Biersdorf – Unser Weg von der Tradition zum Standort mit Zukunft

Unser Dorf hat Zukunft

Ortsgemeinde Ortsteil Biersdorf Bürgermeister Günter Knautz Bahnhofstraße 4 Rathaus Daaden D-57567 Daaden Fon: 0 27 43 / 9 29 – 1 10 Fax: 0 27 43 / 9 29 – 4 10 [email protected]

Vom Erzbergbau zum Dorf mit Zukunft – Ein gemeinsames Projekt des Ortsgemeinderates und der Bürger von Biersdorf 1 Biersdorf – Unser Weg von der Tradition zum Standort mit Zukunft

INHALTSVERZEICHNIS

Inhaltsverzeichnis 2 Biersdorfer Tradition 7 Wir haben aktiv mitgearbeitet 10 Die Paten der Ortsdarstellung 10 Herzlich Willkommen in Biersdorf 11 Zukünftige Schwerpunkte 13 Was weiter hierzu gehört 13 Aktivitäten im Rahmen der zukünftigen Wettbewerbsarbeit 13 Biersdorf in Zahlen 14 Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen 15 „Leben mitten im Dorf“ 16 Ampelkarte 16 Fördermittel „Leben mitten im Dorf“ 18 Ratgeber fürs Wohnen in Biersdorf 18 Gemeindlichen Planungen und Initiativen 19 Verkehrsinfrastruktur, ÖPNV-Angebot 19 Anbindung, Ausweisung und Gestaltung neuer Wohn- und Gewerbegebiete 19 Die Gestaltung der Straßen, Wege, Plätze und Gewässer ist nach Möglichkeit barrierefreie geschaffen worden. 19 Initiativen zur Verbesserung einer nachhaltigen Energieversorgung wurden im Bereich der 19 Baugestaltung und Entwicklung 20 Denkmalzonen in Biersdorf 24 Nutzung regenerativer Energien 25 Schule setzt im Verbund auf Holzpellets - Turnhalle und Bürgerhaus ins engergetische Konzept eingebunden - Kleine Energiebündel für Umwelt und Geldbeutel! (14.02.11) 25 Den Schülerinnen und Schülern der Grundschule Biersdorf geht man jedenfalls mit gutem Beispiel voran. Die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit können so im Unterricht vielleicht noch praxisnäher behandelt werden. 25 Die Errichtung der Pelletsheizung erfolgte im Jahre 2010/2011. 25 Bürgerschaftliches Engagement, soziale und kulturelle Aktivitäten 26 Einrichtungen und Initiativen im sozialen und kulturellen Bereich, Zusammenarbeit mit benachbarten Einrichtungen 26 Die Vereine und Institutionen im Ortsteil Biersdorf 26 Grundschule Biersdorf ist vorbereitet für ein Ganztagsangebot 27 Biersdorfer Jugendzentrum 30 Biersdorf – Ort mit bemerkenswertem Vereinsleben 31 Aktivitäten zur Verbesserung der Familienfreundlichkeit 32 Einbindung von Kindern und Jugendlichen im Rahmen der Dorfentwicklung/Dorferneuerung 32 Biersdorfer Fehlerrallye 33 Der evangelische Kindergarten Sonnenstrahl – Handicap-Angebot 34 Sauberkeit im Dorf – Das Miteinander mit Hundebesitzern 34 Biersdorfer Hobbykünstler haben sich gefunden 35 Pflege der Dorftradition – Biersdorf hatte vier Backeshäuser 36 Gründung eines Backesvereins auf altem Grund (gegenüber Gaststätte Bauckhage) 36 Generationenübergreifende Angebote sind vorhanden 36 Planungen für die Zukunft 37 Biersdorfer Blackbox 37 Biersdorfer Forum – Konzept in Planung 37 Spielfest der Generationen 38 Blackbox-Ideen – Generationenübergreifende Angebote 38 Ganztagsangebote für Alleinerziehende 38 Das Dorf in der Landschaft 39 Naturnahe Gestaltung und Pflege der Gewässer sowie von Freizeit- und Erholungsanlagen (z.B. unter besonderer Berücksichtigung der Bedürfnisse von Kindern, Jugendlichen, Senioren und Menschen mit Handicap) 40 Wanderbares Biersdorf 40 Grüngestaltung und Entwicklung 41 Vom Erzbergbau zum Dorf mit Zukunft – Ein gemeinsames Projekt des Ortsgemeinderates und der Bürger von Biersdorf 2 Biersdorf – Unser Weg von der Tradition zum Standort mit Zukunft

Imker im Ort 43 Ökologische Trockenmauer oberhalb des Schulhofes, 43 Projekte für die Zukunft im Bereich Grüngestaltung und Entwicklung 43 Anhang / Ergänzungen / Begleitende Informationen 44 Wirtschaftliche Entwicklung 45 Baumgarten 45 Daadener Bödenpresswerk 45 Ginsberg GmbH 45 Walter Henrich GmbH 45 BAUMGARTEN 46 Daadener Bödenpresswerk 47 Ginsberg Fahrzeugbau 48 WALTER HENRICH GMBH 49 Bürgerschaftliches Engagement, soziale & kulturelle Aktivitäten 50 Unser Nachwuchs – Grundschule Biersdorf 50 Verein der Freunde und Förderer der Grundschule Biersdorf e.V. 51 Haubergsgenossenschaft Biersdorf 52 Ev. Gemeinschaft Biersdorf-Daaden und CVJM Daaden e.V. 53 Motorrad-Club Daadetal e. V. 55 MGV Eintracht Biersdorf 1857 e. V. 56 Sportverein Biersdorf e. V. 57 Turn- und Sportgemeinschaft Biersdorf e.V. 58 Biersdorfer Mühle 400 Jahre alt 59 ÖPNV / Die Daadetalbahn feiert 125. Geburtstag 60 Geschichtliche Entwicklung von Biersdorf 62

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Biersdorf im Daadetal – Umgeben von zwei Höhenzügen mit dichter Bewaldung

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Wohnen im Dorf/Umfangreiche Sanierung eines Altbestandes

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BIERSDORFER TRADITION

Blick zur ehemaligen Grube Füsseberg Betzdorfer Straße in Biersdorf

Blick in den Mühlhof Der Mühlweiher Lenz / Schule in der Walsbach

Sprengungs des Förderturms Lokomotivführer auf der Grube Füsseberg der Grube Füsseberg

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Ehemaliger Musikverein Ehemaliger Turnverein Biersdorf „Biersdorfer Knöppelmusik

Biersdorfer Bäuerin Mienchen Stein Feuerwehrhaus in Biersdorf / Heute Jugendzentrum

Ehemalige Chöre des Männergesangverein Eintracht Biersdorf (Männer-, Frauen und Kinderchor)

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Mühle mit 400jähriger Tradition

Hier sind echte Kleinode vorhanden, die es zu erhalten gilt!

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WIR HABEN AKTIV MITGEARBEITET

Die Paten der Ortsdarstellung

Diese Broschüre entstand durch aktive Mitarbeit der Biersdorfer Bürger. Wir danken stellvertretend für alle Biersdorfer Bürger den folgenden Paten, die sich mit ihrer Unterschrift eingetragen haben.

Friedrich Stolz Erwin Buchner

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HERZLICH WILLKOMMEN IN BIERSDORF

Man muss sich auf dem Land nicht lange umschauen, um zu erkennen, dass immer mehr junge Menschen den Dörfern den Rücken kehren. Die Gründe für diese Landflucht liegen sowohl in den eingeschränkten Ausbildungsmöglichkeiten und Arbeitsplatzangeboten als auch in den weniger werdenden Infrastruktureinrich-tungen für Verkehr, Gesundheitswesen oder Einkaufsmöglichkeiten. Die Folgen dieser Entwicklung sind ein immer höherer Anteil älterer Menschen und eine immer geringere Anzahl von Kindern auf dem Land. Der allgemeine Trend in Deutschland zu immer weniger Geburten trifft viele ländliche Orte besonders hart. Die Zukunftsperspektiven vieler Dörfer drohen verloren zu gehen.

Auch wenn die Herausforderungen beträchtlich sind, haben Dörfer trotz dieser Entwicklungen gute Zukunftsperspektiven. Der Unterschied zwischen langsamem Rückschritt und ermutigendem Fortschritt beruht nicht auf Stadtnähe oder Randlage eines Dorfes. Eine positive Entwicklung hängt vor allem von aktiven Menschen ab und ihrer Bereitschaft, sich aktiv für einen lebendigen Ort einzusetzen.

Text aus: http://dorfwettbewerb.bund.de/de/unser-dorf-hat-zukunft/leitfaden/.

Mit dem Beschluss zur Teilnahme am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ in 2011 hat der Ortsgemeinderat indirekt auch die Weichen für eine Entwicklung in diesem Sinne gestellt.

Als Ergebnis der in diesem Zusammenhang durchgeführten Einwohnerversammlung und des Workshops, aber auch der Überlegungen des Ortsgemeinderates, wurden entwicklungsfähige Schwerpunktthemen anhand von fünf Bewertungskriterien herausgearbeitet.

Der Ortsteil Biersdorf, innerhalb der Gemeinde Daaden, beteiligt sich im Jahre 2011 erstmalig am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“.

Biersdorf, erstmalig im Jahre 1344 erwähnt, hat eine vielfach typische erzgeschichtliche Entwicklung hinter sich: und zwar vom kleinen Dorf über die industrielle Entwicklung des Eisenerzabbaus zum heutigen Ortsteil mit einem starken Angebot an metallverarbeitenden Betrieben

Zudem ist es umgeben und durchzogen von einem hohen Natur- und Grünanteil, einer Trennung von Arbeitsstätten und Lebens- und Wohnbereichen im Ort.

Biersdorf hat in der Vergangenheit mit vorausschauendem Weitblick bereits einen Teil seiner Hausaufgaben erledigt, um auch die heutigen Herausforderungen an den Ort und die Bürger meistern zu können.

Durch die in den Jahren 1996–1999 durchgeführte Sanierung im Ortskern konnten wir hierbei die Weichen in die richtige Richtung stellen.

„Biersdorf ist lebenswert – Biersdorf hat eine Lebensqualität“ oder „Leben – Wohnen – Arbeiten“ sind Aussagen und Begriffe, die in Biersdorf gelebt und umgesetzt werden können.

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Positive Kernpunkte Biersdorf ‰ Gute Straßenanbindung zum Zentrum Daaden und Mittelzentrum Betzdorf ‰ Gutes ÖPNV-Angebot im Takt und Anschluss an die Ballungsgebiete (Verkehrsverbund Rhein-)

‰ Grundversorgung des Dorfes Die Grundversorgung des Dorfes ist in vielen Dingen gegeben: ¬ Bäcker ¬ Metzger ¬ Lebensmittelhandel sind vor Ort zentral angesiedelt.

‰ Kindergarten mit breitem Angebot einschließlich Handicap-Angebot ‰ Grundschule, mit aktiven Arbeitsgruppen und Elterneinbindung und Konzept für sofort umsetzbares Ganztagsangebot ‰ Jugendzentrum in starker Eigenregie der Jugend (mit Bahnanschluss)

Und die entsprechenden Fördervereine für Kindergarten und Schule runden das Angebot ab.

Eine intakte Vereinsstruktur ‰ Sportverein ‰ Turnverein ‰ Gesangverein mit generationenübergreifendem Angebot ‰ Motorradclub ist ebenfalls vorhanden.

Die Aufgabenfelder der Zukunft im Rahmen des soziodemografischen Wandels

‰ weniger Kinder, mehr ältere Mitbewohner, ‰ gedrosselte Baulandnachfrage, ‰ erste länger leer stehende Wohnhäuser, ‰ ehrenamtliches Engagement und freiwillige Arbeit für das Gemeinwesen Dorf, ‰ Grundversorgung (Einkauf, Schule, Kindergarten, Ärzte, Bus und Bahn), ‰ neue Formen gegenseitiger Unterstützung, ‰ Ermittlung, Vermarktung oder Überplanung (bald) leer stehender Häuser, ‰ gemeinschaftliche Formen der Energieerzeugung … haben wir in Biersdorf erkannt. Wir haben einen Teil dieser Aufgaben auch bereits gut gelöst oder mit ihrer Bearbeitung begonnen.

Inspiriert durch die Teilnahme am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ haben wir im Rahmen verschiedener Begehungen gesehen, was Biersdorf zu bieten hat und welche Chancen wir für die Zukunft ergreifen können. Wir sind stolz auf die Biersdorfer – die sich bereits in diesen Prozess eingebunden haben und an dieser Ausarbeitung aktiv beteiligt waren.

Nach der erfolgten Sanierung haben wir durch begleitende Maßnahmen im Bereich des soziodemografischen Wandels

– siehe hierzu: Kartierung der Bevölkerungs- und Bewohnerstruktur im Ort – (Ampelkarte) eine entsprechende Handlungsbasis für die nächsten Jahre entwickelt.

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Zukünftige Schwerpunkte

Für die Zukunft haben wir folgende Schwerpunkte unserer gemeinsamen Arbeit im Ort definiert:

‰ Erhaltung und Verbesserung der örtlichen Infrastrukturen

‰ Positionierung als familienfreundlicher Standort Biersdorf, Nutzung verschiedener Hilfen zur Ansiedlung von Familien und Erhöhung der gemeinschaftlichen Lebensqualität

‰ Sicherung von Arbeitsplätzen

‰ Optimierung der Flächenressourcen zur Ansiedlung von Unternehmen (Dienstleister und Handwerksbetriebe mit kleinem Flächenbedarf)

‰ WIR-Gefühl innerhalb der Gemeinde stärken und ausbauen

Was weiter hierzu gehört ‰ Konzept für familienfreundliches, barrierefreies und generationengerechtes Wohnen und Leben im Dorf ‰ Nutzung vorhandener innerörtlicher Bauressourcen (siehe Ampelkarte) ‰ Ansiedlung und Erhalt von Firmen ‰ Kein Ausweis von Neubaugebieten ‰ Förderung und Erhalt der Dorfgemeinschaft ‰ Dienstleistungsangebote für Senioren ‰ Angebote zur Wohlfühlqualität ‰ Positionierung ¬ Biersdorf – Wohlfühlen im Daadetal ¬ Erzwohl – So wohl fühlen wir uns in Biersdorf

Aktivitäten im Rahmen der zukünftigen Wettbewerbsarbeit

Aufgrund der begleitenden Aktivitäten zum Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ wurden bereits neue Aktivitäten im Rahmen der Dorfgemeinschaft initiiert:

‰ Biersdorfer Forum – Eine Organisationsplattform für den kommunikativen Dialog ‰ Arbeitskreis der Biersdorfer Hobbykünstler ‰ Biersdorfer Heinzelmännchen-Senioren ‰ Gewinnung von Sponsoren und Aktiven zur Reaktivierung des Biersdorfer Backes

Auch energietechnisch ist Biersdorf auf dem richtigen Weg:

‰ In der Grundschule Biersdorf wurde im Rahmen von Erneuerungsmaßnahmen im Jahre 2010/2011 eine Holzpellets-Heizung installiert, die neben der Grundschule auch die Turnhalle und den Bürgersaal versorgt.

‰ Im Bereich der Alten Biersdorfer Mühle werden Lösung zur stärkeren Nutzung des vorhandenen Wasserkraftwerkes gesucht.

Begleiten Sie uns auf dem Weg durch unser Biersdorf und helfen Sie uns, mit Ihren Anregungen unseren Weg in Biersdorf in Zukunft noch erfolgreicher zu gehen.

Durch die Vorbereitung zum Wettbewerb wurde ein neuer Motivationsschub im Dorf erzeugt. Alte, zum Teil in Vergessenheit geratene Themen wurden wieder aktiviert und neue Themen entwickelt. Hier gebührt der Dank allen Biersdorfern, die sich im Vorfeld engagiert haben.

Ihr Günter Knautz Ortsbürgermeister

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BIERSDORF IN ZAHLEN

Allgemein Landwirtschaft Forstwirtschaft

Fläche in ha 5612 1362 50 4200

Beschäftigte Land- & Handel Industrie & Dienstleistungen Betriebe Forstwirtschaft Handwerk

444 0 95 289 60 65 100% 0% 21% 65% 14% 6,83 MA/Schnitt

Jahr 1900 1940 1950 1968 2011 Einwohner 1053 1137 1280 1629 1226 65% 70% 79% 100% 75%

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ENTWICKLUNGSKONZEPTE UND WIRTSCHAFTLICHE INITIATIVEN

Die Entwicklung in Biersdorf ist geprägt von der Entwicklung des Erzbergbaus im und .

Wichtiger Meilenstein war die Schließung der Grube Füsseberg im Jahre 1965.

Der Aufschwung hat viele soziale Errungenschaften auch nach Biersdorf gebracht:

‰ 1908 – Kruppsche Konsumanstalt, ‰ 1914 – elektrischer Strom in Biersdorf und ‰ 1949 – Gründung des Wohnungsbauwerkes, hat aber auch mit dem Ende des Erzbergbaus und mit der Schließung der Grube Füsseberg/Friedrich Wilhelm am 31. März 1995 wirtschaftliche Probleme bereitet.

1956 waren auf Füsseberg 1 049 Personen beschäftigt. 435 Bergleute verlieren in diesem März 1965 ihren Arbeitsplatz in Biersdorf.

Von 1968 bis im Jahre 2011 (43 Jahre) bedeutet dies einen Rückgang von 25 % der Biersdorfer Bevölkerung.

Andererseits hat der Erzbergbau aber auch metallverarbeitende Betriebe nach Biersdorf und ins Daadener Land gezogen.

Dank dieser heutigen Betriebe, die vielfach auch zu den Marktführern in ihren Bereichen gehören und durch Diversifizierung auch die letzte Wirtschaftskrise im Metall- und Automobilsektor gut überstanden haben, hat sich der Dreiklang „Leben – Wohnen – Arbeiten“ als eine wichtige Stütze für den Standort fest etabliert.

In den Jahren 1996–1999 fand im Ortskern von Biersdorf die Dorfkern-Sanierung statt, die dem Ortsteil Biersdorf seine heutige Wohn- und Verweilqualität brachte.

Im Rahmen der dörflichen Entwicklungskonzepte wird in Biersdorf das Thema Lebens- und Wohnqualität als sehr positiv geschildert. Aufgrund der Dorfkernsanierung wurden viele Impulse gegeben, die sich im heutigen Standard der qualitativen Hauspflege sowie der intensiven Grüninsel im Dorf und rund um die privaten Wohngebäude wiederfinden.

Sicherlich könnte in manchen Bereichen am Thema „Entsiegelung“ noch gearbeitet werden, dies soll aber den zukünftigen Entwicklungen vorbehalten bleiben.

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Im Rahmen des Aufgabenkomplexes

„Entwicklung von Zukunftsperspektiven und Leitbildern für das Dorf unter Beachtung der örtlichen Gegebenheiten, der Hauptfunktion das Dorfes, der Gesamtentwicklung der Gemeinde sowie der überörtlichen Belange und Kooperationen mit Nachbargemeinden“ ist das Thema

„Leben mitten im Dorf“

Richtschnur unserer zukünftigen Tätigkeiten.

Die Aktionsfelder heißen hierzu nach der erfolgreichen Dorfkernsanierung:

‰ Belebung des Dorfkerns ‰ Vermeidung von Hausleerstand ‰ Standort für junge Familien

Hierzu gibt es zwei sehr wichtige und erfolgreiche Instrumente:

‰ Ampelkarte ‰ Fördermittel „Leben mitten im Dorf“

Ampelkarte

Dies ist ein Baukataster aller im Ortsteil Biersdorf vorhandenen Wohnbebauungen. Diese Bauten wurden entsprechend ihrer derzeitigen Bewohnerstruktur markiert.

‰ Legende der Farbmarkierung, Durchschnittsalter der Personen im jeweiligen Gebäude,

„ Grün: bis 50 Jahre, „ Gelb: 50 bis 70 Jahre, „ Rot: über 70 Jahre.

Ausgehend von dieser Karte sind derzeit folgende Themen abzuleiten:

‰ Ein Bedarf an Neubaugebieten besteht derzeit nicht. ‰ Konzeptentwicklung und Aktivitäten zur Kontaktvermittlung von Einwohnern und Miet- und Kaufinteressenten sind durch die Verwaltung und Bewohnerschaft zu initiieren. ‰ Hilfestellungen für ältere Bewohner seitens der Familien und der Kommune beugen einem Leerstand vor. ‰ An entsprechenden Grundstücksflächen, z.B. Talstraße, ist ein Konzept für ein Mehrgenerationenhaus unter externer Einbindung (Wäller-Gesundheit, Pflegedienst Anna) anzudenken, um die Zukunftsfähigkeit von Biersdorf zu unterstützen.

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Fördermittel „Leben mitten im Dorf“

Auf Grundlage des Programms „Leben mitten im Dorf“ werden der Erwerb und die Sanierung von Wohnimmobilien, die älter als 30 Jahre sind, mit Fördermitteln seitens der Ortsgemeinde und der Verbandsgemeinde in Höhe von bis zu 9 000 Euro gefördert.

In Zusammenhang mit den Aktivitäten rund um die Ampelkarte und mit den Fördermitteln kann über eine entsprechende regionale Öffentlichkeitsarbeit mittelfristig ein Zuzug nach Biersdorf in Gang gesetzt werden.

Biersdorf, der familienfreundliche Standort für Familien, bietet ein generationenübergreifendes Angebot: ‰ Zwei Spielplätze, ‰ Kindergarten, ‰ Grundschule, ‰ Jugendzentrum, ‰ wohnortnahe Versorgung, ‰ Arbeitsplätze und ‰ ÖPNV, welches durch weitere zukünftige Aktivitäten Zug um Zug ausgebaut wird. Auf einer qualitativen Basis, ohne Druck, aktive neue Angebote auszuloben, kann weiterer Zuzug erzeugt werden.

Hierzu muss die Einbindung von Dienstleistern erfolgen, die über ihre jeweiligen Gewerke weitere Aspekte in den Bereich ‰ Wohnen im renovierten Altbestand einbringen.

Siehe hierzu die Informationsvermittlung eines regionalen Dachdeckers aus .

Fördermittel für Sanierer: Online-Datenbank verrät, wo clevere Bauherren Zuschüsse erhalten.

Altes Haus, neue Optik: Immer mehr Deutsche erfüllen sich den Traum vom eigenen „gebrauchten“ Heim und investieren in Umbau statt in Neubau. Was die wenigsten : Während der Bund die Eigenheimzulage streichen will, unterstützen Länder, Gemeinden und Handel eifrige Sanierer weiterhin mit fast 5 000 Finanzspritzen. Für Durchblick bei den Förderprogrammen sorgt die Online-Recherche unter XXX. Auch wer ökologisch neu baut, wird hier auf einen Klick fündig. Alte Schätzchen haben viele Vorteile: Sie liegen häufig besonders reizvoll in Citynähe, bieten eine gute Infrastruktur, glänzen mit besonderen Charme hinter dicken und hohen Wänden. Und sie kosten weit weniger als ein Neubau, der im Schnitt mit 224 000 Euro anderthalbmal so teuer ist wie ein bestehendes Objekt, bei dem große Grundstücke und Anliegerkosten meist inklusive sind. Der Trend geht eindeutig zum Gebrauchthaus. In den letzten Jahren wurden erstmals mehr Alt-Immobilien erworben als neue gebaut. Kaum ein Erwerber, der nach dem Kauf nicht saniert. Zwischen 10 000 und 100 000 Euro lassen es sich die Deutschen durchschnittlich kosten, um aus der Zweite-Hand-Immobilie ein Schmuckstück zu machen.

Ratgeber fürs Wohnen in Biersdorf Verschiedene Biersdorfer Gewerke und ergänzende Anbieter der Region erstellen gemeinsam ein Nachschlagewerk zum Thema:

‰ Wohnen in Biersdorf ¬ mit den verfügbaren Fördermitteln und ¬ mit zinsgünstigen Krediten

und halten im Rahmen des Biersdorfer Dialoges entsprechende Vortragsveranstaltungen.

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Gemeindlichen Planungen und Initiativen

Im Rahmen der Dorfmoderation (Begehungen/Workshops) fand eine umfassende Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger, der Vereine, Verbände und Behörden statt.

Der Prozess zum Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ wurde nicht wie in so vielen Gemeinden durch den Ortsgemeinderat hinter verschlossenen Türen entwickelt.

Im Rahmen der zukünftigen Arbeit ist daran gedacht, den Kreis der Beteiligten um die örtlichen Unternehmen zu erweitern (Dienstleister, Versorger, mittelständische Unternehmen), um durch gegenseitige Informationen und Kommunikation ein Mehr an WIR-Gefühl zu entwickeln und Zukunftsaufgaben gemeinsam anzugehen.

Verkehrsinfrastruktur, ÖPNV-Angebot Das Angebot des öffentlichen Personennahverkehrs ist als sehr gut zu bezeichnen. Zwei Bahnhöfe im Dorf und der Taktverkehr der Daadetalbahn haben eine sehr gute Anbindung nach Daaden und Betzdorf und ab Betzdorf in die Ballungszentren von und Köln oder über die Dillschiene in den Raum Gießen und Frankfurt.

Das Thema des Bürger-Busses wird derzeit auf Ebene der Orts- und Verbandsgemeinde im Rahmen der Daadener Dorfmoderation diskutiert und ist eine zusätzliche Variante des ÖPNV in den nächsten Jahren.

Die Nutzung der touristischen Variante „Touristen mit dem Jobticket des Verkehrsverbundes VRS nach Biersdorf“ ist derzeit aufgrund der fehlenden Gastronomie noch kein Thema, ist aber in der Biersdorfer „Black-Box“ als mögliche Option vermerkt.

Anbindung, Ausweisung und Gestaltung neuer Wohn- und Gewerbegebiete ‰ Aufgrund der bestehenden Immobilienerhebung werden keine neuen Wohngebiete ausgewiesen ‰ Im von Gewerbeflächen-Lücken können kleine Dienstleister und Handwerksbetriebe integiriert werden

Die Gestaltung der Straßen, Wege, Plätze und Gewässer ist nach Möglichkeit barrierefreie geschaffen worden.

Initiativen zur Verbesserung einer nachhaltigen Energieversorgung wurden im Bereich der ‰ Schule ‰ Turnhalle ‰ Bürgerhaus eingesetzt.

Im Bereich der Mühle wird eine bessere Ausnutzung des Wasserkraftwerkes versucht.

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BAUGESTALTUNG UND ENTWICKLUNG

Schwerpunkte des Wettbewerbes sind unter anderem: vorbildlich renovierte ortsbildprägende Bauten und vorbildliches neues Bauen im ländlichen Raum.

Unter dem Begriff „Unser Dorf hat Zukunft“ hat Biersdorf aus Sicht der Beteiligten noch mehr zu bieten.

Denn nach der erfolgreichen Dorfsanierung in der Zeit von 1996 bis 1999 wurde der Impuls der qualitativen Wertverbesserung im alten Immobilienbestand mehr als ernst genommen.

Sicher gibt es noch immer Hausbesitzer, die die Zeichen der Zeit nicht erkannt haben oder auch derzeit finanziell nicht in der Lage sind, größere Investitionen zu tätigen.

Im Ortskern von Biersdorf ist überwiegend eine Fachwerkstruktur der Gebäude vorhanden. Die ältesten Gebäude sind dem Anfang des 19. Jahrhunderts zuzuordnen. Von diesem Zeitraum bis zur Gegenwart sind alle Baualterstufen anzutreffen. Die meisten Gebäude sind in einem guten bis sehr guten Zustand.

Häufig wird sichtbares Fachwerk verwendet, die regionaltypische Bekleidung mit Schiefer (besonders der Wetterseiten) ist auffallend, jedoch ist oft auch leider die Verwendung „moderner Materialien“ (Faserzement, Metall) festzustellen. (Auszüge aus der vorbereitenden Untersuchung gemäß § 141 BauGB)

Insgesamt wurden durch die Bewohner viele alte Fachwerkbauten vorbildlich wieder renoviert.

Aktuelle Bilder aus dem Dorfkern

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Zum Thema neues vorbildliches Bauen sehen wir uns derzeit unter anderem das alte Mühlgebäude an (Bäckerei/Lagerraum), welches durch die junge Familie Thomas und Steffie Lenz in einem modernen und den alten Baustil ergänzenden Stil in das Dorf integriert wurde.

Aber auch an weiteren Standorten sind neben der Renovierung persönliche Kleinode entstanden, die unter dem Aspekt „Leben im Dorf – Leben am Weg“ als wegweisend gesehen werden können.

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Zum positiven Erscheinungsbild gehören ebenfalls Objekte wie die Schule, das Bürgerhaus oder der City- Bahnsteig.

Bild Bürgerhaus

Historische Bauten bzw. Wahrzeichen der Region bieten hierzu einen entsprechenden Kontrapunkt. Die Erhaltung, den Umbau, die Pflege und Nutzung historischer und ortsbildprägender Bausubstanz, dies kann man vor allem an alten Erzanlagen gut erkennen.

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Eine Ortsgemeinde kann sich glücklich schätzen, wenn derart alte und – mit Verlaub gesagt – „heruntergekommene Objekte“ wieder einen Liebhaber und Investor finden, der hier in alter ortstypischer Weise sanieren möchte.

Ein Bauunternehmer hat mit der Sanierung bereits begonnen.

Andererseits wird sicher an der einen oder anderen unter Schutz gestellten Immobilie wieder neu zusammen mit dem Denkmalschutz nachgedacht werden müssen, was sinnvoll ist oder was der Besitzer leisten kann. Im schlimmsten Fall entscheidet sich dann der Besitzer für den Verfall.

Beispiel Verfall im Innenhof der Alten Mühle

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Denkmalzonen in Biersdorf

Auszug aus der vorbereitenden Untersuchung nach § 141 BauGB Denkmalsgeschützte Immobilien im Ortskern

Denkmalzone Ortskern ‰ Für die Region typisches Ortsbild mit dicht gedrängten Wohnhäusern und kleinen Gehöften, häufig mit Fachwerkfassaden, Gärten und teilweise mit schmiedeeiserner Einfriedung ¬ Oberer Mühlhof 1–31 (ungerade Nummern), 2, 4 und 10 ¬ Werrbachstraße 3–15 (ungerade Nummern) und 10–20 (gerade Nummern), ¬ Im Krain 1 und 2

Denkmalzone Unterer Mühlhof ‰ Vier straßenbildprägende Häuser bzw. Gehöfte des 18. Jahrhunderts ¬ Unterer Mühlhof (Unterer Mühlhof 13, 15, 17 und 21):

Weiter Einzeldenkmäler sind vorhanden, würden aber sicher den Umfang dieser Dokumentation sprengen.

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NUTZUNG REGENERATIVER ENERGIEN

Schule setzt im Verbund auf Holzpellets - Turnhalle und Bürgerhaus ins engergetische Konzept eingebunden - Kleine Energiebündel für Umwelt und Geldbeutel! (14.02.11)

Dem teuren Heizöl ein Schnäppchen schlagen. Das war vielleicht einer der Gründe für die Verbandsgemeinde Daaden, bei der neuen Heizung der Grundschule Biersdorf auf den erneuerbaren Energieträger Holzpellets zu setzen. Die Anlage läuft nun zuverlässig seit Inbetriebnahme im November 2010 und hat, so könnte man sagen, den ersten Härtetest im kalten Winter bestanden. Beliefert wird die Schule mit Westerwälder Holzpellets direkt vom gleichnamigen Hersteller aus dem nur 7 Kilometer entfernten Langenbach. So verbleibt die Wertschöpfung in der Region und sorgt dort für Arbeitsplätze.

Die Vorteile liegen auf der Hand: Der 190 KW Heizkessel der Firma HDG verbraucht pro Jahr etwa 50 Tonnen Holzpellets und ersetzt dabei eine Menge von rund 25.000 Litern Heizöl. Bei einem Preisunterschied von derzeit rund 31 Cent / Ltr. Heizöläquivalent zugunsten Holzpellets spart die Gemeinde jährlich circa 7.750 €. Zurückblickend lag der Preisvorteil von Holzpellets gegenüber Heizöl in den letzten 3 Jahren im Mittel bei rund 30%. Außerdem werden, dank CO2-Neutralität der Holzpellets, jährlich rund 55 Tonnen CO2 eingespart.

Den Schülerinnen und Schülern der Grundschule Biersdorf geht man jedenfalls mit gutem Beispiel voran. Die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit können so im Unterricht vielleicht noch praxisnäher behandelt werden.

Die Errichtung der Pelletsheizung erfolgte im Jahre 2010/2011.

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BÜRGERSCHAFTLICHES ENGAGEMENT, SOZIALE UND KULTURELLE AKTIVITÄTEN

Sicherlich hat das Aufeinander-angewiesen-Sein – das gegenseitige Sich-aufeinander-Verlassen der früheren Biersdorfer Bergleute ein besonderes Gen bei den Biersdorfern „entstehen lassen“.

Umso schöner, dass es heute noch gepflegt wird.

Einrichtungen und Initiativen im sozialen und kulturellen Bereich, Zusammenarbeit mit benachbarten Einrichtungen

Die Vereine und Institutionen im Ortsteil Biersdorf

Kindergarten Sonnenstrahl Grundschule Biersdorf Jugendzentrum Biersdorf Frau Luckenbach-Bangerakis Bettina Flug Dennis Wohlfahrt Leiterin des Kindergartens Schulleitung D-57567 Daaden Talstraße 14 Friedhofstraße 6 Fon: 0 27 43 / 42 97 D-57567 Daaden D-57567 Daaden [email protected] Fon: 0 27 43 / 25 59 Fon: 0 27 43 / 22 39 [email protected] [email protected] www.grundschule-biersdorf.de

Kindergarten Sonnenstrahl Elternbeirat der Förderverein der Elternausschuss Grundschule Biersdorf Grundschule Biersdorf Michaela Beel Karola Strunk Bianca Stahl Am Steinbaum 17 Betzdorfer Straße 185 D-57520 D-57567 Daaden Fon: 0 27 43 / 47 43 Fon: 0 27 43 / 29 33 Fon: 0 27 43 / 93 24 31 [email protected] [email protected]

Turn- und Sportgemeinschaft Haubergsgenossenschaft CVJM Biersdorf-Daaden Biersdorf e.V. Biersdorf Ulrich Stumm In der Walsbach 1 Wolfgang Quandel Am Glaskopf 16 D-57567 Daaden Im Stahlwäldchen 5a D-57567 Daaden Fon: 02743 / 2526 D-57567 Daaden Fon: 0 27 43 / 24 29 [email protected] Fon: 0 27 43 / 35 19 Ulrich Meyer www.tsg-biersdorf.de [email protected]

Sportverein Biersdorf e.V. Motorrad-Club Daadetal e.V. MGV Eintracht Biersdorf 1857 e.V. Klaus Niemüller Dirk Märker Volker Best Vorsitzender Vorsitzender Vorsitzender Am Glaskopf 61 In der Schneisenbach 47 Im Krain 25 D-57567 Daaden D-57567 Biersdorf D-57567 Daaden [email protected] Fon: 0 27 43 / 69 73 Fon: 0 27 43 / 42 97 [email protected] [email protected] www.mc-daadetal.de Sunshine Kids im MGV Eintracht

Biersdorf ist in der besonderen Situation, ein abgestimmtes soziales Angebot vorhalten zu können:

‰ Evangelischer Kindergarten Sonnenstrahl ‰ Grundschule Biersdorf ‰ Jugendzentrum Biersdorf

Somit ist ein ergänzendes, übergreifendes und vielfach eine Zusammenarbeit ermöglichendes Angebot gegeben, und zwar für Kinder mit Handicap und für die gemeinsame Überleitung der Kindergartenkinder in die Grundschule. Vorausschauende Konzepte wie ein Ganztagsangebot wurden ebenfalls entwickelt.

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Grundschule Biersdorf ist vorbereitet für ein Ganztagsangebot

Breites Angebot von der Hausaufgabenbetreuung über diverse Arbeitsgemeinschaften unter Einbezug der Eltern

Die Problematik der Integration von Alleinerziehenden oder Familienmüttern in die Arbeitswelt ist allen bekannt. Entsprechende kooperative Betreuungsangebote, angefangen bei Oma und Opa, in Form von Nachbarschaftshilfen oder durch die Einbindung von ehemaligen Erziehern in die Betreuung von Kindern am Nachmittag, ist noch nicht so weit fortgeschritten. Umso begrüßenswerter sind Initiativen wie z.B. die der Grundschule Biersdorf. Neben dem Angebot der Hausaufgabenbetreuung existiert bereits ein ausgearbeitetes schulisches Ganztagskonzept. Aufgrund einer aktuellen Befragung besteht derzeit zwar noch nicht der Bedarf, aber man ist auf diese Weise für die Zukunft gerüstet.

Hierzu ein Zitat der Vorsitzenden des Elternbeirates Karola Strunk zur Veranschaulichung: „Ich kann zur Präsentation der Schule nichts ergänzen, wir Eltern sind alle zufrieden mit den Leistungen des Lehrerkollegiums, uns brennt nichts unter den Nägeln, was noch zu verbessern wäre.“

Grundschule Biersdorf Ansprechpartner: Grundschule Biersdorf Name der Institution: Bettina Flug Straße: Schulleitung PLZ und Ort: Friedhofstraße 6 Fon: D-57567 Daaden Fax: Fon: 0 27 43 / 22 39 E-Mail: [email protected] Internet: www.grundschule-biersdorf.de

Mitglieder Seit dem Schuljahr 2009/2010 ist die Grundschule Biersdorf einzügig. Schüler/Kinder Vier Klassen werden von sechs Lehrern unterrichtet. Die Klassenstärke aktiv/inaktiv schwankt zurzeit zwischen 23 (Kl. 3) und 14 (Kl. 1) Schülern. Insgesamt werden etwa 70 Schüler aus den Orten Biersdorf, Niederdreisbach und beschult.

Allgemeine Beschreibung Die Grundschule Biersdorf liegt im Ortsteil Daaden-Biersdorf in Entwicklung ländlicher Lage. Zum Einzugsgebiet gehören die Ortschaften Biersdorf, Geschichte Niederdreisbach und Schutzbach. Die Schüler aus Niederdreisbach und Schutzbach werden mit einem Schulbus der Firma Knautz befördert. Schulträger ist die Verbandsgemeinde Daaden.

Die Schule verfügt neben den Klassenräumen, die alle einen Differenzierungsraum haben, über eine Küche, einen PC- und Musik- Raum, einen Kunst- und Werkraum, eine gut ausgestattete Schülerbücherei, Büro- und Materialräume. Außerdem befindet sich im Keller des Gebäudes eine voll ausgestattete Turnhalle, die nach dem Schulvormittag auch von Vereinen genutzt wird. Auf dem Außengelände wurde im Jahr 2006 ein Schulgarten errichtet, der von engagierten Eltern und einer Garten-AG gepflegt wird.

Aktuelle Aktivitäten – Feste Förderverein – Projekte Am 1.10.2006 wurde der Verein der Freunde und Förderer der Grundschule Biersdorf e.V. gegründet. Er soll dazu dienen, mit vielerlei Maßnahmen die Belange der Schule und ihrer Schülerinnen und Schüler zu unterstützen. Das können beispielsweise finanzielle Unterstützungen bei Klassenfahrten oder bei kulturellen Veranstaltungen sein, Hilfen bei der Unterstützung von Schulfesten oder wie bereits geschehen die Einrichtung der Schülerbücherei.

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Kooperation mit abgebenden und aufnehmenden Institutionen

Eine Kooperation mit den abgebenden Kindergärten (Kindergarten Sonnenstrahl, Biersdorf/Kindergarten Niederdreisbach) wird durch verschiedene Aktivitäten angestrebt.

Laternenumzug Gemeinsames Laternenbasteln an einem Schulvormittag Mitwirken bei der Einschulungsfeier Besuch der Schulkinder im Unterricht

Schulleben

Das Schuljahr wird immer wieder aufgelockert durch wiederkehrende Feste.

August Einschulungsfeier November Laternenumzug Dezember Weihnachtsfeier mit Café Mai/Juni oder September Sportfest Ende des Schuljahres Sommerfest Abschlussgottesdienst des 4. Schuljahres

Weitere regelmäßig wiederkehrende Highlights sind Theaterbesuche (z.B. Freilichtbühne, Kino Hachenburg …), Ausflüge, Wanderungen und eine Klassenfahrt im 4. Schuljahr, bei der die Schüler in der Regel zwei Übernachtungen in einer nahe gelegenen Unterkunft verbringen (z.B. Heisterberger Weiher, Haus Concordia in Dernbach, Haus Marienberge in Elkhausen).

Was gibt es ansonsten Im Frühjahr 2010 wurde ein Konzept für eine mögliche zu berichten? Ganztagseinrichtung an der Grundschule in Biersdorf erstellt, für die aber nach einer flächendeckenden Befragung die nötigen Schülerzahlen nicht erwartbar waren. Die Bereitschaft für ein Ganztagsangebot ist aber auf jeden Fall vorhanden.

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Ansprechpartner Ev. Kindergarten „Sonnenstrahl“ Name der Institution Frau Luckenbach- Bangerakis Strasse Leiterin des Kindergarten PLZ Ort Talstraße 14 Fon: D-57567 Daaden Fax: Fon: 0 27 43 / 25 59 Email: [email protected] Internet: Das Team Larissa Ermert Carolin Haubrich Irina Schwarz z.Zt. arbeiten drei Vollzeit- und eine Teilzeiterzieherin in unserer Einrichtung. Außerdem eine Reinigungskraft und ein Hausmeister.

Eine externe Sprachförderkraft kommt einmal wöchentlich.

Ab August werden wir wahrscheinlich (Ganztagseinrichtung) noch eine Erzieherin in Teilzeit und eine Wirtschaftskraft einstellen.

Träger unserer Einrichtung ist die Ev. Kirchengemeinde Daaden.

Mitglieder Momentan besuchen 36 Kinder unseren Kindergarten. Davon sind 7 Schüler / Kinder Kinder unter 3 Jahren. aktiv / inaktiv Behinderte Kinder werden im Bedarfsfall auch aufgenommen und durch zusätzliches Fachpersonal betreut und gefördert. Allgemeine Beschreibung Wir haben 2 Gruppen: eine altersgemischte Gruppe (15 Kinder davon 7 Entwicklung Kinder unter 3J.) und eine Regelgruppe mit 25 Plätzen. Davon sollen ab Geschichte August 20 Plätze in Ganztagsplätze umgewandelt werden. Für die jungen Kinder gibt es ein Eingewöhnungskonzept, die mittleren haben viele Aktivitäten und Entwicklungsmöglichkeiten und die angehenden Schulkinder werden in einem Vorschul -Programm gefördert. Es ist eine kleine, gemütliche, aber gut ausgestattete moderne Einrichtung mit schönem Außengelände, zentral gelegen mit gut geschultem Fachpersonal. Der Kindergarten ist auch Ausbildungsstätte für zukünftige Erzieher/innen. Es ist einer der ältesten Kindergärten im Daadetal, der früher auch von den Kindern aus Daaden besucht werden musste, weil es dort keinen gab. Damals fuhren die Kleinen morgens mit dem Zug nach Biersdorf, wurden am Bahnhof von einer „Kindergartentante“ abgeholt und mittags wieder zum „Schienenbus“ gebracht. Aktuelle Aktivitäten 23. +24.5. Waldtagen mit ca. 10 Kindern - Feste 31.5. Fahrt zur Freilichtbühne Freudenberg - Projekte 8. +9.6. Großelternnachmittage 17.6. Sommerfest 27.6. Fahrradlehrgang 01.7. Abschlussfest für die Schulkinder (Übernachtung im Kiga) 02.7. Frühstück mit den Eltern der Schulkinder.

Allgemein machen wir jedes Jahr ein Verkleidungsfest, einen Elternschlusskreis(Muttertagersatz, da es immer mehr Alleinerziehende – auch Väter – gibt). Osterfeier, Nikolaus- und Weihnachtsfeier, Teilnahme am Gemeinde fest der Ev. Kirche, Gottesdienstgestaltung, bieten je nach Interesse der Kinder Projekte an u.v.m.

Was gibt es ansonsten Insektenhotel „all inclusive“ wurde von einer Mutter mit den Kindern zu berichten? aufgebaut und ist nach wie vor interessant für Groß und Klein. Vom Erzbergbau zum Dorf mit Zukunft – Ein gemeinsames Projekt des Ortsgemeinderates und der Bürger von Biersdorf 29 Biersdorf – Unser Weg von der Tradition zum Standort mit Zukunft

Besondere Angebote Gute Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen, z.B.: - Für Kinder & Jugendliche Jugendämter, anderen Kindergärten, der Grundschule… - Für Menschen mit Handicap - Für Familien Behinderte Kinder werden im Bedarfsfall auch aufgenommen und durch - Für Senioren zusätzliches Fachpersonal betreut und gefördert.

Biersdorfer Jugendzentrum

Dort, wo früher die Biersdorfer Feuerwehr militärisch exakt ihren Brandangriff geübt und exerziert hat, da hat heute das Jugendzentrum seit nun zehn Jahren seinen Platz. Das Jugendzentrum ist sicher nicht immer der Ort, an dem eine Gemeinde in Jubel ausbricht. Beginnend beim Standort (Lärm ist kein Problem) mit eigenem Bahnanschluss in 200 Metern Entfernung werden Jugendzentren immer wieder zyklisch gemäß dem Lebensalter der Nutzer ein Auf und Ab verspüren. Dank der großen Offenheit im Ortsgemeinderat und einer funktionierenden Abstimmung auf kurzem Wege zwischen den selbstgewählten Vertretern des Jugendzentrums und dem Ortsbürgermeister ist ein gutes Angebot für die Jugend vorhanden. Aktuell wird das Innere des alten Feuerwehrhauses durch die Jugendlichen mit großem Engagement umfassend saniert (kompletter Innenanstrich, Sanierung der Toiletten, wohnliche Inneneinrichtung durch Spenden).

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Neben den sozialen Grundeinrichtungen existiert ein bemerkenswertes Vereinsleben.

Biersdorf – Ort mit bemerkenswertem Vereinsleben

Das Vereinsleben von Biersdorf ist für einen Ort mit 1 226 Einwohnern äußerst vielseitig. Sechs Vereine kümmern sich neben der Haubergsgenossenschaft um ein breites Angebot.

Siehe hierzu auch die Vereinsprofile im Anhang.

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Aktivitäten zur Verbesserung der Familienfreundlichkeit ¬ Familien-Neubürger-Paket ¬ Fördermittel Wohnraum

Dieses Thema haben wir bereits im Kapitel Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen behandelt.

Einbindung von Kindern und Jugendlichen im Rahmen der Dorfentwicklung/Dorferneuerung Nicht nur Kinder und Jugendliche wurden hierbei eingebunden, sondern auch Eltern im Rahmen der Bereiche ‰ Kinderleitplanung, ‰ Kinderspielplan und ‰ Spielplätze.

Entstanden sind auf diese Weise zwei beispielhafte Spielplatzanlagen.

Familienfreundliches Dorf – Gemeinsames Engagement von Kommune und Eltern

In den Jahren 2007 und 2008 stand der Aufbau von zwei Spielplätzen in Biersdorf an. Entgegen den üblichen Vorgaben und der Umsetzung durch Ortsgemeinderat und Kommune wurde eingedenk des Anspruches „Familienfreundliches Biersdorf“ ein gemeinsamer Weg zwischen dem Ortsgemeinderat und der Elternschaft gewählt. Im Rahmen von Budgetvorgaben zu den Geräten und bezüglich der Arbeitsleistungen wurde durch die Elternschaft die Planung der Spielgeräte durchgeführt.

Der Erfolg hierbei: ‰ Gemeinschaftliches Engagement der Eltern ‰ Kommunikation zwischen den Bewohnern und der Kommune ‰ Spielplätze, die intensiv genutzt werden

Spielplätze am Glaskopf und in der Schneisenbach

Durch die Aktion „RWE vor Ort“ konnte die Finanzierung erleichtert werden.

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Gleich mehrere Überschriften verdient das Projekt von Roswitha Klees, einer Frau, die Ehrenamt mit Begeisterung betreibt.

Aktivitäten zur Verbesserung der Familienfreundlichkeit Familienfreundliches Dorf Kulturelle Veranstaltungen und Angebote zur Weiterbildung Pflege der Dorftradition

Und die ersten begeisterten Aussagen von Lehrern und Eltern sind: ‰ „Kindergeburtstag und McDonalds – das war gestern!“ ‰ „Biersdorfer Fehlerrallye ist besser!“

Es ist immer wieder erstaunlich, mit wie wenig Aufwand große Dinge entstehen können. Roswitha Klees hat schon viele Stunden in die Entwicklung eingebracht und ist sehr erfahren, und auch dieses Mal waren viele sehr begeistert und haben sich bei ihr für die gelungene Aktion bedankt.

Biersdorfer Fehlerrallye Roswitha Klees wollte durch ihre Aktion ‰ eine spielerische Art eines Tourismusangebotes anbieten, ‰ den Blick für Bemerkenswertes in Biersdorf schärfen und ‰ besondere Kleinode darstellen.

Im Rahmen von Arbeitsmaterialien werden bereitgestellt: ‰ Wegekarte mit Standorten ‰ Bilder mit eingearbeiteten Veränderungen Folgende Aufgaben stehen dabei an: ‰ Die Teilnehmer müssen die verschiedenen Standorte anlaufen. ‰ Die Fehler müssen in eine Lösungsliste übertragen werden.

Am Ende der Tour finden in einem Café/in einer Bäckerei die Auswertung und die Übergabe von Preisen statt. Die Aktion ist geeignet für Kindergärten, Schulen, Kindergeburtstage genauso wie für Betriebsausflüge.

Die Aktion wurde Ende 2010 gestartet, mittlerweile haben bereits viele Klassen das Angebot wahrgenommen und die Resonanz ist sehr positiv. Vom Erzbergbau zum Dorf mit Zukunft – Ein gemeinsames Projekt des Ortsgemeinderates und der Bürger von Biersdorf 33 Biersdorf – Unser Weg von der Tradition zum Standort mit Zukunft

Gelebte Heimatkunde in der modernen Zeit

Auch das Angebot des Kindergartens Sonnenstrahl ist eine gelungene Querschnittsofferte, die sich auf viele Bereiche erstreckt.

Der evangelische Kindergarten Sonnenstrahl – Handicap-Angebot Einbeziehung von Menschen mit Beeinträchtigungen in die sozialen und kulturellen Angebote Auch hier kann Biersdorf punkten. Der evangelische Kindergarten hat im Rahmen seiner Kindergartenkonzeption ein Angebot zur Integration von Kindern mit Handicap entwickelt.

Im Rahmen dieser Konzeption finden auch Kinder mit Handicap ein entsprechendes Betreuungsangebot vor. Dies beruht auf einem Engagement, das in der heutigen Zeit nicht unbedingt selbstverständlich ist:

¬ Handicap-Angebote ¬ Migrationsangebote

Ein weiterer Grund, Biersdorf als „Familienfreundlichen Ort“ zu positionieren.

Nicht zu vergessen ist dabei natürlich das ganzheitliche Grundangebot. ‰ Zwei Gruppen in Biersdorf ‰ Kindergarten mit der Funktion U3 ‰ Krabbelgruppe sechs Monate bis zwei Jahre ‰ Ab August 2011 auch Ganztagsplätze

Sauberkeit im Dorf – Das Miteinander mit Hundebesitzern

Das Miteinander in einer Dorfgemeinschaft ist nicht immer einfach. Viele Bürgermeister nutzen ihr Mitteilungsblatt zum Austausch von Gesetzestexten und Verordnungen und zur Androhung von Strafen bei Nichtbeachtung. Anders in Biersdorf – dezent und ohne viel Aufhebens wurden die Hundebesitzer im Dorfe angeschrieben und um Mithilfe bei der Beseitigung des Hundekotes gebeten.

Viele konstruktive Vorschläge gingen beim Gemeinderat ein, einschließlich des Sponsoringangebots von Hundetoiletten mit Beutelspender und Abfallbehälter.

Ein Beispiel für gelungenes soziales Engement.

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Biersdorfer Hobbykünstler haben sich gefunden Im Rahmen der Dorfmoderation fanden sich erste Biersdorfer Hobbykünstler, die im Rahmen der Dorfbegehung eine erste Ausstellung geplant haben.

Das Ergebnis sehen Sie im Bürgerhaus.

Petra Henrich Betzdorfer Straße 168 57567 Daaden- Biersdorf Frau Henrich zeigt Patchwork- Arbeiten an

Adela Pfeil Vor der Helle 4 57567 Daaden- Biersdorf Frau Pfeil zeigt Kreuzsticharbeiten in Bilderform und Stickereien

Hannelene Neumann Friedhofstraße 7 57567 Daaden- Biersdorf Frau Neumann zeigt Tontöpferarbeiten

Ingrid Henrich Am Glaskopf 52 57567 Daaden- Biersdorf Frau Henrich zeigt Malerkunst

Weitere Aktivitäten der Damen sind geplant.

Biersdorfer sind kreativ!

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Pflege der Dorftradition – Biersdorf hatte vier Backeshäuser

Gründung eines Backesvereins auf altem Grund (gegenüber Gaststätte Bauckhage)

Im Rahmen der Dorfmoderation beschäftigt sich der örtliche Ortschronist Friedrich Stolz derzeit mit dem Konzept zur Wiederbelebung eines alten Backhauses auf historischem Grund.

Eingebettet ist diese Aktion in das Konzept der Biersdorfer-Heinzelmännchen-Senioren.

Generationenübergreifende Angebote sind vorhanden

Ein generationenübergreifendes Angebot bietet der MGV Biersdorf. Dies ist ein Gesangsverein mit Kinderchor und Frauenchor, der im Rahmen von Seniorentreffen ein Angebot für Jung und Alt im Dorf bereithält.

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Planungen für die Zukunft Ideen aus der Blackbox im Rahmen der Zukunftswerkstatt

Biersdorfer Blackbox Im Rahmen der Aktivitäten „Unser Dorf hat Zukunft“ wurde mit der Sammlung von Bürgerideen begonnen, die für den weiteren Arbeitsprozess als Gedankensammlung zur Verfügung stehen.

Kommunikation innerhalb des Ortes über alters- und zielgruppengerechte Medien Das Internet als Basismedium zur Kommunikation verstehen und die Anwendung erlernen: Einbindung von jungen Bürgern in Verbindung mit den Senioren (Internet und lebenslanger Wissenstransfer – Senioren an den PC unter jugendlicher Anleitung). Die neu zu erstellende Dorfchronik im Internet und die Broschüre als Buch für die Senioren gemeinsam erarbeiten.

‰ Aktivitäten zur Verbesserung der Familienfreundlichkeit ¬ Entwicklung eines Familien-Neubürger-Pakets mit allen wichtigen Informationen zur Ansiedlung im Dorf ƒ Freier Wohnraum ƒ Fördermittel ƒ Kredite ƒ Wer hilft wobei?

‰ Einbindung von Kindern und Jugendlichen im Rahmen der Dorfentwicklung/Dorferneuerung ¬ Kinderleitplanung ¬ Kinderspielplan ¬ Ferienbetreuung ¬ Kinderradlernweg

‰ Pflege der Dorftradition ¬ Vermittlung von Dorfgeschichte ¬ Geschichtserzählkreise an der Gänsegruppe

‰ Gemeinschaftsaktionen ¬ Generationsübergreifende Aktionen ¬ Selbsthilfeleistungen

Biersdorfer Forum – Konzept in Planung Information und Kommunikation

Warum finden interessante Vorträge immer nur in Siegen, Betzdorf, Daaden und auf Schloss statt? Wie können wir die vielseitigen Themen, die uns interessieren, auch in Biersdorf behandeln?

„Ja, ich würde auch referieren, aber mein Ehrenamt-Engagement ist schon so groß!“ „Wenn jemand organisiert, ja, dann wäre ich auch bereit!“

So und ähnlich verlief im Rahmen der Dorfmoderation die Diskussion.

Derzeit soll ein Aufruf nach einem Kümmerer gestartet werden! Wir suchen einen Senior, der einen PC und ein E-Mail-Programm bedienen kann und Lust hat, Cheforganisator und Kümmerer zu werden.

Themen ‰ Kinder ‰ Erziehung ‰ Natur

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Und dann kann aus dem Biersdorfer Forum ein neues kommunikatives Bindeglied entstehen.

Sicherlich gehören dazu noch das Internet, die Ortschronik oder die Dokumentation von alten Geschichten als Tondokumenten.

Die Adressen der ortsansässigen Programmierer sind schon gespeichert.

TSG Biersdorf

Spielfest der Generationen Im Dorf oberhalb der Schule sind noch die Konturen einer alten dörflichen 50-m-Laufbahn zu erkennen. Hier möchte die TSG Biersdorf ein Spielfest der Generationen aufleben lassen.

‰ Boule ‰ Federball ‰ Softball

Diese drei Sportarten sind die ersten, die an diesem Ort machbar sind und für Jung und Alt ein großes Spaßpotenzial bieten.

Blackbox-Ideen – Generationenübergreifende Angebote ‰ Im Rahmen einer Kooperation ¬ Kinder zeigen Oma und Opa den PC ¬ Oma und Opa lesen und erzählen alte Geschichten in Mundart

Ganztagsangebote für Alleinerziehende ‰ Babysitterdienst im Ort unter Anleitung

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DAS DORF IN DER LANDSCHAFT

Biersdorf – im Tal der – liegt mitten im Grünen. Ein Großteil der Biersdorfer industriellen und kulturräumlichen Vergangenheit wurde mittlerweile durch die Natur wieder begrünt. Damit sind kulturgeschichtliche Relikte überwuchert, industrielle Brachen aber auch kaschiert worden.

Der Hauptteil des Ortes liegt am Straßenzug Betzdorf – Daaden und an der Bahnlinie Betzdorf – Daaden, darüber hinaus am Hang des Zimmerich und im Werthebachtal.

Durch diese Lage hat Biersdorf einen hohen Anteil an innerörtlichen Grünflächen, welche durch entsprechende Grün- Aktivitäten der Dorfbewohner ergänzt werden.

Durch eine nicht immer geschlossene Baustruktur an der Hauptstraße und innerorts ergeben sich viele reizvolle grüne Aus- und Einblicke im Dorf.

Unterbrochen wird diese grüne Idylle durch die ortsansässige Industrie, die trotz ihrer materialbedingten Emissionen noch als gut eingebunden in den Dorfcharakter bezeichnet werden kann.

Auch in Anbetracht der teilweise großen Anlage, Ausdehnung und Höhe der Gewerbebauten zeigt sich Biersdorf insgesamt als ein grüner Ort.

Und wegen der bereits bestehenden Einbindung der Dorfränder in das umgebende Grün sind derzeit keine aktiven Maßnahmen an den Orts- und Waldrändern geplant.

Als weitere Aktivitäten wird eine Entsiegelung auf den privaten Bebauungsflächen innerorts angestoßen. Als ein erstes positives Beispiel für ökologische Projekte ist das Entstehen eines Biotops an der Betzdorfer Straße zu verzeichnen.

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Naturnahe Gestaltung und Pflege der Gewässer sowie von Freizeit- und Erholungsanlagen (z.B. unter besonderer Berücksichtigung der Bedürfnisse von Kindern, Jugendlichen, Senioren und Menschen mit Handicap)

Beispielhaft ist hier das Engagement der Grundschule Biersdorf mit dem Projekt Schulgarten zu nennen, welches von einer Arbeitsgemeinschaft mit Unterstützung der Eltern und einer Gärtnerin betreut wird.

Bereits seit 1991 existiert am Dorfrand oberhalb der Grundschule und des Bürgerhauses eine ökologische Trockenmauer, welche durch die TSG Biersdorf e.V. (Turn- und Sportgemeinschaft Biersdorf e.V.) errichtet wurde. Durch den Workshop-Prozess wurde eine erneute Patenschaft durch die TSG Biersdorf in Verbindung mit der Grundschule angeschoben, um dieses Projekt wieder erneut zu aktivieren und fortzuführen.

Die Gestaltung und Einbindung vorhandener landwirtschaftlicher und gewerblicher Standorte außerhalb der Ortslage ist derzeit kein Thema. Gewerbliche Reserveflächen sind im Tal außerhalb der Wohngebiete vorhanden.

Pflege und Erhaltung von Kulturstätten sowie von Stätten, die für die sozialen und kulturellen Verhältnisse des Dorfes von Bedeutung sind, werden derzeit von unterschiedlichen Gremien diskutiert, seien es das Portal des alten Wasserwerkes oder die Rostöfen auf dem Füsseberg oder die Reaktivierung eines alten Backhauses durch die Biersdorfer Heinzelmännchen.

Weitere Aktivitäten in der Umsetzung

Ein weiteres Beispiel des ökologischen grünen Daumens sieht man an der Betzdorfer Straße unweit der beiden Seilscheiben.

Hier entsteht derzeit eine große Biotop-Teichanlage auf privatem Grund.

Wanderbares Biersdorf Durch den Westerwaldverein, Zweigverein Daaden, dessen rühriger Vorsitzender Gisbert Weber, sich auch um die Biersdorfer Wanderwege kümmert führt der Grubenweg von Biersdorf in die umliegenden bergmännischen Standorte.

Über 19km führt der Grubenwanderweg den interessierten Wanderer auf den Spuren des Eisenbergbaus. Startpunkt ist das alte Portal der Grube Füsseberg in Biersdorf.

Auf dem mit Schlägel und Eisen gekennzeichneten Wanderweg wird über Daaden zunächst das Naturdenkmal Hüllbuche anvisiert und dann weiter hoch auf den Hohenseelbachskopf und zum Krater der Mahlscheid, wo vor einigen Jahrzehnten noch Basalt abgebaut wurde. Der Weg führt dann ins Sottersbachtal zur stillgelegten Eisenerzgrube San Fernando bei . Von Herdorf weist der Weg dann durch den Wald zum Bergbaumuseum Sassenroth. Ab hier geht’s steil bergauf auf die Hachenburger Höhe und wieder abwärts ins Tal des Daadenbachs, wo das Stollenportal der Grube Füsseberg in Biersdorf erreicht wird.

Weitere ausgewiesene Wanderwege starten vom Waldparkplatz Werrbach. Der Parkplatz liegt am Ende der Werrbachstraße. Der Weg B1 ist eine 4km lange Rundwanderung. Die B2-Tour führt auf 6km zum Silberberg und zurück. Die mit B3 ausgewiesene Wanderroute hat die Gemarkung „Auf der Burg“ und die Grafengruft als Ziel, wofür 10km veranschlagt sind. Die Strecke B4 geht auf 10km nach Niederdreisbach und zurück. Der mit 14km längste Rundwanderweg ab dem Parkplatz Werrbach ist die mit dem Schild B5 ausgewiesene Strecke nach .

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GRÜNGESTALTUNG UND ENTWICKLUNG

Aufgrund der landschaftlichen Lage im Tal der Daade und an den angrenzenden bewaldeten Hängen liegt Biersdorf eindeutig in einer grünen Region.

Dank des privaten Engagements in Biersdorf sind viele kleine grüne Flecken und Gärten vorhanden, die den Gesamteindruck einer grünen Oase unterstreichen.

Im Rahmen der Dorfsanierung wurde ein entsprechendes Augenmerk auf die Grünplanung gelegt. Hierzu existieren entsprechende Grünplanungen, die im Rahmen der Dorfsanierung umgesetzt wurden.

Aufgrund der Dorfstruktur wechselt an vielen Stellen das kommunal im Rahmen der Dorfsanierung eingebrachte Grün mit den Ergebnissen der privaten Begrünungs-Aktivitäten der Anwohner.

Sicherlich gibt es hier noch Ansätze zur Verbesserung und Entsiegelung im privaten Bereich, das bisher Erreichte dürfte jedoch auch schon sehr zufriedenstellen.

Im Rahmen des Zukunftsworkshops wurden neue Ideen und die Wiederbelebung von alten Aktivitäten (biologische Kräuterinseln im Bereich des Bürgerhauses) aufgegriffen.

Ohne ein zu „Grünes Dorf“ zu werden, dürfte der heutige Mix von Straßenbegleitgrüns und Grüns an öffentlichen Plätzen und Wegen zu einer guten Bewahrung des dörflichen Charakters beitragen.

Blumen und Grüns an öffentlichen und privaten Gebäuden und in Hofräumen sind an vielen Stellen im Dorf anzutreffen.

An verschiedenen Stellen im Dorf sind sowohl Nutz- und Bauerngärten sowie ein aktiv gepflegter Schulgarten zu finden.

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Biersdorf – ein Dorf im Grünen als Mischung aus Landschaftsgrün, Nutzgärten und öffentlichem Begleitgrün.

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Kleine, aber viele Mosaiksteine zur ökologischen Bereicherung des Dorfes machen natürlich das ganz Besondere aus. So sind zwei örtliche Imker zu nennen, genauso aber die Aktivitäten im Kindergarten in Form eines Insektenhotels.

Imker im Ort Töpfner Manfred Am Stoß 4, 57567 Daaden (0 27 43) 21 71 Viermalige Goldprämierung

Dircksen Andreas Am Glaskopf 72, 57567 Daaden (0 27 43) 49 37

Ökologische Trockenmauer oberhalb des Schulhofes, 1991 durch die TSG Biersdorf errichtet. Eine erneute Patenschaft durch die TSG Biersdorf in Verbindung mit der Grundschule ist angeschoben.

Projekte für die Zukunft im Bereich Grüngestaltung und Entwicklung

Zum Erhalt der Obstbäume sind verschiedene Ansätze in Planung:

‰ Bestandserhaltung der bestehenden Streuobstbäume durch gemeinschaftliche Rückschnittaktionen in Verbindung mit dem NABU

‰ Kooperation mit den örtlichen Imkern zur gezielten Bestäubung der Obstbäume

‰ Mittelfristig geplant: Übergabe der gepflegten Anlagen an Familienpatenschaften

‰ Anpflanzung neuer Streuobstwiesen in Kooperation mit jungen Familien und dem Kindergarten

‰ Im Rahmen von Oma-Opa-Anleitung kann viel altes Wissen zu den Themen

¬ Bauerngarten ¬ Streuobstwiesen

erhalten werden.

(Das Elementarziel bei all diesen Aktivitäten ist die Einbindung unserer Senioren.)

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ANHANG / ERGÄNZUNGEN / BEGLEITENDE INFORMATIONEN

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WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG

In Biersdorf hat sich aufgrund der geschichtlichen Entwicklung, aber auch den Menschen, die Ihre Ausbildung im Hüttenwesen absolviert haben, ein entsprechendes Potential von Mitarbeitern mit metalltechnischer Erfahrung versammelt.

Diese kommt den heutigen Unternehmen zugute

Beispielhaft und stellvertretend sind hier vier Firmen genannt.

Baumgarten

Daadener Bödenpresswerk

Ginsberg GmbH

Walter Henrich GmbH

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BAUMGARTEN http://www.baumgarten.de

BAUMGARTEN ist seit mehr als fünfzig Jahren für die Industrie ein zuverlässiger Lieferant von gestanzten, gezogenen und gepressten Formteilen aus verzinktem und unverzinktem, hochwertigem Stahl (Coils).

In Daaden werden Karosserieteile und Baugruppen, hauptsächlich für die Automobilindustrie, gefertigt. Seit dem Jahr 2005 verfügt die Firma Baumgarten über einen weiteren Fertigungsstandort in Ungarn, H-2947 Ete.

Moderne Fertigungsanlagen, eigener Werkzeugbau und gewissenhafte Mitarbeiter garantieren Ihnen ein Höchstmaß an Qualität und Sicherheit.

Weltweit nutzen Unternehmen schon seit Jahren das Know-how von BAUMGARTEN für den Bau hochwertiger Produkte.

BAUMGARTEN produziert mit 150 Beschäftigten pro Jahr 50 Mio. Teile, davon 40 % für die Sitz-Industrie.

BAUMGARTEN GmbH Stanz-, Zieh- und Presswerk Martin-Luther-Straße 60 57567 Daaden Telefon 02743 9221-0 Geschäftsführer: Dipl.-Ing. (FH) Wilfried Boomgaarden

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Daadener Bödenpresswerk

http://www.bodenpresswerk.de/

Unternehmen Die Bödenpresswerk Daaden GmbH wurde zum 01.10.2001 als Nachfolgeunternehmen der früheren Walter Krämer Industrieanlagen GmbH am Standort Daaden gegründet und hat sich ausschließlich auf die Herstellung von hochwertigen, kaltgeformten Kesselböden spezialisiert. Durch mehr als 50 Jahre Erfahrung in der Herstellung von Böden hat unser "Bodenpersonal" fundiertes Know-how.

Tankböden Böden aus C-Stahl Klöpper- und Korbbogenböden

Vorteile Fertigungsverfahren: Die Böden werden bei uns durch das Fertigungsverfahren Kümpeln und Bördeln kalt hergestellt. Dies bietet den entscheidenden Vorteil, auch bei kleinen Losgrössen wirtschaftlich operieren zu können. Der zweite Vorteil liegt in der Flexibilität der Ausführung, so können wir Ihnen jedes Wunschmass millimetergenau im Durchmesser herstellen.

Mitarbeiter Unsere Mitarbeiter bilden das Fundament unseres Unternehmens. Viele Spezialkenntnisse und langjährige Betriebzugehörigkeiten sind der entscheidende Faktor für die konsequente Umsetzung unseres Qualitätsanspruchs.

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Ginsberg Fahrzeugbau Ginsberg Fahrzeugbau Betzdorfer Straße 219 57567 Daaden

Fon 0 27 43 / 9 33 40 Fax 0 27 43 / 93 34 29 [email protected] www.ginsberg-fahrzeugbau.de

Die Firma Ginsberg wurde als Huf- und Wagenschmiede im Jahre 1900 gegründet. Seit nun mehr als 100 Jahren arbeiten wir im Transport- und Fuhrgeschäft. Diese lange Tradition des Unternehmens ist ein Garant für Erfahrung und Zuverlässigkeit.

So wurde der Betrieb zu einem umfassenden Dienstleister der Nutzfahrzeugbranche ausgebaut.

Da wir nicht alles selber machen können, haben wir uns mit renommierten Partnern zusammengeschlossen, um das vielfältige Nutzfahrzeugspektrum zu einem großen Teil abzudecken.

Unsere Produktions- und Reparaturstätten umfassen zwei Werkhallen mit Bürogebäuden und Stellplätzen. Wir bilden bei uns junge Menschen in drei Berufssparten aus.

‰ LKW-Mechaniker ‰ Metallbauer ‰ Fahrzeugbauer

In unserem Hause haben wir eine Fahrzeugreparaturhalle inkl. Bremsenprüfstand und Achsvermessungseinrichtung, Lackiererei, Sandstrahlhalle, Waschhalle, Ersatzteillager mit ca. 21.000 ständig geführten Teilen.

Aus Platz- und Kapazitätsgründen wurde der Fahrzeugbau in eine eigene Werkhalle ausgegliedert. Diese Halle ist mit allen für den Fahrzeugbau wichtigen Anlagen ausgestattet. Eine Kantbank, Schlagschere, Kran, Bodenanker der Chassisrichtanlage, verschiedenste Schweißgeräte (Stahl- oder Aluverarbeitung), Sägen; Bohrmaschinen etc. sind bei uns Standard.

Diese Möglichkeiten garantieren effektive Produktions- und Reparaturbedingungen. Im Dialog mit unseren Kunden erarbeiten wir die optimale technische und wirtschaftlichste Transportlösung.

Die Konstruktionsabteilung, selbstverständlich mit CAD-Ausstattung, sorgt für das ständig wachsende Know How.

Wir dokumentieren sämtliche Produktionen, um im Un- oder Reparaturfall gezielt und schnell reagieren zu können.

Finanzierung und Leasing kompletter Nutzfahrzeugzüge, Reparaturpakete, Gebrauchtfahrzeuge, Fuhrparkmanagement - alles aus einer Hand.

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WALTER HENRICH GMBH

WALTER HENRICH GMBH - der Partner für Entwicklung und Produktion von umgeformten und spanend bearbeiteten Bauteilen aus Rohr- und Vollmaterial.

Seit der Gründung im Jahr 1959 hat das Unternehmen durch hohes Engagement aller Mitarbeiter und durch ständige Innovationen und Investitionen in effiziente Fertigungsverfahren eine erfolgreiche Unternehmensgeschichte geschrieben. Bei der Entwicklung und Umsetzung neuer Technologien und dank intensiver Kundenbetreuung unseres engagierten Teams, haben wir uns ein Höchstmaß an Kundenzufriedenheit als Aufgabe gestellt.

Ziel der Unternehmensphilosophie der WALTER HENRICH GMBH ist die Spezialisierung auf technisch anspruchsvolle Produkte. Diese Ausrichtung kommt mit dem Einsatz all unseres Know-hows unseren Kunden und Partnern zugute.

UNTERNEHMENSPHILOSOPHIE Die Zielsetzung unseres Unternehmens orientiert sich an den höchsten Ansprüchen an Planung und Ausführung unserer Kundenwünsche.

Die gegenwärtigen Aufgabenstellungen werden konsequent unter den Forderungen aktueller Qualitätsnormen betrachtet und bewertet. Dies gewährleistet unseren Kunden ein Höchstmaß an Qualität und Effizienz, sowohl beim Produkt als auch in der gesamten Kommunikation und Abwicklung. Funktion und Nutzen unserer Produkte werden von definierten technologischen und ökonomischen Konzepten bestimmt. Entsprechend sind unsere Anlagen auf Produktivität und Wirtschaftlichkeit hin optimiert.

Es ist unsere Überzeugung, die Veränderungen des Marktes als Chance zu verstehen. Unsere Leistungen den aktuellen Erfordernissen anzupassen ist ein dynamischer Prozess, den wir mit Begeisterung beschreiten.

Walter Henrich GmbH Metallverarbeitung Betzdorfer Str. 170 D-57567 Daaden Tel.: +49 2743 9218-0 Fax: +49 2743 9218-50 E-Mail: [email protected]

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BÜRGERSCHAFTLICHES ENGAGEMENT, SOZIALE & KULTURELLE AKTIVITÄTEN

Unser Nachwuchs – Grundschule Biersdorf

Grundschule Biersdorf Kontaktdaten Ansprechpartner Grundschule Biersdorf Name der Institution Bettina Flug Strasse Schulleitung PLZ Ort Friedhofstraße 6 Fon: D-57567 Daaden Fax: Fon: 0 27 43 / 22 39 Email: [email protected] Internet: www.grundschule-biersdorf.de

Mitglieder Seit dem Schuljahr 2009/2010 ist die Grundschule Biersdorf einzügig. 4 Schüler / Kinder Klassen werden von 6 Lehrern unterrichtet. Die Klassenstärke schwankt aktiv / inaktiv zur Zeit zwischen 23 (Kl. 3) und 14 (Kl. 1) Schülern. Insgesamt werden etwa 70 Schüler aus den Orten Biersdorf, Niederdreisbach und Schutzbach beschult. Allgemeine Beschreibung Die Grundschule Biersdorf liegt im Ortsteil Daaden-Biersdorf in Entwicklung ländlicher Lage. Geschichte Zum Einzugsgebiet gehören die Ortschaften Biersdorf, Niederdreisbach und Schutzbach. Die Schüler aus Niederdreisbach und Schutzbach werden mit einem Schulbus der Firma Knautz befördert. Schultäger ist die Verbandsgemeinde Daaden.

Die Schule verfügt neben den Klassenräumen, die alle einen Differenzierungsraum haben, über eine Küche, einen PC- und Musik- Raum, einen Kunst- und Werkraum, eine gut ausgestattete Schülerbücherei, Büro- und Materialräume. Außerdem befindet sich im Keller des Gebäudes eine voll ausgestattete Turnhalle, die nach dem Schulvormittag auch von Vereinen genutzt wird. Auf dem Außengelände wurde im Jahr 2006 ein Schulgarten errichtet, der von engagierten Eltern und einer Garten-AG gepflegt wird.

Aktuelle Aktivitäten Förderverein - Feste Am 1.10.2006 wurde der Verein der Freunde und Förderer der - Projekte Grundschule Biersdorf e.V. gegründet. Er soll dazu dienen, mit vielerlei Maßnahmen die Belange der Schule und ihrer Schülerinnen und Schüler zu unterstützen. Das können beispielsweise finanzielle Unterstützung bei Klassenfahrten oder kulturellen Veranstaltungen sein, Hilfe bei der Unterstützung von Schulfesten oder wie bereits geschehen die Einrichtung der Schülerbücherei.

Kooperation mit abgebenden und aufnehmenden Institutionen

Eine Kooperation mit den abgebenden Kindergärten (Kindergarten Sonnenstrahl, Biersdorf/ Kindergarten Niederdreisbach) wird durch verschiedene Aktivitäten angestrebt.

‰ Laternenumzug ‰ Gemeinsames Laternenbasteln an einem Schulvormittag ‰ Mitwirken bei der Einschulungsfeier ‰ Besuch der Schulkinder im Unterricht

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Schulleben

Das Schuljahr wird immer wieder aufgelockert durch wiederkehrende Feste.

‰ August Einschulungsfeier ‰ November Laternenumzug ‰ Dezember Weihnachtsfeier mit Café ‰ Mai/Juni oder September Sportfest ‰ Ende des Schuljahres Sommerfest ‰ Abschlussgottesdienst des 4. Schuljahres

Weitere regelmäßig wiederkehrende Highlights sind Theaterbesuche (z.B. Freilichtbühne, Kino Hachenburg…), Ausflüge, Wanderungen und eine Klassenfahrt im 4. Schuljahr, bei der die Schüler in der Regel 2 Übernachtungen in einer nahegelegenen Unterkunft verbringen (z.B. Heisterberger Weiher, Haus Concordia in Dernbach, Haus Marienberge in Elkhausen).

Was gibt es ansonsten Im Frühjahr 2010 wurde ein Konzept für eine mögliche zu berichten? Ganztagseinrichtung an der Grundschule in Biersdorf erstellt, die nach einer flächendeckenden Befragung jedoch die nötigen Schülerzahlen nicht hergab. Die Bereitschaft für ein Ganztagsangebot ist aber auf jeden Fall vorhanden.

Verein der Freunde und Förderer der Grundschule Biersdorf e.V. Am 01.10.2006 wurde der Verein der Freunde und Förderer der Grundschule Biersdorf e.V. gegründet und soll dazu dienen, mit vielerlei Maßnahmen die Belange der Schule und Ihrer Schüler/-innen zu unterstützen.

Sinn und Zweck des Fördervereins Wie der Vereinsname schon andeutet, möchten wir mit vielerlei Maßnahmen die Belange der Schule und ihrer Schüler/-innen unterstützen. - Das könnte beispielsweise finanzielle Unterstützung bei Klassenfahrten oder kulturellen Veranstaltungen sein, Hilfe bei der Durchführung von Schulfesten oder, wie aktuell, die Einrichtung eines Leseraumes

Der Vorstand des Fördervereins Funktion Name Funktion Name 1. Vorsitzende: Bianca Stahl 2. Vorsitzende: Karola Strunk 1. Schriftführer: Monika Strunk 2. Schriftführer: Susanne Richter 1. Kassierer: Thea Betz 2. Kassierer: Regina Klein 1. Kassenprüfer: Ulrike Hilberg 2. Kassenprüfer: Tatjana Kemper 1. Beisitzer: Michaela Walsheim 2. Beisitzer: Michael Strunk 3. Beisitzer: Kerstin Benetreu-Strunk

Grundschule Biersdorf -Förderverein- Friedhofstraße 6 57567 Daaden

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Haubergsgenossenschaft Biersdorf Ein Ortsporträt von Lutz Herrschaft / Entnommen dem SWR-Porträt-Landesschau

Ansprechpartner Haubergsgenossenschaft Biersdorf Name der Institution Wolfgang Quandel Strasse Im Stahlwäldchen 5a PLZ Ort 57567 Daaden Fon: Fon: 0 27 43 / 35 19 Fax: [email protected] Email: Internet:

http://www.swr.de/landesschau-rp/hierzuland/- /id=100766/nid=100766/did=2348846/bwggzd/index.html

Biersdorf liegt im Daadetal, ganz im Norden des Landes, unweit des Dreiländerecks Rheinland-Pfalz/Nordrhein-Westfalen/Hessen. Seit 1969 ist das Dorf nicht mehr selbständig, sondern Ortsteil von Daaden. Landwirtschaft hat hier immer nur eine Nebenrolle gespielt - Biersdorf war und ist ein Arbeiterdorf. Bis 1965 wurde hier Eisenerz unter Tage abgebaut; mit bis zu 1.600 Beschäftigten war die Grube Füsseberg einst die größte im Siegerland.

Im 19. Jahrhundert wurde das Erz noch mit Holzkohle verhüttet. Die stammte vom "Hauberg" - eine spezielle Form der Niederwaldwirtschaft, die für die Region typisch ist. In Biersdorf gibt es bis heute eine Haubergsgenossenschaft: 138 Menschen halten 1235 Anteile am Wald, und sind entsprechend am Gewinn aus dem Holzverkauf beteiligt.

Wo Erz abgebaut und verhüttet wurde, siedelte sich die metallverarbeitende Industrie an. In Biersdorf gibt es zwei größere Betriebe, mit zusammen rund 200 Arbeitsplätzen. Früher, als Biersdorf eine der gewerbesteuerstärksten Gemeinden weit und breit war, gab es auch fünf Bäckereien im Dorf.

Und aus einer der Bäckerdynastien stammt der prominenteste Biersdorfer - der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Hans-Artur Bauckhage, der bis heute im Dorf wohnt.

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Ev. Gemeinschaft Biersdorf-Daaden und CVJM Daaden e.V.

Ansprechpartner Ev. Gemeinschaft Biersdorf-Daaden und CVJM Daaden e.V. Name der Institution Prediger Rüdiger Wisser Strasse Schaftrift 22 PLZ Ort 57567 Daaden Fon: Fon: 0 27 43 / 93 28 65 Fax: Email: [email protected] Internet: www.eg-daaden.de; www.cvjm-daaden.de Das Team Vorstände (s. unten); Mitarbeiterkreis Die Vorstände leiten die Arbeit; die Mitarbeiter treffen sich regelmäßig, um die Gruppenarbeiten zu besprechen Foto Mitglieder Insgesamt ca. 200 Mitglieder; in der Kinder- und Jugendarbeit ca. 110 Schüler / Kinder Kinder und Jugendliche als Besucher / Teilnehmer aktiv / inaktiv Aktive Mitglieder: ca. 75 % Allgemeine Beschreibung Christliche Gemeinde im Bereich der ev. Gemeinschaftsbewegung mit Entwicklung CVJM-Kinder- und Jugendarbeit, arbeitet in der örtlichen ev. Allianz mit. Geschichte Aus einer rein landeskirchlichen Gemeinschaft hat sich eine Gemeinde entwickelt, die sowohl offen ist für Kirchenmitglieder als auch für solche Menschen, die nicht der Landeskirche angehören. Die ev. Gemeinschaft ist 1853 entstanden im Rahmen der damaligen Erweckungsbewegung. Erste Hausversammlungen fanden in Biersdorf in der Werrbach statt. Die Gemeinschaft schloss sich der Ev. Gesellschaft für Deutschland als Zweigverein an. 1874 Bau des ev. Vereinshauses in Biersdorf (für die Orte Daaden und Biersdorf), erstes Gotteshaus in nicht-kirchlicher Trägerschaft in der Region. 1876 wurde der erste Prediger hier stationiert (F. W. Pietzsch), der 1877 den Männer- und Jünglingsverein (später CVJM) gründete. Die Sonntagsschule (Kindergottesdienst) besteht bereits seit 1875. In der Zeit um 1900 wurde die Sonntagsschule von 500 bis 600 Kindern besucht und in den1950er Jahren waren es auch noch knapp 500. Chorarbeit: Männerchor: ca. 1877 bis 1974, Frauenchor: 1890 bis 1974, Posaunenchor: seit 1902, Gemischter Chor: 1974 bis 2002, Lautenchor: dreißiger Jahre bis neunziger Jahre, CVJM-Chor Spektrum (gemischter Chor): seit 1980. Die Jungschararbeit begann nach dem 2. Weltkrieg. Weiter hinzu gekommen sind spezielle Angebote für 14- bis 17-Jährige, Sportgruppen und ein Eltern-Kind-Kreis. Im Rahmen der CVJM- Jugendarbeit werden Ferienlager für Kinder angeboten. Aktuelle Aktivitäten Wochenprogramm (bereits übermittelt) - Feste Aktuell: - Projekte Umbau der früheren Predigerwohnung im Vereinshaus zu Gruppenräumen, insbes. für Kinder- und Jugendarbeit Bücherhol- und –bringtag (14.5.) CVJM-Jugendkreis bietet an Rasenmähen gegen eine Spende für einen guten Zweck Darstellung der Offenbarung in Musik /Drama/ Mulitmedia im Bürgerhaus (mit der Bibelschule Brake) am 17.5. Gemeindefreizeit im September Jahresfest im Oktober

Dokumente 100 Jahre CVJM Biersdorf-Daaden(1977) 120 Jahre Ev. Vereinshaus Biersdorf-Daaden (1994) 100 Jahre Posaunenchor Biersdorf-Daaden (2002) Besondere Angebote Für Kinder und Jugendliche: wöchentliche Angebote: - Für Kinder & Jugendliche Kindergottesdienst, Jungenjungschar, Mädchenjungschar, - Für Menschen mit Handicap Jungenschaft, Mädchenkreis (alle 2 Wo), Jugendkreis JAM, - Für Familien Jungscharsport, Jungenschaftssport, außerdem Freizeiten und - Für Senioren Ferienlager Für Menschen mit Behinderung: keine bes. Angebote, sind herzlich Vom Erzbergbau zum Dorf mit Zukunft – Ein gemeinsames Projekt des Ortsgemeinderates und der Bürger von Biersdorf 53 Biersdorf – Unser Weg von der Tradition zum Standort mit Zukunft

willkommen, in der Vergangenheit wurden zwei Jugendliche mit Behinderung in die Jugendkreise integriert und von den Jugendlichen intensiv betreut und unterstützt Für Familien: Familiengottesdienste, KiGo während des Gottesdienstes, Eltern-Kind-Kreis, Gemeindefreizeit Für Senioren: Frauenstunde (im Winterhalbjahr)

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Motorrad-Club Daadetal e. V.

Ansprechpartner Dirk Märker,Vorsitzender Name der Institution Motorrad-Club Daadetal e. V. Strasse In der Schneisenbach 47, Clubheim Sportplatz Biersdorf PLZ Ort 57567 Biersdorf Fon: Fon: 0 27 43 / 69 73 Fax: Email: Internet: [email protected] www.mc-daadetal.de Das Team Clubheim, Foto siehe Anhang Mitglieder 25 Schüler / Kinder ./. aktiv / inaktiv 25/10 Allgemeine Beschreibung Der Motorradclub MC-Daadetal e.V. wurde 1982 gegründet. Entwicklung Mit zunächst wenigen Mitgliedern wurde sich anfangs in privaten Geschichte Räumlichkeiten getroffen und auch gemeinsame Touren unternommen. Seit einigen Jahren können wir das Vereinshaus des ehemaligen SV- Biersdorf am Sportplatz als unser festes Clubheim nutzen. Ziel des MC- D war und ist nach wie vor, eine unabhängige Gemeinschaft für Motorradfahrer zu bilden, wobei geselliges Zusammensein und gemeinsame Ausfahrten im Vordergrund stehen. Aktuelle Aktivitäten -Organisation der jährlichen Motorradausstellung Anfang März im und - Feste vor dem Bürgerhaus Daaden. Durchschnittliche Besucherzahl ca. 2000. - Projekte Aussteller: Alle Motorradhändler aus der Umgebung und private Aussteller, Oldtimer etc. -Jährliche Metparty im November in der Wilhelm-Fischbach-Hütte Daaden. Jeder ist willkommen -Open-Air „Rock im Daadetal“ am Sportplatz Biersdorf/Clubheim -Gemeinsame Urlaubsausfahrten und Clubausfahrten, Gastfahrer sind willkommen -Teilnahme an Veranstaltungen der VG Daaden (z.B.: Weihnachtsmarkt) -Wöchentliches Clubtreffen, Freitags ab 20.00 Uhr im Clubheim Sportplatz Biersdorf. -Einsatz als Streckenposten am Nürburgring

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MGV Eintracht Biersdorf 1857 e. V.

Verein / Institution / Schule / Kindergarten Kontaktdaten Ansprechpartner MGV Eintracht Biersdorf 1857 e. V. Name der Institution Volker Best Strasse Vorsitzender PLZ Ort Im Krain 25 Fon: D - 57567 Daaden Fax: Fon: 0 27 43 / 42 97 Email: [email protected] Internet: Sunshine Kids im MGV Eintracht

Das Team Mitglieder Schüler / Kinder aktiv / inaktiv Allgemeine Beschreibung Entwicklung Geschichte Aktuelle Aktivitäten - Feste - Projekte

Bilder Bilder Bilder

Dokumente

Was gibt es ansonsten zu berichten?

Besondere Angebote - Für Kinder & Jugendliche - Für Menschen mit Handicap - Für Familien - Für Senioren

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Sportverein Biersdorf e. V.

Verein / Institution / Schule / Kindergarten Kontaktdaten Ansprechpartner Sportverein Biersdorf e. V. Name der Institution Klaus Niemüller Strasse Vorsitzender PLZ Ort Am Glaskopf 61 Fon: D - 57567 Daaden Fax: 02743 3118 Email: Internet: [email protected]

Das Team 1. Vorsitzender Klaus Niemüller 2. Vorsitzender Hans Arthur Bauckhage 1. Geschäftsführerin Hannelore Buhl 2. Geschäftsführerin Dorothea Rummelt 1. Kassierer Frank Niemüller 2. Kassiererin Renate Trapp Frauenabteilung Br.& Freiz. Hannelore Buhl/Renate Trapp Jugendleiter Frank Niemüller Fussballabteilungsleiter Klaus Niemüller Mitglieder 60 Schüler / Kinder 4 aktiv / inaktiv 14/46 Allgemeine Beschreibung Sportverein; eingetragener Verein ; Abteilungen: Fussball ; Breiten & Freizeitsport (Frauen-Gymnastikgruppe) Entwicklung Mitgliederrückgang Geschichte Gründung am 09.07.1959 Jugendspielgemeinschaft mit Sportfreunde Daaden seit 1978. 1980 – 1982 Seniorenspielgemeinschaft mit Schutzbach AB 1983 Spielgemeinschaft mit Niederdreisbach Ab 1998 erweiterung der Spielgemeinschaft durch Spfr. Daaden 2009 Ausstieg des VfB Niederdreisbach aus der SG. Z.Zeit SG Daaden/Biersdorf Anfang der 80er Jahre spielte für einige Jahre auch eine Damenmannschaft. Aktuelle Aktivitäten Zur Zeit keine Feste und Projekte - Feste Zukunftziele: Ausbau des Breiten & Freizeitsportsektors - Projekte Einrichten einer HOME-Page

Was gibt es ansonsten Nach dieser Saison werde ich in der SG Daadetal kürzer treten und zu berichten? mehr an der Neuorientierung des SV Biersdorf arbeiten.

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Turn- und Sportgemeinschaft Biersdorf e.V.

Ansprechpartner Turn- und Sportgemeinschaft Biersdorf e.V. Name der Institution In der Walsbach 1 Strasse 57567 Daaden PLZ Ort Telefon: 02743 - 2526 Fon: [email protected] Fax: www.tsg-biersdorf.de Email: Internet: Das Team Mitglieder 730 Schüler / Kinder ca. 180

Allgemeine Beschreibung Die TSG Biersdorf wurde 1990 gegründet und ist inzwischen mit 730 Entwicklung Mitgliedern die zweitgrößte Turn- u. Sportgemeinschaft in der Geschichte Verbandsgemeinde Daaden.

Der Verein bietet zeitgemäße Sportangebote u. a. im eigenen Fitness- u. Gesundheitsstudio in der TSG-Sportschule Weitefeld

Angebote: Kinderturnen - Rhönradturnen Präventions- u. Rehabilitationssport: Wassergymnastik, ab 01.04.93 WS-Gymnastik, ab 01.04.90 Muskelaufbau im Fitness u.Gesundheitsstudio ab Okt. 96

Übergewichtige Kinder u. Jugendliche in Ernährung, Bewegung, Spiel und Sport ab August 2008

Mach 2 - besser essen, mehr bewegen ab Jan. 2011 für Erwachsene

Modern Dance f. Jugendliche

Frauenturnen

Walking u. Nordic Walking

Aerobic u. Step Aerobic f. Frauen

Klettern f. Jungen u. Mädchen ab Januar 2004 (in Kooperation mit der Regionalen Schule Daaden)

Fit u. aktiv 50 plus Sport u. Spiele für Jungen Wintersport

Leichtathletik (in Kooperation mit dem Daadener Turnverein u. der LG Sieg ab Nov. 2005)

Kurse in Kooperation mit den Krankenkassen -in unserem Lehrgangsraum der TSG Sportschule Aktuelle Aktivitäten Ferienspaßangebote - Feste - Projekte

Besondere Angebote - Für Kinder & Jugendliche - Für Menschen mit Handicap - Für Familien - Für Senioren

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Biersdorfer Mühle 400 Jahre alt Im Jahr 1610 erstmals urkundlich erwähnt – Längster Mühlenbetrieb im Daadener Land

Nicht nur die weithin bekannte Steinches Mühle wurde in diesem Jahr mindestens 400 Jahre alt; dasselbe Jubiläum konnte auch die Mühle in Biersdorf begehen. Beide Mühlen finden in derselben Urkunde aus dem Jahr 1610 erstmals Erwähnung. „Es soll der Landschultheiss zu -Freuspurg Henrich Fischer die beiden Müller auf der Steintges und Birstorfer Mhülen dahin anweisen, das sie nunmehr den gedachten Mhüllon abziehen und den Mhalgästen derselben beiden Mhülen alles dasselbige, was auf den beiden Mhülen befunden worden, so zu derselben gehörig, aufrichtig liefern und dabei nicht vervortheilen.“ So heißt es in der Anordnung des saynischen Grafen aus Hachenburg vom 29. März 1610. Die Mühle, die sich im Eigentum der Landesherrschaft befand und in der die Einwohner von Biersdorf und Niederdreisbach sowie die „Friedewäldischen Untertanen zu Schutzbach“ ihr Getreide mahlen lassen mussten, wurde zunächst auf Zeit an die Müller verpachtet. 1786 ging die Mühle in Erbpacht auf den damaligen Müller Johann Peter Hauprich über. In 14 Artikel wurden von dem Müller und seinen Angehörigen gefordert: „ein frommer und christlicher Lebenswandel, Ordnung in der Abfertigung der Mahlgäste, ein tüchtiges Gemähl, gerechtes Moltermaß, nicht zu Ungebühr zu handeln und keinem die in der Mühle stehende Waage zu versagen.“ Der Erbpächter musste für „laufendes Geschirr und Geräte selbst sorgen“ und die Mühle zudem instand halten. Die gebannten Mahlgäste aus den oben genannten Ortschaften waren auch weiterhin verpflichtet, die ihnen obliegenden Frondienste zu leisten. Die allgemeine Gewerbeordnung des Staates Preußen von 1845 hob den Mahlzwang auf. Da der Müller jetzt keinen zugewiesenen Bezirk mehr hatte, sondern in Wettbewerb mit anderen Mühlen trat, erhielt er einen Pachtnachlass. 1853 löste Peter Haubrich den Pachtvertrag mit der 18-fachen Jahrespacht ab und wurde damit Eigentümer der Mühle. Vier Jahre später erhielt er die entsprechende Ablösungsurkunde. Im Jahr 1914 verkaufte die Familie Haubrich die Mühle an Friedrich Lenz. Dessen Sohn Meinhard baute sie 1930 zu einer modernen Handelsmühle aus: Die Anlagen wurden vergrößert und eine neue Turbine wurde eingebaut. Rund vier Tonnen Getreide konnte Müller Lenz in 24 Stunden mahlen. Mit Manfred Lenz erlernte die dritte und zugleich letzte Generation der Familie das Müllerhandwerk, was jedoch nach dem Zweiten Weltkrieg schon gar nicht mehr so einfach war, war dieser Handwerksberuf doch schon stark im Rückgang begriffen. 1969 drehte sich das Mühlrad zum letzten Mal. Mit der Schließung der größten Mühle im Daadener Land ging auch die lange Mühlentradition insgesamt zu Ende. Das der Biersdorfer Mühle angegliederte Lebensmittelgeschäft wurde, wie auch der Handel mit Dünger und ähnlichen Naturprodukten, zunächst von der Familie Lenz weitergeführt. Im ehemaligen Ladenlokal befindet sich heute eine Gaststätte und den Landhandel hat ein Pächter übernommen. Das gewerbliche Treiben in der alten Mühle geht – angepasst an die heutigen Bedürfnisse – somit weiter.

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ÖPNV / DIE DAADETALBAHN FEIERT 125. GEBURTSTAG

Am 1. März 1886 gellten die Pfiffe der Dampflokomotiven durchs beschauliche Tal. Güter und Menschen beförderten die Züge. Der Niedergang der Montanindustrie und das Aufkommen des Individualverkehrs machten der Bahn zu schaffen. Nach dem Stillstand wurde sie erfolgreich "wiederbelebt".

mey - Als 1861 auf der Eisenbahnstrecke von Köln nach Gießen der Verkehr aufgenommen wurde, bedeutete dies für die Eisenerzindustrie an Sieg und einen spürbaren Aufschwung, während die Gruben und Hütten im Daadetal ins Hintertreffen gerieten. Deshalb drängten die Industriellen des Daadetals immer wieder auf eine Eisenbahnverbindung nach Daaden. Mit allerhöchstem Erlass vom 21. Mai 1883 wurde die Daadetalbahn als eingleisige Nebenbahn genehmigt, die nach dem Alsdorfer Tunnel von der damaligen Hauptstrecke Köln-Gießen abzweigte. Die Leitung des Bahnbaues und des späteren Betriebes wurden dem Königlichen Eisenbahn-Betriebsamt Köln übertragen.

Die gesamten Baukosten wurden auf 775000 Mark zuzüglich Grunderwerbskosten veranschlagt. Da keine großen Steigungen zu überwinden und keine Tunnel und nur wenige, meist kleinere Brücken zu bauen waren, fielen die Kosten verhältnismäßig günstig aus. Der Bahnbau wurde zügig durchgeführt, und bereits am 6. Mai 1885 konnte der Güterverkehr bis Biersdorf aufgenommen werden; die Personenbeförderung folgte am 15. Oktober 1885. Anfang des folgenden Jahres schließlich war die gesamte Strecke fertig gestellt, und der Bahnbetrieb nach Daaden konnte am 1. März 1886 aufgenommen werden. Dabei traf der Bau der Eisenbahnstrecke auf einige Schwierigkeiten, die von Einwendungen vieler Bürger, namentlich aus Biersdorf und Schutzbach, herrührten. Einige befürchteten, dass Wiesen und Weiden nach dem Bahnbau nicht mehr zu benutzen seien, andere beklagten das Abschneiden von Feld- und Flurwegen, und weitere Beschwerdeführer wandten sich gegen die Verlegung des Daadebachs, da hierdurch der Wassergraben zu den Grummetwiesen gefährdet sei. Doch die Einsprüche konnten alle einer Lösung zugeführt werden, so dass der Bahnbau dadurch nicht verzögert oder gar verhindert werden konnte. In Schutzbach wurde bei einer Scheune das Strohdach gegen eine Beschieferung ausgetauscht; ein Wohngebäude erhielt eine neue Treppe zur Daade hin. Entsprechend dem erwarteten Güterverkehrsaufkommen waren die Stationen entlang der Strecke sehr aufwändig angelegt.

Rekordergebnis 1913 Alle Bahnhöfe waren mit Personal besetzt und verfügten über Ein- und Ausfahrtssignale sowie mehrere Gleise. Die Endstation in Daaden war sogar ein "3.-Klasse-Bahnhof". Anfangs fuhren auf der Strecke im Personenverkehr täglich nur vier Zugpaare, wobei die Haltestelle in Grünebach erst 1897 eröffnet wurde. Das Jahr 1913 brachte ein Rekordergebnis sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr: 116631 verkaufte Fahrkarten und 246749 Tonnen Wagenladungen lautete die Bilanz. Schon bald nach der Inbetriebnahme der Daadetalbahn gab es Pläne, diese über und Friedewald bis nach Fehl- Ritzhausen zu verlängern, wo ein Anschluss an eine der über den Westerwald führenden Bahnverbindungen möglich gewesen wäre. Die Trasse war bereits abgesteckt, doch der Ausbruch des Ersten Weltkrieges verhinderte die Ausführung des Planes. Nach dem Krieg versuchte der Daadener Bürgermeister, diesen Plan wieder aufzugreifen, doch die schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse der zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts ließen dessen Verwirklichung nicht zu. Auch die etwas später aufgenommenen Planungen, die von Bindweide nach Friedewald führende Kreisbahn bis nach Daaden weiterzubauen, kamen nicht zur Realisierung, da die wegen der enormen Höhenunterschiede hohen Baukosten nicht im Verhältnis zur Rentabilität dieses Streckenabschnittes gestanden hätten.

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Beamter lehnte sich zurück So blieb es bei der Stichbahn bis Daaden, die dafür an der den Nebenbahnen eigenen besonderen Eisenbahnromantik mit ihren originellen Anekdoten teilhatte. Wie z. B. von jener älteren Frau, die erstmals eine Fahrt mit der Eisenbahn unternehmen möchte und am Bahnschalter in Daaden eine Retourfahrkarte verlangt. "Wohin denn?" fragt der Bahnbeamte. "Dadd geid disch Führwetzer gohr noud on!" lautet die prompte Antwort. Oder von jenem Jungen, der nach erstandener Fahrkarte nach Betzdorf den Schalterbeamten fragt, wann denn der letzte Zug nach Daaden fahre. Der Beamte lehnt sich in seinem Stuhl zurück und antwortet: "Jong, dadd wärn mir zwier gwäss nemihr erlehrwe." Es herrschten jedoch auch strenge Sitten auf der Daadetalbahn. Zugführer Richard Stöver, über mehrere Jahrzehnte hier seines Amtes waltend, verwies betrunkene Fahrgäste ohne Ansehen der Person kurzerhand des Zuges; sie mussten dann von Schutzbach oder Niederdreisbach zu Fuß nach Hause laufen. Dabei stützte er sich auf eine königlich- preußische Verordnung, in der es u. a. hieß: "Trunkene Personen dürfen zum Mitfahren nicht zugelassen werden.

Zurückgehende Beförderungszahlen Sind solche unbemerkt in einen Wagen gelangt, so werden sie aus diesem ausgewiesen." Und mit noch einem Kuriosum konnte die Daadetalbahn aufwarten: Zwei Bahnhöfe liegen in der Gemarkung Alsdorf, doch keiner trug den Namen dieses Ortes. Sie wurden nach den nächst gelegenen Ortschaften Grünebach und Schutzbach benannt. Erst 1996 erfolgte die Umbenennung des Haltepunktes Grünebach in Alsdorf. Nach dem Zweiten Weltkrieg traten durch die zunehmende Motorisierung der Bevölkerung große Änderungen im Personenverkehr ein, die auch vor der Daadetalbahn nicht Halt machten. Die Beförderungszahlen gingen trotz eines dichten Zugverkehrs immer mehr zurück. 1954 wurde der mit einer Dampflok bespannte Personenzug durch die roten Schienenbusse ersetzt, was zu einer Reduzierung der Fahrzeit von 25 auf 15 Minuten führte. 1960 verkehrten werktags 14 und an Sonntagen sieben Zugpaare auf der Strecke; es gab sogar Kreuzungsverkehr im Bahnhof Niederdreisbach. Als in den 1960er Jahren das große Grubensterben einsetzte, verlor auch der Güterverkehr seine tragende Stütze; er wurde zunehmend bedeutungsloser. 1964 wurde der Sonntagsverkehr auf der Daadetalbahn eingestellt;

Politik schaltete sich ein 1976 wurden die Nachmittagszüge durch Busse ersetzt. Die Bahnhöfe entlang der Strecke wurden nach und nach geschlossen, die Signalanlagen verschwanden und die Gleise wurden zurückgebaut. Lediglich der Schülerverkehr brachte der Bahnstrecke noch gewisse Einnahmen, doch schwebte das Damoklesschwert der kompletten Stilllegung drohend über der Daadetalbahn. 1991 beantragte die Deutsche Bundesbahn die Einstellung des Gesamtverkehrs auf der Strecke Betzdorf-Daaden und die Daadetalbahn wäre heute auch sicher tot, wenn sich nicht zwischenzeitlich die Politik die Belebung des Öffentlichen Personennahverkehrs auf die Fahnen geschrieben hätte. Die Daadetalbahn sollte ein Modellprojekt der Regionalisierung einer Bahnstrecke werden. Wegen des maroden Oberbaus der Strecke ruhte zwar der Schienenverkehr von Oktober 1993 bis November 1994, doch nach der Komplettsanierung nahm die kreiseigene Westerwaldbahn den Schienenverkehr mit modernen Triebwagen wieder auf. Seit Juni 1996 fährt die Bahn ganztägig im Stundentakt - von wenigen Einschränkungen am Wochenende abgesehen. Somit ist die Daadetalbahn im 125. Jahr ihres Bestehens gut aufgestellt.

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GESCHICHTLICHE ENTWICKLUNG VON BIERSDORF

Ein Blick in die Vergangenheit des Bergarbeiterdorfes mit Daten und Fakten

Als 1969 die Ortsgemeinde Biersdorf, urkundlich schon 1344 nachgewiesen, durch ein Gesetz der Rheinlandpfälzischen Landesregierung in der Ortsgemeinde Daaden eingemeindet wurde, verlor der Ort seine kommunale Selbständigkeit. Die 1994 gefeierte 650 - Jahrfeier war Veranlassung dazu, Daten und Fakten aus der Geschichte des Dorfes zusammenzutragen. Dies ist heute noch so.

Der Leiter des Hauptstaatsarschives, Hellmuth Gensicke, Wiesbaden, hat in einem ausführlichen Schriftsatz, Anfang 1994 erneut bestätigt, dass Biersdorf im „Mannbuch", derer von Bicken" aus Anno 1344 erwähnt wird. Hier erscheint der Ortsname mit Birstorff'. 1344 Biersdorf wird in den Annalen der Geschichte erstmalig erwähnt. Biersdorfer Bürger werden im „Mannbuch" des adeligen Geschlechtes von Bicken (Nähe Herborn) als „zehntpflichtig" (steuerpflichtig) gegenüber der Familie „von Scheit" (Nieder- und Oberscheid bei Dillenburg) bezeichnet. Das soll die „Geburtsurkunde" von Biersdorf, das damals noch „Birstorff' geschrieben wurde, sein. 1395 Der Biersdorfer Einwohner Gerlach Snell erscheint in einer Urkunde des Klosters Marienstatt. Er ist Zeuge vor Gericht in Daaden, als die Tochter des Ritters von Derschen dem Kloster eine Schenkung macht. 1413 Mit einem Viertel des Bickener „Zehnten" in Biersdorf wird der Adelige Wigand von Widderbach belehnt. 1478 Die Biersdorfer Hütten bestanden schon in diesem Jahr. (2) 1528 Die Biersdorfer Mühle, die unter der Herrschaft des Grafen Seyn-Hachenburg steht, wird zum ersten Mal erwähnt. 1561 Laut Mitteilung in der „Geschichte der ev. Kirchengemeinde des Kreises ", erschienen 1933, stand in Biersdorf schon 1561 eine Kapelle, die 1757 wegen Baufälligkeit abgerissen wurde. Das Gebäude stand in der Ortsmitte in der Nachbarschaft des Bergbaudenkmals und Brunnens. 1605 Eine Hüttenverordnung, auch für die Biersdorfer Hütte, wurde erlassen. 1612 Biersdorf wurde in einer Urkunde erwähnt, wobei es um den über ein Jahrhundert währenden Streit mit der Gemeinde Herdorf wegen des Viehtränkens in der Sottersbach im Bereich der Herdorfer Gemarkung geht. 1618-1648 Durch den 30jährigen Krieg hindurch und nach dem Westfälischen Frieden bleibt Biersdorf, wie auch Daaden, evangelisch. 1708 Biersdorfer Grubenfelder (Erzlagerstätten) werden urkundlich nachgewiesen. Der Bergbau in Biersdorf ist jedoch wesentlich älter. Jede Grube hatte 128 Kuxsen. 1741 Die Biersdorfer Hütte durfte 84 Tage Eisen schmelzen. Die Einschränkung bezog sich auf den Mangel an Holzkohle. 1742 Es werden 51 Rauche gezählt. Es wird sich ernährt durch Berg- u. Hüttenwerke wie auch Ackerbau. Es ist meist lutherisch, hat Waldungen und eine Kapelle. Der Füsseberg war Hochwald. 1757 Die baufällige Kapelle wird abgerissen. 1766 Ein Schulhaus mit Kapellensaal mit oberem Stockwerk wird in der Dorfmitte, erbaut. Die Glocke und die Uhr wurden von der Kapellengemeinde übernommen. Eine Hirtenwohnung wurde im hinteren Teil erstellt. 1776 Biersdorf hat in diesem Jahr 299 Einwohner und 29 Dienstboden. Von den 55 Rauchen sind 44 lutherisch und 11 reformiert.

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1780 Die Cupfergrube „Glückshafen" in Biersdorf bekommt vom Amt Friedewald Bergrechte. Huth Vergleich mit Herdorf. 1786 Die Biersdorfer Mühle, zu welcher Biersdorf, Niederdreisbach und Schutzbach „gebannt" waren, geht in Erbpacht an den bisherigen Zeitpächter Joh. Peter Haubrich über. 1853 geht die Mühle in das Eigentum der Familie über. Der Mahlzwang wurde 1845 aufgehoben. 1914 übernimmt der Müller Friedrich Lenz, Großvater von Manfred Lenz die Mühle durch Kauf. Er verunglückte beim schärfen des Mühlsteins tödlich. 1787 In Biersdorfwerden 387 Einwohner in 59 Häusern gezählt. Die Haubergsgenossenschaft besteht aus 57 Anteilseignern. 2006 wahren es 146. Es kommt zu einem Vergleich zwischen den Haubergs-Beerbten und den übrigen Einwohner wegen der Hochwaldungen. 1797 Der Stollen Ohligerzug wurde angelegt. Er war 1800 m lang. Im 18. Jahrhundert wurde auf Cupfererz gegraben. In 1898 wird der Stollen still gelegt. 1809 Eine Beisassenordnung wird für Biersdorf erlassen. Alle Rauchbesitzer haben unterzeichnet. 1815 Das Amt Daaden, Biersdorf gehört dazu, wird gegründet. 1816 Der Kreis Altenkirchen wird gebildet. Biersdorf hat 304 Einwohner, der älteste ist 68 Jahre alt. 1818 Nach dem preußischen Gesetz vom 26. Mai durften Erze ins „Ausland" verkauft werden. Die Nassau wer bis dato Ausland. 1821 Der Friedhof auf dem „Stoffel" wird eingerichtet. Bis dato wurden die Verstorbenen auf dem Kirchspielkirchhof zu Daaden beerdigt. 1830/31 Die Biersdorfer Hütte ist eine der bedeutendsten im Kreis Altenkirchen und Siegerland. Der Stahlhammer war an dem Einlaufgraben des Hüttenweier gelegen. 1834 Es wird ein Huth - Vergleich zwischen den Daadener und den Biersdorfer Viehbesitzern geschlossen. 1835 Es werden 435 Einwohner gezählt. 1840 Die reformierte und die lutherische Kirchengemeinde im Daadetal vereinigen sich zu einer unierten Kirche. 1845 In Biersdorf wohnen 465 Menschen. 1848 David Stein (Kirchen) erwirbt die Füsse-berger Grubenfelder. Das Gebläse (Luftzylinder) der Biersdorfer Hütte wurde mit Wasserkraft angetrieben. 1850 Einer Zusammenlegung mit einer anderen Gemeinde wird widersprochen. 1853 Im Synodalbericht des Kreises Altenkirchen wird die ev. Gemeinschaft Biersdorf / Daaden genannt. 1857 Der MGV „Eintracht" Biersdorf wird gegründet. 1864 Der Nachwächter soll alle ¥2 Stunde ein Glockezeichen geben. 1866 Die Schürfrechte an Grube Glaskopf werden in Gewerke umgewandelt und neu verliehen 1868 Der Ausbau der Daadetalstraße wird begonnen Dem Lehrer Weber soll ein Stall und Futterschuppen gebaut werden. Es wird Einspruch erhoben. 1869 Die neue Daadetal-Straße von Grünebach nach Daaden wird dem Verkehr übergeben. 1872 Die Grube Füsseberg wird von Friedrich Krupp (Essen) gekauft. 1874 Die Standesämter werden eingerichtet. Das Vereinshaus der Evangelischen Gesellschaft Biersdorf- Daaden wird gebaut.

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1874 /1875 Nach vorherigem Abbruch des 1766 erbauten Schulhauses (mit Kapelle) wird am gleichen Standort eine neue Schule mit 2 Lehrerdiensrwohnungen erbaut, die auch mit einem Klassenraum für kirchliche Zwecke der Kirchengemeinde Daaden zur Verfugung steht. Das Schulhaus ist nach dem Schulneubau „Auf der Flur" 1964 in den Besitz des Gewerbebetriebes Leicher übergegangen. Karl Stolz wird zum Haubergsvorsteher gewählt. Das Amt behielt er 18 Jahre inne. 1876 641 Einwohner werden gezählt 1877 Der evangelische Jünglingsverein Biersdorf (CVJM) wird gegründet. 1880 Der Hauerlohn auf der Grube „Füsseberg" beträgt pro Schicht 2,50 Mark. Förderung: 1880 1. Füsseberg 302 340 Ztr. Eisenstein. 2. Salome 171 700 Ztr. 3. Glaskopf 89 880 Ztr. Spatheisens. 4. Ohligerzug 221 680 Ztr. Brauneisens. 321 252 Ztr. Spatheisens. 1884 Am 31. Mai wird die Biersdorfer Hütte stillgelegt und 1892 abgerissen. 1885 Ein Eisen-Hammerwerk in der „Schneisenbach" wird in der Biersdorfer Schulchronik erwähnt. Es wurde still gelegt (siehe 1830). Der Ort wird durch den Bau der Eisenbahn Betzdorf - Biersdorf an den Schienenverkehr angeschlossen. Biersdorfer Bürger hatten sich hiergegen massiv gewehrt. 1886 Die restliche Eisenbahnstrecke Biersdorf-Daaden wird in Betrieb gesetzt. 1887 Ein landwirtschaftliches Casino wird gegründet. Vorsitzender war C.EJung. 1887/1892 Die Biersdorfer Hütte, stillgelegt 1884, wird abgebrochen. Die mit Holzkohle gefeuerte Hütte konnten gegen die mit Koksfeuerung arbeitenden Siegerländer Hütten nicht mehr konkurrieren. 1888 Die 3 Kaisereichen werden gepflanzt. 1.Kaiser Wilhelm I. 2. Kaiser Friedrich 3. Kaiser Wilhelm H. 1889 Biersdorf erhält eine Postagentur. 1890 Großes Hochwasser. Der Bahndamm wird unterspült. Die Grube Füsseberg wird für 9 Jahre stillgelegt. 1891 Der Schichtlohn der Bergarbeiter beträgt zwischen 2,-und 2,10 Mark. 1893 Die „Freiwillige Feuerwehr" wurde ins Leben gerufen. Sie war anfänglich 70 Mann stark. Später nur noch 40 Mann stark. Ferdinand Stolz wird Haubergsvorsteher für 16 Jahre. 1895 152 Familien, 860 Einwohner leben in 128 Wohnhäusern. Lehrer Keller beginnt mit einer Schulchronik von Biersdorf. 1896 Neues Ackerland wird durch umfangreiche Rodungen auf dem „Roland" geschaffen. 1897 Die Grube Glaskopf arbeitet mit Zubuße. 1899 Der Tiefbau auf der Erzgrube „Füsseberg" beginnt. 350 Bergleute sind beschäftigt.

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1900 162 Familien, 956 Einwohner. Die Einwohnerzahl hat sich durch den Bergbau in knapp 50 Jahren verdoppelt. Es bestehen 4 öffentliche Backhäuser. (Backes) Die Straßenbeleuchtung wurde durch Gaslaternen betrieben. Die Grube „Ohliger Zug" wird für 60.000 Mark an Friedrich Krupp AG, Essen, verkauft und vom „Füsseberg" her für Erzförderung erschlossen. Die Gruben „Glaskopf' und „Salome" werden zusammengelegt. Glaskopf ist 336 m unter Talsohle tief. Es werden 4 Pferde, 127 Rindv. Und Ochsen, 121 Ziegen, 54 Schweine, 159 Hühner und 30 Bienenstöcke gezählt. Es werden 1422 Obstbäume gezählt. 1902 In Biersdorf bestehen sechs Wirtschaften, fünf Bäckereien, zwei Metzgereien, eine Dachpfannenfabrik (am Bahnhof). Der Posaunenchor des Jünglingsvereins Biersdorf wird gegründet. Der Bahnhof Biersdorf wird an Werktagen von acht Personenzügen und einem Güterzug passiert. Sonntags sollen sogar 12 Personenzüge laut Schulchronik gewesen sein. '.-,...; 1902/1908 Bis zu 80 Kroaten und Italiener sind bei Erd- und Bauarbeiten bei der Modernisierung der „Füsseberg" - Übertageanlagen beschäftigt. Die Firma Friedrich Krupp investiert fast l Million Mark. Heute noch zu sehende Relikte aus dieser Zeit sind hohe Bruchsteinmauern (Stützmauern an dem Steilhang und die alte Mühle). Ein Turnverein wird gegründet, der sich aber nicht lebensfähig erwies und sich bald wieder auflöste. 1903 Öffentliche Fernsprechzellen werden eingerichtet. 1905 Zur Grube Glaskopf wird ein Röstofen gebaut. Die Relikte sind noch zu sehen. 1906 /1907 Der Tagelohn der Männer beträgt 3 Mark, für Frauen 1.50 Mark, der Schichtlohn der Bergarbeiter (Hauer) 5,60 Mark bis 5,80 Mark. Die Lebensmittelpreise sind je Pfund Schweinefleisch 80 Pfennig, Rindfleisch 0,75 Mark, Ochsenfleisch 0,80 Mark, Butter 1,40 Mark bis 1,50 Mark. Für einen Schichtlohn können somit 4 Pfund Butter gekauft werden! 1907 Der Friedhof auf der „Bolze" wird angelegt. Vorher war er auf dem Platz hinter der alten Kapelle, „Auf dem Stoffel" in der Nähe der Schule von 1914. heute ist das Grundstück im Besitz von Albert Jung. Die Grube Glaskopf wird geschlossen und zum Abbruch verkauft. Turm und Maschinenhaus blieben erhalten. Bei den Reichstagswahlen errang Behrens im Amt Daaden die meisten Stimmen. Insgesamt gewann der Nationae-Liberale Krämer das Mandat. 1908 Im Februar dieses Jahres überschwemmte die Daade weite Teile des Ortes. Es entstand großer Sachschaden. Es wurde ein Bebauungsplan erstellt und 40.000,- M investiert. Wegenetz im Hauberg wird erweitert. 1909 Die Kruppsche Konsumanstalt wird gebaut. Billige Einkaufsmöglichkeiten für Bergarbeiter werden damit geschaffen. Große Überschwemmungen durch Dauerregen in Tal. 1910 Es werden 1053 Einwohner gezählt. Unter Bürgermeister Karl Richter wurde eine Wasserleitung mit Quellfassungen in der Oberdreisbacher Gemarkung gebaut und in Betrieb genommen. Die Kosten beliefen sich auf 55.965,- Goldmark. 1911 Auf der Grube „Füsseberg" werden pro Schicht zwischen 3 Mark bis 4 Mark verdient. Es werden 2 Rostöfen erstellt. Die Grube Ohliger Zug lief voll. Ein Pfund Schweinefleisch kostet l Mark. Es zeichnete sich eine große Dürre an. 3 Monate nur Sonnenschein und kein Regen. Am 3.12. wird die VOBA Daaden gegründet. 1913/1914 Die Schule , Auf dem Stoffel" wird mit 2 Klassen und 2 Lehrerdienstwohnungen für 51.000,— Mark gebaut. Das Gebäude wird nach 1963 für Wohnzwecke umgebaut und genutzt. Die elektrische Beleuchtung wurde eingeführt.

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1914 Am 31.7. ist der Ausbruch des Krieges 1914 /18. Not und Elend bei der Bevölkerung sind hiermit verbunden. Lebensmittel werden teurer und sind zwangsbewirtschaftet. Viele Väter und Söhne werden zum Kriegsdienst einberufen. Die Biersdorfer Mühle geht durch Kauf von der Familie Haubrich in den Besitz des Müllers Friedrich Lenz, Großvater von Manfred Lenz, über. ,, .f Biersdorf erhält als einer der ersten Gemeinden im Amt Daaden elektrischen Strom. 1917 Louis Schneider aus Daaden, kaufte das Gelände der alten Hütte und baute ein Sägewerk, mit Wasserdampf-Antrieb, an diesem Stantord. 1918 38 Väter und Söhne Biersdorfer Familien kehren vom Kriegsdienst als Soldaten nicht mehr in ihre Heimat zurück. Sie sind auf den Schlachtfeldern des unsinnigen Krieges und in den Lazaretten an ihren Kriegs Verwundungen gestorben. Bei der Grube Füsseberg standen 266 Arbeiter in Arbeit. 1919 Der SV-Biersdorf wird gegründet. Ein Sportplatz von 35 x 65 wird in der „Höl-zerenen Lohe" gebaut und am Sommer 1921 eingeweiht, auch „Streuselkuchen" genannt. Am 24. August 1924 löst sich der Verein auf. Bei der Grube Glaskopf sind 80 Bergarbeiter in Arbeit. 1923/1924 Die Förderung von Erz auf „Füsseberg" liegt vier Monate still, da durch die französische Besatzung des Ruhrgebietes kein Erz von den Ruhrhütten abgenommen werden kann. 1923 bis 1933 Infolge Nachkriegszeit und Weltwirtschaftskrise (1928) wird die Förderung auf „Füsseberg" ständig gedrosselt und mehrmals stillgelegt. Die Grube Glaskopf kommt ganz zum erliegen. Die damit verbundene Arbeitslosigkeit wird zu einer großen Not in Deutschland und auch in Biersdorf. 1923 , Die Inflation ist auf ihrem Höhepunkt Das Deckgeld für eine Ziege kostet 6 Millionen Mark. 1924 Fünf Pferde, 71 Rindvieh, 86 Schweine und 245 Ziegen werden gezählt. Bei der Reichspräsidentenwahl 1925 wählen 480 Biersdorfer Paul Hindenburg, 56 Marx, 4 Thälmann(KPD). 1925 Der Schichtlohn betrug für Bergleute rund 5,40 Mark. 1924/1932 Zahlreiche Auswanderungen in die USA wegen Arbeitslosigkeit und der damit verbundenen wirtschaftlichen Not. 1925 Die Grube Glaskopf wird als Luftschacht für die Grube Füsseberg genutzt. 1925 Große Wohnungsnot. Die Baracken am Ortseingang in Richtung Niederdreisbach werden für Wohnungslose gebaut und erst 1971 abgerissen. Der Standort war auf dem Grundstück des jetzigen Hauses Ginsberg. 1926 Große Gewerbe- und Landwirtschaftsausstellung auf den Wiesen zwischen Biersdorfer Weiher und dem Standort der Firma Krämer, auf der „Au". Ein historisches Heimatfest und Festzug war hiermit verbunden. 15.000 Besucher kamen. Die Planungen, die Daadetalbahn weiter zu bauen, wurden wegen der ungünstigen Steigungsverhältnisse nicht weiter verfolgt. 1927 Bedingt durch die schlechten wirtschaftlichen Verhältnisse werden 233 Ziegen gehalten, damit die Kinder ihre tägliche Milch erhalten. In Daaden gabt es 361 Ziegen. Eine Biersteuer wird eingeführt. 1928 Das Kriegerdenkmal in Biersdorf wird gebaut und im November eingeweiht. „Auf der Burg" sollen die Basaltlager abgebaut werden. Die Verträge waren unterschrieben. Der Abbau erfolgt nicht. Eine große Auswanderungswelle nach USA und Afrika war zu verspüren. 1929 Die Auswanderungswelle hielt an. Die Arbeitslosigkeit zwang dazu. Die Grube Füsseberg nahm den Betrieb am 1. März wieder auf. Es werden Notstandsarbeiten ausgeführt. 1930 Die Feuerwehr erhält 100 m Schlauch mit Verkupplungen und einen Zuschuß. 1931 Höchststand der Arbeitslosigkeit. Im Amt Daaden kommen auf 1000 Einwohner rund 160 Arbeitslose.

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1932 1386 Arbeitslose, darunter viele Bergleute aus Biersdorf werden im Amt Daaden gezählt. Bei der Wahl zum Reichstag wählen in Biersdorf 378 Wähler die NSDAP, 94 die KPD, 42 die SPD, 60 den Evangelischen Volksdienst. 1933 Wegen der anhaltenden Arbeitslosigkeit werden Notstandsarbeiten durchgeführt. Wegebau, Straßenbau und ähnliche Arbeiten wurden verrichtet. Der Stundenlohn für einen Vater von 5 Kindern beträgt 55 Pfennig. Ledige erhalten 20 Pfennige. 1935/1936 Die Gruben „Füsseberg" und „Friedrich Wilhelm" werden durch einen Stollen verbunden. Ab 1. 9.1936 kann der Füsseberger Schacht die gesamte Förderung der Verbundgruben „Füsseberg" und „Friedrich Wilhelm" übernehmen. Füsseberg hat 382 Beschäftigte. 1936 Durch den Spielführer der Deutschen Handballmannschaft, Artur Knautz, kommt bei den Olympischen Sommerspielen in Berlin, eine Goldmedaille über Daaden nach Biersdorf. Biersdorf hat 1173 Einwohner und 197 Häuser. 1936/1938 Grube „Füsseberg" wird durch umfangreiche Baumaßnahmen zur modernsten Eisenerzgrube Europas. Die Grube erhält eine Aufbereitung und 8 Röstöfen von je 14 Meter Höhe. Beschäftigt sind 382 Arbeiter. Ausgelöst wird der Aufschwung durch die Aufrüstung des NS-Reiches, die zum Krieg führte. Die Seilbahn Füsseberg -Wolf wird gebaut. 1939 Am I.September beginnt der 2. Weltkrieg. Die Einwohnerzahl beträgt 1.127 (Daaden 2.320). Der Ev. Kindergarten wird seinen Bestimmungen übergeben. 1939/1940 Das Biersdorfer Feuerwehrhaus (heute Jugendzentrum) wird fertig gestellt. 1940 /1942 Bau eines Neuen 1.500 Meter langen Förderstollens Zwischen „Füsseberg" und „Friedrich - Wilhelm" Die Familien der Eingezogenen wurden aus der Reichskasse unterstützt. 1942 /1945 Zwangsarbeiter aus Russland, darunter -17- Frauen und Mädchen, werden nach Biersdorf deportiert und müssen hier arbeiten. Sie schließen die Lücken, die durch Einberufung der Bergleute zum Kriegsdienst als Soldaten entstanden sind. Bürgermeister war Erhard Schmidt. 1943 Not bei der Versorgung mit Lebensmitteln durch den Krieg. Um dies aufzubessern, werden 7 Pferde, 27 Kühe, 239 Ziegen, 125 Schweine und 419 Hühner trotz der großen Futterknappheit gehalten. In Biersdorf gibt es 183 Bienenstöcke. 1944 In Biersdorf wohnen 121 Menschen, die durch den Luftkrieg ihre Wohnungen und Häuser in den bombardierten Städten verloren haben. Die Wohnungsnot wird dadurch immer größer, da seit 1939 durch die Kriegswirtschaft keine Häuser mehr gebaut wurden. 1945 Am 28.3. wird Biersdorf von amerikanischen Truppen besetzt. Der leidvolle und unsinnige Krieg ist zu Ende. Noch mehr Männer als im ersten Weltkrieg kehren nicht mehr in die Heimat zu ihren Familien zurück, da sie bei den Kriegsereignissen den Tod erlitten haben. 47 Soldaten sind gefallen, 24 Soldaten sind vermisst. Siehe hierzu „BIOGRAPHIE" Gustav Heinrich Stolz. Die Ernährungslage, bedingt durch die Kriegsfolgen, ist katastrophal. Tagesration ist: 200 Gramm Brot, 18 Gramm Fleisch, 7 Gramm Fett, 15 Gramm Zucker. 1946 Am 9.Feb. wird die Kreis- CDU in Altenkirchen gegründet. 1948 Am 2I.Juni wir die Reichsmark um 1:10 abgewertet. Jeder Bürger bekam 40,-Deutsche Mark. Später noch mal 20,~DM Nach dem Mistrauensantrag der SPD im Gemeinderat legte der Bürgermeister sein Amt nieder. (Alfrad Stolz) 1949 Die Gründung des Wohnungsbauwerkes „Füsseberg" ist ein Segen für die Bergleute. 1950 Die Einwohnerzahl beträgt 1.280, darunter 26 Heimatvertriebene.

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1951 Am 30. Mai wird Willi Richter zum Amtsbürgermeister gewählt. 1952 Willi Richter, Amtsbürgermeister und Haubergsvorsteher verstirbt auf einer Dienstreise an einem Herzinfarkt. Heinrich Zöllner wird zum Haubergsvorsteher gewählt. 1953 Auf „Füsseberg" werden 360.000 Tonnen Erz gefördert. Der Schichtlohn beträgt 15,50 DM für Hauer. 1954 Letzte Personenzugfahrt mit einer Dampflok auf der Bahnstrecke Betzdorf-Daaden. 1955 Am 01. April wird Herdorf ausgeamtet. 1956 In Biersdorf tragen sich 598 Bürger für den Anschluss an Nordrhein-Westfalen in die ausgelegten amtlichen Listen ein. (in Daaden waren es 1.111). 1957 Der MGV „Eintracht" Biersdorf feiert sein 100 jähriges Vereinsjubiläum.Ernst Moritz Ginsberg erhält die Rettungsmedaille des Landes Rheinland-Pfalz. 1959 Die Gründung des Sportvereins Biersdorf. Das Richtfest der Siedlungshäuser auf dem „Glaskopf' wird gefeiert, die Wohnungsnot ist hierdurch gelindert. Die Apparatebau Biersdorf GmbH, gegründet 1944 durch Walter Krämer, weitet sich aus und baut eine Fertigungshalle auf Daadener Gelände. Am 01. Januar siedelt sich die Fr. Walter Henrich GmbH in Biersdorf an. Willi Berns scheidet aus Altersgründen aus dem Schuldienst aus. 1962 Einweihung des Sportplatzes (80x120m) in der „Hölzernen Lohe. Der Industrielle Walter Krämer erhält das Bundesverdienstkreuz I. Klasse. 1964 Am 6. Dez. wird die neue Grundschule „Auf der Flur" eingeweiht. Mit einem Kostenaufwand von 993.928,28 DM wird diese Schule gebaut. Hierzu gewährte das Land 325.000,-- DM an Zuschüssen und 185.000,-- DM an Darlehen. 1965 Am 26.3. wird die letzte Förderschicht auf der Grube „Füsseberg", die 1046 m tief war und 18 Millionen Tonnen Erz gefördert hatte, verfahren. Mit dem 3I.März 1965 wurden die letzten beiden Gruben Füsseberg / Friedrich Wilhelm geschlossen. 435 Bergleute verlieren ihre Arbeitsstelle. 1956 waren auf,,Füsseberg" 1.049 Beschäftigte. Die Jahrhundert lange Epoche vom Erz zum Eisen ist zu Ende. 1966 Der neue Friedhof wird auf der Flur angelegt und nach 2 Jahren eine Friedhofshalle errichtet. 1967 Maschinen- und Behälterbau GmbH nimmt die Produktion auf. Im Juli wird Pfarrer Steege in sein Amt eingeführt. 1968 Am 27. Mai beschließt der Gemeinderat den Verkauf der alten Schule, im Ortskern. Die Glocke aus dem Turm wurde im Turm bei der neuen Friedhofshalle installiert. 1969 Am 8.6. erfolgt die Zusammenlegung der Ortsgemeinden Daaden und Biersdorf durch Anordnung der Landesregierung Rheinland-Pfalz. Ortsbürgermeister bis dahin war Willi Leicher. Erster Bürgermeister von Daaden/ Biersdorf war Ernst Rosenkranz. Aus Protest beteiligen sich die Biersdorfer Vereine und Einwohner nicht an der 750 - Jahrefeier von Daaden. Oberdreisbach und Weitefeld wurden ebenfalls zu einer Gemeinde Weitefeld zusammengelegt. Mauden blieb selbständig. Der Mahlbetrieb der Biersdorfer Mühle wird eingestellt. Eine Futtermittelhandlung wird weiter betrieben. Die Mahleinrichtung bleibt erhalten. Am 17.12. wird die Turnhalle der Grundschule Biersdorf ihrer Bestimmung übergeben, die auch von den Biersdorfer Sportvereinen genutzt wird. 200.000 Mark kostete der Bau, finanziert durch die damalige Erzbergbau Siegerland AG. Dafür brauchte die Erzbergbau Siegerland AG die Übertageanlage der Grube „Füsseberg" nicht abzubrechen und das Gelände nicht zu rekultivieren. 1970 Pfarrer Wilhelm Diehl scheidet im Alter von 70 Jahren aus dem Dienst aus und erhält das Bundesverdienstkreuz.

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1971 Biersdorf-Daaden kommt durch Beschluss de Gemeinderates an die Wasserversorgung Kreis Altenkirchen. 1974 Die Rekultivierung des Füsseberggeländes wird durch die Ortsgemeinde Daaden durchgeführt. 1975 Ausbau des Sportplatzes in der Hölzernen Lohe. 1977 Vor hundert Jahren wurde der CVJM Biersdorf- Daaden durch den Prediger der Evangelischen Gesellschaft, Friedrich Wilhelm Pietsch, gegründet. 1980 /1986 Ausbau der Ortsdurchfahrt Biersdorf -Daaden im Zuge der Landesstraße Betzdorf - Daaden. 1984 Die Daade trat über die Ufer und setzte Wiesen und Häuser im Tal unter Wasser. 1985 Die L280 von Metzgerei Schmidt bis Krämer wird ausgebaut. 1986/1987 Bau des Bürgersaales an der Grundschule Biersdorf . , .„ ..V 1987 Wiedereröffnung des Jugendzentrums im ehemaligem Feuerwehrhaus Biersdorf. 1988 Das Biersdorfer Feuerwehrhaus wird durch einen Neubau in Daaden ersetzt. 1990 „Gewerbliche Baufläche Auf dem Roth" und Bebauungsplan „Ohliger Zug" wird beschlossen. Beides wird bis dato nicht ausgeführt. Der TSG-Biersdorf wird gegründet. 1992 Das Stollenmundloch der Grube Füsseberg wird restauriert. 1993 Ein Wappen der Gemeinde Daaden, in der Biersdorf eingemeindet ist, wird erstellt. 1994 Initiiert durch den Ortschronisten Alfred Schneider, wurde vorn 16. bis 19.9. die erste urkundliche Erwähnung von Biersdorf anno 1344 mit der „650 Jahrfeier", zusammen mit „775 Jahrfeier Daaden", verbunden mit einem historischen Heimatfest „Daaden und Biersdorf - Anno dazumal" glänz- und gehaltvoll auf dem Marktplatz Daaden gefeiert. Die Biersdorfer Vereine - MGV „Eintracht", Sportverein Biersdorf, CVJM Biersdorf - Daaden und der Turn- und Sportgemeinschaft Biersdorf trugen mit ihren kulturellen Beiträgen zum Gelingen des Festes bei. Vom Sport- und Gesangverein werden gemeinsam die Tradition des Bergbaus mit Förderturm, Stollen und Maschinenhaus sowie Grubenwagen dargestellt. Der TSG Biersdorf fuhrt in mehreren Auftritten einen Dorfzirkus mit rund 50 Akteuren auf. Der CVJM stellt die Tradition der „Doa-rer Bommel" (Eisenbahn - Betzdorf -Daaden) mit einer Lokomotive und Wagen dar und trägt zur Unterhaltung der Kinder mit vielfältigen Aktionen bei. An dem Fest nehmen insgesamt 22 Biersdorfer und Daadener Vereine sowie die Hermann-Gemeiner Regional-Schule und die Grundschule Daaden teil. Im Oktober wird Friedrich Stolz, als Nachfolger von Heinrich Zöllner, zum Haubergsvorsteher gewählt. Die Schachtsicherung der Grube Füsseberg wird vergeben. 1996 Die Sanierung des Ortskerns von Biersdorf hat begonnen. 1997 Die Sanierung des Unteren Mühlhofs und der Friedhofstraße (Holl) mit Bahnübergang ist abgeschlossen. Weitere Arbeiten sind ausgeschrieben. 1998 In diesem Jahr wird die in 1889 eingerichtete Poststelle geschlossen. Am 12. November wird Hans Artur Bauckhage zum Staatsminister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau im Landtag von Rheinland-Pfalz in Mainz, berufen. In 1999 wird er stellvertretender Ministerpräsident. Diese Ämter begleitete er bis Mai 2006. Das Ministerium des Inneren bewilligt für die Sanierung des Ortsteils Biersdorf 500.000,-- DM. 1999 Sanierung Unterer Mühlhof und Werrbach ist abgeschlossen. Die Haltestelle der Daadetal- Bahn wurde neu in der Ortsmitte angelegt und am 21.05. eingeweiht.

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2000 Unterschutzstellung des Kutscherhauses am früheren Sägewerk. Der neue City- Bahnsteig wird eingeweiht. Der Bebauungsplan „Biersdorfer Hütte" zur Realisierung eines Einkaufmarktes wird erstellt. 2001 Pfarrer und Superintendent Rudolf Steege wird nach 35 jähriger Tätigkeit in den Ruhestand verabschiedet. Er war als Pfarrer für den unteren Pfarrbezirk zuständig. Ein Teil der Gebäude des ehemaligen Sägewerkes auf der Biersdorfer Hütte wird abgerissen und es entsteht ein neuer Einkaufsmarkt. Es wird eine Tempo 30-Zohne für die ganze Gemeinde Biersdorf eingeführt. 2002 Am 01.01. wird der EURO (€) in 12 europäischen Staaten eingeführt. Vor dem Stollenmundloch der Grube Füsseberg wird eine Grubenlock von 1953 zur Erinnerung an den Erzbergbau in dieser Region aufgestellt Der Männer- und Jünglingsverein feiert sein 125 jähriges Bestehen. Zum 100 jährigen Bestehen des Posaunenchors Biersdorf - Daaden wird unter anderem das dritte Siegerländer Posaunenfest in Daaden, am SO.Juni, ausgerichtet. Siehe hierzu auch Chronik „100 Jahre Posaunenchor Biersdorf- Daaden". 2003 Der Daadener Arzt Dr. Herbert Nickol verstirbt am 01.08. im Alter von 83 Jahren. 2004 Am 25. April verstirbt der langjährige Verbandsgemeinde- und Ortsgemeinde-bürgermeister von Daaden, Günter Wolfram, im Alter von 74 Jahren. Am 15.Nov. wird in Daaden die Poststelle geschlossen. Es bleibt eine Agentur. Die ersten Wiesengräber werden in Biersdorf angelegt. 2005 In Erinnerung an die Schließung der Grube Füsseberg vor 40 Jahren veranstalten zwei Studenten eine außergewöhnliche künstlerische Illustration vor dem Stollenmundloch der Grube. 2006 Nach der Landtagswahl im März wurde Hans Artur Baukhage zum Stellvertreter des Landtagspräsidenten von Rheinland-Pfal? in Mainz berufen. Wolfgang Quandel wird im Oktober zum Haubergsvorsteher gewählt und eingeführt. 2007 Der langjährige Verwalter des Heimatmuseums, Artur Oppermann, wird in den Ruhestand verabschiedet. Bäckermeister Friedrich Scholl verkauft aus gesundheitlichen Gründen seine Bäckerei mit allen Verkaufsstellen. Der CVJM Biersdorf- Daaden feiert sein 130-jähriges Bestehen. Der Gemeinderat beschließt, dass die Ausbaukosten der Straßen auf alle Grundstückseigentümer der Gemeinde umgelegt werden. 2008 Der Daadener Turnverein „1908 e.V." feiert sein 100 jähriges Bestehen in der Jahnturnhalle. Es wurde eine Buchbroschüre erstellt. 2009 Die Firma Walter Henrich feiert ihr 50 jähriges Bestehen. Der Posaunenchor Biersdorf-Daaden stellt aus Personalmangel die musikalische Bekleidung im VH, für einige Monate ein. Zum dritten Mal findet auf dem Sportplatz die Veranstaltung „Rock im Daadetal" statt. „Das Daadener Land - wie es früher einmal war" (Band 1) ist als heimatge-schichtliches Werk, Band l, erschienen. An der „Zukunftswerkstatt" für alle Generationen wurde im Schloss Friedewald gearbeitet. Der Autor war an beiden Punkten beteiligt. 2010 Die Bäckerei Koppen, ehemals Scholl, stellt die Fertigung ein. Im Dezember 2010 Neueröffnung durch die ehemalige Mitarbeiterin Rosenkranz. „Das Daadener Land - wie es früher einmal war", (Band 2), wird vorgestellt. Die E V. Gemeinschaft Biersdorf/ Daaden und der CVJM Daaden beschließen eine Fusion zu einem Verein. Der neue Vereinsname lautet „EV. Gemeinschaft und CVJM Daaden". Der Bundes-CVJM unterstützt diese Veränderung nicht.

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Ortsgemeinde Daaden Ortsteil Biersdorf Bürgermeister Günter Knautz Bahnhofstraße 4 Rathaus Daaden D-57567 Daaden Fon: 0 27 43 / 9 29 – 1 10 Fax: 0 27 43 / 9 29 – 4 10 [email protected]

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