AMTSBLATT DES LANDKREISES -FRIEDBERG

Datum 06.04.2021 76. Jahrgang Nr. 4

Herausgeber: Bestellungen über das Landratsamt Kostenloser Bezug über das Internet Landratsamt Aichach-Friedberg Einzelausgabe: Landratsamt - Pforte unter: Münchener Str. 9 www.lra-aic-fdb.de 86551 Aichach und Dienststelle Friedberg

Inhalt Seite

Bekanntmachung des Schulverbandes ; 2 Haushaltssatzung 2021

Bekanntmachung des Abwasserzweckverbandes Kabisbachgruppe; 3 Haushaltssatzung 2021

Bekanntmachung des Landratsamtes Aichach-Friedberg; Baurecht 4 Genehmigung des Antrages von Herrn Hans-Georg Wagner, Loderstr. 11, 86444 zur Erweiterung eines Mehrfamilienhauses auf dem Grundstück Fl.-Nr. 1303/3 der Gemarkung Mühlhausen

Bekanntmachung des Zweckverbandes für Rettungsdienst und 5 Feuerwehralarmierung Augsburg; Haushaltssatzung 2021

Bekanntmachung des Landratsamtes Aichach-Friedberg; Wasserrecht 7 Verordnung des Landratsamtes Aichach-Friedberg über das Wasserschutzgebiet Rederzhausen für die Brunnen TB 3 - TB6 in der Stadt Friedberg (Landkreis Aichach- Friedberg) für die öffentliche Wasserversorgung des Versorgungsgebietes der Stadtwerke Friedberg vom 23.03.2021

Bekanntmachung des Landratsamtes Aichach-Friedberg; Wasserrecht 19 Verordnung des Landratsamtes Aichach-Friedberg über das Wasserschutzgebiet für die Brunnen TB2 und TB3 in der Gemeinde (Landkreis Aichach- Friedberg) für die öffentliche Wasserversorgung des Versorgungsgebietes der Gemeinde Todtenweis vom 11.03.2021

Bekanntmachung des Schulverbandes Aindling

Haushaltssatzung des Schulverbandes Aindling (Landkreis Aichach-Friedberg) für das Haushaltsjahr 2021

I.

Aufgrund der Art. 9 des Bayerischen Schulfinanzierungsgesetztes (BaySchFG), Art. 41 des Gesetzes über die kommunale Zusammenarbeit (KommZG) und Art. 63 ff. der Gemeindeordnung (GO) erlässt der Schulverband folgende Haushaltssatzung:

§ 1

Der als Anlage beigefügte Haushaltsplan für das Haushaltsjahr 2021 wird hiermit festgesetzt; er schließt im Verwaltungshaushalt in den Einnahmen und Ausgaben mit 961.500 € und im Vermögenshaushalt in den Einnahmen und Ausgaben mit 4.513.300 € ab.

§ 2

Der Gesamtbetrag der Kreditaufnahmen für Investitionen und Investitionsförderungsmaßnahmen wird auf 3.269.000 € festgesetzt.

§ 3

Der Gesamtbetrag der Verpflichtungsermächtigungen im Vermögenshaushalt wird auf 5.985.749 € festgesetzt.

§ 4

Der Schulverband erhebt für seinen durch sonstige Einnahmen nicht gedeckten Bedarf von den Verbandsmitgliedern eine Umlage, um seinen Finanzbedarf zu decken (Schulverbandsumlage). Die Schulverbandsumlage teilt sich in eine Betriebskostenumlage und in eine Investitionskostenumlage. Die Umlage wird nach der Zahl der Verbandsschüler bemessen. Stichtag für die Feststellung der Zahl der Verbandsschüler ist der 1. Oktober 2020. Die Zahl der Verbandsschüler wird auf 229 festgesetzt.

(1) Betriebskostenumlage

Der durch sonstige Einnahmen nicht gedeckte Bedarf zur Finanzierung von Ausgaben im Verwaltungshaushalt (Umlagesoll) wird auf 809.300,00 € festgesetzt und nach der Anzahl an Verbandsschülern auf die Mitglieder des Schulverbandes umgelegt:

809.300,00 € / 229 Schüler = 3.534,06 € Betriebskostenumlage je Schüler

Daraus ergeben sich folgende Anteile an der Betriebskostenumlage:

Markt Aindling 247.384,28 € bei 70 Schülern Gemeinde Petersdorf 60.079,04 € bei 17 Schülern Gemeinde Todtenweis 67.147,16 € bei 19 Schülern Gemeinde Affing 261.520,52 € bei 74 Schülern Gemeinde 173.169,00 € bei 49 Schülern

(2) Investitionskostenumlage

Der durch sonstige Einnahmen nicht gedeckte Bedarf zur Finanzierung von Ausgaben im Vermögenshaushalt (Umlagesoll) wird auf 102.200 € festgesetzt und nach der Anzahl an Verbandsschülern auf die Mitglieder des Schulverbandes umgelegt:

102.200 € / 229 Schüler = 446,29 € Investitionskostenumlage je Schüler

Daraus ergeben sich folgende Anteile an der Investitionskostenumlage:

Markt Aindling 31.240,17 € bei 70 Schülern Gemeinde Petersdorf 7.586,90 € bei 17 Schülern

Gemeinde Todtenweis 8.479,48 € bei 19 Schülern Gemeinde Affing 33.025,33 € bei 74 Schülern Gemeinde Rehling 21.868,12 € bei 49 Schülern

§ 5

Der Höchstbetrag der Kassenkredite zur rechtzeitigen Leistung von Ausgaben nach dem Haushaltsplan wird auf 800.000 € festgesetzt.

§ 6

Weitere Festsetzungen werden nicht vorgenommen.

§ 7

Diese Haushaltssatzung tritt mit dem 01. Januar 2021 in Kraft.

Aindling, den 23.03.2021 Schulverband Aindling

gez. Gertrud Hitzler Vorsitzende des Schulverbandes

II.

Die Haushaltssatzung 2021 des Schulverbandes Aindling samt ihren Anlagen ist vom Tage dieser Bekanntmachung bis zur nächsten amtlichen Bekanntmachung einer Haushaltssatzung des Schulverbandes Aindling in der Geschäftsstelle der Verwaltungsgemeinschaft Aindling, Marktplatz 1, 86447 Aindling, Raum 208 im 2. Obergeschoss, während den üblichen Öffnungszeiten öffentlich zugänglich. ______

Bekanntmachung des Abwasserzweckverbandes Kabisbachgruppe

Haushaltssatzung des Abwasserzweckverbandes Kabisbachgruppe (Landkreis Aichach-Friedberg) für das Haushaltsjahr 2021

I.

Aufgrund der Art. 41 des Gesetzes über die kommunale Zusammenarbeit (KommZG) und Art. 63 ff. der Gemeindeordnung (GO) erlässt der Zweckverband folgende Haushaltssatzung:

§ 1

Der als Anlage beigefügte Haushaltsplan für das Haushaltsjahr 2021 wird hiermit festgesetzt; er schließt

im Verwaltungshaushalt in den Einnahmen und Ausgaben mit 1.100.400 €

und

im Vermögenshaushalt in den Einnahmen und Ausgaben mit 314.000 € ab.

§ 2

Kredite für Investitionen und Investitionsförderungsmaßnahmen sind nicht vorgesehen.

§ 3

Verpflichtungsermächtigungen im Vermögenshaushalt werden nicht festgesetzt.

§ 4

Der Abwasserzweckverband Kabisbachgruppe erhebt für seinen durch Einnahmen nicht gedeckten Finanzbedarf von den Mitgliedsgemeinden eine Umlage. Die Umlage teilt sich in eine

- Umlage Betriebskosten - gem. § 25 Verbandssatzung (siehe nachfolgend unter Abs. 1), - Umlage Verbandsanlage - gem. § 26 Verbandssatzung (siehe nachfolgend unter Abs. 2) und

- Umlage Investitionskosten - gem. § 27 Verbandssatzung (siehe nachfolgend unter Abs. 3).

(1) Umlage Betriebskosten:

Die umzulegenden Ausgaben werden auf 451.300 € festgesetzt und nach folgendem Umlageschlüssel umgelegt:

Markt Aindling Kläranlage Edenhausen 21,15 % (95.440,06 €) Markt Aindling Netzunterhalt 17,77 % (80.210,71 €) Gemeinde Petersdorf Netzunterhalt 2,94 % (13.272,07 €) Gemeinde Todtenweis Netzunterhalt 1,75 % (7.884,20 €) Anteil Kläranlage Abwasserweckverband 56,39 % (254.492,95 €) (2) Umlage Verbandsanlage:

Die umzulegenden Ausgaben werden auf 649.000 € festgesetzt und nach folgendem Umlageschlüssel umgelegt:

Markt Aindling 35,87 % (232.796,30 €) Gemeinde Petersdorf 8,72 % (56.592,80 €) Gemeinde Todtenweis 55,41 % (359.610,90 €)

(3) Umlage Investitionskosten:

Die umzulegenden Ausgaben werden auf 244.000 € festgesetzt und nach folgendem Umlageschlüssel umgelegt:

Markt Aindling 30,00 % (73.200,00 €) Gemeinde Petersdorf 9,00 % (21.960,00 €) Gemeinde Todtenweis 61,00 % (148.840,00 €)

§ 5

Der Höchstbetrag der Kassenkredite zur rechtzeitigen Leistung von Ausgaben nach dem Haushaltsplan wird auf 183.000 € festgesetzt.

§ 6

Weitere Festsetzungen werden nicht vorgenommen.

§ 7

Diese Haushaltssatzung tritt mit dem 01. Januar 2021 in Kraft.

Aindling, den 25.03.2021 Abwasserzweckverband Kabisbachgruppe

gez. Konrad Carl Verbandsvorsitzender

II.

Die Haushaltssatzung 2021 des Abwasserzweckverbandes Kabisbachgruppe samt ihren Anlagen ist vom Tage dieser Bekanntmachung bis zur nächsten amtlichen Bekanntmachung einer Haushaltssatzung des Zweckverbandes in der Geschäftsstelle der Verwaltungsgemeinschaft Aindling, Marktplatz 1, 86447 Aindling, Raum 208 im 2. Obergeschoss, während den üblichen Öffnungszeiten öffentlich zugänglich. ______

Bekanntmachung des Landratsamtes Aichach-Friedberg; Baurecht

Genehmigung des Antrages von Herrn Hans-Georg Wagner, Loderstr. 11, 86444 Affing zur Erweiterung eines Mehrfamilienhauses auf dem Grundstück Fl.-Nr. 1303/3 der Gemarkung Mühlhausen.“

Mit Bescheid vom 17.03.2021 wurde vom Landratsamt Aichach-Friedberg – Untere Bauaufsichtsbehörde folgende Genehmigung erteilt:

„Die bauaufsichtliche Genehmigung zur Erweiterung eines Mehrfamilienhauses auf dem Grundstück Flur-Nr. 1303/3 der Gemarkung Mühlhausen wird entsprechend den mit Genehmigungsvermerk vom 17.03.2021 versehenen Unterlagen erteilt. “

Der Genehmigungsbescheid, einschließlich die dem Genehmigungsbescheid zu Grunde liegenden Antragsunterlagen, können von den betroffenen Nachbarn beim Landratsamt Aichach-Friedberg, Münchener Str. 9, 86551 Aichach, Zimmer 210, während der Öffnungszeiten eingesehen werden.

Die Zustellung der Baugenehmigung wird durch die öffentliche Bekanntmachung ersetzt (Art. 66 Abs. 2 Satz 4 Bayer. Bauordnung).

Rechtsbehelfsbelehrung

Gegen diesen Bescheid kann innerhalb eines Monats nach seiner Bekanntgabe Klage bei dem

Bayerischen Verwaltungsgericht Augsburg, Postfachanschrift: 11 23 43, 86048 Augsburg, Hausanschrift: Kornhausgasse 4, 86152 Augsburg, schriftlich, zur Niederschrift des Urkundsbeamten der Geschäftsstelle dieses Gerichts oder elektronisch in einer für den Schriftformersatz zugelassenen¹ Form erhoben werden.

Die Klage muss den Kläger, den Beklagten (Freistaat Bayern) und den Gegenstand des Klagebegehrens bezeichnen und soll einen bestimmten Antrag enthalten. Die zur Begründung dienenden Tatsachen und Beweismittel sollen angegeben, der angefochtene Bescheid soll in Urschrift oder in Abschrift beigefügt werden. Der Klage und allen Schriftsätzen sollen Abschriften für die übrigen Beteiligten beigefügt werden.

Hinweise zur Rechtsbehelfsbelehrung:

¹ Die Einlegung eines Rechtsbehelfs per E-Mail ist nicht zugelassen und entfaltet keine rechtlichen Wirkungen! Nähere Informationen zur elektronischen Einlegung von Rechtsbehelfen entnehmen Sie bitte der Internetpräsenz der Bayerischen Verwaltungsgerichtsbarkeit (www.vgh.bayern.de).

- Durch das Gesetz zur Änderung des Gesetzes zur Ausführung der Verwaltungsgerichtsverordnung vom 22. Juni 2007 (GVBl S. 390) wurde das Widerspruchsverfahren im Bereich des Baurechts abgeschafft. Es besteht keine Möglichkeit, gegen diesen Bescheid Widerspruch einzulegen.

- [Sofern kein Fall des § 188 VwGO vorliegt:] Kraft Bundesrechts wird in Prozessverfahren vor den Verwaltungsgerichten infolge der Klageerhebung eine Verfahrensgebühr fällig.

- Die Anfechtungsklage eines Dritten hat gemäß § 212 a Abs. 1 Baugesetzbuch keine aufschiebende Wirkung. Beim Bayerischen Verwaltungsgericht Augsburg, Kornhausgasse 4, 86152 Augsburg, kann ein Antrag auf Anordnung der aufschiebenden Wirkung gestellt werden.

Im Auftrag

Sandra Kreitmair ______

Bekanntmachung des Zweckverbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Augsburg

Haushaltssatzung des Zweckverbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Augsburg für das Haushaltsjahr 2021 Vom 19. März 2021

I.

Aufgrund der §§ 13 ff der Verbandssatzung für den Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Augsburg, Amtsblatt der Regierung von Schwaben vom 04.11.2003, Seite 217, Art. 40 ff des Gesetzes über die kommunale Zusammenarbeit (KommZG), BayRS 2020-6-1-I und der Art. 63 ff der Gemeindeordnung (GO), BayRS 2020-1-1-I, erlässt der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Augsburg folgende Haushaltssatzung:

§ 1

Der als Anlage beigefügte Haushaltsplan für das Haushaltsjahr 2021 wird hiermit festgesetzt; er schließt im Verwaltungshaushalt

in den Einnahmen und Ausgaben mit 1 818 188,00 € und im Vermögenshaushalt

in den Einnahmen und Ausgaben mit 38 000,00 €

ab.

§ 2

Kreditaufnahmen für Investitionen und Investitionsförderungsmaßnahmen des Zweckverbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung sind nicht vorgesehen.

§ 3

Verpflichtungsermächtigungen im Vermögenshaushalt werden nicht festgesetzt.

§ 4

1) Der Umlagebedarf setzt sich zusammen aus den Kosten für den laufenden Betrieb der Integrierten Leitstelle (1 233 046,00 €) bzw. Taktisch-Technischen Betriebsstelle (228 818,00 €) und dem Finanzbedarf im Übrigen (153 073,00 €). Er beträgt insgesamt 1 614 937,00 €

2) Für den Betrieb der Integrierten Leitstelle sind zu leisten: a) von der Stadt Augsburg 40,00% 493 218,40 € b) vom Landkreis Augsburg 22,32% 275 215,87 € c) vom Landkreis Aichach-Friedberg 12,52% 154 377,36 € d) vom Landkreis Dillingen a.d. Donau 10,80% 133 168,97 € e) vom Landkreis Donau-Ries 14,36% 177 065,40 €

3) Für den Betrieb der Taktisch-Technischen Betriebsstelle sind zu leisten: a) von der Stadt Augsburg 40,00% 91 527,20 € b) vom Landkreis Augsburg 22,32% 51 072,18 € c) vom Landkreis Aichach-Friedberg 12,52% 28 648,01 € d) vom Landkreis Dillingen a.d. Donau 10,80% 24 712,34 € e) vom Landkreis Donau-Ries 14,36% 32 858,27 €

4) Für den Finanzbedarf im Übrigen sind zu leisten: a) von der Stadt Augsburg 32,41% 49 610,96 € b) vom Landkreis Augsburg 27,70% 42 401,22 € c) vom Landkreis Aichach-Friedberg 14,72% 22 532,35 € d) vom Landkreis Dillingen a.d. Donau 10,55% 16 149,20 € e) vom Landkreis Donau-Ries 14,62% 22 379,27 €

§ 5

Kassenkredite zur rechtzeitigen Leistung von Ausgaben nach dem Haushaltsplan werden nicht beansprucht.

§ 6 e n t f ä l l t

§ 7

Diese Haushaltssatzung tritt mit dem 1. Januar 2021 in Kraft.

Augsburg, den 19. März 2021 Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Augsburg

Eva Weber Oberbürgermeisterin der Stadt Augsburg Verbandsvorsitzende

II.

Die Haushaltssatzung samt Anlagen liegt bis zur nächsten amtlichen Bekanntmachung einer Haushaltssatzung bei der Verbandskämmerei des Zweckverbandes in Augsburg, Rathausplatz 2 a, Zimmer Nr. 209, während der Öffnungszeiten öffentlich zur Einsichtnahme auf. RABl Schw. 2021

Mit Schreiben vom 26.03.2021 wurde die Regierung von Schwaben gebeten, die Haushaltssatzung des Zweckverbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Augsburg im nächsten Amtsblatt der Regierung von Schwaben zu veröffentlichen. Der Veröffentlichungstermin im Amtsblatt der Regierung ist voraussichtlich der 13.04.2021. Bekanntmachung des Landratsamtes Aichach-Friedberg; Wasserrecht

Verordnung des Landratsamtes Aichach-Friedberg über das Wasserschutzgebiet Rederzhausen für die Brunnen TB 3 - TB6 in der Stadt Friedberg (Landkreis Aichach-Friedberg) für die öffentliche Wasserversorgung des Versorgungsgebietes der Stadtwerke Friedberg vom 23.03.2021

Das Landratsamt Aichach-Friedberg erlässt auf Grund des § 51 Abs. 1 Nr. 1, Abs. 2 in Verbindung mit § 52 des Gesetzes zur Ordnung des Wasserhaushalts (WHG) vom 31.07.2009 (BGBl. I S. 2585) - zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 04.12 2018 (BGBl. I S. 2254) - in Verbindung mit Art. 31 und 63 des Bayerischen Was- sergesetzes (BayWG) vom 25.02.2010 (GVBl. 2010 S. 66) - zuletzt geändert durch § 5 des Gesetzes vom 24. Juli 2019 (GVBl. S. 408) - folgende

Verordnung

§ 1 Allgemeines Zur Sicherung der öffentlichen Wasserversorgung des Versorgungsgebietes der Stadtwerke Friedberg wird in der Stadt Friedberg das in § 2 näher umschriebene Schutzgebiet festgesetzt. Für dieses Gebiet werden die Anordnun- gen nach §§ 3 bis 7 erlassen. § 2 Schutzgebiet (1) Das Schutzgebiet besteht aus vier Fassungsbereichen W I einer engeren Schutzzone W II einer weiteren Schutzzone W III A einer weiteren Schutzzone W III B (2) Die Grenzen des Schutzgebietes und der einzelnen Schutzzonen sind in dem im Anhang (Anlage 1) veröffent- lichten Lageplan eingetragen. Die genaue Grenze der Schutzzonen verläuft auf der jeweils gekennzeichneten Grundstücksgrenze oder (wenn die Schutzzonengrenze ein Grundstück durchschneidet) auf der der Fassung nähe- ren Kante der gezeichneten Linie. Für die genaue Grenzziehung ist ein Lageplan im Maßstab 1 : 5.000 maßgebend, der im Landratsamt Aichach-Friedberg, bei den Stadtwerken und in der Stadt Friedberg niedergelegt ist. Er kann dort während der Dienststunden eingesehen werden. (3) Veränderungen der Grenzen oder der Bezeichnungen der im Schutzgebiet gelegenen Grundstücke berühren die festgesetzten Grenzen der Schutzzonen nicht. (4) Der Fassungsbereich ist durch eine Umzäunung, die engere Schutzzone bzw. die weiteren Schutzzonen sind, soweit erforderlich, in der Natur in geeigneter Weise kenntlich gemacht. § 3 Verbotene oder nur beschränkt zulässige Handlungen (1) Es sind in der in der in der engeren weiteren Schutzzone weiteren Schutzzone Schutzzone entspricht Zone III B III A II 1. bei Eingriffen in den Untergrund 1.1 Aufschlüsse oder Veränderungen der Erdoberflä- nur zulässig che, auch wenn Grundwasser nicht aufgedeckt wenn die Schutzfunkti- nur zulässig wird, (insbesondere linienhaft durchhaltende Ge- on der Grundwasser- Bodenbearbeitung im Rahmen der ord- ländeeinschnitte, Fischteiche, Kies-, Sand- und überdeckung hierdurch nungsgemäßen land- und forstwirtschaftli- Tongruben, Genehmigungsfreie Abgrabungen nicht wesentlich ge- chen oder gärtnerischen Nutzung gem. Art. 6 Abs. 2 BayAbggrG) mindert wird vorzunehmen oder zu erweitern 1.2 Wiederverfüllung von Erdaufschlüssen, Baugru- nur zulässig ben und Leitungsgräben sowie Geländeauffüllun- im Zuge von Baumaßnahmen mit dem ursprüng- gen lichen Erdaushub oder natürlichem unbedenkli- v e r b o t e n chem Bodenmaterial unter Beachtung der bo- denschutzrechtlichen Vorschriften und Regel- werke 1.3 Leitungen nur zulässig verlegen - unterirdische Leitungen ohne Verwendung wassergefährdender (ohne Nrn. 2.1, 3.7 und 6.11) Stoffe, zur unmittelbaren Versorgung im Schutzgebiet befindlicher Anwesen und Einrichtungen, Ausgenommen: - Freileitungen mit Mastfundamenten bis 3 m Tiefe, jedoch über dem Erneuerung und Instandhaltung bestehender höchsten Grundwasserstand, ohne Bodenverbesserungsmaßnahmen Leitungen 1.4 Durchführung von Bohrungen nur zulässig bei Bodenuntersuchungen bis zu 1 m Tiefe,

1.5 Untertägige Eingriffe in den Untergrund auch unterhalb des genutzten Grundwasserleiters, auch v e r b o t e n wenn diese außerhalb des Wasserschutzgebietes ansetzen

2. bei Umgang mit wassergefährdenden.Stoffen (siehe Anlage 2 Nrn 1 und 2) 2.1 Rohrleitungsanlagen zum Befördern von wasser- gefährdenden Stoffen nach § 65 UVPG i. V. m. Anl. 1 Nr. 19.3 – 19.6 UVPG sowie § 2 Abs. 2 der Verordnung über Rohrleitungen (RohrFLtgV) und Rohrleitungsanlagen, die nicht der AwSV v e r b o t e n unterliegen, bei denen jedoch zumindest Anlagen- teile wassergefährdende Stoffe enthalten können zu errichten oder zu erweitern 2.2 Anlagen nach § 62 WHG zum Umgang mit was- nur zulässig sergefährdenden Stoffen entsprechend Anlage 2 Nr. 2 für Anlagen, wie zu errichten oder zu erweitern sie im Rahmen von Haushalt und Landwirt- v e r b o t e n schaft (max. 1 Jahresbedarf) üblich sind, nach Anzeige beim Landratsamt Aichach- Friedberg 2.3 Anlagen nach § 62 WHG zum Umgang mit was- nur zulässig sergefährdenden Stoffen kurzfristige (wenige Tage) Lagerung von Stof- zu betreiben fen bis Wassergefährdungsklasse 2 in dafür v e r b o t e n geeigneten, dichten Transportbehältern bis zu je 50 Liter

2.4 Abfüllen und Lagern von wassergefährdenden nur zulässig Stoffen außerhalb von Anlagen nach § 62 WHG - kurzfristige (wenige Tage) Lagerung von Stoffen bis Wassergefährdungsklasse 2 in v e r b o t e n dafür geeigneten, dichten Transportbehältern bis zu je 50 Liter - Abfüllen z. B. Betanken über technischen Schutzvorkehrungen mit Eignungsnachweis 2.5 Sonstiger Umgang mit wassergefährdenden Stof- nur zulässig fen außerhalb von Anlagen nach § 62 WHG, so- - bei Verwenden über flüssigkeitsundurchläs- weit nicht nach Nrn 4.12, 4.13, 6.1, 6.2, 6.5 und sigen, regelmäßig durch Augenschein auf 6.6 zulässig Unversehrtheit und Funktionsfähigkeit zu kon- trollierenden, vor Witterungseinflüssen ge- schützten Betriebsflächen (wie z. B. in Werk- v e r b o t e n stätten), unter Bereithalten geeigneter Binde- mittel - Mitführen und Verwenden der nötigen Be- triebsstoffe für Fahrzeuge und Maschinen (auf die Pflicht zur Gefahrenminimierung, z. B. Verwendung biologisch abbaubarer Ketten- schmieröle, wird hingewiesen), - Kleinmengen im Rahmen des üblichen priva- ten Hausgebrauchs - Winterdienst auf gewidmeten Verkehrswegen 2.6 Abfall i. S. d. Abfallgesetze auf Deponien und bergbauliche Lagerstättenanteile in Gruben, Brü- chen und Tagebauen (die Behandlung und Lage- v e r b o t e n rung von Abfällen fällt unter Nrn. 2.2 und 2.3) abzulagern 2.7 Genehmigungspflichtiger Umgang mit radioaktiven Stoffen im Sinne des Atomgesetzes und der ------v e r b o t e n Strahlenschutzverordnung 3. bei Abwasserbeseitigung und Abwasseranlagen

3.1 Abwasserbehandlungsanlagen für häusliches, nur zulässig nur zulässig gewerbliches oder kommunales Abwasser, ein- mit biologischer Reini- Kleinkläranlagen mit schließlich Kleinkläranlagen gungsstufe zulässig biologischer Reini- zu errichten oder zu erweitern - für Klärbecken gungsstufe zulässig und –gruben in monoli- entsprechend den thischer Bauweise, Anforderungen in - für Teichanla- IIIB gen und Pflanzenbeete im Übrigen nur zu- mit künstlicher Sohle- lässig auf der Grund- abdichtung, lage einer wasser- v e r b o t e n wenn die Dichtheit und rechtlichen Geneh- Standsicherheit durch migung geeignete Konzeption, Bauausführung und Bau-abnahme sicher- gestellt ist im Übrigen nur zulässig auf der Grundlage einer wasserrechtlichen Genehmigung 3.2 Mischwasserentlastungsbauwerke nur zulässig zu errichten oder zu erweitern wenn die Dichtheit aller Rückhalteräume und der zugehörigen Lei- tungen durch geeigne- v e r b o t e n te Konzeption, Bauab- nahme und Dichtheits- prüfung vor Inbetrieb- nahme sichergestellt wird.- 3.3 Trockentoiletten nur zulässig für die Dauer des konkreten Anlasses v e r b o t e n ------(Baustelle, Veranstal- tung) und mit dichtem Behälter 3.4 Ausbringen von Abwasser v e r b o t e n (s. Anlage 2 Nr. 3)

ausgenommen: Einleiten von Abwasser aus mechanischen Brunnenregenerierungen in den Mittergraben und Achgraben 3.5 Anlagen zum gezielten Einleiten von gesammel- nur zulässig tem Niederschlagswasser, einschließlich Regen- bei ausreichender Reinigung durch flächenhaf- v e r b o t e n klär- und Regenrückhaltebecken te Versickerung über den bewachsenen zu errichten oder zu erweitern Oberboden 3.6 Anlagen zum gezielten Einleiten von gereinigtem kommunalem, häuslichen oder gewerblichem v e r b o t e n Abwasser ins Grundwasser (Versickern) zu errichten oder zu erweitern

ausgenommen: Absetzbecken für mechanische Brunnenrege- nerierungen aufzustellen und zu betreiben 3.7 Abwasserleitungen und zugehörige Anlagen nur zulässig zu errichten oder zu erweitern für Freispiegel- oder Unterdruckleitungen zum Ableiten des im Wasserschutzgebiet anfallen- ausgenommen: den Abwassers, wenn der schadensfreie Zu- Absetzbecken für mechanische Brunnenrege- stand der Entwässerungsanlagen vor Inbe- nerierungen triebnahme durch Dichtheitsprüfung, bei Frei- v e r b o t e n aufzustellen und zu betreiben spiegelanlagen zusätzlich durch eingehende Sichtprüfung, nach den Regeln der Technik nachgewiesen wird. verboten Durchleiten von außerhalb des Wasserschutz- gebiets gesammeltem Abwasser

3.8 Abwasseranlagen sowie Grundstücksentwässe- nur zulässig rungsanlagen einschließlich Kleinkläranlagen unter Nachweis der Prüfungen gem. Anlage 2 Nr. 4 gegenüber dem zu betreiben Landratsamt Aichach-Friedberg

ausgenommen: Absetzbecken für mechanische Brunnenrege- nerierungen aufzustellen und zu betreiben

4 bei Verkehrswegen, Plätzen mit besonderer Zweckbestimmung, Hausgärten, sonstigen Handlungen 4.1 Straßen, Wege und sonstige Verkehrsflächen nur zulässig nur zulässig (Flächen nach § 9 Abs. 1 Nr. 11 BauGB, landwirt- ohne wesentliche Minderung der Schutzfunkti- für öffentliche Feld- schaftliche sowie gewerbliche Hofflächen, die der on der Grundwasserüberdeckung für und Waldwege, Zufahrt, dem Umschlagen oder der vorüberge- - Gemeindeverbindungs-, Kreis-, Staats- und beschränkt- henden Lagerung dienen können) Bundesstraßen, wenn die „Richtlinien für bau- öffentliche Wege, zu errichten oder zu erweitern technische Maßnahmen an Straßen in Was- Eigentümerwege serschutzgebieten (RiStWag)“ in der jeweils und Privatwege und geltenden Fassung beachtet werden bei breitflächigem - sonstige Flächen unter Berücksichtigung von Versickern des un- Nr. 3.6 gesammelt abflie- - sonstige Wege wie Zone II ßenden Nieder- schlagswassers 4.2 Eisenbahnanlagen v e r b o t e n zu errichten oder zu erweitern 4.3 Baumaterialien mit auswasch- oder auslaugbaren wassergefährdenden Stoffen (z. B. Recyclingma- terial, Schlacke, Imprägniermittel u. ä.) insbeson- v e r b o t e n dere beim Straßen- und Wegebau zu verwenden 4.4 Baustelleneinrichtungen, Baustofflager nur zulässig zu errichten oder zu erweitern für Baustelleneinrichtungen und die unver- meidbare Lagerung der für die Baumaßnahme v e r b o t e n benötigten Baustoffe, wobei auswaschbare oder auslaugbare Materialien witterungsge- schützt zu lagern sind 4.5 Bade- und Zeltplätze nur zulässig einzurichten oder zu erweitern; mit Abwasserentsorgung über eine dichte v e r b o t e n Sammelentwässerung unter Beachtung von Camping aller Art Nr. 3.8 4.6 Sportanlagen nur zulässig zu errichten oder zu erweitern - ohne wesentliche Minderung der Schutzfunk- tion der Grundwasserüberdeckung und mit Abwasserentsorgung über eine dichte Sammelentwässerung unter Beachtung von Nr. 3.8 v e r b o t e n - sowie mit jederzeit ausreichender Anzahl befestigter, ordnungsgemäß entwässerter Parkplätze unter Beachtung von Nr. 5.1 verboten für Tontaubenschießanlagen und Motorsport- anlagen 4.7 Öffentliche Veranstaltungen nur zulässig durchzuführen mit ordnungsgemäßer Abwasserentsorgung und ausreichenden befestigten Parkplätzen v e r b o t e n (z .B. Sportanlagen) verboten für Geländemotorsport 4.8 Friedhöfe ------v e r b o t e n zu errichten oder zu erweitern 4.9 Flugplätze einschl. Sicherheitsflächen, Notabwurf- plätzen, militärische Anlagen und Übungsplätzen v e r b o t e n zu errichten oder zu erweitern 4.10 Militärische Übungen nur zulässig durchzuführen Durchfahren auf klassifizierten Straßen 4.11 Kleingartenanlagen ------v e r b o t e n zu errichten oder zu erweitern

4.12 Anwendung von Pflanzenschutzmitteln auf Frei- nur zulässig landflächen, die nicht der land- oder forstwirt- sofern der Zweck vor- schaftlichen oder gärtnerischen Produktion dienen dringlich im öffentlichen v e r b o t e n (z. B. Verkehrswege, für die Allgemeinheit be- Interesse und nicht mit stimmte Flächen) anderen Mitteln er- reichbar ist 4.13 Düngen mit Stickstoffdüngern nur zulässig nur zulässig standort- und bedarfsgerechter Düngung mit standort- und be- den nach Nrn 6.1 bis 6.3 zulässigen Stoffen darfsgerechte Dün- gung mit Mineral- dünger 4.14 Beregnung von öffentlichen Grünanlagen, Rasen- nur zulässig sport- und Golfplätzen bis zu einer Bodenfeuchte von 70 % der nutz- v e r b o t e n baren Feldkapazität und mit Dokumentation der täglichen Bewässerungsmengen 5. bei baulichen Anlagen 5.1 Bauliche Anlagen und zugehörige Kfz-Stellplätze nur zulässig, nur zulässig, (ohne Nr. 4.1) wenn wenn zu errichten oder zu erweitern - anfallendes häusli- - anfallendes häusli- ches oder gewerbliches ches oder gewerbli- Abwasser in eine dichte ches Abwasser in Sammelentwässerung eine dichte Sammel- eingeleitet wird unter entwässerung einge- Beachtung von Nr. 3.7 leitet wird unter Be- v e r b o t e n und achtung von Nr. 3.7 - die Gründungssohle und über dem höchsten - die Gründungssoh- Grundwasserstand liegt le mindestens 2 m über dem höchsten Grundwasserstand liegt 5.2 Ausweisung neuer Baugebiete ------v e r b o t e n 5.3 Stallungen verboten zu errichten oder zu erweitern für neue landwirt- (s. Anlage 2 Nr. 5) schaftliche Anwesen, nur zulässig nur zulässig v e r b o t e n entspr. für bereits vorhan- Anlage 2 Nr. 5 dene landwirtschaft- liche Anwesen ent- spr. Anlage 2 Nr. 5 5.4 Anlagen zum Lagern und Abfüllen von Jauche, nur zulässig Gülle, Silagesickersaft sowie Gärbehälter für Bio- im engen räumlichen und funktionalen Zu- gasanlagen sammenhang mit Stallungen oder Biogasanla- zu errichten oder zu erweitern gen (s. Anlage 2 Nr. 5) und v e r b o t e n mit Leckageerkennung der gesamten Anlage einschließlich Zuleitungen und frühestens 6 Wochen nach Anzeige der Maß- nahme beim Landratsamt Aichach-Friedberg 5.5 Ortsfeste Anlagen zur Gärfutterbereitung oder nur zulässig Gärsubstratlagerung mit Auffangbehälter für Silagesickersaft der bei zu errichten oder zu erweitern Anlagen größer 150 m3 entsprechend Nr. 5.4 (s. Anlage 2 Nr. 5) herzustellen ist, v e r b o t e n sowie bei Gärsubstratlagerung zusätzlich mit Leckageerkennung mittels Dichtungsbahn und Dränschicht und mit Auffangmöglichkeit bei Leckage

6. bei landwirtschaftlichen, forstwirtschaftlichen und gärtnerischen Flächennutzungen 6.1 Düngen mit Gülle, Jauche, Festmist, Festmist- wie Nr. 6.2 v e r b o t e n kompost und Gärresten 6.2 Düngen mit sonstigen organischen und minerali- nur zulässig schen Stickstoffdüngern (ohne Nr. 6.3) unter Einhaltung aller aktuellen fachlichen Regeln und Rechtsvor- schriften, einschließlich einer betriebsgrößen-unabhängigen Aufzeich- nung von Düngebedarfsermittlung und Nährstoffbilanz gemäß Dünge- verordnung

6.3 Ausbringen oder Lagern von nur zulässig - Stoffen nach Abfallverzeichnis-Verordnung (ins- Kompost bes. Schlämme jeglicher Art), - mit RAL-Prüfzeugnis “geeignet für WSZ III” - klärschlammhaltigen Düngemitteln, - aus der Eigenkompostierung in Hausgärten v e r b o t e n - Düngemitteln bzw. Gärresten bzw. Kompost mit Anteilen von behandelten oder unbehandelten Bioabfällen oder tierischen Nebenprodukten 6.4 ganzjährige Bodendeckung durch Zwischen- oder erforderlich, Hauptfrucht soweit fruchtfolge- und witterungsbedingt möglich.

Eine wegen der nachfolgenden Fruchtart unvermeidbare Winterfurche darf erst ab 20. Oktober erfolgen. Zwischenfrucht vor Mais darf erst ab 16. März eingearbeitet werden 6.5 Lagern von Festmist, Sekundärrohstoffdünger nur zulässig oder Mineraldünger auf unbefestigten Flächen Kalkdünger, Mineraldünger und Schwarzkalk, v e r b o t e n sofern gegen Niederschlag dicht abgedeckt 6.6 Lagern von Gärfutter oder Gärsubstrat außerhalb nur zulässig von ortsfesten Anlagen in allseitig dichten Foliensilos bei Siliergut ohne v e r b o t e n Gärsafterwartung sowie Ballensilage 6.7 Beweidung jeglicher Art , Freilandhaltung (auch in nur zulässig Zusammenhang mit orts-veränderlichen Geflügel- auf Grünland ohne flächige Verletzung der ställen), Koppel- und Pferchtierhaltung Grasnarbe (siehe Anlage 2 Nr. 6) v e r b o t e n oder für bestehende Nutzungen, die unmittelbar an vorhandene Stallungen gebunden sind 6.8 Wildfutterplätze und Wildgatter zu errichten, ------v e r b o t e n Wildkirrungen, Aufbrechen und Vergraben von Wild/Wildresten 6.9 Anwendung von Pflanzenschutzmitteln aus Luft- v e r b o t e n fahrzeugen oder zur Bodenentseuchung 6.10 Bewässerung landwirtschaftlich oder gärtnerisch nur zulässig genutzter Flächen bis zu einer Bodenfeuchte von 70 % der nutzba- v e r b o t e n ren Feldkapazität und mit Dokumentation der täglichen Bewässerungsmengen 6.11 Landwirtschaftliche Dräne und zugehörige Vor- nur zulässig flutgräben Instandsetzungs- und Pflegemaßnahmen an bereits bestehenden anzulegen, zu ändern oder zu erneuern Einrichtungen mit schonenden Verfahren 4 Wochen nach Anzeige beim Landratsamt Aichach-Friedberg 6.12 Besondere Nutzungen im Sinne von Anlage 2 Nr. nur zulässig 7 Gewächshäuser mit v e r b o t e n neu anzulegen oder zu erweitern ------geschlossenem Ent- wässerungssystem 6.13 Anlegen von Rückegassen nur zulässig unter Beachtung des LfU-Merkblattes 1.2/10 „Forstwegebau und Holzernte im Wasserschutzgebiet“ 6.14 Rodung, Kahlschlag größer als 3.000 m² oder verboten eine in der Wirkung gleichkommende Maßnahme ausgenommen Kalamitäten 6.16 Lagerung von Hackschnitzeln außerhalb von nur zulässig Gebäuden für unbehandeltes Material und bei ständiger v e r b o t e n Abdeckung gegen Niederschläge 6.17 Nasskonservierung von Rundholz nur zulässig Beregnung von unbe- v e r b o t e n handeltem Holz bis zu 720 Festmetern (2) Im Fassungsbereich (Schutzzone I) sind sämtliche unter Abs.1 aufgeführten Handlungen verboten. Das Betreten ist nur zulässig für Handlungen im Rahmen der Wassergewinnung und -ableitung durch Befugte des Trägers der öffentlichen Wasserversorgung, die durch diese Verordnung geschützt ist, oder durch die von ihm Beauftragten. (3) Die Verbote und Beschränkungen des Absatzes 1 gelten hinsichtlich der Nummern 1.2, 1.3, 1.4, 2.3 und 2.4 (für das Betanken des Notstromaggregates), 3.5 und 5.1 nicht für Handlungen im Rahmen der Wassergewinnung und - ableitung des Trägers der öffentlichen Wasserversorgung, die durch diese Verordnung geschützt ist, oder der von ihm Beauftragten § 4 Befreiungen (1) Für die Erteilung von Befreiungen von Einschränkungen, Verboten und Handlungspflichten des § 3 sowie von Duldungs- und Handlungspflichten nach §§ 6 und 7 gilt § 52 Abs. 1 Sätze 2 und 3 WHG. (2) Die Befreiung nach § 52 Abs. 1 Satz 2 WHG ist widerruflich; sie kann mit Inhalts- und Nebenbestimmungen verbunden werden und bedarf der Schriftform.

(3) Im Falle des Widerrufs kann das Landratsamt Aichach-Friedberg vom Grundstückseigentümer verlangen, dass der frühere Zustand wiederhergestellt wird, sofern es das Wohl der Allgemeinheit, insbesondere der Schutz der Wasserversorgung erfordert. § 5 Beseitigung und Änderung bestehender Einrichtungen (1) Die Eigentümer und Nutzungsberechtigten von Grundstücken innerhalb des Schutzgebiets haben die Beseiti- gung oder Änderung von Einrichtungen, die im Zeitpunkt des Inkrafttretens dieser Verordnung bestehen und deren Bestand, Errichtung, Erweiterung oder Betrieb unter die Verbote des § 3 fallen, auf Anordnung des Landratsamtes Aichach-Friedberg zu dulden, sofern sie nicht schon nach anderen Vorschriften verpflichtet sind, die Einrichtung zu beseitigen oder zu ändern. (2) Für Maßnahmen nach Abs. 1 ist nach § 52 Abs. 4 WHG, §§ 96 – 98 WHG und Art. 57 BayWG Entschädigung zu leisten.

§ 6 Handlungs- und Duldungspflichten (§ 52 Abs. 1 Nrn. 2 und 3 WHG) (1) Die Eigentümer und Nutzungsberechtigten von Grundstücken innerhalb des Schutzgebietes haben zu dulden, dass die Grenzen des Fassungsbereiches und der Schutzzonen durch Aufstellen oder Anbringen von Hinweiszei- chen kenntlich gemacht werden. (2) Sie haben ferner Probenahmen von im Schutzgebiet zum Einsatz bestimmten Düngemitteln und Pflanzen- schutzmitteln durch Beauftragte des Landratsamtes Aichach-Friedberg zur Kontrolle der Einhaltung der Vorschriften dieser Verordnung zu dulden. (3) Sie haben ferner die Entnahme von Boden-, Vegetations- und Wasserproben und die hierzu notwendigen Ver- richtungen auf den Grundstücken im Wasserschutzgebiet durch Beauftragte des Trägers der öffentlichen Wasser- versorgung, die durch diese Verordnung geschützt ist, oder des Landratsamts Aichach-Friedberg zu dulden. (4) Sie haben ferner das Betreten der Grundstücke zur Wahrnehmung der Eigenüberwachungspflichten gemäß § 52 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 WHG und gemäß § 3 der Verordnung zur Eigenüberwachung von Wasserversorgungs- und Abwasseranlagen (Eigenüberwachungsverordnung -EÜV-) in der jeweils geltenden Fassung durch Bedienstete des Trägers der öffentlichen Wasserversorgung, die durch diese Verordnung geschützt ist, oder von ihm hiermit Beauf- tragte zu gestatten, die hierzu erforderlichen Auskünfte zu erteilen und technische Ermittlungen und Prüfungen zu ermöglichen. (5) Sind Aufzeichnungen nach dieser Verordnung vorzunehmen, sind diese auf Verlangen dem Träger der öffentli- chen Wasserversorgung, die durch diese Verordnung geschützt ist, und/oder dem Landratsamt Aichach-Friedberg innerhalb von 4 Wochen vorzulegen.

§ 7 Ausgleichsleistungen und Entschädigung (Art. 32, 57 BayWG, § 52 Abs. 4, 5 WHG) (1) Soweit diese Verordnung oder eine auf Grund dieser Verordnung ergehende Anordnung erhöhte Anforderungen festsetzt, die die ordnungsgemäße land- oder forstwirtschaftliche Nutzung einschränken oder Mehraufwendungen für den Bau und Betrieb land- oder forstwirtschaftlicher Betriebsanlagen nach Maßgabe des Art. 32 Satz 1 Nr. 2 BayWG zur Folge haben, ist für die dadurch verursachten wirtschaftlichen Nachteile ein ange- messener Ausgleich nach Art 32 i. V. m. Art. 57 BayWG durch den Träger der öffentlichen Wasserversorgung, die durch diese Verordnung geschützt ist, zu leisten. Die Höhe ergibt sich aus den zum Erreichen des Schutzzwecks tatsächlich erforderlichen Einschränkungen oder Mehraufwendungen. (2) Soweit diese Verordnung oder eine auf Grund dieser Verordnung ergehende Anordnung das Eigentum unzu- mutbar beschränkt und diese Beschränkung nicht durch eine Befreiung nach § 4 oder durch andere Maßnahmen vermieden oder ausgeglichen werden kann, ist über die Fälle des § 5 Abs. 2 hinaus nach § 52 Abs. 4 WHG i. V. m. §§ 96 – 98 WHG und Art. 57 BayWG Entschädigung durch den Träger der öffentlichen Wasserversorgung, die durch diese Verordnung geschützt, ist zu leisten.

§ 8 Pflichten des Trägers der öffentlichen Wasserversorgung, die durch diese Verordnung geschützt ist (Begünstigter) (1) Der Träger der öffentlichen Wasserversorgung, die durch diese Verordnung geschützt ist, hat den Fassungsbe- reich wirksam gegen den Zutritt Unbefugter, gegen Zufluss von Niederschlags- und Schmelzwassern sowie vor Beeinträchtigungen der schützenden Bodendecke und ggf. der Fassungsanlagen infolge tieferer Durchwurzelung und Windwurf zu schützen. Bereits vorhandene Bäume sind, sofern Schäden an den Fassungsanlagen zu befürch- ten sind, bodenschonend zu entfernen, entstandene Verletzungen der Bodendecke umgehend zu beheben. (2) Der Träger der öffentlichen Wasserversorgung, die durch diese Verordnung geschützt ist, hat bei nicht öffentli- chen Straßen, Wegen und Plätzen zur Kennzeichnung die Hinweiszeichen auf eigene Kosten zu beschaffen und an den Stellen anzubringen und zu unterhalten, an denen es das Landratsamt Aichach-Friedberg anordnet. Dies gilt auch für oberirdische Gewässer und sonstige Stellen, an denen eine Kennzeichnung erforderlich ist. (3) Der Träger der öffentlichen Wasserversorgung, die durch diese Verordnung geschützt ist, hat die engere Schutzzone mindestens vierteljährlich, die weitere Schutzzone mindestens einmal pro Jahr zu begehen. Festgestell- te Verstöße gegen die Anordnungen der Schutzgebietsverordnung sind in das Betriebstagebuch einzutragen und in den Jahresbericht nach § 5 EÜV aufzunehmen. Sofern eine Mängelbeseitigung in einer der Gefährdungslage und Zumutbarkeit angemessenen Frist nicht erreicht werden kann, sind das Landratsamt Aichach-Friedberg und das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth zu verständigen.

Das Verbot der Düngung mit Gülle, Jauche, Festmist, Gärresten aus Biogasanlagen und Festmistkompost in der engeren Schutzzone ist mindestens einmal im Monat zu kontrollieren. Verstöße sind dem Landratsamt Aichach- Friedberg unverzüglich mitzuteilen. Die Begehungen und Kontrollen sind im Jahresbericht nach § 5 EÜV zu dokumentieren. (4) Der Träger der öffentlichen Wasserversorgung, die durch diese Verordnung geschützt ist, hat die Vorlage der Aufzeichnungen gemäß § 3 Abs. 1 Nr. 4 und § 5 EÜV, i. V. m. § 52 Abs. 1 Nr. 3 WHG, jährlich vollständig und un- aufgefordert vorzunehmen. Dies betrifft insbesondere auch die Daten zur Rohwasserbeschaffenheit. § 9 Ordnungswidrigkeiten Nach § 103 Abs. 1 Nr. 7a Buchstabe a) und Nr. 8 Buchstabe a), Abs. 2 WHG kann mit Geldbuße bis zu fünfzigtau- send Euro belegt werden, wer vorsätzlich oder fahrlässig 1. einer Beschränkung, einem Verbot oder einer Handlungspflicht nach § 3 Abs. 1 und 2 zuwiderhandelt oder einer Pflicht nach § 8 nicht nachkommt, 2. eine im Wege einer Befreiung nach § 4 zugelassene Handlung vornimmt, ohne die mit der Befreiung verbunde- nen Bedingungen und Auflagen zu befolgen, 3. Anordnungen oder Maßnahmen nach § 5 oder § 6 nicht duldet § 10 Inkrafttreten (1) Diese Verordnung tritt am Tage nach ihrer Bekanntmachung im Amtsblatt für den Landkreis Aichach-Friedberg in Kraft. (2) Gleichzeitig tritt die Verordnung des Landratsamtes Aichach-Friedberg vom 17.03.1998 (Amtsblatt des Landkrei- ses Aichach-Friedberg vom 28.03.1998, Jg. 54 Nr. 4) über das Wasserschutzgebiet für die öffentliche Wasserver- sorgung der Stadt Friedberg für die Tiefbrunnen B3 und B4 in der Gemarkung Rederzhausen außer Kraft. Aichach, den 23.03.2021 Landratsamt Aichach-Friedberg Dr. Klaus Metzger Landrat

Legende:

BI'- 3 Tiefbrunnen; verltert im örtlich 2. und 3. . tertiären Grundwasserstockwerk Br. 5 “efbrunnen; verltert im örtlich 2. . tertiären Grundwasserstockwerk VB “2903 tief Grundwassennessstelle; verltert im örtlich 2. A tertiären Grundwasserstockwetk

GW-Mst. B2 Grundwassermessstelle; verltert im örtlich 1. A tertiären Grundwasserstockwerk

Vorgeschlagenes Wasserschutzgebiet: WI N Fassungsbereich W ll l\ Engere Schutzene v, w "'A Weitere Schuüzone, , ‘, Innerer Bereich "' B Weitere Schutzzone Äußerer Bereich

Wasserschutzgebiet Rederzhausen für die Brunnen TBS — TBS in der Stadt Friedberg (Landkreis Aichach—Friedberg) für die öffentliche Wasserversorgung des Versorgungsgebietes der Stadtwerke Friedberg

Anlage 1 zur Verordnung des Landratsamtes Aichach-Friedberg vom 23.03.2021 Maßstab1 :5.000

Landratsamt Aichach-Friedberg Aichach, 23.03.2021

Dr.. Klaus Metzger Landrat

Anlage 2

Begriffsbestimmungen und Erläuterungen zu § 3 Abs. 1 der Verordnung des Landratsamtes Aichach-Friedberg vom 23.03.2021.2020 über das Wasserschutzgebiet für die Brunnen TB 3 - TB6 für die öffentliche Wasserversorgung des Versor- gungsgebietes der Stadtwerke Friedberg

1. Wassergefährdende Stoffe (zu § 3 Abs. 1 Nr. 2) Bezüglich der Einstufung wassergefährdender Stoffe ist Kapitel 2 der „Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen –AwSV-“ zu beachten.

2. Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (zu § 3 Abs. 1 Nr. 2.2) In der weiteren Schutzzone (III A und B) sind nur zulässig: 1. Oberirdische Anlagen der Gefährdungsstufen A bis C (gem. § 39 AwSV) und oberirdische Anlagen für auf- schwimmende flüssige Stoffe gemäß § 3 Abs. 2 Satz 1 Nr. 7 AwSV, die in einem Auffangraum aufgestellt sind, sofern sie nicht doppelwandig ausgeführt und mit einem Leckanzeigegerät ausgerüstet sind. Der Auffangraum muss das maximal in den Anlagen vorhandene Volumen wassergefährdender Stoffe aufnehmen können. 2. Unterirdische Anlagen der Gefährdungsstufen A und B und unterirdische Anlagen für aufschwimmende flüs- sige Stoffe gemäß § 3 Abs. 2 Satz 1 Nr. 7 AwSV, die doppelwandig ausgeführt und mit einem Leckanzeigege- rät ausgerüstet sind. 3. Oberirdische Anlagen für feste Gemische gemäß § 3 Abs. 2 Satz 1 Nr. 8 AwSV, entsprechend den Anforde- rungen des § 26 Abs. 1 AwSV. Die Anzeige-, Fachbetriebs-, Überwachungs- und Prüfpflichten gemäß AwSV sowie die Prüf-fristen gemäß Anlage 6 zur AwSV gelten in der gesamten weiteren Schutzzone (III A und III B), auch für bereits bestehende Anlagen. Unter Nr. 2.2 können auch Abfälle z. B. im Zusammenhang mit Kompostieranlagen oder Wertstoffhöfen fallen. An die Bereitstellung von Hausmüll aus privaten Haushalten zur regelmäßigen Abholung (z. B. Mülltonnen) werden keine besonderen Anforderungen gestellt.

3. Ausbringen von Abwasser (zu § 3 Abs. 1 Nr. 3.4) Für abgelegene Anwesen nach Art. 41 Abs. 2 BayBO kann regelmäßig auf Antrag im Rahmen einer Befreiung der Ausbringung des Gemisches aus vorbehandelten Abwassers mit Gülle/Jauche zugestimmt werden, wenn die dün- ge- und abfallrechtlich ordnungsgemäße Entsorgung oder Verwertung gesichert ist.

4. Betreiben von Abwasseranlagen sowie Grundstücksentwässerungsanlagen einschließlich Klein- kläranlagen (zu § 3 Abs. 1 Nr. 3.8) Einzuhaltende Prüffristen

Behandlungsanlagen/ Prüfungsintervalle/Prüfungsart Leitungstyp Weitere Schutzzone III Engere Schutzzone II Abwasserbehandlungsanlagen (ein- schl. Kleinkläranlagen), Dichtheitsprüfung Dichtheitsprüfung Mischwasserentlastungsbauwerke, alle 10 Jahre alle 3 Jahre* Regenklär- und Rückhaltebecken kommunale Abwasserleitungen eingehende Sichtprüfung und Schächte alle 5 Jahre, Dichtheitsprüfung Dichtheitsprüfung alle 3 Jahre* alle 10 Jahre private Abwasseranlagen: Behandlungsanlagen für gewerbliches Abwasser, Abwasserleitungen und Dichtheitsprüfung Dichtheitsprüfung Schächte vor einer Behandlungsanla- alle 5 Jahre alle 3 Jahre ge Abwasserleitungen und Schächte für gewerbliches Abwasser nach einer eingehende Sichtprüfung alle Dichtheitsprüfung Behandlungsanlage 10 Jahre alle 5 Jahre Abwasserleitungen und Schächte für eingehende Sichtprüfung alle Dichtheitsprüfung häusliches Abwasser 10 Jahre alle 5 Jahre für Druckleitungen gelten grundsätzlich halbierte Prüffristen Nachweis der erstmaligen Prüfung nach Erlass dieser Verordnung innerhalb von 2 Jahren

*Änderungsanträge können im Rahmen einer Befreiung befürwortet werden, wenn kein „sehr hohes“ Gefährdungs- potential vorliegt. Die Beurteilung des Gefährdungspotentials gem. LfU-Merkblatt 4.3/16 durch ein hydrogeologi- sches Fachbüro ist vom Betreiber zu beauftragen und die Einstufung zusammen mit einem Vorschlag für die Ver- längerung des Prüfintervalls der KVB vorzulegen.

5. Stallungen und JGS-Anlagen (zu § 3 Abs. 1 Nr. 5.3, 5.4 und 5.5) Bezüglich der Grundanforderungen wird auf die Anlage 7 „Anforderungen an JGS –Anlagen“ der Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV) sowie auf die entsprechenden „Technischen Re- geln wassergefährdender Stoffe (TRwS) JGS-Anlagen“ DWA-Arbeitsblatt A 792 in der jeweils aktuellen Fassung hingewiesen, die nähere Ausführungen zur baulichen Gestaltung (u. a. Leckageerkennung) und zu Betrieb und Überwachung enthalten. (Auf den aktuellen Stand der AWSV ist zu achten). Grundsätzlich dürfen nach AwSV Anlage 7, Nr. 2.1 für Anlagen nur Bauprodukte, Bauarten oder Bausätze verwen- det werden für die die bauaufsichtlichen Verwendbarkeitsnachweise unter Berücksichtigung wasserrechtlicher An- forderungen vorliegen. JGS-Lageranlagen für flüssige, allgemein wassergefährdende Stoffe dürfen unabhängig vom Gesamtvolumen nur mit einem dichten Leckageerkennungssystem errichtet und betrieben werden. Planbefestigte (geschlossene) Flächen, auf denen Kot und Harn anfallen, sind flüssigkeitsundurchlässig (Beton mit hohem Wassereindringwiderstand, rechnerische Rissbreite 0,2 mm) auszuführen und jährlich durch Sichtprüfung auf Undichtigkeiten zu kontrollieren. Bei Güllesystemen ist der Stall in hydraulisch, betrieblich abtrennbare Abschnitte zu gliedern, die einzeln auf Dicht- heit prüfbar und jederzeit ohne wesentliche Beeinträchtigung des laufenden Betriebes reparierbar sind. Der Speicherraum für Gülle bzw. Jauche sowie die Zuleitungen sind baulich so zu gliedern, dass eine Reparatur jederzeit ohne wesentliche Beeinträchtigung des laufenden Betriebes möglich ist. Dies kann durch einen zweiten Lagerbehälter oder eine ausreichende Speicherkapazität der Güllekanäle gewährleistet werden. Die Dichtheit von Gülle- bzw. Jauchebehältern sowie von Güllekanälen ist mittels dichtem Leckageerkennungssys- tem im Rahmen der Eigenüberwachung mindestens monatlich zu kontrollieren; eine jährliche Fremdüberwachung ist zu ermöglichen. Für das Leckageerkennungssystem ist ein bauaufsichtlicher Verwendbarkeitsnachweis erforder- lich (z. B. DIBt-Zulassung Z-59.26). Die besonderen Bestimmungen der Zulassung sind zu beachten. Bei Fahrsilos sind die Fugen in der Bodenplatte und aufgehenden Wänden dauerhaft dicht auszuführen z. B. mit Fugenbändern oder -blechen. Die einschlägigen Regeln der Technik, insbesondere DIN 1045, DIN 11622 und das DWA-Arbeitsblatt A 792, sind zu beachten. Das Errichten und Instandsetzen der Anlagen darf nur durch einen Fachbetrieb nach § 62 AwSV erfol- gen. Der Betreiber hat den ordnungsgemäßen Zustand der Anlagen einschließlich der Rohrleitungen vor Inbetrieb- nahme (und wiederkehrend alle 5 Jahre) durch einen Sachverständigen nach AwSV prüfen zu lassen.

Die Planunterlagen sind zur frühzeitigen Klärung von Ausgleichsansprüchen nach Art. 32 Satz 1 Nr. 2 BayWG dem Wasserversorgungsunternehmen vorzulegen. Der Beginn der Bauarbeiten ist bei der Kreisverwaltungsbehörde und dem Wasserversorgungsunternehmen 14 Tage vorher anzuzeigen.

6. Beweidung, Freiland-, Koppel- und Pferchtierhaltung (zu § 3 Abs. 1 Nr. 6.7) Eine flächige Verletzung der Grasnarbe liegt dann vor, wenn das wie bei herkömmlicher Rinderweide unvermeidba- re Maß (linienförmige oder punktuelle Verletzungen im Bereich von Treibwegen, Viehtränken etc.) überschritten wird.

7. Besondere Nutzungen sind folgende landwirtschaftliche, forstwirtschaftliche und gärtnerische Nutzungen (zu § 3 Abs. 1 Nr. 6.12):

- Weinbau - Beerenanbau - Hopfenanbau - Tabakanbau - Gemüseanbau (ausgenommen Feldgemüse im Rahmen der üblichen Fruchtfolge) - Zierpflanzenanbau - Baumschulen und forstliche Pflanzgärten - Energiepflanzenanbau, der einer üblichen ackerbaulichen Nutzung nicht vergleichbar ist (z. B. Energiewälder, Kurzumtriebsplantagen mit chemischer Unkrautregulierung) Das Verbot bezieht sich nur auf die Neuanlage derartiger Nutzungen, nicht auf die Verlegung im Rahmen des er- tragsbedingt erforderlichen Flächenwechsels bei gleichbleibender Größe der Anbaufläche. Eine Befreiungsperspek- tive gem. § 52 Abs. 1 Satz 3 WHG besteht insbesondere für Kulturen, die ohne chemischen Pflanzenschutz und intensive Düngung betrieben werden.

8. Kahlschlag und wirkungsgleiche Maßnahmen (zu § 3 Abs. 1 Nr. 6.14) Ein Kahlschlag liegt vor, wenn auf einer Waldfläche alle aufstockenden Bäume in einem oder in wenigen kurz auf- einander folgenden Eingriffen entnommen werden, ohne dass bereits eine ausreichende übernehmbare Verjüngung vorhanden ist und daher durch die Hiebsmaßnahme auf der Fläche Freilandbedingungen (Klima) entstehen. Eine dem Kahlschlag gleichkommende Maßnahme ist eine Lichthauung, bei der nur noch vereinzelt Bäume ste- hen bleiben und dadurch auf der Fläche ebenfalls Freiflächenbedingungen entstehen. Ein Kahlschlag kann auch entstehen, wenn zwei oder mehrere benachbarte Waldbesitzer Hiebe durchführen, die in der Summe zu den o.g. Freiflächenbedingungen führen. Dagegen sind Hiebmaßnahmen eines oder mehrerer Waldbesitzer auf räumlich getrennten Teilflächen zulässig, wenn sie die Flächenobergrenzen dieser Verordnung lediglich in der Summe überschreiten. Unter Kalamitäten sind Schäden durch Windwurf, Schneebruch oder durch Schädlingsbefall zu verstehen, deren Beseitigung nur durch die Entnahme aller geschädigten Bäume und daher u. U. nur durch Kahlschlag möglich ist.

Bekanntmachung des Landratsamtes Aichach-Friedberg; Wasserrecht

Verordnung des Landratsamtes Aichach-Friedberg über das Wasserschutzgebiet für die Brunnen TB2 und TB3 in der Gemeinde Todtenweis (Landkreis Aichach-Friedberg) für die öffentliche Wasserversorgung des Versorgungsgebietes der Gemeinde Todtenweis vom 11.03.2021

Das Landratsamt Aichach-Friedberg erlässt auf Grund des § 51 Abs. 1 Nr. 1, Abs. 2 in Verbindung mit § 52 des Gesetzes zur Ordnung des Wasserhaushalts (WHG) vom 31.07.2009 (BGBl. I S. 2585) - zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 04.12 2018 (BGBl. I S. 2254) - in Verbindung mit Art. 31 und 63 des Bayerischen Was- sergesetzes (BayWG) vom 25.02.2010 (GVBl. 2010 S. 66) - zuletzt geändert durch § 5 des Gesetzes vom 24. Juli 2019 (GVBl. S. 408) - folgende

Verordnung

§ 1 Allgemeines Zur Sicherung der öffentlichen Wasserversorgung des Versorgungsgebietes der Gemeinde Todtenweis wird in der Gemeinde Todtenweis das in § 2 näher umschriebene Schutzgebiet für die Brunnen TB2 und TB3 festgesetzt. Für dieses Gebiet werden die Anordnungen nach §§ 3 bis 8 erlassen. § 2 Schutzgebiet (1) Das Schutzgebiet besteht aus zwei Fassungsbereichen W I einer engeren Schutzzone W II einer weiteren Schutzzone W III (2) Die Grenzen des Schutzgebietes und der einzelnen Schutzzonen sind in dem im Anhang (Anlage 1) veröffent- lichten Lageplan eingetragen. Die genaue Grenze der Schutzzonen verläuft auf der jeweils gekennzeichneten Grundstücksgrenze oder (wenn die Schutzzonengrenze ein Grundstück durchschneidet) auf der der Fassung nähe- ren Kante der gezeichneten Linie. Für die genaue Grenzziehung ist ein Lageplan im Maßstab 1 : 5.000 maßgebend, der im Landratsamt Aichach-Friedberg und in der Gemeinde Todtenweis niedergelegt ist. Er kann dort während der Dienststunden eingesehen werden. (3) Veränderungen der Grenzen oder der Bezeichnungen der im Schutzgebiet gelegenen Grundstücke berühren die festgesetzten Grenzen der Schutzzonen nicht. (4) Der Fassungsbereich ist durch eine Umzäunung, die engere Schutzzone und die weitere Schutzzone sind, so- weit erforderlich, in der Natur in geeigneter Weise kenntlich gemacht. § 3 Verbotene oder nur beschränkt zulässige Handlungen (1) Es sind in der in der weiteren Schutzzone engeren Schutzzone entspricht Zone III II 1. bei Eingriffen in den Untergrund 1.1 Aufschlüsse oder Veränderungen der Erd- nur zulässig oberfläche, auch wenn Grundwasser nicht Bodenbearbeitung im Rah- aufgedeckt wird (insbesondere linienhaft men der ordnungsgemäßen nur zulässig durchhaltende Geländeeinschnitte, Fischtei- land- und forstwirtschaftli- wie in Zone II sowie im che, Kies-, Sand- und Tongruben, genehmi- chen oder gärtnerischen unmittelbaren Zusammenhang gungsfreie Abgrabungen gem. Art. 6 Abs. 2 Nutzung, mit den nach Nrn. BayAbgrG) vorzunehmen oder zu erweitern sowie 2 bis 5 zulässigen Maßnahmen Oberbodenabtrag zur Abma- gerung von Wiesen für na- turschutzfachliche Zwecke 1.2 Wiederverfüllung von Erdaufschlüssen, Bau- verboten gruben und Leitungsgräben sowie Gelän- für genehmigungsfreie Aufschüt- deauffüllungen tungen nach Art 57 Abs. 1 Nr. 9 BayBO

nur zulässig im Zuge von Baumaßnahmen v e r b o t e n mit dem ursprünglichen Erdaus- hub oder natürlichem unbedenk- lichem Bodenmaterial unter Beachtung der bodenschutz- rechtlichen Vorschriften und Regelwerke 1.3 Leitungen nur zulässig verlegen oder erneuern - unterirdische Leitungen ohne (ohne Nrn. 2.1, 3.7 und 6.11) Verwendung wassergefährden- der Stoffe, zur unmittelbaren Versorgung im Schutzgebiet befindlicher Anwesen und Ein- v e r b o t e n richtungen, - Freileitungen mit Mastfunda- menten bis 3 m Tiefe, jedoch über dem höchsten Grundwas- serstand, ohne Bodenverbesse- rungsmaßnahmen 1.4 Durchführung von Bohrungen nur zulässig bei Bodenuntersuchungen bis zu 1 m Tiefe bei Baugrunderkundung bis zu 4 m Tiefe 1.5 Untertägige Eingriffe in den Untergrund, auch unterhalb des genutzten Grundwasserleiters, v e r b o t e n auch wenn diese außerhalb des Wasser- schutzgebietes ansetzen

2. bei Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (siehe Anlage 2, Nrn 1 und 2) 2.1 Rohrleitungsanlagen zum Befördern von wassergefährdenden Stoffen nach § 65 UVPG i. V. m. Anl. 1 Nr. 19.3 – 19.6 UVPG sowie § 2 Abs. 2 der Verordnung über Rohr- leitungen (RohrFLtgV) und v e r b o t e n Rohrleitungsanlagen, die nicht der AwSV unterliegen, bei denen jedoch zumindest Anlagenteile wassergefährdende Stoffe ent- halten können zu errichten oder zu erweitern 2.2 Anlagen nach § 62 WHG zum Umgang mit nur zulässig wassergefährdenden Stoffen entsprechend Anlage 2 Nr. 2 zu errichten oder zu erweitern für neue Anlagen, wie sie im (ohne Nrn. 2.4 bis 2.6) Rahmen von Haushalt und v e r b o t e n Landwirtschaft (max. 1 Jahres- bedarf) üblich sind, nach An- zeige beim Landratsamt Aichach-Friedberg 2.3 Anlagen nach § 62 WHG zum Umgang mit nur zulässig wassergefährdenden Stoffen für alle bestehenden Anlagen bei Anzeige innerhalb von 3 Mo- zu betreiben naten nach Inkrafttreten dieser Verordnung sowie unter Einhal- tung der Pflichten und Fristen in Anlage 2 Nr. 2; durch diese Verordnung neu begründete Pflichten und Fristen sind erstmalig innerhalb von 2 Jahren nach deren Inkrafttreten zu erfüllen 2.4 Biogasanlagen v e r b o t e n zu errichten oder zu erweitern 2.5 Windkraftanlagen v e r b o t e n zu errichten oder zu erweitern 2.6 Anlagen zur Erdwärmenutzung v e r b o t e n zu errichten oder zu erweitern 2.7 Umgang mit und Abfüllen und Lagern von nur zulässig wassergefährdenden Stoffen außerhalb von für das Mitführen und Verwen- nur zulässig Anlagen nach § 62 WHG den der nötigen Betriebsstoffe - kurzfristige (wenige Tage) für Fahrzeuge und Maschinen. Lagerung von Stoffen bis Was- Es dürfen nur so viel wasser- sergefährdungsklasse 2 in gefährdende Stoffe mitgeführt dafür geeigneten, dichten werden, wie unbedingt nötig Transportbehältern bis zu je 50 sind. Liter Auf die Verpflichtung, dass - Abfüllen (z. B. Betanken) sämtliche Fahrzeuge und Ma- über technischen Schutzvor- schinen beim Befahren und kehrungen mit Eignungsnach- beim Betrieb in einwandfreiem weis technischem Zustand sein müssen, wird hingewiesen.. 2.8 Sonstiger Umgang mit wassergefährdenden nur zulässig Stoffen außerhalb von Anlagen nach § 62 - bei Verwenden über flüssig- WHG, soweit nicht nach Nrn. 4.11, 4.12, 6.1, keitsundurchlässigen, regel- 6.2, 6.4 und 6.5 zulässig mäßig durch Augenschein auf Unversehrtheit und Funktions- nur zulässig fähigkeit zu kontrollierenden, für das Mitführen und Verwen- vor Witterungseinflüssen ge- den der nötigen Betriebsstoffe schützten Betriebsflächen (wie für Fahrzeuge und Maschinen. z. B. in Werkstätten), unter Es dürfen nur so viel wasser- Bereithalten geeigneter Bin- gefährdende Stoffe mitgeführt demittel werden, wie unbedingt nötig - Mitführen und Verwenden der sind. nötigen Betriebsstoffe für Auf die Verpflichtung, dass Fahrzeuge und Maschinen (auf sämtliche Fahrzeuge und Ma- die Pflicht zur Gefahrenmini- schinen beim Befahren und mierung, z. B. Verwendung beim Betrieb in einwandfreiem biologisch abbaubarer Ketten- technischem Zustand sein schmieröle, wird hingewiesen), müssen, wird hingewiesen. - Kleinmengen im Rahmen des üblichen privaten Hausge- brauchs - Winterdienst auf gewidmeten Verkehrswegen 2.9 Abfall i. S. d. Abfallgesetze auf Deponien und bergbaulichen Abraum oder unverwertbare Lagerstättenanteile in Gruben, Brüchen und Tagebauen v e r b o t e n abzulagern (die Behandlung und Lagerung von Abfällen fällt unter Nrn. 2.2 und 2.3) 2.10 Genehmigungspflichtiger Umgang mit radio- aktiven Stoffen im Sinne des Atomgesetzes v e r b o t e n und der Strahlenschutzverordnung 3. bei Abwasserbeseitigung und Abwasseranlagen 3.1 Abwasserbehandlungsanlagen für häusli- nur zulässig ches, gewerbliches oder kommunales Ab- wenn die Dichtheit der Becken wasser, einschließlich Kleinkläranlagen sowie aller zugehörigen Lei- zu errichten oder zu erweitern tungen und Schächte durch geeignete Konzeption, Bauab- v e r b o t e n nahme und Dichtheitsprüfung vor Inbe- triebnahme sichergestellt wird. 3.2 Mischwasserentlastungsbauwerke v e r b o t e n zu errichten oder zu erweitern 3.3 Trockentoiletten nur zulässig für die Dauer des konkreten Anlasses (Baustelle, Veranstal- v e r b o t e n tung) und mit dichtem, regel- mäßig geleertem Behälter 3.4 Ausbringen von Abwasser v e r b o t e n (s. Anlage 2 Nr. 3) 3.5 Anlagen zum gezielten Einleiten von ge- nur zulässig sammeltem Niederschlagswasser, ein- bei ausreichender Reinigung schließlich Regenklär- und Regenrückhalte- durch flächenhafte Versicke- v e r b o t e n becken, rung über den bewachsenen zu errichten oder zu erweitern Oberboden 3.6 Anlagen zum gezielten Einleiten von gerei- nigtem kommunalem, häuslichen oder ge- werblichem Abwasser ins Grundwasser (Ver- v e r b o t e n sickern) zu errichten oder zu erweitern 3.7 Abwasserleitungen und zugehörige Anlagen nur zulässig zu errichten oder zu erweitern für Freispiegel- oder Unter- druckleitungen zum Ableiten des im Wasserschutzgebiet anfallenden Abwassers, wenn der schadensfreie Zustand der Entwässerungsanlagen vor Inbetriebnahme durch Dicht- heitsprüfung, bei Freispiegel- v e r b o t e n anlagen zusätzlich durch ein- gehende Sichtprüfung, nach den Regeln der Technik nach- gewiesen wird

verboten Durchleiten von außerhalb des Wasserschutzgebietes ge- sammeltem Abwasser 3.8 Abwasseranlagen sowie Grundstücks- nur zulässig entwässerungsanlagen einschließlich Klein- unter Nachweis der Prüfungen gem. Anlage 2 Nr. 4 gegenüber kläranlagen dem Landratsamt Aichach-Friedberg zu betreiben

4 bei Verkehrswegen, Plätzen mit besonderer Zweckbestimmung, Hausgärten, sonstigen Handlungen 4.1 Straßen, Wege und sonstige Verkehrsflächen nur zulässig (Flächen nach § 9 Abs. 1 Nr. 11 BauGB, ohne wesentliche Minderung landwirtschaftliche sowie gewerbliche Hofflä- der Schutzfunktion der Grund- chen, die der Zufahrt, dem Umschlagen und wasserüberdeckung, nur zulässig der vorübergehenden Lagerung dienen kön- für öffentliche Rad-, Feld- und nen) - Gemeindeverbindungs-, Waldwege, beschränkt- zu errichten oder zu erweitern Kreis-, Staats-, Bundesstra- öffentliche Wege, Eigentümer- ßen, wenn die Richtlinien für und Privatwege, ohne Gelän- bautechnische Maßnahmen an deeinschnitte und Straßen in Wasserschutzge- bei breitflächigem Versickern bieten (RiStWag) in der jeweils des ungesammelt abfließen- geltenden Fassung beachtet den Niederschlagswassers werden - sonstige Flächen unter Be- rücksichtigung von Nr. 3.5 - sonstige Wege wie in Zone II 4.2 Baumaterialien mit auswaschbaren oder auslaugbaren wassergefährdenden Stoffen (z. B. Recyclingmaterial, Schlacke, Impräg- niermittel), v e r b o t e n insbesondere beim Straßen-, Wege-, und Eisenbahnbau Zu verwenden 4.3 Baustelleneinrichtungen, Baustofflager zu nur zulässig errichten oder zu erweitern für Baustelleneinrichtungen und die unvermeidbare Lage- rung der für die Baumaßnahme v e r b o t e n benötigten Baustoffe, wobei auswaschbare oder auslaug- bare Materialien witterungsge- schützt zu lagern sind 4.4 Bade- und Zeltplätze nur zulässig einzurichten oder zu erweitern; mit Abwasserentsorgung über eine dichte Sammelentwässe- v e r b o t e n Camping aller Art rung unter Beachtung von Nr. 3.8 4.5 Sportanlagen nur zulässig zu errichten oder zu erweitern ohne wesentliche Minderung der Schutzfunktion der Grund- wasserüberdeckung und mit Abwasserentsorgung über eine dichte Sammelentwässerung gemäß Nr. 3.8 sowie mit jeder- zeit ausreichender Anzahl v e r b o t e n befestigter, ordnungsgemäß entwässerter Parkplätze unter Beachtung von Nr. 5.1

v e r b o t e n für Tontaubenschießanlagen und Motorsportanlagen 4.6 Öffentliche Veranstaltungen nur zulässig durchzuführen mit ordnungsgemäßer Abwas- serentsorgung und ausrei- chenden befestigten Parkplät- v e r b o t e n zen (z .B. Sportanlagen)

verboten für Geländemotorsport 4.7 Friedhöfe v e r b o t e n zu errichten oder zu erweitern 4.8 Flugplätze einschl. Sicherheitsflächen, No- tabwurfplätzen, militärische Anlagen und v e r b o t e n Übungsplätzen zu errichten oder zu erweitern 4.9 Militärische Übungen nur zulässig durchzuführen Durchfahren auf klassifizierten Straßen 4.10 Kleingartenanlagen v e r b o t e n zu errichten oder zu erweitern 4.11 Pflanzenschutzmitteln auf Freilandflächen, die nicht der land- oder forstwirtschaftlichen oder gärtnerischen Produktion dienen (z. B. v e r b o t e n Verkehrswege, für die Allgemeinheit be- stimmte Flächen) anzuwenden 4.12 Düngen mit Stickstoffdüngern nur zulässig nur zulässig standort- und bedarfsgerechte standort- und bedarfsgerechte Düngung mit den nach Nrn. 6.1 Düngung mit Mineraldünger bis 6.3 zulässigen Stoffen 4.13 Beregnung von öffentlichen Grünanlagen, nur zulässig Rasensport- und Golfplätzen bis zu einer Bodenfeuchte von 70 % der nutzbaren Feldkapa- v e r b o t e n zität und mit Dokumentation der täglichen Bewässerungs- mengen 5. bei baulichen Anlagen 5.1 Bauliche Anlagen und zugehörige Kfz- nur zulässig Stellplätze (ohne Nr. 4.1) bis 4 m Eingriffstiefe (auch zur zu errichten oder zu erweitern Baugrunderkundung), wenn - anfallendes häusliches oder gewerbliches Abwasser in eine dichte Sammelentwässerung v e r b o t e n eingeleitet wird (unter Beach- tung von Nr. 3.7) und - die Gründungssohle mindes- tens 2 m über dem höchsten Grundwasserstand liegt 5.2 Ausweisung neuer Baugebiete v e r b o t e n 5.3 Stallungen verboten zu errichten oder zu erweitern für neue landwirtschaftliche (s. Anlage 2 Nr. 5) Anwesen, nur zulässig v e r b o t e n für bereits vorhandene land- wirtschaftliche Anwesen entspr. Anlage 2 Nr. 5 5.4 Anlagen zum Lagern und Abfüllen von Jau- nur zulässig che, Gülle, Silagesickersaft (JGS-Anlagen) im engen räumlichen und funk- zu errichten oder zu erweitern tionalen Zusammenhang mit (s. Anlage 2 Nr. 5) Stallungen oder Biogasanlagen und mit Leckageerkennung der gesamten Anlage einschließ- v e r b o t e n lich Zuleitungen und frühestens 6 Wochen nach Anzeige der Maßnahme beim Landratsamt Aichach- Friedberg 5.5 Ortsfeste Anlagen zur Gärfutterbereitung nur zulässig oder zur Gärsubstratlagerung mit Auffangbehälter für Sila- zu errichten oder zu erweitern gesickersaft, der bei Anlagen (s. Anlage 2 Nr. 5) größer 150 m3 entsprechend Nr. 5.4 herzustellen ist, v e r b o t e n sowie bei Gärsubstratlagerung zusätzlich mit Leckageerken- nung mittels Dichtungsbahn und Dränschicht und mit Auf- fangmöglichkeit bei Leckage 6. bei landwirtschaftlichen, forstwirtschaftlichen und gärtnerischen Flächennutzungen 6.1 Düngen mit Gülle, Jauche, Festmist, Fest- wie Nr. 6.2 v e r b o t e n mistkompost und Gärresten 6.2 Düngen mit sonstigen organischen und mine- nur zulässig ralischen Stickstoffdüngern (ohne Nr. 6.3) unter Einhaltung aller aktuellen fachlichen Regeln und Rechts- vorschriften, einschließlich einer betriebsgrößenunabhängigen Aufzeichnung von Düngebedarfsermittlung und Nährstoffbilanz gemäß Düngeverordnung 6.3 Ausbringen oder Lagern von - Stoffen nach Abfallverzeichnis-Verordnung nur zulässig (insbesondere Schlämme jeglicher Art), Kompost - klärschlammhaltigen Düngemitteln, - mit RAL-Prüfzeugnis „geeig- v e r b o t e n - Düngemitteln bzw. Gärresten bzw. Kompost net für WSZ III“ mit Anteilen von behandelten oder unbehan- - aus der Eigenkompostierung delten Bioabfällen in Hausgärten oder tierischen Nebenprodukten 6.4 Lagern von Festmist, Sekundärrohstoffdün- nur zulässig ger oder Mineraldünger auf unbefestigten Kalkdünger, Mineraldünger Flächen und Schwarzkalk, sofern ge- v e r b o t e n gen Niederschlag dicht abge- deckt 6.5 Lagern von Gärfutter oder Gärsubstrat au- nur zulässig ßerhalb von ortsfesten Anlagen in allseitig dichten Foliensilos v e r b o t e n bei Siliergut ohne Gärsafter- wartung sowie Ballensilage 6.6 Ganzjährige Bodendeckung durch Zwischen- erforderlich, oder Hauptfrucht soweit fruchtfolge- und witterungsbedingt möglich.

Eine wegen der nachfolgenden Fruchtart unvermeidbare Winter- furche darf erst ab 20. Oktober erfolgen. Zwischenfrucht vor Mais darf erst ab 21. März eingearbeitet werden 6.7 Beweidung jeglicher Art , Freilandhaltung nur zulässig (auch in Zusammenhang mit ortsveränderli- auf Grünland ohne flächige nur zulässig chen Geflügelställen), Koppel- und Pferch- Verletzung der Grasnarbe (s. für bestehende Nutzungen, die tierhaltung Anlage 2 Nr. 6) unmittelbar an vorhandene oder Stallungen gebunden sind für bestehende Nutzungen, die verboten unmittelbar an vorhandene Erweiterung der Nutzungen Stallungen gebunden sind 6.8 Wildfutterplätze und Wildgatter zu errichten; ------v e r b o t e n Wildkirrungen, Aufbrechen und Vergraben von Wild/Wildresten 6.9 Anwendung von Pflanzenschutzmitteln aus v e r b o t e n Luftfahrzeugen oder zur Bodenentseuchung 6.10 Bewässerung landwirtschaftlich oder gärtne- nur zulässig risch genutzter Freilandflächen bis zu einer Bodenfeuchte von 70 % der nutzbaren Feldkapa- v e r b o t e n zität und mit Dokumentation der täglichen Bewässerungs- mengen 6.11 Landwirtschaftliche Dräne und zugehörige nur zulässig, Vorflutgräben Instandsetzungs- und Pflegemaßnahmen an bereits bestehen- anzulegen, zu ändern oder zu erneuern den Einrichtungen mit schonenden Verfahren 4 Wochen nach Anzeige beim Landratsamt Aichach-Friedberg 6.12 Besondere Nutzungen im Sinne von Anlage nur zulässig 2 Nr. 7 Gewächshäuser mit geschlos- v e r b o t e n neu anzulegen oder zu erweitern senem Entwässerungssystem 6.13 Anlegen von Rückegassen nur zulässig unter Beachtung des LfU-Merkblattes 1.2/10 „Forstwegebau und Holzernte im Wasserschutzgebiet“ 6.14 Rodung, Kahlschlag größer als 5.000 m2 oder eine in der Wirkung gleichkommende v e r b o t e n Maßnahme (s. Anlage 2 Nr. 8) (ausgenommen Kalamitäten)

6.15 Lagerung von Hackschnitzeln außerhalb von nur zulässig Gebäuden für unbehandeltes Material und v e r b o t e n bei ständiger Abdeckung ge- gen Niederschläge 6.16 Nasskonservierung von Rundholz v e r b o t e n

(2) Im Fassungsbereich (Schutzzone I) sind sämtliche unter Abs. 1 aufgeführten Handlungen verboten. Das Betre- ten ist nur zulässig für Handlungen im Rahmen der Wassergewinnung und -ableitung durch Befugte des Trägers der öffentlichen Wasserversorgung, die durch diese Verordnung geschützt ist, oder durch die von ihm Beauftragte. (3) Die Verbote und Beschränkungen des Absatzes 1 gelten hinsichtlich der Nummern 1.2, 1.3, 1.4, 3.5 und 5.1 nicht für Handlungen im Rahmen der Wassergewinnung und -ableitung des Trägers der öffentlichen Wasserversor- gung, die durch diese Verordnung geschützt ist, oder der von ihm Beauftragten. § 4 Befreiungen (1) Für die Erteilung von Befreiungen von Einschränkungen, Verboten und Handlungspflichten des § 3 sowie von Duldungs- und Handlungspflichten nach §§ 6 und 7 gilt § 52 Abs. 1 Sätze 2 und 3 WHG. (2) Die Befreiung nach § 52 Abs. 1 Satz 2 WHG ist widerruflich; sie kann mit Inhalts- und Nebenbestimmungen verbunden werden und bedarf der Schriftform. (3) Im Falle des Widerrufs kann das Landratsamt Aichach-Friedberg vom Grundstückseigentümer verlangen, dass der frühere Zustand wiederhergestellt wird, sofern es das Wohl der Allgemeinheit, insbesondere der Schutz der Wasserversorgung erfordert. § 5 Beseitigung und Änderung bestehender Einrichtungen (1) Die Eigentümer und Nutzungsberechtigten von Grundstücken innerhalb des Schutzgebiets haben die Beseiti- gung oder Änderung von Einrichtungen, die im Zeitpunkt des Inkrafttretens dieser Verordnung bestehen und deren Bestand, Errichtung, Erweiterung oder Betrieb unter die Verbote des § 3 fallen, auf Anordnung des Landratsamtes Aichach-Friedberg zu dulden, sofern sie nicht schon nach anderen Vorschriften verpflichtet sind, die Einrichtung zu beseitigen oder zu ändern. (2) Für Maßnahmen nach Abs. 1 ist nach § 52 Abs. 4 WHG, §§ 96 – 98 WHG und Art. 57 BayWG Entschädigung zu leisten. § 6 Handlungs- und Duldungspflichten (§ 52 Abs. 1 Nrn. 2 und 3 WHG) (1) Die Eigentümer und Nutzungsberechtigten von Grundstücken innerhalb des Schutzgebietes haben zu dulden, dass die Grenzen des Fassungsbereiches und der Schutzzonen durch Aufstellen oder Anbringen von Hinweiszei- chen kenntlich gemacht werden. (2) Sie haben ferner Probenahmen von im Schutzgebiet zum Einsatz bestimmten Düngemitteln und Pflanzen- schutzmitteln durch Beauftragte des Landratsamtes Aichach-Friedberg zur Kontrolle der Einhaltung der Vorschriften dieser Verordnung zu dulden. (3) Sie haben ferner die Entnahme von Boden-, Vegetations- und Wasserproben und die hierzu notwendigen Ver- richtungen auf den Grundstücken im Wasserschutzgebiet durch Beauftragte des Trägers der öffentlichen Wasser- versorgung, die durch diese Verordnung geschützt ist, oder des Landratsamts Aichach-Friedberg zu dulden. (4) Sie haben ferner das Betreten der Grundstücke zur Wahrnehmung der Eigenüberwachungspflichten gemäß § 52 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 WHG und gemäß § 3 der Verordnung zur Eigenüberwachung von Wasserversorgungs- und Abwasseranlagen (Eigenüberwachungsverordnung -EÜV-) in der jeweils geltenden Fassung durch Bedienstete des Trägers der öffentlichen Wasserversorgung, die durch diese Verordnung geschützt ist, oder von ihm hiermit Beauf- tragte zu gestatten, die hierzu erforderlichen Auskünfte zu erteilen und technische Ermittlungen und Prüfungen zu ermöglichen. (5) Sind Aufzeichnungen nach dieser Verordnung vorzunehmen, sind diese auf Verlangen dem Träger der öffentli- chen Wasserversorgung, die durch diese Verordnung geschützt ist, und/oder dem Landratsamt Aichach-Friedberg innerhalb von 4 Wochen vorzulegen. § 7 Ausgleichsleistungen und Entschädigung (Art. 32, 57 BayWG, § 52 Abs. 4, 5 WHG) (1) Soweit diese Verordnung oder eine auf Grund dieser Verordnung ergehende Anordnung erhöhte Anforderungen festsetzt, die die ordnungsgemäße land- oder forstwirtschaftliche Nutzung einschränken oder Mehraufwendungen für den Bau und Betrieb land- oder forstwirtschaftlicher Betriebsanlagen nach Maßgabe des Art. 32 Satz 1 Nr. 2 BayWG zur Folge haben, ist für die dadurch verursachten wirtschaftlichen Nachteile ein ange- messener Ausgleich nach Art 32 i. V. m. Art. 57 BayWG durch den Träger der öffentlichen Wasserversorgung, die durch diese Verordnung geschützt ist, zu leisten. Die Höhe ergibt sich aus den zum Erreichen des Schutzzwecks tatsächlich erforderlichen Einschränkungen oder Mehraufwendungen. (2) Soweit diese Verordnung oder eine auf Grund dieser Verordnung ergehende Anordnung das Eigentum unzu- mutbar beschränkt und diese Beschränkung nicht durch eine Befreiung nach § 4 oder durch andere Maßnahmen vermieden oder ausgeglichen werden kann, ist über die Fälle des § 5 Abs. 2 hinaus nach § 52 Abs. 4 WHG i. V. m. §§ 96 - 98 WHG und Art. 57 BayWG Entschädigung durch den Träger der öffentlichen Wasserversorgung, die durch diese Verordnung geschützt, ist zu leisten. § 8 Pflichten des Trägers der öffentlichen Wasserversorgung, die durch diese Verordnung geschützt ist (Begünstigter) (1) Der Träger der öffentlichen Wasserversorgung, die durch diese Verordnung geschützt ist, hat den Fassungsbe- reich wirksam gegen den Zutritt Unbefugter, gegen Zufluss von Niederschlags- und Schmelzwasser sowie vor Be- einträchtigungen der schützenden Bodendecke und ggf. der Fassungsanlagen infolge tieferer Durchwurzelung und Windwurf zu schützen. Bereits vorhandene Bäume sind bodenschonend zu entfernen, entstandene Verletzungen der Bodendecke umgehend zu beheben. (2) Der Träger der öffentlichen Wasserversorgung, die durch diese Verordnung geschützt ist, hat bei nicht öffentli- chen Straßen, Wegen und Plätzen zur Kennzeichnung die Hinweiszeichen auf eigene Kosten zu beschaffen und an den Stellen anzubringen und zu unterhalten, an denen es das Landratsamt Aichach-Friedberg anordnet. Dies gilt auch für oberirdische Gewässer und sonstige Stellen, an denen eine Kennzeichnung erforderlich ist. (3) Der Träger der öffentlichen Wasserversorgung, die durch diese Verordnung geschützt ist, hat die engere Schutzzone mindestens vierteljährlich, die weitere Schutzzone mindestens einmal pro Jahr zu begehen. Festgestell- te Verstöße gegen die Anordnungen der Schutzgebietsverordnung sind in das Betriebstagebuch einzutragen und in den Jahresbericht nach § 5 EÜV aufzunehmen. Sofern eine Mängelbeseitigung in einer der Gefährdungslage und Zumutbarkeit angemessenen Frist nicht erreicht werden kann sind das Landratsamt Aichach-Friedberg und das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth zu verständigen. Das Verbot der Düngung mit Gülle, Jauche, Festmist, Gärresten aus Biogasanlagen und Festmistkompost in der engeren Schutzzone ist mindestens einmal im Monat zu kontrollieren. Verstöße sind dem Landratsamt Aichach- Friedberg unverzüglich mitzuteilen. Die Begehungen und Kontrollen sind im Jahresbericht nach § 5 EÜV zu dokumentieren. (4) Der Träger der öffentlichen Wasserversorgung, die durch diese Verordnung geschützt ist, hat die Vorlage der Aufzeichnungen gemäß § 3 Abs. 1 Nr. 4 und § 5 EÜV i. V. m. § 52 Abs. 1 Nr. 3 WHG, jährlich vollständig und un- aufgefordert vorzunehmen. Dies betrifft insbesondere auch die Daten zur Rohwasserbeschaffenheit. § 9 Ordnungswidrigkeiten Nach § 103 Abs. 1 Nr. 7a und § 103 Abs. 2 WHG, Art. 74 Abs. 2 Nr. 1 BayWG kann mit Geldbuße bis zu fünfzig- tausend Euro belegt werden, wer vorsätzlich oder fahrlässig 1. einer Beschränkung, einem Verbot oder einer Handlungspflicht nach § 3 Abs. 1 und 2 zuwiderhandelt oder einer Pflicht nach § 8 nicht nachkommt, 2. eine im Wege einer Befreiung nach § 4 zugelassene Handlung vornimmt, ohne die mit der Befreiung verbunde- nen Bedingungen und Auflagen zu befolgen, 3. Anordnungen oder Maßnahmen nach § 5 oder § 6 nicht duldet. § 10 Inkrafttreten (1) Diese Verordnung tritt am Tage nach ihrer Bekanntmachung im Amtsblatt für den Landkreis Aichach-Friedberg in Kraft. (2) Gleichzeitig tritt die Verordnung des Landratsamtes Aichach-Friedberg vom 24.11.1977 (Amtsblatt vom 04.12.1977, Jg. 33 Nr. 45) über das Wasserschutzgebiet für die öffentliche Wasserversorgung der Gemeinde Todtenweis außer Kraft.

Aichach, den 11.03.2021 Landratsamt Aichach-Friedberg

Dr. Klaus Metzger Landrat

Anlage 2

Erläuterungen und Maßgaben zu § 3 Abs. 1, Nrn. 2, 3, 5 und 6 der Verordnung des Landratsamtes Aichach- Friedberg vom 11.03.2021 über das Wasserschutzgebiet für die Brunnen TB2 und TB3 in der Gemeinde Todtenweis

1. Wassergefährdende Stoffe (zu § 3 Abs. 1 Nr. 2) Bezüglich der Einstufung wassergefährdender Stoffe ist Kapitel 2 der „Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen -AwSV-“ zu beachten.

2. Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (zu § 3 Abs. 1 Nrn 2.2 und 2.3) In der weiteren Schutzzone (W III) sind nur zulässig: 2.1. Oberirdische Anlagen der Gefährdungsstufen A bis C (gem. § 39 AwSV) und oberirdische Anlagen für aufschwimmende flüssige Stoffe gemäß § 3 Abs. 2 Satz 1 Nr. 7 AwSV, die in einem Auffangraum aufge- stellt sind, sofern sie nicht doppelwandig ausgeführt und mit einem Leckanzeigegerät ausgerüstet sind. Der Auffangraum muss das maximal in den Anlagen vorhandene Volumen wassergefährdender Stoffe aufnehmen können. 2.2. Unterirdische Anlagen der Gefährdungsstufen A und B und unterirdische Anlagen für aufschwimmende flüssige Stoffe gemäß § 3 Abs. 2 Satz 1 Nr. 7 AwSV, die doppelwandig ausgeführt und mit einem Leck- anzeigegerät ausgerüstet sind. 2.3. Oberirdische Anlagen für feste Gemische gemäß § 3 Abs. 2 Satz 1 Nr. 8 AwSV, entsprechend den Anforderungen des § 26 Abs. 1 AwSV. Die Anzeige-, Fachbetriebs-, Überwachungs- und Prüfpflichten gemäß AwSV sowie die Prüffristen gemäß Anlage 6 zur AwSV gelten in der weiteren Schutzzone (W III), auch für bereits bestehende Anlagen. Unter Nr. 2.2 können auch Abfälle z. B. im Zusammenhang mit Kompostieranlagen oder Wertstoffhöfen fallen. An die Bereitstellung von Hausmüll aus privaten Haushalten zur regelmäßigen Abholung (z. B. Mülltonnen) werden keine weitergehenden Anforderungen gestellt.

3. Ausbringen von Abwasser (zu § 3 Abs. 1 Nr. 3.4) Für abgelegene Anwesen nach Art. 41 Abs. 2 BayBO kann regelmäßig auf Antrag im Rahmen einer Befreiung der Ausbringung des Gemisches aus vorbehandelten Abwassers mit Gülle/Jauche zugestimmt werden, wenn die dün- ge- und abfallrechtlich ordnungsgemäße Entsorgung oder Verwertung gesichert ist.

4. Betreiben von Abwasseranlagen sowie Grundstücksentwässerungsanlagen einschließlich Klein- kläranlagen (zu § 3 Abs. 1 Nr. 3.8) Einzuhaltende Prüffristen

Behandlungsanlagen/ Prüfungsintervalle/Prüfungsart Leitungstyp Weitere Schutzzone III Engere Schutzzone II Abwasserbehandlungsanlagen (ein- schl. Kleinkläranlagen), Dichtheitsprüfung Dichtheitsprüfung Mischwasserentlastungsbauwerke, alle 10 Jahre alle 3 Jahre* Regenklär- und Rückhaltebecken kommunale Abwasserleitungen eingehende Sichtprüfung und Schächte alle 5 Jahre, Dichtheitsprüfung Dichtheitsprüfung alle 3 Jahre* alle 10 Jahre private Abwasseranlagen: Behandlungsanlagen für gewerbliches Abwasser, Abwasserleitungen und Dichtheitsprüfung Dichtheitsprüfung Schächte vor einer Behandlungsanla- alle 5 Jahre alle 3 Jahre ge Abwasserleitungen und Schächte für gewerbliches Abwasser nach einer eingehende Sichtprüfung alle Dichtheitsprüfung Behandlungsanlage 10 Jahre alle 5 Jahre Abwasserleitungen und Schächte für eingehende Sichtprüfung alle Dichtheitsprüfung häusliches Abwasser 10 Jahre alle 5 Jahre für Druckleitungen gelten grundsätzlich halbierte Prüffristen Nachweis der erstmaligen Prüfung nach Erlass dieser Verordnung innerhalb von 2 Jahren

*Änderungsanträge können im Rahmen einer Befreiung befürwortet werden, wenn kein „sehr hohes“ Gefährdungs- potential vorliegt. Die Beurteilung des Gefährdungspotentials gem. LfU-Merkblatt 4.3/16 durch ein hydrogeologi- sches Fachbüro ist vom Betreiber zu beauftragen und die Einstufung zusammen mit einem Vorschlag für die Ver- längerung des Prüfintervalls der KVB vorzulegen.

5. Stallungen und JGS-Anlagen(zu § 3 Abs. 1 Nrn 5.3, 5.4 und 5.5) Bezüglich der Grundanforderungen wird auf die Anlage 7 „Anforderungen an Jauche-, Gülle- und Silagesickeranla- gen -JGS-Anlagen-“ der Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV), sowie auf die entsprechenden „Technischen Regeln wassergefährdende Stoffe (TRwS)“, DWA-Arbeitsblatt A 792 in der jeweils aktuellen Fassung hingewiesen, die nähere Ausführungen zur baulichen Gestaltung (u. a. Leckageerken- nung) und zum Betrieb und zur Überwachung enthalten. Auf den jeweiligen aktuellen Stand gemäß AwSV ist zu achten. Grundsätzlich dürfen nach AwSV Anlage 7, Nr. 2.1 für Anlagen nur Bauprodukte, Bauarten oder Bausätze verwen- det werden, für die die bauaufsichtlichen Verwendbarkeitsnachweise unter Berücksichtigung wasserrechtlicher Anforderungen vorliegen. JGS-Lageranlagen für flüssige, allgemein wassergefährdende Stoffe dürfen unabhängig vom Gesamtvolumen nur mit einem Leckageerkennungssystem errichtet und betrieben werden Planbefestigte (geschlossene) Flächen, auf denen Kot und Harn anfallen, sind flüssigkeitsundurchlässig (Beton mit hohem Wassereindringwiderstand, rechnerische Rissbreite 0,2 mm,) auszuführen und jährlich durch Sichtprüfung auf Undichtigkeiten zu kontrollieren. Bei Güllesystemen ist der Stall in hydraulisch-betrieblich abtrennbare Abschnitte zu gliedern, die einzeln auf Dicht- heit prüfbar und jederzeit ohne wesentliche Beeinträchtigung des laufenden Betriebes reparierbar sind. Der Speicherraum für Gülle bzw. Jauche sowie die Zuleitungen sind baulich so zu gliedern, dass eine Reparatur jederzeit ohne wesentliche Beeinträchtigung des laufenden Betriebes möglich ist. Dies kann durch einen zweiten Lagerbehälter oder eine ausreichende Speicherkapazität der Güllekanäle gewährleistet werden. Die Dichtheit von Gülle- bzw. Jauchebehältern sowie der Fugenbereiche von Gülle- bzw. Jauchekanälen ist mittels Leckageerkennungssystem im Rahmen der Eigenüberwachung mindestens vierteljährlich zu kontrollieren; eine jährliche Fremdüberwachung ist zu ermöglichen. Für das Leckageerkennungssystem ist ein bauaufsichtlicher Ver- wendbarkeitsnachweis erforderlich (z. B. DIBt-Zulassung Z-59.26). Die besonderen Bestimmungen der Zulassung sind zu beachten. Bei Fahrsilos sind die Fugen in der Bodenplatte und aufgehenden Wänden dauerhaft dicht auszuführen, z. B. mit Fugenbänder oder -bleche. Die einschlägigen Regeln der Technik, insbesondere DIN 1045, DIN 11622 und das DWA-Arbeitsblatt A 792, sind zu beachten. Das Errichten und Instandsetzen der Anlagen darf nur durch einen Fachbetrieb nach § 62 AwSV erfol- gen. Der Betreiber hat den ordnungsgemäßen Zustand der Anlagen einschließlich der Rohrleitungen vor Inbetrieb- nahme (und wiederkehrend alle 5 Jahre) durch einen Sachverständigen nach AwSV prüfen zu lassen. Die Planunterlagen sind zur frühzeitigen Klärung von Ausgleichsansprüchen nach Art. 3 Satz 1 Nr. 2 BayWG dem Wasserversorgungsunternehmen vorzulegen. Der Beginn der Bauarbeiten ist bei der Kreisverwaltungsbehörde und dem Wasserversorgungsunternehmen 14 Tage vorher anzuzeigen. 6. Beweidung, Freiland-, Koppel- und Pferchtierhaltung (zu § 3 Abs. 1 Nr. 6.7) Eine flächige Verletzung der Grasnarbe liegt dann vor, wenn das wie bei herkömmlicher Rinderweide unvermeidba- re Maß (linienförmige oder punktuelle Verletzungen im Bereich von Treibwegen, Viehtränken etc.) überschritten wird.

7. Besondere Nutzungen sind folgende landwirtschaftliche, forstwirtschaftliche und gärtnerische Nutzungen (zu § 3 Abs. 1 Nr. 6.12):

- Weinbau - Beerenanbau - Hopfenanbau - Tabakanbau - Gemüseanbau (ausgenommen Feldgemüse im Rahmen der üblichen Fruchtfolge) - Zierpflanzenanbau - Baumschulen und forstliche Pflanzgärten - Energiepflanzenanbau, der einer üblichen ackerbaulichen Nutzung nicht vergleichbar ist (z. B. Energiewälder, Kurzumtriebsplantagen mit chemischer Unkrautregulierung) Das Verbot bezieht sich nur auf die Neuanlage derartiger Nutzungen, nicht auf die Verlegung im Rahmen des er- tragsbedingt erforderlichen Flächenwechsels bei gleichbleibender Größe der Anbaufläche. Eine Befreiungsperspek- tive gem. § 52 Abs. 1 Satz 3 WHG besteht insbesondere für Kulturen, die ohne chemischen Pflanzenschutz und intensive Düngung betrieben werden.

8. Kahlschlag und wirkungsgleiche Maßnahmen (zu § 3 Abs. 1 Nr. 6.14) Ein Kahlschlag liegt vor, wenn auf einer Waldfläche alle aufstockenden Bäume in einem oder in wenigen kurz auf- einander folgenden Eingriffen entnommen werden, ohne dass bereits eine ausreichende übernehmbare Verjüngung vorhanden ist und daher durch die Hiebsmaßnahme auf der Fläche Freilandbedingungen (Klima) entstehen. Eine dem Kahlschlag gleichkommende Maßnahme ist eine Lichthauung, bei der nur noch vereinzelt Bäume stehen bleiben und dadurch auf der Fläche ebenfalls Freiflächenbedingungen entstehen. Ein Kahlschlag kann auch entstehen, wenn zwei oder mehrere benachbarte Waldbesitzer Hiebe durchführen, die in der Summe zu den o.g. Freiflächenbedingungen führen. Dagegen sind Hiebmaßnahmen eines oder mehrerer Waldbesitzer auf räumlich getrennten Teilflächen zulässig, wenn sie die Flächenobergrenzen dieser Verordnung lediglich in der Summe überschreiten. Unter Kalamitäten sind Schäden durch Windwurf, Schneebruch oder durch Schädlingsbefall zu verstehen, deren Beseitigung nur durch die Entnahme aller geschädigten Bäume und daher u.U. nur durch Kahlschlag möglich ist.