellt die größte Entlastung für die arbeitende Mitte in den letzten Jahren dar: 12 Milliarden pro Jahr. Dennoch hätten wir uns mehr gewünscht. Wir werden weiter dafür eintreten, dass auch der zunächst verblei- bende Rest des Solidaritätszuschlags abgebaut werden kann.

Um den Schutz der Bevölkerung von Masern weiterhin bestmöglich zu gewähr- leisten, beschlossen wir wichtige Maßnahmen zur Bekämpfung der Masern. Ein maßgebliches Instrument dabei ist die Nachweispflicht eines ausreichenden Impfschutzes oder einer Immunität für Personen, die in Einrichtungen mit viel Kontakt zu anderen Menschen betreut werden oder arbeiten.

Über die weiteren Themen der vergangenen Sitzungswoche lesen Sie im Newsletter.

Mit freundlichen Grüßen

Prof. h. c. Dr. Karl A. Lamers MdB

3

Einblicke in meine Arbeit

Am 12. November war ein besonderer Tag für die Bundeswehr. Vor genau 64 Jahren, am 12. November 1955, wurde unsere Bundeswehr gegründet. In ganz Deutschland fanden am 12. November öffentliche Gelöbnisse statt - so auch vor dem Deutschen in Berlin. Insgesamt legten 400 Bundeswehrrek- ruten auf Initiative von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer feierlich ihr Gelöbnis ab.

Das letzte öffentliche Gelöbnis vor dem Reichstagsgebäude fand vor mehr als sechs Jahren - am 20. Juli 2013 - statt. Es war mir eine besondere Ehre und Freude, bei diesem Ereignis als stv. Vorsitzender des Verteidigungsausschusses dabei zu sein. "Die Bundeswehr ist ein unverzichtbarer Teil unserer Gesellschaft. Sie kommt aus der Mitte der Gesellschaft. Und sie gehört dort auch hin", so die Verteidigungsministerin heute Vormittag.

Bundestagspräsident Dr. Wolfgang Schäuble hielt anschließend eine bemer- kenswerte Gelöbnisansprache.

Ich danke allen Soldatinnen und Soldaten für ihren unglaublich wichtigen Dienst für uns alle, damit wir in Frieden und Freiheit in Deutschland und Europa leben können. Meine enge Verbundenheit mit unserer Bundeswehr habe ich am Nachmittag auch vor der Fraktionssitzung wieder bei der Initiative "Gelbe Bänder der Verbundenheit" des Deutschen Bundeswehrverbandes und der OASE-Einsatzbetreuung zum Ausdruck gebracht und unseren rund 3000 im Aus- land eingesetzten Soldatinnen und Soldaten Weihnachtsgrüße übermittelt. Ih- ren Einsatz für unsere Gesellschaft können wir gar nicht hoch genug wertschät- zen!

4

5

Zusammen 190 Jahre - dieses besondere Jubiläum wurde jetzt in Ladenburg gebührend gefeiert.

Das Familienunternehmen Weik Druck & Design GmbH feiert in diesem Jahr sein 40-jähriges Bestehen. Seit 150 Jahren gibt es schon die Ladenburger Zeitung. Herzlichen Glückwunsch und Respekt für diese Leistung an Hans Weik, Inhaber und Geschäftsführer des gleichnamigen Unternehmens sowie Herausgeber der Ladenburger Zeitung, und seine Familie.

Axel Sturm danke ich für seinen Rück- und Ausblick in die Zukunft und danke ihm für seine hervorragende Arbeit als Lokaljournalist und das immerwährende gute Miteinander, obwohl wir unterschiedlichen Parteien angehören. Neben geschichtlichen Wortbeiträgen fand auch eine „Gautschfeier“ statt; ein alter Buchdruckerbrauch, bei dem ein Lehrling von seinen Kollegen „getauft“ wird. Es war ein rundum gelungener Festabend! Weiterhin viel Erfolg und gutes Gelingen!

6

7

Die besonderen Jahresfeste, wie den Tag des Sankt Martins, soll man fürs Zu- sammenkommen nutzen und sie auch feiern. Das tat man dieses Jahr sehr tra- ditionsreich in Hirschberg. Auf Einladung von Uschi Pschowski, der Vorsitzenden der CDU OV Hirschberg an der Bergstraße, bin ich sehr gerne gekommen. Be- vor der traditionelle Gänsebraten serviert wurde, war Gelegenheit, einige Worte an die Mitglieder und Gäste zu richten. Dabei habe ich besonders den Wert von Zusammenhalt und Solidarität betont. Ich berichtete von meiner ein- drucksvollen Begegnung mit Michail Gorbatschow nur einige Tage zuvor in Moskau. In meiner Rede habe ich die Legende Sankt Martins mit der Ge- schichte der Deutschen Mauer zu einem Kreis geschlossen, der uns an unsere christlichen Werte erinnert und uns über Zusammenhalt und Solidarität nach- denken lässt.

8

9

Der 16. November stand bei der CDU Lützelsachsen ganz unter dem Thema Wein. Bei der traditionell-politischen Weinprobe mit Weinen vom Weingut Raffl aus Hohensachsen trafen sich zahlreiche CDU Mitglieder und interessierte Bür- gerinnen und Bürger in der Schulaula, um mehr über die vorgestellten Weine zu erfahren.

Auch ich war selbstverständlich wieder zu Gast und berichtete allen Zuhörern über aktuelle Geschehnisse. In den weltweit unsicheren Zeiten brauchen wir in Deutschland Stabilität. Unsere Parteivorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer macht eine gute Arbeit als Ministerin und Parteivorsitzende, aber alleine kann sie es nicht schaffen. Bald steht der große Bundesparteitag der CDU in Leipzig an, an dem ich als Delegierter teilnehmen werde. Dort dürfen wir keinen wei- teren Streit nach außen tragen, sondern müssen die Bürgerinnen und Bürgern durch gute Ideen von unserer Arbeit überzeugen.

Ein weiteres Thema, das ich angesprochen habe, war der Nahe Osten und das Problem, dass der amerikanische Präsident Donald Trump seine Soldaten aus dem Krisengebiet zurückgezogen hat. Dadurch werden die Kurden völlig schutzlos ihrem Schicksal überlassen, was einen Großteil des Vertrauens in die Verlässlichkeit Amerikas als Partner zerstört. Der russische Präsident Wladimir Pu- tin hingegen muss nur wenig machen und kann im Kreml jeden Tag eine Fla- sche Champagner öffnen, da Europa sich immer mehr zerstreitet und Amerika als Ordnungsmacht in einigen Teilen der Welt abdankt.

Meine wenige Tage zurückliegende Reise nach Moskau war ein sehr beeindru- ckendes Erlebnis für mich. Ich habe Michail Gorbatschow getroffen und habe ihm als Gastgeschenk ein Originalstück der Berliner Mauer mitgebracht. Durch das abschließende Zitat von Hugh Jonson, dem englischen Weinpapst, brachte ich den Fokus wieder auf den eigentlichen Grund des Zusammentref- fens des Abends: „Weintrinker sehen gut aus, sind intelligent, gesund und sexy“. Ein rundum gelungener Abend. Dank gilt dem Vorsitzenden Christian Lehmann, dem ich zu seiner überzeugenden Wahl zum Vorsitzenden des Stadtverbands Weinheim am Tag zuvor herzlich gratuliere.

10

11

Pressemeldungen der CDU-Landesgruppe Baden-Württemberg in dieser Woche

Größte Steuersenkung seit zwei Jahrzehnten beschlossen

Der Deutsche Bundestag hat heute in zweiter und dritter Lesung das Gesetz zur Rückführung des Solidaritätszuschlags beschlossen. Mit diesem Gesetz werden wir für über 90 Prozent der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler den Soli komplett abschaffen und für viele andere deutlich reduzieren. Damit entlasten wir Millionen von Menschen in Deutschland. Sie alle werden ab dem Jahr 2021 deutlich mehr Geld in der Tasche haben! Zusammenveran- lagte fast 2000 Euro, Einzelpersonen bis über 960 Euro im Jahr!

Dies ist jedoch nur der erste Schritt auf dem Weg zum Abbau des gesamten Solidaritätszuschlages und damit der Beginn eines Prozesses, um das Steu- ersystem von dem Fremdkörper einer Ergänzungsabgabe zu befreien. Für die CDU/CSU-Bundestagsfraktion geht es hierbei um nicht weniger als die Wiederherstellung der Glaubwürdigkeit im Steuerrecht. Wir in der Union hal- ten weiter an dem Ziel fest, den Soli für alle Steuerzahlerinnen und Steuer- zahler schnellstmöglich abzuschaffen. Das wurde bei der Einführung des Soli versprochen und ist für uns eine Frage der Verlässlichkeit. Deshalb haben wir schon heute bei der Verabschiedung des Gesetzes als Signal einen Abbau- pfad gefordert! Dabei soll sich der Steuersatz des Soli ab 2022 jährlich um 1,1 Prozent reduzieren, bis zum endgültigen Wegfall im Jahre 2026. "Wir sind stolz, dass dieser erste Entlastungsschritt, der sich im Jahr 2024 bereits auf über 12 Milliarden Euro belaufen wird, nun umgesetzt wird, und werden wei- ter für eine schnelle Komplettabschaffung des Soli kämpfen!“ so Olav Gut- ting MdB (Wahlkreis Bruchsal-Schwetzingen).

12

Grundrente kommt mit Einkommensprüfung

Die neue Grundrente soll ab Januar 2021 für alle eingeführt werden, die mindestens 35 Jahre Beitragszeiten in der gesetzlichen Rentenversicherung haben. Zu den 35 Beitragsjahren gehören neben Pflichtbeitragszeiten für versicherte Beschäftigung u.a. auch Beitragszeiten aufgrund von Kinderer- ziehung und Pflege. Grundrente erhalten diejenigen, deren Beitragsleistung zwischen 30 und 80 Prozent des Durchschnittseinkommens liegt. Eine umfas- sende Einkommensprüfung wird den Bedarf für die Grundrente feststellen. Dies soll mithilfe der Daten des Finanzamtes von der Rentenversicherung festgestellt werden. Ermittelt werden so beispielsweise alle Renteneinkünfte, Kapitalerträge oder auch Mieteinkünfte. Es gilt dabei ein Einkommensfrei- betrag von 1.250 Euro bei Alleinstehenden und 1.950 Euro bei Paaren. Lie- gen diese Voraussetzungen vor, dann erhalten Berechtigte die Grundrente als Zuschlag. Die Rentenleistung wird dann aufgrund der Höherwertung neu bemessen und von der Rentenversicherung ausgezahlt. Bei den Einkom- mensfreigrenzen und den Grundrentenzeiten ist eine kurze, wirksame Gleit- zone geplant, um harte Abbruchkanten zu vermeiden. Ein Gang zu den So- zialämtern oder ein Antrag auf Grundrente ist nicht nötig. Die Überprüfung, ob die Voraussetzungen vorliegen, erfolgt von der Rentenversicherung au- tomatisch. „Durch die Einkommensprüfung stellen wir sicher, dass nur Men- schen Grundrente erhalten, die sie benötigen. Dies war ein Kernanliegen der Union. Dabei wollen wir bewusst angespartes kleines Vermögen schüt- zen. Denn Menschen sollen neben der Rentenversicherung für ihr Alter vor- sorgen und nicht befürchten müssen, dass ihnen dies später zum Nachteil ausgelegt wird“, so Peter Weiß MdB (Wahlkreis Emmendingen-Lahr).

Außerdem wurden im Koalitionsausschuss Maßnahmen zur Stärkung der be- trieblichen Altersversorgung, höhere Freibeträge bei Grundsicherung und dem Wohngeld sowie eine Lösung bei der Doppelverbeitragung der Be- triebsrenten in der Gesetzlichen Krankenversicherung beschlossen. Darüber hinaus werden wir Arbeitgeber und Arbeitnehmer beim Beitrag zur Arbeits- losenversicherung entlasten und einen Fonds für Zukunftstechnologien auf- legen. 13

Jung: Klimaschutz

In seiner Sitzung am Freitag hat der Deutsche Bundestag in 2. und 3. Lesung mehrere zentrale Gesetze zum Klimaschutz verabschiedet. MdB (Wahlkreis Konstanz) machte in seiner Rede deutlich: „Wir bringen jetzt die Diskussion, die wir in letzten Monaten intensiv geführt haben, in Geset- zesform. Es ist unser deutliches Signal: Wir nehmen ernst, was viele Menschen von uns erwarten. Wir nehmen ernst, was die Wissenschaft sagt.

Wir handeln und setzen die Dinge konkret um“.

Mit dem Klimaschutzgesetz werden erstmals konkrete CO2-Minderungsziele für jedes Jahr verbindlich festgelegt. Wenn klar ist, dass Ziele in einem be- stimmten Sektor verfehlt werden, müssen die zuständigen Ministerien mit Maßnahmen nachsteuern, um eine Einhaltung zu gewährleisten. So wird die Erreichung der deutschen Klimaziele gesichert.

In den Bereichen Wärme und Verkehr bildet ein nationaler Emissionshandel ab 2021 den Rahmen für die CO2-Minderung. Wenn Unternehmen Heizöl, Flüssiggas, Erdgas, Kohle, Benzin oder Diesel verkaufen, benötigen sie für jede Tonne CO2, die die Stoffe im Verbrauch verursachen werden, ein Zer- tifikat als Verschmutzungsrecht. In den ersten Jahren startet das System mit einem moderaten, ansteigenden Festpreis und soll ab 2026 im Rahmen ei- nes Mindest- und Höchstpreises gehandelt werden.

Ebenfalls wurden mehrere steuerliche Maßnahmen auf den Weg gebracht – etwa eine steuerliche Förderung der energetischen Gebäudesanierung, eine Erhöhung der Ticketabgabe auf Flugreisen und im Gegenzug ein ver- minderter Mehrwertsteuersatz für Bahnfahrten, eine Erhöhung der Pendler- pauschale sowie die Möglichkeit für Kommunen, durch einen besonderen Hebesatz bei der Grundsteuer finanziell von Windkraftanlagen auf ihrem Gebiet zu profitieren. Andreas Jung: „Deshalb muss unsere gemeinsame Botschaft sein: Ja, Veränderungen sind notwendig. 14

Aber unsere Botschaft ist auch: Wir wollen und wir müssen diese Verände- rungen gestalten. Wir müssen die Menschen mitnehmen. Wir müssen denje- nigen, die in alten Häusern wohnen, die ineffiziente Heizungen haben, die sich nicht von einem Tag auf den anderen ein neues Auto kaufen können, aufzeigen, wie es geht“

Im Rahmen der Debatte kritisierte Jung die vorangegangenen Äußerungen eines AfD-Abgeordneten: „Die Automobilindustrie ist in einer schwierigen Si- tuation. Unsere Automobilindustrie muss den Wettbewerb um neue Techno- logien gewinnen. Wenn ein Abgeordneter der AfD sagt: „Die Automobilin- dustrie gibt den Löffel ab“, dann redet er eine Kernindustrie unseres Landes schlecht, und das tut er in der billigen Absicht, billige Polemik darauf aufzu- setzen.“

Direktzahlungen-Durchführungsgesetz beschlossen

Von Hermann Färber MdB (Wahlkreis Göppingen)

„Hinter dem komplizierten Begriff verbirgt sich die Verteilung der europäi- schen Agrarmittel in Deutschland. Grundsätzlich sind diese Mittel auf zwei Säulen aufgeteilt. Aus der ersten Säule erhalten die Landwirte die Direktzah- lungen. Aus der zweiten Säule werden die Länderprogramme aus dem Eu- ropäischen Landwirtschaftsfond für die Entwicklung des ländlichen Raums finanziert (ELER). Dazu gehören auch Agrarumweltprogramme auf Landes- ebene. Beschlossen haben wir mit diesem Gesetz eine einmalige Erhöhung der Umschichtung von Finanzmitteln In Höhe von 4,5% auf 6% aus der ersten in die zweite Säule. Notwendig wurde dies, da auf europäischer Ebene die Beratungen für den nächsten EU-Haushalt im Verzug sind. Deshalb war eine Übergangslösung für 2020/2021 erforderlich. Denn auf diese Weise erhalten die ELER-Programme zusätzlich 301 Millionen Euro, die ohne Bundestagsbe- schluss in ihrer Durchführung gefährdet gewesen wären. 15

Wir haben diesem Gesetzesentwurf unter der Maßgabe zugestimmt, dass die Erhöhung der Umschichtung nur für ein Jahr gilt und eine einmalige Maß- nahme bleibt. Es darf nicht zu einem schleichenden Ausstieg aus den Di- rektzahlungen kommen. Man kann von den Bauern nicht immer mehr prak- tische Leistungen für Umwelt und Naturschutz fordern und im Gegenzug ihre finanziellen Leistungen immer mehr kürzen. Abgelehnt dagegen haben wir einen gemeinsamen Antrag der Linken und der Grünen, die eine Weidetier- prämie für Schafe und Ziegen in Form von gekoppelten Zahlungen aus den Direktzahlungen der 1. Säule gefordert haben. Wir lehnen gekoppelte Zah- lungen ab, weil dadurch falsche Anreize gesetzt werden.

Schäferinnen und Schäfer dürfen nicht zu bloßen Almosenempfängern de- gradiert werden.

Vielmehr müssen wir dafür sorgen, dass ihre Produkte wieder mehr Wert- schätzung in der Gesellschaft erhalten und marktfähig werden. Es kann nicht sein, dass man die extensive Weidehaltung verlangt, aber dann inten- siv gemästetes Lammfleisch aus Neuseeland auf dem Teller hat. An dieser Stelle ist jeder mitverantwortlich: Wer Produkte aus Schafwolle verwendet, wer heimisches Lammfleisch oder ein Lammfell kauft, schafft die Vorausset- zung dafür, dass Schafe und Lämmer hierzulande auf Wiesen, Weiden und Dämmen grasen und die Schäferinnen und Schäfer von ihrer Arbeit leben können.“

Landwirte fair behandeln

Der Parlamentskreis Mittelstand beleuchtete in einem Fachgespräch in die- ser Woche mit Verbänden, Expertinnen und Experten und vor allem mit Landwirtinnen und Landwirten Probleme der Landwirtschaftsbetriebe.

16

Mit rund 250.000 größeren und kleineren Höfen und mehr als 5,5 Millionen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Land- und Ernährungswirtschaft mit ihren vor- und nachgelagerten Bereichen einer der wichtigsten Wirtschafts- zweige Deutschlands. „Ohne Frage: Landwirtschaftliche Betriebe sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor“, so MdB (Wahlkreis Schwä- bisch-Hall / Hohenlohe), Vorsitzender des Parlamentskreis Mittelstand.

Jedes zwölfte klein- und mittelständische Unternehmen in Deutschland ist ein Agrarbetrieb. Mit Blick auf hohe Investitionen und stetig steigende Her- ausforderungen durch Verbraucher-, Klima- oder Naturschutz-Auflagen wird es zunehmend schwerer zu investieren – beispielsweise in die Digitalisie- rung der Produktion. Die Landwirtinnen und Landwirte brauchen deshalb einerseits ein verlässliches Regelwerk, andererseits aber auch Wertschät- zung für all das, was sie in den letzten Jahren bereits geleistet haben, um die Ansprüche der Gesellschaft zu erfüllen. Planungssicherheit, zum Beispiel im Widerstreit zwischen Klima- und Pflanzenschutz, ist essentiell: Ohne syn- thetische Pflanzenschutzmittel muss der Boden viel intensiver mechanisch bearbeitet werden. Dabei bricht die Humusschicht auf, was Treibhausgase freisetzt und somit schlecht für den Klimaschutz ist. Wir werden uns dafür ein- setzen, eine stimmige Zielvorgabe zu erarbeiten, um wirtschaftliche Unsi- cherheiten aus dem Weg zu räumen und die deutsche Landwirtschaft zu- kunftsfähig zu machen.

Keine Ausweitung des Arbeitslosengeldes

Aufgabe der Arbeitslosenversicherung ist es, bei vorübergehender Arbeits- losigkeit kurzfristig den Lohn zu überbrücken und Menschen zu unterstützen, schnell wieder eine neue Arbeit und Perspektive zu finden. Derzeit liegt die Zahl der Menschen, die Arbeitslosengeld I empfangen, bei etwas mehr als 700.000 Menschen. Im Vergleich zum Jahr 2009 beziehen damit rund 400.000 Menschen weniger Arbeitslosengeld I. Damals lag die Zahl noch bei über 1,1 Millionen Menschen. Die Zahl der Empfänger von Arbeitslosengeld I ist somit seit Jahren rückläufig. 17

Auch die durchschnittliche Bezugsdauer von Arbeitslosengeld I ist in den vergangenen Jahren gesunken und liegt bei rund vier Monaten. „Dies ist auch ein Erfolg der klugen Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik von CDU und CSU. Angesichts dieser guten Entwicklung verstehe ich noch viel weniger, wie die LINKE eine drastische Ausweitung der Bezugsdauer von Arbeitslosengeld I fordern kann. Wenn wir über Arbeitslosengeld I sprechen, sollten wir uns Ge- danken darüber machen, wie wir die Ursachen von Arbeitslosigkeit be- kämpfen und nicht, wie es die LINKE vorschlägt, an den Symptomen herum- doktern und Leistungen erhöhen,“ so Marc Biadacz MdB (Wahlkreis Böblin- gen).

Biadacz spricht sich damit klar gegen die Forderungen der LINKE aus: „Der Fokus bei der Arbeitslosenversicherung liegt auf einer kurzfristigen Überbrü- ckung des Lohnausfalls. Die Schaffung einer als Arbeitslosenversicherung getarnten Rentenleistung, wie sie die LINKE mit dem Arbeitslosengeld Plus einführen möchte, geht vollkommen an der Aufgabe der Arbeitslosenversi- cherung vorbei. Ganz zu schweigen von den Kosten, die dadurch entste- hen und die am Ende die Beitragszahler über steigende Beiträge finanzieren müssen. Anstatt Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, genauso wie Arbeit- geberinnen und Arbeitgeber, noch stärker zu belasten, müssen wir sie vor allem auch angesichts der schwächelnden Konjunktur entlasten. Deshalb haben wir als CDU/CSU im Rahmen des Qualifizierungschancengesetzes den Beitrag zur Arbeitslosenversicherung auf 2,5 Prozent gesenkt. Im Zuge der Grundrente haben wir uns zudem darauf geeinigt, den Beitrag weiter auf 2,4 Prozent zu senken.“

Oberstes Ziel müsse zudem sein, dass jeder in Deutschland eine gute Be- schäftigung hat und erst gar nicht arbeitslos wird, erklärt der Bundestagsab- geordnete weiter. „Menschen, die vorübergehend ihren Job verlieren, müs- sen wir schnell wieder in Arbeit bringen und langfristig in den Arbeitsmarkt integrieren. Eine Herausforderung dabei ist sicherlich die digitale Transfor- mation der Arbeitswelt, die neue Anforderungen an Arbeitnehmer und Ar- beitgeber stellt. Um Menschen vor Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit zu bewahren, ist es unsere Aufgabe als Politik, sie zu motivieren und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich für die digitale Arbeitswelt weiterzubilden. Im In- novationslabor der CDU/CSU-Bundestagsfraktion überlegen wir uns daher, wie wir Weiterbildung für alle Menschen in Deutschland gestalten können. Wir haben zum Beispiel die Weiterbildungsplattform MILLA (Modulares Inter- aktives Lernen für Alle) entwickelt, auf der sich Menschen online weiterbil- den sollen“, betont Marc Biadacz.

18

Matern von Marschall ruft zur Ordnung!

Von MdB (Wahlkreis Freiburg)

Unter dem Titel “Ordnungsruf” startet mein Podcast. Klar und deutlich in der Sache, aber gemäßigt in der Tonlage möchte ich mit erstklassigen Ge- sprächspartnern Antworten auf politische Fragen geben, die jeden von uns betreffen. Mit dem Podcast geben wir großen Zukunftsfragen den ange- messenen Raum, das ist also ein Gegenentwurf zum 280-Zeichen-Format. Je mehr Menschen durch eigene Kommentare die Diskussion bereichern, umso besser: das hilft, die eigene Position im Parlament voranzubringen. Mein Podcast soll etwa monatlich erscheinen und den persönlichen Aus- tausch vor Ort sowie auf Facebook und Instagram ergänzen. Demnächst können die Sendungen auch über gängige Podcast-Apps wie Apple-Po- dcasts oder Spotify gehört werden. In der ersten Ausgabe ist Prof. Dr. Lars Feld zu Gast. Er ist Direktor des Freiburger Walter Eucken Instituts und Mitglied des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Anfang November wurde in Berlin das Jahresgutachten des Sachverständigenrates mit dem Titel “Den Strukturwandel meistern” vorge- stellt. In einem knapp einstündigen Austausch mit Prof. Dr. Lars Feld habe ich darüber gesprochen, ob Klimaschutz und wirtschaftliche Zukunft unseres Landes vereint werden können.

Hören Sie rein!

19

Was macht eigentlich …

… der Wehrbeauftragte?

In dieser Rubrik wollen wir die Tätigkeit der CDU-Landesgruppe und ihrer Mit- glieder näher vorstellen sowie Begriffe und Aufgaben erläutern.

„Zum Schutz der Grundrechte und als Hilfsorgan des Bundestages bei der Ausübung der parlamentarischen Kontrolle wird ein Wehrbeauftragter des Bundestages berufen“, heißt es in Artikel 45b des Grundgesetzes. Zu den Kernaufgaben des Wehrbeauftragten gehört es, über die Wahrung der Grundrechte der Soldatinnen und Soldaten sowie über die Einhaltung der Grundsätze der Inneren Führung zu wachen. Die gewonnenen Erkenntnisse über den inneren Zustand der Bundeswehr hält der Wehrbeauftragte in ei- nem umfassenden Bericht fest, den er einmal jährlich dem Deutschen Bun- destag vorlegt.

Als „Anwalt der Soldatinnen und Soldaten“ und zugleich Hilfsorgan des Par- laments bei der Kontrolle der Streitkräfte nimmt der Wehrbeauftragte eine besondere Stellung innerhalb des parlamentarischen Systems ein – dabei ist er weder Mitglied des Deutschen Bundestages noch Beamter. Tätig wird der Wehrbeauftragte aus eigener Initiative oder auf Weisung des Bundestages oder des Verteidigungsausschusses. Seine Informationen erhält er insbeson- dere durch angemeldete bzw. unangemeldete Truppenbesuche, Gesprä- che und Eingaben, die ihn aus der Bundeswehr erreichen. Seit 2015 ist Dr. Hans-Peter Bartels Wehrbeauftragter.

20

Reden & Videos Pressemeldungen Kontakt

Plenarsitzungen, Beiträge Aktuelle Pressemeldungen Platz der Republik und Reden der baden-würt- der CDU-Landesgruppe fin- Paul-Löbe-Haus tembergischen CDU-Abge- den Sie auf der Website der 11011 Berlin ordneten sind jederzeit ab- CDU-Landesgruppe. Tel. 030 / 227 - 70269 rufbar unter bundes- Fax 030 / 227 - 76251 tag.de/mediathek. E-Mail Weitere Informationen fin- Website den Sie unter

Fotos: Fotolia/travelwitness (Reichstag). Impressum: CDU-Landesgruppe Baden-Württemberg Platz der Republik 1 11011 Berlin

Wenn Sie den Newsletter von Prof. h. c. Dr. Karl A. Lamers MdB nicht mehr erhal- ten möchten, schreiben Sie uns eine E-Mail an:

[email protected]