Große Kreisstadt Radolfzell am Bodensee

BEGRÜNDUNG ZUR 15. FNP-TEILÄNDERUNG

Umwidmung einer geplanten Gewerbefläche Gewann „Rei- chenauerwiesen Ost“, Gemarkung Böhringen

Entwurf vom 28.08.2019

meixnergeerds Stadtentwicklung GmbH Otto-Lilienthal-Straße 4 88046 Friedrichshafen

FNP-Teiländerung „Reichenauerwiesen Ost“, Radolfzell-Böhringen

ZMS-19-A008 – PV-Anlage Reichenauerwiesen Ost

Auftraggeber: Große Kreisstadt Radolfzell a.B. Oberbürgermeister Martin Staab Marktplatz 2 78315 Radolfzell am Bodensee

Auftragnehmer: meixnergeerds Stadtentwicklung GmbH Otto-Lilienthal-Straße 4 88046 Friedrichshafen Tel.: 07541 38875-0 E-Mail: [email protected] meixnergeerds-stadtentwicklung.de

Bearbeiter:

Sabine Geerds

Stadtplanerin, Geschäftsführerin

Vanessa Späth

B. Eng. Stadtplanung

meixnergeerds Stadtentwicklung GmbH

FNP-Teiländerung „Reichenauerwiesen Ost“, Radolfzell-Böhringen

Inhaltsverzeichnis

1. Vorbemerkung ...... 2 1.1 Anlass, Ziel und Zweck der Planung ...... 2 2. Plangebiet und Untersuchungsraum ...... 2 2.1 Lage des Plangebietes für FNP-Teiländerung ...... 2 2.2 Umgebung ...... 3 3. Einordnung in die Bauleitplanung ...... 4 3.1 Landesentwicklungsplan 2002 Baden-Württemberg ...... 4 3.2 Regionalplan 2000 Hochrhein-Bodensee von 1998 ...... 4 3.3 Flächennutzungsplan Radolfzell von 2006 ...... 5 3.4 Bauleitplanverfahren ...... 6 4. Übersicht über Schutzgebiete ...... 6 5. Hochwasser und Hochwasserschutz ...... 7 6. Bestand ...... 8 6.1 Nutzungen im Plangebiet ...... 8 6.2 Topografie ...... 8 6.3 Einbindung in das Landschaftsbild ...... 8 7. Planung ...... 8 8. Alternativenprüfung ...... 11 9. Darstellung der Teiländerung ...... 17

FNP-Teiländerung „Reichenauerwiesen Ost“, Radolfzell-Böhringen

1. Vorbemerkung

1.1 Anlass, Ziel und Zweck der Planung Zur Nutzung nachhaltiger Energien planen die Stadtwerke Radolfzell die Errichtung einer Pho- tovoltaik-Freiflächenanlage am südöstlichen Ortsrand des Stadtteils Böhringen. Das Plangebiet ist im Flächennutzungsplan der Stadt Radolfzell als geplante Gewerbefläche dargestellt. Zur Realisierung dieses Vorhabens ist die Teiländerung des Flächennutzungsplanes notwendig.

2. Plangebiet und Untersuchungsraum

2.1 Lage des Plangebietes für FNP-Teiländerung Das Plangebiet befindet sich am südöstlichen Ortsrand des Stadtteils Böhringen der Stadt Ra- dolfzell am Bodensee. Es umfasst eine Größe von ca. 2,78 ha und umfasst die Fläche der PV- Anlage und die Flächen für eine Zufahrt.

Der Geltungsbereich der FNP-Teiländerung umfasst einen Teilbereich des Flurstücks 1585.

1585

Abbildung 1: Geltungsbereich der Flächennutzungsplan – Teiländerung, o.M:

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2.2 Umgebung Begrenzt wird das Gebiet nördlich von der Bahnlinie Radolfzell-. Im Westen trennen Ge- hölzstrukturen das Gebiet von den Grünlandflächen der Reichenauerwiesen ab. Dort grenzt auch das FFH-Gebiet „Mettnau und unterhalb Singen“ an. Östlich verläuft das Wiesenbächle. Dahinter grenzt das Gewerbegebiet „Hundertjauchert“ an, in dem sich be- reits eine Photovoltaik-Freiflächenanlage befindet. Südlich des Plangebietes liegt die bereits bestehende Kleingartenanlage der Kleingärtner Radolfzell.

Abbildung 2: Luftbild der Flächennutzungsplan-Teiländerung; Quelle: Stadt Radolfzell

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3. Einordnung in die Bauleitplanung

3.1 Landesentwicklungsplan 2002 Baden-Württemberg Die Stadt Radolfzell ist im Landesentwicklungsplan als Mittelzentrum ausgewiesen. Der Landesentwicklungsplan setzt u.a. folgende Ziele und Grundsätze für die Energieversor- gung fest: • Ziel 4.2.2: Zur langfristigen Sicherung der Energieversorgung ist auf einen sparsamen Verbrauch fossiler Energieträger, eine verstärkte Nutzung regenerativer Energien so- wie auf den Einsatz moderner Anlagen und Technologien mit hohem Wirkungsgrad hinzuwirken. • Grundsatz 4.2.5: Für die Stromerzeugung sollen verstärkt regenerierbare Energien wie Solarenergie genutzt werden. Die vorliegende Planung greift die Ziele und Grundsätze des Landesentwicklungsplans auf.

3.2 Regionalplan 2000 Hochrhein-Bodensee von 1998 Im Regionalplan des Regionalverbands Hochrhein-Bodensee von 1998 ist die Stadt Radolfzell als gemäß dem Landesentwicklungsplan als Mittelzentrum ausgewiesen.

Ziel 4.2.5.2 Solarenergienutzung:

• In den Gemeinden der Region ist die verstärkte Nutzung der Solarenergie – auch durch entsprechende Vorgaben in Bebauungsplänen – zu unterstützen. Der Regionalplan weist das Plangebiet als Siedlungsfläche für Gewerbe aus. Im Norden und Westen grenzt ein Regionaler Grünzug an.

Das Vorhaben nimmt das genannte Ziel des Regionalplans auf.

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Planbereich

Abbildung 3: Ausschnitt aus dem Regionalplan 2000 Hochrhein-Bodensee, o.M.; Quelle: Regionalverband Hochrhein- Bodensee

3.3 Flächennutzungsplan Radolfzell von 2006 Der Bereich „Reichenauerwiesen Ost“ ist im rechtswirksamen Flächennutzungsplan der Stadt Radolfzell vom 31.05.2006 als geplante Gewerbefläche dargestellt. Für die geplante Nutzung als Sondergebiet „Photovoltaik Freiflächenanlage“ bedarf der Flächennutzungsplan einer Tei- länderung im Parallelverfahren.

Planbereich

Abbildung 4: Ausschnitt aus dem Flächennutzungsplan Radolfzell, o.M.; Quelle: Stadt Radolfzell

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3.4 Bauleitplanverfahren Die zur Umsetzung der Planung erforderlichen Bauleitplanverfahren (Teiländerung des Flä- chennutzungsplanes und Aufstellung des Bebauungsplanes) werden im Parallelverfahren durchgeführt.

Der Bebauungsplan wird im klassischen zweistufigen Verfahren als qualifizierter Bebauungs- plan gemäß § 30 (1) BauGB aufgestellt. Ein Umweltbericht, mit Aussagen zu den ermittelten und bewerteten Umweltbelangen nach § 2 (4) BauGB wird der Begründung beigefügt. Da die Fläche erstmalig entwickelt wird besteht die Pflicht zum Ausgleich des Eingriffs.

4. Übersicht über Schutzgebiete Innerhalb des Plangebietes befinden sich keine Schutzgebiete oder Biotope. Die Fläche befin- det sich aber im 1000 m -Suchraum des Biotopverbunds feuchter Standorte. Das FFH-Gebiet „Mettnau und Radolfzeller Aach unterhalb Singen“ grenzt westlich an das Plan- gebiet an. Für das FFH-Gebiet wird eine FFH-Vorprüfung durchgeführt.

Das Vogelschutzgebiet „Untersee des Bodensees“ beginnt ca. 350 m südwestlich des Gebietes. Im Zuge der Planung muss ausgeschlossen werden, dass durch das Vorhaben erhebliche Be- einträchtigungen auf Natura 2000 – Gebiete ausgehen.

Das Naturschutzgebiet „Radolfzeller Aachried“ liegt ca. 350 m südwestlich des Plangebietes.

Am westlichen Rand des Plangebietes befinden sich geschützte Biotope nach § 30 BNatSchG. Das nördliche Biotop ist eine Teilfläche des Biotops „Gebüsche und Röhrichte an Gräben östl./südl. Böhringen“. Das südliche Biotop „Feldgehölz westl. Radolfzell in den Reichenauer- wiesen“ ist ein langes Feldgehölz.

Wasserschutzgebiete sind von der Planung nicht betroffen. Laut den Hochwasserrisikokarten liegt das Plangebiet im Bereich HQ 100 und HQ Extrem – Ereignissen.

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Planbereich

Abbildung 5: Übersicht der Schutzgebiete, o.M.; Quelle: LUBW

5. Hochwasser und Hochwasserschutz Das Plangebiet befindet sich in Überschwemmungsgebieten des HQ 100 und HQ Extrem. Da- her wird eine hochwasserrisikoangepasste Bauweise (z.B. Verzicht auf Unterkellerung, Nut- zung wasserbeständiger Baustoffe etc.) empfohlen. Insbesondere der Schutz von Leben und Gesundheit und die Vermeidung erheblicher Sachschäden sind zu berücksichtigen. Da es sich nicht um eine klassische Gebäudebebauung handelt, sondern innerhalb des Plangebietes eine Photovoltaik-Freiflächenanlage geplant ist, entsteht keine große Versiegelung und kein großer Eingriff in das vorhandene Retentionsvolumen.

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6. Bestand

6.1 Nutzungen im Plangebiet Das Plangebiet wird derzeit als Grünland genutzt.

Abbildung 6:Blick auf das Plangebiet

6.2 Topografie Das Plangebiet liegt auf ca. 400 m ü. NN ist weitestgehend eben.

6.3 Einbindung in das Landschaftsbild Das Plangebiet befindet sich am südwestlichen Stadtrand von Radolfzell auf ca. 400 m ü. NN. Im Norden wird das Gebiet durch die Bahnlinie Radolfzell-Singen begrenzt, im Osten verläuft das „Wiesenbächle“ mit den begleitenden Gehölzen und weiter im Osten befindet sich die be- reits bestehende PV-Anlage. Im Süden stehen vereinzelt Laubbäume. Im Westen trennen die geschützten Offenlandbiotope das Plangebiet von den weitläufigen Grünlandflächen der Rei- chenauerwiesen ab. Das Plangebiet wird derzeit als Grünfläche genutzt, ist aber durch die be- stehende Eingrünung mit Gehölzstrukturen und Einzelbäumen im Süden kaum einsehbar. Durch die Festsetzung der maximalen Höhe der PV-Module wird außerdem eine landschaftli- che Einbindung sichergestellt.

Die wertgebenden Gehölze werden durch das Vorhaben erhalten. Es findet jedoch eine Ver- änderung des Landschaftsbildes durch die Umwandlung von Grünlandfläche in ein Sonderge- biet mit einer PV-Anlage statt. Durch die Anlage einer öffentlichen Grünfläche im Westen des Plangebietes mit Erhalt der prägenden Biotope und zusätzlichen Gehölzpflanzungen findet eine Eingrünung und Einbindung in die Landschaft statt. Planung

7. Planung Die Stadtwerke Radolfzell beabsichtigen die Errichtung einer Photovoltaik-Freiflächenanlage mit einer Gesamtleistung von 747,72 kWp. Vorgesehen sind 2.412 Solarmodule, sieben Wech- selrichter, eine Trafostation sowie ein 4 m breiter Weg um das Modulfeld. Die 2.412 PV-Mo- dule werden in langen parallelen Reihen installiert und auf Metallgestelle 40 bis 70 cm hoch

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aufgeständert. Durch diese Ständerwerke wird eine minimale direkte Bodenversiegelung er- reicht. Die Befestigung erfolgt über Schraubanker gegen Windsog und verursacht ebenfalls praktisch keine Bodenversiegelung. Die Errichtung der Anlage erfolgt zur besseren Lastvertei- lung auf einem Geogitter. Aus Sicherheitsgründen soll das Gelände mit einem ca. 2,00 m hohen Zaun eingezäunt werden. Der Flächenbedarf beträgt ca. 8.000 m² brutto. Die Zuwegung der Anlage erfolgt über das südöstlich anschließende Gewerbegebiet und die benachbarte Klein- gartenanlage.

Zudem ist die Errichtung einer Trafostation mit 4 m Höhe geplant. Diese wird auf Grund des Hochwasserrisikos im Plangebiet nicht, wie sonst üblich, eingegraben, sondern auf ebenerdig aufgestellt. Die notwendigen Kabel werden eingeleitet und von Erdreich bedeckt, so dass es um die Trafostation zu Bodenauftrag kommt.

Abbildung 7: Lageplan der Photovoltaik-Anlage, Entwurf von solare technik klinkenberg GmbH, Stadtwerke Radolf- zell GmbH, Karte o.M., geändert meixnergeerds Stadtentwicklung 26.08.2019

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Abbildung 8: Querschnitt der Photovoltaik-Anlage, o.M.

Abbildung 9: Fotodokumentation der Testfelder, Fotos A. Ueber, 21.08.2019

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8. Alternativenprüfung Im Rahmen der Alternativenprüfung wird dargestellt, welche Standortalternativen geprüft worden sind und aus welchen Gründen die jetzt vorgesehene Fläche ausgewählt worden ist.

Im rechtswirksamen Flächennutzungsplan der Stadt Radolfzell sind derzeit keine Flächen für Photovoltaik-Anlagen dargestellt. Für die Umsetzung des geplanten Vorhabens ist demnach in jedem Fall eine Flächennutzungsplanteiländerung notwendig.

Die Stadtwerke Radolfzell haben nach Standorten für die Errichtung einer größeren Photovol- taik-Freiflächenanlage gesucht. Folgende Kriterien wurden bei der Flächensuche berücksich- tigt:

• Eigentumsverhältnisse • Rechtliche Eignung (vorhandene Bebauungspläne, Schutzgebiete etc.) • Technische Eignung (Topographie, Verschattung durch bestehende Gebäude, vorhan- dene Gehölze etc.)

Aufgrund der genannten Kriterien wurden im Vorfeld vier Standorte genauer untersucht

Die erste Fläche Gebiet „Frauenwiesquelle“ befindet sich nordwestlich des Ortsteils Böhringen. Die Flächen werden derzeit als Grünflächen genutzt. Ein rechtskräftiger Bebauungsplan be- steht nicht. Innerhalb der Fläche befinden sich keine Biotope oder Schutzgebiete. Im Norden und Süden grenzen jedoch Waldflächen an, die vor allem in den Randbereichen zu einer Ver- schattung der Module beitragen. Das Gebiet liegt innerhalb einer der wichtigsten Quellen für die Wasserversorgung Radolfzell und teilweise im Wasserschutzgebiet „Frauenwiesquelle“ Zone I. Aus diesem Grund wird von einer Weiterverfolgung der Fläche abgesehen.

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Abbildung 10: Fläche 1 „Frauenwiesquelle“ Schutzgebiete, o.M. (Quelle: LUBW)

Abbildung 11: Fläche 1 „Frauenwiesquelle“ Wasserschutzgebiete, o.M. (Quelle: LUBW)

12 FNP-Teiländerung „Reichenauerwiesen Ost“, Radolfzell-Böhringen

Die zweite Fläche „Tiefbrunnen“ befindet sich westlich des Orstteils Güttingen. Ein rechtskräf- tiger Bebauungsplan besteht nicht. Die Flächen werden derzeit als landwirtschaftliche Flächen genutzt. In Teilen bestehen ein Gehölzbestand. Die Überlagerung der Fläche mit Schutzgebie- ten zeigt, dass sich die Fläche innerhalb des Landschafts- und Vogelschutzgebietes „Bodan- rück“, des FFH-Gebietes „Bodanrück und westlicher Bodensee“ sowie in der Wasserschutzzone „Tiefenbrunnen Stockäcker“ II liegt. Eine Bebauung im FFH-Gebiet ist nur mit einer Ausnahme- genehmigung zulässig. Um weitere Aussagen zur Bebaubarkeit der Fläche treffen zu können wäre eine FFH-Verträglichkeitsprüfung notwendig. Um die Schutzgebiete nicht zu beeinträch- tigen wird von einer Weiterverfolgung dieser Fläche abgesehen.

Abbildung 12: Fläche 2 „Tiefbrunnen“ Schutzgebiete, o.M. (Quelle: LUBW)

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Abbildung 13: Fläche 2 „Tiefbrunnen“ Wasserschutzgebiete, o.M. (Quelle: LUBW)

Die dritte untersuchte Fläche „Witzenbohlquelle“ befindet sich westlich des Ortsteils Liggerin- gen. Ein rechtskräftiger Bebauungsplan besteht nicht. Die Fläche wird derzeit als Grünfläche und in Teilen als Waldfläche genutzt. Die Überlagerung der Fläche mit Schutzgebieten zeigt auch hier, dass sich die Fläche innerhalb des Landschafts- und Vogelschutzgebietes „Bodan- rück“, des FFH-Gebietes „Bodanrück und westlicher Bodensee“ sowie in der Wasserschutzzone „Tiefenbrunnen Stockäcker“ II liegt. Teile der Fläche sind außerdem gem. § 30 BNatSchG als Waldbiotop „Feldgehölze Liggeringen“ geschützt. Eine Bebauung im FFH-Gebiet ist nur mit ei- ner Ausnahmegenehmigung zulässig. Um weitere Aussagen zur Bebaubarkeit der Fläche tref- fen zu können wäre eine FFH-Verträglichkeitsprüfung notwendig. Aufgrund der isolierten Lage gestaltet sich sowohl die verkehrliche Erschließung als auch die Einrichtung der technischen Infrastruktur schwierig. Ein weiterer Punkt ist dir Verschattung der Module aufgrund des be- stehenden Baumbestandes. Die genannten Gründe schließen eine Weiterverfogung der Fläche für das geplante Vorhaben aus.

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Abbildung 14: Fläche 3 „Witzenbohlquelle“ Schutzgebiete, o.M. (Quelle: LUBW)

Abbildung 15: Fläche 3 „Witzenbohlquelle“ Wasserschutzgebiete, o.M. (Quelle: LUBW)

15 FNP-Teiländerung „Reichenauerwiesen Ost“, Radolfzell-Böhringen

Die vierte Fläche „Reichenauerwiesen“ befindet sich westlich der Stadt Radolfzell auf Gemar- kung des Ortsteils Böhringen. Die Fläche wird derzeit als landwirtschaftliche Fläche genutzt. Innerhalb des Gebietes befinden sich keine Schutzgebiete. Die Fläche liegt jedoch im Über- schwemmungsgebiet vom HQ-100 und HQ-Extrem.

Abbildung 16: Fläche 4 „Reichenauerwiesen“ Schutzgebiete, o.M. (Quelle LUBW)

Die natürlichen Standortfaktoren bieten insgesamt günstige Standortvoraussetzungen für die Errichtung einer Photovoltaik-Freiflächenanlage. Zum einen sind die zur Verfügung stehenden Flächen durch angrenzende Flächen weitestgehend unverschattet, so dass gute Voraussetzun- gen für die Ausnutzung der Sonnenstrahlung bestehen. Hinzu kommt der günstige Einstrahl- winkel auf die nach Süden ausgerichteteten Kollektoren. Aus Sicht der technischen Infrastruk- tur bietet die Fläche ebenfalls gute Voraussetzungen. Durch das benachbarte Gewerbegebiet sowie die benachbarte Photovoltaik-Freiflächenanlage ist eine Anbindung an die benötigte Inf- rastruktur gut umzusetzen. Die im Flächennutzungsplan dargestellte Nutzung als Gewerbliche Baufläche ist, nach heutigem Kenntnisstand, aufgrund des schwierigen Baugrundes sowie der teilweisen Lage in Überflutungsgebieten nicht realsisierbar. Andere Nutzungen sind durch die Nähe zur Bahnlinie im Norden eingeschränkt. Die Stadt Radolfzell ist bereits seit längerem be- müht diese Fläche zu aktivieren und einer geeigneten Nutzung zuzuführen.

Im Rahmen der Planung wurde darauf geachtet, dass die Zuwegung am „Wiesenbächle“ unter Einhaltung des Gewässerrandstreifens und ohne die Rodung der wertvollen Gehölzstrukturen östlich des „Wiesenbächle“ erfolgt. Der Geltungsbereich wurde so angepasst, dass keine hoch- wertigen Gehölze innerhalb des Geltungsbereiches liegen. In dieser Form können die Nutzung erneuerbarer Energien auf der Fläche sowie der Teilerhalt der Wiese kombiniert werden.

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9. Darstellung der Teiländerung Folgende Darstellung ist von der Teiländerung betroffen:

• Umwidmung von geplanter Gewerbefläche in Sonderbaufläche „Photovoltaik-Freiflä- chenanlage“ (ca. 0,88 ha) • Umwidmung von geplanter Gewerbefläche in eine Fläche für die Landwirtschaft mit der Zweckbestimmung „Zuwegung“ (ca. 1,90 ha)

Flächenumwidmung auf eine Fläche von ca. 2,78 ha

Alle anderen grafischen und textlichen Aussagen des Flächennutzungsplanes der Großen Kreis- stadt Radolfzell a. B. bleiben unberührt.

Die Änderung des Flächennutzungsplanes besteht aus der vorliegenden Begründung sowie ei- nem Deckblatt zum Flächennutzungsplan im Maßstab 1:2.000.

Da die Änderung des Flächennutzungsplanes parallel zur Aufstellung des Bebauungsplanes „Reichenauerwiesen Ost“ erfolgt, wird für beide Verfahren ein gemeinsamer Umweltbericht erstellt.

Abbildung 17: Flächennutzungsplan Bestand, o.M.

17 FNP-Teiländerung „Reichenauerwiesen Ost“, Radolfzell-Böhringen

Abbildung 18: Flächennutzungsplan Teiländerung, o.M.

18 FNP-Teiländerung „Reichenauerwiesen Ost“, Radolfzell-Böhringen

Friedrichshafen, den

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Sabine Geerds, Geschäftsführerin

Radolfzell a.B., den

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Oberbürgermeister Martin Staab

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