– 697 – ISSN 0932-0105

15. Evangelische Landessynode

Beilage 59

Ausgegeben im Februar 2018

Entwurf des Oberkirchenrats

Ausgearbeitet von der Liturgischen Kommission der Evangelischen Landeskirche in Württemberg

Kirchenbuch für die Evangelische Landeskirche in Württemberg. Zweiter Teil: Sakramente und Amtshandlungen, Teilband: Die Heilige Taufe

vom 9. März 2018 – 698 –

A. Inhaltsverzeichnis E. Texte zur Auswahl ...... 730 A. Inhaltsverzeichnis ...... 698 1. Eingangsgebete ...... 730 B. Einleitung: ...... 700 2. Einleitung zum Stiftungswort ...... 730 1. Methode und Gang der Darstellung . . . . 700 3. Taufgebete ...... 730 2. Tauftheologie ...... 701 4. Deutung der Taufhandlung ...... 731 a) Biblisch-Theologische Aspekte . . . . .701 5. Segensworte und Segenswort mit Handauflegung ...... 734 b) Ekklesiologische Aspekte ...... 702 a) Segensworte ...... 734 c) Taufe und Glaube ...... 702 b) Segenswort mit Handauflegung . . . . .734 3. Taufe und Ökumene ...... 703 6. Sinnzeichen ...... 734 4. Taufgespräch und Taufunterweisung . . . .703 a) Kreuzeszeichen ...... 735 5. Kernhandlung ...... 704 b) Taufgewand ...... 735 6. Musik und Lieder ...... 710 c) Taufkerze ...... 735 7. Patenamt und Taufzeugen ...... 710 7. Segnung der Familie / der Eltern / 8. Immersionstaufe ...... 710 der Mutter / der Paten ...... 735 9. Jähtaufe und Nottaufe ...... 711 8. Verantwortung der Gemeinde ...... 736 10. Milieugesichtspunkte ...... 711 9. Gebete nach der Taufhandlung ...... 737 11. Partizipation von Eltern und Paten . . . . .711 10. Präfationen in der Evangelischen Messe . . 738 12. Tauftermine ...... 711 11. Dank und Fürbitte ...... 738 13. Filmen und Fotografieren ...... 712 F. Anhang ...... 740 C. Gottesdienstordnungen für Taufgottesdienste 1. Texte der Kernhandlung in anderen Sprachen .740 (Grundformen und ausgeformte Liturgien) . . . 713 a) Englisch ...... 740 1. Selbstständiger Taufgottesdienst: Taufe eines Kindes ...... 713 b) Französisch ...... 740 2. Selbstständiger Taufgottesdienst: 2. Taufsprüche ...... 741 Taufe eines Erwachsenen ...... 714 3. Lieder zur Taufe ...... 745 3. Taufe im Hauptgottesdienst 4. Tauferinnerung ...... 747 (Taufe eines Kindes vor der Predigt) . . . . 716 5. Ökumenische Erklärungen zur Taufe ...... 748 4. Taufe in einer Messe ...... 717 a) Konkordie reformatorischer Kirchen 5. Jähtaufe und Nottaufe ...... 721 in Europa – 16. März 1973 a) Jähtaufe ...... 721 (Leuenberger Konkordie) ...... 748 b) Nottaufe ...... 724 b) Lima-Dokument: Taufe, Eucharistie und Amt – 15. Januar 1982 ...... 749 c) Die Bekanntgabe der Nottaufe eines Kindes im Gemeindegottesdienst . . . . 724 c) Magdeburger Erklärung zur wechselseitige Anerkennung der Taufe – 29. April 2007 . .749 D. Taufe in anderen gottesdienstlichen Zusammenhängen ...... 725 6. Quellen ...... 750 1. Taufe im Kindergottesdienst und in Gottesdiensten mit Kleinkindern . . . . .725 2. Taufe im Rahmen von KU 3 ...... 725 3. Taufe im Konfirmationsgottesdienst . . . . 725 4. Taufe im Traugottesdienst ...... 727 5. Taufe im „Zweitgottesdienst“ ...... 728 6. Gottesdienst im Grünen ...... 728 7. Tauffeste ...... 729 8. Osternacht ...... 729 – 699 –

Was ist die Taufe? Die Taufe ist ein Sakrament und göttlich Wortzeichen, wo- mit Gott der Vater, durch Jesus Christus, seinen Sohn, samt dem Heiligen Geist bezeugt, dass er dem Getauften ein gnädiger Gott wolle sein und verzeihe ihm alle Sünden aus lauter Gnade um Jesu Christi willen und nehme ihn auf an Kindes Statt und zum Erben aller himmlischen Güter. (aus den „Fragstücken“ des Johannes Brenz von 1535) Darnach soll auch fürnemlich hierinn bedacht werde¯ / das die Substantia / oder das wesenlich Stuck / eines rechten Christlichen Tauffs / nicht an der menge vnd vile der Ceremonien / so vor dieser zeit bey dem Tauff im brauch gewesen / sonder fürnåmlich an dem gelegen sey / das der Tauff gereichet werde / im Namen Gott des Vat- ters / vnnd des Sons / vnd des heiligen Geists. Darumb alle Lectiones / Vermanung vnd Gebett / bey dem Tauff dahin gerichtet werden sollen / das dises wesenlich Stuck recht verstanden und gebraucht werde. (Man soll außerdem immer bedenken: Das Eigentliche, das Wesentliche bei einer christlichen Taufe liegt nicht an der Menge und der Vielzahl der verschiedenen Zeremo- nien, wie sie früher bei der Taufe üblich waren, sondern ausschließlich darin, dass die Taufe im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes gespen- det wird. Deshalb sollen alle Lesungen, Vermahnungen und Gebete bei der Tauffeier darauf ausgerichtet sein, dass dieses Wesentliche recht verstanden und angemes- sen wahrgenommen wird.) (Große Württembergische Kirchenordnung von 1559, Blatt LIII b) – 700 –

B. Einleitung: – Indem andererseits der Taufgottesdienst als Kasualie ernstgenommen und gestaltet wird, hilft er den Betrof- fenen – dem Täufling selbst bei der Taufe von Jugend- 1. Methode und Gang der Darstellung lichen und Erwachsenen, aber auch der Familie und dem Umfeld – eine lebensgeschichtliche Wende im Licht Die Taufliturgie der Evangelischen Landeskirche in Württ- des Evangeliums zu deuten: Der neu erworbene Status emberg unterscheidet sich seit jeher von denen vieler an- als Glied am Leib Christi, der Herrschaftswechsel unter derer Landeskirchen, da die liturgische Tradition unserer die Königsherrschaft Gottes und die Kirchenmitglied- Landeskirche sich primär an den spätmittelalterlichen schaft werden in einem öffentlichen Gottesdienst be- Prädikantengottesdienst angelehnt hat und eben nicht an dacht. Im Gottesdienst wird die Biographie vom Wort die evangelische Messe. Seit der letzten grundlegenden Gottes her gedeutet, die Gemeinde stellt sich in Lied Überarbeitung im Jahr 1985 haben sich viele Entwick- und Gebet an die Seite der Beteiligten, dem getauften lungen ergeben, die eine Neubearbeitung erforderlich ma- Mitchristen wird der Segen Gottes zugesprochen. chen. Dies ist nicht nur in Württemberg so, sondern auch Die Spannung zwischen Sakrament und Kasualie drückt in anderen Landeskirchen und kirchlichen Zusammen- sich auch aus im Verhältnis von Tradition und Aktualität. schlüssen. So wurde das Taufbuch der Evangelischen Kir- Die Neubearbeitung der Taufagende schließt damit be- che der Union neu überarbeitet, aber auch die evange- wusst an die älteren württembergischen Taufagenden an lischen Kirchen in der Schweiz und in Österreich haben und stellt letztlich eine behutsame, kontinuierliche Weiter- neue Taufagenden vorgelegt. Im Zuge des Verbindungs- entwicklung württembergischer Taufformulare seit der modells von VELKD und UEK ist eine gemeinsame Taufa- Kleinen Kirchenordnung von 1536 dar. Es wird aber auch gende der beiden Kirchenbünde in Erarbeitung. der kasuale Aspekt ernstgenommen, um so ein Stück weit Die gottesdienstliche Verortung der Taufe ist in den letzten die Perspektive des Täuflings bzw. der Tauffamilie einzu- Jahrzehnten erneut diskutiert worden. Dies steht in einer nehmen, und von ihren Bedürfnissen und Erwartungen langen Tradition und spiegelt nicht selten auch die theolo- her zu denken. gischen Leitströmungen der jeweiligen Zeit wider. Die Der gegenwärtige Ansatz versucht, beides auch durch die zweite Hälfte des 20. Jhd. legte besonderen Wert darauf, verwendete Sprache zu verbinden: Er achtet darauf, die dass die Taufe im sonntäglichen Gemeindegottesdienst traditionelle Sprache weiter zu pflegen, indem er darauf gefeiert wird. Hierdurch sollte deutlich gemacht werden, vertraut, dass auch die Fremdheit mancher Formulierung dass die Taufe weder eine private Feier (gegenüber den in den „Weg ins Geheimnis“ – nicht alles lässt sich durch früheren Jahrhunderten üblichen Haustaufen) noch die Sprache und den Verstand erfassen – als Zugang zum Sa- reine Aufnahme in den abstrakten Leib Christi oder die krament eröffnen kann. Er versucht umgekehrt, so zu for- universelle Kirche darstellt (so manche freikirchliche Tauf- mulieren, dass das liturgische Geschehen auch von weni- theologie), sondern stets die Aufnahme in die konkrete ger geübten Gottesdienstbesuchenden mitvollzogen Gemeinschaft einer Kirchengemeinde und der Landeskir- werden kann. Leitend war auch der Gedanke, dass (im che darstellt. Diesem theologischen Gedanken wird im- Taufgottesdienst selbst, aber auch bei der sonstigen Ver- mer wieder entgegengehalten, dass er ein verengtes Bild wendung der Taufagende) nur wenige Menschen die Texte vom Gottesdienst und der Gemeinde darstellt. Die Neu- als geschriebene Texte vor Augen haben. Der Kommuni- bearbeitung dieser Taufagende hält daran fest, dass die kationsprozess im Taufgottesdienst funktioniert wesent- Taufe in einem Gottesdienst der Gemeinde öffentlich ge- lich durch die gesprochene Sprache, das heißt, die Hö- feiert wird, versteht aber darunter alle Gottesdienste der renden hören die gesprochenen Worte nur einmal, der Gemeinde – also auch selbstständige Taufgottesdienste, Sprecher / die Sprecherin spricht ihrerseits nicht in All- Tauffeste, Kasualgottesdienste, Kinder- und Zielgruppen- tagssprache, sondern in der Sprachform der öffentlichen gottesdienste. Rede. Aus diesem Grund haben wir uns für eine „mittlere In dem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass die Taufa- Sprache“ entschieden, die sowohl an die Tradition an- gende von 1985 älter ist als das gegenwärtige Gottes- schlussfähig als auch den Gottesdienstbesuchenden ein- dienstbuch und das Evangelische Gesangbuch. Auch die gängig ist – in den Worten der Großen Württembergischen Konfirmationsagende ist jünger als die Taufagende. Von Kirchenordnung „sollen alle Lesungen, Vermahnungen daher war darauf zu achten, dass die Liturgien für die Tau- und Gebete bei der Tauffeier darauf ausgerichtet sein, fe an die gültigen Agenden angepasst wurden, insbeson- dass dieses Wesentliche recht verstanden und angemes- dere die Taufagende der Logik des Gottesdienstbuches sen wahrgenommen wird“. folgt. In den Zusammenhang der biographisch-lebensweltlichen Theologisch wurde in den letzten Jahren immer deutlicher, Bedeutung der Taufe gehören auch die Wahrnehmung der dass die Taufe zwei Aspekte in sich vereint: Sie ist eines Erkenntnisse der Milieutheorie, durch die die Perspektive der beiden Sakramente unserer evangelischen Kirche, der Teilhabenden ernstgenommen werden kann. Hier zum anderen aber ist der Taufgottesdienst auch eine Ka- könnten zusätzliche Segenshandlungen (Familie) hilfreich sualie. Viele Tauffamilien empfinden die Taufe vor allem als sein, aber auch die Übergabe / Wahrnehmung weiterer Kasualgottesdienst. Diese Spannung zwischen Sakra- Sinnzeichen (Taufkerze, Taufkleid …) – nicht verändert ment und kasualen Aspekten ist wahrzunehmen und werden sollten jedoch die Formulierungen, Rituale und li- fruchtbar zu machen: turgischen Handlungen im Kernbereich der Feier des Sa- kramentes. Auf diese Weise kann es gelingen, die konkrete – Das Sakrament hat seinen Ursprung in der göttlichen und geschichtliche Wirklichkeit der Menschen mit der sa- Stiftung selbst, es ist damit in sich immer gleich, da es kramentalen und damit überzeitlichen Wahrheit des Sa- die Verlässlichkeit Gottes feiert, der seiner Verheißung kramentes in eine fruchtbare Beziehung zu bringen, ohne treu bleibt, die er dem Täufling zusprechen will. die Aufmerksamkeit vom Taufgeschehen abzulenken. – 701 –

Aus den verschiedenen Forschungen zu Milieus, zum Kir- 1999 abzeichnete und gerne mit dem Stichwort „Agende chenmitgliedschaftsverhalten und zum Gottesdienst als Arbeitsbuch“ umrissen wird, wird somit auch in der selbst ist bekannt, dass die Beteiligung der Gemeinde Taufagende weitergepflegt. oder einzelner Gemeindeglieder im Gottesdienst ein wich- Außerhalb des eigentlichen Taufgeschehens im Gottes- tiger Faktor ist. Theologisch gesehen ist der Gottesdienst dienst wird als Leitlinie besonderer Schwerpunkt darauf nicht eine Veranstaltung der Pfarrperson, sondern eine gelegt, dass die Taufe eine „gestreckte Handlung“ (F. Feier der gesamten Gemeinde. In der versammelten Ge- Schulz) und damit Aufgabe der ganzen Gemeinde ist. Als meinde hat jeder und jede seine besondere Aufgabe. Die solche beginnt sie – hier wird abgesehen von der Ge- öffentliche Wortverkündigung und die Verwaltung der Sa- schichte des Täuflings mit Gott – mit dem Erstkontakt des kramente ist die Aufgabe derer, die dazu berufen sind (CA Täuflings oder seiner Familie mit der Gemeinde, setzt sich XIV), die Gemeinde antwortet dem anredenden Gott „in beim Taufgespräch fort, kulminiert in der gottesdienst- Gebet und Lobgesang“, einzelne Gemeindeglieder kön- lichen Taufhandlung und findet dann ihre Fortsetzung im nen weitere Aufgaben übernehmen. ganzen Leben. Grundgedanke der Überarbeitung der Taufagende ist es, Auf einige Besonderheiten und Neuerungen der hier vor- die Taufe in verschiedenen gottesdienstlichen Situationen gelegten Taufagende sei noch besonders hingewiesen: feiern zu können. Zum einen sollen die verschiedenen si- tuativen Kontexte die Lebenswelt der Menschen in den – Erstmalig findet sich in einer württembergischen Taufa- Blick nehmen, zum anderen soll aber die Taufe als solche gende ein Entwurf für die Taufe in einem Gottesdienst in wiedererkennbar sein. der Form der evangelischen Messe. Daher wird im Sinne eines „Kernmoduls“ die zentrale – Neu ist auch, dass „Tauffeste“ in einer württember- Handlung in ihren wichtigsten Stücken so formuliert, das gischen Taufagende zum Thema gemacht werden. die konstitutiven und unverzichtbaren Stücke verbindlich – Die Form der Immersionstaufe („Taufe durch Untertau- festlegt und so die „Wiedererkennbarkeit“ einer jeden chen“) wird – erstmalig in der evangelischen Agenden- Taufe in der Evangelischen Landeskirche in Württemberg geschichte seit der Reformation – als mögliche agenda- sicherstellt. Wie in den bisherigen Agenden auch werden rische Gestaltungsform der Taufe vorgesehen. einige – die vermutlich in der Gemeindepraxis häufigsten – gottesdienstliche Situationen als ausformulierte Gottes- dienstformulare geboten, allerdings jeweils nur in einer, nicht in allen denkbaren Variationen: Die Taufe im selbst- ständigen Taufgottesdienst (Taufe eines Kindes), die Taufe 2. Tauftheologie im Predigtgottesdienst (Taufe eines Erwachsenen vor der Predigt), Taufe in der Feier der Evangelischen Messe. In diesem Zusammenhang werden auch die verschiedenen a) Biblisch-Theologische Aspekte Ausnahmesituationen der Jäh- und Nottaufe als ausge- formte Liturgien dargeboten. In den christlichen Gemeinden muss die Taufe – deren Vorbild die Taufe Jesu durch Johannes ist (vgl. Mk 1,4-10) Im nächsten Hauptteil werden weitere gottesdienstliche – schon von Anfang an mit großer Selbstverständlichkeit Situationen behandelt, in denen eine Taufe gefeiert wer- praktiziert worden sein (Apg 2,41; 9,17; Röm 6,3 u. v. m.). den kann. Hier wird jeweils nicht die gesamte Gottes- dienstliturgie dargestellt, sondern lediglich Hinweise da- Das griechische Wort für die Taufe ist „baptismós“ bzw. rauf gegeben, wie die Kernhandlung in den Gottesdienst „báptisma“. Es ist eine Ableitung von „báptein“ (eintau- stimmig eingebaut werden kann. Dabei sollen einige Rah- chen, untertauchen) und wird im Neuen Testament aus- menbedingungen, Chancen und zu bedenkende Beson- schließlich als Fachbegriff für die Taufe gebraucht. Das derheiten für den jeweiligen gottesdienstlichen Kontext in deutsche Wort „Taufe“ ist dadurch entstanden, dass Wul- den Blick genommen werden. Die Einleitung zu den jewei- fila in seiner gotischen Bibelübersetzung das griechische ligen Gottesdienstformen formuliert die jeweiligen Chan- Wort mit „daupjan“ („eintauchen“, urverwandt mit engl. cen und weist auf die evtl. erforderlichen liturgischen An- „dip“) wiedergegeben hat. passungen hin, ggf. finden sich hier auch Gedanken aus Sie wird verstanden als Taufe auf den Tod Jesu (Röm 6,3; anderen Disziplinen, wie systematisch-theologische, kir- 1. Kor 12,13). Getauft wird „auf Christus“ (Röm 6,3; 1. Kor chenmusikalische, soziologische, ritualtheoretische, … 10,2 u. ö.) bzw. „auf seinen Namen“ (z. B. 1. Kor 1,13-15). Aspekte. Liturgische Stücke zur Tauferinnerung finden Durch die Taufe werden die Getauften hineingenommen in sich allerdings im Anhang, da sie nicht mit der Taufe ver- die Schicksalsgemeinschaft mit Christus. Sie haben wechselt werden soll und die Taufhandlung selbst ein „Christus angezogen“ (Gal 3,26-29), haben Gemeinschaft Stück Tauferinnerung für die Gemeinde darstellt. mit ihm (Röm 6,4), sind und leben „in Christus“ (Röm 6,11 u. ö.). Noch einmal wird darauf hingewiesen, dass eine Taufe prinzipiell in jedem öffentlichen Gemeindegottesdienst Paulus erklärt in Röm 6,3-11 die Taufe als „Begrabenwer- gefeiert werden kann. Es obliegt der Verantwortung und den“ und „Neuwerdung des Lebens“. Sie nimmt gleich- der liturgischen Kompetenz der Gottesdienstleitenden, sam den Getauften in die Bewegung von Tod und Aufer- die Kernhandlung stimmig in das Ganze des jeweiligen stehung Christi hinein und wird als Machtwechsel und Gottesdienstes einzubinden. Die Gestaltungsfreiheit der Übergang aus dem Machtbereich der Sünde und des Gottesdienstleitung wird also in einer Weise ermöglicht, Todes in den Machtbereich Jesu Christi verstanden. Die die in den früheren Taufagenden so nicht gegeben war. Taufe ist mit der Gabe des Heiligen Geistes verbunden. Die Entwicklung, die sich im Württembergischen Gottes- Petrus verkündigt den Geistempfang als Folge von Um- dienstbuch und im Evangelischen Gottesdienstbuch von kehr und Taufe (Apg 2,38f). – 702 –

Der Auftrag der Kirche, aller Welt das Evangelium zu ver- Württemberg der Fall. Schwierigkeiten treten auf, wenn kündigen, wird besonders eindrücklich im Taufbefehl (Mt Freikirchen oder freie Gemeinden die Kindertaufe nicht als 28,18-20) formuliert, den man etwa seit der Wende vom gültige Taufe verstehen. Sie gehen davon aus, dass das 18. zum 19. Jhd. auch als „Missionsbefehl“ bezeichnet. von uns getaufte Kind noch ungetauft ist, was dazu führt, Für den gemeindlichen Umgang mit der Taufe und den dass sie im späteren Alter eine Taufe vollziehen, die aus Getauften ist in jedem Fall zu beachten, dass die Taufe die ihrer Sicht die erstmalige Taufe darstellt, aus Sicht nicht- Aufnahme in die Jüngerschaft ist und die Reihe der Parti- täuferischer Kirchen aber eine Wiedertaufe. zipien („geht“ – „tauft“) fortgesetzt wird mit dem Befehl zu lehren, m.a.W. der Prozess des Taufens zielt auf eine Lehr- und Lebensgemeinschaft. c) Taufe und Glaube Luther versteht den Taufbefehl als einen mit einer Verhei- Eines der tauftheologisch kompliziertesten Probleme ist ßung („ich bin bei euch“) verbundenen Auftrag des Herrn die Frage nach dem Verhältnis von Taufe und Glaube. („tauft“). Dieser Auftrag macht nach Luther eine mit einem Dies ist bereits in der Reformationszeit verhandelt wor- Zeichen verbundene und von Jesus selbst eingesetzte den. Für den Hauptstrom der Reformation war die Taufe Handlung zum Sakrament (WA Br 1, Nr. 231, 19-24; WA eine Handlung des Dreieinigen Gottes, in der dieser dem 6,516,30–35). Der Reformator nimmt dabei eine Formulie- Täufling vorbedingungsfrei seine Verheißung und Zuwen- rung von Augustin (In Joh Tract LXXX, c 3) auf: „Accedit dung zuspricht. Die Vertreter der „radikalen Reformation“ verbum ad elementum, et fit sacramentum“ („Das Wort sahen demgegenüber in der Taufe eher die Bestätigung kommt zum Zeichen hinzu und so wird daraus ein Sakra- eines zuvor bekannten Glaubens und lehnten daher die ment“). Die Lesung dieses Schriftwortes ist deshalb Teil Kindertaufe ab, da Kinder noch keinen eigenen Glauben des Taufgottesdienstes. haben bzw. diesen nicht bekennen können. Die Diskussi- on ist bis heute zwischen Großkirchen und täuferischen Kirchen virulent. b) Ekklesiologische Aspekte Biblisch begründet wird die Reihenfolge von Glaube und Die Taufe ist von Anfang an die Begründung der Kirchen- Taufe meist mit Mk 16,16: „Wer da glaubt und getauft mitgliedschaft. Das „Sein in Christus“ ist sowohl nach den wird, der wird selig werden, wer aber nicht glaubt, wird biblischen Texten, wie den frühen Kirchenordnungen die verdammt werden“. Philologisch ist aber zu bemerken, Konsequenz der Taufe (Gal 3,27f u. ö.). Dieses Christus- dass im Vordersatz nicht von einer zeitlichen Abfolge von verhältnis ist nicht ohne die Gemeinschaft der anderen Taufe und Glaube die Rede ist, sondern durch zwei gleich- Getauften denkbar, da Kirche neben dem Sein in Christus ordnende Aoristpartizipien die beiden heilsnotwendigen bzw. der Zugehörigkeit zum Leib Christi immer zugleich Voraussetzungen benannt werden: Glaube und Taufe sind die communio sanctorum ist, die aus allen Getauften be- gleichermaßen vonnöten – ohne den Glauben verleiht die steht (Eph 4,1-6; Kol 2,11-13). Taufe nicht gleichsam ex opere operato das Heil, umge- kehrt bedarf der Glaube der vergewissernden und gleich- Für die Reformatoren war zudem stets klar, dass diese sam objektiven Zusage durch das Sakrament. Die Vorord- communio eine konkrete Gemeinschaft von Menschen nung des einen vor das andere zerstört das dialektische ist, die sich dadurch konstituiert, dass die „Schäflin“ sich Verhältnis, das die Reformatoren hier zu Recht in den bib- unter dem Evangelium versammeln und in dieser Ver- lischen Texten sahen. sammlung die Sakramente „lauts des Evangelii“ gereicht werden. Daher kann es – gegen den „linken Flügel der Dabei ist historisch zuzugeben, dass die Mehrzahl der Reformation“ und heute gegen individualisierende Ten- Taufen in der frühen Christenheit wohl Erwachsenentau- denzen – keine abstrakte Aufnahme in die ecclesia spiritu- fen waren. Zwar wird im Neuen Testament nirgends expli- alis als einer civitas Platonica geben, sondern die Taufe zit von einer Kindertaufe gesprochen, aber sie wird auch erfolgt immer in eine konkrete Gemeinde und Kirche hi- nirgendwo ausgeschlossen. Da an etlichen Stellen (v. a. in nein, in der sich die weltweite Kirche und der Leib Christi der Apostelgeschichte, aber auch z. B. 1. Kor 1,16) davon realisieren. die Rede ist, dass „das gesamte Haus (oikos) getauft wird“ und nach den Haustafeln (Kol 3,18–4,1; Eph 5,21– Eine Taufe in unserer Landeskirche bedeutet daher immer 6,9) dazu auch Kinder gehören, ist es nach soziologischen die Aufnahme in die Kirchengemeinde (in der Regel die Erkenntnissen höchstwahrscheinlich, dass auch Kinder Parochie des Wohnortes) und die Evangelische Landeskir- getauft wurden. Die theologischen und soziologischen Er- che: Der Getaufte wird in einem geistlichen Sinn Glied am kenntnisse sind höher zu veranschlagen als das histo- Leib Christi, aber auch Mitglied der verfassten Kirche und rische Faktum, dass in der ersten Generation des Urchri- ihrer Organe. Damit hat die Taufe neben der kirchlich-spiri- stentums die Bekehrungstaufe eines Erwachsenen der tuellen Dimension auch eine weltliche, ggf. mit mitglied- Normalfall war. Die Bekehrungstaufe ist eine Gegebenheit schaftsrechtlichen und kirchensteuerrechtlichen Konse- in der speziellen Situation missionarischer Erstbegeg- quenzen. nungen, kein theologisches Ausschließlichkeitskriterium für alle Zeiten. Erwachsenentaufe und Kindertaufe sind Da die Taufe die Eingliederung in den Leib Christi bedeu- vom Neuen Testament her beide möglich. tet, ist sie das Sakrament der Einheit. Ungeachtet aller konfessionellen und theologischen Differenzen anerken- Der „Glaube“ ist biblisch und theologisch nicht die unab- nen die christlichen Kirchen ihre Taufe gegenseitig als gül- dingbare Voraussetzung für die Taufe, sondern vielmehr tig an, wenn sie rite vollzogen wird, also auf den Namen ihre Konsequenz und ein Korrelat zu ihr: Was in der Taufe des Dreieinigen Gottes erfolgt und außer Wasser beim von Gott her „ein für allemal“ (eph‘ hapax) geschehen und Taufakt selbst keine weiteren Elemente verwendet wer- im Modus der Promissio dem Täufling letztgültig zugesagt den. Dies ist bei den meisten Kirchen der ACK in Baden- ist, wird sich im Leben des Getauften ständig bewähren – 703 – müssen. Das gesamte Leben der Christen ist nach Martin chenmitgliedschaft durch die Taufe und können auch Luther nicht nur eine „ständige Buße“, sondern ein täg- erst nach ihrer Taufe im evangelischen Gottesdienst das licher „redditus ad baptismum“, die Getauften „kriechen Patenamt übernehmen. täglich neu aus der Taufe“; Luther spricht im Großen Kate- chismus von der „täglichen Taufe, einmal angefangen und immer darin gegangen“. Der Glaube kann schon deshalb 4. Taufgespräch und Taufunterweisung nicht Voraussetzung für die Taufe sein, weil er nach evan- gelischem Verständnis seinerseits unverfügbares Ge- Wird eine Taufe gewünscht, ist die christliche Gemeinde schenk Gottes ist, der den Glauben durch den Heiligen verantwortlich für eine angemessene Einführung des Geist wirkt. Wohl aber kann auf der menschlichen Seite Täuflings in den christlichen Glauben und in das Leben von den Getauften verlangt werden, dass sie dem Taufge- der Gemeinde. Die Art der Unterweisung ist abhängig schehen durch ethisches Handeln und Teilhabe an der vom Lebensalter des Täuflings und von den jeweiligen Gemeinde entsprechen (ŽTauferinnerung, S. 747): „Ohne persönlichen Umständen. Taufunterweisung und Taufge- Glauben ist es nichts nütze, ob es gleich an ihm selbst ein spräch sollen die Freude wecken auf die Feier der Taufe, göttlicher, überschwenglicher Schatz ist.“ (Großer Kate- zur Teilhabe am Leben der Kirche einladen und ermutigen chismus IV, 33 f.). zum Gottvertrauen. Das Taufgespräch im engeren Sinn dient der Vorbereitung der Tauffeier / des Taufgottesdiens- tes. Mancherorts werden besondere Taufseminare einge- 3. Taufe und Ökumene richtet. Oder Kirchengemeinden bieten ein Tauffest an, in dessen Rahmen der Taufgottesdienst gefeiert – und das Die Taufe hat in hohem Maß ökumenische Bedeutung. Sie mit den beteiligten Familien gemeinsam vorbereitet wird. ist das einzige Sakrament, das die meisten Kirchen wech- selseitig anerkennen. Sie bekennen damit: Durch die ­Taufe sind alle getauften Christen verbunden in einer Taufunterweisung und Taufgespräch bei der Taufe Zuge­hörigkeit zum Leib Christi. Die wechselseitige Tauf­ von Säuglingen und Kleinkindern anerkennung ist in drei ökumenischen Erklärungen for­ muliert worden, deren wesentliche Abschnitte zur Taufe Bei Kindern im Säuglings- und Kleinkindalter erfolgt die im Anhang abgedruckt sind: Für die innerprotestantische Taufunterweisung nach der Taufe. Eltern und Paten ver- Ökumene die „Leuenberger Konkordie“ von 1973, für die pflichten sich in der zweiten Tauffrage zur christlichen Er- Gemeinschaft der Kirchen im ÖRK die „Konvergenzerklä- ziehung. rung über Taufe, Eucharistie und Amt“ von Lima (1982) und – die Römisch-Katholische Kirche ist bekanntlich Dies kann im Taufgespräch zum Thema gemacht werden. nicht Mitglied im ÖRK – für den Bereich der Kirchen in der Zum Taufgespräch für eine Kindertaufe sollten auch die Bundes-ACK die „Magdeburger Erklärung“ von 2007, die Paten eingeladen werden. allerdings von etlichen Freikirchen nicht unterschrieben Beim Taufgespräch sollten Grund und Bedeutung der wurde. Wesentlicher Inhalt der Taufanerkennungserklä- Taufe deutlich werden. Dabei lässt sich die Einführung in rungen ist es, dass die Taufe ökumenisch anerkannt wird, den Ablauf der Tauffeier und die Erklärung der einzelnen wenn sie rite vollzogen wird, also auf den oder im Namen Stücke verbinden mit grundlegenden Aussagen über bi- des Dreieinigen Gottes erfolgt und wenn beim Taufakt blische Inhalte und evangelisches Verständnis der christ- selbst außer Wasser keine weiteren Elemente verwendet lichen Taufe. Bei der Besprechung von Tauffragen, Tauf- werden. Für die Praxis sind zwei Hinweise wichtig: formel und Taufsegen sollte erläutert werden, was das – In etlichen Freikirchen wird aus theologischen Gründen liturgische „Du“ bedeutet. die Kindertaufe nicht als vollgültige Taufe betrachtet, da Besondere Sinnzeichen wie die Taufkerze sollten hinsicht- dort die Taufe erst als Antwort auf ein (in der Regel öf- lich ihrer Bedeutung und ihres Vorkommens im Gottes- fentlich abgelegtes) eigenes Glaubensbekenntnis ge- dienst besprochen werden. spendet wird. Taufen, die in einer solchen Kirche vollzo- gen wurden, werden von uns anerkannt, die Person wird also im Fall eines Eintritts nicht erneut getauft. Bei der Übernahme eines Patenamtes muss ein Gespräch ge- Taufunterweisung und Besonderheiten beim Taufge- führt werden, wie die Person die Spannung für sich löst: spräch bei einer Taufe von Kindergartenkindern Zum einen kann mit dem Patenamt nicht jemand betraut werden, der die vollzogene Taufe als ergänzungsbedürf- Kindergartenkinder sollten in das Taufgespräch mit einbe- tig ansieht, zum anderen ist genau das die Lehre der zogen werden, schon damit sie die taufende Pfarrperson betreffenden Kirche. kennenlernen. Es ist sinnvoll, mit dem Kind die Kirche zu besichtigen und auch die Taufhandlung vorzusprechen. – Die Taufe der „Christengemeinschaft“ ist ökumenisch nicht als christliche Taufe anerkannt, da die Taufliturgie zwar Anklänge an die Formulierung von der Taufe auf Taufunterweisung und Besonderheiten beim Taufge- den Dreieinigen Gott aufweist, die Taufe selbst aber spräch bei einer Taufe von älteren Kindern nicht auf den Namen Gottes erfolgt. Zudem werden beim Taufakt selbst neben Wasser noch weitere Ele- Für Grundschulkinder bietet sich KU3 als Möglichkeit der mente verwendet, nämlich Salz und Asche. Dies bedeu- Taufunterweisung an. Ältere, noch nicht religionsmündige, tet, dass Mitglieder der Christengemeinschaft nicht als Kinder sollten in das Taufgespräch mit den Eltern einbe- Getaufte anzusehen sind, sie erwerben (oftmals bei zogen werden und ihrem Lebensalter entsprechend auf Konfirmandinnen und Konfirmanden der Fall) die Kir- die Taufe vorbereitet werden. – 704 –

Taufunterweisung und Besonderheiten beim Taufge- a) Die trinitarische Taufformel spräch bei Jugendlichen im Konfirmandenalter Die trinitarische Taufformel bringt zum Ausdruck, dass der Für Jugendliche im Konfirmandenalter geschieht die Tau- Täufling im bzw. auf den Namen des Dreieinigen Gottes funterweisung in der Regel im Konfirmandenunterricht. getauft wird. In verschiedenen Kirchen erfolgt die Taufe Die Vorbereitung auf die Tauffeier im Konfirmationsgottes- „im Namen“ Gottes. Hier kommt zum Ausdruck, dass der dienst oder an anderer Stelle im Konfirmandenjahr wird Taufende nicht aus eigener Vollmacht handelt, sondern zum einen im Konfirmationsunterricht ihren Platz finden, der Dreieinige Gott selbst das handelnde Subjekt ist, das aber es sollte unbedingt ein Taufgespräch mit dem ju- durch die taufende Person wirkmächtig vertreten wird. gendlichen Täufling stattfinden. Die württembergische Kirche schließt sich – wie viele re- formierte und unierte Kirchen – der Auffassung an, dass Taufunterweisung und Besonderheiten beim Taufge- die Taufe „auf den Namen des Dreieinigen Gottes“ ge- spräch mit Erwachsenen schieht. Sie macht damit ernst, dass in einem Gottes- dienst alles, was durch Menschen getan wird, bereits Für Erwachsene und Jugendliche im Nachkonfirmandenal- durch das Eingangsvotum „im Namen Gottes“ geschieht. ter kann die Taufunterweisung in Einzelgesprächen oder Im biblischen Taufbefehl steht im griechischen Urtext (Mt in Seminarform geschehen (vgl. „Eintauchen ins Leben“ 28,18-20) εἰς mit Akkusativ, was eine Richtung oder einen o. ä. aber auch besondere Materialien für Taufvorberei- Zweck angibt (in … hinein; zu). Deutlicher wird Paulus im tung mit geflüchteten Taufbewerbern aus nichtchristlich Römerbrief 6,3ff EU, dass jene, die „auf“ (eis) Jesus Chri- geprägten Ländern). Das Taufgespräch zur Vorbereitung stus getauft sind, „in seinen Tod hinein“ (εἰς τόν θάνατον des Taufgottesdienstes schließt in der Regel die Taufun- αὐτοũ, eis tón thánaton autoû) getauft sind. Die Taufformel terweisung ab, ungeachtet der Tatsache, dass Glauben „εἰς τὸ ὄνομα“ (eis tò ónoma) ist die Übersetzung des rab- leschem – „auf den Namen“. Im Talmud – לשם und Leben von stetigem Lernen begleitet sind. binischen wird diese Wendung sowohl im finalen Sinne gebraucht als auch um eine Autorität auszudrücken. Durch die Taufe 5. Kernhandlung „auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Hei- ligen Geistes“ wird vollzogen, dass der Täufling in Chri- Die Grundentscheidung, die Kernhandlung gleichsam stus hineingenommen wird, an dessen Tod und Auferste- modular zu formulieren, geht davon aus, dass verschie- hung teilhat und dem Dreieinigen Gott zugehört. dene gottesdienstliche Gegebenheiten als Kontext für die Taufhandlung möglich sind, in diesen so unterschied- lichen Situationen aber die Wiedererkennbarkeit einer evangelischen Taufe in Württemberg sichergestellt wer- b) Die Taufe mit Wasser den soll. Das „Kernmodul“ kann also in allen vorgeschla- genen gottesdienstlichen Zusammenhängen verwendet Das Element, das die Taufhandlung zu einem Sakrament werden und so Menschen durch die Gleichheit des Ab- macht, ist das Wasser. Hier hat das Wasser verschiedene laufs helfen, sich im Taufgottesdienst zurechtzufinden. Es symbolische Zeigefunktionen: trägt ferner dazu bei, das Wesen der Heiligen Taufe ohne große Erklärungen zu erfassen. Dazu dient eine theolo- Wasser ist Zeichen der Reinheit: Gott reinigt die Getauften gisch-didaktische Reduktion auf die konstitutiven und un- von Sünde und Schuld. verzichtbaren Stücke. Zugleich wird bei der sprachlichen Formulierung darauf geachtet, dass die Sprache, die in Wasser stiftet Leben und kann Leben bedrohen: Der der Kernhandlung verwendet wird, den Anschluss an die Durchgang durch das Wasser und das Wieder-Auftau- Tradition gewährleistet – dabei aber für heutige Menschen chen symbolisiert das Sterben und die Auferstehung mit verständlich ist. Weitere Stücke können sich anschließen Christus. (z. B. Sinnzeichen, ein Zeichen des Willkommens in der Gemeinde, die Segnung der Eltern, siehe S. 736); sie ha- Wasser ist lebensnotwendig: Durch den Wasserritus wird ben ihren Ort außerhalb der Kernhandlung. Dabei darf deutlich, dass der Mensch der Gnade Gottes bedarf, die nicht das Missverständnis eintreten, dass diese Stücke ihm in der Taufe vergewissernd zugesprochen wird. konstitutiv für die Taufe seien. Wasser scheidet verschiedene Ufer: Der Getaufte lässt sein bisheriges Leben hinter sich und beginnt ein neues Konstitutive Stücke Leben als Glied Jesu Christi unter dessen Herrschaft. Konstitutiv für ein Sakrament sind in der evangelischen Die Taufhandlung selbst erfolgt in den Kirchen der Refor- Kirche das Zeichen und das damit verbundene Wort, Auf- mation traditionell in der Form der Begießung: Der Taufen- trag und Verheißung des Herrn. Bei der Taufe besteht das de schöpft mit der Hand dreimal Wasser aus dem Taufbe- Zeichen in der Taufe mit Wasser, das stiftende Wort ist der cken und gießt es über die Stirn bzw. den Kopf des Taufauftrag aus Mt 28,18-20, mit der ausdrücklichen Nen- Täuflings. In dieser Agende wird zum ersten Mal in Württ- nung, dass die Taufe auf den Dreieinigen Gott geschieht. emberg auch eine Form der Taufe durch Untertauchen Ökumenisch ist für die Anerkennung einer Taufe konstitu- angeboten. Diese wird sich vor allem für Taufen im Freien tiv, dass sie im bzw. auf den Namen des Dreieinigen eignen, in jedem Fall ist eine Wertung der verschiedenen Gottes erfolgt und beim Taufakt selbst keine anderen Ele- Formen zu vermeiden: beide Formen sind unterschied- mente als Wasser verwendet werden. lich, aber gleichwertig. – 705 – c) Das Stiftungswort b) Taufverkündigung Die Zeichenhandlung wird zum Sakrament durch das Wie zu jedem Gottesdienst gehört auch zum Taufgottes- Wort, mit dem Jesus Christus das Sakrament einsetzt, dienst ein verkündigendes Element. Und wie jeder Got- den Seinen den Befehl zum Vollzug erteilt und die Hand- tesdienst, so ist auch der Taufgottesdienst wesentlich da- lung unter seine Verheißung stellt. Dieses Wort findet sich von geprägt, dass die Gemeinde sich versammelt, um in Mt 28,18-20. Es gehört als unverzichtbares Stück zu Gottes Wort zu hören. Deshalb ist auch bei der Taufe als einer evangelischen Taufe hinzu, lediglich im Fall einer Kasualgottesdienst in besonderer Weise darauf zu ach- Nottaufe kann bei allerhöchster Todesgefahr darauf ver- ten, dass alle verkündigenden Elemente sich gegenseitig zichtet werden. zu einem stimmigen Ganzen ergänzen. Die Taufverkündi- gung wird idealerweise auch auf den Taufspruch bzw. die Das Stiftungswort wird – wie alle Bibelstellen – in der Fas- Taufsprüche Bezug nehmen. In der Kernhandlung ist die sung der Lutherbibel von 2017 wiedergegeben. Diese un- Taufverkündigung mit Sternchen versehen – sie ist an die- terscheidet sich von Luther 1984 dadurch, dass die Worte ser Stelle vorgesehen, wenn nicht im Gottesdienst an an- „machet zu Jüngern“ durch „lehret“ wiedergegeben wer- derer Stelle die Taufverkündigung z. B. in der Predigt er- den. folgt. Folgt die Taufe auf die Predigt, kann die Predigt zugleich Taufpredigt sein und zur Taufhandlung hinführen. In diesem Fall folgt die Kernhandlung der Predigt unmit- Wesentliche Stücke telbar und mündet in das Fürbittgebet. Die Kernhandlung wird dann an dieser Stelle nicht nochmal eigens aufge- Nicht konstitutiv für die Gültigkeit der Taufe sind einige führt. weitere Stücke, die dennoch aus gutem Grund zu einer Taufe in Württemberg unbedingt hinzugehören. Sie spie- geln zum einen die Tauftheologie wider, zum anderen er- c) Deutung der Taufhandlung möglichen sie es, die Taufe als gottesdienstliches und ri- tuelles Handeln wiederzuerkennen und nachzuvollziehen. Eine ausdrückliche Deutung der Taufhandlung und ihrer Damit tragen diese Stücke auch dazu bei, dass Gemein- Elemente kann in verschiedenen gottesdienstlichen Kon- deglieder die Taufe partizipativ mitfeiern können. Daher texten sinnvoll sein, sie gehört jedoch nicht unabdingbar gehören diese Stücke zur Kernhandlung und sollten in je- zur Kernhandlung hinzu. Traditionell wurde die Taufhand- dem Fall in die Taufliturgie aufgenommen werden. In ein- lung entweder durch eine Katechese über die verschie- zelnen (seltenen) gottesdienstlichen Zusammenhängen denen symbolischen Elemente der Taufhandlung (Wasser, kann der Gesamtzusammenhang des Gottesdienstes es Namensausrufung, Handauflegung) oder durch ein Gebet erforderlich machen, dass vom „Kernmodul“ abgewichen gedeutet. Das klassische Beispiel – Luther selbst zog die wird. Hierauf wird jeweils in den Einleitungen zu den je- Gebetsform vor – ist das „Sintflutgebet“, das sich bis heu- weiligen Gottesdiensten verwiesen. te in vielen lutherischen Taufagenden findet. Die Deutung der Taufhandlung kann sich an die Taufverkündigung an- schließen, sie kann aber auch erklärend oder im Gebet a) Schriftlesungen zwischen Glaubensbekenntnis und Tauffrage treten. Im ersten Fall liegt der Schwerpunkt darauf, nach der inhalt- Neben dem Stiftungswort aus Mt 28 kannte die Taufa- lichen Erläuterung die Symbole zu deuten, im zweiten gende von 1985 drei weitere Schriftlesungen, die durch wird nach dem Bekenntnis vor der Tauffrage erläutert, wenige Worte miteinander verbunden sind: Mk 16,16; Joh wozu das „Ja“ erbeten wird. 3,16 und (bei einer Kindertaufe) Mk 10,13-16. Diese Texte wurden samt dem Stiftungswort – von dem sie nicht klar unterschieden waren – unter „Schriftlesung“ verortet. d) Das Glaubensbekenntnis und die Absage an die Mächte des Bösen Hier wird vorgeschlagen, bei einer Kindertaufe – ungeach- tet der exegetischen Frage, ob es sich um einen Tauftext In den westlichen Kirchen gehört seit alters zum Sakra- handelt – Mk 10,13-16 zu lesen, bei einer Erwachsenen- mentengottesdienst das gemeinsam gesprochene Glau- taufe jedoch den Zusammenhang von Glaube und Taufe bensbekenntnis. In der katholischen und weiten Teilen der zu betonen und Mk 16,16a zu lesen. Der exegetische lutherischen Tradition steht das Credo direkt vor der Tau- Grund, dass auf Mk 16,16b verzichtet wird, besteht darin, fe, aber nach den Tauffragen. Es hat dann zusammen mit dass es sich im Griechischen um einen inkohativen Aorist den Tauffragen und der Absage an die Mächte des Bösen handelt: Beschrieben wird nicht der Vorgang des Glau- die Funktion, die Taufbewerber gleichsam zu prüfen. Die bens im Lebenslauf, sondern das „zum Glauben kom- württembergische Tradition verfährt anders, hier beken- men“. Wer als Erwachsener die Taufe begehrt, ist aber nen Täufling (bzw. bei einer Kindertaufe die Tauffamilie) schon zum Glauben gekommen, so dass die biblische und Gemeinde den Glauben, in den hinein getauft wird, Aussage die glaubensbiographische Situation nicht trifft. nach Schriftlesung und Taufverkündigung. Der Taufteil im engeren Sinn folgt in der Agende von 1985 durch die Deu- Im Fall einer Erwachsenentaufe kann es aus biographi- tung der Taufhandlung und die Tauffragen. Dieser Traditi- schen oder seelsorgerlichen Gründen sinnvoll sein, eine on folgend, sollte das gemeinsam gesprochene Glau- andere neutestamentliche Schriftstelle zu wählen. Bei ei- bensbekenntnis als Teil der Kernhandlung in jedem Fall ner Kindertaufe können – je nach der gottesdienstlichen vor den Tauffragen stehen, in seltenen Fällen kann es (sie- Situation und der der Gemeinde – weitere Schriftstellen he dazu die Einleitungen) sinnvoll sein, das Glaubensbe- folgen. Dabei ist jedoch sorgsam darauf zu achten, dass kenntnis aus dem „Kernmodul“ herauszunehmen und in keine reine Reihung stattfindet und die Hörenden nicht einen anderen gottesdienstlichen Kontext zu stellen, auch überfordert werden. dann ist aber der Grundsatz zu beachten. – 706 –

Traditionell wird (in Württemberg seit der Kirchenordnung Bei der Taufe durch Immersion sind die unten S. 710 ge- von 1553/59) das Taufbekenntnis nicht nur positiv durch gebenen Hinweise zu beachten. ein gemeinsames Credo zum Ausdruck gebracht, son- dern auch negativ durch die „Absage an das Böse“. Hier wird vorgeschlagen, von einer „Absage an die Mächte des g) Segenswort (votum postbaptismale) mit Handaufle- Bösen“ zu sprechen, um es deutungsoffen zu halten, ob gung es sich um „den Bösen“ oder „das Böse“ handelt. Die Ab- sage erfolgt in dieser Agende nicht durch eine Frage, son- Zu einer Taufe gehört ein Segenswort. Wie bei jeder Kasu- dern implizit, indem bei der Ansage des Glaubensbe- alie wird dem Betroffenen unter Handauflegung der Segen kenntnisses deutlich gemacht wird, dass im Credo sowohl Gottes zugesprochen. Dieser Sprechakt ist – wie bei je- das positive „Ja“ zum Christusbekenntnis als auch das dem Segen – schwer zu bestimmen: es handelt sich we- „Nein“ zu allen widergöttlichen Mächten ausgesagt wird. der um einen einfachen Wunsch (das wäre eine rein menschliche Handlung), noch um eine gleichsam ma- gische Handlung, die durch ihren bloßen Vollzug wirksam e) Tauffrage wäre. Vielmehr spricht der / die Segnende dem /der Ge- segneten vergewissernd zu. Der performative Akt besteht Die Tauffrage richtet sich ihrem Wesen nach an den Täuf- in dieser gewissmachenden Wirkung der Gnadenzusage ling selbst. Sie wird daher bei erwachsenen Taufbewer- Gottes: Gott wendet der oder dem Gesegneten seinen bern, aber auch bei heranwachsenden Kindern gestellt. Segen und seine Gnade zu. Im Akt des Segens wird die Bei einer Kindertaufe werden statt des Täuflings, der sie gesegnete Person in den Verheißungsraum der Zusage noch nicht beantworten kann, die Eltern und Paten ge- Gottes hineingenommen, die Verheißung wird ihr „auf den fragt. Traditionell werden in diesem Fall zwei Fragen ge- Kopf“ zugesagt. stellt, die erste richtet sich auf den Wunsch, dass das Kind getauft wird, die zweite auf ihre Taufverantwortung. Der Form nach kann – der liturgischen Tradition entspre- Eltern und Paten bekunden mit ihrer Antwort ihre Bereit- chend – das Segenswort entweder ein Bibelwort oder tri- schaft, das Kind – so viel an ihnen selbst liegt – zu einem nitarisch formuliert sein, in der Ökumene ist ein epikle- mündigen Glied der Gemeinde und im christlichen Glau- tisches (Herabrufung des Heiligen Geistes) üblicher. Wenn ben zu erziehen. er passt, kann auch der Taufspruch als Segenswort die- nen. Gegenüber der bisherigen Formulierungen wurden einige Änderungen vorgenommen: In den letzten Jahren hat es sich auch in Württemberg zu- nehmend eingebürgert, dem Getauften als Zeichen der In der bisherigen Taufagenden wurde die Tauffrage mit Christuszugehörigkeit ein Kreuz auf die Stirn zu zeichnen den Worten „von der Kirche berufen“ eingeleitet. Dadurch (obsignatio crucis). sollte deutlich gemacht werden, dass der / die Taufende nicht in eigener Vollmacht handelt, sondern als Person agiert, die zur Verwaltung der Sakramente rite vocatus / h) Taufspruch vocata ist. Auf diesen Bezug wird nunmehr verzichtet, da die Legitimation des / der Taufenden hier nicht in den Vor- Der Taufspruch ist ein biblisches Wort, das einem Täufling dergrund gestellt werden soll. zugesagt wird. Bei der Auswahl sollte vor allem der Zu- spruchscharakter im Vordergrund stehen, d. h. Segens- Bei der Taufe eines Erwachsenen wurde der Halbsatz worte, Beistandszusagen, Fürchte dich nicht-Worte, Frie- „und mit uns Gemeinschaft halten an Wort und Sakra- denswünsche, aber in einem weiteren Sinne auch ment“ gestrichen. Grund hierfür war zum einen, dass le- Seligpreisungen oder Ich-bin-Worte Jesu. Letztere eignen diglich der Taufkonsens erfragt werden soll, der Wille zur sich deshalb, da sie – wie die alttestamentlichen Selbst- Gemeinschaft der neugetauften Person mit der Gemeinde vorstellungsformeln Gottes – auf die Begründung einer ist implizit schon mit dem Taufbegehren gegeben. Neben Beziehung angelegt sind. Sie münden daher in die be- der Gemeinschaft an Wort und Sakrament wären zudem kenntnishafte Antwort des Thomas: „Mein Herr und mein weitere Formen der Partizipation am Gemeindeleben zu Gott“ (Joh 20,28). Möglich sind natürlich auch „Ich“-For- nennen. mulierungen der Psalmen, in denen jemand sich wieder- Und drittens wurde im abschließenden Votum das Wort findet, in seinem Gottvertrauen gestärkt und vergewissert „Vollbringen“ durch „Gelingen“ ersetzt. Auch hier war – es werden kann. handelt sich für Eltern und Paten um einen sehr dichten Der Taufspruch sollte als direkte Zusage an den Getauften Moment – eine leichte sprachliche Modernisierung die / die Getaufte in die Handlung integriert werden; er kann Leitabsicht, der Anklang an die biblische Formulierung in mit dem Namen des / der Getauften verbunden werden. Phil 2,13 bleibt erhalten, zumal es auch bisher kein di- Mancherorts ist es üblich, dem Täufling / der Familie eine rektes Zitat war. Karte mit dem Taufspruch zu übergeben, an anderen Or- ten wird der Taufspruch von einem Kirchengemeinderat f) Taufhandlung übergeben. Das Wasser wird in das Taufbecken gegossen. Die Tauffa- milie bringt das Kind zum Taufstein. Bei einer Erwachse- i) Sinnzeichen nentaufe beugt sich der Täufling über den Taufstein. Der Pfarrer / die Pfarrerin spricht die trinitarische Taufformel, Weitere Sinnzeichen können sich hier anschließen, z. B. schöpft dazu mit der Hand dreimal Wasser aus dem Tauf- die Übergabe einer Taufkerze. Dabei ist allerdings darauf becken und gießt es bei „des Vaters“, „des Sohnes“ und zu achten, dass der Gehalt der Taufe als eines Sakra- „des Heiligen Geistes“ über den Kopf des Täuflings. mentes nicht hinter den Sinnzeichen zurücktritt. – 707 – j) Segnung der Eltern Nicht selten wird die Segnung der Eltern erbeten. Dies schließt sich liturgiegeschichtlich an die „Segnung der Mutter“ an. Wenn eine solche Segnung erwünscht ist, sollte das theologische Gefälle zwischen Taufe und Seg- nung liturgisch und räumlich dadurch zum Ausdruck kom- men, dass die Segnung klar von der Taufe abgesetzt sein sollte. Sie steht daher nach den „Sinnzeichen“, die noch klar auf die Taufe selbst bezogen sind als Übergang auf den „neuen“ Lebensweg, der mit der Zusage von Gottes Segen beginnt. k) Verantwortung der Gemeinde Dieses Element steht an der Stelle, an der in anderen Ka- sualagenden die „Vermahnung der Gemeinde“ eingefügt wird und in den Taufagenden anderer Landeskirchen oft „Willkommen (in) der Gemeinde“ heißt. Hintergrund ist die Überlegung, dass die Gemeinde an ihre Verantwortung für den Neugetauften / die Neugetaufte erinnert wird. So ge- schieht der Anfang einer gemeindlichen Taufbegleitung. In einigen Gemeinden hat man bei der Kindertaufe den or- thodoxen Brauch übernommen, das neugetaufte Kind in die Gemeinde hineinzutragen, um der Gemeinde Gele- genheit zu geben, ihr neues Mitglied bewusst wahrzuneh- men. Deutlich wird durch das „Willkommen“ in jedem Fall, dass eine Wechselbeziehung zwischen Getauftem / Ge- taufter und Gemeinde besteht, zu deren Gelingen beide beitragen müssen.

Ausformulierte Kernhandlung

S t i f t u n g s w o rt Jesus Christus hat die Taufe eingesetzt. Wir hören aus der Heiligen Schrift, was er von der Taufe geboten und verhei- ßen hat. (oder eine andere Formulierung, s. S. 730) Christus spricht: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und lehret alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“

S c h r i f t l e s u n g

Jesus wendet sich den Kindern zu. Wir hören aus dem Glaube und Taufe gehören zusammen. Jesus sagt im Markusevangelium: Markusevangelium: „Sie brachten Kinder zu Jesus, damit er sie anrühre. Die „Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden.“ Jünger aber fuhren sie an. Als es aber Jesus sah, wurde

er unwillig und sprach zu ihnen: Lasset die Kinder zu mir

kommen und wehret ihnen nicht, denn solchen gehört

das Reich Gottes. Wahrlich, ich sage euch: Wer das

Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kind, der wird nicht

hineinkommen. Und er herzte sie und legte die Hände

auf sie und segnete sie.“

(weitere Schriftstellen können sich anschließen) (oder eine andere neutestamentliche Schriftlesung, z. B. Joh 3,16; Röm 6,3f; Apg 8,26-40) – 708 –

*T a u fa n s p r a c h e (soweit die Taufverkündigung nicht an anderer Stelle er- folgt)

*D e u t u n g d e r T a u f h a n d l u n g

A p o s t o l i s c h e s G l a u b e n s b e k e n n t n i s ( m i t A b s a g e a n d i e M ä c h t e d e s B ö s e n ) Bei der Taufe bekennen wir, worauf wir als christliche Ge- meinde vertrauen und was wir erhoffen. Wir sagen Ja zu Gott, der sich in Christus für immer mit uns verbunden hat und sagen Nein zu allen Mächten des Bösen. Gemeinsam mit der ganzen Christenheit sprechen wir das Aposto- lische Glaubensbekenntnis: Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde. Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten. Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige christliche Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben. Amen. – 709 –

T a u f f r a g e n

Liebe Eltern und Paten, Lieber (Bruder) / liebe (Schwester) N.N., so frage ich euch vor Gott und dieser christlichen Ge- so frage ich dich vor Gott und dieser christlichen Ge- meinde: meinde: Wollt ihr, dass euer Kind auf den Namen Gottes, des Willst du auf den Namen Gottes, des Vaters und des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes getauft Sohnes und des Heiligen Geistes getauft werden? wird? So antworte: Ja, ich will. So antwortet: Ja, ich will.

(Eltern und Paten antworten:) Ja, ich will. (Täufling antwortet:) Ja, ich will. Seid ihr bereit, das Eure dazu beizutragen, dass euer Kind im christlichen Glauben erzogen wird? So antwortet: Ja, mit Gottes Hilfe. (Eltern und Paten antworten:) Ja, mit Gottes Hilfe. Gott schenke euch zum Wollen das Gelingen.

T a u f h a n d l u n g (Das Wasser wird in das Taufbecken gegossen. Im Falle einer Taufe durch Untertauchen entfällt dies, ebenso wie die anderen nachfolgenden Anweisungen für eine Taufe am Taufstein / Taufbecken)

N.N., ich taufe dich auf den Namen Gottes, des Vaters N.N., ich taufe dich auf den Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

S e g e n s w o rt m i t H a n d a u f l e g u n g (Der Liturg / die Liturgin legt dem / der Getauften die rech- te Hand auf. Dazu spricht er / sie ein S e g e n s w o r t , wobei der Name wiederholt werden kann.) So spricht der Herr, der dich geschaffen hat: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein. Amen. (oder ein anderes Segenswort, siehe S. 734)

(Zum Abschluss kann die *B e z e i c h n u n g m i t d e m K r e u z erfolgen.)

* e v e n t u e l l w e i t e r e S t ü c k e (siehe S. 734f) – 710 –

6. Musik und Lieder Vom Patenamt zu unterscheiden ist die Funktion der Tauf- zeugenschaft. Es ist sehr empfehlenswert, bei jeder Taufe Taufzeugen zu bestimmen. In aller Regel sind das die Pa- ten, die ja bei der Taufe anwesend sind. Wenn keine Paten Liturgie und Musik vorhanden sind, sollen Taufzeugen aus der Gemeinde be- Lieder und Musik in einem Taufgottesdienst sind mitvoll- stellt werden. Diese Taufzeugen haben dann lediglich die ziehbar auf das liturgische Handeln bezogen. Im Beken- Funktion, im Zweifelsfall die Vornahme der Taufe bestäti- nen und Beten kann Singen selbst das liturgische Han- gen zu können, sie haben selbstverständlich keine Ver- deln sein. Die Musik bei einer Taufe wird geprägt vom pflichtung zur „Erziehungsbeistandsschaft“. Der Fall, dass jeweiligen liturgischen Kontext. „andere Taufzeugen“ bestellt werden, kann damit eigent- lich nur bei Not- und Jähtaufen auftreten. Es empfehlen sich daher – vor allem wenn aus der Kasu- algemeinde musikalische Beiträge eingebunden werden sollen – langfristige genaue Absprachen. 8. Immersionstaufe Die Form der Taufe ist nach reformatorischem Verständnis Liedauswahl nicht entscheidend für ihren sakramentalen Charakter. Tauflieder sind daraufhin zu überprüfen, ob sie im Text auf Dennoch gab es bereits in der Reformationszeit Diffe- die Taufe voraus- oder zurückblicken. Dementsprechend renzen, ob die Taufe durch Besprengung eine Taufe im haben sie ihren liturgischen Ort vor oder nach der Taufe. In biblischen Sinn sei oder die Taufe analog zur biblischen geprägten Zeiten des Kirchenjahres (Advent, Weihnach- Praxis durch Untertauchen vorzunehmen ist. Hintergrund ten, Ostern) sind, besonders bei selbstständigen Tauffei- bildete die zeitgenössische Praxis der römischen Kirche, ern, auch bekannte Lieder dieser Zeit zu erwägen, auch die die Besprengungstaufe übte, während die orthodoxe wenn sie keinen direkten Bezug zur Taufe haben. Kirche am altkirchlichen Modell der Ganztaufe festgehal- ten hatte. Unbekannte Tauflieder können nach bekannteren, kir- Historisch ist zu sagen, dass es von recht früher Zeit an chenjahreszeitlich geprägten Melodien gesungen werden; verschiedene Formen der Taufe gegeben hat. es empfehlen sich ferner Lieder mit Wiederholstrukturen, z. B. Kehrverslieder oder Taizé-Gesänge, ggf. Kanonge- Bereits die Didache weist zu Beginn des 2. Jhd. darauf sänge oder Singsprüche. hin, dass die Regelform die Taufe durch Untertauchen an einem fließenden Wasser sein sollte, für den Fall, dass dies nicht möglich ist, ist aber die Taufe durch Bespren- gen oder Übergießen ebenfalls möglich und vollgültig. Die biblischen Texte legen nahe, dass die ersten Christen 7. Patenamt und Taufzeugen ebenfalls in dieser Weise tauften. Röm 6 ist im Grunde mit einer Besprengungstaufe nicht vereinbar, ähnliches gilt für Die Patinnen und Paten versprechen bei der Taufe, das die Schilderung in Apg 8. Auch archäologische Hinweise Ihre „dazu beizutragen, dass das Kind im evangelischen sprechen für diese Form als Regelform, da die ältesten Glauben erzogen“ wird. Sie unterstützen also die Eltern Baptisterien eben sehr große Taufbecken aufweisen, die bei ihrer Aufgabe, dem Kind – soweit das menschenmög- bei einer allgemein üblichen Besprengungs- oder Über- lich ist – Begleiter auf dem Weg zu einem eigenen, mün- gießtaufe völlig überdimensioniert wären. digen Glauben zu sein. Daher kann nicht jede beliebige Person Pate oder Patin sein. Das Patenamt wird – selbst- In der westlichen Kirche trat der Übergang von Immersi- verständlich in Rücksprache mit den Eltern – von der Ge- onstaufe zur Besprengungstaufe erst im Hochmittelalter meinde verliehen, nicht von den Eltern selbst. Die Ge- ein: Noch Thomas von Aquin (S Th. 3 q 66 a 7) bezeichnet meinde wird dabei Wert darauf legen, dass die Paten nach die Immersionstaufe als Regel (habet communior usus, menschlichem Ermessen die mit dem Patenamt verbun- potest tamen fieri baptismum per modum aspersionis vel denen Aufgaben auch erfüllen können. Menschen, die etiam per modum infusionis), auf dem Konzil von Florenz keiner Kirche angehören, offensichtlich den christlichen (1439) äußerten die Vertreter des byzantinischen Ritus Glauben verachten oder sonst nicht geeignet erscheinen, zwar Bedenken gegen die westliche Form der Bespren- können daher nicht Pate sein. Auf die Regel, dass der gungstaufe, akzeptierten sie aber dem Grunde nach. erste Pate / die erste Patin evangelisch sein muss, weitere In der Reformation erhoben sich Bedenken: Vor allem aus Paten auch einer anderen christlichen Kirche angehören dem „linken Flügel der Reformation“ wurde geltend ge- können, sei hingewiesen. Umgekehrt kann es vorkom- macht, dass die damals übliche Form nicht biblisch sei. men, dass zum Zeitpunkt der Taufe keine geeigneten Pa- Demgegenüber argumentierte der Hauptstrom, dass der ten gefunden werden können. Dann ist die Taufe selbst- sakramentale Wert der Taufe am Wort liege, nicht jedoch verständlich nicht vom Vorhandensein von Paten abhängig an der äußeren Form („Wasser allein tut’s freilich nicht“): zu machen: Das Kind wird getauft, hat dann aber (noch) „Die Seele ist wahrlich kein leiblich Ding, dass man sie mit keine Paten. Paten können auch später berufen werden. Wasser baden oder waschen könnte“ (WA 37, 639,18ff). Da das Patenamt von der Gemeinde verliehen wird, kann es auch nicht von den Eltern oder auf Wunsch der Eltern Angesichts der historischen Entwicklung lässt sich sagen, entzogen werden, dies ist nur möglich, wenn der Pate / dass die Form der Taufe nicht entscheidend sein kann, die Patin darauf verzichtet, oder aus den in der Tauford- sondern – so auch die Große Württembergische Kirchen- nung genannten Gründen. ordnung – eher zu den „Mitteldingen“ gehört („ist an jm – 711 – selbs mittelmässig“, Blatt LIII b). Daher ist gegen die Ein- wieweit liturgische „Anleitungen“ für die Tauffamilien hilf- führung der Immersionstaufe kein schlagkräftiges Argu- reich sind. Das Verständnis der Taufe in verschiedenen ment vorzubringen, wohl aber auf die Gefahr der „Eventi- Milieus und mögliche Fragen und Anregungen im Blick auf sierung“ hinzuweisen. Hier wird vorgeschlagen, die das Taufgespräch und die Tauffeier werden dargestellt Immersionstaufe analog zu ihrem biblischen Hintergrund bei: vor allem bei Taufen im Freien an einem fließenden Ge- wässer zu üben. Heinzpeter Hempelmann / Benjamin Schließer / Corinna Schubert / Markus Weimer: Die Form des Untertauchens ist in den Kirchen umstritten. In der Orthodoxie wird der Täufling mit Bezug auf die Hei- Handbuch Taufe. Impulse für eine milieusensible Taufpra- lige Dreieinigkeit dreimal untergetaucht, in vielen Freikir- xis, Neukirchen-Vluyn 2013. chen erfolgt das Untertauchen einmal, indem der Täufling nach hinten unter das Wasser gedrückt wird und dabei von der taufenden (ggf. assistiert durch eine weitere Per- son) Person gehalten und wieder nach oben geleitet wird. Dem Bezug auf das dreimalige Übergießen mit Wasser 11. Partizipation von Eltern und Paten entspricht die orthodoxe Praxis. Der Oberkirchenrat wird zu diesen Fragen eine Handreichung erarbeiten. Milieugesichtspunkte können auch hilfreich sein, wenn es darum geht, Eltern und Paten am Gottesdienst zu beteili- gen. Für nicht wenige Familien und ihre Angehörigen und 9. Jähtaufe und Nottaufe Freunde ist der Taufgottesdienst eine Wiederbegegnung mit Kirche und Gottesdienst nach einer längeren Absti- Die „Jähtaufe“ findet statt, wenn nicht mehr genug Zeit nenz. Die Geburt eines Kindes löst Fragen, Emotionen zur Verfügung steht, um die Taufe im Gemeindegottes- und Unsicherheiten aus. dienst zu vollziehen, aber genug, um eine Pfarrperson zu rufen. Sie wird durch einen Pfarrer oder eine Pfarrerin ge- Das Spannungsfeld zwischen den Bedürfnissen der Fami- spendet. lie und denen der Gemeinde kann gelockert werden, wenn Wenn aber für einen Menschen, insbesondere für ein neu- die Eltern und Paten am Gottesdienst beteiligt werden, geborenes Kind, unmittelbare Lebensgefahr besteht und z. B. bei den Fürbitten. Oft sind es zudem kleine Gesten, ein Pfarrer / eine Pfarrerin nicht mehr herbeigerufen wer- die eine Willkommenskultur der Gemeinde vermitteln: Ein den kann, darf jeder Christ taufen („Nottaufe“, Tauford- Gesangbuch, das am Eingang mit einem Lächeln über- nung § 11 Abs. 5; EG 696). Voraussetzung ist, dass der reicht wird, Hinweise, wo Kinderwagen abgestellt werden Täufling oder die für ihn Verantwortlichen einverstanden können, wo eine Stillmöglichkeit ist und wo Gästekinder sind. Wenn irgend möglich, soll die Taufe in Gegenwart während der Predigt etwas zum Spielen oder Malen vor- christlicher Zeugen vollzogen werden. finden. Drängt die Zeit sehr, genügt die Taufhandlung selbst, d. h. In größeren Kirchen ist es schön, wenn die Täuflinge bei es wird dreimal Wasser über den Kopf des Täuflings ge- einem gemeinsamen Einzug der Familien mit dem Pfarrer gossen und die trinitarische Taufformel dazu gesprochen. / der Pfarrerin oder bei einem Gang durch die Kirche nach der Taufe sichtbar werden. Auch wer die Taufe auf diese Weise empfangen hat, ist gültig getauft. Die Taufe muss umgehend dem zuständi- Auch die Segnung der Eltern kann eine Möglichkeit sein, gen Pfarramt zur Eintragung in das Taufregister und zur die Eltern in ihrer biographischen Situation in den Taufgot- Mitteilung im Gottesdienst der Gemeinde gemeldet wer- tesdienst einzubeziehen. den. Wenn der Täufling bei Eintreffen des Pfarrers / der Pfarre- rin bereits verstorben ist und eine Nottaufe nicht vollzogen wurde, dann bietet es sich aus seelsorglichen Gründen an, einen Abschiedssegen zu sprechen. Um dem Miss- 12. Tauftermine verständnis zu wehren, dass es sich um eine Totentaufe handelt, sollte dieser nicht mit der Taufagende in der Hand Prinzipiell kann jeder Termin, an dem ein öffentlicher Got- gesprochen werden. Vielmehr liegen Texte nahe, die sich tesdienst gefeiert wird, ein Tauftermin sein. an EG 830 (Sterbesegen) und EG 831.2 (Gebet nach dem Der Sonntagsgottesdienst der Gemeinde ist oft ein be- Sterben eines Kindes) anlehnen. wusst gewählter Termin. Doch zeigen empirische Studien, dass hier ein Problem besteht. Zwar sind die Tauffamilien anwesend und bringen in der Regel viele Gäste mit, doch sorgt sich häufig die Gemeinde, ob durch Täuflinge und / 10. Milieugesichtspunkte oder Gastkinder Unruhe entsteht, und legt Wert darauf, dass es „ihr“ Gottesdienst bleibt. Leider verzichten an Die Milieuperspektive ist eine „Sehhilfe“, vor allem für die Taufsonntagen manche Gemeindeglieder – vor allem die, kasualen Aspekte des Taufgottesdienstes. Sie wird kein die den Gottesdienst regelmäßig, aber in Abständen be- „Allheilmittel“ sein, hilft aber dazu, die Erwartungen (und suchen – auf die Teilnahme. Sie berichten, dass sie am ggf. Enttäuschungen) von Täuflingen und Tauffamilien zu Gottesdienst schätzen, wenn er ihnen persönlich etwas verstehen. Sie hilft auch bei der Beurteilung, ob und in- gibt. – 712 –

In Gemeinden, in denen häufiger Taufgottesdienste nach- ken ist allerdings, dass Tauffeste immer einen erhöhten gefragt werden, hat es sich bewährt, auf festen Tauftermi- Aufwand bedeuten und schon daher nicht zu häufig ange- nen (immer der xte Sonntag im Monat) zu bestehen, um boten werden sollten, auch damit der Reiz des Besonde- die Gemeinde nicht zu überfordern und eine Verbindlich- ren nicht verloren geht. keit herzustellen. Die Taufe im Konfirmationsgottesdienst ist logischerweise Andere Gemeinden organisieren sich „nachfrageorien- an den Konfirmationstermin gebunden. Klassischer Tauf- tiert“ und feiern einen Taufsonntag, wenn drei Tauffamilien termin ist auch die Osternacht oder in Anlehnung an die zusammenkommen. Tradition in der Ökumene der Sonntag Quasimodogeniti. Ansonsten eignet sich vom Kirchenjahr der 6. Sonntag Eine andere Möglichkeit ist der selbstständige Taufgottes- nach dem Dreieinigkeitsfest, aber auch der 1. Sonntag dienst, der dann eher die kasualen Aspekte des Taufgot- nach dem Erscheinungsfest, deren Proprium die Taufe ist. tesdienstes betont. Hier dürfte in den meisten Gemeinden ein Samstagnachmittag der bevorzugte Termin sein, we- nige Gemeinden feiern ihn sonntags nach dem Predigt- gottesdienst oder auch am Sonntagnachmittag. Hier wird man nach der jeweiligen Situation der Tauffamilien und der Gemeinde entscheiden, sollte aber auch die Bedürf- 13. Filmen und Fotografieren nisse der Pfarrpersonen und der kirchlichen Mitarbeiten- den im Blick behalten. Viele Tauffamilien legen Wert darauf, das Taufgeschehen auch medial zu dokumentieren. Dieses Bedürfnis wider- „Tauffeste“ haben den Vorteil, dass sie die Taufe in den spricht nicht selten dem Interesse der Gemeinde, vor Mittelpunkt eines größeren Geschehens stellen und mili- allem, wenn der Eindruck entsteht, dass die Würde des euübergreifend wirken. Zudem ergibt sich hier die Chan- Gottesdienstes oder des Sakramentes in Gefahr gerät. ce, die Taufe vom Familienfest zu entkoppeln. Zu beden- Hier sind die landeskirchlichen Regelungen zu beachten. – 713 –

C. Gottesdienstordnungen für Taufgottes- Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen dienste (Grundformen und ausgeformte habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Liturgien) Ende.“

S c h r i f t l e s u n g 1. Selbständiger Taufgottesdienst: Taufe eines Kindes Jesus wendet sich den Kindern zu. Wir hören aus dem Markusevangelium: G lockengeläut „Sie brachten Kinder zu Jesus, damit er sie anrühre. Die M u s i k z u m E i n g a n g Jünger aber fuhren sie an. Als es aber Jesus sah, wurde er B e g r ü ss u n g unwillig und sprach zu ihnen: Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solchen gehört das (z. B. mit den Worten:) Reich Gottes. Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich Wir feiern heute im Gottesdienst die Taufe von N.N. und Gottes nicht empfängt wie ein Kind, der wird nicht hinein- begrüßen Familie N. / die Familien N. und N. herzlich. Je- kommen. Und er herzte sie und legte die Hände auf sie sus Christus hat N. (und N.) in seine Gemeinde eingela- und segnete sie.“ den. Ihm / ihr / ihnen wird in diesem Gottesdienst durch die Taufe Gottes Verheißung zugesprochen. Durch die (weitere Schriftlesungen können sich anschließen, z. B. Taufe gehört / gehören er / sie wie wir alle zur Gemeinde Joh 3,16; Röm 6,3f; Apg 8,26-40) Jesu Christi. Wir beten für ihn / sie und begleiten seinen / ihren Weg. *T a u fa n s p r a c h e

E i n g a n g s l i e d (soweit die Taufverkündigung nicht an anderer Stelle er- E i n g a n g s w o rt folgt) Im Namen Gottes des Vaters und des Sohnes und des *D e u t u n g d e r T a u f h a n d l u n g Heiligen Geistes.

G: Amen. A p o s t o l i s c h e s G l a u b e n s b e k e n n t n i s ( m i t A b s a g e a n d i e M ä c h t e d e s B ö s e n ) P s a l m g e b e t

E h r S e i D e m V at e r … Bei der Taufe bekennen wir, worauf wir als christliche Ge- G: Ehr sei dem Vater und dem Sohn meinde vertrauen und was wir erhoffen. Wir sagen Ja zu und dem Heiligen Geist, Gott, der sich in Christus für immer mit uns verbunden hat und sagen Nein zu allen Mächten des Bösen. Gemeinsam wie es war im Anfang, jetzt und immerdar mit der ganzen Christenheit sprechen wir das Aposto- und von Ewigkeit zu Ewigkeit. lische Glaubensbekenntnis: Amen. Amen.

E i n g a n g s g e b e t Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, Gott, unser Vater, wir danken dir von Herzen, dass du uns den Schöpfer des Himmels und der Erde. dieses Kind geschenkt hast. Wir können nur staunen über dieses Wunder, das nun so lebendig in unseren Armen liegt. Dir wollen wir unser Kind heute in der Taufe anver- Und an Jesus Christus, trauen. seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, Wir bitten Dich, bleibe du diesem Kind nahe mit deiner geboren von der Jungfrau Maria, väterlichen Liebe und Gnade, damit es sich in deiner Hand gelitten unter Pontius Pilatus, geborgen weiß. Amen. gekreuzigt, gestorben und begraben, (oder ein anderes Eingangsgebet, siehe S. 730) hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, S t i l l e s G e b e t aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, L i e d des allmächtigen Vaters; S t i f t u n g s w o rt von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten. Jesus Christus hat die Taufe eingesetzt. Wir hören aus der Heiligen Schrift, was er von der Taufe geboten und verhei- Ich glaube an den Heiligen Geist, ßen hat. die heilige christliche Kirche, (oder eine andere Formulierung, s. S. 730) Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Christus spricht: Auferstehung der Toten „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. und das ewige Leben. Darum gehet hin und lehret alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Amen. – 714 –

T a u f f r a g e n F ürbittengebet Liebe Eltern und Paten, (für einzelne Menschen, für die Gemeinde, für die Welt) so frage ich euch vor Gott und dieser christlichen Ge- V at e r u n s e r meinde: S c h l u ss l i e d

Wollt ihr, dass euer Kind auf den Namen Gottes, des Va- A b k ü n d i g u n g e n ters und des Sohnes und des Heiligen Geistes getauft wird? *F r i e d e n s b i t t e

So antwortet: Ja, ich will. S e g e n (Eltern und Paten antworten:) Ja, ich will. M u s i k z u m A u s g a n g Seid ihr bereit, das Eure dazu beizutragen, dass euer Kind im christlichen Glauben erzogen wird?

So antwortet: Ja, mit Gottes Hilfe. 2. Selbständiger Taufgottesdienst: Taufe eines Erwachsenen (Eltern und Paten antworten:) Ja, mit Gottes Hilfe. Gott schenke euch zum Wollen das Gelingen. G lockengeläut T a u f h a n d l u n g M u s i k z u m E i n g a n g (Das Wasser wird in das Taufbecken gegossen. Der Liturg / die Liturgin schöpft mit der Hand dreimal Wasser aus B e g r ü ßu n g dem Taufbecken, gießt es über den Kopf des Täuflings (Die Begrüßung kann die Worten enthalten:) und spricht dabei:) Wir begrüßen in unserer Mitte N.N., der / die heute getauft N.N., ich taufe dich auf den Namen Gottes, des Vaters und in unsere Gemeinde aufgenommen werden möchte. und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Er / Sie ist in die Grundlagen des christlichen Glaubens eingeführt worden und hat sich auf die Taufe vorbereitet. S e g e n s w o rt m i t H a n d a u f l e g u n g Wir freuen uns mit ihm / ihr auf seine / ihre Taufe. (Der Liturg / die Liturgin legt dem / der Getauften die rech- Eventuell kann sich der Taufbewerber / die Taufbewerbe- te Hand auf. Dazu spricht er / sie ein S e g e n s w o r t , wobei der Name wiederholt werden kann.) rin mit eigenen Worten vorstellen. E i n g a n g s l i e d So spricht der Herr, der dich geschaffen hat: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem E i n g a n g s w o rt Namen gerufen; du bist mein. Amen. Im Namen Gottes des Vaters und des Sohnes und des (oder ein anderes Segenswort, siehe S. 734) Heiligen Geistes.

(Zum Abschluss kann die *B e z e i c h n u n g m i t d e m K r e u z G: Amen erfolgen.) P s a l m g e b e t T a u f s p r u c h E h r S e i D e m V at e r … (Hier können sich weitere *S i n n z e i c h e n anschließen, z. B. G: Ehr sei dem Vater und dem Sohn die *Ü b e r g a b e e i n e r T a u f k e r z e vgl., S. 734f) und dem Heiligen Geist, *S e g n u n g d e r E lt e r n wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. *V erantwortung d e r G e m e i n d e Amen. Amen.

(siehe S. 736) E i n g a n g s g e b e t

G e b e t n a c h d e r T a u f e Lasst uns beten: Vater im Himmel, Herr, wir danken dir für das Geschenk der Taufe. Wir be- wir danken dir dafür, fehlen dir das Kind / die Kinder an, das / die wir heute dass N.N. den Zugang zum Glauben getauft haben. Leite du es / sie auf seinem / ihrem Le- bensweg mit deinem Licht. Hilf den Eltern, dass sie es / und zu unserer Gemeinde gefunden hat. sie dankbar, liebevoll und geduldig erziehen. Mache ihnen Du schenkst ihm / ihr damit einen neuen Anfang. Mut, sich zu dir zu bekennen und den Kindern den Weg zu Gib ihm / ihr und uns allen Weisheit, dich zu erkennen, dir zu weisen. Lass die Paten ihre Verantwortung wahr- Ausdauer, dich zu suchen, nehmen, die sie heute übernommen haben. Uns allen gib Geduld, auf dich zu warten. deinen Heiligen Geist, damit in deiner Gemeinde alle Ge- Lass uns in dir bleiben und aus deiner Liebe leben. tauften im Glauben und in der Liebe wachsen. Herr, er- Darum bitten wir durch Jesus Christus, unsern Herrn. leuchte uns! Amen. – 715 –

S t i l l e s G e b e t T a u f f r a g e

L i e d Lieber (Bruder) / liebe (Schwester) N.N., S t i f t u n g s w o rt so frage ich dich vor Gott und dieser christlichen Gemein- Jesus Christus hat die Taufe eingesetzt. Wir hören aus der de: Heiligen Schrift, was er von der Taufe geboten und verhei- Willst du auf den Namen Gottes, des Vaters und des ßen hat. Sohnes und des Heiligen Geistes getauft werden? (oder eine andere Formulierung, s. S. 730) So antworte: Ja, ich will. Christus spricht: (Täufling antwortet:) Ja, ich will. „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und lehret alle Völker: Taufet sie auf den T a u f h a n d l u n g Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen (Das Wasser wird in das Taufbecken gegossen. Der Täuf- Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen ling beugt sich über den Taufstein oder kniet vor dem habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Taufstein nieder. Der Liturg / die Liturgin schöpft mit der Ende.“ Hand dreimal Wasser aus dem Taufbecken, gießt es über S c h r i f t l e s u n g den Kopf des Täuflings und spricht dabei) Glaube und Taufe gehören zusammen. Jesus sagt im N.N., ich taufe dich auf den Namen Gottes, des Vaters Markusevangelium: und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

„Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden.“ S e g e n s w o rt m i t H a n d a u f l e g u n g (oder eine andere neutestamentliche Schriftlesung, z. B. (Der Liturg / die Liturgin legt dem / der Getauften die rech- Joh 3,16; Röm 6,3f; Apg 8,26-40) te Hand auf. Dazu spricht er / sie ein S e g e n s w o r t , wobei *T a u fa n s p r a c h e der Name wiederholt werden kann.) (soweit die Taufverkündigung nicht an anderer Stelle er- So spricht der Herr, der dich geschaffen hat: Fürchte dich folgt) nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein. Amen. *D e u t u n g d e r T a u f h a n d l u n g (oder ein anderes Segenswort, siehe S. 734) A p o s t o l i s c h e s G l a u b e n s b e k e n n t n i s ( m i t A b s a g e a n d i e M ä c h t e d e s B ö s e n ) (Zum Abschluss kann die *B e z e i c h n u n g m i t d e m K r e u z Bei der Taufe bekennen wir, worauf wir als christliche Ge- erfolgen.) meinde vertrauen und was wir erhoffen. Wir sagen Ja zu T a u f s p r u c h Gott, der sich in Christus für immer mit uns verbunden hat und sagen Nein zu allen Mächten des Bösen. Gemeinsam (Hier können sich weitere *S i n n z e i c h e n anschließen, z. B. mit der ganzen Christenheit sprechen wir das Aposto- die *Ü b e r g a b e e i n e r T a u f k e r z e vgl. S. 734f) lische Glaubensbekenntnis: *V erantwortung d e r G e m e i n d e Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, (siehe S. 736) den Schöpfer des Himmels und der Erde. G e b e t n a c h d e r T a u f e Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, Lieber Vater im Himmel! empfangen durch den Heiligen Geist, Du hast N.N. durch die Heilige Taufe zu einem Glied dei- geboren von der Jungfrau Maria, ner Kirche gemacht. gelitten unter Pontius Pilatus, Du hast ihn / sie zur Hoffnung auf das ewige Leben beru- gekreuzigt, gestorben und begraben, fen. hinabgestiegen in das Reich des Todes, Schenke ihm / ihr Weisheit durch deinen Heiligen Geist, am dritten Tage auferstanden von den Toten, schenke ihm / ihr den Glauben, der dir fest vertraut. aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, Behüte ihn / sie in Gefahren und Versuchungen des allmächtigen Vaters; und bewahre ihn / sie vor dem Bösen. von dort wird er kommen, Schenke ihm / ihr Menschen in der Gemeinde, zu richten die Lebenden und die Toten. die ihn / sie begleiten und unterstützen. Ich glaube an den Heiligen Geist, Lass ihn / sie Heimat finden in unserer Gemeinde die heilige christliche Kirche, und Geborgenheit erfahren in deiner Liebe Gemeinschaft der Heiligen, und bringe sein / ihr Leben und unser aller Leben Vergebung der Sünden, zum Ziel in deiner ewigen Herrlichkeit. Auferstehung der Toten und das ewige Leben. F ürbittengebet Amen. (für einzelne Menschen, für die Gemeinde, für die Welt) – 716 –

V at e r u n s e r Wir bitten Dich, bleibe du diesem Kind nahe mit deiner väterlichen Liebe und Gnade, damit es sich in deiner Hand S c h l u ss l i e d geborgen weiß. Amen.

A b k ü n d i g u n g e n (oder ein anderes Eingangsgebet, siehe S. 730)

*F r i e d e n s b i t t e *G e m e i n d e l i e d z u r T a u f e

S t i f t u n g s w o rt S e g e n Jesus Christus hat die Taufe eingesetzt. Wir hören aus der M u s i k z u m A u s g a n g Heiligen Schrift, was er von der Taufe geboten und verhei- ßen hat. (oder eine andere Formulierung, s. S. 734) Christus spricht: 3. Taufe im Hauptgottesdienst (Taufe eines Kindes vor der Predigt) „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und lehret alle Völker: Taufet sie auf den Die Taufe kann selbstverständlich – je nach örtlicher Got- Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen tesdienstordnung – auch nach der Predigt vollzogen wer- Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen den. In diesem Fall folgt der Gottesdienst bis zum Lied habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt nach der Predigt der örtlichen Gottesdienstordnung. Die- Ende.“ ses kann schon auf die Taufe bezogen, eine Begrüßung kann sinnreich sein, wenn sie nicht schon im Eingangsteil S c h r i f t l e s u n g erfolgte. Das Gebet nach der Taufe leitet in das Allgemei- Jesus wendet sich den Kindern zu. Wir hören aus dem ne Fürbittengebet über. Markusevangelium:

G lockengeläut „Sie brachten Kinder zu Jesus, damit er sie anrühre. Die Jünger aber fuhren sie an. Als es aber Jesus sah, wurde er Musik zum Eingang unwillig und sprach zu ihnen: Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solchen gehört das B e g r ü ßu n g ( u n d *A n s a g e d e r T a u f e n ) Reich Gottes. Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich (z. B. mit den Worten:) Gottes nicht empfängt wie ein Kind, der wird nicht hinein- kommen. Und er herzte sie und legte die Hände auf sie Wir feiern heute im Gottesdienst die Taufe von N.N. und und segnete sie.“ begrüßen Familie N. / die Familien N. und N. herzlich. Je- (weitere Schriftlesungen können sich anschließen) sus Christus hat N. (und N.) in seine Gemeinde eingela- den. Ihm / ihr / ihnen wird in diesem Gottesdienst durch *T a u fa n s p r a c h e die Taufe Gottes Verheißung zugesprochen. Durch die Taufe gehört / gehören er / sie wie wir alle zur Gemeinde (soweit die Taufverkündigung nicht an anderer Stelle er- Jesu Christi. Wir beten für ihn / sie und begleiten seinen / folgt) ihren Weg. *D e u t u n g d e r T a u f h a n d l u n g

E i n g a n g s l i e d A p o s t o l i s c h e s G l a u b e n s b e k e n n t n i s ( m i t A b s a g e a n d i e M ä c h t e d e s B ö s e n ) E i n g a n g s w o rt Bei der Taufe bekennen wir, worauf wir als christliche Ge- Im Namen Gottes des Vaters und des Sohnes und des meinde vertrauen und was wir erhoffen. Wir sagen Ja zu Heiligen Geistes. Gott, der sich in Christus für immer mit uns verbunden hat und sagen Nein zu allen Mächten des Bösen. Gemeinsam G: Amen mit der ganzen Christenheit sprechen wir das Aposto- lische Glaubensbekenntnis: P s a l m g e b e t Ich glaube an Gott, den Vater, E h r S e i D e m V at e r … den Allmächtigen, G: Ehr sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen den Schöpfer des Himmels und der Erde. Geist, Und an Jesus Christus, wie es war im Anfang, jetzt und immerdar seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, und von Ewigkeit zu Ewigkeit. empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, Amen. Amen. gelitten unter Pontius Pilatus, E i n g a n g s g e b e t gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, Gott, unser Vater, wir danken dir von Herzen, dass du uns am dritten Tage auferstanden von den Toten, dieses Kind geschenkt hast. Wir können nur staunen über aufgefahren in den Himmel; dieses Wunder, das nun so lebendig in unseren Armen er sitzt zur Rechten Gottes, liegt. Dir wollen wir unser Kind heute in der Taufe anver- des allmächtigen Vaters; trauen. von dort wird er kommen, – 717 – zu richten die Lebenden und die Toten. nehmen, die sie heute übernommen haben. Uns allen gib deinen Heiligen Geist, damit in deiner Gemeinde alle Ge- Ich glaube an den Heiligen Geist, tauften im Glauben und in der Liebe wachsen. Herr, er- die heilige christliche Kirche, leuchte uns! Amen. Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, L i e d Auferstehung der Toten und das ewige Leben. P r e d i g t t e x t u n d P r e d i g t Amen. L i e d

T a u f f r a g e n F ürbittengebet Liebe Eltern und Paten, V at e r u n s e r so frage ich euch vor Gott und dieser christlichen Ge- L i e d meinde: A b k ü n d i g u n g e n Wollt ihr, dass euer Kind auf den Namen Gottes, des Va- *F r i e d e n s - o d e r S e g e n s b i t t e ters und des Sohnes und des Heiligen Geistes getauft wird? S e g e n

So antwortet: Ja, ich will. M u s i k z u m A u s g a n g (Eltern und Paten antworten:) Ja, ich will. Seid ihr bereit, das Eure dazu beizutragen, dass euer Kind im christlichen Glauben erzogen wird? 4. Taufe in einer Messe So antwortet: Ja, mit Gottes Hilfe. (Eltern und Paten antworten:) Ja, mit Gottes Hilfe. ERÖFFNUNG UND ANRUFUNG Gott schenke euch zum Wollen das Gelingen.

T a u f h a n d l u n g G lockengeläut (Der Liturg / die Liturgin schöpft mit der Hand dreimal Wasser aus dem Taufbecken, gießt es über den Kopf des M u s i k z u m E i n g a n g Täuflings und spricht dabei:) * B e g r ü ßu n g N.N., ich taufe dich auf den Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. (z. B. mit den Worten:) Wir feiern heute im Gottesdienst die Taufe von N.N. und S e g e n s w o rt m i t H a n d a u f l e g u n g begrüßen Familie N. / die Familien N. und N. herzlich. Je- (Der Liturg / die Liturgin legt dem / der Getauften die rech- sus Christus hat N. (und N.) in seine Gemeinde eingela- te Hand auf. Dazu spricht er / sie ein S e g e n s w o r t , wobei den. Ihm / ihr / ihnen wird in diesem Gottesdienst durch der Name wiederholt werden kann.) die Taufe Gottes Verheißung zugesprochen. Durch die Taufe gehört / gehören er / sie wie wir alle zur Gemeinde So spricht der Herr, der dich geschaffen hat: Fürchte dich Jesu Christi. Wir beten für ihn / sie und begleiten seinen / nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem ihren Weg. Namen gerufen; du bist mein. Amen. L i e d (Zum Abschluss kann die *B e z e i c h n u n g m i t d e m K r e u z erfolgen.) E i n g a n g s w o rt

Taufspruch V orbereitung (Hier können sich weitere *S i n n z e i c h e n anschließen, z. B. Wir sind versammelt, um Gottes Wort zu hören und das die *Ü b e r g a b e e i n e r T a u f k e r z e vgl., S. 734f) Mahl des Herrn miteinander zu feiern. Heute wird auch N.N. getauft und in unsere Gemeinde aufgenommen. Gott *S e g n u n g d e r E lt e r n kommt uns entgegen mit seiner großen Güte. Vor ihm er- *V erantwortung d e r G e m e i n d e kennen wir, dass Schuld und Sünde uns von ihm trennen. (siehe S. 736) (Stille) G e b e t n a c h d e r T a u f e Lasst uns um sein Erbarmen bitten: Herr, wir danken dir für das Geschenk der Taufe. Wir be- G: Der allmächtige Gott erbarme sich unser. fehlen dir das Kind / die Kinder an, das / die wir heute Er hat in Jesus Christus all unsere Sünde auf sich ge- getauft haben. Leite du es / sie auf seinem / ihrem Le- nommen. bensweg mit deinem Licht. Hilf den Eltern, dass sie es / Durch ihn schenkt er uns Vergebung. sie dankbar, liebevoll und geduldig erziehen. Mache ihnen Amen Mut, sich zu dir zu bekennen und den Kindern den Weg zu dir zu weisen. Lass die Paten ihre Verantwortung wahr- (siehe auch Gottesdienstbuch Württemberg, S. 401-409) – 718 –

*P s a l m g e b e t m i t E h r s e i d e m V at e r VERKÜNDIGUNG UND BEKENNTNIS MIT TAUFE H e r r e r b a r m e d i c h (K y r i e ) Kyrie eleison G: Herr, erbarme dich. Liebe Gemeinde, Christe eleison wir begrüßen in unserer Mitte N.N., der / die nun im Got- G: Christe, erbarme dich. tesdienst getauft wird / werden. Herzlich willkommen Kyrie eleison auch der ganzen Familie / den Familien N.N.. G: Herr, erbarm dich über uns. S t i f t u n g s w o rt E h r e s e i G o t t (G l o r i a ) Jesus Christus hat die Taufe eingesetzt. Wir hören aus der Ehre sei Gott in der Höhe Heiligen Schrift, was er von der Taufe geboten und verhei- ßen hat. G: und auf Erden Fried, den Menschen ein Wohl­ (oder eine andere Formulierung, s. S. 730) gefallen. Christus spricht: I: Wir loben dich, wir beten dich an, „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. II: wir preisen dich, wir sagen dir Dank Darum gehet hin und lehret alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen I+II: um deiner großen Ehre willen, Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen I: Herr Gott, himmlischer König, habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ II: Gott, allmächtiger Vater. I+II: Herr, eingeborner Sohn, Jesu Christe, du Allerhöchster. I: Herr Gott, Lamm Gottes, II: ein Sohn des Vaters, I: der du hinnimmst die Sünd der Welt: erbarm dich unser, II: der du hinnimmst die Sünd der Welt: nimm an unser Gebet, I+II: der du sitzest zu der Rechten des Vaters: erbarm dich unser. I: Denn du bist allein heilig, II: du bist allein der Herr, I: du bist allein der Höchst, Jesu Christe, II: mit dem Heil‘gen Geist In der Herrlichkeit Gott des Vaters. I+II: Amen (oder eine andere Form des Glorias bzw. ein Gloria-Lied, vgl. Gottesdienstbuch Württemberg, S. 412)

K ollektengebet Lasst uns beten: Gott, unser Vater, in der Taufe machst du uns zu deinen Kindern. Wir bitten dich: mach uns frei von der Sorge um unsere Zukunft. Lass uns auf dich schauen, und uns jederzeit auf deine Güte verlassen, durch Jesus Christus unsern Herrn.

(nach Gottesdienstbuch Württemberg, S. 191 Nr. 50; weitere Beispiele Gottesdienstbuch Württemberg Ergän- zungsband, S. 197-210) – 719 –

S c h r i f t l e s u n g

Jesus wendet sich den Kindern zu. Wir hören aus dem „Glaube und Taufe gehören zusammen. Jesus sagt im Markusevangelium: Markusevangelium: „Sie brachten Kinder zu Jesus, damit er sie anrühre. Die „Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden.“ Jünger aber fuhren sie an. Als es aber Jesus sah, wurde

er unwillig und sprach zu ihnen: Lasset die Kinder zu mir

kommen und wehret ihnen nicht, denn solchen gehört

das Reich Gottes. Wahrlich, ich sage euch: Wer das

Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kind, der wird nicht

hineinkommen. Und er herzte sie und legte die Hände

auf sie und segnete sie.“

(weitere Schriftstellen können sich anschließen) (oder eine andere neutestamentliche Schriftlesung, z. B. Joh 3,16; Röm 6,3f; Apg 8,26-40)

*T a u fa n s p r a c h e (soweit die Taufverkündigung nicht an anderer Stelle er- folgt)

*D e u t u n g d e r T a u f h a n d l u n g

A p o s t o l i s c h e s G l a u b e n s b e k e n n t n i s ( m i t A b s a g e a n d i e M ä c h t e d e s B ö s e n ) Bei der Taufe bekennen wir, worauf wir als christliche Ge- meinde vertrauen und was wir erhoffen. Wir sagen Ja zu Gott, der sich in Christus für immer mit uns verbunden hat und sagen Nein zu allen Mächten des Bösen. Gemeinsam mit der ganzen Christenheit sprechen wir das Aposto- lische Glaubensbekenntnis: Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde. Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten. Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige christliche Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben. Amen. – 720 –

T a u f f r a g e n

Liebe Eltern und Paten, Lieber (Bruder) / liebe (Schwester) N.N.,

so frage ich euch vor Gott und dieser christlichen Ge- so frage ich dich vor Gott und dieser christlichen Ge- meinde: meinde: Wollt ihr, dass euer Kind auf den Namen Gottes, des Willst du auf den Namen Gottes, des Vaters und des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes getauft Sohnes und des Heiligen Geistes getauft werden? wird?

So antwortet: Ja, ich will. So antworte: Ja, ich will! (Eltern und Paten antworten:) Ja, ich will. (Täufling antwortet:) Ja, ich will. Seid ihr bereit, das Eure dazu beizutragen, dass euer Kind im christlichen Glauben erzogen wird? So antwortet: Ja, mit Gottes Hilfe. (Eltern und Paten antworten:) Ja, mit Gottes Hilfe. Gott schenke euch zum Wollen das Gelingen.

T a u f h a n d l u n g wir danken dir, dass Du die Taufe gestiftet hast zu unserer Rettung (Das Wasser wird in das Taufbecken gegossen. Bei der und bitten Dich: Erwachsenentaufe: Der Täufling beugt sich über den Tauf- Leite N.N. / die Getauften auf gutem Weg, stein oder kniet vor dem Taufstein nieder. sei ihm / ihr / ihnen nahe, Der Liturg / die Liturgin schöpft mit der Hand dreimal Was- stärke und erhalte seinen / ihren Glauben. ser aus dem Taufbecken, gießt es über den Kopf des Täuf- Segne die Eltern und Paten in ihrer Verantwortung für lings und spricht dabei:) N.N. Dein Heiliger Geist sei mit ihnen. N.N., ich taufe dich auf den Namen Gottes, des Vaters [Er vollende das gute Werk, das er in uns allen begonnen und des Sohnes und des Heiligen Geistes. hat.] S e g e n s w o rt m i t H a n d a u f l e g u n g (Taufagende der VELKD, Vorentwurf 2015, unveröffentlicht) (Der Liturg / die Liturgin legt dem / der Getauften die rech- te Hand auf. Dazu spricht er / sie ein S e g e n s w o r t , wobei (oder ein anderes Gebet siehe S. 738) der Name wiederholt werden kann.) So spricht der Herr, der dich geschaffen hat: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein. Amen. (oder ein anderes Segenswort, siehe S. 734) ABENDMAHL

(Zum Abschluss kann die *B e z e i c h n u n g m i t d e m K r e u z erfolgen.) L i e d T a u f s p r u c h L o b g e b e t (P r ä fat i o n ) *V erantwortung d e r G e m e i n d e Der Herr sei mit euch, (siehe S. 736) G: und mit deinem Geist. Erhebet eure Herzen. P r e d i g t t e x t u n d P r e d i g t G: Wir erheben sie zum Herrn. (In der Ordnung der Messe folgt die fakultative *Besin- Lasst uns danken dem Herrn, unserem Gott. nung. Hier kann also auch Musik erklingen. Es sind aber G: Das ist würdig und recht. die zeitlichen Proportionen des ganzen Gottesdienstes im Blick zu behalten.) Und unsere größte Freude ist es, dass wir dich, Herr, zu allen Zeiten und an allen Orten loben und dir danken F ürbittengebet durch unseren Herrn Jesus Christus. In ihm hast du uns durch das Wasser der Taufe zusam- (mit Bezug auf die Taufe) mengebracht (Einschub in die Fürbitten:) und uns zu einem Leib gebildet, der Gemeinschaft der Heiligen. … In Christus hast du uns zusammengebracht von Ost und Gott, unser Vater, West, – 721 – von Nord und Süd und uns dazu berufen, deine Liebe zu L a m m G o t t e s (A g n u s D e i ) bezeugen. A u s t e i l u n g So preisen wir dich mit der ganzen Kirche auf Erden und singen mit den himmlischen Heerscharen: D a n k g e b e t (Gottesdienstbuch Württemberg, S. 424-425; weitere (siehe Gottesdienstbuch Württemberg, S. 95, weitere Bei- Beispiele Gottesdienstbuch Württemberg Ergänzungs- spiele S. 392-400) band, S. 210-211)

D reimalheilig (S a n c t u s ) G: Heilig, heilig, heilig …

E u c h a r i s t i e g e b e t u n d E i n s e t z u n g s w o rt e SENDUNG UND SEGEN Du bist heilig, allmächtiger Gott, die Quelle aller Heilig- keit. Über den Wassern der Schöpfung hast du Licht aus der L i e d Finsternis gebracht. Aus den Wassern der Sintflut hast du Leben aus dem A b k ü n d i g u n g e n Tod geschaffen. *F r i e d e n s - o d e r S e g e n s b i t t e Durch die Wasser des Roten Meeres hindurch hast du Freiheit von Knechtschaft gebracht. S e n d u n g u n d S e g e n Im Wasser der Taufe bringst du uns in die Gemeinschaft M u s i k z u m A u s g a n g der Heiligen. Wir danken dir für die Schöpfung, für die Erlösung und für deine Liebe, die die Welt versöhnt hat. Wir danken dir für deine Gebote, damit wir auf deinen 5. Jähtaufe und Nottaufe Wegen gehen. a) Jähtaufe Wir danken dir für dein Evangelium, damit wir in jeder Kul- tur Christus bezeugen. (Bei einer Jähtaufe wird aus seelsorglichen Gründen in der Regel auf die zweite Tauffrage verzichtet, wo sie dennoch Hört die Worte der Einsetzung des Heiligen Abendmahls: gestellt werden soll kann dies in der unten genannten Der Herr Jesus in der Nacht, da er verraten ward Form geschehen.) und mit seinen Jüngern zu Tische saß, nahm das Brot, sagte Dank und brach’s, G r u ß gab’s seinen Jüngern und sprach: Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe „Nehmet hin und esset; das ist mein Leib, der für euch Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit gegeben wird. Euch allen! Das tut zu meinem Gedächtnis.“ Desgleichen nach dem Mahl nahm er den Kelch, W o rt z u r T a u f e sagte Dank, gab ihnen den und sprach: Liebe Eltern (und Paten), „Trinket alle daraus; das ist mein Blut des Neuen Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung (oder – je nach Situation – eine andere Anrede) der Sünden. ihr seid in großer Sorge um (Euer Kind) N.N. Wir treten vor Das tut zu meinem Gedächtnis.“ Gott, von dem es in der Bibel heißt: All eure Sorge werft Geheimnis des Glaubens: auf ihn, denn er sorgt für Euch. G: Deinen Tod, o Herr, verkünden wir, Auf ihn hoffen wir, immer, im Leben und im Sterben. Auch und deine Auferstehung preisen wir, für Euer Kind / für N.N., um dessen / deren Leben wir ban- bis du kommst in Herrlichkeit. gen, ist Jesus Christus in die Welt gekommen, ist gestor- ben und auferstanden. Er spricht: Ich lebe und ihr sollt Daher, o Gott, auch leben. gedenken wir mit diesem Brot und diesem Kelch der Menschwerdung deines Sohnes, S t i f t u n g s w o rt seines Lebens für andere, Christus spricht: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel seines Gebets, dass wir alle seien, und auf Erden. Darum gehet hin und lehret alle Völker: seines Todes und seiner Auferstehung, Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und seiner Himmelfahrt und seiner Fürbitte für uns des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich und seiner Aussendung des Heiligen und lebensspen- euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage denden Geistes. bis an der Welt Ende. Wir erwarten seine Wiederkehr, wenn er das große verheißene Fest mit uns feiern wird. A p o s t o l i s c h e s G l a u b e n s b e k e n n t n i s (Gottesdienstbuch Württemberg, S. 424-425) Bei der Taufe bekennen wir, worauf wir als christliche Ge- meinde vertrauen und was wir erhoffen. Wir sagen Ja zu V at e r u n s e r Gott, der sich in Christus für immer mit uns verbunden hat * F r i e d e n s g r u ß und sagen Nein zu allen Mächten des Bösen. Gemeinsam – 722 – mit der ganzen Christenheit sprechen wir das Aposto- lische Glaubensbekenntnis: Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde. Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten. Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige christliche Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben. Amen. – 723 –

T a u f f r a g e n

Liebe Eltern (und Paten), Lieber (Bruder) / liebe (Schwester) N.N.,

so frage ich euch vor Gott und dieser christlichen Ge- so frage ich dich vor Gott und dieser christlichen Ge- meinde: meinde: Wollt ihr, dass euer Kind auf den Namen Gottes, des Willst du auf den Namen Gottes, des Vaters und des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes getauft Sohnes und des Heiligen Geistes getauft werden? wird? So antwortet: Ja, ich will. So antworte: Ja, ich will. (Eltern und Paten antworten:) Ja, ich will. (Täufling antwortet:) Ja, ich will.

*2. T a u f f r a g e Seid ihr bereit, wenn Gott eurem Kind das Leben erhält, das Eure dazu beizutragen, dass euer Kind im christlichen Glauben erzogen wird? So antwortet: Ja, mit Gottes Hilfe. (Eltern und Paten antworten:) Ja, mit Gottes Hilfe. Gott schenke euch zum Wollen das Gelingen.

T a u f h a n d l u n g

N.N., ich taufe dich auf den Namen Gottes, des Vaters N.N., ich taufe dich auf den Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

S e g e n s w o rt m i t H a n d a u f l e g u n g (Der Liturg / die Liturgin legt dem / der Getauften die rech- te Hand auf. Dazu spricht er / sie ein S e g e n s w o r t , wobei der Name wiederholt werden kann.) So spricht der Herr, der dich geschaffen hat: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein. Amen. (oder ein anderes Segenswort, siehe S. 734)

(Zum Abschluss kann die *B e z e i c h n u n g m i t d e m K r e u z erfolgen.)

T a u f s p r u c h – 724 –

*G e b e t mit Wasser auf den Namen des dreieinigen Gottes ge- tauft? Gott des Himmels und der Erde, Du kennst unsere Sorge um N.N. Steh ihm / ihr bei! Du hast ihn / sie durch die Hei- A n t w o rt : Ja! lige Taufe zu Deinem Kind gemacht. Wir wissen ihn / sie So bestätige ich vor dieser Gemeinde, dass N.N. durch geborgen in Deiner guten und gnädigen Hand. Wir bitten die Taufe in die Gemeinschaft der christlichen Kirche auf- Dich: gib uns festes Vertrauen auf Deine Zusage, was im- genommen worden ist. Sein / Ihr Taufspruch lautet: P.P. mer geschehen mag. Begleite uns in aller Not und Sorge – wir bitten Dich um Jesu Christi Willen! Amen. *T a u f f r a g e

*S e g e n s l i e d Liebe Eltern und Paten,

V at e r u n s e r Euer Kind N.N. ist getauft. Nun frage ich euch: Seid ihr bereit, das eure dazu beizutragen, dass euer Kind im S e g e n christlichen Glauben erzogen wird, so antwortet: Ja, mit Gottes Hilfe. b) Nottaufe Eltern und Paten antworten: Ja, mit Gottes Hilfe. (Drängt die Zeit, genügt die Taufhandlung selbst, d. h. es Gott schenke euch zum Wollen das Gelingen. wird dreimal Wasser über den Kopf des Täuflings gegos- T a u f g e b e t sen und die trinitarische Taufformel dazu gesprochen.) Herr, unser Gott, Vater im Himmel, *S t i f t u n g s w o rt du hast diesem Kind das Leben geschenkt *A p o s t o l i s c h e s G l a u b e n s b e k e n n t n i s und es in der Stunde der Gefahr bewahrt. Du hast es in der Heiligen Taufe als Dein Kind angenom- *T a u f f r a g e men. T a u f h a n d l u n g Wir danken dir für Deine große Güte und bitten dich: Behüte dieses Kind, seine Eltern und Paten auf ihrem Herr Jesus Christus, nimm N.N. / dieses Kind an in Deiner Weg. Barmherzigkeit. Schenke ihm Gesundheit, lass es im Vertrauen auf dich fröhlich heranwachsen (Der / die Taufende gießt mit der Hand dreimal Wasser und hilf den Eltern und Paten bei der Erziehung. Amen. über den Kopf des Täuflings und spricht:) (nach Taufagende Württemberg, S. 90) N.N., ich taufe Dich auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. *L i e d Der Friede des Herrn sei mit Dir!

* V at e r u n s e r

* S e g e n c) Die Bekanntgabe der Nottaufe eines Kindes im Gemein- degottesdienst Die Bekanntgabe der Nottaufe eines Kindes erfolgt im Predigtgottesdienst in der Regel vor den Fürbitten. Damit verbunden sind die Tauffragen, wenn diese bei einer Not- taufe nicht gestellt werden konnten, die Fürbitte der Ge- meinde und ggf. die Segnung der Eltern.

B e s t ä t i g u n g d e r T a u f e Liebe Gemeinde, wir begrüßen in unserer Mitte Familie N.N. Ihr Kind N.N. hat die Taufe empfangen, als sein / ihr Leben bedroht war. Wir danken Gott, dass er in seiner Barmherzigkeit ihrem Kind das Leben erhalten hat. Nachdem mir von denen, die die Taufe vollzogen haben, bezeugt worden ist, dass N.N. mit Wasser auf den Namen des dreieinigen Gottes getauft wurde, bestätige ich vor die- ser Gemeinde, dass N.N. durch die Taufe in die Gemein- schaft der christlichen Kirche aufgenommen worden ist. oder: Nun frage ich diejenigen unter Ihnen, die die Taufe vollzo- gen haben und / oder sie bezeugen können: Wurde N.N. – 725 –

D. Taufe in anderen gottesdienstlichen Pädagogisch wichtig ist für dieses Alter die Einbindung in Zusammenhängen die Gemeinschaft, zunächst in die Gruppe der Gleichaltri- gen, aber auch in die Gemeinde vor Ort. Die Kinder haben oft auch ein Gespür, dass sie durch den Taufakt in die weltweite Kirche aufgenommen werden. 1. Taufe im Kindergottesdienst und in Gottesdiensten mit Kleinkindern In jedem Fall sollte die Tauffrage zunächst an das Kind Bei Taufen im Kindergottesdienst ist zu bedenken, dass selbst gestellt werden. Aus rechtlichen Gründen – das Kinder einen eigenen Zugang zum Geschehen haben: Kind ist ja noch nicht religionsmündig – müssen die Eltern der Taufe zustimmen, ob eine förmliche Tauffrage sinnvoll – Kinder nehmen mit allen Sinnen wahr. Deshalb können ist und ob Paten vorhanden sein sollen, ist im Einzelfall zu alle anwesenden Kinder eingeladen werden, mit den El- entscheiden. tern und Paten an den Taufstein zu kommen. Es hat sich bewährt, andere Kinder aus der Gruppe in die – Kinder beteiligen sich oft gerne am Geschehen: Ein Taufhandlung mit einzubeziehen (s. o. unter Nr. 1). Statt Kind, das dem Täufling nahe steht, kann das Taufwasser einer Taufverkündigung kann auch ein Anspiel zu einer eingießen oder den Taufspruch lesen. Taufgeschichte, das die Gruppe miteinander erarbeitet – In Gottesdiensten mit vielen Kindern ist besonders auf hat und im Gottesdienst aufführt, stehen. eine einfache, anschauliche Sprache und auf kurze Texte zu achten, schließlich „predigt“ das Sakrament als Nicht selten haben sich in der KU 3-Zeit in der Gruppe verbum visibile selbst auch. auch kleine Rituale und „Lieblingslieder“ entwickelt, die sich gut in den Gottesdienst integrieren lassen. – Als Psalmgebet kann entweder ein vertrauter Psalm ste- hen oder ein Psalm mit Kehrvers, den auch Noch-Nicht- Im Sinne einer Verzahnung von Kinderarbeit und KU 3 Lesende mitsprechen können. scheint hier die Taufbegleitung besonders wichtig: Die Gemeinde sollte alles dafür tun, den Kindern auch in der – Es sollen nach Möglichkeit auch kindgerechte Lieder Zeit zwischen KU 3 und KU 7/8 ein regelmäßiges, alters- gesungen werden (die Liste EG 849 ist hilfreich, aber gerechtes katechetisches und taufbegleitendes Angebot nicht erschöpfend, vgl. auch „Kommt und singt. Lieder- zu machen (Kindergruppe, Kinderkirche, Verzahnung mit buch für die Jugend“). Kinderbibelwochenarbeit etc.) – Die Schriftlesung aus Mk 10 kann erzählt statt gelesen werden. – Im Verkündigungsteil kann eine neutestamentliche Ge- 3. Taufe im Konfirmationsgottesdienst schichte, in der getauft wird, im Mittelpunkt stehen (Tau- fe Jesu, Taufbefehl, Taufe des Kämmerers, der Lydia, Die Kindertaufe steht in engem Zusammenhang mit der des Gefängnisaufsehers …). Konfirmation. Die in der Taufe empfangene Zusage Gottes bedarf keiner Ergänzung, Erneuerung oder gar Wiederho- – Ein Element der Tauferinnerung kann Bestandteil des lung. Sie braucht jedoch immer wieder eine Vergewisse- Gottesdienstes sein: Fotos von der eigenen Taufe mit- rung und eine Antwort des Glaubens. Im Konfirmations- bringen und gemeinsam anschauen, die Kinder bekom- gottesdienst kommt beides zum Ausdruck. Die men einen Tropfen Wasser auf die Hand. Konfirmandinnen und Konfirmanden hören die Zusage Gottes neu und sprechen das Ja zu ihrer Taufe aus, das – Ältere Kinder werden – ohne dass eine Altersgrenze bis dahin stellvertretend von Eltern und Paten übernom- festgelegt wird – selbst gefragt, ob sie getauft werden men wurde. Zugleich wird die Gottesdienstgemeinde an möchten. ihr eigenes Ja erinnert, beziehungsweise in der Inszenie- – Die Tauffrage für das Kind könnte lauten: Lieber / Liebe rung von Frage und Antwort zum eigenen inneren Mitvoll- N.N., du kannst für dich selbst sprechen: Möchtest du zug aufgefordert. Sind Täuflinge in der Konfirmanden- auf den Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und gruppe, unterstreicht deren Taufbegehren die des Heiligen Geistes getauft werden? – Dann antworte: Notwendigkeit des eigenen Bekenntnisses und die per- „Ja, ich will.“ – Kind antwortet: „Ja, ich will.“ sönliche Auseinandersetzung mit dem Glauben. Bei der Taufe im Konfirmationsgottesdienst kann der Zusammen- Ein Taufgottesdienst kann in jedem Fall auch als Familien- hang zwischen Taufe und Konfirmation besonders an- gottesdienst bzw. generationenverbindender Gottes- schaulich dargestellt werden. Falls die Taufe in der Vorbe- dienst gestaltet sein. reitungszeit auf die Konfirmation stattfindet, kann ein thematischer Schwerpunkt diesen Zusammenhang ent- falten. 2. Taufe im Rahmen von KU 3 Für die nichtgetauften Jugendlichen gilt die Vorberei- Die Taufe im Rahmen von KU 3 hat theologisch einige tungszeit auf die Konfirmation als Vorbereitung auf die Strukturanalogien zur Taufe im Konfirmationsgottesdienst: Taufe. Durch die inzwischen praktizierte frühere Einschu- Viele Kinder in der Gruppe sind schon getauft, für sie ist lung sind viele Konfirmandinnen und Konfirmanden bei der Taufgottesdienst Tauferinnerung. Ein oder mehrere ihrer Konfirmation bzw. Taufe erst 13 Jahre alt. Nach der Kinder haben in der KU 3-Zeit ein eigenständiges Taufbe- Taufordnung wird die Taufe von Konfirmandinnen und gehren formuliert; für sie war der „KU 3-Unterricht“ Tauf- Konfirmanden trotz der noch nicht eingetretenen Religi- unterricht im Sinne der Taufordnung. onsmündigkeit als Erwachsenentaufe angesehen. – 726 –

G lockengeläut

E r ö f f n u n g u n d A n r u f u n g

V e r k ü n d i g u n g

S t i f t u n g s w o rt Das Stiftungswort der Taufe ist Teil des Memorierstoffs im Konfirmandenunterricht. Es kann von allen Konfirman- dinnen und Konfirmanden gemeinsam oder von den Täuf- lingen unter ihnen vorgetragen werden. In der Regel wird es nur einmal und im Vollzug der Liturgie gesprochen. Es kann aber auch im Verkündigungsteil vorweggenommen und entfaltet werden. Auf diese Weise kann es mit Le- bensthemen und Fragen der Jugendlichen verbunden werden.

S c h r i f t l e s u n g Als Schriftlesung eignet sich zusätzlich zu Mk 16,16a zum Beispiel die Perikope über die Taufe Jesu aus Mk 1,9-11. Die Anfangssituation der Taufe Jesu als erwachsener Mensch, der offene Himmel, die Gabe des Geistes, die Zusage der Liebe Gottes kann von den Konfirmandinnen und Konfirmanden auch für sich selbst im Namen Jesu erhofft werden.

A p o s t o l i s c h e s G l a u b e n s b e k e n n t n i s ( m i t A b s a g e a n d i e M ä c h t e d e s B ö s e n ) Die Gemeinde erhebt sich und spricht gemeinsam mit den Täuflingen und den Konfirmandinnen und Konfirmanden das Apostolische Glaubensbekenntnis.

*D e u t u n g d e r T a u f h a n d l u n g Beiträge der Konfirmandinnen und Konfirmanden können die einzelnen Elemente der Taufhandlung entfalten. Diese Beiträge können auch im Verkündigungsteil ihren Platz fin- den.

T a u f e Die Taufe findet in der Regel am Taufstein statt. Taufzeu- ginnen und Taufzeugen, die auch zur Konfirmandengrup- pe gehören können, gegebenenfalls die ganze Konfir- mandengruppe und Familienangehörige der Täuflinge versammeln sich.

T a u f f r a g e Die Tauffrage kann entweder jedem Täufling einzeln oder allen miteinander gestellt werden. Die Antwort gibt jeder Täufling einzeln. Die Formulierung von Tauffrage und Kon- firmationsfrage soll sich entsprechen. Die vorgeschlagene Tauffrage der Kernhandlung entspricht der 7. Tauffrage der Konfirmationsagende. Die Tauffrage kann entspre- chend der Konfirmationsagende vom Formular der Kern- handlung abweichen.

T a u f h a n d l u n g

S e g e n s w o rt m i t H a n d a u f l e g u n g / E i n s e g n u n g / T a u f v o t u m Für den Segen nach der Taufe bietet die Taufagende ent- sprechend der Agende für die Konfirmationsfeier zwei Va- rianten an. Die 1. Variante orientiert sich an der Vollstän- digkeit der Taufe, die am Taufstein abgeschlossen wird. Die 2. Variante berücksichtigt die Eingliederung der Täuf- linge in die Gemeinschaft der Konfirmandengruppe. – 727 –

1. Variante: 2. Variante

Die Neugetauften werden unter Handauflegung einge- Die Neugetauften bekommen ohne Handauflegung ein segnet. Es kann eine brennende Kerze überreicht wer- Taufvotum zugesprochen. Es kann eine brennende Ker- den. Das Segenswort sollte in der Formulierung und Ge- ze überreicht werden. Erläuterungen und Texte: Seite staltung der Einsegnung der Konfirmandinnen und 734f. Sie erhalten ihren Taufspruch auf dieselbe Weise Konfirmanden entsprechen. wie die Konfirmierten ihren Denkspruch. Übergabe der Taufsprüche an die Neugetauften.

K onfirmation s f r a g e Die Konfirmationsfrage richtet sich nur an die Konfirman- dinnen und Konfirmanden, nicht an die Neugetauften.

G e b e t Es folgt die Fürbitte für die Neugetauften, Konfirman- dinnen und Konfirmanden. Erläuterungen und Texte: Seite 738

E i n s e g n u n g d e r ü b r i g e n K o n f i r m a n d i n n e n u n d E i n s e g n u n g d e r N eugetauften u n d d e r ü b r i g e n K o n f i r m a n d e n K o n f i r m a n d i n n e n u n d K o n f i r m a n d e n

Ü b e r g a b e d e r D e n k s p r ü c h e a n d i e K onfirmierten Ü b e r g a b e d e r D e n k s p r ü c h e u n d T a u f s p r ü c h e Die Neugetauften bleiben bei der Einsegnung an ihren Die Neugetauften kommen mit den übrigen Konfirman- Plätzen. dinnen und Konfirmanden zur Einsegnung.

4. Taufe im Traugottesdienst Bei der Taufe in Verbindung mit einer Trauung sind zwei Fälle zu unterscheiden: a) Einer der beiden Brautleute wird getauft. Dieser Fall kommt z. B. dann vor, wenn der nichtgetaufte Partner aus Ostdeutschland oder Osteuropa stammt und demzufolge als Kind nicht getauft wurde. Solche Men- schen werden oft nach ihrem Umzug nach Württemberg nicht getauft, auch wenn sie Berührungen mit einer Kir- chengemeinde und ihrer Arbeit haben. Die Trauung ist dann der lebensgeschichtliche Anlass, zur christlichen Gemeinde gehören zu wollen. Dies gilt analog für Men- schen, die – ungeachtet ihrer Herkunft – bislang einer an- deren Religion angehören, meist dem Islam. In beiden Fällen kann (wenn der andere Partner Mitglied der Lan- deskirche ist) eine Trauung mit Genehmigung des Deka- natamtes auch ohne eine Taufe stattfinden, das Taufbe- gehren ist also nicht ausschließlich auf den Trauwunsch zurückzuführen. Es handelt sich demnach um eine nor- male Erwachsenentaufe nach dem dortigen Formular. Zu beachten ist, dass diese Taufe vor der Trauung stattfinden sollte. Es bietet sich also an, die Taufe vor der Traupredigt zu vollziehen. Sie würde dann nach Eingangsgebet und stillem Gebet zu stehen kommen. Die Taufhandlung be- schränkt sich auf die liturgischen Elemente der Kernhand- lung, auf einen Taufspruch sollte nicht verzichtet werden. Die Traupredigt spricht die Brautleute als getaufte Chris- ten an, sie kann auf die besondere biographische Situati- on Bezug nehmen. – 728 –

Wenn es sich im Einzelfall nahelegt, kann die Taufe auch 5. Taufe im „Zweitgottesdienst“ nach der Predigt stattfinden, die Traupredigt steht dann Der liturgische Gang folgt in den meisten „Zweitgottes- vor der besonderen Herausforderung, gleichzeitig Trau- diensten“ (der Begriff ist problematisch!) demselben Drei- und Taufverkündigung zu sein. schritt, wie er dem württembergischen Predigtgottes- In diesem Fall bietet es sich an, nach dem Lied nach der dienst zu Grunde liegt: Predigt ein kurzes Rüstgebet zu sprechen, dessen Thema 1. Einführung und Ankommen | Anrufung und Antwort (in die Liebe Gottes zu den Menschen sein könnte. Aus der die Gegenwart Gottes kommen, Ausrichtung auf ihn, Tradition kann sich das Vaterunser an dieses Rüstgebet Hinführung zum Thema …) anschließen, wenn man es nicht nach der Trauung am ge- wohnten Ort beten möchte. Zu bedenken ist, dass in der 2. Entfaltung und Zurüstung | Angesprochen werden württembergischen Tradition (auch nach der württember- durch Gottes Weisung und Verheißung gischen Trauagende von 1985!) das Brautpaar zu Fürbitte 3. Ergebnissicherung und Zuspruch | Sendung und Seg- und Vaterunser kniet, da diese Stücke im Verständnis der nung lutherischen Kirchen „konsekratorisch“ sind. Hier sollten Doppelungen und liturgische Unexaktheiten vermieden Diese Struktur wird meist angereichert durch unterschied- werden. Dies könnte dafür sprechen, Tauf- und Trauteil liche Elemente, wie Anspiele, Sprechmotetten, Aktionen analog zum Predigtgottesdienst einen gemeinsamen Ge- der Beteiligung, dialogische Elemente, musikalische betsteil zu Beginn der Sendung folgen zu lassen, der aus Schwerpunkte usw. … Fürbittengebet und Vaterunser besteht. Die Kernhandlung kann sowohl als Kinder- und Erwach- senentaufe auch in dieser Gottesdienstgattung vor und nach der Predigt eingebunden werden. b) Der zweite Fall ist die Taufe eines oder mehrerer Kinder des Traupaares Taufe vor der Predigt: Die Platzierung der Taufe am An- fang des Verkündigungsteils ist in Zweitgottesdiensten Die Brautleute haben bereits ein (gemeinsames) Kind oder eher selten, da hier oft die Taufe erst in Predigt und ggf. die neu gegründete Familie besteht neben dem Paar aus Anspiel oder auch offener Phase thematisiert wird, bevor einem oder mehreren Kindern aus früheren Beziehungen gemeinsam die Handlung erlebt wird. Dies ist für eher kir- eines oder beider Partner. chenferne Gottesdienstteilnehmende leichter zugänglich. In diesem Fall schließt sich die Taufe unmittelbar an die Bei der Taufe vor der Predigt ist eine Hinführung zur Taufe Trauhandlung an. Die eben genannten Überlegungen zur notwendig und darauf zu achten, dass der Gottesdienst nicht seinen „roten Faden“ verliert. Stellung des Vaterunsers sind auch hier anzustellen, in den meisten Fällen wird es am stimmigsten sein, die bei- Die Taufe nach der Predigt ist daher der Regelfall: Die Tau- den familienbezogenen Teile durch ein Lied abzuschließen fe folgt nahtlos nach dem Verkündigungsteil (also nach und dann mit Fürbittengebet und Vaterunser in die Sen- Teil 2). Dieser bereitet die Taufe thematisch vor und führt dung überzugehen. Das Fürbittengebet sollte dann die Eltern, Täufling sowie die Gemeinde auf die Taufhandlung Familie noch einmal aufnehmen, aber nicht bei dieser ste- hin. Die Schriftlesung entfällt und wird zum Predigttext. henbleiben, sondern wie jedes Fürbittengebet Gemeinde, Meist wird der Gottesdienst durch eine Begegnungspha- Kirche und Welt in den Blick nehmen. se bei Imbiss und Getränken ergänzt. Das Glaubensbekenntnis steht – wenn es nicht im Ein- gangsteil des Gottesdienstes gebetet wurde – entspre- chend dem „Kernmodul“ zwischen Stiftungswort und 6. Gottesdienst im Grünen Tauffragen. Der Gottesdienstort sollte barrierefrei für Rollstuhlfahrer T r a u s e g e n oder Kinderwagen zugänglich sein. Bei Gottesdiensten unter freiem Himmel ist grundsätzlich zu fragen, welche Ü b e r g a b e d e r T r a u b i b e l Einschränkungen durch den „öffentlichen“ Ort gegeben A n s a g e sind. Nicht jeder Ort eignet sich für die Feier eines Sakra- ments, wenn z. B. mit starkem Durchgangsverkehr oder Liebe Frau N.N., lieber Herr N.N., wir haben Gott für ihren Lärm zu rechnen ist. Besser sind Plätze ohne diese „Ein- gemeinsamen Weg als Paar um seinen Segen gebeten. schränkungen“. Nun bringen Sie heute auch Ihr Kind N.N. / Ihre Kinder NN. und NN. zur Taufe. In der Taufe wird Ihrem Kind / Ihren Wenn die Taufe an einem Gewässer stattfindet, dann stellt Kindern die unverbrüchliche Liebe Gottes zugesprochen. sich grundsätzlich die Frage, ob in diesem auch getauft Sie selbst versprechen, Ihrem Kind / Ihren Kindern alles werden soll. Wer in einem See oder Fluss taufen möchte, Menschen mögliche zu tun, damit es zu eigenem Glauben sollte den Zugang darauf prüfen, ob der Untergrund fest finden und zu einem mündigen Glied der Gemeinde Jesu und „sauber“ (z. B. ohne Scherben) ist. Bei der Ortsbege- Christi heranwachsen kann. hung sollten die örtlichen Besonderheiten geprüft werden, z. B. wo Tiere angesiedelt sind und wie die Wassertempe- *T a u f l i e d ratur ist.

T a u f e n a c h K e r n h a n d l u n g Wenn die Taufe nicht an einem Gewässer oder nicht durch Immersion vollzogen werden soll, ist zu bedenken, dass F ürbittengebet alles Erforderliche wie z. B. Wasser, Taufschale etc. mitge- V at e r u n s e r bracht werden muss. – 729 –

Hilfreich ist es mindestens bei einer Säuglingstaufe, wenn Sonnenuntergang mit einer Lichtfeier beginnt und die für die Familie und das Kind geeignete Rückzugsmöglich- Nacht über mit Lesungen und Gebeten dauert, bevor am keiten und sanitäre Gelegenheiten vorhanden sind. frühen Morgen Gloria, Tauffeier und Eucharistie den Os- tertag begrüßen. Die Taufe der Katechumenen in der Os- ternacht ist ebenfalls schon sehr früh üblich gewesen, die 7. Tauffeste Eucharistie am Ostermorgen dann deren erste Kommuni- on. Wo in der Osternacht keine Taufe gefeiert wird, steht Tauffeste sind eine besondere Form, Taufe gemeinschaft- an deren Stelle das Taufgedächtnis. lich so zu feiern, dass sich ihr geistlicher Sinn den Beteili- gten in guter und eindrücklicher Weise erschließt. Sie er- Die Feier in der Osternacht ist in vielen Gemeinden auch leichtern auch ortsgemeindlich wenig gebundenen oder in Württemberg in den letzten Jahren üblich geworden. distanzierten Kirchenmitgliedern die Teilnahme am kirch- Zwei liturgische Entwürfe finden sich im Ergänzungsband lichen Geschehen und können zu einer (Wieder-)Annähe- zum Gottesdienstbuch (S. 259-367, zu Taufe bzw. zum rung an die Gemeinde führen. Schließlich liegt die soziale Taufgedächtnis S. 274f. bzw. S. 294-296, Materialien S. Bedeutung von Tauffesten darin, dass sie den Familien und 353-359). Dort findet sich jeweils der Hinweis: „Taufen Familienfeiern einen größeren Festrahmen geben. Sie ent- werden nach der landeskirchlichen Taufagende vollzo- lasten damit – finanziell und emotional – Tauffamilien und gen“, hier also nach dem „Kernmodul“. geben ihnen einen Gestaltungsraum, den sie nicht selbst hervorbringen müssen. Insofern tragen Tauffeste auch zur Erfüllung des diakonischen Auftrags der Kirche bei. Vielerorts gehört es zum Tauffest, dass – Eltern mit ungetauften Kindern gezielt angeschrieben werden und in der Öffentlichkeit eingeladen wird. – nach dem Taufgottesdienst ein Fest mit Essen und Trin- ken und weiteren Angeboten (wie Spielen) stattfindet. – das Tauffest an einem „anderen Ort“ gefeiert wird. – Tauffeste werden oft überparochial, in einer Region, einem Distrikt oder zentral in einem Kirchenbezirk orga- nisiert und gefeiert. Zum Tauffest kann man selbstverständlich auch in eine Kirche einladen. Wenn es an einem „dritten Ort“ stattfin- den soll, sollte man bei der Ortswahl darauf achten, dass Wasser verfügbar ist. Der gewählte Ort sollte öffentlich zugänglich, „erinnerungsfähig“ und „resonanzfähig für das geistliche Geschehen der Taufe“ sein (Kristian Fechtner). Orte in der Natur (z. B. ein Badesee) stehen auch der Öffentlichkeit offen, so dass mit der Anwesen- heit von Unbeteiligten zu rechnen ist, der Umgang hiermit ist vorab zu klären. Zur Organisation gehören – vor allem bei Tauffesten in der Region – auch die formalen Gesichtspunkte: pfarramt- liche Zuständigkeit, Anmeldung, Dimissoriale, Taufge- spräche und die Eintragung ins Kirchenregister sind si- cherzustellen. Das „Fest“ nach der Taufe will ebenfalls vorbereitet sein: Entweder lädt die Kirchengemeinde (z. B. durch eine Ge- meindegruppe) dazu ein oder die Tauffamilien organisie- ren es gemeinschaftlich. Auf jeden Fall sollte für Essen und Trinken ebenso wie für weitere Angebote gesorgt sein. Liturgisch hat die Tauffeier beim Tauffest keine Besonder- heiten, die sie z. B. von einem Gottesdienst im Grünen oder Zweitgottesdienst unterscheiden.

8. Osternacht Die Osternacht wurde schon in der Alten Kirche als eine Zeit des Wachens und des Gebets begangen. Traditionell gibt es zwei Formen: einen Morgengottesdienst vor Son- nenaufgang, und eine „Vollvigil“, die am Karsamstag nach – 730 –

E. Texte zur Auswahl Dann haben wir teil an deinem Tod und deinem Leben. Dann zeigst du uns den Weg auf dem wir gehen können, (Wo in den Formularen „dieses Kind“ o. ä. steht, kann und bist das Licht, das unsere Nacht hell macht. auch der Name des Täuflings genannt werden, die Prono- N.N. möchte getauft werden und ganz zu dir gehören. mina sind dann entsprechend anzupassen.) Schenke ihm / ihr Menschen, die sein / ihr Vertrauen in dich stärken und treue Wegbegleiter für ihn / sie sind. 1. Eingangsgebete (Taufbuch der EKU, S. 91) Herr unser Gott, lieber Vater im Himmel, Du schenkst uns in der Taufe neues Leben und Geborgen- * heit bei dir. Empfang an der Kirchentür (im selbstständigen Taufgot- Wir bitten dich, hilf uns, tesdienst, möglichst mit zwei Sprechenden) dass wir dir treu bleiben. bis wir ans Ziel kommen in deinem Reich. am anfang Durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen. eine offene tür (nach Taufagende Württemberg, S. 96, Nr. 4) ich habe dich ins leben gerufen – sagt gott, der schöpfer. am anfang Vater im Himmel, eine einladung du bist schon ein gutes Stück Weg mit uns gegangen. Manchmal haben wir das gar nicht erkannt. trau meinem wort und folge mir – Gelegentlich haben wir deine Nähe geahnt, dich selbst sagt gott durch seinen sohn gespürt. Manchmal haben wir deine Liebe, am anfang dein Verzeihen, dein Aufmuntern ein versprechen durch die Zuwendung anderer Menschen erfahren, ich bin, dir nah … spür meine kraft und hilfe – haben begriffen: sagt gott durch seinen geist Das ist Geist von deinem Geist, Wort von deinem Wort, am anfang Herzlichkeit von deiner Liebe. eine hoffnung Wir sind noch nicht am Ziel, wir sind noch unterwegs, ich will erfahrungen machen mit gott und seinen wir leben manchmal noch in Ungewissheit und Zweifeln. zusagen – Dennoch wollen wir zu dir gehören, sagt der glaube. wollen Ja zu dir sagen, wollen dir danken, dass du unser Vater sein willst. (Taufbuch der EKU, S. 88) So nimm uns an in der Taufe, beschenke uns mit deinem Geist, lass uns deiner Nähe gewiss sein 2. Einleitung zum Stiftungswort und führe unser Leben zu einem guten Ziel. Amen. Wir hören aus der Heiligen Schrift, wie unser Herr Jesus (nach H. G. Maser/ J. Opp: Erwachsene taufen, Christus die Taufe eingesetzt hat und was er von ihr gebo- Gütersloh 1995, S. 103 f.) ten und verheißen hat. Für die Taufe haben wir den Auftrag und die Verheißung Jesu Christi. So steht im Evangelium nach Matthäus im Lieber Gott, 28. Kapitel: wir danken dir für dieses Kind / N.N., das / den / die du uns anvertraut hast. Voller Glück loben wir dich. Hilf uns, N.N. in Liebe zu begleiten. Dir vertrauen wir unser Leben an. 3. Taufgebete (Taufbuch der EKU, S. 90) Gott, der du zu uns wie ein liebender Vater und eine lie- bende Mutter bist, du kennst uns alle und rufst uns mit unserem Namen. Wir gehören zu dir. Oft vergessen wir es Herr Jesus Christus, in unserem Alltag, weil wir beschäftigt sind mit unseren du hast die Kinder zu dir gerufen, sie in deine Arme ge- Plänen und Aufgaben, mit Beruf und Haushalt und weil wir nommen und sie gesegnet. die Freizeit genießen wollen. Darum bitten wir dich: Lass Wir legen dir dieses Kind / N.N. ans Herz, uns in diesem Taufgottesdienst erfahren, wie gut es ist, Nimm ihn / sie an und lass ihn / sie nicht wieder los, wie dein Kind zu sein und zu bleiben. Du liebst uns, und nichts du uns alle annimmst und festhältst, dass wir mit dir leben kann uns von dir trennen. und sterben in Ewigkeit. * (Taufbuch der EKU, S. 91) Du unser Schöpfer, wir alle haben unser Leben von dir. Du hast N.N. das Leben geschenkt. Du hieltest deine Hand über seiner / ihrer Geburt: Mutter und Kind, beide sind (Taufe eines heranwachsenden Kindes / Jugendlichen) gesund. Wir danken dir dafür. Nun bringen wir N.N. zu dir Herr Jesus Christus, wenn wir getauft sind, gehören wir und bitten dich: Schaffe dir Raum in seinem / ihrem Her- ganz zu dir. zen und Leben. Öffne ihm / ihr den Blick für deine Güte, – 731 – lass ihn / sie Liebe und Geborgenheit bei den Menschen * finden, zu denen er / sie gehört. Lass ihn / sie erfahren, dass du sein / ihr lebendiger Gott bist. Gott, Quelle und Grund unseres Lebens. * Du vertraust uns Kinder an. Wir sollen sie begleiten und erziehen, Guter Gott, wir bringen heute ein Kind zu dir, das getauft sollen ihnen beistehen, solange sie uns brauchen werden soll. Du liebst alle Kinder. Auch wir gehören zu dir, und sie freigeben, wenn sie auf eigenen Füßen stehen zur Familie Gottes. Du machst uns froh. Wir wünschen, können. dass dieses Kind fröhlich und gesund aufwächst. Hilf Eltern Wir danken Dir für Dein Vertrauen in uns. und Geschwistern, zärtlich und geduldig mit ihm zu sein. Wir bitten Dich: Lass uns nicht allein mit unserer Verant- Sei bei ihm, wenn es traurig und krank ist. Wir wollen ihm wortung. von dir und deiner Liebe erzählen und davon, wie gebor- In der Taufe befehlen wir N.N. heute in Deine Hand. gen wir sind bei dir. Begleite Du ihn / sie, sei für ihn / sie da, auch und gerade dort, * wo wir loslassen müssen. Lass N.N. aufwachsen in der Freiheit und Geborgenheit Guter Gott, vieles bewegt uns an diesem Tag: Freude und Deiner Kinder. Glück, Hoffnung und Dankbarkeit. Doch wir spüren auch Ängste, weil das Leben zerbrechlich, verwundbar und un- Steh uns bei, berechenbar ist. Du kennst unser banges Fragen. Wird damit wir ihm / ihr gute und verlässliche Begleiterinnen dieses Kind / N.N. frei und würdig leben können in unserer und Begleiter sein können. Welt, in der deine Schöpfung und ein offenes, mitmensch- Amen. liches Leben bedroht sind? Barmherziger Gott, lass uns in unseren Ängsten und Fragen nicht allein. Stärke unser Vertrauen zu dir. 4. Deutung der Taufhandlung LT 29 Die folgenden Texte können als eigenständiges Element nach der Ansprache verwendet oder in diese einbezogen * werden. Guter Gott. Du setzt Zeichen deiner Gegenwart mitten in (1) unserer Welt und unserem Alltag. So gibst du uns die Tau- fe als ein Zeichen, dass wir zu dir gehören, als ein Zei- Bei der Taufe sprechen wir über dem Täufling den Namen chen, dass du uns liebst und dass du uns nahe bist. Dafür des Dreieinigen Gottes aus. Wir bekunden damit: Gott, danken wir dir. der Schöpfer und Herr unseres Lebens, will dem Getauf- LT 35 ten um Christi willen ein gnädiger Gott und Vater sein und ihm seinen Heiligen Geist schenken, damit er durch den * Glauben als sein Kind lebe. Bei einer Erwachsenentaufe Wir nehmen das Wasser zum Zeichen, dass Gott selbst den Getauften reinigen will von Sünde und Schuld. Er will Vater im Himmel, wir danken dir, dass du N.N. den Zu- alles widergöttliche Wesen in den Tod Jesu versenken. gang zum Glauben geschenkt hast. Du eröffnest ihm / ihr damit einen neuen Anfang. Gib ihm / ihr und uns allen Wir legen dem Getauften die Hand auf zum Zeichen, dass Weisheit, dich zu erkennen, Ausdauer, dich zu suchen, Gott selbst ihn haben will für ein neues Leben in seiner Geduld, auf dich zu warten. Lass uns in dir bleiben und Kirche und in seinem kommenden Reich. aus deiner Liebe leben. Darum bitten wir durch Jesus (Taufagende Württemberg, S. 36 f.) Christus, unsern Herrn. (2) (sog. Sintflutgebet) * Wir preisen dich, allmächtiger Gott, Herr des Himmels und Zugleich als Tauferinnerung der Erde, und danken dir für das Wasser, das du geschaf- fen hast. Durch das Wasser erhältst du deine Geschöpfe Gnädiger Gott, wir feiern miteinander Taufe an diesem Tag am Leben. Durch die Wasser der Sintflut hast du die Sün- und werden so auch an die Gnade unserer eigenen Taufe de gerichtet und Noah mit den Seinen in der Arche geret- erinnert. Gib uns ein neues Leben und schenke uns statt tet. Durch das Wasser des Roten Meeres hast du dein des alten einen neuen Geist. Hilf uns zu neuem Glauben Volk aus der Knechtschaft in die Freiheit geführt. Im Was- und setze frischen Mut an die Stelle all dessen, was in ser des Jordan hat sich dein Sohn taufen lassen und sich unserem Leben müde und schwach geworden ist. Lass uns Sündern gleichgestellt. Durch Wasser und Wort der uns aufstehen und in Freude und Vertrauen allem entge- Taufe reinigst du uns von unserer Schuld und schenkst gengehen, was auf uns wartet. Ewiger Gott, wir preisen uns neues Leben. Dafür danken wir und bitten dich: Gib dich in der Gemeinschaft deines Volkes und erinnern uns deinen Heiligen Geist zu dem, was wir jetzt tun. Lass im mit Dankbarkeit aller, die das Wasser des Todes zum ewi- Wasser der Taufe alles untergehen, was uns von dir trennt, gen Leben hin durchschritten haben. Gib, dass wir ihnen und lass daraus auferstehen den neuen Menschen, der folgen, gläubig und voller Hoffnung in der Kraft der Taufe mit Christus lebt – jetzt und für immer. Dir sei Ehre in Ewig- auf Jesus Christus, unsern Herrn, der lebt und regiert, ge- keit. Amen. ehrt und verherrlicht wird mit dir, Vater, und dem Heiligen Geist, ein Gott auf immer und ewig. (Taufagende Württemberg, S. 110) – 732 –

(3) Das obige Gebet kann ggf. von mehreren Stimmen Wasser wird in die Taufschale gegossen. (Kindern) vorgetragen werden: Gott hat sein Volk durch das Wasser des Schilfmeeres L: Wir preisen dich, allmächtiger Gott, Herr des Himmels hindurch aus der Sklaverei in die Freiheit geführt. So han- und der Erde, und danken dir für das Wasser, das du ge- delt Gott, indem er für uns wirkt wie ein guter Geist, der schaffen hast. uns den Weg in die Freiheit führt. Darum taufen wir auf den Namen Gottes, des Heiligen Geistes. (1) Durch das Wasser erhältst du deine Geschöpfe am Le- ben. Wasser wird in die Taufschale gegossen. (2) Durch die Wasser der Sintflut hast du die Sünde gerich- (nach Taufbuch der EKU, S. 105) tet und Noah mit den Seinen in der Arche gerettet.

(3) Durch das Wasser des Roten Meeres hast du dein Volk (6) aus der Knechtschaft in die Freiheit geführt. Wasser vom Himmel, fließe zur Erde, (4) Im Wasser des Jordan hat sich dein Sohn taufen lassen du gibst der Schöpfung Wachstum und Kraft. und sich uns Sündern gleichgestellt. Wasser der Quelle, ströme zum Meer hin; (5) Durch Wasser und Wort der Taufe reinigst du uns von dir gleicht mein Leben: mündet in Gott. unserer Schuld und schenkst uns neues Leben. Wasser der Wüste, brich aus dem Felsen; L: Dafür danken wir und bitten dich: Gib deinen Heiligen Gott will dich tränken, Volk auf dem Weg. Geist zu dem, was wir jetzt tun. Lass im Wasser der Taufe Wasser aus Heimweh, Tränen, die heilen; alles untergehen, was uns von dir trennt, und lass daraus Gott lass mich weinen, wasch mein Gesicht. auferstehen den neuen Menschen, der mit Christus lebt – jetzt und für immer. Dir sei Ehre in Ewigkeit. Wasser des Lebens, sprudelnder Quellgrund, Christus, du Wahrheit, still meinen Durst. (nach Taufagende Württemberg, S. 110) Wasser der Taufe, löse, befreie; schenk deinen Atem, Heiliger Geist. (4) (Text: , Melodie: , in: Das Wasser, mit dem wir jetzt taufen, erinnert an die Was- Singt von Hoffnung, © Strube Verlag, München 1990) serfluten, von denen die Bibel erzählt.

In der Sintflut erkennen wir Gottes Gericht über die Bos- (7) (Bodenbild im Kindergottesdienst oder bei Gottes- heit der Welt, doch zugleich die Rettung, die Noah mit den diensten mit kleinen Kindern) Seinen und den Tieren in der Arche bewahrt hat. Gott sei Dank hat Gott das Wasser geschaffen. Am Schilfmeer verschlang das Wasser den Pharao und die Verfolger, doch das bedrängte Volk Israel konnte in die 2 blaue je halbkreisförmig zu einem Kreis zusammenge- Freiheit ziehen. legte Tücher ausbreiten Am Jordan sehen wir, wie Johannes die Bußfertigen tauft, Durch das Wasser erhält Gott alle seine Geschöpfe am Leben: Pflanzen und Tiere und Menschen. Ohne Wasser und finden dort auch Jesus von Nazareth, den einzigen könnte überhaupt nichts sein. Reinen, der sich zu den Sündern stellte. Den „Wasserkreis“ mit grünem und braunem Tuch „um- So hat Gott geführt: durch die Wasser des Todes zum neu randen“ geschenkten Leben. So führt Gott noch immer: durch die Taufe zum neuen Anfang unter dem geöffneten Himmel. Durch das Wasser der Sintflut hat Gott die Sünde der Welt gerichtet. Aber Noah und seine Familie und die ganzen (nach Taufbuch der EKU, S. 41 f.) Tiere hat er gerettet. Holzschiff oder braunen Tuchknäuel auf den einen (5) Halbkreis stellen Das Wasser, mit dem wir taufen, erinnert an die Wasser- Durch das Wasser des Schilfmeeres hat Gott sein Volk fluten, von denen in der Bibel erzählt wird: Gott hat Noah Israel aus der Knechtschaft hinein in die Freiheit geführt. und die Seinen in der Arche durch die Sintflut hindurch Einen „Weg“ zwischen den beiden Wasser-Halbkreisen gerettet. So handelt Gott, indem er für uns sorgt wie ein schaffen guter Vater und eine gute Mutter, die uns helfen zu leben. Darum taufen wir auf den Namen Gottes, des Vaters, Im Wasser des Jordanflusses hat sich unser Herr Jesus Christus taufen lassen. So hat er sich uns Sündern / Men- Wasser wird in die Taufschale gegossen. schen ganz gleich gemacht. Jesus hat sich in den Fluten des Jordans untertauchen Stumpenkerze auf zweiten Wasser-Halbkreis stellen lassen. So handelt Gott, indem er für uns da ist, wie ein Durch das Wasser und das Wort der Taufe reinigt Gott uns guter Freund, der uns auch in den Tiefen des Lebens ver- von aller unserer Schuld. Er schenkt uns ein neues Leben. bunden bleibt, Darum taufen wir auf den Namen Gottes, des Sohnes. Taufkanne dazu stellen – 733 –

Allmächtiger Gott, Herr des Himmels und der Erde, (9) gib deinen Heiligen Geist zu dem, was wir jetzt tun. Lass Mit der Taufe sagen wir dem Kind, das getauft wird, zu: im Wasser der Taufe alles untergehen, was uns von dir Für dich ist Jesus Christus in die Welt gekommen; für dich trennt. Wasche alles Böse und Gemeine und Dunkle weg. hat er gelebt und Gottes Liebe offenbart; für dich ist er in Und lass auch dieses Kind / N.N. aus dem Wasser aufer- der Dunkelheit von Golgatha gestorben und hat am Ende stehen als einen neuen Menschen, der mit Christus lebt – gerufen: „Es ist vollbracht“; für dich hat er über den Tod jetzt und für immer. triumphiert und ist in ein neues Leben auferstanden; für dich ist er zum Himmel aufgefahren, um zu Gottes rechter Dir sei Ehre in Ewigkeit. Amen. Hand zu sitzen und zu herrschen. Das alles hat er für dich getan, auch wenn du es jetzt noch nicht weißt. So wird das Wort der Schrift erfüllt: „Lasst uns lieben denn er hat uns zuerst geliebt.“ (nach Reformierte Liturgie, S. 319 f. – nach einem Formular der Kirche von Schottland)

(10) Wir danken Gott, dem Vater, für seine Gabe des Wassers in der Schöpfung, Leben zu erhalten. Wir danken für den Geist, der am Anfang über den Wassern schwebte und Licht und Leben bringt. Wir danken für Jesus Christus, unsern Herrn, der sich in die Schar der Sünder gestellt hat und im Jordan getauft wurde. Wir danken für die neue Schöpfung, die durch Wasser und Geist geschieht. Wir danken für die Gnade, die Gott allen seinen Kindern ge- währt, indem er unsere Sünde abwäscht. Gott verbinde uns mit Christus, der die Gestalt eines Knechtes ange- nommen hat. Der Heilige Geist, der uns von neuen gebo- ren hat und zur Gemeinschaft der Kirche gebracht hat, führe uns in Christus zum vollen und ewigen Leben, denn sein ist die Macht und Herrlichkeit, jetzt und auf ewig. (Church of England, Times and Seasons, S. 191)

(8) (11) Wir danken dir, gnädiger Gott, für die Gaben von Wasser Wir sehen das Wasser der Taufe. Wasser macht sauber. und Heiligem Geist. Am Anfang schwebtest du über den Wasser löscht Durst. Wasser erfrischt. Wasser bringt Le- Wassern und brachtest Licht und Leben in die gestaltlose ben, Wachstum und Gedeihen. Gott wäscht unsere Leere. Durch die Wasser der Sintflut reinigtest du die Welt Schuld ab, stillt unsern Durst nach Leben und macht das und machtest mit Noah und allem, was in der Arche war, Leben neu. Er bleibt bei uns und erfrischt, wenn wir müde einen neuen Anfang. In der Zeit des Mose führtest du dein werden, er lässt unser Vertrauen und unsere Hoffnung Volk aus der Knechtschaft durch die Wasser des Schilf- wachsen. meeres und machtest deinen Bund mit ihnen in einem neuen Land. Als die Zeit erfüllt war sandtest du deinen (Konfirmationsagende Württemberg, S. 32) Geist auf Jesus herab, als er im Wasser des Jordan durch Johannes getauft wurde. Und nun, in der Taufe, die uns mit seinem Tod und seiner Auferstehung verbindet, macht (12) Christus uns frei von Sünde und Tod und öffnet uns den Wir taufen N.N. auf den Namen des dreieinigen Gottes. Weg zum ewigen Leben. Damit wollen wir sagen: Gott hat als Schöpfer das Leben Wasser wird in die Taufschale gegossen. geschenkt, uns allen genauso wie N.N. und er möchte al- len Getauften aus lauter Liebe wie ein guter Vater begeg- Gieße deinen Heiligen Geist aus über uns und über dies nen, so wie sein Sohn Jesus Christus uns voller Liebe be- Wasser, damit die Getauften – mit Christus begraben in gegnet ist. Er möchte allen Getauften seinen Heiligen der Taufe – auferstehen mögen mit ihm zum neuen Leben Geist schenken, damit sie an ihn glauben und so leben, und neu geboren aus Wasser und Geist für immer in der wie es Gottes Kinder tun. Gemeinde bleiben mögen, durch Jesus Christus, unsern Herrn, dem mit dir und dem Heiligen Geist Ehre und Herr- Zur Taufe gehört auch das Wasser. Das Wasser steht für lichkeit sei, nun und für allezeit. Amen. Reinheit. Gott will Sünde und Schuld von seinen Kindern abwaschen. Weil Jesus gestorben und auferstanden ist, (nach Reformierte Liturgie, S. 319 – brauchen wir keine Angst vor irgendwelchen dunklen nach einem Formular der Kirche von Schottland) Mächten zu haben. – 734 –

Nach der Taufe lege ich N.N. die Hand auf. Das ist eine gen und ggf. dem Kreuzeszeichen kann in diesem Fall eine zärtliche Geste, die sagen will, dass Gottes Verheißung Formulierung wie „Dieses Segenswort aus (Schriftstelle) und Zusage heute gerade ihm / ihr zugesprochen wird: ist dein Taufspruch. Er soll dich begleiten auf deinem Weg Gott will ihm / ihr und uns allen gelingendes Leben schen- in schönen und in schweren Zeiten, dich trösten und stär- ken, ein Leben in der Welt, in seiner Gemeinde und in sei- ken im Leben und im Sterben“ folgen. Die Rubrik „Tauf- nem ewigen Reich. spruch“ entfällt dann. (Frank Zeeb) Der allmächtige Gott und Vater unseres Herrn Jesus Chri- stus, der dich von neuem geboren hat durch Wasser und Heiligen Geist und dir alle deine Sünde vergibt, der stärke (13) (bei einer Immersionstaufe) dich mit seiner Gnade zum ewigen Leben. Jesus wurde im Jordan getauft. Seine Taufe war ihm Be- oder stätigung und Auftrag, Lebenswende und Ermutigung. Der allmächtige Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Chri- Auch die heutige Taufe von N.N. soll ihn / sie zurüsten für stus, schenke dir seinen Geist. Er geleite dich durch dein einen Weg mit Gott. irdisches Leben, erhalte dich in der Gemeinschaft Christi und bewahre deine Seele zum ewigen Leben. (Du hast In der Taufe werden wir mit Christus verbunden. Wir wer- das Siegel Gottes empfangen, den Heiligen Geist.) den Teil seines Leibes. oder Das Wasser steht dafür, dass wir mit ihm sterben. Der alte Mensch geht unter, damit in Christus das neue Leben auf- Gott, der HERR, stärke dich durch seinen Geist: den Geist tauchen kann. der Weisheit und des Verstandes, den Geist des Rates und der Stärke, den Geist der Erkenntnis und der Furcht (Andreas Wündisch) des HERRN; er bewahre dich zum ewigen Leben. oder (14) (bei einer Taufe im Freien) Gott (Vater, Sohn und Heiliger Geist) gebe dir seine Gna- Wir sind hier am … de: Schutz und Schirm vor allem Bösen, Stärke und Hilfe zu allem Guten, dass du bewahrt wirst zum ewigen Le- Schon immer haben Christen die Taufe auch an Bächen, ben. Flüssen und Seen gefeiert. oder Wir bitten Gott: Lass in der Taufe alles untergehen, was uns von Dir trennt und lass uns auferstehen als neue Men- Der Gott aller Gnade, der dich berufen hat zu seiner ewi- schen, die mit Christus leben. gen Herrlichkeit in Christus Jesus, der wird dich aufrich- ten, stärken, kräftigen, gründen. (Ernst-Wilhelm Gohl) oder Gott, der Vater, segne dich durch seinen Sohn im Heiligen 5. Segensworte und Segenswort Geist und bestärke dich im Glauben, dass er dir ein gnä- mit Handauflegung diger Gott sein will, dir alle deine Sünden aus lauter Gna- a) Segensworte de um Jesu Christi willen vergibt und dich aufnimmt an Kindes statt und zum Erben aller himmlischen Güter. Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit oder dir. Amen. Gott, der dich durch die Taufe aufgenommen hat in die Gott, der Herr schenke dir seinen Geist, dass du Glauben Gemeinschaft seiner Kirche, gieße über dir aus den Reich- haltest, die Welt überwindest und durch seine Kraft be- tum seine Gnade, dass du inmitten von Christi pilgerndem wahrt werdest zum ewigen Leben. Amen. Volk täglich erneuert wirst durch die Kraft seines Geistes und hingelangst zum Erbe der Heiligen im Licht. Der allmächtige Gott und Vater stärke dich durch seinen Heiligen Geist, erhalte dich in der Gemeinde und bewahre oder dich zum ewigen Leben. Amen. Sei gewiss: Du gehörst zu dem Herrn, der das Licht leuch- Der Herr behüte dich vor allem Übel; er behüte deine See- ten lässt in der Finsternis, der Wärme spendet in einer le. Der Herr behüte deinen Ausgang und Eingang von nun kalten Welt, der das Chaos ordnet, der Schuld vergibt und an bis in Ewigkeit. Amen. dem Tod die Macht genommen hat. Der Herr sei dir gnädig und lasse über dir leuchten sein Sei gewiss: Du gehörst zu dem Herrn, der Frieden sendet Angesicht. Er erfülle dich mit seiner Liebe und mache dich unter die Friedlosen, der Gerechtigkeit schafft mitten im zu einem Kind des Lichtes und des Friedens. Amen. Unrecht, der Fronten durchbricht, der Hass überwindet und Tote zum Leben erweckt. b) Segenswort mit Handauflegung 6. Sinnzeichen Der Liturg / die Liturgin legt dem / der Getauften die rech- te Hand auf. Wenn der Taufspruch ein Segenswort ist, Auf die Verwendung von Sinnzeichen soll nicht gedrun- kann auch dieser zugesprochen werden. Nach dem Se- gen, sondern dies dem Täufling bzw. den Eltern freige- – 735 – stellt werden. In der Regel werden sich die Sinnzeichen brennen und soll zur Erinnerung mitgenommen werden. auf die überlieferten Formen des Kreuzeszeichens (auch Mit Zuwendung zum / zur Getauften wird gesagt: an einer Taufkette), des Taufgewandes und der Taufkerze beschränken. Sinnzeichen betonen den kirchlichen Cha- Christus spricht: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nach- rakter der Tauffeier. Magische Missverständnisse (Tauf- folgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wasser, Kreuz) sollen nicht bestärkt werden. Wo Familien wird das Licht des Lebens haben. Nimm diese brennende mit der Taufe eigene Traditionen haben (z. B. die Weiterga- Kerze zum Zeichen, dass Christus das Licht deines Le- be eines Taufkleides) kann daran angeknüpft werden. bens ist. (h) Manchmal ist auch eine behutsame Deutung hilfreich. oder Diese brennende Kerze ist das Zeichen dafür, dass der a) Kreuzeszeichen auferstandene Christus das Licht deines Lebens ist. Chri- stus spricht: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, Der Liturg / die Liturgin bezeichnet den Getauften / die der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Getaufte mit einem Kreuz bzw. übergibt eine Kette mit Licht des Lebens haben. einem Kreuz. oder Nimm hin das Zeichen des Kreuzes (+). Du gehörst zu Je- sus Christus, dem Gekreuzigten und Auferstandenen. [Er Die brennende Kerze – entzündet am Osterlicht – sei dir, will in deinem Leben Gestalt gewinnen.] (S. 62) N.N., ein Zeichen, dass der auferstandene Christus bei dir ist. Werde du selbst zum Licht für die Menschen, denen oder du begegnest. Liebe Eltern und Paten, Christus, das Licht Das Kreuz ist ein Zeichen für die Gefährdung des Lebens der Welt, hat euer Kind erleuchtet. Es soll als ein Kind des bis hin zum Tod und Zeichen dafür, dass Christus den Tod Lichtes leben, sich im Glauben bewähren und dem Herrn überwunden hat. Schon jetzt sind wir in das ewige Leben entgegengehen, wenn er kommt in Herrlichkeit. mit hineingenommen und erhalten durch die Taufe Anteil (Alt-katholische Taufordnung S. 17) daran. Darum bezeichne ich N.N. mit dem Zeichen des Kreuzes. Du gehörst zu Christus und seiner Gemein- schaft. Du bist befreit zum Leben. 7. Segnung der Familie / der Eltern / der Mutter / (nach Taufliturgie – Auf dem Weg ins Leben) der Paten Segnungshandlungen für die genannten Personen sollten nicht am Taufstein erfolgen, sondern am Altar, wenn sich b) Taufgewand nicht ein anderer Ort anbietet. Es kann ein weißes Taufgewand oder ein Taufschal über- reicht oder auf das Taufkleid, das der / die Getaufte schon trägt, hingewiesen werden. Segnung der Familie (nur bei Kindertaufen) Das Taufgewand weist hin auf die uns in Christus ge- Wir bitten Gott um seinen Segen für euch (, eure Familie) schenkte Gerechtigkeit; ihr seid alle durch den Glauben und eure Aufgabe als Eltern, Patinnen und Paten von Gottes Kinder in Christus Jesus. Denn ihr alle, die ihr auf N.N.. Christus getauft seid, habt Christus angezogen. (Gal 3,26- 27) Liturg / Liturgin unter Handauflegung: oder Der Segen Gottes, des Allmächtigen, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes komme über euch und Alle, die auf Christus getauft sind, haben gleichsam Chri- bleibe bei euch jetzt und immerdar. Amen. stus angezogen. Wie du überkleidet bist mit der Gerech- tigkeit Christi, so lebe auch in ihr. oder oder Gott segne euch mit eurem Kind: Der Vater, der uns ins Leben gerufen hat und uns mit seinem Schutz umgibt, Wir legen N.N. das (weiße) Taufkleid an. Weiß ist die Farbe Christi. In der Bibel heißt es: Ihr seid alle durch den Glau- der Sohn, der sich für uns hingegeben hat, Jesus, der ben Gottes Kinder in Christus Jesus. Denn ihr alle, die ihr Freund der Menschen, der uns nahe ist in seinem Wort, auf Christus getauft seid, habt Christus angezogen. Hier und der Heilige Geist, der in uns wirkt, damit wir bleiben, ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch was wir sind: Kinder Gottes. Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid alle- samt einer in Christus Jesus. Gehört ihr aber Christus an, oder so seid ihr ja Abrahams Nachkommen und nach der Ver- heißung Erben. (Gal 3,26-29) Gott segne euch mit eurem Kind und helfe uns allen, ihm zu helfen, damit es sehen lernt mit eigenen Augen die Ge- (nach Taufliturgie – Auf dem Weg ins Leben) sichter seiner Eltern und die Farben der Blumen und die Schönheit deiner Erde. c) Taufkerze Gott segne euch mit eurem Kind und helfe uns allen, ihm zu helfen, damit es hören lernt mit eigenen Ohren auf den Die Taufkerze wird an der Osterkerze entzündet und über- Klang seines Namens, auf die Wahrheit der Weisen und geben. Die Kerze bleibt bis zum Ende des Gottesdienstes auf deine Sprache der Liebe. – 736 –

Gott segne euch mit eurem Kind und helfe uns allen, ihm Gottes Liebe verkündigt, zu helfen, damit es greifen lernt mit eigenen Händen nach und des Heiligen Geistes, durch den Gott ganz nahe bei den Händen seiner Freunde, nach Aufgaben und Plänen uns ist, und nach dem Lebensbrot und den Trauben. der bleibe bei euch, heute und immerdar. Amen. Gott segne euch mit eurem Kind und helfe uns allen, ihm zu helfen, damit es reden lernt mit eigenen Lippen von den Freuden und Sorgen, von den Fragen, die es bewe- gen, und von den Wundern des Lebens. Segnung der Mutter Gott segne euch mit eurem Kind und helfe uns allen, ihm Der Liturg / die Liturgin legt der Mutter die Hand auf. zu helfen, damit es gehen lernt mit eigenen Beinen auf Gott, der Allmächtige, hat dir dein Kind geschenkt. den schönen Straßen der Erde, aber auch auf den müh- samen Treppen, und vor allem alle Tage auf Wegen des Er hat es heranwachsen und gesund zur Welt kommen Friedens. lassen. All die Zeit über hat er dich behütet, dich als Mut- ter und dein Kind, euch beide zusammen. Du freust dich oder über dein Kind und es liebt dich als seine Mutter. Gott, Jetzt gebe er dir die Kraft und Liebe, dein Kind zu beglei- euch zugewandt wie eine Mutter, wie ein Vater, ten, in schönen aber auch in schweren Momenten, dass sei bei euch und stärke euch, es reifen kann, dir zur Freude, den Menschen zum Segen das Gute zu sehen und zu tun, Schuld zu vergeben, und Gott zur Ehre. Mut zu fassen, um die Wege zu gehen, welche die euren sind. Der Segen Gottes, des Vaters, der Leben schafft und er- So segne und behüte euch der Allmächtige und Barmher- halten will. zige, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. des Sohnes, der unser Bruder geworden ist, und uns Gottes Liebe verkündigt, (Taufagende Österreich A.B., S. 86 f.) und des Heiligen Geistes, durch den Gott ganz nahe bei oder uns ist, Euch als Familie begleite Gottes Segen auf all euren We- der bleibe bei dir, heute und immerdar. Amen. gen. Er gebe euch, N.N. und N.N. Kraft, damit ihr N.N. (und N.N.) zur Seite stehen Segnung der Paten und ihm / ihr / ihnen Hilfe auf seinem / ihrem Lebens- und Glaubensweg sein könnt. Der Liturg / die Liturgin legt den Paten die Hand auf. Er stärke auch eure Ehe / Partnerschaft durch seine Liebe. Unser Herr Jesus Christus gebe euch ein offenes Ohr (Euch Geschwistern gebe Gott, dass ihr liebevoll mitei- für das, was euer Patenkind bewegt. nander umgeht.) Er gebe euch den langen Atem, inmitten des Alltags euch Zeit Euch alle segne und behüte Gott: zu nehmen für die Beziehung zu diesem Kind. Sein Geist beflügle eure Fantasie. Er segne euch und mache euch zu einem Segen. Sein Atem lebe in euren Träumen. Das gewähre euch der dreieinige Gott, Gott begleite euch auf jedem Schritt, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist heute, morgen und alle Tage. Friede sei mit Euch! Amen. (nach Taufagende Österreich A.B. S. 60) (Taufagende Österreich A.B., S. 86) 8. Verantwortung der Gemeinde

Segnung der Eltern Die mit der Taufe erfolgte Eingliederung in Gemeinde und Kirche und die damit verbundene Verantwortung der Ge- Der Liturg / die Liturgin legt den Eltern (die sich bei den meinde soll deutlich zum Ausdruck gebracht werden. Dies Händen nehmen können) die Hand auf. geschieht in der Regel durch ein Zeichen des Willkom- Gott, der Allmächtige, hat euch euer Kind geschenkt. mens. Er hat es heranwachsen und gesund zur Welt kommen (bei Kindertaufen) lassen. All die Zeit über hat er euch behütet, Eltern und N.N. hat die Taufe empfangen. Er / Sie ist ein Glied am Kind. Er hat euch allen viel Freude aneinander geschenkt. Leibe Christi und gehört damit zu unserer Gemeinde in Jetzt gebe er euch Eltern die Kraft und Liebe, euer Kind zu der weltweiten Kirche. Mit uns ist er / sie berufen zum begleiten, in schönen aber auch in schweren Momenten, Zeugnis des Evangeliums in der Welt. – Wir heißen N.N. dass es reifen kann, euch zur Freude, den Menschen zum willkommen in unserer Gemeinde und wünschen ihm / ihr, Segen und Gott zur Ehre. dass ihm / ihr unsere Gemeinschaft zum Segen wird. Als Zeuginnen und Zeugen der Taufe wollen wir das Unsere Der Segen Gottes, des Vaters, der Leben schafft und er- dazu beitragen. halten will, Euch alle in der Gemeinde bitte ich: Nehmt euch dieses des Sohnes, der unser Bruder geworden ist, und uns Kindes an. Schenkt ihm eure Zuwendung und Liebe. – 737 –

Bleibt offen für das Suchen und die Unruhe junger Men- Lass uns immer bewusst sein, dass dieses Kind nicht un- schen. Seid stets aufs Neue bereit, sie zu verstehen. Tragt ser Eigentum ist, sondern dass du es uns für begrenzte dazu bei, dass die Kirche in unserem Ort und überall ein Zeit anvertraut hast, als Gabe, für die wir verantwortlich bewohnbares Haus sei, offen als Gemeinschaft für alle sind. Herr, gib uns Kraft, diesem Kind die Freiheit zu Menschen. schenken, die es zu seiner Entwicklung braucht, dass es fähig wird, seine eigenen Wege gehen zu können, auch (bei Erwachsenentaufen) wenn es für uns schmerzlich werden kann. Herr, hilf uns N.N. der / die heute die Taufe empfangen hat, ist nun ein dem Kind die Liebe zu schenken, die es braucht, um Glied am Leibe Christi und gehört damit zu unserer Ge- glücklich zu sein. meinde in der weltweiten (einen, heiligen, allgemeinen und * apostolischen) Kirche. Mit uns ist er / sie berufen zum Zeugnis des Evangeliums in der Welt. Wir heißen N.N. Lebendiger Gott, wir haben diese Kinder getauft auf dei- willkommen in unserer Gemeinde und wünschen ihm / ihr, nen Namen und sie hineingenommen in die Gemeinschaft dass er / sie in der Gemeinschaft der Getauften weiter deiner Gemeinde. Wir haben ihnen das Zeichen des Le- lernt, zu glauben und zu lieben. Als Zeuginnen und Zeu- bens gegeben. Wir danken dir, dass du uns diese Kinder gen der Taufe wollen wir das Unsere dazu beitragen. anvertraust. Zeige uns, wie wir die Verantwortung für sie recht wahrnehmen können. Halte diese Kinder in deiner oder Nähe, gib den Eltern Kraft, sie recht zu erziehen, lass ih- Eine / r: nen Menschen begegnen, die sie ernst nehmen, die Gutes mit ihnen wollen und sie nicht in die Irre führen. Hilf uns, Gott hat dich / euch durch die Taufe in seine Kirche aufge- diesen Kindern so zu begegnen, dass sie deine Liebe nommen. spüren, deine Vergebung erfahren und in der Gemein- Alle: schaft des Glaubens bleiben, in der sie leben und atmen können. Wir nehmen dich / euch auf in unsere Gemeinschaft. Wir sind gemeinsam Glieder am Leib Jesu Christi. Gebet der Eltern anlässlich der Taufe ihres behinderten Wir sind Kinder des gleichen göttlichen Vaters. Kindes Wir sind gemeinsam Einwohnerinnen und Einwohner von Herr, wir vertrauen dir unsere / n ... an. Gottes Reich. Du weißt, unsere Pläne, unsere Hoffnungen und Ideen gingen in eine andere Rich- Wir heißen dich / euch willkommen. tung. Du hast uns aus unseren Träumen herausgerissen und uns mit einer anderen Wirklichkeit konfrontiert. 9. Gebete nach der Taufhandlung Hilf uns, den ganz anderen Weg zu gehen, Wurden mehrere Kinder getauft, so wird nur ein Gebet für den Weg der winzigen Schritte, alle gesprochen. den Weg der unendlichen Geduld, den Weg der ganz anderen Maßstäbe, Herr, unser Gott, du hast dieses Kind in den Bund der den Weg der kleinen Freuden, Gnade aufgenommen. Dafür danken wir dir. den Weg, vieles nicht mehr selbstverständlich zu nehmen. Wir bitten dich: Begleite es mit deinem guten Geist durch Du hast uns vor eine große Herausforderung gestellt. das Leben. Du wirst es in der Gemeinschaft unseres Herrn Du traust sie uns zu und wir vertrauen darauf, dass du uns Jesus Christus erhalten. Lass es heranwachsen zu deiner damit nicht allein lässt. Ehre, lebendige Verbindung zu deiner Gemeinde haben Du bringst uns immer wieder an unsere Grenzen. und mit seinen Gaben den Menschen dienen, mit denen Hilf uns aus unserer Angst und Unsicherheit es zusammenlebt. Stärke Eltern und Paten in ihrer verant- und schenke uns die Erfahrung einer tiefen Geborgenheit wortungsvollen Aufgabe, gib ihnen Weisheit, Geduld und in dir, Liebe, um ihr Kind zu erziehen und in den Glauben einzu- Hilf uns daran zu glauben, daraus zu leben führen. Hilf uns allen, ihm die Freude des Glaubens zu zei- und daran zu wachsen. Amen. gen. * * Du treuer Gott, Guter Gott, wir haben dieses Kind getauft, weil du Ja zu du hast uns in der Taufe zu deinem Eigentum erklärt, zu ihm sagst. Erweise an ihm deine Güte. Sei zu ihm wie ein deinem Kind und zum Erben aller himmlischen Güter. Freund. Führe es auf rechter Straße um deines Namens Lass uns froh und mit Zuversicht unseren Weg gehen, willen. Beschütze es in allen Gefahren, begleite es in der weil uns nichts von deiner Liebe trennen kann, Angst, stärke es in aller Schwachheit. Lass dieses Kind so die du uns schenkst in Jesus Christus, heranwachsen, dass es sich freuen kann am Leben und deinem lieben Sohn, unserem Herrn. mit anderen Freude erfährt. (nach VELKD, Feier des Taufgedächtnisses, S. 69 f.) *

Lieber Vater im Himmel, wir danken dir, dass du dieses Gebet eines erwachsenen Getauften Kind beschützt und bewahrt hast bis auf den heutigen Tag. Sei bei uns in der Zeit, die jetzt auf uns zukommt. Herr Jesus Christus, erneuere, – 738 – was im Altwerden begriffen ist, 11. Dank und Fürbitte und durchdringe das Neue mit deinem Heiligen Geist. Herr, unser Gott und Vater! Wir danken dir für das Leben Lenke alle Erneuerung nach deinem Willen, dieses Kindes und für die Bewahrung seiner Mutter. Herr dass wir nicht aus eigener Kraft etwas tun wollen, Jesus Christus, in der Heiligen Taufe haben wir N.N. dir, sondern du allein der Schöpfer bleibst. dem guten Hirten, übergeben. So bitten wir dich, dass du Du wirst verändern die Gestalt der Erde diesem Kind ein Leben lang beistehst. Herr Gott, Heiliger und neu schaffen die Gestalt meines geistlichen Lebens, Geist, erfülle alle Getauften mit deinen Gaben, auf dass nicht nur heute, sondern alle Tage. wir dir dienen und ewiges Leben erlangen. Ehre sei dir! Allen Eigensinn und alle Eigenmächtigkeit lege ich ab vor (nach Taufagende Württemberg, S. 101) dir, damit ich deinem Plan und deinen Gedanken nicht im * Wege stehe. Allmächtiger Gott, barmherziger Vater, du hast N.N. durch (nach H. Hummer, VELKD, Feier des Taufgedächtnisses, die Taufe zu einem Glied deiner Gemeinde gemacht. Du S. 69) hast ihn / sie berufen zum Erben deiner himmlischen Gü- ter. Wir sagen dir Lob und Dank. Du hast ihn / sie wunder- bar bereitet und seine / ihre Mutter gnädig bewahrt. Schenke ihm / ihr Gesundheit und alles, was er / sie zum 10. Präfationen in der Evangelischen Messe Leben braucht. Behüte ihn / sie in Gefahr und Anfechtung In Wahrheit ist es würdig und recht,/ und bewahre ihn / sie vor den Mächten des Bösen. Hilf unser Dienst und unsere Freude,/ den Eltern, N.N. im Glauben an dich zu erziehen und mit + dass wir dich loben durch unsern Herrn Jesus Christus. ihm / ihr deinem Sohn, Jesus Christus, nachzufolgen. Se- Als die Zeit erfüllt war, hast du ihn gesandt, / gne uns als Eltern, Paten und alle, die für N.N. Verantwor- + mit uns einen Bund zu schließen. tung tragen, dass wir alle ihn / sie in Liebe begleiten. In seiner Taufe ist er zu uns getreten als Bruder, / (nach Taufagende Württemberg, S. 100) + uns vom ewigen Tod zu erlösen. In unserer Taufe empfangen wir unauslöschlich das Sie- * gel, / Herr, wir danken dir für das Geschenk der Taufe. Wir be- + das uns Anteil verbürgt an seinem göttlichen Licht und fehlen dir unser Kind N.N. an, das nun getauft ist. Leite es Leben. auf seinem Lebensweg mit deinem Licht. Hilf uns als El- Darum preisen wir dich mit allen Heiligen und Vollendeten / tern und Paten, dass wir es dankbar, liebevoll und gedul- + und stimmen ein in das Lob deiner Herrlichkeit: dig erziehen können. Schenke uns den Mut, zu dem zu Heilig, heilig, heilig ... stehen, was uns wichtig ist im Leben. Gib uns die Weis- heit, unserem Kind den rechten Weg zu weisen. Und führe Wir danken dir, Gott, Vater im Himmel / uns alle, die wir getauft sind, auf einem guten Weg. + und rühmen dich durch unsern Herrn Jesus Christus Durch ihn hast du uns in der Taufe errettet / (nach Taufagende Württemberg, S. 100) + und gemacht zu deinen Töchtern und Söhnen in Ewig- * keit. Dein Geist ruft uns durch das Evangelium zum Glauben / Lieber Vater im Himmel, wir freuen uns, dass du N.N. + und weist uns den Weg zu Leben und Heil. durch die Taufe in deine Gemeinde aufgenommen hast. Darum preisen wir dich mit allen, die du berufen und voll- Wir bitten dich, bewahre N.N. und halte ihn / sie in deiner endet hast. / Hand geborgen. Schenke ihm / ihr Freude an seinem / Darum stimmen wir ein in das Lob der himmlischen Chöre / ihrem Leben. Gib, dass er / sie sein / seine Aufgaben in + und bekennen zu deiner Ehre: dieser Welt klar sehen kann und einen Sinn und ein Ziel für sein / ihr Leben erkennen kann. Hilf, dass wir alle, Eltern, Heilig, heilig, heilig ... Paten und Gemeinde, das Vertrauen von N.N. finden. Wahrhaft würdig ist es und recht, dass wir dich, ewiger Schenke uns die rechten Worte und hilf uns zum rechten Gott, / Handeln, damit wir ihm / ihr im Glauben als Vorbilder vo- immer und überall loben und dir danken / rangehen können. Herr, wir vertrauen auf dich. + durch unsern Herrn Jesus Christus. (nach Taufagende Württemberg, S. 100) Denn in der Taufe gibt er uns Anteil / an seinem Tod und seiner Auferstehung / * + und schenkt uns Vergebung und ewiges Leben. Herr unser Gott, Schöpfer alles Lebens. Du hast N.N. sei- Darum loben die Engel deine Herrlichkeit ,/ nen Eltern als ihr Kind geschenkt und jetzt in der Heiligen + beten dich an die Mächte und fürchten dich alle Ge- Taufe zu deinem Kind gemacht. Dafür danken wir dir und walten. bitten dich: Behüte ihn / sie auf seinem / ihrem Wege. Dich preisen die Kräfte des Himmels mit einhelligem Ju- Lass ihn / sie im Vertrauen auf dich und im Vertrauen auf bel./ uns als Eltern und Paten heranwachsen können. Hilf den Mit ihnen vereinen auch wir unsere Stimmen / Eltern und Paten bei der Erziehung ihres Kindes. Steh uns + und bekennen ohne Ende: allen bei in unserem Bemühen, ihm / ihr zu helfen als fröh- Heilig, heilig, heilig ... liches und mutiges Menschenkind in die Welt hineinzu- wachsen. (Gottesdienstbuch Württemberg Ergänzungsband, S. 210 f.) (nach Taufagende Württemberg, S. 101) – 739 –

* * Vater im Himmel! Du hast unserem Kind N.N. das Leben Herr Jesus Christus, geschenkt. In der Taufe hast du versprochen, dass du es so vieles bewegt uns heute, erhalten und wachsen lassen willst an Leib, Seele und am Tag der Taufe unseres Kindes. Geist. Gib allen, die an der Erziehung dieses Kindes mit- Wir denken an alles, was nun hinter uns liegt, wirken, rechte Erkenntnis und Freude an ihrer Aufgabe. an die Aufregung vor der Geburt, Segne besonders Vater und Mutter. Schenke der Mutter, an die Bewahrung bei und nach der Geburt. die du in der Stunde der Geburt bewahrt hast, neue Kraft an Leib und Seele. Zeige uns, wie wir als Patinnen und Wir denken auch an das, was vor uns liegt, Paten, Familie und Gemeinde diese junge Familie unter- an die Verantwortung, die wir für unser Kind tragen. stützen können bei ihrer neuen Aufgabe. Lass uns in einer Herr, wir wissen, wie viel Zuwendung, wie viel Liebe unser guten Gemeinschaft miteinander leben und bleiben. Kind braucht, (nach Taufagende Württemberg, S. 102) damit es voller Vertrauen aufwächst. * Aber wir wissen auch, Herr, dass unsere Liebe begrenzt ist, Gott, wir danken dir, dass du in der Taufe unser Kind N.N. zeitlich und räumlich, aber auch in ihrer Kraft und Tiefe. als dein Kind angenommen hast. Denn du bist die Quelle des Lebens und der Freude. Wir danken dir für deine Zu- So werden auch Tage und Stunden kommen, sage, dass du für dieses Kind sorgen willst. Mache wahr, wo unser Kind unsere Liebe entbehren muss, was du versprochen hast. Hilf auch uns als Eltern und Pa- wo wir seinem Herzen und seiner Seele fern sind. ten, für unseren Teil für dieses Kind zu sorgen. Schenke Herr, lass gerade dann, wenn Menschen nicht mehr nahe uns die rechten Worte zur rechten Zeit und eine nimmer sein können, unser Kind die Wahrheit deiner Verheißung endende Liebe zu diesem Kind. spüren, die wir ihm heute zugesprochen haben: * „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ Amen. Lieber Gott, wir danken dir für den kleinen / die kleine N.N. Danke, dass er / sie gesund auf die Welt kommen durfte. (nach Taufbuch der EKU, S. 95) Danke, dass er / sie nun bei uns ist und unser Leben be- * reichert. Lass uns als Eltern und Paten gute Begleiter auf seinem / ihrem Weg sein. Hilf uns, ihm / ihr helfen zu kön- Herr Jesus Christus, nen, wo er / sie Hilfe braucht. Lass uns ihn / sie freigeben wir danken dir für das Geschenk der Taufe. können, wo er / sie selbstständig werden will. Gott, nicht Auch N.N. / dieses Kind / diese Kinder hast du nun aufge- alles liegt in unserer Macht. Darum sind wir hier. In der nommen in den Bund deiner Gnade Taufe hast du zugesagt, dass du N.N. annimmst, so wie er und hast ihn / sie zusammen mit uns berufen zum ewigen / sie ist. Behüte und beschütze ihn / sie auf dem Lebens- Leben. weg, der vor ihm / ihr liegt. Sei du selbst ein guter Beglei- Wir bitten dich: Führe und leite es auf gutem Wege. ter und führe ihn / sie auf einen guten Weg. Sei ihm nahe in Freud und Leid. * Segne die Eltern für die Aufgabe der Erziehung. Lass auch die Paten ihre Verantwortung für das Kind Gott, wir staunen über die kleinen Hände von N.N. Lass wahrnehmen. ihn / sie Vieles begreifen und entdecken dürfen mit diesen Gib, dass N.N. (und N.N.) zu seinen / ihren Eltern und Pa- Händen in seinem / ihrem Leben. Wir staunen über die ten Vertrauen hat. kleinen Füße. Lass ihn / sie immer selbstständiger durch Dein Heiliger Geist sei mit uns allen. das Leben gehen können. Wir sehen die kleinen Ohren. Er wolle das gute Werk, das er in uns angefangen hat, Lass viele gute Worte an diese Ohren dringen. Wir stau- auch vollenden, zu Gottes Lob und Ehre. Amen. nen über die leuchtenden Augen. Lass sie viel Gutes se- (nach Taufbuch der EKU, S. 118) hen dürfen und schenke auch uns selbst gute Worte. Gott, wir sehen den kleinen Körper von N.N. Du hast ihn / sie wunderbar gemacht. Lass ihn / sie nun auch ein wunder- bares Leben erleben dürfen. * (Erster Pate:) Gott, sei du bei N.N. (und N.N.), der / die heute getauft wurde(n). Lass ihn / sie in die Welt hinein- wachsen und dabei immer mehr von deiner schönen Welt entdecken. Lass ihn / sie unter deinem Segen bewahrt bleiben. (Zweiter Pate:) Gott, lass uns als Eltern und Paten gute Begleiter unserer Kinder sein. Gib uns immer wieder die rechten Worte, die richtigen Gedanken und auch die rich- tigen Taten, um unsere Kinder auf einen guten Weg zu führen. Hilf uns, unsere Kinder vor allem Übel zu bewah- ren. – 740 –

F. Anhang Taufhandlung N.N., I baptize you into the name of God the Father, and of 1. Texte der Kernhandlung in anderen Sprachen the Son, and of the Holy Spirit. (Die Texte sollten nicht nur in der jeweiligen Fremdsprache The grace of our Lord Jesus Christ, and the love of God, zu Gehör kommen, sondern auch auf Deutsch.) and the fellowship of the Holy Spirit be with you. Amen. (oder ein anderes Segenswort bzw. der Taufspruch). a) Englisch Stiftungswort b) Französisch Jesus came and said to the disciples, “All authority in hea- Stiftungswort ven and on earth has been given to me. Go therefore and Jésus s’approcha et leur dit: «Tout pouvoir m’a été donné teach all nations, baptizing them in[to] the name of the dans le ciel et sur la terre. Allez donc, enseignez toutes les Father and of the Son and of the Holy Spirit, teaching nations, baptisez-les au nom du Père, du Fils et du Saint- them to observe all that I have commanded you. And be- Esprit et enseignez-leur à mettre en pratique tout ce que hold, I am with you always, to the end of the age.” je vous ai prescrit. Et moi, je suis avec vous tous les jours, jusqu’à la fin du monde.» Schriftlesungen Mk 10,13-16 Schriftlesungen And they were bringing children to Jesus that he might Mk 10,13-16 touch them, and the disciples rebuked them. But when Jesus saw it, he was indignant and said to them, “Let the Des gens lui amenaient des petits enfants afin qu’il les children come to me; do not hinder them, for to such be- touche, mais les disciples leur firent des reproches. Vo- longs the kingdom of God. Truly, I say to you, whoever yant cela, Jésus fut indigné et leur dit: «Laissez les petits does not receive the kingdom of God like a child shall not enfants venir à moi et ne les en empêchez pas, car le ro- enter it.” And he took them in his arms and blessed them, yaume de Dieu est pour ceux qui leur ressemblent. Je laying his hands on them. vous le dis en vérité: celui qui n’accueille pas le royaume de Dieu comme un petit enfant n’y entrera pas.» Puis il les Mk 16,16 prit dans ses bras et les bénit en posant les mains sur eux. Whoever believes and is baptized will be saved. Mk 16,16 Celui qui croira et qui sera baptisé sera sauvé. Tauffragen (an Eltern und Paten bei einer Kindertaufe) Tauffragen Dear parents and godparents, (an Eltern und Paten bei einer Kindertaufe) as the Lord has ordered his church to do, I ask you in the presence of God and of this Christian congregation. Do Chers parents et parrains, you desire that your child will be baptized into the name of Comme le Seigneur a commandé son église, je vous de- God the Father, and of the Son, and of the Holy Spirit? If mande devant Dieu et devant cette communité chréti- so, answer: Yes, I do. enne: Yes, I do Voulez-vous que votre enfant soit baptisé au nom de Dieu Are you willing to contribute what is up to you that your le Père et du Fils et du Saint-Esprit? Si oui, répondez: Oui, child will be raised as a member of the community of Je- je le veux. sus Christ? If so, answer: Yes, with the help of God. Oui, je le veux. Yes, with the help of God. Êtes-vous prêts à contribuer le vôtre pour que votre en- May God grant you fulfillment of what you have promised. fant soit élévé en tant que membre de l’Église chrétienne? Si oui, répondez: Oui, avec l’aide de Dieu.

Tauffragen Oui, avec l’aide de Dieu. (an einen erwachsenen Taufbewerber) Que Dieu rende la réussite à votre volonté. Dear (brother / sister) N.N., as the Lord has ordered his church to do, I ask you in the Tauffragen presence of God and of this Christian congregation. Do (an einen erwachsenen Taufbewerber) you wish to be baptized into the name of God the Father, and of the Son, and of the Holy Spirit? If so, answer: Yes, Cher / Chère (frère / sœur) N.N., I do. Comme le Seigneur a commandé son église, je te deman- Yes, I do. de devant Dieu et devant cette communité chrétienne: – 741 –

Veux-tu être baptisé(e) au nom de Dieu le Père et du Fils – In deine Hände befehle ich meinen Geist; du hast mich et du Saint-Esprit? Si oui, réponds: Oui, je le veux. erlöst, Herr, du treuer Gott. (Psalm 31,6) – Meine Zeit steht in deinen Händen. (Psalm 31,16a) Taufhandlung – Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst, ich will dich mit meinen Augen leiten. N.N., je te baptise au nom de Dieu le Père et du Fils et du (Psalm 32,8) Saint-Esprit. – Schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist. Wohl Que la grâce de notre Seigneur Jésus Christ, l’amour de dem, der auf ihn trauet! (Psalm 34,9) Dieu et la communion du Saint-Esprit soit avec toi. Amen. (oder ein anderes Segenswort bzw. der Taufspruch). – Herr, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist, und dei- ne Wahrheit, so weit die Wolken gehen. (Psalm 36,6) – Wie köstlich ist deine Güte, Gott, dass Menschenkinder 2. Taufsprüche unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben! – So spricht der HERR: Ich will dich segnen und du sollst (Psalm 36,8) ein Segen sein. (1. Mose 12,2) – Sie werden satt von den reichen Gütern deines Hauses – So spricht der HERR: Fürchte dich nicht, denn ich bin und du tränkst sie mit Wonne wie mit einem Strom. mit dir und will dich segnen. (1. Mose 26,24) (Psalm 36,9) – So spricht der HERR: Siehe ich bin mit dir und will dich – Denn bei dir ist die Quelle des Lebens, und in deinem behüten, wo du hinziehst. (1. Mose 28,15a) Lichte sehen wir das Licht. (Psalm 36,10) – Der HERR, dein Gott, ist ein barmherziger Gott; er wird – Du aber, Herr, wollest deine Barmherzigkeit nicht von mir dich nicht verlassen noch verderben. (5. Mose 4,31) wenden; lass deine Güte und Treue allewege mich be- hüten. (Psalm 40,12) – Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieb haben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft. (5. – Gott ist unsre Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den Mose 6,5) großen Nöten, die uns getroffen haben. (Psalm 46,2) – Habe ich dir nicht geboten: sei getrost und unverzagt? – Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten, und du Lass dir nicht grauen und entsetze dich nicht; denn der sollst mich preisen. (Psalm 50,15) Herr, dein Gott, ist mit dir in allem, was du tun wirst. – Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz und gib mir einen (Josua 1,9) neuen, beständigen Geist. (Psalm 51,12) – Gott hält den Bund und die Treue denen, die ihn lieben – Wirf dein Anliegen auf den Herrn; der wird dich versor- und seine Gebote halten. (Nehemia 1,5) gen und wird den Gerechten in Ewigkeit nicht wanken – Ich liege und schlafe ganz mit Frieden; denn allein du, lassen. (Psalm 55,23) HERR, hilfst mir, dass ich sicher wohne. (Psalm 4,9) – Gelobt sei der Herr täglich. Gott legt uns eine Last auf, – Was ist der Mensch, dass du (Gott) seiner gedenkst, und aber er hilft uns auch. (Psalm 68,20) des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst? – Sei mir ein starker Hort, dahin ich immer fliehen kann, (Psalm 8,5) der du zugesagt hast, mir zu helfen; denn du bist mein – Ich traue aber darauf, dass du so gnädig bist; mein Herz Fels und meine Burg. (Psalm 71,3) freut sich, dass du so gerne hilfst. (Psalm 13,6a) – Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei – Herzlich lieb habe ich dich, Herr, meine Stärke! Herr, meiner rechten Hand, du leitest mich nach deinem Rat mein Fels, meine Burg, mein Erretter, mein Gott, mein und nimmst mich am Ende mit Ehren an. (Psalm 73,23- Hort, auf den ich traue, mein Schild und Hort meines 24) Heils und mein Schutz! (Psalm 18,2-3) – Weise mir, HERR, deinen Weg, dass ich wandle in deiner – Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er Wahrheit; erhalte mein Herz bei dem einen, dass ich dei- weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum nen Namen fürchte. (Psalm 86,11) frischen Wasser. (Psalm 23,1-2) – Herr, du bist unsre Zuflucht für und für. Ehe denn die – Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich Berge wurden und die Erde und die Welt geschaffen kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und wurden, bist du, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit. (Psalm Stab trösten mich. (Psalm 23,4) 90,1-2) – Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Le- – Fülle uns frühe mit deiner Gnade, so wollen wir rühmen ben lang, und ich werde bleiben im Hause des Herrn und fröhlich sein unser Leben lang. (Psalm 90,14) immerdar. (Psalm 23,6) – Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter – Leite mich in deiner Wahrheit und lehre mich! Denn du dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu bist der Gott, der mir hilft. (Psalm 25,5) dem Herrn: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe. (Psalm 91,1-2) – Der Herr ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten? Der Herr ist meines Lebens Kraft; vor – Er wird dich mit seinen Fittichen decken und Zuflucht wem sollte mir grauen? (Psalm 27,1) wirst du haben unter seinen Flügeln. (Psalm 91,4) – 742 –

– Er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf – Die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, dass sie allen deinen Wegen. (Psalm 91,11) auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde – Das ist ein köstlich Ding, dem Herrn danken und lobsin- werden. (Jesaja 40,31) gen deinem Namen, du Höchster, des Morgens deine Gnade und des Nachts deine Wahrheit verkündigen. – Fürchte dich nicht, ich bin mit dir; weiche nicht, denn ich (Psalm 92,2-3) bin dein Gott; ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich halte – Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder. Er dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit. (Jesa- schafft Heil mit seiner Rechten und mit seinem heiligen ja 41,10) Arm. (Psalm 98,1) – Ich bin der HERR, dein Gott, der deine rechte Hand fasst – Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er und zu dir spricht: Fürchte dich nicht, ich helfe dir! (Je- dir Gutes getan hat; der dir alle deine Sünde vergibt und saja 41,13) heilet alle deine Gebrechen; der dein Leben vom Verder- – So spricht der HERR: Fürchte dich nicht, denn ich habe ben erlöst, der dich krönet mit Gnade und Barmherzig- dich erlöst, ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du keit. (Psalm 103,2-4) bist mein. (Jesaja 43,1b) – Barmherzig und gnädig ist der Herr, geduldig und von – So spricht der HERR: Weil du so teuer bist in meinen großer Güte. (Psalm 103,8) Augen und herrlich und weil ich dich lieb habe, gebe ich – Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt, so erbarmt sich Menschen an deiner statt und Völker für dein Leben. der Herr über die, die ihn fürchten. (Psalm 103,13) (Jesaja 43,4) – Die Gnade aber des HERRN währt von Ewigkeit zu – So spricht der HERR: Siehe, in die Hände habe ich dich Ewigkeit über denen, die ihn fürchten, und seine Ge- gezeichnet. (Jesaja 49,16a) rechtigkeit auf Kindeskind bei denen, die seinen Bund halten und gedenken an seine Gebote, dass sie danach – So spricht der HERR: Du wirst erfahren, dass ich der tun. (Psalm 103,17-18) HERR bin, an dem nicht zuschanden werden, die auf mich harren. (Jesaja 49,23) – Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege. (Psalm 119,105) – Es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen; aber meine Gnade soll nicht von dir weichen, und der Bund – Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher kommt meines Friedens soll nicht hinfallen, spricht der HERR, mir Hilfe? Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel dein Erbarmer. (Jesaja 54,10) und Erde gemacht hat. (Psalm 121,1-2) – Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure – Der Herr behüte dich vor allem Übel, er behüte deine Wege sind nicht meine Wege, spricht der Herr, sondern Seele. Der Herr behüte deinen Ausgang und Eingang so viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch von nun an bis in Ewigkeit. (Psalm 121,7-8) meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken – Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand als eure Gedanken. (Jesaja 55,8-9) über mir. (Psalm 139,5) – Mache dich auf, werde Licht; denn dein Licht kommt, – Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußer- und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir! (Jesaja sten Meer, so würde auch dort deine Hand mich führen 60,1) und deine Rechte mich halten. (Psalm 139,9-10) – Ich freue mich im Herrn, und meine Seele ist fröhlich in – Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; meinem Gott. (Jesaja 61,10) wunderbar sind deine Werke, das erkennt meine Seele. (Psalm 139,14) – Gesegnet ist der Mann, der sich auf den Herrn verlässt und dessen Zuversicht der Herr ist. (Jeremia 17,7) – Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne, wie ich’s meine. Und sieh, ob ich auf – Heile du mich, Herr, so werde ich heil; hilf du mir, so ist bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege. mir geholfen. (Jeremia 17,14) (Psalm 139,23-24) – Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch – Lehre mich tun nach deinem Wohlgefallen, denn du bist habe, spricht der Herr: Gedanken des Friedens und mein Gott; dein guter Geist führe mich auf ebner Bahn. nicht des Leides (, dass ich euch gebe Zukunft und Hoff- (Psalm 143,10) nung). (Jeremia 29,11) – Der Herr ist nahe allen, die ihn anrufen, allen, die ihn mit – Wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so Ernst anrufen. (Psalm 145,18) will ich mich von euch finden lassen, spricht der Herr. – Verlass dich auf den HERRN von ganzem Herzen, und (Jeremia 29,13-14) verlass dich nicht auf deinen Verstand, sondern ge- – So spricht der Herr: Ich habe dich je und je geliebt, da- denke an ihn in allen deinen Wegen, so wird er dich rum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte. (Je- recht führen. (Sprüche 3,5-6) remia 31,3) – Behüte dein Herz mit allem Fleiß, denn daraus quillt das – So spricht der HERR: Ich will einen ewigen Bund mit Leben. (Sprüche 4,23) ihnen schließen, dass ich nicht ablassen will, ihnen – Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg; aber der Gutes zu tun, und will ihnen Furcht vor mir ins Herz ge- Herr allein lenkt seinen Schritt. (Sprüche 16,9) ben, dass sie nicht von mir weichen. (Jeremia 32,40) – 743 –

– Es ist ein köstlich Ding, geduldig sein und auf die Hilfe – Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte des Herrn hoffen. (Klagelieder Jeremias 3,26) werden nicht vergehen. (Matthäus 24,35) – Wir liegen vor dir mit unserm Gebet und vertrauen nicht – Was ihr getan habt einem von meinen geringsten Brü- auf unsre Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barm- dern, das habt ihr mir getan. (Matthäus 25,40) herzigkeit. (Daniel 9,18b) – Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. – Fürchte dich nicht, du von Gott Geliebter! Friede sei mit (Matthäus 28,20) dir! Sei getrost, sei getrost! (Daniel 10,19a) – Seid getrost, ich bin’s; fürchtet euch nicht! (Markus 6,50) – Gott spricht: Suchet mich, so werdet ihr leben. (Amos 5,4) – Will mit jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. (Mar- – Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr kus 8,34) von dir fordert, nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott. (Micha 6,8) – Wer sein Leben behalten will, der wird’s verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen und um des – So spricht der Herr: Mein Geist soll unter euch bleiben. Evangeliums willen, der wird’s behalten. (Markus 8,35) Fürchtet euch nicht! (Haggai 2,5) – Wachet und betet, dass ihr nicht in Versuchung fallt! – Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von (Markus 14,38) einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht. (Matthäus 4,4) – Wie ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, so tut ihnen auch! (Lukas 6,31) – Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich. (Matthäus 5,3) – Freut euch aber, dass eure Namen im Himmel geschrie- ben sind. (Lukas 10,20) – Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden. Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden – Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr fin- das Erdreich besitzen. (Matthäus 5,4-5) den; klopfet an, so wird euch aufgetan. (Lukas 11,9) – Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerech- – Wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der fin- tigkeit; denn sie sollen satt werden. (Matthäus 5,6) det; und wer da anklopft, dem wird aufgetan. (Lukas 11,10) – Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmher- zigkeit erlangen. (Matthäus 5,7) – Selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren. (Lukas 11,28) – Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen. (Matthäus 5,8) – Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu; und wer im Geringsten ungerecht ist, der ist auch im – Selig sind die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Großen ungerecht. (Lukas 16,10) Kinder heißen. (Matthäus 5,9) – Ich aber habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht – Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt wer- aufhöre. (Lukas 22,32) den; denn ihrer ist das Himmelreich. (Matthäus 5,10) – Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingebore- – Ihr seid das Salz der Erde. Ihr seid das Licht der Welt. nen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht (Matthäus 5,13a.14a) verloren werden, sondern das ewige Leben haben. (Jo- – Lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure hannes 3,16) guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen. – (Christus spricht:) Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu (Matthäus 5,16) mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich – Wer nun mich bekennt vor den Menschen, zu dem will glaubt, den wird nimmermehr dürsten. (Johannes 6,35) ich mich auch bekennen vor meinem Vater im Himmel. – Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen (Matthäus 10,32) Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt: Du bist – Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen der Heilige Gottes. (Johannes 6,68-69) seid; ich will euch erquicken. (Matthäus 11,28) – (Christus spricht:) Ich bin das Licht der Welt. Wer mir – Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, son- bin sanftmütig und von Herzen demütig. (Matthäus dern wird das Licht des Lebens haben. (Johannes 8,12) 11,29) – (Christus spricht:) Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte – Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt lässt sein Leben für die Schafe. (Johannes 10,11) gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele? (Matthäus 16,26) – Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben, – Es ist nicht der Wille bei eurem Vater im Himmel, dass und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand auch nur eines von diesen Kleinen verloren werde. wird sie aus meiner Hand reißen. (Johannes 10,27-28) (Matthäus 18,14) – (Christus spricht:) Ich bin die Auferstehung und das Le- – Wer aber beharrt bis ans Ende, der wird selig. (Matthäus ben. Wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich 24,13) stürbe. (Johannes 11,25) – 744 –

– (Christus spricht:) Wer da lebt und glaubt an mich, der – Wenn ich prophetisch reden könnte und wüsste alle Ge- wird nimmermehr sterben. (Johannes 11,26) heimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, so dass ich Berge versetzen könnte, und hätte der Liebe – Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch unterei- nicht, so wäre ich nichts. (1. Korinther 13,2) nander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt. Daran wird jedermann erkennen, – Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinan- aber die Liebe ist die größte unter ihnen. (1. Korinther der habt. (Johannes 13,34-35) 13,13) – (Christus spricht:) Ich bin der Weg und die Wahrheit und – Der Tod ist verschlungen in den Sieg. Tod, wo ist dein das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich. Sieg? Tod, wo ist dein Stachel? Gott aber sei Dank, der (Johannes 14,6) uns den Sieg gibt durch unsern Herrn Jesus Christus! (1. Korinther 15,54-55.57) – (Christus spricht:) Ich bin der Weinstock, ihr seid die Re- ben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel – Wachet, steht im Glauben, seid mutig und seid stark! (1. Frucht, denn ohne mich könnt ihr nichts tun. (Johannes Korinther 16,13) 15,5) – Der Herr ist der Geist; wo aber der Geist des Herrn ist, – Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch er- da ist Freiheit. (2. Korinther 3,17) wählt und bestimmt, dass ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht bleibt. (Johannes 15,16) – Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur, das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden. (2. Korin- – In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die ther 5,17) Welt überwunden. (Johannes 16,33) – Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft – Ich schäme mich des Evangeliums nicht; denn es ist vollendet sich in der Schwachheit. (2. Korinther 12,9) eine Kraft Gottes, die selig macht alle, die glauben. (Rö- mer 1,16) – Ihr seid alle durch den Glauben Gottes Kinder in Chri- stus Jesus. (Galater 3,26) – Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder. – Ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus (Römer 8,14) angezogen. (Galater 3,27) – Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge – Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, zum Besten dienen. (Römer 8,28) Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Keusch- – Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein? (Römer 8,31) heit. (Galater 5,22-23) – Ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder En- – Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz gel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges Christi erfüllen. (Galater 6,2) noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch ir- – Lasst uns aber Gutes tun und nicht müde werden; denn gendeine andere Kreatur uns scheiden kann von der zu seiner Zeit werden wir auch ernten, wenn wir nicht Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn. nachlassen. (Galater 6,9) (Römer 8,38-39) – So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, son- – Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich dern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen, im Gebet. (Römer 12,12) erbaut auf den Grund der Apostel und Propheten, da – Unser keiner lebt sich selber, und keiner stirbt sich sel- Jesus Christus der Eckstein ist. (Epheser 2,19-20) ber. Leben wir, so leben wir dem Herrn; sterben wir, so – Gott, der in euch angefangen hat das gute Werk, der sterben wir dem Herrn. Darum: Wir leben oder sterben, wird‘s auch vollenden bis an den Tag Christi Jesu. (Phi- so sind wir des Herrn. (Römer 14,7-8) lipper 1,6) – Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude – Seid unter euch gesinnt, wie es der Gemeinschaft in und Frieden im Glauben. (Römer 15,13) Christus Jesus entspricht. (Philipper 2,5) – Gott ist treu, durch den ihr berufen seid zur Gemein- – Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht. schaft seines Sohnes Jesus Christus, unseres Herrn. (1. (Philipper 4,13) Korinther 1,9) – In Christus liegen verborgen alle Schätze der Weisheit – Einen andern Grund kann niemand legen außer dem, und der Erkenntnis. (Kolosser 2,3) der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus. (1. Korinther 3,11) – Der Herr ist treu, der wird euch stärken und bewahren vor dem Bösen. (2. Thessalonicher 3,3) – Ihr seid rein gewaschen, ihr seid geheiligt, ihr seid ge- recht geworden durch den Namen des Herrn Jesus – Kämpfe den guten Kampf des Glaubens; ergreife das Christus und durch den Geist unseres Gottes. (1. Korin- ewige Leben, wozu du berufen bist. (1. Timotheus 6,12) ther 6,11) – Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, – Ihr seid teuer erkauft, darum preist Gott mit eurem Lei- sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit. be. (1. Korinther 6,20) (2. Timotheus 1,7) – 745 –

– Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, Taufversprechen der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergebo- EG 115 Jesus lebt, mit ihm auch ich ren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Aufer- stehung Jesu Christi von den Toten. (1. Petrus 1,3) EG 210 Du hast mich, Herr, zu dir gerufen – Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein könig- EG 354 Ich habe nun den Grund gefunden liches Priestertum, ein heiliges Volk, ein Volk zum Eigen- EG 365 Von Gott will ich nicht lassen tum, dass ihr verkündigen sollt die Wohltaten dessen, der euch berufen hat aus der Finsternis in sein wunder- EG 400,1.5-7 Ich will dich lieben, meine Stärke bares Licht. (1. Petrus 2,9) EG 406 Bei dir Jesu will ich bleiben – Vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Scheltwort mit Scheltwort, sondern segnet vielmehr, weil ihr dazu beru- fen seid, auf dass ihr Segen erbt. (1. Petrus 3,9) Vor der Taufe – Dienet einander, ein jeder mit der Gabe, die er empfan- EG 7,1-2 O Heiland, reiß die Himmel auf gen hat. (1. Petrus 4,10) EG 201 Gehet hin in alle Welt – Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch. (1. EG 203 Ach lieber Herre Jesu Christ Petrus 5,7) EG 205 Gott Vater, höre unsre Bitt – Und daran merken wir, dass wir ihn erkannt haben, wenn EG 207 Nun schreib ins Buch des Lebens wir seine Gebote halten. (1. Johannes 2,3) EG 208 Gott Vater, du hast deinen Namen – Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Gottes Kinder heißen sollen – und wir sind es auch! EG 211 Gott, der du alles Leben schufst (1. Johannes 3,1) EG 212,1-3 Voller Freude über dieses Wunder – Lasst uns nicht lieben mit Worten noch mit der Zunge, EG 304,5-6 Danket dem Herren, Schöpfer aller Dinge sondern mit der Tat und mit der Wahrheit. (1. Johannes 3,18) EG 399 O Lebensbrünnlein, tief und groß – Gott ist Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in EG 408 Meinem Gott gehört die Welt Gott und Gott in ihm. (1. Johannes 4,16b) EG 511 Weißt du, wieviel Sternlein stehen – Lasst uns lieben, denn er hat uns zuerst geliebt. (1. Jo- EG 581 Segne dieses Kind hannes 4,19) EG 582 Kind, du bist uns anvertraut – Alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt; und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden EG 583 Gott, dieses Kind dir dargebracht hat. (1. Johannes 5,4) – Wer den Sohn hat, der hat das Leben. (1. Johannes 5,12) Nach der Taufe – Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in EG 23,4.7 Das ewig Licht geht da herein Ewigkeit. (Hebräer 13,8) EG 83,4 Mein Lebetage will ich dich – Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige. (Offenbarung 1,17-18a) EG 112,6 Ich hang und bleib auch hangen – Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des EG 200 Ich bin getauft auf deinen Namen Lebens geben. (Offenbarung 2,10) EG 204 Herr Christ, dein bin ich eigen EG 212,4-6 Deine Liebe wirkt die neue Schöpfung EG 253 Ich glaube, dass die Heiligen 3. Lieder zur Taufe EG 303,8 Rühmet, ihr Menschen, den hohen Namen EG 320 Nun lasst uns Gott, dem Herren Zur Vorbereitung der Taufe EG 321 Nun danket alle Gott EG 199 Gott hat das erste Wort EG 326 Sei Lob und Ehr dem höchsten Gut EG 206 Liebster Jesu, wir sind hier, deinem Worte nachzuleben EG 402 Meinen Jesus lass ich nicht EG 270 Herr, unser Herrscher, wie herrlich bist EG 405 Halt im Gedächtnis Jesus Christ du EG 454 Auf und macht die Herzen weit Aus der Reihe der „Kernlieder“ sind außerdem EG 643 Herr, deine Liebe ist wie Gras und Ufer denkbar: EG 65/541 Von guten Mächten treu und still Zur Lehre über die Taufe umgeben EG 37,1-2.9 Ich steh an deiner Krippen hier EG 123 Jesus Christus herrscht als König EG 202 Christ unser Herr zum Jordan kam EG 200 Ich bin getauft auf deinen Namen – 746 –

EG 272 Ich lobe meinen Gott von ganzem im Advent: EG 6 „Ihr lieben Christen, freut euch Herzen nun“ EG 316/317 Lobe den Herren, den mächtigen König EG 7 „O Heiland, reiß die Himmel auf“ EG 321 Nun danket alle Gott an Weihnachten: EG 24 „Vom Himmel hoch, da komm ich her“ EG 324 Ich singe dir mit Herz und Mund in der Osterzeit: EG 106 „Erschienen ist der herrlich Tag“ EG 331 Großer Gott, wir loben dich (mit „Halleluja“ am Strophenende) EG 391 Jesu, geh voran EG 208 „Gott Vater, du hast deinen Namen“ kann mit der EG 409 Gott liebt diese Welt Melodie EG 255 „O dass doch bald dein Feuer brennte“ gesungen werden. EG 432 Gott gab uns Atem, damit wir leben EG 656 Wir haben Gottes Spuren festgestellt Kehrverslieder EG 454 Auf und macht die Herzen weit Aus „Wo wir dich loben, wachsen NEUE LIEDER“, EG 507 „Himmels Au, licht und blau“; München 2005: EG 509 Kein Tierlein ist auf Erden Wwdl 14 Das Leben braucht Erkenntnis EG 515 Laudato si Wwdl 48 Guter Gott, danke schön EG 628 Meine Zeit steht in deinen Händen Wwdl 36 Es gibt bedingungslose Liebe (Anker in der Zeit) EG 658 Lass uns den Weg der Gerechtigkeit gehn Wwdl 66 Leben aus der Quelle

Taizé-Gesänge Nachfolgeheft „Wo wir dich loben, wachsen NEUE LIEDER“ II: (Geplantes Erscheinen im Jahr 2018, EG 181.6 Laudate omnes gentes endgültiger Titel im Februar 2018 noch offen) EG 571.1+2 Ubi caritas et amor Das Wasser der Erde wird EG 574 Nada te turbe Heute sagt Gott ja zu dir EG 576 Meine Hoffnung und meine Freude Wasser des Lebens wird zum Wasser EG 787.8 Bleib mit deiner Gnade bei uns des Himmels Wwdl 5 Bei Gott bin ich geborgen Ich sage Ja zu dem, der mich erschuf Wwdl 11 Christus, dein Licht“ (freiTÖNE 134)

Kanongesänge Aus „Das Liederbuch“, Stuttgart 2013 kommen in Frage: EG 175 Ausgang und Eingang 1 Ich verlass dich nicht EG 337 Lobet und preiset, ihr Völker, den Herrn 7 Du lässt mich nicht mehr los EG 456 Vom Aufgang der Sonne 11 Deine Hand ist über mir EG 434 Schalom chaverim 121 Solang ich lebe EG 662 Viele kleine Leute (Christoph Zehendner, Mel. EG 400) EG 569 Dass Erde und Himmel dir blühen 144 Vergiss es nie Singsprüche (mit Vorsängerin / Vorsänger) Weitere Hinweise: EG 348 Gott verspricht: Ich will dich segnen In geprägten Zeiten des Kirchenjahres (Advent, Weih- nachten, Ostern) sind, besonders bei selbständigen Tauf- feiern, auch bekannte Lieder dieser Zeit zu erwägen, auch Das Evangelische Gesangbuch enthält eine gesungene wenn sie keinen direkten Bezug zur Taufe haben. und auf den ganzen biblischen Text erweiterbare Version des Taufbefehls (EG 201). Es kann gelingen, den Kantor / Unbekannte Tauflieder können nach bekannteren, kirchen­ die Kantorin zu bitten, den Taufspruch als Singspruch zu jahreszeitlich geprägten Melodien gesungen werden, etwa vertonen. Der Taufspruch kann fungieren als Kehrvers EG 203 „Ach lieber Herre Jesu Christ“ nach folgenden beim Psalmgebet fungieren oder beim Dankgebet, in der anderen Melodien: Fürbitte oder als roter Faden in der Taufansprache. – 747 –

4. Tauferinnerung Tauferinnerungsbekenntnis für Kinder und Jugendliche: Wichtige Ereignisse prägen sich dem Gedächtnis ein. Wenn wir uns an sie erinnern, einen Jahrestag o. ä. bege- Ich glaube an einen unsichtbaren Gott im Himmel, hen, wird uns noch einmal deutlich, was das Ur-ereignis der die Welt und alles gemacht hat, für unser Leben bedeutet. Die Vergegenwärtigung ent- der mich lieb hat und mich beschützt. lässt neue Deutung aus sich. So ist die Taufe nicht mit Ich glaube an Jesus Christus, den Sohn Gottes, dem Taufakt selbst abgeschlossen. Sie bedarf der stän- arm geboren in einer Krippe, digen Erinnerung, die in der persönlichen Andacht ge- der allen Menschen war wie ein guter Freund, schehen (ggf. durch Sinnzeichen wie die Taufkerze unter- der uns erzählt hat, wie Gott ist, stützt), sicher auch in der ständigen Verkündigung, aber der so gelebt hat, wie Gott es will eben auch in besonderen Tauferinnerungsgottesdiensten. und für uns ans Kreuz gegangen ist. Er ist gestorben, aber Gott hat ihm ein neues Leben ge- (Der Gottesdienst beginnt mit der ortsüblichen Liturgie) schenkt. Als Psalm kann in Gottesdiensten mit Kindern folgendes Ich glaube an Gottes guten Geist, Kehrversgedicht gebetet werden: der unter uns ist, wenn wir zusammenkommen. Der uns zu Gott ruft und uns tröstet, I + II: Gott, wir danken dir für das Geschenk dieses neuen der uns zu einer Gemeinschaft werden lässt Tages und unser Leben hell und fröhlich macht. Amen. I: Es ist schön, wenn die Sonne scheint und ihr Licht uns (nach Taufagende Österreich A.B., S. 114) an der Nase kitzelt. II: Das Leben macht Freude und wir sind glücklich Tauferinnerungsbekenntnis I + II: Du schenkst uns das Licht und die Freude am Le- Ich bin getauft. ben. Danke! Ich gehöre zu Gott. (EG 116: Lasst uns lobsingen vor unserem Gott …) Er kennt mich und ich bin ihm viel wert. I + II: Gott, manchmal ist es dunkel um uns und wir haben Ich bin getauft. Angst Ich gehöre zu Jesus. Er zeigt mir Gottes Liebe. I: Dann kommen wir uns verloren und verlassen vor. Ich bin getauft. II: Wir brauchen dein Licht gegen alle Dunkelheit Ich gehöre zur Gemeinde Gottes. Gottes guter heiliger Geist verbindet uns. I + II: Du, Gott, willst es uns schenken. Danke! Ich bin getauft (EG 116: Lasst uns lobsingen vor unserem Gott …) Ich bin ein Christ. I + II: Gott, wir danken dir für alles neue Leben Gott nimmt mich als sein Kind an. Jesus ist bei mir. I: Das Aufblühen der Natur, alle Anfänge die du uns Der Heilige Geist geleitet mich. Amen. schenkst, (nach Taufagende Österreich A.B., S. 114) II: die Auferstehung deines Sohnes und die Hoffnung, die wir daraus schöpfen. oder: I + II: Segne unser Zusammenleben und unsere Feier. In diesem Gottesdienst erinnern wir einander daran, wozu wir in der Taufe berufen sind, Lass uns deine Gegenwart spüren Wir bekräftigen, was uns im Leben leitet und trägt Und uns miteinander als Glieder am Leib Christi verbin- (EG 116: Lasst uns lobsingen vor unserem Gott …) det. (nach Taufagende Österreich A.B., S. 113) Gott ruft uns zu immer neuer Umkehr zu ihm. Wir bekennen mit den Christen aller Zeiten und Länder, was Grund und Mitte unseres Glaubens und unserer Taufe Eingangsgebete: ist. Wir bekräftigen und erneuern unsere Bindung, indem wir Gott, du unser Vater (und unsere Mutter), miteinander das Apostolische Glaubemsbekenntnis spre- wie schön, dass du bei uns bist. chen: Wie gut, dass wir dich kennen. Ich glaube an Gott … Wenn wir den Himmel anschauen, die Sonne, den Mond, (nach VELKD, Feier des Taufgedächtnisses, S. 31) die Sterne – Wie klein sind da wir Menschen. Und doch denkst du an uns und hast uns lieb. Wir dürfen zu dir gehören. Symbolbetrachtungen Das wollen wir in diesem Gottesdienst feiern und dir dan- ken. Amen. a) zum Taufwasser (nach Taufagende Österreich A.B., S. 113 f.) Ohne Wasser gibt es kein Leben. Menschen und Tiere, – 748 –

Bäume und Pflanzen können ohne Wasser nicht sein. Die Er ist uns nah, wohin wir immer gehen. Taufe mit Wasser schenkt uns das neue Leben, das Gott Wie das Licht der Sonne am Tag, uns in Christus verheißt. wie der Schein der Gestirne bei Nacht, ist er bei uns. (Der Liturg / die Liturgin gießt aus einem Krug Wasser in eine Schale) Viele von uns haben eine Taufkerze bekommen und sie heute mitgebracht. Die Bibel erzählt, wie Wasser als tödliche Urgewalt Wir wollen sie heute noch einmal entzünden Mensch und Schöpfung bedroht und wie Gott durch das Andere haben keine dabei oder bei ihrer Taufe keine erhal- Wasser hindurch rettet und Leben schenkt. ten. Bei der großen Flut, in der alles unterging, rettete Gott Sie bekommen jetzt eine von unserer Gemeinde. Noah und seine Familie und viele Tiere. Damit sagen wir: In der Taufe sind alle Kinder Gottes gleich. Gott befreite die Söhne und Töchter Abrahams, Isaaks und Jakobs aus der Hand ihrer Unterdrücker und führte (Kerzen werden verteilt und entzündet) sie durch das Meer in das Land der Verheißung. Jesus empfing im Wasser des Jordan die Taufe durch Jo- Zeichenhandlung hannes und stellt sich so an die Seite der Menschen. Den Getauften wird am Taufstein ein Kreuz in die Hand (Der Liturg / die Liturgin gießt aus einem Krug Wasser in gezeichnet bzw. sie zeichnen sich gegenseitig ein Kreuz eine Schale) auf die Stirn). Wo immer möglich, werden sie mit Namen Wir sind mit Wasser getauft auf den Namen des dreiei- angesprochen: nigen Gottes und haben so die erneuernde Kraft Gottes Wir haben gemeinsam unseren Glauben bekannt und er- sinnenfällig gespürt. innern uns an die Taufe als Zeichen unserer Verbunden- Gott gibt uns Anteil am Tod und an der Auferstehung Jesu heit mit Christus. Christi, seines lieben Sohnes. Er macht uns durch den Wir haben Wasser eingegossen, ein Zeichen des Lebens, Heiligen Geist im Glauben gewiss, dass wir Gottes gelieb- eine Erinnerung an die Taufe. te Kinder sind und uns um Jesu Christi Willen unsere Schuld vergeben ist. So lässt er uns getröstet und ver- (Wir nehmen die Wasserschale, tauchen die Hand in das wandelt leben geleitet von seinem Geist und getragen von Wasser, zeichnen uns ein Kreuz auf die Stirn und geben der Gemeinschaft der Gemeinde. die Schale weiter) (Liturg gießt aus einem Krug Wasser in eine Schale) Kommt! Lasst euch an eure Taufe erinnern! (nach VELKD, Feier des Taufgedächtnisses, S. 28 f.) N.N., du bist getauft (du bist ein Kind Gottes) (oder ein biblisches Wort) b) zum Licht (VELKD, Feier des Taufgedächtnisses, S. 34) Unsere Erfahrungen im Glauben sind unterschiedlich. So unterschiedlich wie unsere Geschichten mit Gott. Jeder Segen und jede spricht anders davon. Verschiedene Menschen haben uns geistlich geprägt, begleitet und ermutigt. Es segne und behüte uns / euch / dich der dreimal eine Gott: Von Christus her werden unsere Wege erleuchtet. Der Vater, der unser Leben geschaffen hat und noch er- (Der Liturg / die Liturgin entzündet eine Kerze und stellt sie hält. auf einen Tisch mit einer Wasserschale) Der Sohn, der in Jesus unser Bruder geworden ist Und der Heilige Geist, der uns / euch / dich begleitet auf „Christus spricht: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir allen unseren / euren / deinen Wegen. Amen. nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis.“ In aller Verschiedenheit bekennen wir Jesus Christus als unseren Herrn und Heiland gemäß der Heiligen Schrift. Wir verstehen uns als Geschwister. Als die Getauften sei- ner Gemeinde sind wir berufen zur Ehre Gottes, des Va- 5. Ökumenische Erklärungen zur Taufe ters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Beispiel- haft stehen die Zeugnisse, die wir jetzt hören: a) Konkordie reformatorischer Kirchen in Europa – (möglichst verschiedene Personen berichten, was ihnen 16. März 1973 (Leuenberger Konkordie) ihre Taufe bedeutet) 2. Verkündigung, Taufe und Abendmahl (Der Liturg / die Liturgin gießt aus einem Krug Wasser in eine Schale) Das Evangelium wird uns grundlegend bezeugt durch das Wort der Apostel und Propheten in der Heiligen Schrift (nach VELKD, Feier des Taufgedächtnisses, S. 30 f.) Alten und Neuen Testaments. Die Kirche hat die Aufgabe, oder: dieses Evangelium weiterzugeben durch das mündliche Wort der Predigt, durch den Zuspruch an den einzelnen Jesus Christus, das Licht der Welt, weist uns seinen Weg. und durch Taufe und Abendmahl. – 749 –

In der Verkündigung, Taufe und Abendmahl ist Jesus Chri- der Gabe des Heiligen Geistes und die Teilnahme am hei- stus durch den Heiligen Geist gegenwärtig. So wird den ligen Abendmahl. Menschen die Rechtfertigung in Christus zuteil, und so sammelt der Herr seine Gemeinde. Er wirkt dabei in viel- 21. Es ist angemessen, im Rahmen des Taufgottesdiens- fältigen Ämtern und Diensten und im Zeugnis aller Glieder tes die Bedeutung der Taufe zu erläutern, wie sie sich aus seiner Gemeinde. der Schrift ergibt (d. h. Teilhabe an Tod und Auferstehung Christi, Bekehrung, Vergebung und Reinigung, Gabe des a) Taufe Geistes, Einverleibung in den Leib Christi und Zeichen des Reiches Gottes) Die Taufe wird im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes mit Wasser vollzogen. In ihr nimmt Jesus Kommentar 21: Christus den der Sünde und dem Sterben verfallenen Menschen unwiderruflich in seine Heilsgemeinschaft auf, Die neuere Diskussion zeigt, daß man den Mißverständnis- damit er eine neue Kreatur sei. Er beruft ihn in der Kraft sen mehr Aufmerksamkeit schenken muß, die aus dem des Heiligen Geistes in seine Gemeinde und zu einem Le- sozio-kulturellen Kontext erwachsen, in dem die Taufe ben aus Glauben, zur täglichen Umkehr und Nachfolge. vollzogen wird: In vielen großen europäischen und amerikanischen Mehr- heitskirchen wird die Kindertaufe häufig in einer offen- b) Lima-Dokument: Taufe, Eucharistie und Amt – sichtlich unterschiedslosen Weise praktiziert. Dies trägt 15. Januar 1982 dazu bei, daß Kirchen, die die Gläubigentaufe praktizieren, zögern, die Gültigkeit der Kindertaufe anzuerkennen. Die- Die Feier der Taufe se Tatsache sollte innerhalb solcher Mehrheitskirchen zu 17. Die Taufe wird mit Wasser im Namen des Vaters, des einer vertieften kritischen Reflexion über die Bedeutung Sohnes und des Heiligen Geistes vollzogen. der Taufe führen. 18. In der Feier der Taufe sollte die symbolische Dimensi- 22. Die Taufe wird normalerweise von einem ordinierten on des Wassers ernstgenommen und nicht herunterge- Amtsträger vorgenommen, wenngleich unter bestimmten spielt werden. Der Akt des Untertauchens kann die Reali- Umständen auch andere taufen können. tät lebendig zum Ausdruck bringen, daß in der Taufe der 23. Da die Taufe zutiefst verbunden ist mit dem gemein- Christ am Tode, am Begräbnis und an der Auferstehung schaftlichen Leben und dem Gottesdienst der Kirche, Christi teilhat. sollte sie normalerweise während eines öffentlichen Got- Kommentar 18: tesdienstes vollzogen werden, so daß die Glieder der Ge- meinde an ihre eigene Taufe erinnert werden und diejeni- Für einige theologische Traditionen bezeichnet der Ge- gen in ihre Gemeinschaft aufnehmen, die getauft werden brauch von Wasser, zusammen mit all seinen positiven As- und zu deren Unterweisung im christlichen Glauben sie soziationen mit Leben und Segen, die Kontinuität zwi- verpflichtet sind. Große Festtage wie Ostern, Pfingsten schen der alten und der neuen Schöpfung und enthüllt und Epiphanias sind für dieses Sakrament besonders an- somit die Bedeutung der Taufe nicht nur für die Menschen, gemessen, wie dies auch die Praxis der Alten Kirche war. sondern auch für den gesamten Kosmos. Zugleich stellt der Gebrauch von Wasser eine Reinigung der Schöpfung dar, ein Sterben gegenüber dem, was in der Welt negativ c) Magdeburger Erklärung zur wechselseitigen und zerstörerisch ist. Die in den Leib Christi hineingetauft ­Anerkennung der Taufe – 29. April 2007 sind, sind zu Teilhabern an einer erneuerten Existenz ge- macht worden. Die christliche Taufe 19. Wie es in den frühen Jahrhunderten der Fall war, kann Jesus Christus ist unser Heil. Durch ihn hat Gott die Got- die Gabe des Geistes in der Taufe auf zusätzliche Weise tesferne des Sünders überwunden (Römer 5,10), um uns bezeichnet werden, z. B. durch das Zeichen der Handauf- zu Söhnen und Töchtern Gottes zu machen. Als Teilhabe legung, durch Salbung oder Ölung. Auch das wahre Zei- am Geheimnis von Christi Tod und Auferstehung bedeutet chen des Kreuzes erinnert an die verheißene Gabe des die Taufe Neugeburt in Jesus Christus. Wer dieses Sakra- Heiligen Geistes, der Angeld und Unterpfand des Kom- ment empfängt und im Glauben Gottes Liebe bejaht, wird menden ist, wenn Gott diejenigen völlig erlöst hat, die er mit Christus und zugleich mit seinem Volk aller Zeiten und zu seinem Eigentum gemacht hat (Eph 1,13-14). Die Wie- Orte vereint. Als ein Zeichen der Einheit aller Christen ver- derentdeckung solcher lebendiger Zeichen könnte sicher- bindet die Taufe mit Jesus Christus, dem Fundament die- lich die Liturgie bereichern. ser Einheit. Trotz Unterschieden im Verständnis von Kirche besteht zwischen uns ein Grundeinverständnis über die 20. In jeder umfassenden Taufliturgie sollten zumindest Taufe. folgende Elemente enthalten sein: die Verkündigung der Heiligen Schrift, die sich auf die Taufe bezieht; Anrufung Deshalb erkennen wir jede nach dem Auftrag Jesu im Na- des Heiligen Geistes; Bekenntnis des Glaubens an Chri- men des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes stus und die Heilige Dreieinigkeit mit Absage an die Mäch- mit der Zeichenhandlung des Untertauchens im Wasser te des Bösen; Verwendung von Wasser; eine Erklärung, bzw. des Übergießens mit Wasser vollzogene Taufe an und daß die Getauften eine neue Identität als Kinder Gottes freuen uns über jeden Menschen, der getauft wird. Diese und als Glieder der Kirche empfangen haben, dazu beru- wechselseitige Anerkennung der Taufe ist Ausdruck des in fen sind, Zeugen des Evangeliums zu sein. Manche Kir- Jesus Christus gründenden Bandes der Einheit (Epheser chen sind der Auffassung, daß die christliche Initiation 4,4-6). Die so vollzogene Taufe ist einmalig und unwieder- unvollständig ist ohne die Versiegelung der Getauften mit holbar. – 750 –

Wir bekennen mit dem Dokument von Lima: Unsere eine Konfirmationsagende Württemberg Taufe in Christus ist „ein Ruf an die Kirchen, ihre Tren- nungen zu überwinden und ihre Gemeinschaft sichtbar zu Evangelischer Oberkirchenrat, Stuttgart (Hg.): Gottes- manifestieren“ (Konvergenzerklärungen der Kommission dienstbuch für die Evangelische Landeskirche in Württ- für Glaube und Kirchenverfassung des Ökumenischen Ra- emberg, Zweiter Teil: Sakramente und Amtshandlungen, tes der Kirchen, Taufe, Nr. 6) Teilband: Die Konfirmation, Stuttgart 2009.

Folgende Kirchen haben diesem gemeinsamen Text Reformierte Liturgie zugestimmt: – Äthiopisch-Orthodoxe Kirche Bukowski, Peter / Klompmaker, Arend / Nolting, Chris- tiane / Rauhaus, Alfred / Thiele, Friedrich (Hgg.): Refor- – Arbeitsgemeinschaft Anglikanisch-Episkopaler Gemein- mierte Liturgie: Gebete und Ordnungen für die unter dem den in Deutschland Wort versammelte Gemeinde, Wuppertal 1999. – Armenisch-Apostolische Orthodoxe Kirche in Deutsch- land – Evangelisch-altreformierte Kirche in Niedersachsen Singt von Hoffnung – Evangelische Brüder-Unität – Herrnhuter Brüdergemeine Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsen (Hg.): Sing von Hoffnung. Neue Lieder für die Gemeinde, Leipzig – Evangelische Kirche in Deutschland 2009. – Evangelisch-methodistische Kirche – Katholisches Bistum der Alt-Katholiken in Deutschland Taufagende Württemberg – Orthodoxe Kirche in Deutschland Evangelischer Oberkirchenrat, Stuttgart (Hg.): Kir- – Römisch-Katholische Kirche chenbuch für die Evangelische Landeskirche in Württem- – Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche berg, Zweiter Teil: Sakramente und Amtshandlungen, Teil- band: Die Heilige Taufe, Stuttgart 1989.

6. Quellen Taufbuch der EKU Kirchenkanzlei der Evangelischen Kirche der Union (Hg.): Taufbuch. Agende für die Evangelische Kirche der Erwachsene taufen Union. Band 2, Bielefeld 2000. Maser, Hans Georg / Opp, Johannes (Hg.): Erwachsene taufen: Vorbereiten, Feiern, Erinnern, Gütersloh 1995. Taufagende Österreich A.B. Gottesdienstbuch Württemberg Evangelische Kirche A.B. in Österreich, Ausschuss für Gottesdienst und Kirchenmusik (Hg.): Die Taufe als Evangelischer Oberkirchenrat, Stuttgart (Hg.): Gottes- Weg: Taufagende für die Evangelische Kirche A.B. in Ös- dienstbuch für die Evangelische Landeskirche in Württ- terreich, Wien 2012. emberg, Erster Teil: Predigtgottesdienst und Abendmahls- gottesdienst, Stuttgart 2004.

VELKD, Feier des Taufgedächtnisses Gottesdienstbuch Württemberg Ergänzungsband Amt der VELKD (Hg.): Agendarische Handreichung zu Evangelischer Oberkirchenrat, Stuttgart (Hg.): Ergän- Agende III: Die Taufe, für evangelisch-lutherische Kirchen zungsband zum Gottesdienstbuch für die Evangelische und Gemeinden: Die Feier des Taufgedächtnisses, Han- Landeskirche Württemberg, Stuttgart 2005. nover 2013.