Montag, MAZ -MITTELMARK 8. Dezember 2014 11 Bessere Anschlüsse für Nachtschwärmer Havelbus optimiert nächtliche Abfahrtzeiten

Potsdam-Mittelmark – Am 14. De- sere Anschlüsse von und zu ande- zember ändern sich auch die Fahr- ren Nachtlinien erreicht werden“, pläne des Havelbus-Betriebes. heißt es aus dem Unternehmen. Verbesserungen werden zum Bei- Auch vom RE1, der aus Richtung spiel für die Buslinie 630 angekün- kommend um 2.17 Uhr den digt: Sie verkehrt zwischen Wer- Bahnhof Werder erreicht, besteht der/Bahnhof und Werder/Zum Ha- nun ein Anschluss zum 631er Bus. velstrand künftig in den Hauptver- Veränderungen ergeben sich kehrszeiten morgens und nachmit- nun auch am Tage zwischen Pots- tags etwa alle 30 Minuten. Am dam und Fichtenwalde. Ab der Bahnhof bestehen jeweils güns- Landeshauptstadt fahren die tige Anschlüsse zu den Zügen des Busse von circa 5 Uhr bis 23 Uhr RE1 von und nach Berlin sowie alle zwei Stunden in Richtung Fich- Richtung () tenwalde bzw. Busendorf. In der und Magdeburg. Gegenrichtung fahren die Busse Komplett aufgehoben wird der immer zu geraden Stunden ab Bu- bisherige separate Fahrplan für sendorf bzw. Fichtenwalde. Am den Nachtverkehr zwischen Pots- Potsdamer Hauptbahnhof verbes- dam, Caputh und Ferch sowie Pots- sern sich damit auch am Wochen- dam, Geltow und Werder in Form ende die Anschlüsse zum ViP- der Linie N31. Wie Havelbus mit- Stadtverkehr. Geändert werden teilte, bleiben jedoch die Fahrten zudem am Wochenende die Bus- in den Wochenendnächten beste- fahrzeiten zwischen hen und werden in die Fahrpläne und Dobbrikow, wobei in Michen- der Linien 607 (Potsdam–Ca- dorf jeweils der Anschluss von und puth–Ferch) und 631 (Pots- zu den 643er Bussen in und aus dam–Werder) integriert. Eine Opti- Richtung Potsdam und Fichten- mierung der nächtlichen Abfahrts- walde/Busendorf besteht. C.K. zeiten sorge dafür, „dass künftig Ȝ Info: Mehr Infos unter www.havel- am Potsdamer Hauptbahnhof bes- bus.de und www.pm-bus.de Die Blütenstadt im Lichtermeer Zelt und mobiles Lichter, Düfte, Glühwein und natürlich der dem Markt der Inselstadt und rund um das Alte nachtsmann, der Süßigkeiten verteilte, und ein Weihnachtsmann – die Blütenstadt Werder/Ha- Rathaus ein Magnet für Einwohner und Gäste. romantisches Karussell für besonders große Au- vel hat ihren Festschmuck angelegt. Wie schon Bunte Programme, gutes Essen und warme Ge- gen. FOTO: J. STÄHLE WLAN für Feuerwehr am ersten so war auch am zweiten Adventswo- tränke lockten die Besucher in die historische Ȝ Info: Galerie vom Weihnachtsmarkt in Werder: Förderverein spendet für Kleinmachnows Floriansjünger chenende der lauschige Weihnachtsmarkt auf Altstadt. Für die Kleinsten sorgten der Weih- www.maz-online.de/Weihnachtsmarkt-Werder

Kleinmachnow – Es war zwar Niko- völkerung. Das ist eine schöne Be- laus, aber diese Geschenke pass- stätigung unserer Arbeit in der Ju- ten nicht in die Stiefel: Der Förder- gendfeuerwehr und Ansporn für verein der freiwilligen Feuerwehr die Zukunft“, so Jugendwart Pa- in hat den Aktiven tric Roewer (27). Wie Bodo Krause Bald Begegnungszentrum ein neues Mannschaftszelt für die berichtet, wurde in diesem Jahr in Jugendfeuerwehr sowie ein Eigenarbeit durch aktive Wehrmit- WLAN-Modem für den Einsatzleit- glieder der ELW umgebaut und wagen (ELW) geschenkt. „Zwei modernisiert. Dieses Fahrzeug Jahre haben die Mitglieder des dient bei größeren Einsätzen der für Jung und Alt in noch jungen Vereins gespendet, Koordination und Führung der ein- gesammelt und geworben, nun gesetzten Einheiten und der Kom- konnten die geplanten Anschaf- munikation zu übergeordneten Woges übernimmt Sanierung des Hauses in der Lindenstraße, wo geklönt und gespielt werden kann fungen in die Tat umgesetzt wer- Leitstellen und Behörden. Hier für den“, sagte Vereinsvorsitzender ist moderne Kommunikationstech- Von Konstanze Kobel-Höller staltet werden kann. Das Arbeiten Lindenstraße bietet sich an. Es um- das Vorhaben geeignet ist und wie Bodo Krause gestern. nik unerlässlich und dazu gehört am Computer soll gelernt werden fasst einen Veranstaltungsraum, die finanzielle Belastung für den Bei dem Zelt handelt es sich um heute auch der schnelle Zugriff ins Stahnsdorf – Rund 2300 Einwoh- können, Wanderungen vorberei- der Platz für rund 50 bis 60 Perso- Stahnsdorfer Haushalt aussehen ein modular erweiterbares Mann- Internet, der nun durch die vom ner Stahnsdorfs sind mindestens tet werden, Sprachkurse angebo- nen bietet, einen Raum für Compu- würde. Sollte dieses Urteil positiv schaftszelt, welches die Jugend- Förderverein beschaffte WLAN- 65 Jahre alt, das ist in etwa ein ten und da es in Gesellschaft be- ter, einen für den Büchertausch, ausfallen, kann der Startschuss für wehr für Fahrten und Wettkämpfe Anlage gewährleistet ist. Sechstel der Bevölkerung. „Senio- kanntlich besser schmeckt, soll für eine Küche und Nebenräume. Der „Jung und Alt“ gegeben werden einsetzen will. Aber auch für Ver- Im Februar 2012 hatte sich der ren sind oft mit Einsamkeit kon- ältere Menschen auch Mittag- nötige Umbau würde rund 60 000 und die Rentnerbrigade kann mit anstaltungen und im Notfall für Förderverein Freiwillige Feuer- frontiert“, erklärt die Vorsitzende essen angeboten werden. Euro kosten – ein Betrag, den so- dem Planen der Gartengestaltung den Zivilschutz kann es wertvolle wehr Kleinmachnow gegründet. des Seniorenbeirats der Ge- Der zugehörige Garten wie- gar die Woges übernehmen beginnen. Dienste leisten. „Wir freuen uns Ihm gehören laut Krause mehr als meinde, Rosemarie Ka- derum soll von den Se- würde, wie deren Geschäftsführer über die Unterstützung aus der Be- 60 Mitglieder an. C. K. ersten (Die Linke). Um „ Senioren nioren selbst geplant Hans-Uwe Krämer der MAZ bestä- diesem Missstand et- sind oft mit und gestaltet werden. tigt. „Das Objekt steht sowieso zur was entgegen zu set- Von morgens bis Sanierung an und wir würden es zen, wird nun eine Be- Einsamkeit abends soll die Begeg- sonst als Gewerbeobjekt vermie- gegnungsstätte „Jung konfrontiert.“ nungsstätte so an Werk- ten.“ Es gäbe bereits auch private und Alt“ geplant. Rosemarie Kaersten tagen Senioren und Fa- Anfragen, aber der politische Ein Café, in dem ge- Vorsitzende des milien, Älteren und Wille stünde im Vordergrund. So- meinsam gefrühstückt, Seniorenbeirats Jüngeren offen stehen, bald es den Startschuss von Seiten getrunken und ge- Stahnsdorf um Generationen zu der Gemeindevertretung gäbe, quatscht werden kann. verbinden, Einsamkeit könnten die Räume in nur zwei Die Möglichkeit zur aktiven Betäti- zu bekämpfen und Erfahrungsaus- Monaten zum Gebrauch fertig gung wie Handarbeiten, Malen, tausch möglich zu machen. sein. Dann wären nur mehr die lau- Zeichnen, aber auch zum Ausstel- Soweit die Theorie. Und auch in fenden Kosten von der Gemeinde len eigener Werke, Büchertausch der Praxis sieht es nicht schlecht zu übernehmen. oder Bücherlesungen ist dabei aus, denn Rosemarie Kaersten hat Nun fehlt nur noch eines: Die ebenso Bestandteil des Konzepts auch schon die passenden Räume Entscheidung der Gemeinde, die wie Spielenachmittage oder Vor- für das Vorhaben gefunden: Eine sich bereits mit einer Enthaltung Freude bei jungen und älteren Floriansjüngern Kleinmachnows über ein träge und Informationen darüber, Immobilie der Wohnungsgesell- dafür entschieden hat, zu überprü- neues Mannschaftszelt und eine mobile WLAN-Anlage. FOTO: B. G. wie das tägliche Leben besser ge- schaft Stahnsdorf (Woges) in der fen, ob das gewünschte Objekt für Hier ist Platz für den Treff. FOTO: C.K.

Eine Auswahl des Der Schrei des Kontrabassisten „Jenissei-Mosaik“ Viel Beifall und Bravo-Rufe für „Der Kontrabass“ auf der Kleinen Bühne in Michendorf Werder – Etwa 40 Arbeiten russi- scher und deutscher kleiner Künst- Von Lothar Krone fang an auf die Einbeziehung des telmäßige Solist eines Staatsor- Wagner schwadronieren zu hören. hen, wo er nach Quizmaster-Ma- ler kann man in der Lindenstraße 5 Publikums, um durch dieses Mini- chesters schien dabei von der im- Herbst verwendete viel Mühe nier Fragen stellte oder gar den von Werder bewundern. Es ist ein Michendorf – Gerade noch proste- mum an Handlung das monologi- mensen Bedeutung des Kontrabas- darauf, die psychologischen und Saal verließ, um für Vortragsruhe erster kleiner Teil der alle zwei ten sich am Freitagabend die Pre- sche Bühnengeschehen aufzulo- ses wie besessen, wobei er gleich- sexuellen Deformationen dieses zu sorgen. So gab es bereits vor Jahre im sibirischen Krasnojarsk mierengäste im Foyer der Kleinen ckern. Michael Herbst spielte ei- zeitig seine starke Ablehnung für unzufriedenen Orchestermusikers dem Schlussvorhang immer wie- stattfindenen internationalen Aus- Bühne Michendorf mit Sekt zu, da nen Kontrabassisten, dessen Ge- das angeblich unförmige und nur auszumalen. Kindheitstraumata der Gelächter und Szenenap- stellung von Kinderzeichnungen erschien hoch oben auf der Treppe mütslage sich im Verlauf des Stü- mäßig wohlklingende Instrument und Alkoholismus komplettierten plaus. Das Finale offenbarte dann „Jenissei-Mosaik“. Aus 31 Län- ein Herr im weißen Anzug. Im ckes wechselnd zwischen maßlo- betonte. Dieser Realitätsverlust dessen lange Mängelliste. Trotz- ein weiteres düsteres Kapitel in dern seien in diesem Jahr die Bil- Scheinwerferkegel heischte er um ser Selbstverliebtheit und einem war umfassend und keinesfalls auf dem kippte die Inszenierung nicht der Schreckensbilanz des Möchte- der gekommen, berichtete bei der Aufmerksamkeit und sprach be- tiefsitzenden Minderwertig- die eigene Person beschränkt. So ins Fach Tragödie, sondern blieb gernhelden. Mit Wahnvorstellun- Eröffnung die Potsdamer Künstle- deutsam: „Da…da…hören Sie keitskomplex be- hatte das Publikum sichtliches Ver- Komödie, weil Herbsts Kontrabas- gen steigerte sich der 46-jährige rin Marianne Gielen, die der Jury das? Die Bässe…“ Kurz darauf wegte. gnügen daran, den verbal eifern- sist nie zum Opfer mutierte. Immer Kontrabassist qualvoll in eine angehörte. Durch den Kontakt stand er auf dem Tresen der Garde- Der mit- den Musikvollzugsbeamten dominierte das unverschämte nicht einmal ansatzweise vorhan- Werderaner Künstler in die Millio- robenausgabe und begann schon über fachliche Män- Großmaul, dessen bemerkenswer- dene Liebesbeziehung zu einer nenstadt sind einige der Kunst- mal seinen 80-minütigen Monolog gel seiner Kolle- teste Charaktereigenschaft eine jungen Sopranistin hinein. Er werke nun auch hier zu sehen und über die bedeutsame Rolle des gen Beetho- ungebrochene Egomanie war. plante einen öffentlichkeitswirksa- zu kaufen. Die Malerin Irina Fedo- Kontrabassisten im Orchesterge- ven, Gönnerhaft stolzierte Herbst über men Schrei im Orchestergraben, rova hat ihre kürzlich eingerich- füge, bevor es im Gänsemarsch ge- Brah die Bühne und breitete dabei tief- um seine Göttin und die Welt von tete Werkstatt „Irinas Botschaft“, schlossen in den Theatersaal ging. ms schürfende Erkenntnisse in Ober- seiner Liebe zu unterrichten. in der sie zu Kursen einlädt, dafür Christine Hofers Inszenierung und lehrermanier aus. Regisseurin Ho- Obwohl der Schrei ausblieb, en- zu einer Galerie umgestaltet. E.M. von Patrick Süskinds Erfolgsstück fer beorderte den dozierenden Na- dete der Abend lautstark – mit viel Ȝ Info: Bis zum 7. Januar mittwochs „Der Kontrabass“ setzte von An- seweis auch in die Zuschauerrei- Beifall und Bravo-Rufen. bis sonntags von 12 bis 18 Uhr.