Bauleitplanung der Gemeinde Nienstädt Landkreis

Bebauungsplan Nr. 12 „Ostpreußenweg“ - 3. Änderung - einschl. Berichtigung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Nienstädt

Begründung gem. § 9 Abs. 8 BauGB

Bebauungsplan der Innenentwicklung gem. § 13 a BauGB

Entwurf (Stand: §§ 3 (2) und 4 (2) BauGB)

Planungsbüro REINOLD Raumplanung und Städtebau (IfR) 31737 Seetorstraße 1 a Telefon 05751/9646744 Telefax 05751/9646745

3. Änderung des Bebauungsplan Nr. 12 “Ostpreußenweg“, einschl. Berichtigung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Nienstädt - Begründung -

Gliederung Teil I Begründung 1 Grundlagen 3 1.1 Gesetze und Verordnungen 3 1.2 Gutachten 3 1.3 Entwicklung aus dem wirksamen Flächennutzungsplan der Samtgemeinde Nienstädt (Berichtigung) 3 1.4 Bebauungsplan der Innenentwicklung gem. § 13 a BauGB 4 1.5 Zielvorgaben durch übergeordnete Planungen 7 2 Aufgaben des Bebauungsplanes 10 3 Städtebauliches Konzept 11 3.1 Räumlicher Geltungsbereich 11 3.2 Zustand des Plangebietes 12 3.3 Ziele und Zwecke der Planung 18 4 Inhalt des Bebauungsplanes 21 4.1 Art und Maß der baulichen Nutzung 21 4.2 Örtliche Bauvorschriften gem. § 84 Abs. 3 Nr. 1 NBauO 26 4.3 Verkehr 27 4.4 Belange von Boden, Natur und Landschaft 27 4.5 Immissionsschutz 32 5 Sonstige zu beachtende öffentliche Belange 35 5.1 Altlasten und Kampfmittel 35 5.2 Klimaschutz und Klimaanpassung 36 5.3 Denkmalschutz 37 5.4 Militärische Luftfahrt 37 6 Daten zum Plangebiet 37 7 Durchführung des Bebauungsplanes 38 7.1 Bodenordnung 38 7.2 Ver- und Entsorgung 38 7.3 Kosten 40

Teil II Anlagen Anlage: Berichtigung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Nienstädt 41

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Teil I Begründung

1 Grundlagen Der Verwaltungsausschuss der Gemeinde Nienstädt hat in seiner Sitzung am 09.07.2020 den Aufstellungsbeschluss gem. § 2 Abs. 1 BauGB für die 3. Änderung des Bebauungsplans Nr. 12 „Ostpreußenweg“, der als Bebauungsplan der Innenentwicklung gem. § 13 a BauGB aufgestellt werden soll, gefasst. In seiner Sitzung am 20.01.2021 hat der Verwaltungsausschuss den Beschluss zur öffentlichen Auslegung (Auslegungsbeschluss) gem. § 3 Abs. 2 BauGB gefasst. Der Rat hat in seiner Sitzung am __.__.____ den Satzungsbeschluss gem. § 10 BauGB gefasst.

1.1 Gesetze und Verordnungen • Baugesetzbuch (BauGB) in der Fassung der Bekanntmachung vom 03. November 2017 (BGBl. I S. 3634), das durch Artikel 2 des Gesetzes vom 8. August 2020 (BGBI. I S. 1728) geändert worden ist. • Baunutzungsverordnung (BauNVO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 21. November 2017 (BGBl. I S. 3786). • Verordnung über die Ausarbeitung der Bauleitpläne und die Darstellung des Planinhaltes (Planzeichenverordnung – PlanZV) in der Fassung der Bekanntmachung vom 18. Dezember 1990 (BGBI. 1991 I S. 58), zuletzt geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 04. Mai 2017 (BGBI. I S. 1057). • Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 17. Dezember 2010 (Nds. GVBl. S. 576), zuletzt geändert durch Artikel 10 des Gesetzes vom 15. Juli 2020 (Nds. GVBl. S. 244). • Niedersächsische Bauordnung (NBauO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 3. April 2012 (Nds. GVBl. S. 46), zuletzt geändert durch Artikel 7 des Gesetzes vom 15. Juli 2020 (Nds. GVBl. S. 244).

1.2 Gutachten • Büro für Boden- und Grundwasserschutz Dr. Christoph Erpenbeck (2020): Ostpreußenweg 3 in 31688 Nienstädt – Orientierende Untersuchung auf Altlasten. Bad Zwischenahn, 03.07.2020 • PatroVIT – Ökologische Betriebsbegleitung GmbH (2020): Faunistische Kartierung auf den Flächen für den Neubau eines Pflegeheims in Nienstädt, Landkreis Schaumburg. Rinteln, November 2020.

1.3 Entwicklung aus dem wirksamen Flächennutzungsplan der Samtgemeinde Nienstädt (Berichtigung) Der wirksame Flächennutzungsplan der Samtgemeinde Nienstädt stellt die von der 3. Änderung des B-Planes Nr. 12 betroffenen Flächen als gemischte Baufläche dar. Der wirksame Flächennutzungsplan wird im Rahmen der 3. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 12 für die Flächen, die bereits durch Wohnnutzungen geprägt werden, in Wohnbauflächen geändert. Für das bereits im Ursprungsbebauungsplan festgesetzte Mischgebiet wird die gemischte Baufläche als Art der baulichen Nutzung beibehalten. Die Änderung des FNPs erfolgt im

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Rahmen der Berichtigung (§ 13 a BauGB). Die Planzeichnung der Berichtigung des Flächennutzungsplanes ist als Anlage der Begründung beigefügt. Abb.: Ausschnitt aus dem wirksamen FNP der Samtgemeinde Nienstädt, (ohne Maßstab), Planbereich mit einem Pfeil gekennzeichnet

1.4 Bebauungsplan der Innenentwicklung gem. § 13 a BauGB Die 3. Änderung des Bebauungsplans Nr. 12 soll als Bebauungsplan der Innenentwicklung gem. § 13 a BauGB aufgestellt werden. Der räumliche Geltungsbereich erstreckt sich auf bereits siedlungsstrukturell geprägte Flächen östlich des Ostpreußenweges, nördlich des Eichenweges sowie südlich der Sülbecker Straße. In diesem Bereich befinden sich jeweils am nördlichen und südlichen Rand ausschließlich Wohngebäude. Die übrigen Teilflächen wurden bisher durch gewerbliche Nutzungen geprägt, die zur Vorbereitung der geplanten baulichen Nachnutzung entfernt wurden. Ein Handwerksbetrieb im direkten östlichen Anschluss an den Ostpreußenweg soll durch den Bebauungsplan im Bestand gesichert werden.

• Planungsrechtliche Voraussetzungen gem. § 13 a BauGB Ein B-Plan der Innenentwicklung kann unter den nachfolgenden planungsrechtlichen Voraussetzungen aufgestellt werden. Die für diesen Planbereich relevanten rechtlichen Rahmenbedingungen sind fett gedruckt dargestellt:

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(1) Ein Bebauungsplan für die Wiedernutzbarmachung von Flächen, die Nachverdichtung oder andere Maßnahmen der Innenentwicklung (Bebauungsplan der Innenentwicklung) kann im beschleunigten Verfahren aufgestellt werden. Der Bebauungsplan darf im beschleunigten Verfahren nur aufgestellt werden, wenn in ihm eine zulässige Grundfläche im Sinne des § 19 Absatz 2 der Baunutzungsverordnung oder eine Größe der Grundfläche festgesetzt wird von insgesamt 1. weniger als 20.000 Quadratmetern, wobei die Grundflächen mehrerer Bebauungspläne, die in einem engen sachlichen, räumlichen und zeitlichen Zusammenhang aufgestellt werden, mitzurechnen sind, oder 2. 20.000 Quadratmetern bis weniger als 70.000 Quadratmetern, wenn auf Grund einer überschlägigen Prüfung unter Berücksichtigung der in Anlage 2 dieses Gesetzes genannten Kriterien die Einschätzung erlangt wird, dass der Bebauungsplan voraussichtlich keine erheblichen Umweltauswirkungen hat, die nach § 2 Absatz 4 Satz 4 in der Abwägung zu berücksichtigen wären (Vorprüfung des Einzelfalls); die Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange, deren Aufgabenbereiche durch die Planung berührt werden können, sind an der Vorprüfung des Einzelfalls zu beteiligen. Wird in einem Bebauungsplan weder eine zulässige Grundfläche noch eine Größe der Grundfläche festgesetzt, ist bei Anwendung des Satzes 2 die Fläche maßgeblich, die bei Durchführung des Bebauungsplans voraussichtlich versiegelt wird. Das beschleunigte Verfahren ist ausgeschlossen, wenn durch den Bebauungsplan die Zulässigkeit von Vorhaben begründet wird, die einer Pflicht zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung nach dem Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung oder nach Landesrecht unterliegen. Das beschleunigte Verfahren ist auch ausgeschlossen, wenn Anhaltspunkte für eine Beeinträchtigung der in § 1 Absatz 6 Nummer 7 Buchstabe b genannten Schutzgüter oder dafür bestehen, dass bei der Planung Pflichten zur Vermeidung oder Begrenzung der Auswirkungen von schweren Unfällen nach § 50 Satz 1 des Bundes-Immissionsschutzgesetzes zu beachten sind. Zur Beurteilung der Kriterien werden diese einzeln wie folgt dokumentiert:

➢ Maximale Grundfläche Gem. § 13 a Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 BauGB darf ein Bebauungsplan im beschleunigten Verfahren aufgestellt werden, wenn in ihm eine zulässige Grundfläche im Sinne des § 19 Abs. 2 der Baunutzungsverordnung oder eine Größe der Grundfläche festgesetzt wird von insgesamt weniger als 20.000 m², wobei die Grundflächen mehrerer Bebauungspläne, die in einem engen sachlichen, räumlichen und zeitlichen Zusammenhang aufgestellt werden, mitzurechnen sind. Die zulässige Grundfläche der vorliegenden Bebauungsplanänderung (§ 19 Abs. 2 BauNVO) liegt mit rd. 7.892 m² unter dem o.g. Schwellenwert von 20.000 m² Grundfläche im Sinne des § 19 Abs. 4 BauNVO. In der unmittelbaren Umgebung befinden sich keine weiteren Bebauungspläne der Innenentwicklung in Aufstellung.

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Tab.: Ermittlung der zu Grunde zu legenden zulässigen Grundflächen

3. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 12 „Ostpreußenweg“ Allgemeines Wohngebiet (WA) x GRZ: 10.711 m² x 0,3 = 3.213 m² Mischgebiet (MI) x GRZ: 9.357 m² x 0,5 = 4.679 m² Gesamt: 3.213 m² + 4.679 m² = 7.892 m²

Aus der Berechnung ergibt sich, dass der v.g. Schwellenwert von 20.000 m² nicht erreicht wird. Die Voraussetzungen des § 13 a Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 BauGB in Bezug auf die Anwendung des Bebauungsplanes der Innenentwicklung sind somit erfüllt.

• Förderung der Innenentwicklung/Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen Der räumliche Geltungsbereich der 3. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 12 befindet sich in einem bereits siedlungsstrukturell geprägten Bereich. Der Bebauungsplan Nr. 12 setzt bereits für diese Flächen ein Dorfgebiet im nördlichen Bereich sowie ein Mischgebiet im südlichen Bereich fest. Insofern stellt sich der Planbereich als eine von allen Seiten von Siedlungs- bzw. Verkehrsflächen umgebene Grundstücksfläche dar, sodass der hier in Rede stehende Planbereich dem im Zusammenhang bebauten Ortsteil und dem Siedlungszusammenhang im Sinne des § 13 a Abs. 1 BauGB zugeordnet werden kann. Um eine Bebauung dieses Areals und damit eine Wiedernutzbarmachung der in der Zwischenzeit aufgegebenen Teilflächen zu ermöglichen, sollen durch die 3. Änderung des Bebauungsplans Nr. 12 die planungsrechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden. In diesem Zusammenhang werden die überwiegend dem Wohnen dienenden Flächen entsprechend ihrer prägenden Art der baulichen Nutzung an den aktuellen Bestand angepasst. Die 3. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 12 „Ostpreußenweg“ dient konkret der Deckung des Baulandbedarfs älterer und betreuungsbedürftiger Menschen und der damit verbundenen Ansiedlung eines Altenwohn- und Pflegeheimes. Der o.b. Bedarf entspricht daher auch den Grundsätzen des § 1 a Abs. 2 BauGB, wonach der lokale Baulandbedarf vordringlich durch Wiedernutzbarmachung von Flächen, Nachverdichtung und anderen Maßnahmen zur Innenentwicklung im Siedlungsbereich gedeckt und Bodenversiegelungen auf das notwendige Maß begrenzt werden sollen. Durch die Mobilisierung von bereits im Siedlungsbereich gelegenen und planungsrechtlich überplanten Flächen wird ein Beitrag zur Förderung der Innenentwicklung geleistet, da auf die Inanspruchnahme von bisher unbebauten Grundstücksflächen in den Außenbereichen verzichtet werden kann. Der Bodenschutzklausel, wonach mit Grund und Boden sparsam und schonend umzugehen ist, wird somit entsprochen. Die Anforderungen des § 13 a BauGB in Bezug auf die Darlegung der städtebaulichen Voraussetzungen zur Förderung der Innenentwicklung können daher als erfüllt angesehen werden.

• Artenschutzrechtliche Beurteilung Zur Beurteilung dessen, ob mit dieser Planung in das Störungs- und Tötungsverbot eingegriffen wird, wurde ein artenschutzrechtlicher Nachweis erbracht, auf den hingewiesen und Bezug genommen wird. Erhebliche Beeinträchtigungen lokal vorhandener Arten wurden nicht dokumentiert.

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• Keine UVP-Pflicht Durch die vorliegende Änderung des Bebauungsplanes wird keine Zulässigkeit eines UVP- pflichtigen Vorhabens begründet. Die in § 1 Abs. 6 Nr. 7 Buchstabe b BauGB genannten Schutzgüter (vgl. FFH- und Vogelschutzrichtlinie) werden nicht beeinträchtigt.

• Keine Auswirkungen nach BImSchG Es bestehen zum gegenwärtigen Zeitpunkt der Planänderung keine Anhaltspunkte dafür, dass bei der Planung Pflichten zur Vermeidung oder Begrenzung der Auswirkungen von schweren Unfällen nach § 50 Satz 1 BImSchG zu beachten sind.

• Absehen von der Umweltprüfung Im beschleunigten Verfahren gelten gem. § 13 a Abs. 2 Nr. 1 BauGB die Vorschriften des vereinfachten Verfahrens nach § 13 Abs. 2 und 3 Satz 1 entsprechend. Es wird darauf hingewiesen, dass gem. § 13 Abs. 3 BauGB von der Durchführung einer Umweltprüfung nach § 2 Abs. 4 BauGB, von dem Umweltbericht gem. § 2 a BauGB und von der Angabe nach § 3 Abs. 2 Satz 2 BauGB, welche Arten umweltbezogener Informationen verfügbar sind, sowie von der zusammenfassenden Erklärung nach § 10 a Abs. 1 BauGB abgesehen wird. Eine Überwachung der Umweltauswirkungen gem. § 4 c BauGB ist gem. § 13 Abs. 3 BauGB nicht vorgesehen. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung ist nicht erforderlich. Auf die Umweltprüfung wird in diesem Fall verzichtet, da es sich hierbei um einen Planbereich handelt, der zurzeit bereits siedlungsstrukturell vorbelastet und Teil eines bestehenden Bebauungsplanes mit damit verbundenen konkreten Baurechten ist. Ein erheblicher Konflikt mit den Belangen von Boden, Natur und Landschaft sowie dem Artenschutz ist nicht ableitbar, da auf einen bereits rechtsverbindlichen Bebauungsplan mit den darin bereits möglichen baulichen Anlagen eingegangen und darüber hinaus auch kein weitergehender erheblicher Eingriff vorbereitet wird. Zudem gelten im beschleunigten Verfahren in den Fällen des § 13 a Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 BauGB Eingriffe, die auf Grund der Aufstellung des Bebauungsplans zu erwarten sind, als im Sinne des § 1 a Abs. 3 Satz 6 BauGB vor der planerischen Entscheidung erfolgt oder zulässig. Der Gesetzgeber geht davon aus, dass die Innenentwicklung auf Flächen stattfindet, die durch die bestehende Nutzung und die umgebende Siedlungsstruktur bereits eine bauliche Folgenutzung erkennen lassen. Es wird daher davon ausgegangen, dass die 3. Änderung des B-Planes und das damit verbundene städtebauliche Konzept mit der Förderung der Innenentwicklung von Siedlungsbereichen vereinbar ist, so dass die Änderung des B-Planes gem. § 13 a BauGB erfolgt.

• Fazit Für die Aufstellung der Bebauungsplanänderung als ein Bebauungsplan der Innenentwicklung gem. § 13 a Abs. 2 Nr. 1 BauGB sind die planungsrechtlichen Voraussetzungen erfüllt, sodass von diesem Instrument Gebrauch gemacht wird.

1.5 Zielvorgaben durch übergeordnete Planungen Der Bebauungsplan ist gem. § 1 Abs. 4 BauGB den Zielen der Raumordnung und Landesplanung anzupassen. Gem. § 1 Abs. 5 BauGB sollen Bauleitpläne eine geordnete städtebauliche Entwicklung und eine dem Wohl der Allgemeinheit entsprechende sozialgerechte Bodennutzung gewährleisten und dazu beitragen, eine menschenwürdige Umwelt zu sichern und die natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen und zu entwickeln.

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1.5.1 Landes-Raumordnungsprogramm Niedersachsen (LROP) 2017 Das Landesraumordnungsprogramm (LROP) stellt für den Planbereich nur wenige Aussagen dar. Als nächstgelegene Mittelzentren werden im Nordosten die Stadt und im Südwesten die Stadt Bückeburg aufgezeigt. Zwischen Stadthagen und Bückeburg verläuft die nördlich des Plangebiets vorbeiführende Bahnverbindung zwischen Hannover und . Diese wird als Vorranggebiet sonstige Eisenbahnstrecke (4.1.2. 04) dargestellt. Die als solche festgelegten Eisenbahnstrecken sind in ihrer Zubringerfunktion zu sichern und bedarfsgerecht auszubauen. Aus- und Neubaumaßnahmen dürfen nicht zur Verschlechterung der bisherigen Anbindungsqualität Zentraler Orte führen. Südlich des Plangebietes verläuft die Bundesstraße 65 (Hannover-Minden). Sie ist im LROP als Vorranggebiet Hauptverkehrsstraße dargestellt (4.1.3 02). Diese sonstigen Hauptverkehrsstraßen von überregionaler Bedeutung sind ebenfalls zu sichern und bedarfsgerecht auszubauen. Des Weiteren ist südlich von Nienstädt ein Vorranggebiet für Trinkwassergewinnung (3.2.4 09) dargestellt. Solche Vorranggebiete zeigen Bereiche auf, die nicht bereits wasserrechtlich durch ein festgesetztes Wasserschutzgebiet als geschütztes Einzugsgebiet bestehender oder geplanter Trinkwassergewinnungsanlagen oder Heilquellen sowie sonstige für die langfristige Sicherung der Trinkwasserversorgung bedeutsame Grundwasservorkommen gesichert sind. Nach Informationen aus den Niedersächsischen Umweltkarten handelt es sich um das Trinkwassergewinnungsgebiet „Sülbeck“ im Landkreis Schaumburg1. Abb.: Auszug aus dem Landes-Raumordnungsprogramm Niedersachsen (2017) (Lage des Plangebiets mit Pfeil markiert)

1 Niedersächsische Umweltkarten, 2021: Hydrologie - Wasserschutzgebiete

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1.5.2 Regionales Raumordnungsprogramm Allgemeine Darstellungen Das Regionale Raumordnungsprogramm (RROP) stellt die Ortschaft Nienstädt als Grundzentrum (D 1.6.03) dar. Die festgelegten Grundzentren tragen die Verantwortung zur Bereitstellung zentraler Einrichtungen und Angebote für den allgemeinen, täglichen Grundbedarf. Innerhalb der Gemeinden sollen sie zentralörtliche Funktionen übernehmen, sodass in allen Teilen des Landkreises Schaumburg die zentralen Einrichtungen entsprechend dem Bedarf in zumutbarer Entfernung erreichbar sind. Ihre Leistungsfähigkeit und Attraktivität ist durch eine Stärkung der grundzentralen Funktionen zu erhalten und zu steigern. Dies soll erreicht werden durch: - den Erhalt bzw. die Schaffung bedarfsgerechter multifunktionaler und städtebaulich attraktiver Zentrenbereiche, - eine Bündelung möglichst vielfältiger Bildungs-, Sozial-, Kultur- und Freizeitangebote, - eine Verbesserung der Erreichbarkeit der zentralörtlichen Standorte durch den Erhalt und die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur, insbesondere von Fuß- und Fahrradwegen als auch der Straßen und durch eine Verbesserung des Öffentlichen Personennahverkehrs sowie - eine vorrangige Ausrichtung der Siedlungsentwicklung auf die zentralen Standorte. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels ist davon auszugehen, dass auch zukünftig die Nachfrage nach bedarfsgerechten Senioren- und Pflegeheimen besteht. Im RROP wird entsprechend bereits hervorgehoben, dass das Spektrum der sozialen Dienste und sozialen Leistungen außerordentlich groß ist und durch ein wohnortnahes und differenziertes Angebot in den zentralen Orten die Versorgung und Betreuung von älteren Menschen gewährleistet werden können. Besonders die Förderung dieser Einrichtungen, die in Zukunft einen größeren Einzugsbereich abdecken müssen, soll vorrangig in den Mittelzentren erfolgen. Diese sollen jedoch zur Sicherstellung einer ausreichenden Versorgung durch kleinere Einrichtungen in zentralen Orten der Nahbereichsstufe unterstützt werden. Die sinnvolle Kombination und die räumliche Nähe zu zentralörtlichen Einrichtungen erleichtern die Nutzung der v.g. Einrichtungen auch für in ihrem Bewegungsradius eingeschränkte ältere Menschen. (E 3.7.10 und E 3.7.11) Die Inhalte des Bebauungsplanes Nr. 12, 3. Änderung, sind mit den Zielen der Raumordnung vereinbar. Nördlich der Siedlungslage wird im RROP die B 65 inkl. einer Ortsumgehung als Hauptverkehrsstraße von überregionaler Bedeutung (D 3.6.3 01) dargestellt. Hierzu ist zu erläutern, dass im RROP mit Bezug auf Hauptverkehrsstraßen von regionaler Bedeutung (D 3.6.3 05) die B 65 als festgelegte Ortsumgehung zwischen Nienstädt-Sülbeck und Vehlen sowie die Sicherung einer Umgehung der Ortsteile Gelldorf und der Stadt Obernkirchen anzustreben ist. Die anschließend als vordringlich dargelegten Planungen (Ortsumgehung Altenhagen- (B 441), Nienstädt-Sülbeck (B 65), Steinbergen (B 238) sowie die Verlegung bei Steinbergen und Deckbergen (B 83) wurden bisher nicht umgesetzt. Des Weiteren ist die Eisenbahnstrecke zwischen Stadthagen und Rinteln als sonstige Eisenbahnstrecke (D 3.6.2 01) dargestellt. Für den regionalen Verkehr im Landkreis Schaumburg ist unter Berücksichtigung funktionaler Zusammenhänge ein leistungsfähiges Schienennetz für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) und den Güterverkehr zu sichern bzw. zu entwickeln. Die Rinteln-Stadthagener Eisenbahn ist insbesondere für den Güterverkehr zu sichern. Eine Reaktivierung der Strecke für den Personennahverkehr ist anzustreben. Die hier in Rede stehende Bebauungsplanung hat keinen Einfluss auf die angestrebte raumordnerische Zielsetzung.

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Nördlich der Ortslage Nienstädt ist zudem eine 110 kV Elt-Leitung (D 3.5.07) im RROP als regional bedeutsame Stromleitung dargestellt. Nachrichtlich wird im südlichen Anschluss an die B 65, mittig durch die Ortschaft verlaufend, die Grenze des Naturparks Weserbergland (NP NDS 00010) dargestellt.

Darstellungen des RROPs für das Plangebiet Die Flächen des Plangebietes sowie die angrenzenden und umgebenden Flächen werden dem Siedlungsbereich zugeordnet. Abb.: Auszug aus dem Regionalen Raumordnungsprogramm Landkreis Schaumburg (2003) (mit Kennzeichnung der Lage des Plangebietes)

2 Aufgaben des Bebauungsplanes

Der Bebauungsplan soll als verbindlicher Bauleitplan die bauplanungsrechtlichen Voraussetzungen schaffen, damit die bauliche und sonstige Nutzung der Grundstücke in seinem Geltungsbereich im Sinne einer nachhaltigen städtebaulichen Entwicklung erfolgt. Dabei sollen die öffentlichen und privaten Belange gegeneinander und untereinander gerecht abgewogen werden. Der Bebauungsplan ist darüber hinaus auch Grundlage für die weiteren Maßnahmen zur Sicherung und Durchführung der Planung nach den Vorschriften des Baugesetzbuches.

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3 Städtebauliches Konzept

3.1 Räumlicher Geltungsbereich Der räumliche Geltungsbereich der 3. Änderung des B-Planes Nr. 12 „Ostpreußenweg“ einschl. örtlicher Bauvorschriften erstreckt sich auf eine Fläche von insgesamt 21.647 m² und wird wie folgt begrenzt: Im Norden: durch die südliche Grenze des Flst. 68/3 (Sülbecker Straße), im Osten: durch die westlichen Grenzen der Flst. 14/4, 14/18, 14/24, 14/25, 14/26, anschließend von dem südwestlichen Grenzpunkt des Flst. 14/26 das Flst. 22/19 (Eichenweg) orthogonal schneidend bis auf die nördliche Grenze des Flst. 20/17, im Süden: durch die nördlichen Grenzen der Flst. 20/17, 20/19, 20/18, 20/15, 21/8, 22/16, 22/15 und 22/14 bis auf die östliche Grenze des Flst. 7/8 (Ostpreußenweg), im Westen: durch die östliche Grenze des Flst. 7/8 (Ostpreußenweg) auf einer Länge von 88 m bis auf den nordwestlichen Grenzpunkt des Flst. 9/7, dann durch eine gedachte Linie bis auf den südwestlichen Grenzpunkt des Flst. 10/1, anschließend durch die östliche Grenze des Flst. 7/8 bis auf den Grenzpunkt des Flst. 68/3. Die Flurstücke liegen innerhalb der Gemarkung Nienstädt, Flur 2. Die konkrete Abgrenzung des räumlichen Geltungsbereiches der Änderung des Bebauungsplanes ist in der Planzeichnung im Maßstab 1:1.000 verbindlich dargestellt.

Abb. Abgrenzung des räumlichen Geltungsbereiches des Bebauungsplanes (Kartengrundlage ALKIS, M 1:1.000 i.O., © 2019 LGLN, RD Hameln-Hannover, Katasteramt Rinteln

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3.2 Zustand des Plangebietes 3.2.1 Das städtebauliche Umfeld Der räumliche Geltungsbereich der 3. Änderung des Bebauungsplans Nr. 12 „Ostpreußenweg“ liegt im zentralen Siedlungsraum des Ortsteils Nienstädt. Weiter südlich verläuft die Bundesstraße 65 (Hannoversche Straße) über die Nienstädt mit der Stadt Stadthagen im Nordosten, der Stadt Bückeburg im Westen und der Stadt Obernkirchen im Südwesten verbunden ist. Der den Bebauungsplan umgebende Siedlungsbereich wird derzeit nördlich, westlich, südlich und östlich durch Wohnbebauung sowie dörfliche Mischnutzungen und einen Tennisplatz im westlichen Anschluss bestimmt. Darüber hinaus befinden sich im südlichen und nördlichen Verlauf gewerbliche Nutzungen (u.a. EDEKA-Markt südlich des Eichenwegs). 3.2.2 Das Plangebiet Die im Plangebiet befindlichen Flächen werden im nördlichen und südlichen Bereich durch Wohnnutzungen geprägt. Im mittleren Bereich des Plangebietes wurden die Flächen bisher gewerblich genutzt, wobei es sich um Gewerbenutzungen handelt bzw. handelte, die mit dem festgesetzten Mischgebiet vereinbar waren bzw. in Bezug auf die östlich des Ostpreußenweges vorhandene Handwerkbetrieb auch vereinbar ist. Mittig im Plangebiet befanden sich bauliche Anlagen eines ehemals ansässigen Gewerbebetriebes. Hier waren Lagerbereiche und Stellplatzflächen mit umfangreichen Flächenversiegelungen vorhanden. Das Gebiet ist zwischenzeitlich geräumt und steht für die geplante Nachnutzung zur Verfügung. Die gemischten Nutzungen sind auf der Grundlage des im rechtsverbindlichen Bebauungsplan festgesetzten Mischgebietes entstanden und leiten daraus, sofern diese noch – wie der Handwerksbetrieb – vorhanden sind, auch einen gewissen Schutzanspruch sowie Entwicklungsanspruch ab. Im südlichen Planbereich ist ein Abschnitt der Straße Eichenweg Bestandteil des Geltungsbereichs.

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Abb.: Nutzungsstrukturen im Plangebiet und dessen Umgebung, Kartengrundlage AK 5, M. 1:5.000 © 2019, LGLN, RD Hameln-Hannover, Katasteramt Rinteln

Lagerplatz Acker Acker Wohnen Gewerbe Wohnen Wohnen Wohnen Handwerk

Wohnen Spielplatz

dörfl. Mischnutzung

Gewerbe Acker Spielplatz Einzelhandel

Acker / Wohnen Gewerbe Wohnen Grünland

Wohnen

3.2.3 Bestehende Bebauungspläne/Teilaufhebung von Bebauungsplänen Aus der nachfolgenden Abbildung geht die Lage und Abgrenzung der in der unmittelbaren Umgebung des Plangebietes befindlichen rechtsverbindlichen Bebauungspläne hervor. Für das Plangebiet liegt der Bebauungsplan Nr. 12 „Ostpreußenweg“ einschließlich seiner 1. und 2. Änderung vor. Östlich grenzt der Bebauungsplan Nr. 7 b „Sülbecker Straße“ und westlich der Bebauungsplan Nr. 2 „Östliche Bünte“ an. Weitere Bebauungspläne sind in der unmittelbaren Umgebung des Plangebietes nicht vorhanden.

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Abb.: Übersicht der Bebauungspläne innerhalb und in der Umgebung des Plangebietes (o. M., Kartengrundlage AK 5, M. 1:5.000 © 2019, LGLN, RD Hameln-Hannover, Katasteramt Rinteln)

➢ Bebauungsplan Nr. 12 „Ostpreußenweg“ – Ursprungsplan Im Bebauungsplan Nr. 12 „Ostpreußenweg“ werden im nördlichen Bereich ein Dorfgebiet (MD), im südöstlichen Bereich ein Gewerbegebiet (GE) und auf den übrigen Flächen Mischgebiete (MI) festgesetzt. Innerhalb des MD-Gebietes ist eine Grundflächenzahl (GRZ) von 0,3, eine Geschossflächenzahl (GFZ) von 0,5 bei einer offenen und II-geschossigen Bauweise festgesetzt. Für die Flächen des MI- und MI*-Gebietes ist eine GRZ von 0,3 und eine GFZ von 0,4 sowie eine offene, II- geschossige Bauweise festgesetzt. Für das südöstlich gelegene und an die B 65 angrenzende GE-Gebiet ist eine GRZ von 0,6, eine GFZ von 0,7 sowie eine offene, II-geschossige Bauweise festgesetzt. Südwestlich des Eichenweges und nördlich des MI-Gebietes ist eine Grünfläche für Ersatzmaßnahmen und den Regenwasserrückstau festgesetzt. Am östlichen Rand des räumlichen Geltungsbereiches ist im Anschluss an die Flächen des MI-Gebietes ein

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„Gehölz- und Baumstreifen“ festgesetzt, der entlang der südlichen Grenze des Eichenweges innerhalb der öffentlichen Verkehrsfläche bis zu der Grünfläche fortgeführt wird. Innerhalb der MI-Gebiete sind gemäß der Örtlichen Bauvorschriften nur Giebeldächer (min. 20° Dachneigung) mit schuppiger Dacheindeckung zulässig. Die gestalterisch wirksame Breite der Giebeldächer darf 20,0 m nicht überschreiten. Abb.: Ausschnitt aus dem Bebauungsplan Nr. 12 „Ostpreußenweg“ – Ursprungsplan

➢ Bebauungsplan Nr. 12 „Ostpreußenweg“ – 1. Änderung Im Rahmen der 1. Änderung des Bebauungsplanes wurde die im Ursprungsplan südwestlich des Eichenweges festgesetzte Grünfläche aufgehoben und durch die Festsetzung eines Mischgebietes (MI*) mit einer GRZ von 0,3, einer GFZ von 0,4 bei einer offenen und II- geschossigen Bauweise angeglichen.

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 15 3. Änderung des Bebauungsplan Nr. 12 “Ostpreußenweg“, einschl. Berichtigung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Nienstädt - Begründung -

Innerhalb des MI*-Gebietes ist nur eine Nutzung entsprechend § 6 (2) Nr. 1, 2 und 3 BauNVO zulässig. Ferner sind nur Giebeldächer (min 20° Dachneigung) mit schuppiger Dacheindeckung und einer gestalterisch wirksamen Breite der Giebeldächer von max. 20 m zulässig.

Abb.: Ausschnitt aus dem Bebauungsplan Nr. 12 „Ostpreußenweg“, 1. Änderung

➢ Bebauungsplan Nr. 12 „Ostpreußenweg“ – 2. Änderung Im Rahmen der 2. Änderung des Bebauungsplanes wird die Örtliche Bauvorschrift zu den in MI-Gebieten zulässigen Dächern insofern ersetzt, dass innerhalb der MI- und MI*-Gebiete nur gleichgeneigte Dächer mit einer Dachneigung von mindestens 20° mit schuppiger Dacheindeckung zulässig sind. Bebauungsplan Nr. 2 „Östliche Bünte“ Im westlichen Anschluss an den Bebauungsplan Nr. 12 „Ostpreußenweg“ befindet sich der rechtsverbindliche Bebauungsplan Nr. 2 „Östliche Bünte“. Dieser setzt für die in seinem räumlichen Geltungsbereich gelegenen Flächen ein Dorfgebiet (MD) mit einer GRZ von 0,4, einer GFZ von 0,6 bei einer offenen und II-geschossigen Bauweise, nur Einzel- und Doppelhäuser zulässig fest. Ferner werden ein Kinderspielplatz und öffentliche Parkflächen festgesetzt.

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 16 3. Änderung des Bebauungsplan Nr. 12 “Ostpreußenweg“, einschl. Berichtigung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Nienstädt - Begründung -

Abb. Auszug aus dem Bebauungsplan Nr. 2 „Östliche Bünte“

➢ Bebauungsplan Nr. 7 b „Sülbecker Straße“ Östlich des Bebauungsplanes Nr. 12 „Ostpreußenweg“ grenzt der Bebauungsplan Nr. 7 b an . Der Bebauungsplan Nr. 7 b setzt für die Flächen nördlich der Sülbecker Straße ein MI-Gebiet mit einer GRZ von 0,3 und einer GFZ von 0,6 bei einer offenen und II-geschossigen Bauweise fest. Südlich der Sülbecker Straße und nördlich des Eichenweges werden WA-Gebiete mit einer GRZ von 0,25 einer GFZ von 0,25 bei einer I-geschossigen und offenen Bauweise, teilweise nur Einzelhäuser zulässig, festgesetzt.

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 17 3. Änderung des Bebauungsplan Nr. 12 “Ostpreußenweg“, einschl. Berichtigung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Nienstädt - Begründung -

Südlich des Eichenweges ist ein WA-Gebiet mit einer GRZ von 0,4 und einer GFZ von 0,7 sowie einer II-geschossigen und offenen Bauweise festgesetzt. Im östlichen Bereich ist ferner ein Kinderspielplatz auf einer öffentlichen Grünfläche festgesetzt. Entlang des Eichenwegs sowie südlich des dort südlich angrenzenden WA- Gebietes, entlang der östlichen Grenze des Plangebietes sowie südlich der Sülbecker Straße sind Baumreihen zur Erhaltung und Anpflanzung festgesetzt. Abb.: Auszug aus dem Bebauungsplan Nr. 7b „Sülbecker Straße“

3.3 Ziele und Zwecke der Planung 3.3.1 Städtebauliche Ziele Die 3. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 12 dient der Schaffung der planungsrechtlichen Voraussetzungen zur Deckung des sich auf die Gemeinde Nienstädt beziehenden Baulandbedarfs, der auf die Berücksichtigung individueller Bedürfnisse der älter werdenden und betreuungsbedürftigen Menschen ausgerichtet ist. Konkret ist innerhalb des mittleren Planbereiches nach Aufgabe der bisher ausgeübten gewerblichen Nutzungen die Realisierung eines Altenpflegeheimes geplant. Zu diesem Zweck ist auf der Grundlage des wirksamen FNPs der Samtgemeinde Nienstädt als Nachnutzung für die dort im bisher festgesetzten Mischgebiet

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 18 3. Änderung des Bebauungsplan Nr. 12 “Ostpreußenweg“, einschl. Berichtigung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Nienstädt - Begründung - ausgeübte gewerbliche Nutzung unverändert die Festsetzung eines Mischgebietes gem. § 6 BauNVO geplant. In diesem Zusammenhang soll neben der der Schaffung der bauplanungsrechtlichen Voraussetzungen für das Pflegeheim auch der östlich des Ostpreußenweges befindliche Handwerksbetrieb durch die Festsetzung eines Mischgebietes planungsrechtlich gesichert werden. Der in diesem Bereich bestehende Schutz- und Entwicklungsanspruch der in zulässiger Weise ausgeübten und vorhandenen Nutzung (Handwerksbetrieb) soll durch diesen Bebauungsplan nicht eingeschränkt werden. Insofern stellt die Beibehaltung des bereits festgesetzten Mischgebietes die städtebaulich angemessene Art der baulichen Nutzung dar. Das Mischgebiet steht auch im Einklang mit den planungsrechtlichen Anforderungen des im Gebiet geplanten Altenpflegeheimes in Bezug auf die Zulässigkeit innerhalb des bereits festgesetzten Mischgebietes. Darüber hinaus sollen die am nördlichen und südlichen Plangebietsrand befindlichen Wohnnutzungen in ihrem Bestand gesichert werden. Zu diesem Zweck ist die Umwandlung der im nördlichen Plangebiet festgesetzten Art der baulichen Nutzung „Dorfgebiet“ (MD) und die im südlichen Plangebiet bisher festgesetzte Nutzung „Mischgebiet“ (MI) in ein Allgemeines Wohngebiet (WA) gemäß § 4 BauNVO vorgesehen. Die mit der Nachnutzung vorgesehene Realisierung eines Altenwohn- und Pflegeheimes bedingt, dass auch besondere Bauweisen zugelassen werden sollen, die den Aspekt der Altenpflege und des Seniorenwohnens mit entsprechender Barrierefreiheit und der Beanspruchung von individuellen Serviceleistungen ermöglichen. Diese Bauformen erfordern aufgrund einer barrierefreien Anlage gegenüber der sonst prägenden offenen Bauweise flächenintensivere Bauformen im Sinne einer abweichenden Bauweise, die in diesem Fall eine Gebäudelänge von mehr als 50 m erfordert. Der Planbereich ist dem Kernbereich Nienstädt, der eine gute Versorgungs- und Verkehrsinfrastruktur aufweist, zuzuordnen, sodass die im Gebiet geplante sozialen Zwecken dienende Einrichtung über kurze Wege gut erreichbar ist. Das angestrebte Nebeneinander von Wohnen und gemischten Nutzungen lässt auf eine Situationsveränderung im Gebiet, nicht aber auf einen Nutzungskonflikt zu den angrenzenden Wohnnutzungen schließen. Für die umgebenden WA-, MI und MD-Gebiete wird die sich daraus ergebende städtebauliche Situation nicht zu einer Beeinträchtigung der ausgeübten Nutzungen führen, da das Nebeneinander von MI- und WA-Gebieten auf der Ebene des Bebauungsplanes nicht zur Entstehung eines Nutzungskonfliktes beiträgt. Die im Plangebiet befindlichen Flächen bieten aufgrund der aufgegebenen gewerblichen Nutzung im Sinne der Förderung der Innenentwicklung der Gemeinde eine städtebauliche Entwicklungschance. Es stehen ausreichend große Flächen für die Ansiedlung des geplanten Vorhabens zur Verfügung. Darüber hinaus kann eine sich in die umgebende Bebauungsstruktur integrierende Bebauung ermöglicht werden. Um eine hinreichende Integration der hinzutretenden baulichen Anlagen in den Siedlungszusammenhang sicherzustellen, werden Festsetzungen zur Begrenzung der Höhe der baulichen Anlagen, zur Begrenzung der Bebauungsdichte und zur Durchgrünung des Plangebietes Gegenstand des Bebauungsplanes. Hierdurch kann dem Grundsatz der Förderung der Entwicklung von Siedlungsbereichen und der Integration hinzutretender baulicher Anlagen in einen bereits geprägten Wohnsiedlungsbereich Rechnung getragen werden. Innerhalb des MI-Gebietes wird jedoch zu Gunsten der verbesserten Ausnutzung und Gestaltungsmöglichkeiten auf die Festsetzung der Zahl der Vollgeschosse verzichtet und stattdessen die Begrenzung der Höhe der baulichen Anlage eingefügt. Es wird dabei aber unter Einbeziehung der zum Zeitpunkt der Planaufstellung vorliegenden Vorentwürfe der konkreten Vorhabenplanung deutlich, dass bei Berücksichtigung der Höhenfestsetzung (Höhen in m über Normalhöhennull – m üNHN) eine dreigeschossige Bauweise erwartet werden kann. Unter

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 19 3. Änderung des Bebauungsplan Nr. 12 “Ostpreußenweg“, einschl. Berichtigung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Nienstädt - Begründung -

Berücksichtigung der Höhenbegrenzung wird sich diese bauliche Ausnutzung jedoch auch in die umgebenden Siedlungszusammenhänge integrieren und diese nicht dominieren. Das im Plangebiet anfallende Oberflächenwasser kann über den bestehenden Anschluss an das lokal vorhandene Kanalnetz abgeleitet werden. Gegenüber der bisherigen Ableitung des Oberflächenwassers wird durch die städtebauliche Neuordnung kein darüber hinausgehender Beitrag zur Erhöhung der Abflussspende geleistet, da der zulässige Grad der Versiegelung hinter der bisher durch den rechtsverbindlichen Bebauungsplan Nr. 12 bereits zugelassenen Versiegelung zurückbleibt bzw. diese nicht überschreitet. Dies ergibt sich aus der Anwendung der Baunutzungsverordnung, die für den rechtsverbindlichen Bebauungsplan für die Vorhaben nach § 19 Abs. 4 BauNVO keine Flächenbeschränkungen ermöglicht hat, mit der 3. Änderung des B-Planes Nr. 12 diese jedoch auf die festgesetzte GRZ zzgl. 50 % begrenzt wird.

3.3.2 Konkrete Vorhabenplanungen Die in der 3. Änderung des Bebauungsplanes festgesetzten überbaubaren und nicht überbaubaren Grundstücksflächen sowie die Maße der baulichen Nutzung wurden in Bezug auf die festgesetzten WA- Gebiete aus dem baulichen Bestand, dem dafür rechtsverbindlichen Bebauungsplan und hinsichtlich des MI-Gebietes aus den bisher bekannten Anforderungen des im MI Gebiet vorgesehenen Altenwohn- und Pflegeheims abgeleitet. Abb.: Neubau einer Seniorenresidenz – Lageplan Nienstädt (Entwurf, Architekten Depping, Berlin, Stand: 11.01.2021)

3.3.3 Planungserfordernis Diese Bauleitplanung wird aufgestellt, weil die Gemeinde Nienstädt den sich aus dem demographischen Wandel erkennbaren Bedarf nach Altenwohn- und Pflegeplätzen decken muss. Darüber hinaus ergibt sich aus der Nutzungsaufgabe der bisher gewerbliche beanspruchten Flächen ein städtebauliches Ordnungsbedürfnis, das nur durch Aufstellung eines Bebauungsplanes gewährleistet werden kann. Die im Gebiet bisher getroffenen Festsetzungen lassen eine entsprechende bauliche Entwicklung in dem heute erforderlichen

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 20 3. Änderung des Bebauungsplan Nr. 12 “Ostpreußenweg“, einschl. Berichtigung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Nienstädt - Begründung -

Umfang nicht zu. Darüber hinaus fehlt es an der für das bisher festgesetzte Dorfgebiet erforderlichen landwirtschaftlichen Hofstelle, sodass für das Dorfgebiet selbst kein Bedarf ableitbar ist. Das Änderungsverfahren erfolgt entsprechend der verfahrensrechtlichen Anforderungen des Baugesetzbuches. Gem. § 1 Abs. 3 BauGB haben Gemeinden Bauleitpläne aufzustellen, sobald und soweit es für die städtebauliche Entwicklung und Ordnung erforderlich ist. Gem. § 1 Abs. 8 BauGB gelten diese Vorschriften auch für die Änderung, Ergänzung und Aufhebung von Bauleitplänen. Erforderlich im Sinne dieser Vorschrift ist eine bauleitplanerische Regelung dann, wenn sie dazu dient, Entwicklungen, die sich bereits vollziehen, in geordnete Bahnen zu lenken, sowie dann, wenn die Gemeinde die planerischen Voraussetzungen schafft, es zu ermöglichen, einer Bedarfslage gerecht zu werden, die sie für gegeben erachtet. Die Gemeinde darf bauleitplanerisch auf einen konkreten Bauwunsch reagieren, indem sie ein diesem Bauwunsch entsprechendes positives Konzept entwickelt und die planerischen Voraussetzungen dafür schafft. Erforderlich im Sinne des § 1 Abs. 3 BauGB ist eine daraufhin eingeleitete Planung indes nur dann, wenn sich das Planungsvorhaben nicht darin erschöpft, die Interessen des Investors durchzusetzen, sondern zumindest auch ein öffentliches Interesse für das Planvorhaben reklamieren kann (vgl. Senatsurteil v. 24.3.2003 – 1 KN 3206/01 -Lüneburg). Ein öffentliches Interesse besteht im Wesentlichen in der Sicherung und Entwicklung der im Siedlungsbereich vorhandenen Grundversorgung mit sozialen Zwecken dienenden Einrichtungen und der damit verbundenen Bereitstellung von Bauflächen, die auch der Sicherung und Entwicklung der im Gebiet bereits vorhandenen Wohnnutzungen dienen.

4 Inhalt des Bebauungsplanes

4.1 Art und Maß der baulichen Nutzung 4.1.1 Art der baulichen Nutzung – Allgemeines Wohngebiet (§ 4 BauNVO) Für die innerhalb des räumlichen Geltungsbereichs der 3. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 12 gelegene Fläche wird auf Grundlage der Berichtigung des Flächennutzungsplans im nördlichen und südlichen Bereich ein Allgemeines Wohngebiet gem. § 4 BauNVO festgesetzt. Das bisher festgesetzte Dorfgebiet im nördlichen Bereich sowie das Mischgebiet im südlichen Bereich wird dadurch ersetzt. Eine andere als die gewählte Art der baulichen Nutzung ist für diese Flächen nicht sinnvoll, da diese nicht mit der bereits durch die Wohnnutzung geprägten Grundstücksflächen vereinbar wären. In diesem Gebiet sollen neben dem Wohnen auch eine gebietsbezogene Versorgung der Bevölkerung ermöglicht werden. Hierzu werden die gemäß § 4 abs. 2 BauNVO allgemein zulässigen Nutzungen zugelassen. Hierbei handelt es sich um die der Versorgung des Gebiets dienenden Läden, Schank- und Speisewirtschaften sowie nicht störende Handwerksbetriebe und Anlagen für kirchliche, kulturelle, soziale, gesundheitliche und sportliche Zwecke. Die nur ausnahmsweise im WA-Gebiet zulässigen Nutzungen wie Betriebe des Beherbergungsgewerbes, sonstige nicht störende Gewerbebetriebe, Anlagen für Verwaltungen, Gartenbaubetriebe und Tankstellen werden zur Gewährleistung einer mit den geplanten Nutzungen und in der Umgebung vorhandenen Nutzungen verträglichen Nutzungsstruktur nicht zugelassen. Durch diese Nutzungsausschlüsse sollen planungsrechtlich im WA-Gebiet mögliche Fehlentwicklungen, die zu einer Beeinträchtigung des bereits durch Wohnnutzungen geprägten

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 21 3. Änderung des Bebauungsplan Nr. 12 “Ostpreußenweg“, einschl. Berichtigung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Nienstädt - Begründung - städtebaulichen Umfeldes führen könnten, ausgeschlossen werden. Hierbei handelt es sich um Gartenbaubetriebe, die im Allgemeinen Wohngebiet ausnahmsweise zulässig sind, aber aufgrund ihres Flächenanspruchs auch größere Areale beanspruchen und daher nicht mit dem städtebaulichen Konzept dieses B-Planes vereinbar sind. Weiterhin erstreckt sich der Nutzungsausschluss auf Tankstellen, Betriebe des Beherbergungsgewerbes, sonstige nicht störende Gewerbebetriebe und Anlagen für Verwaltungen, die durch zusätzlich auftretende Kfz-Verkehre mit den damit verbundenen An- und Abfahrten eine erhebliche Beeinträchtigung der in dem Allgemeinen Wohngebiet zulässigen immissionssensiblen Wohnnutzungen bewirken würden. Da diese Beeinträchtigungen für die bestehenden Nutzungen und die daran anschließenden Siedlungsbereiche untypisch sind und diese Nutzungen auch auf andere Bereiche des Gemeindegebietes ausweichen können, werden sie hier ausgeschlossen. Zur planungsrechtlichen Sicherung des im Plangebiet seitens der Gemeinde Nienstädt vorgesehenen Vorhabens werden die nachfolgenden textlichen Festsetzungen zur Definition der zulässigen Arten der baulichen Nutzung Gegenstand des Bebauungsplanes:

§ 1 Art der baulichen Nutzung - Allgemeines Wohngebiet (WA) (gem. § 9 (1) Nr. 1 BauGB, § 4 BauNVO) (1) Innerhalb des festgesetzten Allgemeinen Wohngebietes (WA) sind nachfolgend aufgeführte Nutzungen gem. § 4 (2) BauNVO allgemein zulässig: - Wohngebäude, - die der Versorgung des Gebiets dienenden Läden, Schank- und Speisewirtschaften sowie nicht störende Handwerksbetriebe, - Anlagen für kirchliche, kulturelle, soziale, gesundheitliche und sportliche Zwecke. (2) Innerhalb des festgesetzten Allgemeinen Wohngebietes (WA) werden nachfolgend aufgeführte Nutzungen gem. § 4 (3) i.V.m. § 1 (6) BauNVO ausgeschlossen: - Betriebe des Beherbergungsgewerbes, - sonstige nicht störende Gewerbebetriebe, - Anlagen für Verwaltungen, - Gartenbaubetriebe, - Tankstellen.

4.1.2 Art der baulichen Nutzung – Mischgebiet (§ 6 BauNVO) Zielsetzung des Bebauungsplanes für die Flächen östlich des Ostpreußenwegs ist die Schaffung der planungsrechtlichen Voraussetzungen zur Deckung sich aus dem demographischen Wandel erkennbaren Bedarfs nach Altenpflegeplätzen. Eine Durchmischung von Wohnnutzung und sonstigen gewerblichen Nutzungen ist für diesen Übergangsbereich, dem sich im nördlichen und südlichen Verlauf gewerbliche und gemischte Nutzungen sowie westlich dörfliche Mischnutzungen anschließen, prägend. Das innerhalb des bereits festgesetzten Mischgebietes konkret geplanten Altenpflegeheims ist innerhalb des Mischgebietes als sozialen Zwecken dienende Nutzung zulässig. „Die städtebauliche Einstufung solcher Altenheime mit pflegebedürftigen Bewohnern (vgl. Hess. VGH, Urt. v. 10.9.1985, ESVGH 36, 31) richtet sich dabei nach dem Nutzungsschwerpunkt. Abzustellen ist auf das Verhältnis der pflegebedürftigen zu den nichtpflegebedürftigen Bewohnern, auf die Relation der Wohnplätze zu den Pflegeplätzen (vgl. hierzu §§ 14 u. 19 HeimMindBauV sowie Hess. VGH aaO.).“2 Nach der zum Zeitpunkt der Aufstellung des

2 Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg 3. Senat, 17.05.1989, Aktenzeichen 3 S 3650/88, Rdnr. 22 ff

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 22 3. Änderung des Bebauungsplan Nr. 12 “Ostpreußenweg“, einschl. Berichtigung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Nienstädt - Begründung -

Bebauungsplanes vorliegenden Kenntnislage des im Gebiet geplanten Vorhabens ist davon auszugehen, dass der Nutzungsschwerpunkt der Anlage im Bereich Betreuung und Pflege der pflegebedürftigen Bewohner liegt. „Entsprechend ihren vorrangigen Zwecken (Unterstützung, Betreuung und Versorgung körperlich oder geistig gebrechlicher Menschen bei Lebensführung und -gestaltung) sind sie vielmehr -- nach den Kategorien der BauNVO -- als Anlagen für kirchliche und/oder als Anlagen für soziale Zwecke zu qualifizieren.“ 3 Der Ausschluss von Nutzungsarten beschränkt sich auf die Nutzungen und Einrichtungen, die dazu geeignet sind, auf die bereits bestehenden gemischten Nutzungsstrukturen (etwa durch zusätzlichen und bisher bereichsfremden Verkehr oder sonstige Aktivitäten) sowie auf die im Umfeld befindlichen Wohnnutzungen erhebliche Beeinträchtigungen zu bewirken und die aufgrund ihrer Flächenanforderungen nicht mit den Anforderungen der Förderungen der Innenentwicklung übereinstimmen. Hierbei handelt es sich um Gartenbaubetriebe, die im Mischgebiet grundsätzlich allgemein zulässig sind, aber aufgrund ihres Flächenanspruchs auch größere Areale beanspruchen und daher nicht mit dem städtebaulichen Konzept der Förderung der Innenentwicklung vereinbar sind. Derartige Nutzungen finden innerhalb des Gemeindegebietes auch an anderen Standorten einen ausreichenden und betrieblichen Entwicklungsraum (etwa in den Gewerbegebieten). Weiterhin erstreckt sich der Nutzungsausschluss auf Tankstellen und Vergnügungsstätten, die insbesondere in den Abend- und Nachtstunden durch in der Nachtzeit zusätzlich auftretende Kfz-Verkehre mit den damit verbundenen An- und Abfahrten eine erhebliche Beeinträchtigung der in dem Mischgebiet zulässigen immissionssensiblen Wohnnutzungen bewirken würden. Tankstellen sind bereits im westlichen und östlichen Verlauf der B 65 in geringer Entfernung zum Plangebiet vorhanden. Vergnügungsstätten würden neben den im Gebiet und daran angrenzenden Wohnnutzungen auch im Zusammenwirken mit den bereits vorhandenen gewerblichen Nutzungen in der Umgebung eine sich bis in die Abendstunden hineinziehende Betriebskulisse mit störenden An- und Abfahrten erzeugen. Diese Nutzungsstrukturen sind in diesem durch Wohnsiedlungsbereiche dominierten Siedlungsbereiche Nienstädts derzeit fremd und müssen als potenziell störend beurteilt werden. Sie sollen daher im zentralen Siedlungsbereich vermieden werden, um die mit diesen Nutzungen häufig einhergehenden städtebaulichen Störungen auch mit Blick auf die Vermeidung von sog. „Trading-Down-Effekten“ zu vermeiden. Insofern werden in dem Bereich östlich der Ostpreußenstraße Vergnügungsstätten aller Art ausgeschlossen. Die Gemeinde Nienstädt hat in der Vergangenheit u.a. über den Bebauungsplan Nr. 21 „Hohes Feld“ gewerbliche Bauflächen geschaffen. Darin werden entsprechende Flächenangebote, etwa für Gartenbaubetriebe und Verwaltungen geschaffen. Darüber hinaus bestehen auch an anderen Standorten in der Gemeinde Nienstädt noch Flächen, auf die die ausgeschlossenen Nutzungen ausweichen könnten. Bei den im Mischgebiet zulässigen Gewerbebetrieben handelt es sich um solche, die das Wohnen nicht wesentlich stören. Gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse können gewahrt werden. Innerhalb des festgesetzten Mischgebietes sind die Nutzungen gem. § 6 BauNVO wie folgt zulässig:

3 ebenda

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 23 3. Änderung des Bebauungsplan Nr. 12 “Ostpreußenweg“, einschl. Berichtigung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Nienstädt - Begründung -

§ 2 Art der baulichen Nutzung - Mischgebiet (MI) (gem. § 9 (1) Nr. 1 BauGB, § 6 BauNVO) (1) Innerhalb des festgesetzten Mischgebietes (MI) sind nachfolgend aufgeführte Nutzungen gem. § 6 (2) BauNVO allgemein zulässig: - Wohngebäude, - Geschäfts- und Bürogebäude, - Einzelhandelsbetriebe, Schank- und Speisewirtschaften sowie Betriebe des Beherbergungsgewerbes, - sonstige Gewerbebetriebe, - Anlagen für Verwaltungen sowie für kirchliche, kulturelle, soziale, gesundheitliche und sportliche Zwecke. (2) Innerhalb des festgesetzten Mischgebietes (MI) werden nachfolgend aufgeführte Nutzungen gem. § 6 (2) und (3) i.V.m. § 1 (5) und (6) BauNVO ausgeschlossen: - Gartenbaubetriebe, - Tankstellen, - Vergnügungsstätten im Sinne des § 4a (3) Nr. 2 BauNVO in den Teilen des Gebiets, die überwiegend durch gewerbliche Nutzungen geprägt sind. Vergnügungsstätten im Sinne des § 4a (3) Nr. 2 BauNVO außerhalb der in § 6 (2) Nr. 8 BauNVO bezeichneten Teile des Gebiets.

4.1.3 Maß der baulichen Nutzung / Bauweise In Anlehnung an die bereits im rechtsverbindlichen Bebauungsplan festgesetzte GRZ wird für das Allgemeine Wohngebiet (WA) die Grundflächenzahl für die Hauptbaukörper (GRZ I) auf 0,3 begrenzt und eine offene und daher locker strukturierte Bauweise festgesetzt. Die Bauweise ist darüber hinaus auch aus den im Bestand vorhandenen Baukörpern abgeleitet und lässt auf den Grundstücksflächen ausreichend Entwicklungsraum zu. Für das im Plan festgesetzte Mischgebiet wird unter Berücksichtigung der darin vorgesehenen Flächenanforderungen des im MI-Gebiet geplanten Altenwohn- und Pflegeheimes eine GRZ von 0,5 bei einer abweichenden Bauweise im Sinne einer offenen Bauweise festgesetzt, sodass die Länge der Gebäudekörper 50 m überschreiten und den Ansprüchen eines barrierefreien, jedoch flächenintensiven Altenwohn- und Pflegeheimes Rechnung getragen werden kann. Die GRZ wird in diesem Bereich gegenüber der bisher rechtsverbindlich festgesetzten GRZ von 0,3 um 0,2 überschritten. Bei Berücksichtigung der auf der Grundlage des rechtsverbindlichen Bebauungsplanes möglichen baulichen Ausnutzung stellt die GRZ von 0,5 keine Erhöhung der Flächenversiegelung dar. Die GRZ von 0,5 lässt jedoch auch eine städtebauliche Integration erwarten, da in der Umgebung bereits GRZ von 0,25 bis 0,6 festgesetzt sind. Insofern stellt die GRZ = 0,5 auch vor dem Hintergrund der Anforderungen an den konkreten Standort des Altenwohn- und Pflegeheimes eine städtebaulich vertretbare Größenordnung dar, die auch mit Blick auf ggf. zukünftig angedachte Erweiterungsabsichten auskömmlich sein soll. Die im MI-Gebiet festgesetzte Grundflächenzahl dient in diesem Zusammenhang auch der bestmöglichen Ausnutzung der im Siedlungszusammenhang gelegenen Grundstücke und der Innenentwicklung zum Zwecke der Deckung des Wohnbedarfs. Eine Überschreitung der Grundflächenzahl durch Garagen und Stellplätze mit ihren Zufahrten oder Nebenanlagen i.S.d. § 14 BauNVO ist innerhalb des Mischgebietes gem. § 19 Abs. 4 BauNVO bis zu einer Grundflächenzahl von 0,75 zulässig, um eine ausreichende Anzahl an Stellplatzflächen für Besucher und Mitarbeiter des Altenwohn- und Pflegeheimes zu ermöglichen. Den Anforderungen des ruhenden Verkehrs in Folge der Innenentwicklung und der Deckung des Wohnbedarfs kann entsprechend Rechnung getragen werden kann. Ferner soll die Entwicklung von Außenanlagen in einem angemessenen Umfang ermöglicht werden.

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 24 3. Änderung des Bebauungsplan Nr. 12 “Ostpreußenweg“, einschl. Berichtigung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Nienstädt - Begründung -

4.1.4 Begrenzung der Höhe baulicher Anlagen und Zahl der Vollgeschosse ➢ MI-Gebiet Zur Gewährleistung eines homogenen Einfügens in die bestehende Siedlungsstruktur wird innerhalb des festgesetzten Mischgebietes die Maximalhöhe (Hmax) der baulichen Anlagen auf 114 m ü.NHN begrenzt. Der Bezugspunkt ist im Bebauungsplan entsprechend festgesetzt. Auf die Festsetzung der Zahl der Vollgeschosse wird im MI-Gebiet verzichtet. Die Höhenbegrenzung ersetzt die Anzahl der Vollgeschosse, damit im Zuge der konkreten Vorhabenplanung der Standort bestmöglich und ohne Einschränkung durch die Regelungen der Niedersächsischen Bauordnung (NBauO) bzgl. der Berechnung der Vollgeschosse eine möglichst optimale Ausnutzung des Grundstückes zum Zwecke des Altenwohnens und der Altenpflege möglich ist. Dennoch ist es so, dass die Höhenbegrenzung dazu beiträgt, dass gegenüber einer sonst möglichen II-geschossigen Bebauung (ohne Höhenbegrenzung) das Gebäude keine Dominanz erzeugen wird. Eine Beeinträchtigung nachbarlicher Belange ist nicht ableitbar, da sich die Gebäudehöhe an der Höhenentwicklung der benachbarten Grundstücke orientiert. Als Gesamthöhe wird der höchste Punkt der Dachhaut angenommen. Schornsteine, Antennen, Fahrstuhlüberfahrten, Photovoltaikanlagen und sonstige Dachaufbauten bleiben unberücksichtigt.

➢ WA-Gebiet Für die im nördlichen und südlichen Plangebiet festgesetzten WA-Gebiete wird in Anlehnung an die bisher festgesetzten Maße der baulichen Nutzung die Zahl der Vollgeschosse mit II festgesetzt. In diesem Bereich soll mit Rücksicht auf den baulichen Bestand keine Begrenzung der Höhe der baulichen Anlagen festgesetzt werden.

§ 3 Begrenzung der Höhen baulicher Anlagen (gem. § 9 (1) Nr. 1 BauGB, § 16 (2) Nr. 4 BauNVO) Die Höhe der Gebäude innerhalb des MI-Gebietes richtet sich nach der im Bebauungsplan festgesetzten Höhe über Normalhöhennull (m NHN). Als Gesamthöhe wird der höchste Punkt der Dachhaut angenommen. Schornsteine, Antennen, Fahrstuhlüberfahrten, Photovoltaikanlagen und sonstige Dachaufbauten bleiben unberücksichtigt. Der Bezugspunkt ist im Bebauungsplan entsprechend festgesetzt.

4.1.5 Überbaubare Grundstücksfläche Die überbaubaren Grundstücksflächen, die für die Errichtung der Hauptgebäude vorgesehen sind, werden durch Baugrenzen gem. § 23 Abs. 3 BauNVO definiert. Die Ausdehnung und Anordnung von Baugrenzen und überbaubaren Grundstücksflächen orientiert sich innerhalb der festgesetzten WA-Gebiete nach den im rechtsverbindlichen Bebauungsplan bereits festgesetzten Baugrenzen. Diese werden den heutigen baulichen Anforderungen an die Deckung des Wohnbedarfs entsprechend teilweise maßvoll erweitert. Im MI-Gebiet werden die Baugrenzen nach Osten hin bis auf einen Abstand von 10 m zur östlichen Grenze des Plangebietes und den daran östlich angrenzenden WA-Gebieten erweitert, um die konkreten vorhabenbezogenen Anforderungen desgeplanten Altenwohn- und Pflegeheimes berücksichtigen zu können. Der Abstand von 10 m ist jedoch unter Würdigung der festgesetzten Begrenzung der Gebäudehöhe angemessen und lässt innerhalb der östlich angrenzenden WA-Gebiete keine erhebliche Beeinträchtigung in Form zukünftig fehlender Belichtung oder Belüftung der dort realisierten Wohngebäude erwarten. Die im MI- Gebiet geplanten Vorhaben sind auch nur in einer Weise zulässig, die mit den Anforderungen

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 25 3. Änderung des Bebauungsplan Nr. 12 “Ostpreußenweg“, einschl. Berichtigung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Nienstädt - Begründung - der NBauO und den darin niedergelegten Regelungen zur Einhaltung erforderlicher Grenzabstände übereinstimmen. Darüber hinaus werden in diesem Bereich die im rechtsverbindlichen Bebauungsplan bereits festgesetzten überbaubaren Grundstücksflächen nach Norden hin erweitert und schließen zukünftig an die Baugrenzen des WA-Gebietes an, um die vorhabenbezogenen Anforderungen des Raumprogrammes des geplanten Vorhabens sowie zukünftige Entwicklungsmöglichkeiten umsetzen zu können. Diese Festsetzungen sind mit dem städtebaulichen Ziel der Förderung der Innenentwicklung vereinbar, da die im Siedlungszusammenhang befindlichen Baulandpotenziale sinnvoll ausgenutzt werden können. Die festgesetzten Baugrenzen und damit definierten nicht überbaubaren Grundstücksflächen lassen ferner eine den heutigen Nutzungsanforderungen angemessene Stellung der Baukörper und auch eine bestmögliche mögliche energetische Nutzung der Solarenergie zu. Die Baugrenzen halten zur westlichen, nördlichen und südlichen Grundstücksgrenze einen Abstand von 1 bis 3 m ein. Zur östlichen Grundstücksgrenze ist ein Abstand von 5 m bzw. innerhalb des Mischgebietes von 10 m festgesetzt. Im südlichen WA-Gebiet wird ein Abstand von 2 m zu der östlich gelegenen Fläche zum Anpflanzen, mit Bindungen für Bepflanzungen und für die Erhaltung von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen eingehalten. Innerhalb des MI-Gebietes hält die Baugrenze einen Abstand von 5 m zur Fläche zum Anpflanzen, mit Bindungen für Bepflanzungen und für die Erhaltung von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen ein. Zudem hält die Baugrenze einen Abstand von 3 m zu der südlich im MI-Gebiet festgesetzten Fläche zum Anpflanzen, mit Bindungen für Bepflanzungen und für die Erhaltung von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen ein. Diese Abstände lassen auch unter Berücksichtigung der randlichen Pflanzflächen eine angemessene bauliche Entwicklung und Vegetationsausprägung zu.

4.2 Örtliche Bauvorschriften gem. § 84 Abs. 3 Nr. 1 NBauO Das Plangebiet befindet sich in Nienstädt eingebunden in den Siedlungszusammenhang. Die bestehende Ortslage ist aus städtebaulicher Sicht von Bedeutung, sodass aus Sicht der Ortsbildpflege an zukünftige Baukörper besondere Anforderungen im Hinblick auf das Einfügen (z.B. Dachform und -farbe) zu stellen sind. Aus diesem Grund werden die wesentlichen, aus dem Ursprungsplan und seiner 1. und 2. Änderung hervorgehenden örtlichen Bauvorschriften zur Gestaltung der Dachflächen Bestandteil der Bebauungsplanänderung. Die aus der 2. Änderung des Bebauungsplans hervorgehenden örtlichen Bauvorschriften werden jedoch zur Vermeidung von Einschränkungen der Realisierbarkeit von heute zeitgemäßen Baukörper und zur hinreichenden Berücksichtigung der individuellen Gestaltungsfreiheit geringfügig angepasst. Auf die bisher genannte „schuppige“ Dacheindeckung sowie die „gestalterisch wirksame Breite der Giebeldächer“ von maximal 20 m wird zukünftig verzichtet. Die nachfolgenden Inhalte bleiben weiterhin bestehen:

II. Örtliche Bauvorschriften (gem. § 84 Abs. 3 Nr. 1 NBauO) In dem MI-Gebiet sind nur gleichgeneigte Dächer mit einer Dachneigung von mindestens 20° zulässig.

Diese Anforderungen sollen den städtebaulichen Rahmen zur Einfügung der neuen Baukörper vorgeben, ohne die individuelle Gestaltungsfreiheit einzuschränken. Daher konzentriert sich die Festsetzung auf die Definition der o.g. Gestaltungselemente, um orts- und regionaluntypische, flachgeneigte Dachformen, untypische Farben und unmaßstäblich

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 26 3. Änderung des Bebauungsplan Nr. 12 “Ostpreußenweg“, einschl. Berichtigung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Nienstädt - Begründung - wirkende Gebäude, die zu einer Beeinträchtigung des Orts- und Landschaftsbildes führen würden, zu vermeiden. Insbesondere soll damit weiterhin ein harmonisches Einfügen der geplanten Neubebauung in die vorhandene Ortslage erreicht werden.

4.3 Verkehr 4.3.1 Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz Der räumliche Geltungsbereich der 3. Änderung des B-Planes Nr. 12 wird über den westlich angrenzend verlaufenden Ostpreußenweg, die Sülbecker Straße im Norden und den Eichenweg im Süden erschlossen und an das örtliche und überörtliche Verkehrsnetz angebunden. Die in den räumlichen Geltungsbereich einbezogenen Straßenabschnitte des Eichenwegs werden unverändert als öffentliche Straßenverkehrsfläche festgesetzt.

4.3.2 ÖPNV-Anbindungen Das Änderungsgebiet ist über kurze Wege an den zentralen ÖPNV-Anschluss angebunden. Dieser kann fußläufig in wenigen Minuten erreicht werden. Die nächstgelegene Bushaltestelle befindet sich an der Kreuzung Ostpreußenstraße / Sülbecker Straße nordwestlich des Plangebietes. Über den Busverkehr ist Nienstädt an die Bahnhöfe Stadthagen, Bückeburg und Rinteln angeschlossen.

4.4 Belange von Boden, Natur und Landschaft 4.4.1 Eingriffsregelung Durch die 3. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 12 wird mit insgesamt rd 7.892 m² eine Grundfläche gem. § 19 Abs. 2 BauNVO von weniger als 20.000 m² festgesetzt. In Kapitel 1.4 wird dargelegt, dass die Anwendungsvoraussetzungen für den § 13 a BauGB erfüllt sind. Für den Bebauungsplan der Innenentwicklung gelten gem. § 13 a Abs. 2 Nr. 4 BauGB Eingriffe, die auf Grund der Aufstellung des Bebauungsplanes zu erwarten sind, als im Sinne des § 1 a Abs. 3 BauGB vor der planerischen Entscheidung erfolgt oder zulässig. Somit ist die Eingriffsregelung nicht anzuwenden bzw. ein Ausgleich im Grundsatz nicht erforderlich. Durch die Änderung des Bebauungsplanes werden auch keine Vorhaben begründet, die einer Pflicht zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung gem. UVPG unterliegen. Die Planung ist dadurch gekennzeichnet, dass sich das Plangebiet im räumlichen Geltungsbereich eines bereits rechtsverbindlichen Bebauungsplanes i.S.d. § 30 BauGB befindet. Die Möglichkeiten der bisherigen baulichen Nutzung werden durch Festsetzungen definiert. Auf den Flächen des Plangebietes sind – wie oben beschrieben – Eingriffe planungsrechtlich bereits zulässig. Die hier in Rede stehende Bauleitplanung berücksichtigt das Gebot (gem. § 1 a Abs. 2 BauGB) mit Grund und Boden sparsam und schonend umzugehen und hierfür Maßnahmen zur Innenentwicklung des Siedlungsbereiches zu nutzen. Dies berücksichtigend sind die aus der Überbauung voraussichtlich resultierenden Umweltauswirkungen, welche sich vornehmlich auf Eingriffe in bereits funktional weitgehend beeinträchtigte Bodenstrukturen und auf planungsrechtlich gesicherte Bauflächen beziehen, zu relativieren. Die von der Planung (Änderungsbereich) betroffenen Freiflächen im Geltungsbereich werden durch Gehölze an den Grundstücksgrenzen bzw. zwischen den privaten Hausgärten und dem mittleren gemischt genutzten Bereich geprägt. Diese Biotope haben aufgrund der Lage in siedlungsstrukturell geprägten Flächen jedoch nur eine geringe Bedeutung als Lebensraum für

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 27 3. Änderung des Bebauungsplan Nr. 12 “Ostpreußenweg“, einschl. Berichtigung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Nienstädt - Begründung -

Tiere und Pflanzen sowie für den Naturhaushalt insgesamt. Im Rahmen der Aufstellung der 3. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 12 erfolgt dennoch eine faunistische Potenzialabschätzung und Kartierung der Flächen des Plangebietes. Die Ergebnisse werden im nachfolgenden Kapitel dargelegt. Im Rahmen der 3. Änderung wird der bereits im Ursprungsplan enthaltene und nur teilweise realisierte Pflanzstreifen mit einer Breite von 5 m mit geringfügigen Änderungen erneut aufgenommen. Daher wird innerhalb des WA-Gebietes eine Fläche zum Anpflanzen, mit Bindungen für Bepflanzungen und für die Erhaltung von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen mit einer Breite von 3 m festgesetzt. In diesem Bereich wird auf die in der Zwischenzeit realisierten baulichen Anlagen und Zufahrten Rücksicht genommen. Innerhalb des MI-Gebietes bleibt der Pflanzstreifen mit einer Breite von 5 m erhalten, um auch zukünftig zwischen dem MI-Gebiet und dem östlich angrenzenden WA-Gebiet einen grünordnerisch wirksamen Flächenpuffer zu gewährleisten. Ferner wird am südlichen Rand des MI-Gebietes der vorhandene Gehölzbestand mit einer Breite von 5 m zur Erhaltung festgesetzt. Unmittelbare Einblicke in die benachbarten Außenwohnbereiche sind auch von den oberen Geschossen nicht oder nicht in einer erheblich beeinträchtigenden Weise zu erwarten. Die vorhandenen Gehölze sollen im östlichen Randbereich so auch gesichert und durch weitere Pflanzungen ergänzt werden, damit nicht zu intensiv in das bisherige grünordnerische Konzept des rechtsverbindlichen Bebauungsplan eingegriffen wird.

§ 6 Flächen zum Anpflanzen, mit Bindungen für Bepflanzungen und für die Erhaltung von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen (gem. § 9 Abs. 1 Nr. 25 a und b BauGB) (1) Innerhalb der Fläche zum Anpflanzen, mit Bindungen für Bepflanzungen und für die Erhaltung von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen gem. § 9 Abs. 1 Nr. 25 a und b BauGB sind die vorhandenen Gehölze zu erhalten, durch standortgerechte, im Naturraum heimische Sträucher und Bäume zu ergänzen und bei Abgang zu ersetzen. Die zu pflanzenden baumartigen Laubgehölze sind als Heister, 2 x verpflanzt, 150 - 200 cm hoch und die Sträucher, 2 x verpflanzt, 60 - 100 cm hoch zu pflanzen. Die Artenwahl richtet sich nach den Angaben der Artenliste 1 (siehe Hinweis Nr. 3). Sie sind so anzulegen und zu pflegen, dass sich ein artenreiches, frei wachsendes Gehölz entwickeln kann. (2) Die Pflanzmaßnahmen sind nach dem Beginn der privaten Baumaßnahmen auf den jeweiligen Baugrundstücken auf den dafür vorgesehenen Flächen auszuführen und spätestens innerhalb von 2 Vegetationsperioden nach Baubeginn fertig zu stellen.

4.4.2 Umweltvorsorge/grünordnerische Festsetzungen/Artenschutz a. Grünordnerische Festsetzungen In der 3. Änderung des Bebauungsplans Nr. 12 werden grünordnerische Festsetzungen zum Anpflanzen von Bäumen und Sträuchern berücksichtigt. Hierdurch soll eine angemessene Durchgrünung des Plangebietes gewährleistet werden.

§ 5 Anzupflanzende Bäume - auf privaten Flächen- (gem. § 9 (1) Nr. 25 BauGB) (1) Je angefangene 400 qm Grundstücksfläche ist auf den Baugrundstücken mindestens ein Laubbaum oder ein Obstgehölz zu pflanzen, zu erhalten und bei Abgang zu ersetzen. Die zu pflanzenden Laubbäume sind als Hochstamm mit einem Stammumfang von 12 cm in 1 m Höhe oder als wirksamer Stammbusch mit einer Mindesthöhe von 2 m zu pflanzen. Die zu pflanzenden Obstbäume sind als Halb- oder Hochstamm mit einem Stammumfang von 7-8 cm in 1 m Höhe zu pflanzen. Die Artenwahl richtet sich nach den Angaben der Artenlisten 1 und 2 (siehe Hinweis Nr. 3).

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 28 3. Änderung des Bebauungsplan Nr. 12 “Ostpreußenweg“, einschl. Berichtigung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Nienstädt - Begründung -

(2) Die in Pflanzmaßnahmen sind nach dem Beginn der privaten Baumaßnahmen auf den jeweiligen Baugrundstücken auszuführen. Die genannten Pflanzmaßnahmen sind jedoch spätestens innerhalb von 2 Vegetationsperioden nach Baubeginn fertigzustellen.

Weitergehende Festsetzungen zur Durchgrünung der Grundstücksflächen werden im Zusammenhang mit der hier in Rede stehenden Änderung des Bebauungsplanes jedoch nicht getroffen und stellen sich aufgrund der vorhandenen und geplanten baulichen Strukturen auch nicht als sinnvoll dar. Im Bereich der Verkehrsfläche des Eichenweges entfällt im Rahmen der 3. Änderung des Bebauungsplanes die bisher festgesetzte Fläche des „Baum- und Gehölzstreifens“. Die hier vorliegende tatsächliche Nutzung als Stellplatzfläche und die fehlenden Vegetationsbestände sind mit Hinblick auf die Festsetzungen zur Durchgrünung des Plangebietes und zur Erhaltung und Anpflanzung von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen sowie vor dem Hintergrund des in den Siedlungsbereichen bestehenden Parkraumdrucks zu vernachlässigen. Stattdessen wird an anderer Stelle im Plangebiet, am südlichen Rand des Mischgebietes, eine Pflanzerhaltung mit einer Breite von 5 m gem. § 6 der textlichen Festsetzungen neu festgesetzt, sodass der Verzicht auf die Pflanzflächen innerhalb des Eichenweges als ausgeglichen angesehen werden kann.

b. Belange des Artenschutzes Aus Gründen des Artenschutzes wurde für die im Änderungsgebiet gelegenen Flächen durch die PatroVIT – Ökologische Betriebsbegleitung GmbH (Rinteln, 2020) eine Kartierung und, aufgrund des späten Erhebungszeitraumes, eine Abschätzung des artenschutzrechtlich relevanten Potentials des Plangebietes durchgeführt. Es wurden die Artengruppen Brutvögel, Reptilien und Fledermäuse überprüft.

➢ Untersuchungsgebiet Das Plangebiet wurde vor Beginn der Untersuchung innerhalb des voraussichtlichen Eingriffsraumes (MI-Gebiet, Untersuchungsgebiet der artenschutzrechtlichen Überprüfung) bereits geräumt, sodass sich auf dem Gelände verschiedene Mieten aus u.a. Kalk-Mergel, Boden-Stein-Bauschutt-Gemisch und Holzhackschnitzel befinden. In Randbereichen sind verschiedene Gehölze (Hänge-Birke, Rosskastanie und Weiden) vorhanden. Weitere Grünstrukturen sind besonders auf angrenzenden, bebauten Grundstücken im Bereich der Hausgärten vorhanden. Das Untersuchungsgebiet ist des Weiteren durch Ruderalfluren in den Randbereichen geprägt.

➢ Brutvögel Ergebnisse Revierkartierung „Insgesamt konnten im Untersuchungsgebiet 23 Vogelarten festgestellt werden […]. Davon wurden 12 Arten als Brutvögel oder mit Brutverdacht festgestellt. Von den festgestellten Arten sind Rebhuhn und Star als „gefährdet“ in der Roten Liste Niedersachsens geführt (Krüger & Nipkow 2015). Haussperling, Mehlschwalbe und Stieglitz befinden sich auf der Vorwarnliste. Der festgestellte Grünspecht ist eine europäische Verantwortungsart (BirdLife International 2017) und gehört daher zu den streng geschützten Arten (nach BNatSchG).“4

4 patroVIT – Ökologische Betriebsbegleitung GmbH (2020): Faunistische Kartierung auf den Flächen für den Neubau eines Pflegeheims in Nienstädt, Landkreis Schaumburg. Rinteln, November 2020, Seite 9.

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Ergebnisse Potentialanalyse „Im Untersuchungsgebiet besteht derzeit vor allem Potential für Boden- und Strauchbrüter.“5 Zu den zu erwartenden Brutvogelarten zählen Fitis, Gartengrasmücke, Gimpel, Girlitz, Hausrotschwanz, Rotkehlchen, Singdrossel, Sperber und Straßentaube.

Beurteilung „Der „streng geschützte“ Grünspecht und die im Untersuchungsgebiet vorkommenden Arten der Roten Liste sowie der Vorwarnliste sind regelmäßige und weit verbreitete Vogelarten in Niedersachsen […]. Grünspecht, Star und Rebhuhn sind als Brutzeitfeststellungen zu bewerten, die im Untersuchungsgebiet ggf. ein geeignetes Nahrungshabitat vorgefunden oder sich hier zur Rast aufgehalten haben. Ihre Brutplätze sind mit hoher Wahrscheinlichkeit in anderen Habitaten zu finden. Das Rebhuhn ist wahrscheinlich ein sich orientierender Gastvogel von siedlungsnahen Ackerflächen (rd. 170 m Luftlinie vom Fundort). Haussperling, Mehlschwalbe und Stieglitz als Arten der Vorwarnliste sind höchstwahrscheinlich als Brutvögel im Untersuchungsgebiet vertreten […]. Baumaßnahmen sollten außerhalb der Brutzeiten dieser Arten umgesetzt werden.“6

➢ Reptilien Auf den Flächen des Untersuchungsgebietes wurden keine Reptilien festgestellt.

➢ Fledermäuse Ergebnisse Kartierung / Erfassung „Im Untersuchungsgebiet wurden mindestens sieben Fledermausarten bzw. Artengruppen nachgewiesen […]. Unter der Gattung Myotis sind verschiedene Arten zusammengefasst, die bioakustische Auswertung ermöglicht hier keine eindeutige Bestimmung. Einige Myotis- Aufnahmen können Bartfledermäusen zugeordnet werden. Für die Zweifarbfledermaus besteht eine Aufnahme, die bei zukünftigen Untersuchungen bestätigt werden müsste, daher ist diese Art als Verdacht aufgelistet. Die Gattung Plecotus umfasst das Braune und das Graue Langohr, die beide im Untersuchungsgebiet vorkommen können. Die Gattung Nyctalus umfasst den Großen und den Kleinen Abendsegler.“7 Durch Sichtbeobachtungen konnten an einem ersten Termin Zwergfledermäuse und eine Breitflügelfledermaus im Überflug beobachtet werden. Ferner wurden drei Breitflügelfledermäuse und eine Zwergfledermaus an zwei weiteren Terminen beim Überflug beobachtet. Eine Zwergfledermaus wurde beim Schwärmen und vermuteten Einflug an einem Gebäude östlich des Untersuchungsgebietes beobachtet. An einem Termin wurde eine Zwergfledermaus im Bereich der Baumstrukturen im südlichen Untersuchungsgebiet bei der Jagd beobachtet. Insgesamt wurde im Untersuchungsgebiet eine rege Aktivität von Fledermäusen vorgefunden, die sich durch eine hohe Anzahl von Sozialrufen und teilweise intensiver Balzaktivität auszeichnet.

5 patroVIT – Ökologische Betriebsbegleitung GmbH (2020): Faunistische Kartierung auf den Flächen für den Neubau eines Pflegeheims in Nienstädt, Landkreis Schaumburg. Rinteln, November 2020, Seite 10. 6 patroVIT – Ökologische Betriebsbegleitung GmbH (2020): Faunistische Kartierung auf den Flächen für den Neubau eines Pflegeheims in Nienstädt, Landkreis Schaumburg. Rinteln, November 2020, Seite 14. 7 patroVIT – Ökologische Betriebsbegleitung GmbH (2020): Faunistische Kartierung auf den Flächen für den Neubau eines Pflegeheims in Nienstädt, Landkreis Schaumburg. Rinteln, November 2020, Seite 11.

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Im Bereich südlich des MI-Gebiets (nördlich der Hausgärten am Eichenweg) wurden Balz- und Jagdhabitate erfasst. Weitere Jagdhabitate wurden am nördlichen Rand des Plangebietes, in den Vegetationsstrukturen südlich der Wohnnutzungen an der Sülbecker Straße festgestellt.8

Beurteilung9 • Zwergfledermaus: Im Untersuchungsgebiet konnten sowohl Jagd- als auch Balzhabitate der Art nachgewiesen werden. Da sich auf der Untersuchungsfläche keine Gebäude befinden, ist kein Quartier der Art durch etwaige Baumaßnahmen betroffen. • Breitflügelfledermaus: Die gelegentlichen Nachweise im Untersuchungsgebiet deuten vor allem auf Überflüge bzw. Transferstrecken hin. Da sich auf der Untersuchungsfläche keine Gebäude befinden, ist kein Quartier der Art durch etwaige Baumaßnahmen betroffen. • Myotis-Arten: Regelmäßige Feststellung von Jagdaktivitäten. Die Große Bartfledermaus besiedelt Quartiere in Bäumen und Spaltenquartiere an Gebäuden. Das Untersuchungsgebiet dient der Art als Jagdhabitat, Quartiere sind an Gebäuden in der näheren Umgebung zu erwarten. Die Kleine Bartfledermaus besiedelt ebenso, jedoch weniger häufig, Spaltquartiere an Gebäuden. Im Untersuchungsgebiet können auch weitere Myotis-Arten durch die Entwicklung von Heckensäumen und integriere Spaltquartiere an Neubauten profitieren. • Zweifarbfledermaus: Für die Art besteht durch eine Aufnahme mit mehreren Rufen lediglich ein Verdacht auf Anwesenheit. Quartiere sind an Gebäuden (Rollladenkästen, Spalten etc.) zu vermuten, sodass keine Beeinträchtigungen durch Maßnahmen im Untersuchungsgebiet zu erwarten sind. • Plecotus-Arten: Die Habitatstruktur im Untersuchungsgebiet entspricht Parkanlagen und Gärten im Siedlungsraum, die zum Nahrungserwerb aufgesucht werden. Die Nachweise im Untersuchungsgebiet lassen sich daher wahrscheinlich auf die Nutzung als Jagdhabitat zurückführen. Eine Aufpflanzung des Grüngürtels sowie Spaltenquartiere an Gebäuden können diese Artengruppe fördern.

Weitere Beobachtungen „Im Untersuchungsgebiet wurden bis zu drei Igel (Erinaceus europaeus) gleichzeitig festgestellt. Igel stehen in Deutschland auf der Vorwarnliste zur Roten Liste und gehören zu den besonders geschützten Arten nach BNatSchG (Meinig et al. 2020). Durch die Offenbodenanteile besteht derzeit viel Potential für Insekten, welches vor allem durch viele Hummeln im Gebiet auffällt. Die Ruderalvegetation in den Randbereichen des Untersuchungsgebietes wird von Vogelarten, beispielweise dem Stieglitz, bevorzugt zur Nahrungssuche genutzt.“10

Artenschutzrechtliche Abschlussbewertung „Hinsichtlich der Avifauna bestehen bei einer Bauzeitenregelung außerhalb der Brutzeiten keine artenschutzrechtlichen Bedenken. Ebenso bestehen für Fledermäuse nach jetzigem

8 patroVIT – Ökologische Betriebsbegleitung GmbH (2020): Faunistische Kartierung auf den Flächen für den Neubau eines Pflegeheims in Nienstädt, Landkreis Schaumburg. Rinteln, November 2020, Seite 11 - 13. 9 patroVIT – Ökologische Betriebsbegleitung GmbH (2020): Faunistische Kartierung auf den Flächen für den Neubau eines Pflegeheims in Nienstädt, Landkreis Schaumburg. Rinteln, November 2020, Seite 17 - 18. 10 patroVIT – Ökologische Betriebsbegleitung GmbH (2020): Faunistische Kartierung auf den Flächen für den Neubau eines Pflegeheims in Nienstädt, Landkreis Schaumburg. Rinteln, November 2020, Seite 13.

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 31 3. Änderung des Bebauungsplan Nr. 12 “Ostpreußenweg“, einschl. Berichtigung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Nienstädt - Begründung -

Kenntnisstand keine Vorbehalte soweit die das Gelände säumenden Gehölzbestände (Grüngürtel) erhalten werden können.“11 Die das Mischgebiet säumenden Gehölzbestände werden im östlichen und südlichen Bereich zur Erhaltung und ergänzenden Anpflanzung festgesetzt.

Bauzeitenregelung und Baufeldfreimachung Aus Gründen des Artenschutzes, d.h. zur Vermeidung von Eingriffen in das Störungs- und Tötungsverbot gem. Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG), sind die Baufeldfreiräumung und Baumfällungen oder Gehölzrückschnitte nur in der Zeit zwischen dem 01. Oktober und dem 28. Februar (außerhalb der Brut- und Vegetationszeit) zulässig. Ein abweichender Baubeginn innerhalb der Brutzeit ist im Einzelfall bei der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Schaumburg zu beantragen und nur nach vorheriger Prüfung und Genehmigung der Unteren Naturschutzbehörde zulässig. Im Baufeld sind ggf. vorhandene Höhlenbäume vor Fällung bzw. Gebäude vor Abriss auf Fledermausbesatz zu kontrollieren und die Ergebnisse zu dokumentieren (Fachmann für Fledermäuse). Der Bericht ist vor Fällung der Höhlenbäume bzw. vor Abriss der Gebäude der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Schaumburg zur Prüfung vorzulegen. Die Fällung eines durch Fledermäuse genutzten Höhlenbaumes ist im Einzelfall bei der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Schaumburg zu beantragen und nur nach vorheriger Prüfung und Genehmigung der Unteren Naturschutzbehörde zulässig. Im Bebauungsplan werden die entlang der östlichen Grenze vorhandenen Vegetationsstrukturen zur Erhaltung und Ergänzung (erneut) festgesetzt. Darüber hinaus werden die im südlichen Randbereich des Mischgebiets bestehenden Vegetationsstrukturen aus artenschutzrechtlichen Gründen zur Erhaltung und Ergänzung sowie eine weitergehende Durchgrünung des Mischgebietes festgesetzt, sodass die im Zuge der Realisierung des darin geplanten Vorhabens geplante Entnahme von Bäumen und Sträuchern kompensiert bzw. vermieden werden kann.

4.5 Immissionsschutz Im Rahmen der Aufstellung und Änderung von Bauleitplänen sind die Belange des Umweltschutzes, insbesondere auch die des Immissionsschutzes gem. § 1 Abs. 6 Nr. 1 und Abs. 7 BauGB, zu berücksichtigen. Im Rahmen der Bauleitplanung sind die Anforderung an die Sicherstellung gesunder Wohn- und Arbeitsverhältnisse und die Belange des Umweltschutzes, insbesondere die umweltbezogenen Auswirkungen auf den Menschen und seine Gesundheit sowie die Bevölkerung insgesamt zu berücksichtigen (§ 1 Abs. 7 c BauGB). Für die Beurteilung der mit dieser Bauleitplanung verbundenen Immissionssituation ist die Berücksichtigung des unmittelbaren Planungsumfeldes von Bedeutung. Das unmittelbare Umfeld des Plangebietes wird durch die angrenzenden Straßen Ostpreußenweg, Sülbecker Straße und Eichenweg geprägt. Aufgrund der Entfernung zum Plangebiet und der das Plangebiet umgebenden Bestandsbebauung wird eine Beeinträchtigung durch die im südlichen Verlauf in einem Abstand von rd. 160 m LL gelegene Bundesstraße 65 (B 65) und die im nördlichen Verlauf vorbeiführende Bahnstrecke Rinteln – Stadthagen ausgeschlossen.

11 patroVIT – Ökologische Betriebsbegleitung GmbH (2020): Faunistische Kartierung auf den Flächen für den Neubau eines Pflegeheims in Nienstädt, Landkreis Schaumburg. Rinteln, November 2020, Seite 18.

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 32 3. Änderung des Bebauungsplan Nr. 12 “Ostpreußenweg“, einschl. Berichtigung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Nienstädt - Begründung -

4.5.1 Schutzanspruch von Nutzungen und Einrichtungen im Plangebiet nach Gebietstypen der Baunutzungsverordnung Zunächst wird der Schutzanspruch der bestehenden Nutzungen dargelegt. Danach folgt die Darlegung der Auswirkungen dieser Bauleitplanung getrennt nach den jeweiligen Lärmarten. In diesem Zusammenhang sind zur Beurteilung der auf das Gebiet einwirkenden Lärmimmissionen die Orientierungswerte der DIN 18005 „Schallschutz im Städtebau“ tags und nachts je nach Gebietstyp der Baunutzungsverordnung zu berücksichtigen. Danach sind für - WA-Gebiete tags 55 dB(A) und nachts 45/40 dB(A) - MI-Gebiete tags 60 dB(A) und nachts 50/45 dB(A) einzuhalten. Diese Werte können im Einzelfall geringfügig überschritten werden. Der letztgenannte Wert gilt für Gewerbelärm.

a. Verkehrslärm Innerhalb des im Plangebiet gelegenen Mischgebietes soll die Errichtung eines Altenwohn- und Pflegeheimes ermöglicht werden. Aufgrund der Eigenart ist hierdurch das Auftreten von An- und Abfahrtverkehren (u.a. Mitarbeiter, Besucher) zu erwarten, die über die westlich gelegene Straße Ostpreußenweg abgewickelt werden. Der Planbereich und die angrenzenden Nutzungen sind bereits in der Vergangenheit durch den im Plangebiet ehem. bestehenden Gewerbebetrieb Verkehrslärmimmissionen ausgesetzt gewesen. Es wird davon ausgegangen, dass die mit der Errichtung und dem Betrieb des Altenwohn- und Pflegeheimes verbundenen Verkehre, die sich aus Mitarbeiter-, Besucher- sowie Lieferverkehren (Nahrungsmittel, Wäschereinigung o.Ä.) zusammensetzen, geringere Immissionen verursachen als aus dem Gewerbebetrieb bisher hervorgegangen sind. Aus diesem Grunde wird die Ansicht vertreten, dass die durch das Planvorhaben vorbereitete Nutzung sowie die damit verbundenen Verkehre keine über die bestehende und in zulässiger Weise in einem Mischgebiet zu erwartenden Verkehre hinausgehenden Beeinträchtigungen erzeugen wird. Die vorhandenen Wohnnutzungen im Plangebiet werden lediglich in ihrem Bestand gesichert, sodass auch hier nicht mit einer Zunahme des Verkehrsaufkommens zu rechnen ist. Es ist vielmehr so, dass die WA-Gebiete dem Schutzanspruch der in der unmittelbaren Umgebung befindlichen Wohnsiedlungsbereiche angeglichen werden. Die Inanspruchnahme der dem öffentlichen Verkehr gewidmeten und angrenzenden öffentlichen Straßen bewirkt in diesem Fall keine erhebliche Beeinträchtigung, da der darauf fließende Verkehr hinsichtlich seiner Frequenz gering ist. Aus den südlich des Plangebietes festgesetzten Mischgebieten sind in der Vergangenheit keine Immissionskonflikte mit den im Plangebiet bestehenden gemischten Nutzungen (insbesondere den Wohnnutzungen) bekannt geworden. Aus diesem Grunde wird auch von einer Verträglichkeit mit den im Plangebiet möglichen Nutzungen (WA-MI) ausgegangen. Südlich des Planbereiches verläuft in einem Abstand von rd. 160 m LL die Bundesstraße 65 (B 65). In Bezug auf die von der B 65 ausgehenden Verkehrslärmimmissionen ist davon auszugehen, dass durch die vorhandene und südlich an das Plangebiet angrenzenden Bebauung eine abschirmende Wirkung hervorgeht. Insgesamt kann festgehalten werden, dass durch die Errichtung des Altenwohn- und Pflegeheimes nicht mit einer Verschlechterung der Immissionssituation innerhalb und in der Umgebung des Plangebietes zu rechnen ist und von einer Vereinbarkeit der geplanten Nutzung und der bestehenden Immissionssituation ausgegangen werden kann.

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b. Gewerbelärm Das Plangebiet ist bereits durch die in der Umgebung befindlichen gewerblichen Nutzungen vorbelastet. Im Planbereich wird durch die Aufstellung des Bebauungsplanes die Ansiedlung von das Wohnen nicht wesentlich störenden gewerblichen Nutzungen ermöglicht. Ein Handwerksbetrieb ist bereits im Plangebiet vorhanden. Aus den umliegenden gewerblichen Nutzungen sind keine das Mischgebiet erheblich beeinträchtigenden Immissionen zu erwarten, da diese Nutzungen bereits auf die sich östlich und nördlich an das Plangebiet anschließenden Allgemeinen Wohngebiete Rücksicht nehmen müssen. Darüber hinaus stellt das Nebeneinander von WA- und MI-Gebieten dem Grunde nach keinen Immissionskonflikt dar. Erst auf der Ebene der konkreten Vorhabenplanung können sich konkrete Hinweise auf mögliche Beeinträchtigungen ergeben. Auf Anforderung der Genehmigungsbehörde ist sodann im Zuge der Vorhabenplanung bei Bedarf der konkrete Nachweis zu erbringen, ob die im Gebiet konkret geplanten Nutzungen und die damit verbundenen Verkehrsgeschehen mit den im Gebiet und daran angrenzenden Nutzungen vereinbar sind.

c. Geruch und Staub Das Plangebiet befindet sich innerhalb des Siedlungsbereiches von Nienstädt, sodass nicht mit Geruchs- und Staubimmissionen durch landwirtschaftliche Nutzungen zu rechnen ist. Ferner sind in der Umgebung des Plangebietes keine Nutzungen bekannt, die Beeinträchtigungen in Form von Stäuben und Gerüchen auf das Plangebiet hervorrufen. Im nördlichen Plangebiet wird ein bisher festgesetztes Dorfgebiet (MD) in ein WA-Gebiet umgewandelt. Auf der Grundlage der bisherigen Festsetzungen hätten landwirtschaftliche bzw. in einem Dorfgebiet zulässige Nutzungen ausgeübt werden können, sofern sich diese mit den betriebsfremden Nutzungen im Gebiet und der Umgebung hätten vereinbaren lassen. Dabei hätten neben Geruchsimmissionen auch Staubimmissionen relevant sein können. Da jedoch für diesen Bereich die Wohnnutzung prägend ist und auch in der unmittelbaren Nähe des Plangebietes keine landwirtschaftlichen Hofstellen vorhanden sind, wird der prägenden Wohnnutzung als Art der baulichen Nutzung auch vor dem Hintergrund der Gewährleistung einer geordneten städtebaulichen Entwicklung der Vorrang eingeräumt.

4.5.2 Trennungsgebot gem. § 50 BImSchG und Störfallverordnung Das Trennungsgebot stellt im Wesentlichen darauf ab, dass dem Grunde nach konkurrierende Nutzungen einen ausreichenden Abstand zueinander einhalten sollen, um gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse zu gewährleisten. Es ist festzustellen, dass das Nebeneinander der im Plangebiet vorhandenen Wohnbebauung sowie der hinzutretenden gemischten Nutzung mit den im nahen Umfeld des Gebiets bereits vorhandenen und ausgeübten (Wohn-)Nutzungen aufgrund der nicht als erheblich zu bezeichnenden Immissionskonflikte auch mit dem Trennungsgebot gem. § 50 BImSchG vereinbar ist. Auch die südlich des Plangebietes in einer Entfernung von rd. 160 m LL verlaufende B65 stellt sich unter Würdigung des Abstandes als verträglich dar. Gem. Informationen aus den Niedersächsischen Umweltkarten ist das Plangebiet durch den Verkehrslärm der B 65 mit weniger als 56 dB(A) belastet, sodass die in Kapitel 4.5.1 genannten Orientierungswerte der DIN 18005 nicht überschritten werden. Gemäß dem Grundsatz der zweckmäßigen Zuordnung von verträglichen Nutzungen ist der Plangeber gehalten, ein Nebeneinander von Störfallbetrieben und schutzbedürftigen Nutzungen zu vermeiden. Diese Verpflichtung ergibt sich auch aus dem Trennungsgrundsatz des § 50 Bundes-Immissionsschutzgesetz (BlmSchG). Bei raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen sind die für eine bestimmte Nutzung vorgesehenen Flächen einander so

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 34 3. Änderung des Bebauungsplan Nr. 12 “Ostpreußenweg“, einschl. Berichtigung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Nienstädt - Begründung - zuzuordnen, dass schädliche Umwelteinwirkungen und von schweren Unfällen im Sinne des Artikels 3 Nr. 5 der Richtlinie 96/82/EG in Betriebsbereichen hervorgerufene Auswirkungen auf die ausschließlich oder überwiegend dem Wohnen dienenden Gebiete sowie auf sonstige schutzbedürftige Gebiete (Verkehrswege, Freizeitgebiete etc.) so weit wie möglich vermieden werden. Es wird darauf hingewiesen, dass das Plangebiet nach Kenntnis der Gemeinde Nienstädt nicht in einem Achtungsabstand eines störfallrelevanten Gewerbebetriebs liegt.

5 Sonstige zu beachtende öffentliche Belange

5.1 Altlasten und Kampfmittel 5.1.1 Altlasten Nach Kenntnisstand der Gemeinde Nienstädt sind in der unmittelbaren Umgebung des Geltungsbereichs keine Altablagerungen, Ablagerungen kontaminierter Stoffe oder Altlastenverdachtsflächen vorhanden, die zu einer Beeinträchtigung der geplanten Nutzung führen könnten. Für den Planbereich ist jedoch eine Eintragung im Altstandortkataster des Landkreises Schaumburg vorhanden (Standortnummer 257.026.5.903.0004). An der Adresse Ostpreußenweg 1 – 3 (Standort geplantes Altenwohn- und Pflegeheim) befand sich in der Vergangenheit ein Sägewerk, sodass mit potenziell möglichen, kontaminationsrelevanten Stoffen wie z.B. Arsen-/Quecksilberverbindungen, Teerölen und Pentachlorphenol zu rechnen ist. Der Standort wird der Altlastenrelevanzklasse 2 zugeordnet.12 Aufgrund der ehemaligen Nutzungen wurde eine Untersuchung des Bodens für den Planbereich (Mischgebiet) beauftragt. Die Altlastenuntersuchung wurde durch das Büro für Boden- und Grundwasserschutz Dr. Christoph Erpenbeck (Bad Zwischenahn, 03.07.2020) durchgeführt. Das Gutachten kommt u.a. zu folgenden Ergebnissen und Schlussfolgerungen: „Aufgrund der gewerblichen Vornutzung ist es in Teilbereichen zu einer oberflächennahen Belastung des Bodens durch Arsen, Schwermetalle, MKW und PAK gekommen. Eine Umweltgefährdung geht von diesen eher geringen Belastungen nicht aus. Hieraus ergeben sich weder Einschränkungen für ein höherwertige Nutzung (z.B. Wohnbebauung) noch eine Gefährdung für das Grundwasser, zumal günstige geologische Standortbedingungen hinsichtlich der Grundwasserüberdeckung gegeben sind. Aus der Bodenbelastung ergeben sich allerdings abfallrechtliche Konsequenzen.“13 Die Böden sind teilweise nur eingeschränkt für eine weitere Verwertung, z.B. als Unterbau für Bauwerke und Verkehrsflächen nutzbar. Vorhandenes gemischtes Bauholz kann ggf. als A-II- Holz (Schadstoffbelastung von Altholz) entsorgt werden. „Aufgrund der vorliegenden abfallrechtlichen Einschränkungen für eine externe Verwertung anfallender Aushubböden sollten diese in der Planung und Bauausführung Berücksichtigung finden und ein Bodensachverständiger hinzugezogen werden.

12 Landkreis Schaumburg, 13 Büro für Boden- und Grundwasserschutz Dr. Christoph Erpenbeck (2020): „Ostpreußenweg 3 in 31688 Nienstädt – orientierende Untersuchung auf Altlasten“. Bad Zwischenahn, 03.07.2020, Seite 9

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 35 3. Änderung des Bebauungsplan Nr. 12 “Ostpreußenweg“, einschl. Berichtigung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Nienstädt - Begründung -

Darüber hinaus konnten die durchgeführten Untersuchungen keine Anhaltspunkte für relevante Altlasten auf dem Grundstück feststellen. Insoweit kann das Grundstück uneingeschränkt einer auch mit einer höherwertigen Nutzung belegt werden.“14 Die Ergebnisse des Gutachtens sind bei Umsetzung des Bebauungsplanes zu berücksichtigen. Sollten bei den vorhabenbedingten Arbeiten Hinweise auf Abfallablagerungen, Boden- oder Grundwasserkontaminationen auftreten, ist die zuständige Untere Wasser- bzw. Abfallbehörde des Landkreises Schaumburg umgehend zu unterrichten, ggf. sind Arbeiten zu unterbrechen. Es wird empfohlen, Altlastenverdachtsflächen grundsätzlich von Überbauungen freizuhalten, solange die davon ausgehenden Gefahren nicht sicher erkundet, bearbeitet und beseitigt oder gesichert sind bzw. die Unschädlichkeit nachgewiesen ist (vgl. Altlastenprogramm des Landes Niedersachsen).

5.1.2 Kampfmittel Es sind keine Kampfmittelfunde innerhalb des Plangebietes oder seiner näheren Umgebung bekannt. Sollten bei Erdarbeiten andere Kampfmittel (Granaten, Panzerfäuste, Minen etc.) gefunden werden, ist die zuständige Polizeidienststelle, das Ordnungsamt oder der Kampfmittelbeseitigungsdienst des LGLN, Regionaldirektion Hameln-Hannover, umgehend zu benachrichtigen.

5.2 Klimaschutz und Klimaanpassung Die hier in Rede stehende Planung bezieht sich auf zum aktuellen Zeitpunkt teilweise bereits bebaute Flächen. Für die Flächen besteht jedoch durch den Bebauungsplan Nr. 12 „Ostpreußenweg“ einschl. seiner Änderungen bereits Planungsrecht, sodass eine vollständige bauliche Nutzung bereits zulässig war. Durch die 3. Änderung des Bebauungsplans Nr. 12 wird die Innenentwicklung gefördert und damit überwiegend Eingriffe in landschaftlich prägende Vegetationsstrukturen vermieden, so dass sich in diesem Bereich keine negativen Auswirkungen auf die Regulierung des CO2- Gehaltes der Luft und die Sauerstoffproduktion ergeben. Die Sauerstoffproduktion als auch die Bindung von Staubpartikeln werden auch durch die geplante Anpflanzung von Bäumen und Sträuchern gefördert. Die Nutzung der Solarenergie wird ausdrücklich zugelassen. Einschränkungen in Bezug auf die Ausrichtung der Hauptbaukörper werden nicht festgesetzt, sodass eine individuelle und energetische Ausrichtung der Baukörper möglich wird. Die im Plangebiet zulässigen baulichen Nutzungen sind auf der Grundlage des GebäudeEnergieGesetzes (GEG) derart zu errichten, dass diese einen wesentlichen Beitrag zur Klimaanpassung leisten. Es wird darauf hingewiesen, dass aufgrund der zunehmenden Anzahl und Intensität der Niederschläge mit der Zunahme von Oberflächenwasser zu rechnen ist. Gegenüber der bisherigen Ableitung des Oberflächenwassers wird durch die städtebauliche Neuordnung kein darüberhinausgehender Beitrag zur Erhöhung der Abflussspende geleistet, da der zulässige Grad der Versiegelung hinter der bisher durch den rechtsverbindlichen Bebauungsplan Nr. 12 bereits zugelassenen Versiegelung zurückbleibt bzw. diese nicht überschreitet. Die Bebauungsplanänderung trifft keine Festsetzungen zur Nutzung regenerativer Energien. Er schließt jedoch die Nutzung regenerativer Energien oder sonstige bauliche Maßnahmen zum

14 Büro für Boden- und Grundwasserschutz Dr. Christoph Erpenbeck (2020): „Ostpreußenweg 3 in 31688 Nienstädt – orientierende Untersuchung auf Altlasten“. Bad Zwischenahn, 03.07.2020, Seite 10

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Klimaschutz weder aus noch erschwert er sie in maßgeblicher Weise. Insofern wird den allgemeinen Klimaschutzzielen der Gemeinde Nienstädt Rechnung getragen.

5.3 Denkmalschutz Konkrete archäologische Kulturdenkmale sind nach derzeitigem Kenntnisstand innerhalb des Plangebietes nicht bekannt. Das Auftreten archäologischer Bodenfunde ist allerdings aufgrund der bislang fehlenden systematischen Erhebung nicht auszuschließen. Aus diesem Grund wird darauf hingewiesen, dass ur- und frühgeschichtliche Bodenfunde wie etwa Keramikscherben, Steingeräte oder Schlacken sowie Holzkohleansammlungen, Bodenverfärbungen oder Steinkonzentrationen, die bei den geplanten Bau- und Erdarbeiten gemacht werden, gem. § 14 Abs. 1 NDSchG auch in geringer Menge meldepflichtig sind. Sie müssen der zuständigen Kommunalarchäologie (Tel. 05722/9566-15 oder Email: [email protected]) und der Unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises Schaumburg sowie dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege unverzüglich gemeldet werden. Bodenfunde und Fundstellen sind nach § 14 Abs. 2 NDSchG bis zum Ablauf von vier Werktagen nach der Anzeige unverändert zu lassen, bzw. für ihren Schutz ist Sorge zu tragen, wenn nicht die Denkmalschutzbehörde die Fortsetzung der Arbeiten gestattet. Bauliche Anlagen, die dem Baudenkmalschutz unterliegen, befinden sich weder in der Umgebung noch im Plangebiet selbst.

5.4 Militärische Luftfahrt Das Plangebiet befindet sich nach aktuellem Kenntnisstand im Zuständigkeitsbereich für militärische Flugplätze nach § 18 a Luftverkehrsgesetz (LuftVG). Durch den Flugplatz/Flugbetrieb ist mit Lärm - und Abgasemissionen zu rechnen. Beschwerden und Ersatzansprüche, die sich auf die vom Flugplatz/Flugbetrieb ausgehenden Emissionen wie Fluglärm etc. beziehen, werden seitens der Bundeswehr nicht anerkannt.

6 Daten zum Plangebiet

Der räumliche Geltungsbereich der 3. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 12 einschl. örtlicher Bauvorschriften umfasst eine Fläche von insgesamt 21.647 m² und gliedert sich wie folgt:

Mischgebiet (MI) 9.357 m² davon Fläche zum Anpflanzen, mit Bindungen für Bepflanzungen und für die 771 m² Erhaltung von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen

Allgemeines Wohngebiet (WA) 10.711 m² davon Fläche zum Anpflanzen, mit Bindungen für Bepflanzungen und für die 141 m² Erhaltung von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen

Öffentliche Verkehrsfläche: 1.579 m²

Plangebiet gesamt: 21.647 m²

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7 Durchführung des Bebauungsplanes

7.1 Bodenordnung Bodenordnende Maßnahmen sind zur Realisierung des Vorhabens nicht erforderlich.

7.2 Ver- und Entsorgung Der Planbereich liegt eingebunden in einen bestehenden und erschlossenen Siedlungsbereich. Die dem Plangebiet angrenzenden Straßen sind bereits voll erschlossen und weisen die für die Erschließung der Grundstücke erforderlichen Ver- und Entsorgungsleitungen auf.

7.2.1 Abwasserbeseitigung Das von der konkreten Planung betroffene Gebiet kann an den bestehenden Schmutzwasserkanal angeschlossen werden. Das anfallende Schmutzwasser wird über die in den Straßen Ostpreußenweg, Eichenweg und Sülbecker Straße vorhandenen Schmutzwasserkanäle an die zentrale Abwasserbeseitigungsanlage der Samtgemeinde Nienstädt abgegeben. Die Kläranlage ist zur Aufnahme der mit dieser Bauleitplanung verbundenen Schmutzwasserfracht ausreichend dimensioniert.

7.2.2 Oberflächenentwässerung Eine Rückhaltung des Oberflächenwassers ist nicht erforderlich. Gegenüber der bisherigen Ableitung des Oberflächenwassers wird durch die städtebauliche Neuordnung kein darüberhinausgehender Beitrag zur Erhöhung der Abflussspende geleistet, da der zulässige Grad der Versiegelung hinter der bisher durch den rechtsverbindlichen Bebauungsplan Nr. 12 bereits zugelassenen Versiegelung zurückbleibt bzw. diese nicht überschreitet. Dies ergibt sich aus der Anwendung der Baunutzungsverordnung, die für den rechtsverbindlichen Bebauungsplan für die Vorhaben nach § 19 Abs. 4 BauNVO keine Flächenbeschränkungen ermöglicht hat, mit der 3. Änderung des B-Planes Nr. 12 diese jedoch auf die festgesetzte GRZ zzgl. 50 % begrenzt wird. Das Plangebiet ist bereits an das bestehende Kanalnetz angebunden.

7.2.3 Trinkwasserversorgung Die Trinkwasserversorgung des Plangebietes erfolgt durch den Anschluss an die angrenzend vorhandenen Leitungen und kann durch den Wasserverband Nordschaumburg sichergestellt werden.

7.2.4 Löschwasserversorgung Für den Grundschutz bereitzustellende Löschwassermengen sind nach der 1. WasSV vom 31.05.1970 und den Technischen Regeln des DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V.) - Arbeitsblatt W 405 - zu bemessen. Der Grundschutz für das ausgewiesene Bebauungsgebiet beträgt nach den Richtwerttabellen des Arbeitsblattes W 405 aufgrund der geplanten Nutzungen – Allgemeines Wohngebiet und Mischgebiet – 800 bis 1.600 l/min für eine Löschzeit von mind. zwei Stunden. Die Löschwassermengen sind über die Grundbelastung für Trink- und Brauchwasser hinaus bereitzustellen. Der Löschwasserbereich erfasst normalerweise sämtliche Löschwasserentnahmemöglichkeiten in einem Umkreis von 300 m um das Brandobjekt. Eine für das Plangebiet ausreichende Löschwasserversorgung gemäß dem DVGW- Arbeitsblatt W 405 „Bereitstellung von Löschwasser durch die öffentliche Trinkwasserversorgung“ ist durch die vorhandenen Leitungen und Entnahmestellen (Hydranten) zu gewährleisten.

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Die Sicherstellung der Löschwasserversorgung durch die öffentliche Trinkwasserversorgung und erforderlichenfalls durch zusätzliche unabhängige Löschwasserentnahmestellen, z.B. Löschwasserteiche, Löschwasserbrunnen, Zisternen usw., ist im Rahmen der konkreten Vorhabenplanung nachzuweisen. Wasserversorgungsleitungen, die gleichzeitig der Löschwasserentnahme dienen, müssen einen Mindestdurchmesser von DN 100 mm haben. Der erforderliche Durchmesser richtet sich nach dem Löschwasserbedarf. Zur Sicherstellung einer ausreichenden Löschwasserversorgung wird darauf hingewiesen, dass - bei einer Löschwasserversorgung durch die öffentliche Trinkwasserversorgungsleitung zur Löschwasserentnahme innerhalb der öffentlichen Verkehrsflächen Hydranten entsprechend der Hydranten-Richtlinien des DVGW-Arbeitsblattes W 331/I-VII zu installieren sind, - bei einer Löschwasserversorgung über unabhängige Löschwasserentnahmestellen die Entnahme von Löschwasser durch Sauganschlüsse nach DIN 14 244 sicherzustellen ist, - die Löschwasserentnahmestellen nach DIN 4066 gut sichtbar und dauerhaft zu kennzeichnen und freizuhalten sind, sodass die Flächen durch die Feuerwehr jederzeit ungehindert erreicht werden können. Zu allen Gebäuden ist die Zuwegung für die Feuerwehr sicherzustellen. Feuerwehrzufahrten sind gemäß §§ 1 und 2 DVO-NBauO so anzulegen, dass der für den Brandschutz erforderliche Einsatz von Feuerlösch- und Rettungsgeräten möglich ist. Die Flächen für die Feuerwehr müssen den „Richtlinien über Flächen für die Feuerwehr“ entsprechend der Liste der Technischen Baubestimmungen vom 28. September 2012 entsprechen.

7.2.5 Abfallentsorgung Die Abfallentsorgung wird durch die Abfallwirtschaftsgesellschaft Landkreis Schaumburg (AWS) sichergestellt. Die Abfallentsorgung kann durch die unmittelbar angrenzenden öffentlichen Straßen gesichert werden. Interne Verkehrserschließungen sind nicht vorgesehen und auch nicht erforderlich.

7.2.6 Energieversorgung Die Versorgung des Änderungsbereichs mit Elektrizität übernimmt die für die Energieversorgung zuständige Westfalen Weser Netz GmbH.

7.2.7 Fernmeldewesen Das Plangebiet kann an das Kommunikationsnetz der Deutschen Telekom angeschlossen werden. Für den rechtzeitigen Ausbau des Fernmeldenetzes sowie Koordinierung mit Baumaßnahmen anderer Leitungsträger ist es notwendig, dass Beginn und Ablauf der Erschließungsmaßnahmen im Planbereich der Deutschen Telekom Technik GmbH, Neue-Land- Str. 6, 30625 Hannover, so früh wie möglich, mindestens 3 Monate vor Baubeginn, schriftlich angezeigt werden. Für den Ausbau des Netzes der Vodafone Kabel Deutschland GmbH ist das Team Neubaugebiete zu kontaktieren: Vodafone GmbH/Vodafone Kabel Deutschland GmbH Neubaugebiete KMU Südwestpark 15 90449 Nürnberg [email protected]

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7.3 Kosten Der Gemeinde Nienstädt entstehen durch die Realisierung der 3. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 12 keine Kosten im Sinne des § 127 BauGB.

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Teil II Anlagen

Anlage: Berichtigung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Nienstädt

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 41 Darstellung des wirksamen Flächennutzungsplanes Bauleitplanung der Samtgemeinde Nienstädt Berichtigung des Flächennutzungsplanes

Planzeichenerklärung

Wohnbaufläche Abgrenzung des räumlichen W (gem. § 5 (2) Nr. 1 BauGB, § 1 (1) Nr. 1 BauNVO) Geltungsbereiches der Flächennutzungsplanberichtigung

W TB 1

TB 2

W

Kartengrundlage: Amtliche Karte 1:5000 (AK 5) Maßstab: 1: 5000 Hinweis: Diese FNP-Berichtigung ist auf der Grundlage der Verordnung über Quelle: Auszug aus den Geobasisdaten der die bauliche Nutzung der Grundstücke (Baunutzungsverordnung - Niedersächsischen Vermessungs- und Katasterverwaltung, BauNVO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 21. November © 2020 Landesamt für Geoinformation und 2017 (BGBl. I S. 3786) erstellt worden. Landesvermessung Niedersachsen, Regionaldirektion Hameln-Hannover

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