Forschungsprogramm Programme de recherche Bundesamt fiir Energie BFE

Biomasse Biomasse

Schlussbericht Oktober 2004

Messkampagne fur eine solare Klarschlammtrocknungsanlage in Bilten GL

Projekt Nr. 28268 Vertrag Nr. 68103

Ausgearbeitet durch

Otto Fischli energieprojekte fischli, Nafels Hans Rudolf Zweifel HSW Hochschule Wadenswil

Im Auftrag des Bundesamtes fiir Energie Forschungsprogramm Programme de recherche Bundesamt fiir Energie BFE

Biomasse Biomasse

Auftraggeber:

Bundesamt fur Energie BEE, 3003 Bern

Auftragnehmer:

energieprojekte fischli am linthli 6b postfach 315 8752 nafels 0556223272 [email protected]

Autoren:

Otto Fischli

energieprojekte fischli am linthli 6b postfach 315 8752 nafels 0556223272 [email protected]

Hans Rudolf Zweifel

HSW Hochschule Wadenswil Abt. Biotechnologie Einsiedlerstr. 31 8820 Wadenswil 044 789 97 66 [email protected]

Diese Studie wurde im Rahmen des Forschungsprogramms „Energie und Umwelt" des Bundesamts fur Energie BEE erstellt. Fur den Inhalt ist alleine der/die Studiennehmer/in verantwortlich.

Bundesamt fiir Energie BFE Worblentalstrasse 32, CH-3063 Ittigen • Postadresse: CH-3003 Bern Tel. 031 322 56 11, Fax 031 323 25 00 • [email protected] • www.admin.ch/bfe

Vertrieb: ENET, Egnacherstrasse 69, CH-9320 Arbon Tel. 071 440 02 55 • Tel. 021 312 05 55 • Fax 071 440 02 56 [email protected] • www.energieforschung.ch • www.energie-schweiz.ch Projekt BFE 28268

Messkampagne fur eine solare Klarschlammtrocknungsanlage in Bilten GL

Zusammenfassung

Die ARA Bilten reinigt die Abwasser des Kantons (70'000 EW), davon etwa die Halfte aus der Industrie. Die untersuchte Anlage besteht aus zwei Trocknungshallen (je 10 x 72 m) und einer gedeck- ten Lager- und Verladeflache.

Wichtigstes Ziel der vorliegenden Studie war das Erstellen einer Massen- und Energiebilanz fur die so ­ lare Klarschlammtrocknungsanlage der ARA Bilten. Dazu wurden im Rahmen einer drei Jahre dauern- den Messkampagne (November 1999 bis Dezember 2002) Betriebs- und Meteodaten ausgewertet. Nebst der Uberprufung der Wirtschaftlichkeit liefert die Studie Beitrage zur Optimierung des Verfah- rens und zeigt, wie das Verfahren hilft, Energieverbrauch und Transportaufwendungen zu reduzieren. Ferner dokumentiert sie die im Rahmen des Projektes erfolgte Offentlichkeitsarbeit.

Das in Bilten eingesetzte Verfahren eignet sich fur den Einsatz mit entwassertem Klarschlamm (TS- Gehalt 20% und hoher). Mehr als die Halfte des nach der Entwasserung noch im Klarschlamm enthal- tenen Wassers kann in der untersuchten Anlage verdunstet werden. Die Entsorgungskosten konnen massiv reduziert und die Anlage kann wirtschaftlich betrieben werden.

Resultate im Detail:

Es werden jahrlich 1'400 t Wasser verdampft. Bei Entsorgungskosten von CHF 200 pro Tonne Klarschlamm werden mit dem Verfahren jahr­ lich CHF 280'000 eingespart, womit sich die Anlage in rund funf Jahren amortisiert. Die Anzahl der benotigten Strassentransporte wird um 30% reduziert.

Vorteile:

Der Fremdenergieaufwand ist minimal, der Anteil nicht erneuerbarer Energietrager gering. Die Nutzung nicht anderweitig verwertbarer Abwarme aus dem Klarprozess ist moglich. Die Kosten fur die Klarschlammentsorgung werden gesenkt. Der reduzierte Transportbedarf fuhrt zu einer weiteren Einsparung bei den Entsorgungskosten. Der Heizwert des Klarschlammes wird erhoht.

Nachteile:

Das Verfahren ist sehr flachenintensiv. Unter Umstanden ist eine Zwischenlagerung von Klarschlamm in den Wintermonaten erforder- lich (in den Hallen selber moglich). Die Durchlaufzeiten fur den Trocknungsprozess sind witterungsabhangig (bei konstant vorge- gebenem, minimal einzuhaltendem TS-Gehalt). Der erzielbare TS-Gehalt ist variabel (bei konstant vorgegebener Durchlaufzeit).

Die Erzielung hoher TS-Gehalte mit solarer Trocknung empfiehlt sich in der Regel nicht (hohe Durch­ laufzeiten bzw. grosser Flachenbedarf). Die Teiltrocknung mit diesem Verfahren bewirkt jedoch, dass eine bei Bedarf nachgeschaltete konventionelle Trocknungsanlage mit wesentlich kleineren Dimensio- nen und tieferen Investitionskosten angeschafft werden kann (wenn fur die Entsorgung hohe TS- Gehalte notwendig sind).

Kennzahlen (gerundet und jeweils auf ein Jahr bezogen):

spez. Energieverbrauch (Elektrizitat) 20 kWh pro Tonne Wasserentzug spez. Flachenbedarf 1.0 m2 pro Tonne Wasserentzug spez. Investitionskosten 1'000 CHF pro m2 Hallenflache

Der Umstand, dass der Betreiber nur drei Jahre nach Inbetriebnahme der ersten Anlage bereits eine zweite Anlage bauen liess, spricht fur sich und benotigt keinen weiteren Kommentar.

04-10-09 / Schlussbericht SKST ARA Bilten 1.00.doc / of i Projekt BFE 28268 Messkampagne fur eine solare Klarschlammtrocknungsanlage in Bilten GL

Abstract

The water works ARA Glarnerland is treating the sewage water of the Canton Glarnerland (70'000 inhabitants' equivalent). About half of it is industrial sewage water. During the study the drying plant had two halls (each 10 x 72 m) with an additional covered storage and charging space.

The most important aim of this study was to establish the input / output ratio and the assessment of overall energy demand. During three years (Nov. 1999 until Dec. 2002) the plant's performance was monitored including the meteorological conditions. Beside the analyses of the economical results, the study includes suggestions how to improve the overall performance and shows how the energy de ­ mand and the transportation cost can be reduced. Finally the management PR-activities are docu ­ mented which were performed in the frame of this project.

The process used in Bilten is suitable for sewage sludge with a dry matter higher than 20%. After the mechanical dehydration more than half of the sludge's water still remaining could be evaporated in the investigated plant. It could be shown, that the cost of the final treatment was drastically reduced and the plant can be run economically.

Results in detail:

Annually 1'400 t of water is evaporated. The cost for the final treatment is 200 CHF / t. The annual savings are 280'000 CHF. The pay­ back period of the plant is about five years. The road traffic is reduced by 30%.

Advantages:

The energy demand is minimal, the use of non renewable energy is very small. It is possible to use thermal waste energy from the water works. A substantial cost reduction for the sludge's final treatment was achieved. Less transportation activities are environmental positive. The sludge's calorific value is improved.

Disadvantages:

The system requires a lot of ground area. An additional storage capacity during winter may be required (in the drying hall itself storage is possible). If a minimal value of the dry matter must be achieved, the processing time depends on the me ­ teorological conditions. With a given processing time the dry matter achieved is variable.

It is not advisable to aim for high drying results with a solar system (long processing time and large ground areas are necessary). A partial solar drying has the advantage that the size and the running cost for a further drying plant using conventional energy can be reduced substantially (only necessary if the final treatment requires higher dry matter).

Specific values (annually and rounded):

spec. energy demand (electricity): 20 kWh per ton of water evaporated spec. ground area 1.0 m2 per ton of water evaporated ^ spec. cost of investment 1'000 CHF per m2 ground area

The fact that the user has doubled the drying capacity already after three years, shows the plant's success and requires no further comments.

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Messkampagne fur eine solare Klarschlammtrocknungsanlage in Bilten GL

Inhaltsverzeichnis

Zusammenfassung ...... i

Abstract ...... ii

Inhaltsverzeichnis ...... iii

1 Ausgangslage ...... 1

1.1 Die ARA Bilten ...... 2

2 Anlagenbeschreibung ...... 3

2.1 Die Anlage der ARA Bilten ...... 3 2.2 Die Anlagenkomponenten im Detail ...... 4 2.3 Betriebsablauf ...... 5

3 Messkampagne ...... 6

3.1 Motivation ...... 6 3.1.1 Einbezug einer externen Begleitung (Hochschule Wadenswil) ...... 6 3.2 Zielsetzungen ...... 7 3.3 Energiebilanz ...... 8 3.4 Massenbilanz ...... 9 3.5 Messdaten ...... 10 3.6 Datenerfassung ...... 10

4 Auswertungen...... 11

4.1 Verfugbare Daten ...... 11 4.2 Energiebilanz fur das Jahr 2000...... 11 4.3 Energiebilanz fur die Jahre 2000 bis 2002 ...... 12 4.4 Kompostierungsvorgange ...... 13 4.5 Geruchsemissionen ...... 14

4.6 Bodenheizung ...... 14

4.7 Betriebsoptimierung ...... 15 4.7.1 Randeffekte ...... 15 4.7.2 Einbau von Ventilatoren ...... 16 4.7.3 Betrieb der Wendemaschine ...... 17

4.7.4 Teigphasen im Klarschlamm ...... 17 4.7.5 Verschiedene Beobachtungen ...... 17 4.8 Abschliessende Bemerkungen ...... 18

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5 Beurteilung des Verfahrens ...... 19

5.1 Energieverbrauch ...... 19

5.2 Wirtschaftlichkeit...... 20 5.2.1 Investitionskosten, Kostenaufteilung ...... 20 5.2.2 Entsorgungskosten ...... 20 5.2.3 Jahreskosten ...... 20

5.3 Transportkosten ...... 21 5.4 Weitere Verfahrensmerkmale ...... 21

6 Offentlichkeitsarbeit ...... 22

6.1 Veranstaltung ...... 22 6.1.1 Tag der offenen Tur, 18. August 2000...... 22 6.1.2 Umwelt-Campus in Birkenfeld (D), Biomasse-Tagung ...... 22 6.1.3 Besichtigungen ...... 22 6.1.4 Weitere Aktivitaten ...... 22 6.2 Publikationen ...... 23 6.2.1 Publikationen in Fachzeitschriften ...... 23 6.2.2 Publikationen in Tages- und Wochenzeitungen ...... 24

7 Ausblick, Verdankung ...... 25

7.1 ARA Bilten ...... 25

7.2 Umsetzungspotenzial ...... 25 7.3 Fazit ...... 26 7.4 Verdankung ...... 26

8 Literaturverzeichnis ...... 27

Anhang 1

Messkampagne ...... A-1 Publikationen von Projektmitarbeitenden ...... A-2 Publikationen von Aussenstehenden ...... A-3 Tag der offenen Tur, 18. August 2000...... A-4 Publikationen in Tages-/Wochenzeitungen ...... A-5

Referenzen, realisierte Anlagen (ist-Verfahren) ...... A-6 Internet-Adressen ...... A-7

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Messkampagne fur eine solare Klarschlammtrocknungsanlage in Bilten GL

1 Ausgangslage

Bei der Reinigung von Abwassern und der nachgeschalteten Faulung der Schlamme im Faulturm fallen grosse Mengen an ausgefaultem Schlamm an. Ihre Entsorgung verursacht hohe Kosten und techni- sche Probleme. Bis zu einem gewissen Grad konnen Schlamme mechanisch entwassert werden. Dar- uber hinaus 1st eine weitere Entwasserung nur unter Einsatz thermischer Verfahren moglich.

Als sich der AVG (Abwasserverband Glarnerland) 1997 dazu entschloss, zwei solare Klarschlamm- trocknungsanlagen zu erstellen, stand weniger die Schwierigkeit der Entsorgung im Vordergrund. Aufgrund eines bestehenden Vertrages mit der KVA (Kehrichtverbrennungsanlage) war diese gesichert', war jedoch einerseits gebunden an einen maximalen TS-Gehalt (Trockensubstanz) des zu entsorgenden Klarschlamms von 45% (noch fdrderbar mit den in der KVA installierten Betonpum- pen) sowie andererseits an einen pro angelieferte Tonne festgelegten Entsorgungstarif.

Die bereits seit einiger Zeit in der ARA Bilten vorhandene Siebbandpresse liefert ausgefaulten Klar- schlamm mit einem TS-Gehalt von 22 bis maximal 25%. Nur schon aus grundsatzlichen Uberlegungen macht es keinen Sinn, Wasser in die KVA zu transportieren und dort zu verdampfen. Im Vordergrund stand jedoch die Bestrebung, die Kosten fur die Entsorgung in den Griff zu kriegen. So wurden ver- schiedene Verfahren evaluiert, die zur weiteren Erhdhung des TS-Gehaltes des Klarschlammes genutzt werden konnen. Das bereits im Voraus zu erwartende, gunstige Kosten-Nutzen-Verhaltnis der solaren Klarschlammtrocknung fuhrte dazu, dass sich der AVG schliesslich fur dieses neue, in der Schweiz noch ganzlich unbekannte Verfahren entschiedh

Abbildung 1: ARA in Bilten, rechts die inzwischen vier Trocknungshallen, oben das Zwischenlager und unten die Verladehallen (© Foto-Studio Urs Heer Glarus)

Die nachfolgend geschilderte Entwicklung der Klarschlammentsorgung zeigt, dass der Entscheid des AVG auch in dieser Hinsicht richtig und zukunftsweisend war.

Der traditionelle Entsorgungsweg fur Klarschlamm durch Ausbringung auf die Felder ist in der Schweiz seit dem 1. Mai 2003 verboten. Fur die Entsorgung der jahrlich ca. 4'000'000 t Klarschlamm (5% TS, entsprechend 200'000 t Trockensubstanz) mussen neue Ldsungen gefunden werden.

Es sollte sich erst spater zeigen, dass es trotz komplett erneuerter KVA Schwierigkeiten gab, den Klar ­ schlamm wie vereinbart zu verbrennen.

Zu diesem Zeitpunkt waren erst zwei Anlagen in Deutschland in Betrieb.

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Bereits heute werden rund 1 BO'OOO t Trockensubstanz verbrannt, knapp 50% davon in speziellen Schlammverbrennungsanlagen, weitere 20% in Kehrichtverbrennungsanlagen. Rund ein Viertel konn- te als Brennstoff in der Zementindustrie verwertet werden und gut 10% wurden nach Deutschland in Braunkohlekraftwerke exportiert (Strassle, 2003).

Die Entsorgung soil nach den Vorgaben des BUWAL (Bundesamt fur Umwelt, Wald und Landschaft) im Inland erfolgen und moglichst umweltvertraglich sein. Anzustreben sind beispielsweise moglichst kurze Transportwege und die Nutzung von Abwarme fur die Klarschlammtrocknung.

Vor diesem Hintergrund leistet die solare Klarschlammtrocknung einen wesentlichen Beitrag in der Entsorgungskette. Die Messkampagne bzw. der darauf basierende Schlussbericht sollen diesen Beitrag detailliert analysieren und den Weg fur diese attraktive und nicht zuletzt auch finanziell interessante Technologie breiteren Kreisen erschliessen.

1.1 Die ARA Bilten

Die ARA Bilten entsorgt die Abwasser von 25 Gemeinden des Kantons Glarus und zwei benachbarten Gemeinden des Kantons St. Gallen. Sie wurde ursprunglich fur 100'000 Einwohner-Gleichwerte aus- gelegt, im Rahmen der kontinuierlichen Uberarbeitung und Erneuerung der Anlage (Nitrifikati- on/Denitrifikation) wurde die Auslegung auf 75'000 reduziert.

Es werden jahrlich ca. 4'000 t Klarschlamm mit einem TS-Gehalt von 22-25% produziert (inkl. An- nahme von FremdschlamrrT). Die Entsorgungskosten machten vor Inbetriebnahme der solaren Trock- nung etwa 40% der gesamten Betriebskosten der ARA aus. Im Moment wird etwa ein Drittel in Keh­ richtverbrennungsanlagen verbrannt und vorlaufig noch zwei Drittel in der Landwirtschaft entsorgt.

Mit dem Bau der solaren Klarschlammtrocknungsanlage werden folgende Ziele verfolgt:

Der TS-Gehalt des Klarschlamms soil auf 40 bis 50% erhdht werden (entsprechend einer Mas- senreduktion von 50% bzw. einem Wasserentzug von 1'500 bis 2'000 t pro Jahr). Der teilgetrocknete Schlamm muss noch pumpbar sein, es wurden daher keine hdheren TS- Gehalte angestrebt. Die Massenreduktion fuhrt zu Kosteneinsparungen bei der Klarschlamm-Entsorgung, welche einen wirtschaftlichen Betrieb der Anlage ermdglichen. Die uberschussige Abwarme der Faulgas-Blockheizkraftwerke soil sinnvoll genutzt werden. Die Anzahl der notwendigen Transporte soil reduziert werden.

Abbildung 2: Trocknungshalle mit Luftungsoffnungen, Blickrichtung West

Sieben weitere Klaranlagen (Ausbaugrossen 3'000 bis BO'OOO EW) liefern ihren Klarschlamm nach Bilten

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Messkampagne fur eine solare Klarschlammtrocknungsanlage in Bilten GL

2 Anlagenbeschreibung

Das von der Firma ist-Anlagenbau entwickelte Verfahren zur Trocknung von Klarschlamm mit Sonnenenergie besteht im Wesentlichen aus einer transparenten Halle in Form eines Gewachs- hauses. Sie wird auf einem strassenahnlichen Un- tergrund (Beton, Asphalt) errichtet. Das Kernstuck 1st ein auf Schienen laufender Schubwender (Wendemaschine), der den Schlamm transportiert, wendet und beluftet. In Hohe, Dreh- und Lauf- richtung 1st er frei programmierbar. Der Betreu- ungsaufwand fur den Betrieb der Anlage 1st ge- ring: Er beschrankt slob im Wesentlichen auf die Parametrisierung der Maschinenlaufzeiten, War- tungsarbeiten und das Einbringen des Schlammes. Abbildung 3: Prinzip Trocknungshalle

Der Schlamm absorbiert die einfallende Sonnenstrahlung und erwarmt sich dabei uber die Umge- bungstemperatur. Der Trocknungseffekt beruht auf der Dampfdruckdifferenz zwischen dem warmen Klarschlamm und der Luff in der Trocknungshalle. Die besten Ergebnisse werden mit warmem Schlamm und trockener Luft erreicht.

Der spezifische Wasseraustrag wird vom Liefe- ranten mit jahrlich mindestens 800 kg pro Quad- ratmeter Hallengrundflache angegeben. Durch die Nutzung von Abwarme (z.B. von den Klargas- BHKW) kann er noch gesteigert werden. Die Trocknungsdauer ist vom TS-Gehalt zu Beginn, vom Strahlungseinfall der Sonne und vom ge- wunschten TS-Gehalt abhangig (es kann bis auf einen TS-Gehalt von 90% getrocknet werden). Der Fremdenergiebedarf wird mit 25 kWh Elek- trizitat pro Tonne Wasseraustrag beziffert. Die An­ lage verursacht keine zusatzliche Belastung der Abbildung 4: Trocknungshallen mit Einfulloffnung Umgebungsluft durch Geruchs- und Keimemissio- nen.

2.1 Die Anlage der ARA Bilten

Der mechanisch entwasserte Klarschlamm (ah Sieb- bandpresse, max. 25% TS-Gehalt) wird auf einer wasserundurchlassigen Betonplatte ausgebreitet. Das Gewachshaus halt Niederschlage ah, I asst aber die Strahlungsenergie der Sonne auf den Schlamm einwirken.

Auf den seitlichen Begrenzungsmauern lauft ein Schubwender, der den Schlamm wendet und lang- sam durch die Halle transportiert.

Abbildung 5: Trocknungshalle

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Die wesentliche Energiequelle fur das Verfahren ist die kurzwellige Strahlungsenergie der Sonne (jahr- lich rund 1 '000 kWh/rrr). Diese naturliche Verdunstungsleistung wird durch die Nutzung der Abwar- me der Faulgasmotoren zusatzlich gesteigert (Beheizung der Bodenplatten). So wird der Schlamm durch die Umgebungstemperatur auch nachts und bei geringer Sonnenbestrahlung getrocknet.

Die solare Klarschlammtrocknungsanlage in Bilten war die erste ihrer Art in der Schweiz und heute, nach ihrer Erweiterung im Jahr 2002, noch immer die grosste. Vorerst waren nur zwei Hallen geplant, welche komplett unabhangig voneinan- der betrieben werden konnen. Aufgrund der aktuellen Entwicklung im Bereich der Klar- schlammentsorgung (Ausbringungsverbot) und der grossen Zufriedenheit mit den bestehenden Anlagen entschloss sich der AVG 2002 zum Bau zweier weiterer Hallen (diesmal jedoch ohne Bodenheizung). Gleichzeitig sollte damit die Abbildung 6: Wendemaschine Lagerkapazitat fur entwasserten Klarschlamm er- hdht werden, damit die Witterungsabhangigkeit reduziert und die im Winterhalbjahr reduzierte Troc- knungsleistung aufgefangen werden kann (zu Gunsten eines insgesamt hdheren TS-Gehaltes des zu entsorgenden Klarschlammes). In diesem Zusammenhang wurde auch der Bereich Maschinenhaus - Einfulloffnung Trocknungshallen komplett uberdacht (siehe hierzu auch Abbildung 1), urn die Logistik zu vereinfachen und weitere Lagerkapazitat zu schaffen.

2.2 Die Anlagenkomponenten im Detail

Gewachshaus: Ein mit Metalltragern aufgebautes Gewachshaus mit Folienabdeckung (Luftpols- terfolie) aus Polyethylen (PE) und Ethylenvinylacetat (EVA). Dimensionen einer Halle: Breite: 10 m Lange uber alles: 72 m Hdhe auf der Seite: 3 m Hdhe im First: 5 m

Es wurden zwei identische Hallen aufgestellt, welche jeweils im First eine bei Re ­ gen verschliessbare Luftungsdffnung gegen Nordosten aufweisen.

Stirnseitig ist je ein Bereich (Lange ca. 4 m) reserviert, urn frischen Klarschlamm einzubringen bzw. getrockneten abzutransportieren.

Nutzbare Flache beider Hallen: brutto: 1 '440 nr Einfull-ZAbholbereich: 160 nr netto: 1 '280 nr

Bodenplatte: Die befestigte Bodenplatte wurde wie eine herkommliche Fahrbahnflache mit Be- ton hergestellt.

Bodenheizung: Die zur Nutzung der Abwarme der Blockheizkraftwerke eingesetzte Bodenheizung befindet sich jeweils im Eingangsbereich der Hallen und erstreckt sich uber eine Lange von 28 m.

Flache Fussbodenheizung: brutto 560 nr Die Betonplatte ist im Bereich der Fussbodenheizung gegen das Erdreich mit 10 cm dicken Polystyrolplatten isoliert.

Stirnseiten: Die Hallen waren ursprunglich beidseitig often (self Januar 2004 nicht mehr).

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Messkampagne fur eine solare Klarschlammtrocknungsanlage in Bilten GL

Langsseiten: An den Langsseiten der Halle sind Betonsockel montiert (Ortsbeton), die als Gewachs- haus-Fundament und Seiten- begrenzung der Trocknungs- flache sowie als Fahrbahn fur die Wendemaschine dienen.

Entlang der Langswande be- finden sich Luftungsschlitze (zwischen dem Ende der Be- tonelemente und dem Beginn Abbildung 7: Antrieb Wendemaschine der Luftpolsterfolie).

Wendemaschine: Die Wendemaschine transportiert den Schlamm beim Wenden von der Einfull- zur Abholoffnung. Sie kann bei Bedarf auch die Schichtdicke verandern (typisch 0.30 m, max. bis 0.80 m) und den getrockneten Klarschlamm zur Zwischenlage- rung aufstauen bzw. wieder abtragen. Ein moglichst grossflachiges und, aufgrund der aktuell herrschenden Witterungsbedingungen, gezieltes Wenden und Beluften des Materials ist fur die Geschwindigkeit des Wasseraustrags von entscheidender Bedeutung.

Pro Durchlauf der Wendemaschine wird der Schlamm etwa 0.5 m in Richtung Ausgang transportiert.

Steuerung: Eine vollautomatische SPS-Steuerung ermoglicht die verschiedenen Programme der Wendemaschine zu fahren und einzustellen. Ausserdem kann via Telefon die Anlage fernuberwacht werden.

2.3 Betriebsablauf

Der ausgefaulte Schlamm wird bei der Siebbandpresse oder im Stapelbunker zwischengelagert, mit einem Pneulader stirnseitig aufgegeben, von dort durch die Wendemaschine aufgelockert, gemischt, gleichmassig verteilt und zur gegenuberliegenden Hallenseite transportiert, wo er gezielt aufgeschich- tet werden kann. Dort wird er in der Verladehalle zwischengelagert und dann auf Lastwagen verladen und fur die Entsorgung abtransportiert.

Die Zwischenlagerung im Stapelbunker und in der Verladehalle ist nicht zwingend notwendig, hilft je- doch, die Arbeitsablaufe zu rationalisieren und den Betrieb unabhangiger von der Witterung zu ge- stalten (sprich gleichmassig hdhere TS-Gehalte zu erzielen).

Normalbetrieb: Die Befullung der Hallen erfolgt abgestimmt mit dem Betriebsrhythmus der Schlammentwasserung unter der Woche. Dabei wird auf eine gleichmassige Be- schickung der Hallen geachtet. Die Entnahme des getrockneten Schlammes und der Abtransport erfolgen in grdsseren zeitlichen Abstanden und sind relativ unab- hangig vom ubrigen Betrieb. Der Betrieb der Wendemaschine erfolgt vollautoma- tisch und erfordert keine Betreuung.

Winterbetrieb: Aufgrund der klimatisch ungunstigen Bedingungen wird in den Monaten Dezem- ber bis Februar der Betrieb weitgehend eingestellt. Der Schlamm wird in der Ver ­ ladehalle und ebenfalls in den Trocknungshallen durch Aufschichtung zwischen­ gelagert. Sobald es die Witterung zulasst, wird der aufgestaute Klarschlamm schichtweise abgetragen und getrocknet.

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3 Messkampagne

3.1 Motivation

Die Messkampagne fur die solare Klarschlammtrocknungsanlage in Bilten GL 1st aus folgenden Uber- legungen sehr interessant und wichtig.

Fur den AVG:

Umfassende, neutrale Informationen uber die Anlagendaten (Werksgarantien). Optimierung der Betriebsparameter bei Inbetriebnahme und auch in spateren Betriebsphasen (dass Messsystem wird test installiert, die Uberwachung und Auswertung der relevanten Anla- genparameter kann somit beliebig fortgesetzt werden).

Fur den Anlagenbauer, ist An/agenbau GmbH, Kandern Wollbach (D):

Neutrale Information uber die Leistungsfahigkeit der Anlage. Moglichkeit, die Planungsparameter der Anlage weiter zu verfeinern. Erschliessen weiterer potentieller Kundschaft (grosses Potenzial).

Fur das Bundesamt fur Energie (BFE):

Grundlagen uber die Funktionsweise einer in der Schweiz noch seltenen, sowohl okonomisch wie auch dkologisch und energetisch interessanten und sinnvollen Technologie. Wertvoller Losungsansatz fur die sich verscharfende Klarschlammproblematik. Moglichkeit, einem dkologisch und energetisch hochst interessanten Verfahren zum Durch- bruch zu verhelfen und einen grossen Markt zu erschliessen.

Aus diesen Uberlegungen beschlossen die nachfolgend aufgefuhrten Beteiligten, sich gemeinsam an den Arbeiten zu beteiligen.

Auswertungen Projektverantwortung: Technik: Anlage, Betrieb: Versuche, Prozess: energieprojekte fischli ist Anlagentechnik GmbH ARA Bilten Hochschule Wadenswil otto fischli Ulrich Luboschik Betriebsleitung Hans-Rudolf Zweifel am linthli 6b Ritterweg 1 Herbert Brauchli Einsiedlerstr. 31 postfach 315 D-79400 Kandern- Niederrietstrasse Postfach 335 8752 nafels Wollbach 8865 Bilten 8820 Wadenswil tel. +41 55 622 32 72 Tel. +49 76 26 91 54 17 Tel. +41 55 615 10 32 Tel. +41 44 789 97 66 fax +41 55 622 32 73 Fax +49 76 26 91 54 30 Fax +41 55 61 5 28 86 Fax +41 44 789 99 95 [email protected] [email protected] [email protected] [email protected]

Tabelle 1: Projektbeteiligte

3.1.1 Einbezug einer externen Begleitung (Hochschule Wadenswil)

Urn die Ziele der Messkampagne zu erreichen, war es nach Meinung der Beteiligten sinnvoll bzw. so- gar erforderlich, dass die Prozessdaten von einem wissenschaftlich orientierten Institut, welches auf dem Gebiet der Abwassertechnik beheimatet ist, ausgewertet und interpretiert werden. Erfahrungs- gemass finden Publikationen grdssere Resonanz, wenn Wissenschafter als Garanten der korrekten Auswertung involviert waren.

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Messkampagne fur eine solare Klarschlammtrocknungsanlage in Bilten GL

3.2 Zielsetzungen

Die nachfolgenden Zielsetzungen basieren auf der Eingabe im Rahmen des P+D-Gesuches.

Umfassende Energiebilanz der Anlage: ❖ Eingebrachte Warmeenergie (Sonne, Bodenheizung, Selbsterwarmung) ❖ Elektrische Energie fur den Betrieb der Anlage (Steuerung, Antriebe) ❖ Nutzenergie (dem Klarschlamm entzogenes Wasser) ❖ Quantifizierung/Aufteilung der Verluste durch Abstrahlung, Luftung... (soweit mit vertretbarem Aufwand moglich) ❖ Spezifische Kenndaten: ❖ Energieverbrauch pro Tonne Wasserentzug ❖ Energieverbrauch pro Tonne Klarschlamm-Trockensubstanz (TS) ❖ Angaben in Abhangigkeit des anzustrebenden TS-Gehaltes ❖ Wasserentzug pro Quadratmeter Bodenflache ❖ Transportenergie Entsorgung (benotigte und eingesparte) ❖ Betrieb mit/ohne Bodenheizung Vergleich mit konventioneller Klarschlammtrocknung Verifikation und Optimierung der Betriebsparameter, u.a. aufgrund der beobachteten Verluste Nachweis der Wirtschaftlichkeit des Verfahrens, Aufzeigen der dafur relevanten Eckdaten (Kos- ten Klarschlammentsorgung, Kosten konventionelle Klarschlammtrocknung, mogliche Entsor- gungswege, Grundstuckpreise, Anlagenkosten...) Licht-Durchlassigkeit der Abdeckung messen, verifizieren Projektierungsparameter und Anlagendimensionierung uberprufen (Leistungsgarantie) Anforderungen an Aufstellung und Planung der Anlage verdichten Ev. Kontrollmessung uber die Zusammensetzung der Abluft (gemass Bericht zur Umweltver- traglichkeitsprufung, Ammonium-Emissionen, weitere?) Grundlagen erarbeiten und Massnahmen durchfuhren fur die gezielte Verbreitung dieses Ver ­ fahrens

Die Energiebilanz wird uber die gesamte Anlage erstellt 4. Fur die Prozessoptimierung wird aufgrund des grossen Aufwandes nur die Halle II mit den zusatzlich notwendigen Messeinrichtungen ausgerus- tet.

D.h. fur die ursprunglich geplanten und 1999 erstellten Hallen 1 und 2. Die spater erstellten Hallen 3 und 4 (2002) konnten im Rahmen dieses Projektes nicht mehr berucksichtigt werden.

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3.3 Energiebilanz

Die Energiebilanz folgt dem nachstehenden Energieflussdiagramm:

Warmeverluste Abstrahlung Luftungsverluste

Sonnen- energie

Abwarme Entwasserung Gasmotoren Klarschlamm

Elektrizitat M Antriebe, Steuerung Eigenerwarmung durch Kompostierung

Abbildung 8: Energiebilanz der solaren Klarschlammtrocknungsanlage

Aufgrund der zum Tell bereits bestehenden Infrastruktur bzw. aufgrund des zu grossen finanziellen und technischen Aufwandes fur die Messeinrichtungen konnten nicht alle Energieflusse der neuen Anlage im Detail erfasst werden. Folgende Einschrankungen mussten in Kauf genommen werden:

Sonnenenergie: ohne Reflexion und Absorption der Kunststofffolie Abwarme Gasmotoren: vollstandig, jedoch ohne separate Aufteilung auf die beiden Hallen Elektrizitat: ohne Erfassung der Nebenverbraucher (Beleuchtung; Ventilatoren etc.) Eigenerwarmung: Schatzung, Versuche Entwasserung Klarschlamm: Verdunstungsenergie, nur uber Massenbilanz quantifizierbar Verluste: nur rechnerisch zu ermitteln

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Messkampagne fur eine solare Klarschlammtrocknungsanlage in Bilten GL

3.4 Massenbilanz

Da die Energie, welche der Entwasserung des Klarschlammes dient, nicht gemessen werden kann, musste hier der Umweg uber die Massenbilanz gemacht werden.

Wasserdampf Org. Substanzen

Klarschlamm £ Trocknungshallen getrocknet £

Entwasserter Klarschlamm ab $ Zwischenlager Siebbandpresse

Klarschlamm entwassert

Abbildung 9: Massenbilanz solare Klarschlammtrocknung

Die Gewichtsmessung des zu- und abgefuhrten Klarschlamms erfolgte durch die Zahlung der dafur bendtigten Anzahl Schaufeln des Pneuladers. Das pro Schaufel geforderte Volumen und die Dichte des Klarschlammes wurden regelmassig verifiziert, damit die Bestimmung der Klarschlamm-Masse mit vertretbarer Genauigkeit moglich war.

Durch Abgleich mit der Betriebsbuchhaltung konnten die gesamten Massenstrome bereinigt werden. Die Gewichts-Abschatzungen des abtransportierten Klarschlammes konnten zusatzlich mit Elilfe der Wagungen beim Abtransport verifiziert werden.

Die Anzahl der fur die Klarschlamm-Entsorgung notwendigen Transpose konnte aufgrund der separat gefuhrten Klarschlamm-Buchhaltung der ARA ermittelt werden, es ist mit ca. 120 LKW-Fahrten zu rechnen.

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3.5 Messdaten

Aufgrund der Erfordernisse fur die Erfassung der Energiebilanz und fur die Optimierung der Anlagenparameter wurden folgen- de Oaten erf asst:

Aussenklima: ❖ Lufttemperatur, -feuchtigkeit ❖ Windgeschwindigkeit, -richtung ❖ Regenmenge ❖ Solarstrahlung, horizontal, direkt und diffus Innenklima (Halle): ❖ Lufttemperatur, -feuchte Fussbodenheizung: ❖ Temperatur Vor-, Rucklauf ❖ Temperatur Boden (drei Zonen) ❖ Durchflussmenge Heizungswasser Abbildung 10: Messmast zur Erfassung der klimatischen Oaten Klarschlamm: ❖ Oberflachentemperatur Klarschlamm (IR-Messung) ❖ zu- und weggefuhrter Klarschlamm (Erfassung erfolgt von Hand, Menge, TS-Gehalt) Betriebsstundenzahler Wendemaschine Status Firstluftung Verbrauch Elektrizitat

Im Anhang befindet sich ein Prinzipschema der gesamten Messtechnik sowie eine detaillierte Liste der erfassten Oaten.

3.6 Datenerfassung

Die Messdatenerfassung funktionierte nach folgendem Prinzip:

Die zu messenden Oaten wurden in der Steuerung der Wendemaschine II und in der uberge- ordneten Anlagen-SPS erf asst und in die entsprechenden physikalischen Grdssen umgerechnet. Die Steuerung der Wendemaschine II ubertrug die Oaten an die Anlagen-SPS, welche ihrerseits alle Messwerte an das Prozessleitsystem der ARA weiterleitete (fiber Profi-Bus). Die im Minutenrhythmus erfassten Oaten wurden im Prozessleitsystem auf 10-Minuten-Mittel- werte umgerechnet und in einer Access-Datenbank abgelegt. Von Hand zu erfassende Oaten (Messprotokolle) wurden ebenfalls in die Access-Datenbank ein- gegeben. Pro Monat wurde eine separate Datei erzeugt, welche dann spater fur die Auswertungen ver- wendet werden konnte. Alle Monatsdateien standen wahrend der ganzen Versuchsdauer auf dem Administrations-PC zur Verfugung und konnten von dort mittels Fernzugriff abgeholt werden.

Die gesamte Mess-Hardware wurde test installiert und stand so auch nach der Messkampagne weiter zur Verfugung.

10 04-10-09 / Schlussbericht SKST ARA Bilten 1 00.doc / of Projekt BEE 28268

Messkampagne fur eine solare Klarschlarmrmtrocknungsanlage in Bilten GL

4 Auswertungen

4.1 Verfugbare Daten

Aus den nachfolgend aufgefuhrten Zeitraumen liegen Messdaten vor:

Jahr Monate Status der Daten

1999 November bis Dezember Ab 17. November sind Daten verfugbar. Verschiedene Fehler im Messsystem mussen noch korrigiert werden

2000 Januar bis Dezember Stromverbrauchsmessungen sind erst ab Juni gul- tig, kdnnen aber mit Elilfe von Zahlerablesungen rekonstruiert werden. Schattenwurf Messmast auf Solarimeter muss je ­ weils korrigiert werden. Daten sonst vollstandig vorhanden.

2001 Januar bis Dezember Daten vollstandig und luckenlos vorhanden.

2002 Januar bis Dezember Systemausfall, daher Datenlucke vom 1. bis 8. Feb- ruar, ansonsten vollstandig und luckenlos.

Tabelle 2: Verfugbare Messdaten

In den Jahren 2000 bis 2002 liegen mehr oder weniger vollstandige Datensatze vor. Es mussten zwar jeweils einzelne kurzere oder langere Ausfalle durch Interpolation rekonstruiert werden. Aufgrund der vorliegenden Datenmenge konnte das jedoch mit genugender Genauigkeit und ausreichender Sicher- heit vorgenommen werden.

4.2 Energiebilanz fur das Jahr 2000

Im Gegensatz zur genutzten Energie (fur die Verdunstung des Wassers) konnte die vom System dafur zur Verfugung gestellt Energie gut gemessen und berechnet werden.

Energiebilanz 2000: Energieinput Energiebilanz 2000: Wasseraustrag | ■ Elektroenergie □ Bodenheizung □ Soiarenergie | 250-000 kg 250-000 kWh

20O'OOO kg 200-000 kWh

15C000 kg 150-000 kWh

10O'OOO kg iOO'OOO kWh

50'000 kg SO'OOO kWh

Feb Mrz Apr Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Abbildung 11: Energiebilanz 2000, Energieinput und Wasseraustrag

11 04-10-09 / Schlussbericht SKST ARA Bilten 1 OO.doc / of Project BEE 28268 Messkampagne fur eine solare Klarschlammtrocknungsanlage in Bilten GL

Die Darstellung der Energieeintrage zeigt die erwartete Zunahme der Solarstrahlungswerte wahrend der Sommermonate. Die Zunahme der Werte der Bodenheizung ab Oktober ist auf eine Erhohung der Gasproduktion auf der Anlage zuruckzufuhren. Bei der Solarstrahlung sieht man den Einfluss des ver- regneten Julis.

Der Wasseraustrag verhalt sich entsprechend dem Energieinput. Der unterschiedliche Verlauf dtirfte im Wesentlichen auf unregelmassiges Be- und Entladen der Trocknungshallen zuruckzufuhren sein.

Monat Abwarme Sonne El. Energie Energie gesamt Wasserentzug Elektr. spez.

[kWh] [kWh] [kWh] [kWh] [MJ] [t H20] [kWh /1 H20]

[1] [2] [3] [4] = [1] [2] + [3] [5] [6] = [3] / [5]

2'400 Jan 11'500 40'200 54100 194'800 70 34.3 Feb 10'400 55'300 1 '000 66700 240100 90 11.1 Mrz 10100 98'500 1 '300 109'900 395'600 120 10.8 Apr 14'400 157500 1 '800 173700 625300 160 11.3 Mai 15'300 197300 2'000 214'600 772'600 190 10.5 Jun 10'500 226'600 1 '300 238'400 858900 190 6.8 Jul 15'000 179'000 1 '500 195'500 703300 180 8.3 Aug 13'900 186900 1 '600 202'400 728300 160 10.0 Sep 9'000 132900 1 '600 142'800 514100 200 8.0 Okt 19'900 58'300 1 '600 79'800 287300 110 14.5 Nov 18100 42'800 1 '600 62'500 225900 70 22.9 Dez 21'400 28'500 800 50700 182'500 60 13.3

Gesamt 169'500 1'403'100 18'500 1 '591 '100 5727900 1'600 11.6

Tabelle 3: Energiebilanz 2000, Datentabelle

4.3 Energiebilanz fur die Jahre 2000 bis 2002

Die Folgejahre nicht mehr in einzelne Monate aufgelost worden. Dafur wird zusatzlich der Mittelwert der drei Jahre berechnet, urn Unsicherheiten und Witterungseinflusse etwas auszukorrigieren. Urn den Ungenauigkeiten der Messung Rechnung zu tragen sind die Werte jeweils gerundet worden.

Jahr Abwarme Sonne El. Energie Energie gesamt Wasserentzug Elektr. spez. Umwandlung Einsparung

[MWh] [MWh] [MWh] [MWh] [GJ] [t H20] [kWh /1 H20] [-] [Fr.]

[1] [2] [3] [4] = [1] + [2] + [3] [5] [6] = [3] / [5] [7] = '[5]' / [4] [8] = '[5]'

2000 170 1 '403 19 1 '600 5760 1'600 12.0 63 % 320000 2001 125 1 '37 4 16 1 '520 5'470 1'400 11.0 58 % 280'000 2002 48 1 '397 11 1 '460 5'260 1'300 8.0 56 % 260000

Mittel 120 1'390 20 1'530 5'500 1'400 14.0 57 % 280'000

Kosten Klarschlammentsorgung: [Fr./t] 200 (Spalte [8]) Verdampfungswarme: [kWh/t] 627 (Spalte [7]) Investitionskosten Anlage: [Fr] V300'000

Tabelle 4: Energiebilanz 2000 - 2002, Datentabelle

Der im Vergleich zu 2000 tiefere Energieeintrag "Abwarme" liegt darin begrundet, dass ver- schiedene Versuche gefahren wurden und die Fussbodenheizung teilweise ausser Betrieb war. Der Beitrag der Sonnenenergie ist fiber die Jahre ziemlich konstant, was auch mit den Daten der Klimastation Glarus gut ubereinstimmt. (2000: 3748 MJ/rrr*a, 2001: 3707 MJ/rrr*a 2002: 3704 MJ/rrr*a).

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Messkampagne fur eine solare Klarschlammtrocknungsanlage in Bilten GL

Der Stromverbrauch hat abgenommen, was auf den gezielteren und sparsameren Einsatz der Wendemaschinen zuruckzufuhren ist. Der Stromverbrauch der nachtraglich eingebauten Ventilatoren (siehe Kap. 4.7.2) wurde vom Messsystem nicht erfasst. Er wurde rechnerisch ermittelt und betragt pro Jahr ca. 5'500 kWh. Dieser zusatzliche Verbrauch wurde bei der Berechnung des Mittelwertes berucksichtigt. Die Variation des Wasseraustrags ist rucklaufig, vergleichbar mit dem geringeren Gesamtener- gieeinsatz. Die Abnahme ist jedoch ausgepragter als die Abnahme der Energie. Allerdings gilt es zu berucksichtigen, dass diese Werte mit grosser Unsicherheit behaftet sind und sicher einen Vertrauensbereich von +/- 10% aufweisen. Die Kosteneinsparungen bewegen sich in alien drei Jahren im "grunen" Bereich (naheres dazu siehe Kapitel 5, Wirtschaftlichkeitsberechnung).

Anhand der Mittelwerte kdnnen nun die spezifischen Kennwerte der Anlage berechnet werden.

Spezifische Anlagenkennwerte

Investitionskosten T300 000 CHF

Hallenflache total 1'400 m2

Flache pro t Wasserentzug und Jahr 1 m2 Wasserentzug pro nr Flache und Jahr 1 t

Fremdenergieverbrauch pro t Wasserentzug: < 20 kWh

Energieverluste uber alles: 43 %

Tabelle 5: Spezifische Anlagenkennwerte

4.4 Kompostierungsvorgange

Kompostierungsprozesse sind darum interessant, well einerseits biogene Warme entsteht und ande- rerseits ein weiterer Trockensubstanz-Schwund erzielt werden kann.

Eine Eigenerwarmung des Schlamms wahrend des Transports durch die Hallen konnte nicht festge- stellt werden. Der Anteil der organischen Trockensubstanz an der gesamten Trockensubstanz blieb wahrend der Trocknung uber die ganze Lange der Hallen konstant. Dies deutet darauf bin, dass allfal- lige Abbauprozesse von organischem Material, wenn uberhaupt, nur in sehr kleinem Ausmass statt- finden. Dieser Befund wird zusatzlich gestutzt durch die Tatsache, dass Messungen mit einem Gas- warngerat 50 cm uber der Schlammoberflache und direkt im Schlamm keine Messwerte uber 0.5 Vo- lumenprozenten CO, und 5'000 ppm Methan ergaben und dass drtlich verteilte Messungen der Schlammtemperaturen im Hallenbereich ohne Bodenheizung konstante Werte ergaben.

Bei Kompostierungsversuchen in Mieten von 0.5 und 3m Hdhe zeigten sowohl der Schlamm ab Siebbandpresse als auch der auf 40% TS getrocknete Schlamm noch starke biologische Aktivitat. Bei 3m hohen Mieten und 40% TS stieg die Kerntemperatur bis auf 75°C und es resultierte eine Massenreduktion.

Der Abbau der organischen Substanz durch diese Kompostie ­ rungsvorgange wurde im Rahmen dieser Arbeit nicht naher unter- sucht. Die bisherigen Erfahrungen lehren, dass durch die geringe Schutthdhe von 30cm in der Trocknungsanlage kaum eine Eigen- Abbildung 12: Dampfschwaden auf- grundvon Kompostierungsvorgangen 04-10-09 / Schlussbericht SKST ARA Bilten 1 00.doc / of 13 Projekt BFE 28268 Messkampagne fur eine solare Klarschlammtrocknungsanlage in Bilten GL

erwarmung stattfinden kann und Kompostierungsprozesse weitgehend unterbunden sind. In der Ver- ladehalle dagegen, wo der getrocknete Klarschlamm aufgehauft ein paar Tage liegen blieb, konnten verschiedentlich Temperaturen bis 75°C im Inneren der Haufen gemessen werden (Vorsicht: Brandge- fahr!).

Anstelle einer gezielten Nutzung der Kompostierung fur die Erhohung der Trocknerleistung erachtet es die Betriebsleitung der ARA als wirkungsvoller, die Schlammfaulung zu optimieren und strebt dort eine Verbesserung um 20% an (Reduktion des Anteils organischer Substanz, Erhohung der Methan- produktion).

4.5 Geruchsemissionen

Der Bericht zur Umweltvertraglichkeitsprufung (Marty & Brauchli, 1998) identifiziert eine mogliche Be- lastung der Luft durch im Wasser geloste Stickstoffverbindungen (Ammonium). Aufgrund von Modell- versuchen wird die an die Luft abgegebene Menge jedoch als unbedeutend bezeichnet im Vergleich mit den lokal wirksamen Emissionen der Landwirtschaft, des Verkehrs und der Kehrichtverbrennungs- anlage.

Wahrend der ganzen drei Jahre konnten auf der Anlage keine lastigen Geruchsemissionen festgestellt werden. Die Untersuchung des getrockneten Schlamms auf mesophile Keime (koloniebildende Einhei- ten auf Standard I Agarplatten) erbrachte Werte in der Grossenordnung von 1..3 * 106 koloniebilden ­ de Einheiten pro g Trockensubstanz. Der Vergleich der Untersuchungen Bilten und Kandern- Hammerstein zeigt, dass der getrocknete Klarschlamm in Bilten eine ahnliche Keimzahl aufweist wie der in Hammerstein untersuchte. Das Gutachten Hammerstein kommt fur die dortige Anlage zum Schluss, dass keine speziellen Arbeitsschutzmassnahmen notig sind fur Personen, die im Bereich der solaren Klarschlammtrocknungsanlage arbeiten (Marty & Brauchli, 1998).

Eine weitere Studie der Universitat Hohenheim (D) hat eine Untersuchung zur Lufthygiene durchge- fuhrt. Sie konnte zeigen, dass keine weitere Belastung der Umgebung durch Geruchs- oder Keimemis- sionen entsteht (DBU, 2001).

4.6 Bodenheizung

Der Nutzen der Bodenheizung lasst sich sehr schon durch die Messung der Trockensubstanz-Gehalte entlang der Halle aufzeigen (siehe nachfolgende Abbildung 13).

Der Betrieb der Fussbodenheizung wird jedoch als eher heikel beurteilt:

Bodenplatte zu heiss: Schlamm kommt in Teigphase (nicht mehr flockig) 5 Bodenplatte < 28°C: zu kalt, kein zusatzlicher Nutzen Bodenplatte « 40°C: ideale Bedingungen, optimaler Nutzen Konsequenz: die zwei mal je drei Felder mussen, im Gegensatz zur heutigen Installation, indivi- duell einstellbar sein

Bei einer Warmluftheizung wurde man dies vermeiden, denn nur die obere Schicht wird dabei warm. Aller- dings ist alle sensible Warme, die die Halle verlasst, als Verlust einzustufen.

14 04-10-09 / Schlussbericht SKST ARA Bilten 1.00.doc / of Projekt BFE 28268

Messkampagne fur eine solare Klarschlarmrmtrocknungsanlage in Bilten GL

ARA Glarnerland Einfluss der Bodenheizung

45%

40% Halle II mit Fussbodenheizung 35% s?

"ro ■S 30% o Halle I ohne H 25%

20%

4 10 16 22 28 34 40 46 52 58 64

-■-Halle I 25.00% 29.80% 30.40% 31.70% 31.70% 31.80% 31.80% 33.40% 34.90% 36.50% 38.00%

-A-Mallei I 25.00% 30.40% 31.10% 32.90% 34.80% 35.20% 35.70% 37.10% 38.50% 40.10% 41.80% Hallenlangsprofil m

Abbildung 13: Wirkung der Fussbodenheizung Halle I ohne, Halle II mit Bodenheizung

Die Abschatzung des Wirkungsgrades der Fussbodenheizung wurde anhand einer Messreihe be- stimmt. Dabei zeigte es sich, dass das Ergebnis sehr sensitiv reagiert auf die einzelnen Messresultate. Es kann davon ausgegangen werden, dass der Wirkungsgrad im Bereich 60 bis 70% liegt (d.h. ca. 2/3 der Energie, welche durch die Bodenheizung eingebracht wird, wird direkt fur die Verdampfung des Wassers eingesetzt).

Aufgrund des uber die gesamte Anlage ermittelten Wirkungsgrades von 57% ergibt sich somit ein Wirkungsgrad fur die Nutzung der Sonnenenergie von rund 55% (d.h. mehr als die Halfte Sonnen- energie wird fur die Austragung von Wasser genutzt 6 ).

4.7 Betriebsoptimierung

In diesem Bereich schrankten die unter Kap. 4.8 erwahnten, erschwerenden Rahmenbedingungen massiv ein und es ist vor allem dem Engagement, dem Geschick und der Beobachtungsgabe des Be- triebspersonals und des Systemlieferanten zu verdanken, dass trotzdem in verschiedenen Bereichen wertvolle Erkenntnisse und die Anlagenleistung steigernde Resultate gewonnen werden konnten.

4.7.1 Randeffekte An den seitlichen Randern der Trocknungsflache ist eine deutlich sichtbare, bessere Trocknung zu be- obachten (Breite des Streifens max. 0.5m). Messungen zeigten, dass lokal der TS-Gehalt bis 15% ho- her ist und pro Jahr 3'900 kg Wasser zusatzlich verdunsten (1.5% der gesamten Trocknungsleistung). Die ursprungliche Vermutung, dass dieser Effekt auf die Reflexion der Sonnenstrahlung an den seitli ­ chen Wanden zuruckgefuhrt werden konne, hat sich nicht bestatigt. Entsprechende Versuche mit re- flektierenden Folien zeigten keine Verstarkung des beobachteten Effektes (Herrmann, 2000).

Zum Vergleich: gute Photovoltaikanlagen kommen heute auf einen Wirkungsgrad von knapp 15%, Son- nenkollektoranlagen je nach Betriebsweise auf 40 bis 70%.

04-10-09 / Schlussbericht SKST ARA Bilten 1 00.doc / of 15 Project BEE 28268 Messkampagne fur eine solare Klarschlammtrocknungsanlage in Bilten GL

Da der Effekt auf beiden Seiten und in beiden Hallen zu beobachten ist und keine signifikanten Unter- schiede zwischen den beiden Seiten festgestellt werden konnen, muss er mit der zusatzlichen Luftzu- fuhr zusammenhangen, welche durch den Spalt zwischen seitlicher Begrenzungsmauer und Luftpols- terfolie gebildet wird.

Es ware zu uberprufen, ob dieser Effekt durch eine gezielte Gestaltung der entsprechenden Geomet ­ ric (Injektoreffekt) sogar noch verstarkt werden konnte.

4.7.2 Einbau von Ventilatoren Aufgrund verschiedener Beobachtungen (unter anderem des oben erwahnten Randeffektes) sowie aufgrund von Erfahrungen mit anderen Anlagen wurden im Januar 2001 vorerst zwei Ventilatoren in Halle I eingebaut, welche einen verstarkten Luftzug in Langsrichtung der Halle bewirkten. Der dadurch verbesserte Luftaustausch fuhrt zu deutlich besseren Trocknungsergebnissen. Der Mehrverbrauch an Elektrizitat durfte sich bei weitem auszahlen.

Aufgrund der sichtbar besseren Ergebnisse wurden im Oktober 2001 in beiden Trocknungshallen wei- tere Ventilatoren eingebaut.

Kenndaten Ventilatoren Halle I (insgesamt sechs Stuck): Leistung: 160 W Luftfdrderung: 4'230 mVh Kosten: 1'500 CHE

Kenndaten Ventilatoren Halle II (insgesamt drei Stuck): Leistung: 250 W Luftfdrderung: 8'130 m3/h Kosten: 2'000 CHE

Die Beluftung der beiden Hallen prasentiert sich dabei sinngemass entsprechend der nachfolgenden Grafik (wobei in Halle II senkrecht nach unten geblasen wird).

Fan 0 400 mm, 160 W, 4220 m3/h Fans spaced about 20 m ventilating ridge tile

Abbildung 14: Beluftung der Trocknungshallen, Position der Ventilatoren und Verlauf der Luftstromungen

In den Monaten Marz und April 2002 wurden durch eine externe Fachperson verschiedene Versuchs- reihen durchgefuhrt (Kolega, 2003). Fur den Verlauf des TS-Gehaltes entlang der Hallenlange ergab sich das auf der nachsten Seite folgende Bild (Abbildung 15):

Die Berechnungen ergaben fur die Beobachtungsperiode einen urn 9% verbesserten Wasseraustrag (beluftete im Vergleich mit nicht belufteter Halle). Aufgrund der relativ kurzen Beobachtungsperiode und anderer, noch offener Fragen sollen zusammen mit den beiden zusatzlichen Hallen III und IV ver ­ schiedene weitere Versuchsreihen gefahren werden.

16 04-10-09 / Schlussbericht SKST ARA Bilten 1 00.doc / of Projekt BFE 28268

Messkampagne fur eine solare Klarschlammtrocknungsanlage in Bilten GL

Evolution of dry solid content in each greenhouse

Ventilated Ha

O 30

Model Ha

Bad ventilated zone

Lenght of Greenhouse in meters

Abbildung 15: Verlauf des TS-Gehaltes entlang der Hallenlange

4.7.3 Betrieb der Wendemaschine Aufgrund intensiver und fachkundiger Beobachtungen des Betriebspersonals und Rucksprachen mit dem Systemlieferanten ergaben sich verschiedene Hinweise bezuglich der Betriebsphilosophie der Wendemaschine:

Zu haufiges Wenden bringt keine zusatzlichen Trocknungseffekte. Nach festem Zeitprogramm werden taglich drei bis vier Wendevorgange ausgefuhrt. Bei Sonnenschein (>300 W/rrf) werden zusatzlich zwei bis drei weitere Wendevorgange ausge- lost. Im Winter wird im letzten Bereich der Trocknungshalle die Wendehaufigkeit zusatzlich noch- mals reduziert (je nach "Gefuhl" und Witterung) und ausserdem die Schichtungsdicke erhdht (es wird Schlamm aufgeschichtet).

4.7.4 Teigphasen im Klarschlamm Speziell im Bereich der Fussbogenheizung sind gehauft unerwunschte Teigphasen 7 im Klarschlamm zu beobachten. Je hdher die Temperatur und je langer die Verweilzeit in diesem Bereich, desto mehr ver- klebt der Klarschlamm. Als Gegenmittel kann Klarschlamm mit einem TS-Gehalt von mehr als 50% beigemischt (Rezirkulation) oder die Schichtungsdicke reduziert werden.

Ganz allgemein konnte festgestellt werden, dass hdhere Schichtungsdicken erst von einem bestimm- ten TS-Gehalt an sinnvoll sind, da sonst ebenfalls vermehrt Teigphasen entstehen.

4.7.5 Verschiedene Beobachtungen Klarschlamm trocknet auch ohne Anlage, lediglich durch die grosse, der Luft ausgesetzte Oberflache (Prinzip der fruher eingesetzten Trockenbeete).

Der Klarschlamm wird teigig und verklebt.

04-10-09 / Schlussbericht SKST ARA Bilten 1 00.doc / of 17 Projekt BFE 28268 Messkampagne fur eine solare Klarschlammtrocknungsanlage in Bilten GL

4.8 Abschliessende Bemerkungen

Die in Kapitel 3 geausserten Zielsetzungen fur die Messkampagne erwiesen sich als sehr ambitios, wie die nachfolgenden Ausfuhrungen zeigen sollen.

Viele der benotigten Versuche basierten auf dem Vergleich zweier oder mehrerer Prozessvarian- ten (z.B. mit bzw. ohne Einsatz der Fussbodenheizung usw.). Die langen Durchlaufzeiten (im Normalbetrieb durchschnittlich 30 Tage 8) bedingten, dass Ver ­ suche sehr viel Zeit benotigen. Erschwerend wirkte auch, dass die Durchlaufzeiten selber eben- falls Schwankungen unterliegen. Witterungsbedingt befand sich jeweils Klarschlamm mit sehr unterschiedlichen TS-Gehalten in den beiden Hallen. Wenn zwei zu vergleichende Versuche parallel in den beiden Hallen ablaufen konnten, war ei ­ ne Aussage mit vertretbarer Genauigkeit machbar. Mussten die Versuche jedoch sequentiell durchgefuhrt werden, so war es kaum moglich, die beeinflussenden Faktoren mit genugender Sicherheit zu isolieren. Viele Versuche waren darauf angewiesen, dass gezielt nur ein Betriebsparameter verandert werden kann. Durch die langen Durchlaufzeiten war das in aller Regel nicht gegeben, da typi- scherweise die klimatischen Bedingungen, der TS-Gehalt ab Siebbandpresse, die Temperaturen der Fussbodenheizung usw. systembedingten Schwankungen unterworfen sind. Sowohl die Beschickung mit als auch die Entnahme von Klarschlamm sind keineswegs kontinu- ierliche Prozesse sondern unterliegen starken, z.T. durch betriebliche Ablaufe bedingten Schwankungen. Die Bestimmung der Massenstrome erwies sich haufig als Schlusselgrosse bei den verschiede- nen Versuchen. Gerade sie zeigte aber hohe Sensitivitat auf z.B. die Genauigkeit der Bestim- mung des TS-Gehaltes des entwasserten Klarschlammes. Als Grundsatz stellte sich heraus, dass umso eher ein einigermassen gesichertes Resultat ermit- teln werden konnte, je langer ein Versuch laufen konnte.

Die Praxis hat gezeigt, dass insbesondere eine korrekte Aufnahme der Massenbilanz (und damit der Energiebilanz) sehr aufwendig und schwierig ist. Vor allem die Auflosung auf einzelne Monate ist mit grossen Unsicherheiten behaftet. Sie kann nur dann einigermassen genau durchgefuhrt werden, wenn es gelingt, jeweils Ende Monat die Bestande im Zwischenlager und in den Trocknungshallen mit genugender Genauigkeit zu erfassen.

Viele der anderen Messungen basieren ebenfalls zu einem grossen Teil auf mit genugender Genauig ­ keit zu erfassenden Massenstromen. Auf verschiedene dieser Messungen musste daher verzichtet werden.

Es war ursprunglich geplant, separate Messperioden im Sommer und im Winter mit unterschiedlichen Zielsetzungen durchzufuhren. Aufgrund der Schwierigkeit, die Massenstrome mit genugend hoher Auflosung zu erfassen und aufgrund des hohen Zeitbedarfs fur die einzelnen Versuche wurde schliess- lich darauf verzichtet.

Abschliessend kann festgestellt werden, dass nach den bisherigen Messungen und Auswertungen die groben Einstellparameter des Verfahrens bekannt sind. Im Detail ergeben sich immer wieder viele Fra- gen, welche oft weitergehende thermodynamische und physikalische Kenntnisse erfordern. Das Ver- standnis fur diese Prozesse ist schwierig und der Optimierungsprozess dauert dementsprechend lange.

gemessen durch Beimischung von Holzschnitzeln

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Messkampagne fur eine solare Klarschlammtrocknungsanlage in Bilten GL

5 Beurteilung des Verfahrens

5.1 Energieverbrauch

Eine detaillierte Beschreibung der verschiedenen Klarschlamm-Trocknungsverfahren steht hier nicht zur Diskussion. Die folgende Zusammenstellung soll ein paar wichtige Merkmale und Kenngrossen der Verfahren aufzeigen (nach Melsa et al, 1999, Schilp et al, 1999, Munger, 1999, Geyer, 1999, Braun, 1999):

Grosse Klaranlage Energiebedarf pro t Trocknungsverfahren [EW9] Wasserentzug [kWh] Systemname min. max. Elektrisch Thermisch10

Bandtrocknung 200'000..... 500'000 70 970

Centridry-Verfahren 80'000..... 200'000 95 950

Dunnschichttrocknung 20'000..... 400'000 110 800 - 1'050

Dunnschicht/Scheiben 200'000... 2'000'000 100 800 - 1'150

Scheibentrocknung 50'000... 2'000'000 100 1'000 - 1 '150

Trommeltrocknung 20'000... 8'000'000 85 k.A.

Wirbelschichttrocknung 100'000...... 300'000 65 - 85 800 - 1'050

Kompaktanlage 10'000..... 300'000 k.A. 600

Solartrocknung 10'000..... 100'000 20 0

Tabelle 6: Merkmale und Kenngrossen von Trocknungsverfahren

Der theoretische Energiebedarf fur die Verdampfung einer Tonne Wasser setzt sich wie folgt zusam- men (Melsa et al, 1999):

Verdampfungswarme 627 kWh

Aufheizung Wassers von 20 auf 100°C 93 kWh

Aufheizung Feststoff 14 kWh

Verluste Trockner, Energieumwandlung 100 kWh Total 834 kWh

Tabelle 7: Energieverbrauch fur die Verdampfung einer Tonne Wasser

Dieser Wert erhoht sich jeweils um die zu berucksichtigenden Verluste und wird reduziert durch allfal- lige Warmeruckgewinnungsanteile (je nach System zwischen 25 und 75%).

Die obige Zusammenstellung zeigt, dass die solare Klarschlammtrocknung in Bezug auf den minima- len Energieverbrauch allein auf weiter Flur steht, sowohl was den elektrischen wie auch den thermi- schen Energiebedarf betrifft.

EW = Einwohnergleichwerte

Energietrager haufig nicht erneuerbar (Heizol, Erdgas)

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5.2 Wirtschaftlichkeit

5.2.1 Investitionskosten, Kostenaufteilung Kostenaufteilung gemass Brauchli & Banzer (1998a) und Brauchli & Banzer (2002a):

Basis: Oaten Kostenvoranschlag Hallen 1 und II Hallen III und IV

Position Kosten Anteil Kosten Anteil

Baumeisterarbeiten, Strassenbau 597'000 43% 697'000 47 %

Hallenkonstruktionen 328'000 24% 410'OOO 28 %

Ausrustung Hallen 312'000 22% 260'000 17 %

Gebuhren, Versicherungen, Honorare 98'000 7% 63'000 4 %

Diverses, Unvorhergesehenes 60'000 4% 60'000 4 %

1'395'000 100% 1'490'000 100 %

Investitionskosten gemass Abrechnung 1'284' 578 92% 1'297'577 87% Brauchli & Banzer (2001 und 2003)

Tabelle 8: Aufteilung der Investitionskosten

Alle vier Hallen weisen je eine Flache von rund 700nf auf, wodurch sich spezifische Investitionskosten in der Hdhe von CHF 1 '000 pro nr Hallenflache ergeben.

5.2.2 Entsorgungskosten Nach Edelmann & Schleiss (1999, Seite 98f) liegen die durchschnittlichen Annahmekosten von Keh- richtverbrennungsanlagen im Bereich von CHF 150 bis 350 pro Tonne biogenem Abfall. Sie verwen- den fur ihre Systemvergleiche einen mittleren Wert von CHF 300.-.

Da es sich bei Klarschlamm urn einen vergleichbaren Stoff handelt, kann davon ausgegangen werden, dass bei Entsorgung in Kehrichtverbrennungsanlagen im Mittel mit ahnlich hohen Kosten gerechnet werden muss. Brauchli & Banzer (1998) weisen in ihrem Jahresbericht einen Entsorgungspreis von CHF 260. -/t Klarschlamm aus.

Fur die nachfolgenden Berechnungen soil mit einem vergleichsweise gunstigen Entsorgungspreis von CHF 200.- pro Tonne gerechnet werden, die ubrigen Oaten sind ebenfalls eher konservativ gewahlt.

5.2.3 Jahreskosten Die Jahreskosten setzen sich im Wesentlichen aus Kapitalkosten, Energiekosten, Personalkosten und den Aufwendungen fur Wartung und Unterhalt zusammen.

Kapitalkosten: Amortisation 1 5 a, Zins 6% c Annuitat 10% CHF 130'000

Energiekosten: 20'000 kWh a CHF -.20 / kWh CHF 4'000

Personalkosten: 2-3 h pro Tag, 200 Arbeitstage, CHF 60.- / h CHF 36'000

Wartung und Unterhalt: 3% der Investitionskosten CHF 40'000 Jahreskosten total: CHF 210000

Durchschnittlich erzielbare Einsparung gemass Kap. 4.3: CHF 280'000 Minderaufwand pro Jahr: CHF 70000

Tabelle 9: Jahreskosten

20 04-10-09 / Schlussbericht SKST ARA Bilten 1 00.doc / of Projekt BFE 28268

Messkampagne fur eine solare Klarschlammtrocknungsanlage in Bilten GL

5.3 Transportkosten

Den Transportkosten wurde keine grosse Beachtung geschenkt. Eine grobe Uberschlagsrechnung soil zeigen, um welche Grossenordnungen es hier geht.

Annahmen:

Dieselverbrauch: 40l/100 km Durchschnittliche Fahrdistanz pro Transport: 2 * 35 km Anzahl Transporte pro Jahr: 250 Transportkosten pro Tonne: CHF 10 Einsparung bei den Transporten: 30% Transporte entwassert: 5'000 t Transporte getrocknet: 3'600 t

Dieselverbrauch nach bisheriger Entsorgung: 7'000 Liter Einsparung 2'100 Liter

Kosten nach bisheriger Entsorgung: CHF 50'000 Einsparung CHF 15'000

Tabelle 10: Transportkosten und -energieverbrauch

5.4 Weitere Verfahrensmerkmale

Weitere wichtige Merkmale der solaren Klarschlammtrocknung sind:

Vorteile Nachteile

Tiefe Energiekosten grosser Flachenbedarf 11

einfache Technik Leistung witterungs- und jahreszeitabhangig

Kein Verbrauch nicht erneuerbare Energie lange Trocknungszeiten

Tiefe Betriebs- und Unterhaltskosten Es ist eine Vorentwasserung auf mindestens 20% notwendig

Nutzung von Abwarme auf tiefem Temperaturni- Durchlaufzeit bzw. Wasseraustrag ist abhangig veau moglich von Witterung und gewunschtem TS-Gehalt (Zwischenspeicherung von Klarschlamm notwen ­ Betrieb im Durchlaufverfahren moglich dig), im Winter muss gegebenenfalls der Betrieb sogar vorubergehend ganz eingestellt werden.

Tabelle 11: Weitere Verfahrensmerkmale

Der grosse Flachenbedarf kann insofern relativiert werden, als dass Klaranlagen haufig ausserhalb dicht be- siedelter Wohnzonen liegen und oft uber ausreichend Platz verfugen. Als alternative Anlagenstandorte kommen, unter Beachten der Gewichtsbelastung und der Windlast, auch Flachdacher in Frage.

21 04-10-09 / Schlussbericht SKST ARA Bilten 1.00.doc / of Projekt BFE 28268 Messkampagne fur eine solare Klarschlammtrocknungsanlage in Bilten GL

6 Offentlichkeitsarbeit

6.1 Veranstaltung

6.1.1 Tag der offenen Tur, 18. August 2000 Ziel dieser Veranstaltung war es, dem interessierten Fachpublikum und den zustandigen Behorden die Anlage zu zeigen und erste, noch provisorische Auswertungen und Resultate zu prasentieren.

Programm: 1. Erlauterung der Technik Ulrich Luboschik (ist Anlagenbau) 2. Erste Messergebnisse und Auswertungen Otto Fischli (Messkampagne BFE) 3. Betriebserfahrungen Herbert Brauchli (ARA Bilten) 4. Anlagenbesichtigung

Insgesamt nahmen 52 Personen die Gelegenheit wahr, unter ihnen Jakob Kamm, Regierungsrat des Kantons Glarus. Das Interesse war gross, die Ruckmeldungen zur vorgestellten Anlage allgemein posi- tiv. Bemangelt wurde einzig deren grosser Platzbedarf.

Die an der Veranstaltung abgegebene Dokumentation ist im Anhang aufgefuhrt.

Die Presse war ebenfalls anwesend, es erschien ein Artikel in der regionalen Tageszeitung (siehe An­ hang). Das Lokalradio Central machte mit Herbert Brauchli und Otto Fischli ein Interview. Auch natio- nale Medien waren eingeladen, zeigten jedoch kein Interesse.

6.1.2 Umwelt-Campus in Birkenfeld (D), Biomasse-Tagung Die jahrlich stattfindende Biomasse-Tagung stand 2002 unter dem Motto " Biomasse-Potenzialstudie Rheinland-Pfalz". Anlasslich dieser Tagung hatte Hans Rudolf Zweifel von der HSW Hochschule Wa- denswil Gelegenheit, das Prinzip der solaren Klarschlammtrocknung am Beispiel der ARA in Bilten vor- zustellen. Als Basis verwendete er einen Artikel, der im Rahmen der Messkampagne entstand und uber erste Resultate berichtete (Zweifel et al., 2001).

6.1.3 Besichtigungen Die Klaranlage als Ganzes, insbesondere aber die solare Klarschlammtrocknungsanlage war in den vergangenen Jahren regelmassig Ziel interessierter Anlagenbetreiber, Branchenspezialisten, Schulklas- sen und Behordenmitglieder. Sogar Interessenten aus Frankreich, Spanien und Australien reisten in die Schweiz, um sich uber die Anlage vor Ort ein Bild zu machen.

6.1.4 Weitere Aktivitaten Der Wunsch, im Rahmen einer Tagung des VSA Verband Schweizer Abwasser- und Gewasserschutz- fachleute das Verfahren und die Ergebnisse der Messkampagne vorzustellen, wurde aus Zeitgrunden und mangels konkreten Interesses seitens des VSA nicht weiter verfolgt.

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Messkampagne fur eine solare Klarschlammtrocknungsanlage in Bilten GL

6.2 Publikationen

6.2.1 Publikationen in Fachzeitschriften Verschiedentlich berichteten Projektmitarbeitende und Aussenstehende in Fachzeitschriften uber die solare Klarschlammtrocknungsanlage in Bilten GL. Nachfolgend eine Liste dieser Publikationen, Abzu- ge davon befinden sich im Anhang des Berichtes:

Brauchli, Herbert. (2000). Solare Klarschlammtrocknung bei der ARA Bilten. KVA Nachrichten, Nr. 8 - Feb/uar 2000 19 - 20. Kurze Beschreibung der Problemstellung, des Verfahrens und der wichtigsten Kenndaten im Mitteilungsblatt des Zweckverbandes fur die Kehrichtbeseitigung im Linthgebiet an seine Ver- bandsmitglieder, die angeschlossenen Gemeinden/Kantone, die zustandigen Behorden und weitere, interessierte Kreise.

Luboschik, Ulrich. (1999). Solare Klarschlammtrocknung. In Rudolf A. Frehner (Hrsg.), AVGAbwasser- verbandGlarnerland(Verbandsbroschure, S. 21-22). Bilten: Selbstverlag. Kurze Beschreibung der Problemstellung und des Verfahrens in einer Broschure der Abwasser- verbandes Glarnerland zur Information der Verbandsmitglieder, der angeschlossenen Gemein ­ den/Kantone, der zustandigen Behorden und der Offentlichkeit.

Zweifel, Hans-Rudolf, Fischli, Otto, Brauchli, Herbert & Herrmann, Patrick. (2001). Solare Klarschlamm ­ trocknung in der Praxis: Erfahrungen auf der ARA Glarnerland. gwa Gas Wasser Abwasser, Nr. 72001 459 - 463. Ausfuhrliche Beschreibung der Ausgangslage, des Verfahrens, der bisherigen Erfahrungen und Resultate im Rahmen der Messkampagne im offiziellen Organ des Schweizerischen Vereins des Gas- und Wasserfaches (SVGW) und des Verbandes Schweizer Abwasser- und Gewasserschutz- fachleute (VSA).

Zweifel, Hans-Rudolf, Baier, Urs & Fischli, Otto. (2002). Solar trocknen spart Ol. Neuer Weg zur Trock- nung des Klarschlamms als Vorstufe fur dessen Verbrennung: die solar betriebene Anlage. ENET News, Juii - 2002, 11. Kurzfassung des Artikels in gwa Gas Wasser Abwasser 7/2001 (Zweifel et al., 2001) fur die Zeitschrift des Bundesamtes fur Energie mit Informationen uber die Energieforschung.

Zweifel, Hans-Rudolf, Baier, Urs & Fischli, Otto. (2002). Forschung Biomasse. Alternative Klarschlamm ­ trocknung bewahrt sich. Schweizer Baujournal, Juli- 2002, 2. Uberarbeitete Kurzfassung des Artikels in gwa Gas Wasser Abwasser 7/2001 (Zweifel et al., 2001) in einer Fachzeitschrift fur Architektur, Hochbau, Tiefbau, Technik und Management fur Baufachleute in Wirtschaft und Verwaltung.

Kassner, Wolfgang. (2003). Solare Klarschlammtrocknung in der Schweiz: Grundlagen und spezielle Betriebsweisen. gwa Gas Wasser Abwasser, Nr. 11/2003, 807 - 813. Beschreibung unterschiedlicher Systeme der solaren Klarschlammtrocknung am Beispiel von drei Anlagen in Trun, Sargans und Bilten im offiziellen Organ des Schweizerischen Vereins des Gas- und Wasserfaches (SVGW) und des Verbandes Schweizer Abwasser- und Gewasserschutz- fachleute (VSA).

Sidler, Adrian. (2000). Flash 1/2000 informationen zum Klarschlamm: Solare Klarschlammtrocknung. Bilten: Selbstverlag. Kurze, illustrative Zusammenstellung der wichtigsten Informationen uber die solare Klar­ schlammtrocknung im Informationsorgan des AVG an Landwirte, weitere Klarschlamm- Kunden, die Verbandsgemeinden und die kantonalen Behorden.

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6.2.2 Publikationen in Tages- und Wochenzeitungen Regelmassig berichtete auch die Lokalpresse uber Aktivitaten in und um die ARA Bilten. Dabei war immer wieder auch die solare Klarschlammtrocknungsanlage im Blickpunkt des Interesses. Im Anhang befinden sich Abzuge dieser Artikel.

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Messkampagne fur eine solare Klarschlammtrocknungsanlage in Bilten GL

7 Ausblick, Verdankung

7.1 ARA Bilten

Zur Zeit wird eine Langzeitbilanzierung aller vier Hallen durchgefuhrt, bei welcher der gesamte einge- worfene und entnommene Schlamm gewogen wird. Durch die damit viel praziser mogliche Bestim- mung der Massenbilanz ist zu erwarten, dass Betriebsablauf und Luftumwalzung weiter optimiert werden konnen.

Ausserdem hat es sich im Rahmen der Arbeit aufgedrangt, der Frage der Verdunstung von Wasser einmal etwas genauer nachzugehen (Luftfeuchtigkeitsdifferenzen).

7.2 Umsetzungspotenzial

Im Folgenden soil kurz aufgezeigt werden, in welchem Rahmen sich das Umsetzungspotenzial bewe- gen kdnnte.

Anlagenbestand Schweiz (Stand 1993)

30 bis 2'000 EW 428

2'000 bis 10'OOO EW 262

10'000 bis BO'OOO EW 192

BO'OOO bis 100'000 EW 4B

uber 100'000 EW 40

Tabelle 12: Umsetzungspotenziel, Anlagenbestand der Schweiz

Im Bereich B'000 bis 100'000 EW durfte es somit ca. 300 bis 400 Anlagen geben, was einem Anteil von 30 bis 40 % aller in der Schweiz existierenden Klaranlagen entspricht.

Grundsatzlich kann die Solare Klarschlammtrocknung auch in kleineren Anlagen eingesetzt werden, wobei aus finanziellen Grunden eher ein anderes Verfahren eingesetzt wird. Unterste Grenze durften etwa 1 '000 EW sein, darunter werden vermutlich die spezifischen Investitionen zu hoch.

Auch in grdsseren Anlagen ist das Verfahren durchaus einsetzbar, einzige Voraussetzung ist eine aus- reichende Flache fur den Bau der Anlage.

Die vorliegende Anlage kann nur fur bereits entwasserten Klarschlamm eingesetzt werden. Mit eini- gen wenigen Anpassung und einer Vergrdsserung der Grundflache kann das Verfahren aber auch bei Anlagen ohne Entwasserung angewendet werden.

Aufgrund des damit theoretisch riesigen Potenzials kdnnte es sinnvoll sein, mit einer Standortabkla- rung mogliche zukunftige Standorte fur dieses innovative und interessante Verfahren zu evaluieren.

04-10-09 / Schlussbericht SKST ARA Bilten 1 00.doc / of 25 Projekt BFE 28268 Messkampagne fur eine solare Klarschlammtrocknungsanlage in Bilten GL

7.3 Fazit

Das ist-Verfahren der solaren Klarschlammtrocknung bildet eine Energie schonende und umwelt- freundliche Methode der Klarschlammtrocknung:

Das Verfahren ist wirtschaftlich und okologisch sinnvoll, es muss deshalb mit grossem Interesse seitens weiterer Anlagenbetreiber gerechnet werden. Aufgrund des hohen Flachenbedarfs gelangt das Verfahren hauptsachlich bei kleineren bis mit- telgrossen Anlagen in landlichen Regionen zur Anwendung. Bei genugend ungenutzt vor- handener Flache ist aber auch ein Einsatz in Grossanlagen moglich. Auch die Nutzung von Flachdachern ist grundsatzlich denkbar (Dachlast und Winddruck beachten). Es kann davon ausgegangen werden, dass mehrere hundert Abwasserreinigungsanlagen fur einen Einsatz dieses Verfahrens geeignet sind. Speziell in landlichen Regionen durften die konventionellen Entsorgungswege (KVA, zentrale Trocknungsanlage) mit relativ langen Transportfahrten verbunden sein. Die Reduktion der not- wendigen Transporte erhalt daher umso mehr Bedeutung.

7.4 Verdankung

Die Autoren bedanken sich an dieser Stelle bei allen Beteiligten fur die unkomplizierte und zielstrebige Zusammenarbeit. Dies sind insbesondere Herbert Brauchli und seine Mitarbeiter auf der Klaranlage Bil­ ten fur ihre praktische Umsetzung und Gastfreundschaft. Der Betriebskommission des AVG danken wir fur die offene Informationspolitik, die es ermoglichte, die Anlage der Offentlichkeit vorzustellen und die erarbeiteten Resultate zu publizieren. Herrn Ulrich Luboschik von der Firma ist An/agenbau GmbH danken wir fur seine kompetente Begleitung der Arbeit. Last but not least danken wir dem Bundesamt fur Energie fur die Finanzierung dieser Studie.

Oktober 2004

Otto Fischli, Hans-Rudolf Zweifel

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Messkampagne fur eine solare Klarschlammtrocknungsanlage in Bilten GL

8 Literaturverzeichnis

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Bundesamt fur Energie BFE Worblentalstrasse 32, CH-3063 Ittigen • Postadresse: CH-3003 Bern Tel. 031 322 56 11, Fax 031 323 25 00 • [email protected] • www.admin.ch/bfe

Vertrieb: ENET, Egnacherstrasse 69, CH-9320 Arbon Tel. 071 440 02 55 • Tel. 021 312 05 55 • Fax 071 440 02 56 [email protected] • www.energieforschung.ch • www.energie-schweiz.ch

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Messkampagne fur eine solare Klarschlammtrocknungsanlage in Bilten GL

Anhang

Messkampagne

Prinzipschema der installierten Messtechnik

Liste der erfassten Daten

A -1 04-10-09 / SKST ARA Bilten Anhang 1.00.doc / of Wi ndg esch wind ig ke it Schrank Sammelleitung Meteo Schrank Kabel am Geber Meteo LiYCY 6 x 2 x 0,5 mm SPS

Windrichtung Temperatur/Feuchte

Kabel am Geber LiYCY 6x 2x 0,5 mm

Temperatur/Feuchte 230 V /150 VA Schrank LiYCY 2x 2x 0,5 mm NV Boden I beheizt Lufter LiYCY 2x 2x 0,5 mm

Kabel am Geber Boden IV beheizt

Sola rstrahlung Erdung LiYCY 2x 2x 0,5 mm E201 Kabel am Geber E202 4 x Status E203 Firstluftung Boden unbeheizt E204 Regenmenge S001 Elektr. Energie LiYCY 2x 2x 0,5 mm LiYCY 2x 2x 0,5 mm gesamt

LiYCY 6 x 2 x 0,5 mm Meteostation Halle I Temperatur HZG Vorlauf

LiYCY 2x2x0, 5mm'

Temperatur HZG Rucklauf

LiYCY 2x2x0,5mm'

DurchfluR Bodenheizung

LiYCY 1 x 2 x 0,5 mm

Elektr. Energie Maschine Schlammtemperatur

LiYCY 2x 2x 0,5 mm

Verteilung Heizung Maschine II Halle II

ARA Glarnerland, Schema Me&technik 1st Anlagenbau GmbH, 13.8.99 BT schema messtechnik.doc / 04-08-12 / of / Seite 1 ARA Glarnerland, 8865 Bilten Datenliste

ARA Glarnerland, 8865 Bilten Solare Klarschlammtrocknungsanlage

Messdaten: Datenliste

IST- Bezeichnung Prozess- Energie- Prozess- Steuerung Messgrosse Standort Signal Masseinheit Bemerkungen, Definition Code allgemein Leitsystem Bilanz Optimierung Maschine

Wetterdaten 1 T001 Temperatur Luft Aussen Messmast Analog &La [°C] Ja Nein Ja Nein

? F001 Feuchte Luft Aussen Messmast Analog 9La [%] Relative Feuchte, kombiniert mit T001 Nein Nein Ja Nein 3 worn Geschwindigkeit Wind Messmast Analog VW [m/s] Ja Nein Ja Ja 4 W002 Richtung Wind Messmast Analog a w [°] Kombiniert mit W001 Ja Nein Nein Ja 5 R001 Regenmenge Messmast Digital hR [mm] Regenhohe pro Quadratmeter beregnete Flache Ja Nein Nein Ja 6 H001 Solarstrahlung Global Horizontal Messmast Analog HGh [W/m2] Genauigkeit (AfU GL?), Kontrolle mit Oaten SMA? Ja Ja Ja Ja

Innenklima Halle II 7 T201 Temperatur Luft innen Halle II Analog 9U [°C] Nein Nein Ja (Ja)

[%] 8 F201 Feuchte Luft innen Halle II Analog

Betriebszustand Anlaqe 8 T011 Temperatur Heizung Vorlauf Halle II FBH-Verteiler Analog 9V2 [°C] Berechnung Warmemenge Halle II Nein Ja Nein Nein

3r2 10 T012 Temperatur Heizung RUcklauf Halle II FBH-Verteiler Analog [°C] Berechnung Warmemenge Halle II Nein Ja Nein Nein

&B1 11 T202 Temperatur Zone I beheizt Halle II Boden Halle II Analog [°C] Nein Nein Ja Nein

&B4 12 T203 Temperatur Zone IV beheizt Halle II Boden Halle II Analog [°C] Nein Nein Ja Nein

&Bu 13 T204 Temperatur Zone unbeheizt Halle II Boden Halle II Analog [°C] Nein Nein Ja Nein

&Kh 14 T205 Temperatur Klarschlamm Halle II Maschine II Analog [°C] Bewegungsrichtung Schubwender: intern Oder Oberfiache Nein Nein Ja Ja [-] 15 E201 FirstlUftung often Halle I Dach Halle I Digital Pfi Often = 1 Nein Nein Ja Nein [-] 16 E202 FirstlUftung zu Halle I Dach Halle I Digital Pfi Zu = 0 Nein Nein Ja Nein [-] 17 E203 FirstlUftung often Halle II Dach Halle II Digital PF2 Often = 1 Nein Nein Ja Nein [-] 18 E204 FirstlUftung zu Halle II Dach Halle II Digital PF2 Zu = 0 Nein Nein Ja Nein

19 Z201 Betriebsstundenzahler Wenden M II Maschine II Digital tw [h] Nein Nein Ja Nein

20 Z202 Betriebsstundenzahler Versetzen M II Maschine II Digital te [h] Nein Nein Ja Nein

21 Z203 Betriebsstundenzahler Befullen M II Maschine II Digital tv [h] Nein Nein Ja Nein

Enerqiehaushalt

22 S001 Energie Elektrisch Gesamt Hauptverteiler Digital Eeg [kWh] Gesamte Anlage Ja Ja Nein Nein

23 M001 Durchfluss Bodenheizung Halle II FBH-Verteiler Digital Qw2 [m3] Warmemenge mit Temperatur Vor-/Rucklauf berechnen Ja Ja Nein Nein

24 S002 Energie Elektrisch Maschine II SPS-Schrank Digital E e 2 [kWh] Ja Ja Nein Nein

Energieberatungsstelle Glarnerland, Hauptstr. 51, 8750 Glarus Datenliste 99-09-14.xls / 04-08-12 / ofi / Seite 1/2 ARA Glarnerland, 8865 Bilten Datenliste

ARA Glarnerland, 8865 Bilten Solare Klarschlammtrocknungsanlage

Messdaten: Datenliste

IST- Bezeichnung Prozess- Energie- Prozess- Steuerung Messgrosse Standort Signal Masseinheit Bemerkungen, Definition Code allgemein Leitsystem Bilanz Optimierung Maschine

Oaten Klarschlamm Halle I

25 P101 Datum Klarschlamm Eingang Eingang Halle I Protokoll t«E1 [dd-mm-jjjj] Nein Ja Ja Nein

26 P102 Uhrzeit Klarschlamm Eingang Eingang Halle I Protokoll t«E1 [hh:mm] Nein Ja Ja Nein

27 P103 Volumen Klarschlamm Eingang Eingang Halle I Protokoll nKE1 [-] Abschatzung aufgrund Anzahl Schaufeln Nein Ja Ja Nein

28 P104 TS-Gehalt Klarschlamm Eingang Eingang Halle I Protokoll PKE1 [%] Labormessung Nein Ja Ja Nein

29 P105 Datum Klarschlamm Ausgang Ausgang Halle I Protokoll t«A1 [dd-mm-jjjj] Nein Ja Ja Nein

30 P106 Uhrzeit Klarschlamm Ausgang Ausgang Halle I Protokoll t«A1 [hh:mm] Nein Ja Ja Nein

31 P107 Volumen Klarschlamm Ausgang Ausgang Halle I Protokoll nKA1 [-] Abschatzung aufgrund Anzahl Schaufeln Nein Ja Ja Nein

32 P108 TS-Gehalt Klarschlamm Ausgang Ausgang Halle I Protokoll PKA1 [%] Labormessung Nein Ja Ja Nein

Oaten Klarschlamm Halle II

33 P201 Datum Klarschlamm Eingang Eingang Halle II Protokoll t«E2 [dd-mm-jjjj] Nein Ja Ja Nein

34 P202 Uhrzeit Klarschlamm Eingang Eingang Halle II Protokoll t«E2 [hh:mm] Nein Ja Ja Nein

35 P203 Volumen Klarschlamm Eingang Eingang Halle II Protokoll nKE2 [-] Abschatzung aufgrund Anzahl Schaufeln Nein Ja Ja Nein

36 P204 TS-Gehalt Klarschlamm Eingang Eingang Halle II Protokoll PKE2 [%] Labormessung Nein Ja Ja Nein

37 P205 Datum Klarschlamm Ausgang Ausgang Halle II Protokoll t«A2 [dd-mm-jjjj] Datum Nein Ja Ja Nein

38 P206 Uhrzeit Klarschlamm Ausgang Ausgang Halle II Protokoll t«A2 [hh:mm] Uhrzeit Nein Ja Ja Nein

39 P207 Volumen Klarschlamm Ausgang Ausgang Halle II Protokoll nKA2 [-] Abschatzung aufgrund Anzahl Schaufeln Nein Ja Ja Nein

40 P208 TS-Gehalt Klarschlamm Ausgang Ausgang Halle II Protokoll PKA2 [%] Labormessung Nein Ja Ja Nein

Energieberatungsstelle Glarnerland, Hauptstr. 51, 8750 Glarus Datenliste 99-09-14.xls / 04-08-12 / ofi / Seite 2/2 Projekt BFE 28268

Messkampagne fur eine solare Klarschlammtrocknungsanlage in Bilten GL

Publikationen von Projektmitarbeitenden

Luboschik, Ulrich. (2000). Solare Klarschlammtrocknung bei der ARA Bilten. KVA Nachrichten, Nr. 8 - Februar 2000, 18 - 19.

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Zweifel, Hans-Rudolf, Baier, Urs & Fischli, Otto. (2002). Forschung Biomasse. Alternative Klarschlamm ­ trocknung bewahrt sich. Schweizer Baujournal, Juli - 2002, 2.

A - 2 04-10-09 / SKST ARA Bilten Anhang 1.00.doc / of Solare Klarechlammtroclmung bei der ARA Bilten

Wirkungsvolle Investition des Abwas- serverbands Glarnerland in ein Pilot- GESAMTSCHWEIZERISCHES projekt von gesamtschweizerischer Be- PILOTPROJEKT deutung Die Anlage ist mit verschiedenen DAS PROBLEM Mess-Fuhlern ausgeriistet, um die Bei der Reinigung von Abwassern fallen grosse Effizienz berechnen zu konnen. Die- Schlammmengen an, die sehr wasserhaltig sind und se Daten werden im Auftrag des deren Verwertung in der Landwirtschaft - auf dem Bundesamtes fiir Energiewirtschaft ersten Entsorgungsweg - an viele Voraussetzungen ausgewertet, da es sich um ein Pilot- und Konsequenzen gekniipft ist wie Austragbeschran- projekt von gesamtschweizerischer kungen nach Massgabe von Diingebilanzen, Hygieni- Bedeutung handelt. sierung, Abgeltungsleistungen an die Landwirte, Transportkosten usw. Weil die in der Region anfallen- de Klarschlammmenge nicht vollumfanglich in der Landwirtschaft verwertet werden kann, muss ein Auf den seitlichen Begrenzungsmauern lauft ein zweiter Entsorgungsweg sichergestellt werden. Die Schubwender, der den Schlamm kehrt und langsam KVA Niederurnen bietet hierfiir die Verbrennung an, durch die Halle transportiert. Die Sonnenwarme, er- fur die aber auch wieder bestimmte Voraussetzungen ganzt mit Bodenheizung und einem Beliiftungssystem erfiillt werden miissen. So muss der Klarschlamm bei- mit Luftaustausch usw., vermag zu bewirken, dass spielsweise einen Trockensubstanzanteil zwischen 25 jahrlich maximal etwa 2000 Tonnen Wasser verduns- und 40% aufweisen. Wird der Schlamm zu diinn (zu ten. Dadurch lasst sich die zu entsorgende Schlamm- wasserig) angeliefert, eignet er sich nicht oder nur menge von gegen 4000 Tonnen auf rund die Halfte re- schlecht fur die Verbrennung, wird er zu dick (zu duzieren. Furs Erste ist das Ziel vorgegeben, den trocken) eingebracht, ergeben sich Transportproble- Klarschlamm auf eine Trockensubstanzgrosse von et­ me im Rohrsystem und im Aufstreuverfahren des wa 40^15% zu trocknen, um die Verbrennung in der Ofens. Das kostspieligste Problem aber besteht sicher KVA Niederurnen noch zu gewahrleisten. Denkbar darin, dass mit dem Klarschlamm viel blosses Wasser ist aber auch eine Schlammtrocknung bis zu 90% zu hohen Transportkosten herumgekutscht wird.

DIE LOSUNG In der bei der ARA Bilten erstellten Solar-Trock- KLARSCHLAMM ALS DUNGER nungsanlage (System «IST») wird der mechanisch auf eine Trockensubstanz von 22 bis 26% entwasserte Klarschlamm ist ein Mehrnahrstoff- Schlamm in zwei ausserlich als Folien-Treibhauser dunger mit einem bedeutenden An- wahrnehmbaren Hallen auf einer wasserundurchlassi- teil organischer Substanz. Gezielt gen Betonplatte ausgebreitet. Die Folien-Treibhauser eingesetzt, eignet er sich in vielen halten die Niederschlage ab, lassen aber die Strah- Kulturen als wertvoller Diinger. Der lungsenergie der Sonne auf den Schlamm einwirken. Abnehmer erhalt eine attraktive Ab- geltung.

Aufsicht auf die Folienireibhauser Klarschlamm wie Jauche sollen bei ungunstigen Bodenzustanden nicht ausgebracht werden. Es ist dies der Fall, wenn der Boden

• WASSERGESATTIGT • GEFROREN • SCHNEEBEDECKT • AUSGETROCKNET

ist. Wer mehr fiber den sinnvollen Einsatz von Klarschlamm erfahren mochte, wende sich an die zustandi- ge Klarschlamm- und Dungebera- tungsstelle. Das Halleninnere mit dem Schubwender

Trockensubstanz, wobei dann das Trockengut aller- nach Abschluss des ersten vollen Betriebsjahres er- dings anderweitig abgesetzt werden muss, beispiels- haltlich sein. weise als Diingegranulat oder als Brennstoff fur Ze- mentwerke usw. WICHTIGE SUBSTITUTION Die Abwasserverbande im KVA-Ein- BAUKONZEPTION zugsgebiet haben den Nutzen der An­ Die beiden Trocknungshallen haben Abmessungen lage erkannt und die Belieferung mit von je 72 x 9,6 m. Die Firsthohe liegt bei 5,0 m. Die Klarschlamm, der nicht in der Land- Gesamtflache der Hallen betragt rund 1'350 m2. Das wirtschaft verwertet werden kann, Kernstiick ist eine auf Schienen laufende Wende- und vertraglich geregelt. Die Solar-Trock- Fordermaschine, die elektronisch gesteuert wird nungsanlage bei der ARA Bilten tiber- (SPS). nimmt damit eine wichtige Substituti- onsfunktion im Zusammenhang mit KOSTEN UND NUTZEN der umweltgerechten und kos- In die Anlage sind 1,35 Millionen Franken (exklusiv tengiinstigen Verwertung von Klar ­ Bauland) investiert worden. Die angestellten Berech- schlamm. nungen zeigen, dass ein ausgezeichneter Nutzungs- grad erreicht werden kann. Die Minderkosten, die aus AUSKUNFT der Verbrennung Oder anderweitigen Verwertung des Wer mehr erfahren will, erhalt weitere Informationen getrockneten Klarschlamms entstehen, kompensieren bei der Betriebsleitung ARA Glarnerland in 8865 Bil­ den Betriebs- und Kapitaldienstaufwand der Gesamt- ten (Flerbert Brauchle, Betriebsleiter, Telefon: 055 anlage problemlos. Genaueres Zahlenmaterial wird 615 10 32, Fax: 055 615 28 86).

Iluu qmelbet

Vorsicht Kamera Not macht crfinderisch. Wcnn bei Sammelstellen oder in andern heiklen offentlichen Bereichen Gefahren irgend wclcher Art bestehen (wildes Deponieren von Abfallen, Sicherheitsbediirfnisse usw.), konnen Video- Kameras hilfreich sein. Doch aufgepasst: Die Video-Uberwachung fallt in den Bereich der Datenschutzbe- stimmungen. Der eidgenossische Datenschiitzer iiberpriift die Rechtmassigkeit einer Kamera-Uberwachung aufgrund von Hinweisen. Wer sich mit dem Einsatz einer Video-Uberwachung befasst, ist deshalb gut bera- ten, sich vorgangig mit dem Eidgenossischen Datenschutzbeauftragten in Bern in Verbindung zu setzen. Telefon: 031^322 43 95, Fax 031 325 99 96. so I a re schlammtrocknung

Mit wenig Aufwand kann durch das Auf dem ubcrdachfen Schlammstapelplatz Eindickverfahren Wasser aus dem reduziert Sonnenkraft Gewicht und Volumen. Klarschlamm ausgeschieden werden. Jede Tonne Wasser, die im Schlamm enthalten ist, erhoht fur Danach lasst sich der Trockenruckstand den Betreiber einer Abwasserreinigungsanlage die Enfsor- mit maschineller Entwasserung bis gungskosten. Wird der Schlamm iiber grossere EnHernungen auf 35 Prozent steigern. Will man transportiert, bedeutet dies neben erhohten Transportkosten ein Mehrfaches, verschlingen konven- gleichzeitig eine zusatzliche Umweltbelastung. Beim «ist-Ver- tionelle Trocknungsverfahren grosse fahren wird Sonnenenergie zur Schlammtrocknung genutzt. Energiemengen. Bei der ARA Glarner- land kommt eine umweltfreundliche und wender, der den Schlamm wendet und ger Sonnenbestrahlung getrocknet. Die ebenso wirkungsvolle Alternative zur langsam durch die Halle transportiert. Verdunstungsleistung ist dann beson- Anwendung: das «ist-Ver£ahren». Die wesentliche Energiequelle fur das ders gross, wenn der Schlamm warm «ist-Verfahren» ist die kurzwellige Strah­ und die Umgebungsluft trocken ist. Die Die Grundidee lungsenergie der Sonne. Bei der ARA Anlage in Bilten ist die erste dieser Art, Das «ist-Verfahren» bildet eine energie- Glarnerland wird diese naturliche Ver- die je gebaut wurde. schonende Methode, die einfach aufge- dunstungsleistung durch die Nutzung baut, aber elektronisch gesteuert wird: der Abwtirme von Faulgasmotoren zu- 2000 Tonnen Wasser Der mechanisch entwasserte Schlamm satzlich gesteigert: Die Motorabwarme verdunsten wird auf einer wasserundurchlassigen wird mittels Wdrmetauschern zur Behei- Aus diesem Grund halten wir die Stirn- Betonplatte ausgebreitet. Ein Glashaus zung der Bodenplatte benulzt. So wird seiten des Glashauses offen, sehen un- halt Niederschltige ab, lasst aber die der Schlamm durch die Umgebungs- ten an den Stehwanden einen Beluf- Strahlungsenergie der Sonne auf den temperatur auch nachts und bei gerin- tungsschlitz vor und bffnen im First Schlamm einwirken. Auf den seitlichen Beluftungsklappen. Der Wind unter- Begrenzungsmauern Itiuft ein Schub- 2 1 stutzl diesen naturlichen Luftaustausch und damit die Trocknung. Zusammen mit der Bodenheizung erwarten wir auf der ARA Glarnerland einen jahrlichen Wasseraustrag von rund 2000 Tonnen. Dadurch reduziert sich die zu entsor- gende Schlammenge von 3600 auf 1600 Tonnen pro Jahr. Ein moglichst grossflachiges und haufi- ges Wenden des Materials ist fur die Geschwindigkeit des Wasseraustrags von entscheidender Bedeutung. Dazu setzt das «ist-Verfahren» einen Schub- wender ein, der den Schlamm uber die gesamte Hallenbreite wendet, intensiv beluftet und in Drehrichtung transpor ­ tiert. Dabei entsteht - ohne storende Geruchsemissionen - ein Granulat von einem bis zwanzig Millimetern Durch- messer. Es ist leicht zu handhaben und konnte - je nach Verweildauer - bis zu 90 Pro- zent getrocknet werden. Die ARA Glar ­ nerland strebt aber nur eine Teiltrock- nung von zwischen 45 und 50 Prozent an. Ulrich Luboschik

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Solare Schlammtrocknung auf Klaranlagen

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• Trocknen mit geringstem Energiebedarf in Gewachshausern Anlagenbau GmbH • Platzbedarf ca 1,2 -1,4 m' pro Tonne Schlammanfall im Jahr Sulim' Tiuckniiiigsti'dmik • Aufbau auf befestigten Bodenplatte mit seitlicher Begrenzung aus Beton Ritterweg 1 • vollautomatischer Transport durch die Halle mit SPS gesteuertem Schubwender D-79400 Kandern Tel. ++49 (0) 76 26 /9154-0 • Beheizung der Bodenplatte mit Abwarme erhoht den spezifischen Wasseraustrag Fax ++49 (0) 76 26 /9154-30 E-Mail: [email protected] Besichtigen Sie eine unserer Anlagen im Betrieb! www.islnet.de AKTUELL • ACTUEL

Solare Klarschlammtrocknung in der Praxis Erfahrungen auf der ARA Glarnerland

HANS-RUDOLF ZWEIFEL, OTTO FISCHLI, HERBERT BRAUCHLI, PATRIK HERRMANN

Die ARA Glarnerland produziert jahrlich etwa 4000 t entwasserten Faulschlamm (Trockensubstanz TS 25 %), der durch Verbrennung in der KVA entsorgt wird. Die neue solare Klarschlammtrocknungsanlage der ARA nutzt die Sonnenenergie und die Ab- warme des Blockheizkraftwerks zur partiellen Vortrocknung des Faulschlamms. In zwei Hallen wird der Faulschlamm von 25 % auf 40-50 % TS vorgetrocknet. Nach einem Be- triebsjahr zeigte sich, dass etwa 1600 t Wasser verdampft werden konnte und eine gute Verwertung der betriebseigenen Abwarme erreicht wurde. Die Anzahl der Strassen- transporte konnte urn 40% reduziert werden, und es resultierte eine starke Reduktion H.-R. ZWEIFEL der Entsorgungskosten.

Station de sechage des boues a energie solaire - Experiences a la station d epuration du canton de Claris La station d'epuration du canton de Claris produit chaque annee env. 4000 tonnes de boues digerees (TS 25 %), qui sont traitees par sechage puis incinerees dans I'usine d'in- cineration des ordures menageres. Une nouvelle station de sechage des boues a ener ­ gie solaire a ete installee. L'energie requise est d'une part solaire et provient, d'autre 1. Ausgangslage part, de la recuperation des rejets thermiques de la centrale thermique monobloque. Le und Zielsetzung presechage s'effectue dans deux serres et permet une augmentation de la teneur en In der Schweiz fallen jahrlich, auf die matiere seche de 25 % a 40-50 %. Apres une annee d'exploitation, on constate qu'en- Trockensubstanz bezogen, etwa 200 0001 viron 1600 tonnes d'eau peuvent etre evaporees et que la recuperation des rejets de stabilisierten Klarschlamms an. Davon chaleur de ['installation est bonne. Les transports routiers sont diminues de 40%. II en gehen 9% in KVAs zur Verbrennung, resulte une forte reduction des couts de traitement. 32% in Schlammverbrennungsanlagen und industrielle Feuemngen, 10% in Solar Sludge Drying Plant - Experiences at the Water Zementwerke, 42% in die Landwirt- Purification Plant Glarnerland schaft und 7 % gingen bis anhin noch The water purification plant Glarnerland produces yearly roughly 4000 tons of digested auf Deponien [1]. Rund die Halfte also wird auf irgendeine Art und Weise der sludge (DM 25 %). Through drying, partially using in agriculture and the rest burning in Verbrennung zugefiihrt. Wegen des the county's waste incineration plant the final disposal of the sludge is solved. The new Deponieverbots und der abnehmenden solar sludge drying plant uses solar energy and waste heat taken from the electrother ­ Bereitschaft der Landwirtschaft, Klar- mal power station. In the new solar drying plant the digested sludge is partially predried schlamm abzunehmen, wird der Anteil in two greenhouses from a dry mass content of 25 % to 40-50 %. After only one year der Verbrennung in den nachsten Jahren in operation, it was shown that in the solar plant not only 1600 tons of water were eva ­ tendenziell eher noch zunehmen. So porated, but also that the purification plant's waste heat recovery was efficient. The wurde der Anteil, der in die Verbren­ amount of transports by road was reduced by 40% and a large overall reduction in nung gelangte, fiir den 1.1.2000 auf disposal costs was achieved. 56% geschatzt [2]. Bei alien Verbren- nungs- und Trocknungsprozessen muss das Wasser unter Energieaufwand ver­ dampft werden und der nasse Klar- Die Entsorgung des Klarschlamms 1st sorgungsgmoglichkeiten mit moglichst schlamm muss, falls die Anlagen zur kostenintensiv und betrug 1998 fiir die geringen negativen Auswirkungen auf Trocknung nicht direkt auf den Klaran- ARA Glarnerland etwa 40 % der gesam- die Umwelt sinddaher gefragt. In Bilten lagen installiert sind, zu den entspre- ten Betriebskosten von 1,6 Mio. Fran- GL wurde 1999 die erste solare Klar­ chenden Anlagen transportiert werden. ken. Gunstige Aufbereitungs- und Ent- schlammtrocknungsanlage der Schweiz gwa 7/2001 81s annee 459 gebaut mit dem Ziel, den Klarschlamm partied von 25 % auf maximal 45 % Trockensubstanz vorzutrocknen. Bei 45 % TS ist der Schlamm noch pumpbar und behalt seine grins tigen rheologi- schen Eigenschaften. Die mit der Trock- nung einhergehende Reduktion der in die KVA zu entsorgenden Schlamm- masse sollte zu einer markanten Verrin- gerung der Entsorgungskosten ftihren. Zweites Ziel war die bessere Nutzung der aus dem Blockheizkraftwerk der ARA anfallenden tiberschtissigen Ab- warme, die nicht fur die Schlammhygie- nisierung gebraucht wird. Ein drittes Ziel war die Erhohung des Heizwertes des Schlammes und die damit verbun- dene Reduktion der Anzahl der Trans- portfahrten. Mit einem umfangreichen Messprogramm wurden tiber ein Jahr hinweg die relevanten Energiedaten er- fasst sowie eine Energie- und Massen- bilanz fur die Anlage erstellt.

2. Beschrieb der Anlage

Das Verfahren ist konzipiert fur die Trocknung von stichfestem Schlamm. Die Anlage wurde auf einen Jahres- durchsatz von maximal 3600 1 Klar­ schlamm ausgelegt. Sie besteht aus zwei parallel angeordneten Hallen, vergleich- bar mit Treibhausem, durch die der Schlamm mittels Schubwendern trans- portiert wird (Abb. 1). Die Hallen sind identisch aufgebaut und eignen sich deshalb gut, um Vergleichs- versuche zur Optimierung des Betriebs und der Effizienz der Trocknung durch- zuftihren. Die gesamte Gebaudegrund- flache beider Hallen betragt 1440 m2 mit den Mas sen von je 10 m Breite und 72 m Lange. Die aktiv fur die Trocknung Abb. 2 Schubwender benutzte Flache ist 1244 m2, die Fla- chen fur das Ein- und Ausbringen des Schlamms an den offenen Breitseiten Siebbandpresse wird vom Stapelbunker sind aber machbar. Durch den Trock- betragen gesamthaft 156 m2. Im Boden mit einem Pneulader stimseitig aufgege- nungsprozess entsteht ein Granulat mit der vordersten 28 m der Hallen ist je eine ben und durch die Schubwender auf- einer Komgrdsse von etwa 1 bis 10 mm, Bodenheizung eingebracht, die mit der gelockert, vermischt und zur gegentiber- selten auch 20 mm. Die Steuerung des Abwarme des Blockheizkraftwerks be- liegenden Hallenseite hansportiert, von Schubwenders erfolgt tiber eine spei- trieben wird. Das Dach und die Seiten- wo er nach dem Durchlaufen der Halle cherprogrammierbare Steuerung (SPS), wande sind mit einer Folie aus Poly- auf Lastwagen verladen und der KVA die es erlaubt, zeitlich kontrollierte Ab- ethylen (PE) und Ethylenvinylacetat zugeftihrt wird (Abb. 2). laufe zu programmieren, den ortlichen (EVA) eingedeckt, die gut durchlassig Der Weirder lauft auf zwei metallenen Start- und Zielpunkt in der Halle festzu- ist fur die Sonnenstrahlung (g-Wert Rechteckprofilen, die auf seitlichen Orts- legen sowie die Eintauchtiefe des Wen­ 83%, IR 30%). Entlang der Langs- betonmauem montiert sind. Durch die ders und die Haufigkeit der Wende- wande befinden sich Ltiftungsschlitze Wellenrotation des Wenders wird der zyklen zu variieren. Die vertikale Ver- und auf dem Dach regulierbare Ltif- Schlamm bei jedem Wenden um circa mischung des Schlamms an Ort und tungsklappen. Die Langsachsen sowie 50 cm in Richtung der gegenuberliegen- Stelle sowie der Weitertransport durch die Transportrichtung des Schlamms den Stirnseite versetzt. Die Hohe der die Halle wird durch verschiedene Pro­ verlaufen von SSO nach NNW. Der Schlammschicht betragt im Normalbe- gramme geregelt, die auch die momen- Schlamm mit einem TS von 25 % ab der hieb 30 cm, Anstauhohen von 80 cm tane Einshahlung der Sonne berticksich-

460 gwa 7/2001 81. Jahrgang tigen. Neben der Anlage wurde eine terbunden sind. Wahrend des ganzen [3]. Das Gutachten Hammerstein kommt Wetterstation mit Anschluss an das Pro- Jahres konnten keine lastigen Geruchs- fur die dortige Anlage zum Schluss, dass zessleitsystem eingerichtet. emissionen festgestellt werden. Die Un- keine speziellen Arbeitsschutzmassnah- tersuchung des getrockneten Schlamms men fur Personen, die im Bereich der so- auf mesophile Keime (koloniebildende laren Klarschlammtrocknungsanlage ar- 3. Biologisches Verhalten Einheiten auf Standard-I-Agarplatten) beiten, notig sind. des Schlamms erbrachte Werte in der Grossenordnung von 1-3 X106 koloniebildende Ein­ Die durchschnittliche Aufenthaltszeit heiten pro g Trockensubstanz. Der 4. Energie- und Massenbilanz des Schlamms in den Hallen wurde mit Vergleich der Untersuchungen Bilten Markierversuchen und visuell bestimmt. und Kandern-Hammerstein, Deutsch ­ Der Eintrag der Energie in die Anlage Es zeigte sich, dass der Vorschub des land, zeigt, dass der getrocknete Klar- konnte im Gegensatz zum Energieaus- Schlamms mit taglich vier Transport- schlamm in Bilten eine ahnliche Keim- trag gut gemessen und berechnet wer­ zyklen durchschnittlich 2 Meter pro Tag zahl aufweist wie der in Hammerstein den. Die horizontale solare Globalstrah- war und somit die durchschnittliche Aufenthaltszeit etwa einen Monat be- trug. Es war daher von Interesse zu un- Warmeverluste tersuchen, ob der Schlamm wahrend Abstrahlung dieser Zeit eine feststellbare biologische Aktivitat entwickelt. Ein anaerober Batchversuch (37 °C, TS auf 5 % und pH auf 7,3 eingestellt) zeigte, dass der ge- trocknete Schlamm, im Gegensatz zu Schlamm direkt ab der Siebbandpresse, kein Biogas mehr produzierte und somit keine anaerobe Aktivitat mehr auswies. Der Anteil der organischen Trockensub- stanz an der gesamten Trockensubstanz Abwarme blieb wahrend der Trocknung uber die Gasmotoren ganze Lange der Hallen konstant. Dies deutet darauf hin, dass allfallige Abbau- prozesse von organischem Material, wenn uberhaupt, nur in sehr kleinem Ausmass stattfinden. Dieser Befund Steuerung wird zusatzlich gestutzt durch die Tat- sache, dass Messungen mit einem Gas- Abb.3 Schematisches Energieflussdiagramm warngerat 50 cm uber der Schlamm- oberflache und direkt im Schlamm keine Messwerte uber 0,5 Volumenpro- 300000 zenten CO2 und 5000 ppm Methan er- gaben und dass ortlich verteilte Mes­ sungen der Schlammtemperaturen im 250000 Hallenbereich ohne Bodenheizung kon- stante Werte ergaben. Eine geringe ae­ robe Aktivitat des Schlamms konnte 200000 jedoch mit Feststoff-BSB5-Messungen nachgewiesen werden. Auch bei Kom- postierungsversuchen in Mieten von 0,5 150000 und 3 m Hohe zeigten sowohl der Schlamm ab Siebbandpresse als auch der auf 40% TS getrocknete Schlamm 100000 noch starke biologische Aktivitat. Bei 3 m hohen Mieten und 40 % TS stieg die Kerntemperatur bis auf 75 °C und es re- 50000 sultierte eine Massenreduktion. Der Ab- bau der organischen Substanz durch diese Rottevorgange wurde im Rahmen dieser Arbeit nicht naher untersucht. Die bisherigen Erfahrungen lehren, dass Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez 00 00 00 00 00 00 00 00 00 00 00 00 durch die geringe Schutthohe von 30 cm in der Trocknungsanlage kaum eine □ Bodenheizung □ Solarenergie eElektroenergie Eigenerwarmung stattfinden kann und Kompostierungsprozesse weitgehendun- Abb.4 Energieinput in kWh, Halle 1 und 2 gwa 7/2001 8 F annee 461 lung wurde auf der Wetterstation ge- Jahr 2000 eine fibers Jahr gesehene kWh/rn2 gar rrnrd 5,6% fiber dem 10- messen, die Energie der Bodenheizung durchschnittliche Erhdhmrg des Tro- Jahres-Mittel. Irn langjahrigen Durch- konnte aus der Messung der Vor- und ckenruckstands von 25 % auf 40 % mog- schnitt muss bei gleicher Betriebsweise Rucklauftemperaturen und des Wasser- lich war und daunt eine Massenreduk- daher mit 3 bis 4 % geringeren Trock- flusses berechnet werden und die Elek- tion des zu entsorgenden Schlarmns urn nungsleistmrgen als irn Jahr 2000 ge- troenergie wurde tiber Zahler erfasst 1600 t resultierte (Tab. 1). rechnet werden. Tabelle 1 zeigt die Energie- und Mas- Die Darstellung der Energieeintrage senbilanz fur das Betriebsjahr 2000. Bei zeigt die erwartete Zunahrne der Solar- den Monatswerten fur den Wasserent- 5. Diskussion und Ausblick strahlungswerte wahrend der Sornmer- zug in Kolonne 5 harrdelt es sich teils monate. Die Zunahrne der Werte der urn geschatzte Zahlen, die Gesarnt- Die Vennindermrg der zu entsorgenden Bodenheizung ab Oktober ist auf eine surmne von 1600 1 jedoch ist erhartet. Es Schlammmasse irn Jahr 2000 urn 1600 1, Erhohung der Gasproduktion auf der zeigte sich, dass der Verbrauch an elek- die nicht an die KVA abgeliefert werden Anlage zuruckzufuhren. Bei der Solar- trischer Energie, die fur Wender, Purn- rnusste, hatte fur den Betreiber der ARA strahlung sieht man den Einfluss des pen mrd Messeinrichtungen gebraucht Glamerland eine Einspamng von Ab- verregnetenJuli (Abb. 4). wmde, marginal war gegenuber den nahmegebuhren mrd Transportkosten Der Wirkungsgrad der Bodenheizung beiden arrdem Energietragem. Die ein- von insgesmnt 320000 Franken zm ist noch nicht bekamrt, wird aber zur gebrachte Sonnenenergie bestirnrnt irn Folge. Die Anlage bedmfte einer Ge- Zeit untersucht. Entlang der ganzen Sei- Wesentlichen den erreichbaren Trock- smntinvestition von 1,3 Mio. Franken tenrander der Hallen trocknete der nungsgrad. Fur den Starrdort Bilten lie- exklusive Landerwerb. Der zusatzliche Schlamrn sichtbar besser. Dieser posi­ gen keine larrgfristigen Messungen der Aufwmrd fur Betrieb mrd Wartung tive Randeffekt konnte mit 1,5% der horizontalen globalen Solarstrahlung wmde auf 600 Arbeitsstunden pro Jahr gesamten Trocknmrgsleistung quantifi- vor. Urn trotzdern das Jahr 2000 be- vermrschlagt. Die anderweitig nicht ziert werden. Wie Versuche zeigten, ist zuglich der Solars trahlung einzuordrren, nutzbare Abwarrne der ARA kann po- dies kaurn durch die Wannereflexion wurden die Messwerte der SMA-Sta- sitiv genutzt werden. Die Anzahl der der Wande verursacht, sondem beruht tionen Glams und Zurich des Jahres notwendigen Trmrsporte venninderte besonders auf dem Luftzutritt durch die 2000 mit deren 10-Jahres-Mittelwerten sich urn 40%. Die Ernissionen dmch seitlichen Luftmrgsschlitze. Eine zusatz- 1981-1990 verglichen. Der Vergleich die Trmrsporte werden reduziert und liche aktive Beluftmrg der Hallen zur zeigt, dass das Jahr 2000 ein sornriges die weitergehende Trockrrmrg des Steigerung der Trocknmrgsleistung rnit- Jahr war. So wurden irn Jahr 2000 Schlmmns in der KVA braucht weniger tels Ventilatoren wird deshalb versuchs- in Glams 1016 kWh/rn2 gernessen, was Energie. Der Betrieb der Anlage kann weise in einer Halle ab Jarruar 2001 2,4% fiber dem 10-Jahres-Mittel lag. insbesondere in den Wintennonaten durchgefuhrt. Es zeigte sich, dass irn Fur Zurich-SMA waren es mit 1119 noch optirniert werden. Versuche mit

Energie- und Massenbilanz, Kosteneinsparungen im Jahr 2000

Monat Abwarme Sonne El. Energie Energie gesamt Wasserentzug Elektr. spez. UmwandlungEinsparung [kWh] [kWh] [kWh] [kWh] [MJ] [t FFO] [kWh /1 FFO] H [Fr.]

[1] [2] [3] [4] = [1] + [2] + [3] [5] [6] = [3] / [5] [7] = ' [5] 7 [4] [8]= '[5]’

Jan. 11500 40200 2400 54100 194800 70 34,3 81% 14000 Febr. 10400 55300 1000 66700 240100 80 12,5 75% 16000 Marz 10100 98500 1300 109900 395600 110 11,8 63% 22000

April 14400 157500 1800 173700 625300 160 11,3 58% 32000 Mai 15 300 197300 2000 214600 772600 190 10,5 55% 38000 Juni 10500 226600 1300 238400 858200 180 7,2 47% 36000

Juli 15000 179000 1500 195500 703800 170 00 00 54% 34000 Aug. 13900 186900 1600 202400 728600 160 10,0 50% 32000 Sept. 9000 132200 1600 142800 514100 190 8,4 83% 38000

Okt. 19900 58300 1600 79800 287300 110 14,5 86% 22000 Nov. 18100 42800 1600 62500 225 000 70 22,9 70% 14000 Dez. 21400 28500 800 50700 182500 60 13,3 74% 12000

Gesamt 169500 1403100 18500 1591100 5727900 1600 11,6 63% 320000

Kosten Klarschlammentsorgung: [Fr./t] 200 (Spalte [8]); Verdampfungswarme: [kWh/t] 627 (Spalte [7]); Investitionskosten Anlage: [Fr.] 1 300000

Tab. 1 Massenbilanz und Kosteneinsparungen

462 gwa 7/2001 81. Jahrgang Variationen der Durchlaufzeiten des Literaturverzeichnis KEYWORDS Schlamms und der Hohe der Schlamm- [1] Buwal. Abfallstatistik 1998. Abfalle, Um- Solare Klarschlammtrocknung - schicht sind geplant. Anfang Januar weltmaterialien 119. Bern. Klarschlammtrocknung - 2001 warden zwei Ventilatoren mit ei- [2] VSA-Verbandsbericht Nr. 526. (1999): Ver- Klarschlammentsorgung ner Leistungsaufnahme von je 0,16 kW fahren zur Trocknung und Verbrennung von und einem frei blasenden Volumen- Klarschlamm. Referat von Dr. M. Stamm- bach. Mono-Verbrennung und Mitverbren- strom von je 4230 m3 Luft/Stunde ein- nung von Klarschlamm in Kehrichtverbren- ADRESSE DES AUTORS gebaut. Die am schwierigsten zu erfiil- nungsanlagen. Hans-Rudolf Zweifel lende Rahmenbedingung der solaren [3] Abesser A. (1996): Abschlussbericht zu den Hochschule Wadenswil Klarschlammtrocknung ist zweifellos hygienisch-mikrobiologischen Untersuchun- gen am solaren Klarschlammtrockner Kan- Abt. Biotechnologie deren grosser Platzbedarf. Er betragt pro dern-Hammerstein. Universitat Hohenheim, Einsiedlerstrasse 31, 8820 Wadenswil Tonne zu trocknenden Schlamm etwa Stuttgart. Tel. 01/789 97 66, Fax 01/789 99 95 1 bis 1,5 m2. Giinstige Voraussetzungen E-Mail: [email protected] fiir solare Trocknungsanlagen sind ge- niigend Platz, lange Transportwege fiir Co-Autoren: den Schlamm in die KVA und gute Verdankung Otto Fischli topographische Verhaltnisse beziiglich Energieprojekte Fischli, 8752 Nafels Sonneneinstrahlung. Die optimale Be- Wir danken dem Bundesamt fiir Herbert Brauchli triebsgrosse fiir die vorgestellte Art der Energie fiir die finanzielle Unter- ARA Glarnerland, 8865 Bilten Anlage liegt zwischen 10000 und stiitzung der Messkampagne. Patrik Herrmann 100 000 Einwohnergleichwerten. (Adresse siehe Autor)

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gwa 7/2001 81e annee 463 Biomasse 11

Solar trocknen spart 01 Newer Weg zur Trocknung des Klarschlamms als Vorstufe fur dessen Verbrennung: die solar betriebene Anlage

Hans-Rudolf Zweifel Das Ausbringen von Klarschlamm auf die Die Schlammschichtdicke betragt ca. Urs Baler Felder ist ab 2003 verboten. Damit wird sich 30 cm; mit einer Wendemaschine wird die Fachhochschule der Anteil, welchen man der Verbrennung Schicht regelmassig gewendet und sukzes- Wadenswil HSW zufuhrt, markant erhdhen. Zum einen muss sive vorwarts geschoben. Die gewahlte CH-8820 Wadenswil das enthaltene Wasser mit beachtlichem Dicke erzeugt keine nennenswerte Eigen- Energieaufwand verdampft warden, zum erwannung, wodurch Kompostierprozesse Otto Fischli andem nelnnen damit Strassentransporte unterbunden warden und deshalb kaum Energieprojekte zwischen Klar- und Verbrennungsanlagen Gemchsemissionen entstehen. Fischli zu. C FI-8752 Nafels Wirtschaftliche Perspektiven fur die Trocknen des entwasserten Klar­ Entsorgung schlamms mit Sonnenenergie Dmch die Reduktion des aufgmnd der Einenneuen Weg hat man seit 1999 im Glar- solaren Trocknung venninderten Wasser- nerland gewahlt. Neben der ARA in Bilten bzw. Gewichtsanteils im Klarsclilaimn wurde die erste solare Klarschlammtrock- konnten Einspamngen bei Abnahmege- nungsanlage der Schweiz errichtet. Zwei btiluen und Transportkosten erreicht war­ Betriebsjalne haben inzwischen betrieb- den. Die Anzahl dernotwendigen Falirten liche Erfalnnngen und Daten erbracht. Mil reduzierte sich um 40 %, was positive Aus- BFE-Unterstutzung konnte cine umfassen- wirkungen auf den TreibstofEVerbrauch und Neben der ARA in de Messkampagne durchgefuhrt warden. damit den C02-Ansstoss hat. Der Platzbe- Bilten (oben) wird darf betragt 1 - 1.5 m- pro Tonnejahrlich zurzeit die zweite In zwei Hallen, die Treibhausem gleichen, verdampften Wassers. Gunstige Vorausset- solare Trocknungs- wird der in Siebbandpressen auf 25% zungen fur solare Trocknungsanlagen be- aniage fur Klar- Trockensubstanz (TS) entwasserte Faul- stehen bei folgenden Bedingungen: genti- schlamm errichtet. schlamm auf 40 - 50 % TS vorgetrocknet. gend Platz in der Naha der ARA, lange Die Wendemaschine Bei den von der KVA geforderten 45 % TS Transportwege zur Verbrennungsanlage, (unten) schiebt die ist der Schlamm noch pumpbar und behalt gunstige klimatische Voraussetzungen Schicht sukzessive seine gunstigen Fliess-Eigenschaften. Er- (Solareinstrahlung), Wanneabnahme einer vorwarts. reicht wird diese Trocknung durch die mit Biogas betriebenen Wanne-Kraft- solare Einstralilung durch das Kunststoff- Kopplungsanlage. Aufgmnd der positiven dach aus Polyethylen und Ethylenvinylace- Resultate hat man sich in diesem Jain fur tat. Zudem kann nun die Abwanne des die Erstellung einer zweiten Anlage ent- installierten Blockheizkraftwerks optimal schieden, die zurzeit aufgebaut wird. genutzt warden. UMWE LT UMWE LT UMWE LT UMWE LT UMWE LT UMWE LT UMWE LT UMWE LT UMWFLT UMWE ITIJMWE LT UMWE LT UMWELT UMWE ill f|U| AN jh LTUMWE LT UMWELT UMWE LT UMWE LI uMiriici.1 UlviihicLi UMWELT UMWELT Forschung Biomasse Alternative Klarschlamm trocknung bewahrt sich

Neben der Abwasserreinigungsanla- In Hallen, die Treibhausern gleichen, ge (ARA) in Bilten GL wurde vor drei wird bei der ARA in Bilten der in Jahren die erste in der Schweiz reali- Siebbandpressen entwasserte Faul- sierte solare Trocknungsaniage fur schlamm von 25 % auf 40 bis 50 % den anfallenden Klarschlamm errich- Trockensubstanz (TS) vorgetrocknet. tet. Zwei Betriebsjahre mit dieser Bei den von der KVA geforderten alternativen Technologie haben in- 45 % TS ist der Schlamm noch pump- zwischen betriebliche Erfahrungen bar und behalt seine gunstigen Fliess- Die Wendemaschine begunstigt den Trock- nungsprozess und schiebt die Schicht sukzessi­ und Daten erbracht. Mit Unterstut- Eigenschaften. Erreicht wird diese ve vorwarts. Fotos: O. Fischli. zung des Bundesamts fur Energie Trocknung durch die solare Einstrah- (BFE) konnte eine umfassende Mess- lung durch das Kunststoffdach aus reicht werden. Die Anzahl der not- kampagne durchgefuhrtwerden. Polyethylen und Ethylenvinylacetat. wendigen Fahrten reduziertesich um Zudem kann nun die vorhandene 40 %, was positive Auswirkungen auf Aufgrund der positiven Resultate und Abwarme des installierten Blockheiz- den Treibstoffverbrauch und damit wirtschaftlichen Vorteile hat man sich kraftwerks optimal zur Unterstut- den C02-Ausstoss hat. Der Platzbe- in diesem Jahr fur die Erstellung einer zung dieses Trockungsprozesses ge- darf betragt 1 bis 1,5 m2 pro Tonne zweiten Anlage entschieden, die zur- nutzt werden. jahrlich verdampften Wassers. Guns- zeit aufgebaut wird. Die Sonne wird in Die Schlammschichtdicke betragt zir- tige Voraussetzungen fur solare Bilten also noch mehr Klarschlamm ka 30 cm; mit einer Wendemaschine Trocknungsanlagen bestehen bei trocknen als bisher. wird die Schicht regelmassig gewen- folgenden Bedingungen: wenn gen- det und sukzessive vorwarts gescho- ugend Platz in der Nahe der ARA vor- Trocknen des entwasserten ben. Die gewahlte Dicke erzeugt handen ist; falls lange Transportwege Klarschlamms keine nennenswerte Eigenerwar- zur Verbrennungsanlage bestehen; mit Sonnenenergie mung, wodurch Kompostierprozesse bei gunstigen klimatischen Voraus ­ unterbunden werden und deshalb setzungen (Solareinstrahlung), bei Das Ausbringen von Klarschlamm auf kaum Geruchsemissionen entstehen. einer Warmeabnahme einer mit Bio ­ die Felder ist ab 2003 verboten. Da- gas betriebenen Warme-Kraft-Kopp- mit wird sich der Anteil, welchen Wirtschaftiiche Perspektiven lungsanlage. man der Verbrennung zufuhren fur die Entsorgung muss, markant erhohen. Zum einen Weitere Informationen: ist zunachst das enthaltene Wasser Durch die Reduktion des aufgrund Hans-Rudolf Zweifel, Urs Baier mit beachtlichem Energieaufwand zu der solaren Trocknung verminderten Fachhochschule Wadenswil HSW verdampfen, zum andern nehmen Wasser- beziehungsweise Gewichts- 8820 Wadenswil Otto Fischli, Energieprojekte Fischli damit Strassentransporte zwischen anteils im Klarschlamm konnten 8752 Mate Is Klar- und Verbrennungsanlagen mar ­ bisher Einsparungen bei Abnahme- Bundesamt fur Energie, Bereich Biomasse kant zu. gebuhren und Transportkosten er- 3003 Bern

Die Verarbeitung des anfallenden Klar­ schlamms bildet auch fur die Abwasserreini- gunganlage in Bilten eine grosse Herausforde- rung. Mit der alternativen Trocknung durch Sonnenenergie konnten inzwischen technolo- gische und wirtschaftiiche Vorteile nutzbar In den Hallen, die Treibhausern gleichen, wird der entwasserte Faulschlamm auf bis zu 50 % gemacht werden. Trockensubstanz vorgetrocknet.

2 SchweizerBauJournal 5/2002 Projekt BFE 28268

Messkampagne fur eine solare Klarschlammtrocknungsanlage in Bilten GL

Publikationen von Aussenstehenden

Kassner, Wolfgang. (2003). Solare Klarschlammtrocknung in der Schweiz: Grundlagen und spezielle Betriebsweisen. gwa Gas Wasser Abwasser, Nr. 11/2003, 807 - 813.

Sidler, Adrian. (2000). Flash 1/2000 Informationen zum Klarschlamm: Solare Klarschlammtrocknung. Bilten: Selbstverlag.

A - 3 04-10-09 / SKST ARA Bilten Anhang 1.00.doc / of Solare Klarschlammtrocknung in der Schweiz Grundlagen und spezielle Betriebsweisen

Sechage solaire des boues Wolfram Kassner en Suisse Pour le sechage solaire les boues mecaniquement dehydratees sont reparties sur le sol d'une serre et regulierement retournees. Le renouvellement systematique et la circulation de Pair de la serre favorise ['evaporation. Dans les pays germanopho- nes, le sechage solaire est une technologie de traitement des boues bien etablie. Ainsi Lon a acquis en Suisse une bonne experience grace aux Zur Solartrocknung wird maschinell entwasserter Klarschlamm auf dem Bo- sept unites de sechage reparties sur trois stations den von Gewachshausern ausgebreitet und regelmassig gewendet. Luftum- d'epuration. II s'avere que le fonctionnement en walzung und systematischer Luftaustausch intensivieren die Verdunstung. flux continu - boues directement transposes du In der Abwassertechnik des deutschsprachigen Raumes hat sich die Solar ­ poste de deshydratation a celui de sechage - est trocknung bereits zu einem etablierten System der Schlammbehandlung dominant. entwickelt. Auch in der Schweiz sind mit sieben Trocknungshallen in drei

ARAsgute Erfahrungen gemacht worden. Dabei dominiert die Trocknung im

Solar Drying of Sludge Durchlaufbetrieb, well hier der Filterkuchen laufend von der Schlamment- in wasserung in die Trocknung eingebracht werden kann. Solar drying is achieved by spreading mechanically dehydrated sludge in greenhouses. The sludge is turned regularly. Circulating and systematic venti ­ lation enhances the evaporation. In the German 1. Einfuhrung speaking countries, sludge treatment with solar aschinell entwasserter Klarschlamm be- drying is a well established technology. Switzer ­ Msteht immer noch zu etwa drei Vierteln land, with seven drying halls has gained good ex ­ aus Schlammwasser. Statt ftir dieses Wasser perience in three water treatment plants. Proving Entsorgungskosten zu bezahlen, kann man es that the continuous flow method, where the auch mit Solarenergie zum Nulltarif verdamp- fen. Der Schlamm trocknet auf dem Boden sludge is loaded directly from the dehydration transparenter Gewachshauser. Dabei muss er machine into the hall, is the dominating system. intensiv umgewendet und durchmischt wer­ den - wie beim Heutrocknen. Durch standige Luftumwalzung, Be- und Entluftung wird das verdunstete Wasser abtransportiert. Fur die solare Klarschlammtrocknung werden wenige einfache physikalische Zusammen- hange genutzt: • Die Umwandlung kurzwelliger Solarstrah- lung in langwellige Warmestrahlung beim Auftreffen auf die als Absorber wirkende Schlammflache. Daraus resultiert eine star-

owa tt/2003 807 nung die der zur Strahlungstrocknung bei weitem. Mil welchem Anted die Elemente an der jahrlichen Verdampfungsleistung beteiligt sind, ist jedoch nicht bekannt. ke Lufterwarmung in Folienhau- te Regionen aus und hat sich im Maschinell auf mindestens 20% TR ent- sern («Gewachshauseffekt»). deutschsprachigen Raum zu einem wasserter Schlamm wird auf dem Boden von • Das grosse Wasseraufnahmever- in der Abwassertechnik etablierten Gewachshausern ausgebreitet und folgender- mogen der Luft in Abhangigkeit System der Klarschlammbehand- massen behandelt: von ihrer Temperatur, wie es im lung entwickelt [1], In der Schweiz • Er wird regelmassig gewendet, um das ka- H-X-Diagramm dokumentiert ist. entstand die erste Anlage 1999; im pillar gebundene Wasser mil der Trock- • Der feuchtigkeitsabhangige Dich- Jahr 2003 wird schon in sieben Ge­ nungsluft in Verbindung zu bringen. teunterschied von Luft, die - bei wachshausern auf drei Klaranlagen • Die Verdunstungsrate wirddurch den «Ge- gleicher Temperatur - trocken Klarschlamm solar getrocknet. wachshauseffekt» erhoht; dazu wird die schwerer und feucht leichter ist. Luftumwalzung sowie die Be- und Entluf- Die ersten solaren Klarschlamm- 2. Schlammwasserver- tung systematisch gesteuert. trocknungsanlagen entstanden vor dunstung in Gewachshausern • Niederschlagswasser wirdfern gehalten. zehn Jahren in Baden-Wiirttem- Die Systemregelung optimiert die Verduns- berg.wo sie zunachst noch der alter­ ei der Solartrocknung werden tung unter Berucksichtigung der jeweiligen nation Szene zugerechnet wurden. BMechanismen der Strahlungs- Klimadaten und D ampfdruckdifferenzen. In Wegen ihrer wirtschaftlichen Vor- trocknung und der Konvektions- Abhangigkeit davon werden die Funktionen teile entstand jedoch bald ein wach- trocknung genutzt [2], Dabei iiber- zur Schlammwendung, Luftumwalzung, Be- sendes Interesse an dieser Techno­ trifft die jahrliche Zeitdauer der und Entliiftung sowie zum Schlammtransport logic; sie breitete sich in benachbar- Disposition zur Konvektionstrock- durch die Trocknungshalle (Wendewolf) ge­ steuert. Die Leistung einer Anlage ist von ihrer Be- Wendegerat triebsweise und vom angestrebten Endtro- ElektrischesSchwein Wendewolf ckengrad abhangig, denn mil steigendem Tro- ckenruckstand benotigt die Trocknung immer Wesentliche Leistungsmerkmale mehr Zeit. Dabei kann die hachenbezogene Jahresleistung zwischen 500 und fast 1000 Wendesystematik Zufallsprinzip planmassig [Am2 X a] liegen [1,3,4], Arbeitsbreite 1,05 m 12 m (auch 8 und 10 m) • Die hochste Flachenleistung ist im Durch- laufbetrieb mil niedrigem Anfangs- und Arbeitstiefe 20-25 cm ~ 40 cm auch relativ geringem End-TS erzielbar. Vorschub ~ 20 m/min (35 cm/s) 0,60 m/min Dabei werden die jahreszeitlich unter- schiedlichen Voraussetzungen fur die Ver- Gewicht 0,31 3,6 t (12-m-Maschine) dunstung jeweils maximal ausgenutzt. Bei Trockengutstruktur staubfein bis krumelig rolliges Granulat bis 20 mm 0 einer Trocknung von 20-25 % TS auf jahres­ zeitlich schwankende 40-50% TS lassen Spezifische Einsatzbereiche sich so 950 [Am2 X a] erreichen.

Systemspezifische • Wird ein hoher End-TS angestrebt, so lasst Batchbetrieb Durchlaufbetrieb Betriebsweise sich nur eine geringe Flachenleistung erzie- len. Fur Trockenschlamm mil 90 % TS liegt Grundriss lang gestreckt sie bei 500 [Am2 X a], beliebig der Trocknungshalle 8-12 m breit, 40-110 m lang • Wenn keine der beiden extremen Betriebs-

Grosse der weisen gefahren wird, ist eine mittlere Jahres­ beliebig ab 400 m2 Trocknungshalle leistung von 700-750 [Am2 X a] zu erwarten. • Kann zusatzlich Abwarme aus anderen Pro- Materialtransport mil Ladegerat automatisch, zessen in der Solartrocknung genutzt wer­ in der Halle und Personaleinsatz beim Wenden den, z. B. aus Blockheizkraftwerken, so las­ Trockengutlager mil Ladegerat automatisch, sen sind erheblich grossere Jahresleistun- anlegen und Personaleinsatz im «Aufstaubetrieb» gen erzielen. Da die monatliche Verdampfungsleistung in Flussigschlamm- moglich nicht vorgesehen Abhangigkeit von der Jahreszeit erheblich behandlung

Tab. 1 Spezifische Leistungsmerkmale und Einsatzbereiche der Wendegerate TR =Trockenruckstand;TS = Trockensubstanz

808 gwa n/2003 schwankt, muss in der kritischen Periods von November bis Februar einTeil des Schlammes gespeichert werden. Der Energieaufwand fur den Betrieb der verfahrenstechnischen Ein- richtungen betragt lediglich etwa 30 kWh/t Wasserverdampfung, woraus sich entspre- chend niedrige Betriebskosten ergeben. Die Effektivitat der Solartrocknung lasst sich mit diversen Prozessvarianten erhohen. Sie konnen zur besseren Anpassung an den klima- tischen Jahreszyklus und fur spezielle ortliche Randbedingungen genutzt werden. Fur die Auswahl sind jedoch Kosten/Nutzen-Uberle- gungen entscheidend.

3. Unterschiedliche Wendegerate fur spezifische Betriebsweisen

er auf dem Boden der Trocknungshallen Dausgebreitete Schlamm lasst sich mit zwei verschiedenen Geraten wenden, dieunter den Bezeichnungen «Wendewolf» und «elektri- sches Schwein» angeboten werden. Der Auf- Abb. 1 Wendewolf in Bilten bau und die Arbeitsweise dieser Gerate sind ausserst unterschiedlich, woraus sich system- Verladung zum Abtransport von einer Maschine eine grosse Flache bedingt auch entsprechend verschiedene Be­ ausserhalb der Trocknungshalle bearbeitet werden kann. Wegen sei­ triebsweisen ergeben (Tab. 1). einfach bewerkstelligen. ner grossen Abmessungen eignet Beim Durchlaufbetrieb ist keine sich das Gerat nicht ftir kleine 3.1 Wendewolf fur Durchlaufbetrieb Zwischenlagerung des Schlammes Einheiten, sondern ist erst ab etwa Beim Wendewolf (Abb. 1) tiberspannt eine ho- vor Beginn des Trocknungsprozes- 400 m2 Trocknerflache wirtschaft- henverstellbare Wendehaspel die Trocknungs- ses notig; der von der maschinellen lich einsetzbar. halle in gesamter Breite. Sie wendet den Entwasserung produzierte Filter- Schlamm und transportiert ihn gleichzeitig in kuchen kann laufend an der Be­ 3.2 Elektrisches Schwein Langsrichtung durch die Halle. Daher kann im schickungsseite in die Trocknungs­ fur Chargen betrieb «Durchlaufbetrieb» getrocknet werden: An ei- halle eingeworfen werden. Das elektrische Schwein (Abb. 2) ner Stirnseite (Beschickungsseite) wird der Fur den Wendewolf sind lang ge- ahnelt den im Gartenbau gebrauch- feuchte Schlamm eingeworfen und an deran- streckte Hallen gtinstig, da dann mit lichen Motorhacken und hat zwei deren Seite (Entnahmeseite) der Trocken- schlamm entnommen. Dadurch 1st kein Perso- naleinsatz in der Halle erforderlich. Neben derWendearbeit erledigt der Wende­ wolf auch weitere Arbeitsschritte, die das Klarwerkspersonal entlasten [5]: • Das gleichmassige Verteilen des Schlammes nach dessen Einwurf. • Den Transport des Schlammes durch die ge- samte Trocknungshalle. Daher steht der Trockenschlamm an der Entnahmeseite zur Verftigung und es ist kein Personaleinsatz in der Halle erforderlich. • Das Trockenmaterial bleibt am Ende des Prozesses nicht einfach in dtinner Schicht auf dem Hallenboden liegen, sondern das Gerat legt im «Aufstaubetrieb» an der Ent­ nahmeseite ein Trockenschlammlager mit grosser Schichtdicke an. So lasst sich die Abb. 2 Elektrisches Schwein in Trun

gwa 11/2003 809 mass gerundet. Zu beachten war auch, dass bei der Solartrocknung kein Betriebsjahr dem an­ deren gleicht; die unterschiedlichen Witte- rungsverlaufe der Jahre 2002 und 2003 ver- deutlichen dies. Achsen mit Mischwerkzeugen. Es 4. Die schweizerischen Auch bei unterschiedlicher Betriebsweise ha- ist ein reines Wendegerat [6]; der Anlagen zur solaren ben alle Solartrocknungsanlagen eines ge- Schlamm bleibt wahrend des Trock- Klarschlammtrocknung meinsam: den Pneulader als unverzichtbares nungsprozesses auf der gleichen Transportmittel zwischen Schlammentwasse- Flache liegen. Daher kann die ie 1999 auf der ARA Glarner- rung, Trocknungshalle und Entsorgungsfahr- Trocknung nur im Batchbetrieb er- Dland in Betrieb genommenen zeug. folgen: zwei Solartrocknungshallen batten • Fine Halle wird zunachst voll- fur die Schweiz den Charakter einer 5. Solartrocknung in der ARA standig mit feuchtem Material Pilotanlage. Erst nach kritischer Be- Glarnerland geftillt. obachtung und mehrjahrigem er- • Anschliessend wird die gesamte folgreichem Betrieb dieser Anlage ie Abwasserreinigung der ARA Glarner­ Charge bis zum Trocknungsziel wurden weitere Solartrocknungen Dland in Bilten ist ftir 75 000 EW ausgelegt. getrocknet. gebaut, auch in anderen Kantonen Ihre Schlammbehandlung verarbeitet zusatz- • Danach wird das Trockenmateri- lich auch den fltissig angelieferten Schlamm al ausgeraumt und die Halle er- Dabei ist ein Trend zum Durchlauf- von sieben anderen Klaranlagen mit Ausbau- neut beschickt. betrieb unverkennbar; von den sie- grossen von 3000 bis 30000 EW. Der anaerob Zum Ftillen und Feeren ist Perso- benTrocknungshallen werden sechs stabilisierte Klarschlamm wird auf 0 29% naleinsatz in der Trocknungshalle nach diesem Prinzip gefahren. Das TS entw assert; jahrlich fallen 4500 t Filterku- erforderlich; der Klarwarter muss erklart sich daraus, dass fast alle Ver- chen an. gelegentlich mit einem Fadegerat fahrensschritte der Abwasserreini- Das Hauptziel der Solartrocknung in der darin arbeiten. Bei der Entleerung gung und Klarschlammbehandlung ARA Glarnerland (Abb. 3) ist die Reduzie- ist eine Staubbelastung unvermeid- ebenfalls als Durchlaufverfahren rung der zu entsorgenden Schlammmenge. lich. betrieben werden. Daher lasst sich Dabei wird nur eine Teiltrocknung angestrebt, Wegen des Batchbetriebes dient die auch die Trocknungstechnik mit da sich bei einer Volltrocknung wegen des er- in der Ftillphase befindliche Be- Durchlaufbetrieb unkompliziert in heblich grosseren Flachenbedarfs das Kos- triebseinheit zunachst lediglich der den Klarbetrieb integrieren; abge- ten/Nutzen-Verhaltnis verschlechtern wtirde. Zwischenlagerung des maschinell sehen von wenigen Sonderfallen Die gesamte Trocknerflache wird ganzjahrig entwasserten Schlammes. Bei gros- mit speziellen Randbedingungen. mit maximaler Feistung genutzt; dadurch wird seren Anlagen werden immer meh- Die Betriebserfahrungen alter schwei­ der Schlamm mit jahreszeitlich wechselndem rere Einheiten in zeitlicher Ver- zerischen Solartrocknungsanlagen TS entsorgt. Zur Entsorgungssicherheit wer­ schiebung im Trocknungsbetrieb wurden in Interviews mit den Be- den drei verschiedene Partner zur thermi- gefahren und der Anted der in der triebsleitern erkundet. Um den schen Verwertung/Entsorgung eingeschaltet: Ftillphase b efindlichen Tr ocknerfla- Umfang des Erfahrungsb erichtes je zu /- ein Zementwerk, eine KVA und ein che an der Gesamtflache nimmt ab. zu begrenzen und allgemein ver- Industriebetrieb. Ein besonderer Vorteil dieses Sys­ wertbare Angaben zu schaffen, tems besteht darin, dass daftir kei- wurden Zahlenangaben mit Augen- KVA = Kehrichtverwertungsanlage ne bestimmte Grundrissform erfor­ derlich ist. So konnen die Trock- ARA-Standort Glarnerland 1 Tran Sargans Glarnerland 2 nungshallen beliebigen Grund- stticksformen angepasst werden. Betriebsbeginn 9/99 7/2002 10/2002 12/2002 Wegen der geringen Arbeitsbreite lasst es sich auch in kleinen Trock- Trocknungshallen 2 1 2 2 nungshallen noch wirtschaftlich an- wenden. Es wurde jedoch auch Hallenmasse (m) 10x72 10x50 12x50 10x72 schon fur grosse Anlagen verwen- Bruttoflache (m2) 1440 500 1200 1440 det.bei denen dann mehrere Aggre­ gate eingesetzt sind. Das elektrische Nutzflache (m2) 1360 480 1100 1360 Schwein kann in Kombination mit einem Dranageboden auch zur Be- Wendegerat Wendewolf el. Schwein Wendewolf Wendewolf Betriebsweise Durchlaufbetrieb Batchbetrieb Durchlaufbetrieb Durchlaufbetrieb handlung von Flussigschlamm ein­ gesetzt werden. Tab. 2 Hauptdaten der schweizerischen Solartrocknungsanlagen

OWE 11/2003 Die solare Trocknungsanlage besteht aus vier Hallen, die in zwei Bauabschnitten errichtet wurden. Die beiden ersten Hallen sind auf ei- nem Drittel ihrer Flache mit einer Fussboden- heizung ausgerustet, mit der Abwarme aus dem Blockheizkraftwerk genutzt werden kann. Fur diese Hallen liegt eine detaillierte Bilanzierung der Leistungsdaten des Betriebs- jahres 2000 vor [3]. Damals betrug die durch- schnittliche Wasserverdampfung 1600 t/a. Da- mit wurde der TS-Gehalt nach der Bandfilter- presse von 0 25 auf 40 % gesteigert. Auf den Ausgangs-TS-Gehalt des inzwischen vorhan- denen Dekanters von 29 % umgerechnet, wur ­ de das einen End-TS-Gehalt von 45 % erge- ben. Da jedoch seif Ende 2002 vier Trock- nungshallen betrieben werden, ist der TS-Ge- halt inzwischen erheblich hoher und erreicht im Sommer 82-85 %. Momentan wird eine Langzeitbilanzierung der 4-Hallen-Trocknungsanlage durchgefuhrt, Abb. 3 Solare Klarschlammtrocknungsanlage Glarnerland bei welcher der gesamte eingeworfene und entnommene Schlamm gewogen wird. Falls keit des Wendewolfes ist, Schlamm den angestrebten TR gebracht. Da- die Ergebnisse entsprechende Schlussfolge- im «Aufstaubetrieb» aufzuschich- durch brauchte bisher nur wenig rungen zulassen, soil der Betriebsablauf und ten und schichtweise zu bearbeiten. Schlamm direkt nach der maschi- die Luftumwalzung weiter modifiziert werden. In der kritischen Winterperiode nellen Entwasserung entsorgt zu von Dezember bis Mitte Februar werden. Mit den beiden zusatz- Normaler Betriebsablauf der Solartrocknung wird der ungentlgend getrocknete lichen Hallen soil dieser Anted Glarnerland Schlamm wahrend sechs bis acht ktlnftig verringert oder vollig ent- Die Trocknungshallen werden nach dem Be- Wochen zwischengelagert, indem behrlich werden. triebsrhythmus der Schlammentwasserungbe- die Lange der Aufstauzone kon- schickt. Der Schlamm wird wochentaglichmit tinuierlich vergrossert wird. Bei star- 6. Solartrocknung in der dem Pneulader in eine derTrocknungshallen kem Frost muss der Wendebetrieb ARA Trun eingeworfen, wobei auf eine gleichmassige Be- dann schliesslich eingestellt werden, aufschlagung aller Hallen geachtet wird. Die weil der gesamte Schlamm gefroren ie Klaranlage der Region Cadi Entnahme und Verladung zum Abtransport ist. Der tagliche Schlammtransport Din Trun-Zavragia dient ausser erfolgt in grossen Abstanden. Dazu bietet das vom Dekanter in die Trocknungshal- der Abwasserreinigung fur das un- an der Entnahmeseite vom Wendewolf ange- le wird jedoch auch dann nicht ein­ mittelbare Einzugsgebiet mit unge- staute Trockenschlammlager gute Vorausset- gestellt, sondern der gesamte Hal- fahr 5000 EW auch der Schlammbe- zungen. lenboden sukzessive mit einer etwa handlung fur weitere vier Klaranla- Der Wendebetrieb und die Be- und Entltlftung 40 cm hohen Schlammschicht be- gen. Dort wird der Schlamm perio- werden von der Systemregelung gesteuert. In deckt. Erganzend wird auch das Puf- disch entwassert und zur solaren der ersten Zeit erfolgte die Be- und Entltlftung fervermogen des Faulraumes und Trocknung in Trun transportiert. der beiden alteren Hallen tlberwiegend durch der Eindicker zur Schlammspeiche- Die Solartrocknungsanlage (Abb. 4) freie Konvektion, die erganzend zu einigen rung genutzt. wird mit etwa 800 t/a beschickt, die Ventilatoren auch derLuftumwalzung diente. Wenn ab Mitte Februar durch die mit 25-30% TS eingebracht wer­ Spater wurden weitere Umwalzventilatoren zunehmende Solars trahlung die den. Diese Trocknungsanlage ist installiert. oberste Schicht aufgetaut ist, wird nur ein Verfahrensschritt in einer der Wendebetrieb wieder aufge- Verfahrenskette, mit der Trocken- Winterbetrieb der Solartrocknung nommen, jedoch nur auf diese schlamm mit 90 % TS erzeugt wird. Glarnerland Schicht beschrankt, unter der sich In ihr wird zwar der grosste Anteil In der ARA Glarnerland wird die winterliche zunachst noch gefrorenes Material Schlammwasser verdampft, aber Betriebspause weitgehend tiberbruckt. Dazu befindet. Der Schlamm wird dann die Endtrocknung erfolgt mit ei- wird die Speicherfahigkeit des Trocknungs- schichtweise getrocknet und auf nem Kaltluft-Bandtrockner. Der systems in maximaler Weise genutzt, deren diese Weise das gesamte im «Win- Trockenschlamm wird in ein Ze- Basis die grosse Hallenflache und die Fahig- terlager» gespeicherte Material auf mentwerk entsorgt.

gwa tt/2003 811 die weitgehend nebelfreie Hohenlage auf 820 m scheint das zu begunstigen. Ausser dem Trocknungsbetrieb wird in einem separaten Teil der Trocknungshalle auch periodisch eine Vermischung verschiedener Schlamme mil dem Pneulader durchgefuhrt, die sich fur ei­ nen ordnungsgemassen Betrieb als notwendig herausgestellt hat: • Angelieferte Fremdschlamme mil unter- schiedlichem TS werden zu einer homoge- nen Masse vermischt, die sich gleichmassig trocknen lasst. • Um die Staubentwicklung im B andtrockner zu begrenzen, wird der solar getrocknete Schlamm mil einem Teil entwassertem Schlamm vermischt, der den Staub bindet. Ein Trocknungszyklus dauert bei gunstigem Witterungsverlauf etwa drei Wochen; bei wechselhaftem Wetter jedoch auch erheblich langer. Das Leeren der Halle erfordert einen halben Tag und die erneute Befullung drei bis vier Tage. In dem engen Tal scheint die Sonne von De- zember bis Februar nur zwei Stunden. Daher wurde in dieser Zeit der Trocknungsbetrieb eingestellt. Zur Uberbruckung konnen alle ARAs ihren Schlamm intern puffern; da- fur besteht ein behordlich vorgeschriebenes «Pflichtvolumen» von 90 Tagen.

7. Solartrocknung in der ARA Sargans

ie Klaranlage des Abwasserverbandes DSaar in Sargans-Aeuli ist fur 22000 EW ausgelegt, jedoch durch angeschlossene Be­ trieb e haufig holier belastet. Der Klarschlamm wird aerob stabilisiert und mil einer Bandfil- terpresse entwassert, wobei der Trockensubs- tanzgehalt zwischen 17 und 26% schwankt. Die Schlammmenge schwankt entsprechend dem TS-Gehalt und wurde auf 0 25 % umge- rechnet 1200 t/a ergeben. Aller Schlamm wird ganzjahrig in eine KVA entsorgt. Abb. 4 Solare Klarschlamm- Betriebsablauf der Solartrocknung Trun trocknungsanlage Trun Die Solartrocknung (Abb. 5) wurde zur Redu- Der fur den Einsatz deselektrischen Schweins zierung der Schlammmenge vor der Entsor- Abb. 5 Solare Klarschlamm- trocknungsanlage Sargans notwendige Batchbetrieb lasst sich durch ent- gung installiert. Sie besteht aus zwei identi- sprechende Abstimmung mil den anderen schen Hallen und ist mil Wendewolfen neuer Schlamm anliefernden Klaranlagen organisie- Bauart ausgerustet. Diese Gerate unterschei- ren. Sie haben genugend interne Speicherka- den sich konstruktiv von denen der Anlage pazitat fur einen periodischen Betrieb der ma- Glarnerland, haben jedoch die gleiche Funk- schinellen Schlammentwasserung. Der Wen- tion. debetrieb und die Be- und Entluftung werden Betriebsablauf der Solartrocknung von der Systemregelung gesteuert. Sargans In der Gesamtkonzeption war fur die Solar­ trocknung ein End-TS von 60 % vorgesehen. Die Beschickung der Trocknungshallen mil Es lassen sich jedoch auch 60-80 % erreichen; dem Pneulader richtet sich nach dem Betrieb

812 owa n/2003 der Schlammentwasserung. Filr den Wendebe- trieb sowie die Be- und Entliiftung existieren zwei unterschiedliche Zeitfenster. • Solange die Klaranlage personell besetzt ist, also Montag bis Freitag wahrend der lib- lichen Arbeitszeit, wird alles von Hand ge- Danksagung regelt. Dabei erfolgt die Be- und Entliiftung Der Autor dankt den Betriebsleitern der Klaranlagen fur ihre bereitwilligen bei gtinstiger Witterung in freier Konvek- Erlauterungen bei den Interviews. Sie haben sich dankenswerterweise auch be- tion, um Energie zu sparen. reit erklart, interessierten Lesern we here Detailfragen zu beantworten. ARA • Bei Abwesenheit des Personals, also nachts Glarnerland: Herbert Brauchli, Tel. 055/515 10 32, ARATrun: Clemens Pfister, und an Sonn- und Feiertagen, wirdfiber die Tel. 081/943 23 37, ARA Sargans: Harry Strasser, Tel. 081/720 44 70. Systemregelung ein automatischer Betrieb gefahren. Nach dem erst knapp einjahrigen Betrieb liegt Literaturverzeichnis [6] Bux, M. (2002): «Verfahrensteehnik und noch keine Jahresstatistik fiber die Verduns- Randbedingungen der solaren Klarschlamm- tungsleistung vor. Der End-TS liegt zwischen [1] Kassner, W. (2003): «Solartrocknung als Tech- trocknung», Seminar: Klarschlammentsor- nik zur Klarschlammbehandlung etabliert», gung am 1.6. Stuttgart. 80 und 85 %; im Hochsommer wurden fiber GWF7-8. 90% erreicht. Der Trocknungsbetrieb wird [2] Luboschik, U. (1998): «Grundlagen von Ver- Keywords dunstungsvorgangen und ihre Nutzung zur so­ durch die teilweise zu geringe Leistung der Solare Klarschlammtrocknung • Schlammentwasserung erschwert. Wenn der lar en Trocknung», Lehrgang: Solare Klar- schlammtrocknung am 23.11., Technische Solartrocknung • Klarschlammtrock ­ TS unter 20 % liegt, hat der Schlamm noch kei ­ Akademie Esslingen. nung • Schlammtrocknung ne fur die Trocknung gtinstige Struktur, sodass [3] Zweifel, Fischli, Brauchli, Herrmann (2001): der Prozess nur langsam anlauft. Dann ist die «Solare Klarschlammtrocknung in der Pra- Adresse des Autors xis»,gwa7. Rtickmischung von getrocknetem Material ein Wolfram Kassner, Dipl.-lng. [4] Atzenbeck, K. (2002): «Solare Klarschlamm- gutes Hilfsmittel. trocknung», Diplomarbeit FHS Mimehen. Christofstrasse 39 Im Winter wurde der Trocknungsbetrieb von [5] Luboschik, U. (1999): «Betriebserfahrungen D-71 332 Waiblingen Ende Dezember bis Anfang Marz eingestellt mit der IST-vSolartrocknung - u. a. am Beispiel Tel. 0049 7151 5 88 20 Iffezheim», Seminar: Kommunaler und indus- und maschinell entwasserter Schlamm ent- trieller Klarschlamm am 25.126. Marz, VDI- Fax 0049 7151 90 51 52 sorgt. Bildungswerk, Bamberg. E-Mail: [email protected]

gwa tt/2003 813 Der Schubwender fordert das Material durch die Halle, 1/2000 Ein moglichst gross- Inform ationen flachiges und haufiges zum Klarschlamm Wenden des Materials ist fur die Geschwindigkeit Seite 1 Strahlungsenergie des Wasseraustrags von ent- fur Landwirtschaft und solare Klarschlammtrock- scheidender Bedeutung. nung.

Seite 2/3/4 Technische Be- schreibung dersolaren Klar- 1. Fintauchen schlammtrocknung Schlamm I Bodenplatte

Abwasserverband Glamerland Betriebsleiter H. Brauchli 8865 Bitten Tel. 055 615 10 32 Solare Fax. 055 615 28 86 Schlammtrocknung Dazu setzt das Verfahren einen Die Sonne liefert uns jedes Jahr kostenlos rund 1000 kWh/m 2 Energie in Form von Strahlung. Die- Schubwender ein, der den In diesem Hash fmden selbe Strahlungsenergie wind zur Trocknung von Schlamm uber die gesamte Hallen- Klarschlamm genutzt. 5/

klasch enthalt Infor- ... auf den Seiten 2 - 4 ei- mationen des AV Glamerland. ne technische Beschreibung der Solartrocknungsanlage, Redaktion / Layout / Fotos: wie diese auf der ARA Glar- CO A. Sidler Dun^ebe- nerland seit August I 999 ratung Kaltbrunn. in Betrieb ist. Das „ist-Verfahren “ bildet eine energieschonende und umweltfreundliche Methode der KJ3rschlammtrocknun

Auf den seitlichen Begrenzungs- mauern lauft ein Schubwender, der den Schlamm wendet und langsam durch die Halle transportiert. Die wesentliche Energieguelle fur das Verfahren ist die kurzwellige 24 Stunden Ein Schubwender transportiert Strahlungsenergie der Sonne. Bei und 365 Tage den Schlamm beim Wenden von der ARA Glarnerland wird diese natur- im Einsatz. der Einfull-Oeffnung zur Abhol- liche Verdunstungsleistung durch die Oeffnung. Er kann bei Bedarf Nutzung der Abwarme von auch die Schichtdicke verandern Faulgasmotoren zusatzlich gesteigert: und den getrockneten Schlamm Die Motorabwarme wird mittels zur Zwischenlagerung anstauen. Warmetauscher zur Beheizung der Bodenplatte benutzt. So wird der Schlamm durch die Umgebungstem- peratur auch nachts und bei geringer Sonnenbestrahlung getrocknet.

Die Verdunstungsleistung ist dann en uangsseiuen si besonders gross, wenn der Schlamm Betonfertigteile aufgesetzt, die warm und die Umgebungsluft trocken als Gewachshaus-Fundament und Erne befestigte ist. Der Schlamm kann bis zu 90 Seitenbegrenzung der Bodenplatte - sie Frozent (wie Mineraldunger) Trocknungsflache sowie als wurde wie eine getrocknet werden. Fahrbahn fur den Schubwender herkommliche dienen. Die Anlage in Bilten ist die erste Fahrbahnflache mit dieser Art, die je gebaut wurde. Asphalt hergestellt

Fur eine saubere Umwelt. Projekt BFE 28268

Messkampagne fur eine solare Klarschlammtrocknungsanlage in Bilten GL

Tag der offenen Tur, 18. August 2000

Veranstaltungsdokumentation: Solare Trocknung von Klarschlamm (Poster); Patrick Herrmann, HSW Vorlaufige Energiebilanz der solaren Klarschlammtrocknung in Bilten GL (Poster); Hans Rudolf Zweifel, HSW Solare Klarschlammtrocknung ARA Bilten, Messkampagne; Otto Fischli Fotodokumentation; Hans Rudolf Zweifel

A - 4 04-10-09 / SKST ARA Bilten Anhang 1.00.doc / of IH5 wr ____ | C1VG HOCH5CMUIE a Solare Trocknung von Klarschlamm

4ysf sressss energieprojekteyS4fischli

Was ist solare Klarschlammtrocknung ? Der Weg des Klarschlammes in der ARA Bilten GL

Solare Klarschlammtrocknung ist die gezielte Ausnutzung der Strahlungswarme der Sonne zur Trocknung von Klarschlamm, urn einen hoheren Abwasserreinigung

Trockensubstanzgehalt des Klarschlammes zu [ Abwasser ] [ gereinigtes Abwasser ] erreichen. Das enwickelte Verfahren der Firma ist Anlagenbau GmbH erreicht dies mit Treibhausern.

Das in der Anlage Bilten GL installierte Verfahren erlaubt zurzeit eine Trocknung des Klarschlammes [ Klarschlamm ] von 25 % auf ca. 50 % TS . Faulturm Nebst der Sonne, welche Hauptenergielieferant fur den Trocknungsvorgang ist, wird in Bilten gezielt die Abwarme des Gasgenerators in die Bodenheizung [ ausgefaulter geleitet. Klarschlamm ]

Trocknungshallen Siebbandpresse [ mechanisch entwasserter mit Klarschlamm TS ~ 25 % ] Bodenheizung

KVA Niederurnen [ solar getrockneter Klarschlamm

Vorteile der solaren Trocknung ? TS ~ 45 % - 60 % ]

Abbildimg 1 : Weg des Kldrschla, (ARA Bilten GL Schweiz)

Anlage / Betrieb > Haupttrocknungsenergie liefert die Sonne => gratis ! > praktisch keine Larmemissionen ( vorbeifahrende Autos auf der Autobahn N3 ubertonen Anlage) > geringfugiger Personalaufwand (Anlage SPS gesteuert uber Prozessleitsystem) > Wartungskosten niedrig Umwelt > weniger Transpose damit weniger LKW Kilometer => weniger C02 und NOxAusstoss

Brieftasche 2. T cL i i / // i i &/fen GL jk/nvec > Geldeinsparung (Transportkosten und Entsorgungsunkosten sind kleiner da nicht Wasser herumgefuhrt und verbrannt wird )

Ausblick : Diplomarbeit Herbst 2000 Hochschule Wadenswil

offene Fragen > Abnahme der Masse des Klarschlammes als Funktion der Zeit und der Temperatur und der Luftfeuchte beim Trocknungsvorgang > Quantifizierung der Wirkung der Bodenheizung auf die solare Trocknung von Klarschlamm (Vergleich Winter / Sommer ) > Abschatzen des biologischen C - Verlustes durch das Verhaltnis Trockensubstanz / Organischertrockensubstanz wahrend der Trocknung > Respiration des ausgefaulten Klarschlammes ( Biologische Aktivitat => Eigenerwarmung ) - Kompostierbarkeit

Kontakt :

> Abwasserverband Glarnerland ; CH - 8865 Bilten Betriebsleiter: H. Brauchli [email protected]

> Energieprojekte Fischli; CH - 8752 Nafels Dipl. Ing. O. Fischli [email protected]

> Ist Anlagebau GmbH ; D - 79400 Kandern - Wollbach Dipl. Ing. U. Luboschik [email protected]

> Hochschule Wadenswil [Umweltbiotechnologie] ; CH - 8820 Wadenswil Dipl. Natw. H. -R. Zweifel [email protected] [H5 wr

HOCHSCHULE WAOEHSWIL ^ An I age n bau GmbH Hi Sflhinf Tr(Kbtwr$5tKfvtSk Vorlaufige Energiebilanz der solaren Klarschlammtrocknung in Bilten GL

Postergestaltung: H.-R. Zweifel, Hochschule Wadenswil

Solare Trocknung von Klarschlamm 2.) Die Bodenheizung leistet vor allem im Winter einen wesentlichen Beitrag an den Energieeintrag. Der Anteil der eingesetzten elektrischen Energie 1st geringfugig. Die Klarschlammtrocknungsanlage Bilten GL nutzt die Strahlungswarme der Sonne und die Abwarme der Gasgeneratoren mittels Bodenheizung Prozentuale Anteile am Energieinput in Halien 1 & 2 zur partiellen Trocknung von ausgefaultem Klarschlamm. In zwei Treibhausern wird der Schlamm vor Regen geschutzt und durch die □ Bodenheizung gGlobalstrahlung solar horizontal □ Elektroverbrauch einfallende Solarstrahlung und die Bodenheizung erwarmt. Elektrisch betriebene Wendemaschinen transportieren den Schlamm in Langsrichtung durch die Treibhauser. Der Klarschlamm verliert bei dieser Behandlung einen wesentlichen Anteil an Wasser. Vorteile:

Reduktion der Kosten fur die Klarschlammverbrennung geringere Anzahl an Transportfahrten zur KVA Nov 99 Dez 99 Jan 00 Feb 00 Mrz 00 Apr 00 Mai 00 Jun 00 Jul 00 (ab 17.) Reduktion der in der KVA eingesetzten Energie zur Verbrennung

3.) Die Solarstrahlung zeigt den erwarteten jahres- zeitlichen Verlauf. Die relativen Luftfeuchtigkeiten sind innerhalb des Treibhauses eher etwas tiefer als ausser- Vereinfachte Energiebilanz halb - trotz der Verdunstung des Wassers aus dem Klarschlamm. Die Temperaturen im Treibhaus sind wesentlich hoher, so dass die Luft das verdunstete Es gilt der Energieerhaltungssatz: Wasser aufnehmen kann, ohne an Wasserdampf Energieinput = Energieoutput ± Speicherung ubersattigt zu werden. unter der Annahme, dass die Speicherung = Null ist gilt:

Energieinput = Energieoutput Wochensummen der solaren Globalstrahlung und im speziellen fur diese Anlage gilt: der relativen Luftfeuchtigkeiten aussen und Halle 2 innen -A- [KWh/m2] relF aussen [%] -m- relF innen [%]

elektrische Energie + Solarstrahlung + Bodenheizung = Verdunstungsenergie + Verluste

Erste Resultate

1.) Der Feuchtigkeitsgehalt des Klarschlamms kann signifikant verringert werden.

Trockensubstanzgehalte des Klarschlamms vor und nach der solaren Trocknung

[□ Halle 2 ein ■ Halle 2 aus^ Temperaturen aussen und in Halle 2

T aussen [°C] -T innen [°C]

<1/ n\- ^

Kontakte

Hochschule Wadenswil, Umweltbiotechnologie, CH - 8820 Wadenswil, Dipl. Natw. H.-R. Zweifel, [email protected] Energieprojekte Fischli, CH - 8752 Nafels, Dipl. Ing. O. Fischli, [email protected] Ist Anlagebau GmbH, D-79400 Kandern - Wollbach, Dipl. Ing. U. Luboschik, [email protected] Abwasserverband Glarnerland, CH - 8865 Bilten, Betriebsleiter: H. Brauchli, [email protected] Tag der offenen Tur 00-08-18

ARA Bilten, BFE Bundesamt fur Energie Solare Klarschlammtrocknung ARA Bilten, BFE Bundesamt fur Energie Solare Klarschlammtrocknung

Solare Klarschlammtrocknung Zielsetzungen Messkampagne ARA Bilten, Messkampagne • Leistungsdaten der Anlage verifizieren • Messkampagne * Energie- und Massenbilanz • Massenbilanz, Energiebilanz erstellen • Anlagenkennwerte * Optimierung der Planungs- und Betriebsparameter otto fischli, energieprojekte fischli, 8752 nafels * Wirtschaftlichkeitsnachweis

^nergie^rojekteJischli^OO-OS-IS^ energieprojekte fischli, 00-08-18 Foiie 2

ARA Bilten, BFE Bundesamt fur Energie Solare Klarschlammtrocknung ARA Bilten, BFE Bundesamt fur Energie Solare Klarschlammtrocknung

Massenfluss-Diagramm Energiefluss-Diagramm

Wasserdampf Warmeverluste Org. Substanzen Abstrahlung uftu n g s verl u ste ------1 j => Klarschlamm IJ J Trocknungshallen getrocknet

V _ \ Abwarme Entwasserung \ Gasmotoren Entwasserter Klarschlamm i Klarschlamm ab Zwischenlager $= — ^ Siebbandpresse

Klarschlamm Elektrizitat ■ . entwassert Antriebe, Steuerung Eigenerwarmung > durch Kompostierung

^neigiegrojekt^ischli^0^0&1^ energieprojekte fischli, 00-08-18 Foiie 4

ARA Bilten, BFE Bundesamt fur Energie Solare Klarschlammtrocknung ARA Bilten, BFE Bundesamt fur Energie Solare Klarschlammtrocknung

Trockensubstanzgehalte des Klarschlamms Trockensubstanzgehalte des Klarschlamms vor und nach der solaren Trocknung vor und nach der solaren Trocknung

□ Halle 2 ein ■ Halle 2 aus

energieprojektefischlhOO-08-1^ energieprojekte fischli, 00-08-18

energieprojekte fischli 1 Tag der offenen Tur 00-08-18

ARA Bilten, BFE Bundesamt fur Energie Solare Klarschlammtrocknung ARA Bilten, BFE Bundesamt fur Energie Solare Klarschlammtrocknung

Energie- und Massenbilanz Anlagen-Kennwerte (pro Jahr)

[kWh] Abwarme Sonne Elektro Gesamt Wasser Energie Einsparung (Nov-99) 3-165 14'923 1'083 19'200 © 1 '200 bis 1 '600 t Wasser Dp7-99 19'033 30-446 2399 51'900 11'529 40185 2399 54100 37 65.6 7'300 < 20 kWh El. Energie pro t Wasser 10-431 55'290 1'034 66 ’800 45 22.9 9'QOO Mrz-00 10'068 98'462 1'254 109-800 74 16.9 14'800 Apr-00 14'429 157481 1786 173'700 117 15.2 23'500 Kostenreduktion 250 bis SOO'OOO Fr. Mai-00 15-265 197323 1-976 214'600 156 12.7 31'100 Jun-00 10-550 226'614 1-297 238'SOO 116 11.2 23'100 (Amortisation in 5 bis 10 Jahren) (Jul-00) 14'981 179313 1340 195'SOO 160 8.4 32’QOO Gesamt 109-000 TOOO'OOO 15-000 1-124-000 705 15.7 140-800 Energieaufwand konv. Anlagen: ca. 1 bis 2 Mio. kWh

_energie^rojekteJischlL_00-0&18_

energieprojekte fischli 2 Solare Klarschlammtrocknungsanlage ARA Bilten

Tag der offenen Tiire, Fotos HR. Zweifel

Besichtigungsrundgang Besichtigungsrundgang

Besichtigungsrundgang Besichtigungsrundgang ^0* Hf

[Erlauterungen Technik, U. Luboschik Presentation Ergebnisse, 0. Fischli

tdot fotodokumentation.doc / 04-10-09 / of 1 12 Solare Klarschlammtrocknungsanlage ARA Bilten

Tag der offenen Tiire, Fotos HR. Zweifel

Hans Rudolf Zweifel und Otto Fischli Trocknungshalle

Klarschlamm-Verladehalle Heisse Diskussionen

nteressierte Zuhorer

tdot fotodokumentation.doc / 04-10-09 / of 2/2 Projekt BFE 28268

Messkampagne fur eine solare Klarschlammtrocknungsanlage in Bilten GL

Publikationen in Tages-/Wochenzeitungen

Verschiedene Artikel aus unterschiedlichem Anlass, welche in der einen oder anderen Form sich mit der solaren Klarschlammtrocknungsanlage befassen.

A - 5 04-10-09 / SKST ARA Bilten Anhang 1.00.doc / of #mor2Wm#m DlE SUDOSTSCHWEL GLARNERLAND montag , 21. juni 1999 seite 4 980 000 Franken fur Fische im -Kanal Die ARA Bilten erhalt eine An- und in der immer geringeren Nach lage zur Reduktion der Stick- frage der Landwirtschaft nach fltissi- gem Klarschlamm. Dieser muss des stoffabgabe in die Linth. Die halb getrocknet werden. Dabei fallt Kosten betragen 980 000 Fran­ Schlammwasser an. ken. Ob es auch Kantons- und Kernsttick der Anlage ist ein Reaktor mit einem Volumen von 450 Kubikme ­ Bundessubventionen gibt, ist tern. in dem das Schlammwasser offen. Gegen die Vorsteher- beltiftet und chemisch reduziert wird. schaft obsiegte dabei ein An- Dank der Anlage sinkt die Einleitung von Stickstoff in den Linth-Kanal. trag, den Kredit auch ohne Wie der belter des Amts ftir Umwelt- Vorbehalt von Kantons- und schutz. Jakob Marti, betonte. kann die Bundesbeitragen zu sprechen. ARA Bilten die neuen Grenzwerte des Bundes ftir Ammonium und Nitrit zeit- weise nicht erftillen, so dass vielleicht mkn. Die 29. Delegiertenversamm- in zwei oder drei Jahren eine derartige lung des Abwasserverbands Glarner- Einrichtung vorgeschrieben werden land (AVG) vom Freitagabend in Nafels mtisste. Nitrit sei zudem ein starkes entschied bei alien statutarischen Ge Laich- sowie Fischgift. und der Linth schaften im Sinne der Vorsteherschaft. kanal ein wichtiges Laichgebiet ftir So genehmigte sie den Rechenschafts- Ztirichseefische. Kantonale Subventio­ bericht des Prasidenten. den techni- nen ftir eine derartige Anlage (in Hohe schen Bericht des Betriebsleiters und von 15 Prozent) gibt es nur noch bis die Rechnung 1998 sowie das Budget. Ende Monat. Ob der Bund Beitrage Dartiber hinaus wahlten die Delegier- ausrichtet. ist heute unklar. Eigentlich ten 15 neue Vorstandsmitglieder. Dies will Bern nur noch Anlagen untersttit- war wegen des Zusammenschlusses zen. die ohne dazwischenliegenden der beiden Abwasserverbande Gross Noch mehr Klarschlamm: Die ARA Bitten wird in Zukunft vielleicht auch aus dem Kanton St. Gallen beliefert. See direkt in den Rhein entwassern. tal und Glarnerland notig geworden. Andererseits kann man in der ARA Bil­ Die Grtisse des Regierungsrats iiber Georg Banzer, dass das 1997 revidierte man mit den AnlagenEnnenda, Glarus Menge an Fremdwasser, welches das ten den Sticks to ffeintrag in die Gewas- brachte Landesstatthalter Jakob eidgendssische Gewasserschutzgesetz Nord und Biasche gemacht. Schmutzwasser verdiinnt und so die ser zu einem Drittel des Betrags redu- Kamm, der den Delegierten zudem die und die dazu gehdrende Ausftihrungs- Wirksamkeit der biologischen Reini- zieren. den man andernorts daftir auf fro he Botschaft mitteilen konnte. dass verordnung fur die Gemeinden tief- Klarschlamm aus dem Kanton gung reduziert. Zugenommen hat hin- wenden mtisste. der Verband ab nachstem Jahr voraus greifende Konsequenzen batten, was St. Gallen in die ARA Bilten? gegen die Konzentration der Schmutz- Wegen der unsicheren Rechtslage sichtlich weniger an die Dtingerbera man noch nicht tiberall zur Kenntnis stoffe im Abwasser. offenbar ein Indi- hatte die Vorsteherschaft den Kredit tung bezahlen muss. Besonders freute genommen babe. Konkret gelte es. Wie der President zum Schluss den kator fiir den Konjunkturaufschwung! mit einem Vorbehalt in bezug auf die sich Kamm aber daruber. dass der Zu kommunale und regionale Entwasse- Delegierten mitteilen konnte. laufen Insgesamt wurde eine Abwassermenge kantonalen und Bundessubventionen sammenschluss der Abwasserverban­ rungsplane zu erstellen (und umzuset- gegenwartig Verhandlungen iiber die von 7.12 Mio. Kubikmetern gemessen. versehen wollen. In der Abstimmung de nach einem misslungenen Anlauf in zen) sowie Abwassergebtihren nach Lieferung von Klarschlamm aus den 1.5 Prozent weniger als 1997. Die Zahl obsiegte jedoch mit 24:6 Stimmen ein den achtziger Jahren jetzt gelungen dem Verursacherprinzip einzuftihren. ARA verschiedener st. gallischer Ge­ der Mitarbeiter (5.5 Vollstellen) blieb Gegenantrag der Gemeinde Nets tal. ist. Zugleich bedauerte er. dass der An­ Dem Jahresbericht liegt tibrigens ein meinden in der Region, etwa Benken unverandert. untersttitzt von Glarus. auf diese Klau- schluss des Kleintals nicht klappte. informativer Artikel zu diesem Thema. oder Goldingen. Der Grand: fur diese sel zu verzichten. well man das der Doch gehen wir der Reihe nach. verfasst von zwei Chefbeamten des Klein ARA lohnen sich die Millionen- Weniger investiert als geplant Linth schuldig sei. In seinem schriftlich vorliegenden BUWAL. bei. Diesem ist zu entnehmen, Investitionen in eine Klarschlamm­ Jahresbericht betonte AVG-Prasident dass die Gebtihren jetzt so hoch ange- trocknung nicht. und der Absatz des Die Jahresrechnung schliesst mit setzt werden mtissen, dass auch die Klarschlamms in fliissiger Form geht einem Gesamtaufwand von 2.5 Mio. A Kein Kommentar Amortisation der Anlagen moglich ist. wegen der neuen Agrarpolitik des Franken ab. 629 000 Franken weniger mkn. In seinem Rechenschafts- Bisher war das nicht uberall der Fall. Bundes immer mehr zurtick. Weil die als budgetiert. Wichtigster Ausgaben- bericht erwahnt AVG-Prasident Ge­ Zudem ist in Zukunft Transparenz bei ARA Bilten seinerzeit recht grossztigig posten war der Betrieb mit 1.2 Millio- org Banzer unter anderem die Klar- den Berechnungsgrundlagen fur die dimensioniert worden ist. hat sie noch nen. Die Investitionen blieben wegen schlammentsorgung in der Kehr- Gebuhren gefordert. freie Kapazitaten. der Solaranlage zur Klarschlamm-Vor- richtverbrennungsanlage (KVA) Ferner orientierte Banzer die Dele­ trockung um 80 Prozent hinter dem Niederurnen. Die «zu hohen Kosten Regenklarbecken sanieren gierten iiber den Stand der Reparatur- Budget zurtick und beliefen sich ohne und die Lieferunsicherheit bis hin arbeiten an der Verbandsleitung bei die Subventionen auf 220 000 Fran­ zum Lieferstopp» batten den ARC Den 1998 vollzogenen Zusammen- Mitlodi. Erwahnt sei hier nur, dass das ken. In den Jahren 1999 und 2000 sol veranlasst, nach neuen Entsor- schluss der Abwasserverbande Gross Provisorium 20 Zentimeter weniger ten sie dann wieder auf 1.1 Millionen gungswegen zu suchen. Diese ftihr- tal und Glarnerland wtirdigte Banzer Durchmesser und damit natiirlich eine und 1.8 Mio. Franken ansteigen. Sell ten zu 90 Prozent ausserhalb des vor diesem Hintergrund als weitsichti- kleinere Kapazitat als die beschadigte Bestehen des Verbands wurden knapp Kantons. Der Einsatz von Klar­ gen Entscheid. Welter ist dem Rechen- Leitung aufweist. In Trockenperioden 59 Mio. Franken investiert. schlamm in der Landwirtschaft schaftsbericht zu entnehmen. dass die sollte das aber ausreichen. werde zudem immer schwieriger. Landumzonung und der Landerwerb Reduktion des Stickstoffein- Bei der Betriebsleitung der KVA sowie die Umweltvertraglichkeitsprti- Der Aufschwung spiegelt sich trags in den Linth-Kanal Niederurnen wollte man am Freitag fung fur das Projekt «Solare Klar­ in der Abwassermenge auf Anfrage der «Stidostschweiz» schlamm trocknung» erledigt sind. Am meisten zu reden gab ein Kredit keine Stellung nehmen. Es sei aber Von der Klarschlammtrocknung ver- Im technischen Bericht bezeichnete begehren iiber 980 000 Franken ftir aktenkundig. dass die Schlammver- spricht sich die Vorsteherschaft Ein- der Betriebsleiter der ARA Glarner­ eine «Trtibwasserbehandlung» in der brennungsanlage nicht von der sparungen bei der Entsorgung. well so land. Herbert Brauchli. 1998 als Jahr ARA. Soweit wir als technische Laien KVA. sondern von den Abwasser- das Volumen reduziert wird. In den der Konsolidierung. Es gab weder den Ausftihrungen des Betriebsleiters verbanden verlangt worden sei. Konnte auf ein Jahr ohne grossere Storun- nachsten Jahren ist ferner die Sanie- grossere Investitionen noch schwer- folgen konnten. besteht das Problem teilte ein horbar aufgebrachter Rico gen zuriickschauen: Herbert Brauchli, Be- rung alter Regenklarbecken im Ein- wiegende Storungen. Dank den An- im veranderten Ammonium Kohlen Bertini, Betriebsleiter der KVA. am triebsleiter der ARA Bilten. bu Mamr, KmpH zugsgebiet geplant. Den Anfang hat strengungen der Gemeinden sank die stoff Verhaltnis des Schmutzwassers Telefon mit.

LeserBrief «Dafur stehen wir absolut gerade» Fehlentwicklung «Spagyrische Essenzen sind bei kung zeige - einige ftihlten sich kopf nes Vortrages. Die spagyrischen Essen­ Krankheiten immer wieder aufs neue normalem Gebrauch vollig un- nickend bestatigt. zen seien ungiftig. unschadlich und und vermogen mancher nicht richtig Dreifuss will den Karren aus dem von geringem Alkoholgehalt. So fassbaren Krankheit den Boden zu ent- Dreck ziehen. Wenn ihr das gelingen schadlich und Nebenwirkungen Das Verfahren gehoren sie zu den wirksamsten und ziehen. sollte. muss bei ihr. dem Direktor des sind nicht bekannt», so Drogist vertraglichsten pflanzlichen Arznei- Das schonende und vollstandige Auf Bundesamtes ftir Gesundheitswesen. Traugott Steger, anlasslich sei­ «Spagyrik ist ein sehr altes Heilver mitteln. Sie bewahren sich sowohl bei schliessen der gesammelten Bltiten ge Thomas Zeltner, und Professor Gutzwi- fahren», so Steger im zweiten Teil sei akuten als auch bei chronischen schieht mittels Hefegarung. Mit der ler ein Sinneswandel um 180 Grad nes Vortrages im vollbesetzten Wasserdampfdestillation und an stattfinden. Das Bundesamt ftir «Ge- Saal des Restaurants schliessenden Kondensation werden sundheitswesen» mtisste man entspre- «Crazy Nett» im Einkaufszen- die in der Garung gelosten und verwan- chend der Resultate in der Drogen- delten Wirkstoffe zur spagyrischen Ur- bekampfung umbenennen in Gesund- trum Wiggispark, . essenz. Zurtickbleibende Pflanzenreste heitsverwesen. Was diese drei Kapa­ enthalten noch viele wertvolle Mineral zitaten machen, ist nichts anderes als le. Das grosse Interesse widerspie- stoffe und Spurenelemente, die nun eine Irreftihrung des Schweizervolkes. gelte sich auch im regen Frage und An- verascht werden. Das Auflosen der Wenn wir als Volk noch weiterhin den wortspiel zwischen dem Heilkrauter- Asche in der spagyrischen Uressenz Empfehlungen und Verordnungen die­ Fachmann und den Zuhorenden. Dem bildet die Vereinigungund zugleich den ser drei Kapazitaten Folge und Gehor- Thema «Entschlacken» widmete Steger Abschluss eines sehr aufwendigen. je­ sam lets ten. enden wir in der volligen die erste Halfte des Vortrages. Ein be doch ausserst umweltfreundlichen Demontage und Zerstorung unseres liebtes Thema in alter Munde und im­ Herstellungsverfahrens. Sozialwesens. Es wird nicht lange auf mer wieder ein Thema in diversen Ob Asthma. Gicht. Migrane, Stress sich warten lassen, bis alle Gleichge- Fachzeitschriften. Dass unsere Aus- oder Zerschlagenheitsgeftihl. um nur sinnten eine Initiative lancieren. dass scheidungsorgane durch die zuneh- wenige Indikationen zu nennen, im Krankenkassen die Heroinabgabe fi- mende Umweltbelastung oft tiberfor- Almanach der Drogerie Wiggispark in nanzieren und bezahlen mtissen. Nicht dert sind. ist langst kein Geheimnis Netstal findet man die Losung ftir das auszudenken. welche Pramiener- mehr. So sollten zur Untersttitzung der eigene Krankheits- oder Unwohlsein- hohung das nach sich ziehen wtirde. lebenswichtigen Tatigkeiten diese Or problem - und der erfahrene Drogist Lassen wir uns von diesen drei ge gane mindestens zweimal pro Jahr gibt schliesslich individuelle Auskunft. nannten Kapazitaten nicht langer Sand durch eine Entschlackungskur aktiviert «Spagyrische Essenzen bieten nach in die Augen streuen und setzen wir als werden. Steger sprach von der Marten unserer Erfahrung die derzeit beste Schweizervolk bei den nachsten Ab distel. dem Lowenzahn. der Artischoke Moglichkeit. im Bereiche der Selbstme- stimmungen iiber dieses Ressort klare und anderen geeigneten Pflanzen. die •xSpagyrik, das Beste aus dikation Heilpflanzen therapeutisch Zeichen eines gesunden Volkswillens. den Stoffwechsel anregen, die Leber Heilkrautern», interes- und prophylaktisch einzusetzen». so Allen Drogenabhangigen mochte ich und Nieren aktivieren. entgiften und siert: Vollbesetzter Saal Traugott Steger. Und abschliessend: nur eine Empfehlung mit auf den Le schliesslich die Entschlackung des Bin im Restaurant «Crazy «Auch ohne Tierversuche sind wir der bensweg geben: Suche Jesus und sein degewebes vornehmen. Er verheim- Nett» im Einkaufszentrum Wirkung und Unschadlichkeit unserer Licht. alles andere hilft Dir nicht. lichte auch nicht. dass Rotwein, mass Wiggispark, Netstal. Hausspezialitaten sicher. Daftir stehen voll getrunken. auch seine gute Wir- BA/ LeAma/r wir gerade.» Jakob Menzi-Hautt Oberumen Entsorgung des Klarschiamms bleibt ein Dauerbrenner: Schtiden durch Naturereignisse handenen Kapazitaten auszunutzen Das Hochwasser und der Sturm und eine gesetzeskonforme Entsor­ Lothar haben im vergangenen Ver- gung des Klarschlamms nach be- einsjahr an den Verbandsanlagen triebswirtschaftlichen und dkologi- Der Abwasserverbcmd Glarnerlandeinige Schaden angerichtet. Zwi- schen Gesichtspunkten zu ermdg- schen Mitlddi und ist ein lichen. Teil des Verbandskanals weggespult Betriebsleiter Herbert Brauchli tagte in Ntifels worden. Eine provisorische Sanie- informierte sodann fiber die End­ rung wurde umgehend ausgefuhrt. abrechnung fur das Projekt Ohnejede Wortmeldung wurden an der 30. Delegiertenversammlung des Abwasserverbandes Glarnerland (AVG) in Ein Ausbau der Wuhranlage in die­ Solare Klarschlammtrocknungsan- Nafels samtliche statutarischen Geschafte verabschiedet. Der Abwasserverband Grosstal ist nun deflnitiv aufgehoben sem Bereich, zum Schutz des Bahn- lage. Vor zwei Jahren hat die Dele­ und in den AVG integriert worden. Die Delegierten genehmigten die Endabrechnung Solare Klarschlammtrock- dammes und der Verbandsleitung giertenversammlung hiefur einen nungsanlage some einen Kredit fir die Ausarbeitung eines Verbands-GEP. wird zurzeit gepriift. Auch die An- Kredit von 1,4 Mio. Franken gut- lagen in Weesen wurden durch das geheissen. «Die Investitionhat sich Hochwasser uberflutet, und der gelohnt, denn die Anlage lauft ein- Wasserpegel im Linthkanal be- wandfrei», erklarte Brauchli. So drohte eine Zeit lang den Abfluss wurden beispielsweise im Monat aus der ARA in Bilten. Mai 3500 m3 fliissiger Schlamm Mit derErdgas Linth hat der AVG entwassert, wodurch Entsorgungs- eine Vereinbarung abschliessen kosten von rund 37000 Franken kbnnen. Dadurch kann der Ver- eingespart werden konnten. band die Kabelschutzrohre des Gasverbandes, die zurzeit erstellt Eine einzige Kreditvorlage werden, zum Einlegen eines Steue- Der Versammlung wurde sodann rungskabels fur die Aussenstatio- ein Kreditbegehren von 497725 nen mitbenutzen. Ein erste Etappe Franken fur die Ausarbeitung eines wurde bereits bei den Staustufen Verbands-GEP unterbreitet. «Es ausgefuhrt. Schliesslich ist dem Jah­ handelt sich hier wie bei den resbericht zu entnehmen, dass mit Gemeinden um ein Planungs- und dem Ausbau der KVA die Be- Arbeitsinstrument», sagte der Vor- schickungsanlage fur Klarschlamm sitzende mit dem Hauptziel, dass auf die Kehrichtverbrennungsstras- bei Regenfall moglichst wenig sen gebaut wurden. Ende Januar SchmutzstofFe in die Linth fliessen konnte mit Erfolg der Probebetrieb kbnnen. Ohne Diskussion wurde aufgenommen werden. auch dieses Geschaft verabschie­ det. Schliesslich musste auch noch Solare Klarschlammlrocknungs- die Vorsteherschaft um zwei Mit- anlage glieder erganzt werden. Die von den Georg Banzer benutzte in Ergan- betreffenden Gemeinden vorge- zung zum schriftlich vorliegenden schlagenen Rolf Lehmann, Luch- Jahresbericht die Gelegenheit, alien singen, und Heinrich Schiesser, fur die Zusammenarbeit herzlich zu Linthal, wurden einhellig bestatigt. danken, im Besonderen dankte er Zum Abschluss der Versammlung dem ARA-Team unter der Leitung gab Georg Banzer bekannt, dass der von Betriebsleiter Herbert Brauchli Verband in Bezug auf den Haus- fur seinen Einsatz. Rechnungsfuh- klargrubenschlamm klare Bestim- Abwasserreinigungsanlage Glarnerland in Bilten. rer Karl Gallati erlauterte in lmrzen mungen an die Gemeinden ab­ Zugen die Jahresrechnung 1999. gegeben hat, well hier Unfug be­ it der Feststellung, dass der Konforme Abwasserreinigung wasserverband Glarnerland (AVG) Dass die Bilanzsumme mit 4,1 Mio. trieben worden sei. Er appellierte an Abwasserverband Grosstal Grund zu vielen Fragen hatten sie auch im neuen Jahrtausend inten- Franken einen wesentlich hdheren die Gemeinden, den Hausklargru- offiziell aufgelost und in den auch nicht, denn sie waren wie- siv beschaftigen wird. Im Einzugs- Bestand aufweise sei darauf zuriick- benschlamm gesetzeskonform zu MAbwasserverband Glarnerlandderum in­ vorgangig mit einem aus- gebiet der ARA Bilten konnten im zuflihren, dass die Bilanz des Ab­ entsorgen. Der Ausbau der Triib- tegriert worden sei, konnte Presi­ fuhrlichen Jahresbericht dokumen- letzten Jahr nur noch zirka 5 Pro- wasserverbandes Glarner Grosstal wasserbehandlung lauft terminge- dent Georg Banzer die 30. Dele­ tiert worden. Diesem ist zu entneh- zent Klarschlamm in die Landwirt- integriert worden sei, erklarte er. Im recht voran. Ein Probelauf ist fur giertenversammlung imSGU erdff- men, dass in der ARA in Bilten schaft abgegeben werden. Rund 95 vergangenen Jahr sind 1,8 Mio. den Juli vorgesehen. nen, denn kurz vor der Versamm- dank der heutigen Technologic und Prozent konnten noch in den Franken in die Verbandsanlagen in- Ein Sorgenkind des Verbandes ist lung war dieser Schritt deflnitiv voll- der Erkenntnisse der letzten Jahre Ackerbaugebieten in der Ost- vestiert worden, und die Betriebs- das Wuhr bei Mitlddi, das durch zogen worden. Die mit 26 Dele­ die Abwasserreinigung nach den schweiz eingesetzt werden. Entsor- kosten betrugen 2,6 Mio. Franken. das Hochwasser weggeschwemmt gierten und einigen Gasten be- Vorschriften des neuen Gewasser- gungswege fur die Entsorgung von Ebenfalls diskussionslos geneh­ worden ist und dabei die Leitung suchte Versammlung vom vergan- schutzgesetzes betrieben werden Klarschlamm seien vorhanden, migte die Versammlung nun den zerstort hat. Hier sei man auf der genen Freitag genehmigte in kann. Hingegen wird im Bericht heisst es im Jahresbericht weiter, Vertrag Entwasserung und Entsor­ Suche nach einer neuen Losung, er­ der Folge diskussionslos und in auch festgestellt, dass die Entsor- man musse jedoch die kosten- gung Klarschlamm. Dieser Vertrag klarte der President zum Schluss Rekordzeit samtliche statutarischen gung des Klarschlammes ein Dau ­ gunstigsten und sinnvollsten aus- mit den umliegenden Abwasser- der nur knapp einstiindigen Ver­ Geschafte. erbrenner bleiben und den Ab­ nutzen. verbanden hat zum Ziel, die vor- sammlung des AVG. • ai. Die Sudostschweiz Glarnerland Montag , 21. August 2000 Seite 3 Liebe und Freundschaft an erster Stelle Was der Telefonhilfe fur Kinder und Jugendliche zu Ohren kommt - und wie sie darauf reagiert

Outer Rat ist nicht teuer: Wenn harmloseren Problemen gentigt es oft, Die Telefonnummer 147 wird laut Kinder und Jugendliche nicht Mut zu machen.» Und: «Wir haben Leuppi hauptsachlich von 10- bis 15- keine fertige Ratschlagkiste. Wichtig Jahrigen gewahlt, ist aber fur Kinder mehr welter wissen, konnen ist die individuelle Beratung.» und Jugendliche bis 18 gedacht. Vom sie unter der Telefonnummer Einige Beispiele: Bel Familienpro- privaten Anschluss aus kostet ein An- 147 erste Hilfe erhalten. Was blemen konne es je nach Situation ruf 20 Happen, in der offentlichen Te- heissen: «Versuch doch noch einmal, lefonkabine 60 Happen. Nur fibers Na- fur Probleme haben Kinder aus mit deinem Vater zu reden.» Oder sie tel werden die normalen Gesprachsko- den Gebieten mit der Vorwahl lasse sich von einem unglucklich ver- sten berechnet. 055 auf dem Herzen? liebten Jugendlichen vielleicht er- Vor allem Madchen suchten im ers- zahlen, was er schon alles probiert ten Betriebsjahr der seit Marz 1999 habe, um seine Liebe mitzuteilen und bestehenden Telefonhilfe fur Kinder • VON MATTHIAS SCHARRER mache einen Schuchternen auf weitere und Jugendliche 147 das Gesprach. Moglichkeiten, wie Briefe schreiben, Nur ein Viertel der Anrufe sei von Ru­ «Ich bin verliebt und traue mich aufmerksam. ben gekommen. «Madchen sind offen- nicht, es zu sagen.» Oder: «Meine El- Madchen batten oft das Problem, bar kommunikativer und eher bereit, tern schlagen mich, ich will nicht mehr dass ihr Freund mit ihnen schlafen sich aktiv Hilfe zu holen, wahrend Ru­ nach Hause.» Seiche Sorgen bekommt wolle, sie selbst aber «nicht so recht ben ihre Probleme zunachst allein zu Bea Leuppi ftinf bis zehn Mai taglich wissen». Leuppi: «Haufig kommt dann Ibsen versuchen», folgert Leuppi. am Telefon zu horen - und soil dann im Gesprach heraus, dass das Die Themen Sex und Liebe stunden helfen. Die Sozialarbeiterin ist im Zur- Madchen eigentlich noch keinen Sex aber fur beide Geschlechter zuoberst cher Schlupfhuus tatig, einer Krisenin- will, es sich aber nicht zu sagen traut.» auf der Problem-Agenda. Familienin- terventionsstelle fur Jugendliche. Sie- Sie versuche dann, dem Madchen Mut tern batten hingegen Madchen mehr ben Frauen und drei Manner arbeiten dazu zu machen, die eigene Meinung zu kampfen: Sie durften oft hochstens dort: Sozialarbeiterinnen, Padagogen zu sagen. heimlich einen Freund haben, beklag- und Psychologinnen. Sie nehmen mud ten sich haufig, nicht in den Ausgang um die Uhr Anrufe an die Telefonhilfe Bezugspersonen suchen zu dtirfen und zu viel Hausarbeit ma­ fur Kinder und Jugendliche 147 aus chen zu miissen. «Um Madchen ma­ den Kantonen Zurich, Aargau, Schaff- In den haufigsten bar ter en Fallen, chen sich Eltern mehr Sorgen», erklart hausen und Thurgau sowie aus den wie bei Gewalt in der Familie, gehe es Leuppi die oft unfreiwillige Hauslich- Gebieten mit der Vorwahl 055 entge- darum, je nach Alter weitere vertrau- keit der weiblichen Jugend. gen. Also auch aus dem Glarnerland. enswurdige Ansprechpartner zur Un- Geholfen ist laut Leuppi Ruben wie Was bekommen sie zu horen? terstutzung des Kindes ausfindig zu Madchen bisweilen bereits mit dem machen. Zum Beispiel einen Lehrer, Anruf: «Manchmal tut es nur schon Von Liebe iiber Sex und Gewalt die Grossmutter, Gotte Oder Bera- gut, fiber ein Problem zu reden und zu bis zu Selbstmordgedanken tungsstellen (siehe Kasten). «Ich ver­ spfiren, dass man nicht allein damit suche, herauszufinden, wem sie sich ist.» Am meisten beschaftigen die Kinder etwas zu sagen trauen. Oder, oh sie und Jugendlichen, die den Kindernot- schon alt genug sind, um sich an eine ruf wahlen, die Themen Liebe und Jugendberatungsstelle in der Nahe zu Freundschaft. Sie betreffen laut Leuppi wenden», erklart Leuppi. Wer hilft jungen 26 Prozent aller Anrufe. Es folgen mit Und bei Selbstmordgedanken? Wenn 24 Prozent Familienprobleme, wie die jemand sich umzubringen drohe, sei es Menschen in Not? Abldsung von den Eltern, Streitereien wichtig, die unmittelbar nachsten Oder, nicht mehr miteinander reden zu Schritte zu strukturieren und gemein- mts.- Die Telefonhilfe fur Kinder konnen; dann mit 18 Prozent Gesund- sam nach einer Perspektive zu suchen. und Jugendliche 147 kann bei heit und Sexualitat, insbesondere Fra- Dabei kdnnten Fragen wie «Was schwierigeren Fallen oft nur erste gen der Verhutung, sowie, mit 11 Pro­ machst Du als nachstes? Versprichst Hilfe leisten. Folgende Glarner In- zent, massive Gewalt; ferner Schuli- du mir, mindestens einmal am Tag an- stitutionen konnen laut Bea Leuppi, sches, das Thema Sucht - vor allem zurufen?» ein Mittel sein. Doch kein die fur 147 arbeitet, welter helfen: Rauchen und Kiffen -, Berufliches und Pauschalrezept fur alle Falle. • Das kantonale Jugendamt anderes. Selbstmordgedanken wtirden In der Regel wahlen laut Leuppi (646 66 20); eher selten zur Sprache gebracht - und nicht Jugendliche mit Selbstmordab- • die Opferhilfeberatungsstelle wenn, dann fast ausschliesslich stell- sichten, sondern von ihnen einge- des kantonalen Sozialdiensts vertretend durch Kolleginnen oder weihte Kollegen die Telefonhilfe 147. (646 66 28); Kollegen. «Dann versuche ich, sie zu stutzen, • die Beratungsstelle fur Ehe-, wiederum das Bezugspersonen-Netz Familien- und Sexualfragen Wenn er Sex will grosser zu machen, auch Erwachsene (640 62 82); einzubeziehen. Damit nicht der oder • der schulpsychologische Dienst Was sagt nun Bea Leuppi von der Te­ die Jugendliche sich allein verantwort- Manchmal tut es gut, iiber ein Problem zu reden: Die Telefonhilfe fur Kinder und Jugendli­ (646 65 41). lefonhilfe den Kindern in Not? «Bei lich fuhlt», so die Sozialarbeiterin. che 147 hat offene Ohren da fur. bm Matthias schmer Sonnenstrahlen legen Glarner Kloake trocken Erste solare Klarschlamm-Trocknungsanlage der Schweizin Bilten Die Abwasserentsorgung im als Diinger auf die Felder verteilt. Mit schlamm wird auf Betonplatten in zwei Daraus resultieren laut Fischli fol­ der zunehmenden Umstellung der Trockenhausern ausgebreitet. Diese gende Vorteile: ^ Vom Klo zur KVA Linthgebiet wird okologischer Landwirtschaft auf integrierte undbio- sind mit lichtdurchlassigen Plastikfo- • Reduktion der Kosten fur die Klar- und billiger. Statt mit Klar- logische Produktion sank jedoch der lien ahnlich wie Treibhauser gebaut, schlamm-Verbrennung (je Tonne Was- mts.- Was passiert mit der Kloake schlamm die Felder zu iiber- Bedarf der Bauern am Diingemittel sodass die Sonnenstrahlung direkt den ser, die nicht verbrannt werden muss, aus dem Tal der Linth, nachdem sie diingen oder ihn feucht zu ver- Klarschlamm. Seither gelangt ein Klarschlamm trocknet. wird ein Spareffekt von 200 Franken aus dem Klo weggespfilt ist? Sie ge­ Drittel des Klarschlamms - kiinftig sol- Dieser Prozess wird beschleunigt, erzielt); langt in die Abwasserreinigungs-An- brennen, wird dieser neuer- len es zwei Drittel werden - in die indem zwei Wendemaschinen den • Geringere Anzahl an Transport- lage Bilten, wird dort gereinigt und dings solar getrocknet und Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) Klarschlamm automatisch wenden fahrten zur KVA; in Klarschlamm und sauberes Ab- dann verbrannt. Ein Pilotpro- Niederurnen. Damit der Schlamm bes- und allmahlich jeweils vom einen zum • Reduktion der in der KVA einge- wasser getrennt. Der Klarschlamm ser und billiger brennt, wird er nun ge­ anderen Ende der Halien verschie- setzten Energie zur Verbrennung. kommt dann in einen Faulturm und jekt fur die Schweiz. trocknet. Die daffir installierte solare ben. Nach einer Durchlaufzeit von Laut Fischli lassen sich mit dem anschliessend auf eine Siebband- Trocknungsanlage wurde am Freitag etwa 24 Tagen erreicht der Schlamm, neuen Verfahren jahrlich 250 000 bis presse, die ihn bis zu einem • VON MATTHIAS SCHARRER in der AHA Bilten der Presse und inte- je nach Wetter, einen Trockensub- 300 000 Franken einsparen. Die 1,3 Trockensubstanz-Gehalt von 25 Pro­ ressierten Klarschlamm-Experten aus stanz-Gehalt von durchschnittlich 45 Millionen Franken teure Anlage dfirfte zent entwassert. Anschliessend wird Man geht auf die Toilette, spfilt - und der ganzen Schweiz vorgestellt. Es bis 50 Prozent, wie der mit der Beur- daher in ftinf bis zehn Jahren amorti- er neu in zwei solaren Trocknungs- weg ist die Kloake. Was am Ende der handelt sich um die erste derartige An- teilung des Verfahrens beauftragte siert sein. hallen bis zu einem Trockensub ­ Kanalisation eines Grossteils des Glar- lage in der Schweiz. Nafelser Energiefachmann Otto Fischlis Fazit: «Im Gegensatz zu vie- stanz-Gehalt von 45 bis 60 Prozent nerlandes und des Linthgebietes in der Fischli erklarte. len anderen solaren Anlagen, die zwar getrocknet. Ein Teil - zurzeit ein Abwasser-Reinigungsanlage (AHA) Bil­ Wirtschaftlich und okologisch Mit dem bisherigen Verfahren sei intelligent gemacht, aber teuer sind, ist Drittel, kiinftig zwei Drittel - wird ten herauskommt, ist Klarschlamm. ein Trockensubstanz-Gehalt von 25 diese Methode wirtschaftlich. Einziger dann in die KVA Niederurnen trans­ Dieser wurde bis 1994 vollumfanglich Das Verfahren ist einfach: Der Klar­ Prozent erzielt worden. Nachteil: Sie braucht viel Platz.» In Bil­ porter! und zusammen mit dem ten insgesamt rund 2000 Quadratme- Kehricht verbrannt. Der Rest kommt ter. als Diinger auf die Felder. Tausende Tonnen Schlamm pro Jahr ANZEIGE. Das Einzugsgebiet der AHA Bilten umfasst alle Glarner Gemeinden im Tal der Linth sowie Amden, Weesen, Scha- nis und Eschenbach, wie Herbert Brauchli, der Leiter der Anlage, erlau- terte. Es ist im Abwasserverband Glar­ nerland zusammengeschlossen. Jahr­ lich fallen in der AHA Bilten etwa 3500 Tonnen Klarschlamm an. Giinstige Energie- Was von der Kloake am Schluss bilanz: Die solare fib rig bleibt, ist nun gesaubertes Was- Trocknungsanlage in ser und weitgehend trockenes Granu- SPAR- UND LEIHK6SSA KALTBRUNN Bilten benotigt fast lat. Letzteres lost sich in der KVA £8# bank nur Sonnenenergie. schliesslich grossteils in gefdterten Telefon 055 293 30 60 Bild Matthias Schattet Rauch auf.

BjiraSeunreiajpiJfq £ apas NO 20 g DIESUDOSTSCHWEIZ GLARNERLAND mittwoch, 20. JUNI2001 SI III 4 Kein Klarschlamm mehr auf die Felder? Der Abwasserverband Glarnerland muss neue Wegefiir die Entsorgung des Klarabfalls suchen

Die Klaranlage Glarnerland nannte Georg Banzer: Erstens, sau- Bilten hat im letzten Jahr gute beres Wasser vom Schmutzwasser zu trennen und in den Vorfluter einzu- Erfahrungen mit der solaren leiten. Zweitens sollte der Wasserver­ Klarschlammtrocknungsanlage brauch im Haushalt weiter reduziert gesammelt, wie an der Jahres- werden. nachdem gemass Statistik in den letzten vier Jahren bereits eine versammlung vom Freitag be- Reduktion von zebu Prozent ver- kannt wurde. Femer orientier- zeichnet wurde. Und drittens sei te Dr. Jakob Marti vom Amt fiir durch die laufenden Sanierungen und denWeiterausbau des Kanalisations- Umweltschutz, dass es viel- systems in den Gemeinden das Ein- leicht bald keinen Austrag von dringen von Fremdwasser zu elimi- Klarschlamm in der Fandwirt- nieren. schaft mehr geben werde. Die Vorbereitungsarbeiten fur die letzte Etappe der Regenbeckenbewirt- schaftung wurden im vergangenen • VON IRENE HUNOLD STRAUB Jahr weitergeftihrt, so dass dieses Pro- jekt im nachsten Winter mit dem Ein- Der Klaranlage Glarnerland Bilten bau von Regensieben in den Regen- sind samtliche Glarner Gemeindenso- klarbecken . Nafels und wie Weesen und Amden angeschlos- abgeschlossen werden kann. sen. Im vergangenen Jahr konnten Mit der Inbetriebnahme der Trtibwas- erste Betriebserfahrungen mit der so­ serbehandlungsanlage im letzten Au ­ laren Klarschlammtrocknungsanlage gust sei die Phase der Optimierungen gesammelt werden, wie am Freitag an der Wasserstrasse auf der Abwasser- der Delegiertenversammlung des Ab- reinigungsanlage abgeschlossen. teilt wasserverbandes Glarnerland (AVG) Betriebsleiter Herbert Brauchli mit. im SGU in Nafels zu erfahren war. Fiir sieben Schulklassen fanden Rund 1600 Tonnen Wasser seien ver­ Ftihrungen in der Klaranlage Bilten dampft worden. Damit babe die Anla- statt. Die Hochschule Wadenswil ffihr- ge die Erwartungen erffillt. te ein Praxisseminar fiber On-line- Wie Georg Banzer als Prasident fest- Analytik, Dimensionierung. Simula ­ hielt. konnte im Einzugsgebiet des Ab- tion auf der Anlage durch. Und ver- wasserverbandes Glarnerland nur Rund 1600 Tonnen Wasser verdampft Mit der solaren Klarschlammtrocknungsanlage wurden im ersten Betriebsjahr gute Erfahrungen schiedene Klaranlagenbetreiber be- noch 5,5 Prozent Klarschlamm in die gemacht sichtigten die Solar-Klarschlamm- Landwirtschaft abgegeben werden. 85 trocknungsanlage - darunter auch Prozent seien in Ackerbaugebieten Wie Dr. Jakob Marti als Letter des Am- gen. Es mfisse damit gerechnet wer­ zusatzliche Verbrennungsmoglichkei- Fachbehorden aus Frankreich und ausserhalb der Region abgesetzt wor­ tes fur Umweltschutz ausftihrte, sei den. dass in den nachsten vier, fflnf ten suchen». so Dr. Jakob Marti. Australien. den. und lediglich 9.5 Prozent batten der Absatz von Klarschlamm in der Jahren der gesamte Klarschlamm ver- Als neue Mitglieder in die Vorste- in der Kehrichtverbrennung entsorgt Landwirtschaft wegen der ganzen brannt werden musse. Einen Teil da- Wasserverbrauch im herschaft konnten Kurt Schwab aus werden mtissen. Audi im Linthgebiet BSE-Diskussion und der damit ver- von wird in unserer Region die KVA Hatzingen fiir die ausscheidende Hei­ konne burner weniger Klarschlamm in bundenen Verunsicherung in der Niederurnen bewaltigen konnen. «Fur Flaushalt reduziert di Horath sowie Kathi Gubser aus Wee- die Landwirtschaft abgesetzt werden. Landwirtschaft deutlich zurtickgegan- den Rest muss die Klaranlage Bilten Drei Ziele der Abwasserreinigung sen fiir Erich Zoller gewahlt werden.

Nachrichten Durchs Fenster aus der Schule Leute Geopark: Fritz Marti Glarus: Berufserfolg im Vorstand Verschiedene Molliser Retter in gemeinsamer Ubung eing.- Daniel Aebli, Geschaftsstel- so.- An der Hauptversammlung des lenleiter bei der Credit Suisse Gla­ Vereins Geopark, die am Wochen- Abends urn hath acht noch in Verantwortlichen der verschiedenen den Kollegen aus Weesen mit einem rus und eidg. dipl. Bankfachmann, ende in Weesen stattfand (Ausgabe die Schule - und durchs Fens­ Molliser Rettungsformationen ausge- Hubretter. Mit diesem Gefahrt wurden hat die eidg. Diplomprtifung zum von gestern). gab es einen Wechsel dacht, um zum ersten Mai ihre rasch mehrere Kinder aus dem «bren- Finanzplaner mit Erfolg bestanden. im Vorstand. Fiir den Diesbacher ter wieder hinaus: Feuerwehr, Zusammenarbeit in einer gemeinsa­ nenden» Primarschulhaus befreit, um Hinter diesem Prtifungserfolg August Rohr, Sekretar der Region Samariter imdZivilschutz von men Ubung auszutesten. Mit von der anschliessend von Zivilschfitzern und steckt eine Menge barter Arbeit und Hinterland-Sernftal, wurde Fritz Mollis retteten kiirzlich in Partie waren auch zwei Schulklassen Samaritern betreut zu werden. Ausdauer, aber auch sehr viel En­ Marti-Egli, Prasident der Region saint Lehrer. die zu diesem Zweck am Dem Pikett des Zivilschutzes fiel die gagement und personlicher Ein­ Hinterland-Sernftal, in den Geo- einer gemeinsamen Ubung vergangen Mittwochabend - nach der Arbeit zu. den Schadenplatz abzu- satz. Der gebfirtige Glarner ist lang- park-Vorstand gewahlt. Schuler aus dem Molliser Schule - nochmals ins Schulhaus ka- sperren und die Personen zu kontrol- jahriger Kadermitarbeiter der CS Primarschulhaus. men. lieren. und leitet seit 1. Marz die Ge- schaftsstelle Glarus. Sein erworbe- Glarnerland: Kaminfeger • VON DAVID REICHART Nones Gefahrt im Einsatz Positive Bilanz nes Wissen kann er in der taglichen brachten Gliick Beratung seiner geschatzten Kund- Aus dem Primarschulhaus Mollis to- Die Molliser Feuerwehr unter dem Einsatzleiter Fritz Mtihlemann zog schaft einsetzen. Die Kunden profi- eing.- An der Glarner Energiemes- nen Schreie. Schfiler lehnen aus dem Kommando von Major Fritz Mtihle- am Elide positive Bilanz zur Ubung. tieren dadurch von einer noch pro- se f'uhrte der Glarner Kaminfeger - Fenster und rufen um Hilfe. Das Trep- mann hatte die Aufgabe, die einge- «Es war ein realistisches Ereignis. Und fessionelleren Beratung in saint- meisterverband einen Wettbewerb penhaus ist voller Rauch; sie konnen schlossenen Schfilerinnen und Schfiler es hat sich gezeigt. dass wir auf dem lichen Vorsorge- und Steuerfragen. durch. Die Gewinner sind: ihre Klassenzimmer nicht mehr ver- (saint Lehrern natfirlich) zu retten und richtigen Weg sind fiir die kfinftige Zu ­ Wir gratulieren herzlich. 1. Preis (Kaminfeger-Glucksbringer): Verena lassen. den Brand zu loschen. sammenarbeit*. erklarte er nach dem Zwicky, 2. Preis (Gutschein Kaminfe- Dieses Szenario batten sich die Unterstfitzt wurden sie dabei von gelungenen Test. gerarbeiten): Fabienne Tresch, Ruti 3. Preis (Gutschein Kaminfegerarbeiten): Fritz Gallati, Nafels. 4.-10. Preis (Glucksbringer-Portemon- naie): Mani Landolt, Muhlehorn, Ernst Muller, Gratis GlarnerBus Oberurnen, Wolfgang Fischer, Mitlodi, Jorg Har- ri, Pfaffikon, Berta Fankhauser, Bilten, Jessica pd.- Am nachsten Wochenende geht Kosky, Gordevio. in Nafels der zweite Teil des Glarner- Bfindner-Kantonalturnfestes fiber die Bfihne. Aus diesem Grand und damit die Bevolkerung das neue Verkehrs- ^/VZGGE______angebot im Unterland und fiber den Kerenzerberg kennen lernen kann. fahrt der GlarnerBus Unterland/Ke- f" Samstagf23.7mi *\ renzerberg an diesem Wochenende fiir alle Benfitzer gratis. Dies entneh- men wir einer gestern veroffentlichten \ Goldetier\ Medienmitteilung. die mit denWorten schliesst: «Nutzen Sie also die Mog- lichkeit. steigen Sie ein und testen Sie die neuen Buslinien.» \ Satostag \

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1 2 3 4 5 10 20 30 40 50 60 70 80 90 95 96 97 98 99 100 1DOS Die Sudostschweiz Glarnerland Samstag , 22. Marz 2003 SEIZE,

Wasser ist alles: Landammann Jakob Kamm eroffnete gestern wahrend einer Pressefahrt das Uno-Jahr des Wasser als Lebensraum: Was in welchem Gewasser alles vorkommt. Wassers. Wasser ist das A und 0 des Lebens Am gestrigen Freitag begann das Uno-Jahr des Wassers im Glarnerland mit einer Pressefahrt

Wasser als Lebensmittel, druckend jenes vom Feldbach oder Wasser als Lebensraum und vom Biotop. Peter Zopfi und Olivier Scheurer er- Wasser als Abwasser: Das klaren anhand des Molliser Biotops, waren die drei ausgewahlten was fflr reichhaltige Lebensraume die­ Aspekte des Wassers im ses den verschiedensten Lebewesen bietet - vor allem fflr Kleinlebewesen. Glarnerland, welche am ges­ In einem kleinen Gewasser wie dem trigen Freitag denMedien- Feldbachweiher in Mollis leben meh- vertretem zur Erollnung rere hundert Arten an Tieren und Pflanzen. des Uno-Jahres des Wassers In einem Kessel sind grosse Klum- demonstriert wurden. pen an Grasfroschlaich auszumachen. Im Kessel daneben tummeln sich ein • VON IRENE HUNOLD STRAUB paar Grasfrosche. Ein Mannchen klammert sich an das bedeutend gros­ «Ist das jetzt Quell- oder Grundwas- ser e Weibchen. Dr. Jakob Marti vom ser?» Lebensmittelinspektor Willi Lutz Umweltschutzamt ninimt das Parchen offeriert den Medienvertretern beim aus dem Wasser und zeigt den Pumpwerk Erlen in Nafels je einen Medienvertretern den mit Laich ge- Schluck zum Kosten. Der Unterschied fflllten Bauch - dieweil das Mannchen ist fast nicht auszumachen. Anlass fflr mit deutlichen Rufen protestiert. diese Kostprobe ist die Eroffnung des Uno-Jahres des Wassers. die gestern Wasser als Abwasser schweizweit mit Aktionstagen began- gen wurde. Die ARA unterhalb Bilten ist die letz- Das Pumpwerk in Nafels als das te Station der Pressefahrt. Hierher ge- grosste im Glarnerland ist die erste langt das gebrauchte Wasser. «Aus Station wahrend der Pressefahrt. Wasser ist alles, und ins Wasser kehrt Landammann Jakob Kamm, Vor- alles zurflck». so Georg Banzer, Prasi- steher der Direktion fflr Landwirt- dentdes Abwasserverbandes Glarner­ Die Wasser- Kantonales Die ARA schaft. Wald und Umwelt, bezieht land. Die Kar anlage Glarnerland ist sich in seiner Begrflssungsrede auf das Kernstflck der glarnerischen Ab- versorgung Schutzgebiet Glarnerland die Schweiz als Wasserschloss Euro- wasserreinigung. Sie gehort zu den pas. «Manchmal haben wir eher mehr modernsten und kostengflnstigsten in Nafels Feldbach weltweit bekannt Wasser. als uns lieb ist». sagt er. Da- Anlagen in der Schweiz. bei dflrfen wir nicht vergessen, dass Wahrend eines Rundgangserlautert ill.- Werkfflhrer Erich Schindler ih.- Der Feldbach in Mollis ist seit ih.- Erst mit Beginn der Indus- es viele Gebiet auf der Erde gibt. wo Betriebsleiter Herbert Brauchli die und Brunnenmeister Ruedi Hauser 1981 ein kantonales Schutzgebiet trialisierung gewann die Abwasser- Wasser ein ausserst knappes Gut dar- Anlagen. Die mechanische und die bio- gaben Einblick in Geschichte und im Eigentum derGemeinde unddes behandlung iniiner mehr an Bedeu- stellt. logische Anlage sind die beiden Haupt- heutigen Stand der Nafelser Was- Bnudes. Das Feuchtbiotop besteht tung. Im Kanton Glarus wurde An- bereiche der Reinigung. Besonderes serversorgung. Bereits 1830 soli mindestens seit dem 19. Jahrhun- fang der Siebzigerjahre mit dem Wasser als Lebensmittel Augenmerk konimt dem Klarschlamm von den Besitzern der Rtitiberg- dert. Hier lebt eine reichhaltige Gewasserschutz begonnen. Mit zu. Denn die Entsorgung des Klar- quellen das Wasser in Holzttichel- Flora und Fauna mit etlichen Ver- dem Bau einer zentralen Klaranla- Im Pumpwerk Erlen (siehe Kasten schlammes wird zunehmend schwieri- leitungen in den Hof des Freulerpa- tretern der roten Liste. ge auf dem Gemeindegebiet Bilten unten links) wird Wasser als Lebens­ ger und aufwendiger. Denn ein Ent- lastes und zum Hans an der Letz ge- Die Vorkommen an Amphibien sind heute alle 23 Glarner Gemein- mittel thematisiert. Denn alle Men- scheid des Bundesrates flber ein Ver- ftihrt worden sein. Der Brand von und Feldermausen sind bekannt. denvon Linthal bis Bilten sowie die schen. Tiere und Pflanzen benotigen bot der Ausbringung in der Landwirt­ Glarus 1861 und der Gerbibrand in Wahrend der Laichwanderung im St. Galler Gemeinden Weesen und Wasser. Der Kanton Glarus schwimmt schaft steht offenkundig unmittelbar Nafels 13 Jahre spater waren wo hi Fr Aiding wurden frtiher massen- Amden angeschlossen. geradezu im Wasser: Die kommunalen bevor. Ereignisse, welche die Nafelser be- weise Frosche bei der Uberquerung Im Glarnerland fallen etwa 7,5 Wasserwerke verteilen pro Jahr rund Grosse Invest!tionen gab es. als die wogen. sich nach einer besseren der Kantonsstrasse tiberfahren. Millionen Kubikmeter Aliwasser an. 6,5 Millionen Kubikmeter Trinkwas- Klarschlammsolaranlage als erste der Wasserversorgung und einem bes­ 1995 wurde eine Schutzanlage er- 95 Prozent davon werden in der ser, das sind etwa 470 Liter pro Ein- Schweiz in Betrieb genommen werden seren Feuerschutz umzusehen. stellt, welche die wandernden Am­ Klaranlage Glarnerland in Bilten wohner und Tag. Der minimale Was- konnte. Im letzten Herbst kamen zwei Der Ban einer Hydrantenleitung phibien mittels Leitwanden zu Tun­ verarbeitet. Der Rest wird in den serbedarf fflr Menschen belauft sich neue Trocknungshallen dazu; damit sollte vorangetrieben werden. nels ffllirt und sie so unbeschadet Klaranlagen Engi. Murg und einigen auf 70 Liter. ist die Biltener Anlage weltweit die Schliesslich reifte der Plan der Was­ die Hauptstrasse unterqueren lasst. kleineren gereinigt. Die Wirkung Etwa zwei Drittel des Quellwassers grosste dieser Art. serversorgung aus dem Oberseetal Besonders haufig sind auch Gras- der Klaranlagen bezflglich der Was- und rund 10 Prozent des Grundwas- und der Stromproduktion. 1888, zur frosche, Erdkroten und Bergmolche. serqualitat in den Seen und Fltissen sers werden vor der Verteilung aufbe- ANZBGE______500-Jahr-Feier derSchlacht bei Na­ Der Fadenmolch konimt hier eben­ ist eindrflcklich: Vor dreissig Jahren reitet. «Das im Kanton Glarus verteil- fels, wurde das Wasser erstmals fflr so vor - eine der wenigen Tierarten, floss die Linth zeitweise in alien Far- te Trinkwasser ist in der Regel von elektrische Beleuchtung genutzt. die in der Schweiz entdeckt und be­ ben. Jetzt. 30 Jahre spater, nach der sehr guter Qualitat und wird regel- \ i Mit dem Quellwasser wurde bis ll aunt wurden. Es handelt sich um Investition von flber 200 Millionen. massig flberprflft», so Jakob Kamm 1924 elektrische Energie produ- eine seltene Art der roten Liste. die ist das Wasser wieder von einer gu- weiter. SisiyuThavel ziert, bevor das Wasser flber das Re­ in unserem Kanton nur an drei Stel- ten Qualitat. Pro Jahr kostet die Ab- Willi Lutz erklart, was fflr physikali- servoir Geisserbrtinneliins Hydran- len im Unterland vorkommt. wasserreinigung in unserem Kanton sche, mikrobiologische und chemische tennetz abgeleitet wurde. Fledermause bentitzen das Ge- etwa seeks Millionen. Anforderungen ans Trinkwasser ge­ ein Produkt von 1946 wurde das Wasserreservoir biet Feldbach als Jagdrevier, well Da in absehbarer Zeit ein Aus- stellt werden. Das wird durch regel- Hilarirank gebaut; 1962 erfolgte die hier besonders viele Insekten vor­ bringen von Klarschlamm in der massige Untersuchungen durch das KUSTER REISEN AG, RAPPERSWIL Inbetriebnahme der EW-Zentrale kommen. Bei Alifangaktionenwur ­ Landwirtschaft nicht mehr moglich Amt fflr Lebensmittelkontrolle flber - Rtitiberg. Seit 30 Jahren ist das den schon elf Arten gefangen. wo- sein wird. wurde in Bilten eine so- wacht. Ferien Pumpwerk Erlen in Betrieb, saint ei­ von zehn Arten auf der roten Liste lare Klarschlammtrocknung ge­ ner direkten Leitung zum Reservoir vermerkt sind. Eine Besonderheit baut - als erste der Schweiz. Mit Wasser als Lebensramn «abseits der Massen» Hilarirank. Die Forderleistung bei- ist die Weissrandfledermaus. die einfacher Technologie und wenig der Pumpen betragt 8280 Liter pro bisher sonst nirgends im Kanton ge- Fremdenergie wird der Klar- Der zweite Halt auf der Pressefahrt in Malta & Griechenland Minute. Das heisst. dass 73 000 Ein- funden werden konnte. Ein faszi- schlamm von 25 Prozent Trocken- ist beim Biotop Feldbach in Mollis, wo wohner bei einem Tagesverbrauch nierendes Schauspiel sind die je- substanz auf 40 Prozent oder holier Peter Zopfi vom Umweltschutzamt An- bereits ab Fr. 472- von 162 Litern pro Person versorgt weils nach Einbruch der Damme- getrocknet. Die zweite Verfahrens- schauungsmaterial in Glasern aufge- Heute buchen - morgen geniessen. werden konnten. Das Wassernetz rung knapp flber der Wasserober- linie wurde im letzten Herbst fertig baut hat: Kieselalgen als Indikatoren versorgt Brunnen ebenso wie Gross- flache jagenden Wasserfledermau- gestellt; sie ist weltweit die grosste. der Gewassergflte. Der Inhalt jenes verbraucher. Der grosste Kunde ist se mit ihren knatternden Ultra- und Besucher aus alter Welt be- Glases, welcher der Linth entnommen Tel. 055 220 52 22 die Netstal Maschinen AG. schall-Ortungsrufen. staunen sie. wurde, enthalt am wenigsten von www.lifestyle-travel.ch Auge sichtbare Lebewesen. Beein-

1 2 3 4 5 10 20 30 40 50 60 70 80 90 95 96 97 98 99 100 1DOS Zum UNO-Jahr des Frischwassers: T Glarner Wasser von der Quelle bis zur ARA Wasser als Lebensmittel, Wasser als Lebensraum und Wasser als Abwasser. Elaben Sie sich schon einmal iiberlegt, wie wir mit diesen Aspekten umgehen ? Ein Besuch des Pampwerks Erlen, Nafels, des Feldbachweihers Mollis und der Abwasserreinigungsanlage Bilten brachte es an den Tag.

V.I.n.r.: Herbert Brauchli, Betriebsleiter Klaranlage Glamerland, und Georg Banzer, President des Abwasserverbands Glamerland, vor der weltweit ersten und grossten solaren Kldrschlammtrocknungsanlage in Bilten. schutzgesetz grosse Veranderungen gebracht. Georg Banzer, President Weitere Aktivitaten zum des Abwasserverbands Glarner- land, und Herbert Brauchli, Be­ UNO-Jahr des Frischwassers triebsleiter der Klaranlage Glarner- - Gemeinde-Wassertage land, machten vor allem auf die in verschiedenen Gemeinden Probleme der Schlammentsorgung im Laufe des Jahres, zum Teil auffnerksam. Friiher konnte ein verbunden mit anderen An- grosser Teil des Klarschlamms in lassen (Besichtigung der Was­ der Landwirtschaft eingesetzt wer­ serversorgung und der Kraft- den. Jetzt steht ein Entscheid des werke, Ausstellungen zum Bundesrates fiber ein Verbot der Thema Wasser) Ausbringung in der Landwirtschaft - «Exkursionsfuhrer Wasser» unmittelbar bevor. Ein Teil des Klar­ fur Schulen schlamms kann nach wie vor in der Zementindustrie verwendet wer­ den, der grosste Teil landet in Zu- teresse der intemationalen Fach- kunft wohl in Verbrennungsanla- welt auf sich. Trotzdem mahnt Ge­ gen. Um dort die Entsorgung zu er- org Banzer: «Unsere Umweltbesit- Erste Station der Pressefahrt war das Grundwasserpum|>werk Erlen in Nafels (v.I.n.r.): Eridi Schindler, Leiter leichtern, installierte die ARA Glar- zen wir nicht, sie wurde uns nur leih- Bauamt Nafels; Landammann Jakob Kamm; Brunnenmeister Rued! Hauser. nerland einen Schlammentwasse- weise anvertraut. Es ist unsere mngs-Dekanter und cine solare Pflicht, uns fur ihre Erhaltung, fur IXurz vor der vom Kantonalen Grosste Tdnkwasserquelle im Kan­ treter versuchten bei der anschlies- Klarschlammtrocknung. Mit einfa- den Schutz des Wassers, des Bo- Amt fur Umweltschutz organisier- ton ist das Brunnenstubli ob Glarus, senden Wasserdegustation heraus- cher Technologie und ohne Einsatz dens und der Luff einzusetzen.» ten Pressefahrt vom vergangenen grosstes Grundwasserpumpwerk zufinden, ob es sich um Quell- oder fossiler Energie wird hier der Klar- Denken wir daran, nicht nur im Freitagmorgen schaute ich vom das GP Erlen, Nafels. Grundwasser handelt. schlamm von 25 Prozent auf 40 UNO-Jahr des Frischwassers und Biiro aus auf die Linth, liess rasch Der Leiter des Bauamtes Nafels, Prozent Trockensubstanz und am Tag des Waldes. • kdmii einen Tee aus dem Automaten und Erich Schindler, schilderte die Ge- Wasser als Lebensraum hbher getrocknet. Die solare Klar­ ging aufs WC. Unbewusst habe ich schichte der Wasserversorgung Na­ Idyllisch prasentiert sich der 1981 schlammtrocknung ist weltweit die www.trinkwasser.ch, www.svgw.ch, www.was mit diesen drei ganz aUtaglichen fels, die 1876 mit der Bildung der vergrosserte Feldbachweiher beim erste und grosste und zieht das In- ser2003.ch, www.lebensmittelkontrolle.ch Handlungen vollzogen, was mir gemeinderatlichen «Wasserleitungs- Flugplatz siidlich von Mollis. Von anschliessend zum Auftakt des comission» begann. 1877 wurden der Kantonsstrasse her fallen die UNO-Jahr es des Frischwassers die RMbergquellen «gefasst» und Leitsysteme auf, die verhindern, und gleichzeitigen Tag des Waldes erste Hydrantenleitungen im Dorf dass die Amphibien auf ihren Laich- vorgestellt wurde. erstellt. 1946 wurde das Wasser- ziigen iiberfahren werden. Gras- reservoir im Hilarirank gebaut und frosche, Erdkroten und Erdmolche Wasser als Lebensmittel 1962 die EW-Zentrale RMberg in teilen sich den Lebensraum mit Erste Station der von Landammann Betriebgenommen. 1973 wurde das dem Fadenmolch. Er ist einer der JakobKamm und Mitarbeitern des Grundwasser-Pumpwerk Erlen wenigen Tiere, die in der Schweiz Umweltschutzamtes gefuhrten eingeweiht. entdeckt und benannt wurden. Ausfahrt war das 30-jahrige Pump- Brunnenmeister Ruedi Hauser wies Peter Zopfi, stv. Leiter des werk Erlen, mitten in den frisch unter anderem daraufhin, dass Na­ Umweltschutzamtes, verriet, dass gegullten und gemisteten Wiesen fels 26 Dorfbrunnen speist und die in diesem kantonalen Schutzgebiet sudlich von Nafels. Landwirt- Netstal-Maschinen AG einen jahr- cine reichhaltige Flora und Fauna schafts- und Umweltschutzdirektor lichen Wasserverbrauch von fiber mit etlichen seltenen Lebewesen Jakob Kamm sagte in seiner Be- 321000 m3 hat. anzutreffen ist. Im und um den griissung, dass wir mit mehr als Feldbachweiher haben sich Klein- genugend - und manchmal fast zu Einwandfreies Wasser lebewesen wie Kieselalgen, Griinal- viel - gutem Wasser eingedeckt Die beiden Lebensmittel-Inspekto- gen, Kafer, Kocherfliegen, Schweb- sind. Der Leiter des Kantonalen ren Willi Lutz und Peter Wagner fliegen, Wasserflohe und Libellen Umweltschutzamtes, Dr. Jakob standen fur Informationen und Fra- niedergelassen. Olivier Scheurer Marti, gab einige Zahlen fiber den gen fiber die Trinkwasserqualitat vom Kantonalen Umweltschutz- Glarner Wasserhaushalt bekannt. zur Verffigung. Aufbereitetes oder amt zeigte auf die Bedeutung der Die kommunalen Wasserwerke natiirliches Trinkwasser muss als Kieselalgen auf, die als Indikatoren verteilen pro Jahr etwa 6,5 Millio- Lebensmittel verschiedenen physi- der Gewassergiite gelten. nen Kubikmeter Tdnkwasser, das kalischen (z.B. frei von Fremdge- Elf der 26 in der Schweiz vorkom- sind etwa 470 Liter pro Einwoh- ruch), mikrobiologischen (z.B. Fa- menden Fledermause benutzen ner und Tag. Die Bereitstellung von kalkeime) und chemischen (z.B. den Feldbachweiher als Jagdrevier, sauberem Tdnkwasser - 2h stam- Nitratgehalt) Anforderungen genii- well sie hier besonders vide Insek- men aus Quellen und A aus dem gen. 15 Glarner Gemeinden miis- tenarten vorfinden. Ein besonderes Grundwasser - kostet den Kanton sen ihr Trinkwasser mit UV-Strah- Schauspiel sind die jeweils nach etwa 5,5 Millionen Franken pro len oder Chlor entkeimen. Der Einbruch der Dammerung knapp Jahr. Landammann und die Pressever- fiber der Wasseroberflache jagen- den Wasserfledermause mit ihren knattemden Ultraschall- Ortungs- rufen. Wussten Sie, dass Fleder­ mause im Flug trinken kbnnen? Wasser als Abwasser Pro Jahr fliessen etwa 1,3 Milliarden Kubikmeter sauberes Glarner Was­ ser in den Ziirichsee und dient - nach entsprechender Aufbereitung - den Ziirchem als Trinkwasser. Jahrlich fallen aber auch etwa 7,5 Millionen Kubikmeter Abwasser an. 95 Prozent davon werden in der Klaranlage Glamerland (ARA) in Bilten verarbeitet. Der Rest wird in den Klaranlagen Engi, Murg und ei- nigen kleineren gereinigt. Pro Jahr kostet die Abwasserreinigung un- sern Kanton etwa sechs Millionen Franken. V.l.n.r.: Peter Zopfi, Olivier Scheurer und Dr. Jakob Marti - alle vom Seit der Inbetriebnahme der Klar­ Kantonalen Umweltschutzamt - gaben verschiedene Geheimnisse des anlage (ARA) Glamerland 1976 Feldbachweihers Mollis preis. haben Technologie und Gewasser- DIESUDOSTSCHWEIZ GLARNERLAND D onnerstag , 24. APRIL 2003 SI III 5 Schlammschlacht ist nur aufgeschoben Entsorgung von Klarschlamm stellt bei uns trotz neuen Vorschriften noch kein grosseres Problem dar

Ab 1. Mai gilt auch bei uns das Glarnerland der KVA Niederurnen zu- Klarschlamm-Diingeverbot fur geffihrt. Von der ABA Glarnerland wurden im letzten Jahr kfimmerliche Futter und Gemiiseanbau. Ab 50 Kubikmeter Klarschlamm der 2006 darfmit dem «Spiegel der Landwirtschaft zugeffihrt. Gesellschaft» iiberhaupt nicht Die ABA Glarnerland verffigt fiber eine neue solare Klarschlammtrock- mehr gediingt werden. Doch nungsanlage. Dass die KVA Niederur­ wobin mit dem Sondermiill? nen zurzeit keinen Klarschlamm an- Die Bauem wollen den Diinger nimmt, macht der ABA Glarnerland noch keine Sorgen. «Wir halien ande­ nicht mehr, imd die KVA Nie- re Entsorgungskanale gesucht und ge­ derumen meldet Probleme funden. So wird ein Tell der Trocken- bei der Verbrennimg des substanz von einem Ackerbau-Betrieb Schlam(m)assels. verwendet, wo bis 2006 ja noch ge­ diingt werden darf, der Rest in ande- ren Verbrennungsanlagen entsorgt». • VON MARC HOLDENER so Georg Banzer. Prasident des Ab­ wasser verbandes Glarnerland. Ab 1. Mai darf der Klarschlamm auch als Diinger nicht mehr verwen- Aufgeschoben, aber det werden. Er muss kfinftig umwelt- vertraglich verbrannt werden. Das nicht aufgehoben Verbot wird stufenweise eingeftihrt: Die Bewaltigung des Schlamms gibt Im Futter- und Gemiiseanbau darf Arbeit. Laut Arinin Landolt, Prasident Klarschlamm ab Mai dieses Jahres des Zweckverbandesfiir die Kehricht- nicht mehr verwendet werden. beseitigung, wird fiir die Entsorgung Fiir die iibrigen diingbaren Flachen von Klarschlamm gesamtschweize- gilt eine Ubergangsfrist bis 2006, die risch stark aufgeriistet. «Wir klaren im Einzelfall von den Kantonen bis den weiteren Weg ab. konnen aber 2008 verlangert werden kann. Mit die- Unerwilnscht: Der Klarschlamm findet wegenseiner Schadstoffe immer weniger Abnehmer. bu mm- noch keine definitive Stossrichtung be- sem Entscheid setzt der Bundesrat das kannt geben», so Landolt. Vorsorgeprinzip beirn Boden- und Ge- konnten wir im letzten Jahr nur 5000 stieg ist laut Bundesamt fiir Umwelt, Klarschlamm enthalt zwar Pflan- Fazit: Die Schlammschlacht um den sundheitsschutz um. Tonnen Klarschlamm entsorgen. Wald und Landschaft (Buwal) die Tat- zennahrstoffe wie Stickstoff und Phos­ Klarschlamm ist zwar aufgeschoben. Klarschlamm enthalt einen hohen sache. dass die Nachfrage nach Klar­ phor. aber auch eine gauze Palette von aber nicht aufgehoben. Kein technisches, sondem Feuchtigkeitsanteil. und Wasser kon- schlamm als kostenloser Diinger fiir Schadstoffen und Krankheitserregern nen auch wir nicht verbrennen», so die Landwirtschaft seit Jahren sinkt. aus Industrie. Gewerbe und Privat- ein finanzielles Problem der Gesamtleiter der KVA. Richard Noch mehr zuriick ging die Nachfrage. haushalten. Auch deshalb lehnt die Im Verbandsgebiet des Zweckver- Bertini. als Beftirchtungen laut wurden. durch Landwirtschaftheute die Verwendung 200 000 Tonnen bandes fiir die Kehrichbeseitigung. Zurzeit ninimt die KVA in Niederur- Abwasser aus Schlachthofen sei Klar­ von Klarschlamm als Diinger weitge- dem 58 Gemeinden aus den den Kan­ nen. die gerade verschiedene Verfah- schlamm mit BSE-auslosendem Prio- hend ab. Sie beffirchtet irreversible Klarschlamm tonen Glarus und Schwyz und den St. ren iiberpriift, iiberhaupt keinen Klar­ nen belastet. Bodenschaden, Risiken fiir die Ge- Galler Bezirken Gaster und See an- schlamm entgegen. Ob die KVA fiber Obwohl laut Buwal das BSE-Infek- sundheit und eine Beeintrachtigung mho.- In den fiber 900 Klaranla- gehoren, fallen jahrlich 12 000 Ton- eine eigene Trocknungsanlage fiir tionsrisiko bei tadelloser Hygiene im der Qualitat der Lebensmittel. gen der Schweiz fallen jahrlich nen Klarschlamm an. Durch das vom Fliissigklarschlamm verffigen sollte, Schlachthof und nach Abtrennung der rund 4 Millionen Kubikmeter Klar- Bundesrat verordnete Klarschlamm- sei derzeit noch nicht entschieden. festen Schlachtabfall-Bestandteile Andere Entsorgungswege sclilamm an. Dies entspricht einer Diingeverbot. wird sich diese Menge Laut Bertini ware die Losung des Pro­ vernachlassigbar ist. verbieten auch Trockensubstanz von rund 200 000 zwar nicht erhohen, wirft aber neue blems auf technischer Basis relativ die Grossverteiler den Klarschlamm- gefunden Tonnen. In den letzten Jahren wur ­ Fragen bei der Entsorgung auf. leicht zu realisieren. Schwieriger sahe einsatz. sofern Fleisch- und Milchpro- Kaum Auswirkungen, ausser hohe- den davon jahrlich 42 Prozent oder Mit der Verbrennung von 9000 Ton- die finanzielleSeite der Angelegenheit dukte mit Qualitatslabel hergestellt rer Kosten. hat die neue Verordnung 80 000 Tonnen als Diinger verwen­ nen Klarschlamm pro Jahr ware die aus. werden. Weil die Konsumenten Label- fiir den Aliwasserverband Obersee det. 9 Prozent gingen in die Keh- Kapazitat der Ofenanlage in Nieder- Produkte immer mehr bevorzugen und Glarnerland. Bei der ABA Obersee richt-. 32 Prozent in Sclilammver- urnen. laut einer Studie der Rappers- Grossverteiler verbieten und die Bauern sich diesem Bedfirfnis Helen im letzten Jahr 6600 Kubikme- brennungsanlagen und industrielle wiler Hochschule und den kantonalen anpassen, ist auch der Riickgang des ter Klarschlamm an. 12 Prozent davon Feuerungen, 10 Prozent in Zement- Amtern fiir Umweltschutz, erschopft. Klarschlamm-Einsatz Einsatzes von Klarschlamm als Diin- ging an die Landwirtschaft. der Rest werke und 7 Prozent auf Deponien. «Wegen technischen Problemen Grand fiir den nun definitive!! Aus- gemittel erklarbar. wurde via Abwasserreinigungsanlage

LeserB riefe Biltner Coiffeur Zweimal Ja, Lassen wir also die Forscliungsmil- Wollen Sie sich wirklich derail be- was denn sonst? lionen endlich in die Forderung und vormunden lassen? Entwicklung umweltfreundlicher Um ganz sicher zu gehen. haben neu gelabelt Zuden Volksinitiativen «Strom ohneAtom» Energien fliessen! Die Euphorie des unsere schlauen Standerate ganz ne- und «Moratorium Plus» «alles ist machbar» ist uns nicht erst benbei noch einen Trick ins Atomge­ sfti.- Fit for hair, das Biltner Coif- Kiinden des Coiffeurgeschaftes mit nach den jfingsten Umwelt- und Ge- setz eingebaut: Neu soil Atommfill feurgeschaft. ist eines von schweizweit einbezogen. Am 18. Mai werden wir nicht nur sundlieitskatastroplien vergangen. auch exportiert und verschacliert 110 Geschaften. das mit dem Label Nebst dem Geschaft in Bilten wurde fiber unsere, sondern auch fiber die Denken wir an unsere Naclikommen. werden konnen. Einige wissen schon Top Coiffeure 2003 ausgezeichnet im Kanton Glarus nur noch ein Ge­ Zukunft unserer Naclikommen ent- Sie werden so oder so die Folgen der genau wohin: Die NOK hat ganz im worden ist. Geschaftsinhaber Stefan schaft in Niederurnen mit dem Label scheiden. Atomenergie sei sauber. si- von uns verursachten Umweltzer- Geheimen mit der russischen Atom- Gasser erklart, dass bei der Prfifung ausgezeichnet. In Bilten beschaftigt cher und umweltsclionend. meldet die storungen fibernelimen mfissen. Sie gesellschaft Minatom einen lukrati- der Ablaufe im Geschaft weit fiber 100 der Coiffeursalon drei Angestellte. Im Propaganda der AKW-Beftirworter. wfirden zweimal Ja einlegen. ven Vorvertrag fiir ein Endlager in verschiedene Details geprtift worden Sommer wird noch eine Lehrtochter Die haufigen Meldungen von Storun- Russland abgeschlossen. Dies obwohl sind. Bei der Prfifung wurden auch die zum Team stossen. gen. Unfallen und Katastrophen be- Rosmam Forsf/er; A/efsfa/ man die katastrophalen Zustande in statigen jedoch das Gegenteil! Mayak, wo Russlands Wiederaufbe- Inzwischen kennen wir unzahlige reitungsanlage stellt. kennt. Dies ob- weitere Griinde, der Atomwirtschaft Atommull-Endlager wohl die gleiclien Personen der Atom- zu misstrauen. Angefangen vom Uran- lobby anno Tschernobyl die «unver- abbau bis zum ungelosten Problem der Glarus oder Matt? antwortlichen Zustande* in den rus ­ Beseitigung der Abfalle. Zum Beispiel sischen AKW rtigten - nun soil alles in die ausgebrannten Brennstabe. die Keine abstruse Idee oder blosse Butter sein? Hauptsache der Dreck ist neben anderen radioaktiven Stoffen Angstmacherei: Nach dem zweimali- weg. Plutonium enthalten. das seinemgrie- gen Nein der Obwaldner Bevolkerung Unser Baudirektor Freitag vertritt cliischen Namen «Hollenelenient» alle zum Atommfill-Endlager Wellenberg von Andes wegen uns Glarner in un­ Ehre macht. Plutonium ist in seiner machte sich die Atomlobby daran. die serer Axpo. zu der auch die AKW-Be- Gefahrlichkeit fiir uns kaum vorstell- «lastigen»demokratischen Rechte des treiberin NOK gehort. Er hat diese Po- bar. Ein einziges Gramm vermag bei Volkes zu demontieren, nach dem litik geduldet; statt unsere Wasser- fiber 1 Million Menschen Krebs aus- Motto «und hist du nicht willig, so kraft-Interessen walirzunelimen, lasst zulosen. Die Menge eines Suppenlof- branch ich Gewalt». Das Parlament er sich von der Atomlobby einspannen. fels wiirde die gauze Erdbevolkerung hat dariiin vor kurzem das Vetorecht Die Atommtill-Frage ist eine der an Krebs erkranken lassen. der Kantone zu Atommfill-Endlagern zentralsten und so alt wie die Atom- Es dauert 24 000 Jafire oder rund aus dem Atomgesetz gekippt - unter kraft-Nutzung. Wir stehen heute am 1000 Generationen, bis nur die Halfte Mithilfe unserer Standerate Schiesser selben Ort wie vor 30 Jahren. Ist das der urspriinglich vorliandenen Radio- und Jenny und mit stillschweigender eine zu verantwortende Politik? aktivitat abgeklungen ist. Seit Men- Zustimmung unserer Regierung. Wenn wir zweimal Ja stimmen zu schengedenken wurde noch nie ein Sie, die sonst nicht mtide werden, «Stromolme Atom* und «Moratorium auch nur annahernd so giftiger Stoff die Autonomie der Kantone und unse­ Plus* gewahrleisten wir weiterhin Be­ den Naclikommen hinterlassen. Wo- rer Landsgemeinde zu verteidigen. volkerung und Kantonen ein Mitbe- her nelimen AKW-Beffirworter die Sang- undklanglos werden Volksrech- stimmungsrecht und stoppen endlich Uberheblichkeit, eine solche Verant- te geopfert und die Landsgemeinde die Produktion von 1 Million Jahre wortung tragen zu konnen? mundtot gemacht - der Atomstaat strahlendem Atommfill. Woher nelimen sie den Mut. «Ga- lasst grfissen. In Zukunft werden Ex- PS: Wussten Sie. dass in Italien die rantie» zu fibernelimen, dass Materia- perten uns Glarnern oder jedem ande­ Mafia das Sondermtillgeschaft be- lien wie Glas, Beton, Bitumen fiber sol­ ren Kanton ein Atommfill-Endlager herrscht. Milliarden abkassiert und che Zeitraume hinweg dicht bleiben einfach aufzwingen konnen. Und Gla­ riesige Verseuchungen hinterlasst? und dass es am Endlagerungsort nicht rus oder Matt sind auf einer zwar al- Die Russenmafia lasst grfissen. zu Veranderungen in der Erdkruste ten. aber noch gfiltigen Nagra-Liste Aufgestellte Angestellte: Das Fit-for-Hair-Team ist durch die Auszeichnung zusatzlich mo- koninit? moglicher Standorte eingetragen. Andy Luchsinger, Haslen tiviert. bmzw

1 2 3 4 5 10 20 30 40 50 60 70 80 90 95 96 97 98 99 100 reiuaSreraureXDtpreiq g lOOS Die Sudostschweiz R egion D0NNERSTAG.1. APRIL 2004 SEITE 7

Flugshow in Schanis Am Samstag findet auf dem Flugplatz in Schanis eine Flugshow statt. Vorgefiihrt werdenRelikte aus derHange- gleiter-Pionierzeit, aber auch modernste Fluggerate.

pd.- 30-Jahr-Jubilaum des Schwei­ zer Hangegleiterverbandes: Am Sams­ tag findet auf dem Segelfhigplatz in Schanis die 30. GV des Verbandes statt. Der einladende Klub, die Marchler Delta- und Gleitschirmverei- nigung, hat ein spezielles Rahmenpro- gi-anim zusammengestellt: Wahrend des ganzen Tages wird vom nahe gele- genen Starttilatz Husliberg mit Gleit- schirmen undDeltas geflogen und auf den Landeplatzen Rufi und Rufi/Wich- Solare Trock- len gelandet. nungsaniage: Die ARA Bitten baut Giinstig abheben derzeit weiter aus. Bild Marc Holdener Einmalige Aktion dabei: Es wird ein Gleitschirm-Passagierflug vom Husli ­ berg zum Aktlonspreis von 30 Fran­ ken angeboten. Die Jubilaumsgut- scheine kbnnen am Samstagmorgen beim Flugilatzburo gekauft und «Es herrscht kern Notstand» anschliessend eingelost werden. Sie bleiben aber bis Ende Juni bei den be­ teiligten Piloten einlosbar, falls das Ein Jahr nach dem Dungeverbot gibt es im Linthgebiet keine Klarschlammberge Wetter am Samstag nicht mitspielen sollte. Wahrend des ganzen Tages kbnnen Die kiinftige Entsorgung des nicht ganz zutiiedenstellend. «Die schlannn enthalten sei, nunmal nicht Sollte die Abnahme irgendwie ins auf dem Segelfhigplatz auch Passa- Klarschlamms im Linthgebiet KVA hat im Februar die letzten Tests verbrannt werden kdnne. Stottern konnnen, babe man nun gierfluge mit Segelflugzeugen zu Vor- gemacht», so der glarnerische Abwas- Koller, der in der Task-Force «Klar- genugend Lagermtiglichkeiten. «Wir zugspreisen gebucht werden. Ferner muss noch klar deflniert serverbandsprasident Georg Banzer. schlamm* 1st, sprach jedoch davon, suchen wegen der Probleme der KVA besteht die Moglichkeit zu einem werden. Zeitdruck scheint Zwar liege der Testbericht noch nicht dass man in der KVA bereits ein neu- laufend nach neuen Absatzmtiglich- Akrobatik-PassagierBug im SegelBug- aber, dank Kapazitat iiber vor, dochso wie es aussehe, kdnne die es Verfahren projektlere. Im Mai wer- keiten», sagt Banzer. Teile des zeug. KVA den Vertrag mit den Abwasser- de der Bericht zum neuen Verfahren Schlammes wiirden derzeit in ande­ die Kantonsgrenzen hinaus, verbanden weiterhin nicht einhalten. und den dazu ndtlgen finanziellen Auf- ren KVA verbrannt,in Trocknungsan- nicht zu herrschen. Dieser sail vor, dass die KVA rund 15 wendungen spruchreif sein. «Es lagen gebracht und danach der Ze- Tonnen Klarschlamm ubernehmen herrscht ja kein Notstand», sagt Kol­ mentindustrie zugefuhrt und ganz • VON MARC HOLDENER sollte. ler. wenig gehe noch in den Ackerbau, wo Niederurnen Bisjetzt sind die Abwasserverbande Trotz Dungeverbot sitze man nicht das Dungeverbot erst 2006 zum Tra- Noch vor einem Jahr war nicht ganz ihren finanziellen Verphichtiingen ge- auf einem Berg von stinkendem Klar­ gen komme. feierte gemeinsam klar, wie die Entsorgung der Schlam­ geniiber der KVA trotzdem nachge- schlannn. «Die Testversuche in der Suppe, Kuchen und Teilnehmer ine geschehen soil. Auf die F elder brin- konnnen. «Nun sind wir aber nicht KVA waren gleichzusetzen mit positi- 12 000 Tonnen Klarschlannn gen war nicht mehr erlaubt, Verbren- mehi- bereit, Amortlsatlonszahlungen ven Abklarungen, wie und wie viel beiderKonfessionen - dies nen war angesagt. Die Kehrichtver- zu leisten, von denen wir nichts ha- Schlamm man nun letztendlich ver­ Klarschlamm darf seit Mai 2003 die Zutaten zum okumenischen brennungsanlage (KVA) Niederurnen ben*, so Banzer. brennen kann», so Koller. nicht mehr als Dtinger verwendet, son- konnte jedaoch aus technischen Grtin- dern muss umweltschonend verbrannt Gottesdienst vom Sonntag. den nur 5000 von moglichen 9000 Versuche nicht vergebens ARA Bilten baut neue Halle werden. Im Verbandsgebiet des Tonnen entsorgen. Zweckverbandes fur die Kehrichtbe- al.- Vielleicht waren es dieses Jahr Urspriinglich war vorgesehen, Nicht ganz so hart ins Gericht mit Die ARA Bilten vergrossert derzeit seitigung, dem 58 Gemeinden aus wegen des ausgeprochen schonen samtliche Schl amine aus dem Ein- der KVA geht Richard Koller, President ihr Lagervolumen. «Wir bauen eine Caster und See sowie den Kantonen Welters nicht so viele wie in anderen zugsgebiet des Zweckverbandes in der des Abwasserverbandes Obersee: «Die Klarschlannnhalle aus zwei Griin- Glarus und Schwyz angehoren, fallen Jahren, aber imnier noch eine stattli- KVA zu verbrennen. Durch zahlreiche Projektoren der KVA sprachen von den», erklart Banzer. Zum einen weil jahrlich 12 000 Tonnen Klarschlamm che Anzahl von Menschen beider Kon­ Versuche wurde jedoch aufgezeigt, einem Klarschlamm-Volumen von 15 man dadurch das gauze Jahr zwischen an. fessionen fand sich am Sonntagmor- dass bei nur entwasserten Schlannnen Prozent des zu verbrennenden Keh- Entwasserung und Trocknung ohne In der Region haben samtliche Ab­ gen zum Gottesdienst in der Mehr- die KVA die Zielsetzung nicht zu erftil- richts.» Macht bei knapp 100 000 wetterbedingte Niederschlage eine so­ wasserverbande die Entsorgung der zweckhalle Niederurnen ein. len vermochte. Tonnen 15 Tonnen Klarschlannn pro lare Trocknung betreiben kdnne. Zum Schlamme iiber die ARA Glarnerland Das Trio Georg Btichl, Otto Mann- Jahr. «Die Testversuche ergaben lei- anderen diene die Halle auch als Sta- sichergestellt. Diese verfugt iiber eine hart und Kurt Zwicky erdffnete mit Wasser brennt nicht der, dass die KVA diese Menge nicht pelvolumen, weil noch ein Abnehmer- solare Trocknungsanlage, in der je dem bekannten ((Barcarole* von Jac­ verbrennen kann», so Koller. Und vertrag mit verschiedenen Gemeinden nach Saison ein unterschiedlicher ques Offenbach den Familiengottes- Die Situation sei auch heute noch zwar well Wasser, das im Klar­ bestehe. Trocknungsgi-ad erzielt wird. dienst. Diesen gestalteten Pfarrerin Renate Bosshard-Nepustil und Pfarrer Wolfgang Kunicki. Die evangelische Pfarrerin wies eingangs darauf hin, dass okumenische Anlasse in Nieder­ Kanton Glarus urnen bereits Tradition batten. Mit dem diesjahrigen Suppentag gegen den Trend werden drei Projekte in der Dritten Welt unterstiitzt: Ein Brunnenprojekt Noch nie wurdenso viele fur Wasser in Kambodscha, ein Projekt Schoggitaler verkauft wie fill- Essen und Grundausbildung fur ar- 2003. Nicht so bei uns. beitende Kinder in Nicaragua sowie ein Schulprojekt mit Unterkunft und Essen in Uganda. ap.- Bedrohte Schmetterlingsarten Nach dem Gottesdienst wurde die liegen den Schweizerinnen und schmackhafte und wahrschafte Suppe Schweizern offensichtlich am Herzen: serviert, die zahlreiche Helferinnen Letztes Jahr wurden fast sieben Pro­ zubereitet und Ueli Nydegger gekocht zent mehr Schoggitaler verkauft als im hatte. Wiederum lockten anschlies­ Vorjahr. Neun Prozent der Bevolke- send noch zahlreiche selbst gebacke- rung beteiligten sich an der Aktion fiir ne Kuchen zu einem ausgiebigen Des­ bedrohte Schmetterlinge, wie die Tra- sert. gerorganisationen gestern mitteilten. Entgegen diesem Trend gab es Ein- bussen in Obwalden, Thurgau, Glarus und Uri. Den starksten Zuspruch fan- den die Taler erneut in Appenzell-Aus- Werner Zweifel serrhoden, wo sich fast jeder sechste Einwohner an der Aktion beteiligte. neu im Vorstand Der grosste Verkaufszuwachs wurde im Kanton Zurich verbucht, gefolgt tku.- An ihrer Hauptversammlung von Bern, Waadt und Aargau. wahlten die Glarner Jungfreisinnigen Erstmals wurden die Taler auch an kurzlich Werner Zweifel zum neuen den Poststellen verkauft. Rund 700 Vorstandsmitglied. Der in Glarus Postamter setzten 31 672 Schoggitaler wohnhafte Werner Zweifel ersetzt das ab. Insgesamt wurden 641 213 Taler Stravinsky geblasen langjahrige Vorstandsmitglied Peter zu fiinf Franken abgesetzt, was einen Jehli. Rekorderlos von 3,2 Millionen Fran­ Die iibrigen Traktanden genehmigte T azzliebhaber wie auch Freunde der klassischen «Vi.er Fdustefiir einHalleluja» gemacht. Auch in den ken ergab. Nach Abzug der Unkosten die Versammlung diskussionslos. Als Musik kameii am Samstagabend im Kunsthaus witzigen Kommentaren von Silvio Gardoni, Posaunist blieben laut Mitteilung 1,88 Millionen lJ nachstes Highlight steht fur die Jung­ Franken iibrig. auf Hire Kosten. Das sechskopfige Ensemble Igors und Frontmann der Schweizer Blaskapelle, kam der freisinnigen das traditlonelle Landsge- Wem die Schoggitaler-Aktion 2004 iiberzeugte neben eigenen Stiicken und recht frei in- Humor nicht zu kurz. Schlagzeuger Christof Jaussi meinde-Weekend bevor. Zu diesem zugute koninit, steht noch nicht fest. Es terpretierten Stravinsky-Kompositionen mit einer verlieh dem Spiel der fiinf B laser einen treibenden werden Jungiolitiker aus der ganzen wird aber ein Thema des Heimat- Hommage an Ferruccio Busoni:Aus seiner Oper Groove. Schweiz und sogar aus England im schutzes sein. «Doktor Faust» batten die Igors die vierteilige Suite Bild Bruno Landolt Glarnerland erwartet. 11. J U N I 2 004 BAUREPORTAGE

Neubau Halle fur Klarschlamm ARA Bilten

Gesamtansicht ARA Glarnerland. Bild Fotostudio Urs Heer, Glarus

Ansichtvon Norden. Bild Herbert Brauchle, Bilten

Die Entsorgung von Klarschlamm ist und der Stilllegung der Hygienisie- Bericht des Architekten Die Halle hat ein Raumvolumen von geftibit, unter anderem sind die Fenster in den letzten Jahren immer proble- rungsanlage nrusste eine wetterunab- VeranderunginTechnologie, Gewas- 20033 Kubikmeter undprasentiert sich mit Wamieschutzglas und die Metall- matischer geworden. Vor zehn Jahren hangige Verbindung zu den Faultiir- ser- und Umweltschutz sowie die Er- als kompakter Kuhns. rahmen und Fliigel mit themiisch ge- war es noch moglich, praktisch alien men und Stapelvolunren fin- entwas- weiterung mit solaren Klarschlamm- Die Bodenplatte sowie der Funda- trennten Profllen erstellt worden. anfallenden Klarschlamm als Diinger serten Klarschlamm gescbaften wer­ trocknnngsanlagen waren die wichti- mentsockel wm de in Stahlbeton ausge- Der neu geschaffene Aibeitsranm in der Landwirtschaft abzusetzen. den. Mit dem Ban der Halle haben wir gen Voraussetzungen, um den Abbruch fiihrt. wm de in einer modernen und zweck- Bereits zu dieser Zeit mussten die nuneine optimale Losung gefunden. der bestehenden Lagerhalle und den Die Aussenwande wmden in einer massigen Ait erstellt, und das vorhan- Abwasserverbande sich einen 2. Ent- Der eingeschlagene Weg des Abwas- Neubau einer Halle fiir Klarschlamm- Stahlkonsb nkbon und die Fassadenver- dene Farbkonzept der bestehenden sorgungsweg suchen. 1994 wmde serverbandes war richtig, denn der behandlung zu realisieren. kleidung mit Isolation und Blechverklei- Gebaude wm de weitergeftibi t. zwischen dem Zweckverband fib- Keh- Ausstieg aus der landwirtschaftlichen dung erstellt. richtbeseitigung im Linthgebiet (ZKL) Klarschlammdiingung wmde Tatsa- Die Sicht des Architekten Die Dacbkonstiuktion wmde mit Zeitplan und den 17 Klaranlagebetreibern im che. Nach Erteilung des Aichitektenanf- Stahltiagern ausgeftibit. Das Dach ist Baubeginn: September 2003 Einzugsgebiet ZKL eine Vereinbarung Der Absatz in die Gras-Landwirt- trags gait es die Wiinsche der Bau- isoliert und als Flachdach mit Kunst- Aufrichte Stahlbau: Oktober 2003 unterzeichnet, um den 2. Entsor- schaft ist seit dem 1. Mai 2003 verbo- herrschaft: stoftfoben und mit Kiesbelag belegt. Fassadenverkleidung: Dez. 2003 gungsweg zu sichern. ten. Wie es aussieht, wird ab dem Jab- - stiitzenfreie Halle mit Spannweite Die Warmeisolation der Halle wm de Bauvollendung: Mai 2004 Leider mussten vvir sehr rasch fest- re 2006 auch im Ackerbau Schluss von 32,5 m; mit 111 irk in die Zukunft, bereits jetzt aus ­ stellen, dass der Einsatz von Klar­ sein danrit. - Einpassen der Halle zwischen den schlamm in der Landwirtschaft stark ab- Der 2. Entsorgungsweg, verbrennen Faultiirmen und den bestehenden nimmt. Dies stellte Klaranlagebetreiber des anfallenden Klarschlammes, wnd Trocknungshallen; vor den Entscheid: Anlage ausbauen unumganglich sein. Die Zukunft wn d - Integrieren der bestehenden Halle odereine Zusammenarbeit mit dem Ab- zeigen, ob es nicht noch andere Ent- «Schlammhygienisierung» in den wasserverband Glarnerland. sorgungswege gibt. Wir sind zuver- neuen Hallenkomplex in einem be- 1999 konnte mit acht ARAs aus der sichtlich. triebbch ftmktionellen und zwek- Region ein Abnahmevertrag von Klar­ Im Nanren des Abwasserverbandes kmassigen Gebaude zu planen und schlamm abgeschlossen werden. Der niochte ich alien Beteiligten zum Gelin- zu realisieren. Mit dem Projekt gait Abwasserverband Glarnerland hat gen des Bauwerkes recht herzlich dan- es aber auch, den Neubau an diebe ­ sich verpflichtet, alien Klarschlamm ken. Ein besonderer Dank gilt dem stehenden imposanten Gebaudeein- dieser Anlagen, der nicht mehr in die Architekten R. Leuzinger, dem Inge- heiten anzupassen und zu integrie­ Landwirtschaft ausgebracht werden nieur Ch. Graber und dem Betriebslei- ren. kann, zu iibernehmen. ter H. Brauchli mit ihren Mitarbeitern. Der Startschuss wm de mit dem Ein- Mit dem Ausbau der «solaren Klar- Abwasserverband Glarnerland reichen der Baueingabe im Mai 2003 schlammtrocknung» auf vier Strassen G. Banzer, President gegeben. Befullen der Halle zur «Solaren Trocknung». Bild Herbert Brauchle, Bilten Ausfuhrung der Abbruch-, Aushub- und Umgebungsarbeiten Wir danken der Bauherrschaft fur den geschatzten Auftrag.

Ruesch AG Bauunternehmung Weidstrasse 10,8867 Niederurnen,Telefon 055 617 40 20

Fur folgende Auftragserteilung danken DIE INNOVATIVE BAUUNTERNEHMUNG IN IHRER NAHE wir der Bauherrschaft bestens: • Fenster in warmegedammten Aluminiumprofilen • Leitem undTuren • allgemeine Metallbauarbeiten itAGOrri & W5BER BAUUNTERNEHMUNG AG 8754 NETSTAL 8853 LACHEN

TEL. 055 645 35 00 FAX. 055 645 35 09 Karl Muller, Metallbau AG [email protected] 8752 IMafelS Telefon055 612 12 67

Die Zeitung Ihrer Region. WIR DANKEN DER BAUHERRSCHAFT FUR DEN Die Sudostschweiz GESCHATZTEN AUFTRAG Projekt BFE 28268

Messkampagne fur eine solare Klarschlammtrocknungsanlage in Bilten GL

Referenzen, realisierte Anlagen (ist-Verfahren )

1994 Kandern - Hammerstein (D)

1997 Iffezheim bei Baden-Baden (D)

1998 Burgrieden bei Ulm (D)

1999 Bilten (CH), Hallen I und II

2002 Bilten (CH), Hallen III und IV

2002 Sargans (CH)

Weitere Anlagen in Deutschland, Osterreich, Frankreich, Australien, Polen und Ungarn. Eine detaillier- te Liste der realisierten Anlagen ist beim Systemlieferanten erhaltlich oder im Internet einsehbar.

A - 6 04-10-09 / SKST ARA Bilten Anhang 1.00.doc / of Projekt BFE 28268

Messkampagne fur eine solare Klarschlammtrocknungsanlage in Bilten GL

Internet-Adressen

Infoplattform Klarschlamm: www.ks-plattform.ch :

Umwelt-Campus Birkenfeld: http://www.umwelt-campus.de/

Institut fur angewandtes Stoffstrom- managment (Umwelt-Campus Birkenfeld): http://ifas.umwelt-campus.de/

Schweizer Baujournal: http://www.robe-verlaa.ch/bauiourn/frameset/frames1 .htm

gwa Gas Wasser Abwasser: http://www.awa.ch/

Artikel gwa, Zweifel et al. (2001): http://www.gwa.ch/referenz/SOL ZWEI.HTM

ist Anlagenbau GmbH: http://www.ist-anlagenbau.de/

HSW Hochschule Wadenswil: http://www.hsw.ch

04-10-09 / SKST ARA Bilten Anhang 1 00.doc / of A - 7