Wildbach- und Lawinenverbau Wildbach- Wildbach- und Lawinenverbau

Zeitschrift für Wildbach-, Lawinen-, Erosions- und Steinschlagschutz Journal of Torrent, Avalanche, Landslide and Rock Fall Engineering 2013, Heft Nr. 172 77. Jahrgang, Dezember 2013, Heft Nr.

ISBN: 978-3-9503089-6-9

77. Jahrgang, Dezember 2013, Heft Nr. 172 Heft 172 Wildbach- und Lawinenverbau

Impressum:

Herausgeber: Verein der Diplomingenieure der Wildbach- und Lawinenverbauung Österreichs, A-9500 Villach

Schriftleiter: Dipl.-Ing. Dr. Florian RUDOLF-MIKLAU c/o Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, Abteilung IV/5 – Wildbach- und Lawinenverbauung, Marxergasse 2, 1030 Wien, Tel.: +43 1 71100 7329, Fax: +43 1 71100 7399, florian.rudolf-miklau@wlv-.at

Layout & graphische Gestaltung: Studio Kopfsache – Kommunikation & Design, A - 5310 Mondsee Lektorat: MB International Languages GmbH, A - 5310 Mondsee Druck & Versand: Friedrich VDV Vereinigte Druckereien- und Verlags-Gesellschaft mbH & Co KG, A - 4020 Linz Titelbild: Katastropheneinsatz nach dem Murgang in St. Lorenzen (Steiermark, 2012) und den Rutschungen in Gasen und Haslau (Steiermark, 2005) (Quelle: WLV Steiermark)

ISBN: 978-3-9503089-6-9 77. Jahrgang, Dezember 2013, Heft Nr. 172 Seite 4 Wildbachverbauung_2.qxp:Layout 512.02.200913:38UhrSeite1 Mail [email protected] Tel +43(0)5412-61421 A-6462 Karres, Tiroler Bundesstraße 1 Heli Tirol GmbH Lawinensprengungen • Lawinensprengungen Feuerbekämpfung • Feuerbekämpfung Holztransporte • Holztransporte Rettungsflüge • Rettungsflüge Montagen • Montagen gehen wir in die Luft ... Luft die in wir gehen … Nur für Sie für Nur … VIP- und Shuttleflüge Shuttleflüge und VIP- Leitungskontrollen Hüttenversorgung Tierbergungen Film- und Fotoflüge und Film- Mail [email protected] Tel +43(0)6462-4200 A-5600 St.JohannimPongau,Heliport Heli AustriaGmbH Inhalt Heft172

KURZBEITRÄGE zum Schwerpunktthema HAUPARTIKEL zum Schwerpunktthema Editorial der Ereignisse vom 2.Juni 2013inSalzburg Abfluss-, Geschiebe- undMurganganalyse Gebhard Neumayr ,Patrik Schartner: Markus Moser, Franz Brenner, SusanneMehlhorn, im BundeslandSalzburg Dokumentation derKatastrophenereignisse 2013 Julia Eisl, Thomas Wiesinger, Johannes Hübl: Analyse –GegenmaßnahmenMonitoring Großhangbewegung Höhenberg-Pechgraben Wolfgang Gasperl: 21. Die Bewältigung desMurenereignisses vom Josef Dick, MarkusMayerl, RobertRiemelmoser, Hans-Peter Scheb: internationalen Stateofthe Art? Entspricht dasösterreichische Katastrophenmanagement dem Siegfried Jachs: und Wirkung anhanddesErdbebens inden Abruzzen Katastrophenmanagement inSüdtirol: Organisation Hanspeter Staffler: Grundsätze und ErfahrungenimLand Tirol (Interview) Pressearbeit inderKatastrophe: Thomas Schönherr: Kommunikation vor, während undnach derKatastrophe Sabine Volgger: 07. 2012inSt.Lorenzen imPaltental: EineBilanz

Seite 5 Seite 108 Seite 94 Seite 86 Seite 74 Seite 62 Seite 44 Seite 28 Seite 12 Seite 10 Seite 6 Bauen auf schwierigem Terrain. Am Schartlhofgraben im Team erfolgreich: erfolgreich: Team im Schartlhofgraben Am Terrain. schwierigem auf Bauen 13-wildbachverbau-alzner-schartlhofgraben.indd 1 Wildbach- und Lawinenverbau, GBL. Pongau. Danke für‘s Teamwork. für‘s Danke Pongau. GBL. Lawinenverbau, und Wildbach- MEVA Schalungs-Systeme, Alzner Baumaschinen und die die und Baumaschinen Alzner Schalungs-Systeme, MEVA www.meva.at • [email protected] • Tel. 02252 209000 • Tel. • [email protected] 209000 02252 www.meva.at www.alzner.at • [email protected] • 062198065 • [email protected] Tel. www.alzner.at Nach bestem Wissen und Gewässer.und Sicher bauen. 24.10.2013 17:49:06 Wildbachschutz Schartlhofgraben, Flachau Inhalt Heft172 Pioniere der Wildbach- und Praxis-Pinnwand Schutz des Menschenleben Kurzbeiträge Lawinenverbauung Hydrologisches Variantenstudium Prollingbach, GemeindeYbbsitz Eduard Kotzmaier, Moser, Markus Mehlhorn: Susanne Hochwasserrückhaltebecken Lankowitzbach –kurze Projektvorstellung Reinhard Ribitsch: Berücksichtigung gravitativer Naturgefahren imRaumordnungs- undBaurecht Arthur Kanonier: Hofrat Ing.Josef Henrich –EinekurzeBiographie Clemens Falser: Ethische undrechtliche Aspekte Bewertung von Personenschäden: Josef Bordat: der Wildbachverbauung: EinPorträt zum150. Todestag Der Österreicher Joseph Duile,Pionierund Altmeister Eugen Länger: Herausforderungen, Möglichkeiten undStrategien Naturgefahren undPersonenrisiko – Andreas Pichler, Barbara Schwendtner: bei Naturereignissen –Grundlagen,Möglichkeiten undErfahrungen Assistenzeinsätze desÖsterreichischen Bundesheeres Roland Bauer, GerhardSchnöller: Wildbachverbauung und Ökologie Widerspruch odersinnvolle Ergänzung? Wolfram Bitterlich: Vulnerabilitätslandkarte Österreich Sven Fuchs: Grundsätze, Methodenund Anwendung Zur Bewertung von Personenschäden – Andrea M.Leiter, ChristophM.RheinbergerundMichael Bründl:

Seite 7 Seite 182 Seite 180/181 Seite 176 Seite 166 Seite 154 Seite 146 Seite 136 Seite 132 Seite 118 Seite 8 Inhalt Heft172

Verzeichnis derInserenten Aktuelles Praxis-Pinnwand Rheologische Untersuchung von Murmaterial: Methodenübersicht Roland Kaitna: Rutschungsmonitoring (Höhenbergrutschung/Großraming) Erfahrungen von mitdemEinsatz UAV (Unmanned AerialVehicles) im Gerald Lindner, KlausSchraml, Johannes Hübl: • • • • • „State-of-the-Art“ for Natural Hazard Engineering „Stand derTechnik“ imNaturgefahren-Ingenieurwesen Fachtagung (imRahmendes ETC-Projekts START_it_up) ETC Projekt „Start_it_up“ Mitarbeit eines Wildbachexperten beiderFAO inRom Waldbrand-Datenbank fürÖsterreich Abschluss derReihe ONR24800

Seite 9 Seite 193 Seite 192 Seite 190/191 Seite 188/189 Seite 186 Seite 184 Seite 10 Vermeidung und Vorsorge betreibenzukönnen. bei gewonnenen Erkenntnisse der Kreislauf neu gestartet wird, um weiterhin höchstmögliche kommt während des Ablaufes undunmittelbardanach großeBedeutungzu,dadurch dieda- Sicherheit zu gewährleisten. Der Beobachtung und Dokumentation eingetretener Ereignisse dung möglichst effektiv zu steuernundfür die Hilfs-undEinsatzorganisationen bestmögliche Katastropheneinsatz isteswesentlich, durch entsprechende ExpertisedieRessourcenverwen- troffenen alsauch fürdieBehördenundBlaulichtorganisationen möglichst kleinzuhalten.Im Vorfeld zu erkennen und durch Einsatz von Frühwarnungen die Reaktionszeit sowohl für Be- Eingehende Wetterbeobachtungen könnenhelfen,mögliche Schadensereignisse schon im len undschon frühzeitigfürdiePlanungundUmsetzungvon Gegenmaßnahmenzusorgen. deren komplexeZusammenhängeund Wirkungsmechanismen zukennen,laufendbeurtei- beim Schutz vor Naturgefahrenebensodarauf an,Risikogebiete,kritische Wetterabläufe und nen, erstdannkommendie„Bewältigung“ unddie„Wiederherstellung“. ums fürInnereswirddaherdieserKreislaufmitder„Vermeidung“ undder„Vorsorge“ begon- Im „Staatlichen Krisen-undKatastrophenschutzmanagement“ (SKKM)desBundesministeri- Risk ManagementCycles“ wesentlich, jaunerlässlich füreineerfolgreiche Zielerreichung ist. benem Zeitdrucks undoftengenRessourcen die Verfolgung einesKreislaufes,des„Disaster/ ebenen außergewöhnlichen Umfangaufweisen,vergisst manoft,dassauch dabeitrotzgege- phen beschäftigt, alsomitEreignissen,diegemäßoffiziellerDefinitionaufallenBeurteilungs- klassischen Ursprungfastvergessen lässt! Wenn mansich mitderBewältigung von Katastro- Stauffacher sagen – eineRedewendung, die längstgängige Weisheit geworden ist unduns den „Der klugeMannbautvor!“ lässtFriedrich Schiller in„Wilhelm Tell“ dieFrau desBauern Liebe Leserin,lieberLeser, Editorial FLORIAN RUDOLF-MIKLAU So wieimBrandschutz, derjaauch nicht erstbeginnt,wennesbrennt,kommt deren interessanten Schwerpunkten gewidmet. ganisationen imsogenannten„Ernstfall“ bereiten. Behörden, Sachverständigen, Hilfs- und Einsatzor Weg für eine verbesserte Zusammenarbeitaller strophenmanagement“ bieten, sondern auch den erweiterten Blick aufden Themenkomplex „Kata- Heft zusammengetragene Wissen nicht nureinen eine eindrucksvolle Kulisse. Möge das in diesem Jahre 2012und2013inÖsterreich bildendafür wasser-, Muren-undRutschungskatastrophen der mentation derKatastrophenereignisse.DieHoch- der Risiko-undKrisenkommunikationDoku- hinsichtlich derOrganisation,Einsatzleitung, ten diePhasenundFunktionen,insbesondere aus Österreich, SüdtirolundderSchweiz beleuch- Ebenen desstaatlichen Katastrophenmanagement strophen. Beiträge von Expertenderverschiedenen einzelnen Phasen der Bewältigung von Naturkata- plexen Kooperationen undSchnittstellen inden beteiligten Organisationenunddiedurchaus kom- tige Landschaft deramKatastrophenmanagement interdisziplinären Überblick überdievielschich- gen indenHintergrundtreten. oder Wirtschaftlichkeitsüberlegunstimmungen - nieren, während Zuständigkeiten, Verfahrensbe- abgekürzte Entscheidungsfindungsprozesse domi- Führungsstrukturen, kurzeInformationswege und einsätzen machen deutlich, dassdabeistraffe ren. Erfahrungenauserfolgreichen Katastrophen- wie Angst, Panik oderSorglosigkeitzuprovozie - tionsvermittlung, ohnedabeifalsche Reaktionen ständiger, zielgerichteter und effizienter Informa- alle GruppenhabenBedarfnach objektiver, voll- troffenen Bevölkerung oderseiesmitdenMedien; den undEinsatzorganisationen,seiesmitderbe- und sensibleFunktion,seieszwischen denBehör zudem die Kommunikation eine entscheidende In allenPhasendesKatastrophenmanagementshat Das Heft172ist jedoch auch zwei an- Das vorliegende Heft 172 bietet einen - -

Schriftleiter Dr. FlorianRudolf-Miklau Bundesheers desÖsterreichischen und Experte genland der Wildbach- undLawinenverbauung Leiter derSektion Wien, undBur Niederösterreich Dipl.-Ing. RolandBauer Streifzug durch dieBeiträge diesesHeftes. solche Fehler inZukunftzuvermeiden. wältigten Katastrophenmögendazubeitragen, Das Vorbild derPioniereunddieLehren aus be- Katastrophe verbergen sich vielekleineFehler.“ nen. Ein Aphorismus besagt:„Hinterjedergroßen schichtigkeit dervorgestellten Themen undPerso- mensionen derZeitlebtdabeistetsvon der Viel- Menschen. DerSpannungsbogen inallendreiDi- Schutzes desLebensund derGesundheit bewältigung unddieZukunft derBewertungdes bachverbauung, dieGegenwart derKatastrophen- lich Perspektiven in die Vergangenheit der Wild - (1879 –1943)vorstellt. tes, Joseph Duile(1776–1863)undJosef Henrich zwei prägende Persönlichkeiten dieses Fachgebie - niere der Wildbach- undLawinenverbauung“, der Österreich eröffnetder Themenschwerpunkt „Pio- in dieFrühzeit desSchutzes vor Naturgefahren in fachpolitischen Diskursanzuregen.EinenBlick serschaft beitragen undkanngeeignetsein, einen zu einerkritischen Auseinandersetzung derLe- plinärer Blick aufdieseskontroverse Thema möge rechtspolitischer Sicht auseinander. Eininterdiszi- ethischer, volkswirtschaftlicher, technischer und im Zusammenhang mit Naturkatastrophen aus den Frage der„Bewertung von Menschenleben“ Erstmals setztensich Beiträge mitderspannen- Wir wünschen Ihneneinenspannenden Das aktuelleHeftöffnetdemLeserfolg- - Seite 11 Seite 12 disaster, risk, response, recovery Keywords: development risk-based suchasamore framework. andanoptimizationofthelegal approach as they exist, toahighdegree. thereby are observed Nevertheless, forfurther isstill room there high operationalstrength. ofdisastermanagement, Internationalprinciplesandstandards asfar andcharacterizedprinciple ofsubsidiarity by availability thewidespread anda ofresources Austrian disaster managementishighlydecentralized, inaccordancewiththe organized Disaster Management comprises prevention, preparedness, and recovery. response The Abstract: Katastrophe, Risiko,Bewältigung, Wiederaufbau Stichwörter: Zugang undeinerOptimierungrechtlicher Rahmenbedingungen. Es bestehtabernoch weiteresEntwicklungspotenzial, etwa ineinemstärkerrisikobasierten phenmanagements, soweit solche vorhanden sind, werden dabeiinhohemMaßeumgesetzt. und einehoheoperative Stärkeaus.InternationalePrinzipienundStandardsdesKatastro- är organisiertundzeichnet sich durch dieflächendeckende Versorgung mitEinsatzressourcen derherstellung. Dasösterreichische Katastrophenmanagementiststarkdezentralisiert, subsidi- Katastrophenmanagement umfasstdieBereiche Vermeidung, Vorsorge, Bewältigung und Wie- Zusammenfassung: requirements ofaninternationalState-of-the-Art? Does theAustrianDisasterManagementmeet internationalen StateoftheArt? Katastrophenmanagement dem Entspricht dasösterreichische SIEGFRIED JACHS 1 Der seine persönlicheMeinung wider Autor gibtimfolgenden Artikel ausschließlich . Hauptartikel 1 terreich" dienste, biszu2.500Personen von „Team Ös- Roten Kreuzes,weitere3.500andererRettungs- im Einsatz, 50.000 der Feuerwehren, 8.000 des ren österreichweit insgesamt biszu70.000Kräfte Einsatzbereitschaft. Im Laufe desEreignisses wa - großen Bewährungsprobe undzeigtenihrehohe strophenhilfsdienste standen wieder vor einer einige Gemeinden in der Steiermark. Die Kata- Oberösterreich entlangder Hauptflüssesowie die Bezirke Kufstein undKitzbühel,, betroffen waren derRaum umdenBodensee, ren Regenfällenunter Wasser standen.Besonders Regionen inÖsterreich nach mehrtägigenschwe- geszeitung am4.Juni 2013,alsvieleOrteund im Einsatz,...”, sotitelteeineösterreichische Ta- vakuierungen, Milliardenschäden, 23.000Helfer “Tausende inNot, Ausnahmezustand, Massene- Einleitung 4 tane freiwilligeHilfsgruppen Hochwassers bildetensich zudemweiterespon- Hilfsbereitschaft. ImZugederBekämpfungdes fähigkeit inlokalenStrukturenundallgemeiner Grad anBevölkerungsbeteiligung, Selbsthilfe- barkeit von Einsatzressourcen undeinemhohen damit verbundenen flächendeckenden Verfüg- Engagement indenEinsatzorganisationen,der zu einemhohenGrad ausdemehrenamtlichen sichts solcher ZahlenaußerZweifelundresultiert gung von Katastrophen steht in Österreich ange- 3 2 der Polizei

Distaster ResearchDistaster Center. Final Project Report31. 1983. Periodsat theEmergency ofDisaster. University ofDelaware. beschrieben, vgl. etwaE.L. Quarantelli: Behavior Emgergent vielfachals In derLiteraturbereits organizations”“emergent Einsatzorganisationen. BMeiA-AT.7.08.47/0005-VII/2013 bzw. der Angaben gemäß Zahlenangaben Vortrag andenMinisterrat http://apps.teamoesterreich.at/. Hilfe nachKatastrophen abgerufenundeingesetzt. Siehe fürdie undwerdenbeiBedarf einer Plattformregistrieren Katastrophen helfenmöchten, freiwillig können sichauf Roten Kreuzes undvon HitradioÖ3. Personen, diebei Team isteineInitiative Österreich desÖsterreichischen 2 , 2.500 des Bundesheeres sowie 3.500 3 . Dieoperative StärkeinderBewälti - 4 , diesich zum Teil 6 5 wältigung und Wiederherstellung umfasst. sondern Katastrophenvermeidung, -vorsorge, -be- nur ausdemKatastropheneinsatzselbstbesteht, als permanenten,umfassendenProzess,dernicht weit versteht man„Katastrophenmanagement“ nagement grundsätzlich zudefinierenist. Welt- Zunächst wäre zufragen, wieKatastrophenma- Katastrophenmanagement - ein permanenter Prozess daraus gezogenwerden. Kontext versucht undeinigeSchlussfolgerungen an einigenStellen Vergleiche iminternationalen Ereignisbewältigung hinausgeht. Weiters sollen reich unternommenwerden, derüberdiereine reiche desKatastrophenmanagements inÖster dieser Frage eintiefererEinblick ineinzelneBe- men würde?ImFolgenden sollzurBeantwortung nationalen Rankingeinenvorderen Platzeinneh- “Best-Practice-Beispiel” ist, dasauch eineminter das KatastrophenmanagementinÖsterreich ein stand außerZweifel. Leistungsfähigkeit desKatastrophenmanagements Die und Anerkennung. höchste Aufmerksamkeit en widmetendenehrenamtlichen Einsatzkräften in Katastrophensituationenspielen.DieMedi- für die Selbstorganisation der Zivilgesellschaft diese einenicht mehrzuunterschätzende Rolle über SocialMediaorganisiertenundzeigten,dass a Safer World“ a des „Yokohama Strategy and Plan of Action for beigemessen, spätestens seit der Verabschiedung Vermeidung wirddabeidiehöchste Bedeutung trophenkonferenz 1994hatdies auch ineinem http://www.ifrc.org/Docs/idrl/I248EN.pdf recovery steps.” emergencies, preparedness, inparticular andinitial response allaspectsof foraddressing andresponsibilities resources management: andmanagementof The organization Terminology in DisasterRiskReduction: “Emergency Definitionenz.B.Siehe nebenvielenanderen UNISDR Ergibt sich aus diesen Bildern, dass 6 anlässlich derersten Weltkatas- 5 Der - - Seite 13 Seite 14 analyse wäre einevollständige, szenariobasierteRisiko- systematisch ineinandergreifen. Ausgangspunkt rophenmanagementzyklus, indemallePhasen zu einervollständigen Realisierung einesKatast- Stelle fürallevierPhasenzuständig,undeskäme reich festlegt.Ineinem idealen Modell wäre eine integrierten KatastrophenmanagementsinÖster S2304, dieBenennungenundDefinitionendes sich auch inder2011erschienenen ÖNORM permanenter zyklischer Prozessist,manifestiert gefunden. DassKatastrophenmanagementein völkerrechtlichen DokumenteinenNiederschlag Dabei sollteeinintegriertesFührungsverfahren auf eingemeinsamesZielhingesteuertwerden. re ineinem„Bottom-up-Ansatz“mobilisiertund rophenbewältigung würden alle beteiligten Akteu- der Risikoanalyseabgeleitetwerden.InKatast- auf vorhersehbare Szenarien vorbereiten, dieaus reichend beseitigt werden können und die Akteure sorge würdedortansetzen,wo Risikennicht aus- ein akzeptablesMaßreduziert,Katastrophenvor meidung imbetroffenenGebiet beizutragen. auch zueiner Verbesserung derKatastrophenver zur Wiederherstellung desUrzustandes,sondern nem nach Prioritäten gereihten Prozess nicht nur stellungsphase wären alle Akteure bestrebt,inei- auf Bürgerbeteiligungsetzen. “Problemlösungsmodelle” diskutiert,diestärker Modell” werdeninderLiteratur auch sogenannte Neben einemsolchen “Command-and-Control im Katastrophenmanagementeingebundensind. lichen undnichtstaatlichen Stellenmit Aufgaben umgesetzt werden,indasdiewesentlichen staat- 9 8 7

Polizeiwissenschaft undpolizeiliche Praxis. 2(2013), S. 81ff. Katastrophenmanagement. in: Siak-Journal. Zeitschrift für Ohder: Einbeziehungder Bevölkerung indas Siehe aktuelldazu: Sticher, Birgitta Claudius management –Requirements forincidentresponse Siehe ISO22320:2011, –Emergency security Societal Kommission. SEC(2010)1626final. Guidelines forDisasterManagementder Europäischen Methodisch etwanachdenRisk Assessment andMapping 7 , Risikenwürdensoweitwiemöglich auf 9 Inder Wiederher - - - - 8

mentsysteme. forderungen anstaatliche Katastrophenmanage- tiert. Esfindetsich auch wenigLiteratur zu An- kein allgemein gültiges Best-Practice-Modell exis- noch keinallgemeinanerkannterMaßstabbzw. ge internationaleStandards,wenngleich jedoch Mitgliedstaaten sowie darüberhinausauch eini- und daraus resultierende Verpflichtungen fürdie rechtlichen Rahmen,internationaleKonventionen staatliche Angelegenheit. Esgibteineneuropa- überwiegend abernicht mehr ausschließlich eine le Standards?Katastrophenmanagementistnoch werden? Gibteshierfürsoetwas wieinternationa- vorkehren, um mit Katastrophen besser fertig zu Was sollte ein Staat daher idealerweise tun und Standards undBestPractices richtet werdenmuss. bestmöglich auf ein gemeinsames Ziel hin ausge- erfasst unddurch Koordinationsmechanismen satz”, derweitverzweigte Gesellschaftsbereiche hinaus einensehrweiten“Whole-of-Society-An- Szenarien wieeinePandemie verlangen darüber Katastrophenmanagement istkomplex,bestimmte phenmanagements abdeckt oder ideal integriert. keine Stelle gibt, die alle Phasen des Katastro- sationen zerfällt und es wahrscheinlich weltweit von Teilzuständigkeitenund TeilorganiVielzahl - ment indenmeisten Verwaltungssystemen ineine Die Realitätzeigt aber, dassKatastrophenmanage- tieren für dasstaatliche Katastrophenmanagementexis- tionalen Anforderungen oderrechtliche Normen die USA, wo neben der nationalen Gesetzgebung 11 10

Hauptartikel in 196 Art AEUV sieheweiterunten. Zum Ausschluss derHarmonisierungvon Rechtsvorschriften Research. Springer2007 and Response. NationalSystems. In: HandbookofDisaster seiNeilR.Beispielsweise erwähnt Britton: NationalPlanning 11 , lohnt sich hierzu ersatzweise ein Blick in Da in Europa keine akkordierten suprana- 10

ment Standard(EMAP)entwickelt. dazu einenzertifizierbarenEmergency Manage- darunter auch dieFEMA–gegründetwurde,hat Programme, diedurch zwölf Organisationen – tion, dasEmergency Management Accreditation verbessern. Eineandereamerikanische Organisa- öffentlicher Verantwortung verfolgen und laufend Zugang zu Ausbildung, Übung,Ethik,Praxis und die handelndenPersonen einenwissensbasierten tern; schließlich sollteesprofessionellsein,indem verfolgt werden,umHerausforderungen zumeis- sein, d.h.dasskreative undinnovative Ansätze sames Zielzuerreichen, essollteweitersflexibel ten ihreHandlungenabstimmen,umeingemein- es solltekoordinierterfolgen,indemalleBeteilig- schaffen unddieKommunikation zuerleichtern, um einKlimades Vertrauens undKonsenses zu Organisationen undPersonen aufgebautwerden, ruktive Arbeitsbeziehungen zwischen relevanten borativ angelegtwerden,indemlaufendkonst - che einbezogenwerden; weiters sollteeskolla- Verwaltungsebenen undgesellschaftlichen Berei- analyse folgen,essollteintegriertsein,indemalle Risiko richten undeiner systematischen Risiko- sourceneinsatz sollte sich nach dem vorhandenen fen, essollterisikoorientiertsein,d.h.derRes- werden, umeineresilienteGesellschaft zuschaf- Gefahren vorhergesehen und Maßnahmengesetzt es solltevorausschauend sein,indemzukünftige alle beteiligenStellen(„all-agency“) einbezieht, („all-hazard“) und Auswirkungen betrachtet und demnach umfassendsein,indemesalleGefahren Managements”. Jahr 2007acht Grundprinzipien des“Emergency cy Management Agency) entwickelte etwa im gebräuchlich sind. Die FEMA(Federal Emergen- auch Standardsund Akkreditierungsprogramme 12 13 http://training.fema.gov/EMIWeb/edu/emprinciples.asp http://www.emaponline.org/index.php?option=com_conten t&view=article&id=118&Itemid=110 12 Emergency Managementsollte 13 Gemäßdem bringt auch Normenfür Teilbereiche desKata- ten NormenimBereich “SocietalSecurity”und organisation ISOarbeitetseit 2006anweltwei- mentsystem eineReihevon Elementeenthalten: EMAP StandardsolleinKatastrophenmanage- and BusinessContinuityProgramms. Standard onDisaster/Emergency Management che Maßstäbesetzt,wäre noch derNFPA 1600 Ein weitereramerikanischer Standard,derähnli- 14 http://www.nfpa.org/codes-and-standards/document- information-pages?mode=code&code=1600 • • • • • • • • • • • •

Die InternationaleStandardisierungs - Information und Aufklärung. Information Maßnahmen zurKrisenkommunikation, gen sowie schließlich Evaluierung und Anpassun- Ausbildungsmaßnahmen, Übungenein- die erforderliche Infrastruktur, Warnung, Vorkehrungen fürKommunikation und schen Organisationen, Regelungen fürwechselseitige Hilfezwi- ment undLogistik, Verfahrensabläufe, Ressourcenmanage- ein Führungsverfahren sowie operative maßnahmen, Regelwerke zuPrävention undPlanungs- ein Programm zurGefahrenminimierung, Risikobeurteilung, ein SystemderGefahrenausweisung und wie hierfürverantwortliche Behörden, phenminimierung und-bekämpfungso- einen rechtlichen RahmenzurKatastro- ckung desProgramms, tungsabläufe undeinefinanzielleBede- Akteure vertreten sind,geregelte Verwal - ordination, indemallemaßgeblichen eine StelleundeinGremiumfürdieKo- akkordiert sind, ein strategisches Programm, indemZiele 14

Seite 15 Seite 16 onsplan. Weltkatastrophenkonferenz diesenRahmenakti- schiedeten 1995inKobe anlässlich derzweiten und -vorsorge. 168 UN-Mitgliedsstaaten verab- onale MaßnahmenzurKatastrophenvermeidung täten undIndikatorenfürnationaleinternati- dard aberprioritäre Aktionsziele, Schlüsselaktivi- Framework for Action (HFA) zwar keinenStan- beurteilen können. tionen ihreFähigkeit, Katastrophenzumanagen, sessment”, einem Verfahren, nach dem Organisa- kuierungen und zum “Emergency Capability As- der Bevölkerung, zuÜbungen,Masseneva- gearbeitet wirdweitersanNormenzur Warnung der Erreichung derHFA-Ziele bewerten.DieEu- Staaten könnenperiodisch ihrenFortschritt bei gefördert werdensollen: von allenMitgliedstaaten der Vereinten Nationen ten NationenundsiehtfünfPrioritätenvor, die lungsrahmen füralleMitgliedstaatender Verein- 16 15 der Standardfür“IncidentResponse” strophenmanagement heraus. Als ersteswurde http://www.unisdr.org/files/1037_ hyogoframeworkforactionenglish.pdf news.htm?refid=Ref1496 http://www.iso.org/iso/home/news_index/news_archive/ management –Requirements forincidentresponse, siehe: ISO 22320:2011, –Emergency security Societal • • • • • 16 Auf globalerEbenedefiniert derHyogo trophenfall Stärkung der Vorbereitung aufdenKatas- Reduzierung wesentlicher Risikofaktoren und Widerstandsfähigkeit Sicherheit Bildung zur Schaffung einer Kultur der Nutzung von Wissen, Innovationen und bau von Frühwarnkapazitäten ring von Katastrophenrisikensowie Aus- Identifizierung, BewertungundMonito- nationaler undlokalerEbene ten Katastrophenvorsorge alsPrioritätauf Sicherstellung einerinstitutionell gestärk-

Er giltalsobersterstrategischer Hand- 15

aufgelegt, Großbritannien Bislang liegthierzueinersterReview-Bericht für der Umsetzung der HFA-Ziele durchzuführen. der OECDbegonnen,Peer ReviewszumStand ropäische Union hat gemeinsam mit UNISDR und v.a. dieSeveso III-Richtlinie mente desKatastrophenmanagements regeln, mehrere sektorale Richtlinien inderEU,dieEle- anderer Kompetenztatbestände bestehenjedoch Rechtsvorschriften derMitgliedstaaten. Aufgrund aber ein generelles Harmonisierungsverbot für herrscht 196 AEUV des Art. phenschutz. Aufgrund terstützende ZuständigkeitenfürdenKatastro- Mit dem Vertrag von Lissabonbekam dieEUun- nationalen Katastrophenschutzes Verhältnis deseuropäischenund pere Konvention. nen, nicht unterzeichnet wurdebislangdie Tam- helfer. Österreich ist Mitglieddieser Konventio - betreffend Telekommunikation fürKatastrophen- heiten zu nennen sowie die Tampere Konvention grenzüberschreitender Ausbreitung von Krank- national HealthRegulations“fürdie Verhütung cy); imGesundheitsbereich wären die„Inter of aNuclear Accident orRadiologicalEmergen- Unfällen (Convention on Assistance in the Case die Konvention überHilfeleistung beinuklearen fällen), dieFrühwarnkonvention derIAEAsowie überschreitenden Auswirkungen von Industrieun- len (UN/ECE-Übereinkommen über die grenz- etwa dieHelsinki-Konvention zuIndustrieunfäl- im Bereich desKatastrophenmanagements sind Peer Reviewunterzogenwird,istFinnland. 18 17 http://www.unisdr.org/we/inform/publications/32996 Hauptartikel gefährlichen Stoffen beischwerenBeherrschung derGefahren Unfällenmit Richtlinie 96/82/EG desRatesvom 9. Dezember 1996zur Wichtige internationaleKonventionen 17

vor, dasnächste Land,daseiner 18 , dieHochwasser - - cherheitsstrategie die seitKurzem vorliegende österreichische Si- in Regierungserklärungen,wesentlich istjedoch Vorgaben findensich inÖsterreich wiederholt nächst eine strategische Ausrichtung. Strategische staatliches Katastrophenmanagementsystem zu- Nach denzuvor erwähnten Standardsbraucht ein Strategie undKoordination management sindimEntstehen. Host NationSupportvor, LeitlinienzumRisiko- gen etwa Leitlinienzur Risikobewertungundzum politische Absichtserklärungen hervor. Bislang lie- Union rechtlich nicht bindendeLeitlinienund Ausmaßes finanziert.Darüber hinausbringtdie licher Infrastruktur nach Katastrophengrößeren teilig Maßnahmen der Wiederherstellung öffent- nach Katastrophen. Aus demFonds werdenan- öffentlichen Wiederherstellungsmaßnahmenvon auch einInstrumentfürdie teilweiseFinanzierung Seit 2002bestehtmitdemEU-Solidaritätsfonds pheneinsätzen innerhalbundaußerhalbderEU. bei freiwilligengrenzüberschreitenden Katastro- regelt dieZusammenarbeitderMitgliedstaaten meinschaftsverfahren fürdenKatastrophenschutz Nuklearunfällen. Dasseit2001bestehendeGe- über beschleunigten Informationsaustausch bei Grundnormenrichtlinie Topografie von spezifischen Risiken durch Natur stellt darinfest,dassÖsterreich aufgrundseiner schließung angenommenhat.DerNationalrat eines Regierungsberichts am3.Juli 2013perEnt- managementrichtlinie 21 20 19

DocView.axd?CobId=52099) Bundeskanzleramt. Wien 2013. (http://www.bka.gv.at/ einer neuenDekade –Sicherheitgestalten. Hg. vom Sicherheitsstrategie.Österreichische Sicherheitin Richtlinie 96/29/Euratom(Strahlenschutz-Grundnorm) Management von Hochwasserrisiken Richtlinie 2007/60/EGüberdieBewertung unddas 21 , diederNationalrat aufgrund 19 20

und dieStrahlenschutz-

bzw. die Vereinbarungbzw. - des Ehrenamtes alsSchlüsselfaktor hervor, wohin- Die SKKM-Strategie 2020 hebt zudem den Erhalt Verbesserungen genannt: halten sowie dreiprioritäreBereiche fürkünftige bedingungen undSpezifikafürdasSKKMfestge- men hat,werdenHerausforderungen, Rahmen- die BundesregierungimJuli 2009angenom- phenschutzmanagement „SKKM-Strategie 2020“, Strategie desStaatlichen Krisen-und Katastro- unverzichtbares Instrument. In der spezifischeren Das Österreichische Bundesheerbleibtdabeiein Sicherungsmaßnahmen in privaten Haushalten. sowie Unterstützungbeider Verbesserung von empfiehlt erdieOptimierungder Warnsysteme der sowie der Einsatzorganisationen. Weiters und der Katastrophenschutzbehörden der Län- Vorgehens allerzuständigenStellendesBundes der Zusammenarbeitundeineskoordinierten trophenschutzmanagements zurSicherstellung Koordination desstaatlichen Krisen-undKatas- re Bedeutung zu. Der Nationalrat empfiehlt die von staatlichen Akteuren undNGOs besonde- Katastrophenhilfe kommedemZusammenwirken system derösterreichischen undinternationalen und Maßnahmen begegnet werden.ImGesamt- erster Liniedurch innerstaatliche Vorkehrungen Unterstützungspflichten im RahmenderEU–in der diesbezüglich bestehenden gegenseitigen chen undtechnischen Katastrophenmüsse–trotz verursachte StörungenundKatastrophen.Natürli- Sektors gegennatürliche odervon Menschen derstandsfähigkeit desöffentlichen undprivaten mit internationalenZieleneineStärkungder Wi- katastrophen betroffenistundfordertimEinklang • • Ausbil- organisationsübergreifende • die turen imBundesstaat. die Verbesserung derKoordinationsstruk- und die Umsetzungtechnischer Innovationen dung von Führungskräften,

Seite 17 Seite 18 im Katastrophenmanagement könnten rechtlich annimmt, alleBeziehungenzwischen Akteuren ohnedies einer Fiktion gleichkommt, wenn man konsensbasiert undkollaborativ seinsollundes Katastrophenmanagement, wieausgeführtwurde, notwendigerweise alsDefizitzusehen,zumal erfolgt jedoch auffreiwilligerBasis.Diesistnicht digkeiten des Bundes, die Einbindung der Länder liche Koordinationsauftrag des BM.I nurZustän- sungsrechtlicher Grundlagenumfasstdergesetz- Jänner 2004dasBM.Ivorgesehen. Mangelsverfas- zes undeinesMinisterratsbeschlusses vom 20. (SKKM) istaufgrunddesBundesministeriengeset- Krisen- und Katastrophenschutzmanagements ebene alsDefizitnicht unerwähnt bleibenkann. der zudenstrategischen Vorgaben aufBundes- vorhandene politische Bekenntnis der Bundeslän- bezeichnet werden,wenngleich dasnurteilweise mit durchaus alsvorhanden undausreichend klang stehen.Derstrategische Rahmenkann so- der SKKM-Strategie 2020weitestgehendimEin- Reihe von Maßnahmengesetzt werden,diemit Zur Anpassung andenKlimawandel solleine nagement alseigenesHandlungsfelddefiniert. wandelanpassungsstrategie ist Katastrophenma- genannt. Auch in der österreichischen Klima- (neben BehördenundEinsatzorganisationen) und der Wissenschaft inein 5-Säulen-Modell die EinbeziehungderBevölkerung, der Wirtschaft worden. Weiters istinderSKKM-Strategie 2020 cherheitsstrategie nicht weiterRechnung getragen ist. DemEhrenamtoderFreiwilligen istinderSi- über die allgemeine Wehrpflicht nachvollziehbar der Anfang 2013stattgefundenen Volksbefragung Bundesheeres hervorkehrt, was wohl imLichte gegen dieSicherheitsstrategie eherdieRolledes Als Koordinationsstelle fürdasStaatliche wird. „Principles of Emergency Management“ gefordert gemeinsames Zielzuerreichen, wiediesinden Beteiligten ihreHandlungenabstimmen,umein Kommunikation zuerleichtern, undindemdie des Vertrauens undKonsenses zuschaffen unddie nisationen undPersonen etabliert,umeinKlima Arbeitsbeziehungen zwischen relevanten Orga- angelegten Gremiums,daslaufendkonstruktive aber zweifellosdieFunktioneineskollaborativ solche Plattform zu etablieren. Das SKKM erfüllt Bestrebungen, imRahmendesSKKMauch eine notifiziert, jedoch laufen seit2012ernsthafte for Action“ eingerichtet bzw. gegenüberderUNO phenreduktion imSinnedes„Hyogo Frameworks Staaten einenationalePlattformzurKatastro- bislang noch nicht wievieleandereeuropäische wissenschaftliche Einrichtungen. Österreich hat Vertreter von Gemeinden,sonstigeNGOsoder weitere StakeholderwieInteressensvertretungen, tastrophen ausgerichtet ist, nicht vertreten sind überregionalen undgrenzüberschreitenden Ka- sen ZusammensetzungaufdieBewältigung von ist grundsätzlich eineher reaktiver Rahmen,des- terratsbeschluss beigezogenwerden.Das SKKM den, ebensokönnenORFund APA gemäßMinis- ehrenamtlichen Einsatzorganisationen eingebun- die Bundesländer und Dachorganisationen der gruppen bestehen, sind alle Bundesministerien, schuss beimBM.Iunddarunter etabliertenFach- die Koordinationsstrukturen, dieauseinem Aus- fassungen derBundesländernicht umgesetzt.In vorkam, wurdenaufgrundvon gegenteiligen Auf- SKKM, wiediesimvorigen Regierungsprogramm barung füreinerechtliche Institutionalisierungdes geregelt werden. 22

Hauptartikel NatlSecurity2008_docs/Waugh_CollaborationLeadership.pdf December 2006http://faculty.maxwell.syr.edu/rdenever/ Management.Emergency in: Public Administration Review, Streib: Collaboration andLeadership forEffective Vgl. etwavgl. hierzu etwa William L . Waugh Jr., Gregory 22

Ansätze zueiner15a-Verein- übertragen wurden,inderGesetzgebungund Gesetzgebung oderdie Vollziehung des Bundes verwaltung, soweit sienicht ausdrücklich indie verbleiben alle Angelegenheiten der Hoheits- Nach Artikel 15desBundes-Verfassungsgesetzes chen Eingriffsmaßnahmenalleindurchzusetzen. einzelne Behördedazuberufen,alleerforderli- Kompetenzverteilung imBundesstaatistkeine hördenzuständigkeiten berühren. Aufgrund der zeitig eine Vielzahl von Rechtsmaterien undBe- Gesetz, Katastrophenkönnenvielmehrgleich- Katastrophenfall findetsich dahernicht ineinem rechtliche Grundlage für hoheitliche Eingriffe im desgesetze und Verordnungen verteilt sind.Die vorschriften aufzahlreiche Bundes-undLan- im KatastrophenfallanzuwendendenRechts - der bundesstaatlichen Kompetenzverteilung die zungen zueinemweitgehenden Anteil. Österreich erfülltdiediesbezüglichen Vorausset- überschreitende Katastrophenhilfe zuerleichtern. einer Reihevon Bereichen angeregt,umgrenz- bekannt) herausgebracht. Darin wird dieRegelung recovery assistance”(auch als“IDRLGuidelines” gulation ofinternationaldisasterreliefandinitial “Guidelines forthedomesticfacilitationandre- hilfe hat die InternationaleRotkreuzföderation die terung dergrenzüberschreitenden Katastrophen- tes Best-Practice-Modell vorhanden. Zur Erleich- sein. Auch hierzuistkeinallgemeinesanerkann- Ebene fürdasKatastrophenmanagementgegeben cher Rechtsrahmen sollüberhauptaufstaatlicher system fürdasKatastrophenmanagement? Wel - Verfügt Österreich übereinpraktikables Rechts- Rechtlicher Rahmen 23

Nationale_IDRL_Studie_Oesterreich_23072010_final.pdf Nationale_IDRL_Studie_Oesterreich_23072010_final.pdf roteskreuz.at/fileadmin/user_upload/PDF/Was_wir_tun/ Lichte derIDRL-Guidelines findetsichunter:http://www. Eine Analyse Rechtsordnung derösterreichischen im Typisch fürÖsterreich ist,dassaufgrund 23 Länder fällt. den bzw. Auswirkungen indieZuständigkeitder bzw. Begrenzungvon bereitseingetretenenSchä- Materiengesetzen geregeltist,dieBekämpfung Bundesangelegenheit ist,dieinverschiedenen wehr von drohendenGefahren im Wesentlichen dass dieZuständigkeitzur Verhinderung bzw. Ab- geln. Etwas vereinfacht kanndazugesagtwerden, de, diesen Teil der Verwaltung abschließend zure- den BundoderdieLänderdazuermächtigen wür oder „Katastrophenhilfe“ genannt, der entweder Kompetenztatbestand wie„Gefahrenabwehr“ Vollziehung derLänder. Inder Verfassung istkein diesen Gebietender Verwaltung. mung zur Abwehr derbesonderenGefahrenauf gesetze enthaltenverwaltungspolizeiliche Bestim- und Schifffahrtspolizei. Die jeweiligenMaterien- Sicherheit, Abfallwirtschaft, Wildbachverbauung erhaltung deröffentlichen Ruhe,Ordnungund Gesundheitswesen, Veterinärwesen,Aufrecht- Industrie, Bergwesen,Forstwesen, Wasserrecht, Eisenbahn, Luftfahrt und Schifffahrt; Gewerbeund insbesondere das Verkehrswesen hinsichtlich der densbekämpfung relevante Bundesmateriensind 25 24 lizei undsomitindieZuständigkeitdesBundes weit sienicht unterdieallgemeineSicherheitspo- tungswesen, Feuerpolizei, Rettungswesen. Landeskompetenzen sindBauwesen, Veranstal-

Katastrophenmanagement. Hamburg: Tredition. 2011. siehe:Im Detail Siegfried Jachs: Einführung indas und ausdererstenallgemeinen Hilfeleistungspflicht. Sicherheit, Sicherheitspolizei, ausgenommenderörtlichen Aufrechterhaltung deröffentlichenRuhe, Ordnungund fällt indieZuständigkeit desBundesundbestehtausder als (allgemeine)Sicherheitspolizei bezeichnet. Diese Verwaltungsmaterie werden können, zugerechnet wird von oderStörungen, Gefahren dienichteinerbestimmten bezeichnet. Gefahren werden alsbesondere Die Abwehr nur aufeinembestimmtenGebietder Verwaltung auftreten, von Verwaltungspolizei aufdiesemGebiet. Gefahren, die nur ineinerbestimmten Verwaltungsmaterie auf, sprichtman Tritt eineGefahroderStörung, dieabgewendet werdensoll, 2003. Katastrophenbekämpfung imBundesstaat. Wien: Braumüller, Bußjäger, Peter: Katastrophenprävention und dieumfassende siehehierzu Im Detail Analyse: Die Abwehr allgemeiner Gefahren, so- 24

Für dieGefahrenabwehrundScha - 25 Maßgebliche - Seite 19 Seite 20 dem Civil Contingencies Act. Auch föderale Staa- es vieleStaatenhaben,etwa Großbritannienmit Zusammenwirken umfassend regeln würde,wie lichen undnichtstaatlichen Akteure undderen trophenschutzgesetz, dasdie Aufgaben derstaat- fallen. Österreich hatsomitkeinnationalesKatas- unter die Generalklausel der Landeszuständigkeit ter schwierig festzustellen,welche Maßnahmen Landeszuständigkeiten istesimEinzelfallmitun- Ausschließungsprinzips zwischen Bundes-und des zur Anwendung.Aufgrund phenhilfegesetze dieser zur regeln wäre, kommen die Katastro- des- oderLandeskompetenzfälltundinnerhalb soweit einEingriffnicht untereineandereBun- des- oderderLänderbesorgtwerdenkönnen.Nur verwaltungspolizeilicher Vorschriften desBun- fallen keineMaßnahmen,dieaufgrundanderer erfordert. UnterdieKatastrophenhilfederLänder organisierten EinsatzderKatastrophenhilfsdienste Bekämpfung zusätzlich einen koordiniertenbzw. densausmaß drohtodereingetretenistunddie Schäden dann,wennein nichtalltägliches Scha - und dieBekämpfungvon bereitseingetretenen chen (inmanchen Ländernauch fürdieUmwelt) von drohendenGefahrenfür Menschen sowie Sa- tastrophenpolizei) derLänderfälltdie Abwehr Bundesländer. UnterdieKatastrophenhilfe(Ka- ansonsten indie Vollziehungszuständigkeit der den eigenen Wirkungsbereich derGemeinden, örtliche Gefahrenpolizei handelt, fälltdiesein von der Ursache der Gefahr. Soweit es sich um fung dadurch eingetretenerSchäden unabhängig ländern auch fürdieUmwelt unddieBekämp- Mensch, Tier, Sachwerte und in einigen Bundes- regelt. Sie umfasst die Abwehr von Gefahren für in denFeuer- undGefahrenpolizeiordnungenge- Die allgemeineGefahrenpolizeiderLänderist meine Gefahrenpolizeibzw. Katastrophenhilfe). fällt, liegtinderZuständigkeitLänder(allge- Bewertung und Beobachtung von Risikenvor. eine staatliche Handlungspriorität dieErfassung, Auch der„Hyogo Framework for Action“ siehtals jeweils vorhandenen Risiko eingesetztwerden. ken erkanntundRessourcen entsprechend dem Management „risk-driven“ sein,d.h.dass Risi- gency Management“derFEMAsollteEmergency Nach denzuvor erwähnten „PrinciplesofEmer Risikobasiertes Katastrophenmanagement Anlassfall. im den Verwaltungsebenen regelt, einschließlich derKoordination zwischen hältnis zuden Aufgaben derLänderundKantone des Bundes, das Aufgaben desBundes im Ver senmanagement- und Katastrophenschutzgesetz ten wieDeutschland undSchweiz habeneinKri - in Form eines“NationalRiskRegisters” sikoausweisung, wiesiez.B. inGroßbritannien Für Österreich existiertnoch keinenationaleRi- institutionalisiertes staatliches Gesamtsystem. Risikomanagements, jedoch bestehthierfürkein te derRisiko-undGefahrenausweisung unddes finden sich zahlreiche hoch entwickelte Elemen- gionale undnationaleEbeneerfasst.InÖsterreich getragene Risikoanalysesein,dielokale,re- staatlichen undnichtstaatlichen Stakeholdern managements solltedahereinevon relevanten Ausgangspunkt desstaatlichen Katastrophen- ten verfügbar ist. Am weitestenfortgeschritten ist auch inzahlreichen andereneuropäischen Staa- http://www.unisdr.org/2005/wcdr/intergover/official-doc/L- 27 26 https://www.gov.uk/government/publications/national-risk- Hauptartikel register-for-civil-emergencies-2013-edition register-for-civil-emergencies-2013-edition docs/Hyogo-framework-for-action-english.pdf followed by actiontaken onthebasisofthat knowledge.” andlongterm, changingin theshort vulnerabilities are societies face, andoftheways inwhich hazardsand and environmental vulnerabilities todisastersthatmost knowledge ofthehazardsandphysical, social, economic liesinthe ofdisasterresilience aculture promoting disasterriskandfor pointforreducing “The starting 27

aber 26 - -

wie Windenergiepotenzialkarten Erdbeben liegenebenfallsfachliche Grundlagen tung von anderenNaturgefahren wieStürmeoder die auch öffentlich einsehbarist. che vorläufige BewertungdesHochwasserrisikos, Ende 2011erstmalseineösterreichweit einheitli- Hochwassermanagement Richtlinie erfolgtebis erste Risikoanalysenvor. InUmsetzungderEU- le Gemeinden,v.a. in Tirol undNiederösterreich zuhalten, dassSchäden zwar lokalinForm der der Erfassungvon Katastrophenschäden istfest- Industrieunfall inBetracht kommen.Hinsichtlich technische Anlagen vor, dieals Auslöser füreinen wirkungsbetrachtungen durch denBetreiberfür die Ermittlung von Gefahrenquellensowie Aus- ankert wurde eller RisikensiehtdieIndustrieunfallverordnung mit der WRG-Novelle 2011 nenplanung derBundeswasserbauverwaltung, die ordnungen undRichtlinien bzw. dieGefahrenzo- des Forstgesetzes undderdazuergangenen Ver Wildbach- undLawinenverbauung aufGrundlage te sindhierbei die Gefahrenzonenplanungder des Hochwasserrisikos. Wesentliche Elemen- die in Österreich dominierend sind, vor allem die Bewertungdes Risikos von Naturgefahren, 33 32 31 30 29 28 bengefährdungskarten http://oge.or.at/oge_norm.htm http://www.zamg.ac.at/cms/de/forschung/klima/ http://wisa.lebensministerium.at/article/ (Industrieunfallverordnung -IUV) StF: BGBl. IINr. 354/2002 Unfällen in Abfallbehandlungsanlagen erlassen werden beischweren dieBeherrschungderGefahren betreffend und Wasserwirtschaft, Bestimmungen mitdernähere Bundesministers fürLand- undForstwirtschaft, Umwelt in Betriebenerlassenwerdenund Verordnung des bei schwerenBeherrschung derGefahren Unfällen Arbeit, die Bestimmungenbetreffend mit dernähere Verordnung desBundesministersfür und Wirtschaft klimamodellierung/beauvort articleview/90850/1/31407/ 42a WRG § BGBl. INr. 14/2011 29 . Auf lokalerEbeneliegenfürvie- 32

vor. Hinsichtlich industri- 28

auch gesetzlich ver 30 31 FürdieBewer

oder Erdbe- 33 - - -

be Dimensionhatten. on darstellt, obwohl die beiden Ereignisse diesel- die bei2,9Mrd. Schadensschätzung nach demHochwasser 2002, Mio. dem Hochwasser vom Juni 2013auf rund866 jüngst anschaulich daran, dassdieSchäden aus aus alshoch bezeichnet werden.Dieszeigtesich katastrophenprävention kanninÖsterreich durch- Risikovorsorge dar. DerInvestitionsgrad inNatur im Grundedennoch einegutePraxis staatlicher sorge mehrfördert, sikotransfersystems gefordertwird,dasEigenvor auch Kritikgeübtwirdund eineReformdesRi- strophenschäden solidarisiert. Wenngleich hieran dar, indem er über Beihilfen einen Teil der Kata- der Risikobehandlungbzw. Risikoüberwälzung Der Katastrophenfondsstelltauch einElement dies miteinemannäherndvergleichbaren Betrag. 35 34 werden aus demKatastrophenfondsbeimBMFbedeckt Vorbeugung gegenüberNaturgefahrenaus,die wird. DerBundgibtjährlich ca.230Mio€fürdie Katastrophenvermeidung und Vorsorge investiert darüber zumachen, wie viel Geldinsgesamtin werden. Ebenso wenig ist es möglich, Aussagen se nicht gesondertfür bestimmteZwecke erhoben rophen sind,meistnicht möglich sind,soferndie- chen Schäden ausNatur- undtechnischen Katast- Aussagen darüber, wiehoch dievolkswirtschaftli- ne österreichweite Schadensdatenbank, sodass von Katastrophenschäden erfolgt.Esexistiertkei- ne Zusammenführung und gesamthafte Erfassung phenfonds dokumentiert werden, dassaber kei- Schadensaufnahmen für Anträge andenKatastro- https://www.bmf.gv.at/budget/finanzbeziehungen-zu- finanzielleBewaeltigung_von_%20Naturkatastrophen.pdf Siehe etwa: http://www.accc.gv.at/pdf/ laendern-und-gemeinden/katastrophenfonds.html € geschätzt wurden,was im Vergleich zur 34 , dieLänderundGemeindenergänzen € lagen,einedeutliche Redukti- 35

stellt derKatastrophenfonds - - Seite 21 Seite 22 die Ausbildung undÜbungen weitestgehendder Erarbeitung von Richtlinien fürdenDienstbetrieb, So unterliegenetwa das Beschaffungswesen, die über einenhohenGrad an Autonomie verfügen. ger unterweitgehenderSelbstverwaltung sindund tragen worden, diejeweilsselbständigeRechtsträ - Feuerwehren undRettungsorganisationen über Unterschied zuanderenStaatenweitgehendden Erhaltung der Einsatzfähigkeit ist in Österreich im Durchführung derEinsatzvorbereitung unddie ren ausdemKatastrophenfonds.Diepraktische zum Teil dieKatastrophenvorsorge derFeuerweh- Landeswarnzentralen gehört.DerBundfinanziert Katastrophenhilfe, wozu auch dieEinrichtung von ben desRettungs-undFeuerwehrwesens undder stellen. DieLänderbesorgenüberörtliche Aufga- trophenhilfe derBundesländerzur Verfügung zu wegs verpflichtet, ihreRessourcen fürdieKatas- Die GemeindensindimKatastrophenfalldurch - Bestellung einesRettungsdienstesverpflichtet. lung und Ausrüstung von Feuerwehren undzur hohen Anteil. Siesindlandesrechtlich zur Aufstel- men ihreseigenen Wirkungsbereiches einensehr die örtliche Feuer- undGefahrenpolizeiimRah- Zuständigkeit fürdasörtliche Rettungswesen und leisten in Österreich die Gemeinden infolge der über die Gebietskörperschaften verteilt, jedoch Ausbildung. Die Aufgaben sindhierbeiebenfalls keiten undHumanressourcen durch Übungund weiters aberauch umdieEntwicklung von Fähig- tel, Fahrzeuge undGeräte, Führungsmittelusw., satzzentralen, Leitsysteme,Kommunikationsmit- Einsatzstützpunkte, Leitstellen, Warn- und Ein- Katastrophenbewältigung. Hierbeigehtesum personellen undmateriellenRessourcen fürdie tastrophenvorsorge istdieBereitstellungvon lichen Katastrophenmanagementsbzw. derKa- Ein weitererelementarerBestandteildesStaat- Einsatzvorsorge - 36 strategischen Führungsebene. zwischen einertaktischen, operativen undeiner organisiert sind. Man unterscheidet modellhaft Aufgabenverteilung erfolgenundhierarchisch volvieren, ineinervertikalen undhorizontalen Vielzahl von Organisationen (multy-agency) in- sind komplexe Vorgänge, dietypischerweise eine Führung undKoordination imKatastrophenfall Führung undKoordinationimAnlassfall desheeres anzivile Behörden. von verpflichtenden Assistenzleistungen des Bun- der zivil-militärische ZusammenarbeitinForm rendes Elementistdieösterreichische Ausprägung schehen zubewältigen ist.Einweitereskonstituie- operative Schnittstelle besteht,dieimEinsatzge- zwischen diesenbeiden„First Respondern“eine Feuerwehren undRettungsdiensten,weshalb che Trennung bzw. Aufgabenverteilung zwischen die durchgehende organisatorische undrechtli- ist –imGegensatzzuvielenanderenLändern- ein Aufsichtsrecht haben. Typisch fürÖsterreich und nicht unmittelbardenBehörden,diejedoch Selbstverwaltung durch dieEinsatzorganisationen großflächigeren GefahrenundSchadensereignis- Feuerwehr-, Rettungs-undPolizeieinsätze. Bei strophe erklärtwird,laufenmeist schon örtliche erst dorthin.Bevor einEreignisrechtlich zurKata - sich einEreignisodereineReihevon Ereignissen Katastropheneinsatz. InvielenFällen entwickelt delt essich auch imrechtlichen Sinnum einen Einsatzorganisationen Gefahrenabwehren,han- es erfordert. Nicht immer wenn Behörden und Verwaltungsebenen fort,jenachdem wiedieLage kommunaler Ebeneundsetztsich aufhöheren gel ineinem„Bottom-up-Ansatz“,siebeginntauf von KatastrophenerfolgtinÖsterreich inderRe-

Hauptartikel Vgl. etwaUKgold–silver–bronze command structure 36

Die Bewältigung behördlichen Einsatzleitungmeistdurch Verbin- in Form von Führungsstäben. Diese sind mit der strophenhilfsdienste errichten Führungsstrukturen ist eineEinsatzleitungzubilden. Auch dieKata- Grundrechte erlauben.BeiderBehördeselbst werden können,dieauch gewisseEingriffein bedeutet, dass besondere Befugnisse ausgeübt hilfegesetze zurückgegriffen werdenkann.Dies rechtliche InstrumentariumderKatastrophen- und Interventionsmöglichkeiten, indemaufdas vorliegt, ändernsich Zuständigkeiten, Abläufe behördlichen Feststellung, dasseineKatastrophe Vorgang öffentlich kundgemacht werden.Mitder werden. IneinigenBundesländernmussdieser dann zuKatastrophenhilfsdienstendesLandes über die beteiligten Einsatzorganisationen, die die Bezirksverwaltungsbehörde dieEinsatzleitung rische Änderungen ein.ImRegelfallübernimmt Feststellung derKatastrophetretenorganisato- behörde, Landesregierung) festzustellen ist. Mit Behörde (Bürgermeister, Bezirksverwaltungs - Sinn zur Katastrophe, was durch eine zuständige nisationen wirdeinEreignisauch imrechtlichen hördlichen Führung aller beteiligten Einsatzorga- oder derNotwendigkeiteinerkoordiniertenbe- eines außergewöhnlichen Schadensausmaßes gesetze zur Anwendung kommen.Erstaufgrund sonderen BestimmungenderKatastrophenhilfe- als Landesorganetätig,ohnedassjedoch diebe- dienste undFeuerwehren wieinderKatastrophe den. Imüberörtlichen Einsatzsind dieRettungs- Aufgaben undBefugnisse kaum ausgestaltetwor vorgesehen, jedoch hinsichtlich derkonkreten ist dieDurchführung von überörtlichen Einsätzen tungs- und Feuerwehrgesetzen der Bundesländer im rechtlichen Sinnhandelnwürde.IndenRet- gen, ohnedassessich aberumeineKatastrophe Gemeinde, sondernderLandesregierungoblie- Feuerwehreinsätzen kommen,dienicht mehrder sen kannesauch zuüberörtlichen Rettungs-und - Zuständigkeit des Bundesfallen,großeNaturka - sche Notfälle, die auch kompetenzrechtlich in die denslagen wieGrippepandemien oderradiologi- rungsgrundgebiete aufteilt. bildet, dasFührungsaufgaben aufmehrereFüh- sich einModelleinerStabsorganisationherausge- Führungsmittel. FürdieFührungsorganisationhat Führungsorganisation, Führungsverfahren sowie lichen BestandteileeinesFührungssystemssind ganisationen imEinsatzerleichtert. Diewesent- die Koordination und Kooperation mehrererOr eine standardisierteFührungsorganisationauch ein Führungssystem. Wesentlich istdabei,dass for Incident Response” ein erster Standard für 22320 “Emergency Management-Requirements tastropheneinsatz“. InternationalistISOStandard Österreich dieSKKM-Richtlinie „FührenimKa- dienstvorschrift 100dasgängigeRegelwerk,in ausgebildet. InDeutschland istdieFeuerwehr entsprechende Richtlinien undStandardsher können. FürdasFührungsverfahren habensich sourcen zielgerichtet indenEinsatzbringen zu fahren Platzgreifen,umEinsatzkräfte undRes- Des Weiteren muss ein geordnetesFührungsver grundgebiete oderSachgebiete verteilen lassen. zelnen Führungsaufgaben auf mehrere Führungs- Führungsorganisation, innerhalb dersich die ein- tionen benötigtenzuihrerUnterstützungeine auch die Kommandanten von Einsatzorganisa- (Bürgermeister, Bezirksverwaltungsbehörde) aber desweit steuern. Funktionen undkönnenEinsatzressourcen lan- Landesebene habenüberwiegendkoordinierende Gemeindeebene zur Folge. Einsatzleitungen auf die Auflösung derEinsatzleitungaufBezirks-oder Landesregierung übergehen.Dieshatabernicht phen kanndiebehördliche Einsatzleitungaufdie dungsoffiziere verbunden. Bei größeren Katastro- Komplexere Gefährdungs- und Scha- Die Leiter von Katastrophenbehörden - - - - Seite 23 Seite 24 nen undprivate Initiativen ins Spiel,diemitden auch nichtstaatliche Akteure wie Hilfsorganisatio- kommen beigrößerenSchadenslagen zunehmend vierung von Bundesministerien im Katastrophenfall Katastrophenbewältigung liegen.NebenderInvol - reitung von GesetzesänderungenzumZweck der der Erlassung von Verordnungen oder in der Vorbe- setzen bzw. vorzubereiten sind,könnenauch in tige Maßnahmen,diedurch Bundesministerienzu ters andenLandeshauptmannergehen.Längerfris- können Weisungen desjeweiligenBundesminis- waltung durch Landesbehörden vollzogen werden, angesprochen sind,dieinmittelbarerBundesver das überbetriebliche Rettungswerk imBergbau deskompetenzen wiedasGesundheitswesen oder mitteln) imRegelfallnicht erforderlich. SofernBun- Länder übergreifende Verschiebung von Einsatz- tive Koordination aufBundesebene(etwa durch den Landeskompetenzenisthingegeneineopera- Aufgrund deroperativen Stärkeundderweitgehen- austausch undinder internationalenKooperation. onsmanagement, iminternationalenInformations- in derstrategischen Kommunikation, imInformati- eine Reihevon Aufgaben. Dieseliegenvor allem bei komplexenLagenauch aufdieZentralstellen renabwehr unmittelbar tätigt, dennoch entfallen nur in Ausnahmefällen alsBehördeninderGefah- die Zentralstellen derBundesministerienjedoch ist. Aufgrund derKompetenzverteilung werden beim BundesministeriumfürInnereseingerichtet und Katastrophenschutzmanagements (SKKM),das dern erfolgtimRahmendesStaatlichen Krisen- Bundesministerien bzw. zwischen BundundLän- mit einschließt. Die Koordination zwischen den ebene neben der operativen und taktischen Ebene auch dieBundesebenealsstrategische Führungs- fendes Katastrophenmanagement nach sich, das komplexeres, noch stärkerorganisationsübergrei- tenden undinternationalenBezügenziehenein tastrophen oderSzenarienmitgrenzüberschrei- - 37 kommuniziert werden. Anlassfall, rophenschutzes und aktuelle Informationen im Risiken undGefahren,MaßnahmendesKatast- Risiko- undKrisenkommunikation oder Gemeindeeinsatzleitung. von derBundesebenebis zurLandes-,Bezirks- struktur überdieinsgesamtvierFührungsebenen steht keine durchgreifende einheitliche Führungs- eines Koordinationsgremiums. Im Bundesstaat be- sation, sondernineinerNetzwerkstrukturForm organisation nicht in einer klassischen Stabsorgani- ten. Auf strategischer EbenebestehtdieFührungs- öffentlichen Maßnahmenkoordiniertwerdensoll- der Bevölkerung erfolgtüberverschiedene Wege, und Lawinenverbauung. DieKommunikation mit auf digitale Gefahrenzonenpläne der Wildbach- des NaturgefahrenmanagementundbietetZugriff bietet einenumfassenden Überblick über Aspekte Wetterwarnungen. DiePlattformnaturgefahren.at Online-Angeboten auch Flusspegelundaktuelle nenmodell. Einsehbar sind auf unterschiedlichen ne undeinösterreichweites Hochwasserrisikozo- verschiedene Gefahrenarten,Gefahrenzonenplä- über Naturgefahren zur Verfügung. Diesumfasst eine österreichweite Plattform zur Information Austria“ (besserbekannt unter hora.gv.at) steht „Natural HazardOverview andRisk Assessment den letztenJahren deutlich ausgeweitet. Mitdem kann. DasInformationsangebothierzuwurdein Angebot durchaus alshoch bezeichnet werden auf unterschiedliche Wege undKanäle,wobei das

Hauptartikel consultations atall levelsconsultations ofsociety. public educationcampaignsandpublic in sustained involvement community andstrong of disasterresilience ofthe mediainordertostimulateaculture engagement Der Hyogo Framework for Action siehtvor: “Promote the sollten öffentlich wahrgenommen und 37

In Österreich erfolgtdies verursachten Schaden haftet, istbeiNaturkatastro- Verursacher gibt,derzumindest teilweisefürden technischen Katastrophen invielenFällen einen die Gemeinschaft zutragen sind. Während esbei phen durch den Betroffenenselbstoderdurch sich dieFrage, obSchäden aus Naturkatastro- vor allemfinanzielle Fragen eineRolle.Esstellt zu erleichtern. Inder Wiederherstellung spielen he von Maßnahmen,umdie Wiederherstellung der StaatimGefolgevon KatastropheneineRei- chen) Katastrophenhilfe.Nichtsdestotrotz setzt zählt nicht mehrzuden Aufgaben der(hoheitli- Verbesserung desZustandesvor derKatastrophe Zustandes vor Schadenseintritt bzw. eineallfällige Schadensereignissen. Die Wiederherstellung des kämpfung der unmittelbaren Auswirkungen von der unmittelbarenGefahrenabwehrundBe- beschränken sich überwiegend auf Maßnahmen tenen MaßnahmendesKatastrophenbewältigung und auch insonstigenMateriengesetzen enthal- Die indenKatastrophenhilfegesetzenderLänder Wiederherstellung nachKatastrophen eingerichtet wurde. Anlaufstelle für Anfragen aus der Bevölkerung aktorunfalls von Fukushima alsInformations-und u.a. einCall-Center, daszuletztanlässlich desRe- Information derBevölkerung betreibtdasBM.I zentren bei Gemeinden liegen. Für die aktuelle Tour) undimBetrieb von Sicherheitsinformations- jährlichen Kindersicherheitsolympiade (Safety band übertragen, dessenHauptaktivitäten in der weitgehend demÖsterreichischen Zivilschutzver die Informationund Aufklärung derBevölkerung sonstige Informationsmaterialien. Das BM.I hat ben eineReihevon Broschüren, Unterlagen durch, Bundes- und Landesdienststellen vertrei- heitstage“ undandereöffentliche Veranstaltungen die Einsatzorganisationenführenz.B. „Sicher und - - viele Ressourcen auflokalerEbenekonzentriert. Österreich istderdezentrale Ansatz typisch, der nach internationalenPrinzipienerkennbar. Für chen, jedoch ist eine weitgehende Ausrichtung groben Analyse wieüberall StärkenundSchwä- und Standardsgegenüber, sozeigensich ineiner trophenmanagement internationalenPrinzipien Stellt mandasösterreichische SystemdesKatas- Fazit phe zurückzuführen sindu.a.Maßnahmen). tungsabgaben bei Tatbeständen, dieaufKatastro- Katastrophenhilfe, keine Gebühren und Verwal- Steuerbegünstigte ZuwendungenzumZweck der ßergewöhnliche BelastungenohneSelbstbehalt, Beseitigung von Katastrophenschäden sindau- Katastrophenopfern zuhelfen(Aufwendungen zur zichtet derStaatauf Abgaben undGebühren,um Familienhärteausgleich u.a.),andererseits ver tastrophenfonds, Überbrückungshilfen ausdem zu zähleneinerseitsdirekteFinanzbeihilfen (Ka- trophenschäden teilweise zu solidarisieren. Hier von aktiven undpassiven Maßnahmen,umKatas- leistet derStaataberimRegelfalleine Vielzahl chen HaftungfürSchäden ausNaturkatastrophen 38 verwiesen werdenkann. weshalb hiernuraufdieeinschlägige Literatur nachlässigt wurde.DieFragestellung istkomplex, Verletzung von staatlichen Vorsorgepflichten ver Staatshaftung kommtnurdortinBetracht, wo die in dessen Vermögen oderPerson ersich ereignet. § 1311 ABGB trifftderbloßeZufalldenjenigen, den denjenigen trifft, bei dem er eintritt. Gemäß phen zunächst davon auszugehen,dassderScha-

Versicherung beiNaturkatastrophen. Wien: Manz. 2008 Naturkatastrophenrecht. Vorsorge, Abwehr, Haftungund in: Ferdinand Kerschner et.al.: Handbuch Siehe dazuetwadie diesbezüglichen Ausführungen Unabhängig von einerallfälligen staatli- 38 - - - Seite 25 Seite 26 Literatur /References: [email protected] Postfach100, A-1014Wien schutzmanagement sowie Zivilschutz Staatliches Krisen-undKatastrophen- Bundesministerium fürInneres,Referat II/4/a Mag. SiegfriedJachs Anschrift desVerfassers /Author’saddress: optimiert werden. desstaat könnteimZugeeinerBundesstaatsreform der fragmentierten Aufgabenverteilung imBun- nicht umgesetzt wurde. Diebesondere Situation umfassend gesteuerterrisikobasierter Ansatz noch Risikokommunikation vorhanden, wenngleich ein reiche ElementedesRisikomanagements undder sentlichen Akteure zusammenbringt.Essindzahl- ein Kooperationsrahmen geschaffen, derdiewe- seiner operativen Stärke.MitdemSKKMwurde der hohenResilienzinlokalenStrukturenbzw. in schon einleitendunschwer zuerkennenwar, an Die Stärkedesösterreichischen Systemsliegt,wie 39 Administration Review Collaboration andLeadershipforEffective Emergency Management.Public WAUGH JR, WILLIAM L.,STREIB G.(2006). Journal. Zeitschrift fürPolizeiwissenschaft undpolizeiliche Praxis. 2:81ff Einbeziehung derBevölkerung indasKatastrophenmanagement.in:Siak- STICHER B., OHDERC.(2013). Delaware. DisasterResearch Center. Final ProjectReport31. Emgergent Behavior attheEmergency Periods ofDisaster. University of QUARANTELLI E.L.(1983). cherung beiNaturkatastrophen. Wien: Manz. Handbuch Naturkatastrophenrecht. Vorsorge, Abwehr, Haftungund Versi- KERSCHNER F. et Al. (2008). Einführung indasKatastrophenmanagement.Hamburg: Tredition. JACHS S.(2011). Wien. Braumüller Katastrophenprävention undKatastrophenbekämpfungimBundesstaat. BUSSJÄGER P. (2003). saster Research. National Planning and Response. National Systems. In: Handbook of Di- BRITTONN. R.(2007).

Katastrophenmanagement. Hamburg: Tredition. 2011 Konvent siehe: Siegfried Jachs: Einführungindas Zu dendiesbezüglichen Ansätzen imÖsterreich- 39 Hauptartikel

STRÖMUNGS-, GESCHIEBEMODELL :: HYDRO_AS+GS-2D alp infra :: numerische Prozessdynamik Prozessdynamik numerische :: infra

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Seite 28 effect onthebasisofearthquakeinregionAbruzzo Disaster management, warning regional center, civilprotection, earthquake in Abruzzo Keywords: ofL’Aquila,municipality acampforhomelesspeoplehadbeenmanaged. where South forcefrom 7th toOctober30th2009a600membertask was operatinginthe work together, whathasbeenthecaseinearthquake of Abruzzo. Intheperiodfrom April has beendeveloped. Incaseofbigdamagingevents volunteers andgovernment officials of civilprotection. Intimeadense mashofcollaborationonaninstitutionalandprivate level of thegovernmental departments, ofthelocalauthoritiesandvolunteer organisations In South Tyrol by disaster managementisregulated laws. regional These describetheduty Abstract: Katastrophenmanagement, Landeswarnzentrum, Zivilschutz, Erdbeben Abruzzen Stichwörter: obdachlose Menschen leiteten. 7. April bisEndeOktober2009inderGemeindeL’Aquila imEinsatz,wo sieeinCampfür Erdbebenseinsatz inden Abruzzen derFall war. Rund600SüdtirolerEinsatzkräfte waren vom amtliche HelferundBeamtearbeitenbeiGroßschadensereignissen HandinHand,was beim der ZeiteinengesGeflecht institutionellerundfreundschaftlicher Zusammenarbeit. Ehren- von dengrößtenFreiwilligenorganisationen desZivilschutzes. InderPraxis entstandimLaufe Aufgaben von einigen Abteilungen derLandesverwaltung, von denGemeindebehördenund Katastrophenmanagement ist in Südtirol mit Landesgesetzen geregelt. Diese beschreiben die Zusammenfassung: Disaster managementinSouthTyrol: Katastrophenmanagement inSüdtirol: HANSPETER STAFFLER und WirkunganhanddesErdbebensindenAbruzzen Hauptartikel Organisation and Organisation and Organisation der Wildbach- und Lawinenverbauung verab- dienste, dasFeuerwehrwesen unddenBereich die wesentlichen Gesetze für die Zivilschutz- 34/1975 nach Naturkatastrophenangeht (LandesgesetzNr. und Wiederinstandsetzungsmaßnahmen forthilfe- setzgebungskompetenz, was Vorbeugungs-, So- Damit hat derSüdtiroler Landtag die primäre Ge- 1972 istKatastrophenvorbeugung Landessache. Laut Südtiroler Autonomiestatut ausdemJahr Einleitung 1 Fig. 1:AuthoritiesoftheAutonomousProvince ofBozenandvolunteerorganisationscivilprotection. Abb. 1:LandesbehördenundFreiwilligenorganisationen desSüdtirolerZivilschutzes. Naturkatastrophen. Erdrutschen, Lawinen, Überschwemmungen undanderen nach und Soforthilfe- Wiederinstandsetzungsmaßnahmen Landesgesetz vom 12. Juli1975, Nr. 34: Vorbeugungs-, 1 In denJahren 1975 und 2002wurden ). arbeitet. Polizei, Finanzwache oderMilitärzusammenge- mit denstaatlichen Behörden wieCarabinieri, schutzes (Abb.1).Inbestimmten Fällen wirdauch zahlreichen Freiwilligenorganisationen desZivil - Landesbehörden, Gemeindebehördenundden phenschutzsystem setzt sich zusammenaus den gemeinen regeln. Zeltunterkünfte) unddasRettungswesen im All- Wasserrettung, Betreuungsdienst(Feldküche und he von gesetzlichen Normen,dieBergrettung, schiedet. Darüber hinaus gibt es noch eineRei- Das SüdtirolerZivilschutz- oderKatastro-

Seite 29 Seite 30 2011). Nachdem dieReferenzszenarien imersten prozesse (Gefahren-undRisikoanalyseSüdtirol, Workshops diefürSüdtirolrelevanten Gefahren- Südtiroler SanitätsbetriebesundderEtschwerke in Fachleute derSüdtirolerLandesverwaltung, des machen. Risikolandschaft von GroßereignisseneinBildzu noch isteswichtig, sich von Zeitzuüberdie Jahrhunderts erfolgreich reduziertwerden. Den- ser Risikenkonntenvor allem imLaufedes20. Epidemien dieGeißelnderMenschen. Viele die- turereignisse, Feuersbrünste, Hungersnöteund den Kriegswirren waren historisch gesehenNa- definierte Region von Bedeutungsind. Neben Ausmaß von Risiken,diefüreinegeographisch Der Begriff„Risikolandschaft“ beschreibt Art und Risikolandschaft inSüdtirol In denJahren 2010und2011diskutierten Häufigkeit Gefahren identifizieren Maßnahmen prüfen Risiken analysieren System definieren Risiken bewerten Szenarien bilden Schadenausmaß pro Jahr zuunterstellen(Abb.4). (Abb. 3)alsauch eineprojektbezogene von 0,001 Eintretenshäufigkeit der WHO von 0,01 pro Jahr stellt wurde.Dahereinigtemansich sowohl die was abervon den Anwesenden starkinFrage ge- WHO die Eintretenshäufigkeit von 0,01 pro Jahr, stellungen weit auseinander. Sounterstellt die Beim ReferenzszenarioPandemie gingendie Vor sich dieExpertenauf Eintretenshäufigkeit. als auch dieSach- undPersonenschäden. die Experten sowohl die Häufigkeit des Eintretens Für alle angenommenen Gefahrenarten schätzten Runde auch technische undbiologische Gefahren. 2.2 (www.risklplan.admin.ch) visualisiertwurde. 2), diemitderEDV-Applikation RiskPlan, Version shop einepragmatische Risikoanalysestatt(Abb. Treffen definiertwurden,fandim2.und3. Work- Hauptartikel Kriterien Für fastalleReferenzszenarien einigten Neben denNaturgefahrendiskutiertedie Tyrol”. and RiskAnalysisSouth Flow Chartofthe“Hazard Fig. 2: Risikoanalyse Südtirol“. der „Gefahren-und Ablaufdiagramm aus Abb. 2: - Fig. 4:Annualriskfor SouthTyrol perreferencescenario,thescenarioepidemic hasafrequencyofoccurrence of 0.001peryear. Eintretenshäufigkeit von0,001proJahrberücksichtigt. Abb. 4:JährlichesRisiko fürSüdtirolproReferenzszenario,das SzenarioPandemieistmiteiner Fig. 3:AnnualriskforSouthTyrol perreferencescenario,thescenarioepidemichasafrequencyofoccurrence0.01year. Eintretenshäufigkeit von0,01proJahrberücksichtigt. Abb. 3:JährlichesRisikofürSüdtirolproReferenzszenario,dasSzenarioPandemieistmiteiner

Seite 31 Seite 32 2 ereignissen (LandesgesetzNr. 35/1975 hält dieseinstandundmacht EinsätzebeiNatur bauten zuständig.Sieerrichtet Schutzbauten, bäche istdieLandesabteilung für Wasserschutz- Für die Tal- undGebirgsflüssesowie fürdie Wild- Verantwortung beiWassergefahren mehr eingeschränkt funktioniert. tungen zusammenbrechen undderGeldflussnur dem Produktionsanlagenstillstehen,Dienstleis- hingegen verursacht wirtschaftliche Schäden, in- nen (Lagadec,2004). Ein längerer Stromausfall Menschen aussozialärmeren Schichten zurech - höheren Sterblichkeit bei älterenundkranken einer HitzewellewieimJahr 2003istmiteiner welle undStromausfallbesondereRisiken:Bei jährlichem RisikozuBuche. die Wassergefahren insgesamtmit13Mio.Euro das Murgangsrisikodazuaddiert,dann schlagen mit 11Mio.Eurodasgrößtejährliche Risiko. Wird Etsch undEisack ausgehendeHochwassergefahr Von denNatur- und Technikgefahren istdievon unterschieden zwischen vorhersehbaren und phenmanagement beschrieben. Prinzipiellwird dardisierten Strukturen und Abläufe imKatastro- genden stellvertretend füralleRisikendiestan - Am Beispiel der Wassergefahren werden im Fol- Allgemeines Strukturen undAbläufeimKatastrophenmanagement ist aneinerStellegebündelt. how fürRisikomanagementbei Wassergefahren Fließgewässer ineinerHand,sonderndasKnow- liegt nicht nurdierechtliche Kompetenz überdie Lawinenverbauung. des Sonderbetriebes fürBodenschutz, Wildbach- und Landesgesetz vom 12. Juli1975, Nr. 35: Regelung Neben den Wassergefahren sindHitze- 2 ). Somit - Risiken verbreitet (LandesgesetzNr. 15/2002 gemacht und Warnungen zurReduzierungvon Analysen undBewertungenvon Risikoszenarien Vorhersagen zuerstellen(Abb.5).Zudemwerden Monitoring-Systeme zubetreibenmitdemZiel Auftrag, risikorelevante Datenzusammelnund Das Landeswarnzentrum hatdengesetzlichen Landeswarnzentrum das Einsatzmanagementkümmert. der AbteilungWasserschutzbautenum zentrale zentralen derFeuerwehren undderHochwasser welches sich gemeinsammitdenBezirkseinsatz- unmittelbar dasLandeslagezentrumaufdenPlan, che EreignissewieErdbeben oderUnfällerufen deslagezentrum dieoperative Führung.Plötzli- Kommt eszurEskalation,übernimmtdasLan- zedur desLandeswarnzentrums abgewickelt. oder StarkwindewerdenübereineStandardpro- se wieStarkniederschläge, extreme Temperaturen plötzlichen Ereignissen: Vorhersehbare Ereignis- 3 erklärt dasLandeswarnzentrum denZivilschutz- nisse: wirddasEreignisalsbedeutend eingestuft, werten diePrognosevon extremen Wetterereig- gen Wasserschutzbauten undForstwirtschaft. geologischen Dienstessowie denLandesabteilun- Landeswetterdienstes, deshydrographischen und zung mitdenBereitschaftsdiensthabenden des Leiter desLandeswarnzentrums eineKrisensit- ge Niederschläge organisiert der verantwortliche bis 3(Abb.6).BeimSchwellenwert 3fürergiebi- arbeitet mitkodifiziertenSchwellenwerten von 0 richt unterteiltSüdtirolinsechs Warnzonen und über extreme Wetterereignisse. DieserSpezialbe - für dasLandeswarnzentrum einenSpezialbericht Hauptartikel Zivilschutzdienste. Vereinheitlichter Text überdieOrdnung derFeuerwehr- und Landesgesetz vom 18. Dezember 2002, Nr. 15: Die Teilnehmer anderKrisensitzung be- Der Landeswetterdienst erstellttäglich 3 ). - – warning. observation –assessment Regional warningcentre, Fig. 5: warnen. beobachten –bewerten Landeswarnzentrum (LWZ), Abb. 5: warning centre. situations fortheregional about extremeweather Fig. 6:Dailyweatherreport für dasLandeswarnzentrum. extreme Wetterereignisse Spezialbericht über Abb. 6:Täglicher

Seite 33 Seite 34 weiter undkoordiniertdenHochwassereinsatz onen anGemeinden,BehördenundBetroffene Hochwasserentwicklung, gibtgezieltInformati- mengefasst sind(Abb.7).SiesammeltDatenzur und im „Handbuch Hochwasserdienst“ zusam- läufen, welche im„Einsatzhandbuch Wildbach“ erledigen. Siearbeitetnach standardisierten Ab- bei Wassergefahren eineReihevon Aufgaben zu teilung Wasserschutzbauten angesiedeltundhat Die Hochwasserzentrale istbeiderLandesab- Hochwasserzentrale rale undLandeslagezentrumzuaktivieren. ist oder bis es notwendig wird, Hochwasserzent- zung wiederholt bis das Ereignis entweder vorbei Ereignisses beobachtet und täglich dieKrisensit- oder fürihrenBetrieb Vorkehrungen zutreffen. für ihr Territorium, fürihrenZuständigkeitsbereich strukturen ergeht.EsliegtdannandenEmpfängern, Gemeinden sowie Betreibernvon kritischen Infra- eine langeListevon Landes-undStaatsbehörden, zur Folge, dasseineE-mail-undFaxnachricht an status „Alpha“(Aufmerksamkeitsstufe). Dieshat Anschließend wirddieEntwicklung des Zivilschutz (Abb.8). der Stab um Mitarbeiter der Abteilung Brand- und erwehr, bei„Bravo“ und„Charly“ erweitertsich und es nach Bedarf. Beim Zivilschutzstatus „Zero“ deslagezentrum imStand-by-Modus undaktiviert geschrieben. DieBerufsfeuerwehr führtdasLan- einem internenKonzept (Obexetal.,2012)fest- die Verwendung von taktischen Zeichen sindin Großschadensfälle. laufen, sondernaußerordentliche Ereignisseund notrufzentrale (Notrufnummern115und118) wehreinsätze gemeint,welche überdieLandes- mit sindnicht dietäglichen Rettungs-undFeuer und Beurteilungvon Gefahrensituationen. Da- gezentrum einenständigenDienstzurKontrolle Die Berufsfeuerwehr gewährleistet im Landesla- Landeslagezentrum Landeslagezentrum. zentralen der Freiwilligen Feuerwehren und zum Hochwasserzentrale hält Kontakt zu denEinsatz- ihrer Angestellten, Arbeiter undMaschinen. Die Hauptartikel „Alfa“ leitenesdieMitarbeiterderBerufsfeu- Organisationsstruktur, Stabsarbeitund manual oftorrentcontrol. Manual offloodserviceand Fig. 7: Wildbach. dienst undEinsatzhandbuch Handbuch Hochwasser Abb. 7: - - und eine Art Normalbetriebcharakterisieren, wird desnotrufzentrale täglich ihre Aufgaben verrichten Während dasLandeswarnzentrum unddieLan- Fig. 9:Collaboration between regionalwarningcentre,situation centreandemergencynumber. Abb. 9:Zusammenarbeit zwischenLandeswarnzentrum(LWZ), Landeslagezentrum (LGZ)undLandesnotrufzentrale(LNZ). Fig. 8:Civilprotectionwarninglevels. Abb. 8:Zivilschutz-Warnstufen. Zivilschutz- Charlie Status Bravo Zero Alfa Voralarm fürLeitstellen Aufmerksamkeitsstufe Alarm fürLeitstellen Beobachtungsstufe Beschreibung Einsatzleitungen aktiv / Vorbeugende Abwehrmaßnahmen Leitstellen sindaktiviert /Koordinierung derEinsätze Gezielte Beobachtung /Kontaktaufnahme (Abb. 9). das Landeslagezentrum im Krisenbetrieb aktiviert Bereitschaftsdienst /Planung Alltägliche Tätigkeit Einsatzbewältigung Vorbereitung Ersteinstätze Aktivität

Seite 35 Seite 36 gezentrum dieseumzusetzen. tige Entscheidungen undbeauftragt dasLandesla - (Art. 8LandesgesetzNr. 15/2002).Sietrifftwich - deshauptmann, derdenNotstandausrufenkann densereignissen zusammenundberät denLan- erwehrpräsidenten vertreten. sationen desZivilschutzes durch denLandesfeu- Regierungskommissär unddieFreiwilligenorgani- reren LandesbehördensindderStaatdurch den Landeshauptmann den Vorsitz führt.Nebenmeh- geregelt (LandesgesetzNr. 15/2002),wobei der Aufgaben. IhreZusammensetzungistgesetzlich rum hatdieLandesleitstellepolitisch-strategische Im Unterschied zumoperativen Landeslagezent- Landesleitstelle Fig. 10:OnApril6th 2009 theearthquakeinAbruzzodamaged ordestroyedabout15.000buildings. Abb. 10:DasErdbeben indenAbruzzen,vom6.April2009beschädigte oderzerstörterund15.000Gebäude. Die LandesleitstelletrittbeiGroßscha - bewältigt werdenkonnte. Behördenvertreter undehrenamtlichen Helfern weil ernurdurch dieengeZusammenarbeit von Dieser Einsatzistauch deshalb bemerkenswert, zuvor waren sovieleHelferlangeimEinsatz. strophenmanagement auf dieProbegestellt: nie beben in den Abruzzen hat das Südtiroler Kata- ursachen immerwiedergroße Schäden. DasErd- Regionen sindErdbebenrelativ häufigund ver gem Risikoeingestuft.Inanderenitalienischen wird dasReferenzszenarioErdbebenmitgerin- Laut Gefahren-undRisikoanalyseSüdtirol(2011) Allgemeines Fallbeispiel ErdbebenindenAbruzzenimJahr2009 Hauptartikel Von Landesseitewaren Mitarbeiterder - untergebracht werden. Großteil derObdachlosen mussteinZeltstädten zerstörte rund15.000Gebäude(Abb.10).Ein opfer, 80.000Obdachlose undbeschädigte oder terskala gemessen.DasBebenforderte308 Todes - wurde eineMagnitudevon ML=5,8aufderRich- telitalien dieErde.RundumStadtL’Aquila Am 6. April 2009,um03:32UhrbebteinMit- Erdbeben am6.April2009 zu beschreiben. gut, umdasSüdtirolerKatastrophenmanagement Deshalb eignetsich dieses Fallsbeispiel besonders fen gelegtundhatunsauch Grenzenaufgezeigt. Schwächen des Südtiroler Zivilschutzsystems of- amtliche Helfer. ment undentsandten Woche für Woche ehren- Zivilschutzes beteiligtensich mitgroßemEngage- einsatz. Sämtliche Freiwilligenorganisationen des serschutzbauten und Forstwirtschaft im Dauer Landesabteilungen Brand- und Zivilschutz, Was- Fig. 11:Thereconnaissance detachmentondeparturetoL’Aquila. Abb. 11:Erkundungstrupp kurzvorderAbfahrtnachL’Aquila. Dieser EinsatzhatdieStärkenund - genden Regionenabgeschlossen. örtlichen Feuerwehren undjeneausdenumlie- nen waren zudiesemZeitpunkt bereitsdurch die bäuden durchführten. DiemeistenRettungsaktio - sie im Wesentlichen Sicherungsarbeiten anGe- am späten Abend imKatastrophengebietein,wo zeuge starteteninBozengegenMittagundtrafen forderte Spezialgeräte an.13Mannundacht Fahr Innenministerium dieBerufsfeuerwehrBozenund Bereits am Vormittag des6. April kontaktiertedas wird zuHilfegerufen Der SüdtirolerZivil-undKatastrophenschutz klare undschriftliche Einsatzaufträge zuwarten. chaotisch war undwirtrafen denEntschluss, auf Alsbald wurde uns klar, dass die Situation vor Ort Hilfeansuchen, diegesichtet undsortiertwurden. fe des Vormittags gabeseineReihetelefonischer Lage übers Internet und Fernsehen. BereitsimLau- Krisenstab imLandeslagezentrumundverfolgte die zur Katastrophe in Bozen einlangten,traf sich der Als indenMorgenstundendieerstenMeldungen

- Seite 37 Seite 38 des 10. April eintraf, war allesfüreinen Startam marschbefehl wartete. Als dieserdann am Abend 23 Fahrzeugen zusammengestellt,dieaufden Ab- in Südtirol eineEinsatztruppe von 77 Helfern und Landesregierung folgtewenigspäter. Anfrage von staatlichen Stellen an die Südtiroler schützer formuliert,dieentsprechende schriftliche wurde ein exakter Auftrag für dieSüdtiroler Zivil- mit der Einsatzleitung in L’Aquila. Am 10. April meinen Chaoszwei Tage fürdieKontaktaufnahme tung vor OrtKontakt aufzunehmen(Abb.11). Mannschaft hattedie Aufgabe, mitderEinsatzlei- Landesabteilung Brand- undZivilschutz. Diese Weißen undRotenKreuzesFachleuten der aus freiwilligenFeuerwehrleuten, Personal des nen siebenköpfigenErkundungstruppbestehend Am Tag darauf, dem7. April entsandteSüdtirolei- Führung desCamps Aufsicht, AufbauundVerwaltung desCamps Brandschutz undAufbauCamp Betreuung derObdachlosen Feldspital mitmedizinischemPersonal Logistikeinheit fürVerpflegung Tab. 1:CompositionofthefirstSouth Tyrolean taskforce. Tab. 1:Zusammensetzungder1.SüdtirolerEinsatztruppeam11.April2009. In den Tagen vom 7.bis10. April wurde Der Erkundungstrupp benötigte imallge- Landesabteilungen 26,30,32 Bergrettung CNSAS Bergrettung AVS Funknotrufgruppe Freiwillige Feuerwehren Notfallseelsorge Notfallpsychologie und Rotes Kreuz Weißes Kreuz Organisation grünen Wiese, wo es keineInfrastrukturen gab. für Zivilschutz zur Verfügung (Abb.12). Obdachlosen stelltedasstaatliche Departement und dasMensazeltauf.Die Wohnzelte fürdie einheit des Weißen Kreuzes baute dieFeldküche nische Betreuungzuermöglichen. DieLogistik- um fürdieobdachlosen Menschen einemedizi- Abend errichtete dasRoteKreuzFeldspital, zu errichten undzuführen.Noch amersten Camp für500Personen inderFraktion Sant’Elia Die SüdtirolerHelfererhieltenden Auftrag, ein Aufbau einesCamps Tages. te dasEinsatzgebietamspäten Abend desselben der Früh des11. April inBewegungunderreich - Tag darauf bereit.Die Truppe (Tab. 1)setztesich in Hauptartikel Die Helfererrichteten dasCampaufder Anzahl Helfer 13 77 13 34 4 5 8 Anzahl KFZ 23 14 5 2 2 0 4 tubes. laying down Volunteers Fig. 13: Rohren. Verlegen von Helfer beim Freiwillige Abb. 13: Fig. 12:ThecampSant’Eliaatitserectionphase. Abb. 12:DasCampSant’EliainderAufbauphase.

Seite 39 Seite 40 ren gebaut(Abb.13). Bergrettungsdienste undFreiwilligen Feuerweh - ne Holzkirche wurdenvon denHandwerkern der leuchtung, Wegebau, Einzäunungsowie eineklei- Trinkwasser- und Abwasserleitungen, Strom,Be- Fig. 14:Organisation structureoftheSouthTyrolean taskforce inthecampofSant’Elia Abb. 14:Organisationsstruktur derSüdtirolerEinsatztruppeim CampinSant’Elia Häuser würdesich verzögern, dadieMenschen würde. DieRückkehr derObdachlosen inihre dass derEinsatzinFremde Monatedauern Nach derersten Woche zeichnete essich klarab, Hintergrundorganisation inSüdtirol Führung desCampsund Hauptartikel wobei dieEinsatzdauerjeweilseine Woche be- ten insgesamt29 Turnusse im CampinSant’Elia, Vom 11. April biszum30.Oktober2009arbeite- Fragen geklärt und Aufträge beschlossen. zung wurden Turnuspläne entworfen, finanzielle lung Brand- undZivilschutz traf. BeidieserSit- lich amDienstagnachmittag inderLandesabtei- eine ständigeKonferenz um,diesich allwöchent- wir denKrisenstabdesLandeslagezentrumsin bilität überprüfen mussten. Deshalb wandelten viele beschädigte Gebäudeaufihrestatische Sta- aus Angst nicht zurück wollten unddieBehörden Summe Wasserschutzbauten chutz, Forstwirtschaftund Landesabteilungen Brand-undZivils - Sanitätsdienst Notfallpsychologen Notfallseelsorger imWeißen Kreuz Sanitätsdienstes Krankenpfleger des Funknotrufgruppe GOER Freiwillige Feuerwehren Croce RossaItaliana Weißen Kreuzes Logistikeinheit des Bergrettungsdienst CNSAS Organisation Bergrettungsdienst AVS Tab. 2:Balance sheetoftheSouthTyrolean taskforceleading the campinSant’Elia. Tab. 2:Bilanz der SüdtirolerEinsatzkräftezurFührung desCampsinSant’Elia. Personen Anzahl 177 161 583 54 10 10 12 20 90 30 19 vilschutzorganisationen auf eineharteProbe.Das Schicksalsschlag undstelltedieitalienischen Zi- für diebetroffeneBevölkerung einschwerer Die Erdbebenkatastropheinden Abruzzen war Zusammenwirken sämtlicherZivilschutzkräfte Organisationsstruktur etabliert(Abb.14). grundarbeit leistete,hattesich vor Orteinestabile und Zivilschutz logistische undfinanzielleHinter Während inSüdtiroldieLandesabteilung Brand- trug undder Turnuswechsel donnerstagsstattfand. Stunden 12.312 15.816 26.988 Anzahl 9.126 1.066 1.677 1.806 2.160 1.992 73.853 910

Kennzahlen Mahlzeiten 52.558 Andere warme

Führungsstab Feldspital Feldspital Feldspital Kontrolle

Feldspital Feldküche Aufbau undInstandhaltung Aufbau undInstandhaltung Bemerkung - Seite 41 Seite 42 und Personalkosten der Landesangestellten be- Logistik, Verpflegung, medizinische Betreuung beachtliche Leistungsbilanz aufweisen(Tab. 2). gestellte und ehrenamtliche Helferkonnten eine mogene Organisationsstruktur stand.Landesan- L’Aquila funktionierte undinSant’Eliaeineho- gearbeitet, bis die Logistik zwischen Bozen und schutzkräfte zutesten. legenheit, dasZusammenwirkensämtlicher Zivil- ganisationen ein.Esbotsich unvermutet dieGe- behördlichen undehrenamtlichen Zivilschutzor tigung diesesGroßereignissesundsetzteseine Land SüdtirolleisteteseinenBeitrag zurBewäl- Fig. 15:TheLogisticsunitoftheWhiteCrossOrganisationpreparedmorethan52.000 meals. Abb. 15:DieLogistikeinheitdesWeißen Kreuzesbereiteteüber52.000Mahlzeitenzu. Die Kosten fürInfrastrukturen, Transport, Tag für Tag undSchritt fürSchritt wurde - nen Zelten im Vorgarten. unmittelbarer Nähe ihresHauses,oftmalsin klei- die Familien abwechslungsweise imCampoder in geregelten Arbeit nach. DieNächte verbrachten hördengänge zumachen odersiegingeneiner ihre beschädigten Wohnungen herzurichten, Be- Tagsüber waren die Menschen damitbeschäftig, und dievorzügliche Verpflegung an(Abb.15). großer Dankbarkeitdasmedizinische Angebot bei nicht berücksichtigt. Verwaltungsarbeit im Hintergrund hatten,ist da- der Abteilung Brand- undZivilschutz durch die wand, dendieMitarbeiterinnenundMitarbeiter liefen sich aufrund500.000Euro.DerMehrauf- Hauptartikel Die betroffeneBevölkerung nahmmit men Mahlzeit voneinander zuverabschieden. die Gelegenheit wahr, sich bei einergemeinsa- hauptamtliche Helfernahmennach der Messfeier symbolischen Schlusspunkt. Hunderte ehren- und Golser eineheiligeMesseund setztedamitden satzkräfte zelebriertederdamaligeBischof Karl errichtete Fertighäuser ein. bei Verwandten undein weiterer Teil zoginneu eigenen Häuserzurück oderfandUnterschlupf in festeBehausungenein.Ein Teil kehrteindie ten Bewohner dasCampvon Sant’Eliaundzogen rück insalltägliche Lebenfinden(Abb.16). Diensten in Anspruch nehmenundlangsamzu- körperlich undseelisch erholen,eineReihevon zugsgebiet. Dortkonntensich dieObdachlosen Menschen ein wichtiger Bezugspunktund Rück- Das SüdtirolerCampinSant’Eliawar fürviele Schlussbemerkung Fig. 16:HolymassinthecampofSant’Elia. Abb. 16:FeldmesseimCampSant’Elia. Für diezurückgekehrten SüdtirolerEin- Am 30.Oktober2009verließen dieletz- Literatur /References: [email protected] 39100 Bozen Drususallee 116 me Provinz Bozen-Südtirol Landesabteilung Brand- undZivilschutz / Autono - Dr. DIHanspeterStaffler Anschrift desVerfassers /Author’saddress: vilschutz. 56S. rung /Abläufe/Stabsarbeit.Konzept derLandesabteilungBrand- undZi- Konzept Landeslagezentrum LGZ,StabLandesleitstelleStLLSStrukturie- OBEX A., FELISG.(2012): ment. Volume 12.Number4:S.160-169. a Multi-Layered Challenge.Journal ofContingenciesandCrisisManage- Understanding theFrench 2003Heat Wave Experience:Beyond the heat, LAGADEC P., (2004): Bozen –Südtirol.37S. /CH) im Auftrag der Abteilung Brand- und Zivilschutz Autonome Provinz IV A, Italien–Schweiz). Durchgeführt von ErnstBasler+Partner (Zollikon Schlussbericht Juli 2011imRahmendes Interregprojektes IRKIS(Interreg GEFAHREN- UNDRISIKOANALYSE SÜDTIROL(2011):

Seite 43 Seite 44 Crisis communication, riskcommunication, management catastrophe Keywords: affected people and the media simultaneously, (d) covering the relevant topics in their entirety. and convincingcredible messages, (b)identifyingaleadingcommunicator, (c)informing forsuccessfulcrisiscommunicationemerge:recommendations (a)communicating simple, ofcrises. usedtoanalyze stages studies are indifferent specificcommunicationmeasures Four foundations ofsuccessfulriskandcrisiscommunication.theoretical Subsequently, five case communication activitiesbefore, duringandaftertheactualevent. initiallypresents This article ofcrises–and thusalsoofnaturaldisasters–issignificantlyinfluenced by The trajectory Abstract: Krisenkommunikation, Risikokommunikation,Kommunikationsmanagement Stichwörter: inhaltliche Besetzungdesjeweiligen Themas. Kommunikators, (c)zeitgleiche Informationvon BetroffenenundMedien(d)vollständige einfachen, glaubwürdigen und überzeugendenBotschaften, (b)Identifikation eineszentralen Handlungsempfehlungen für eine erfolgreiche Krisenkommunikation: (a) Übermittlung von munikationsmaßnahmen inverschiedenen Krisenphasenanalysiert.Daraus ergebensich vier Krisenkommunikation. Anschließend werden anhand von fünf Fallbeispielen spezifische Kom- de Artikel präsentiert eingangsdietheoretischen Grundlageneinererfolgreichen Risiko-und Kommunikation vor, während undnach demeigentlichen Ereignisbestimmt.Dervorliegen- Der Verlauf von Krisen – und daher auch von Naturkatastrophen – wird maßgeblich von der Zusammenfassung: after naturaldisasters Communication before,duringand nach derKatastrophe Kommunikation vor, währendund SABINE VOLGGER Hauptartikel zieren zwischen folgendenvierBasiselementen: aktiven Krisenmanagementsbetont,unddifferen- als einendergrundlegendsten Aspekte einespro- Krisenmodell, dasdenFaktor „Kommunikation“ Hainsworth & Wilson (1992)konzipierenein kationsprozess (Borda&Mackey-Kallis, 2004). die „Zeit“und„Anstrengung“imKommuni- ein pro-aktives Krisenmanagementsinddabei (Heath, 2004).Diewesentlichen Faktoren für ve Kommunikationskultur inderKrisensituation auch eineverantwortungsbewusste undeffekti- Effektives Krisenmanagementgewährleistet aber turen vor, während undnach derKrisensituation. möglichst funktionierende Kommunikationsstruk- operatives Managementvoraus. Dazugehören Aktives Krisenmanagement setzt strategisches und Krisen bzw. Katastrophen Rolle derKommunikationbei bestimmt werden. krisenauslösenden kausalenFaktoren derKrise tierenden Erklärungsversuche undpotentiellen unterschiedlich könnenauch diedaraus resul- unterschiedlich interpretiert.Dementsprechend nach individuellem biografischem Hintergrund vorstehende, aktuelleoder vergangene Krise je ihrer Interpretation,dajederoderjedeeinebe- unterliegen einerhohenDiversität hinsichtlich standteile desLebensinundmitderNatur. Sie Krisen, respektive Naturkatastrophen,sindBe- Einleitung (d) Evaluation (c) Kommunikation/Durchführung (b) (a) Planung undstrategische Aspekte Analyse von potentiellenKrisenszenarios unterscheiden. ko-„ und„Krisenkommunikation“ voneinander zu In diesemZusammenhangsinddieBegriffe„Risi- mittelbar betroffenen Individuen und Gruppen. der (notfall)psychologischen Betreuungvon un- andererseits -davon abernicht ganz losgelöst–in der Öffentlichkeit bzw. mitMedienvertretern und managements bestehteinerseitsimUmgangmit Die Kommunikationsverantwortung desKrisen- Aspekte derRisiko-undKrisenkommunikation entnommen. ereignisses Tirol 2005“von Volgger etal.(2006) anhand derErfahrungendesHochwasser Krise, LeitfadenfürKommunikationsmanagement tion „Kommunikation vor, während undnach der Die Inhalte sind zu weiten Teilen aus der Publika- geführten Kommunikationsmaßnahmen darstellt. trophen 2005 und 2013 in Tirol und die durch - haft dieErfahrungenausdenHochwasserkatas- insbesondere aufdiese Aspekte, wennerbeispiel- it fast“(Weick, 1979). kommunikationsmanagements: „Tell itallandtell sprechend lauteteineKardinalregel desKrisen- Geschehene bestmöglich zuverstehen. Dement- dazu dienen, Unsicherheit zu reduzieren und das und nach derKrisesollen sämtliche Maßnahmen tiven Grundhaltung (Holder, 2004). Vor, während tionsstrukturen anstelle einer ausschließlich reak- tont einepro-aktive HaltungallerKrisenorganisa- Weick’s (1969)Krisenkommunikationsmodell be- Aktive KommunikationanstellevonReaktion Der vorliegende Artikel konzentriertsich - Seite 45 Seite 46 2005; Wiedemann &Clauberg,2003). lungen Vermittlungsprobleme auftreten (Klinger, Wissensgrundlagen, Werthaltungen oderEinstel - größer undeskönnenaufgrund verschiedener keit. DerKreisderBeteiligtenist dabeiwesentlich Erörterung von Risikowissen in der Öffentlich- dazu dienenRisikodiskurseder Vermittlung und auch gültigundzuverlässig sind.ImUnterschied und richtig sindbzw. obdievorhandenen Daten le oder Theorien zurRisikobewertung vollständig heit darüberherrscht, obdieaufgestelltenModel- aloge istmeistvage undunsicher, weilUngewiss- gemeinsam zubewerten.DasErgebnisdieserDi- andere Expertenaus,umdasdiskutierteRisiko tauschen sich Wissenschaftler, Ingenieure und raussetzung, umRisikowissen zuerzeugen.Dazu men (Bouder, 2004).Risikodialogebietendie Vo- Lähmung fürjedeweitereHandlunghinzuneh- zu unterschätzen undandererseits sienicht als steht die Aufgabe darin,einerseitsRisikennicht scheinen dagegenbedrohlicher (Duncan,2004). die unseren Wertvorstellungen widersprechen, akzeptieren. Risiken,dienicht vertraut sindund zu vermeiden, sindsieeherdazubereitdieseszu men können,umeinRisikozubegrenzenoder schen dasGefühlhaben,dass sieetwas unterneh- sie akzeptiertoderignoriertwerden. Wenn Men- bestimmten Risikengegebenenfallsdazu,dass 2001). Soführtbeispielsweise die Vertrautheit mit Risiken gelenktwerden.(Klinger, 2005;Glaeßer, kann die Aufmerksamkeit aufwenigerbeachtete Zusammenhang mitRisikenaufgebaut;außerdem dient“. Damitwird Vertrauen und Verständnis im Bewertung unddem Management von Risiken nikation, diederIdentifikation, Abschätzung, fristige Perspektive und beinhaltet„alleKommu - Die Risikokommunikationbenötigteinelänger Risikokommunikation Für politische Entscheidungsträger be- - stellung bzw. die Aufrechterhaltung derKontrolle nikativen Krisenkonzeption gilt die Wiederher zentrale Zielsetzungeinerrhetorischen, kommu- „Kampf“ umdieKontrolle angesehenwerden. Als Schilling etal.,2005). Empfängers eingegangen werden (Klinger, 2005; muss auch aufdieEmotionenundGefühledes Zahlen oder etwaigen Perspektiven nicht aus, es sind. Folglich reicht die Information zu Fakten, der Krisenkommunikationbesondersausgeprägt und emotionaleEbenenderKommunikation bei Dabei gilteszuberücksichtigen, dasssachliche währleisten zukönnen(Millar&Heath,2004)? den, umeinadäquatesKrisenmanagementge- vor, während undnach einerKrisegesagtwer Dimension. schen/marginalen und(b) einer kommunikativen te mansagen,bestehtalsoaus(a)einertechni - und nach derKrise. Eine Krisensituation,sokönn- rechterhaltung derKommunikation vor, während tet, gewährleistet die Wiederherstellung bzw. Auf- und rhetorische Aspekte bzw. Strategien beinhal- Krisenmanagement, dasgenanntekommunikative während undnach derKrisekommunizieren.Ein Schlüsselpersonen („key spokespersons“), die vor, tiert aus der kommunikativen Kompetenz von und Wahrnehmung von Krisensituationenresul- für einederartig unterschiedliche Bewertung wirklich sind.Einpotentieller Erklärungsansatz desaströser) oderkleinerwahrgenommen alssie Einige Krisenwerdenalsgrößer(katastrophaler, se lässtsich Bei jeder„sprachlichen“ Annäherung aneineKri- Krisenkommunikation Hauptartikel (b) (a) Krisenbewältigung kannalseine Art Es stelltsich daherdie Frage: Was sollte scheiden. eine wahrgenommene Dimensionunter eine wirkliche und - - - den (Haedrich, 1992). die auch als Anspruchsgruppen bezeichnet wer und dengesellschaftlichen Teilöffentlichkeiten, ein Bindeglied zwischen dem Krisenmanagement sches Kommunikationsmanagement bildetsomit & IPR,2004). Vorausschauend geplantes, strategi- unterschiedlichsten Personen undGruppen(DTI strategische Gestaltungvon Beziehungenzuden kurz. Esgehtdabeiletztlich umdielängerfristige, Betreuung einzelner Journalisten geht,greift zu Platzierung von InhaltenindenMedienunddie weit verbreitete Ansicht, dassesdabeinurumdie Medien Niederschlag finden soll, verstanden. Die zur Beeinflussungdessen, was letztlich inden Relations (PR)oderPressearbeitalsInstrument kation mitderÖffentlichkeit wirdhäufigPublic (Coombs &Holladay, 2004).UnterKommuni- Katastrophen- oderKrisensituationermöglichen und zielorientiertesKrisenmanagementinder kreten Handlungsoptionen,dieeinstrukturiertes raus resultierendenKonsequenzen führtzukon- Katastrophen- und Krisenszenarien undden da- Eine präventive Konfrontation mitpotentiellen Reaktionen aufeineKatastropheoderKrisebereit. nützlich, dennsie stellen möglichst unmittelbare sen sich alsstrategisch besondersbedeutsamund Risiko- undKrisenkommunikationspläneerwei- Strategisches Kommunikationsmanagement rungen bewältigt werden müssen(Griffin,1994). rophen, dieinErmangelungbestehender Vorerfah- wältigung einstelltalsbei weniger häufigenKatast- so dasssich einegrößereStabilität inderKrisenbe- managements („Krisengedächtnis“) zurückgreifen, auf diebereitsgemachten ErfahrungendesKrisen- Heath, 2004). man inderKrisensituationverloren hat(Miller& über jeneFaktoren oderProzesse,derenKontrolle Bei häufig auftretenden Krisen kann man Bei häufigauftretendenKrisenkannman - Erwartungen sindexplizitundlatentvorhanden? (Beschreibung deraktuellenSituation)? Welche Wie gehtesdenBetroffenen,Einsatzkräften Wo sindwir? (Kommunikations-)Planung (Kotler etal.,2002): Fragen istwesentlicher Teil einerstrategischen werden kann.DieBeantwortung von folgenden on zur Verfügung stehendenRessourcen gesteuert wie dereffektive EinsatzderfürdieKommunikati- tive ermöglicht damiteine Antwort aufdieFrage, gie aus.Dieanspruchsgruppenorientierte Perspek- nahmen richtet sich anderentsprechenden Strate- 1996). Die Umsetzung der Kommunikationsmaß- sich daran anzupassen(Haedrich & Tomczak, ignorieren, zuverteidigen, zu rechtfertigen oder Möglichkeit, denKonflikt oderdie Kooperation zu Je nach StärkedereigenenPosition bestehtdie (Konkurrenz umdieöffentliche Aufmerksamkeit). Zwecke durch öffentliche Präsenz nützenmöchte terfragen, werdie aktuelle Krise fürdieeigenen Macht und Aggressivität) ab. Esgiltdaherzuhin- Beurteilung desmöglichen Einflusses (Summe von kommunikativ zubegegnen ist,leitetsich ausder Die Strategie, mitdereinzelnenStakeholdern lenwerts einer Anspruchsgruppe (Jeschke, 1993): Zwei KriteriendienenderIdentifikationdesStel- 2. 1. Krisenmanagements, einzusetzen. gegebenenfalls gegendieInteressendes zur Durchsetzung ihrereigenenZiele, pe bzw. derenBereitschaft, ihreMacht die Aggressivität einerPerson oderGrup- Krise und und potentiellenEinflussnahmeaufdie bzw. derenMöglichkeit zurfaktischen Die Macht einerPerson oderGruppe

Seite 47 Seite 48 ten mitBlick aufdie Wahrnehmung derÖffent - sammenfassende Analyse aller einlaufenden Da - Rolle desKommunikationsmanagements, diezu- ist abzuwägen, obeineinzelnerEinsatzleiterdie nach innensicherzustellen (Purtscher, 2005).Es fenen unddieKommunikation nach außenund dungen ermöglicht, umdieHilfefürBetrof- ganisationsform (Krisenstab), die rasche Entschei- nicht praktikabel. Esbraucht einevorbereitete Or Entscheidungsstrukturen sind im Krisenfall oft tet werden. nicht erkannt,heruntergespieltodergarmissach- dass die Vorzeichen einer(kommunikativen) Krise weise überlasten.Dieskannsogardazuführen, nellen Strukturendie„Normstruktur“üblicher Krise notwendigenorganisatorischen undperso- nation, weildiefürKommunikation inder eine zentral gesteuerteModeration undKoordi- kationsmanagement imRahmeneinerKriseist che Pläne/ModulezurUmsetzung aus? den Weg dorthinbeibehalten? Wie sehenmögli- Wer kannunsdabeiunterstützen? Wie wollen wir Welche Interventionen könnengesetztwerden? Welche Handlungenkönnenwirvorbereiten? Wie wollenwirdorthingelangen? schaften gilteszuvermitteln? lauten die Kommunikationsziele? Welche Bot- wendigen Dialogeinzubinden(Prioritäten)? Wie Welche Personen(gruppen) sind wie in den not- Wo wollenwirhin? und InteressenmitderaktuellenSituation? che Anspruchsgruppen verbinden welche Ziele bisher? Was war erfolgreich, was weniger? Wel- Welche Anstrengungen gabesindieserSituation Die bewährten, meistteamorientierten Grundvoraussetzung fürdasKommuni- - - Maßnahmenvorschläge wurden gemeinsamnach einen Maßnahmenkatalog. Diedarinenthaltenen BürgerInnen einLeitbildund davon ausgehend diskutiert. Gemeinsam erstellten ExpertInnen und Schäden indenPlanungsgebietendes Wipptals Studien zuGefahren,Risiken undpotenziellen fentlichen Veranstaltungen die Ergebnisse der mit derlokalenBevölkerung. Sowurdeninöf- lungskonzepte zähltderintensive Risikodialog Zu den Grundlagen nachhaltiger Raumentwick- Kommunikationsmanagement von Risiken INTERREG-IV-Projekt beteiligt. verbauung geleitet,weitere28Partner waren am nischen Dienstes für Wildbach- und Lawinen- Projekt wurdevon derSektion Tirol desForsttech- nung eingebunden.Diesesgrenzüberschreitende ortskundige BewohnerInnen wurdenindiePla- chen Fachbereichen, lokale Verantwortliche und Raumentwicklung. ExpertInnen ausunterschiedli- (IREK). Eswar einSchritt hinzunachhaltiger zept fürausgewählte Lebensräume des Wipptals IV-Projekt Integrales Raumentwicklungskon- 2009 startetedasgrenzübergreifendeINTERREG- Ausgangslage (IREKProjektabschlussbericht) (IREK), 2012 lungskonzept für ausgewählteLebensräumedesWipptals lichkeit imRahmendesProjektsIntegralesRaumentwick- Beispiel I–InterdisziplinärerRisikodialogmitderÖffent- IREK 2012 während &nachKatastrophen Beispiele desKommunikationsmanagementsvor, den Kommunikationsmanagements bedarf. men kann oder ob der Einsatz eines koordinieren- von Psychologen undMedienbetreuernwahrneh- lichkeit sowie die Koordination der Aktivitäten Hauptartikel mentwicklung, der nicht nur bestehende Lebens- IREK-Projekts war ein Plan zur nachhaltigen Rau - Lebensräume übertragen werdenkönnen. Risikomanagement, dieauch aufanderealpine ckelten gemeinsamMethoden im Gefahren-und einzigartig: BürgerInnen und ExpertInnen entwi - den. Das Projekt IREK ist in Nord- und Südtirol rung fürweiterePlanungsaktivitäten genutztwer dem konnte deretablierte Dialog mit der Bevölke- und Umsetzungenzur Verfügung stehen. Außer lage fürGefahrenzonenpläne,Detailplanungen Gemeinden undFachbearbeiterInnen alsGrund- rung örtlicher Raumordnungskonzepte,dieden terventionskarten ausgearbeitetwerdenkonnten. dass weitere notwendige Schutzkonzepte undIn- ihrer Machbarkeit undDringlichkeit gereiht,so Fig. 1:MapofsnowsildesinthecommunityNavis(Tyrol) fortheriskdialog Abb. 1:DarstellungvonSchneerutschungeninNavisfürRisikodialog(Quelle:SektionTirol, die.wildbach) Das gemeinsameZielimRahmen des Die Ergebnissedientender Weiterfüh - - - Bundesstraße B316sankinmanchen Bereichen und denHangfuß erheblich destabilisiert. Die gust 2005hattesich derRosanna-Flusseingetieft Aufgrund desHochwassers vom 22.und23. Au- Ausgangslage Hangrutschung „Zintlwald“,2005 Beispiel II – Risikokommunikation infolge der drohenden Zintlwald 2005 mit denNaturgefahren. rung unddamitauch einenbewusstenUmgang Gefahren- undRisikobewusstseininderBevölke- Darüber hinausstärktedergesamteProzessdas die Sicherung zukünftiger Lebensräume enthält. räume schützt, sondernauch Maßnahmenfür

Seite 49 Seite 50 tens der Abteilung Geologie des Amtes der Tiroler gen fürdiedarunterliegenden Siedlungen. hätte einsolches Ereignisgravierende Auswirkun- die Rosannarutschen. Je nach Größeder Schollen Gleitmittel wirken, so dass einzelne Schollen in den Bergeindringenundin Spaltenwieein massiven Schneefällen Niederschlagswasser in von starkemRegenverbunden mit Tauwetter nach Haushalte führen:Beispielsweise könnteinfolge phenszenario fürdiedarunterliegendenca.600 mehrerer NaturereignissezueinemKatastro- hineinreichen, konntenbeimZusammentreffen an derOberfläche, dieteilweiseweitindenBerg schon sehraufwendig.Zahlreiche Hangbrüche Zintlkopf, aufgrund der Hangbewegungen immer vor allemineinem Teilbereich desSüdhanges,am bis zu8mab.DerErhaltderBundesstraße war Fig. 2:LandslideZintlwaldatB316betweenStrengenandPians,Tyrol Abb. 2:HangrutschungamZintlwaldanderB316zwischenStrengenundPians(Quelle:LandTirol) In Kenntnis dieserSituation wurdensei- Stans, Strengen, Tobadill.Stans, dungssituation betroffen: Grins,Landeck, Pians, Gemeinden waren von einermöglichen Gefähr vorlaufzeit von ½bis 1 Tag rechnen. Folgende konnte dieBevölkerung miteinerMindestwarn- der verbesserten Datenauswertung abNovember der Gefahrenerkennung(September 2005)und Aufgrund derHangbeobachtung zumZeitpunkt scheidung weitererStabilisierungsmaßnahmen. Messergebnisse waren dieGrundlagefürEnt- räte im Hangbereich (SportplatzStrengen). Die und InstallationweitererNiederschlagsmessge- nes Frühwarnsystems bei akuten Veränderungen laufende Auswertung derDaten,Einrichtung ei- nes MonitoringsystemsbisMitteNovember und Teilbereichs des Südhanges Zintlkopf, Aufbau ei- leitet: Intensive Untersuchungen desbetroffenen Landesregierung (ATLR) Sofortmaßnahmeneinge- Hauptartikel - durchgeführt: Folgende Maßnahmenwurdenvorbereitet und dige Vorbereitungsmaßnahmen aktiv einzubinden. nisse zuschaffen unddieBevölkerung innotwen- Bewusstsein fürnicht beeinflussbare Naturereig- ehrlichen Atmosphäre stattfindensollen,umdas onsmaßnahmen ineineroffenen,sachlichen und Dabei wurdevereinbart, dassdieKommunikati- die Gefährdungssituationzuinformieren,um Öffentlichkeit beschlossen, dieBevölkerung über Landes Tirol habengemeinsammitder Abteilung des Tirol unddie Vertreter derFachabteilungen des Der Bezirkshauptmann,derEinsatzleiterdes Lan- vor derKatastrophe Kommunikationsmanagement • • • • • • Situation amZintlwald zuinformieren fenen Bevölkerung, umdieseüberdie Zwei Informationsabendemit der betrof- nierte Berichterstattung zuerreichen. abgestimmte, konstruktive und koordi- Maßnahmen derEinsatzleitung, umeine Szenarios sowie überdiegeplanten Ursachen undmögliche Katastrophen- tern überdieGefährdungssituation, ihre Hintergrundgespräche mitMedienvertre- kerung vorzubereiten. auf mögliche ReaktionenausderBevöl- planten Maßnahmenzustärkenundsie trauen indievon derEinsatzleitungge- der betroffenenGemeinden,umdas Ver Einzelgespräche mitdenBürgermeistern rungsmaßnahmen vorzubereiten. auf möglicherweise notwendige Evakuie- zu informierenund Sicherungsmaßnahmen des Hangfußes Hanges undübermögliche zukünftige über Beobachtungsmöglichkeiten des kopfs aufzuklären, den Teilbereich desSüdhangesZintl- über dasGefährdungspotentialdurch - hensweise festgelegt. basierend wurde schließlich dieweitere Vorge- in kurzenErgebnisberichten zusammen.Darauf einzelnen Bürgermeisterfassten dieDiskussionen fiziente undeffektive Vorbereitung diskutiert.Die dungsbereichen undLösungsstrategien füreineef- Kleingruppen wurdendieKartenmitdenGefähr Sofortmaßnahmen vorgestellt underläutert.In seitens der Einsatzleitung undweitererExperten to „DieNaturstelltunsvor eineneue Aufgabe.“ ten. Im Anschluss daran wurdeunterdemMot- psychologische Hilfein Anspruch nehmen soll- agieren undunterbestimmtenUmständenauch „Schocknachrichten“ ganzunterschiedlich re- de darüberaufgeklärt,dassPersonen aufsolche unter demMotto„DieNaturverstehen“. Eswur experten überdiemögliche Gefährdungssituation präzise undverständliche InformationderFach - tung durch den Bezirkshauptmann erfolgte eine Nach einer persönlichen Begrüßungund Einlei- staltung war folgendermaßen strukturiert: zierten dierelevanten Informationen.Die Veran- riert undbegleitet. Wenige Expertenkommuni- von zwei professionellen ModeratorInnen mode- Die Veranstaltungen inPiansundLandeck wurde 6) Zusammenfassung 5) Austausch 4) Maßnahmen 3) 2) Information 1) Einleitung Oktober 2005mitca.300Personen. ca. 200Personen undinLandeck am6. beiten: inPiansam5.Oktober2005mit Szenarien aufGemeindeebenezu erar und im Anschluss daran Krisenpläneund emotionale Verarbeitung - - - Seite 51 Seite 52 Mio. (Katastrophenfonds desLandes Tirol) geführt. zirk Landeck zueinemSchaden von ca.€ mehrere Privathäuser. DieseSituationhatimBe- bach imOrtskernüberdieUferundverwüstete bar. InPfunds,Oberes Gericht, trat derStuben- gen war nurvon Westen über Vorarlberg erreich- Bundesheers aufgebaut.DasStanzertal bisStren- wurde mitUnterstützungdesösterreichischen Eine Luftbrücke zur Versorgung derBevölkerung Infrastruktur verkehrstechnisch nicht erreichbar. war aufgrunddermassiven Beschädigungen der mit denGemeindenSee,Kappl,Ischgl undGaltür Flüssen Rosannaund Trisanna. DasPaznauntal Situation führtezurHochwassersituation beiden viel Erosionsmaterialmittransportierten. Diese rung fastaller Wildbäche, diezudemnoch sehr Niederschläge führtenzu extremer Wasserfüh- Alpen dramatisch. Starkeundlanganhaltende ralen SilvrettagebietundimGebietderLechtaler schärfte sich dieNiederschlagssituation imzent- In derNacht vom 22.aufden23. August 2005ver Ausgangslage Tiroler Oberland,2005 Beispiel III – Kommunikation während der Katastrophe im Hochwasser 2005imTiroler Oberland Kappl (Tyrol). Fig. 3:FloodeventoftheriverTrisanna inthemunicipality (Quelle: LandTirol) Abb. 3:Trisanna imWeiler NederleinderGemeindeKappl 64,5 - rator unddemjeweiligenBürgermeister folgteein blick zurLage durch einenprofessionellenMode - Nach derBegrüßungundeinemgenerellenÜber scher Problemlage–konzipiert: meinde wurdefolgender Ablauf –jenach spezifi- ten Kindernunterstützenkönne. nach derKatastrophe.“,wiemanmittraumatisier Experten unterdemselbenMotto„UnsereZukunft Mit Pädagoginnen undPädagogen diskutierten Gemeinden (Ischgl, St.Anton, Kappl,Pfunds) statt. Informationsveranstaltungen indenbetroffenen „Unsere Zukunftnach der Katastrophe.“fanden rung konkretzuinformieren.UnterdemMotto Verantwortlichen eingeladen,umdieBevölke - zu vermitteln. Dazuwurdenalle Vertreter und kurzfristige Zukunftjeweilspersönlich vor Ort sentliche Informationen über Maßnahmenfürdie leitung, dieBevölkerung zu besuchen undwe- Krisenzeit zu reduzieren, beschloss die Einsatz- fehlende Kommunikationskanäle während der Um dasentstandeneInformationsdefizitdurch Kommunikationsmanagement während derKrise Behördenfunk kommunizieren. konnte dieEinsatzleitungnurteilweiseüberden aufgrund von Überlastung nicht benutzbarwaren, Paznauntal unterbrochen unddieMobilfunknetze Da inder Akutsituation dieStromleitungenim Betriebsgebäude, landwirtschaftliche Flächen). gen) alsauch amprivaten Besitz(Wohnhäuser, tur (Straßen, Kanäle, Stromnetz,Bachverbauun- entstanden sowohl anderöffentlichen Infrastruk- rophenfonds desLandes Tirol anerkannt.Schäden € Bis März 2006 wurde eine Schadenssumme von 61,5 Mio.imBezirkLandeck seitensdesKatast- Hauptartikel 3) 2) 1) Einstieg Austausch anInfo-Points Information durch ExpertInnen Für dieBürgerveranstaltungen inderGe- - - bereichen: präziser Informationsblock zufolgenden Themen- Fig. 4:Flood2005in the municipalityWörgl Abb. 4:Hochwasser2005inderStadtgemeinde Wörgl(Quelle:LandTirol) c) b) a) Landeslandwirtschaftskammer, AMS). der Sozialpartner, Informationender tungseinrichtungen (Sonderleistungen Informationen seitensaktiver Dienstleis- günstigungen desFinanzamtes). Banken, Ver und der Versicherungen Landeskatastrophenfonds, Leistungen finanziellen Zukunft(Antragstellung an Informationen überdieBewältigung der Auswirkungen aufdieKraftwerke). bachverbauung, Straßenbau, Kanalbau, störten Infrastruktur (Wasserbau, Wild- insbesondere über die Zukunft der zer Informationen seitensderEinsatzleitung - - ler Unterland,2005 Beispiel IV–KommunikationnachderKatastropheimTiro- Hochwasser 2005imTiroler Unterland ten begleitet. zudem von Ärzten, Seelsorgern und Volksanwäl - diskutieren konnten.Die Veranstaltungen wurden che sprechen undspezifische Fragestellungen Bürger dieExpertenundFachleute ineigener Sa- vier „Info-Points“ imSaaleingerichtet, beidenen Im Anschluss andenInformationsblock wurden d) matischen Erfahrungen. und diemögliche Bewältigung von trau - aktionen aufeineKatastrophensituation Informationen überpsychologische Re-

Seite 53 Seite 54 dungstext analleBetroffenenverschickt: seitens derStadtgemeinde Wörgl folgenderEinla- desregierung abgestimmt. Währenddessen wurde Öffentlichkeitsarbeit des Amtes der Tiroler Lan- weitere Vorgehensweise wurdemitder Abteilung zukünftigen Maßnahmenzubeantworten. Die formationsveranstaltung zentrale Fragen überdie Kufstein dieInitiative, umimRahmeneinerIn- Wörgl ergriffdieBezirkshauptmannschaft (BH) von der Katastrophe betroffenenBevölkerung in Aufgrund deshohenInformationsbedürfnisses der Kommunikationsmanagement nach derKrise tens derStadtgemeindewurdezuerstabgelehnt. chende Unterstützungbzw. Zusammenarbeitsei- gemeinsam in Angriff zunehmen.Eineentspre- die Frage, wie dieseSituationzubewältigen sei, einer Bürgerinitiative zusammengeschlossen, um der Stadtgemeinde Wörgl hattensich bereitszu Monate ihreHäuserverlassen. DieBetroffenenin gen, zahlreiche Personen musstenfürmehrere halte hattenextremhoheSachschäden zubekla- nordwestlichen Bereich derStadt.Über250Haus- te zahlreiche Privathäuser undUnternehmenim August 2005überdieUferundüberschwemm- Tiroler OberlandundeinesDammbruches am23. In Wörgl trat derInninFolge desHochwassers im Ausgangslage zungssysteme, Dammsanierung, etc. und zu- von Bautechnik, Katastrophenfonds, Hei- statt,Betroffenen imBereich bei derExperten ter demMotto „Wie geht esweiter?“füralle eine offizielleInformationsveranstaltung un- 2005, findet um19.00Uhrim VZ KOMMA Am kommenden Montag, 19. September to: ‚Wie gehtesweiter?’ Zur Informationsveranstaltung unterdemMot- E INL A DUNG allen Verantwortlichen eine klareZielsetzung: staltung durchzuführen, und vereinbarte mit Bezirkshauptmannschaft dennoch, die Veran- Nach Abklärung dieserRisiken entschied die gekündigten Veranstaltung diskutiert,weil dadurch umsonotwendigergeworden. Integration derbereitsformiertenBürgerInnensei teriell betroffeneBürger–entgegenwirke.Eine – offeneSachinformation für emotionalundma- ladungstext dem Ziel der geplanten Veranstaltung Die BHKufstein wiesdarauf hin,dassdieserEin- troffenen dient. troffenen ersten gegenseitigen Aussprache unterdenBe- wurdeundeiner selberinitiiert fenen Bürgern 16.00 Uhrim Volkshaus, welchesvon betrof Treffen 17. amSamstag September2005um werden.wortet EineGelegenheitdazuistein wichtigen Fragen beant- auchausreichend Siesichdaraufvor,Bitte bereiten sodassalle len Fragen Rede und stehenwerden. Antwort Beamte ausLand,ständige al- BezirkundStadt Hauptartikel 3. 2. 1. – nicht erreichbar sei. information von kompetentenPersonen chen würdenunddaherdasZiel–Sach- kelten Situationdie Veranstaltung besu- Bürger ineineremotionalaufgeschau- damit zurechnen war, dassbetroffene troffenen Bürgerverstärkt wurdeund dadurch dasFrustrationspotential derbe- von vorne hereininFrage gestelltwar, stimmte unddaherihreGlaubwürdigkeit vor Ortnicht mitderZielsetzungüberein- die emotionaleHaltungder Veranstalter In der Folge wurde eine Absage der an- - deratoren begleitetendieeinzelnen Abschnitte. und Schluss zu Wort undzweiprofessionelleMo - gegliedert. DerBezirkshauptmannkamzuBeginn zugelassen. den ausdemKreisderrund250 TeilnehmerInnen veranstaltung angesprochen. Zusatzfragen wur sehr präziser Form imRahmenderInformations- Antworten mitdenExpertenvorbereitet undin chern derBürgerinitiative abgestimmt,mögliche Die Themenbereiche wurdenvorab mitden Spre- Aktivitäten gesetzt: und der Vorbereitung der Treffen wurdenfolgende Sofortmaßnahmen. zahlreiche Maßnahmen wie Messungenund noch weiterederartige Veranstaltungen sowie große Informationsveranstaltung, esfolgten vertrauensbildenden Maßnahmengehörteeine Behörde entgegenzuwirken.Zudenersten trauensbildenden Maßnahmenvon Seitender der Verunsicherung derBevölkerung mitver 4. 3. 2. 1. Einstieg • Abstimmung derFragen fürdieFolgeve- • • • Dialog II–persönliche Sachinformation Dialog I–Emotion Fragenkatalog Information nach einemabgestimmten Die Veranstaltung war invier Abschnitte vier Sprechern derBetroffenen. ranstaltung mitdenBetroffenenbzw. mit 2005, sierten Veranstaltung am17.September an dervon derBürgerinitiative organi- der Bürgerinitiative sowie die Teilnahme vorbereitende Gespräche mit Vertretern Bürgern, vorbereitende Gespräche mitbetroffenen Bezirkshauptmannschaft Kufstein, leitung derStadtgemeinde Wörgl undder ein Koordinationstreffen mitderEinsatz- Zur weiterenEinschätzung derSituation - - geklärt werdenkonnten. anstaltungen, indenenzusätzliche Detailfragen war Ausgangspunkt fürweitereInformationsver rege genützt.Dieerstederartige Veranstaltung Das Angebot wurdevon denBetroffenensehr persönliche Gespräche zur Verfügung standen. und Vertreter verschiedenster Institutionen für wurde derDialogeröffnet,beidemdieExperten leihen konnten. über die weitere Vorgehensweise Ausdruck ver Enttäuschungen, Forderungen undErwartungen de Wörgl statt,wobei dieseihrenEmotionen, rInnen mitdemBürgermeister der Stadtgemein- fand einersterDialogderteilnehmendenBürge- Stadtgemeinde Wörgl). ASFINAG,der TIWAG,undAktivitäten TIGAS derherstellung derSicherheit (Dammsanierung, tionen über zukünftige Maßnahmen zur Wie - schließlich informiertenverschiedenste Institu- sorge beigesundheitlichen Folgen) betraf, und den undauflandwirtschaftlichen Flächen, Vor und inUnternehmen(Ölrückstände inGebäu- nierungsmaßnahmen anGebäuden,Flächen ein spezifischer Informationsblock an,der Sa- schaftskammer und Versicherungen). Es schloss Finanzamt, Wohnbauförderung,Banken, Wirt- von Spendengeldern,Sonderleistungen von fonds, Unterstützungendurch Koordination finanziellen Probleme(Landeskatastrophen- Unterstützungsleistungen zurBewältigung der über diefinanzielleZukunftundallemöglichen durch dieEinsatzleitungfolgtenInformationen Überblick zumHochwasser unddemEinsatz Fragenkatalogs präsentiert. Nach einem klaren BürgerInnen undExpertInnenabgestimmten Die Informationenwurdenanhandeinesmit Erst nach Abschluss dieses Abschnittsnach Abschluss Erst Im Anschluss andenInformationsteil - - - Seite 55 Seite 56 Schutzbauten weitereSchäden verhindern. noch derUmsetzung.Dennoch konntendieersten gestellt, dieweiterenzweiBauabschnitte harrten nen ZeitpunktersteinersterBauabschnitt fertig- Umsetzung. Bedauerlicherweise war zumgegebe- meinde Kössen einHochwasserschutzprojekt in Euro. ZurZeitdesHochwassers war inderGe- dem EreignismiteinemSchaden von über25Mio. und derBürgermeisterrechnete unmittelbarnach triebe durch die Fluten in Mitleidenschaft gezogen waren rund350Häuserund 60gewerbliche Be- Waidring undinSt.Ulrich prekär. InKössen allein die Hochwassersituation auch in St. Johann, in tung inSicherheit gebracht. NebenKössen war Teil mitHubschraubern odervon der Wasserret- Häuser unter Wasser. DieBewohner wurdenzum weitgehend abgeschnitten war, standenHunderte In derOrtschaft Kössen, dievon der Außenwelt Kössen und Waidring Zivilschutzalarm ausgelöst. Am 2.Juni 2013wurde indenOrtenSt.Johann, Ausgangslage in Kössen&GemeindenimPillerseetal,2013 Beispiel V–KommunikationnachderKatastrophe Hochwasser 2013 gegliedert. DerBezirkshauptmannführteindie den beiden Veranstaltungen teil. tastrophenschutz zuständige Landesrat nahm an die Veranstaltungen eingeladen. Auch derfürKa- zusammengesetzt unddiejeweiligenExpertenfür germeistern wurdendieInhalteder Veranstaltung verteilt. wurden von denBürgermeistern derGemeinden Bevölkerung. Diebeiden Einladungs-Flugblätter den sich daraus ergebenden Bedürfnissen der unterschieden sich je nach Schadenslage und Gemeinden Pillerseetalorganisiert.DieInhalte die GemeindeKössen undeineweiterefürdie Dabei wurdeneineInformationsveranstaltung für Austausch imdirektenKontakt zuermöglichen. um relevante Informationenzuliefernundeinen Ort Informationsveranstaltungen durchzuführen, desregierung, fürdiebetroffeneBevölkerung vor zen. Aufgrund dieserKontakte beschloss dieLan- arbeitung derHochwasserschäden zuunterstüt- um BetroffeneunddieEinsatzleitungbeider Auf- Tirol waren unmittelbarnach derKrisevor Ort, Die zuständigen Vertreter der Landesregierung Kommunikationsmanagement nach derKrise Hauptartikel Die Veranstaltung war invier Abschnitte In Abstimmung mit den jeweiligen Bür municipality Kössen Flood 2013inthe Fig. 5: www.heute.at) Gemeinde Kössen(Quelle: Hochwasser 2013inder Abb. 5: - des zukünftigen Hochwasserschutzes. mit deneinzelnen Experten,vor allemzum Thema len. Danach kamesnoch zuregen Diskussionen jeweils dieMöglichkeit, persönlich Fragen zustel- zen wird.Dieteilnehmenden BürgerInnen hatten Landesregierung dieBevölkerung weiterunterstüt- der zuständigePolitiker darüberauf,inwieweit die rung von GärtenundHäusern.Schließlich klärte gaben Experten verschiedenste Tipps für die Sanie- gab Hilfestellung bei Ängsten. Im Anschluss daran Umgang mitdenEmotionenderBetroffenenund Kriseninterventionsteam konzentriertesich aufden dalitäten undFinanzierungshilfen informiert.Ein möglichkeiten, insbesonderedie Abwicklungsmo- wurde überdieverschiedenen Entschädigungs- tensregeln beiGefahrensituationen.InderFolge weiteren Gefährdungenundvor allemzu Verhal- liche InformationenzuRutschungen, möglichen Pillerseetalgemeinden gabeszudemnoch ausführ geplanten Maßnahmenvor sich gehenwird.Inden gewirkt habenbzw. wiedieweitereUmsetzungder reits umgesetztenHochwasserschutzmaßnahmen Hochwasser überhauptentstandenist,wiediebe- informieren. Zunächst ging esdarum,warum das geladen, zuihremFachthema dieBetroffenen zu derherstellung waren verschiedene Experten ein- Schadenssituationen und den Aktivitäten zur Wie- ter zumHochwasserereignis, denverschiedenen tikulieren. Nach einemRückblick derBürgermeis- erhalten, aberauch umihre Zukunftssorgenzuar betroffene Menschen kamen, umInformationenzu Zelt undinSt.Jakob imGemeindesaalstatt. Viele Die Veranstaltungen fanden in Kössen in einem ratoren begleiteten dieeinzelnen Abschnitte. Veranstaltung einundzweiprofessionelle Mode- 4. 3. 2. 1. Persönlicher DialogmitExperten Dialog mitderPolitik Umfassende Informationen Rückblick derEinsatzleitung - - nach dererstenintensiven Phase der Aufräumar zu Beispiel3zeigt deutlich, dassdie Bevölkerung besserung derGefahrensituation eingesetzthat. fähigkeit wiedererlangtundsich aktiv fürdie Ver die Bevölkerung inweitererFolge ihreHandlungs- Bildung einerBürgerinitiative verdeutlichen, wie tungen. Dienachfolgenden Reaktionenunddie den Reaktionenunmittelbarnach den Veranstal- hoch eingeschätzt. DiesesBilddeckt sich auch mit des Landes Tirol wurde von allenBetroffenensehr tens derBezirkshauptmannschaft Landeck und positiv aufgenommenwurde.DieOffenheitsei- schung seitensderbetroffenenBevölkerung sehr onsveranstaltungen über eine drohende Hangrut- 2 „Zintlwald“ zeigtdeutlich, dassdieInformati- eignissen erleichtern kann. auch den Umgang mit tatsächlich eintretenden Er aus, dasseinebewussteBeschäftigung mitRisiken dieses Wissens gestaltenwird. Wir gehendavon künftige NutzungderGemeindeflächen aufBasis fahren sehrgenauinformiertworden istunddie der Bevölkerung überdie Risiken durch Naturge- Jedenfalls kannmanfesthalten,dasseinGroßteil bei eineretwaigen künftigen Katastrophezeigen. den ausgewählten Gemeinden des Wipptals erst einer sehrfrühzeitigenRisikokommunikationin von TeilnehmerInnen.Aussagen spielen 1und5basiertaufBeobachtungen und men wurden.Die Wirkungsaussagen zudenBei- ten inderveröffentlichten Meinungwahrgenom - den Medien)undandererseits,wiediese Aktivtä- in denMedienaufgenommenwurde(Präsenz in methode zeigteinerseitsauf,inwieweitein Thema einer Medienresonanz-Analyse.Diese Analyse- onsmaßnahmen der Beispiele 2 bis4 basiert auf Die Beurteilungder Wirkung derKommunikati- Erzielte WirkungdurchKommunikation Die Beobachtung derBerichterstattung Die Medienbeobachtung zumBeispiel Beim Beispiel1wirdsich die Wirkung - - - Seite 57 Seite 58 Einsatzkräfte inden Vordergrund. und Klagedrohungen trat die Anerkennung für Bevölkerung einzuleiten. Anstelle von Vorwürfen schen den Verantwortlichen undderbetroffenen und damiteinenkommunikativen Prozesszwi- veranstaltung für die Betroffenenzu beantworten gen, erste wichtige Fragen in einer Informations- mit den Vertretern derBürgerinitiative istesgelun- fragen zuklären.Inintensiver Zusammenarbeit daher eineBürgerinitiative gebildet,umSchuld - wird. Zwei Wochen nach demEreignishatsich entierung nicht unmittelbar Rechnung getragen wenn demBedürfnisnach InformationundOri- einer Katastrophestarknegativ entwickeln kann, zu Beispiel4zeigt,wiesich dieStimmungnach ren konnte. die Wiederherstellung der„Ordnung“mobilisie- die Bevölkerung noch bestehendeRessourcen für mation undnach Dialogderart entsprochen, dass nach rascher undvor allemunmittelbarerInfor betroffenen GemeindenwurdedemBedürfnis Meinung wider. Durch die Veranstaltungen in den Stimmung spiegeltesich auch inderöffentlichen Die dadurch in der Bevölkerung entstandene zu richten unddie„nahe“ Zukunftzugestalten. nen, die es ermöglichten, den Blick nach vorne Experten vor Ortgabenwesentliche Informatio- Phase mitdenInformationsveranstaltungen und mannschaft Landeck startetegerade indieser Ausweglosigkeit gerungenhat.DieBezirkshaupt- beiten mitZukunftsängstenunddemGefühlder und Planung Vorbereitung Die Beobachtung derBerichterstattung • • • • Kommunikationsstrategie zur Zielerreichung Beschreibung desKommunikationsziels undFestlegung der der Krisensituation und Abstimmung mit Verantwortungsträgern Definition bevorstehender und realisierbarer Maßnahmen zurBewältigung Öffentlichkeit bereits getroffenerMaßnahmen, StimmungenbeidenBetroffenen,inder der Ausgangssituation hinsichtlichBeschreibung Problemstellungen, Wahrnehmung bzw. DefinitioneinerKrisensituation - kationsmaßnahmen herangezogen werden. kationsmaßnahmen herangezogen werden. bei derKonzeption undPlanungvon Kommuni- ten sind.DieserLeitfadenkannauch alsCheckliste Krisenkommunikation auf,diejedenfallszubeach- Folgende Tabelle listetKernelemente derRisiko-und Leitfaden fürdieKommunikationbeiKatastrophen die aktive GestaltungderZukunftzumobilisieren. darin unterstützthat,bestehendeRessourcen für der Dialog und die Information die Bevölkerung ser darfabersicher auch sogewertetwerden,dass Maßnahmen zumkünftigenSchutz vor Hochwas- Diskussionen derBetroffenenüberdiegeeignetste men aufrecht. Die Aktivitäten undnachfolgenden sichtlich derweiterenHochwasserschutzmaßnah- richten, dennoch bliebdie Verunsicherung hin- klären undeinenpositiven Blick indieZukunft anstaltung konntejedenfallsvieleoffeneFragen maßnahmen sehrgereizt.DieInformationsver war gerade inBezugaufdieHochwasserschutz - Stimmung insbesondereinderGemeindeKössen nach dem Hochwasserereignis durchgeführt. Die Beispiel 5.Die Veranstaltungen wurden10 Tage scheint wesentlich schwieriger. stellt unddieBewältigung derKrisensituation die Glaubwürdigkeit wird schneller in Frage ge- liche Informationen werden kaum aufgenommen, unsicherungen undGerüchte zureagieren.Sach- ungleich schwerer ist,auflängeranhaltende Ver Im Vergleich zumBeispiel3wirddeutlich, dasses Hauptartikel Diese These bestätigtsich auch wiederbei - - Risikokommunikationsmanagement festhalten: sentliche PrinzipienfüreineffizientesKrisen-und Zusammenfassend lassensich folgendevierwe- Kommunikation beiKatastrophen Wesentliche Prinzipiender weitergabe Informations- für Kommunikation „Face toFace“- inhalte Kommunikations- Aufbereitung der Faktoren zur und Planung Vorbereitung a) überzeugenden undglaubwürdigen Bot - Das Kommunizieren von einfachen, • • • • • • • • • • • • • • • Informationsvermittlung bzw. desDialogs Professionelle, situativ eingesetzteModeration zurUnterstützungder Handlungsfähigkeit Ausblick indieZukunftaufunmittelbareSchritte undSichtbarmachung der der BetroffenenmitdemKrisenstab Austausch derBetroffenenuntereinander, derBetroffenenmitdenExperten, Persönlicher DialogzurBewältigung derInformationen;direkterDialogund Handlungsstrategien undangedachte Maßnahmen Information desbisherGeleisteten;komprimierteübermögliche den StandderDinge Herstellung einergemeinsamenWirklichkeit; unmittelbareInformationüber und weiterenkommunikativen Planung,Kommunikation Beobachtung: weitereReaktionsbeobachtung derBeteiligtenzurEvaluation Meinung bzw. derMedienvertreter indieMaßnahmengestaltung Öffentlichkeitsorientiert: Verantwortliche Einbindungderöffentlichen Handlungsspielräume fürdieBetroffenenunddenKrisenstaberweitern Zukunftsorientiert: Aufbereitung derzukünftigenMaßnahmen,die die keineFragen offenlässt Bedürfnisorientiert: gebündelteundgezielteKommunikation von Inhalten, verständliche Informationspakete Komplexität: Aufbereitung komplexerInhalteinnachvollziehbare und Dialoggruppen von „innen“ (Krisenstab)nach „außen“ Krisenkommunikation undschrittweise undunmittelbareEinbeziehungder Handlungsspielraum: unmittelbareinteraktive Risiko-und durch einenglaubwürdigenBotschafter (beiFachfragen Experten) Glaubwürdigkeit: objektive, sachliche und„richtige“ Informationsvermittlung Informationen, sodasssiefürden Teilnehmerkreis inkurzerZeiterfassbarsind Offenheit: Offenlegungund Aufbereitung allerzur Verfügung stehenden Zielsetzung undAbstimmungderMaßnahmenmitdenbeteiligten Akteuren Planung derKommunikationsmaßnahmen entsprechend dervereinbarten Auswahl einesBotschafters unddes/der„sprechenden“ Experten b) eine hohe Glaubwürdigkeit genießt. sondern durchgehend aktiv bleibtund nikationsmaßnahmen nicht wechselt, während derKrisen-undRisikokommu- einem zentralen Kommunikator, der Die IdentifikationderBotschaften mit Einklang bringen. aufnehmen undmitderInformation in schaften, diebestehendenEmotionen

Seite 59 Seite 60 Literatur /References: [email protected] Maximilianstraße 9/III,6020Innsbruck Kommunikationsmanagement GmbH Sabine Volgger Mag. Anschrift desVerfassers /Author’saddress: Qualität einerKommunikationsmaßnahme aus. se antizipierenzukönnen,zeichnet letztlich die Betroffenen hineinversetzen undderenBedürfnis- Krisenkommunikation, sich in dieSituationder getragen werden.DieFähigkeit der Akteure der Element derKommunikation besondersRechnung Risikosituationen leitenunddahermussdiesem unsere HandlungeninKrisen-,Katastrophen-und Letztlich sindesgerade unsereEmotionen, die London. Unlocking thePotential ofPublicRelations–Developing GoodPractice, Relations (IPR)(2003). DTI &IPR–Departementof Trade andIndustry(DTI),InstituteofPublic Approach toCrisisLiterature 105. Communication: An Attribution Theory-BasedCrisis in Reasoned Action COOMBS W. T., HOLLADAY S.J.(2004). sis, 14(3),S.357–363. Risk CommunicationinEnvironmental Restoration Programs. Risk Analy- BRADBURY J. A. (1994). Sevilla, S.42–49. – Perspektiven im Bereich derKrisen-und Risikokommunikation. Nr. 82, In: Institutfür Technologische Zukunftsforschung (Hrsg): The IPTSReport Gesellschaftlicher DialogundderRahmenfürdieRisikotolerierbarkeit. BOUDER F. (2004). Mahwah, NJ,S.117–137. Responding to Crisis: A Rhetorical Approach to Crisis Communication. A ModelofCrisis Management. In D. P. Millar & R. L.Heath (Eds.) (2004). BORDA J.L.,MACKEY-KALLIS S.(2004). d) c) lassen. tieren undkein„Vakuum“ entstehenzu um dieeigenenBotschaften zutranspor Das Thema narrativ vollständig besetzen, troffenen unddieMedien. munikation der Informationen für die Be- bzw. einezumindestzeitgleiche Kom - Kommunikation „von innennach außen“ - de/mut. Abfragedatum: 01.04.05. de/mut. Abfragedatum: (MUT): Risikokommunikation.[On-line]. Available: http://www.fz-juelich. Forschungszentrum Jülich –Programmgruppe Mensch, Umwelt, Technik WIEDEMANN P., CLAUBERG M.(2003). The SocialPsychology ofOrganizing.Reading, MA. WEICK K.E.(1969). des Wipptals, Projektabschlussbericht, S.3, 17,Innsbruck. IREK Integrales Raumentwicklungskonzept für ausgewählte Lebensräume WALTER G.etal.(2012). Tirol 2005,Innsbruck. kationsmanagement anhandderErfahrungendesHochwasserereignisses Kommunikation vor, während undnach derKrise.LeitfadenfürKommuni- VOLGGER S., WALCH S.,KUMNIGM.,PENZB. (2006). Berlin, S.61–74. fahr im Tourismus. Erfolgreicher UmgangmitKrisenundStrukturbrüchen. bietet Lösungsansätze,In:Pechlaner H.,GlaeßerD. (Hrsg.).RisikoundGe- Naturgefahren und Tourismus in den Alpen –DieKrisenkommunikation NÖTHIGERCH., AMMANN W.SCHILLING A., (2005). 2005. 20. April nagement, Wien, nen, Vortrag imRahmendes2.Europäischen Kongresses fürKrise&Ma- Führen inKrisensituationen–derManagerimSpannungsfeldEmotio- PURTSCHER K.(2005). Mahwah, NJ. Responding to Crisis: A Rhetorical Approach to Crisis Communication. MILLAR D. P., HEATH R.L.(EDS.)(2004). Delhi. Social Marketing.Improving theQualityofLife,2. Auflage, London,New KOTLER P., ROBERTO N.,LEEN.(2002). senkommunikation, DiplomarbeitamMCI.Innsbruck. Krisenmanagement imalpinen Tourismus. Zentrale ErfolgsfaktorenderKri- KLINGER R.(2005). Wiesbaden. Konfliktmanagement undUnternehmenserfolg–ein situativer Ansatz. JESCHKE B. G.(1993). Approach toCrisisCommunication.Mahwah, NJ,S.51–61. lar D. P. &HeathR.L.(Eds.)(2004).RespondingtoCrisis: A Rhetorical Constructing ResponseDuringUncertainty:OrganizingforCrisis.In:Mil- HOLDER T. L.(2004). Communication. Mahwah, NJ,S.34–36. R. L.(Eds.)(2004).RespondingtoCrisis: A Rhetorical Approach toCrisis Crisis Preparation: PlanningfortheInevitable.In:MillarD. P. &Heath HEATH R.L.(2004). Strategic Program Planning.PublicRelationsReview, 18,S.9–15. HAINSWORTH B. E., WILSON, L.J.(1992). gien füreingeführteProdukte.Bern,Stuttgart, Wien. Strategische Markenführung – Planung und Realisierung von Markenstrate- G., TOMCZAK, T.HAEDRICH (1996). Opladen, S.257–278. Armbrecht W. (Hrsg.)(1992).„IstPublicRelationseine Wissenschaft?“, Public RelationsimSystemdesstrategischen Marketings.In: Avenarius H., HAEDRICH G.(1992). First LookatCommunication Theory. 2ndEd.St.Louis,MO. Krisenmanagement im Tourismus. Frankfurt amMain.GriffinE.(1994). A GLAESSER D. (2001). Sevilla, S.28–32. – Perspektiven imBereich derKrisen-undRisikokommunikation,Nr. 82, In: Institutfür Technologische Zukunftsforschung (Hrsg): The IPTSReport Öffentliche Risikowahrnehmung underfolgreiche Risikokommunikation. DUNCAN B. (2004). Hauptartikel Beratung undGutachten Baubegleitung Planungen Analysen www.geobrugg.com Tel. +4366491542 Innsbrucker Bundesstrasse 126 Geohazard Solutions Geobrugg Austria Ges.m.b.H. • • • • bei derAuslenkung neueMassstäbe! Die RXE-BarriereaushochfestemStahldrahtsetzt Höchster SchutzbeigeringerAuslenkung RXE-Steinschlag-Barrieren:

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Seite 61 Seite 62 Sankt Lorenzen:asummary The managementofmudslidedisasters,21July2012, 21. Die BewältigungdesMurenereignissesvom JOSEF DICK,MARKUSMAYERL, ROBERTRIEMELMOSER,HANS-PETERSCHEB St. Lorenzen,Naturkatastrophe,Mure,Krisenmanagement, Wildbachverbauung Stichwörter: wortlichen Institutionenrasch und effizienteingerichtet. management mitsensiblerÖffentlichkeitsarbeit wurdemitdenentsprechend dafürverant- chen machten die Evakuierung von rund 500 Personen nötig. Das Katastrophen- und Krisen- hatten. DiewiederkehrendenHochwasserereignisse übereinenZeitraum von mehreren Wo- Hochwasserereignissen, dieihrenHöhepunktinderMuream21.Juli 2012inSt.Lorenzen September 2012führtenimPaltental zum Auftreten einer Vielzahl von Rutschungen und Die starke Vorbefeuchtung unddieextremeHäufungvon Starkregenereignissenvon Juni bis Zusammenfassung: 07. 2012inSt.LorenzenimPaltental:EineBilanz Kurzbeiträge zumSchwerpunktthema

technischer Sicht als Lockergestein anzusehen Wasserzutritten sehr empfindlich undausgeo- phyllitisch-schiefrige Grundgebirgeistgegenüber „Ennstaler Phyllite“ bezeichnet werden. Dieses zu quarzitischen Schiefern reichen und auch als grauen Phylliten, dievon quarzarmen Typen bis steinen handeltessich um eineFolge von meist wackenschiefer geprägt wird.BeidiesenGe- ckenzone, welche von feinschichtigem Grau- Geologisch gehörtdasPaltental zurGrauwa- Ausgangssituation Sankt Lorenzen, disaster, mudslide, disastermanagement, control torrent Keywords: relevantarranged quicklyandefficientlywiththe responsible institutions. and persons. A specialdisaster and crisismanagementasensitive was formofpublic relations ring flood events over aperiodofseveral weekscausedthe evacuation ofapproximately 500 The pointofculminationwas thedebrisflow event on21July2012inSt. Lorenzen.recur The tember 2012inthePalten-Valley numberoflandslidesandfloods. foralarge thereason were Heavy andanextreme accumulationofheavy precipitation rainfallevents JuneuntilSep- from Abstract: Abbrüchen derGrabeneinhänge. Bergdruck führtedieszugroßen Rutschungen und Eintiefungstendenz derBäche unddemhohen stützenden Felsrippen. Kombiniert mitderstarken in diesenBereichen nureine geringe Anzahl von nenplanes 2009erkanntundbeschrieben. Esgibt wurde auch beiderErstellung desGefahrenzo- hohe Neigungzu Vernässungen undRutschungen noch geringer. Diedadurch bedingtebesonders tigkeit durch das Vorhandensein von Trennflächen weniger als25MPa sehrgering,dieGebirgsfes- (Tilch, 2012). DieFestigkeit dieserGesteineistmit Der Lorenzergraben istaußerdemdurch Lorenzerbach log jaminthecatchment Landslide withmassive Fig. 1: Lorenzerbaches im Einzugsgebietdes massiven Verklausungen Rutschungen mit Abb. 1: - Seite 63 Seite 64 bach kartiertwurden. Einzugsgebieten Lorenzerbach undSchwarzen- tenteam derGeologischen Bundesanstaltinden derte Rutschungen aktiviert, diedurch einExper Im gesamtenPaltental wurdenimJuni 2012hun- der Muream21.Juli 2012inSt.Lorenzenhatten. Hochwasserereignissen, dieihrenHöhepunktin Auftreten einer Vielzahl von Rutschungen und Juni bisSeptember2012führten imPaltental zum treme Häufungvon Starkregenereignissen von und teilweiseauch abgedriftet wurden. die teilweise als Massenbewegungen mobilisiert benstrecke verteilt Abraumhalden undKippen, Tagausgänge derGruben überdiegesamteGra- sich jedoch laut Kolenbrat (2012) im Bereich der gefunden werden.EntlangdesGrabens befinden oder Wasseraustritten ausBergwerksgebäuden gen Anzeichen von Grubenwasserexplosionen Pingen vorhanden sind,konnten keineeindeuti- Obwohl eine Vielzahl von Stollenausgängen und es dieGebirgsfestigkeitzusätzlich herabgesetzt ist. nommen werden,dassinBereichen desBergbau- wurde vor allemGraphit abgebaut.Esmussange- tigkeit geprägt. NebenKupfer, Asbest und Talkum eine weitzurückreichende intensive Bergbautä- Die starkeVorbefeuchtung unddieex- - flussprofile mit500bis800m³/sabgeschätzt. Janu et al. (2013) anhand deraufgenommenen Ab- Die absoluteSpitzederMurgangliniewurdelaut und dabei78Gebäudebeschädigte oderzerstörte. mehr als10m/sdenOrtSt.Lorenzenverwüstete len von über100m ² undGeschwindigkeiten von bilden, dielautHübletal.(2012)mit Abflussprofi- chert war, konntesich am21.Juli 2013eineMure 28 Grundschwellen undeine Schlitzsperre gesi- wohl derBach durch 54Konsolidierungssperren, zugsgebiet zahlreiche Schutzbauten errichtet. Ob- bekannt. Seitden1870er-Jahren wurdenimEin- und Geologieseitjeheralsgefährlicher Wildbach Lorenzerbaches istaufgrund seiner Topographie CA-Analyse 148mm. summe vom 19.bis21.Juli 2012betruglautIN- derschlag entspricht. DiemittlereNiederschlags- ermittelt, was einemmehr als 300-jährlichen Nie- ein mittlererGebietsniederschlag von ca.430mm al. (2013) gemäß INCA-Analyse der ZAMG (2012) im EinzugsgebietdesLorenzerbaches lautJanu et Zeitraum vom 20. Juni bis 22. Juli 2012 wurde dend fürdieMassenbewegungenimPaltental. Im schneereiche Winter waren sicherlich entschei- Die extremhohenNiederschläge sowie der Kurzbeiträge zumSchwerpunktthema Das 5,84km2

große Einzugsgebiet des große Einzugsgebietdes precipitation data Analysis ofweatherradar Fig. 2: Wetterradardaten ZAMG Auswertung der Abb. 2: ständige der Wildbach- undLawinenverbauung beauftragt. ImEinsatzstabwirkten auch Sachver der Koordination desKatastrophenmanagements rufen undderKatastrophenschutzreferent mit wurde umgehendderBezirkseinsatzstab einbe- zentrale Au beiGaishornwurdeeingerichtet. der KatastrophenstabmitSitzinFeuerwehr mann undJohnsbach eineKatastropheausund Treglwang, GaishornamSee, Trieben, Rotten - zirkshauptmannschaft Liezen für die Gemeinden oder starkbeschädigt. chen derGemeinde Treglwang wurdezerstört Tobeitsch undinanderenperipherenOrtsberei- gen, Kanalsystem,Stromversorgung) imOrtsteil Großteil derInfrastruktur (Straßen, Wasserleitun- weggerissen undmehrerestarkbeschädigt. Ein hat imTobeitschbach eineMureeinGebäude lwang einStarkniederschlagsereignis statt.Dabei Monat vorher. Am 21. Die Katastrophebeganneigentlich bereitsein Die UnwetterkatastropheimPaltental2012 Seitens derBezirkshauptmannschaft Daher rief bereits am 21.6.2012die Be- 6. 2012fandimRaum Treg- - - Durch denMurenabgangkombiniert mitdenrund seitens derBezirksverwaltungsbehörde erlassen. diese GemeindeneineKatastrophenfeststellung und Oppenbergbetroffen eswurdeauch für terereignis noch dieGemeindenKleinsölk, Aigen Murgang völlig zerstört. oder zerstörtwurden.22Fahrzeuge wurdenvom und infrastrukturelle Einrichtungen beschädigt dem insgesamt 78 Wohnobjekte, Nebengebäude eignisses zumMurenabganginSt.Lorenzen,bei gens kamesimZugeeinesweiterenStarkregener von vorne begonnenwerden. bei manchen Schadstellen undBächen mehrmals durch nicht nur sehr schwierig, sondern mussten nisse produzierte. Tagen ständigneueGewitter undStarkregenereig- Obersteiermark, dieim Abstand von mehreren Wochen befandsich einelabileLuftmassein der und Kostenschätzungen. Indenfolgendenacht gen, Festlegung dernotwendigenMaßnahmen beurteilungen inForm von Schadstellenerhebun- mit. Innerhalbvon drei Tagen erfolgtenersteLage- Zusätzlich waren von diesemExtremwet- Am 21. Die Aufräumungsarbeiten waren da- 7. 2012kurznach 5Uhrmor flow event Lorenzen afterthedebris residential areaofSt. Aerial photographofthe Fig. 3: Mure von St.Lorenzennachder Luftaufnahme Ortsgebiet Abb. 3: - - Seite 65 Seite 66 23. ten gleichzeitig tätigwerdenmussten. fen war und die Einsatzkräfte an mehreren Fron - Steiermark insgesamtstarkvon Unwetternbetrof- gen ausSalzburg, Tirol, etc.)angefordert,dadie hungsweise Sektionen(Geologender WLV, Kolle- es wurdeHilfeausanderenBauleitungenbezie- errichtete in Trieben eineigenesEinsatzbüro und lichkeiten abgedeckt werdenmusste. wobei auch einentsprechender BedarfanRäum- Aufgabenbereiches erheblich erweitertwerden, satzstab mussteaufgrunddesenormgestiegenen ge in das Schulzentrum Trieben verlegt. Der Ein- vorerst indasRathaus Trieben undinweitererFol- nale StimmungineinemsehrdiszipliniertenMaß. ten derKrisenintervention hieltsich dieemotio - zirkseinsatzstabes unddenEinsatzvon Fachkräf- professionelle KatastrophenmanagementdesBe- die Bevölkerung sehrbetroffen. Nurdurch das 500 Evakuierungen dervergangenen Wochen war 7. 12dasKatastrophenmanagement der Wild- Abteilungsleiterin Maria Patek legte am Die Wildbach- undLawinenverbauung Die Einsatzzentrale wurdevon Gaishorn beiter, Bagger, etc.). In dieser Phase wurden von ten Arbeitskräfte und-geräte (Bundesheer, Forstar (Evakuierungen) unddieSicherheit dereingesetz- die BeurteilungderSicherheit fürdieBevölkerung nisdokumentation eingeleitet. weiteren MitarbeiternunterstütztunddieEreig- gesetzt. Zusätzlich wurdedas Team vor Ortvon am Schwarzenbach Josef Plank(WLV Tirol) ein- und inweitererFolge fürdieSchutzmaßnahmen renzerbach GebhardNeumayr (WLV Salzburg) und Umsetzungvon Schutzmaßnahmen amLo- eingesetzt. Gleichzeitig wurdefürdiePlanung die Koordination mitderBehörde(BHLiezen) cher der Wildbach- und Lawinenverbauung für Katastrophenmanagement betraut undalsSpre- Lorenzerbach MarkusMayerl mitdemfachlichen Trieben wurdeabDienstagnach derMureim tionen kümmerte.Inder„Sonderbauleitung“in lem umdieMedienarbeitundMinisterinforma- von der Abt IV/5desBMLFUW, dersich vor al- koordination erfolgtedurch RobertRiemelmoser bach- undLawinenverbauung fest.DieGesamt- Kurzbeiträge zumSchwerpunktthema In der Akutphase ging es einerseits um Franz Voves provincial governorofStyria Coordination teamand Fig. 4: Voves Landeshauptmann Franz Einsatzstab mit Abb. 4: - lungen derGerinne beschäftigt. räumungen, Ufersicherungen und Wiederherstel- und WildholzBach-- den Aufräumungsarbeiten, beiter der Wildbach- undLawinenverbauung mit arbeiter desBundesheeres,mehr als100Mitar Insgesamt waren biszu100Großgeräte, 400Mit- waren bereitsseitJuni impermanentenEinsatz. zu setzen. Viele Geräte und Mitarbeiter der WLV stellen war eswichtig, dierichtigen Prioritäten vorbereitet. bach undamKöberlbach weitereEvakuierungen den nachfolgenden Tagen wurdenam Trieben- Aufgrund von weiteren Starkregenereignissen in Personen biszu17 Tage langevakuiert werden. zerbach undSchwarzenbach musstenrund400 Katastrophenmanagements. ImBereich Loren- te einelaufendeEvaluierung und Anpassung des geleitet. Wegen derunsicheren Wetterlage erfolg- heitslage indenGräben andenKrisenstabweiter zur UnterstützungbeiderBeurteilungSicher täglich Meldungen über die Stabilität der Hänge den ExpertenderGeologischen Bundesanstalt Wegen der Vielzahl derneuenSchad- - - - konnte nur mittels eines Sicherheitsdienstes richtet werdenmusste.Die Verkehrsregelung Tauerntrasse –nureinspurigbefahrbareinge- zwischen Trieben undHohentauernaufderalten wurde, dasseinemehrmonatige Notverbindung eine Längevon rund200Meterderart zerstört eine Hangrutschung undeinenFelssturz auf Triebener Tauernstraße (LB 114),welche durch zen betreut. von denMitarbeiternderBaubezirksleitungLie- wasserbauverwaltung (z.B. anderPalten) wurden Schadstellen im Betreuungsbereich der Bundes- geologen undprivaten Geologenbeurteilt.Die halb von Wildbächen wurdenvon denLandes- Landesregierung zuständig,Rutschungen außer war dieFA7A des Amtes derSteiermärkischen hender Gefahrfestgelegt. wesentlicher Infrastruktur und Abwendung dro- wurden dieMaßnahmenzur Wiederherstellung schiedenen Sachverständigen beurteiltundes Die insgesamt173Schadstellen wurdenvon ver Eine bedeutendeSchadstelle war die Für Schadstellen anStraßen undBrücken the debrisflowevent Dredger deploymentafter Fig. 5: Ereignis Baggereinsatz nachdem Abb. 5: - - Seite 67 Seite 68 rellen Vorgaben, istdiedetaillierte Kenntnis der Grundlagen auf Landesebene, sowie den struktu- renzen. Neben dem Wissen über die gesetzlichen zirkshauptmannschaft abgewickelt wieinSt.Lo- 2010 wurdeüberdenselben Einsatzstab derBe- des Katastrophenmanagements inderKleinsölk übernommen undmodifiziert. Die Abwicklung serereignisse von anderensteirischen Bezirken das KatastrophenmanagementderHochwas- Damals wurdevon derBezirkshauptmannschaft wasserereignisses inderKleinsölkimJahr 2010. Einsatzstab bereitsbeider Abwicklung desHoch- FA 7AalsKontrollstelle. zirkshauptmannschaft LiezenunterMithilfeder neneinsatzes undderMaterialbeschaffung. kümmerte sich umdieKoordination desMaschi - satzstab eingesetzter Baumaschinenkoordinator wendigen Maßnahmenangeordnet.Einvom Ein- wurden von derBezirkshauptmannschaft dienot- auf BasisderGutachten derSachverständigen stab ein Akt und eine Kostenstelle angelegt und den Mitarbeiternder WLV durchgeführt werden. querwerke, Abflussprofile beiBrücken, etc.) von kürzester ZeitdiedazunötigenPlanungen(Holz- setzung derSicherungsmaßnahmen musstenin Aufräumungsarbeiten begonnen.Fürdie Um- treut wurden.Gleichzeitig wurdewiedermit bach- und Lawinenverbauung beurteilt und be- den, diedurch dieSachverständigen der Wild - Schadstellen (von insgesamt173)in7Gemein- Herbstsaison 2012. wirtschaftliche EinbußeninderSommer- und für dieGemeindeundihreBetriebeerhebliche werden. Dieschwere Erreichbarkeit brachte Hohentauern musstevom Murtalausgeführt vorgenommen werden.DerHauptverkehr nach Praktische Erfahrungen sammelte der Die Abrechnung erfolgteüberdieBe- Für jede Schadstelle wurde vom Einsatz- An Wildbächen gabesinsgesamt54 welcher um eine Reihe externer Einheiten erwei- de umgehendder Bezirkseinsatzstabeinberufen, zuwirken. für dieweiterenerforderlichen Maßnahmenmit- und Sachverständige zurEntscheidungsfindung Diese habenimBezirkseinsatzstab alsExperten stitutionen zurKatastrophenhilfeberufensind. der Bevölkerung dienen. schreiben, diedemSchutz derEinsatzkräfte und gebiete festzulegenund alle Maßnahmen vorzu- nisausmaß eine Katastrophe festzustellen, Sperr Behörde obliegtes,beientsprechendem Ereig- frau/dem Bezirkshauptmannwahrzunehmen. Der de. DieEinsatzleitungistvon derBezirkshaupt- § des Katastrophenschutzes, erfordert. Einrichtungen, insbesondere derOrganisationen Einsatz derzurKatastrophenhilfeverpflichteten oder BekämpfungderGefahreinenkoordinierten gefährdet oder geschädigt werden und die Abwehr deutende Sachwerte in ungewöhnlichem Ausmaß sundheit einer Vielzahl von Menschen oderbe- setzes isteinEreignis,beidemLebenoderGe- Nr. 22/2013. kischen Katastrophenschutzgesetz 1999idFLGBl. ment inderSteiermarkfindensich imSteiermär Die GrundlagenfürdasKatastrophenmanage- Bezirkshauptmannschaft Das Katastrophenmanagementder schwierigkeiten reduziertwerdenkönnen. träger kennenund dadurch Kommunikations- von großem Vorteil, wenn sich die Entscheidungs- onelle Abwicklung entscheidend. Außerdem istes einzelnen Wildbäche füreinemöglichst professi - 2 üblicherweise derBezirksverwaltungsbehör Kurzbeiträge zumSchwerpunktthema Seitens desBezirkshauptmannes wur § Der Katastrophenschutz obliegt gem. Eine KatastropheimSinnediesesGe- 7 diesesGesetzeslegtfest,welche In- - - - -

ßen zusammen: tert wurde. Dieser Stab setzte sich folgenderma- Fig. 6:Organizationof thedisastermanagementauthorities Abb. 6:DerbehördlicheEinsatzstab • • • • • • • Bergrettung, • Bezirkspolizeikommando, • • Bereichsfeuerwehrkommando, (Einsatzleitung), • Katastrophenschutz, Wasserwirtschaft, ermark bzw. deren VertreterInnen für die zuständigen Stellen des Landes Stei- Straßenerhaltungsdienst /STED, Wildbach- undLawinenverbauung, Baubezirksleitung Liezen, betroffenen Gemeinden, die Bürgermeisterder Bundesheer (Assistenzeinsatz), Bezirksrettungskommando (RotesKreuz), Bezirkshauptmannschaft Liezen Externe InstitutionenimBezirkseinsatzstabsind: • • • • Bundesarbeitsinspektorat, • • • lung, Sicherung Einsatzzentrale). privater Sicherheitsdienst (Straßenrege- setzung derKatmaßnahmen sowie ein Fachsparten undprivate Firmen zurUm- private Sachverständige verschiedener Schad- undBaustellenkoordination, Universität fürBodenkultur, Geologische Bundesanstalt, und Geodynamik), ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie externe Stellen. onsdienst sowie die Landesgeologen, cher Wegebau, geografischer Informati- Verkehr undStraßenerhaltung, ländli -

Seite 69 Seite 70 währten Hubschraubers Alouette III. schen Erkundung und Versorgung mittels des be- über Brückenbaumaßnahmen bishinzurfliegeri- zung bei Aufräumarbeiten, derGeländesicherung Der Tätigkeitsbereich reichte von derUnterstüt- Monate in die Einsatzbewältigung eingebunden. sernen) verschiedener Bundesländer, mehrals2 Pioniere, beigezogen aus Heeresstandorten (Ka- tinnen undSoldaten,teilweiseProfieinheitender schaft. DasBundesheerwar mitrund400Solda- falls im Wege derzuständigen Bezirkshauptmann- 2) verankert. Die Assistenzanforderung läufteben- Wehrgesetz 1990(§2 Abs. 1lit.cund§2 Abs. Ein Assistenzeinsatz desBundesheeresistim Die AssistenzleistungdesBundesheeres ben werdenkönnen. rasch anstehende Arbeiten anPrivatfirmen verge- schreibungsrichtlinien gebunden,sodasssehr lebensnotwendigen Infrastruktur) nicht an Aus - Gefahrenraumes und der Wiederherstellung der Phase derSofortmaßnahmen(Absicherung des heblichem Zeitdruck. DieBehördeistindieser ierungen standenalle Kat-Maßnahmen unter er der damitimZusammenhangstehendenEvaku- waren. Aufgrund desGefahrenpotenzials und Sinne diesesRichtlinienkataloges abzuarbeiten den waren, 173Schadstellen erfasst,welche im den, welche zumKatastrophengebiet erklärtwor digen Infrastruktur dienen. welche der Wiederherstellung derlebensnotwen - jene Maßnahmenzuinitiierenundumzusetzen, gemäß denRichtlinien desLandesSteiermark mitwirkenden OrganisationenundInstitutionen mannschaft Liezen)hatmitdenimEinsatzstab Die einsatzführendeBehörde(Bezirkshaupt- Die MaßnahmendesKatastrophenschutzes Insgesamt wurdenindenacht Gemein- - - Ausgangssituation wie der Lorenzerbach. ImMit- so groß und hat geologisch eine sehr ähnliche Schwarzenbaches istmit10,82km²etwa doppelt dem Lorenzerbach befindliche Einzugsgebietdes zu Evakuierungen gekommen.Dasdirektneben derschlagsereignisse im Juni auch wiederholt Im Schwarzenbach istesseitBeginnderNie - mit DosierwirkungfürdenSchwall geplant. filterbauwerken undeineGeschiebedosiersperre von GebhardNeumayr eineKette auszwei Grob- von denKollegen ausSalzburgunterderLeitung Schutzbauten geplant. Im Lorenzerbach wurden und Lawinenverbauung inetwa 10 Tagen bereits entwickelt unddurch Expertender Wildbach- und denSchwarzenbach sofortSchutzkonzepte sprechender Befeuchtung nicht gegeben. mehr als30°unddieStabilitätistdaherbeient- der GIS-AbteilungdesLandesSteiermarkjedoch der EinhängehattengemäßNeigungskarte noch deutlich unterschritten werdenkann. Viele winkel von unter25°,der bei Wassersättigung laut Hermann(2012)einennatürlichen Reibungs- ge sindübersteilt. Verwitterter Graphitschiefer hat Wälder destabilisiertundvielederGrabeneinhän- vität derRutschungen bestätigt wurde. in denGerinnenaufgefunden,wodurch die Akti- Mure imLorenzerbach neue, umgefalleneBäume Institutionen wurdenauch noch Tage nach der der Geologischen Bundesanstalt undanderer die Gerinneführenwerden. Von denExperten zum Abrutschen von BäumenundErdmassenin sprechender Befeuchtung aktiviert werdenund Schwarzenbaches großflächig auftraten, beient- Einzugsgebieten des Lorenzerbaches und des dass dieRutschungen, dievor alleminden Im Zugeder Aufräumungsarbeiten wurdeklar, Schutzprojekte LorenzerbachundSchwarzenbach Kurzbeiträge zumSchwerpunktthema Daher wurdenfürdenLorenzerbach Die Rutschungen haben auch ganze letzten Schlüsselbauwerken gearbeitet; dadurch weitgehend funktionsfähig. Eswirdbereitsan den die Geschieberückhaltesperre fertiggestelltund Geschiebedosierwerk sowie amSchwarzenbach Schlüsselbauwerke, einMurbrecher sowie das Siedlungsraum verhindert werden. siven BaggereinsatzkonntenBachausbrüche im schottert undverwüstet wurde.Nurdurch mas- als auch dieamLorenzerbach kompletteinge- bei demsowohl dieBaustelleamSchwarzenbach gab eseinweiteres,lokalesStarkregenereignis, Schutzbauten begonnen. Am 11.September2012 den Aufräumungsarbeiten mit der Umsetzung der Schwarzenbach wurde bereits unmittelbar nach mark einenwesentlichen Beitrag geleistet. der PlanunghabenMitarbeiterSektionSteier einer Geschieberückhaltesperre vorgesehen. Bei ebenfalls eineFilterkette mit einemGrobfilterund legen aus Tirol unterderLeitungvon Josef Plank klausungsfähigem Unholz. eine Vielzahl von aktiven Rutschhängen undver tellauf befindetsich eine Schluchtstrecke sowie Mittlerweile sindamLorenzerbach zwei Sowohl imLorenzerbach alsauch im Im Schwarzenbach wurdevon denKol- - - Extremwetterlagen unddendarauf einbrechenden schläge durch sich über dreiMonateerstreckende spruch nahm. Aufgrund dermehrmaligenRück- nehmen), derenBewältigung rundeinJahr in An- müsste eigentlich dieMehrzahlKatastrophen lichung derDimensiondieserKatastrophe(man das Ereigniswesentlich größeralserwartet. scheinungsbild sehrgutentsprochen haben,war eingestuft wurdeunddieGefahrenzonendemEr 2009 trotzzahlreicher Schutzbauten alsmurfähig Obwohl derLorenzerbach imGefahrenzonenplan Erkenntnisse fürdasKatastrophenmanagement im Pöllingergraben undMoarzbichlbach. benbach sowie Sperrenstaffeln mit Holzsperren gänzungsmaßnahmen beimMurbrecher im Trie- Geschieberückhaltesperre imBärndorferbach, Er schieberückhaltesperre im Tobeitschbach, eine leitung SteiermarkNordimPaltental eineGe- und Schwarzenbach errichtet dieGebietsbau- bach undSt.Lorenzendeutlich erhöht. wird dieSicherheit fürdie OrtsteileSchwarzen- zur Verdeut- Zuerst einigeMaßzahlen Seit denGroßereignissenimLorenzer- flood eventof11.9.2012 filtering structureafterthe construction siteofa Torrent Lorenzerbach, Fig. 7: 2012 11. 9. Hochwasserereignis am Grobfilterbauwerk nach Lorenzerbach, Abb. 7: - - Seite 71 Seite 72 durchzuführen. Bei der Wildbach- und Lawinen- im Vorfeld undaußerhalbderLagebesprechungen scheidungen sindinnerhalbderOrganisationen Sprecher sitzen.InterneInformationenundEnt- kenden Organisationennurein verantwortlicher getroffen undauch rasch umgesetztwerden. scheidungen konntendaherschnell undeffizient sprechungen abgewickelt werdenkonnte.Ent- Einsatzführung mittäglich mehrmaligenLagebe- und räumlich zusammengefasste,koordinierte ben aufgebaut,inwelchem einefunktionierende wurde eine Einsatzzentrale imSchulzentrum Trie- Unter derEinsatzleitungdesBezirkshauptmannes Was sichbesondersbewährthat siebenstelligen Zahlenbereich. tastrophenbewältigung Beteiligten geheninden züglich von einem„Großbetrieb“sprechen. gionalen Verhältnisse bezogen kannmandiesbe- Akutphase mehrals500Personen an. Auf diere- Betrieb des Bezirkseinsatzstabes gehörteninder dige, Privatfirmen etc.) Alleindemlaufenden verbauung, Bundesheer, Behörden,Sachverstän - (Einsatzorganisationen, Wildbach- undLawinen - in dieKatastrophenbewältigung eingebunden ter Bachbette benötigt. wurden zum Wiederaufbau vollkommen zerstör geräumt undverlagert werden. von denSchwemmkegeln undausdenGerinnen meter Geschiebematerial sowie 4500fmUnholz die Katstrophenabwicklung 1,5 Millionen Kubik- in dasJahr 2013hinein. Winter erstreckten sich dieSofortmaßnahmenbis Im Einsatzstabdarfvon jederdermitwir Die geleistetenStundenderanKa- Mehr als tausend Personen waren aktiv 70.000 TonnenWasserbausteineRund Im gesamtenBezirkLiezenmusstenüber - - satzstabes gegeben war. che durch einegemeinsamePressestelle desEin- meinsame Sprache gegenüberdenMedien,wel- bei nachträglicher Entsorgungverhindert werden. stoffe unddamitzusammenstehende hoheKosten nahme konntenFolgegefahren durch Problem- nach Liezengeliefertwerden.Durch dieseMaß- in dieGroßanlagedes Abfallwirtschaftsverbandes in Spezialcontainernzwischengelagert unddann teilt worden waren, konntengetrenntgesammelt, große Strecken mitgerissenundgroßflächig ver Problemstoffe, diedurch dasMurenereignisauf verschiedener Materialen,zum Teil Gefahren-und band Liezeneingerichtet wurde.Rund100 Tonnen vom zirkshauptmannschaftAbfallwirtschaftsver Müllsammelzentrale, welche im Auftrag derBe - Eine weiterewichtige Einrichtung war eineeigene gleichen Informationsstand hatten. Entscheidungsträger immerdenaktuellen und damit gewährleistet, dass Verantwortliche und Kommunikation vorgegeben werden. Weiters war diese Einrichtung konnteeine klareRegelungder ligten unddenMedienbekanntgegeben.Durch sofort allenamKatastrophenmanagementBetei- und dieMail-AdressederEinsatzleitungwurden E-Mail-Adresse vergeben. Die Telefonnummer netztelefon installiertundweiterseineeigene wurde inderMeldesammelstellesoforteinFest - kolliert wurden. gemeldeten Erledigungenabgewickelt undproto- tionsfluss alsauch dieerteilten Aufträge unddie welche sowohl derein-undausgehendeInforma- die dauerbesetzteMeldesammelstelledar, über Informationen konzentriertwurden. gen eine eigene Besprechung statt, bei der alle verbauung fandnach derMuretäglich amMor Kurzbeiträge zumSchwerpunktthema Bestens bewährt hatsich auch einege- Zur Erreichbarkeit der Einsatzleitung Eine weiterewichtige Einrichtung stellte - - - schiedlicher Arbeitsweisen. Dies erfordertjedoch auch einen Abgleich unter arbeit von Fachexperten bewerkstelligtwerden. dies auch durch eineüberregionaleZusammen - der Wildbach- und Lawinenverbauung sinnvoll. mit Abrechnung überdievorhandenen Strukturen nachgeordnete Sofortmaßnahmenbauprogramme direkte Aufräumarbeiten nach derKatastropheund bach- undLawinenverbauung isteine Trennung in nahmen nicht zu Widersprüchen führen. werden, damitbehördliche Aufträge überMaß- müssen inalldiesenGesetzengleich definiert Verbindung stehende Maßzahlen und Parameter Definitionen über eine Katastrophe und damit in diesbezüglich relevanter Gesetze.Begriffliche hörde in engem Zusammenhang mit einer Reihe phenereignisse stehtfürdieeinsatzleitendeBe- stellt werdenkönnen. Stelle imUmfelddesKatastrophengebietesaufge- anzudenken, dieinkürzesterZeitangeeigneter ne, EDV, Fax etc.) eingerichtete mobileContainer züglich sindmitallen Büroinfrastrukturen (Telefo - Einsatzstab rasch aktiv werdenkönnen.Diesbe- vorbereitet sein,dasseine Einsatzleitungundein zum Katastrophenmanagementmüssenderart Rechnungen. von erfasstenLieferscheinen bishinzubezahlten aktuelle Abrechnungssituation haben.Dasreicht müssen, alssiejederzeiteinenEinblick indie Beteiligten zumindestinsoweit Zuganghaben alle anden Abrechnungs- undPrüfungsvorgängen Software und Vernetzung notwendig,zuwelcher eine hochwertige EDV-Ausstattung mitgeeigneter rischen undabrechnungsbezogenen Arbeiten, ist Für einzelneBereiche, soz.B. fürdiebuchhalte- Notwendigkeiten fürdieZukunft Wenn rasche Hilfe notwendig ist, kann Aus derSicht des Vertreters der Wild- Die Abwicklung derart großer Katastro- Die gesamtentechnischen Einrichtungen - 181/12), Gutachten beauftragt vom BMLFUW; (unveröffentlicht). 2012 und21.07.2012 für verschiedene Einzugsgebiete(GRZ156/12, GRZ Meteorologische Auskunft überdieNiederschlagssummen am21.06 ZAMG; RIEDERH.(2012): zenbach Juli/August 2012“,Geologische Bundesanstalt;(unveröffentlicht). „Assistenzeinsatz im Rahmen der Katastrophe Lorenzergraben-Schwar TILCH N.,MELZNERS.,LOTTER M., WALLNER S.(2012): veröffentlicht). und Zentral-Arbeitsinspektorat, Abteilung 1–Bau-undBergwesen; (un- „Recherchen zurBergbautätigkeit inSt.Lorenzen“,Sektion Arbeitsrecht KOLENBRAT B. (2012): St. Lorenzen“, Wildbach- undLawinenverbauung; (unveröffentlicht). „Ereignisdokumentation und Analyse des Ereignisses vom 21. Juli 2012 in JANU S.,MEHLHORNMOSERM.(2013): Naturgefahren, Universität fürBodenkultur Wien; (unveröffentlicht). „Ereignisdokumentation Lorenzerbach“, IAN Report 150, Institut für Alpine S., HEIDINGERC.(2012): HÜBL J.,EISL J., CHIARIM.,ORNETMÜLLER C., SCHRAML K., BRAITO öffentlicht). hauptmannschaft Liezen“,BüroGeolith;Privater Sachverständiger; (unver „Gutachten imRahmenderKatastropheneinsatzes Auftrag derBezirks- HERMANN S.(2012): Literatur /References: [email protected] Marxergasse 2,1030 Wien IV/5 Lebensministerium, Abteilung Mag. RobertRiemelmoser [email protected] Hauptplatz 12,8940Liezen Bezirkshauptmannschaft Liezen Katastrophenschutzreferent der Hans Peter Scheb [email protected] Hauptplatz 12,8940Liezen Leiter desEinsatzstabes Bezirkshauptmann desBezirkesLiezen, Dr. Josef Dick [email protected] Schönaustraße 50,8940Liezen GBL SteiermarkNord Wildbach- undLawinenverbauung Dipl. Ing.MarkusMayerl Anschrift derVerfasser /Authors’addresses: - - Seite 73 Seite 74 Analysis –countermeasuresmonitoring Earthflow atHöhenberg-Pechgraben Analyse –GegenmaßnahmenMonitoring Großhangbewegung Höhenberg-Pechgraben WOLFGANG GASPERL Erdstrom, Hangrutschung, Geophysik, Flysch, Katastropheneinsatz Stichwörter: umgesetzt werden. unmittelbaren Einsatz als auch in der Anordnung der notwendigen Analyseschritte vorteilhaft aus dererfolgreichen GefahrenabwehrimGschliefgraben inGmundenkonntensowohl im Einsatzkräfte unddie WLV miteinemganzenStabanUnterstützernin Atem. DieErfahrungen land Oberösterreich hieltdiesesEreignisaufgrunddersprunghaftansteigenden Dynamik die die katastrophalenÜberschwemmungen entlangderDonauundihrerZubringer imBundes- ming zurReaktivierung einerhistorischen Großhangbewegung.Unmittelbaranschließend an Die starkenNiederschläge der Jahre 2012 und 2013 führten im Gemeindegebiet von Großra- Zusammenfassung: Kurzbeiträge zumSchwerpunktthema Talbereich unspezifisch alsBrauner Hinweisbe- Revision durchgeführt wurde,war dergesamte sprünglichen Gefahrenzonenplan, dessenerste in derGemeindeGroßraming auf.Bereitsimur hohlform imBereich der Ortschaft Pechgraben ausgeprägte undauffallendgroßeRutschungs - des derLaserscanning-Unterlageneinedeutlich rung am20.November 2012fielindenHillsha- Anlässlich einerGefahrenzonenplan-Koordinie- Einleitung Earthflow, landslide, geophysics, flysch, relief disaster Keywords: hand aswellinthedecisionforandarrangementofanalysis andmonitoring. task at forthe benefithere ofgreat intheGschliefgrabenGmundenwere countermeasures landslide, ofavillage. whichwas endangeringpart The lessonslearnedduringthesuccessful dynamicsofthesubsequent tocopewiththestrong wastion ofallunitsonduty necessary inundations alongtheriver Danubeanditstributaries, coordinatedcoopera- abreath-taking ofupper (easternpart ofGroßraming Austria).the municipality Immediatelyaftercatastrophic Heavy intheyears precipitation 2012and2013ledtoreactivation ofahistoricearthflow in Abstract: - Klippenzone) ausgewiesen. den Geologie(Flysch imÜbergang zurGrestener reich fürRutschungen aufgrundderhieranstehen- maßnahmen zunächst mit150.000€bewilligt. ein MaßnahmenkonzeptundeswurdenSofort- stelle fürGeologieerstelltedieGebietsbauleitung in Bewegunggesetzt.Unterstütztdurch die Stab- rutschung hattesich ein Teilbereich von ca.5ha ausgemachten Hohlform der historischen Groß- bietsbauleitung Oberösterreich Ost. Inmitten der Jänner 2013,alarmierteein Waldbesitzer dieGe- Weniger alszweiMonatespäter, am15. gradient is11percent. The averagelongitudinal the slidingslopein3D. Stretched hillshadeof Fig. 1: Längsneigung ist11% Die durchschnittliche des Rutschhanges. 3-D-Schummerung Überhöhte Abb. 1:

Seite 75 Seite 76 reits umweitere300mübersprungen. Bewegung hattendiesen Alarmierungspunkt be- erreicht, sonderndievordersten Anzeichen der algischen Punkt200mvor der Aufwölbungsstirne nach monatelangem Stillstand nicht nur den neur leitung Oberösterreich Ost. DieRutschung hatte Hochwassers imEinsatzstand,dieGebietsbau- ge Feuerwehr Pechgraben, diebereitswegendes und weitereMaßnahmengesetztwürden. dessen Erreichen eine Alarmierung erfolgensollte der aktuellen Aufwölbungsstirne vereinbart, bei wurde ein neuralgischer Punkt etwa 200 m vor zunächst einStillstandderBewegungerreicht. Es durch dieRutschung blockierten Gräben wurde Durchder Wasserausleitungund Wiederöffnung Fig. 2:Thesouth-western partoftherunoutzoneandvillage “Pechgraben”. Abb. 2:Dersüdwestliche AuslaufbereichderRutschungmit OrtschaftPechgraben Am 6.Juni 2013alarmierte dieFreiwilli- - ren unddasBüroMoser&Jaritz umUnterstützung Bundesanstalt, dasInstitutfür Alpine Naturgefah- tion OÖdieStabstelleGeologie,Geologische evakuiert. Auslaufbereich der Rutschung wurde vorsorglich bereich abgeleitet.EinHaus amprognostizierten aus dem Oberhang seitlich aus dem Rutschungs- 100 MeternSchlauchleitungen wurdedas Wasser te Gegenmaßnahmen.MitPumpenundmehreren koordinierten mitderFreiwilligen Feuerwehr ers- bietsbauleiter und sein Stellvertreter vor Ort und Bereits inderNacht des6.Juni waren derGe- und ersteAnalysen Koordinierter Katastropheneinsatz Kurzbeiträge zumSchwerpunktthema Am nächsten Tag wurdendurch dieSek- Gefahr waren. die erstenGebäudederSiedlungPechgraben in schung ausgeführt,wo unmittelbarangrenzend wässerungsrippen imsüdlichen Bereich derRut- von derRutschungsstirne aufwärts Stütz-undEnt- gen zuFreispiegelleitungen. Gleichzeitig wurden Umbau der teilweise pumpbetriebenen Ableitun- zentrierten sich aufdie Wasserausleitung undden fügung stand.DieerstenGegenmaßnahmenkon- einsatz mitPersonal undHubschraubern zur Ver an auch dasBundesheerimaktiven Katastrophen- hauptfrau war eszuverdanken, dassvon Anfang chung indenPechgraben eingeladen. gebeten undzueinergemeinsamenErstbespre- Fig. 3:Supportorenforcing trenchesandexchangeofsliding materialasfirstcountermeasures. Abb. 3:Stützrippenund Materialaustauschvonuntenbeginnend alsersteGegenmaßnahme Wesentlich fürdieBeurteilungundEnt- Der Unterstützung durch dieBezirks- - werden. Bewegungstiefe undBewegungsmustergezogen tierung konntenrasch ersteRückschlüsse auf on derGeoelektrikgemeinsammitRisskar zierte Luftbilderunterstützt. Aus derInterpretati- Oktokopter) dieRisskartierungdurch georeferen - Alpine Naturgefahren,miteinerDrohne(einem durch dieUniversität fürBodenkultur, Institutfür Geoelektrik-Messprofilen. Gleichzeitig wurde sik der geologischen Bundesanstalt ein Netz aus befindliche Fläche legtedie AbteilungGeophy- vorfeld möglich. ÜberdiebereitsinBewegung waren nurimnoch nicht bewegtenRutschungs- Mächtigkeit dieRutschung aufweist.Bohrungen men war auch dieKlärungderFrage, welche scheidung derentsprechenden Gegenmaßnah- - Seite 77 Seite 78 Deshalb wurdengleichzeitig auch dreiBohrun - dene Widerstandswerte inverschiedenen Tiefen. sprochen) nur bunte Übersichten über verschie- chung anBohrprofilen,erbringen(übertriebenge- Die ErgebnissederGeoelektrik alleine,ohneEi- Geophysikalische Erhebungsmethoden and helicopters. Support byarmystaff Fig. 5: und Mannschaften Transporthelikoptern Bundesheeres mit Assistenzeinsatz des Abb. 5: tragung über GSM.Entscheidungsrelevante Rück- (DMS) deritalienischen Firma CGSmit Fernüber instrumentiert, sogenannte DigitalMetricSystems Alle Bohrlöcher wurdenmitKetteninklinometern in die Interpretation mit einbeziehen zu können. die dreidimensionaleOberflächenveränderung erfolgten Laser-Scanning-Befliegungen (ALS),um gen vor derRutschungsstirne abgeteuftundes Kurzbeiträge zumSchwerpunktthema the army. including authoritiesand Crisis managementgroup Fig. 4: Gemeinde Bezirkshauptfrau und kommando, Bundesheer, mit Landesfeuerwehr Krisenstabsbesprechung Abb. 4: - - 6 2013 07. 06. dadurch möglich: geophysikalischen Messungendurch dieGBA war ming zur Verfügung. Folgender rasche Ablauf der gesamte Mannschaft fürden EinsatzinGroßra- beschäftigt war. Dadurch standvon Anfang andie feuchtung undGefährdung durch Grundbruch gen andenSchutzdämmen bezüglich Durch- Bundesanstalt gerade anderDonaumitMessun- dass die Abteilung Geophysik dergeologischen gezogen. Es war ein ausgesprochener Glücksfall, korreliert mitdenaktuellenNiederschlagsdaten, während derbeginnendenGegenmaßnahmen, besondere ausder Abfolge derProfilmessungen schlüsse ausden Geoelektrikprofilen wurdenins- Fig. 6:Situationofgeoelectric-sensoring crosssectioninthe lowerslope. Abb. 6:Situierungdes Geoelektrik-QuerprofilesimUnterhang Monitoring-Profils gen, Aufbau desgeoelektrischen Voruntersuchun - Geoelektrische unterbleibt daherandieserStelle. Mag. RobertSuppergerade in Vorbereitung und nen Veröffentlichung derGBA durch das Team um und Auswertung derErgebnisseistineinereige- Eine detaillierteBeschreibung dieserMessungen 05. bis 04. 07. 2013 19. 06. 2013 18. 06. 12. 09. 08. 7 2013 07. 06. 2013 06. 2013 06. 2013

zur Verifikation derEM-Anomalien Untersuchungen Geoelektrische Aerogeophysik Bohrlochgeophysik Querprofils Messung einesgeoelektrischen Regensensor Bodenfeuchtesensoren und Installation DMS2, Webcam, Installation DMS1

Seite 79 Seite 80 Mobilpumpe „Hannibal“, mit einer Nennleistung Mobilpumpe „Hannibal“, miteinerNennleistung mando diegrößte inOÖzur Verfügung stehende schalten, wurdedurch dasLandesfeuerwehrkom - fügung stehendenErdbewegungsgeräten auszu - Siedlung Pechgraben unabhängigvon denzur Ver Dammbruches des Ahornleitenbaches gegendie einhergehende Gefahrenszenario einesmurartigen zu verlegen und damit aufzustauen.Um das damit unterste Teil derRutschung drohtediesenkomplett ger zumPechgraben mit9km²Einzugsgebiet.Der det der Ahornleitenbach, einlinksufrigerZubrin- Den FußdesRutschhanges aufgesamterLängebil- lung Pechgraben direktimGefahrenbereich lag. West, wobei imsüdwestlichen Bereich dieSied- als 65ha.DieHauptbewegungsrichtung war Ost- sprünglichen Oberfläche inBewegung war: Mehr Wochen bereitsmehralsdaszehnfache der ur bewegung dazugeführt,dassinnerhalbvon zwei hatte dieexplosionsartige Ausweitung derHang- Nach demlangenStillstand von Jänner bisJuni Gegenmaßnahmen Gefährdungsszenario undabgestimmte Fig. 7:Measuringoutputofthecrosssectionshownabove. Abb. 7:Geoelektrik-Messergebnisvom12.6.2013

5,0 7,5 10,0 Resistivität inohm/m 14,0 20,0 25,0 35,0 - - 45,0 es sich hier umetwa dasselbeMaterial wieim Entwässerungs- undStützrippendar. Nachdem Antransport von geeignetem Füllmaterial für die Aushubmaterials sowie dieBeschaffung und der ten dieMaterialabfuhrund Deponierung des durchgezogen. Nährgebiet bisin den Vorfluter wasserverlustfrei leitung mit 600mm Durchmesser vom obersten koptern wurdeeine850mlangeEntwässerungs- heeres unddenzur Verfügung gestelltenHeli- Gemeinsam mitdenMannschaften desBundes- rung desgebäudenahenunterenHangbereiches. im obersten Anbruchsbereich unddie Stabilisie - wassers, dieFassung desbekanntenQuellwassers maßnahmen aufdie Ausleitung desOberflächen- chend konzentriertensich dieprimärenGegen- maximal 5–10m Tiefe schließen. Dementspre- de ließenaufoberflächennahe Gleitschichten von sungen derKetten-Inklinometer nahederGebäu- der Geoelektrik-ProfilsequenzenunddieErstmes- und mit500mSchlauchleitung versehen. von 15.000l/minim Ahornleitenbach stationiert Kurzbeiträge zumSchwerpunktthema Den größtenlogistischen Aufwand stell- Die Art derRissbildung,dieErgebnisse den anderenMessdatenergaben,wurdedieses schritt unddenNotwendigkeiten, diesich aus energieAG). Entsprechend dem Verbauungsfort- (Trimble Rover Hardware, Korrekturdaten über zogen undtäglich mittels Mobilstation gemessen über denkritischen Teilbereich derRutschung ge- Bereits abdem8.Juni wurde einMesspunktnetz GPS-Messungen rend aufdie Tonmineralien wirkt. zeigten u.a.,dassdieZugabevon Kalkstabilisie- fen. Die dort durchgeführten Triax-Scherversuche nahmen aufdiedortigenErfahrungenzurückgrei- der Bodenanalysenunddaraus abgeleitetenMaß- Gschliefgraben handelte,konntemanhinsichtlich Fig. 8:GPSmeasuring pointswithcurrentdata.Acleardifference betweenthesecuredpartand northern partisobvious. dem nurdurchdieEntwässerungmitbegünstigten Nordteil Abb. 8:GPS-Messpunktnetzmitaktuellen Messdaten.ErkennbarderUnterschiedzwischendemintensivgesichertenSüdwestteil und Woche inRichtung Westen wandern. aktuell noch einzelneStellen mitbiszu0,7mpro den, während imnurbeobachteten Nordteilauch durch dieintensiven Maßnahmengesichert wur Bereichen durch dieMessungnachweisbar, die eine deutliche Abnahme derBewegunginjenen rend derMaßnahmensetzungundauch seitherist Messpunkte erreichten bis zu4mpro Tag. Wäh- tervall gemessenwerden. mehr 50Messpunkteineinemzweiwöchigen In- die Ergebnisseangepasst, sodass mittlerweilenur Messpunkte alsauch dasMessintervall laufendan genmaßnahmen wurden sowohl die Anzahl der täglich gemesseneMesspunkte.ImLaufederGe- Messnetz angepasstundausgeweitetaufbiszu72 Die horizontalen Verschiebungsraten der - Seite 81 Seite 82 mischen Sicht mit keiner anderenErhebungsme- gen Bewegungsbereichen kann auch ausökono- am 2. Juli 2013 durchgeführt. In derart großflächi- Laserscanning-Befliegungen. Eineweiterewurde ginn der akuten Bewegung, erfolgten die ersten Bereits am12.Juni 2013,eine Woche nach Be- ALS: AirborneLaserScanning Maßnahmenentscheidung. bereiche erleichtern ihrerseitsdieweiteregezielte mationen überdas Auffingern undstabileInsel- schwindigkeit derGesamtbewegung.DieseInfor und Ausbreitungsge- über Ausbreitungsmuster stellung desLaserscanszusätzliche Informationen werden. Darüberhinausbietetdiebildliche Dar thode einähnlich genauerÜberblick geschaffen Kurzbeiträge zumSchwerpunktthema 0.75 km2. amidst theslidingrangeof 2nd. Stableareasappear Output ofALSflightJuly Fig. 10: sich dreistabileInselnab. Bewegungsfläche zeichnen ha umfassenden der mittlerweile75 vom 2.Juli.Innerhalb Ergebnis derBefliegung Abb. 10: orange=increase ofaltitude. 12th. Green=decrease, Output ofALSflightJune Fig. 9: orange =Höhengewinn Grün =Höhenverlust, vom 12.Juni. Ergebnis derBefliegung Abb. 9: - - Fig. 11:Examplefor the highdynamicsoflandslide. Abb.11: BeispielfürdiebesondereDynamik derRutschung(ZwischendenbeidenBildernliegen2Tage!)

Seite 83 Seite 84 Durchflussprofiles. Des Weiteren gilt das Augen- konzept aufBeobachtung undOffenhaltungdes hends ein. Hier beschränkt sich das Maßnahmen- Teil derRutschung den Ahornleitenbach zuse- men ist,engtauch dervordringende nördliche Laserscanning-Befliegungen deutlich zuentneh- erkennbar abgegrenzt). nach West verlaufenden oberstenStützrippeklar beschränken (in Abb. 8mitdergeradlinig von Ost Rutschung unmittelbaroberhalbderSiedlungzu Entwässerung nuraufdensüdwestlichen Teil der men mitMaterialaustausch undStützrippenzur sich dafür, die arbeitsintensiven Gegenmaßnah- Aus Kosten-Nutzen-Überlegungen entschied man Weitere Maßnahmen,KostenundMonitoring 90 mübersprungen. rauseilenden Scherrisse hatteneineDistanz von Auslenkung bereits20m(= 10m/Tag) unddievo- Zaunflucht festzustellen. Am9. Juni betrugdiese Juni war eine Auslenkung umetwa 4mausder tungsbeispiele wiederabgebildeteZaun: Am 7. erfassen können,zeigeneinzelneBeobach - details einerderartigen Großhangbewegung dichtes Messpunktnetznicht alleBewegungs- sam mitderUniversität Salzburgnoch gearbeitet. nach demBeispielGschliefgraben wirdgemein- statistischen DatenaufBasis derSoftware „Surfer“ fe imDetail. tionsmöglichkeit dereinzelnenBewegungsabläu- stellungen einesonstnicht erreichbare Interpreta- Hillshades oderfarblichen Höhenänderungsdar Zusätzlich erlaubtdie Visualisierung inForm von Wie denDifferenzfarbenfotosaus Dass dieMessungenübereinnoch so An einerweiteren Visualisierung allergeo- - [email protected] 4020 Linz,Schmidtorstraße 2 Sektion Oberösterreich Wildbach- undLawinenverbauung Dipl.-Ing. WolfgangGasperl Anschrift desVerfassers /Author’saddress: feldes istimSommer2014zurechnen. Mit demvorläufigen Abschluss desaktuellenBau- Kalk-Grobschlag...... Tonnage eingebauter Abtransport undDeponie...... Kubatur von ten entfällt: Kalkbruch unddiedazugehörigen Transportkos- transport und Deponie sowie Materialzufuhr von te Teil auf Materialaushub, Transportkosten für Ab- belaufen sich auf2,2Millionen €,wobei der größ- rungen desRutschungsbereiches warnen. langfristiges Monitoring vor künftigen Reaktivie- derschlagsmessungen und Inklinometerdatenals Geoelektrikprofile sollen im Verband mitNie- de Rohrleitungerreicht werden. schluss derEntwässerungsgräben andiebestehen- fast ebenenHangbereich einlückenloser An- auch im mittleren, ursprünglich bewaldeten und ten Abschluss derdringendsten Arbeiten sollnun Bodenoberfläche. Nach demmittlerweileerfolg- und einermöglichst geschlossenen, begrünten wässerungsintensivennatürlichen Waldbestandes merk der Wiederherstellung einesmöglichst ent- Kurzbeiträge zumSchwerpunktthema Die bisher investierten Sanierungskosten Die indiesemBereich neu verlegten 80.000m³ 40.000t Ludwigsplatz, Rosenheim Ludwigsplatz, für Strassen Gewinnung, Verarbeitung und Handel von Natursteinen Inserat_WLV_2012.docx Inserat_WLV_2012.docx Tel: +43 2742 37726  Bahnhofplatz 17  Tel: +43 3862 52818 Roseggerstraße 24 Tel: +43 2630 35105 3100 St. Franz Pölten Dinhoblstraße 41 8600 Bruck/Mur 2630 Ternitz  DIPL. ING. THOMASPERZ   - , Bahn Teichanlage mit Bruchsteinmauer mit Teichanlage - und Wasserbau, Haus und Garten          Pflastersteinproduktion  www.perzplan.at Schärdinger Granit Industrie GmbH Industrie Granit Schärdinger A Tel.: 07712/3116 Tel.: - w email: - ww.schaerdingergranit 4782 St. 4782 Florian / , Gopperding 17  [email protected] 0, Fax:07712/3116 .at - 50 Seite 85 Seite 86 Documentation ofextremeeventsinSalzburg im BundeslandSalzburg Dokumentation derKatastrophenereignisse2013 JULIA EISL,THOMASWIESINGER,JOHANNESHÜBL Hochwasser, Muren,Ereignisdokumentation Stichwörter: net. Bei29Ereignissen(entspricht 60%)wurdedieIntensitätmit„XL“bewertet. 98% langanhaltendeRegenfälle.InSalzburgwurden vor allemextremeEreignisse verzeich- ~30%). Diemeistenkonzentriertensich imBezirkZellamSee. Auslösekriterien waren zu Leitprozesse fluviatiler Feststofftransport, murartiger Feststofftransport undMurgang(jeweils wurden imZeitraum vom 1.bis6.Juni 201349Ereignissedokumentiert,davon vor allemdie rol, Salzburg,Oberösterreich undSteiermarkEreignisseverzeichnet. ImBundeslandSalzburg der Wildbach- undLawinenverbauung wurden vor allemindenBundesländern Vorarlberg, Ti- wie Donau, undInnauch Wildbacheinzugsgebiete betroffen.ImKompetenzbereich re Hochwasser- undMurenereignissezurFolge. InÖsterreich waren nebengrößerenFlüssen Im Frühsommer 2013hattenlanganhaltendeRegenfälleingroßen Teilen Mitteleuropasschwe- Zusammenfassung: Kurzbeiträge zumSchwerpunktthema klärt undwar teilweisevon der Außenwelt ab- Zell amSee)wurdezumKatastrophengebiet er besonders starkbetroffen.Der Pinzgau(Bezirk Hochwasser- undMurenereignissenimJuni 2013 terreich undderSteiermark. vor allemaus Vorarlberg, Tirol, Salzburg,Oberös- Lawinenverbauung kamendieEreignismeldungen Donau betroffen. Im Bereich der Wildbach- und ben , Salzach undInnwar besondersdie den anmehrerenPegelstellen überschritten. Ne- dertereignis kolportiertenHochwassers 2002wur Todesopfer zurFolge. Die Werte desalsJahrhun- Gebäuden, Evakuierungen undsogarmehrere linien, Beschädigungen und Zerstörungen von terbrechungen von Straßenanlagen undBahn- Ungarn unddieSlowakei. reich undDeutschland nach Tschechien, Polen, Meldungen reichten von derSchweiz überÖster folgenden schweren Hochwasserereignissen. Die prägt von starkenNiederschlägen unddendarauf Der Frühsommer 2013 war in Mitteleuropa ge- Einleitung flood, debrisflows, event documentation Keywords: ofextreme2013 were intensity. percentofallevents Sixty classifiedas were extreme events. equal shares. Mostoftheevents inthedistrictofZell occured amSee. The events inSalzburg Here, fluvialsedimenttransport, debrisfloodaswell more orless in flows occurred ria. InSalzburg, 49floodanddebrisflow recorded,events were from June1to all 6, 2013. events documentedintheprovinces were of Vorarlberg, Tyrol, Salzburg, Upper Austria andSty tria, rivers like large catchments. justas affectedassmalltorrent theDanubewere Torrential Heavy rainfallsinMay 2013causedanumberofflood events all over Central Europe. In Aus- Abstract: Das BundeslandSalzburgwar von den In Österreich hatten die Ereignisse Un- - - - (250 mm),Flach- und Tennengau sowie Pinzgau Gebiet Wilder Kaiser und Chiemgauer Alpen wendel und Rofan (230 mm, Tiroler Achen), das steingebirge (180mm,Isar-Einzugsgebiet), Kar Bregenzerwald (230–300mm)überdas Wetter ne zwischen dem29.Maiund4.Juni vom meiste Niederschlag fieldabeiinderZeitspan- Niederschlag alsimlangjährigenMittel.Der den jedoch extremnassmitbiszu160%mehr 156 Jahre (ZAMG,Monatsrückblick Mai2013). zu denfünfnassestenMonatendervergangenen als im Mittel – oder anders: der Mai 2013 gehört weit gabesumzweiDrittelmehrNiederschlag liegt imnassenundkühlenMai2013.Österreich- Die Vorgeschichte desHochwassers imJuni 2013 Niederschlag verbauung. das Ereignisportalder Wildbach- undLawinen- Salzburg beleuchtet. Als Datengrundlagedient eignisse vom 1.bis6.Juni 2013imBundesland wurden mehrals100Personen evakuiert. geschnitten. InderGemeinde HüttauimPongau Der Juni war imSüdentrocken, imNor Im folgenden Artikel werdendieEr - - - - - Seite 87 Seite 88 Wetterlage zwang sehrfeuchte undeherkühle Adria-Tief (Vb-Wetterlage) zu Junibeginn. Diese in Kombination miteinem anormalenGenua- tern Höhe, diezur Labilität der Atmosphäre führt) ten Höhentiefkern(Kaltluft in mehrerenKilome- weiteren Tiefdruckgebieten und einemausgepräg- Mai überMitteleuropabildete, gefolgtvon zwei mengen war ein Tiefdruckkomplex, dersich Ende Verantwortlich fürdiese extremenNiederschlags- von 400mmgemessen. wurden inNordstaulagenBayerns Extremwerte Deutschland-Tschechien (Erzgebirge).In4 Tagen und dem Salzkammergut sowie an der Grenze niederschlagsgebiete zwischen derOstschweiz des Staueffekteshöher. Gebirge waren die Niederschlagsmengen wegen (ausgenommen Rudolfshütte)(Quelle:ZAMG).Im men desangegebenenZeitraumes an Talstationen Die Werte inKlammernsindNiederschlagssum- pen (185–200mm,Donauzubringervon Süden). mergut (275mm, Traun) biszuden Ybbstaler Al- mm,Saalach undSalzach), Salzkam- (230–270 (source: www.lebensministerium.at) Fig. 1:PrecipitationsumfromMay29toJune4,2013 29.5.2013 bis4. Abb. 1:6-Tages-Niederschlagssummen inÖsterreichvom Europaweit betrachtet liegendieHaupt- 6. 2013(Quelle:www.lebensministerium.at). auf (siehe Abbildung 3) 15 Ereignisse mit murartigem Feststofftransport klassifiziert. Insgesamt traten 14Murgänge und zesse (murartiger Feststofftransport undMurgang) Ereignissen wurdenfast60% als murartige Pro - nis derKategorie„Wasser“ zuzuordnen. Von den gen Prozessewaren bisaufeinRutschungsereig- fang Juni 49Ereignissedokumentiert.Diejeweili- Insgesamt wurdenimBundeslandSalzburg An- Die EreignisseimÜberblick schlägen imOstalpenraum führte. Tief zur Adria zurück, was zuweiterenNieder Ende desEreignisseszogdaswetterbestimmende Gebirge einen Gutteil derNiederschläge. Gegen Alpenraum um1.500–1.800Meterundbandim zum HöhepunktdesNiederschlagsereignisses im praktisch trocken blieb. Die Schneefallgrenze lag während esander Alpensüdseite trotz Adriatief pennordseite massive Stauniederschläge initiiert, Mitteleuropa zu fließen. Dabeiwurden ander Al- Meer undZentralosteuropa von Nordostennach Luft ineinemsehrweitenBogenübersSchwarze Abb. 2:Bodenwetterkartevom1.Juni2013.Einblockieren Fig 2:Weather chartfromJune1,2013(source:ZAMG) nordseite zufließen,wosiesichstauen.(Quelle:ZAMG) von derAdriaüberdasSchwarzeMeerundzurückzurAlpen Höhenkaltluft (HTK)überdenAlpenzwingendieLuftmassen des HochüberSkandinavienundTiefdruckgebiete sowie Kurzbeiträge zumSchwerpunktthema - - - nisse verzeichnet. tiert. In Sankt Johann im Pongau wurden 9 Ereig- betroffen. Hierwurden35Ereignissedokumen- Bezirken, war derBezirkZell amSeestärksten Betrachtet mandie Verteilung derEreignissenach Räumliche Verteilung derEreignisse 10 12 Fig. 4:EventsfromJune 1-6,2013arrangedbydistricts,Salzburg Abb. 4:Ereignissevom 1.bis6. Fig. 3:EventsinSalzburgthescopeofAustrianServiceforTorrent andAvalanche ControlfromJune1-6,2013 Abb. 3:EreignisseinSalzburgimKompetenzbereichderWildbach-undLawinenverbauungvom1.–6.6.2013 2 4 6 8 0 1 Hallein 31 % 1 1 28 % Salzburg-Umgebung 6. 2013nachBezirken, BundeslandSalzburg 2 2 % 6 % 33 % St. Johann imPongau 1 2 1 2 dieser Ereignisselediglich 2%(diesentspricht ei- Starkregen ausgelöstwurden,waren esimZuge Jahr 2012rund80%der Wildbachereignisse von sentlich anderedaralsim Vorjahr. Während im Die SituationimFrühsommer 2013stellteinewe- Auslösekriterien 3 Zell amSee 12 12 11 Rutschung Fluviatiler Feststofftransport Hochwasser Murartiger Feststofftransport Murgang Rutschung Hochwasser Fluviatiler Feststofftransport Murartiger Feststofftransport Murgang

Seite 89 Seite 90 Kurzbeiträge zumSchwerpunktthema Zell amSee districts ofSt.Johannand of selectedstationsinthe Precipitation sums[mm] Fig. 5: der Ereigniszeitpunkte Zell amSee,Kennzeichnung Bezirken SanktJohannund HD-Stationen inden [mm] ausgewählter Niederschlagssummen Abb.5: sniederschläge, zeichnen beideGrafiken fürdie men desvorangegangenen Monatsbzw. die Tage- nen wurdeninderGrafik markiert. jeweiligen EreignisseinderUmgebungStatio- graphischen DienstesSalzburgdargestellt. Die natssummen ausgewählter StationendesHydro- flusswirksam war. Form von Schnee gebundenundsomitnicht ab- ein großer Teil in den oberen Einzugsgebieten in 1.600 m.ü.A.Daheristdavon auszugehen,dass benen Schneefallgrenzen reichen von 1.100bis sen –beeinflusst.DieimEreignisportalangege- Obertauern (1.772 m.ü.A.) minus3,7°C gemes- niedrigen Temperaturen –am25.Maiwurdenin Außerdem wurdendieEreignissedurch dierelativ Schneeschmelze als Auslösekriterium genannt. ganhaltende Regenfällezurückzuführen. nem Ereignis).Dierestlichen 98%sindauflan- Betrachtet mandieNiederschlagssum - In Abbildung 5sind die Tages- undMo- In zweiFällen wurdederEinfluss immerhin biszu80mm. derschlag vom 31.5.7:00biszum1.6.MEZ lich zwischen 20und30mmaus,der Tagesnie - Stunden machen fürdieEreignisse am2.6.ledig- hier zwischen 240und270 mm. vom 1.5.biszumEreigniszeitraum liegen auch 8:30 UhrMEZstatt.DieNiederschlagssummen mentierten Ereignisseam2.6.zwischen 5:00und 20 mm hinzu. statt, hier kamen noch Niederschlagssummen von den am2.6.zwischen 7:50 und9:30UhrMEZ Weitere EreignisseinRadstadtundHüttaufan- werte vom 1. liefen sich die Niederschlagssummen der Tagess- 15:30 UhrMEZstatt.ZudiesemZeitpunktbe- grain fandenam 1. ein ähnliches Bild. Gebiete SanktJohann OstundZellamSee West Die Summen der vorangegangenen 24 Im BezirkZellamSeefandenalledoku- Die EreignisseinFlachau und Wa- 5. biszum1. 6. 2013zwischen 13:00und from June1-6,2013 intensity-classes, Salzburg Spatial distributionof Fig. 6: Salzburg vom1.–6. nach Intensität,Bundesland Verteilung derEreignisse Abb. 6: 6. aufrund240 6. 2013 mm.

Seite 91 Seite 92 38% (11Ereignisse). stofftransport 31%(9Ereignisse)undMurgang 28% derExtremereignisseaus,murartiger Fest - Feststofftransport macht mit8Ereignissenrund rereignis wurdealsextrembewertet.Fluviatiler abgedeckt (siehe Abbildung 7).EinHochwasse- Wildbachereignissen werdenalleProzesstypen waren von starkerIntensität. Von denextremen mit XL–extrembewertet,25%derEreignisse (29 Ereignisse) der Fälle wurde die Intenstität waren vorwiegend extremeEreignisse.In60% Die Wildbachereignisse Anfang Juni inSalzburg Intensität derProzesse sion fürdieGeschiebelieferung verantwortlich. port war hingegen vor allem Sohl- und Seitenero- erosion. Beim Leitprozess fluviatiler Feststofftrans - von Murgängen,in4Fällen Sohlen-bzw. Seiten- ren in7Fällen Rutschungen Geschiebelieferanten Bezogen aufdiemaßgeblichen Feststoffherde wa- 10 12 Fig. 7:Intensity-classes andprocesstypes,eventsinSalzburg fromJune1-6,2013 Abb. 7:IntensitätennachProzessart,Ereignisse Salzburgvom1.bis6. 4 6 8 0 2 Murgang 1 M -Mittel 4 2 Murartiger Feststofftransport 2 7 Bearbeitung. Detailberichten zuausgewählten Ereignissenin aller EreignissedesJuni 2013 inÖsterreich mit leuchten. Zudemisteinedetaillierte Ausarbeitung fluss derSchneefallgrenze noch genauerzube- – genaueranalysiertwerden.EbensoistderEin- seits durch die Auswertung der Wetterradar-Daten nerseits durch geostatistische Methoden, anderer die räumliche Verteilung desNiederschlages –ei- chung der Auslösemechanismen mussallerdings Monat Maibeeinflusst.ZurgenauenUntersu- von langanhaltendenRegenfällenimgesamten Frühsommer desJahres 2013wurdenmaßgeblich Die Ereignisse im BundeslandSalzburg Zusammenfassung undAusblick 6. 2013 L -Stark Kurzbeiträge zumSchwerpunktthema 2 1 Fluviatiler Feststofftransport 1 8 XL -Extrem 9 Hochwasser 11 - Peter Jordan Straße 82,1190 Wien Universität fürBodenkultur Wien Department Bautechnik und Naturgefahren Institut für Alpine Naturgefahren, [email protected] Univ. Prof.DIDr. Johannes Hübl [email protected] Dr.Mag ThomasWiesinger [email protected] DI Julia Eisl Anschrift derVerfasser /Authors’addresses:

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Seite 94 of theeventson2June2013inSalzburg Discharge, bedloadanddebrisflowanalysis der Ereignissevom2.Juni2013inSalzburg Abfluss-, Geschiebe-undMurganganalyse Markus oser,FranzBrennerSusanneehlhornGebhardNeumayr, P Ereignisanalyse, Hydrologie, Geschiebe-, Murgangsimulation Stichwörter: der Leoganger Ache undeineMurgangsimulationamSattelbach/Gemeinde Hüttau. Niederschlags-Abflussgeschehens sowie die Geschiebetransportberechnung fürdenUnterlauf des Ereignissesbegonnen.Diese Ereignisanalysekonzentriertsich aufdieRückrechnung des – besondersindenGemeinden Taxenbach, Zell am See und Hüttau– wurdenbereitsam Tag nen Bächen ohneSchutzbauten kameszuenormenSchäden. Zahlreiche Sofortmaßnahmen Die Schutzbauten der Wildbachverbauung konntenviele Wildbachprozesse entschärfen; inje- alpen mitintensiveren Niederschlägen eherGeschiebe- und Hochwasserprozesse dominierten. kam eszuintensiven MurgängenundHangrutschungen, während indenGebietenKalk- während desEreignissesrelativ tief).Indengeologisch instabilenGebietenderGrauwackenzone aber auch den Einfluss der Schneefallgrenze auf das Abflussgeschehen (die Nullgradgrenze lag schen EndeMaiund Anfang Juni (StationLofermitdem höchsten Wert seitBeobachtungsbeginn), lyse der Wettersituation zeigteeinerseits dieenormenNiederschlagsmengen imZeitraum zwi- schereignissen inden Wildbacheinzugsgebieten imSalzburgerPinzgauundPongau. Eine Ana- Mai sowie am 1. und 2. Juni 2013 führten zu zahlreichen Murgang-, Geschiebe- und Hangrut - Eine hohe Vorbefeuchtung seit Anfang Mai 2013 unddie intensiven Niederschläge gegenEnde Zusammenfassung: Kurzbeiträge zumSchwerpunktthema atrik Schartner schläge nach, die amMittagbzw. Nachmittag sehr 2013 folgtenjedoch noch intensivere Nieder Niederschlägen bereitsam30.Mai, 1.Juni Das Niederschlagsereignis begann mit intensiven Analyse derWetterradardaten undSchneefallgrenzen Intensitäten lagenzwischen 1und2,5mm/10min. Station Saalfeldenvon ca.125mm.Dieeinzelnen zu 220mm,diederLeoganger Ache naheliegende schlagssummen vom 30.Maibis2.Juni von bis Die Niederschlagsstationen liefertenNieder Darstellung derDatenNiederschlagsstationen Analyse desWettergeschehens Event analysis, hydrology, bedload, debrisflow simulation Keywords: event.municipality) lower oftheLeoganger reaches Ache andadebrisflow simulationoftheSattelbach(Hüttau back-calculation regime, of the precipitation-discharge calculation for the abedload transport ontheday beenundertaken ready oftheevent’s occurrence. This event analysis focusesonthe – especiallyinthe municipalities of measures Taxenbach, Zell – had al- amSeeand Hüttau protective causedenormousamountsofdamage. structures immediateresponse Numerous ofmanywas theintensity abletomitigate processes, torrent without thosetorrents whereas ofthe structures The technicalprotection for AustrianTorrent Service and Avalanche Control oftheLimestone nated inthoseareas intensiveAlps thatreceived very levels ofprecipitation. Greywackethe geologicallyunstable zone, sediment and floodwater whereas domi- processes during themassmovements events). debrisflows Highintensity in andlandslidesoccurred effect ofthesnowbehaviour lineuponthedischarge (thezero linewas degree relatively low began). values since observations with the largest station However this also makes clear the theendofMay sumsthatfellbetween precipitation andthebeginningofJune(Lofer weather Salzburg, Austria. An analysis oftheweathersituationononehandreveals theenormous ous debrisflow andlandslide and events ofPinzgau catchmentareas in inthetorrent Pongau toward theendofsamemonth, includingonthe1stand2ndofJune2013, ledtonumer ofpre-wettingA highdegree sincethebeginningofMay 2013andtheintensive precipitation Abstract: - - wieder auf ca.1500m an. 1600 mab,im Pongau stiegdieSchneefallgrenze bei Lofer, dieSchneefallgrenze sankauf1400bis Niederschlagsschwerpunkt imRaum Weißbach meinde Filzmoos). Um08:00Uhr[UTC]lagder Pinzgau undauffast1000mim Ennspongau(Ge- Die Schneefallgrenze sank auf 1700m im Raum EZG derLeoganger Ache undnördlich davon). Niederschlag nach Nord-Westen (imhinteren Ache). IndenMorgenstundenverlagerte sich der Osten schon aufbiszu1200m(EZGKleinarler im Bereich Pongau undweiterinRichtung Süd- im Raum Pinzgau zwischen 1900und 2100 m, Zu diesemZeitpunktlagdieSchneefallgrenze (Hochkönigmassiv, Taxenbach) denHöhepunkt. ten dieNiederschläge imZentralraum Salzburg intensiv wurden.Etwa umMitternacht erreich- - Seite 95 Seite 96 00 UTC snow lineson2June2013, data [mm/15min]and Weather radarprecipitation Fig. 2: am 2.6.201300UTC und Schneefallgrenzen Wetterradar (mm/15min) Niederschlagsdaten Abb. 2: Kurzbeiträge zumSchwerpunktthema Pinzgau gauges oftheregion Data fortheprecipitation Fig. 1: Pinzgau Niederschlagsstationen im Daten der Abb. 1: flusswirksam berücksichtigt. Modell wurdendieseFlächen alsnicht direktab- Ache betroffen sind. Im Niederschlags-Abfluss- Schneefallgrenze imEinzugsgebiet Leoganger deckt. Abbildung 3zeigtjeneFlächen, diejenach Schneefallgrenze zwischen 4und54%schneebe- bieten. DasEZGderLeoganger Ache istjenach Einfluss aufdenDirektabflussinEinzugsge- Die Schneefallgrenze hateinenentscheidenden Leoganger Ache snowfall andsnowlines reduced valuesbecauseof subcatchment Birnbachand Precipitation valuesforthe Fig. 4: sowie Schneefallgrenzen aufgrund desSchneefalls mit abgemindertenWerten Teileinzugsgebiet Birnbach am Beispiel Niederschlagsintensitäten Abb. 4: gebliche (abflusswirksame) Niederschlag. ergibt sich ausdenermittelten Werten dermaß- net. Je nach Schneefallgrenze inderZeiteinheit ge jeGridzelleden Teileinzugsgebieten zugeord- daten wurdendie15min-Werte derNiederschlä- Niederschlags wichtig. Mithilfe der Wetterradar hung istdieKenntnis derflächigen Verteilung des Zur Berechnung der Niederschlags-Abfluss Bezie- ment area the snowlineincatch- Area sizesdependingon Fig. 3: Einzugsgebiet. Schneefallgrenze im Flächengrößen jenach Abb. 3: - Seite 97 Seite 98 fälscht, sodassmanhiereine Rückrechnung des hm 13,50 ist nicht durch Vorlandabflüsse ver Profils imBereich derÖBB-Eisenbahnbrücke bei Ausbruchsstellen gewählt. Die Anschlaglinie des fen zukönnen,wurdeeinProfiloberhalbdieser schlags-Abflussberechnung aufPlausibilitätprü- auch rechtsufrig. UmdieErgebnissederNieder ufrigen Überborden,unterhalbdesSägewerkes [hm 13,50]kameszueinemorographisch links- umflossen –unterhalbderÖBB-Eisenbahnbrücke spitze desPegels Uttenhofen.DerPegel wurde m –indiesemZeitfensterliegtauch die Abfluss- lag dieSchneefallgrenze zwischen 1800und2000 ze fürdenZeitraum 1.bis2.Juni. Bis2Uhr[UTC] Abbildung 4zeigtden Verlauf derSchneefallgren- Leoganger Ache Analyse desNiederschlags-Abflussgeschehens Fig. 5:Comparisonof calculatedandmeasureddischargehydrographs Abb. 5:Vergleich, berechnetmitgemessenenAbflussganglinien undPegelwerte - - ganger Ache dient. ganger Ache transportberechnung fürdenUnterlaufder Leo- cher alsGrundlagefürdie weitereGeschiebe- nun einhydrologischer Längenschnitt vor, wel- geflossen ist. Uttenhofen) links-undrechtsufrig ins Vorland ab- die zwischen hm 13,50 und 3,40 (Standort Pegel rückgerechneten Abfluss dürftejene Mengesein, daten derStationSaalfelden).DieDifferenzzum grund Schneefall) und 73 m³/s (mit Niederschlags- 80 m³/s(mit Wetterradardaten abgemindertauf- HMS-, SCS-Verfahren) ergaben Werte zwischen Rückrechnungen mithilfe des N/A-Modells (HEC- eine Bandbreitezwischen 75und80m³/s,die gen Geschiebeanteils brachte dieRückrechnung Unter Berücksichtigung einesca.zehnprozenti- möglichen Spitzenabflussesdurchführen konnte. Kurzbeiträge zumSchwerpunktthema Als ErgebnisderN/A-Modellierungliegt Mündung Schwarzleo- graben beihm94,30 51,5 m³/s Scharzbach beihm Knoten Mündung 67,7 m³/s 51,80 Knoten MündungBirn- bach beihm44,00 75,0 m³/s Mündung Weißbachb. Lenzing beihm12,30 88,0 m³/s junctions hydrological at important hydrograph Discharge Fig. 6: Knoten gischen hydrolo- wichtigen linien an Abflussgang- Abb. 6:

Seite 99 Seite 100 angesetzt undeine Variante mit10%Geschiebe Eingangsganglinien jeKnotenimModell TomSED Zuge desEreignisseswurdennundieberechneten Zur Berechnung derGeschiebeanlandungen im Geschiebetransportberechnungen Fig. 7:Bedloaddepositionfromhm95.00to0.00 Abb. 7:Geschiebeanlandungenvonhm95,00bis0,00 Berechnete mittlere Anlandungeninm Querprofil imhm 0,6 und0,9m. zu 0,8m,diedokumentiertenHöhenzwischen Anlandungshöhen inderGrößenordnungvon bis zwischen hm55und57liegendieberechneten enzahlanalysen jeBachabschnitt. Im Abschnitt gerechnet. DieKorngrößen stammenausLini- Kurzbeiträge zumSchwerpunktthema bedload deposition Calculated Fig. 8: Anlandungen Berechnete Abb. 8: Mitternacht des01./02.06.13 – die Schneefall- gen nicht möglich gewesen. Da – beginnend ab eine Berechnung der gemessenen Abflussmen - eingegangen ist.Ohnediese Abminderung wäre und alsInputimNiederschlags-Abflussmodell direkt abflusswirksame Niederschlag ermittelt die stündlichen Schneefallgrenzen, wodurch der Radardaten gutanalysiertundinterpretiertwerden. genmengen imMaikonntedurch die Analyse der Charakter unddenvorrangegangenen hohenRe- Juniereignisses 2013mitseinemlanganhaltenden Unsicherheiten behaftet.Die Wettersituation des schehens isttrotzguterDatengrundlagemitvielen Die Berechnung desNiederschlags-Abflussge- Diskussion derErgebnisse Fig. 9:Bedloaddepositionsof0.6to0.9mathm56.50 Abb. 9:Geschiebeanlandungenbeihm56,50mit0,6–0,9m Besonders wertvoll erwiesen sich dabei wertvolle Grundlage darstellen. die Planungvon Schutzmaßnahmen sicher eine in einer akzeptablen Bandbreite und sollten für den, grundsätzlich liegendie Anlandungshöhen die dokumentieren Anlandungen berechnet wer Werte. Eskonntennicht injedemBachabschnitt je Bachabschnitt ergaben durchaus brauchbare abflusses angesetzt.Dieberechneten Ergebnisse die Geschiebemengen mit 10% desReinwasser zahlanalysen je Bachabschnitt verwendet und die maßgeblichen Korngrößen aus denLinien- gangsdaten fürdieGeschiebesimulation wurden Knoten herangezogen werden. Als weitereEin- und jeAbschnitt rechneten Abflussganglinien portes derLeoganger Ache konntendierückge- Schneeschmelzszenarien gerechnet. grenze kontinuierlich gesunken ist,wurdenkeine Für dieBerechnung des Geschiebetrans- - - Seite 101 Seite 102 on Bischofshofen 70mm(Abbildung10). 55 mm,dieStation Wagrain 35mmunddieStati- schlagsstationen: DieStationRadstadtlieferteca. zeigt der Vergleich mit den umliegenden Nieder Konzentration imEinzugsgebietdesSattelbaches punkt ca.80mmanNiederschlag imEZG.Die der Wetterradardaten ergabbiszumEreigniszeit - ge. Die Auswertung derNiederschlagsintensitäten nochmals zueiner Verschärfung derNiederschlä - Nacht vom 01.Juni bisinderFrüh des2.Juni einer 3-tägigen Vorregenperiode kamesinder durch einenMurgangschwer getroffen.Nach 2. Juni 2013umca.08Uhr[MESZ,6UTC] Die GemeindeHüttauwurdeamMorgendes Murgang Sattelbach/GemeindeHüttau 1

Abb. 10:Niederschlagsdaten(mm/10min)derStationeninUmgebungvonHüttau undINCADaten Fig. 10:DataoftheprecipitationgageswithinHüttauandINCAdatacatchment Sattelbach Niederschlag undNiederschlagsart. Prognosen aktualisierte vonviertelstündlich Bewölkung, von Temperatur, Luftfeuchte, Wind, Globalstrahlung und Prognosen stündlichaktualisierte Österreich Raster fürganz aufeinem 1-km undGeodynamikliefert für Meteorologie Das Analyse- und Nowcastingsystem INCA der Zentralanstalt - Material. ein MurgangmiteinerMengevon ca.12.000m³ Nach Einschätzung der Expertenentwickelte sich Graben wurden bis auf die Felssohle ausgeräumt. ckelte sich einMurgang,die Vorverfüllungen im Durch dieSteilheitdesGrabens bedingtentwi- ße Rutschung imoberstenEZGdefiniertwerden. Als Murgangauslösungkanneine2000 Fig. 11:Situationat the junctionwithtributaryFritzbach Abb. 11:Situationim MündungsbereichindenFritzbach Kurzbeiträge zumSchwerpunktthema 1 , EZGSattelbach m² gro- linke Seite undbeaufschlagte zunächst dielinks- te derMurgang zuerststarkandieorographisch Graben folgen,amSchwemmkegelhals pendel- Grabens musste der Murgang im Mittellauf dem Aufgrund dessteilen,sehrtiefeingeschnittenen Murgangcharakteristik Fig. 12:Landslideintheuppercatchment Abb. 12:RutschungimoberstenEZG Fig. 13:Situationinthemiddlereach(erodedcrosssectiontobedrock) Abb. 13:SituationimMittellauf(ausgeräumterQuerschnittbisaufFelssohle) reich hm3,60zeigt dieenormeKurvenüberhö- des Vorfluters Fritzbach. erfolgte eine Verklausung des Durchlasses sowie Hubertushof. Im Bereich der Eisenbahnquerung zerstörte das Mitarbeiterwohnhaus des Hotels Murgang an die orographisch rechte Talseite und ufrigen Objekte. Anschließend schwenkte der Die rekonstruierte Anschlaglinie im Be-

Seite 103 Seite 104 von ca.4mfestgelegtwerden. von 80m²undeineFließtiefeinderBachachse kann alsbenetzteFläche eineGrößenordnung dem Hochwald zeigtefastkeineBenetzung.Grob überströmt, dieorographisch rechtsufrige Seitemit Der Hochbehälter alsStummerZeugewurde hung andieorographisch linksufrigeBachseite. Fig. 15:Crosssection onthefanathm3.60 Abb. 15:Querprofil am Schwemmkegelhalsbeihm3,60 Fig. 14:Mappeddepositionareawithcontrolcrosssection[violetline] Abb. 14:KartierteAblagerungsflächemitQuerprofil(violetteLinie) gebiet. DasSimulationsmodellumfasstdasobers- eine Untersuchung desMurmaterialsim Anbruch- mentation, eine Abschätzung derMurfracht und tale Lasermodell,dieErgebnissederEreignisdoku- Als GrundlagefürdieSimulationdientendasdigi- Murgangsimulation Kurzbeiträge zumSchwerpunktthema obersten EZG und andererseitsmehrerekleinere einerseits diedokumentierteRutschungsfläche im Aufgrund des Ereignishergangs wurdenals Input Ortsbereich Hüttaumitdem Vorfluter Fritzbach. te Anbruchgebiet (Murgangauslösung)bisinden Fig. 16:Simulatedmax. flowdepthswithFLO-2D Abb. 16:Simuliertemax. FließtiefenmitFLO-2D Grenzschubspannung vs.Feststoffkonzentration Bingham Viskosität vs.Feststoffkonzentration 20% Geschiebeanteil berücksichtigt Feststoffkonzentration 70% Abfluss des Vorfluters mit Gridgröße Modell2m, Τ GR=0.005e η B =0.0137e FLO-2D 10.84 Cv 20.831Cv genden Eingangsparametern: mit denModellenFLO-2DundRAMMSfol- Rutschungen imMittellaufModellangesetzt. Murgangstopp –Stoppingcriteria5% Abfluss des Vorfluters nicht möglich! Die Berechnung desMurgangserfolgte Reibungsparameter µundξ Gridgröße Modell2m µ =0,20 RAMMS ξ =200

Seite 105 Seite 106 Simulationsmodellen geschlossen werden. Als wendbarkeit (Möglichkeiten undGrenzen)von Rückrechnung derartiger Ereignisse aufdie An- sehr komplex ist. Trotzdem kann nur durch die angegeben werden,daderabgelaufeneProzess daten kannseriöserweise nur eineBandbreite gelegt. NahezubeiallennotwendigenEingangs- wurden Eingangswerte fürdieBerechnung fest- Phänomene wurdenzusammengetragen undes Zuge derEreignisdokumentationfestgehaltenen aufgrund derDatengrundlagenschwierig. Dieim Die Rückrechnung derartiger Murereignisseist Diskussion derErgebnisse Fig. 17:Simulatedmax.flowdepthswithRAMMS Abb. 17:Simuliertemax.FließtiefenmitRAMMS terschätzt dieFließtiefen.Größere Abweichungen Das FLO-2D-Ergebnisüberschätzt, RAMMSun- einstimmung mit den rekonstruierten Fließhöhen. Schwemmkegelhals noch einerelativ guteÜber tigt. DieErgebnissederFließtiefenzeigenam abschnittsweisen Materialeinträgen berücksich- zum Schwemmkegelhals wurdeninForm von tegriert. DieGeschiebeeinträge vom Oberlaufbis Geländemodell aufderBasisvon Laserdatenin- stände inForm von Gebäudenwurdenindas bzw. die Ablagerungsflächen. DieFließwider proben und die rekonstruierten Anschlagmarken schätzte Murfracht sowie die Analyse derMur die Anbruchsfläche imoberstenEZG, dieabge- gesicherte Eingangswerte galtengrundsätzlich Kurzbeiträge zumSchwerpunktthema - - - [email protected] 5021 Salzburg Bergheimerstraße 57 Sektion Salzburg Lawinenverbauung Forsttechnischer Dienstfür Wildbach- und DI Franz Brenner [email protected] 5580 Tamsweg Johann Löcker Str. 3 GBL Lungau Fachbereich Wildbachprozesse Lawinenverbauung Forsttechnischer Dienstfür Wildbach- und DI MarkusMoser Anschrift derVerfasser /Authors’addresses: ten klaraufgezeigt. werden die Grenzen der Berechnungsmöglichkei- Fließrichtungsänderungen großeProbleme.Hier Kurvenüberhöhungen undderdadurch bedingten beide ModellebeiderBerechnung derextremen des HotelsHubertushofs.Grundsätzlich haben unterschätzt somitdie Abflusstiefen imBereich Vorfluterabfluss nicht insModellintegrierenund nung ganzguteErgebnisse.RAMMSkannden Im Mündungsbereich liefert dieFLO-2D-Berech- und berechnet Fließtiefen biszurGeländekante. FLO-2D die Ausbreitung, RAMMS überschätzt überein. Orographisch rechtsufrig unterschätzt nie stimmtnicht mitdertatsächlichen Ausbreitung der Ausbruch linksufrigbiszurÖBB-Eisenbahnli- überschätzen dieorographisch linksufrigeSeite, Ausbreitung imSiedlungsgebiet.BeideModelle ergeben sich beiderBetrachtung derseitlichen Claudia Riedl Kundenservice SalzburgundOberösterreich; Mag.B. Niedermoser, Mag. INCA undStationsdaten;Zentralanstalt fürMeteorologieundGeodynamik, Niederschlagsdaten fürdieHochwasserperiode 29.Maibis3.Juni 2013– ZAMG 2013: band Pinzgau–Präsentation, GebietsbauleitungPinzgau(unveröffentlicht) Ereignisdokumentation derEreignisseimPinzgau,KAT-Einsatz Reginalver NEUMAYR, G.(2013): 5W-Standard imdigitalen Wildbachkataster (unveröffentlicht) Ereignisdokumentationen fürPinzgauundPongau, Ereignismeldungen BRENNER, F.; SCHARTNER, P. (2013): Literatur /References: [email protected] 5021 Salzburg Bergheimerstraße 57 Sektion Salzburg nenverbauung Forsttechnischer Dienstfür Wildbach- undLawi- Patrick Schartner [email protected] 5700 ZellamSee Schmittenstraße 16 GBL Pinzgau nenverbauung Forsttechnischer Dienstfür Wildbach- undLawi- DI GebhardNeumayr [email protected] Marxergasse 2,1030 Wien BMLFUW,IV/5 Abt. Peter Jordan Straße 82,1190 Wien Universität fürBodenkultur Wien Institut für Alpine Naturgefahren Fachbereich Wildbachprozesse Dipl.-Geogr. SusanneMehlhorn - Seite 107 Seite 108 and experiencesinTyrol (interview) Public relationsintheeventofcatastrophes:principles Grundsätze undErfahrungenimLandTirol (Interview) Pressearbeit inderKatastrophe: THOMAS SCHÖNHERR Pressearbeit, Krisenkommunikation, Katastrophenmanagement,Land Tirol Stichwörter: Das InterviewführtenSchriftleiter FlorianRudolf-Miklau undSusanneMehlhorn. diesem Bereich. ßert auch seinepersönliche Sicht zupositiven und kritischen Entwicklungen inÖsterreich in diesem Heft),gibtwertvolle EmpfehlungenfürdiePraxis derKrisenkommunikationundäu- Medienarbeit desLandes Tirol vor, während undnach Katastrophen(sieheauch Volgger, in nikation. Im nachfolgenden Interview stellt er die Grundsätze und Vorgehensweisen für die und nachfolgenden Katastrophenbasiertseineumfangreiche ErfahrunginderKrisenkommu- sicherlich diePressearbeitimZugederLawinenkatastrophen von Galtür1999;aufdieser mit MedieninKrisen-undKatastrophensituationen.Ein Schlüsselerlebnis seiner Karriere war on zudenführendenösterreichischen ExperteninderZusammenarbeitundKommunikation Thomas Schönherr istLeiterderPresseabteilungdesLandes Tirol undzähltindieserFunkti- Zusammenfassung: Kurzbeiträge zumSchwerpunktthema Public work, relation crisis communication, management, catastrophe Tyrol Keywords: was conductedbyThe interview editorFlorian Rudolf-Miklau andSusanneMehlhorn on positive andcritical developments inthisfield Austria. valuable adviceforthepracticalcrisiscommunicationandprovides somepersonalcomments province of Tyrol before, (seealso duringandafteracatastrophe Volgger, this release), offers lowing heexplains workofthe inthepublicrelation interview theprinciplesandprocedures events.edge incrisiscommunicationisbasedonthisandsubsequentcatastrophe Inthefol- totheavalanche workrelated the publicrelation disasterofGaltür in1999. Hisrichknowl- situations. incrisisandcatastrophe with media(press) Hiskey experience was undoubtedly counts amongtheleadingexperts of Austria inthefield ofcooperationandcommunication oftheprovince department Thomas Schönherrisheadofthepublicrelations of Tyrol and Abstract: phen tatsächlich? Zeitungleser im Zusammenhang mit Katastro- ihrer ErfahrungdenFernseher-, Radiohöreroder für dieÖffentlichkeit ist. Was interessiertnach Meinung von größtemInteresse und Aufsehen vorzugsweise darüber, was nach herrschender manchmal Archaisches. Medienberichten Naturkatastrophen habenetwas Bedrohliches, Redaktion: Fig. 1:Pressconference Abb. 1:Pressekonferenz nächsten aktuellenInformationzurechnen ist. tet wirdauch, dassgesagtwird,wann mitder liche Information über die Ursachen. Erwar Schäden unternommenwerden,sowie fach- raschen Hilfeund Verhinderung von weiteren welche weiteren Schritte zur effizienten und tungshaltung indieEinsatzkräfte erfülltwird, Sachschäden, wiegeholfenwird,obihreErwar wünschen InformationenüberPersonen und Die Menschen wollen wissen,was passiertist, und berichten live und mit „breaking news“. Informationsbedürfnis. DieMediensindvor Ort wöhnlicher dasEreignisist,destostärkerist das tens derBevölkerung. Je näherundaußerge - turkatastrophen findenhöchstes Interessesei- Besondere Naturereignisseundvor allemNa- Schönherr: Fig. 2:Livebroadcasting Live-Berichterstattung Abb. 2: - -

Seite 109 Seite 110 vorzubereiten? beit mitdenMedienimKatastrophenfallgezielt geprägtes Bundesland Tirol, dieZusammenar che Möglichkeit hateinvon Naturkatastrophen haltigkeit undObjektivität steuernkann? Wel- die Berichterstattung inRichtung mehrNach- genen KatastrophenErfahrungswerte, wieman rasch wiederabflaut.Gibtesausden vergan- der unmittelbaren Katastrophe, welches danach Medien habeneinbesondershohesInteressean beit gezogenwerden? aus diesenEreignissenfürdieÖffentlichkeitsar rungen bestandenundwelche Lehrenkonnten ben aus ihrer Sicht die wesentlichen Verände- phenfällen inÖsterreich eingeleitet. Worin ha- Kommunikation undPressarbeitbeiKatastro- Kaprun –zweifelsfreieineneuEpoche inder meinsam mitdenKatastrophenvon Lassingund Die Lawinenkatastrophe von Galtürhat–ge- Redaktion: - - ehrlichen Information gutberaten. Kommunikationsstrategie undeinerklaren und Naturgefahrenmanagements mit eineraktiven nerell sindausmeinerSicht dieInstitutionendes ten undausländischen Medienzurechnen. Ge- schneller undintensiver Präsenz derbundeswei- zusätzlich zudenlokalenundregionalenmit dern und/oderdem Ausland betroffensind–ist besonders, wennGästeausanderenBundeslän- im „Ernstfall“.ImFalle einerNaturkatastrophe– die Basisfüreinpartnerschaftliches Miteinander menarbeit leben.Daraus entsteht Vertrauen und serviceorientierte und professionelle Zusam - während desgesamtenJahres eineverlässliche, Bundesland kennen, gute Kontakte pflegen und Notwendigkeiten füreineBerichterstattung im JournalistInnen undderen Voraussetzungen und dass dieKommunikationsverantwortlichen die phenfall sehrgut.Eine Voraussetzung dazuist, Zusammenarbeit mitdenMedienimKatastro- Aus meinerErfahrungfunktioniert in Tirol die immer wiederstatt. und Schulungen/Trainings finden vielfach und vorhanden, gemeinsamePlanspiele, Übungen Für die möglichen Szenarien sind Krisenpläne intensive MaßnahmenzurKrisenprävention. alle EinsatzorganisationenundUnternehmen diesen Erfahrungen setzt die Öffentliche Hand, sen- und Katastrophenfall ist. Spätestens nach tig eineprofessionelleMedienarbeitimKri- Wirtschaft war undistendgültigklar, wiewich - Seitens der Verantwortlichen inPolitik und sentlich bedeutenderenStellenwerterhalten. ner Sicht dieKrisenkommunikationeinenwe- Nach Galtür, LassingundKaprunhatausmei- Schönherr: Kurzbeiträge zumSchwerpunktthema um gutvorbereitet zusein? winenverbauung fürsolche Situationentreffen, eine Organisation wie die Wildbach- und La- organisiert sein? Welche Vorkehrungen sollte Wie sollguteMedienarbeit imKatastrophenfall können sieausihrenErfahrungenberichten? munikationsstrategie. WelcheEmpfehlungen Vorbereitung undeinerwohl überlegten Kom- basiert offenkundigaufeinerprofessionellen Erfolgreiche MedienarbeitimKatastrophenfall Redaktion: Thema „Personalreserve“ relevant. dig. Für länger andauernde Krisen ist auch das mationen viaInternetundSocial Mediazustän- Erstellen von Presseaussendungen und für Infor zur Vorbereitung von Pressekonferenzen,zum schulten Fachkräften fürdas Medien-Backoffice unerlässlich. Der Pressestab ist mit weiteren ge- Pressestab für die koordinierteMedienarbeit zur Krisenbewältigung eingesetztsind,istein dem zumeistmehrereEinsatzorganisationen wahren, Betroffenheitkommunizieren.Nach- Kalmieren, selbstRuheundHöflichkeit be- keit/Richtigkeit der Infos, Agieren, Offenheit, ist. Grundsätzefürseine Arbeit sindSachlich- erreichbarer Ansprechpartner fürdieMedien ein „Sprachrohr“/einen Sprecher, derständig nuten undStunden!Jede Einsatzleitungbraucht gestellt sein.Entscheidend sinddieerstenMi- nach Festlegung durch denEinsatzleitersicher die JournalistInnen einkontrollierterZugang nach Möglichkeit abgesperrtwerdenundfür ve Krisenkommunikation.DerEinsatzort sollte ein Medienchaos undes beginnt einenegati- gewährleistet ist. Ansonsten herrscht schnell „Führung“ undBetreuungderJournalistInnen eine Erstinformationgebenkannsowie eine möglich eine Ansprechperson („Sprecher“) des Einsatzleiterssicherzustellen, dassschnellst Botschaften durch denKrisenstabistseitens öffentlichung, Sicherstellung von einheitlichen interner Information,Fixierung derersten Ver Nach Festlegung derKommunikationsstrategie, fene suchen undinkürzesterZeitvor Ortsind. fort Ansprechpartner,Betrof- und Augenzeugen Fest steht, dass Medien im Katastrophenfall so- Schönherr: - - -

Seite 111 Seite 112 Fig. 3:Pressofficer of AustrianFederalArmyinaction Abb. 3:Presseoffizier desösterreichischenBundesheeresim Einsatz nannt werdenkönnen? den verschiedenen Medienvertretern, diege- es verallgemeinerbare RegelnimUmfangmit dio, Printmediennationalundregional)?Gibt verschiedenen Mediensparten(Fernsehen, Ra- Welche ErfahrungenhabensieimUmgangmit Redaktion: ses zur Verfügung stehen. Zeitpunkt desBekanntwerdenseinesEreignis- renzkampf stehendenJournalistInnen abdem Berichterstattung undoftunter starkemKonkur Fachkräfte, diefürunterhohemDruck zur der Einsatzkräfte gegeben.Esbraucht geschulte objektive Berichterstattung überdieLeistungen auch die Voraussetzung füreinepositive und möglich nachgekommen werden.Damitist kunftspflicht deröffentlichen Institutionenbest- und behandeltwerden.Nursokannder Aus- nicht alsGegner, sondernalsPartner gesehen rInnen imRahmenderKrisenkommunikation Aus meiner Erfahrung solltenMedienvertrete- Schönherr: Kurzbeiträge zumSchwerpunktthema - achtet werden? sekontakten nach Katastrophen unbedingtbe- können. Welche GrundregelnsolltenbeiPres- ihrer OrganisationspäterProblemebereiten ten Aussagen vor derPresse,dieihnenoder vosität oderGeltungsbedürfnis –zuunbedach- einsatz neigenmanchmal – ausEuphorie,Ner Experten mitwenigErfahrungimKatastrophen- nungselement fürdieinvolvierten Einsatzkräfte. Katastrophen haben ein besonderes Span- Redaktion: - Sachverständigen, etc.)sicherzustellen. Einsatzorganisationen, Behördenvertretern, (ggf. Politik, Einsatzleiter, Leiterderjeweiligen erste Pressekonferenzmitden Verantwortlichen munizieren. Natürlich ist ehestmöglich eine klagen sind,authentisch Betroffenheit zukom- und besonderswenn Verletzte oder Tote zube- um schnellstens denBetroffenen zuhelfen.“) te wirdallesMenschenmögliche unternommen, „Seitens der Einsatzleitung und der Einsatzkräf- Seine Aufgabe ist es auch, zu kalmieren (z.B.: terzugeben. Exklusivinfos sind kontraproduktiv. sicherte DatenundFakten andieMedienwei - Krise hat ein Pressesprecher abgestimmte, ge- se gehandeltwerden.IndererstenPhaseeiner wicklung neuerSituationen schnell undpräzi- und ehrliche Information. Ebenso muss bei Ent- gelung) sowie eineschnelle, klare,prägnante kation sindeinheitliche Botschaften (Sprachre- kompetente underfolgreiche Krisenkommuni- botschaften festzulegen. Voraussetzung füreine Einsatzleitung dieGrundpositionundKern- den desEreignisses–sindsofortseitensder Zeitraum unmittelbar nach demBekanntwer Grundsätzlich –besondersheikelistdabeider Schönherr: the crisisarea Fig. 4:Supportofmediain Presse imEinsatzgebiet Abb. 4:Betreuungder -

Seite 113 Seite 114 Öffentlichkeit? Dosierung der Informationsweitergabe an die es imBundesland Tirol bezüglich derrichtigen im Evakuierungsfall. Welche Erfahrungengibt insbesondere beilatentenBedrohungenoder nigkeit überdierichtige DosisanInformation, tigsten Grundfunktionen.Häufigherrscht Unei- kerung istaktuelleInformationeinederwich- Für die von einer Katastrophe betroffene Bevöl- von derMediensparte? katastrophen, eventuell auch in Anhängigkeit ding“ bei Interviews von Experten nach Natur ist. Gibt es Empfehlungen für das richtige „Wor segespräch, diefürdenLaienunverständlich die Verwendung von Fachterminologie imPres- Ein weiterer, häufiger Fehler von Expertenist Redaktion: Fig. 5a,b:World pressatsite Abb. 5a,b:Weltpresse vorOrt - - regelung (Wording) erfolgt. stab. Wichtig ist,dasseineakkordierteSprach- gelegt wirddiesdurch denEinsatzleiter/Krisen- Die richtige Informationzurrichtigen Zeit.Fest- mationen. naturgemäß mehrPlatzfürHintergrundinfor und Auskunft gebensollten.BeiPrintmedienist für dieseMediengeschulte Personen arbeiten schaft“ vorbereiten) undimOnline-Bereich nur Gesprächs aufSendunggehen(wichtig: „Bot- Ausnahme von Live-Interviews nur Teile des sätzlich istklar, dassbeiFernsehinterviews mit komplizierter Inhaltezuentwickeln. Grund- tiges Gespürfüreineverständliche Vermittlung nings sindempfehlenswert undhelfen,einrich - sumenten die Inhalte verstehen. Medientrai- damit die JournalistInnen und die Medienkon- deren Inhaltezuübersetzenbzw. zuerklären, Fachausdrücke nur sparsam zu verwenden und chen. Eswirdjedoch zubeachten sein,die auch zusätzlich dieFachkompetenz unterstrei- weichlich sein.Die Verwendung dieserkann Experten manchmal notwendigundunaus- Die Fachterminologie wirdbeiInterviewsmit Schönherr: Kurzbeiträge zumSchwerpunktthema - Fig. 6:Continouslyproviding pressandmediawithactualinformation Abb. 6:LaufendeVersorgung derPressemitaktuellenInformationen „negative campaigning“zuschützen? zuwirken unddiehandelndenPersonen vor sem diffusenmedialenDruck gezieltentgegen- lanciert. Können sieMaßnahmennennen,die- Konsequenzen wurdenvereinzelt überMedien te zuüben. Auch Drohungenmitrechtlichen auf dasHandelnderBehördenundEinsatzkräf- stellt und damit wohl auch versucht, Einfluss wurde immerwiederdirektoderindirektge- Institutionen auf. Insbesondere die Schuldfrage en einbeträchtlicher Druck aufdieöffentlichen des medialen„Sommerlochs“ –überdieMedi- (Steiermark) 2012bautesich –auch aufgrund Nach derMurenkatastrophevon St.Lorenzen Redaktion: arbeit. tung und der Einsatz von Profis für die Medien- teilung hilftnureines:optimaleKrisenvorberei - die Einsatzkräfte istenorm.Nach meinerBeur der medialeDruck aufdieEinsatzleitungund ein wahrer Ansturm von MedienvertreterInnen; Im KatastrophenfallentstehtinkürzesterZeit Schönherr: -

Seite 115 Seite 116 [email protected] 6020 Innsbruck Eduard-Wallnöfer-Platz 3 Abteilung Öffentlichkeitsarbeit Amt der Tiroler Landesregierung Thomas Schönherr Anschrift desVerfassers /Author’saddress: Wir dankenfürdasInterview. ments inÖsterreich? Institutionen desNaturkatastrophenmanage- ans). Sehensieeinsolches Risikoauch fürdie FEMA nach derÜberflutung von NewOrle- schaft nach demGrubenunglück inLassing, zu tragen hatten (Beispiel:Berghauptmann- sind unddanach tiefgreifende Veränderungen Organisationen anKatastrophengescheitert ben. EsgibtFälle inder Vergangenheit, dass schlechter Krisenkommunikation–versagt ha- mung derÖffentlichkeit – teilweiseauch nach stitutionen lautwerden,dieinder Wahrneh- Ruf nach Konsequenzen fürdiestaatlichen In- und großenSchäden lassenimmerwiederden Extreme KatastrophenmithohenOpferzahlen Redaktion: wesentlich herabgesetzt. Risiko einesImageverlusts fürdieInstitution Medienarbeit eingesetztenPersonen wirddas Krisenkommunikation undspeziellderfürdie der Kompetenz undProfessionalitätderfürdie te undandereStrukturalsim Alltag braucht. Mit sein muss und dass diese eine sorgfältig geplan- nisation für die Krisenkommunikation verfügbar eine gutfunktionierendeundumfassendeOrga- dass imKrisen-undKatastrophenfallsehrrasch dies bewiesen. Es ist allen Institutionen klar, (Hochwasser, Muren,Felsstürze, etc.) haben arbeiten. Etliche Beispiele im heurigen Jahr dig an Optimierungen derKrisenvorbereitung und umgesetzthabennach wievor stän- gen von Lassing,GaltürundKaprunvielgelernt Naturgefahrenmanagements ausdenErfahrun- Ich binüberzeugt,dassdieInstitutionendes Schönherr: Kurzbeiträge zumSchwerpunktthema Bohrraupen Bohrtechnik für Bohrtechnik Morath GmbH Umwelt und · Am Riedbach 7 Riedbach Am Energie · D-79774 Albbruck · Telefon +49 ∙ Unsere Kompetenzen ∙ ∙ ∙ ∙

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Seite 117 Seite 118 experiences natural disasters–basicconditions,possibilitiesand Assisting actionsoftheAustrianarmyinevent Erfahrungen bei Naturereignissen–Grundlagen,Möglichkeitenund Assistenzeinsätze desÖsterreichischenBundesheeres ROLAND BAUER,GERHARDSCHNÖLLER Katastropheneinsatz, Assistenzeinsatz, Hochwasser, Stabsarbeit Stichwörter: eingegangen. hörden, Einsatzorganisationenundderösterreichischen Wildbach- undLawinenverbauung den derzeitigenStandundaufmögliche Entwicklungen derZusammenarbeitzwischen Be- Erfahrungen ausbereitsstattgefundenenEreignissengeschildert. Zuletztwirdauch kurzauf menhang mit Naturkatstrophen. Es wird die dazu verfügbare Ausrüstung beschrieben und die Möglichkeiten undNutzwertederEinsätzedesÖsterreichischen BundesheeresimZusam- Dieser Aufsatz beinhaltetInformationenüberdierechtlichen Voraussetzungen undüberdie Zusammenfassung: Kurzbeiträge zumSchwerpunktthema mit diesem Themenkomplex liefern. Beitrag zueinervertieften Auseinandersetzung Zusammenfassung konkreter Erfahrungen einen aussetzungen fürsolche Einsätzesowie durch die Artikel soll dazu durch die Darstellung der Vor die Phase„Einsatzvorbereitung“ wechselt. Dieser tung“, diezumeistohnemerkbaren Übergangin rungen inderPhasesogenannten„Nachberei- in der Aufarbeitung von Erkenntnissen und Erfah- Hilfe fürdiebetroffeneBevölkerung liegtsicher che Voraussetzung zueinerraschen und effektiven satzorganisationen heranzuziehen. Einewesentli- Ereignisse zurUnterstützungderHilfs-undEin- dazu gibt,unsereSoldatenimFalle katastrophaler dass esfürunserLandkaumleistbare Alternativen haltung der Wehrpflicht habenklarunterstrichen, Vergangenheit umdie Abschaffung oderBeibe- hen. Dieöffentlichen Diskussionen derjüngsten auf dieHilfeleistunginExtremsituationenbezie- setz auch Aufgabenstellungen aufgezählt,diesich cherung imIn-und Ausland sindindiesem Ge- den militärischen Hauptaufgaben derFriedenssi- Österreichischen Bundesheeresangeführt.Neben Abs 5B-VG)werdenunter§2die Aufgaben des Im österreichischen Wehrgesetz 2001(iVm Art 79 Bundesheer imKatastropheneinsatz:Allgemeines Disaster relief, deployment, assistance flood events, work staff Keywords: presented. andavalanche oftorrent in control service andtheforest-technical Austriaof emergency are possible developments theauthorities, ofcooperationbetween incase theactingorganisations trian army andexperiences lastevents from willbedescribed. At theend, quoand thestatus ments ofthe Austrian army naturaldisasters. regarding The available the equipmentfrom Aus- This essay conditions, informationaboutlegal contains possibilitiesandbenefitsofdeploy Abstract: - ben Paragrafen ist es dieHilfeleistung „…nach lungsfähigkeit …“ angesprochen, imlit.c dessel- fassungsmäßigen Einrichtungen undihrerHand- sind Assistenzeinsätze „… zumSchutz derver heer erfolgen. eine entsprechende Anforderung an dasBundes- sind, andieGrenzenihrerKapazitätstoßen,wird auf dieDienstefreiwilligerMitgliederausgerichtet Hilfs- undEinsatzorganisationen,diejavielfach hörden und die diesen zur Verfügung stehenden zumindest berechtigt sind. Bürger inihremeigenenBereich verpflichtet oder in solchen Situationenauch alleBürgerinnenund zen, also jene Maßnahmen zu tätigen, zu denen nes Personal odereigeneEinrichtungen zuschüt- erst nurinsoweit tätig,umerforderlichenfalls eige- reagieren zukönnen.DasBundesheerwirdvor oder Schadereignisse verschiedenster Ausprägung gung, um direkt und unmittelbar auf Unglücksfälle organisationen –stehendenBehördenzur Verfü- ganisation! Diese–Feuerwehr, Polizei, Rettungs- (ÖBH) isteineEinsatz-,aberkeineBlaulichtor Gleich vorweg: Das Österreichische Bundesheer Gesetzliche undorganisatorischeGrundlagen Im §2, lit.b des Wehrgesetzes 2001 Erst dann,wenndiegesetzmäßigenBe- - - - - Seite 119 Seite 120 terstützen sollen. dabei erforderlichen Entscheidungsvorgänge un- experten dieStabsarbeitderBehördenund sogenannte Verbindungs-Offiziere, die als Fach- alle eingesetztenKräfte wennmöglich aufDauer zu formieren.IndiesenEinsatzstabentsenden führen unddazuidealerweiseeinenEinsatzstab rungen. DerBehördeobliegtesauch, Einsätzezu zirksverwaltungsbehörden unddieLandesregie - tigt, insbesonderedieGemeindeebene,Be- eines Antrags füreinen Assistenzeinsatz berech- festgelegt ist.Jede Behördenebeneistzur Vorlage als einegrundlegende Aufgabe unseresHeeres außergewöhnlichen Umfanges…“,dieebenso Elementarereignissen sowie nach Unglücksfällen Fig. 1:HelicopterAB 212fightingagainstforestfire Abb. 1:HubschrauberAB212beimWaldbrand-Löscheinsatz (Foto:Bundesheer/HorstGorup) stärkung sicherzustellen. onselemente undimBedarfsfallauch deren Ver Durchhaltefähigkeit dereingesetztenOrganisati - Streitkräfte in Graz/Salzburg ist es möglich, die de Führungsolcher Einsätze imKommando der die bundesweit einheitliche undvorausschauen- durch dieStäbederalarmierten Truppen. Durch erfolgen nach entsprechenden Erkundungen lierten Einsatzderverfügbaren Kräfte undMittel nahmen sowie Entscheidungen überden detail- ßige Beurteilungderkonkreterforderlichen Maß- Einsatz gebracht. Einefachliche undeinsatzmä- Bedarf erforderliche Kräfte alarmiertundinden den nach entsprechender Beurteilungjenach tenzeinsatz andasBundesheerübermittelt,wer Wird nuneine Anforderung füreinen Assis- Kurzbeiträge zumSchwerpunktthema - - genannt: auch einigeBeispieleder Einsatzmöglichkeiten zielle Fähigkeiten dargestelltundzurErläuterung räte/Ausstattungen undeinÜberblick überspe- anbieten. Esseiendahereinigewesentliche Ge- kann dasÖBHvor allem nisationen bestmöglich unterstützenzukönnen, Um imFall desFalles die Arbeit derBlaulichtorga- Sicherstellung von„SchutzundHilfe“ Organisation undAusrüstungzur Fig. 2:HelicopterS70 flyingalongDanubeRiver Abb. 2:HubschrauberS70imFlugentlang derDonau(Foto:Bundesheer) • • • • traum, Versorgung,usw.) Verbindung infrastrukturelle Leistungen(Transpor Maschinen undGeräte sowie Experten mitSpezialkenntnissen, personalstarke Elemente, - achtungs-, Erkundungs-und Bildflügeeingesetzt. ber fürmax.5Personen; wirdvor allemfürBeob- OH 58B„Kiowa“: leichter Verbindungshubschrau - Notarzt-Hubschrauber allem eingesetztz.B. fürLösch-Einsätze oderals schrauber, Transport von max.7Personen, vor und TransporthubAlouette III:Erkundungs- - leistungen angefordertundeingesetztwerden. flugzeuge oder Transportmaschinen für Assistenz- Ausnahmefall bleiben!)auch Kampfjets,Schul- tastropheneinsätzen imInlandwirddieseherder türlich könnenjenach LageundBedarf(beiKa- regelmäßig eingesetztenFluggeräte erwähnt, na- Im Folgenden werden die in der Vergangenheit Luftfahrzeuge

Seite 121 Seite 122 vorzuheben. sowie zum Absetzen von Fallschirmspringern her Materialabwurf, Personen- undKrankentransport Verwendung fürErkundungs-oderLöschflüge, für verwendbar. ImKatastrophenfallist vor allemdie für Transport- oder Verbindungsflüge bevorzugt nicht befestigtenFlächen machen dieseMaschine nete Kurzstart- und -landeeigenschaften auch auf Propellerturbine fürmax.8Personen. Ausgezeich- Pilatus PC6 Turbo Porter: Flächenflugzeug mit verfügbar.winde, Außenlasthaken port, Lösch-, Rettungs-oderBergeeinsätze.Seil- Tonnen NutzlastfürMaterial-oderPersonentrans- porthubschrauber für 20 (25) Personen oder 4 gewöhnlich gutimGebirgeeinsetzbarer Trans- Sikorsky S70„Black Hawk“: vielseitigundaußer tensivstation. sowie fürKrankentransport undalsfliegendeIn- trupps, Materialtransport, Löschwasserbehälter, Absetzen von Erkundungs- Rettungs-oderBerge- ken undSeilwindevielseitigeinsetzbar, z.B. zum schrauber fürmax.14Personen, mit Außenlastha- 212: Augusta-Bell AB mittlerer Transport-Hub- - - onierboote und Fähren dienender Wasserbe - Aufgaben. stattung fallweiseauch fürLade-undUmschlag- von Verklausungen oder mit entsprechender Aus- Verstärkung von Wegen undStraßen, zumLösen gen undDammschüttungen, zur Anlage oder stützung von Materialbewegungen wie Räumun- oder Schreitbagger undGräder dientzurUnter Aufgabenstellungen eingesetzt. Ereignisse dahergewöhnlich auch fürspezielle bewältigung auf und werden im Falle solcher tung besondereFähigkeiten fürdieKatastrophen- Pioniere aufgrundIhrer Ausbildung und Ausrüs- Im Unterschied zuanderen Truppenteilen weisen Pioniergerät wichtige Unterstützungim Katastrophenfalldar. und Personentransport stelltdiesesFluggerät eine Such- undErkundungsflüge sowie zumMaterial- polizei imBundesministeriumfürInneres.Für im DienstedesBundesheeres,sondernderLuft- Eurocopter EC135:DieseMaschine stehtnicht Kurzbeiträge zumSchwerpunktthema Wasserfahrgerät wieSturm-oder Pi- Schweres Pioniergerät wieKetten-; Rad- Austrian Air-Police-Corps Helicopter EC135, Fig. 3: (Foto: BMI) der Luft-undAlpinpolizei Hubschrauber EC135 Abb. 3: - fahrbarmachen einer Dammkrone zur Schließung machen (Beispiel:Hochwasser March 2006,Be- ge-, Transport- und Arbeitszwecke befahrbarzu stärkung, umwenigtragfähigen BodenfürBer eingesetzt werdenkann. bestückt zumEinrammen von Pfählen(Piloten) fähre zuerwähnen, diemiteiner Dieselramme werden. Als besondereBauformistdieRamm- den Zulaufvon Flachwasserbooten modernisiert derne Transport- und Arbeitsboote sowie durch Zeit soll die derzeitige Ausrüstung durch mo- kundung oderzurEvakuierung. Inabsehbarer nicht erreichbar sind, wie beispielsweise zur Er wenn EinsatzorteüberdennormalenLandweg tertransportes auf dem Wasser vor allemdann, weglichkeit zumZweck desPersonen- undGü- Fig. 5:Aluminiumcarpet; flood-event2013,Danube Abb. 5:Faltstraßeim Hochwassereinsatz2013(Foto:Bundesheer/ SeverinGanglberger) Die Faltstraße dientzurGeländever - - - Fig. 4:Aluminiumraftforrammingwoodenpiles Brückenjochen (FotoBundesheer/PiB3) Abb. 4:DieselrammeaufFährezumErrichtenvon

Seite 123 Seite 124 breite Strecke in10Minutenverlegen. satzung 2Mann)kanneine50mlangeund4,2m einer Dammlücke). EinGerät (aufMAN-Lkw, Be- Bedarfsfall auch viele spezielle Aufgabenstel- Vom schweren Pionier-Gerät abgesehensindim Pionier-Spezialkenntnisse bereitgehalten. durch denKatastrophenschutz derBundesländer Brücke“ oderdas„Bailey-Gerät“ wirdvielfach spannt werden.Kriegsbrückengerät wiedie „D- ter ineinerBauzeitvon etwa 90Minutenüber weniger als10ManneineStützweitevon 40Me- onierbrücke 2000“kann durch einen Trupp von rasch wiederbenutzbarzumachen. Mitder„Pi- unterbrochene Verkehrsverbindungen Pionieren, Fig. 6:Engineersconstructinga“Krainerwand” forslopestabilization Abb. 6:BaueinerKrainerwandzurHangstabilisierung (Foto:Bundesheer/Wolfgang Grebien) Vielfältiges Brückengerät gestattetesden - oder siekontrolliertvor Ort zusprengen. entweder zuentschärfen und abzutransportieren Einsatz, umdiesegefährlichen Fundgegenstände te. HierkommendieKampfmittelbeseitigerzum scharfer Fliegerbombenoder andererKriegsrelik- bereits zuregistrierenwar die Auffindung noch Unwahrscheinlich, aberinKatastrophenfällen speziellen Pionier-Assistenzleistungen darstellen. Wasser istmöglich) könnenebenso Teile solcher (Schneiden, Sägen,Bohren, Schweißen etc.unter beitungen) oderder Einsatz von Arbeitstauchern (Fällungen,beiten Windwurf-/Schadholz-Aufar Brückenresten oderFelsblöcken). Forstliche Ar (z.B. dieBeseitigungvon abflussbehindernden fen, ebensoSprengungen fürvielerleiZwecke helfsbrücken inHolzbzw. Holz/Stahlabzuru- zur HangstabilisierungoderErrichtung von Be- lungen wieetwa derBauvon Krainerwänden Kurzbeiträge zumSchwerpunktthema - - schätzen gelernt! vermutlich nicht möglichen Dusche kennenund phen schon die Annehmlichkeiten einersonst betroffene Bevölkerung hatdabeiNaturkatstro- eingesetzten Soldaten, sondern vor allem die wovon auch immer–zureinigen. Nicht nurdie zahl von Personen oderGerät inkurzerZeit– erwähnt, die in der Lage sind, eine größere An- zuletzt seien auch die derlichen Gegenmaßnahmenschaffen. Nicht einholen undsodieGrundlagefürerfor die erforderlichen InformationenimGelände fe zubefürchten, könnenABC-Spürtruppsrasch durch unvorsichtig deponiertechemische Stof- eine Wasser-KontaminierungHochwasserfall sicherungen und Stützwerke zu errichten. Ist im in derLage,ähnlich wiedie Bau-PioniereHang- orten undfachgerecht zubergen.Siesindauch Lage, rasch eventuell verschüttete Personen zu unterstützt durch HundeundSpezialgerät inder Erdbeben, sindeigeneSuch- undRettungstrupps katastrophaleren Ereignissen, wie etwa stärkeren gebrochenen Wasserversorgung zuschaffen. Bei henden Ersatzeinermöglicherweise zusammen- aufzustellen undeinenzumindestvorüberge - erwähnen, eine Anlage zurWasseraufbereitung sehr gefragt. Zunächst isthierdieMöglichkeit zu lich auch im Falle nationalerKatastrophenlagen chen hat.Dieverfügbaren Kenntnisse sindnatür che internationalerfolgreiche Einsätze zuverbu- Unit) zuerwähnen, welche auch bereitszahlrei- hier die AFDRU (Austrian Forces DesasterRelief im Katstrophenfallvorbereitet. Besonderssei ein breitesSpektrumvon Aufgabenstellungen rer Ausrüstung und Ausbildung herbestensfür Die Spezialistender ABC-Abwehr sindvon ih- Assistenzleistungen derABC-Abwehr Dekontaminationstrupps - -

dass einerseits keine Schäden auftreten, anderer satzführung sollindiesemZeitraum sicherstellen, vorausschauende Beurteilungundproaktive Ein- als auch geografisch zuzuordnen.Eine optimal relativ genauvorherzusagen undsowohl zeitlich der Hochwasserspitze von größeren Gerinnen Ansteigen des Hochwassers und dasErreichen modelle versetzen dieBehördeninLage,das Die derzeit verfügbaren hydrologischen Rechen- Akutphase einesEreignisses: chender Schutz herstellbarwar. Kräfte desÖBHunterstützt,wo keinesfallsausrei- wurden in jenen Fällen notwendig und durch soweit als möglich abzumindern. te oderSandsackdämme diedrohendenGefahren nahmen wieprovisorische mobileDammelemen - durch entsprechende konventionelle Schutzmaß- Anlagen noch nicht verwirklicht werdenkonnten, elemente zuunterstützen,unddort,wo derartige setzt, umbeim Transport undEinbauderDamm- Donau erforderlich wird. Soldatenwurdeneinge- die menden Hochwasserwelle bereits bekannt, dass gezeigt haben,war im Vorfeld deraufunszukom- die Ereignisse Anfang Juni 2013imDonauraum an 7 Tagen der Woche imEinsatzzuhalten. Wie nach LageundErfordernis auch rundumdieUhr zahl helfenderHändebereitzustellenunddieseje Lage, innerhalbsehrkurzerZeiteinehohe An- sind Kräfte desBundesheeresvor allemin der Wie bereitszuBeginndieserDarstellungerwähnt Phase derHochwasserwarnungundAlarmierung von AssistenzeinsätzennachNaturkatastrophen Aufgabenstellungen andasÖBHimFalle Aktivierung desHochwasserschutzes ander Evakuierungen - Seite 125 Seite 126 das Ausmaß schon vorhandener Uferanbrüche in Senkfaschinen oderSteinschüttungen helfen, nisses anFließgewässern könnenRauhbäume, können. Während des akut ablaufenden Ereig- befindliche Einsatzkräfte rechtzeitig warnen zu kerung undvor allemsich imGefahrenbereich wichtig, umimBedarfsfalldiegefährdeteBevöl- laufende Hangrutschungen oderSteinschlägen isteine ders wichtige Bedeutungzu. Auch imFalle von durch Dammwachen kommt dabeieinebeson- fixen oderprovisorischen Schutzmaßnahmen laufes des Wasserstandes unddesZustandesder des Ver lich gehaltenwerden.DerBeobachtung seits derenFolgen zumindestsokleinalsmög- Fig. 7:Manyhelpinghandslayingdownsandbagstostabilizeaprotectiondam Abb. 7:Viele helfendeHändezumSandsack-Schlichten(Foto:Bundesheer/KarlSchön) Kontrolle derablaufendenProzesse - men umzusetzen. den Wassermassen technisch sinnvolle Maßnah- dem Druck derdieSchadstelle beaufschlagen- Dammbrüche, daeskaummöglich ist,unter schwieriger gestaltetsich dieSchließung frischer von fil Verklausungen einem sicheren (!) Standort aus das oft vermieden werden,wennesmöglich ist,von Brücken oder Durchlässen können Ausuferungen Gerinnen mitoftkleinenDurchflussöffnungen an Schadensvermeidung dokumentiert. An kleinen Sandsackreihe istalswirksamesBeispielzur wasserschutzes inKremsimJahr 2002umeine werden können. Auch dieErhöhungdesHoch- Grenzen zuhalten,wennsierasch eingebracht Kurzbeiträge zumSchwerpunktthema freizuhalten. Sicherlich Abflusspro- und Telefonnetz)rasch (Wege undBrücken, Wasserversorgung, Strom- legen, sondernbegleitendauch dieInfrastruktur rinne, Rückhalteräume und Auffangbecken oder Bergungenabzuschließen undverlegte- Ge sches gilt es nicht nur, noch laufende Rettungen dem Stillstand einer Mure oder eines Hangrut- Nach dem Ablauf einerHochwasserwelle, nach Wiederaufbau-Phase (ohne Anspruch auf Vollständigkeit!) erwähnt: beiten derjüngeren Vergangenheit als Beispiele vergangenen Ereignissenseiennachstehende Ar zialkenntnisse derPionieregefragt undausden • • satz von schwerem Gerät klausungen durch Sprengungbzw. Ein- 2005: Bau von Brücken, Lösen von Ver in Tirol/VorarlbergHochwassereinsatz mit D-Brückengerät; Kamptal (NÖ);Bauvon Ersatzbrücken brücke 2000schwerpunktmäßig im Hochwasser 2002:Einsatz der Pionier Besonders sindindieserPhasedieSpe- wieder herzustellen. freizu- - - - • • • • • ckenbauten, EinsatzderFaltstraße Verklausungen, Steinkastenbau,Brü- im Donauraum: Räumungen, Lösenvon Hochwasser 2013in Westösterreich und Stahl für Wege undHofzufahrten. gen, Bauvon Ersatzbrücken inHolz/ LI): Räumungen,Lösenvon Verklausun- Hochwasser 2012imPaltental (Bezirk Rutschungsstabilisierung zirk SB): Bau von Holz-Steinkästen zur Hochwasser undRutschungen 2010(Be- Räumung derGerinne WN): Stabilisierungvon Rutschungen, Hochwasser 2010inKlingfurth(Bezirk steinen undSandsäcken. durch Abwurf von Panzer-Igeln, Grob- Schließung derDammlücke inDürnkrut krone, Einbringenvon Schüttmaterial; Verstärkung der Zufahrt auf der Damm- einer Baufolie, Verlegen derFaltstraße als satz von Pioniertauchern zum Verlegen Dammlücken inStillfriedinklusive Ein- March-Hochwasser 2006:Schließen der shut adam-gap engineer-corps trying to Fig. 8:Diverfromthe Bundesheer/PiB3) (Stillfried, 2006;Foto Schließen einerDammlücke Abb. 8:Pioniertaucherbeim

Seite 127 Seite 128 dazu dienen, hatte undhat.Diese Aktivitäten solltenvor allem Verlauf desnormalenDienstbetriebes zumZiel Bereisungen undeinemfachlichen Austausch im engeren Kontakt derExperten mitgemeinsamen eines Einsatzesbeinhaltete,sondern auch einen nicht nurdieeingehendere Abstimmung imFalle der fachlichen Zusammenarbeit betrieben,die ab demJahr 2004bewussteineIntensivierung Dienststelle der WLV situiertist,wurdedeshalb Hinsicht. aufwand intechnischer wieauch infinanzieller Mittel undverursachte somitunnötigenMehr nes nachhaltig wirksamenEinsatzesöffentlicher mussten. Diesentsprach nicht demGrundsatzei- aber wiederentferntoderumgestaltetwerden Dienstes für Wildbach- und Lawinenverbauung des Schutzwasserbaues oderdesForsttechnischen definitiven Wiederherstellung von denOrganen Ansatz zweckmäßig erschienen, inderPhase dem Auftrag derBehördefolgendzwar imersten hat dasdazugeführt,dassErrichtungen desÖBH ten undoftehernurzufälliggegeben.Sehr oder gareinetechnische Abstimmung hatessel- rung nebeneinandergearbeitet.Eine Absprache Raum, aberoftauch ohne bewussteKoordinie- schweren Katastrophenereignissen oftimselben die Pionierebeider Aufarbeitung von folgen- In der Vergangenheit habenSoldaten,vor allem Erfahrungen imÜberblick und Wildbach-Lawinenverbauung; Zusammenarbeit ÖsterreichischesBundesheer „Schutz undHilfe“geleistet. 158.000 Personenstunden in12Einsätzenfür im Zusammenhang mit Naturkatastrophen rund gelaufenen Jahr 2012 für Assistenzleistungen des Streitkräfteführungskommandos nurimab- Insgesamt wurdengemäßden Aufzeichnungen In derGarnisonMelk,wo auch eine - arbeit im vergangen Jahr zur Bewältigung der werden konnte. Sofortmaßnahmen-Projektes der WLV ermöglicht Wurfsteine) erforderlich, dieimRahmeneines rung des Ankaufes desBaumaterials (Rundholz, gefährlichen Rutschung war aberdieFinanzie- Gerät undSoldatenvor Ort,zurSanierungeiner Scheibbs gezeigt.DieMelkerPionierewaren mit Jahren beiderStabilisierungvon Rutschungen in völkerung seinkann,hatsich auch vor einigen und einegute Abstimmung fürdie betroffene Be- Wie bedeutendeineintensive Zusammenarbeit Stabilisierung der Rutschhänge erreicht werden. Bewältigung derHochwasserschäden undin der WLV zeit-undkostensparendeLösungeninder sammenarbeit von Pionierenund Arbeitern der (Bezirk WB, Jahr 2010)konnten durch direkteZu- Hochwasser amKlingfurtherbach in Walpersbach günstig weitergeführtwerdenkonnten. Auch beim Arbeiten durch die WLV sehr rasch undkosten- reits so gestaltetwerden konnte, dass die weiteren der Räumungdurch dasÖBHGerinne be- frühzeitige gemeinsameKoordinierung imZuge am Ebersdorferbach (Bezirk ME,2004),wo durch bei derBewältigung desHochwasserereignisses haben sich bereitsmehrfach bewährt, wieetwa persönlichen wie auch fachlichen Kennenlernen wie der Tag deroffenen Tür inMelkzuerwähnen. ebenso istauch die Teilnahme an Veranstaltungen zum Gschliefgraben (BezirkGM)organisiert; So wurdenetwa Bereisungen insMostvierteloder Kurzbeiträge zumSchwerpunktthema • • • Nicht zuletzt sollteauch dieZusammen - Diese Gelegenheitenzumgegenseitigen leisten. heit dereingesetztenKräfte zugewähr vor allemeinehöchstmögliche Sicher Werke zuerreichen und der im Assistenzeinsatz fertiggestellten eine möglichst nachhaltige Wirksamkeit sicherzustellen, den effektiven Ansatz derKräfte desÖBH - - gen imletztenJahr: paar Folgerungen aus denpraktischen Erfahrun- potenzial findenlassenkönnte.Im Folgenden ein werden kannundwo sich noch Verbesserungs- gelaufen istundsomitkünftigintensiver genutzt gehen, ohneSchlüsse daraus zuziehen,was gut sätze gehört es aber auch, nicht auseinanderzu- zwischen ÖBHund WLV anzuwenden. die nunschon öftererprobte Zusammenarbeit den sind.SomitgabeseinmalmehrGelegenheit, Forsttechnischen Dienstesdorthinentsandtwor Unterstützung dersteiermärkischen Kollegen des auf Arbeiter der WLV ausMelk,dieebenfallszur des ÖBH entsandten Melker Pioniere trafen dort zirk LI)erwähnt werden.Dieals Assistenztruppe Katastrophe inSanktLorenzenimPaltental (Be- • • • WLV rasch einstellen konnten und ihre hatten, aufdie sich dieBedienstetender tenlisten und Arbeitspläne verfügbar Führungskräfte desÖBH,diePrioritä- Übereinstimmungen. Hierwaren esdie rischen Veranlassungen gabespositive Auch hinsichtlich derarbeitsorganisato- aufgenommen. des ÖBHebensooffenundinteressiert WLV gewährt undvon den Angehörigen de bereitwillig von den Bediensteten der der WLV war somiterforderlich. Siewur ÖBH, eine Anleitung durch dieExperten jedoch nicht zum„Kerngeschäft“ des Die Errichtung von Schutzbauten gehört bildet undinEinsätzenpraktisch erprobt. Die Pionierkräfte sindumfassendausge- auf dieZusammenarbeitpositiv aus. tuation derjeweiligenPartner wirkensich ein grundlegendes Verständnis fürdieSi- Abläufen und Vorgehensweisen undauch onen. Ähnlichkeiten invielen Verfahren, bundesweit tätigestaatliche Organisati- Sowohl dasÖBHwieauch die WLV sind Zum Wesentlichen gemeinsamerEin- - - • • • Großgerät zur Verfügung stand, kames noch durch WLV-Projekte finanziertes der WLVweder Ansprechpartner vielfach konkreten Fällen am Wochenende somit die Garnisonenzurückzukehren. Dain und danach ohneZeitverzug wiederin setzten Soldatendie Aufträge zuerfüllen rasch undohne Leerlauffürdieeinge- Das ÖBHstrebtdagegenan,möglichst sen sich diesem Arbeitskalender an. von der WLV eingesetztenFirmen pas- zu normalerDienstzeitüber, auch die WLV auch im Katastropheneinsatz rasch hen Arbeiter unddasBüropersonalder Zur Schonung öffentlicher Gelderge- zu sein. bessere Abstimmung imEinsatzgegeben vorbereitung nutzbare Ansätze füreine und InformationinderPhaseEinsatz- durch gegenseitigebessere Absprache krassem Wiederspruch. Hier scheinen tig betreuenzukönnen,stehtdazuin um möglichst vieleSchadorte gleichzei- die Partien auf 1–3 Mann zu zersplittern, Die Arbeitsweise der WLV, imBedarfsfall einem Kommandanten führenzu lassen. men (8–10Mann)anzustrebenundvon geschlossene Einsätzeim Gruppenrah- es auch imKatastrophenfall, möglichst Zu denGrundsätzendesÖBHgehört führen musste. jeweils auch zuerheblichem Zeitverlust des undder Absichten verbunden, was auch ein Wechsel desInformationsstan- Dienstzweiges. Nicht selten war damit des ligen Wechselder Ansprechpersonen für dasÖBHvor allemdurch denoftma- Erschwert wurdedieZusammenarbeit nander auszurichten inderLagewaren. wesen aufeinpartnerschaftliches Mitei- Arbeitsorganisation bishinzumBestell-

Seite 129 Seite 130 le solcher Einsätzedie RollederSachverständigen onen undBehördenvertreterInnen vor. meinsame Übungenmitanderen Eisatzorganisati- durch bestmögliche Ausbildung sowie durch ge- ren Einsatzorganisationenauf derartige Aufgaben Einsatz öffentlicher Mittelhelfenzukönnen. unter möglichst wirtschaftlichem undsparsamem den betroffenen Anrainern rasch, erfolgreich und satzorganisationen einegroßeBedeutungzu,um den Behörden,Blaulicht- undanderenEin- der bestmöglichen Zusammenarbeitzwischen schon inzahlreichen Einsätzenbewiesenkommt an Mannschaft, Gerät undMaterialgeprägt. Wie und überdas Normalmaß hinausgehenden Bedarf Katastropheneinsätze sindmeistdurch Zeitdruck Schlussfolgerungen avalanche-control serviceatabriefing“onsite” Fig. 9:Engineersoldiersandexpertsfromthetorrent Einsatzbesprechung „vorOrt“(Foto:WLV/Roland Bauer) Abb. 9:PioniereundWildbachlerbeieinergemeinsamen Den ExpertInnen der WLV kommt im Fal- Das ÖBHbereitetsich wiealleande- sen gegeben. Harmonisierung derbeiden Arbeitswei - len undscheinen Möglichkeiten füreine ist sicherlich Klärungsbedarf festzustel- Verzögerungen. Auch indiesem Punkt beim EinsatzdesÖBHzuwesentlichen [email protected] Kasernenstraße 5,3512Mautern Pionierbataillon 3/Raab-Kaserne Olt Mag(FH)GerhardSchnöller [email protected] Marxergasse 2,1130 WIEN Wildbach- undLawinenverbauung /ExperteÖBH HR Dipl.Ing.RolandBauer Anschrift derVerfasser /Authors’addresses: rung lohnensollte. gehen sich vor allem für die betroffene Bevölke- Wildbach- und Lawinenverbauung auf,den zu reitung auch fürdenForsttechnischen Dienstfür ne einensehreffektiven Weg derEinsatzvorbe- hörden und Einsatzorganisationen auf Landesebe- des MilitärsalsBundesorganisationmitdenBe- zeichnet doch dieerfolgreiche Zusammenarbeit Auch wenn Katastrophenschutz Landessache ist, Lawinenverbauung dringenderforderlich, den Forsttechnischen Dienstfür Wildbach- und sationen imEinsatzgewünscht wird,wäre esfür der Stabsarbeitvon Behörden undEinsatzorgani- zeigen, daseineintensive Beteiligungder WLV an ganisation erfolgt.Solltesich zukünftigvermehrt Behördenseite noch von SeiteneinerEinsatzor gemeinsamen Übungensindbisdatowedervon terstützen können.Einladungenzur Teilnahme an oder im Wege der behördlichen Einsatzstäbe un- und Berater zu, die sowohl Einsatzkräfte direkt Kurzbeiträge zumSchwerpunktthema • • • Schichtfähigkeit usw.), zungen zu schaffen (Thema Bereitschaft, dafür diedienstrechtlichen Vorausset- anzuwenden undzuvertiefen und gemeinsamen PlanungenundÜbungen diese Kenntnisse undFähigkeiten bei Stäben vertraut zumachen, das Personal vermehrt mitder Arbeit in -

Seite 131 Seite 132 options andstrategies Natural hazardsandtheriskoflife–challenges, Herausforderungen, MöglichkeitenundStrategien Naturgefahren undPersonenrisiko– ANDREAS PICHLER,BARBARASCHWENDTNER vorsorglich aufdie Verbesserung derSicherheit undLebensqualitätabzielen.Daran wirdan ist inÖsterreich von hohersachpolitischer Priorität,wobei die Aufgaben desStaates dabei mehr inden Vordergrund. derungen –Stichwort: Klimawandel –rücken dasKonzept der„Vulnerabilität“ dabeiimmer maßnahmen ausgeübtwird.Degressive öffentliche HaushalteundweitereglobaleHerausfor Politik und die ausführenden Behörden und Organe bei der weiteren Umsetzung von Schutz- nisse erhöhen die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit, wodurch institutioneller Druck auf die renpolitik verhindert bzw. vermindert werden. betroffen. Jedoch konntenvieleSchäden durch eineaktive undvorausschauende Naturgefah- und Rutschungen inweiten Teilen Österreichs habenzigtausendeBürgerinnenundBürger der Natur steckt und welche Auswirkungen damit verbunden sind: Hochwasser, Murabgänge Die extremen Wetterereignisse imJuni diesesJahres habenwiedergezeigt,welche Kraft in Zusammenfassung: Der Schutz derBevölkerung vor dennegativen Auswirkungen von Naturgefahren Das gestiegeneRisikobewusstseinunddie Wahrnehmung derkatastrophalenEreig- Schutz desMenschenleben - terreich diskutieren. methodischen Bandbreiteanhandihrer Vor- undNachteile undihrer Anwendbarkeit fürÖs- wurden die TeilnehmerInnen aktiv tätigundkonnten dabeieineMethodeausdermöglichen sicherungswesens undimNaturgefahrenbereich vorgestellt unddiskutiert.InweitererFolge der Veranstaltung wurdenKonzepte und Theorien ausderPhilosophie,Ökonomie,des Ver Thema „Bewertungsansätze zuPersonenschäden imNaturgefahrenbereich“ ein.ImRahmen schung, Infrastrukturbetreiber undandereInteressensvertreterInnen zueinem Workshop zum treterInnen verschiedener Ministerien,derBlaulichtorganisationen, der Wissenschaft undFor nis erheblich beeinflussen. differenzierte ErfahrungenmitderBewertungvon Personen habenunddamitauch dasErgeb- Anforderungen an ein sensibles Thema wie dieses gerecht, da unterschiedliche Disziplinen steht: Eine interdisziplinäre Betrachtungsweise wird am ehesten den gesellschaftspolitischen schiedenste methodische Ansätze, dieunterschiedliche Anwendung inderPraxis finden. Fest Schäden innaturräumlichen Anwendungsbereichen möglich. Inder Literatur finden sich ver zu berücksichtigen. Durch die Abschätzung desPersonenrisikos werdenweitere Analysen der auf den materiellen Einfluss bei derPlanung von technischen Verbauungen auch quantitativ angesehen werden. Objekten undPersonen gegenüberalpinenNaturgefahrenkann alseinsolcher „Schlüssel“ Prävention undBewältigung von Naturkatastrophen.DieKenntnis der„Verletzlichkeit“ von scheidungsgrundlagen als Schlüssel für die Stärkung der gesellschaftlichen Kapazitäten in der fügung stehen. quantitative Ansätze zurBewertungnicht odernurinsehreingeschränktem Ausmaß zur Ver gefühl derBevölkerung, werdenbishermitqualitativen Faktoren bewertet,daentsprechende von Geschäftszeiten, herangezogen. Intangible Werte, wieKulturgüter oderdasSicherheits- elemente, wieGebäudeoderInfrastrukturen, aberauch indirekte Werte, wiez.B. den Verlust auch deren Umsetzungsnotwendigkeit. Bisher werden dafür materielle Werte für die Risiko- Rolle. DieKosten-Nutzen-Relation definiertdieRentabilitätdieserMaßnahmenunddamit nomische Fragestellungen spielenzudembeiallenzuplanendenMaßnahmeneinetragende vielfach Modellierungen, Expertengutachten undräumlich-statistische Evaluierungen. Öko- Schutzbauwerke geleistet. Entscheidungsgrundlagen fürschutzrelevante Investitionen sind Der strukturelle Schutz der Bevölkerung vor Naturgefahren wird in der Regel präventiv durch oder auch im Wiederaufbau bzw. inder Wiederherstellung desursprünglichen Zustandes. den unterschiedlichsten Ebenen gearbeitet, sei es in der Prävention, imKatastropheneinsatz Aus diesemGrundluddasLebensministeriumamMittwoch dem24. April 2013 Ver Für Österreich wird es daher ein Novum sein, den Faktor „Personenrisiko“ bezogen Eine verantwortungsvolle Politik benötigtfundierteundqualitativ hochwertige Ent------Seite 133 Seite 134 as indirect costssuchasthelossofbusinessesduetoan eventas indirect used forlosscalculations. are elementsatrisk.hazard andtheprotected returnof benefits definethe ofa ofanoccurrence investmentprobability tothe compared to beconsidered, bothintheplanningaswelldecisionprocess. Besidesthecosts, also playspatial statistics a big role. Most importantly, has structure the costs of a mitigation these structures, notonlyis modelling usedfordecision-making, butexpert judgmentand and is, extent, toanotable preventive carriedoutthrough structuralmeasures. To implement ofthe tasks tobeoneofthecore considered Austrian government anditsadministrative bodies best costeffectiveness. Ingeneral, naturalhazardsis ofthepopulationagainst theprotection the optimalmixofprevention measures, andmitigation attherightplacesandwith public awareness, decision making institutions and executive pressuring authorities to balance perceptionandawarenessincreased ofrisktowards events catastrophic hasledtoincreased natural hazardmanagementpolicy, whichevolved over acoupleofdecadesin Austria. The significant amountofdamageandlosscouldbeprevented reduced duetoaforesighted and floods,harm thepopulationandleadtodisastrous debrisflows andlandslides. Fortunately, a This year's extreme weatherevents have shown theintrinsicpower of nature, whichcan Abstract: Perspektive desNaturgefahrenmanagements. ten die Thematik auseinerreligiös-philosophischen, theoretischen undauch praxisbezogenen sätzlichen Möglichkeit einerquantitativen Bewertungvon Menschenleben ausundbetrach- und differenzierteMeinungsbilderdieses Workshops wider. Siegehendabeivon dergrund- M. Reinberger, Dr. Michael Bründl und Dr. Sven Fuchs spiegeln im Wesentlichen die Inhalte der Ethikerfolgensoll. keine soziale oder demographische Differenzierung hinsichtlich des Alters, Geschlechts oder Verbauungsmaßnahmen angesehen, wenigüberraschend war auch dieGrundhaltung, dass z.B. die Analyse desPersonenrisikos prinzipiell hilfreich fürdieRechtfertigung von teuren sikos in die Kosten-Nutzen-Analyse von Schutzvorhaben zu finden. Stellvertretend dafür wird einen grundsätzlichen Konsens ineinigenPunkten imRahmendesEinbezugsPersonenri- Bewertung grundsätzlich ethisch vertretbar ist.Dieabschließende Diskussiontrugdazubei, ler sind, welche Bedingungen und Daten für eine Analyse gegeben sein müssen oder ob eine oder Nutzeneinertechnischen Verbauung zuzählenist,obUmsiedlungsmaßnahmenrentab- Dabei wurdenverschiedene Möglichkeiten besprochen, obeineBewertungzudenKosten Down day, tothepresent derived directly values forbuildings, aswell infrastructure Die folgenden Artikel von Dr. Josef Bordat,Dr. Andrea Leiter-Scheiring, Dr. Christoph Schutz desMenschenleben [email protected] Norwegen Geodata AS, Mag. Barbara Schwendtner [email protected] Marxergasse 2,1030 Wien (Wildbach- undLawinenverbauung) Bundesministerium fürLand-undForstwirtschaft, Umweltund Wasserwirtschaft, Abt. IV/5 Pichler DI Andreas Anschrift der Verfasser Anschrift philosophical, andpracticalperspective theoretical ofnaturalhazardmanagement. quantitative assessmentofhumanlives areligious- andconsiderthediscussion topicfrom M. Reinberger, MichaelBründlandSven Fuchs ofa the questionofthepossibility address the results. The following writtenby articles JosephBordat, Scheiring,Andrea Christoph influence have assessmentofpeople andtherefore experiences different withthemonetary ornot. measures analysis isusefulforthe justificationofcostlyconstructionworksonnaturalhazardmitigation the suggestedmethods, for thegeneralapplicability Austria was discussedandwhetheran and discussed. presented business were Besides discussing advantages and disadvantages of philosophical points of view,theories from economics, the insurance and the natural hazards countries. andactualpracticeinEuropean approach the theoretical Herein, conceptsand hazards. Lectures onthetopicuncovered thearray ofthewiderangepossibleapplications, inclusionofhumanrisktowardson thepossibleevaluation natural tothemonetary approaches organisations, scienceandresearch, andinfrastructuralmanagersattendedaone-day seminar assessments. On Wednesday, 24 April 2013, various from representatives ministries, emergency structural measures. analysisThe assessmentofindividualriskwillenhancefuture anddamage of therisklifeaffectedpopulationincost-benefitanalysis andplanningof rated by qualitative factors. ofthepopulation, valuesorthefeelingofsecurity Intangible suchasculturalheritage canbe In general, ispreferred, approach aninterdisciplinary disciplines sincedifferent A novelty in Austria now liesintheupcomingquantitative considerationandinclusion / Authors’: addresses

Seite 135 Seite 136 principles, methodsandapplications On thevaluationofdamagestolifeandlimb– Grundsätze, MethodenundAnwendungen Zur BewertungvonPersonenschäden– ANDREA M.LEITER,CHRISTOPHRHEINBERGERUNDMICHAELBRÜNDL und Kosten derNaturgefahrenabwehr Volkswirtschaftliche Bewertung von Personenschäden, Wert desstatistischen Lebens,Nutzen Stichwörter: Einsatz von SteuergeldundeinembesserenSchutz derBevölkerung führt. ßend argumentierenwir, dassdieserexpliziteEinbezugdesNutzenszueinemeffizienteren Schutzprojekten, welches den WsL seit2008explizitindieBewertungeinbindet. Abschlie- tieren kurz das Schweizer Verfahren zur Bewertung der Wirtschaftlichkeit von Naturgefahren- Schweiz vor, welche WsL-Werte zwischen 1,8 und6,4Millionen€ermittelthaben. Wir disku- eingebunden werden kann. Dazu stellen wir zwei Bewertungsstudien aus Österreich und der gen wir, wieder WsL erhobenundinbestehendeKonzepte desNaturgefahrenmanagements die geeignetsteMethodezurmonetärenBewertungvon Menschenleben darstellt. Weiter zei- erklärt, warum einedieserMethoden,dersogenannte Wert eines statistischen Lebens (WsL), tung von Personenschäden. Dieser Artikel gehtaufdreigängigeBewertungsmethodeneinund Ein wirksamer und wirtschaftlicher Umgang mit Naturgefahren erfordert die monetäre Bewer Zusammenfassung: Schutz desMenschenleben - turgefahren monetärbewerten. vor, welche denPersonenschutz vor alpinenNa- Illustration des Ansatzes stellen wir zwei Studien Nachfrage nach Sicherheitsleistungen beruht.Zur bevorzugende Bewertungsansatz,daeraufder (WsL). Letztereristaustheoretischer Sicht derzu jahre und(3)den Wert desstatistischen Lebens mankapitalansatz, (2)qualitätsbereinigteLebens- zur Bewertungvon Personenschäden: (1)denHu- Papier diskutierenwirdreiprominenteKriterien des Schutzes menschlichen Lebens.Indiesem zens von Schutzmaßnahmen ist dieBewertung Posten imRahmenderQuantifizierungdesNut- pine) Naturgefahren zu. Derdabeiumstrittenste Dies trifftauch aufSchutzmaßnahmen gegen(al- der zu erwartenden Kosten und Nutzen verlangt. wird immerhäufigereineGegenüberstellung Bei Investitionsprojekten deröffentlichen Hand Einleitung benefits andcostsofnaturalhazardprotection Socio-economic valuation ofhumanlosses, value life, ofstatistical Keywords: tax money efficientallocationof ofthepopulation. more andtoabetterprotection risks.mortality We thattheexplicit leadstoa accountingofthebenefitsmitigation argue programs,natural hazardmitigation whichhasusedthe VSL conceptsince2008tomonetize €1.8 and€6.4million. We ofassessingtheefficiency brieflydiscusstheSwissapproach valuation studiesconductedin Austria andSwitzerland, whichobtained VSL values between can beintegratedintoexisting hazardmanagementtools. For this purpose, two weintroduce risks.of mortality We show how the surveystudiesandhowVSL canbeestimatedfrom it of them, thevaluelife(VSL), ofstatistical toassessthemoney approach isthepreferable value limb. key ofthree providesThis article valuation asummary methodsandexplains why one An efficientandeffective requires managementofnaturalhazardsvaluingriskstolifeand Abstract: Nutzen-Vergleichen zuermöglichen, um somit Schutzleistung fürmenschliches LebeninKosten- von Personenschäden ist es, die Einbindung der strukturanlagen. Vorrangiges Zielder Bewertung den anGebäuden,Straßen undanderenInfra- von Menschenleben sowie dieverhinderten Schä- umfasst dieserNutzeninersterLiniedenSchutz die Kosten jeder Alternative quantifiziertwerden. bestimmen zukönnen,müssenderNutzenund ten Nettonutzenverspricht. UmdenNettonutzen Auswahl derjenigen Alternative, welche dengröß- stehen, verlangt dievolkswirtschaftliche Logikdie Wenn mehrere,alternative Projektezur Auswahl Programm oderMaßnahmenbündelumzusetzen. wägen, obessich lohnt,einbestimmtesProjekt, lichst effizienteinsetzen undmüssendaherab- Öffentliche Institutionensollen Steuergeldermög- Motivation Bei ProjektenzurNaturgefahrenabwehr

Seite 137 Seite 138 häufig verwendete Bewertungsmethoden vor. len wirdreiindervolkswirtschaftlichen Literatur noch monetärbewertetwerdenkann.Dazustel- schnitten erklärenwir, wiePersonenschutz den- Bedenken, usw. behaftet.Indenfolgenden Ab- Marktversagen, Fehlen von Märkten, moralische großen Auswirkungen istmitSchwierigkeiten wie sen werden.DieBewertungkleinerRisikenmit gemeinsamen Recheneinheit (z.B. Geld) gemes- zen wird möglich, wenn diese Größen in einer oder einemProjektverbundenen Kosten undNut- Die Vergleichbarkeit dermiteinerMaßnahme Bewertungsmethoden Bevölkerung. leistungen entspricht nicht denBedürfnissender fentliche Handbereitgestellte Ausmaß an Schutz- veau resultiert. Anders gesagt, dasdurch dieöf- Finanzmitteln, woraus einsuboptimalesSchutzni - die Gefahreinerineffizienten Verwendung von berger, 2011a).OhnedieseBewertungbesteht des RisikosfürjedenEinzelnenwertist(Rhein- wie vielder Allgemeinheit einekleineReduktion doch nicht. Vielmehr gehtesdarum,zubeziffern, wertung von Gesundheits- undSterberisikenje- heiten messbarsind.DarumgehtesbeiderBe- sind undMenschenleben daher nicht inGeldein- argumentiert, dassMenschenleben unbezahlbar gefahrenexperten Bedenkenhervor. Vielfach wird entsprechende Bewertungsmethoden beiNatur 30 Jahren akzeptiert undpraktiziert wird,rufen täre Bewertungmenschlichen Lebensseitüber Gesundheits- undSterberisikenbereitzustellen. liche Investitionsmaßnahmen zur Reduktion von eine fundierte Entscheidungsgrundlage für öffent- Während inderÖkonomiediemone- - tung malderLebensqualität. Daraus folgt,dassein tet. EinQALY ergibtsich ausderRestlebenserwar lation zurGesundheitbzw. Lebensqualitätbewer dieser Methodedierestlichen LebensjahreinRe- Betroffenen bestimmt.Insbesondere werdenbei bensqualität. Diesewirddurch Befragung der Informationen überden„Wert“ veränderter Le- reich eingesetzt,dennQALYs lieferndetaillierte (kurz QALYs) wird vor allem im Gesundheitsbe- Das Konzept derqualitätsbereinigtenLebensjahre 2. QualitätsbereinigteLebensjahre(QALYs) basieren. Entscheidungen zurProjektwahl aufdemHKA cherheitsvorkehrungen getroffenwerden,wenn werden. DieKonsequenz ist,dasszugeringeSi- der Schutzleistungen nur teilweise berücksichtigt HKA unterbewertet,weildiepositiven Effekte erfasst werden(Breyer etal., 2005). am Leben,Risikoaversion, Schmerz) könnennicht einkommensbezogene Dimensionen(z.B. Freude Kapitaleinkommen wirdignoriert;andere,nicht geringerer Wert zugeschrieben; das Vorliegen von nisten, Teilzeitbeschäftigte, Arbeitslose) wird ein ringem oderkeinemEinkommen(z.B. Pensio- auf derHand:DemLebenvon Personen mitge- Arbeitseinkommen). DieNachteile liegenjedoch Daten (Lebenserwartung, Beschäftigungsquote, gänglichkeit derfürdieBerechnung notwendigen Berechnung desHumankapitals undinderZu- Die Vorteile desHKAliegenindereinfachen wert deszukünftigenBruttoarbeitseinkommens. Beiträge zumSozialprodukt bzw. alsGegenwarts- bens alsSummederdiskontierten,zukünftigen bestimmt derHKAden Wert einesMenschenle- Analog zum Versicherungswert von Sachobjekten 1. Humankapitalansatz(HKA) Schutz desMenschenleben Personenschäden werdendurch den - - ting death. death,And itisnot aparticular buta that Ishalldiscuss, butof ‘life-saving’, ofpreven - of humanlife hen wiefolgt:„It is nottheworth Thomas Schelling (1968)beschreibt dieses Vorge- deren Eintreten ein Geldwert zugewiesen wird. cheren, zukünftigenPersonenschäden noch vor bestimmten Person bewertetwird, sondern unsi- tet. Zentral dabeiist,dassnicht dasLebeneiner menschliche Leben in seiner Gesamtheit bewer strophen, etc.) Anwendung, dadieser Ansatz das Luft-, Boden-, Wasserverschmutzung, Naturkata- Personenschäden durch Umwelteinflüsse(z.B., Der WsL findet vor alleminderBewertung von 3. Wert desstatistischenLebens(WsL) delt werden(Hammitt,2002). Nutzwerte wiederinGeldäquivalente umgewan - men Einheitvergleichen zukönnen,müssen diese stellen. UmKosten und Nutzen in einer gemeinsa- ist zubemerken,dassQALYs nurNutzwertedar tiger Nachteil derQALY-Methode ist. Abschließend nahme istkosten-undzeitintensiv, was eingewich - Lebensqualität aufgrund einer bestimmten Maß- bung undvor allemdieBewertung derveränderten Patienten bzw. kranken Menschen. DieseErhe- durch standardisierte Befragungen, meistens von sonen. DieErmittlungderLebensqualitäterfolgt bewertet wird als jene von jungen,gesunden Per kranke Personen, deren Lebensqualitätgeringer (Breyer etal.,2005). nigten Lebensjahrenzugunstenvon 10Personen gewichtet wiederGewinn von 5qualitätsberei- Lebensjahren zugunsteneinerPerson wirdgleich zen, d.h.derGewinnvon 50qualitätsbereinigten Lebensqualität. Was zählt,istderkollektive Nut- wie zweiLebensjahrebeieiner50-prozentigen Lebensqualität) dengleichen QALY-Wert generiert Lebensjahr inbesterGesundheit(100-prozentige Diese Bewertungbenachteiligt alteund - - - auch inder Praxis einenakzeptierten Bewertungs- Bewertungsmethode für menschliches Leben und Rheinberger (2009)). kann (eineausführliche Diskussionfindetsich bei lichen Marktverhalten der Befragten abweichen der Befragung geäußerte Verhalten vom tatsäch- und zeitintensiv istunddassdashypothetische, in Nachteilig ist,dassdieseErhebungsformkosten- fentlichen Gütern,fürwelche keinMarktexistiert. setzbar undeignensich fürdieBewertungvon öf- Markt voraussetzen. Siesinddaherflexibelein- haben den Vorteil, dassSiekeinenbestehenden sumverhalten) erhobenwerden. nem existierendenMarkt(z.B. Berufswahl, Kon- des Verhaltens derbetroffenen Personen aufei- durch Befragung oderindirektdurch Beobachten siko. Dieindividuelle ZB kannentwederdirekt zwischen Wohlstand (Einkommen) undSterberi- zu bezahlen. Also istder WsL 100000*20€). verhinderter Todesfall. Jede Person istbereit20€ 2 Millionen€(Auf 100000 Personen kommtein 1:100 Liegt diemittlereZBfüreineRisikoreduktionvon gendes Beispielerleichtert denGedankengang: auf einstatistisches Leben hochgerechnet. Fol - über diebetroffeneBevölkerung gemitteltund Risikoverringerung wirdineinemzweitenSchritt reit ist.Dieseindividuelle ZBfüreinemarginale für einebestimmteRisikoreduktionzuzahlenbe- Schritt wirddieFrage geklärt,wievieleinePerson det sich bei Ashenfelter (2006)).Ineinemersten berisiko (einekritische Diskussionzum WsL fin- lungsbereitschaft (ZB)füreinverringertes Ster onymes, statistisches Leben. also nicht ein bestimmtes Leben, sondern ein an- death.“GegenstandderBewertungist statistical 000 bei20€,soergibtsich ein WsL von Da der WsL die umfassendste monetäre Bewertungen basierendaufBefragungen Grundlage für den WsL ist die Abwägung Der WsL basiertaufdermittlerenZah- - Seite 139 Seite 140 ken vs.alle Verkehrsteilnehmer bei Reduktion Menschen beiReduktionvon Arbeitsplatzrisi- Stichprobe der Begünstigten (z.B. arbeitende (kleine vs.großeRisikoveränderungen), der risiken), dem Ausmaß der Risikoveränderung kos (z.B. Arbeitsrisiken, Verkehrsrisiken, Krebs- Mittelwert), der Art des zu vermindernden Risi- dem gewählten statistischen Maß(Medianvs. fragungen geäußerteshypothetisches Verhalten), der ZB(beobachtbares Marktverhalten vs.inBe- Werte variieren abhängigvon derErhebungsform Todesfällen „richtig“ misst. welcher WsL-Wert denNutzenausverhinderten ße Bandbreitezustande kommt undandererseits, wirft einerseitsdieFrage auf,wodurch diesegro- zwischen 0,1und25Millionen €bewegt.Das zeigen, dasssich der WsL ineinerBandbreite 2011; Kochi etal.,2006; Viscusi und Aldy, 2003) verhindern. Literaturübersichten (Lindhjemetal., um Maßnahmenzubewerten,welche Todesfälle se Methodeistdahereingeeignetes Verfahren, direkt indenBewertungsprozesseinbindet.Die- potenziell BegünstigteneinerSchutzmaßnahme Einkommensabwägungen beruht unddadurch die tischen Lebens,deraufindividuellen Risiko-und Der WsL misstdenmonetären Wert einesstatis- von SchutzleistungengegenalpineNaturgefahren Anwendbarkeit desWsLzurBewertung erläutert. fahrenmanagement imnächsten Abschnitt näher satz undseinemögliche Anwendung imNaturge- Die Internetquellen sind im Literaturverzeichnis angeführt. 1 DieInternetquellen sindimLiteraturverzeichnis Department of TransportationDepartment Environmental Protection Agency oderdesU.S. ischen Kommission, Environment DG;der U.S. ansatz darstellt(sieheEmpfehlungenderEuropä- Dazu istFolgendes zubemerken: WsL- 1 ), wirddieser An- WsL-Werte repräsentieren dahereingeeignetes sichtigt werden.DieindenStudienermittelten trollfaktoren beiderBerechnung des WsL berück- werden. Zudem konnten viele verschiedene Kon- durch Ängste vor demUnbekanntenbeeinflusst -bewertung solltedahernicht (oderweniger) gen nicht fremd.IhreRisikowahrnehmung und der istdas Auftreten von Lawinen undSteinschlä- zugutekommen. DenEinwohnern der Alpenlän- tungen, welche den Bewohnern alpiner Regionen Ländern durchgeführt undbewertenSchutzleis- schlag ermitteln. Diese Studien wurden in alpinen Verhinderung von Schneelawinen bzw. Stein- WsL basierendaufdenindividuellen ZBfürdie stellen wirnachfolgend zwei Studienvor, dieden Personenschäden durch alpineNaturgefahren genstand ähneln. kulturellen UmfelddemprimärenBewertungsge- nahme Begünstigten,demgesellschaftlichen und individuellen Charakteristiken derdurch dieMaß- tenden Risikos (z.B. alpineNaturgefahren),den sich inder Art unddem Ausmaß deszubewer zumindest aufjene WsL-Studien beziehen,die werden können,solltensich Entscheidungsträger Kostengründen nicht standardmäßigdurchgeführt hoben. DaaberPrimärerhebungenausZeit-und WsL fürdaszubewertendeProjektindividuell er Projekt übertragen lassen.Idealerweisewirdder de WsL-Werte nicht ohne Weiteres aufeinneues nometrischen Schätzverfahren. etc.) unddengewählten statistischen undöko- Fragestellungen; evtl.grafischen Darstellungen, sign (persönlich, telefonisch, schriftlich; Art der kulturellen Gegebenheiten,demBefragungsde - gung/Beobachtung, dengesellschaftlichen und von Verkehrsrisiken), demZeitpunktderBefra- Schutz desMenschenleben Als ReferenzstudienzurBewertungvon Daraus folgt,dasssich bereitsexistieren- - - basiert auf dem arithmetischen Mittel, da dieses 1,8 Millionen€(43*42.500) ergibt. Dieser Wert 43 €proJahr, woraus sich ein WsL inHöhevon derung von tödlichen Lawinenunfällen liegtbei durchschnittliche individuelle ZB für eine Verhin- Schutzwirkung aufrechtzuerhalten. Monat zuzahlenbereitwären, umdiebisherige gefragt, obsieeinenbestimmtenEuro-Betrag pro würden. Die Interviewten wurden anschließend von Schutzmaßnahmen nicht mehrdurchgeführt Einwohner), fallsanfallende Wartungsarbeiten Risikoerhöhung von einem Todesfall pro42.500 sich dieses Risiko erhöht (unterstellt wurde eine vorgegeben. InderFolge wurdeunterstellt,dass Durchschnitt tödlicher Lawinenunfälle bezieht, gangsrisiko, welches sich aufden10-Jahres- Risikoerhöhung. DenBefragten wurdedas Aus- Ermittlung derZBfüreine Verhinderung einer Alter, Schulbildung) derBefragten. zio-demografische Merkmale(z.B. Geschlecht, Risikoverhalten, Risikowahrnehmung sowie so- gen erhebtInformationenzuRisikoeinstellung, Bezirken Tirols interviewtwurden.DerFragebo - 2005 statt,wobei ca.2.000Personen ausallen fand imSeptember/Oktober2004undFebruar ZB fürverringerte Lawinenunfälle. DieBefragung durch eine Befragungsstudie zur individuellen Die Erhebungdes WsL inÖsterreich erfolgte Schneelawinen –WsLÖsterreich Bewertung derVerminderung vonPersonenschädendurch Schutzmaßnahmen Eingangfindenkönnen. in Kosten-Nutzen-Analysen fürentsprechende nenunfälle und verhinderter Steinschläge, die monetäres MaßdesNutzensverhinderter Lawi- Die ausdenBefragungsdaten geschätzte Die zentrale Fragestellung dienteder (2011) enthalten. sindin LeiterErgebnisse &Pruckner (2009; 2013)undLeiter dieserStudieund deren Beschreibung 2 Einedetaillierte gebunden werdensollen. wenn die Werte inKosten-Nutzen-Analysen ein- gemäß Carson(2000)dasgeeigneteMaßdarstellt, berechnet werden. die Zahlungsbereitschaft fürRisikoreduktionen der Auswahlentscheidungenkonnte den. Anhand Implementierung desProgramms entstehenwür und (4) die Kosten, die den Befragten durch die gefahr, gegendiedasProgramm schützen würde; die dasProgramm wirksamwäre; (3)dieHaupt- gramm verhindern könnte;(2)dieDauer, über der Todesfälle proJahr, dieeinspezifisches Pro- unterschieden: (1)dieRisikoreduktion inForm in ihrer Ausprägung von Programm zuProgramm jeweils durch vier Attribute beschrieben, diesich wahl vorgelegt. DieSchutzprogramme waren auf öffentlichen Straßen im Berggebiet zur Aus - vor Lawinen, Steinschlag undanderenGefahren Befragten verschiedene Programme zumSchutz Region Prättigau/Davos statt.Dabeiwurdenden mit 900Personen ausderStadtZürich undder schriftliche Befragung fand imNovember 2007 und Lawinen aufSchweizer Alpenstraßen. Die ZB fürgleichbleibenden Schutz vor Steinschlag durch eine Befragungsstudie zur individuellen Die Erhebungdes WsL inderSchweiz erfolgte Schneelawinen undSteinschlag–WsLSchweiz Bewertung derVerminderung vonPersonenschädendurch tistische Unterschiede indermonetärenBewer von sozio-demografischen Faktoren konntensta- 6,4 Millionen€entspricht. Durch Einbeziehung hinderung einesstatistischen Todesfalls von ca. 43 €, was einem gesellschaftlichen Wert zur Ver programme lagdurchschnittlich zwischen 40und die Implementierungdervorgeschlagenen Schutz- Die individuelle Zahlungsbereitschaft für 2

- - - Seite 141 Seite 142 9 und14%. kation schwankten dieseDiskontraten zwischen Todesrisiken zuschätzen. Je nach Modellspezifi- dem, impliziteDiskontraten fürdieReduktionvon Einbindung der Wirkungsdauer erlaubteesaußer tung derProbandenidentifiziertwerden.Die Rheinberger (2009;Rheinberger 2011b). findetsich bei derErgebnisse Beschreibung 3 Einedetaillierte prüft. Diemethodische Grundlagedazubildet sequent aufihrNutzen-Kosten-Verhältnis ge- Schutzmaßnahmen gegenNaturgefahrenkon- Seit 2008werdeninderSchweiz projektierte Anwendung desWsLinderNaturgefahrenpraxis (Source: M.Bründl,WSL-SLF) If humanbeingsareprotected,thevalueofstatisticallifeisanimportantcriteriaforvaluationlosses. Abb. 1:Thecostsofprotectionmeasures(eg.avalanchecontrolworks)shouldbeinbalancedrelationtotheresultingbenefits. Bildquelle: M.Bründl,WSL-SLF. Nutzen stehen.Werden Personengeschützt,stelltderWsLeinewichtigeGrössefürdieBewertungvonPersonenschädendar. Abb. 1:DieKostenvonSchutzmassnahmen(z.B.einerLawinenverbauung)solltenineinemausgewogenenVerhältnis zumerzielten 3

- 4 (Rheinberger, 2011a). gestellt werden. den Kosten derSchutzmaßnahmen gegenüber täre Nutzen der Risikoverminderung kann nun multipliziert wird.Dersomit erhaltenemone- gewandelt werden,indemsiemitdem WsL Veränderung kanndanninGeldeinheitenum- koveränderung gemessenwerdenkann.Diese Umsetzung einer Schutzmaßnahme die Risi- Analyse derPersonenrisiken vor undnach der 2009). DerLeitfadenzeigtauf,wiemiteiner turgefahren PLANAT erarbeitet wurde(Bründl, der im Auftrag derNationalenPlattformNa- der Leitfaden Risikokonzept für Naturgefahren,

Aus Sichtwäre theoretischer der Nettonutzen zubevorzugen Schutz desMenschenleben 4 - werden sollte. führt unddaherauch inÖsterreich angewendet nomisch effizienterenEinsatzöffentlicher Gelder Personenschäden mithilfedes WsL zueinemöko- der Ansicht, dassdertransparente Einbezugvon dern kann. Trotz dieserEinschränkung sindwir Zahlungsbereitschaft derBevölkerung starkän- unterschiedlicher Risikenunddamitauch die angegangen werden,dasich die Wahrnehmung dem Gesundheitswesen) solltejedoch vorsichtig von WsL-Werten aus anderenBereichen (z.B. netär bewertet werden kann.Die Übertragung Todesfällen durch Lawinen undSteinschlag mo- Schweiz wird skizziert, wie die Verhinderung von er BewertungsstudieninÖsterreich undinder nach Schutzleistungen abbildet. Anhand zwei - Gefahr unddiedaraus stammendeNachfrage er dievon derBevölkerung wahrgenommene den umfassendstenBewertungsansatzdar, da pine Naturgefahren. Das Konzept des WsL stellt zur Bewertung von Personenschäden durch al- Dieser Beitrag diskutiertverschiedene Methoden Schlussfolgerungen (Bründl etal.,2012). für Risikobeurteilungeninder Schweiz verwendet keit von Schutzmaßnahmen undweiteren Tools und Wirtschaftlichder Wirksamkeit - Beurteilung admin.ch) desBundesamtes fürUmweltdie im Berechnungstool „EconoMe“ (www.econome. ist politisch weitgehendakzeptiert undwirdauch (rund 4Millionen€)angenommen. ein WsL-Wert von 5MillionenSchweizer Franken willig einem Naturgefahrenrisiko ausgesetzt sind, für Personen, die zu einem großen Grad unfrei- reich der technischen Risiken (Merz et al.,1995) Heute wirdbasierendaufStudienausdemBe- 5 Umrechnung CHF/EUR1,25 Umrechnung 5 Dieser Wert 42: 169-186. attitudinal factorsinscope tests.Environmental andResource Economics Proportionality ofwillingness topay tosmallchanges inrisk: The impactof LEITER A. M.,PRUCKNERG.J. (2009). nal ofEnvironmental Psychology 31:361-372. The senseofsnow -Individuals' perception offatalavalanche Events. Jour LEITER A. M.,(2011). hec.2951. Timing effectsinhealthvaluations. HealthEconomics,DOI:10.1002/ LEITER A. M.,PRUCKNERG.(2013). and Resource Economics34:385-406. value ofastatisticallifeforenvironmental policy analysis.Environmental An empirical Bayes approach tocombiningandcomparingestimates of the KOCHI, I. AND HUBBELL, B. AND KRAMER,R.(2006). QALYs versus WTP. Risk Analysis 22:985-1001. HAMMITT, J.K.(2002). 34: 1413-1418. Contingent valuation: A user’s guide. Environmental Science & Technology CARSON R.T. (2000). 933-943. PRAEVENT. InternationalResearch SocietyINTERPRAEVENT, Grenoble: ways. In:Koboltschnig G.,HüblJ.,Braun J.(Hrsg.).12thCongressINTER- the effectiveness andthecost-efficiency ofprotective measuresalong rail- "EconoMe-Railway". A newcalculationmethodandtoolforcomparing BRÜNDL M., WINKLER C.,BAUMANN R.(2012). Plattform NaturgefahrenPLANAT, Bern. Risikokonzept fürNaturgefahren.Einzelprojekt A1.1: Leitfaden.Nationale BRÜNDL M.(2009). Gesundheitsökonomik, 5. Auflage. Springer-Verlag BerlinHeidelberg. BREYER F., ZWEIFELP., KIFMANNP. (2005). nomic Journal 116:C10-C23. Measuring thevalue ofastatisticallife:Problemsandprospects. The Eco- ASHENFELTER O. (2006). Literatur /References: [email protected] Flüelastrasse 11,7260Davos Dorf,Schweiz WSL-Institut fürSchnee- und Lawinenforschung SLF Dr. Michael Bründl [email protected] Frankreich Allée de Brienne 21, 31015 Toulouse Cedex 6, INRA-LERNA, Toulouse School ofEconomics Dr. ChristophM.Rheinberger [email protected] Universitätsstraße 15,6020Innsbruck Universität Innsbruck Dr. Andrea M.Leiter Anschrift derVerfasser /Authors’addresses: - Seite 143 Seite 144 hout theworld. Journal ofRiskandUncertainty27:5-76. The value of a statistical life: A critical review of market estimates throug- VISCUSI W.K., ALDY(2003). J.E. lic expenditureanalysis.Brookings Washington D.C.: 127–162. 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+43 658274494-33 +43 658274494 @mjp-zt.at naturraum - management mbH&CoKG naturraum -management Umsetzungsbegleitung /-kontrolle tel (fax): 0043-512-342725 (11) E F T A 4810Gmunden Münzfeld 50 ingenieurgesellschaft für

+43 761275101-33 +43 761275101 [email protected] mail: [email protected] A-6020 innsbruck A-6020 innsbruck grabenweg 3a i.n.n. www.mjp-zt.at 20.08.12 12:22

Seite 145 Seite 146 Ethical andLegalAspects Assessment ofInjurytoPersons. Ethische undrechtlicheAspekte Bewertung vonPersonenschäden: JOSEF BORDAT Ethik, Religion,Recht aufLeben,Schutzanspruch, Menschenwürde Stichwörter: Menschen nicht hinsichtlich ihrer Würde verletzen. wird. Methoden der Bewertung müssen dabei so ausgelegt sein, dass sie konkret existierende setzung möglich, dassstrengzwischen statistischem undempirischem Lebenunterschieden Schutz erwächst (dieswird ausrechtlicher Sicht verneint). EineBewertungistunterder Voraus- und zumanderendarum,obausdemGrundrecht aufLebeneinunbedingter Anspruch auf Menschen mitderMenschenwürde vereinbaren lässt(dieswirdausethischer Sicht verneint), rechtlicher Aspekte erörtert.Dabeigehteszumeinendarum,obsich dieMonetarisierungdes von Menschenleben auf.Siewirdimvorliegenden Beitrag durch Betrachtung ethischer und Die Bewertungvon Personenschäden wirftdiegrundsätzliche Frage nach der Bewertbarkeit Zusammenfassung: Schutz desMenschenleben die Frage, diesich beiderPlanungundDurchfüh- den strengen Auflagen derBudgetierung.Denn obliegt inZeitenknapperöffentlicher Ressourcen sein wiedasBewusstseinfürPreisezunahm. fühl für Werte indemMaßeverloren gegangenzu diesen Politikbereichen scheint inder Tat dasGe- gerecht werden.Kultur, Bildung,Gesundheit–in gebnisse hervorbringt, diedemMenschen nicht regeln sollte,weildasfreieSpielderKräfte Er die HauptrollespieltundderMarktnicht alles worfen, auch dieBereiche, indenenGeldnicht che werdenderökonomischen Kontrolle unter Deutlichkeit zubewahrheiten. Alle Lebensberei - scheint sich heute,120Jahre später, ingroßer dermeres Fächer, das1892uraufgeführt wurde, Bonmot Oscar Wildes ausdemDrama Lady Win - den Wert. Dasbekanntekulturpessimistische Heute kenntmanvon allem denPreis,von nichts Einleitung. Oder:Was kostetderMensch? Ethics, Religion, RighttoLife, RighttoProtection, HumanDignity Keywords: human beings. assessment mustbedesignedsothatthey ofactuallyexisting donotinfringeuponthedignity andempiricallife. statistical isacleardistinctionbetween the conditionthere Methodsof right tolife(thisis, perspective, alegal from notthefact). An assessmentispossibleunder thefundamental from isanunconditionalrighttoprotection this concernswhetherthere (thisisthe fact,the conceptofhumandignity theethicalanalysis reveals). Ontheotherhand, involves, on the one hand, the question whether the monetization of human life runs against human life. This paper will discuss this by aspects. considering the ethical and legal This of questionofthemeasurability raisesthefundamental The assessmentofpersonalinjury Abstract: Auch dasNaturgefahrenmanagement - - eines statistischen Lebens“(WSL). niger konkretenZahlen,zuPreisen fürden„Wert Sicherheitsmaßnahmen) führenzumehroderwe- von LebenszeitundzurZahlungsbereitschaft für oder auch Umfragen zursubjektiven Bewertung die Bewertungnach demHumankapitalansatz nung von kompensatorischen Lohndifferenzialen, Analyse derUnfallverhütungskosten, dieBerech- Anwendung kommt.Gängige Verfahren (etwa die worten, jenach demBewertungsansatz,derzur Mensch? –lässtsich ganzunterschiedlich beant- Geldeinheiten. leben und damit die Bewertung des Menschen in nichts anderesalsdieBewertung von Menschen- von personenbezogenenSchäden bedeutetdamit Werten, sondern zu Preisen führt. Die Bewertung eine zentrale Rolle,eineBewertung,dienicht zu die Bewertungvon personenbezogenen Schäden schenlebens stelltsiesich. IndiesemKontext spielt um jedenPreis? Auch fürdenSchutz desMen- rung von Schutzmaßnahmen stellt,lautet:Schutz Die Preisfrage –also:Was kostet der

Seite 147 Seite 148 dern unermesslich hoch. dieser nicht inGeldeinheitenauszudrücken, son- der den Wert einesMenschen bestimmt,doch ist Ganzen. Auch hierwirdein Vergleich angestellt, ben entspricht hier der Menschheit, der Welt, dem habe erdieganze Welt gerettet.“EinMenschenle- wer einenMenschen rettet,fürdensollessein,als als habeerdieganzeMenschheit getötet.Und „Wer einenMenschen tötet,fürdensollessein, rettet dieganze Welt.“ Undim Koran (5:32) steht: die ganze Welt. Und wer eine einzige Seele rettet, lehren, wereineeinzigeSeelezerstört,zerstört diesen Zweck wurdederMensch erschaffen: Zu Im Talmud (Sanhedrin, 37a) finden wir: „Nur für gehbares Postulat derreligiösen Anthropologie. unendliche Wert desMenschen einnicht hinter sammen behandeltwerdenkönnen,istderschier Im Judentum undimIslam, diefürdieseFrage zu- Judentum undIslam. Moraltheologische Betrachtung weltlicher Philosophie. wegs nur religiös begründbar, sondern auch mit Würde, diedemMenschen eignet.Diesistkeines- Gott. Ihre Antwort findet sie in der Absolutheit der nimmst? Was istderMensch, dass DuDichseineran- Ethische Aspekte Sie sollnachfolgend erörtert werden. leben isteineethische und eine(grund)rechtliche. men? DieFrage derBewertbarkeitvon Menschen- nun einenPreisbekommen. Wie passtdaszusam- wertbar? Der Mensch hat doch diesem, imökonomischen Sinneüberhauptbe- das –denMenschen bewerten?IstderMensch in sein mögen,stehteineGrundsatzfrage: Darfman Über alldiesen Verfahren, sounterschiedlich sie (Psalm 8,5)DieFrage richtet sich an Würde – und soll - er von sich, von seiner Würde, von seinemBe- Beziehung neu aufbaut. Diestutder Vater, indem 21). Ermusshoffen,dassder Vater seinerseitsdie mehr wert,daßich deinSohnheiße“(Lukas15, den Himmelundvor dir;ich binhinfortnicht So bekennter:„Vater, ich habegesündigtgegen Sohnes-Würde bauen,denndiesehaterverloren. Beziehung zum Vater nicht mehraufseineeigene gativen Modus gelebt. Er kann schließlich seine Vater dieFreiheit seinerSohnschaft nurimne- Sohn hat in Verkennung der Abhängigkeit vom Gleichnis vom barmherzigen Vater (Abb. berühmten schenwürde als Gottesgeschenk zeigtsich im gigkeit beiderBestimmungdes Wesens derMen- schen unermesslich. von Gott. Auch dasmacht sieunddamitdenMen- (Luther), eine„fremde Würde“, dennsiekommt ist. Zugleich ist seine Würde eine dignitas aliena die Gottebenbildlichkeit nicht von ihmzutrennen unveräußerlich, nicht von ihmzutrennen,weil Mensch ist.Damitistdie Würde desMenschen der Mensch ist,sondern sie besteht,indemder dern seineEssenz.Siebestehtnicht inetwas, das ist alsokeineEigenschaft desMenschen, son- Schöpfers zumGeschöpf. Gottebenbildlichkeit schen durch diegrößtmögliche Zuwendungdes In Christusbekräftigt Gottdiese Würde desMen- ist demMenschen personale Würde verliehen. Pointe erfährt. Als Abbild despersonalenGottes in derMenschwerdung Gottes einebesondere Gottebenbildlichkeit des Menschen ergibt und na, diesich direktausder Geschöpflichkeit und Jesu auftrat – eine unveräußerliche dignitas huma- völlig neu,alsdieserGedankeimZugederEthik gebnis. Sieverleiht demMenschen –unddaswar deren Weg, kommtaberzueinemähnlichen Er Die christliche Philosophiegehteinenetwas an- Christentum. Schutz desMenschenleben Das Verhältnis von Freiheit und Abhän- Gleichnis vom verlorenen Sohnbzw. 1). Der - nicht aufder Eigenschaft desSohnes, Sohnge- Ebenbildlichkeit desverlorenen Sohnesberuht S. 294) fasst dies eindrücklich zusammen: „Die evangelische(1972, Helmut Thielicke Theologe Anspruch hat;erempfängtsieausGnade.Der des Vaters, aufdiederSohneigentlich keinen 22). Gewand, RingundSchuhe sindBesitztümer die Hand,undziehtihmSchuhe an“(Lukas15, und ziehtesihman,steckt ihmeinenRingan nis desSohnes:„Holtschnell dasbesteGewand, sitz gibt.Soantwortet der Vater aufdasBekennt- unendlich. mit demZahlwert dergöttlichen Barmherzigkeit: des „Vaters“ ihreBewertungerfährt–undzwar werden kann, da sie letztlich im Gnadenerweis liegt, dienicht von uns(den„Söhnen“)bemessen die auch außerhalb unserer Verfügungsgewalt – jenseitsjedenvorstellbaren Preises–,sondern chen ist, die nicht nur unermesslichen Wert hat geblieben zusein.“ blieben zu sein, sondern auf der des Vaters, Vater Es istklar, dasshiereine Würde angespro- ings). details/Hermitage_Paint- (Source: http://archive.org/ St. Petersburg,Hermitage. 103.1 x80.7in. Oil onCanvas, Prodigal Son(about1665). van Rijn:TheReturnofthe Rembrandt Harmenszoon Fig. 1: tings). details/Hermitage_Pain- (Quelle: http://archive.org/ St. Petersburg,Eremitage. 262 x206cm. 1665). ÖlaufLeinwand, verlorenen Sohnes(um van Rijn:DieHeimkehrdes Rembrandt Harmenszoon Abb. 1:

Seite 149 Seite 150 den Begriffzuverwenden. ist absolutundunbedingtoder eslohntsich nicht, ses, wieesKantdenkt. Also: Entweder die Würde auf einimMenschen selbstgründendesNumino- oder aufeine Transzendentalsubjektivität hin,also Transzendenzentität, also auf Gotthinorientiert, der Fähigkeit zurSelbsttranszendierung, aufeine die dem Menschen gerecht wird – als Wesen mit und aufeineEbenederUnverfügbarkeit deutet, gründet –überdieRegelungsebenehinausweist dann, wennderBegriff–religiösodersäkularbe- seien siepolitisch oderwirtschaftlich bedingt,nur zweckungsmechanismen unsererGesellschaft, wenn siedenMenschen heraushebt ausden Ver genständiges Konzept rechtfertigt, nurdannalso, überhaupt einenPlatzeinnehmen,dersiealsei- kann die Würde imRahmenderRechtsordnung schen istunantastbar.“ Undnursoverstanden Artikel 1 Absatz 1Satz1:„Die Würde desMen- es etwa dasdeutsche Grundgesetzausdrückt, in regelt werdenmuss,unbedingtverpflichtet. Wie die Gemeinschaft beiallem, was sonstnoch ge- tive Verbindlichkeit der Würde, diedenStaatund lichkeit, aufvorrechtliche Moralität, aufüberposi- einen Anspruch auf Absolutheit undUnveräußer der Würde – ebenso wie die religiösen Konzepte erheben sie–wennesdennernstmeinenmit Integrität anerkennen und stärkensollen. Damit sich selbstGesetzegibt, die seineIdentitätund te GottesoderderNaturnachvollzieht, sondern stimmung desIndividuums, dasnicht dieGebo- Begründung hinzur Autonomie undSelbstbe- (Abb. 2)wegvon derhetero- bzw. theonomen Menschenwürde im Ausgang von ImmanuelKant Menschheit. Doch gehensäkulareKonzepte der de gehtesumdas Verhältnis von Mensch und Auch insäkularenKonzepten derMenschenwür Moralphilosophische Betrachtung Kant schließt inseinerGrundlegungzur - - - die allgemeinen menschlichen Neigungen und lent verstattet, dashateine Würde. Was sich auf über allenPreiserhabenist,mithin kein Äquiva- als hat, andessenStellekannauch etwas anderes, einen cher: „ImReiche der Zwecke hatallesentweder in Geldeinheitenausdrücken lässt. heit“ einenunermesslichen Wert bei,dersich nicht treter derMenschheit aufgrundseiner„Mensch- auch KantdamitdemeinzelnenMenschen als Ver zum Menschen macht. Doch imErgebnismisst schen, sonderndas,was deneinzelnenMenschen mit abernicht dieSummeallerempirischen Men- die imMenschen anzuerkennensei.Ermeintda- dentum undderIslam–von der„Menschheit“, gewürdigt wird.“(1958,Rn.28). nem bloßen Mittel, zur vertretbaren Größe herab- „wenn derkonkreteMensch zumObjekt,zuei- nach derdie Würde desMenschen verletzt ist, in diesogenannte„Objektformel“GünterDürigs, ist indasdeutsche Verfassungsrecht eingegangen, dient, seine Würde verletzt wird.DieserGedanke als Mittelzueinemvermeintlich höherenZweck gekehrt jedoch, dass überall dort,wo derMensch an sich selbst,eristSelbstzweck. Dasheißtum- brauchst.“ (1978,S.429).DerMensch istZweck zeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel son alsinderPerson einesjedenanderen,jeder so, daßdudieMenschheit, sowohl indeinerPer seines ist fürKantunmoralisch. Dieeinschlägige Form nutzen zuidentifizieren.Einsolches Vorgehen Zweck“ zudienen,einengrößtmöglichen Gesamt- werden dürfen, auch nicht, um damit dem „guten aus, dessenelementareRechte nicht verrechnet Subjekts, jedeInstrumentalisierungdesMenschen Metaphysik derSittenjedeObjektivierung des Schutz desMenschenleben Äquivalent, gesetztwerden;was dagegen Preis, odereineWürde. Was einenPreis Kategorischen Imperativlautet:„Handle An andere Stelle wird er dazu deutli- Kant spricht hierebenfalls –wiedasJu- - - - ein Wesen, dasfähigist,Zwecke zusetzenund das istderMensch: Ein Wesen mitinnerem Wert, gleichbar undverrechenbar machen. Undgenau zugleich einenPreishabenundsich damitver vereinbar. Denn: Was eine Würde hat,kannnicht bens istnach KantmitderMenschenwürde nicht interpersonelle Verrechnung menschlichen Le- S. 68, eigene Hervorhebung). Das bedeutet: Die sondern eineninnern Wert, d.i.Würde.“ (1978, nicht bloß einen relativen Wert, d. i. einen Preis, allein etwas Zweck ansich selbstseinkann,hat das aber, was dieBedingungausmacht, unterder Gemütskräfte,; gemäßist,einenAffektionspreis gefallen ambloßenzwecklosen Spielunserer einem gewissen Geschmacke, d. i. einem Wohl- was, auch ohneeinBedürfnisvorauszusetzen, ; das, Bedürfnisse bezieht, hat einenMarktpreis History/Carnegie/kant/portrait.html). century). (Source:http://www.departments.bucknell.edu/ Fig. 2:ImmanuelKant.Portraitbyanunknownartist(18th History/Carnegie/kant/portrait.html). (18. Jh.).(Quelle:http://www.departments.bucknell.edu/ Abb. 2:ImmanuelKant.PorträteinesunbekanntenMalers - Verhältnismäßigkeit istinDeutschland Verfas- geschützt werden muss. Auch derGrundsatz der rechte, dasRecht aufLeben, nicht bedingungslos Ergebnis selbstdas elementarste allerMenschen- oben undnach untenGrenzensetzt,sodassim Katastrophenschutzes der Pflicht desStaates nach bestimmt wirdundimFalle von Maßnahmendes der wiederum vom Über- undUntermaßverbot der Grundsatz Verhältnismäßigkeit entgegen, damit verbundenen Anspruch aufSchutz steht land: Artikel 2, Absatz 2Grundgesetz)unddem gelten können. existierenden Gemeinwesensimmernurrelativ dass Rechte unterdenBedingungeneinesreal Anspruchs aufLebensschutz. Eszeigtsich dabei, rechts auf Leben und des damit verbundenen rechtsphilosophischen Betrachtung desGrund- Zu eineranderenSichtweise gelangtmaninder Rechtliche Aspekte Sichtweise religiöserundsäkularer Moral. der Schutz der Würde giltohneLimit.Soweit die wertvoll. und Würde giltalsoabsolut,Achtung Gott macht denMenschen prinzipiellunendlich steht, sich selbstzubewerten. SeineOffenheitfür Frage verneinen, weil es dem Menschen nicht zu- letztlich gleichsetzen. DasChristentummussdie se Frage ebenso, weilsieMensch undMenschheit „Menschheit“. Judentum undIslamverneinen die- wegen derimMenschen anzuerkennenden Differenz von Würde und Preis, sondernauch verneinen, nicht nurwegenderoffenkundigen der „Menschenwürde“ verträgt. Kantwürdedies bewertungen und-analysenmitdemKonzept rung desMenschen imRahmenvon Schadens- selbst Zweck ist. sich selbst zum Zweck zu erheben, das an sich Dem Grundrecht aufLeben(inDeutsch- Die Frage ist,obsich dieMonetarisie -

Seite 151 Seite 152 auf Lebenfürjeden Menschen, ausdem jedoch Menschenleben geht. Es gibt demnach ein Recht 2008) –auch nicht, wenn esumdenSchutz von mäßige Last auferlegt werden“ darf (vgl. Bußjäger, gewiesen, dasseinemStaat„keine unverhältnis- konvention) zur Verantwortung zogen,darauf hin- auf Leben(Artikel2Europäische Menschenrechts - Russland ihrenStaatwegen Verletzung desRechts in demHinterbliebene einer Naturkatastrophein schenrechte hatschon vor Jahren ineinemFall, Umsiedlung ausNaturgefahrenzonen). zieren, um Alternativen zuermöglichen (etwa die im Zweifel limitierten Schutz offen zu kommuni- auch von vornherein zuberücksichtigen undden zen aprioribekanntsind–istesnurredlich, sie nicht mehrgetanwerdenkann –unddieseGren- kann, umMenschenleben zuschützen. Wenn wenn ebenverhältnismäßig genuggetanwerden lisch verwerflich ist,kanndurchaus rechtens sein, begrenzen. Einesolche Limitierung, diemora- Möglichkeiten zudefinieren unddamitauch zu geht esjabeiderBerechnung: dierealistischen Möglichkeiten nicht voll auszuschöpfen. Darum dern auch rechtlich vorgehalten werden,seine könnte demStaatalsonicht nurmoralisch, son- den, dieaufgrundvon Naturereignissen eintreten, zend wirkendenKalkulationvon Personenschä- diese Sicherheit. ImFalle einerfaktisch begren- heit gewährleistet werden. ist. So sollen gleichermaßen Freiheit der Staatgerade zusolchen Eingriffenverpflichtet Verhältnismäßigkeit als Untermaßverbot dort, wo werden. Doch umgekehrtwirktderGrundsatz griffen indasLebenderBürgerGrenzengesetzt des Übermaßverbots, mitdemstaatlichen Ein- desverfassung). Er giltfreilich vor allemimSinne log etwa inderSchweiz: Artikel 5, Absatz 2Bun- sungsrecht (Artikel1, Absatz 3Grundgesetz;ana- Der Europäische Gerichtshof für Men- Bei Schadereignissen geht esumeben und Sicher - so ausgelegtsein, dasssiekonkretexistierende haben, einUnterschied. mittelt. Dasist,nach alldem,was wirbetrachtet sondern der „Wert eines statistischen Lebens“ er damit „zurvertretbaren Größeherabgewürdigt“), es wirdnicht derkonkrete Mensch bewertet(und stoß gegendieMenschenwürde abzuleiten,denn wird, istauch nach der„Objektformel“kein Ver zu können.Daraus, dassdiesebenzugegeben Leben desMenschen nicht grenzenlosschützen damit gerechnet werdenmussimZweifelsfalldas Menschen Grenzen aufzuerlegen, nurweil eben es entsprechend kommunizieren. tungsfragen zutunhaben,solltendieswissenund einem „homostatisticon“. Alle, diemitBewer den homonoumenon.Gerechnet wirdabermit die beidenletzten,denhomophaenomenonund schen vor Ort,umdeneskonkret geht,unddemMen- , mitderkalkuliertwird,demMenschenGröße den zwischen dem„Menschen“ alsstatistische Leben, dasLebenansich. Wir müssenunterschei - nehmen: dasstatistische einander. Wie kanndamitumgegangenwerden? Würde unddieRealität desPreisesprallen auf- werden. Wunsch und Wirklichkeit, dasIdealder Was gutist,kannnoch längstnicht beansprucht schied. Was erlaubt ist,istnoch längstnicht gut. kiert hat,indemerMoralität undLegalitätunter und Recht, eineDifferenz, dieKantbereitsmar Wir erkenneneinen Widerspruch zwischen Moral Schlussbetrachtung Rettungsmaßnahmen erwächst. dem Staataufunverhältnismäßige Schutz- und kein Rechtsanspruch desMenschen gegenüber Schutz desMenschenleben an sich.Kantbehandeltkonzeptionellnur Methoden der Bewertung müssendabei Es gehtebennichtdarum,der Würde des Es istunerlässlich, dieBegriffe ernstzu Leben, dasempirische - - - - - E-Mail: [email protected] Tel.: 030-49911060 12157 Berlin Rubensstraße 78 Josef Bordat Privat: E-Mail: [email protected] 14195 Berlin Landoltweg 9-11 FU Berlin-InstitutfürEthnologie Dipl.-Ing. Dr. phil.Josef Bordat Anschrift desVerfassers /Author’saddress: men entsprechend niederschlagen. aus ethischer Sicht. Siemusssich imRechtsrah- letzen. Dasistdienicht hintergehbareBedingung len Menschseins, ihrer Würde alsMenschen ver Menschen nicht hinsichtlich ihrestranszendenta-

Web: Web: E-Mail: Mobil +43 664 2047240 20408 2728 +43 Fax 20404 2728 +43 Tel. 5 Saurweinweg Innsbruck, A-6020 19 Langseitenrotte Mariazell, bei Annaberg A-3223 Sachverständi zertifiz. gerichtlich u. beeid. allg. staatl. befugter u. beeiderter Ing.-Kons. für Forst Tiwald Werner Dipl.-Ing. Geschäftsführer: DI Werner Tiwald ZT-Ges.m.b.H. Planung www.tiwald.at [email protected]

GZPs GZPs -

Simulation Simulation –

Ausschreibung ger ger - - u. - Holzwirtschaft, Wildbach- u. Lawinenverbauung – http://www.departments.bucknell.edu/History/Carnegie/kant/portrait.html). Abb. 2:ImmanuelKant.Porträt einesunbekanntenMalers(18.Jh.).(Quelle: tage. (Quelle:http://archive.org/details/Hermitage_Paintings). Sohnes (um1665).ÖlaufLeinwand, 262x206cm.St.Petersburg, Eremi- Abb. 1:Rembrandt Harmenszoonvan Rijn:DieHeimkehrdesverlorenen Abbildungen: April 1999(AS1999,S.2556-2611). Bundesverfassung derSchweizerischen Eidgenossenschaft i.d.F. vom 18. (BGBl. I,S.1478). Grundgesetz fürdieBundesrepublikDeutschland i.d.F. vom 11.Juli 2012 Rechtsquellen: Ethik. Tübingen.Theologische THIELICKE, H.(1972). Grundlegung zurMetaphysik derSitten. Akademie-Ausgabe, Bd.IV, Berlin. KANT, I.(1978). gesetz. Kommentar. München. Kommentar zu Art. 1 Abs. 1GG,in:Maunz, T. /Dürig,G.(Hrsg.):Grund- DÜRIG, G.(1958). phenschutz (zuletztabgerufen am08.08.2013). presse.com/home/recht/rechtallgemein/389557/Grundrecht-auf-Katastro- Menschenrechte ortetPflicht zurGefahrenabwehr. Grundrecht aufKatastrophenschutz. UrteilgegenRussland.Gerichtshof für BUSSJÄGER, P. (2008). Literatur /References:

Bauleitung –

Gutachten Gutachten -

Sicherheitsanalysen

R: http://die- URL:

Seite 153 Seite 154 Vulnerability landscapeAustria Vulnerabilitätslandkarte Österreich SVEN FUCHS Risikoanalyse, Schadenpotential, Gebäude- und Wohnungsregister, Vulnerabilität, Unsicherheiten Stichwörter: Auftretenswahrscheinlichkeiten werdendiskutiert. bachgefahren. ÜberlegungenzurQuantifizierungder Ergebnisseunter Annahme räumlicher österreichweit aufBasiseinzelnerGebäude und derSummenzonenLawinen- und Wild- der Darstellungvon Spannweitenbzw. Unsicherheiten derBewertung.DieBewertungerfolgt einen potentiellenSchadenerwartungswert zuermitteln.Einbesonderes Augenmerk liegtauf Gebäuderisiko unterBerücksichtigung der Vulnerabilität zuquantifizierenundautomatisiert wurde durchgeführt. Methodisch wird eine Vorgangsweise vorgestellt, die geeignet ist,das der Annahme einesBemessungsereignisses (1/150)unddie Anzahl betroffenerPersonen gibt, monetären Wert exponierterGebäude,denjährlichen Schadenerwartungswert aufbauendauf nen) gibt.Einequantitative BewertungdieserObjekte,die Auskunft überdie Anzahl undden tes für Wildbach- undLawinenverbauung gelegenengefährdetenObjekte(Gebäude,Perso - Datenbank entwickelt, die Auskunft überdieim Wirkungsbereich desForsttechnischen Diens- Im RahmendesdiesemBericht zugrundeliegendenProjekteswurdeeineGIS-kompatible Zusammenfassung: Schutz desMenschenleben allem diePräsenzwahrscheinlichkeit gefährdeter und gelbenGefahrenzone,hierdurch wirdvor Nutzungsbeschränkungen imBereich der roten geplanter Maßnahmenzuprüfen; (2)etwaige Vorgaben durchgeführt, umdie Kosteneffizienz tung desSchadenpotenzials anhandstrukturierter der WLV (BMLFUW2005),hierwirdeineBewer beispielsweise an(1)dieKosten-Nutzen-Analyse linien undgesetzlichen Vorgaben, denktman bereits indirektineinigenadministrativen Richt- te derhierdiskutiertenManagementstrukturen nicht neu,findensich doch wesentliche Elemen - turgefahren umdasRisikokonzeptistprinzipiell 2009). Eine Erweiterung des Umgangs mit Na- turgefahren zunehmendpropagiert(Hübletal. der jüngeren Vergangenheit imUmgangmit Na- und Erwartungswert des Schadens und wurde in funktionalen Beziehungzwischen Gefährdung et al.2008a).DasRisikokonzeptbasiertaufeiner lyse undBewertung alpiner Naturgefahren(Fuchs folgt im Ansatz demRisikokonzeptfürdie Ana- Das Projekt Vulnerabilitätslandkarte Österreich Einleitung Risk assessment, elements atrisk, populationdata, vulnerability, uncertainties Keywords: catchments isneeded. approaches; however, scaleofindividual hassomelimitsifinformationonthelarge thedata to clearly traditional indicate that such an assessment has advantages The compared results accuracy, todata discussedwithrespect sibilities andchallengesare scaleanduncertainties. arule-based nation-widecombination withGISdata automatedanalysis. Furthermore, pos- dataset,on auniquepopulationregister was database developed arelational thatallows in andsnowto torrents avalanches in Austria, aswellthenumberofexposed people. Based amethodisdescribedtoquantifythenumberandvalueIn thisarticle ofbuildingsexposed Abstract: - scheinlichkeit einesBemessungsereignisses, und tenzials und der dazugehörigen Eintretenswahr her derFokus aufderErfassungdes Gefahrenpo- chen Objekten,vgl.Fuchs etal.(2013). Präsenzwahrscheinlichkeit imFalle von bewegli- lichkeit einesbetrachteten Objektes,sowie der rechnet sich dabeiausdem Wert undder Verletz- denausmaßes definiert.DasSchadenausmaß er Prozesses undderHöhedespotentiellenScha- Eintretenswahrscheinlichkeit eines untersuchten Sicht wirdRisikoallgemeinalsFunktionder erforderlich (EC2007). Darstellung von naturgefahreninduziertenRisiken alisierung derRisikenauspolitischer Sicht, eine und diedamitverbundene Forderung nach Visu- EU-Hochwasserrichtlinie ausrechtlicher Sicht, Parallel dazumacht dienationaleUmsetzungder duziert (Holub & Fuchs 2009; Holub et al. 2012). Gebäuden gegenübereinwirkendenProzessenre- terungen, hierdurch wirddie Vulnerabilität von im Rahmenvon Umbauten undGebäudeerwei- die Vorschreibung von Objektschutzmaßnahmen Personen reduziert(Hattenberger2006);und(3) Im österreichischen Alpenraum lagbis- Aus naturwissenschaftlich-technischer - - Seite 155 Seite 156 eingeschränkt (Fuchs etal.2008b).ImProjekt Vul- durch denhohenZeit-undsomitKostenaufwand kalen Maßstabwurden darüber hinausbislang Auflösung (Keiler etal.2006b). Analysenimlo- onelle Anwendung ineinermittlerenundhohen Qualität derlimitierendeFaktor füreineoperati- Vorhandensein statistischer Daten sowie deren flächendeckenden Schadenpotenzialanalyse das al. 2012).Im Allgemeinen sindfürdiese Art der lyse ermöglichen (Zischg etal.2002;Fuchs et Verfahren vorgeschlagen, dieeineräumliche Ana- flächenbezogenen Maßstab werdenGIS-basierte al. 2004;Keiler etal.2006a),fürdenregionalen schen Analysen desSchadenpotenzials (Kleistet auf Objektebenebasierendirektenökonomi- Richtlinien übernommenwurde. Untersuchungen hat (Hübl&Kraus 2003)undindieeinschlägigen Verbaumaßnahmen ihrenNiederschlag gefunden weise, dieauch inderKosten-Nutzen-Analyse für Schadenpotenzials empfohlen, eine Vorgehens- Gebäude bzw. einegenerelle Abschätzung des vonfür Versicherungswertendie Verwendung tenzials entwickelt, eswurde zumeistallgemein gereifte MethodikzurErhebungdesSchadenpo - Dementsprechend war bislangkaumeineaus- Keiler &Fuchs 2008,2010;Fuchs &Keiler 2013). Analyse des exponierten Schadenpotenzials (z.B. ten Maßnahmenplanung–mitderflächenhaften Kosten-Nutzen-Analysen imRahmenderkonkre- sich –außerhalbdes Anforderungsbereiches von et al.2009).Einigeneuere Arbeiten befassen technische Maßnahmenimplementiert(Hübl es wurdenGefahrenzonenpläneerstelltbzw. Geschiebeablagerungen [m] Kriterium Tab. 1:Criteria toclassifythehazardzonesofWLV (BMLFUW2011) Tab. 1:Abgrenzungskriterien fürWildbach-Gefahrenzonen derWLV (BMLFUW2011) Wildbach rot Zone Wildbach gelb Bemessungsereignis Ablagerungshöhe ≥0,7m Ablagerungshöhe <0,7m den Parameter Geschiebeablagerungen fokussiert der notwendigen Vulnerabilitätsbetrachtungen auf wobei fürdieweitereBerechnung desRisikosund werden inzweiGefährdungsklasseneingeteilt, grenzten Gefahrenzonen(BMLFUW2011),diese ren zeigendieentsprechend derRichtlinien abge- werden. Die Summenzonen der Wildbachgefah- Vorbehaltsbereiche (Rutschung, Sturz)erweitert kann dieMethodeauch aufdieHinweis-und und Lawinengefahren verwendet. Grundsätzlich chen DatensätzederSummenzonen für Wildbach- In derStudiewurdenausschließlich dieräumli- Gefahrenzonen Anfang März2013. det wurdeein Auszug derHauptdatenbankenvon c) derDatensatzGebäudegrundrisse. Verwen- Gebäude- und Wohnungsregisters (GWRII)und gefahren (Summenzonen),b)derDatensatzdes die Gefahrenzonenfür Wildbach- undLawinen - Die StudiebasiertaufdreiGeodatensätzen,a) Datengrundlagen Personen durchzuführen. Analysen zuexponierten Werten undzur Anzahl aufgrund derräumlichen Verortung geeignet,um II, RepublikÖsterreich 2013a),dieseDatensind talen Gebäude-und Wohnungsregister vor (GWR liegt InformationzumSchadenpotential imdigi- Grund einanderer Ansatz gewählt: österreichweit nerabilitätslandkarte Österreich wirdausdiesem Schutz desMenschenleben Häufiges Ereignis Geschiebeablagerung möglich keine Geschiebeablagerung teren (Neben-)Wohnsitze enthalten. Dergesamte ist Information über die Anzahl Haupt-und wei- sonstigen Nutzungseinheiten geführt.Zusätzlich Strukturdaten von Gebäuden, Wohnungen und von Wohnungensowie nungsregister Adressen Ergänzend dazu werden im Gebäude- und Woh- von einerGemeindeamtlich vergeben werden. genen Adressdaten bisaufGebäudeebene, die eines österreichweiten Bestandes von raumbezo- gister. Das Adressregister ermöglicht dieFührung ressregister und demGebäude- und Wohnungsre- bildet eineKombination ausdemdigitalen Ad- stelle des BMLFUW zur Verfügung gestellt, und gisters wurdezuForschungszwecken viaSchnitt- Der DatensatzdesGebäude-und Wohnungsre- Gebäude- undWohnungsregister nicht verwendet. „Ablagerungshöhe“ das Abgrenzungskriterium das Bemessungsereignismit1/150gerechnet, und wurde (vgl. Tab. 2).ImZugedieserStudiewurde trachtungen aufdenParameter Druck fokussiert Risikos unddernotwendigen Vulnerabilitätsbe- werden, wobei fürdieweitereBerechnung des ebenfalls inzweiGefährdungsklasseneingeteilt gegrenzten Gefahrenzonen (BMLFUW 2011), die ren zeigendieentsprechend derRichtlinien ab- nicht verwendet. „fließendes das AbgrenzungskriteriumWasser“ das Bemessungsereignismit1/150gerechnet, und wurde, vgl. Tab. 1.ImZugedieserStudiewurde Druck [p] Kriterium Tab. 2:CriteriatoclassifythehazardzonesofWLV (BMLFUW2011) Tab. 2:AbgrenzungskriterienfürLawinen-GefahrenzonenderWLV (BMLFUW2011) Die SummenzonenderLawinengefah - Lawine rot Zone Lawine gelb Bemessungsereignis p ≥10kN/m2 1

Seite 157 Seite 158 Projekt dargestellt, und wesentliche Schlussfolge- Im Folgenden werden einigeErgebnisseausdem Ergebnisse werden können. somit auch potentielleErkenntnissemodelliert reproduzierbar abgeleitetwerden können,und für zukünftigeZeiträume, nachvollziehbar und Damit istsichergestellt, dassdieResultate,auch Module werdenineinerDatenbankgespeichert. Erforderliche Parameter undRegelbasenfürdie Resultate können miteinander verglichen werden. die Berechnung verschiedener Szenarien,unddie beantworten kann.Dermodulare Aufbau erlaubt mentes, dasunterschiedliche Fragestellungen erlaubt die Entwicklung einesflexiblenInstru- scher Form abgerufenwerden.DieseStruktur in tabellarischer Form, anderseitsinkartographi- zur Verfügung. DieseResultatekönneneinerseits sonenschäden aufdergewünschten Skalenebene Schadenserwartungswerten bzw. potentiellenPer Endergebnis stehenInformationenzupotentiellen Ergebnisse bildendas Visualisierungsmodul, als tifiziert. Systemabgrenzungund Aggregierungder

Wildbach Lawine Tab. 3:Vulnerability valuesforbuildingsappliedinthisstudy Tab. 3:ÜbersichtzudenverwendetenVulnerabilitätswerten fürGebäude 1

andere Gebäude Wohngebäude Bemerkung

Schutz desMenschenleben Tab. 4zeigtzunächst dieGesamtan- BMLFUW (2005);Kraus etal.(2006) Wilhelm (1997) BMLFUW (2005);Kraus etal.(2006) BMLFUW (2005);Kraus etal.(2006) Totschnig &Fuchs (2013) Quelle Nebenwohnsitz) (Haupt- und Exponierte Personen Summe Wien Vorarlberg Tirol Steiermark Salzburg Oberösterreich Niederösterreich Kärnten Burgenland Bundesland nen, Gebäude, Infrastruktur) spielt bei der Ermitt - Vulnerabilität von Risikoelementen (z.B. Perso- denpotential darzustellen. DieBestimmung der kungen deruntersuchten ProzesseaufdasScha- Vulnerabilitätsfaktoren verknüpft, umdie Auswir den diein Tab. 4 dargestelltenGesamtwertemit außerhalb gefährdeterBereiche liegen). weniger Personen oderGebäudeinnerhalbund zur Verteilung derGebäude(alsonicht mehrbzw. von Gefahrenzonenausgeglichen istim Vergleich Bevölkerungsverteilung außerhalbundinnerhalb entspricht. Dasbedeutet,dassgrundsätzlich die (Statistik Austria 2013) einem Anteil von rund 5 % Tab. 4:Numberofexposedbuildingsandpeople,classifiedaccordingtothehazardtypecategoryaswellFederalState. mit einereindeutigenGebäude-Objektnummer. DieAnzahlexponierterPersonenisthierjeGefahrenzonewiedergegeben. Tab. 4:AnzahlGebäudejeBundeslandundGefahrenzone,aufbauendaufder GebäudeinformationimGWRIIundnurfürjeneObjekte Im Modulzur Auswirkungsanalyse wur 2.454.770 189.981 108.663 197.075 388.375 142.764 436.287 665.927 189.816 135.882 Gebäude Anzahl Wildbach 74.641 24.175 1.109 2.307 8.105 6.934 1.778 2.006 1.914 22 rot 0 Wildbach 324.612 - - 89.701 22.872 17.924 17.441 10.951 7.159 6.543 6.674 gelb 137 0 abgeleitet (Fuchs et al.2007; Totschnig &Fuchs den inletzten Jahren derartige Funktionen (fluviatiler Feststofftransport bisMurgang) wur gefährlichen Prozesseszu Tode kommen. im Durchschnitt aufgrundderEinwirkung eines tätsfaktor gerechnet derangibt,wievielePersonen dete Personen wirdmitdemsogenannten Letali- tifizieren (Fuchs etal.2007).InBezugaufgefähr Möglichkeit, Verletzlichkeit fürGebäudezuquan- sachenden Prozessintensitätherstellen,sindeine Schadenlast des Gebäudesundderschadenverur tätsfunktionen, dieeineBeziehungzwischen der lung desRisikoseinezentrale Rolle. Vulnerabili- Lawine 5.074 1.802 594 750 127 233 Für verschiedene WildbachprozesseFür 18 74 rot 0 6 0 25.084 Lawine 7.362 2.622 3.793 gelb 339 372 119 117 0 0 0 exponierter 123.040 Gebäude 11.484 29.722 26.495 24.980 12.866 Summe 8.555 8.779 159 0 korrigiert um exponierter Gebäude, 120.400 Doppel- zählung 10.359 28.782 26.361 24.656 12.844 Summe 8.555 8.684 159 0 - - - Seite 159 Seite 160 gerechnet (Barbolini etal.2006). ßig mitmodelliertenDrücken im Auslaufbereich Für lawinengefährdete Bereiche wirdstandardmä- zesse variieren unddaherkaumbestimmbarsind. Ereignisses fürgeschiebeführende Wildbachpro- schwindigkeiten undDrücke selbstwährend des Ereignis bestimmtwerden,wohingegen Fließge- gerungshöhen üblicherweise ex-postnach dem vernachlässigt. EinGrundhierfürist,dass Abla- und Druckphänomenen aufdieGebäudestruktur Parameter denEinfluss von Fließgeschwindigkeit tätsparameter (Fuchs et al. 2007), obwohl dieser Ablagerungshöhe ein häufig gewählter Intensi- viatiler Feststofftransport bis Murgang)ist die geschiebeführenden(flu- Wildbachprozessen untersuchenden Prozess abhängig. Im Falle von gewählte Intensitätsparameter istdabeivom zu Intensität proGebäudebestimmtwerden.Der denlast auch diedenSchaden hervorrufende Prozessintensität abhängt,mussnebenderScha - Da die Vulnerabilität einesGebäudesvon der Vulnerabilität Gebäude zu machen. hängigkeit derangewandten Methodikdeutlich tet, umdieSpannweiteindenErgebnissen Ab- Ansätzen zur Vulnerabilitätsberechnung gearbei- eine vergleichende Analyse mitausgewählten wurde –fürGebäudeundPersonen getrennt– des Projektes Vulnerabilitätslandkarte Österreich 1999) und Richtlinien (BMLFUW 2005). Im Zuge gen Praxisvorschläge (z.B. Borter1999; Wilhelm 2008). DieseStudienergänzendieeinschlägi- 1997; Barbolinietal.2006;Cappabianca pirisch basierte Arbeiten zur Verfügung (Wilhelm nen stehendemgegenüberbislangwenigerem- sich inPapathoma-Köhle etal.(2011).FürLawi- 2013), einezusammenfassendeÜbersicht findet Die in Tab. 3dargestellten Vulnerabili- terpretiert werden, sondernstelltdieSumme der jährlich zu erwartender monetärer Schaden in- dividiert (/150).Dieser Wert darfabernicht als rische Jährlichkeit derjeweiligenSummenzone die Schadenerwartungswerte durch dierechne- Zeile in Tab. 5dargestellt werden.Hierzuwurden tungswert anzugeben,dieals Werte inderletzten Risikoanalyse einenjährlichen Schadenerwar al. (2006). des Ansatzes aus BMLFUW (2005) bzw. Kraus et um rund25%höherausalsbeider Anwendung von Wilhelm (1997)derSchadenerwartungswert fällt bei Anwendung desgutachterlichen Ansatzes teilung derGebäudeinGefahrenzoneLawine Kraus etal.(2006). Aufgrund derräumlichen Ver dung des Ansatzes ausBMLFUW(2005)bzw. Schadenerwartungswerten führt als die Verwen- Totschnig &Fuchs (2013)zurund15%höheren Gefahrenzone Wildbach mit dem Verfahren von dass die Berechnung der Vulnerabilität für die vergleichend zusammengefasst. Es wird deutlich, teilt –dasErgebnisausdiesemBerechnungsschritt Skale imMitteljedoch ausgeglichen. Unter- bzw. Überschätzung wird aufregionaler achteten Werten übereinstimmen.Dieseteilweise der rotenZone Wildbach nicht immermitbeob- lokaler Skaledie Vulnerabilitätswerte imBereich gangsweise hatzurFolge, dassbei Analysen auf terien derGefahrenzonengemittelt.Diese Vor te Vulnerabilitätsfunktion aufdie Abgrenzungskri- wurde diein Totschnig &Fuchs (2013) dargestell- Gefahrenzonen herangezogen werdenkönnen, tung lediglich die Abgrenzungskriterien fürdie zur Prozessintensitätinderflächenhaften Auswer Quellen entnommen. Aufgrund der Tatsache, dass verwendet, undwurden jeweilsdenangegebenen tiellen Schadenausmaßes fürexponierteGebäude tätswerte wurden fürdieBerechnung despoten- Schutz desMenschenleben Theoretisch istesmöglich, imZugeder In Tab. 5ist–nach Bundesländernunter - - - - - und 0,9angesetzt (Borter1999). fahren jenach Prozessszenarienzwischen 0,1 und wirdfür Wildbachgefahren undLawinenge- Untersuchungsgebietes erreicht (Wilhelm 1997), renprozesses diesereinenbestimmten Punktdes Wahrscheinlichkeit, dassbeiEintritteinesGefah- keit berücksichtigt. Dieser Faktor istdefiniertals welche dieräumliche Auftretenswahrscheinlich- Literatur wird deshalb mitFaktoren gearbeitet, nis vollständig betroffensind.Indereinschlägigen nen –abertypischerweise nicht von einemEreig- einem 150-jährlichen Ereignis betroffen seinkön- menzone Wildbach undLawine, dieimMittelbei die Grundlage für die Analyse die jeweilige Sum- zonen exponiertwerden.Darüberhinausbildet Werte dar, dieindenentsprechenden Gefahren- Schadenerwartungswert Theoretischer jährlicher Summe Wien Vorarlberg Tirol Steiermark Salzburg Oberösterreich Niederösterreich Kärnten Burgenland Bundesland Tab. 5:Expectedlossforbuildings. Tab. 5:SchadenerwartungswertefürGebäude. Totschnig und Fuchs (2013) Wildbach: 9.504,82 2.006,76 1.894,73 2.885,91 718,29 902,33 577,73 514,39 [Mio. €] 63,36 4,65 0 Kraus etal.(2006) BMLFUW (2005) Wildbach: 7.898,92 1.804,41 1.536,90 2.256,94 607,03 785,43 472,60 431,43 [Mio. €] 52,65 4,15 Ergebnis dieses Berechnungsschrittes dargestellt. Tab. 7ist –aufBasisBundeslandaggregiert –das Wildbach- undLawinengefahren inÖsterreich. In vorhandener Datenzu Todesfällen aufgrund von ser empirische Faktor beruhtaufder Auswertung litätsfaktor fürdas Todesfallrisiko eingeführt.Die- 6), andererseitswurdeeinempirischer Vulnerabi- aus dereinschlägigen Literatur gerechnet (vgl. Tab. Vulnerabilitätslandkarte Österreich mit Angaben drückt. EinerseitswurdeimZugedesProjektes über den Schadensindikator Todesfälle ausge- bach- undLawinengefahren inGebäudenwird Die Vulnerabilität von Personen gegenüber Wild- Vulnerabilität Personen 0 Kraus etal.(2006) BMLFUW (2005) 1.576,16 Lawine: 512,42 844,41 147,14 [Mio. €] 10,50 44,73 11,93 14,90 0,61 0 0 Wilhelm (1997) 2.070,12 1.115,06 Lawine: 685,53 177,04 [Mio. €] 13,80 57,94 15,40 18,51 0,61 0 0

Seite 161 Seite 162 eines Gefahrenprozesses diesereinenbestimmten definiert als Wahrscheinlichkeit, dassbeiEintritt scheinlichkeit berücksichtigt. Dieser Faktor ist ren gearbeitet, die räumliche Auftretenswahr einschlägigen Literatur wirddeshalbmitFakto- einem Ereignis vollständig betroffen sind. In der Ereignis betroffenseinkönnen –abernicht von Lawine, dieimMittelbeieinem150-jährlichen lyse diejeweiligeSummenzone Wildbach und Darüber hinausbildetdieGrundlagefür Ana- sprechenden Gefahrenzonenexponiertwerden. de dieSummederPersonen dar, dieindenent- keit interpretiertwerden,sondernstelltimGrun- aber nicht alsjährliche Todesfallwahrscheinlich- Summenzone dividiert (/150).Dieser Wert darf durch dierechnerische Jährlichkeit derjeweiligen Hierzu wurdendieSchadenerwartungswerte in derletztenZeile Tab. 6dargestelltwerden. tungswert für Todesfälle anzugeben, dieals Werte Risikoanalyse einenjährlichen Schadenerwar Wildbach Lawine Tab. 6:Vulnerability valuesforpeopleatrisk. Tab. 6:ÜbersichtzudenverwendetenVulnerabilitätswerten fürPersonen. Theoretisch istesmöglich, imZugeder 1

Bemerkung von Gebäuden unklar obinnerhalb empirisch ermittelt Schutz desMenschenleben Die Anzahl dertatsächlichen Todesfälle -6 für die sogenannte em- Quelle Fell &Hartford(1997) BAFU (2007), ASTRA (2007) Borter (1999),UVEK& Wilhelm (1997) Borter (1999) ASTRA (2009) UVEK &BAFU (2007), -4 fürdieseempiri - konstant geblieben. die räumliche Auftretenswahrscheinlichkeit ist jeweiligen Zeitraum konstant geblieben,und (e) Eintretenswahrscheinlichkeit der Prozesse) ist im geblieben, (d)der Verbauungsgrad (undsomitdie der Zonenistimjeweiligen Zeitraum konstant Zeitraum konstantgeblieben,(c)die Ausdehnung halb derrotenundgelbenZonenimjeweiligen Bevölkerung bzw. die Anzahl Touristen istinner der rotenundgelbenZonenzuSchaden, (b)die sprechend ein:(a)diePersonen kameninnerhalb die Aussagekraft der Ergebnisse gleichzeitig ent- müssen hierzugetroffenwerden,undschränken sche Vulnerabilität proJahr. Folgende Annahmen Summe Wien Vorarlberg Tirol erwartungswert Schaden- jährlicher Theoretischer Steiermark Salzburg Oberösterreich Niederösterreich Kärnten Burgenland Bundesland Tab 7:Expectedfatalityratesforpeopleatrisk. Tab. 7:SchadenerwartungswertefürPersonenschänden(Todesfälle). ASTRA (2009) Borter (1999), BAFU (2007), Wildbach 10.690,1 1.612,6 2.686,3 3.395,5 UVEK & 597,8 919,0 730,2 740,8 71,3 0,0 7,9 [N] Fell &Hartford Wildbach 12.353,8 69.656,5 16.275,7 20.733,4 4.272,1 6.605,3 4.642,1 4.721,5 464,4 (1997) 52,6 0,0 [N] - Gebäude- und Wohnungsregisters (GWR II)istes bunden. ImZuge desnunvorliegenden digitalen bislang miteinemerheblichen Zeitaufwand ver führung einerGIS-basierten Expositionsanalyse stehenden Datengrundlagen war dieDurch - der unterschiedlichen Strukturderzur Verfügung sowie Gebäudewerte). Aufgrund der Vielzahl und (hier: Anzahl exponierterPersonen undGebäude, nisse überdasvorhandene Schadenpotential fahreninduzierten RisikensinddetaillierteKennt- Grundlage fürdasManagementdervon naturge- Fazit ASTRA (2009) BAFU (2007), 3.076,8 5.090,4 9.530,0 UVEK & Lawine 347,8 757,3 115,1 135,0 63,5 0,0 7,6 0,0 [N] Borter (1999) 2.397,7 3.964,8 7.535,4 Lawine 300,7 662,6 112,4 50,2 87,7 0,0 9,5 0,0 [N] Wilhelm (1997) 13.835,9 4.490,1 7.429,9 1.057,5 488,1 169,3 192,3 92,2 0,0 8,7 0,0 [N] - Seite 163 Seite 164 sierten örtlichen Situationkommt. im Vergleich zurkonservativen Feldaufnahme ba- schnittswerte lokal zudeutlichen Abweichungen automatisierten Anwendung kommendenDurch - bzw. Gebäudegruppen, da es aufgrund der zur lokale Analysen aufderEbeneeinzelnerGebäude qualität eignetsich dasGWRIInurbedingtfür ein verbessertes Risikomanagement. Schutz vor NaturgefahrenundsindGrundlagefür Prioritätensetzung derMaßnahmenplanungzum dungshilfe füreineobjektive undtransparente II ermöglicht deshalbeinewichtige Entschei- os berechnet werden.Die Verwendung desGWR die potenziellenSchäden eines Gefahrenszenari- vorbereitet odereinelandesweite Übersicht über für einedetaillierteKosten-Nutzen-Untersuchung karten. EskönnensomiteinerseitsdieGrundlagen eine Überlagerungmitdenverfügbaren Gefahren- tagesaktuellen DatengrundlagendesGWRIIund der schützenswerten Güter ausdenbestehenden disierte Erarbeitung einesräumlichen Datensatzes tenbanklösung erlaubtdieMethodikeinestandar Implementierung ineinemGISodereinerDa- EU-Hochwasserrichtlinie darzustellen.Je nach lichen Weg, dasHochwasserrisiko imSinneder Hilfestellung undzeigtbeispielsweise einenmög- Das hiervorgestellte Werkzeug dientdabeials ters (GWRII)insgesamtpositiv beurteiltwerden. wendbarkeit desGebäude-und Wohnungsregis- Ressourcen. Somitkanndiegrundsätzliche Ver Prozedur erlaubteineerhebliche Einsparung von und dieImplementierungineinerautomatisierten 2013b). DieStrukturierungder Vorgehensweise Planungsaufgaben erfolgt(RepublikÖsterreich solange diesimRahmenvon Forschungs- und Methoden und Analyseschritte durchzuführen, möglich, für regionale Analysen standardisierte Nach dem derzeitigen Stand der Daten- - - Journal oftheEuropeanUnionL288/27 October 2007 on the assessment and management of flood risks. Official Directive 2007/60/ECoftheEuropeanParliament andoftheCouncil23 EC (2007) Regions Scienceand Technology 54:193-205 empirically-based vulnerability relationsintegrated inaGISplatform.Cold a combinationofstatisticalanalysis,avalanche dynamics simulationand Snow avalanche risk assessment andmapping: A newmethodbased on CAPPABIANCA F, BARBOLINI M,NATALE L(2008) Wald undLandschaft, Bern Risikoanalyse beigravitativen Naturgefahren.BundesamtfürUmwelt, BORTER P(1999) LE.3.3.3/0185-IV/5/2007. 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Der Autor danktDr. Andreas Zischg, lung IV/5(Wildbach- undLawinenverbauung), und Wasserwirtschaft,Umwelt Abtei- wirtschaft, de vom BundesministeriumfürLand-undForst- Die diesem Artikel zugrundeliegendeStudiewur Danksagung Schutz desMenschenleben - nagement. Wichmann, Heidelberg,pp118-128 fahreninduzierte Risiken.In:StroblJ,RothC (eds) GISundSicherheitsma- Methoden zurGIS-basiertenErhebungdesSchadenpotenzials fürnaturge- KEILER M,ZISCHG A, FUCHSS(2006a) lichter RisikenundSicherheiten. Franz Steiner, Stuttgart,pp51-68 H, Pott A (eds)Geographische Risikoforschung. ZurKonstruktion verräum- Berechnetes Risiko–MitSicherheit amRandederGefahrenzone.In:Egner KEILER M,FUCHSS(2010) nales SymposionInterpraevent, Dornbirn,May 26-30,2008.pp311-322 Risikomanagements. In:MikošM,HüblJ,Koboltschnig G(eds)Internatio- Variabilität desSchadenpotentials. MethodikimRahmendesintegralen KEILER M,FUCHSS(2008) Naturgefahren, Wien bauung. 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Wirken unddiePersönlichkeit desFachmannes undMenschen Joseph Duilewürdigen, zumal der Schweiz gilterals„Vater der Wildbachverbauung“. Diese Abhandlung solldasLeben, das (Schweiz), wo eralsExpertebeispielgebende Verbauungsarbeiten durchführte. InderFachwelt Auflage erlebte.Inder Folge erhielt erim Jahre 1841 dieBerufungindenKantonGlarus Wildbäche und Wildbachverbauung herauszugeben, welches Werk imJahre 1834einezweite praktisch, ermöglichte esihm,imJahre 1826dasersteumfassendeLehr- und Handbuch über ihres Lebensraumes. Die intensive Beschäftigung mit der Materie, sowohl theoretisch als auch den Phänomenender Wildbäche undihrer Verbauung, zumSchutze derBevölkerung und Wasserbau tätig. Sein reges naturwissenschaftlich-technisches Interesse galt ganz besonders Landes-Baudirektion Innsbruck und war in Tirol und Vorarlberg hauptsächlich im Straßen- und Joseph Duile(1776–1863)war IngenieurundJurist. ErstandimDienstederstaatlichen Zusammenfassung Pioniere derWildbach-undLawinenverbauung Josef Duile, control oftorrent history Keywords ofhisdeath. anniversary life, workandcharacteroftheexpert andpersonageJosephDuile, asthisyear isthe150th asthe in Switzerland heis regarded control”.“father oftorrent isdedicatedtothe This article worksthatgaveprotection engineering. control tomoderntorrent direction Among experts was calledasanexpert inthecantonofGlarus(Switzerland)1841, heimplemented where intheyearcontrol 1826. A second editionofthebookwas publishedin1834. As aresult, he aswellapplied,theoretically andtorrent enabledhimtoeditthefirsthandbook ontorrents ofpeopleandtheirlivingspace.the protection Hisintensive workinthisfieldofcompetence, for control andtorrent technical sciencesfocusedespeciallyonthephenomenaoftorrents road constructionand in thefieldsof hydraulic engineering. innaturaland Hisvividinterest of theprovincial buildingofficeinInnsbruckandworked in andTyrol Vorarlberg, primarily Josef Duile (born 1776, died 1863) was an engineer and lawyer. He was a public employee Abstract sophischen Vorlesungen (vier Semester, umfassend Nach den für alle Hörer vorgeschriebenen philo- 1799 seinStudiumanderUniversität Innsbruck. 1901; ATTLMAYR,1968). ßen Opferndasakademische Studium(KRAPF, Fleißes ermöglichten ihmseineElternuntergro- lichen undtechnischen Begabungenundseines Aufgrund seinervornehmlich naturwissenschaft- machten ihnzueinemgutenNaturbeobachter. vertraut. Seine Wissbegierde undseinInteresse Jugend anmitderBergweltundihrenGefahren brachte. Erwar dahereinKindderBergeundvon boren, wo erauch seineerstenLebensjahrever Vintschgau (Curon Venosta; Seehöhe1530m)ge- eines Straßen-Einräumers inSüdtirolGraun im Joseph Duile wurde am 19. März 1776 als Sohn Jugendzeit undAusbildung So absolvierteerinderZeitvon 1795bis - ten) und Technologie. Während sich Zallingervor praktische Mathematik (=Ingenieurwissenschaf- ganz besondersJoseph Paul Stapf,Professorfür ters fürreineundangewandte Mathematik,sowie für theoretische undexperimentellePhysik, wei- prägt: Eswaren diesFranz von Zallinger, Professor besonders zweiProfessorenbeeindruckt undge- ab (Universitätsarchiv Innsbruck, 1987und2012). dien schloss ermitüberwiegendsehrgutemErfolg messungs- undBaukundeumfasste. Alle seineStu- tische Mathematik, welche damals auch die Ver absolvieren. Eswar diesinsbesonderedieprak- „kameralistische“ Vorlesungen zuhörenund philosophischen Fakultät angebotene,sogenannte de Gelegenheitwahr, mehrere,imRahmender er mitBegeisterungdiezudieserZeitbestehen- Studium, daser1799abschloss. Zusätzlich nahm belegte erdasdamalsviersemestrigejuridische u.a. Logik,Rhetorik,Mathematik,Physik usw.) Während DuilesStudiumhabenihn -

Seite 167 Seite 168 (DUILE, 1826,S.57f.). praktischen Kenntnisse großesLobausgesprochen Professor Stapf wegenseiner theoretischen und serschäden, vermittelt. InseinemBuch hatDuile einschließlich der Schutzmaßnahmen gegen Was- Theorie unddiePraxis desBauingenieurwesens, rol“ 1778bzw. 1779),hatStapfseinenHörerndie handlung „Von den Überschwemmungen in Ti- Wetterbeobachtungen inInnsbruck 1777, Ab- siver beschäftigt hat(Beginnderregelmäßigen allem mit dem Wetter und dessen Folgen inten- 11 Jahren war Duilejeweilseinembestimmten 1805 indie„Praxis“ entsandt.Indenfolgenden dung inderBaudirektionInnsbruck wurdeer Innsbruck. Nach Einschulung undGrundausbil- Dienst der„Baudirectionk.k.Statthalterei“in ums, trat erals„Baudirections-Praktikant“ inden 1798, alsoeinJahr vor BeendigungseinesStudi- Duile hierfür den staatlichen Baudienst. Bereits Seinen technischen Ambitionen folgendwählte Berufslaufbahn Pioniere derWildbach-undLawinenverbauung (from: ATTLMAYR, 1968). Joseph Duile Fig. 1: (aus: ATTLMAYR, 1968). Joseph Duile Abb. 1: genannt werden(KRAPF, 1901).Essinddies: können nachstehend nurdiehervorstechendsten jekten underfolgreichen Baudurchführungen Von denzahlreichen durch Duile erstelltenPro- Berufliche Leistungen im Jahre 1819insBerufslebeneinzuführen. nach seinemEintrittindenstaatlichen Baudienst ner desSuezkanales Berühmtheit erlangensollte, (1799–1858), derals Verkehrsfachmann undPla- kollegen undspäterenFreund Alois von Negrelli seinen ebenfallsausSüdtirolstammendenFach- rection inInnsbruck war esihmauch vergönnt, die italienische Sprache beherrscht hat. der WLV) lassendarauf schließen, dassDuile auch lar seinesBuches (Bibliothek derSektionKärnten lienisch geschriebene Widmung ineinemExemp- Südtirol) sowie einevon Duileeigenhändig in Ita- Innsbruck verstorben. dann nach kurzemLeiden am3.Feber 1863in im Jahre 1843inne.Inhohem Alter istDuileso- Diese Position hatteerbiszuseinerPensionierung er zumStellvertreter desBau-Direktorsaufrückte. des „ErstenBaudirections-Adjunkten“,wodurch Hier erreichte erschon imJahre 1826dieStelle in dieBaudirektionnach Innsbruck einberufen. und praxisbewährter Beamter, wiederzumDienst Bereits 1816wurdeer, alsumsichtiger, fleißiger Klausen, Bozen, Rovereto undwiederum Bozen. und Gebieteseines Wirkens waren nacheinander Wasserbauinspektor“ zugeteilt.DieStationen napoleonischen Zeitals„kgl.bayer. Straßen- und mannschaft) als„k.k.Kreisingenieur“bzw. inder Bezirks- oderKreisamt(heute:Bezirkshaupt- • Bludenz, ße überden Arlberg von Landeck nach der Ausbau der68kmlangenReichsstra - Als leitenderBeamterinderBau-Di- Die Verwendung inRovereto (Italienisch- ein Buch über Wildbäche undderen Verbauung chen Anstoßes Duile den Entschluss gefasst hatte, Jahre 1826inInnsbruck. Wann undaufgrund wel- Provinz Tirol, und Vorarlberg“ erschien sodannim Wildbäche inGebirgs-Ländern vorzüglich inder Das Buch von Joseph Duile„Ueber Verbauung der und derenVerbauung Duiles BuchüberdieWildbäche vertraut. an Wildbächen undFlüssenwaren ihmdaher nahmen unddieErrichtung von Schutzbauten 1883). DieDurchführung von Räumungsmaß- Hochwasserjahren 1806und1816(SONKLAR, Murereignissen, insbesondereinden Tiroler Anschlüsse) oderabernach Hochwasser- und Straßenquerungen (Brückenbauten undderen chen undderen Verbauung zutun,entwederbei Duile hatteimmerwiederauch mit Wildbä- • • •

dort anDuileundseineKettenbrücke. setzt werden.Eine Gedenktafel erinnert tungsfähigere Brückenkonstruktion er er im Jahre 1937 durch eine neue, leis- nach fasthundertjähriger Bestandsdau- bei Innsbruck. DieseBrücke mussteerst Kettenbrücke überdenInninMühlau die PlanungundBauausführungder wurde jedoch erst1892abgeschlossen), die internationaleRheinregulierung, Staatsvertrag mit der Schweiz, betreffend jektes fürdieRegulierungdesRheins(der arbeiten die Ausarbeitung des ersten Pro- und nach entsprechenden Vermessungs- auf derGrundlagediesesGutachtens ung derRhein-Wildbäche in Vorarlberg, Bodensee, inkl. Vorschläge fürdie Verbau- nisch-österreichischen Grenzebiszum Rheinregulierung von der liechtenstei- die ErstellungeinesGutachtens fürdie - Seite 169 Seite 170 hatte u.a.nachstehende Ursachen: pflichtbewusste Wesensart zurückzuführen und herausbrachte, istsicher aufseinegründliche und werden. DassererstalsFünfzigjährigerdas Werk zu schreiben, kannheutenicht mehrfestgestellt • • •

gert hat. des Werkes sicherlich ebenfallsverzö- VIII), welcher UmstanddieHerausgabe Stunden“ durchgeführt (DUILE,1826,S. Dienstzeit, d.h.in„außerämtlichen tigen Gegenstandes“außerhalbseiner Buch, „die Bearbeitung dieses so wich- Duile, gemäßder Vorrede inseinem einem vielseitigen Aufgabenbereich hat Als korrekterundfleißigerBeamtermit in kurze AmtszeitAretinsTirol.relativ nen, wahrscheinlich bedingtdurch die Dieser Bandistaberdannnicht erschie- gabe dieseszweitenBandesabwarten. sen. Duilewollte sicherlich dieHeraus- praktischen, zweitenBandfolgenzulas- diesem ehertheoretischen Bandeinen Wasserbaudirektor derProvinz Tirol“ an, maliger „kgl.bayerischer Straßen- und hatte. Darinkündigteder Autor alsda- im Jahre 1808inInnsbruck veröffentlicht von Freiherr von Aretin, welches dieser ge Buch über Wildbäche war das Werk Das zuletzterschienene deutschsprachi- berg (DUILE,1826,S.X). gesamten Gebietvon Tirol und Vorarl- Berufsjahre“ imstaatlichen Baudienstim Buch verwendete erhierfürseine„27 sammeln. Gemäßder Vorrede inseinem diesbezügliche Erfahrungen undIdeen gen Werke, wollte Duilemöglichst viele cher seinsolltealsdiewenigen bisheri- Da seinBuch umfassenderundgründli- aber zusätzlich inseinem Werk: zu ihrer Vermeidung undBekämpfung.Duilehat oder weniger, dieMöglichkeiten von Maßnahmen durch die Wildbäche aufgezeigt,sowie, mehr toren habensehrwohl GefahrenundSchäden tur inFrankreich damalsnicht bekanntwar. auch die diesbezügliche deutschsprachige Litera- 1852) waren Duile sicherlich nicht bekannt, wie französischen Fachliteratur (sieheSTREFFLEUR, Die damals auch schon vorhandenen Anfänge der ke von ZALLINGER (1779)und ARETIN (1808). he KILLIAN,1990, Teil I,S.19ff.),sowie die Wer Gubernial-Verordnungen von 1749und1788 (sie- fentlichungen geschöpft. Eswaren diesdie Tiroler auch aus den bisherigendiesbezüglichen Veröf- trifft, hatder Autor grundlegendesGedankengut dig wurde. zweite, unveränderte Auflage desBuches notwen- ist eingetreten,wodurch imJahre 1834noch eine Vorstände“. Dieerwartete Verbreitung desBuches beamte, Obrigkeiten,Seelsorger, undGemeinds- titel, gedacht „zumGebrauche fürBau-undForst- Das Buch von Duilewar vom Autor, gemäßUnter Pioniere derWildbach-undLawinenverbauung c) b) a) men nachgewiesen und dieser Verbauungsmaßnah- mäßigkeit gungen dieNotwendigkeitund Zweck- in seinenvolkswirtschaftlichen Überle- zeichnet einen optimalen Verbauungserfolg be- dene Maßnahmenals Voraussetzung für die sinnvolle Kombination derverschie- führung gegebenund Hinweise zuderenpraktischer Durch- men genaubeschrieben unddetaillierte biologischen Verbauungsmaßnah- und die verschiedenen Arten von technischen Die soebenangeführtenfrüheren Au- Was denInhaltdesBuches von Duilebe- - - Duile (1826). Torrent ControlbyJoseph Title page,Handbookon Fig. 2: (1826). Verbauung derWildbäche von JosephDuileüberdie Titelblatt desHandbuches Abb. 2:

Seite 171 Seite 172 Auslöser hierfür war, dass diebestehendeRegu- erhielt, Wildbachverbauungsprojekte zuerstellen. von derRegierungdesKantonsGlarus(Schweiz) Grund, dassDuileimJahre 1841dieBerufung Veröffentlichung seines Buches war sicherlich der nungsbildung beigetragen. immerhin aberwesentlich zuröffentlichen Mei- keinen entscheidenden Durchbruch bewirkt, in Österreich hatesaberinDuilesHeimatland und Verfassungsstrukturdamaligen Verwaltungs- demnach als PR-Schrift anzusehen. Aufgrund der eine beachtliche Breitenwirkungerreicht undwar Das Buch von DuilehatfürdiedamaligeZeit Werkes vonDuile Die WirkungenderVeröffentlichung des ung nachweisen (DUILE,1826, S.54f.). unbedingte Notwendigkeitder Wildbachverbau- seinen volkswirtschaftlichen Überlegungendie ziell nicht zuverkraften“, widerlegenundmit che istnicht möglich, undwennja,dannfinan- der damaligen Zeit, „die Verbauung der Wildbä - beitung dieses Themas denstereotypen Ausspruch 1990; LÄNGER,2003).Duilewollte mitderBear bauung anzusehen(STREFFLEUR,1852;KILLIAN, fassende Lehr- und Handbuch der Wildbachver Daher istdas Werk von Duilealsdasersteum- e) d) Anders inderSchweiz: Dieerfolgreiche Forst-und Almwirtschaft. der Wildbach-Einzugsgebiete durch die ordnete undpflegliche Bewirtschaftung gen, Uferpflegeetc.,aber auch die ge- wieder betont,wieBachbetträumun- immer von Vorbeugungsmaßnahmen Des weiterenhatDuiledie Wichtigkeit nach Gefahrenklassen). (z.B. Aufteilung derInteressentenbeiträge nanzierung der Verbauungen aufgezeigt konkrete Vorschläge für die Art der Fi- - - im k.k. Ackerbauministerium in Wien Überlegun- Wildbachverbauungsdienstes, angewendet. noch später, nach derGründungdesstaatlichen aufzuteilen. DieseMethodewurde sodannauch ben nach GefahrenklassenundGrundstückswert die Anrainer an die Vorschläge von Duile,diesel- lich derBemessungInteressentenbeiträge für Cembra-Tal, erinnertemansich wiederhinsicht- ungen inSüdtirol,insbesondereimFersina- und systematischen Wildbachverbaueinsetzenden, - Mitte des19.Jahrhunderts istnicht erwiesen. bachverbauungen in Tirol undinKärntenumdie von Duilebeidenersten Ausführungen von Wild- und Archivstudien nicht bestätigt.DieMitwirkung sich beidenvom Autor durchgeführten Literatur- tung derselbendurch Duile(POKORNY, 1902)hat G.R., 1885,S.372).DiespäterbehaupteteErrich - von Aretin bzw. Duilezuzuschreiben (FÖRSTER, licherweise den Anregungen der Veröffentlichungen Bauart) imEinzugsgebietdesGosaubaches istmög- tung von 155hölzernen Thalsperren (einfachster men an Wildbächen erfolgtennurinEinzelfällen: Verwirklichung seinerIdeen. Verbauungsmaßnah- zu Lebzeiten Duiles die Zeit noch nicht reif für die SCHNITTER, 1992,S.124). (CULMANN, 1864;MERLICEK,1932,S.40f.; Schweizer Fachwelt aufdasHöchste gewürdigt Schweiz wurdenundwerden bisheutedurch die führung gelangten.DieLeistungenDuilesinder bachverbauungen indergleichen Art zur Aus- dass inderFolge inderSchweiz zahlreiche Wild- führten Wildbachverbauungen waren soeffektiv, gefolgt unddievon ihmgeplantenunddurchge- MANN, 1864,S.170).DuileistdiesemRufgerne Wildbäche gefährdetundzerstörtwurde(CUL- lierung desLinth-Flussesimmerwiederdurch Pioniere derWildbach-undLawinenverbauung In Österreich wurdenerstimJahre 1876 Erst anlässlich derinden1870er-Jahren Die inden1820er-Jahren erfolgteErrich- Wie bereitsfestgestellt,war inÖsterreich reich –aber aufhöchster Ebene. Es war eine späte Würdigung von Duile in Öster reich waren (KILLIAN, 1990, Teil II,S.100f.). dies auch die Verbauungsmaßnahmen inFrank- bauungen alsbeispielgebend bezeichnet, sowie von ihm in der Schweiz initiierten Wildbachver mentsausschusses die Arbeiten von Duileunddie her imausführlichen Abschlussbericht desParla- tig kritisiertwurde.Die Abgeordneten habenda- den Ausschussberatungen zu diesem Gesetzhef- fertigte Schieflage, die von den Abgeordnetenbei zum Ausdruck. Es war dies aber eine ungerecht- sogenannten Wildbachverbauungsgesetzes1884 ministeriellen Motivenbericht zum Entwurf des kam auch indemandasParlament übermittelten DORFF, 1886). Die Seckendorffsche Meinung Sperren“ zu wenig entsprochen haben(SECKEN- nicht beachtet, da sie seinem Prinzip„der kleinen der Grundlagevon Duilewurden von Seckendorff bezüglichen Entwicklungen inderSchweiz auf der Wildbachverbauung inFrankreich. Diedies- auf dem Fachwissen und den fachlichen Erfolgen reich, maßgeblich beeinflusst. Sie war aufgebaut Leiter desforstlichen Versuchswesens inÖster zen wurdedannabervon A. v. Seckendorff, dem Österreich samt den erforderlichen Begleitgeset- Gründung des Wildbachverbauungsdienstes in die Schweiz wiedernach Österreich zurück. kengänge von Duiles Buch auf dem Umweg über kannt (FÖRSTER,1878).SokehrtendieGedan- Wildbachverbauungen inÖsterreich wiederbe- wurden dievon Duilein der Schweiz initiierten Durch seineanschließenden Veröffentlichungen Studienreise indieSchweiz zuunternehmen. tion Gmunden)den Auftrag, einediesbezügliche techniker G.R.Förster (Forst- undDomänendirec- diesem Grundeerhieltderösterreichische Forst - tischen Wildbachverbauungenangestellt. Aus gen imHinblick aufdieEinleitungvon systema- Die balddarauf imJahre 1884erfolgte - - - Uhlandstraße 23/2,9500 Villach und Lawinenverbauung, SektionKärnten) (zuletzt: Forsttechnischer Dienst für Wildbach- Dipl.-Ing. Dr. Eugen Länger, Hofrat i.R. Anschrift desVerfassers /Author’saddress: gewahrt. Stadtteil Wilten, Benennung einerStraße, die „Duile-Straße“ im wird. InInnsbruck istdiesesGedenkendurch die dass sein Andenken inÖsterreich nicht vergessen bereite Art ein Vorbild war. Erverdient esdaher, auch alsMensch durch seineruhige undhilfs- tisch versierter Fachmann bezeichnet werden,der vielseitig interessierterundtheoretisch wieprak- zur Verfügung. mann Kurbetriebs-AG durch insgesamt14Jahre alsOb- bekannten Kurort. Erstelltesich auch derdortigen dieses OrtesundseinerEinrichtungen zumweit- Überwindung vieler Schwierigkeiten den Ausbau Möglichkeiten fürdiesen Ort underreichte nach nig bekanntenHeilquellekam,erkannteerdie ren Innnach Obladismitseiner damalsnoch we- ches Privilegium verliehen wurde. ten im Jahre 1843 ein fünfjähriges ausschließli - stellung von Asphalt ausheimischen Bergproduk- Umstand, dassihmfürdieEntdeckung derHer Korrektheit undFleiß„unermüdlich tätig“. fem Verstand undreicher Erfahrungwar Duilemit ter“. Ausgestattet mitgründlichem Wissen, schar scheinung mitfestem,unbescholtenem Charak - Person Joseph Duile als „ernste, würdevolle Er Der Biograph Philipp Krapf beschreibt 1901die Zur PersonvonJosephDuile Zusammenfassend kann Joseph Duileals Als erimZugeseiner Arbeiten amobe- Dass erauch innovativ war, zeigtder - - - Seite 173 Seite 174 Boku Wien. Wien. Boku Wien. reich undseine Tätigkeit seitderGründungimJahre 1884.Diss.Unifür Der forsttechnische Dienstfür Wildbach- undLawinenverbauung inÖster LÄNGER E.(2003). Ingenieur- und Architekten-Vereines, 53.Jg.,S.505-507. Wien. Ein Gedenkblatt für den Altmeister Josef Duile. In: Zeitschrift des Österr. KRAPF Ph.(1901). Teilhefte I,II,III/1undIII/2. Wien. ralismus undFöderalismus. 164.HeftderMitteilungenFBVA Wien, Der Kampfgegen Wildbäche undLawinen imSpannungsfeldvon Zent- KILLIAN H.(1990). Das forstliche Transportwesen. Wien. FÖRSTER, G.R.(1885). Forstwesen, 4.Jg. Wien. 6Folgen zwischen denSeiten113und483. Ueber Verbauungen von Wildbächen. –In:Centralblatt fürdasgesammte FÖRSTER, G.R.(1878). Provinz Tirol, und Vorarlberg. Innsbruck. Ueber Verbauung der Wildbäche inGebirgs-Ländern, vorzüglich inder DUILE J.(1826). der schweiz. Wildbäche. Zürich. Bericht andenhohenschweizerischen Bundesrath überdieUntersuchung CULMANN C.(1864). Tiroler Pioniereder Technik. Innsbruck-München. ATTLMAYR E.(1968). Ueber BergfälleunddieMittel,denselbenvorzubeugen. Innsbruck. ARETIN G.(1808). Literatur /References: - ausgegebenen Abhandlung „Decausis,remediisinundationum in Tyrol“). terte Fassung derimJahre 1778inInnsbruck inlateinischer Sprache her Abhandlung von denUeberschwemmungen in Tyrol. Innsbruck. (Erwei- ZALLINGER F. (1779). Länger vom 12.6.2012undvom 18.6.2012. Schreiben anUniv.-Prof. Dr. Killianvom 2.12.1987,sowie E-MailsanDr. UNIVERSITÄTSARCHIV INNSBRUCK (1987und2012). naturwissenschaftlichen Classe,S.248-261. Wien. der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, 8.Banddermathematisch- Ueber dieNaturund Wirkungen der Wildbäche. In:Sitzungsberichte STREFFLEUR V.(1852). Von denUeberschwemmungen. Wien-Pest-Leipzig. SONKLAR K.(1883). Zur Geschichte der Wildbach-Verbauung. Wien. (1886). SECKENDORFF A. Die Geschichte des Wasserbaus inderSchweiz. Oberbözberg. SCHNITTER N.(1992). Österreichische Vierteljahresschrift fürForstwesen, 52.Band,S.275-281. Die Verbauung der Wildbäche imösterreichischen Salzkammergute.In: POKORNY(1902). A. Wien. S.37-43. Österreichs Wasserbau. In:BlätterfürGeschichte der Technik. Heft1, MERLICEK E.(1932). Pioniere derWildbach-undLawinenverbauung - NEU - NEU - NEU - NEU NEU - bietenwirIhnendie Hydrologie Für temporäreMaßnahmen » « RQ-24 technologie mit Radar- Abflussmessung Berührungslose dauerhafte Überwachung Meteorologie Komplettlösung Spezialsensorik ·Beratung Anlagenbau Internet: Email: [email protected] Tel: +43-5523-55989 Straßenhäuser 27, A-6842 Koblach Sommer Mess-Systemtechnik oder · Systemintegration www.sommer.at auseinerHand! Geologie

Planung Planung

Seite 175 Seite 176 Hofrat Ing.JosefHenrich–Ashortbiography Hofrat Ing.JosefHenrich–EinekurzeBiographie CLEMENS FALSER Josef Heinrich, biography Keywords period. the interwar biography ashort contains andavalancheThe article ofthis pioneer oftorrent during control Vorarlberg, for hunting and fishing issues in theInspector province.and responsible Forestry Josef Heinrich was, at the same time, Head of the Torrent and Avalanche Control Service Abstract Josef Henrich, Biographie Stichwörter Wildbach- undLawinenverbauung derZwischenkriegszeit. und Fischereiwesen desLandes.DerBeitrag enthälteinekurzeBiographie diesesPioniersder des Landes Vorarlberg, Landesforstinspektorfür Vorarlberg und Verantwortlicher fürdasJagd- Josef Henrich war von 1920bis1939inPersonalunion Chefder Wildbach- undLawinenverbauung Zusammenfassung Pioniere derWildbach-undLawinenverbauung Ehe gingender Sohn Wilfried (1912–1943)und stochter Eugenie Schmid (1882–1974). Aus der Dören imBregenzerwald stammendeGastwirt- Am 15.05.1911heiratete Josef Henrich dieaus nen Verdienstkreuz mitder Krone“ausgezeichnet. 1910 und1912–wurdeer1914 mitdem„Golde- verheerenden Verwüstungen der Hochwässer von Verdienste –vor allembeiderBeseitigung bruck eingesetzt.In Anerkennung seinergroßen er inden Wintermonaten inderZentrale inInns- ganz Vorarlberg übertragen. Parallel dazuwurde führung inBludenzund1912dieBauleitungfür Ernennung zum Forstkommissär 1907 die Bau- die BauführunginBizau(Bregenzerwald), nach Dornbirn ein.Schon imFrühjahr 1903wurdeihm trat eralsHilfskraft beiderGebietsbauleitung berg mit Sitz in Innsbruck. Im September 1902 Wildbach- undLawinenverbauung Tirol-Vorarl- ßend führteihnseineberufliche Laufbahnzur zum Forstingenieur graduiert wurde. Anschlie- schule fürBodenkultur, andereram14.07.1902 Forstberuf zu und absolvierte in Wien die Hoch - (*1779) folgend,wandte sich Josef Henrich dem ny Les),undseinesUrgroßvaters MathiasHenrich Franz Karl Henrich (*1815)ausSchönwald (Krás- ernannte. Abertham, dieihn1917zuihremEhrenmitglied sche war erMitgliedderFreiwilligen Feuerwehr körper istnoch vorhanden. Schon alsjungerBur turierte. EinMaturafoto mitdemdamaligenLehr Gymnasium inKaaden(Kadan),wo er1899ma- Volksschule in Abertham undanschließend das von 1885 bis 1891 die von seinem Vater geleitete ta, geb.Heiser(1840–1912),geboren.Erbesuchte Johann Henrich (1841–1913) und seiner Frau Ber desalter überlebten)des Aberthamer Schulleiters von 12Kindern(von welchen nurzweidasKin- tamy) imErzgebirge am25.08.1979alsjüngstes Josef Henrich wurdein Abertham (heute Aber Der Familientradition seinesGroßvaters - - - - klerikal war. onalsozialist, ebenso wieerreligiös,abernicht zwar deutschnational gesinnt,abernicht Nati - und auch amKörper schädigte. Josef Henrich war zigjährigen tatkräftigen Mannschwer verbitterte se indenRuhestandversetzt, was denerstsech- wurde Josef Henrich imMärz1939zwangswei- Nationalsozialismus inÖsterreich imMärz1938 Verdienstkreuz für Verdienste umdieRepublik. Hofrat und seine Auszeichnung mit dem Großen ten seineErnennungenzumOberforstrat undzum mittlerweile zum Forstrat befördert, betraut. Es folg- der LeitungbeiderBehördenwurdeJosef Henrich, pektion auch dieJagd unddieFischerei fielen;mit errichtet, wobei inden Wirkungskreis derForstins- Landesforstinspektion, beidemitSitzinBregenz, bach- undLawinenverbauung undeine eigene desland Vorarlberg eineeigeneSektionfür Wild- garischen Monarchie wurde 1920 für das Bun- nes Karussellan. desmuseum in Bregenz befindet, und ein hölzer Werkbank, welche sich jetztim Vorarlberger Lan- Wilfried Spielzeug,unter anderem eineKinder- gegenstände und für den 1912 geborenen Sohn haltenen) Schreibtisch, fürseineFrau diverse Zier nen für Henrich einen schönen (noch heute er für ihre gute Behandlung fertigten die Gefange- und GemüseFelder gepachtet wurden.ZumDank wobei beispielsweise zum Anbau von Kartoffeln gung erundseineFrau tatkräftig bemühtwaren, menschenwürdige Unterbringung und Verpfle- russische Kriegsgefangene zugeteilt,umderen dienst eingezogeneneinheimischen Arbeiter 200 bachverbauungen alsErsatzfürdiezumKriegs- wurden Josef Henrich zurFortführung der Wild- germutter, hervor. die Tochter Irmgard(1918–2009),meine Schwie- Nach derMachtergreifung durch den Nach demEndederÖsterreichisch-Un- Ersten WeltkriegesNach des Ausbruch - - - Seite 177 Seite 178 ten abziehenmüssen. ImJahr 1921 begannJosef worden war, sodass 1856dieletztenBauern hat- im LaufederJahrhunderte vollständig entwaldet dem Lechtal unddemBregenzerwald, welches tes von Hochkrumbach aufdemSattelzwischen Josef Henrich die Wiederbewaldung desGebie- Versuchsforst inLochau. EinHerzensanliegenwar Hittisau anundbegründete1929einenLehr- und Bartholomäberg, Laterns,Hochkrumbach, Au und schulen inBrunnenfeldbeiBludenz, Altenstadt, derbewaldungen legteerForstgärten undPflanz- bzw.betriebenen AufforstungenHenrich Wie- ger Waldaufsichtsgesetzes. Zum Zweck der von Verfasser des 1921 in Kraft getretenen Vorarlber che erpersönlich leitete.Henrich war auch der natige Waldaufseherkurse insLebenrief,wel- gerichtet, wozu erregelmäßige,jeweilsviermo - wahl und Ausbildung derForstschutzorgane richs Hauptaugenmerk auf diegründliche Aus - seiner Initiative. eines Hochwasser-Meldedienstes entsprangen wiederherzustellen. Bruchflächen Auch Anfänge sorgfältige Bebuschung und Aufforstung der gen gestörte geologische Gleichgewicht durch bedacht, das durch notwendige Verbauun- eine Straße nach ihm. Verdienste dieEhrenbürgerschaft undbenannte ans verlieh Josef Henrich in Anerkennung dieser (ebenfalls BezirkBludenz).DieGemeinde Vand- im Gemeindegebietvon Vandans imMontafon in Bürserberg(BezirkBludenz)und Verbauungen rühmt gewordene Verbauung desSchesatobels auch international weit über Europa hinaus be- damals imgesamten Alpenraum einzigartige, Zu seinenbedeutendstenLeistungenzählendie auf insgesamt 79 Wildbäche im ganzen Land. Wildbach- und Lawinenverbauung erstreckte sich Die Tätigkeit Josef Henrichs aufdemGebietder Als Landesforstdirektorwar Josef Hen- Grundsätzlich war Henrich darauf - (1913), „Waldbilder und Tierstudien“ (1921), erwähne ich die Tagebuch-Skizzen „Liebesgaben“ rarisch höchst produktiv: An gedruckten Werken schaftlicher Aufsätze war Josef Henrich auch lite- verschiedensten Ortenerschienener fachwissen- Vorarlberger Landesjägermeisters. 1935/36 bekleidete Josef Henrich das Amt eines vernünftiger GrundlageinEinklangzubringen. Interessen von Forst und Jagd suchte er stets auf bildung beimRotwild.Dieoftgegensätzlichen wissenschaftliche Untersuchungen derGeweih- dieses Federwildes erforschte, und vererbungs- Birkwildes, an Hand derer er die Wanderungen die „Weidkörner“, dieMagensteinedes Auer- und Jahrzehnte hinweg umfangreiche Studien über und sein„Jagdbrevier“. Danebenbetrieberüber ne „Gedanken zur Erhaltung von Wald und Wild“ waren seine Werke. Schon 1920erschienen sei- 1933 unddessenDurchführungsverordnungen her bemüht war. Das Vorarlberger Jagdgesetz von – umeinegediegene Ausbildung derJagdaufse- – ebensowiebezüglich des Forstschutzpersonals einem Teil seinerberuflichen Aufgaben, wobei er verstand. In Vorarlberg wurdedieJagd sodannzu mehr los,wobei ersich zeitlebensals„Heger“ nen eingeführt. Seither ließ ihn die Jägerei nicht Jagdbetrieb unddessenGebräuche und Traditio- Jäger aufPirschgänge mitgenommenundinden in KaadenwurdeJosef Henrich von einemalten überzeugen. der Aufforstung sich Henrich zuseinergroßenFreude vom Erfolg Besuch inHochkrumbach imHerbst1942konnte eingeweiht werdenkonnte.Beiseinemletzten ten Kirchleins ein,welches imHerbst1932neu für die Wiederinstandsetzung desverfallenen al- er sich untermaßgeblichem EinsatzeigenerMittel lich mitZirbenundLegföhren.Gleichzeitig setzte Henrich mitder Wiederaufforstung, hauptsäch- Pioniere derWildbach-undLawinenverbauung Neben einemhalbenHundert, anden Schon während seinerGymnasialzeit Riedergasse 16, am17.05.1943. Josef Henrich starb in seinem Haus in Bregenz, finden sich im Familienbesitz. brecht. Zahlreiche Werke dieservierKünstler be- mit demsudetendeutschen BildhauerKaspar Al- der Wildbach- undLawinenverbauung Tirol), und Tochter seinesFreundes Hofrat GeorgStrele(Chef cker MalerinundZeichnerin MarthaStrele,einer lern Franz Reiterund Alfons Luger, derInnsbru- Frau waren befreundet mit den Vorarlberger Ma- musik- undkunstliebenderMensch. Erundseine Umfang ich jetzt bemüht bin. Henrich war ein rich nicht behandeltenHolzbrücken vermehrten vor 1930verschwundenen unddahervon Hen- Herausgabe inaktualisiertemundumdiebereits Holzbrücken in Vorarlberg“ (1930/40), umderen technische Abhandlung über „Die gedeckten auch Josef Henrichs geographisch-geschichtlich- phischen Wurzeln zurückgekehrt! Bedeutend ist ten EndeseinesLebenswiederzuseinengeogra- Henrich ist also an dem von ihm vorausgeahn - „Wenn der Wald spricht“ (1942/43)dar;Josef delnde, autobiographische Roman-Manuskript unvollendete, imJahr 1891imErzgebirgehan- Den EndpunktseinesSchaffens stelltdasletzte, grünt“ bildenseine„Hochkrumbach-Trilogie“. Wald gestorbenist“und„Wo kein Wald mehr Die Romane„Wenn der Wald stirbt“,„Wenn der chen kleineren Abhandlungen undErzählungen. und Menschen“ und„Wilderer“ undzuzahlrei- Dorfpatriarch“, zudenSchriften „Jäger, Männer ben ist“,„Wo kein Wald mehrgrünt“und„Der ungedruckten Romanen „Wenn der Wald gestor ter fandensich überdiesdieManuskriptezuden blüht“ (1942).ImNachlass meinerSchwiegermut- (1940, 2. Auflage 1941)und„Wenn der Wald Bregenzerwald-Romane „Wenn der Wald stirbt“ Monographie „Engelbert Maier“(1929)unddie „Männer“ (1924)und„Vater unser“(1926),die - Der Schriftleiter winenverbauung dar. inÖsterreich geschichtliches Dokument der Wildbach- undLa- Leiter dieser Sektion undstellteinwichtigeszeit- Vorschlag von Reiterer,Andreas denderzeitigen Sektion Vorarlberg JosefHenricherscheintauf Lawinenverbauung undehemaligenLeiter der Der BeitragüberdenPionierder Wildbach- und Innsbruck Clemens Falser Anschrift desVerfassers /Author’saddress: Fig. 1:JosefHeinrich(portraitpaintingbyMarthaStrele) Abb. 1:JosefHenrich(PortraitgemäldevonMarthaStrele)

Seite 179 Seite 180 Naturgefahren. Dies giltinsb. hinsichtlich: dennoch Unterschiede zwischen gravitativen und anderen gefahren gelten, bestehen in der Planungs- und Baupraxis Natur von Abwehr die für Regelungen allgemeinen die vielfach Naturgefahren gravitativen mit Umgang lichen – generelle Vorschriften gelten. wiederum – im die Naturgefahren,für anderen von Rahmen und selten nur dies erfolgt herausgelöst, gefahren Natur mit Umgang baurechtlichen und planerischen im Regelungssystematik allgemeinen der Naturgefahrenaus gravitative Werden allgemein. Naturgefahren mit hang Zusammen- im sondern isoliert, nicht – überwiegend – nungs- und Baurecht behandelt gravitative Naturgefahren Raumord- Das Bauverbote. und Widmungs- insb. fahren, Beschränkungen für den generellen Umgang mit Naturge umfangreiche Bauordnungen und Raumordnungsgesetze enthalten Demzufolge können. beeinträchtigen erheblich die sie Gebäuden sowieLiegenschaften von Nutzung dauerhafte zumal Bauwesen, zum und Raumplanung zur Bezug engen einen grundsätzlich haben Naturgefahren im Raumordnungs- undBaurecht Berücksichtigung gravitativer Naturgefahren Arthur Kanonier • • eilc as ban) iwibrih i den in Hinweisbereiche (braune) die als lediglich Gefahren, Gravitative unterschiedliche Eignungsklassen. in Einteilung eine und che Berei- naturgefährdeter Bewertung matische syste eine erfolgt Gefahrenzonen die Gefährdung: Durch der Bewertung Systematische gravitativen Naturgefahren. ähnliche Entwicklungen bei der Darstellung von bisher fehlen sind, offensichtlich wicklungen relce nesveugn n Weiterent und Intensivierungen erhebliche Gefahrenzonenplanung der in Jahren letzten den in Lawinen und Hochwasser bei Während vorliegen. Gefahrenbereiche der Abgrenzung räumliche die über Informationen dardisierte Verbotesetzen voraus, dass hinreichende stan - Pla- nungs- und baurechtliche Einschränkungen und Gefahrenbereiche: über Informationen baurecht und raumordnungs- im wenn Auch [email protected] A-1040 Wien,Argentinierstraße 8 Fachbereich fürRechtswissenschaften Department fürRaumplanung Technische Universität Wien Ass. Prof. Dr. Arthur Kanonier Anschrift des Verfassers Baurechtes. und Raumordnungs- präventiven des Weiterentwicklung Naturgefahrenve Verfahrendiese für wäresinnvolle eine Systematisierung der Bewertungsgrundlagen für gravitati- und Verbesserung Eine berücksichtigen. mit turgefahren schen Gegebenheiten und Anforderungen gravitativer Na- spezifi- die auch verstärkt künftig sollte Naturgefahren mit VerfahrenbaurechtlichenZusammenhang der im und Instrumentariums planerischen desWeitentwicklung Eine Praxis-Pinnwand • HQ B. (z. Schutzniveaus bzw. Schutzziele – tative quanti- teilweise – Lawinen für und Hochwasser Während Schutzniveaus: und Schutzziel formen. Darstellungs sonstige und Bereiche gebildete ab Gefahrenzonen durch in fahrendarstellung Naturge zerfälltdie Somit ist. Entwicklung der in erst Bewertung und Erfassung hinsichtlich Methodik die auch zumal ausgewiesen, zonen (differenzierte)Gefahrenals nicht - bislang den wer werden, vermerkt Gefahrenzonenplänen verständigengutachten. - Sach entsprechenden von aufgrund Anlassfall konkreten im erst Regel der in sich ergibt ren, füh- Baubeschränkungen oder mungsverboten Wid- zu Praxis der in Naturereignisse tativen gravi- Welche Naturgefahren. gravitativen bei Schutzziele vergleichbare fehlen rechtfertigen, entwickelt wurden, die abgestufte Maßnahmen 100 HQ , 30 gle n rt Gefahrenzonen) rote und gelbe , - - - - Fig. 1: Abb. 1: ie deriie Dctcim nln dr 6 m lan- m 168 der entlang Dichtschirm dreireihigen einem in welche Hochdruckinjektionen, den mit Grundbau Keller Fa. die startete 2012 Sommer Im errichtet. Stauwurzel der an Wildholzrechen der 2012 wurde WRG) §104a nach ren (Ausnahmeverfah- Bewilligungen naturschutzrechtlichen und wasser- den und 2010 Staubeckenkommission durch die Genehmigung der Nach geplant. tungsmembran Stahlbetonkerndich- dicken m 0,4 einer mit schüttdamm Erd- als wurde Bauwerk Das m. 24,5 von Bauwerkshöhe ergibt sich ein Rückhaltevolumen von 191.000 m³ bei einer ches die HQ die ches wel- Lankowitzbach, am Hochwasserrückhaltebecken das bildet Kernstück vor. Lankowitzbach am Unterlaufausbau den und Schafittelgraben Zubringer am berückhaltesperre Schutzprojekt Lankowitzbach Lankowitz. inMaria das für Auslöser war 1997 Hochwasser verheerende Das Hochwasserrückhaltebecken Lankowitzbach – Reinhard Ribitsch kurze Projektvorstellung Flood retention basinfor Lankowitzbach, underconstruction. Hochwasserrückhaltebecken Lankowitzbach, (©WLV imBau Steiermark) a Poet ih de rihug ie Geschie einer Errichtung die sieht Projekt Das 100 -Spitze von 27 auf 3,7 m³/s drosselt. Damit Damit drosselt. m³/s 3,7 auf 27 von -Spitze - [email protected] 8010 Graz Conrad von Hötzendorfstraße 127 Gebietsbauleitung Steiermark Ost undLawinenverbauungWildbach- DI Reinhard Ribitsch Anschrift des Verfassers bis2015fertiggestelltmen sollen sein. - Maßnah Die vergeben. wurden Stahlbetondichtung der Errichtung die sowie Schüttungsarbeiten Die Grundablass. langen m 45 rund sowieden Auslaufbauwerk und Ein- das WLVdie errichtete dazu Parallelwerden. hergestellt tigkeit Standfesdie erst damit reduziertund Lugeon unter10 auf Lugeon 230 von Untergrundes des Wasserdurchlässigkeit die konnteArbeiten aufwendigen sehr diesen Mit wurden. ausgeführt m 25 von Tiefe einer zu bis Dammachse gen

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Seite 181 Seite 182 eignisdokumentation gegenübergestellt. Er der aus Abflussmengen rückgerechneten den Modells des wurden Abflüsse berechneten Die Abflussmodells. Niederschlags- des Plausibilitätsprüfung zur Erkenntnisse wertvolle brachte Rückrechnung Die SCS-Verfahren. dem nach HEC-HMS Modell dem mit erfolgte Berechnung Die werden. durchgeführt 2009 September und Juni vom se Ereignis der Niederschlags-Abflussgeschehens des nung Rückrech- eine auch und definiert EZG des scharakteristik nisse ausdemJahre 2009. Ereig- die Wetterradardatenfür verfügbarenZAMG der der Auswertung intensiven einer aus andererseits und ZAMG) (HD/ Niederschlagsstationen umliegenden den von seits einer stammen Niederschlagsdaten relevanten Die ung. Lawinenverbau- und Wildbach- der nisdokumentationen Ereig- und Chronikdarstellungen Diplomarbeiten, Studien, verfasstebereitshydrologischerdientengebietes aus Sicht Einzugs des Charakterisierung Zur 2009. und 2002 1987, aus einer Aufarbeitung der Hochwasserereignisse der Jahre stammen Studie hydrologische diese für Grundlagen Die liches Hochwasser von abführen. 21m³/sschadlos Landes- und Gemeindestraßen kann zurzeit nur ein einjähr Wasserkraftanlagen,Brücken, Industriebetrieben, Häusern, Anzahl von großen mit seiner Ortsgebiet Dieses findet. be Ybbsitz von Ortsgebiet das m 1500 etwa von Länge einer auf sich wo Schwemmkegel, dem Unterlauf, zum Die Übergang schluchtartigen markanten Beckenstandorte. den markiert „Noth“ die für gut Topographie der von sich eignet und auf Formen hochtalähnliche flache, weist Mittellauf und Ober- Der vereint. Ois Schwarzen der mit Ybbsitz Gemeinde der in sich und aufweist km² 27,5 von Einzugsgebietsgröße eine welcherProllingbaches, des biet lingbach (GemeindeYbbsitz)erstellt worden. Retentionsstandorte im Rahmen des Schutzvorhabens Prol - der Optimierung zur Variantenstudium hydrologisches ein WildbachprozesseFachbereich den durch ist West terreich Niederös Gebietsbauleitung der mit Zusammenarbeit In Gemeinde Ybbsitz Hydrologisches Variantenstudium Prollingbach Eduard Kotzmaier, Moser, Markus Mehlhorn Susanne Auf Basis der sehr plausiblen Ergebnisse erfolgte Niederschlag- die konnte Daten dieser Mithilfe BearbeitungsgebietEinzugsge umfasstDas das ------(s. Abb. 1). kommen Betracht in Ortszentrum dem vor Schlucht der oberhalb Retentionsvolumen m³ 20.000 mit ödhammer) (Ein- Becken kleineres ein und m³) (30.000 Theuretzbach Teileinzugsgebiet östlichen im Standort ein noch können Weiteren Des EZG. des Bereich hinteren befin- im eher sich det m³ 309.000 von Retentionsvolumen einem mit dens nichtumsetzbar sind. Talbo des Besiedelung intensiver sowie Topographie der aufgrund Standorte günstigere hydrologisch da tandorte, Zwangss um sich es handelt Rückhaltebecken der orten meblatt bei85,7 m³/s. NÖ liegt bei 67,6 m³/s, der Wert aus dem - Wildbachaufnah Landes des Hydrographie der Bemessungswert Der m³/s. 70 und 53 zwischen Abflussspitzen mit sungsganglinien als Blockregen angesetzt. Flächenabminderung starker mit und ermittelt zugsgebiet Ein- das für (Bemessung) eHyd-Punktniederschlägen den Die Niederschlagswerte für die Starkregenzelle wurden aus hat. erzeugt 30 Jährlichkeit der mit Abfluss einen welcher belastet, 2009 Sept. 11. vom Ereignisniederschlag dem mit wurden Teileinzugsgebiete restlichen Die definiert. mit Starkregenzellen [HQ Starkregenzellen mit Stunden lieferte dasEreignis vom September 2009. 3 von Ereignisdauer maßgeblichen der Festlegung die für die Berechnung der Varianten berücksichtig. Die Grundlage für auch wurde Größenordnung Diese erreichen. km² 10 und 5 zwischen Größe eine Starkregenzellen die vor,dass her geht 2009 Jahre dem aus Ereignisse der Auswertung definiert. Aus Studien zur Wetterradaranalyse und aus einer Starkregenzellen den Variantenmit die wurden sprechend Dement Ybbsitz. Ortschaft Bereich im Teil vordersten im nach Ost, Starkregenintensitäten im hinteren EZG bzw. auch West von Gewitterzugrichtungen zeigt bietscharakteristik Einzugsge Bemessungsszenarien.Die der Berechnung die Praxis-Pinnwand Die geplanten Beckenstandorte wurden ins ins wurden Beckenstandorte geplanten Die Großmoos Hauptbecken das für Standort Der Standgeplanten- Projekt generellen im den Bei Bemes ergeben Varianten berechneten Die Anhand dieser Erkenntnisse wurden 7 Varianten 100 , Flächengrößen von 3–6 km²] km²] 3–6 von Flächengrößen , ------von 309.000m³ergeben. Größenordnung der in Großmoos Retentionsbecken das nichtnotwendigEinödhammer undzuvernachlässigen. Becken das ist Fällen allen In eingestuft. selten eher als Eintrittswahrscheinlichkeit die Experten der Sicht aus dings nen die Becken nicht wirken. Für diese Varianten wird aller laufgerinnes abgeführt werden nochschadlos könnten. tendiert werden, die im Zuge einer Ertüchtigung des Unter re m³/s 35 ca. auf bedingt Theuretzbach und Großmoos Becken die durch können und Eintrittswahrscheinlichkeit hohe ähnlich eine haben EZG des Bereich mittleren im ge durch Zeugenaussagen bestätigt worden. Starkniederschlä- vielfach auch und hoch ist Szenarios dieses scheinlichkeit re Rückhaltebecken sind nicht notwendig. Die Eintrittswahr Teil des Einzugsgebiets die volle Retentionswirkung, weite hinteren im Starkniederschlägen mit Ereignisse für moos und Besiedelung nichtumsetzbar ist. Topographie der aufgrund der notwendig, Noth Schlucht der Bereich im Rückhalt ein wäre EZG des Teil vorderen im Bemessungsvarianten die Für rechnen. zu onsbecken Retenti- trotz Überflutungen mit Niederschlagsereignissen von ca. 21 m³/s abführenschadlos kann, ist bei derartigen Abflussspitze eine „nur“ Ortsbereich im Unterlaufgerinne anten liegen im Bereich zwischen 30 und 50 m³/s. Da das tentionsvolumen zu klein ist. Die Abflussspitzen dieser Vari- Re ihr da bewirken, eine Retention bedingte nur oder keine ebenfalls können Einödhammer und Theuretzbach cken Be gelegenen günstiger Die geringer. entsprechend Wirkung dessen günstig, mehr nicht lagemäßig Großmoos ist EZG des Bereich vorderen und mittleren im Starkregenzellen mit schlagsvarianten anten nurgeringeWirkung. Vari- diesen bei haben Becken weiteren hinteren Teil eine gute Wirkung, die zwei im Starkregenereignissen mit Varianten situiert und hat dementsprechend für die EZG hinteren im eher ist Großmoos RHB Das belastet. messungsniederschlägen Be den mit und integriert N/A-Modell Das VariantenstudiumDas hatklare eine Priorität für kön- EZGvorderenTeil des im Szenarien die Für Groß Hauptbecken das hat Zusammenfassend Nieder restlichen die Für - - - - Fig. 1: Abb. 1: Catchment area Prollingbachandplannedretention basins EZG Prollingbach mitgeplanten Rückhaltebecken [email protected] BMLFUW, IV/5, Marxergasse Abt. 2, 1030Wien Peter Jordan Straße 82, 1190Wien Universität fürBodenkulturWien Institut fürAlpineNaturgefahren Fachbereich Wildbachprozesse Dipl.-Geogr. Mehlhorn Susanne [email protected] Johann Löcker Str. 3, 5580Tamsweg GBL Lungau Lawinenverbauung, Fachbereich Wildbachprozesse Forsttechnischer und Dienst fürWildbach- Moser DI Markus [email protected] Str.Josef Adlmanseder 4, 3390Melk Lawinenverbauung, GBLNiederösterreich West Forsttechnischer und Dienst fürWildbach- DI Eduard Kotzmaier Anschrift derVerfasser Wasserrechte bzw. Wasserentnahmen durchgeführt. bestehender und Grundinanspruchnahme bzgl. fähigkeit Eignungs wasserrechtliche die sowie Unterlaufs des zung Kostenschät und Grobstudie hydraulische eine Großmoos, Beckenstandorts vorgeschlagenen des Untersuchung sche geotechni - die Vorprojekts eines anhand werden Zeit Zur - -

Seite 183 Seite 184 dass das Fließverhalten hauptsächlich durch die Reibung die durch hauptsächlich Fließverhalten das dass Vor bei allem granularen Muren wurde allerdings gezeigt, verwendet. Muren für auch Bingham-Modell, das spiel Bei- zum wie Modelle, rheologische werden bestimmt, Fließverhalten das Porenwasser viskose stark das bzw. lässt beschreiben Flüssigkeit homogene als Wasser und Sediment aus Gemisch ein sich dass Annahme, der ter Un- beschrieben. Grenzschubspannung sogenannten der mit dieser wird kann, beginnen Bewegung eine bevor muss, werden überwunden Scherwiderstand bestimmter ein Wenn „wehrt“). Fließen das gegen Material das sich mation) und dem Scherwiderstand Scherrate zwischen Zusammenhang den Modelle diese be schreiben Grunde Im abgebildet. Materialien verschiedenen von Fließverhalten das wird Modellen rheologischen Mit Rheologische Untersuchung von Murmaterial: Roland Kaitna Methodenübersicht (als Maß für die Geschwindigkeit der Defor der Geschwindigkeit die für Maß (als a sample material of debris flow at the Lattenbach creek, Tyrol, on June 20, 2007. The results were results The derived with different methods. 2007. 20, June on Tyrol, creek, Lattenbach the at flow debris of material sample a Fig. 1: Werte Die wurden mitverschiedenen Methoden bestimmt. 2013). Juni 20. vom (Ereignis Tirol Lattenbach, vom Murmaterial das für Korndurchmesser Abb. 1: Yield stress in dependence on volumetric sediment concentration and maximum grain size for size grain maximum concentrationand sediment volumetric on dependence in stress Yield maximalen vom und Sedimentkonzentration der von Grenzschubspannung der Abhängigkeit τ (beschreibt wie stark - - Scherwiderstand durch eine Grenzschubspannung eine durch Scherwiderstand Ingenieurspraxis dar. der in Gefahrenabschätzung die für Werkzeug zichtbares ähnlichen Ansätzen beruhen, ein wertvolles und nicht ver oder solchen auf die Simulationsprogramme, stellen ten Schwierigkei- Trotzdieser stoßen.Grenze die an Modelle rheologische einfache (Porenwasserüberdruck!)und wird bestimmt Phase flüssigen der und Sediment groben dem zwischen Interaktionen die sowie Körnern den zwischen durch einekonstante Viskosität μbeschrieben: m üsise Fl wre bie aaee as der aus Rückrechnungbeobachteter Ereignisse Vergangenheitder Parameter beide werden Fall günstigsten Im Praxis-Pinnwand em oeane BnhmMdl wr der wird Bingham-Modell sogenannten Beim τ =

0 + μ τ 0 und - rotierende Trommel, etc.). Bei der Bestimmung der Be der Bestimmung der Bei etc.). Trommel, rotierende (Großrheometer,entwickelt Versuchsanlagen Förderband, spezielle Bereich wissenschaftlichen im wurden metern Zentimehreren- Korndurchmesser von maximalen einem mit Proben Für liefern. Matrix feinkörnigen der verhalten Fließ das über Angaben genaue relativstandardisiert die 1 mm können sogenannte Rheometer verwendet werden, werden können. wiedergegeben verzerrt nur Labor im Materials des ten chen Skalierungsproblemen einige Effekte im Fließverhal- unvermeidli- von aufgrund dass darf, bleiben unerwähnt Nicht kann. werdenKorndurchmesser untersucht ximalen eine begrenzte Menge Material mit einem limitierten ma- nur dass ist, Nachteil Der werden. untersucht Labor im hingewiesen. Bei fehlender Information kann Murmaterial Naturdaten von Wichtigkeit die auf sei Zusammenhang diesem In abschätzen. gut ganz ebenfalls einfachungen Ver von Basis auf Querschnitt Viskosität die sich lässt sind, bekannten gegeben einem in Abflusstiefe der und Oberflächengeschwindigkeit der Aufzeichnungen Falls rungshöhe Ablage mittleren der aus hier sich errechnet spannung Grenzschub Die bestimmt. Felddaten von aufgrund oder ρ (meist abgeschätzt zwischen1,8 bis2,2 kg/cm³)mit Für Proben inklusive Korndurchmesser < 0,1 bis , der Neigung der H, τ 0 = ρgHsinθ und einer mittleren Dichte mittleren einer und θ - - - - - [email protected] Peter Jordanstrasse 82, 1190Wien Universität fürBodenkultur, Wien Institut fürAlpine Naturgefahren Ass. Prof. DIDr. Roland Kaitna Anschrift des Verfassers (Prototyp Mure). Gesamtprobe die Extrapolationauf die Teilproben und für der WLV getestet wird, ist dieBestimmung derParameter mit Zusammenarbeit in derzeit der Ansatz, möglicher Ein menhangs mit steigendem maximalem Korndurchmesser. sich aber auch eine deutliche Verschiebung dieses Zusam- zeigt Es 1). (Abb. bestätigt Methoden verschiedenen die durch wird und erkennen zu deutlich ist schubspannung Grenz der Wassergehaltsvon des Abhängigkeit nentielle mit verschiedenen Methoden untersucht wurde. Die expo Naturgefahren(Boku) Alpine für Institut am systematisch welches 2007), Juni (20. Tirol in Lattenbach am eignisses wird auch deutlich am Beispiel des Murmaterials eines Er Das beobachten. (Abb.1) Wassergehalt vom Parameter rheologischen der Abhängigkeit starke eine rungsgemäß erfah- sich lässt Murmaterial viskoses Für verbunden. ten Ungenauigkei- einigen mit und Schwierigkeit besonderer von Scherrate repräsentativen einer Abschätzung die ist Parameterrheologischen der Ableitung folgenden daraus der und Scherspannung und Scherrate zwischen ziehung - - -

Seite 185 Seite 186 ie iule Information visuelle eine kostengünstig und rasch te liefer UAV des Einsatz Der werden. dokumentiert gut Maßnahmen getätigten der Baufortschritt der sowie gen Rissausbreitun- Gelände, im Höhenänderungen konnten Multikopters des Höhen- modelle generierten neu punkte georeferenziert. Boden- gemessene durch wurden Diese werden. stellt er Subdezimeterauflösung in 1) (Abb. Orthofotos und Höhenmodelle digitale elle aktu- konnten DSLR-Kamera montierten der Fotos den Aus beflogen. Tagen reren GPS-Wegpunkteter meh- an vordefinier mithilfe schung Hangrut der Bereich untere der v.a. wurde Multikopter turgefahren (IAN) der BOKU Wien zum Einsatz. Mit diesem Na- Alpine für Institut vom („Drohne“)UAV ein erstmalig Monitoring-Zwecken zu kam Ost, OÖ Gebietsbauleitung det waren. gefähr akut Wohnhäuser mehrere wodurch lungsgebiet, Lockermaterial bewegten Kubikmetersich kriechend in Richtung Sied- Millionen Mehrere Hangrutschung. chigen großflä- einer zu OÖ) (Großraming, Pechgraben im gen Niederschlä- langanhaltenden nach es kam 2013 Juni Im im Rutschungsmonitoring Erfahrungen mitdemEinsatz von UAV Gerald Lindner, KlausSchraml, Johannes Hübl uc de ständig die Durch WLV, der Sofortmaßnahmen den zu Zusätzlich - - - - Fig. 1: Abb. 1: (Unmanned AerialVehicle) of thelower partof thelandslide Processing of areal photographs taken from aUAV durch dieDrohne des IAN(unten links). Luftbildauswertung vom unteren Bereich der Hangrutschung (Höhenbergrutschung/Großraming) - [email protected] Peter-Jordanstraße 82, 1190Wien Institut fürAlpineNaturgefahren Universität fürBodenkultur Univ. Prof. DIDr. Johannes Hübl GeraldB.Sc. Lindner, DIKlausSchraml, Anschrift derVerfasser die Aufgabenstellungen gutbewährt. für somit sich hat und Gelände im Veränderungen über Praxis-Pinnwand (Unmanned AerialVehicles)

ZT Wildbach- und Lawinenschutz Gunz ZTGmbH allg. beeid.undgerichtl.zert.Sachverständiger Wildbach-, Lawinen-undErosionsschutz, Ziviltechniker fürForst-undHolzwirtschaft, 4400 Steyr, Brucknerplatz 2

Seite 187 Seite 188 mit inzwischen mehr als 4000 Datensätzen erstellt. Im Im erstellt. Datensätzen 4000 als mehr inzwischen mit projekte wurde eine österreichweite Waldbrand-Datenbank Forschungs verschiedener Zuge Im untersucht. Österreich in Waldbränden von Charakteristika und Ursachen teilung, stitut für Waldbau werden seit 2008 das Auftreten, die Ver Österreich zunehmenwerden. in Waldbränden von Intensität die und Häufigkeit die auch damit und Trockenperioden dass anzunehmen, ist mung vonWaldfunktionen führen. laufendender Mit Klimaerwär Verlust dem und Muren Steinschlag, zu Folge weiterer in und ErosionGroßbrändederartige Waldzu können am den Opfer. Schä- direkten zum den Flammen Neben den fielen Schutzwald Hektar 50 – Niederösterreich in Neustadt ner von gut 100 Hektar. Der größte Waldbrand tobte nahe Wie Fläche eine zerstörten und auf Waldbrände 100 als August mehr Mitte bis Juli Mitte von traten 2013 Sommer Im Waldbrand-Datenbank fürÖsterreich Harald MortimerMüller Vacik, tung festgelegt. - Instandhal und Betrieb,Überwachung an Anforderungen sowie Einwirkungen dynamische und statische setzende anzu- Durchbildung, konstruktiver und Bemessung wurf, Ent zu Grundlagen allgemeine Definitionen, und Begriffe erforderlichen die jeweilswerden Es verfasst. behandeln, Steinschlagschutz technischer und nenschutzbauwerke Lawi- Wildbachschutzbauwerke, Themen die die 24810, ONR bis 24800 ONR ON-Regeln, sieben wurden gruppen „Schutz vor Naturgefahren“ insLeben gerufen. Komitee256 das Standards Austrian von 2008 Jahr im de für Schutzbauwerke gegen Naturgefahren zu treffen, wur Festlegungen bautechnische einheitliche um und tragen zu Rechnung dem Um Infrastruktur. der Resilienz die ist Naturgefahren mit Umgang im Aspekt wesentlicher Ein Abschluss derReihe ONR24800 Roman Schremser An der Universität für Bodenkultur in Wien am In- Von diesem Komitee und seinen drei Arbeits drei seinen und Komitee diesem Von ------brand-Datenbank weitere Funktionalitäten vorgesehen. So So vorgesehen. Funktionalitäten weitere brand-Datenbank vom Institut fürWaldbau betreuten Waldbrand-Blog. dem zu Zugang bietet und Waldbrandgefahr aktuellen zur Links zudem bündelt Waldbrandportal neue Das werden. hochgeladen Brandereignis zum Fotos/Videos sowie fasst formationen zu Ursache, Dauer und Brandfläche können er In- Web-GIS. das über interaktiv Verortungerfolgt Die den. Darüber hinaus ist es möglich Waldbrandereignisse zu mel- werden. aufbereitet verschieden und abgefragt Brandart) Zeitpunkt, Flächengröße, (u.a. Kriterien unterschiedlichen nach können Daten Die erstellen. Grafiken oder Statistiken und abfragen Waldbrandereignisse Interessierte können Karte interaktive eine Über Flurbränden. und Wald- von se Analy und Erhebung systemunabhängige eine ermöglicht Sie (http://fire.boku.ac.at). online Database“ „Fire Web-GIS-Applikation - zugängliche frei die ging 2013 Frühjahr [email protected] Heinestraße 38 Austrian Standards DI Roman Schremser Anschrift derVerfasserin jektschutz gegenNaturgefahren befassen. Regeln wird sich das Komitee 256 mit dem baulichen Ob aus Anwendung findet. hin- Österreichs Grenzen die über bereits das Verfügung, zur Naturgefahren gegen Schutzbauwerke für menwerk Nor durchgängiges einzigartiges, weltweit ein wendern An- den steht Damit angepasst. Eurocodes, die insbe sondere Normen, bestehende an sind ON-Regeln Diese Aktuelles

n uuf sn fr i ötrecice Wald- österreichische die für sind Zukunft In ee dr afne Ataiirn dr ON- der Aktualisierung laufenden der Neben - - - - - damit möglich. werden Naturgefahrenbereich im Folgen ihren und den Exaktere detaillierterelaubt. und Prognosen von Waldbrän - er Anwendung breite eine was geplant, fahrenerkennung Naturge zur HORA-Plattform der mit Kooperation eine ist Umsetzung der Bei unterscheiden. zu Brandes des tensität erwartetender WaldbrandesIn- einesund Entzündung der Gefahrder zwischen möglich, u.a. esist Damit rücksichtigt. Faktoren, be Vegetation,sche Blitzaktivität Topografie und sozioökonomi- auch Parametern meteorologischen neben das Vorbereitung, in Waldbrand-Vorhersagemodell ein ist Fig. Abb. 1: Screenshot of thepubliclyavailable forest fire database for Austria. 1: Screenshot deröffentlich zugänglichen Waldbrand-Datenbank fürÖsterreich - - - E-Mail: [email protected] [email protected] E-Mail: A-1190 Wien,Peter Jordanstraße 82 Universität fürBodenkulturWien Institut fürWaldbau Müller Dipl.-Ing. MortimerM. Prof. Dr. Harald Vacik Anschrift derVerfasser

Seite 189 Seite 190 „e-learning courses“ geschehen. eines Entwicklung der und tur Infrastruk gelungene für nien Richtli- Langzeitüberlegungen, Häufigkeitsanalysen, beispiele, Fall- Literaturstudium, ein über soll Das DRM). Management, Risk (Disaster rophenvorsorge Katast der Zu- mit sammenhang im Arbeiten zeptionelle kon- sind Hauptaufgabe skizziert. Meine Erwartungen deren bereits Pflichtenheft im waren Experten entsendeten terreich Weltwirtschaft beizutragen. der Wachstum zum und heben zu Raum ländlichen im Lebensstandard den erhöhen, zu Landwirtschaft der vität dat dient dazu, die Ernährung zu verbessern, die Produkti- tives und gesundes Leben führen zu können. Dieses - Man ak ein um sicherzustellen, Lebensmitteln hochwertigen qualitativ genügend zu Zugang regelmäßig Menschen allen und sicherzustellen Ernährung die Bemühung, die steht Mittelpunkt Im mitschwingen. FAO der Mandat das Hinterkopf im muss angeht, man die gabenstellungen, Auf allen Bei VerwaltungsspracheEnglisch. als nur bleibt Kürzeln) gewaltig ist. unzähligen den (neben Organisation gewachsenen und riesigen dieser Zusammenspiel das und Aufbau der dass gekommen, darauf ich bin Später FAOgegeben. der den Agen- die über Überblick guten einen Vorfeld im bereits hierinRomBesuch –habeichzugesagt. mitSLBauer einem und – Überlegungen einigen Nach angemeldet. für den Bereich „Watershed Management and Mountains“ Forstkollegen erfahrenen an Bedarf einen UN) der sation Organi- Agriculture and (FoodFAO der Forstabteilung die hatte Zeit einiger seit schon Denn angeboten. Rom nach Übersiedlung beruflichen einer Möglichkeit die nisterium Lebensmivom- mir wurde Umstrukturierung der Zuge Im Mitarbeit einesWildbachexperten beiderFAO inRom Johann Grafinger l enm o Ös von einem Als ver Hause im hier Sprachengewirr dem Bei mir hat Hofer, Thomas Dr. Chef, jetziger Mein - - -

Abb. 1: Abb. 1:JohannGrafinger, Experte undLawinenverbauung derWildbach- beider FAOin Rom Johann Grafinger, expert in torrent and avlanche control at FAO in Rome. - - - ternationale Prozesse bedientwerden: in- sollen Katastrophenvorsorge besseren einer Sinne Im [email protected] Roma (Italy) I-00153 TermeViale delle diCaracalla FAO, Watershed andMountains Management D.I. JohannGRAFINGER Anschrift des Verfassers beherrschen. zu gezielter Arbeiten wissenschaftliches und verbessern zu Englischkenntnisse meine daran, ich arbeite So gaben. Wie man sieht, handelt es sich dabei um umfassende Auf Aktuelles • • • ches imJuni2014inPeking stattfinden wird. Sitzung für das 3rd World Landslide Forum, wel- einer Vorbereitung der bei (ICL) Landslides on InternationalConsortiumdem mit Engagement und dessen technische Unterstützung. Partnership Mountain der mit Zusammenarbeit Montgenère statt. gung der 29. Session fand Anfang September in TaWatersheds.Die - Mountain of Management the on Party Working EFC der Unterstützung - international abgestimmt undetabliert werden: KernbereichenNormengenden konkrete und Richtlinien rangetrieben werden. anerkannteBest Practiceallgemein als (Etablierung) vo Ingenieurpraxis und der Risikopolitik und der Umsetzung der in Anwendung die für Standards vorgeschlagenen TestFachbeirat,den durcheinen derAnwendbarkeit der durch derselben Review und Partnerländern den schen zwi- Benchmarking durch Wissensdatenbank, Web-2.0 öffentlicheneiner in Dokumente sammenfassungdieser Zu- die durch Methoden, Good-Practice und Vornormen Richtlinien, innovativer Fertigstellung die und Sammeln das durch soll Standardisierungsprozess und lichungs- Vereinheit Der weiterzuentwickeln. "State-of-the-Art" transnationalen anerkannten, allgemein einem zu und auszuwerten Schutztechnologien) und renzonenplanung Gefah - Bereich im Innovation (z.B. Governance Risk & Naturgefahren-Risikomanagement hinsichtlich senspool Wis den F&E-Initiativen, anderer und raumprogramms Alpen- des Projekte vorangegangener Basis auf sein, es soll 2014 Ende bis Ziel Programm! ist tionsprojekts 7Partnerninsgesamt amProjekt beteiligt. mit Schweiz die sowie Frankreich Italien, Slowenien, der wirtschaft den Leadpartner stellt - sind auch die Alpenlän- terium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasser ko-finanziert. EFRE-Mitteln aus somit wird und genehmigt Policy“ and Practice Engineering in Usability for Trial and mentation – State-of-the-Art in Risk Management Technology: Imple „Start_it_up ETZ-Alpenraum-ProProjekt transnationale das Call 5. vom im gramm wurde 2013 September Im ETC Projekt „Start_it_up“ Rudolf-Miklau Florian Mehlhorn, Susanne m amn e Poets oln n e fol- den in sollen Projektes des Rahmen Im Dissemina - sogenannten dieses Name Der Neben Österreich – dass mit dem Bundesminis [email protected] Marxergasse 2, 1030Wien undLawinenverbauung IV/5–Wildbach- Abt. Umwelt undWasserwirtschaft Bundesministerium fürLand-undForstwirtschaft, DI Dr. Rudolf-Miklau Florian [email protected] Marxergasse 2, 1030Wien BMLFUW, IV/5 Abt. und Peter Jordan Straße 82, 1190Wien Universität fürBodenkulturWien Institut fürAlpineNaturgefahren Fachbereich Wildbachprozesse Dipl.-Geogr. Mehlhorn Susanne Anschrift derVerfasser Governance etabliert werden. Risk des Fragen für Politiknetzwerken bestehenden mit KooperationaktivesProjektlaufzeitForumPolicyin hinaus die über auch ein, soll Weiteren Des erschließen. onen Normungsinstituti- durch autorisiert Risikomanagements, Naturgefahren- des Technologien für Normungsprozess und Vereinheitlichungs- internationalen tutionalisierten, insti- einem zu Weg den Projekt das der soll Projektpartner Expertennetzwerk bewährten dem auf Basierend 4. 3. 2. 1. Politikempfehlungen fürRiskGovernance Monitoring- undWarnsysteme) Schutztechnologien (Schutzbauwerke, inderRaumordnung/im Bauwesen Umsetzung von Gefahrenzonenplänen Massenbewegungen Gefahrenzonenplanung für

Seite 191 Seite 192 toriale Zusammenarbeit) wurde das Projekt „START_it_up“ Im Rahmen des Alpenraumprogramms (Europäische Terri- mungen, Konsulenten) verbesserte Wettbewerbschancen. Spezialbauunterneh- Industrie, Ingenieurbüros, (z.B. mern Marktteilneh - eröffnen und sicher Bevölkerung betroffene die für Schutzleistung der Qualität hohe einheitlich eine stellen Standards allgemeinen Diese wird. gerecht lagen Konstruktion,BemessungBetriebesdesvon Schutzan- und Planung, der Besonderheiten den (EUROCODE) Normung europäischen der auf basierend der konnte, entwickeln Technik“ der „Stand ein sich heraus denen aus gesetzt, Gang in Normungsprozesse und Standardisierungs- daher nungsmethoden hervorbringt. In den Alpenländern wurden Pla- und Bauverfahren Schutzsysteme, neue laufend cher reich des Naturgefahren-Ingenieurwesens wel- entwickelt, Be im Markt wachsender rasch und innovativer ein sich hat Jahren letzten den in Erst zugänglich. Anwendern von Kreis beschränkten einem nur bisher war und entwickelt fahren hat sich meist aus der Erfahrung der Ingenieurpraxis Der heutige „Stand des Wissens“ des Schutzes vor Naturge Inhalt derTagung: wenn esangewandt wird.“ (Konfuzius) Wissen gewinnt einentieferen Sinn, Zeit: Ort: „State-of-the-Art“ for Natural Hazard Engineering „Stand derTechnik“ imNaturgefahren-Ingenieurwesen (im Rahmendes ETC-Projekts START_it_up) Fachtagung 23. –25.April2014 Universität fürBodenkultur, Wien - - http://www.interpraevent.at/ Nähere Informationen: Österreichisches Nationalkomitee fürTalsperren (ATCOLD) Österreichische Bundesbahnen (ÖBB) Austrian Standards Institute (ASI) Mit Unterstützung von: bach- undLawinenverbauung Wild- für Dienst Forsttechnischer Wasserwirtschaft/ und Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Naturgefahren (BOKU) Bautechnik für Departement Bodenkultur, für Universität Internationale Forschungsgesellschaft INTERPRAEVENT Veranstalter: heitlichungsprozess indiesem Gebiet darstellen. Verein- internationalen einen für Potenziale die soll und Naturgefahren-Ingenieurwesens des Bereichen wählten ausge in Technik“ der „Stand der über Überblick einen Fachöffentlichkeitinteressierten der bietetTagung dende Ziel gesetztDie im hat. Rahmen dieses Projektes statt fin- te Zugänglichkeit für die Öffentlichkeit und Wirtschaft zum gleich dieser Normen und Standards und deren verbesser Vertransnationalen den sich welches gerufen, Leben ins Aktuelles - - - 25. Freitag, 24. Donnerstag, 23. Mittwoch, 4. 2014 4. 2014 4. 2014 9:00 –12:30 12:30 –14:00 Kaffeepause 20:00 - 17:30 –18:00 9:00 –12:30 Kaffeepause 14:00 –17:30 13:00 –14:00 Mittagspause Kaffeepause Kaffeepause 14:30 –18:00 Kaffeepause 10:30-11:00 15:30-16:00 10:30-11:00 16:00-16:30 14:00-14:30 12:30-14:00 Bodenkultur Mit Unterstützung derUniversität für und mobilenGebäudeschutzes“ „Stand derTechnik des baulichen Abschlussdiskussion undAusblick Zusammenfassung Session V&VI (Plenum) Präsentation der ÖNORM-Regel Serie24800f. Session V Abendveranstaltung Session IV Zusammenfassung Session II&III Session II Session I Einleitung • • • • Mit Unterstützung des Austrian Standards Institute • • und NormungimNaturgefahren-Ingenieurwesen“ „Visionen undPerspektiven fürinternationale Standardisierung Mit Unterstützung derATCOLD sperren“ Staudämme undGeschiebe „Planungsstandards für Mit Unterstützung des INTERPRAEVENT „Stand derTechnik inderGefahren- undRisikoplanung“ ETAG 27(Zulassung von Steinschlagnetzen)“ Keynote 3:„Internationaler Vereinheitlichungsprozess amBeispielder Keynote 2:„Entwicklungvon Naturgefahren-Normen inderSchweiz“ Keynote 1:„Stand derTechnik imNaturgefahren-Ingenieurwesen“ Begrüßung Diskussion „Rahmenbedingungen undZielederinternationalen Normung“(ASI) Impulsreferat: Programm (Plenum) (RaumA) (RaumA) (Plenum) (Plenum) - Wildbach- undLawinenverbauungWildbach- Mit Unterstützung der Lawinenschutzes“ „Technologien des Session VI Session III Österreichischen Bundesbahnen Mit Unterstützung der Steinschlagschutzbauwerke“ „Stand derTechnik für (Plenum) (Raum B) (Raum B)

Seite 193 Seite 194 Inserentenverzeichnis J KRISMERGmbH Klenkhart &Partner Consulting Kessler Ges.m.b.H. Incofil S.R.L. i.n.n. Hoch-Tief-Bau-Imst Ges.m.b.H Heli Austria Gunz ZTGmbH Geolith Consult Geobrugg AG alpinfra consulting+engineeringgmbh Alzner Baumaschinen Gesellschaft mbH MEVA Schalungs-Systeme Ges.mbH/ Firma Inserat Seite 144 131 145 131 187 174 93 61 27 8 4 6 Wucher HelicopterGmbH TRUMER SCHUTZBAUTEN GMBH UNIDATA GEODESIGNGMBH Forst-Wasser-Natur DI Werner Tiwald Sommer GmbH Skolaut Naturraum Schärdinger Granit PERZ PLANIngenieurbüro Umwelt undEnergie Morath GmbHBohrtechnik für Moser/Jaritz Ziviltechniker GmbH GMBH MAIR WILFRIED Firma Inserat Seite 187 175 153 175 117 145 117 U4 61 85 85

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Wildbach- und Lawinenverbau Wildbach- Wildbach- und Lawinenverbau

Zeitschrift für Wildbach-, Lawinen-, Erosions- und Steinschlagschutz Journal of Torrent, Avalanche, Landslide and Rock Fall Engineering

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