Bayerischer Landtag

17. Wahlperiode 20.05.2016 17/10872

b) Handelt es sich beim Kernwegenetz um einen Plan Schriftliche Anfrage bzw. um ein Programm, für den oder für das eine stra- der Abgeordneten Rosi Steinberger tegische Umweltprüfung notwendig ist? BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN c) Wenn nein, warum nicht? vom 08.03.2016 6. a) Wie hoch werden die Investitionskosten geschätzt? Kernwegenetz in Niederbayern Angaben bitte unterteilt in „Priorität I“, „Priorität II“ und „langfristig“. Die Geräte in der Landwirtschaft werden immer größer und b) Wurden bereits Anträge zum Ausbau von Kernwegen schwerer. Deswegen beabsichtigt die Staatsregierung, ein gestellt? übergeordnetes Netz von Hauptwirtschaftswegen in Bayern c) Wenn ja, für welche Projekte und unter Angabe der aufzubauen. Die bestehenden Feldwege und Wege werden förderfähigen Gesamtkosten sowie der beantragten aber auch für Freizeitaktivitäten genutzt oder sind zum Teil Fördermittel unterteilt nach Mitteln aus Finanzaus- als Wanderwege markiert und können somit auch für den gleichsgesetz (FinR-LE 2014) und ggf. nach Gemein- Tourismus in den Regionen von Bedeutung sein. Zudem deverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) und Finanzie- dürften mit dem geplanten Ausbau auch entsprechende Ein- rungsrichtlinie (FAG) beantragt? griffe in Natur und Landschaft verbunden sein. 7. a) Wer trägt die nicht durch Zuschüsse gedeckten Kosten In diesem Zusammenhang frage ich die Staatsregierung: für den Ausbau der Kernwege? b) Wie hoch sind die nicht durch Zuschüsse gedeckten 1. a) Welche Integrierten Ländlichen Entwicklungen (ILEn) Kosten bei voller Umsetzung der Konzepte? Anga- haben bereits einen Förderantrag zur Erstellung eines ben bitte unterteilt für die einzelnen ILEn und zudem Konzepts gestellt? Angaben bitte mit Benennung der jeweils für „Priorität I“, „Priorität II“ und „langfristig“ ge- beteiligten Gemeinden. trennt. b) Für welche ILEn wurden die Anträge bereits bewilligt? c) Bei welchen ILEn befindet sich ein Förderantrag in Vorbereitung?

2. a) Für welche ILEn sind Umsetzungskonzepte bereits fertig? b) In welcher Höhe wurden Mittel für die Umsetzungskon- zepte bewilligt? Angaben bitte zu den förderfähigen Gesamtkosten und zur Höhe der bewilligten Förder- Antwort mittel für die einzelnen ILEn. des Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft c) Wer trägt die nicht durch Zuschüsse gedeckten Kos- und Forsten ten? vom 05.04.2016 3. a) Wie setzten bzw. setzen sich die einzelnen Arbeits- Vorbemerkung: gruppen zusammen? Angaben bitte zu den in den Ar- Mit der Regierungserklärung 2014 von Herrn Staatsminister beitsgruppen vertretenen Behörden und Verbänden. Helmut Brunner angekündigten und bayernweit angelaufe- b) Wie werden anerkannte Umweltverbände eingebun- nen Initiative Ländliche Kernwegenetze setzt die Ländliche den? Entwicklung neben der Verbesserung der Agrarstruktur c) Wie wird sichergestellt, dass die Interessen weiterer durch Flurneuordnung einen neuen Schwerpunkt auf die wichtiger gesellschaftlicher Gruppen wie die der Wan- Verbesserung der Agrarinfrastruktur. Hintergründe dafür derer, Radfahrer, Reiter und des Tourismus mit be- sind, dass das bestehende ländliche Wegenetz den gestie- rücksichtigt werden? genen Ansprüchen einer modernen Landwirtschaft oft nicht mehr gerecht wird und darüber hinaus verstärkt auch neue 4. a) Wie viele km Wege wurden in den einzelnen Untersu- gemeindeübergreifende Fahrbeziehungen hinzugekommen chungskonzepten erfasst? sind. Hinzu kommen neue Anforderungen aus dem Bereich b) Wie viele km Wege sind in den einzelnen Konzepten der interkommunalen Gemeindeentwicklung. als „Priorität I“, „Priorität II“ und „langfristig“ eingeteilt Bei der Schaffung von Kernwegenetzen geht es um eine worden? gemeindeübergreifende und multifunktional angelegte Er- tüchtigung des ländlichen Hauptwirtschaftswegenetzes. 5. a) Wie hoch ist der Flächenbedarf für den Ausbau der Das neue Wegenetz soll weitmaschiger und damit mit weni- Wege in den einzelnen Konzepten? Angaben bitte un- ger Wegen, aber dafür mit höherer Ausbauqualität konzipiert terteilt in „Priorität I“, „Priorität II“ und „langfristig“.

Drucksachen, Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschüsse sind im Internet unter www.bayern.landtag.de –Dokumente abrufbar. Die aktuelle Sitzungsübersicht steht unter www.bayern.landtag.de–Aktuelles/Sitzungen/Tagesübersicht zur Verfügung. Seite 2 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Drucksache 17/10872

werden. Zur Unterstützung einer ganzheitlichen Gemeinde- XperRegio entwicklung ist das neue Wegenetz zudem in eine interkom- mit den Gemeinden Arnstorf, Eichendorf, Simbach b. Lan- munale Gesamtplanung einzubinden. Die Konzepterstel- dau, Malgersdorf, Reisbach und Schönau lung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Gemeinden und Landwirten. Hallertauer Mitte mit den Gemeinden , , , Main- burg, Train und Volkenschwand 1. a) Welche Integrierten Ländlichen Entwicklungen (ILEn) haben bereits einen Förderantrag zur Er- Laber stellung eines Konzepts gestellt? Angaben bitte mit den Gemeinden Aholfing, Atting, Geiselhöring, Laber- mit Benennung der beteiligten Gemeinden. weinting, Mallersdorf-Pfaffenberg, Perkam und Rain Folgende ILEn haben einen Förderantrag gestellt: b) Für welche ILEn wurden die Anträge bereits bewil- ABeNS ligt? mit den Gemeinden , , Neustadt a. d. Do- Für die unter 1 a genannten ILEn wurde die Erstellung eines nau und Ländlichen Kernwegenetzkonzeptes bewilligt.

Ilzer Land c) Bei welchen ILEn befindet sich ein Förderantrag in mit den Gemeinden Eppenschlag, Fürsteneck, Grafenau, Vorbereitung? Hutthurm, Innernzell, Perlesreut, Ringelai, Röhrnbach, Sal- Für folgende ILEn befindet sich der Förderantrag in Vorbe- denburg, Schöfweg, Schönberg und Thurmannsbang reitung: nord23 Sonnenwald mit den Gemeinden Ascha, Bogen, Falkenfels, Haibach, mit den Gemeinden Auerbach, Außernzell, Grattersdorf, Haselbach, Hunderdorf, Kirchroth, Konzell, Loitzendorf, Ma- Hengersberg, Hunding, Iggensbach, Lalling, Schöllnach und riaposching, Mitterfels, Neukirchen, Niederwinkling, Park- Zenting stetten, Perasdorf, Rattenberg, Rattiszell, Sankt Englmar, Schwarzach, Stallwang, Steinach, Wiesenfelden und Wind- Donau-Isar berg mit den Gemeinden Aholming, Deggendorf, Moos, Otzing, Plattling und Stephansposching Passauer Oberland mit den Gemeinden Aicha v. W., Büchlberg, Eging a. See, 2. a) Für welche ILEn sind Umsetzungskonzepte bereits Fürstenstein, Neukirchen v. W., Ruderting, Salzweg, Tiefen- fertig? bach, Tittling und Witzmannsberg Bei keiner ILE ist das Umsetzungskonzept bereits fertig.

Zellertal b) In welcher Höhe wurden Mittel für die Umsetzungs- mit den Gemeinden Arnbruck und Drachselsried konzepte bewilligt? Angaben bitte zu den förderfä- higen Gesamtkosten und zur Höhe der bewilligten Wolfsteiner Waldheimat Fördermittel für die einzelnen ILEn. mit den Gemeinden Freyung, Hohenau, Mauth und Philipps- Die förderfähigen Gesamtkosten und die Höhe der bewillig­ reut ten Fördermittel für die Ländlichen Kernwegenetzkonzepte betragen: Grüner Dreiberg mit den Gemeinden Bischofsmais, Kirchberg i. Wald, Kirch- ILE Förderfähige Bewilligte dorf i. Wald und Rinchnach Gesamtkosten Fördermittel in T€ in T€ Abteiland ABeNS 21 16 mit den Gemeinden Breitenberg, Haidmühle, Hauzenberg, Ilzer Land 36 27 Jandelsbrunn, Neureichenau, Obernzell, Sonnen, Thyrnau, nord23 30 23 Untergriesbach, Waldkirchen und Wegscheid Passauer Oberland 27 20 Zellertal 10 7 Gäuboden Wolfsteiner Waldheimat 21 16 mit den Gemeinden Aiterhofen, Feldkirchen, Irlbach, Leibl- Grüner Dreiberg 16 12 fing, Oberschneiding, Salching und Straßkirchen Abteiland 32 24 Gäuboden 19 14 Donau-Wald Donau-Wald 30 23 mit den Gemeinden Achslach, Bernried, Böbrach, Gei- Nationalpark-Gemeinden 22 17 ersthal, Gotteszell, Grafling, Kollnburg, Metten, Offenberg, Patersdorf, Prackenbach, Ruhmannsfelden, Viechtach und XperRegio 29 20 Zachenberg Hallertauer Mitte 21 16 Laber 21 15 Nationalpark-Gemeinden mit den Gemeinden Bayerisch Eisenstein, Frauenau, Lind- c) Wer trägt die nicht durch Zuschüsse gedeckten berg, Neuschönau Spiegelau und St. Oswald-Riedlhütte Kosten? Drucksache 17/10872 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Seite 3

Die nicht durch Zuschüsse abgedeckten Kosten tragen die ILE erfasste davon davon Langfristig jeweiligen ILEn. Die interne Aufteilung zwischen den Kom- Wege (km) Priorität I Priorität II (km) munen erfolgt nach dem jeweils untereinander vereinbarten (km) (km) Aufteilungsschlüssel. Wolfsteiner 152 63 68 21 Waldheimat Grüner 80 25 3. a) Wie setzten bzw. setzen sich die einzelnen Arbeits- Dreiberg gruppen zusammen? Angaben bitte zu den in den Abteiland 307 98 131 78 Arbeitsgruppen vertretenen Behörden und Ver- Gäuboden 150 bänden. Donau-Wald 287 32 Bei den bisher zur Umsetzung vorgesehenen Kernwegen Nationalpark- 99 38 41 20 handelt es sich um Maßnahmen in der Zuständigkeit der Gemeinden jeweiligen Kommunen. Diese müssen im Rahmen ihrer Pla- XperRegio 302 nungshoheit selbst abwägen, welche Träger öffentlicher Be- Hallertauer lange zu beteiligen sind. Das Amt für Ländliche Entwicklung Mitte (ALE) Niederbayern achtet darauf, dass insbesondere auch Laber der behördliche Naturschutz, die Wasserwirtschaftsverwal- tung und ggf. das Staatliche Bauamt beteiligt werden. 5. a) Wie hoch ist der Flächenbedarf für den Ausbau der An der Erarbeitung des Kernwegenetzkonzeptes durch Wege in den einzelnen Konzepten? Angaben bitte das beauftragte Planungsbüro sind beteiligt: Kommunen unterteilt in „Priorität I“, „Priorität II“ und „langfris- der ILE, ALE Niederbayern, zuständiges Amt für Ernährung, tig“. Landwirtschaft und Forsten, zuständiges Landratsamt (u. a. Zur Beantwortung dieser Frage sind verschiedene Arten des Untere Naturschutzbehörde) und Bayerischer Bauernver- Flächenbedarfs zu unterscheiden: band. Flächen werden ggf. benötigt für die 1. Verbreiterung der Wege (Erhöhung der Fahrbahn- und b) Wie werden anerkannte Umweltverbände einge- Kronenbreite), bunden? 2. Anlage von Wegseitengräben und Im Rahmen der Konzepterstellung erfolgt in der Regel die 3. Ausweisung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen. Beteiligung der Unteren und ggf. Höheren Naturschutzbe- Die Summe Nr. 1 bis Nr. 3 ergibt den Gesamtflächenbedarf, hörden. Mögliche Handlungsempfehlungen zur frühzeitigen der sich aus zusätzlich überbauten Flächen (Nr. 1) und Flä- Einbindung der Umweltverbände werden derzeit im Rah- chen mit Nutzungsänderung ohne Überbauung (Nr. 2 und 3) men einer in Auftrag gegebenen Studie untersucht. zusammensetzt. Die Nutzungsänderung ohne Überbauung ist aus landwirtschaftlicher Sicht zwar auch als „Flächenbe- c) Wie wird sichergestellt, dass die Interessen wei- darf“ zu sehen, jedoch wird naturschutzfachlich hierbei das terer wichtiger gesellschaftlicher Gruppen wie die Schutzgut „Boden“ grundsätzlich nicht beeinträchtigt. Des- der Wanderer, Radfahrer, Reiter und des Touris- halb werden im Folgenden lediglich die unter Nr. 1 aufge- mus mit berücksichtigt werden? führten Flächen als „Flächenbedarf“ bezeichnet. Es ist insbesondere die Aufgabe des mit der Erarbeitung 1. Wird ein vorhandener bereits befestigter Weg zum Kern- des Kernwegenetzkonzepts beauftragten Planungsbüros, weg ausgebaut, so ist in der Regel ein Flächenbedarf für die unterschiedlichen Nutzungsansprüche an die jeweiligen die Verbreiterung der Fahrbahn von 3,0 m auf 3,5 m und Kernwege zu ermitteln und die Auftraggeber über notwen- der Bankette von jeweils 0,5 m auf 0,75 m erforderlich. dige Beteiligungen zu informieren. Dies bedeutet ca. 1,0 m² Mehrfläche pro lfd. m Weg. Sobald ein Kernweg dann tatsächlich zur Ausführung 2. Erfolgt der Ausbau (z. B. bei notwendigen Lückenschlüs- kommen soll, sind in der Phase der Entwurfserstellung die sen) auf einem bisherigen Grünweg (Breite in der Regel notwendigen Abstimmungen mit den berührten Trägern öf- 4,0 m) oder müssen Teilstücke eines Kernweges völlig fentlicher Belange durchzuführen. neu trassiert werden, so erfordert der Ausbau einen zu- sätzlichen Flächenbedarf von 3,5 m für die Fahrbahn und 4. a) Wie viele km Wege wurden in den einzelnen Unter- 1,5 m für die Bankette. Die Flächeninanspruchnahme be- suchungskonzepten erfasst? trägt hier also 5,0 m² pro lfd. m Weg. b) Wie viele km Wege sind in den einzelnen Konzep- Da die weit überwiegende Zahl der Kernwege unter die ten als „Priorität I“, „Priorität II“ und „langfristig“ erste Kategorie fällt, ist im Allgemeinen von 1,0 m² pro lfd. m eingeteilt worden? Weg an zusätzlich benötigter Fläche auszugehen. Der Flä- Die Weglängen sowie deren Einteilung in Prioritäten kann, chenbedarf wird zudem teilweise durch entfallende Wege soweit bereits bekannt, der nachfolgenden Tabelle entnom- kompensiert. men werden. Wird beim Ausbau zum Kernweg die Neuanlage eines ILE erfasste davon davon Langfristig Wegseitengrabens erforderlich, so werden nochmals zu- Wege (km) Priorität I Priorität II (km) (km) (km) sätzlich 3,0 m² pro lfd. m Weg benötigt, die jedoch gemäß obiger Definition nicht als Flächenbedarf im engeren Sinn ABeNS 113 38 46 30 anzusehen sind. Ilzer Land 337 80 101 155 nord23 b) Handelt es sich beim Kernwegenetz um einen Plan Passauer Oberland bzw. um ein Programm, für den oder für das eine Zellertal 75 29 46 strategische Umweltprüfung notwendig ist? Die Schwerpunktinitiative „Interkommunale Kernwegenetze“ ist Bestandteil des „Entwicklungsprogramms für den länd- Seite 4 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Drucksache 17/10872

lichen Raum in Bayern 2014–2020 (EPLR Bayern 2020). b) Wurden bereits Anträge zum Ausbau von Kernwe- Für das EPLR Bayern 2020 wurde ein Strategische Umwelt- gen gestellt? prüfung (SUP) durchgeführt, Bisher wurden beim ALE Niederbayern keine Anträge zum (siehe: http://www.stmelf.bayern.de/mam/cms01/agrarpoli Ausbau von Kernwegen gestellt. tik/dateien/sup_eler_endbericht_plus_eu-fragen.pdf) Eine Begründung für die Pflicht zur Durchführung einer c) Wenn ja, für welche Projekte und unter Angabe der SUP für einzelne Kernwegenetzkonzepte ergibt sich aus förderfähigen Gesamtkosten sowie der beantrag- dem Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG) ten Fördermittel unterteilt nach Mitteln aus Finanz- weder aus formaler noch inhaltlicher Sicht. ausgleichsgesetz (FinR-LE 2014) und ggf. nach Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) c) Wenn nein, warum nicht? und Finanzierungsrichtlinie (FAG) beantragt? Aus formaler Sicht: Das UVPG beschränkt die Verpflichtung Angaben zu eventuell beantragten Förderungen über GVFG zur SUP auf Pläne und Programme, die von einer Behörde und FAG betreffen nicht die Verwaltung für Ländliche Ent- zu erstellen sind. Die Pflicht zur Erstellung muss sich zwin- wicklung. Informationen hierzu liegen nicht vor. gend aus einer Rechts- oder Verwaltungsvorschrift ergeben. Diese Voraussetzung ist beim informellen Kernwegenetz- 7. a) Wer trägt die nicht durch Zuschüsse gedeckten konzept grundsätzlich nicht erfüllt. Kosten für den Ausbau der Kernwege? Aus inhaltlicher Sicht: Eine SUP kann notwendig werden Die nicht durch Fördermittel abgedeckten Kosten für die für Pläne, die für die Entscheidung über die Zulässigkeit von Kernwege tragen in der Regel die jeweiligen Kommunen, Vorhaben der Anlage 1 UVPG (hier: Nr. 16.1: Bau von öf- in deren Gemeindegebiet der entsprechende Kernweg liegt. fentlichen gemeinschaftlichen Anlagen im Sinne des Flur- bereinigungsgesetzes – FlurbG) einen Rahmen setzen und b) Wie hoch sind die nicht durch Zuschüsse gedeck- die Behörde mit erheblichen Umweltauswirkungen rechnet. ten Kosten bei voller Umsetzung der Konzepte? Einen Rahmen setzen Pläne dann, wenn sie Festlegungen Angaben bitte unterteilt für die einzelnen ILEn und mit Bedeutung für spätere Zulassungsentscheidungen ent- zudem jeweils für „Priorität I“, „Priorität II“ und halten. Informelle Kernwegenetzkonzepte erfüllen diese Be- „langfristig“ getrennt. dingungen hinsichtlich des Zulassungsverfahrens zum Bau Diese Frage kann vorweg nicht exakt beantwortet werden, von öffentlichen gemeinschaftlichen Anlagen im Sinne des da der Fördersatz für jede einzelne Maßnahme von der zur FlurbG jedoch nicht. Sobald zur Umsetzung des Konzepts Umsetzung gewählten Verfahrensmethode abhängig ist. In einzelne Maßnahmen in einem Verfahren nach FlurbG Be- Flurneuordnungsverfahren kann die Förderung bis zu 85 % standteil einer formellen Planung werden, erfolgt im Rah- der Kosten betragen, als Infrastrukturmaßnahme außerhalb men der planrechtlichen Behandlung eine Vorprüfung zur der Flurneuordnung bis zu 75 % und im Rahmen des För- Feststellung der UVP-Pflichtigkeit nach § 3 c UVPG. derprogramms „Dorferneuerungs- und Infrastrukturprojekte zur Umsetzung des ELER-Programms 2014–2020 in Bay­ 6. a) Wie hoch werden die Investitionskosten ge- ern“ 60 % der Nettokosten. schätzt? Angaben bitte unterteilt in „Priorität I“, Grundsätzlich gilt, dass die Erstellung einer mit Prioritä- „Priorität II“ und „langfristig“. tensetzung verbundenen Planung eines Kernwegenetzes Bisher wurden konkret nur folgende Investitionskosten der für die Gemeinden eine wichtige Grundlage für die gezielte Priorität I geschätzt: Lenkung von Investitionen in die strukturelle Verbesserung ABeNS ca. 9.627.000 € des ländlichen Wegenetzes für die nächsten 20–25 Jahre Grüner Dreiberg ca. 5.700.000 € darstellt. Von einer vollständigen Umsetzung aller Kernwege Als grobe Abschätzung für die Investitionskosten kann der- insbesondere der niedrigeren Prioritätsstufen ist dabei nicht zeit ein Wert von 300.000 € je Kilometer Kernweg angesetzt auszugehen. werden.