Schlachtfeld 07 | die ARGUS Akten

aBEReLInN eki VI

Kontext Entstehung und Verlauf des ARGUS Projekts

In meinem künstlerischen Schaffen, ob als Regisseur oder selbst auf der Bühne bzw. vor der Kamera, beschäftige ich mich vor allem mit menschlichen Schwächen. Im Kleinen wie im Großen, von der Erarbeitung einer Rolle mit ihren Macken und Fehlern und ihrem gleichzeitigen natürlichen Bedürfnis nach Legitimierung des eigenen Verhaltens bis zur Inszenierung eines Theaterabends, in der Komplexität des Aufeinanderprallens unterschiedlicher Egowelten, begegne ich immer wieder dem Urschleim des Versagens der Rasse Mensch, wenn es darum geht, wirklich mit den Mitsäugern auf zwei Beinen auszukommen und der Schwierigkeit, wiederum im Großen wie im Kleinen - nicht erst im körperlichen Angriff, sondern bereits in Neid, Missgunst etc. - das Tier in sich zu erkennen, zu zähmen und somit eine echte Basis friedlicher Koexistenz zu schaffen.

Seit es uns gibt führen wir Krieg. Keine Generation, kein Jahrhundert, keine zwei Jahre ohne Mord und Gewalt an sich baugleicher Subjekte untereinander. Und gerade in diesen Zeiten des Terrorismus, Fanatismus, sogenannten „Kampfes der Kulturen“ - in denen auch unser Land ganz vorne dabei ist, wenn auch nicht Bundeswehrsoldaten an der Front erschießen oder erschossen werden, so fallen doch überall auf der Welt Menschen den Kugeln der Hightech-Waffen deutscher Fabrikation zum Opfer -, halte ich es für unausweichlich, den wahren Ursprung, das Symptom dieses Zustands nicht nur in Bin Laden oder Bush, dem Iran oder Nahen Osten, sondern immer und immer wieder im eigenen Impuls zu suchen, am eigenen Denken und Handeln zu überprüfen.

ARGUS (m), griechische Sage : hundertäugiger Riese, Wächter der Io. Argusauge (n;-s,-n) etwas mit ~n beobachten mit scharfem, wachsamem Blick darüber wachen. VII

SCHLACHTFELD 07 stellt die Entstehung und Entwicklung der ARGUS Armee vor. Auf Kunst- und Theaterfestivals, Vernissagen, Partys, einem Weihnachtsmarkt und im Internet haben im Zeitraum von September 2005 bis August 2006 zahlreiche Menschen den Prozess der Rekrutierung dieser Armee mitverfolgt, konnten neugierig nachfragen, diskutieren, analysieren, beschimpfen, während sich ein paar Voluntäre aus ihren Reihen im sog. psychologischen Eignungstest meinen Fragen nach Bildung und Berufsstand, Sex und militärischen Vorkenntnissen, Verantwortung und Freiheit stellten und in der sog. physiologischen Prüfung mit legalen Spielzeugversionen eben jener Hightech-Waffen deutscher Fabrikation ihre Fähigkeiten im Zielschießen erprobten.

Knapp 90 Menschen werden bis zum Abschluss der Rekrutierungsaktion der Armee beigetreten sein, 12 primi inter pares, sozusagen die Elite der Elite wird im Herbst diesen Jahres im ARGUS Camp ein spezielles Trainingsprogramm zur Stärkung des Körpers und Schärfung der Sinne absolvieren und dann – das Destillat der gesamten Performance – gemeinsam beschließen und im ARGUS Manifest schriftlich niederlegen, wofür die ARGUS Armee bereit ist zu kämpfen - oder wogegen, oder: ob überhaupt...

interaktive Forschung | soziale Plastik

In SCHLACHTFELD 07 präsentiere ich diese Armee der Öffentlichkeit und gebe damit meine und die Fragen jedes einzelnen Rekruten an den Zustand der Welt und des Individuums in unserer speziellen Form der Untersuchung des eigenen Impulses, des eigenen Denkens und Handelns, wieder an den Zuschauer zurück. VIII

Kooperation

Die ARGUS Armee wurde an folgenden Orten und Institutionen rekrutiert :

Schloss Lanke Sommer 05 Gertrud-Seele-Haus, Lanke/Brandenburg | Sept 2005 Theater Schwankhalle 1. Kiosk Festival, Bremen | Okt 2005 Kulturbrauerei Lucia Weihnachtsmarkt. Prenzlauer Berg | Dez 2005 Stadttheater Aachen Boxclub im Mörgens | Jan 2006 sophiensaele 100° Berlin, vier Tage Marathonfestival des freien Theaters. sophiensaele und HAU | Feb 2006 Eröffnung der fleetstreet neuer Spielort, Salon und Treff der Künstlerszene auf der Fleetinsel, Hamburg | März 2006 jaap Künstleratelier Berlin Prenzlauer Berg | März 2006 nightview der galerieberlin Berlin Mitte | März 2006

weitere Aufführungen :

Theater Schwankhalle Freaks Festival, Bremen | April 2006 Schiffbau re-/location # 1 : Sanatorium, Zürich | Mai 2006 +++ diverse Veranstaltungen in und um Berlin IX

Das Camp findet vom 15. bis 17. September 2006 anlässlich eines großen Theaterfestivals mit internationaler Beteiligung auf dem Gelände eines ehemaligen russischen Militärflughafens in Lärz an der Müritz statt.

Das SCHLACHTFELD 07 schließlich wird im März 2007 für 14 Tage im Virchowsaal (152 m², EG) und Innenhof der Berliner sophiensaele präsentiert. Weitere Präsentationen/Gastspiele sind in Planung.

Aufbau Form und Inhalt der ARGUS Akten

Ich gehöre einer Generation an, der über Film und Fernsehen, natürlich die Printmedien, das Internet und auch die einmalige Theaterstruktur dieses Landes alles an Information, Kunst, Kultur, auch Perversion, Bild und Bildung jederzeit überall zugänglich war. Als Regisseur fasziniert mich die Eigenheit der Funktionalität von Realitäten in Bühnenräumen im Gegensatz zum Medium Film und gleichzeitig liebe ich große, martialische Effekte, ob im Kino mit Millionenausgaben erreicht oder in der Dreidimensionalität der Bühne einfach im Zusammenspiel von Körper im Raum, Stimme, Bewegung, Licht und Ton erzielt. Ich liebe die Unterschiedlichkeit der Anforderungen meiner Arbeit vor und auf der Bühne, vor und hinter der Kamera, so wie ich in meiner Freizeit den Umgang mit Farben, den Prozess des Malens von Bildern genieße.

Entsprechend diesem vom digitalen Zeitalter plus meiner beruflichen Ausrichtung zum Guten wie zum Schlechten geprägten Wahrnehmungsverhalten entfaltet sich SCHLACHTFELD 07 im Zusammenspiel von theatralischen und filmischen Elementen, von PC und Buch, Installation, Malerei und musealer Präsentation der Objekte – als multimediales Environment. X

Bild | Text

Entwurf : Hundemarken Acryl Collage auf Pappe

Die zum Abschluss jeder Rekrutierung aufgenommenen Fotos, die den Rekruten mit Gesichtsmaske und Waffe zeigen, werden in Anlehnung an die sog. Hundemarken echter Soldaten - metallene Anhänger, die im Falle des Ablebens eine Identifizierung des Toten ermöglichen – per Siebdrucktechnik auf 30 x 40 cm große Stahlblechplatten übertragen und mit Schattenfugenrahmen gerahmt.

Die Stahlplatten/Rekruten beherrschen eine komplette Wand des Raumes. Entlang dieser Galerie können Zertifikate eingesehen werden, die den Kampfnamen, Datum, Ort und Uhrzeit des Armeebeitritts und die Aussagen des jeweiligen Teilnehmers im Rahmen des psychologischen Eignungstests enthalten.

Rekrut # 18 Lipphard Zahner 15.10.05 | 20:06:50 Kiosk Festival XI

Rekrut # 55 Hank Lichtwarg 10.03.06 | 00:45:36 fleetstreet Alter 37 Schulabschluss Abitur Ausbildung Hochschulabschluss (wie bei allen Terroristen was mit Kunst) Beruf Freiberufler in Abhängigkeitsverhältnissen Glaube strenggläubiger Nihilist politische Gesinnung 1. siehe Freiheit: überstrapaziert 2. der Weltgeist lässt sich mit derlei Begriffen nicht domestizieren sexuelle Ausrichtung Hetero (oder was - in der Revolution hebt sich das eh auf) militärische Vorkenntnisse Zivildienst: Sozialstation Uhlenhorst, Altenbetreuung (20 Monate gedient, wie in Israel) Freiheit ? überstrapaziert, darum kann’s sie im Moment nicht geben Verantwortung ? trotz Reflektiertheit handlungsfähig bleiben Statement ich lehne Baader und Enslin ab, man muß die RAF gründen, als wäre sie nie gegründet worden Trefferquote 65/100 MP5 A3

Das Logbuch, das konzeptionelle Grundüberlegungen, Erfahrungsberichte zu den einzelnen Veranstaltungen, den Emailverkehr mit Produktionsbeteiligten, Veranstaltern und Sponsoren, Bilder, Skizzen und Fotos enthält, wird in einer aufwendigen, gebundenen Version ausgestellt : XII

Logbuch | Auszüge

...Armeen haben Konjunktur. Die ...Theater“macher“ häufig schnell von Rüstungsindustrie ist nach wie vor einer Prinzip angetan, solange sie nicht der Bereiche, in den rund um den Globus mitmachen müssen. Fragestellung : darf konstant investiert wird. Hinsichtlich man eine Herausforderung als gut für das der ständigen Kürzungen, denen Kultur, Publikum ansehen, der man sich selbst Bildung und Soziales unterliegen, scheint nicht stellen würde? = Eine Inszenierung, es nur konsequent, als Künstler selbst die ich Zuschauern zeigen möchte, sollte in die Militär- und Rüstungsindustrie ich zu allererst selbst gerne sehen; einzusteigen; ...[Weihnachtsmarkt] Idee zur ...[Lanke] erster Einsatz, Verdeutlichung des künstlerischen Theaterwochenende in Lanke zeigt erhoffte Ansatzes der Veranstaltung und Wirkung : gesamtes Wochenende geprägt von gleichzeitig offenen Präsentation der aufgebrachter Ratlosigkeit, vorsichtigem Waffen : Herstellung eines Malgrundes und Interesse, euphorisierter Unterstützung Pollock/Saint-Phalle-inspiriertes Malen bis hin zu (speziell in einem Fall) offener mit Paintballs; zusätzliche Erweiterung Ablehnung -> weibliche Person kommt bei durch Hamster Damms Angebot, sich vor den sog. physiologischer Prüfung dazu, will Malgrund zu stellen und die verschossenen „auch mal ballern“, reagiert beleidigt Paintballfarben zu vermalen, natürlich auf Erklärung des Widerspruchs zwischen (im Sinne der Kooperation mit der ARGUS-Prinzip und diesem Bedürfnis + Mobilen Sauna) nackt. Schon Generalprobe damit zusammenhängender Unmöglichkeit, zeigt gewünschte Wirkung. Sofort melden ihrem Wunsch nachzukommen, fühlt sich sich Interessenten für den nächsten belehrt -> wirft Veranstalter Belehrung Rekrutierungstermin, gleichzeitig ist des Publikums vor; die Konstellation -> ein bekleideter Bewaffneter schießt mit automatischer ...Diskussionen mit Kollegen, die Waffe auf/in Richtung eines Nackten bei keiner der Veranstaltungen eine konsequente Fortführung des Sauna- anwesend waren. Angriffe auf Basis Krippenspiels. Themen : christliche von Begrifflichkeit (Armee...) ohne Ikonisierung, Märthyrertum; gesamtheitliches Verständnis, oft Bedürfnis zu Verständigung kleiner ...[Memo] Jeder Mensch ist die Elite. als Verlangen nach schnellem Urteil/ Verurteilung in Offensive, diskutieren um der Diskussion willen – Widerspruch zu ARGUS-Anliegen;

Die seit Beginn des Projekts als Dokumentationsportal und Forum entwickelte Internetseite www.aeneki.de kann auf einem bereitstehenden PC durchforstet werden. XIII

Installation | Objekt

Die Mitte des Raumes wird von einem 2 m hohen, 1 m² großen Glaskubus dominiert, in dem die verwendeten Waffen mit detaillierten Angaben zu Entwicklung, Funktionsweise und weltweiter Anwendung der Originale und Erfahrungen im Umgang mit den Spielzeugrepliken im Laufe des ARGUS Projekts präsentiert werden. Es ist faszinierend, wie sich die Geschichte der Menschheit gerade in den letzten 100 Jahren an der Fortentwicklung ihrer Waffensysteme, speziell Maschinengewehre und -pistolen, ablesen lässt bzw. sich diese Stränge auf perfide Weise gegenseitig beeinflussen. Bei intensiverer Beschäftigung mit dieser Thematik wird nicht immer klar, ob hier die Nachfrage das Angebot bestimmt oder umgekehrt.

Das unterste Segment der Säulenvitrine enthält verschiedene Requisiten wie Werkzeug, Munition, Materiallisten, wiederum mit detaillierten Beschreibungen ihrer Funktionalität und Anwendung.

HECKLER & KOCH MP5 MASCHINENPISTOLE Die MP5 „Navy“ wurde speziell für Sondereinheiten entwickelt. Sie wird standardmäßig mit beidseitig bedienbarer Abzugsgruppe und Gewinde am Rohr geliefert. Bewährt in umfangreichen Tests und im härtesten Einsatz, stellt die MP5 die optimale Maschinenpistole dar. Für spezielle Anwendungsgebiete sind verschiedene Modelle der MP5 SD erhältlich. Trotz integriertem Schalldämpfer entspricht sie in Länge und Form einer ungedämpften Maschinenpistole.

Abbildung aus einem Werbeprospekt des japanischen Softairwaffen-Fabrikanten Tokyo Marui XIV

SOFTAIR : täuschend wirklichkeitsgetreue Repliken echter Waffen, Austrittsenergie <0,5 Joule, in Deutschland frei ab 14 Jahren

Zur Abnahme der Schießprüfung wurde bei der Rekrutierung mit 6mm Paintball-Munition und Softairwaffen auf Zielscheiben geschossen. Das große Target - 2,50 x 1 m, Motiv : sich dem Schützen nähernder Panzer, Acryl auf Sperrholz -, das bei mehrtägigen Veranstaltungen an festen Orten mit aufwendigem Aufbau, beispielsweise zum dritten 100° Berlin Festival im Innenhof der sophiensaele zur Anwendung kam, wird im Virchowsaal ausgestellt. Das light Target - 36 x 36 cm, Motiv : Apache Kampfhubschrauber, Acryl auf Sperrholz - für subtil-spontane Einsätze, z.B. Eröffnung der fleetstreet in Hamburg, wird innerhalb der Camp-Installation mit Lagerfeuer und Feldküche gezeigt, die im Innenhof vor den Fenstern des Virchowsaals rund um den olivgrünen VW Transporter entsteht, der während der Rekrutierung als mobiles Büro diente.

Camp-Installation sophiensaele, Innenhof XV

Film | Wort | Bewegung

Die spielfilmlange (ca. 90 Min) Videodokumentation des ARGUS Camps eröffnet detaillierte Einblicke in den Weg der 12 repräsentativen Gesandten von der Ankunft im 3- Tage-Camp und Organisation dieser Minigesellschaft auf Zeit über militärische Trainingseinheiten wie gesehen in Kubricks Klassiker »Full Metal Jacket«, Leichtbiathlon aus Lauftraining und Zielübungen mit Farbbeuteln auf Leinwände, Improvisationen zur Erforschung der Alltagstauglichkeit taktischer Grundregeln und -begriffe aus Sun Zis Klassiker »Die Kunst des Krieges« bis schließlich zur Formulierung des Manifests.

Das Manifest läuft in der Ausstellung auf mehreren im Raum verteilten Kopfhörern in Schleife. Die Kopfhörer sind jeweils mit einer Augenmaske versehen, so dass der Zuhörer sich, des Sehsinns temporär beraubt, ganz auf den Inhalt dieser Quintessenz des ARGUS Projekts konzentrieren kann.

„Si vis pacem, para bellum! - Wenn Du Frieden willst, rüste zum Krieg!“ Vegetius

SCHLACHTFELD 07 : Dokumentation der Formierung einer heterogenen Armee mündiger Rekruten, die ihre Energie und Kreativität, Ideen, Hoffnungen und Ängste zur Disposition gestellt haben und jetzt, ausgebildet und gerüstet mit ihrer eigenen demokratisch entwickelten Ideologie, in den ARGUS Akten der Öffentlichkeit präsentiert und zur Verfügung gestellt werden. Virchowsaal 152 m²

1. Hof XVII

bisherige Projekte

Malerei Regie MÖRDER KAIN von Christoph Klimke Uraufführung, Dauer ca. 30 Minuten

Niels Kurvin Inszenierung Anton Berman Musik Nikolaos Eleftheriadis Kain & Abel C. Brückner, M. Karner Bühne | Kostüme Martina Grohmann Dramaturgie

Das Autorenfestival 2005 des Landestheaters Tübingen hatte den 8. Mai 1945 zum Ausgangspunkt, der sich 2005 zum 60. Mal jährte. Autoren waren eingeladen kurze Stücke zu Kapitulation und Befreiung/ Die Stunde Null zu schreiben. Gespielt wurde im ganzen Haus, auch Räumen, die sonst dem Zuschauer verschlossen sind. Idylle Portrait der Schauspielerin A. Esener, 2003 Die Deutsche Bühne 06/05 Acryl & Collage auf Leinwand, 70 x 100 cm Christoph Klimke ist der einzige, der zu einer ursächlichen „Stunde Null“ vorstößt; zum Sündenfall des biblischen Brudermords. Der »Mörder Kain« arbeitet sich am Mythos ab und wird im Landestheater raffinierterweise in die Kulisse verbannt. Während Opfer Abel auf großer Bühne (vor menschenleerem Saal) brilliert, zweifelt und verzweifelt der düstere Bruder am Rande des Nervenzusammenbruchs und am Rande der LTT-Hauptbühne. Die Zuschauer kriegen als Zaungäste nur einen Ausschnitt dieses sprachlich stark verdichteten Familiendramas mit, das zu den stärkeren Texten des Festivals zählt und die monologische Sprache etwas harscher und experimentierfreudiger in Stellung bringt.

sad king, 2005 Ein Mitschnitt der Aufführung auf DVD Acryl & Collage auf Leinwand, 90 x 120 cm liegt diesem Antrag bei XVIII

Vitae

Antragsteller NIELS KURVIN Humanist | hetero

Jahrgang 1975, geboren und aufgewachsen in München Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig mit Studiumspraktikum an den Städtischen Theatern Chemnitz (Abschluss 2000). Dreijähriges Engagement am theater Aachen mit vielen Rollen von Klassik bis Rock und drei Inszenierungen mit dem theater JugendClub : »Ein Augenblick vor dem Sterben« von Sergi Belbel (2001), das selbstgeschriebene und per work-in-progress mit den Darstellern entwickelte Science Fiction-Märchen »Huxleys Erben« (UA 2002) - hier erste Zusammenarbeit mit dem Musiker Anton Berman, der seitdem bei jeder Arbeit dabei ist - und R.W. Fassbinders »Preparadise sorry now« (2003. Von der Zeitschrift movie zur besten Aachener Inszenierung der Spielzeiten 2000 bis 2005 gekürt). Seit 1998 diverse Rollen in Film- und Fernsehen.

Gründung des Künstlernetzwerks aeneki. Ausrichter zahlreicher Veranstaltungen : Theatersoloabende, Konzerte, Performances und Clubevents in einer als Aufführungsort erschlossenen Fabriketage in Berlin-Kreuzberg, in der die Mitglieder der Gruppe gemeinsam wohnten, arbeiteten und probten. Inszenierung von »East meets West – Furcht und Schrecken in Erfurt« in enger Zusammenarbeit mit dem Autor. UA 2004 im Theaterdiscounter Berlin gefolgt von einem Gastspiel im VOXXX Chemnitz. Jüngste Regiearbeit : Christoph Klimkes »Mörder Kain« (UA 2005) im Rahmen des Festivals junger Autoren „Die Stunde Null“ am Landestheater Tübingen.

Zur Zeit Vorbereitung der deutschen Erstaufführung eines Stückes von Christoph Klimke in Zusammenarbeit mit dem Autor, Stückentwicklung »Lust auf was Anderes«(AT) mit dem Autor Wolfgang Vincke und Sammlung der ARGUS Akten. XIX

Projektierung & Beratung HAMSTER DAMM

geboren 1965 in Saalfeld Studium an der Kunsthochschule Berlin Weißensee, Meisterschüler von Volker Pfüller. Bühnenbild, Regie, Comicarbeiten und Spiel zu Soloinszenierungen und Figurentheater. 93 Ausstattungsleiter am Kammertheater Neubrandenburg. Gastbühnen- und Kostümbildner in Graz, Cottbus und Berlin. seit 95 Beschäftigung mit Maschinentheater, musikalische Arbeiten, CD Veröffentlichungen und Soloperformances. 97-99 Bühnenbilder am Schauspielhaus Bochum »Der Vater«, »Vatermord«, »Einsame Menschen« und »Optimistische Tragödie«, Freie Kammerspiele Magdeburg »Urfaust« und »Die Leiden des jungen Werther«, Berliner Ensemble »Berliner Example«. Assistenz bei . Gastspiele mit Soloinszenierungen auf verschiedenen Festivals in Europa. 99 Erarbeitung der ersten Variante des »Wassertheaters« als deutscher Beitrag zum Festival »Theater der Welt« in Berlin. 00 Erarbeitung der zweiten Variante des »Wassertheaters« als mobiles Theater zur Aufführung beim Festival UNIMA 2000 zur EXPO Hannover und zu den Berliner Festspielen. Lehramt an der Schauspielschule »« Berlin. 02 Herausgabe des seit 1999 erarbeiteten Bild-Textbandes über Lappland zusammen mit Sigrid Damm bei Insel/Suhrkamp. 01-05 Bühnenbilder »Elektra« und »Der Sturm« Berliner Ensemble, Bühne und Kostüme für »Diener zweier Herren«, »Tod eines Handlungsreisenden« u.a. Theater Aachen. Lehramt für Bühnenbild an der Kunsthochschule Berlin Weißensee. Erweiterung des mobilen Bühnenfahrzeugs durch den Einbau einer Sauna.

Hamster Damm ist ein Künstler, den der Begriff des Gesamtkunstwerkes seit Beginn seiner bewussten Theaterarbeit verfolgt. Das ist ein Grund, warum er sich von seinem Hauptberuf als Bühnenbildner gelegentlich in Experimente zurückzieht, bei denen er die Verantwortung für alle Bestandteile des Bühnengeschehens trägt. Zentrum der unabhängigen Arbeit ist das Erforschen von Wahrnehmungsverhalten im digitalen Zeitalter. XX

Campfilm Regie Campfilm Kamera RICO TSCHARNTKE ILKO EICHELMANN

19.04.1973 geboren am 10.10.1977 in Dresden 95-00 journalististische Arbeit 96-97 Grundwehrdienst bei der als Autor für MDR (Umschau), CvD Bundeswehr. Sachsenfernsehen (Politmagazin Contour 99 gestaltungstechnischer Mitarbeiter verantw. Redakteur), Sächsische Zeitung, bei ElbTV, Kamerassistenz bei EB- Sachsenfernsehen. Produktionen für ZDF, MDR, Pro7, EB- und Organisation und Durchführung Studiokameramann für »Drehscheibe Dresden humanitärer Hilfe in Bosnien, Organisation / Chemnitz«, autodidaktische Arbeit an von Workcamps mit dt. Jugendlichen in Kamera und digitalem Schnitt. Bosnien, Fundraising Arche Nova Dresden. Sächsischer Landesmedienpreis für die 99 Sächsischer Fernsehpreis (Beste Glosse »Heide Simonis in Dresden«, sowie Sendung – Contour). für den BRN TV Beitrag »Neu in der Stadt« 00-03 Redaktionsbüro „Mediendrei (Kamera und Schnitt). Berlin“, Beiträge für 3sat (kulturzeit), 00 Volontär Kamera/Schnitt bei taf MDR, Twe van Daag (NL). (tho.ma.artcom + friends), »Regenbogen«, 02 Regie Dokumentarfilm über Rassismus monatliches Reisemagazin, »Drehscheibe »Einen Schritt weiter« Filmfeste Dresden, Extra«, wöchentliche Magazinsendung. Weiterstadt usw. 01 »Sächsisches Allerlei«, monatliche Nominierung Menschenrechtsfilmpreis. Promi-Kochshow, Studiolicht und Kamera, 03-05 freie redaktionelle und Schnitt und grafische Bearbeitung. technische Mitarbeit Stefan Reiss Film »Einen Schritt weiter«, Dokumentarfilm GmbH, Zusammenarbeit mit verschiedenen zur Diskriminierungsproblematik 45min., Regisseuren, Kameraleuten und Cuttern. 1. Kamera und Schnitt, Filmfest Dresden, 04-jetzt Kurzfilmregie »the Filmfest Weiterstadt, Nominierung beach« Filmfest Berlin, Mitarbeit Menschenrechtsfilmpreis. »Fassadenrepublik« Palast der Republik, seit 02 selbständiger Kameramann und technische Leitung Schloss Lanke, Cutter für verschiedene Produktionen : Musikalische Betreuung/Videoproduktion »Herr M. und das Vergessen«, Humoreske für Adam Read Tournee (vormals DEREVO 16min., »DEKAdance – der Film« Bandportrait aktuell cirque du soleil), Kamera Kurzfilm 90min., Videocollage Bühnendrama »Die »Psychorosen«, Zusammenarbeit mit Jeremy Gerechten« 150min, politisches Kammerspiel Clarke Atari Computer Orchester, Ortvision »Verhör«, 75min., Drama »Söhne« 5min. Petr Kruchelnitzki, Greg Peercy. seit 05 selbständiger Kameramann und Cutter für MDR u.a. Produktionsfirmen.

Zapfenstreich zum 50jährigen bestehen der Bundeswehr vor dem Reichstag, Berlin 2005