NordbayerischerStrom Kurier 04.02.17tanken kann teuer werden

Die Betreiber von Elektrotankstellen verlangen ganz unterschiedliche Preise

KULMBACH Tankstellen, wie die N-Ergie-Lade- macht dies bereits 5,70 Euro für eine schnell ladenden Zoe im Sommer neun Von Sonny Adam punkte. An allen Netzcentern des Bay- Ladung. Und im Winter verlängert sich Euro pro Tankfüllung für knapp 100 bis ernwerkes sollen solche Lademöglich- die Ladezeit noch. Besonders trifft es 120 Kilometer. Bei einem BMW würde Die Stromtankstellen sprießen aus keiten entstehen, erklärt der Bayern- die Elektroauto-Besitzer von deut- eine Vollladung – bei einer Ladezeit von dem Boden. Dennoch haben die Fah- werk-Pressesprecher Christian Mar- schen Marken. Denn der BMW oder der drei Stunden – 27 Euro kosten. Und im rer von Elektroautos keinen Grund tens. E-Golf laden langsamer, können erst Winter erhöhen sich die Ladezeiten, zur Freude. Denn längst sind nicht Allerdings ist das Bayernwerk nur für nach drei bis fünf Stunden mit einer können sich noch einmal verdoppeln. mehr alle Tankstellen kostenlos. die Bereitstellung der Säulen und für kompletten Vollladung rechnen. Da- „Solche Preise sind einfach eine Un- den Betrieb zuständig, nicht für die Ab- mit fallen Preise zwischen 17,10 Euro gezogenheit“, kommentiert Klaus Klaus Knorr fuhr eines der ersten Elekt- gabe von Strom. Aus diesem Grund hat und 28,50 Euro an – für Reichweiten Knorr. Er hat noch nie an einer sol- roautos im Landkreis Kulmbach. Er Bayernwerk mit E-Wald „Experts in von 100 bis 140 Kilometern. Das ist teu- chen Säule geladen und hat dies per- nennt zwei Elektro-BMW sein eigen, Emobility“ einen Vertrag geschlossen. rer als das Tanken von Benzin und Die- sönlich auch nicht vor. „Wenn ich eine fährt im Jahr mehr als 40 000 Kilome- E-Wald betreibt deutschlandweit be- sel. Schnellladesäule mit 50 KW habe, dann ter – elektrisch. „Ich fahre täglich zwi- reits 150 Ladestationen. Das Bayernwerk hat großen Wert da- bin ich natürlich bereit für den Strom schen 100 und 150 Kilometer, mache „Wir können den Strom nicht ver- rauf gelegt, dass die Ladepunkte aber auch zu zahlen“, sagt Knorr. Doch die auch längere Fahrten mit dem E-Au- schenken“, sagt Ursula Achatz, Assis- nicht nur von E-Wald-Kunden genutzt Schmerzgrenze liegt in jedem Fall un- to“, sagt Klaus Knorr. Regelmäßig fährt tentin der E-Wald-Geschäftsführung. werden können, sondern auch von terhalb der Fünf-Euro-Grenze. Denn er Richtung Dresden oder Leipzig oder Für die Säulen bei den Netzcentern des Nicht-E-Wald-Kunden. Kunden, die mehr kostet der Strom selbst im teu- nach Berlin. Kostenlos. „Ich fahre ge- Bayernwerkes bedeutet dies: Kunden, sich beispielsweise über Plugsurfing ersten Grundversorgungstarif nicht. zielt die 50 KW-Ladesäulen von Tank die sich bei E-Wald direkt registrieren, (eines der gängigsten Ladenetzwer- „Wir haben – auch wenn wir den & Rast an. Das ist ganz hervorragend, müssen pro Minute 9,5 Cent für den kes, das europaweit mehr als 35 000 Strom nicht kostenlos abgeben – trotz- denn das Auto ist schnell vollgeladen Strom zahlen. Bei einer durchschnitt- Ladestationen verfügbar macht) zah- dem regelmäßige Lader. Meistens la- und der Strom kostet nichts“, sagt er. lichen Ladezeit von einer Stunde (bei- len an den Ladestationen dann schon den die Leute nicht länger als eine Stun- Auch in Kulmbach gibt es solche kos- spielsweise bei einem Renault Zoe) 15 Cent pro Minute. Macht bei einem de. Die meisten laden nur teilweise“, tenlosen Ladepunkte: Das Autohaus Wedlich lässt seine Renault-Kunden „Wir arbeiten auch an kostenlos laden, rund um die Uhr. Die Sparkasse Kulmbach-Kronach hat in anderen Tarifen.“ Kulmbach und in Kronach eine Lade- station fürKunden installiert. Montags Ursula Achatz, bis freitagsvon 8 UUhrhr bis 18 Uhrkön- E-Wald nen SparkassenkundenSparkassenkunden an beiden Standorten kostenlosdie Autos aufla- erklärt Achatz das Kundenverhalten den. „Dervon uns bereit gestellte Strom von E-Wald und weiß, dass die Elekt- stammtaus regenerativen Energie- roautofahrer die E-Wald-Ladepunkte quellen“, so der Vorstandsvorsitzende nur als Zwischenstation zwischen den Klaus-JürgenScherr. bislang noch weitgehend kostenfreien Auch die N-Ergie verschenkt derzeit Anbietern nutzen. Allerdings gibt die den Strom an ihren Ladesäulen: vor Assistentin der Geschäftsführung zu, dem Landratsamt Kulmbach, in Markt- dass das Preismodell ständig im Wan- schorgast in Himmelkron und in Markt- del sei. „Wir haben angefangen mit ei- leugast kann kostenlos geladen wer- ner Flatrate für Viellader – für 800 Eu- den, erklärt Annemarie Endner von N- ro im Jahr. Das war dann irgendwann Ergie. Weitere fünf Ladesäulen in Pres- nicht mehr haltbar. Jetzt haben wir das seck, Wirsberg, Stadtsteinach, Unter- Zeitmodell eingeführt. Aber wir arbei- steinach und Thurnau sollen noch in ten noch an weiteren Tarifen“, erklärt diesem Jahr folgen. „Und mit Main- Achatz. leus sind wir auch im Gespräch, ob solch Denn auch bei E-Wald ist die Unge- eine Ladesäule installiert wird“, er- rechtigkeit zwischen den verschiede- klärt Ingrid Flieger vom Landratsamt nen Ladegeschwindigkeiten angekom- Kulmbach. Auch das Bayernwerk men. „Unser nächster Schritt wird sein, Kulmbach hat jetzt vor den Netzcen- spezielle Tarife für Langsamlader wie tern – in der Hermann-Limmer-Straße Hybridfahrer oder Renault Twizzyfah- – und in Bayreuth am Rathausplatz Klaus Knorr fährt Elektroauto. Die Preispolitik der Ladepunktbetreiber bringt rer oder auch andere Gleichstrom-Au- Stromtrankstellen eröffnet. 22 KW- ihn auf die Palme. Foto: Sonny Adam tos anzubieten“, versichert Achatz.