Naturschutz im Land Sachsen-Anhalt 32. Jahrgang· 1995 . Heft 2 Vegetationskundliche und faunistische Untersuchungen im einstweilig gesicherten NSG "Harzer Bachtäler" Bernhard Fleischer; Jürgen Jebram; Andreas Schumacher; Kerstin Tremp

1. Einführung steiner Hochfläche", die wellig zerteilt ist, hohe Niederschlagsmengen aufweist und stark dem Die vegetationskundlichen und faunistischen angrenzenden Oberharz ähnelt. Informationen Untersuchungen, die eine Grundlage zur Erar­ zu den Böden liegen nur für Teilbereiche vor. beitung eines Pflege- und Entwicklungskonzep­ Nach der Mittelmaßstäbigen Landwirtschaftli­ tes für das einstweilig gesicherte Naturschutz­ chen Standortkartierung (Karte der Mittelmaß• gebiet (NSG) "Harzer Bachtäler" bilden sollen, stäbigen .. 1978) gehört ein Großteil der Böden wurden im Rahmen einer studentischen Projekt­ in die Standortgruppe der Berglehmstandorte, arbeit am Institut für Landschaftspflege und Na­ der andere Teil in die der Auelehmstandorte. turschutz, Fachbereich Landschaftsarchitektur Nach SCHRÖDER und FIEDLER (1979) liegt und Umweltentwicklung, der Universität Hanno­ das Untersuchungsgebiet im Klimabezirk "Un­ ver durchgeführt. Die folgenden Ausführungen terharz" des Klimagebietes "M itteldeutsches sind ein Auszug aus dieser Arbeit (FLEISCHER Berg- und Hügellandklima". Die mittleren Jah­ et al. 1994) Für ein 135 ha großes Untersu­ restemperaturen liegen zwischen 5,5 und chungsgebiet, das Teil des einstweilig gesi­ 8,0 °C Die jährliche durchschnittliche Nieder­ cherten NSG ist, wurden mit Genehmigung des schlagsmenge für Trautenstein beträgt für den Dezernates Naturschutz und Landschaftspflege Zeitraum 1901-1950935 mm. des Regierungspräsidiums Magdeburg Arten Bei den Fließgewässern handelt es sich um und Lebensgemeinschaften beschrieben, die schnell fließende Mittelgebirgsbäche mit einer Lebensraumqualität beurteilt sowie Vorschläge Breite von weniger als einem Meter (Schiefer­ zur Entwicklung und Pflege unterbreitet. Das bach, Bach im Grüntal) bis etwa drei Meter (un­ Untersuchungsgebiet umfaßt die zumeist wald­ tere Rappbode) Die Bäche münden noch in­ freien Täler der Rappbode, des Dammbaches, nerhalb des Untersuchungsgebietes in die des Schieferbaches, des Giepenbaches sowie Rappbode und haben ihre Quellen überwie• das Grüntal südlich von Trautenstein. Von April gend außerhalb des Gebietes. Die schmaleren bis August 1993 wurden eine Biotoptypenkar­ Bäche fließen in engen Bachtälern und haben tierung durchgeführt sowie ausgewählte Tier­ relativ geringe Sedimentationsablagerungen im gruppen, vor allem Heuschrecken, Tagfalter Überflutungsbereich. Rappbode und unterer und Libellen, erlaßt. weisen dagegen einen relativ brei­ ten , eben angeschwemmten Bereich auf. Die 2. Beschreibung des Gebietes Bäche sind insgesamt naturnah ausgeprägt. Die Ufer wurden an keiner Stelle ausgebaut Das Untersuchungsgebiet liegt im Land Sach­ und sind von Staudensäumen und in Teilen von sen-Anhalt (LSA) innerhalb des Landkreises bachbegleitenden Erlen bestanden. Die Ge­ Wernigerode und umfaßt Gebiete der Gemein­ wässergüte wurde nicht untersucht. Nach den den Trautenstein und Tanne sowie der Stadt vorgefundenen Arten und Lebensgemeinschaf­ . Es befindet sich in einer ten dürften die Gewässer jedoch nicht oder nur Höhenlage von 450 bis 534 m über NN. Das wenig belastet sein. Im Giepenbachtal, Damm­ Gebiet ist naturräumlich dem Mittelharz zuzu­ bachtal, Schieferbachtal und im oberen Ende ordnen (HERDAM 1993) und gehört nach SPÖ• des Rappbodetales entspringen mehrere Quel­ NEMANN (1970) zur Untereinheit "Bennecken- len an den Berghängen. Diese sind als sumpfi-

3 Abb. 1: Lage der Teilräume im Untersuchungsgebiet

Trautenstein

oberes mittleres

Giepenbachtal

+- 3 km nach Benneckenstein

Dammbachtal

mittleres (südlicher Teil)

o'--1"""'-"" 500 1000 m ®

4 ge Stellen (Waldbinsen-, Knäuelbinsenwiesen, strielle Phase" der Landwirtschaft. Neben Kleinseggenriede, Waldsimsenwiesen) oder einem umfangreichen Weidebetrieb mit eige­ Quelltöpfe (Quellflur-Gesellschaften) zu erken­ nen Milchleistungsrindern existierte eine "Pen­ nen. Im mittleren Giepenbachtal wurden Grä• sionsviehhaltung" . Dadurch verringerte sich der ben zur Entwässerung angelegt. Anteil artenreicher Bergwiesen stark. In den Natürliche größere Still gewässer kommen im 70er Jahren ging die Weidehaltung zurück, Untersuchungsgebiet nicht vor. Im Giepen­ aber die Wiesen wurden weiter zur Heugewin­ bachtal befinden sich fünf Teiche mit einer nung genutzt. Schwer maschinell zu bewirt­ 2 Größe zwischen 20 und 600 m . Sie wurden vor schaftende und unrentable Flächen, wozu mei­ wenigen Jahren aus Gründen des Arten­ stens die heute naturschutzwürdigen Bergwie­ schutzes (z. B. Laichgewässer für Amphibien, sen zählten, wurden aufgelassen. In den fol­ Lebensraum für Libellen) angelegt. Durch einen genden Jahren verstärkte sich die Weidehal­ Teich im oberen Bachtal fließt der Giepenbach. tung wieder und auch die private Nutzung des Im unteren Bachtal und an der Rappbode be­ Grünlandes wurde fortgesetzt. Mit der politi­ finden sich einige abgetrennte Bachschlingen schen Wende im Jahre 1989 wurde die wirt­ von wenigen Quadratmetern Größe. Sie fallen in schaftliche Situation der Landwirtschaft Im der Regel im Sommer trocken und sind stark aussichtslos. In der näheren Umgebung des zugewachsen. Nach der Schneeschmelze und Untersuchungsgebietes gibt es heute keine an­ nach länger anhaltenden Regenperioden treten sässigen Landwirte mehr. Der aus dem VEG regelmäßig im Rappbodetal, im Dammbachtal Hasseifeide hervorgegangene Landschaftspfle­ und am Schieferbach Überschwemmungen der geverband hält auf Teilflächen die Mahd auf­ bachnahen Flächen auf. recht. Hierunter fallen die auch schon vorher re­ Nach den Standorteinheiten für den Westharz gelmäßig einmal pro Jahr von ehrenamtlichen von v. DRACHENFELS (1990) läßt sich das Un­ Naturschutzmitarbeitern gemähten Flächen im tersuchungsgebiet mit Ausnahme der Auenbe­ gesamten Giepenbachtal, kleinere Flächen im reiche dem Bereich der mäßig trockenen bis fri­ Bereich des mittleren Dammbachtals und schen, basen armen Silikatstandorte der monta­ Flächen im unteren und mittleren Rappbodetal. nen Stufe zuordnen. In der Karte der potentiell Eine weitere Nutzung einiger Flächen des unte­ natürlichen Vegetation des Ostharzes in HER­ ren Rappbode- und Dammbachtal als Rinder­ DAM (1993) liegt das betrachtete Gebiet im weide erfolgt durch eine private Gesellschaft. Rotbuchen-Fichten-Waldgebiet. Im Bereich der Die Flächen im oberen Grüntal werden von der Bachauenstandorte dürfte der Hainmieren-Er­ Forstwirtschaft jährlich zur Winterheugewinnung lenwald (Stellario nemori-Alnetum) die vorherr­ gemäht. Die umliegenden Flächen des Unter­ schende natürliche Waldgesellschaft bilden. suchungsgebietes unterliegen einer intensiven Sie stellt die typische Uferwaldgesellschaft von forstwirtschaftlichen Nutzung. Im Bereich des Bächen im basenarmen Silikat-Bergland dar. mittleren Dammbachtals sind in den letzten 10 Die Entstehung der Harzer Bergwiesen geht auf Jahren ehemalige Grünlandflächen aufgeforstet die Zeit der großen Rodungen im Mittelalter worden. zurück. Es entstanden zunächst Huteflächen, Der Harz ist ein Erholungsgebiet von überregio• später wurden diese zusätzlich als Mähwiesen naler Bedeutung. Das Untersuchungsgebiet zur Winterheugewinnung genutzt. Nach WEGE­ wird aber, nach eigenen Beobachtungen und NER (1993) wurden in der Zeit vor dem 11. Welt­ Aussagen von Anwohnern, gering frequentiert. krieg bis 1952 alle geeigneten Flächen mit hohem Arbeitsaufwand, aber sehr geringem 3, Bestandsaufnahme Dünger- und Energieeinsatz bewirtschaftet. In 3.1, Biotoptypen den Jahren 1952 bis 1960 wurden Landwirt­ schaftliche Produktionsgenossenschaften (LPG) Zur Erfassung der Biotope (hier verstanden im gebildet. Übrige, von den Besitzern aufgegebe­ weiteren Sinne = Ökotop) wurde eine flächen• ne Flächen wurden 1958 im Volkseigenen Gut deckende Biotoptypenkartierung durchgeführt, (VEG) Hasseifeide zusammengefaßt. Zahlrei­ wobei die Biotoptypen überwiegend pflanzen­ che private Landwirtschaftsbetriebe existierten soziologisch definiert sind. Im Falle der Teiche im Nebenerwerb weiter. Die flächige Ausdeh­ und Fließgewässer wurde von der Einordnung nung der Bergwiesen blieb im wesentlichen er­ dieser Biotoptypen nach vegetationskundlichen halten. Von 1960 bis 1970 war die "hochindu- Gesichtspunkten abgewichen. Zur Überprüfung

5 der Kartierung und um eine gewisse Bandbrei­ det. Pflanzensoziologisch lassen sie sich dem te an Vegetationsbeständen innerhalb eines Polygono-Trisetion zuordnen. Im Bereich der Biotoptyps beschreiben zu können , wurden an höhergelegenen Talhänge finden sich groß• 11 4 Stellen Vegetationsaufnahmen nach der flächig magere Bergwiesen. Typische Arten Methode von BRAUN-BLANOUET durchgeführt sind: Bärwurz, Rundblättrige Glockenblume (vgl. DIERSSEN 1990). Die Kartierung erfolgte (Campanula rotundifolia), Kleiner Klappertopf von Anfang Mai bis Ende Juli 1993. Die Vegeta­ (Rhinanthus minor), Wald-Ehrenpreis (Veronica tion in den Probeflächen wurde je einmal erfaßt. officinalis agg), Heide-Nelke (Oianthus deltoi­ Um eine Übersicht über die Flora des Untersu­ des), Harzer Labkraut, Berg-Platterbste (Lathy­ chungsgebietes geben zu können, wurde eine rus linifolius), Blutwurz (Potentilla erecta), Wald­ Florenliste der gefundenen Arten erstellt. Die Rispengras (Poa chaixii) Bestände mit diesen Nomenklatur erfolgte nach OBER DORFER Arten entsprechen dem Geranio-Trisetetum po­ (1990 ). Im fo lgenden so ll en die gebietsprägen• tentilletosum erecti (DIERSCHKE 1978). Auf fri­ den Biotoptypen näher beschrieben werden. scheren, nährstoffreicheren Standorten findet man dem Geranio-Trisetetum flavescentis 3.1.1 Borstgrasrasen (POTT 1992) nahestehende Bestände mit Wie­ sen-Fuchsschwanz (Alopecurus pratensis), Borstgrasrasen finden sich großflächig nur im Wolligem Honiggras (Holcus lanatus), Wiesen­ mittleren Giepenbachtal an den südexponierten Knäulgras (Oactylis glomerata) und Wiesen­ oberen Talhängen und im oberen Damm­ Löwenzahn (Taraxacum officinale agg.). Einige bachtal. Kleinflächig kommen sie auch auf klei­ Bestände lassen sich dem Centauro-Meetum neren Erhöhungen oder Hügeln am Damm­ athamantici (POn 1992) mit Perücken-Flocken• bach, im Mündungsbereich des Schieferba­ blume (Centaurea pseudophrygia) und Bärwurz ches in die Rappbode und im oberen Giepen­ zuordnen . Frische Bergwiesen finden sich zu­ bachtal vor. Die zumeist flachgründigen Böden meist auf den intensiv genutzten dorfnahen solcher Standorte sind durch eine ungünstige Flächen oder im Bereich der unteren Talhänge. Nährstoffversorgung, die sich vor allem in einer Pflanzensoziologisch kann man die Bestände niedrigen Stickstoff-Nettomineralisierung zeigt, als Polygono-Trisetion-Gesellschaft ohne nähe• gekennzeichnet (VOGEL 1981). Die großflächig re Zuordnung bezeichnen . Charakterarten sind: vorhandenen Borstgrasrasen im mittleren Gie­ Wiesen-Fuchsschwanz, Gewöhnliches Rispen­ penbachtal wurden in den letzten Jahren regel­ gras (Poa trivialis), Wiesen-Knäulgras und Wie­ mäßig einmal im Jahr gemäht, und das Mähgut sen-Löwenzahn. Frisch-feuchte Bergwiesen wurde abtransportiert. Die übrigen Flächen sind sind im gesamten Rappbodetal verbreitet, ungenutzt kleinflächig auch im Giepenbachtal. Im unteren Die niedrigwüchsigen Bestände sind dem Violi­ Rappbodetal werden sie genutzt. Charakterar­ on caninae-Verband mit den Untertypen Violi­ ten sind das Moor-Labkraut (Galium uligino­ on-Gesellschaft ohne nähere Zuordnung und sum), die KUCkucks-lichtnelke (Lychnis flos-cu­ Polygalo-Nardetum zuzuordnen. Folgende Cha­ culi) und das Sumpf-Veilchen (Viola palustris). rakterarten wurden gefunden Harzer Labkraut Die beschriebenen Bestände ordnet HUNDT (Galium harcynicum), Borstgras (Nardus stric­ (1964) einer Polygonum bistorta-Subassoziation ta), Arnika (Amica montana), Geflecktes Johan­ des Trisetetum flavescentis zu. niskraut (Hypercium maculatum), Bärwurz (Meum athamanticum), Rauhhaariges Veilchen 3.1 .3 Feuchtwiesen (Viola canina), Gewöhnliche Kreuzblume (Poly­ gala vulgaris), Orangerotes Habichtskraut Die einzelnen Feuchtwi esen weisen in ihren (Hieracium aurantiacum) und Draht-Schmiele Nährstoffansprüchen große Unterschiede auf (Avenella flexuosa). und werden unterschiedlich stark genutzt. Cha­ rakterarten , die mit hoher Stetigkeit am Be­ 3.1.2 Bergwiesen standsaufbau beteiligt sind , sind z. B. Sumpf­ Bergwiesen kommen in allen Bachtälern vor, Vergißmeinnicht (Myosotis palustris agg), vor allem in Hanglagen oder in ebeneren Sumpf-Labkraut (Galium palustre) und Kuk­ Lagen, die sich nicht mehr im direkten Über• kucks-Lichtnelke. Weitere mit hohem Anteil und schwemmungsbereich der Bäche befinden. Ei­ hoher Stetigkeit verbreitete Arten sind: Wiesen­ nige Flächen werden gemäht, andere bewei- Sauerampfer (Rum ex acetosa), Scharfer Hah-

6 Abb. 2: Geflecktes Knabenkraut Abb. 3: Sibirische Schwertlilie (Foto: B. Fleischer) (Foto: B. Fleischer)

Abb. 4: Echtes Mädesüß Abb. 5: Arnika (Foto: B. Fleischer) (Foto. B. Fleischer)

7 nenfuß (Ranunculus acris), Wiesen-Fuchs­ schaft ist geprägt durch die aufkommenden schwanz, Gewöhnliches Rispengras, Roter Hochstauden Echter Arznei-Baldrian (Valeriana Schwingel (Festuca rubra agg) und Wolliges officinalis) und Mädesüß (Filipendula ulmaria). Honiggras. Nur im oberen Giepenbachtal befin­ Sumpf-Dotterblume und Sumpf-Pippau (Crepis det sich eine Feuchtwiese des Types Pfeifen­ paludosa) entwickeln ein stetes Vorkommen. Li­ graswiese (Molinion caeruleae) (nach POTT nienhaft entlang der Bäche im unteren Teil der 1992). Die Fläche wurde in den letzten Jahren Täler sind Hochstaudengesellschaften zu fin­ gemäht, das Mähgut abtransportiert. Folgende den, die teilweise auch größere Flächen ein­ Arten kennzeichnen diesen Typ: Blaues Pfeifen­ nehmen. Pflanzensoziologisch sind diese Be­ gras (Molinia caerulea), Gewöhnlicher Teufels­ stände dem Valeriano-Filipenduletum zuzuord­ abbiß (Succisa pratensis), Färber-Scharte (Ser­ nen (POTT 1992) Sie sind deutlich artenärmer ratula tinctoria), Blutwurz, Feld-Hainsimse (Lu­ als die übrigen Molinietalia-Gesellschaften und zula campestris), Bleiche Segge (Carex palles­ werden von Mädesüß beherrscht. Den hohen cens), Borstgras und Zi,ttergras (Briza media). Nährstoffgehalt des Bodens zeigen Wiesen­ In den Sohlen der Bachtäler sind besonders Kerbel (Anthriseus sylvestris), Kletten-Labkraut im Rappbodetal sonstige Feuchtwiesen groß• (Galium aparine) und Große Brennessei (Urtica flächig zu finden. In den dor,fnahen Bereichen dioiea) an. werden diese Flächen noch genutzt. Diese Feuchtwiesen lassen sich dem Calthion zuord­ 3.1.4 Kleinseggenriede nen (vgl. POTT 1992). Kennzeichnend sind Kleinseggenriede sind zumeist bandartig in un­ neben den typischen Arten der Molinietalia und mittelbarer Nachbarschaft zu den Bachläufen, des Calthion Kuckucks-Lichtne,lke, Moor-Lab­ im sumpfigen , wasserzügigen Hangfußbereich kraut, Sumpf-Hornklee, Sumpf-Dotterblume und auf quelligen Standorten an den Berghän• (Caltha palustris), Sumpf-Vergißmeinicht und gen zu finden. Der Großteil dieser Flächen un­ die Magerkeitszeiger Gewöhnliches Ruchgras terliegt z. Z. keiner Nutzung. Typische Klein­ (Anthoxanthum odoratum), Hirsen-Segge seggenriede finden sich großflächig im mittle­ (Ca rex panicea) und Feld-Hainsimse. Waldbin­ ren Dammbachtal sowie im oberen und mittle­ sen- und Knäuelbinsenwiesen sind im Untersu­ ren Giepenbachtal. Die Bestände lassen sich chungsgebiet meist nur kleinflächig ausgeprägt dem Caricetum nigrae (POTT 1992) zuordnen. und befinden sich vorwiegend in den Oberläu• Sie sind gekennzeichnet durch Grau-Segge fen der Bäche ausschließlich in Hanglagen an (Ca rex eurta), Braune Segge (Ca rex fusca), Wasseraustritlstellen. Die Bestände entspre­ Faden-Binse (Juncus filiformis), Sumpf-Veilchen chen pflanzensoziologisch dem Crepido-Jun­ und das Auftreten von Torfmoosen. Kleinseg­ cetum acutiflori (POTT 1992, DIERSCHKE genriede mit Arten der Feuchtwiesen befinden 1978) und sind geprägt von Wald-Binse (Jun­ sich in größeren Beständen im oberen Giepen­ cus aeutiflorus) und Knäuel-Binse (Juneus con­ bachtal, im unteren und mittleren Dammbachtal glomeratus). Meist nur kleinflächig ausgeprägte und im gesamten Rappbodetal . Die Bestände Flatterbinsenwiesen sind im Giepenbachtal und können als feuchtwiesenartenreiche Ausprä• in den unteren Bereichen des Rappbode- und gung des Caricetum nigrae bezeichnet werden Dammbachtals zu finden. Diese Vegetations­ (vgl. WOLF 1979, FLiNTROP 1990) Zu den einheit kann dem Epilobio-Juncetum effusi Arten des typischen Kleinseggenriedes treten (POTT 1992, OBERDORFER 1993) zugeordnet zusätzlich Arten der Feuchtwiesen wie Sumpf­ werden, ist allerdings recht schwach charakte­ Baldrian (Valeriana dioica), Sumpf-Hornklee, risiert. Die kennzeichnende Art Flatter -Binse Kuckucks-Lichtnelke, Sumpf-Dotterblume u. a. (Juncus effusus) erreicht einen Deckungsgrad hinzu. von über 50 %. Waldsimsenwiesen kommen meist kleinflächig in nassen Bereichen in 3.1.5 Großseggenriede und Röhrichte Bachnähe, besonders des Giepenbaches, vor. Sie stehen den Calthion-Gesellschaften nahe Die Großseggenriede sind in bach nahen Berei­ und haben eine hohe Deckung durch die Wald­ chen auf ebenen Moor- und Naßgleyen zu fin­ Simse (Scirpus sylvatieus). In den unteren Ab­ den. Röhrichte wachsen dagegen an den nur schnitten der Täler in Bachnähe kommen hoch­ kurzzeitig überschwemmten Bachufern. Sie staudenreiche Feuchtwiesen vor. Diese schon werden nicht oder höchstens alle paar Jahre zum Filipendulion vermittelnde Calthion-Gesell- gemäht. Es sind artenarme, hochwüchsige und

8 dichte Pflanzenbestände mit Dominanzen einer pflanzensoziologisch dem Stellario nemorum­ Art. Das Teich-Schachtelhalm-Röhricht kommt Alnetum glutinosae zuzuordnen (POTT 1992). im oberen Teil des Schieferbachtales vor. Eine Sie werden von der bestandsbildenden Baum­ Nutzun g besteht nicht. Pflanzensoziologisch art Schwarz-Erle gekennzeichnet. Die Kraut­ lassen sich die Bestände der Equisetum fluvia­ schicht weist insbesondere im oberen Damm­ tile-Gesellschaft zuordnen (POTT 1992) Cha­ bachtal hohe Deckungen (teilweise 100 %) von rakterarten sind Teich-Schachtelhalm (Equise­ Rohr-Glanzgras auf. Auch Rauhhaariger Käl• tum fluviatile), Gemeiner Gilbweiderich (Lysima­ berkropf (Chaerophyllum hirsutum) und Hain­ chia vulgaris) und Waldsimse. Das Steif-Seg­ Sternmiere (Stellaria nemorum) haben beträcht• genried wurde nur im mittleren Dammbachtal in li che Anteile. Stark vert re ten sind Pflanzenarten zum Teil ausgedehnten Beständen gefunden. der benachbarten Flächen. Die Erlen-Bachufer­ Die Bestände lassen sich dem Caricetum ela­ wälder unterliegen keiner Nutzung. tae (POTT 1992) zuordnen und werden von der Die Grenzen des Untersuchungsgebietes wer­ Steif-Segge (Carex elata) dominiert. Das den meist von artenarmen Fichtenforsten gebil­ Schnabel-Seggenried wurde in zwei je 100 m2 det. Erwähnenswert sind auch etwas großflächi• großen Beständen im Schieferbachtal und im gere Fichtenforste im Talbereich des oberen mittleren Rappbodetal kartiert. Pflanzensoziolo­ Dammbachtals und eine Aufforstungsfläche im gisch sind die Bestände dem Caricetum Hangbereich des Grüntals. Es handelt sich rostratae (POTT 1992) zuzuordnen und werden ausschließlich um naturferne Bestände, die von der Schnabelsegge (Carex rostrata) be­ durch einen spärlichen bzw. fehlenden Unter­ herrscht. Die Schlankseggenriede befinden wuchs gekennzeichnet sind. sich vor allem im oberen Rappbodetal und im mittleren und oberen Dammbachtal. Pflanzen­ 3.1 .8 Gewässer soziologisch sind die Bestände dem Caricetum gracilis (POTT 1992) zuzuordnen. Es ist eine Bei dem Biotoptyp Fließgewässer erfolgte keine Dominanzgesellschaft der Schlank-Segge. vegetationskundliche Einordnung Die Wasser­ Das Rohrglanzgras-Röhricht wächst klein­ vegetation des Dammbaches ist aufgrund der flächig am fließenden Wasser oder an peri­ natürlichen Gegebenheiten eher spärlich. Es odisch überschwemmten Bachufern, am Schie­ wurden in erster Linie Flutender Schwaden ferbach auch großflächig. Die Bestände dieses (Glyceria fluitans) und Wasser-Hahnenfuß (Ra­ Typs lassen sich dem Phalaridetum arundi­ nunculus aquatilis agg.) gefunden. Die Rapp­ naceae (POTT 1992) zuordnen und sind ge­ führt die größte Wassermenge und weist kennzeichnet durch die Dominanz von Rohr­ die gleiche Wasservegetation auf. Im Bach im Glanzgras Grüntal findet man neben dem Flutenden Schwaden die Bachbunge (Veronica becca­ 3.1.6 Quellflur-Gesellschaften bunga). Hier wachsen im Randbereich und auch im Wasser verschiedene Binsenarten, wie Nur im oberen Rappbodetal an einer ca. 200 m2 Knäuel-Binse und Flatter-Binse, und Moose. großen Helokrene (Sickerquelle) konnte der Be­ Die dominierenden Arten im Giepenbach sind stand einer typischen Quellflur-Gesellschaft ab­ Flutender Schwaden und Bachbunge gegrenzt werden. Pflanzensoziologisch dürfte Im Giepenbachtal befinden sich fünf aus Grün• diese aufgrund der hohen Deckung von Bitte­ den des Arten- und Biotopschutzes geschaffe­ rem Schaumkraut (Cardamine amara) (über ne Teiche. Die Vegetation aller Teiche spricht 50 %) der Cardamine amara-Rumpfgesellschaft für kalk- und relativ nährstoffarme Verhältnisse. des Verbandes Cardamino-Montion (POTT Untersuchungen zur Wasserqualität wurden 1992) zuzuordnen sein. Weiterhin kommen nicht durchgeführt. Der Teich im oberen Gie­ Quell-Sternmiere (Stellaria uliginosa), Wasser­ penbachtal ist zu etwa einem Drittel durch Ve­ Schwaden (Glyceria maxima) und Sumpf-Lab­ getation bedeckt. Höhere Anteile erreichen kraut vor. Schnabel-Segge, Schlank-Segge, Teich­ Schachtelhalm und Zwiebel-Binse (Juncus bul­ 3.1.7 Wälder bosus). Die an einer Stelle vorhandene Insbesondere an den Oberläufen des Damm­ SChwimmblattvegetation wird von Schwimmen­ baches und des Giepenbaches befinden sich dem Laichkraut (Potamogeton natans) gebildet. Erlen-Bachuferwälder. Die Erl enbestände sind Die Wasservegetation der drei sich im mittleren

9 Abb. 6: Die Heuschreckenvorkommen in den Biotoptypen des Untersuchungsgebietes

Gca Schlank·Seggenried Fso sonstige Feuchtwiese Gp Rohrglanzgras-Röhricht Bff frisch-feuchte Bergwiese Fh hochstaudenreiche Feuchtwiese Bfr frische Bergwiese Fhf Hochstaudengesellschaft Bm magere Bergwiese Kt typisches Kleinseggenried BO Borstgrasrasen Kc Kleinseggenried mit Arten der Feuchtwiese R Ruderalflurgesellschaft Fs Waldsimsenwiese FI Fichtenforst Fmo Pfeifengraswiese

Biotoptyp Gca Fh BO BO R R FI

Gp Fhf mit oHMen ol1ononm' SteIIon Stellen

Bodenfeuchte

Art: Metrioptera roeseli X • • • • • • 0 • 0 0 • 0 0 Omocestus viridulus • • • • • • • • • • • 0 0 Chorthippus parallelus 0 0 0 0 0 0 • • • • • 0 Chorthippus albomarginat. 0 0 0 0 0 0

Chorthippus biguttulus 0 • 0 • • • Metrioptera brachyptera 0 0 0 0 0 • 0 Chorthippus brunneus X Chorthippus dorsatus X X 0 0 Stenobothrus lineatus 0 • Chrysochraon brachyptera 0 0 0

Chorthippus montanus X 0 • Tettigonia cantans • 0 0 X X Myrmeleotettix marculatus • • X 0 Tetrix subulata X X Tetrix undulata 0 0 0

Gomphocerus rufus X 0

- Stetigkeit von? 2/3 im jeweiligen Biotoptyp •0 - Stetigkeit von< 2/3 im jeweiligen Biotoptyp X - Fund von Einzeltieren, die nur in einer Aufnahme im jeweiligen Biotoptyp angetroffen wurden

10 Giepenbachtal befindenden Teiche ist spärlich. Der Teich im unteren Giepenbachtal wird in Tabelle 1: den Sommermonaten fast vollständ ig mit Nachgewiesene Heuschreckenarten mit Schwimmendem Laichkraut bedeckt. Die Rote-Liste Status LSA Teichufer werden von Breitblättrigem Rohrkol­ ben (Typha latifolia) und Aufrechten Igelkolben Art Rote-Liste (Sparganium erectum) gesäumt. Weitere erfaß­ Status LSA te Biotoptypen, die hier nicht näher beschrie­ Kleine Goldschrecke ben werden, sind Ruderalflur-Gesellschaften (Chrysochraon und Weiden. brachyptera) 2

3.2 Fauna Kurzflüglige Beißschrecke Wegen der großen Artenvielfalt ist es nicht (Metrioptea brachyptera) 2 möglich, alle Artengruppen zur Beschreibung Gemeine Dornschrecke und Bewertung von Lebensräumen und Le­ (Tetrix undulata) 3 bensgemeinschaften zu erfassen. Die Auswahl Gefleckte richtet sich zum einen nach dem Aufwand zur Keulenschrecke Erfassung der Tiergruppen und zum anderen (Myrmeleotettix maculatus) 3 nach der Aussagekraft der jeweiligen Arten­ gruppe für die zu beschreibenden Lebensräu• Rote me. In Anlehnung an BRINKMANN (in BREUER Keulenschrecke 1993) wurden deshalb für die Beschreibung (Gomphocerus rufus) 2 und Bewertung von Offen land biotopen Heu­ 2 = stark gefährdet schrecken, Tagfalter, Reptilien und Vögel er­ 3 = gefährdet faßt. Die Gewässerbereiche wurden durch die Erfassung von Libellen, Amphibien und Fische abgedeckt. 3.2.2 Tagfalter

3.2.1 Heuschrecken Ziel dieser Erfassung war es , das vorhandene Artenspektrum möglichst vollständig aufzuzei­ Auf 59 ca. 25 m2 großen Probeflächen, für gen und eine halbquantitative Einschätzung der deren Auswahl die durch die Biotopkartierung gefundenen Arten vorzunehmen. Es wurden nur erlaßten Biotoptypen als Grundlage dienten, Imagines berücksichtigt, die im Zeitraum von wurden im Zeitraum vom 30.07. bis 10.08.1993 Mitte Mai bis Mitte August 1993 bei meist gün• die Imagines halbquantitativ mittels akusti­ stigen Witterungsbedingungen durch Sichtbe­ schem und visuellem Zählen erfaßt. Larvalstadi­ obachtungen und systematische Begehungen en wurden nicht berücksichtigt. Es wird davon in allen Bachtälern festgestellt wurden. Soweit ausgegangen, daß das Artenspektrum größten• das bei der Mobilität der Falter und der Klein­ teils erfaßt wurde, jedoch erreichen einige Arten räumigkeit der Lebensräume möglich erschien, ihr Bestandsmaximum erst im August/Septem­ wurden die Arten und Häufigkeitsangaben ber bzw. treten als Imagines erst ab August auf nach Berg- und Feuchtwiesen sowie Groß- und (z . B. Säbeldornschrecke, Tetrix subulata) . Es Kleinseggenrieden differenziert. Die alleinige konnten 16 Heuschreckenarten nachgewiesen Erfassung der Imagines läßt jedoch kaum Aus­ werden (siehe Abb. 6) wovon 5 Arten in der sagen zur Bodenständigkeit besonders der Roten Liste des Landes Sachsen-Anhalt (WAL­ sehr mobilen Arten zu . Zudem konnten durch LASCHEK 1993) geführt werden . die Begehungstermine nicht die Hauptflugzei­ Die Mehrzahl der nachgewiesenen Arten besie­ ten aller Tagfalterarten abgedeckt werden. Auf­ deln die Bergwiesen und Borstgrasrasen. fällig ist die Häufigkeit der an feuchte Brache­ stadien und Hochstaudengesellschaften ge­ bundenen Falterarten , z. B. Mädesüß-Perlmut• terfalter (Brenthis ino) und Sumpfwiesen-Perl­ mutterfalter (Clossiana selene) und das geringe Auftreten von Arten mit Waldrandbindung.

11 Tabelle 2: Häufigkeit und Rote-Liste-Status der im Untersuchungsgebiet nachgewiesenen Tagfa/terarten.

Art (1 ) Häufigkeit (2) Rote Liste Status LSA (3) Kleiner Fuchs (Ag/ais urticae) IV - Aurorafalter (Anthocharis cardamines) III - Schornsteinfeger (Aphantopus hyperantus) VI - Landkärtchen (Araschnia levana) III - Mädesüß-Perlmutterfalter (Brenthis ino) V 2 Bunter Dickkopffalter (Carterocepha/us palaemon) III - Sumpfwiesen-Perlmutterfalter (Clossiana selene) VI P Kleines Wiesenvögelchen (Coenonympha pamohi/us) III - Weißklee-Gelbling (Colias hya/e) II - Rotklee-Bläulin g (Cyaniris semiargus) II 3 Weißbindiger Mohrenfalter (Erebia /igea) III 3 Rundaugen-Mohrenfalter (Erebia medusa) III 2 Feu riger Perlmutterfalter (Fabriciana adippe) I 3 Zitronenfalter (Gonepteryx rhamm) II - Tagpfauenauge (/nachis io) IV - Kleiner Perlmutterfalter (Issoria lathonia) I - Großer Feuerfalter (Lycaena dispar) I1 1 Kleiner Feuerfalter (Lycaena ph/aeas) 11 - Dukaten-Feuerfalter (Lycaena virgaurea) IV 3 Großes Ochsenauge (Manio/a jurtina) I - Schachbrett (Me/anargia galathea) I - Wachtelweizen-Scheckenfalter (Mellicta athalia) III 2 Großer Perlmutterfalter (Mesoacidalia ag/aja) III 3 Rostfarbiger Dickkopffalter (Och/odes venatus) VI - Schwalbenschwanz (Papilio machaon) I1 - Großer Kohl-Weißling (pieris brassicae) II - Grünader-Weißling (pieris napi) VI - Kleiner Kohl-Weißling (pieris rapae) III - C-Falter (Po/ygonia c-a/bum) II - Hauhechel-Bläuling (Po/yommatus icarus) 1II - Kleiner Würfel-Dickkopffalter (Pyrgus ma/vae) III P Schwarzkolbiger Braun-Dickkopffalter (Thymelicus /ineola) V - Braunkolbiger Braun-Dickkopffalter (Thymelicus sylvestris) VI - Admiral (Vanessa atalanta) I -

(1) Nomenklatur nach EBERT (1993) (2) Häufigkeitsklassen (bei allen Begehungen im Gebiet gefundene Exemplare) I = Einzelexemplar III = 6-25 Exemplare V = 51-100 Exemplare I1 = 2-5 Exemplare IV = 25-50 Exemplare VI = > 100 Exemplare (3) nach GROSSER (1993) 1 = vom Aussterben bedroht 3 = gefährdet 2 = stark gefährdet P = potentiell gefährdet

12 3.2.3 Libellen Blaugrüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanes), Frühe Adonislibelle (Pyrrhosoma nymphu/a), Ziel war es, das Artenspektrum an den Gewäs• Gebänderte Prachtlibelle (Ca/eopteryx sp/en­ sern zu erfassen, um eine ungefähre Häufig­ dens) - Rote-Liste Status LSA: 3 = gefährdet, keitsabschätzung vornehmen zu können. Die Gemeine Binsenjungfer (Lestes sponsa), Erfassung an den Stillgewässern erfolgte durch Große Königslibelle (Anax imperator), 3 Begehungen in der Zeit von Ende Juni bis Große Pechlibelle (/schnura e/egans), Mitte August. Es wurden über Sichtbeobach­ Großer Blaupfeil (Orthetrum cancellatum), tungen und Kescherfänge der fliegenden Ima­ Großes Granatauge (Erythromma najas), gines Art, Fundort, Häufi gkeit und besondere Hufeisen-Azurjungfer (Coenagrion pue/la), Verhaltensweisen kartiert. Die Gewässerrand­ Kleine Moosjungfer (Leucorrhinia dubia)­ strukturen wurden unsystematisch nach Exuvi­ Rote-Liste Status LSA: 3 = gefährdet, en und Larven abgesucht. Eine Bodenständig• Plattbauch (Libel/u/a depressa), keit wird bei Funden von Larven, Exuvien und Schwarze Heidelibelle (Sympetrum danae), frisch geschlüpften Imagines angenommen, Torf-Mosaikjungfer (A eshna juncea)­ eine wahrscheinliche Bodenständigkeit bei Be­ Rote-Liste Status LSA: 2 = stark gefährdet. obachtungen von Paarungsrad und Eiablage. Vierfleck (Libellu/a quadrimaculata), Der eingeschränkte Untersuchungszeitraum Weidenjungfer (Lestes viridis), läßt darauf schließen, daß nicht das gesamte Zweigestreifte Quelljungfer (Cordu/egaster potentielle Artenspektrum erfaßt wurde. Damit boltonii). ist wohl das weitgehende Feh len der Sympe­ trum-Arten zu erklären. Es wurden nur Exuvien 3.2.4 Amphibien und Reptilien von Großlibellen bestimmt. An den Fließgewässern wurde bei der Biotop­ Die Erfassung von Amphibien und deren Laich­ kartierung nur das Artenspektrum der Libellen ballen erfolgte an zwei Tagen im April an den mit erfaßt. In Einzelfäll en wurden Häufigkeitsab• Laichplätzen. Zufallsbeobachtungen von Am­ schätzungen vorgenommen. Es konnten mit phibien und Reptilien wurden von Mai bis Au­ ziemlicher Sicherheit alle Arten erfaßt werden, gust gemacht. Die folgende Artenliste dürfte da die Flugzeit in den Untersuchungszeitraum vollständig sein . fiel (Mai bis Mitte August). Folgende Arten wurden nachgewiesen. Tabelle 3: An Stillgewässern: Nachgewiesene Amphibien und Reptilien Becher Azurjungfer (Enallagma cyathigerum), Blaugrüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanea), Art Rote-Liste Frühe Adonislibelle (Pyrrhosoma nymphu/a), Status LSA 1) Gemeine Binsenjungfer (Lestes sponsa), Große Königslibelle (Anax imperator), Bergmolch Große Pechlibelle (/schnura e/egans), (Triturus alpestris) P Großer Blaupfeil (Orthetrum cancellatum), Fadenmolch Großes Granatauge (Erythromma najas), (Triturus helveticus) 3 Hufeisen-Azurjungfer (Coenagrion pue//a), Erdkröte Kleine Moosjungfer (Leucorrhinia dubia)­ (Buto buto) - Rote-Liste Status LSA: 3 = gefährdet. Plattbauch (Libellu/a depressa), Grasfrosch Schwarze Heidelibelle (Sympetrum danae), (Rana temporaria) - Torf-Mosaikjungfer (Aeschna juncea), Waldeidechse Vierfleck (Libe//u/a quadrimacu/ata), (Lacerta vivipara) - Weidenjungfer (Lestes viridis). Blindschleiche An Fließgewässern: (Angius tragilis) - Becher-Azurjungfer (Enallagma cyathigerum), Blauflügel-Prachtlibelle (Ca/eopteryx virgo) - 1) nach BUSCHENDORF und UTHLEB 1992 Rote-Liste Status LSA: 1 = vom Aussterben 3 = gefährdet bedroht, P = potentiell gefährdet

13 3.2.5 Vögel Tabelle 5: Oie Ergebnisse der Erfassung der Avifauna des Na chgewiesene Fischarten Untersuchungsgebietes beziehen sich auf Zu­ fallsbeobachtungen aus den Monaten Juni bis Art Rote-Liste August 1993. Dabei wurden die fo lgenden be­ Statu s LSA 1) merkenswerten Arten registriert: Bachforelle (Sa/mo trutta (ario) 3 Bachneunauge Tabelle 4: (Lampetra p/aneri) 2 Nachgewiesene Vogelarten Elritze (Phoximus phoximus) 2 Art Rote-Liste Flußbarsch (Perca fluviati/is) - Statu s LSA Gründling (Gobio gobio) - Schwarzstorch Hasel (Leuciscus /euciscus) 3 (Ciconia nigra) 1 Regenbogenforelle Wiesen pieper (Oncorhynchus mykiss) - (Anthus pratensis) - Schmerle Gebirgsstelze (Neomachei/us barbatu/us) 3 (Motacilla cinerea) - Westgroppe (COitus gobio) 1 Braunkehlchen (Saxicola rubetra) - 1) nach ZUPPKE und WÜSTE MANN 1992 Schlagschwirl 1 = vom Aussterben bedroht (Locustella fluviatilis) 3 2 = stark gefährdet Neuntöter 3 = gefährdet (Lanius collurio) - 3.2.7 Säugetiere 1) nach DORNBUSCH 1992 1 = vom Aussterben bedroht Oie aufgeführten Säugetierarten wurden bei Zu­ 3 = gefährdet fallsbeobachtungen während der Kartierarbei­ ten von April bis August 1993 festgestellt: Für den Schwarzstorch ist das Untersuchungs­ gebiet als potentielles Nahrungsgebiet anzuse­ hen. Der Schlagschwirl konnte nach HAENSEL Tabelle 6: und KÖNIG (1984) im Nordharz noch nicht Nachgewiesene Säugetierarten nachgewiesen werden. Es handelt sich wahr­ scheinlich um einen Durchzügler. Oie übrigen Art Rote-Liste Arten sind Brutvögel. Status LSA 1)

- 3.2.6 Fische und Rundmäuler Iltis Mustela putorius) Reh (Capreo/us capreolus) - Die Angaben zur Fischfauna basieren auf der Rothirsch (Cervus elaphus) - Veröffentlichung von WÜSTEMANN und KAM­ Rotfuchs (Vu/pes vulpes) - MERAD (1991), auf mündlichen Aussagen von Herrn WÜSTEMANN und auf Zufallsbeobach­ Feldhase (Lepus europaeus) 2 tungen. Es wurden 9 Fischarten nachgewiesen, überwiegend typische Arten der Salmonidenre­ 1) nach HEIDECKE 1992 gion der Fließgewässer. Es handelt sich um fo l­ 2 = stark gefährdet gende Arten: Anmerkung: Oie Bestandsaufnahme mündete in eine Bewer­ tung, die hier nicht dargestellt wird.

14 4. Ziel konzept und Maßnahmen Abb. 7: Mädesüß-Permutterfalter (Foto: J. Jebram) Als Ergebnis der Bestandsaufnahme und Be­ wertung zeigt sich, daß alle untersuchten Flächen schützenswert für Arten und Lebensge­ meinschaften sind und fast alle erfaßten Biotope zu den nach §30( 1) des Naturschutzgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt (NatSchG LSA) be­ Abb. 8: Bunter Grashüpfer sonders geschützten Biotopen zählen. Das Un­ (Foto: J. Jebram) tersuchungsgebiet ist nur relativ wenig beein­ trächtigt und bietet Lebensraum für eine Vielzahl typischer Arten und Lebensgemeinschaften. Die Ziele des Arten- und Biotopschutzes sind somit auf dem Großteil der Flächen auf einen Erhalt der Arten und Lebensgemeinschaften ausge­ richtet, nur wenige beeinträchtigte Flächen müs­ sen entwickelt werden. Im einzelnen sind folgende Ziele zu verwirkli­ chen: - Erhalt und Entwicklung von Arten und Le­ bensgemeinschaften der standorttypischen Grünlandgesellschaften in den Bachauen und angrenzenden Berghängen durch eine extensive, den Grünlandgesellschaften ange­ paßte Landwirtschaft. - Erhalt und Entwicklung von Arten und Le­ bensgemeinschaften der Großseggenriede und Röhrichte durch Vermeidung von Schad­ und Störeinflüssen. - Erhalt und Entwicklung des naturnahen Bach­ verlaufes, der natürlichen Gewässerdynamik und der typischen Gewässerarten und -le­ bensgemeinschaften durch Vermeidung von Störeinflüssen (Bachbegradigungen, Stauvor­ richtungen usw.) und Verhinderung des Ein­ trags von belastenden Stoffen aus angren­ zenden Flächen. - Erhalt und Entwicklung naturnaher WaIdbe­ stände, uferbegleitender Gehölzsäume und ihrer eigendynamischen Entwicklung durch Bewahrung vor anthropogenen Schad- und Störeinflüssen. Grundsätzlich sollen durch geeignete Pflege­ und Entwicklungsmaßnahmen die Lebensräu• me aller standortheimischen Tier- und Pflanzen­ arten erhalten und geschützt werden, um deren Bestand zu sichern und zu entwickeln. Das kleinräumige Landschaftsmosaik mit dominie­ renden Grünlandgesellschaften und daneben kleinflächig verzahnten naturnahen Biotoptypen wie Erlen-Bachuferwälder, naturnahe Bäche, Röhrichte und Großseggenriede soll erhalten werden. Keinesfalls darf es das Ziel sein, die Bachtäler wiederzubewalden. Die im folgenden

15 genannten Maßnahmen stellen aus Sicht des Bewirtschaftung großer Teile des Untersu­ Arten- und Biotopschutzes optimale Maßnah• chungsgebietes. Voraussetzung dafür ist eine men dar. sich weitgehend selbst tragende, also von fi­ Da die Wiesen im Harz in ihrer Entstehung und nanzieller Unterstützung unabhängige Bewirt­ besonderen Eigenart hauptsächlich durch schaftung. Diese wäre am sinnvollsten von Mahd geprägt worden sind, sollte diese Nut­ landwirtschaftl ichen Betrieben auszuführen. zungsform zur Pflege des Grünlandes Vorrang Dieser Vorstel lung steht die momentane Situati­ vor der Beweidung haben. Grundsätzlich sollte on der Landwirtschaft entgegen. Die Flächen auf allen Flächen keine Düngung bzw. nur eine werden entweder kleinräumig intensiv bewirt­ sparsame Gründüngung erfolgen. Bei der schaftet oder nicht genutzt. Eine Extensivwirt­ Mahd von Bergwiesen, Feuchtwiesen und schaft ist unter den heutigen Bedingungen un­ Kleinseggenrieden ist darauf zu achten, daß rentabel, deshalb müssen neue Lösungswege nicht jedes Jahr alle Flächen abgemäht wer­ gesucht werden. Da das aus einer extensiven den, sondern rotierend Teilflächen von der Nut­ Bewirtschaftung gewonnene Mähgut nicht zung ausgenommen bleiben, um den Blüh• immer von den Hochleistungsmilchkühen ver­ aspekt nicht schlagartig zu unterbrechen (wich­ wertet werden kann , da es z. B. eiweißarm und tig für Tagfalter) und um höherwüchsige Struk­ ligninreich (verholzt) ist, sind alternative Verwer­ turen als Rückzugsmöglichkeiten für die Tiere tungsmöglichkeiten außerhalb der Landwirt­ zu belassen (Heuschrecken, Tagfalter). Das schaft zu suchen. Dafür sind bislang oft nur lo­ Mähgut ist in jedem Falle von den Flächen zu kale Märkte vorhanden, dennoch sollten auch entfernen, um die Bildung von Streuauflagen, diese Möglichkeiten, wie z. B. die Verwendung mit der eine Artenverarmung einhergeht, zu als organischer Dünger, als Baustoff- und Ver­ verhindern (v. DRACHENFELS 1990) packungsmaterial oder als Brennstoff, die Ver­ Weiden sollten so genutzt werden, daß Exten­ wendung als Zusatz zur Güllekompostierung sivweiden entstehen. Ruderalflur-Gesellschaf­ oder zur Biogaserzeugung, die Verwendung als ten sollten in Bergwiesen umgewandelt werden. Mulchmaterial oder als Futter für Zootiere, Wild­ Jüngere Fichtenaufforstungen und einzelne tiere, Pferde und Schweine, wegen ihrer ökolo• Fi chten im Bereich der Erlen-Bachuferwälder gischen Vorteile ausgebaut, gefördert und ge­ sind kurzfristig zu entfernen. Ältere Fichtenauf­ nutzt werden. Vorrangig ist jedoch die tierge­ forstungen sind langfristig durch standorttypi­ bundene Verwertung vor Ort anzustreben, sehe Baumarten (Buche u. a.) zu ersetzen. wobei z. B. die hohe Qualität der erzeugten Langfristig sollten auch schlecht ausgeprägte Milch mit deutlich höheren Preisen im Gegen­ Waldränder zu naturnahen Waldrändern ent­ satz zu konventionell erzeugter Milch abgegol­ wickelt werden. ten werden kann (WEGEN ER 1993). Die offenen Talräume sind in ihrem jetzigen Zu­ Nach §43 NatSchG LSA steht den von Natur­ stand zu erhalten. Auf Flächen, die mit landwirt­ schutzauflagen betroffenen Eigentümern oder schaftlichen Maschinen nicht erreicht werden Nutzungsberechtigten ein finanzieller Erschwer­ können, sollte per Hand zumindest der eventu­ nisausgleich zu. Spezielle Regelungen für das ell aufkommende Gehölzaufwuchs entfernt wer­ untersuchte Gebiet sind mit dem Regierungs­ den. Sämtliche baulichen Eingriffe und Auffor­ präsidium Magdeburg abzustimmen. Außer• stungsmaßnahmen sind zu unterlassen. Das dem ist zu prüfen, ob eine Zuwendung aus Pro­ vorhandene Wege- und Straßennetz darf nicht grammen zur Förderung der Landwirtschaft weiter ausgebaut werden. Oberirdische Strom­ des Landes Sachsen-Anhalt (HÖDE 1993) er­ leitungen sollten, wenn die Möglichkeit besteht, folgen kann. unterirdisch verlegt werden . Vorhandene Gatter Gelingt es nicht, mit Landwirten oder Genos­ sind zu entfernen, die Verrohrung von Gräben senschaften Landschaftspflegeverträge abzu­ ist rückgängig zu machen. Eine Grabenräu• schließen , besteht die Möglichkeit, die Flächen mung ist zu unterlassen, um eine Verlandung über den Landschaftspflegeverband bewirt­ zu ermöglichen. Die Öffentlichkeit ist mit Hilfe schaften zu lassen. Dieser kann jedoch nur auf von Hinweistafeln auf die Besonderheiten und nicht in Privatbesitz befindlichen Flächen Pfle­ die Schutzwürdigkeit des Gebietes hinzuwei­ gemaßnahmen durchführen. Eine Pflege durch sen. ein Dienstleistungsunternehmen erscheint auf­ Die langfristige Umsetzung der formulierten grund der dabei anfallenden hohen Kosten Ziele und Maßnahmen erfordert eine extensive nicht möglich.

16 Der Erhalt der Harzer Bachtäler ist nicht nur für EBERT, G. (Hrsg.) (1993) Die Schmetterlinge den Arten- und Biotopschutz, sondern auch für Baden-Württembergs, Band 1: Tagfalter I, Band die Trinkwassergewinnung und den Tourismus 2 Tagfalter 11. - Stuttgart: Ulmer Verlag , 1993 von Interesse. Das sollte zu Überlegungen führen , die Wasserwirtschaft zumindest in den FLEISCHER , B.; JEBRAM, J.; SCHUMACHER, Einzugsgebieten der Talsperren an der Finan­ A.; TREMP, K. (1994): "Harzer Bachtäler". Ve­ zierung einer extensiven Bewirtschaftung zu getationskundliche und faunistische Untersu­ beteiligen. Auch der Tourismus, der von dem chung und Beitrag zu einem Pflege- und Ent­ Wechsel von Grünland, Wald, Gewässern und wicklungskonzept. - 1994. - Hannover, Univer­ Ortslagen als Sinnbild einer Erholungsland­ sität, Institut für Landschaftspflege und Natur­ schaft profitiert, sollte Mittel zur Tourismusför• schutz, Projektarbeit derung für Naturschutzmaßnahmen einsetzen (WEGENER 1993, VOWINKEL 1992). FLiNTROP, T. (1990) Oligo- und mesotraphen­ te Kleinseggen- und Niedermoorgeselischaften (Scheuchzerio-Caricetea fuscae). - In: Schrif­ tenreihe Botanik und Naturschutz in Hessen. - Frankfurt/M. (1990) Beiheft 2. - S. 69-76 5. Literatur GROSSER, N. (1993) Rote Liste der Schmetter­ BELLMANN, H. (1993): Libellen beobachten, linge des Landes Sachsen-Anhalt. - In: Berich­ bestimmen. - Melsungen: Naturbuch-Verlag, te des Landesamtes für Umweltschutz Sach­ 1993 sen-Anhalt Rote Listen Teil 2. - Halle (1993)9.­ S. 60-72 BREUER, W (1993) Hinweise zur Anwendung der Eingriffsregelung in der Bauleitplanung. - HAENSEL, J. ; KÖNIG H. (1984) Die Vögel des Hannover: Niedersächsisches Landesamt für Nordharzes und seines Vorlandes. - In: Natur­ Ökologie - Abteilung Naturschutz, Vorentwurf kundliche Jahresberichte des Museum Heinea­ 8/93 num. - Halberstadt (1984)1X/5

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