5. Sitzung des Gemeinderates der Landeshauptstadt am 21. April 2016

I n h a l t

1. Zulässigkeit von Ton- und Bildaufnahmen 224 2. Begrüßung der ZuhörerInnen vom Verein Schlaganfall-Plattform Tirol 224 3. Genehmigung der Niederschriften über die Sitzungen des Gemeinderates vom 03.12.2015 (12. Sitzung) und 18.02.2016 (3. Sitzung) 224 4. Genehmigung der Tagesordnung 224 5. Totengedenken/Gedenken 224 5.1 Dr. Rainer Karl, ausgezeichnet mit dem Sportehrenzeichen der Stadt Innsbruck, verstorben am 29.03.2016 224 5.2 Prof. Dr. Borsani Franco E., ausgezeichnet mit dem Ehrenzeichen für Kunst und Kultur der Stadt Innsbruck, verstorben am 13.04.2016 225 5.3 Architektin Zaha Hadid, verstorben am 31.03.2016 225 5.4 Mayer Fred, Mitglied der Operation Greenup, verstorben am 15.04.2016 226 6. Enthüllung des armenischen Kreuzsteins, Brief an den Botschafter der Republik Türkei 226 7. Ullmann Wolfgang (ÖVP), temporäre Aufhebung der Beurlaubung 228 8. Sattlegger Landolf (FPÖ), temporäre Aufhebung der Beurlaubung 228 9. GR Ofer Alexander (PIRAT), Verzicht auf sein Mandat als Gemeinderat mit 01.04.2016 Nachrückung von Dr. iur. Stemeseder Heinrich 228 10. GRin DIin Sprenger Daria (ÖVP), Beurlaubung als Mitglied des Gemeinde- rates vom 01.05.2016 bis 31.08.2016 Nachrückung von Hieger Robert M. 228 11. Stadt Innsbruck, Dezentralisierung der Bundesdienststellen 229 12. Wiedervorlage von Anträgen gemäß § 20 Abs. 6 GOGR 229 13. Social Media, Überblick 230 14. 66. Österreichischer Städtetag vom 08. bis 10.06.2016, Kurzinfo 230 15. Innsbruck liest 2016: Didi Drobna "Zwischen Schaumstoff" 231 16. Dankschreiben der University of New Orleans Foundation 231 17. Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) - Jahres- bericht 2015 232 18. INNS'BRUCK AIRPORT- Nachhaltigkeitsbericht 2015 232 19. Einladung an Österreichische Abgeordnete des Europäischen Parlaments in den Innsbrucker Gemeinderat MdEP Karoline Graswander-Hainz, Referentin für Handelspolitik 232

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20. Aktuelle Stunde zum Thema "Für Innsbruck investieren" (Themen- auswahl durch FI) 241 21. Präsentation der Ergebnisse des Entwicklungsprozesses "Rund um Patscherkofel & Glungezer" durch "Brand Logic" 252 22. Gemeinderätliche Ausschüsse, Umnominierung 260 23. Novellierung des Stadtrechtes der Landeshauptstadt Innsbruck 1975 (IStR) 261 24. Novellierung der Geschäftsordnung des Gemeinderates, seiner Ausschüsse und des Stadtsenates der Landeshauptstadt Innsbruck vom 16.05.2012 (GOGR) 267 25. Innsbrucker Wahlordnung (IWO) 2011, Änderungswünsche der Stadt Innsbruck 267 26. Novellierung der Verordnung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Innsbruck vom 15.12.2011 und 26.01.2012, mit der die Stadtteilausschüsse geregelt werden 267 27. Entwurf einer Verordnung des Gemeinderates der Landeshaupt- stadt Innsbruck, mit der das Stadtgebiet in Stadtteile eingeteilt wird (Stadtteilverordnung) 268 28. Stadtteilwappen 268 29. Innsbrucker Festwochen der Alten Musik GmbH, neuer Gesellschafts- vertrag Tochtergesellschaft Tiroler Landestheater und Orchester GmbH Innsbruck 268 30. Förderungsansuchen nach dem Tiroler Stadt- und Ortsbildschutz- gesetz 2003 (SOG) 272 30.1 Eccher Franz, Sanierung und Erneuerung der Fenster im 1. Obergeschoß Riedgasse 13 272 30.2 Haus St. Josef am Inn GmbH, Dachsanierung des Ost-Hauses Inn- straße 34 272 31. Innsbrucker Gestaltungsbeirat (IGB), Neubestellung von Mitgliedern und Ersatzmitgliedern 272 32. Bericht über die Follow up-Einschau 2015 272 33. Bericht über die Belegkontrollen der Stadtgemeinde Innsbruck, IV. Quartal 2015 273 34. Subventionsanträge des Ausschusses für Soziales und Wohnungsvergabe für den Bereich "Soziales" 273 34.4 Pensionistenverband Österreichs; Jahressubvention 273 35. Subventionsanträge des Kulturausschusses für den Bereich "Kultur" 273 35.8 Verband Neu-Arzl/Olympisches Dorf (VNO) 273 36. Entwurf des Bebauungsplanes Nr. WI - B25, Wilten, Bereich zwischen Fritz-Pregl-Straße, Schöpfstraße, Peter-Mayr-Straße und Freisingstraße (als Änderung des Bebauungsplanes Nr. WI - B4), gemäß § 56 Abs. 1 TROG 2011 274 37. Entwurf des Flächenwidmungsplanes Nr. PR - F13, Pradl, Bereich zwischen Paschbergweg, Wiesengasse und Helblingstraße (als Änderung des Flächenwidmungsplanes Nr. 80/ec), gemäß § 36 TROG 2011, 2. Entwurf 274

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38. Entwurf des Flächenwidmungsplanes Nr. AL - F50, Arzl, Bereich nordwestlich Framsweg, Purnhofweg 35 bis 47 und Teilfläche der Gp. 1736 Purnhofweg Ecke Finkenbergweg, alle KG Arzl (als Änderung der Flächenwidmungspläne Nr. AL - F1 und Nr. AL - F36), gemäß § 36 Abs. 2 sowie § 111 Abs. 4 TROG 2011 275 39. Entwurf des Bebauungsplanes Nr. MÜ - B16, Mühlau, Bereich zwischen Anton-Rauch-Straße und Holzgasse (als Änderung des Bebauungsplanes Nr. MÜ - B14), gemäß § 56 Abs. 1 TROG 2011 275 40. Entwurf des Flächenwidmungsplanes Nr. WI - F26, Wilten, Ecke Duile- und Feldstraße (als Änderung des Flächenwidmungsplanes Nr. 80/ej), gemäß § 36 Abs. 2 sowie § 111 Abs. 4 TROG 2011 275 41. Bebauungsplan Nr. RE - B12, Pradl-Reichenau, Bereich westlich und östlich der Prinz-Eugen-Straße zwischen Kärntner Straße und Reichenauer Straße (als Änderung der Bebauungspläne Nr. RE - B1 und Nr. RE - B11), gemäß § 56 Abs. 1 TROG 2011 276 42. Ergänzender Bebauungsplan Nr. RE - B12/1, Pradl-Reichenau, Bereich westlich und östlich der Prinz-Eugen-Straße zwischen Kärntner Straße und Reichenauer Straße (als Änderung des Bebauungsplanes Nr. RE - B1), gemäß § 56 Abs. 2 TROG 2011 278 43. Bebauungsplan und Ergänzender Bebauungsplan Nr. DH - B11, Dreiheiligen, Bereich zwischen Siebenkapellenareal, Ing.-Etzel-Straße, Bienerstraße und Kapuzinergasse sowie Sebastian-Scheel-Straße 18 (als Änderung der Bebauungspläne Nr. DH - B3, Nr. DH - B4 und Nr. DH - B4/1), gemäß § 56 Abs. 1 und 2 TROG 2011 278 44. Flächenwidmungsplan Nr. WI - F25, Wilten, Bereich zwischen Brennerstraße, Sill, Trasse der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) und Klostergasse (als Änderung der Flächenwidmungspläne Nr. 753, Nr. 80/ck, Nr. 80/hg, Nr. 80/ho, Nr. 80/fe, Nr. 80/ib, Nr. WI - F5, Nr. WI - F10, Nr. WI - F17), gemäß § 36 Abs. 2 sowie § 111 Abs. 4 TROG 2011 279 45. Einbringung und Beantwortung von dringenden Anfragen 279 46. Einbringung und Behandlung von dringenden Anträgen 279 47. Behandlung eingebrachter Anträge der Sitzung des Gemeinderates vom 17.03.2016 280 47.1 Haltestelle Heiliggeiststraße, Erhalt der Nutzung durch Reisebusse (GR Vescoli) 280 47.2 Stadtpark Rapoldi, Beleuchtungskonzept (GR Hitzl) 282 47.3 Bozner Platz, Sanierung und Überwachung (GRin Dengg) 282 47.4 Stadtpark Rapoldi, Überwachung des Einhaltens der Verordnung zum Schutze der städtischen Parkanlagen und der Spielplatzordnung, Ausdehnung der Schutzzone (GR Vescoli) 284 47.5 Hundesteuer, Neufestsetzung im Voranschlag der Landeshauptstadt Innsbruck für die Rechnungsjahre 2017/2018 (GR Vescoli) 284 47.6 Auslaufklausel (Sunset Legislation) für städtische Rechtsnormen (GR Ullmann) 284

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48. Allfällige Debatten gemäß § 18 Geschäftsordnung des Gemeinderates (GOGR) 284 48.1 Öffentliche WC-Anlagen im Stadtgebiet, Kosten, Wartung und Ausbau (GRin Dengg) 284 49. Einbringung von Anfragen 285 49.1 Flüchtlingsunterkunft am Paschbergweg (Tennishalle), Umgang mit dem Inventar (GRin Gregoire) 285 50. Einbringung von Anträgen 286 50.1 Wiesengasse, Einbahnregelung zwischen Wetterherrenweg und Johann- Strauß-Straße (GRin MMag.a Traweger-Ravanelli) 286 50.2 Bestandsgebäude Amraser Straße/Hunoldstraße, Beibehaltung (GR Haager) 287 50.3 SeniorInnenausweis, Entfall der Adresse (GR Kritzinger) 287 50.4 Hungerburgbahn, Einführung einer Monatskarte (GR Vescoli) 288 50.5 Imbissstände, Untersagung der Neuerrichtung von Einrichtungen des sogenannten "Freien Gastgewerbes" im Innenstadtbereich (GR Vescoli) 288

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Niederschrift

über die 5. Sitzung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Innsbruck am 21. April 2016

Ort: Rathaus, 6. Obergeschoß, Plenarsaal (Gemeinderatssitzungssaal)

Dauer: 15:00 Uhr bis 16:30 Uhr 16:55 Uhr bis 18:50 Uhr 19:15 Uhr bis 21:00 Uhr

Vorsitzende: Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer

Anwesende und entschuldigte Gemeinderä- tinnen bzw. Gemeinderäte: siehe beiliegende Anwesenheitsliste

Ferner anwesend: MD Dr. Holas VertreterInnen der Beamtenschaft, der Presse und des Rundfunks Raggl (bis 16:30 Uhr) Schriftführerinnen: Mag.a Plankensteiner (ab Seite 241) Ciaghi (ab Seite 260)

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich eröffne die Sitzung des Innsbrucker Gemeinderates. Mein Gruß gilt den Damen und Herren des Gemeinderates, den erschienenen ZuhörerInnen, den RepräsentantInnen der Beamtenschaft und der Medien. Ich stelle die Beschlussfähigkeit des Gemeinderates fest.

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1. Zulässigkeit von Ton- und Bild- 4. Genehmigung der Tagesordnung aufnahmen Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Die Tages- Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Laut ordnung ist Ihnen zeitgerecht zugegangen. § 25 Abs. 1 Stadtrecht der Landeshaupt- Hat jemand gegen die Tagesordnungspunk- stadt Innsbruck (IStR) hat der Gemeinderat te einen Einwand? die Zulässigkeit von Ton- und Bildaufnah- men zu beschließen. Beschluss (einstimmig): Beschluss (einstimmig): Die Tagesordnung wird genehmigt. Die Aufnahmen von Ton und Bild werden genehmigt. 5. Totengedenken/Gedenken

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Hoher Ge- 2. Begrüßung der ZuhörerInnen vom meinderat, ich darf Sie bitten, sich von den Verein Schlaganfall-Plattform Tirol Sitzen zu erheben. (Die Anwesenden erhe- ben sich zu einer Trauerminute von ihren Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Wir haben Sitzen.) heute eine Gruppe vom Verein Schlagan- fall-Plattform Tirol mit Obfrau Renate Scharler unter den ZuhörerInnen. 5.1 Dr. Rainer Karl, ausgezeichnet mit Bei der diesjährigen Jahreshauptversamm- dem Sportehrenzeichen der Stadt lung des Vereins war ich anwesend und ha- Innsbruck, verstorben am be sie für das nächste Mal hierher in den 29.03.2016 Plenarsaal eingeladen. Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Dr. Karl Rai- Herzlich willkommen. (Beifall von allen Sei- ner wurde am 31.10.1922 geboren. Nach ten) Absolvierung der Pflichtschule besuchte er die Handelsakademie. In den Jahren 1945

bis 1948 absolvierte er das Studium der 3. Genehmigung der Niederschriften Staatswissenschaften. über die Sitzungen des Gemein- Bereits während seines Studiums begann er derates vom 03.12.2015 (12. Sit- 1947 seinen beruflichen Werdegang bei der zung) und 18.02.2016 (3. Sitzung) Tiroler Arbeiterkammer. 1956 wurde er zum Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Die Nieder- Leiter der Volkswirtschaftlichen Abteilung schriften über die Sitzungen des Gemeinde- ernannt. Später bekleidete er die Position rates vom 03.12.2015 (12. Sitzung) und des Kammeramtsdirektors. In seiner Funkti- 18.02.2016 (3. Sitzung) wurden allen Mit- on als Arbeitnehmervertreter hatte er einen gliedern des Gemeinderates übermittelt. großen Anteil an der Schaffung des Ac- cordino, dem Abkommen über eine Art Erhebt sich gegen die Fassung der Proto- Freihandelszone für Tirol, Südtirol und Vor- kolle ein Einwand? arlberg. Beschluss (einstimmig): Nach seinem Ausscheiden aus der Arbei- Die Niederschriften über vorstehend ange- terkammer war er als Generaldirektor der führte Sitzungen des Gemeinderates wer- Arlberg-Straßentunnel AG für die Errichtung den genehmigt. des Arlberg-Straßentunnels verantwortlich. Seine berufliche Laufbahn beendete er

schließlich als Vorstandsvorsitzender der Autobahnen- und Schnellstraßen- Finanzierungs-AG (ASFINAG). Für sein großes Engagement im Organisa- tionskomitee für die Olympischen Winter- spiele 1964 wurde Dr. Karl Rainer mit dem Sportehrenzeichen der Stadt Innsbruck ausgezeichnet.

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Wir werden Karl Rainer stets ein ehrendes 5.3 Architektin Zaha Hadid, verstor- Andenken bewahren. ben am 31.03.2016 Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Zaha Hadid wurde am 31.10.1950 in Bagdad geboren. 5.2 Prof. Dr. Borsani Franco E., aus- In den Jahren 1972 bis 1977 studierte sie gezeichnet mit dem Ehrenzeichen Architektur an der Architectural Association für Kunst und Kultur der Stadt School in London. Innsbruck, verstorben am 13.04.2016 Die Architektin, Architekturprofessorin und in a Designerin britischer Staatsangehörigkeit Bgm. Mag. Oppitz-Plörer: Am zeichnete weltweit für bemerkenswerte 30.11.1924 in Mailand geboren, promovierte Bauwerke verantwortlich. Auch das Inns- Prof. Dr. Borsani nach seinem Studium an brucker Stadtbild wird maßgeblich von der der juridischen Fakultät der staatlichen Uni- von ihr entworfenen und 2003 fertiggestell- versität von Genua. ten Bergiselschanze und der Ende 2007 in Zunächst war er als Hochschullehrer für Betrieb genommenen Hungerburgbahn ge- Recht der Europäischen Gemeinschaften prägt. an der Universität "Luigi Bocconi" in Mailand Bedeutendste realisierte Entwürfe: Feuer- tätig. Zusätzlich hielt er Lehrveranstaltungen wehrhaus für das Vitra-Werk in Weil am an der Universität Innsbruck. Als Publizist Rhein, 1993; Pavillon für die Landesgarten- und Verfasser zahlreicher Texte über das schau in Weil am Rhein, 1999; Straßen- Recht der Europäischen Gemeinschaft hat bahn-Endhaltestelle in Straßburg, 2001; er auch ein Buch mit dem Titel "Diritto d'Eu- Bergiselschanze in Innsbruck, 2003; ropa" (Europa-Recht) veröffentlicht. Als Zentralgebäude im BMW-Werk Leipzig, überzeugter Föderalist und Mitglied der 2004; Erweiterungsbau für das Ordrupgaard Union europäischer Föderalisten hielt Museum in Dänemark, 2005; Wohnbau- Dr. Borsani außerdem zahlreiche Vorträge Anlage am Wiener Donaukanalufer an der über die Probleme der Einheit Europas. "Spittelauer Lände" über den Stadtbahnbö- Vor seiner Berufung nach Innsbruck war gen von Otto Wagner, 2004 bis 2006; Hun- Prof. Dr. Borsani als Kulturattaché an den gerburgbahn/Nordkettenbahn in Innsbruck, italienischen Botschaften in Bonn und 2005 bis 2008; Brückenpavillon für die Ex- tätig. Von 1984 bis 1991 war er schließlich po 2008 in Saragossa; Sheikh-Zayed- als Kulturattaché beim italienischen Gene- Brücke, Abu Dhabi, 2010; Bibliothek des ralkonsulat und Direktor des Italienischen Campus der Wirtschaftsuniversität, Wien, Kulturinstitutes in Innsbruck. 2013; Heydar Aliyev Center, Baku, 2014; In dieser Funktion hat er zahlreiche Veran- Messehalle 3A der NürnbergMesse, 2014. staltungen in den unterschiedlichsten Kul- Eine große Besonderheit ist das Messner turbereichen ins Leben gerufen, organisiert Mountain Museum (MMM) Corones, 6. Teil und gepflegt. Durch sein Wirken hat er in des MMM, Juli 2015. Wer es bereits gese- Innsbrucks Kulturleben immer wieder neue hen hat, es ist unverkennbar ihre Architek- Akzente gesetzt. Diese Initiativen trugen tur. auch ganz wesentlich zum besseren Ver- Am 31. März 2016 verstarb die Architektin ständnis zwischen Tirol und Italien bei und im Alter von 65 Jahren in Miami. führten zu beispielhaften völkerverbinden- den Kontakten. Wir werden Zaha Hadid stets ein ehrendes Andenken bewahren. Für seine großen Verdienste um das Kul- turgeschehen der Landeshauptstadt Inns- bruck wurde Prof. Dr. Borsani 1990 mit dem

Ehrenzeichen für Kunst und Kultur der Stadt Innsbruck ausgezeichnet. Wir werden Dr. Borsani stets ein ehrendes Andenken bewahren.

GR-Sitzung 21.04.2016 - 226 -

5.4 Mayer Fred, Mitglied der Operati- schen Elektrikers Frederick Mayer. So be- on Greenup, verstorben am kam er Zugang zu einer Fabrik, in welcher 15.04.2016 Düsenflugzeuge hergestellt wurden. Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Friedrich Kurz vor Kriegsende, am 20.04.1945, wurde "Fred" Mayer wurde am 28.10.1921 in einer Fred Mayer bei einer Großfahndung nach jüdischen Familie in Freiburg im Breisgau "verdächtigen Elementen" festgenommen geboren und besuchte dort das Rotteck- und unter Folter verhört. Durch die Aussage Gymnasium. Die Familie floh 1938 in die eines weiteren amerikanischen Agenten Vereinigten Staaten von Amerika (USA). ging die Gestapo davon aus, dass Mayer Dort arbeitete Fred Mayer nach Abschluss ein hochrangiger amerikanischer Offizier der High School als Diesel-Mechaniker bei sei, und brachten ihn zu Gauleiter Hofer. der Ford Motor Company. Mayer nutzte die Gelegenheit und bot Hofer an, sich zu ergeben, Innsbruck zur offenen Nach dem japanischen Angriff auf Pearl Stadt zu erklären und im Gegenzug als Harbor meldete er sich aber freiwillig zum Kriegsgefangener behandelt zu werden. Militär. Schon bald wurde man auf ihn auf- Hofer stimmte zu und somit konnte am merksam und bot ihm eine Ausbildung beim 04.05.1945 die Stadt Innsbruck ohne Blut- Office of Strategic Services (OSS), einer vergießen an die Amerikaner übergeben Vorgängerorganisation der heutigen Central werden. Intelligence Agency (CIA), an. Schließlich gelangte Mayer zur Zentrale des Militäri- Nach Kriegsende kehrte Fred Mayer in die schen Aufklärungsdienstes in Bari, von wo Vereinigten Staaten von Amerika (USA) zu- aus Geheimoperationen in Südeuropa und rück, wo er am 15.04.2016 in seiner Heimat der Alpenregion geplant wurden. Dort wurde in West Virginia verstarb. die Operation Greenup ins Leben gerufen. Wir werden Fred Mayer stets ein ehrendes Die Operation Greenup, zu welcher neben Andenken bewahren. Fred Mayer, der die Führungsrolle einnahm, noch Hans Wijnberg und der Tiroler Franz Weber gehörten, sollte zum einen den Ei- 6. Enthüllung des armenischen senbahnverkehr über den Brennerpass be- Kreuzsteins, Brief an den Bot- obachten und zum anderen Informationen schafter der Republik Türkei über die tatsächliche Stärke der "Alpenfes- Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Am Sonntag, tung" sammeln. 24.04.2016, im Anschluss an den Gottes- Am 26.02.1945 startete die Operation. Mit- dienst im Dom zu St. Jakob, wird der Stein ten in der Nacht und im tiefsten Winter zum Gedenken an den Völkermord an den sprangen die drei Männer mit dem Fall- Armeniern im Jahr 1915 enthüllt. Im Zu- schirm über dem Sulztaler Gletscher ab. sammenhang mit der geplanten Aufstellung Von dort setzen sie zu Fuß ihren Weg nach hatten wir in den letzten Tagen in den ein- Oberperfuss fort, wo die Basis für die Ope- zelnen Fraktionen Kontakte mit verschiede- ration rund um Innsbruck, dem Amtssitz von nen Gruppen aus Innsbruck, die der türki- Gauleiter Franz Hofer, sein sollte. Unter- schen Community angehören. stützung fanden sie in der zukünftigen In den letzten Wochen hat es ebenfalls re- Schwiegermutter von Franz Weber und gen Kontakt mit dem türkischen Botschafter dessen Schwester Luise Weber. Diese ver- in Österreich und dem türkischen General- schaffte Fred Mayer als Krankenschwester konsul in gegeben. Mit Letzterem aus dem örtlichen Lazarett die Uniform ei- habe ich auch heute Vormittag telefoniert nes verstorbenen Offiziers, wodurch Mayer, und daraufhin für heute Mittag kurzfristig ein mit den entsprechenden Papieren, in die Treffen der VertreterInnen der Stadtregie- Rolle eines Offiziers auf Genesungsurlaub rung und Klubobleute mit einem Dutzend schlüpfen konnte. So bekam er Zugang zum Mitglieder verschiedener türkischer Vereine Offizierskasino und erhielt Einblick in die und Vereinigungen einberufen. Es sollte Aktivitäten der deutschen Truppen an der nochmals die Position der Stadt Innsbruck Grenze zu Italien. Nach drei Monaten ent- erklärt werden, warum wir am Sonntag den schloss sich Mayer seine Tarnung zu än- Gedenkstein enthüllen, warum er in einer dern und schlüpfte in die Rolle des französi-

GR-Sitzung 21.04.2016 - 227 -

öffentlichen Parkanlage steht und wie unse- und hat weiters festgehalten, 'dass es von re Position dazu ist. entscheidender Bedeutung ist, das Geden- Ein Gespräch mit dem Botschafter der Re- ken an die Vergangenheit wachzuhalten, da publik Türkei letzte Woche - im Beisein von es ohne Wahrheit und Erinnerung keine StR Gruber und StR Mag. Fritz - hat mich Aussöhnung geben kann', und unterstreicht veranlasst, dem Botschafter einen umfang- das Gedenken 'der unschuldigen Opfer aller reichen Brief zu übermitteln, der von der Völkermorde und Verbrechen gegen die Stadtregierung unterfertigt ist. Ich lade die Menschlichkeit'. GemeinderätInnen ein, diesen Brief eben- Die Vorsitzenden aller Fraktionen des öster- falls zu unterfertigen. Ich werde ihn nun ver- reichischen Nationalrats haben in ihrer ge- lesen und anschließend in die Runde gehen meinsamen Erklärung vom 22.04.2015 lassen. GemeinderätInnen, die sich dem ebenfalls von 'Genozid' gesprochen, 'der anschließen wollen, sind herzlich dazu ein- Opfer von Gewalt und Vertreibung gedacht' geladen, zu unterschreiben. Er wird an- und aufgerufen: 'Das Bewusstsein für unse- schließend an den Botschafter übermittelt. re unantastbaren Werte der Freiheit, des Dem Generalkonsul wurde er bereits heute Friedens und der Menschenrechte ist un- zur Information zugesandt, sodass er ent- trennbar verbunden mit einem würdigen sprechend Kontakt aufnehmen kann. Andenken an die Opfer von Gewalt, Verfol- Ich verlese nun das Schreiben: gung, Vertreibung und Massenmord.' "Sehr geehrte Exzellenz, Papst Franziskus spricht in seiner Erklärung der Stadtsenat der Tiroler Landeshauptstadt am 12.04.2015 vom 'Völkermord' an den Innsbruck hat am 28.10.2015 einstimmig Armeniern und erinnert an die gemeinsame beschlossen, die Schenkung eines armeni- Deklaration von Papst Johannes Paul II. schen Kreuzsteins durch die Armenisch- und dem Oberhaupt der Armenisch- Apostolische Kirchengemeinde anzuneh- Apostolischen Kirche Katholikos Karekin II. men und diesen Kreuzstein in einer öffentli- aus dem Jahr 2001, in dem der Massen- chen Grünanlage 'zum Gedenken der Opfer mord an den Armenieren als erster Genozid des Völkermords an den Armeniern 1915 im des 20. Jahrhunderts bezeichnet wird. Auch osmanischen Reich' aufzustellen. er stellt seine Aussagen in den Geist des Friedens und der Aussöhnung. Die Beurteilung der Ereignisse in den Jah- ren 1915-17 als Völkermord entsprechend Indem wir erinnern, setzen wir niemanden, der UN-Völkermordkonvention von 1948 ist der heute lebt, auf die Anklagebank. Mit europäischer und österreichischer Konsens dem Hinweis auf historische Verbrechen und wird weltweit von zahlreichen Organisa- aus der Zeit des osmanischen Reiches ist tionen sowie nationalen, regionalen und kein Vorwurf an die türkische Republik und kommunalen Regierungen in Resolutionen, noch weniger an die Menschen türkischer Beschlüssen oder Gesetzen festgehalten. Herkunft verbunden, die Innsbruck zu ihrer Wir wissen, dass kein Urteil eines internati- neuen Heimat gemacht haben, die ihren onalen Strafgerichtshofes zu den Ereignis- wertvollen und unverzichtbaren Beitrag zur sen von 1915-17 vorliegt. Es geht uns aus- Entwicklung unserer vielfältigen Gesell- drücklich nicht um Verurteilung, sondern um schaft leisten, und deren Rechte als Bürge- die historische und politische Beurteilung. rInnen und als Menschen wir achten und Dabei halten wir uns an klare Aussagen un- verteidigen. serer Parlamente. Wie in anderen europäischen Städten gibt So hat das Europäische Parlament in seiner es nun auch in Innsbruck einen Ort, der an Entschließung vom 15.04.2015 'zum das tragische Geschehen und das mensch- 100. Jahrestag des Völkermords an den liche Leid während des Ersten Weltkriegs Armeniern' seine Entschließung von 1987 erinnert. Mit dem Gedenkstein geben wir bekräftigt, dass es sich bei den Ereignissen den BürgerInnen armenischer Herkunft die 'um Völkermord im Sinn der Konvention Möglichkeit, in würdiger Form der Leiden über die Verhütung und Bestrafung des des armenischen Volkes zu gedenken und Völkermords aus dem Jahr 1948 handelt' gemeinsam mit anderen Menschen jedwe-

GR-Sitzung 21.04.2016 - 228 - der Herkunft für Menschenwürde und Ver- Mit der Bitte um Kenntnisnahme und freund- söhnung einzustehen. lichen Grüßen, Da es ohne Bekenntnis und Erinnerung kei- Wolfgang Ullmann" ne Aussöhnung und ohne Aussöhnung kein friedliches Zusammenleben geben kann, hält die Stadt Innsbruck die Erinnerungskul- 8. Sattlegger Landolf (FPÖ), tempo- tur hoch. Gedenken an die Opfer von Krieg räre Aufhebung der Beurlaubung und Gewalt beinhalten immer auch den Auf- Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer verliest das ruf zum Frieden. Der armenische Kreuzstein Schreiben von Landolf Sattlegger vom ist ein weiteres Zeichen für das friedliche 19.04.2016: Miteinander in unserer Stadt, in unserem Land, in Europa. "Sehr geehrte Damen und Herren, Mit freundlichen Grüßen Für die Gemeinderatssitzung am a 21.04.2016 hebe ich meine Beurlaubung Mag. Christine Oppitz-Plörer von 15:00 Uhr bis zum 22.04.2016 (Bürgermeisterin) 06:00 Uhr auf. a Mag. Sonja Pitscheider Mit Bitte um Kenntnisnahme, (1. Vizebürgermeisterin) Hochachtungsvoll Christoph Kaufmann Landolf Sattlegger" (2. Vizebürgermeister)

Franz X. Gruber (Stadtrat) 9. GR Ofer Alexander (PIRAT), Ver- Mag. Gerhard Fritz (Stadtrat) zicht auf sein Mandat als Gemein- Ernst Pechlaner (Stadtrat) derat mit 01.04.2016 Andreas Wanker (Stadtrat)" Nachrückung von Dr. iur. Stemeseder Heinrich

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer verliest das 7. Ullmann Wolfgang (ÖVP), tempo- Schreiben von Alexander Ofer vom räre Aufhebung der Beurlaubung 17.03.2016: in a Bgm. Mag. Oppitz-Plörer verliest das "Hiermit trete ich, Alexander Ofer, geboren Schreiben von Wolfgang Ullmann vom am 11.08.1973, mit 01.04.2016 als Ge- 21.04.2016: meinderat zurück und übergebe das Mandat "Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin, an Dr. iur. Heinrich Stemeseder. bezugnehmend auf das Schreiben vom Mit freundlichen Grüßen 14.05.2012, indem ich meine unbefristete Alexander Ofer" Beurlaubung gemäß §16a Abs. 1 des Stadt- rechts der Landeshauptstadt Inns- in in bruck (IStR) angezeigt habe, darf ich hiermit 10. GR DI Sprenger Daria (ÖVP), die Aufhebung der Beurlaubung für den Beurlaubung als Mitglied des Ge- Zeitraum der Gemeinderatssitzung am meinderates vom 01.05.2016 bis 21.04.2016 (15:00 Uhr bis zum Ende der 31.08.2016 Sitzung, spätestens 23:59 Uhr) bekannt ge- Nachrückung von Hieger Ro- ben. Zweck der vorübergehenden Aufhe- bert M. bung der Beurlaubung ist die Vertretung der in a in in Bgm. Mag. Oppitz-Plörer verliest das entschuldigten GR DI Sprenger. Nach in in Beendigung der Gemeinderatssitzung tritt Schreiben von GR DI Daria Sprenger vom 04.04.2016: die Beurlaubung unverändert im Sinne des Schreibens vom 14.04.2012 unverzüglich "Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin, wieder in Kraft. Gemäß § 16a Abs. 1 des Stadtrechts der Landeshauptstadt Innsbruck (IStR) bean- trage ich im Hinblick auf meine familiäre Si-

GR-Sitzung 21.04.2016 - 229 - tuation (Mutterkarenz) die Beurlaubung als besseren Akzeptanz des Bundes beitragen Mitglied des Gemeinderates vom können. Ich bin überzeugt, dass die An- 01.05.2016 bis zum 31.08.2016. wendung dieses Modells auch in anderen Bereichen denkbar wäre; das gilt es stets im In diesem Zeitraum wird KR Robert M. Hie- Einzelfall zu analysieren. Daneben darf es ger als erster Ersatzgemeinderat mein vo- etwa im Rahmen von Umstrukturierungen rübergehend freigewordenes Mandat im auch kein Denkverbot hinsichtlich der De- Gemeinderat ausüben. Für diesen Zeitraum zentralisierung von ganzen Bundesdienst- wird der Gemeinderatsklub der Innsbrucker stellen geben. Der Föderalismus muss stets Volkspartei auch eine entsprechende Um- weiterentwickelt und den Erfordernissen der nominierung der Ausschusssitze vorneh- Zeit angepasst werden. men. Mit besten Grüßen Mit 01.09.2016 werde ich meine Funktion als Mitglied des Gemeinderates wieder un- Reinhold Mitterlehner" verändert ausüben. (Unruhe im Saal) Mit der Bitte um Kenntnisnahme und freund- lichen Grüßen, 12. I-OEF 23/2016 Gemeinderätin DI Daria Sprenger" Wiedervorlage von Anträgen ge- mäß § 20 Abs. 6 GOGR 11. Stadt Innsbruck, Dezentralisie- Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Gemäß § 20 rung der Bundesdienststellen Abs. 6 der Geschäftsordnung des Gemein- Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer verliest das derates, seiner Ausschüsse und des Stadt- Schreiben von Vizekanzler Dr. Mitterlehner senates (GOGR), habe ich als Bürgermeis- vom 21.03.2016: terin Anträge von Gemeinderatsmitgliedern dem Gemeinderat vorzulegen, sofern diese "Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin, Anträge nicht innerhalb eines Jahres erle- haben Sie vielen Dank für Ihr Schreiben digt worden sind. Folgender Antrag gilt vom 04.03.2016 zur Dezentralisierung von demnach seit der letzten Vorlage am Bundesdienststellen. 17.03.2016 als noch nicht abgeschlossen: Dem Föderalismus kommt im österreichi- Gemeinderat vom 19.03.2015: schen Staatengefüge eine herausragende - Zahl I-OEF 22/2015 Bedeutung zu. So sorgt das österreichische "Anna-Stainer-Knittel-Weg" Modell des Zusammenspiels von Bund, (GR Buchacher): Ländern, Städten und Gemeinden für ein besonderes Zusammengehörigkeitsgefühl Der Stadtsenat hat am 06.05.2015 be- und Vertrauen in der Bevölkerung. Födera- schlossen, eine Stellungnahme seitens lismus ist nie Selbstzweck, sondern dient der Mag.-Abt. III, Verkehrsplanung, insbesondere der Bürgernähe. einzuholen. Nachdem diese Stellung- nahme negativ ausgefallen ist, be- Das gesamtstaatliche Organisationsgefüge schloss der Stadtsenat am 17.06.2015 unterliegt daneben freilich auch den Gebo- den Akt zur Durchführung eines Lokal- ten der Effizienz und Effektivität. In diesem augenscheines durch den Ausschuss Zusammenhang dürfte die Größe Öster- für Umwelt, Energie und Mobilität zu- reichs mit ein Grund sein, warum - anders rückzustellen. Der Lokalaugenschein als etwa in Deutschland - keine weitrei- wurde durchgeführt. Daraus resultier- chende Tradition der Dezentralisierung von ten einige verkehrsberuhigende Maß- Bundesdienststellen existiert. Das kann nahmen, die jetzt umgesetzt sind. Die durchaus hinterfragt werden. So zeigt etwa Wiedervorlage des Aktes an den Stadt- das Beispiel der Innsbrucker Außenstelle senat wurde eingeleitet. des Bundesverwaltungsgerichts, dass der- artige Zweigstellen von Bundesdienststellen der Bürgernähe dienen und letztlich zu einer

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13. Social Media, Überblick Rahmenbedingungen Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Ich habe - Betreuung der Social Media-Kanäle Mag.a Sulaiman MA gebeten, einige Social "Innsbruck informiert" liegt bei der Ab- Media-Aktivitäten der Stadt Innsbruck zu- teilung "Kommunikation & Medien", in- sammenzufassen, die zeigen, was mit haltliche Einbindung der Ämter "Innsbruck informiert", Facebook, Instagram - Vorbereitungen: Konzept, Leitfäden, etc. geschehen soll und auch geschieht. Wir rechtliche Rahmenbedingungen (vor al- sind da ja schon sehr weit voran. lem Datenschutz), Netiquette Mag.a Sulaiman MA steht gerne für Fragen zu folgender Zusammenstellung zur Verfü- - Laufende Betreuung: Redaktionsplan, gung: Bereitschaftsdienst (Zusammenarbeit Mobile Überwachungsgruppe {MÜG}), "Innsbruck informiert" Evaluierung - Auf Twitter seit September 2013 (aktu- ell rund 1.000 FolIower) 14. 66. Österreichischer Städtetag - Auf Facebook & Instagram ab vom 08. bis 10.06.2016, Kurzinfo 02.05.2016 Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Wir haben Facebook heuer den 66. Städtetag in der Stadt Inns- - 3,6 Mio. NutzerInnen in Österreich bruck. Das bedeutet, wir alle zusammen sind GastgeberInnen - nicht nur die Stadt- - 7 von 9 österreichischen Landeshaupt- regierung, sondern alle GemeinderätInnen. städten (Ausnahme: St. Pölten und - KollegInnen aus ganz Österreich werden noch - Innsbruck) betreiben mittlerweile sehr gerne nach Innsbruck kommen. Ich Facebook-Seiten, ebenso wie z. B. das möchte nun Mag.a Heiß, Büro der Bürger- Land Tirol oder auch die Deutsche meisterin, bitten, uns genauer zu informie- Bundesregierung (seit Anfang 2015) ren. Instagram Mag.a Heiß: Ich freue mich, dass ich heute als zuständige Mitarbeiterin und Projektlei- - 380.000 NutzerInnen in Österreich terin kurz einige Informationen zum Öster- - 330.000 davon zwischen 13 und reichischen Städtetag weitergeben darf. 29 Jahren Sie haben hoffentlich alle in den letzten Chancen/Ziele zwei Wochen die Einladungsunterlagen er- halten. Anmeldeschluss ist der 02.05.2016, - Das Vertrauen der InnsbruckerInnen die Anmeldung erfolgt per Fax, Post oder als erste Ansprech"person" im Social Online-Link direkt beim Österreichischen Web gewinnen (durch Serviceorientie- Städtebund. rung, transparente Informationen, di- rekte Kommunikation, einfache Spra- Da wir in diesem Jahr kleinere Änderungen che, angreifbar sein). im Programm, das Sie bereits erhalten ha- ben, vornehmen, möchte ich hier kurz da- - Das Image des Stadtmagistrats ver- rauf eingehen. bessern: Zeigen, dass Menschen hinter dem Klischeebild des Beamtentums Am ersten Tag findet vor dem Congress stecken, und Leistungen der einzelnen Innsbruck um 14:30 Uhr der landesübliche Ämter und deren MitarbeiterInnen Empfang für den Bundespräsidenten statt. sichtbar machen. Anschließend erfolgt die offizielle Eröffnung im Saal Tirol. - Durch kontinuierliche Beiträge Kom- Für Donnerstag haben wir, in Absprache mit munikations-Grundlage für eventuelle dem Städtebund, entschieden, dass die vier Krisen- oder Katastrophenfälle schaf- Arbeitskreise bereits um 09:00 Uhr am Mor- fen. gen beginnen und erst danach die Vollver- sammlung der stimmberechtigten Delegier-

GR-Sitzung 21.04.2016 - 231 - ten stattfindet. Hier wurde die Reihenfolge den drei Tagen während des Städtetags in umgedreht. Innsbruck genutzt werden. Für den Arbeitskreis 3, Stadtregionaler öf- Das waren die wichtigsten Eckdaten von fentlicher Verkehr, wird es von 11:45 Uhr meiner Seite. Ich stehe Ihnen für Fragen bis 12:45 Uhr, ebenfalls im Congress Inns- gerne zur Verfügung und werde meine Kar- bruck, vertiefend das "Forum E-Mobilität" te mit Telefonnummer, Email-Adresse etc. und für den Arbeitskreis 2, Flüchtlingsin- auflegen. Damit können Sie mich jederzeit tegration: Wege und Herausforderungen, kontaktieren, wenn weitere Fragen auftau- von 14:00 Uhr bis 16:00 Uhr einen vertie- chen. fenden Programmpunkt in der Dogana ge- (Beifall von allen Seiten) ben. Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Vielen herzli- Jene, die im Haus gerne noch weiterarbei- chen Dank. ten möchten - wir haben dazu auch schon viele Anmeldungen bekommen -, können Mag.a Heiß und ein kleines Team sind sich am Nachmittag nochmals zum Thema schon sehr intensiv beim Arbeiten. Ich den- "Flüchtlinge" beraten. ke, wir werden ein schönes Programm an- bieten. Die Stadt Innsbruck wird nicht nur Insgesamt sind an diesem Nachmittag zwölf bei den Fachausschüssen, sondern auch Exkursionen zu Fachthemen geplant. Ich jetzt beim Städtetag von den KollegInnen würde auch hier bitten, sich bei Interesse gerne besucht. möglichst schnell anzumelden, da die ers- ten zwei Exkursionen bereits fast ausge- Meine Bitte an die GemeinderätInnen ist, bucht sind. die GastgeberInnenrolle aktiv einzunehmen, damit sich die Stadt Innsbruck als herzliche Mit heutigem Stand haben sich insgesamt Gastgeberin präsentieren kann. 315 Personen angemeldet. Ein großer Schwung wird erfahrungsgemäß noch in der Woche vor Anmeldeschluss kommen. Der 15. Innsbruck liest 2016: Didi Drobna Anmeldestand ist laut Städtebund aber be- "Zwischen Schaumstoff" reits sehr gut. So wird Innsbruck ein gut be- suchter Städtetag werden. Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Wer das Buch Innsbruck liest 2016 noch nicht hat, dem Bei der Hotelreservierung haben wir bis jetzt darf ich es empfehlen. Wir haben einige 412 gebuchte Zimmer von TeilnehmerInnen Exemplare aus der Mag.-Abt. V, Kultur, mit- aus 59 Städten mit einer durchschnittlichen gebracht, die für Sie bereitliegen. Es ist ein Nächtigungsdauer von zwei Nächten. Das wirklich tolles Buch von einer tollen Autorin. heißt, wir haben bereits brutto einen Nächti- gungsumsatz von € 115.000,--. Das ist nicht so schlecht. 16. Dankschreiben der University of Im Congress Innsbruck gibt es, wie immer New Orleans Foundation während der gesamten Dauer des Städte- in a tages, eine Fachausstellung. Diese wird Bgm. Mag. Oppitz-Plörer: Das Stipendi- sich im 1. Stock in Kristall und Tirol Foyer um von € 3.000,--, das wir vergeben haben, befinden. Insgesamt sind 18 Stände vorge- ist sehr gut angenommen worden. Wir ha- sehen. Ich habe heute von der Aussteller- ben es zusammen mit der University of New firma telefonisch erfahren, dass nur noch Orleans Foundation verteilt. Die University vier Stände nicht gebucht sind. of New Orleans Foundation hat sich nun in einem Schreiben herzlich dafür bedankt. Eine Information zu den öffentlichen Ver- kehrsmitteln: Es ist uns ja ein Anliegen, die- se entsprechend zu bewerben. Deshalb wird nicht, wie üblich, ein Ticket für die öf- fentlichen Verkehrsmittel den Unterlagen beigelegt, sondern bereits auf der Namens- karte aufgedruckt, das der/die TeilnehmerIn im Vorfeld bekommt. Mit diesem Aufdruck können die öffentlichen Verkehrsmittel an

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17. Zentralanstalt für Meteorologie immer sehr viel Überzeugungsarbeit not- und Geodynamik (ZAMG) - Jah- wendig und vor allem müssen immer wieder resbericht 2015 verschiedenste Konstellationen an Verbün-

in a deten gesucht werden. Das ist ein ganz we- Bgm. Mag. Oppitz-Plörer: Ich habe von sentlicher Anteil der Arbeit der Mitglieder der Zentralanstalt für Meteorologie und Ge- des Parlaments. odynamik (ZAMG) den Bericht erhalten, den ich gerne die Runde gehen lasse. Heute haben wir MdEP Karoline Graswan- der-Hainz zu Gast, um uns über das Euro- päische Parlament zu informieren. Sie ist 18. INNS'BRUCK AIRPORT- Nachhal- Referentin für Handelspolitik. tigkeitsbericht 2015 MdEP Graswander-Hainz, ich darf Sie ganz Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Auch den ein- herzlich begrüßen. (Beifall von allen Seiten) gegangenen Nachhaltigkeitsbericht 2015 Ich möchte Sie bitten, uns zu informieren, von INNS'BRUCK AIRPORT möchte ich in Schwerpunkte bzw. Wichtigkeiten aus Ihrer die Runde geben. Sicht darzulegen und uns anschließend für eine Fragerunde zur Verfügung zu stehen. 19. Einladung an Österreichische Ab- Vielen Dank und herzlich willkommen. geordnete des Europäischen Par- MdEP Graswander-Hainz: Vielen herzli- laments in den Innsbrucker Ge- chen Dank Frau Bürgermeisterin, Frau Vi- meinderat zebürgermeisterin, Herr Vizebürgermeister, MdEP Karoline Graswander-Hainz, werter Gemeinderat. Referentin für Handelspolitik Es ist mir wirklich eine große Ehre, dass ich Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Wir kommen heute zum ersten Mal hier im Gemeinderat nun mit großem Interesse zu einer - soviel der Landeshauptstadt Innsbruck sprechen ich weiß - österreichweit einmaligen Initiati- kann. Natürlich, für eine Tirolerin ist das ve einer Stadt. Wir als Gemeinderat, als schon etwas Besonderes! Stadt Innsbruck, laden österreichische Ab- Wie Frau Bürgermeisterin eingangs erwähnt geordnete aller Fraktionen des Europäi- hat, ist das in Österreich nicht üblich. Trotz- schen Parlaments hierher in den Gemeinde- dem finde ich es sehr wichtig, dass wir in rat ein, damit sie über ihre Arbeit, ihre politi- gemeinsamem Austausch stehen. Wenn wir schen Ansichten, ihren Eindruck und ihre einander kennenlernen ist es einfacher, be- Tätigkeit in Brüssel erzählen und letztlich stimmte Themen auch einmal etwa per auch Werbung für das Europäische Parla- Email zu besprechen. ment machen. Als ich die Einladung bekam, war ich sehr Unser Hintergrund ist der, dass das Europä- gespannt auf den Gemeinderat der Landes- ische Parlament sehr oft als Buhmann her- hauptstadt Innsbruck. Es war mir aber nicht halten muss. Das sollte aber nicht so sein, bewusst, dass hier eine so feine Stimmung denn letztlich haben wir doch die Europäi- und angenehme Atmosphäre herrscht. Ich schen ParlamentarierInnen gewählt. Wir nehme an vielen Sitzungen teil, aber das sollten uns von ihnen nicht nur vertreten hier ist etwas Besonderes. fühlen, sondern auch aktiv Anteil an ihrer Arbeit nehmen und diese zumindest ken- Zu dem, was ich heute mit Ihnen bespre- nenlernen. chen möchte, ist Folgendes zu sagen: Na- türlich gibt es extrem viele Themen, die in Jede/r die/der selbst einmal in Brüssel war Europa zurzeit eine wichtige Rolle spielen, und sich die Strukturen ansehen bzw. in der aber was nicht nur mich sehr beschäftigt, Kommission mit einzelnen - auch nicht eu- das sind nach wie vor die Flüchtlinge. ropäischen - ParlamentarierInnen diskutie- ren oder die entsprechenden Einrichtungen Bevor ich nun darauf eingehe, möchte ich der Gebietskörperschaften besuchen konn- mich kurz vorstellen. Seit 19.07.2015 bin ich te, weiß, dass dort die Arbeit sehr professi- im Europäischen Parlament als Nachfolge- onell, sehr reduziert parteipolitisch und pri- rin von Mag. Jörg Leichtfried. Er ist als Lan- mär fachlich und sachlich abläuft. Es ist desrat zurück in die Steiermark gegangen.

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Damit habe ich seine Ausschüsse - Interna- unterschrieben. Damit haben wir uns abso- tionaler Handel, Verkehr und Fremdenver- lut bereiterklärt, dass wir Menschen in Not kehr - übernommen. helfen. Ich sehe das als unsere Verpflich- tung. Ich sehe das auch als Mitmenschlich- Nun, das Flüchtlingsthema betrifft uns alle - keit, als humanitäre Hilfe und ich sehe auch, nicht nur in den Ausschüssen, sondern dass es Völkerrecht ist. auch allgemein. Es ist eine historische Be- währungsprobe. Das Problem ist, wie gehen wir damit um? Es sind zurzeit nur wenige Länder, die mit- Wenn man verfolgt, was sich von helfen wollen, die aktiv sind. Das wissen Herbst 2015 bis heute getan hat, welche wir. Da setze ich an: Wir müssen in Europa Hoffnungen man hatte - in Abmachungen, in zusammenhelfen. Wir müssen immer wie- Entschließungen! Vieles blieb leider nur am der darauf aufmerksam machen, damit alle Papier und wurde nicht durchgesetzt. Das Mitgliedsländer ihre Pflicht erfüllen! Ich set- macht natürlich nachdenklich. Trotzdem ist ze auch darauf, dass wir gemeinsame eu- entscheidend, wie wir weiter damit umge- ropäische Asylpolitik betreiben, also auf ein hen und wie wir dieses Problem lösen. Asylsystem mit gemeinsamen Asylstan- Hier ist für mich der europäische Ansatz ein dards und gemeinsamer Sicherung der Au- ganz wichtiger. Es geht nur gemeinsam und ßengrenzen. Bis jetzt war es so, dass die nicht in Alleingängen. Es kann nur eine eu- Mitgliedsstaaten das selbst handhaben ropäische Lösung wirklich dazu führen, die konnten. Sie sind damit aber teilweise über- Situation in den Griff zu bekommen. Das fordert. heißt aber nicht, dass wir nicht alles versu- Sie wissen, Dublin III wollte man durchset- chen müssen, z. B. auch in Syrien zu helfen zen. Damit sind wir kläglich gescheitert, das und bei Friedensverhandlungen mitzuarbei- ist so. Wir müssen Dublin III unbedingt ten oder in den syrischen Nachbarländern überarbeiten, denn es kann nicht sein, dass wie Jordanien, Libanon und Türkei mitzuhel- es nur bestimmte Länder wie Italien und fen, die Flüchtlingslager dort menschenge- Griechenland trifft, für diese Asylanträge recht zu gestalten. verantwortlich zu sein. Hier ist eine Mithilfe Dazu braucht es Geld. Ich weiß, dieser Deal von allen erforderlich. (Beifall) mit der Türkei, wie er bezeichnet wird, also Was ich ebenfalls zu erwähnen wichtig fin- dieser Handel mit der Türkei ist sehr um- de, es kommt immer öfter zu kurzfristigen stritten. Es ist natürlich schwierig. Es war Notlösungen. Das kann es keinesfalls sein. eine Lösung von vielen. Aber die Türkei als Wir müssen ein nachhaltiges Konzept bie- Partnerin sehe ich sehr wichtig. Es ist so, ten. Das Schließen von Grenzen, auch des dass wir die Türkei brauchen. Es sind dort Schengen-Raums - er ist uns wichtig, er ist 2,2 Mio. Flüchtlinge. Würde die Türkei diese unser höchstes Gut -, kann keine längerfris- nicht weiterhin behalten, hätten wir ein noch tige Lösung sein. Da sehe ich ein großes größeres Problem. Problem, weil sich die Situation dadurch nur Trotzdem ist mir schon wichtig zu betonen, verlagert, bzw. verschiebt aber nicht zu ei- dass das nicht heißt, dass wir das Vorgehen ner Lösung führt. Es ist wichtig, dass wir der Türkei in Bezug auf Menschenrechte, hier ansetzen und sagen: Wir müssen die eingeschränkte Medienfreiheit oder das Außengrenzen schützen und für Hot-Spots Kurdenproblem nicht sehen wollen bzw. sorgen, an denen Asylverfahren wirklich wegsehen. Da müssen wir ansetzen, denn schnell passieren und den Menschen sofort das kann nicht sein. Die Türkei hat auch geholfen wird. Dort kann überprüft werden, unsere Werte einzuhalten. Das hat nichts wer tatsächlich Recht auf Asyl hat und wer mit diesem Handel, dass sie Flüchtlinge nicht. Hier können dann die Rückführungen aufnimmt, zu tun. Da schauen wir hin. (Bei- auf Basis der Menschenrechte durchgeführt fall) werden. Das Flüchtlingsthema ist ein kontroverses Wesentlich ist für mich auch der Informati- und trotzdem denke ich, es geht um Men- onsaustausch. Wir merken immer wieder, schen - Menschen, die in Not sind, Men- dass dieser überhaupt nicht funktioniert. Es schen, die Hilfe brauchen. Wir haben im gibt nichts Einheitliches in Europa. Man Jahr 1951 die Genfer Flüchtlingskonvention spricht nicht miteinander, es gibt keine Ko-

GR-Sitzung 21.04.2016 - 234 - ordinatorInnen, es gibt keine wirkliche Zu- Wir müssen hier von Beginn an hinsehen, sammenarbeit. Auch hier müssen wir an- diesen Menschen helfen und auch Geld da- setzen, damit wir die Situation in Europa für einsetzen. Es kostet viel, aber wir be- gemeinsam bewältigen. kommen dann auch etwas zurück. Wenn wir uns fragen, warum diese Men- Damit möchte ich das Thema "Flüchtlinge" schen zu uns kommen, dann müssen wir abschließen. Sie haben anschließend in der feststellen, dass sie in ein Land wollen, in Diskussion noch die Möglichkeit dazu Fra- dem sie Frieden, in dem sie Sicherheit fin- gen an mich zu stellen. den, in dem die Menschenrechte noch zäh- In Tirol findet die Zusammenarbeit länder- len und in dem sie glücklich leben können. und staatenübergreifend statt, z. B. mit Süd- Dafür suchen sie sich Europa aus. Ich weiß, tirol und dem Trentino. Wir haben Euro- wir können nicht alle aufnehmen, das geht paregion (EUREGIO)-Projekte oder die EU- nicht, aber wir müssen es ermöglichen. Eu- Strategie für den Alpenraum (EUSALP). ropa hat 507 Mio. EinwohnerInnen. Wenn Diese ist vielleicht noch nicht so bekannt, wir die Flüchtlinge, die wir jetzt haben, ge- weil sie relativ jung ist. Sie umfasst sieben recht aufteilten, dann müsste es möglich Länder, davon sind fünf Mitgliedstaaten der sein, diese Menschen aufzufangen und EU - Deutschland, Österreich, Italien, Slo- ihnen weiterzuhelfen. wenien, Frankreich - und zwei Drittstaaten - Es muss ebenfalls möglich sein, dass alle das Fürstentum Liechtenstein und die Staaten zusammenhelfen. Da sind wir im- Schweiz. mer dran und haben erst kürzlich wieder ei- In diesem Strategieraum leben insgesamt ne Entschließung verabschiedet. Das Euro- 80 Mio. Menschen. Das Ziel der EUSALP ist päische Parlament kann natürlich nur Ent- eine Stärkung der Region - gerade weil sie schließungen abgeben, aber Rat und Kom- eine besondere mit vielen Problemen ist - mission werden von uns damit immer wie- durch Nutzung der Potenziale und Forcie- der unter Druck gesetzt und wissen, dass rung der Zusammenarbeit dieser sieben wir genau hinsehen. Es braucht diese Zu- Staaten. Das betrifft vor allem den Bereich sammenarbeit. Wirtschaftswachstum, Innovation, aber auch Wenn die Flüchtlinge dann in unserem Land Mobilität und Anbindung. Es ist uns wichtig, sind, haben wir natürlich eine weitere Auf- dass wir hier z. B. saisonabhängige Orte gabe, nämlich ihre Integration. Hier tragen unterstützen, dass wir die Anbindung kleiner wir sehr viel Verantwortung. Was passiert Siedlungsräume in den Tälern verbessern. mit ihnen? Haben sie menschenwürdige Mit diesem Projekt wollen wir das schaffen. Unterbringung? Haben sie die Möglichkeit, Es wird ausgebaut, es gibt Aktionsgruppen die Landessprache zu erlernen? Gibt es für und LH Platter hat bereits angesucht, dass ihre Kinder die Möglichkeit, eine Schule zu Tirol den Vorsitz übernimmt. Ob das mög- besuchen? lich ist, weiß ich nicht. Ich habe darüber Das ist der nächste wichtige Punkt, zu dem auch mit Dr. Seeber, Tirol-Büro, gespro- ich wirklich sagen muss: Wenn wir hier nicht chen. Es wäre natürlich eine Ehre, wenn wir gezielt von Anfang an daran arbeiten - also hier die Koordination übernehmen könnten. Integration ab dem ersten Tag -, dann wird Ein anderes wichtiges Thema für mich in es nicht funktionieren. Irgendwann, in ein der Europäischen Union (EU) sind die inter- paar Jahren, wird uns alles einholen. Wir nationalen Handelsabkommen. Hier tut sich haben dann das Problem, dass Menschen, einiges und ich weiß, dass das - auch me- die schon jahrelang bei uns sind, die Spra- dial - oft untergeht, weil wir viele Themen che nicht sprechen, nicht in den Arbeits- haben. Wie Frau Bürgermeisterin schon ge- markt integriert werden können und schuli- sagt hat, ist Brüssel sehr weit entfernt und sche bzw. Bildungsprobleme haben. Denn man weiß erst, wenn etwas beschlossen wenn Kinder zwar in die Schule gehen, aber wurde, dass es dort schon lange ein Thema nicht die jeweilige Sprache sprechen, sind war. Es konnte nicht in entsprechendem damit auch die PädagogInnen total überfor- Ausmaß mitverfolgt werden, weil in den dert. Ich kann Ihnen davon einiges erzäh- Medien andere Themen aktueller waren. len, da ich selbst 20 Jahre im pädagogi- schen Bereich tätig war.

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Ich möchte Ihnen deshalb nun einen kurzen grenzung für Atomkraftwerke beschlossen Überblick geben, welche Themen zum wurde. Zur Klage hat Vattenfall das Recht, Handel zurzeit relevant sind. Das erste wenn ein solches Schiedsgericht ermöglicht Handelsabkommen ist das Comprehensive wird. Economic and Trade Agreement (CETA). Es gibt Abkommen ganz ohne Schiedsge- Es ist ein Abkommen mit Kanada, das bei richte z. B. zwischen den Vereinigten Staa- uns momentan täglich auf der Agenda steht. ten von Amerika (USA) und Australien. Das Kanada möchte mit Europa ein Abkommen wäre an sich eine gute Sache, weil wir ja abschließen. Es umfasst 1.600 Seiten in von zwei Rechtssystemen ausgehen - Ka- 30 Kapiteln. Es ist also recht viel Papier. nada und Europa -, die sehr gut ausgebaut Momentan befindet es sich im legal scrub- und rechtlich gut abgedeckt sind. Wir sind bing und in der Übersetzung. Das bedeutet, also strikt dagegen, dass das ICS im Ab- es wird an europäisches Recht angepasst. kommen enthalten ist. Das ist aber nicht Was ich generell zu CETA sagen möchte: mehr verhandelbar. Wir hatten gestern im Ausschuss für Inter- Auch andere Dinge machen uns noch Sor- nationalen Handel eine Diskussion mit der gen. So sind das die Arbeitskernnormen. Es kanadischen Handelsministerin Chrystia ist wichtig für die ArbeitnehmerInnen, dass Freeland. Ihr Standpunkt dazu ist sehr posi- sie Standards haben. Das Problem ist hier, tiv, sie ist sehr erfreut. Meine Meinung war dass es keine Sanktionen gibt, wenn sich sehr kritisch, weil ich schon recherchiert Unternehmen nicht an die Bedingungen hal- hatte, was das Nordamerikanische Freihan- ten. Das kann es nicht sein, wir haben Re- delsabkommen (NAFTA) mit Kanada ge- geln! Wenn das nicht funktioniert, dann macht hat. Mir war wichtig, zu sehen, ob braucht es Sanktionen, das ist unsere Ein- Versprechungen, die vor Abschluss eines stellung dazu. solchen Abkommens gegeben worden sind, überhaupt erfüllt wurden. Das heißt, gibt es Was wir durch diese Abkommen auch in mehr Arbeitsplätze? Haben sich die Stan- Gefahr sehen, ist die öffentliche Daseins- dards verbessert? vorsorge. Hier sprechen wir von Wasser, von Pflege, von Bildung. Das sind Dinge, Es hat sich nicht alles so positiv entwickelt. die in öffentlicher Hand bleiben sollen und Wichtig ist aber, dass es den BürgerInnen die nicht durch solche Abkommen privati- nützt. Handel ist allgemein sehr wichtig. Es siert werden dürfen. Das möchten wir drau- hilft aber nichts, wenn es nur den Großkon- ßen haben. Es gibt eine recht schwammige zernen dient und der/die einzelne BürgerIn Formulierung, bei der wir nicht sicher sind, davon nichts spürt. ob sich nicht doch Privatisierung einschlei- Wir sehen CETA kritisch, weil Schiedsge- chen könnte. richte beinhaltet sind. Das ist ein InvestorIn- Ein nächster wesentlicher Punkt betrifft die nenschutz. Es wurde hier auf Druck des Umweltstandards. Wir befürchten, dass wir Parlaments etwas abgeändert. Was wir da nicht genug geschützt sind, und sehen nicht erwartet hätten! Die Investor-state dis- auch Lebensmittelstandards in Gefahr. Es pute settlement (ISDS)-Schiedsgerichte gibt sehr viele Dinge, die uns beunruhigen, wurden in Investment Court System (ICS)- deshalb möchten wir nochmals nachver- Schiedsgerichte umbenannt. Das klingt jetzt handeln. Das ist aber bei CETA anschei- alles sehr technisch. Kurzgesagt, es war für nend nicht mehr möglich. Andererseits habe mich eine kosmetische Sache. Es gibt im- ich von einigen Abgeordneten gehört, dass mer noch Schiedsgerichte. Das bedeutet, doch noch ein Weg zur Nachverhandlung es gibt eine Parallel-Justiz und heißt, aus- gesucht wird, denn das Europäische Parla- ländische Unternehmen haben mehr Rechte ment kann nur mit Ja oder Nein stimmen. als inländische Unternehmen und BürgerIn- Mehr kann man am Ende nicht tun, da die nen, denn sie können dort klagen. Es ist ei- Verhandlungen abgeschlossen sind. ne Sondergerichtsbarkeit für ausländische Unternehmen. Dieser nächste Schritt betrifft unseren Wirt- schaftsminister. Er hat die Verantwortung, Als Beispiel kann ich den Energiekonzern im Handelsministerrat das CETA- Vattenfall erwähnen. Er klagt die Bundesre- Abkommen zu unterschreiben. Deshalb ha- publik Deutschland, weil eine Laufzeitbe- be ich einen öffentlichen Brief an ihn gerich-

GR-Sitzung 21.04.2016 - 236 - tet und ihm meine Bedenken geschildert, Ihnen sagen, ich nehme die Ängste und Be- weil mir wichtig war, dass er um seine Ver- fürchtungen der Bevölkerung ernst. Ich bin antwortung weiß. Ich bitte ihn darin, dass er immer wieder bei Veranstaltungen, bei de- für die BürgerInnen mit Nein stimmt, weil wir nen darüber diskutiert wird, ob wir TTIP hier sehr große Gefahren sehen. brauchen oder nicht. Ein weiteres Handelsabkommen - es ist in So wie der derzeitige Stand der Verhand- aller Munde - ist das Transatlantic Trade lungsrunden ist, können wir das nicht unter- and Investment Partnership (TTIP)- schreiben. Es bringt überhaupt keine Quali- Abkommen zwischen den USA und Europa. tät für uns. (Beifall) Hier tut sich zurzeit nicht viel. Amerika und Wir wollen TTIP so nicht, aber es wird ver- Europa nähern sich langsam an, was aber - handelt und wir werden sehen, was am En- vom Zeitdruck her, weil die amerikanischen de des Tages dabei herauskommt, ob diese Wahlen im November stattfinden - irgend- Verhandlungen überhaupt noch vor den wie nicht zusammen passt. Es gibt am Mon- amerikanischen Wahlen abgeschlossen tag die 13. Verhandlungsrunde in New York. werden können. Diese Verhandlungsrunden dauern sehr lange, trotzdem sind von 25 Kapiteln 10 Ich habe Ihnen nun viele Themen aufge- noch gar nicht verhandelt. Nach meiner In- zählt. Ich könnte noch stundenlang berich- formation haben wir noch zwei solcher Ver- ten. Ich finde es aber besser, wenn Sie nun handlungsrunden der EU-Kommission mit bestimmte Fragen an mich richten, damit den USA, dann soll es ausverhandelt sein. Ihre Themen im Vordergrund stehen. Wie das funktionieren soll, weiß ich nicht. Dankeschön. (Beifall von allen Seiten) Wie soll man hier wirklich Qualität erzielen, bei Kapiteln mit sensiblen Bereichen wie Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Vielen herzli- Landwirtschaft oder den Negativlisten, die chen Dank, MdEP Graswander-Hainz. wir nicht wollen? Negativlisten heißt, dass Ich darf Ihnen nun noch kurz unseren Ge- nur genannte bzw. aufgezählte Bereiche meinderat vorstellen. Wenn ich links begin- nicht privatisiert werden dürfen, alles andere ne: Bgm.-Stellv.in Mag.a Pitscheider, die steht für den Markt frei. Fraktion der Innsbrucker Grünen (GRÜNE) Das alles sind Gefahren. Da sind wir noch mit acht MandatarInnen, GR Dr. Stemes- nicht zufrieden und es bräuchte noch Zeit. eder, INN Piraten (PIRAT), die Fraktion der Man hat im Jahr 2013 mit diesen Verhand- Sozialdemokratischen Partei Österreichs lungen begonnen, das ist ein relativ kurzer (SPÖ) mit sechs MandatarInnen, die Frakti- Zeitraum. Sie wissen, die Wege in der EU on der Innsbrucker Volkspartei (ÖVP) mit sind lange. Das bereits jetzt abzuschließen, insgesamt acht MandatarInnen, dafür ist es inhaltlich noch zu wenig ausge- GR Kritzinger vom Tiroler Seniorenbund, goren. die vereinte Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) mit sechs MandatarInnen, Auf jeden Fall, das kann ich Ihnen auch be- GRin Moser, freie Mandatarin, früher im Klub richten, wird der amerikanische Präsident der ÖVP und die Fraktion "Für Innsbruck" Obama am Sonntag in Deutschland erwar- (FI) mit insgesamt neun MandatarInnen. tet. Hier wird weiterverhandelt und es ist auch für uns von Interesse, was hier hinter - GR Dr. Stemeseder: Ich hätte eine Frage vielleicht verschlossenen - Türen passiert. zum Thema TTIP: Woher wissen die Abge- ordneten respektive die Öffentlichkeit, wo- Schlägt Obama ein TTIP-light vor? Es ist rüber überhaupt abgestimmt wird? Ich immer noch das Thema, dass man gewisse möchte dazu drei Sätze in Bezug auf eine Dinge auslässt. Das weiß ich nicht, aber wir deutsche Satire sagen. In der "heute- müssen auf jeden Fall ganz genau hinse- SHOW" - das ist keine Heute-Sendung des hen, denn so wie der Stand der Dinge mo- Österreichischen Rundfunks (ORF), das ist mentan ist, ist auch TTIP nicht im Sinne der eine politische Satire im Zweiten Deutschen BürgerInnen. Fernsehen (ZDF) - wurde das Thema hin- Wir hatten auch in Wien eine große Diskus- sichtlich Transparenz und Information vor sion mit der EU-Kommissarin für Handel, kurzem so abgehandelt: Man sah einen Cecilia Malmström, die dem Ganzen weni- nackten Mann, sprich einen Abgeordneten, ger kritisch gegenübersteht. Aber ich muss der in eine Kammer geschickt wird, in dem

GR-Sitzung 21.04.2016 - 237 - das Papier liegen soll. Nackt deshalb, da er Diese Transparenz haben wir von Beginn sonst die Möglichkeit zum Fotografieren an in Frage gestellt. Es ist ein Wahnsinn. Es hätte. Dann sieht man diesen Abgeordneten wird sich jetzt ein wenig bessern, denn der vor dem Akt sitzen und nach zwei Minuten Leseraum wird freundlicher gestaltet und wird ihm das Licht abgedreht. ein paar Pflanzen darin aufgestellt. Auch durch andere Sitzgelegenheiten wird es Deshalb meine Frage: Hat man das nun gemütlicher. Man hat sich bemüht, das doch verbessert? nicht nur für uns, die Mitglieder des Aus- MdEP Graswander-Hainz: Ich war selbst in schusses für Internationalen Handel, zu- diesem Leseraum in Brüssel und habe mir gänglich zu machen. Es dürfen jetzt alle ein bestimmtes Kapitel zu TTIP angesehen. ParlamentarierInnen die Akten einsehen, Deshalb kann ich aus persönlicher Erfah- aber immer noch nur limitierte und konsoli- rung berichten, wie es mir ergangen ist. dierte Texte. Die Kleidung musste ich zwar nicht auszie- Es gibt aber mittlerweile im Internet online hen, aber alles - meine Handtasche, mein die Möglichkeit, über eine Plattform und ein Handy - abgeben. Es war tatsächlich ein Login sich bestimmte Themen herunterzu- Staatsakt, diese 200 Seiten für zwei Stun- laden. Es hat also schon einen kleinen den sehen zu dürfen. Ich kann Ihnen das Schritt in Richtung Transparenz gegeben, kurz beschreiben. aber wie gesagt, es ist bei weitem noch Zuerst muss man sich anmelden und aus nicht transparent. CETA war dagegen über- einer vorgegebenen Auswahl angeben, was haupt nicht transparent. Letztes Jahr im man sehen will. Überhaupt einen Termin zu September 2015 ist das Abkommen abge- bekommen, ist gar nicht so einfach! schlossen worden. Da hatte nie jemand von uns etwas gesehen. Wenn es dann soweit ist, muss man eben in a alles abgeben und unterschreiben, dass Bgm. Mag. Oppitz-Plörer: Vielen Dank. man über nichts spricht. Es bringt natürlich Man muss hier den Unterschied zwischen wenig, wenn ich etwas weiß, und nichts da- Transparenz und "alles in den Medien" se- von in unsere Diskussionen einbringen hen. Das ist der große Unterschied in Zeiten kann! wie diesen. Ich kam mit einer Begleitperson in diesen StR Mag. Fritz: Ich gehe davon aus, dass ominösen Leseraum, der einem Tresorraum Sie es genießen, dass wir hier im Gemein- entspricht. Mittels Code wird er betreten. derat nicht eine so kurze Redezeitbe- Darin befinden sich - in zwei Tresoren - die- schränkung haben, wie Sie im Parlament. se Papiere. Die Türe wurde hinter uns ver- Ich habe eine Frage, die nicht direkt Ihren schlossen und so haben ich mit der Begleit- Ausschuss betrifft, obwohl er sicher auch person zwei Stunden im Raum verbracht. immer mitbefasst ist. Es betrifft ein allge- Mein Akt wurde herausgenommen und ich meines Problem, über das wir hier schon konnte mich an einen Tisch mit Leselampe mit KollegInnen von Ihnen - MEP setzen. Mir gegenüber setzte sich die Frau Mag. Karas und MEP Mag.a Lunacek - ge- ebenfalls an eine Leselampe und löste wäh- sprochen haben. rend unseres Aufenthalts Kreuzworträtsel, Seit der Finanzkrise gibt es wieder die Ten- denn sie durfte mich nicht alleine im Raum denz, dass man in wesentlichen Fragen von lassen. gemeinsamer Gesetzgebung, Rat und Par- Ich bekam Papier und einen eigenen Kugel- lament, abweicht, hin zum sogenannten in- schreiber zum Schreiben. Auf dem Papier tergouvernementalen Verfahren. Verschie- war mein Name aufgedruckt und der Hin- dene Fragen werden durch Verträge auf weis "streng vertraulich". Es war wirklich Ebene der Staatskanzleien und des Rates - sehr geheimnisvoll. Das Gefühl war ein be- mehr oder weniger mit dem Parlament als sonderes. Nach zwei Stunden musste ich murrenden Zuschauer - verschoben. Das wieder mit Hilfe eines Codes, ohne den ich verlagert die Schwergewichte von unserer nicht hinausgekommen wäre, den Raum Union der BürgerInnen auf die Union der verlassen. Das war mein Besuch im Lese- Staaten. Ein Prozess, den ich für die In- raum. tegration für äußerst bedenklich halte.

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Mich würde Ihre generelle Position zu die- Aber bei CETA oder auch TTIP sind die ser Gewichtsverschiebung interessieren, die demokratischen Prozesse sehr einge- wir zwischen dem Verfassungsprozess über schränkt. Hier hat nur das Europäische Par- die Finanzkrise bis heute erleben mussten. lament die Möglichkeit Ja oder Nein zu sa- gen. Deshalb meine Frage: Hat es schon MdEP Graswander-Hainz: Ich gebe Ihnen eine Reaktion von Vizekanzler Dr. Mitter- da vollkommen Recht. Es ist eigentlich nicht lehner auf Ihren offenen Brief gegeben? der richtige Weg. Wir hätten gerne mehr Wenn nicht, mit welcher Reaktion ist zu Macht im Europäischen Parlament. Durch rechnen? Wie war sonst das Feedback der den Vertrag von Lissabon haben wir die österreichischen Bundesregierung? In wel- aber nur teilweise, natürlich nicht ausrei- che Richtung könnte sich das bewegen? chend, bekommen. Was an Macht möglich Wollen Sie noch andere demokratische war, ist, dass der Ausschuss für Internatio- Ebenen miteinbeziehen? nalen Handel jetzt bei diesen Handelsab- kommen stimmberechtigt ist. Ganz brachial gefragt, wie kann man als Stadt Innsbruck - so sich eine Mehrheit da- In anderen Bereichen ist das auf jeden Fall für findet - in diesen Fragen auch Rücken- nachzubessern. Da müssen wir uns weh- deckung geben? ren. Wir kämpfen dafür. Das Problem ist auch, dass wir wenig legislative Dinge zur MdEP Graswander-Hainz: Wie gesagt, Behandlung bekommen. Wir dürfen in vie- CETA ist bei uns zurzeit jeden Tag auf der len Entschließungen, die nicht verbindlich Tagesordnung. sind, auffordern, aber sonst haben wir kaum Der Brief an Vizekanzler Dr. Mitterlehner ein Recht. Wir sind beratend tätig. Das ist wurde erst letzte Woche abgeschickt. Ich uns bewusst. habe bisher noch keine Reaktion bekom- Es ist uns aber wichtig, immer wieder Druck men. Ich glaube aber schon, dass das er- auszuüben und unsere Position klarzustel- folgen wird. Mir war wichtig, der Öffentlich- len. Ich hoffe auf jeden Fall, dass es doch keit und ihm zu zeigen, dass ich hier Be- noch zu einem demokratischeren Verhalten denken habe. Es soll nicht der Eindruck kommt. Mehr geht aber zurzeit nicht. entstehen, "die tun ja nichts und dann stim- in men sie noch dafür". So ist es nicht. GR Reisecker: Demokratie ist immer ein sehr spannendes Stichwort! - Willkommen Es ist nicht einfach, aber es ist wichtig, dass übrigens bei uns im Gemeinderat, MdEP wir die Menschen mobilisieren. Da gebe ich Graswander-Hainz. - Da sind wir in der Dir, GRin Reisecker, Recht. Es waren die Stadt Innsbruck immer mit Fragen konfron- Demonstrationen zu TTIP ein Grund dafür, tiert. dass EU-Kommissarin Malmström nach Wien kam. Sie hatte bemerkt, worauf ich Natürlich bekommt man mit, was auf der eu- auch in Brüssel immer wieder angespro- ropäischen Ebene passiert. Zum Teil schafft chen werde, "Die ÖsterreicherInnen sind man es dann auch, die Sachverhalte so nicht so einfach, die sind sehr kritisch." aufzubereiten, dass man einen Eindruck davon bekommt, welche Auswirkungen sie Ich denke, hier muss man einfach weiter auf die kommunale Politik haben. Dass ansetzen und dahinter sein, immer wieder Kommunalpolitik mit der Europapolitik min- Menschen auf die Straße zu bringen, die destens so stark verflochten ist wie mit der sagen, dass sie das nicht wollen, und zei- Landes- oder Bundespolitik, ist uns ohnehin gen, dass sie Bedenken haben. Es gibt bewusst. TTIP-freie Gemeinden, warum nicht auch CETA-freie? Die Mitsprachemöglichkeiten sind naturge- mäß schwieriger. Man kann natürlich schon All das sind Zeichen, die an die Kommission in gewissen Bereichen Willensbekundungen weitergeleitet werden können. Man kann abgeben. Manchmal kann es auch durch- natürlich auch dem Bundesminister für Wirt- aus für die ParlamentarierInnen hilfreich schaft und Arbeit seine Verantwortung zei- sein, wenn man zu gewissen Themen auch gen indem man ihm einen Brief schreibt o- aus dem eigenen Land etwas Rückenwind der, wie der Nationalrat, einen Entschlie- bekommt. ßungsantrag stellt. Man hat damit die Ängs-

GR-Sitzung 21.04.2016 - 239 - te der Bevölkerung wahrgenommen und Parlament und die Einrichtungen der Kom- eingebracht. mission zu besuchen. Letztendlich stellt sich die Frage, ob CETA Was mir dort als Außenstehendem sofort ein gemischtes oder ein reines Abkommen aufgefallen ist, man begreift, dass die EU - ist. Gemischt heißt, dass nicht nur die EU, für mich - eine Wirtschaftsunion ist. Es gibt sondern auch die Mitgliedsstaaten mitent- zarte Pflänzchen in Richtung sozialer Union. scheiden bzw. mitabstimmen. Das reine Davon sind wir aber sehr, sehr weit entfernt. Abkommen wäre, wenn, unter Anführungs- Ich hätte jetzt gerne Deine generelle Ein- zeichen, nur Ratskommission und Parla- stellung zum Thema Best- versus Billigst- ment abstimmen. Das wird zurzeit für ein bieterprinzip gewusst, weil es hier wirklich anderes Abkommen - dem Handelsabkom- darum geht, faire Verhältnisse herzustellen. men mit Singapur - beim Gerichtshof der Es müssen soziale Kriterien auch mitbe- Europäischen Union (EuGH) diskutiert und rücksichtigt werden, denn sonst würden sich entschieden. Das wird der Präzedenzfall für heimische, aber auch andere Betriebe wirt- alle weiteren Abkommen sein. schaftlich kaputt machen. Das ginge wieder Es ist also noch nicht einmal sicher, inwie- auf Kosten der Arbeitsplätze. Dazu würde weit der österreichische Nationalrat dann mich Deine Meinung interessieren. hier auch mitabstimmen kann, ob das mög- Mir ist es ein Begriff aus dem öffentlichen lich ist. Es gibt immer europäische Kompe- Nahverkehr, aber es gibt ja auch andere tenzen und nationalstaatliche Kompeten- Gebiete. zen. MdEP Graswander-Hainz: Beim Best- und Aber wie gesagt, es ist wichtig, kritisch zu Billigstbieterprinzip sehe ich auch große bleiben. Ich weiß durch die Bevölkerung, Probleme, denn natürlich hat Qualität ihren durch Leute, mit denen ich immer wieder Preis. Ich bin ebenfalls der Meinung, dass spreche, von ihrer Angst und nehme sie nicht der/die BilligstbieterIn einen Auftrag ernst. Nur, ob wir genug Verbündete haben, bekommt, sondern es muss der/die Bestbie- ist die Frage. Wie Frau Bürgermeisterin terIn sein und Qualität kostet eben. Wenn schon gesagt hat, ist man von den Parteien ich ein Beispiel nennen darf: her manchmal einig, aber auch hier ist es oft schwierig, in anderen Parteien Verbün- Nehmen wir den Marktwirtschaftsstatus dete zu finden, um eine Mehrheit gegen Chinas, der ja jetzt auch bei uns Thema ist, TTIP oder CETA zu haben. weil China im Jahr 2001 der Welthandelsor- ganisation (WTO) beigetreten ist. Hier ist Das ist die politische Realität. Wir wissen, eine Klausel enthalten, dass die Volksre- wir leben in einer Demokratie, wir sind publik China nach 15 Jahren automatisch 751 Abgeordnete und die Mehrheit ent- diesen Marktwirtschaftsstatus bekommt und scheidet. Deshalb müssen wir bereits jetzt damit unserem Markt zugänglich ist. Sie beginnen, viel zu informieren. Wenn dann kann uns damit mit Billigstprodukten über- die einzelnen Kapitel besprochen werden, schwemmen und Lohn- und Sozialdumping ist es auch sehr wichtig, aufzuzeigen, wo können Einzug halten. Darin sehe ich eine die Gefahren liegen, was wir als bedenklich große Gefahr. ersehen. Wir müssen viel über die Medien informieren, damit die Menschen von allen Hier sind wir dabei, das abzuwehren. Wir Seiten Informationen bekommen und wis- sagen, dass dieser automatische Marktwirt- sen, wie unser Einsatz ist. Es soll nicht der schaftsstatus nicht sein kann. Da sind sich Eindruck entstehen, dass wir uns zurück- aber alle einig. Wenn wir an China denken, lehnen und sagen, dass wir nichts mehr wissen wir, dass es zurzeit so nicht geht. Es machen können. erfüllt die fünf Kriterien, die es für dieses Abkommen gibt, überhaupt nicht. China hat Wir kämpfen bis zur Abstimmung. für 1,5 dieser Kriterien bisher 15 Jahre ge- GR Buchacher: MdEP Graswander-Hainz, braucht und es strengt sich auch überhaupt danke für Deine Ausführungen. Ich höre mit nicht an, unseren Standards zu entspre- großem Interesse, was sich im fernen Brüs- chen. sel alles so abspielt. Ich hatte selbst einmal Das Bestbieterprinzip ist wichtig, auch im die Ehre mit GRin Reisecker das EU- Verkauf. Ich weiß, es gibt Menschen, die

GR-Sitzung 21.04.2016 - 240 - sich nicht alles leisten können. Es gibt Bil- Europäischen Kommission, Jean-Claude ligprodukte, die nicht immer Fair Trade sind. Juncker, zu Gesprächen ein. Martin Schulz, Trotzdem sollte man die Menschen auf- Präsident des Europäischen Parlamentes, merksam machen, auch regionale Produkte ist immer wieder dabei und verhandelt. zu kaufen, sich anzusehen, wo sie her- Es braucht aber die Mitgliedsstaaten dazu. kommen und fair zu handeln. Das alles sind Hier sind alle Fraktionen immer wieder auf- Dinge, mit denen wir den Markt unterstützen gerufen, sich zu erklären, warum sie nicht können. Wir können wachrütteln, dass Qua- mitmachen. Es wird mit ihnen verhandelt, lität kostet und dass das Billigstbieterprinzip was sie brauchen, damit sie mitmachen. Wir der Untergang für uns alle ist - für die Ar- haben gerade die Entschließung abgeseg- beitsplätze, die ArbeitnehmerInnen - und net, dass es das gemeinsame europäische dass wir hier ansetzen müssen. Asylsystem gibt. Im September haben wir GR Kritzinger: MdEP Graswander-Hainz, einen Dringlichkeitsantrag gestellt, weil wir danke, dass Sie gekommen sind. Es ist glaubten, eine faire Verteilung auf ganz Eu- ganz interessant, das einmal zu hören. Sie ropa würde das Problem lösen. haben von Sorgen gesprochen wegen der Wir diskutieren das Thema wirklich sehr oft Abkommen mit Kanada, TTIP und derglei- und geben Resolutionen weiter, die nicht chen mehr. bindend sind, aber in Kommission und Rat Ich möchte Sie aber auf etwas anderes gehört werden und nicht spurlos vorüberge- aufmerksam machen. Wir haben zum Glück hen. Wir wissen, dass sich die Innenminis- sonst keine großen wirtschaftlichen Schwie- ter bei Treffen besprechen, haben da aber rigkeiten, aber gerade das ist das Begehrte, keine Möglichkeit mehr. Was wir schon tun, das sich andere auch wünschen. Wir haben ist Pläne aufzustellen, zu sagen was funkti- eine unglaublich große Zahl von Flüchtlin- onieren könnte. Wir machen uns darüber gen. Wird da in Brüssel nie darüber gespro- Gedanken, wie man das Schlepperwesen chen? Es zögert sich alles so lange hinaus. unterbinden könnte. Wie ist es möglich, Man spricht immer von den Außengrenzen, dass man Hotspots auch mit Personal und die gesichert werden müssen und derglei- Geld ausstattet? chen mehr, wozu Brüssel ja verpflichtet wä- Wir machen uns sehr wohl auch darüber re. Es geschieht nichts. Gedanken, wie es funktionieren kann, dass Haben Sie nie darüber gesprochen? Wenn Asylanträge schneller abgearbeitet werden. nicht, dann die Bitte an Sie, dieses Thema Wir machen uns über Rückführungen Ge- auch im Parlament in Brüssel vorzubringen, danken. Wie soll das - auch mit dem Deal damit man darüber spricht. In Österreich, mit der Türkei - funktionieren? Dazu haben aber auch in Deutschland, in ganz Mitteleu- wir unsere Meinung geäußert. Hier bringen ropa machen sich die Menschen schon wir uns sehr wohl ein. große Sorgen über Unterbringung, Schul- Ich habe aber auch das Gefühl, dass wir zu ausbildung oder Verpflegung. wenig gehört und auch von der Bevölkerung Wir haben in Österreich bisher eine Milliar- oft zu wenig wahrgenommen werden. Es de Euro für Flüchtlinge ausgegeben. Das passiert sehr viel in der Besprechung, im Land Tirol selbst über 50 Mio. Es muss da "stillen Kämmerchen", das dann mit einer schon in Brüssel eine Alarmglocke läuten. Resolution verabschiedet und weitergege- Es wäre an der Zeit, dass da auch unsere ben wird. Abgeordneten in Brüssel den "Mund auf- Ich kann Ihnen versichern, wir sind nicht ru- tun". Das wäre meine Bitte, dass Sie das hig. machen. GR Vescoli: MdEP Graswander-Hainz, MdEP Graswander-Hainz: Ich kann Ihnen mich würde interessieren, wie oft Ihre Frak- versichern, wir machen den Mund auf, aber tion und auch persönlich bekannte Parla- wir werden nicht so gehört, wie wir das ger- mentarierInnen von LobbyistInnen zu ir- ne hätten. Wie Sie schon gesagt haben, wir gendwelchen Themen "beackert" wurden? haben natürlich nicht die Macht, dass wir Veränderungen so hervorheben können, MdEP Graswander-Hainz: Ja, Brüssel, die wie wir das gerne tun würden. Wir machen Stadt der LobbyistInnen, ich weiß. aber Druck. Wir laden den Präsidenten der

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Ich bin zu Beginn meiner Amtsperiode si- mögensaufbau zu erklären und der Bevöl- cher sehr viel kontaktiert worden, weil ich kerung näherzubringen. Es gibt hierüber ja neu war. Natürlich wollte mich jede/r ken- unterschiedliche Ansichten. Grundsätzlich nenlernen. Es finden Gespräche statt, in- hat der Begriff Vermögen immer etwas mit dem eben auch Nichtregierungsorganisatio- Langfristigkeit zu tun. Das ist vor allem bei nen (NGO), Industrielle etc. uns einen Be- Infrastrukturinvestitionen der Fall, die primär such abstatten und - wie soll ich sagen - für Generationen angelegt werden. uns ihre Informationen weitergeben. Zudem ist der Begriff Investition für mich Ich kann nicht von Regelmäßigkeit spre- positiv besetzt. Ich möchte wegkommen von chen. Wie gesagt, zu Beginn waren es mehr diesem Negativen, dem Herbeireden einer und ich habe mir ihre Unterlagen mitge- Krise. Leider ist momentan ja alles angeb- nommen. Es ergibt sich. In Straßburg finden lich nur mehr krisenhaft. Schulden-, Wäh- auch immer wieder Gespräche statt. Es ist rungs-, Flüchtlingskrise heißt es überall. mir aber wichtig, dass ich von allen weiß, Das ist Populismus und Angstmache. Man was sie wollen. Letztendlich ist es aber kann es wirklich übertreiben. Das Wirtschaf- dann meine Entscheidung, für wen ich mei- ten und Investieren der öffentlichen Hand ist ne Stimme abgebe, und das ist sicherlich sicher etwas Positives. Man kann sich da- für die BürgerInnen und niemand anderen. ran ausrichten und gestalterisch an die Zu- in a kunft herangehen. Das Begriffspaar Faszi- Bgm. Mag. Oppitz-Plörer: Wenn es kei- nation - Investition wäre einmal etwas für ne weiteren Fragen oder Wortmeldungen eine interessante Überschrift. mehr gibt, dann darf ich mich bei Ihnen, MdEP Graswander-Hainz, herzlich bedan- Wofür werden bei uns Investitionen getä- ken. tigt? Primär, um die kommunalen Aufgaben erledigen zu können, aber auch für die hei- Es war wirklich sehr ausführlich, sehr kom- mische Wirtschaft, für das Alltagsleben und petent und die direkte Beantwortung sehr die Dienstleistungen, die wir täglich erbrin- erfrischend. Ich darf Ihnen alles Gute wün- gen sollen und müssen. schen und heiße Sie im Gemeinderat wie- der willkommen, denn wir führen die Einla- Investitionen sind für mich nichts anderes dung an Österreichische Abgeordnete des als eine Umschichtung von Kapital in Ver- Europäischen Parlaments fort. mögen. Ich frage mich, was daran schlecht sein soll. Auch als Private/r hat man sich bei MdEP Graswander-Hainz: Vielen Dank, es der derzeitigen Fiskalpolitik ja schon ge- hat mich sehr gefreut. Ich war etwas nervös, fragt, ob man Barvermögen nicht besser in da das heute etwas Besonderes war. Ich Immobilien investieren sollte. Momentan komme gerne wieder. Alles Gute für den haben wir eine schleichende Geldentwer- weiteren Verlauf Ihrer Sitzung. (Beifall von tung. Jede/r von uns trägt also zum Schul- allen Seiten) denabbau des Staates bei. Unlängst habe ich im deutschen "Handelsblatt" ein Inter- Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer unterbricht um view von Dr. Treichl gelesen, dem Vor- 16:30 Uhr die Sitzung und setzt die Bera- standsvorsitzenden der Erste Group tungen nach Feststellung der Beschlussfä- Bank AG. Er hat gemeint, die aktuelle Zins- higkeit um 16:55 Uhr fort. politik sei eigentlich eine Enteignung der SparerInnen in ganz Europa.

Die Stadt Innsbruck hat in der Vergangen- Schriftführerin Mag.a Plankensteiner heit begonnen, den Weg des antizyklischen übernimmt die Schriftführung. Investierens zu gehen. Daran ist nichts Schlechtes. Was versteht man darunter? Wenn es gerade nicht rund läuft und die 20. Aktuelle Stunde zum Thema "Für Wirtschaft nicht pulsiert, dann ist es Recht Innsbruck investieren" (Themen- und Pflicht der öffentlichen Hand, Investiti- auswahl durch FI) onsschübe zu geben. Denn was ist die Fol- GR Mag. Stoll: Das Thema "Für Innsbruck ge? Man investiert in die Zukunft, man sorgt investieren" wurde gewählt, um den Ver- für eine Konjunkturbelebung. Die Stadt Innsbruck hat sich vorgenommen, nachhal- such zu starten, Vermögenspolitik und Ver-

GR-Sitzung 21.04.2016 - 242 - tig zu investieren. Voraussetzung dafür ist sagen, man sei eine Wirtschaftspartei? Je- eine ordentliche, gescheite, verantwor- mand, der innerhalb von ein paar Stunden tungsvolle Finanzpolitik. Diese ermöglicht € 300 Mio. bei der Hypo Alpe Adria Group es nämlich, Investitionen und Förderungen legalisiert hat - unser aller Geld (wobei nie- in Zukunft zuzulassen. Hätten wir diese mand weiß, warum das überhaupt passiert grundsolide Finanzpolitik in den letzten Jah- ist, weil man der Sache gar nicht nachge- ren nicht gehabt und würden wir nicht damit gangen ist) - und eine Wettbewerbsverzer- weitermachen, dann wäre zukünftig kein rung gegenüber jeglichen MitbewerberInnen Cent für Investitionen verfügbar. im Bankwesen zulässt, sagt, man sei Wirt- schaftspartei. Eines gilt schon auch - eine Investition in die Infrastruktur trägt generell keine Partei- Auch die Aussage "Mehr Brutto vom Netto" farbe. Darüber muss man sich auch klar kommt mir in den Sinn. Bei mir heißt es al- sein. Sieht man sich den Jahresvoranschlag lerdings: "Mehr Netto vom Brutto". Ja, das der Landeshauptstadt Innsbruck für das alles waren solche Sager, die für sich selbst Rechnungsjahr 2016 an, mit den vielen In- sprechen. Sie zeugen nicht gerade von vestitionsvorhaben, dann erlaube ich mir, Wirtschaftskompetenz. Noch etwas fällt mir hier einen Vergleich mit der Aussage von ein. Dieses Immobilien-Portefeuille des Ein- Bundesfinanzminister Dr. Schelling zu zie- kaufszentrums Cyta, das im Besitz der Hy- hen. Er hat bei der Präsentation seines po Tirol Bank war, wurde verkauft. Man wird Bundesbudgets von einem strukturellen es nicht glauben, es war ein gutes Geschäft Nulldefizit gesprochen. Was heißt das? So für die Bank. Ich weiß nicht, warum es bei nennt man die Darstellung des Budgets be- Nacht und Nebel über die Bühne gegangen reinigt um Einmaleffekte, um konjunkturelle ist. Da hätte man sich auch positionieren Einflüsse. Das, was für den Bund gilt, gilt können und deklarieren, dass man keine öf- gleichermaßen für uns in der Stadt Inns- fentlichen Gelder verschleudern dürfe. Aber bruck. bitte. Diejenigen, die vor Jahren, als wir schon Die Stadt Innsbruck tätigt im heurigen und über den Ankauf der Patscherkofelbahnen vergangenen Jahr Investitionen in Höhe von diskutiert haben, laut "ja" geschrien haben, € 200 Mio. Nimmt man die 100%ige Tochter die gefordert haben, € 400.000,-- in die Innsbrucker Immobilien GmbH & Co KG Hand zu nehmen, um das Wachzimmer am (IIG) dazu, dann sind es noch einmal Hauptbahnhof mitzufinanzieren (ich weiß € 150 Mio., die in Infrastrukturprojekte wie allerdings nicht, ob das wirklich unsere Kletterzentrum, Haus der Musik, Wohnun- kommunale Aufgabe ist und nicht vielmehr gen, Wohn- und Pflegeheime, Umbau des die des Bundesministeriums für Inneres) - Management Centers Innsbruck (MCI), genau diejenigen kritisieren jetzt unsere Sportstätten usw. investiert werden. Wohin Ausgabenpolitik. Zuvor wird uns immer zu- geht dieses ganze Geld? Die IIG hat das gerufen, was wir alles finanzieren sollen, unlängst erhoben. Es kommt zu fast 90 % und dann fährt man diesen Zick-Zack-Kurs. der regionalen Wirtschaft zugute. Darüber Ein Schelm, der Böses dabei denkt. Das ist freuen sich dann wieder alle, denn die Populismus bester Güte, der allerdings Kommunalsteuererträge steigen. Im ersten kurzsichtig, nicht erfolgreich und primitiv ist. Quartal 2016 sind die Einnahmen um knapp Mir gefällt er gar nicht. 5 % gegenüber dem Vorjahr, das auch schon ein Rekordjahr war, gestiegen. Bei Ich habe vor ein paar Wochen gehört, dass dieser Wirtschaftslage, die ja anscheinend sich hier jemand als "einzige Wirtschaftspar- so schlecht ist! tei" positionieren möchte. Das hat mich nicht mehr als ein Schmunzeln gekostet. Die Stadt Innsbruck investiert, sichert Was hat diese Partei - ich rede ganz konk- dadurch Unternehmen ab, schafft Arbeits- ret von der Liste Rudi Federspiel (RUDI) plätze und sorgt für sozialen Frieden. Es bzw. der Freiheitlichen Partei Österreichs können Leute eingestellt werden, über Um- (FPÖ) - denn geleistet? Jemand, die/der wege steigt dadurch auch das Kommunal- gegen Investitionen der öffentlichen Hand steueraufkommen. Nun drehen wir den ist und vor allem auch von privaten Unter- Spieß um und wir tätigen diese ganzen In- nehmen, welche Wirtschaftsanschauung hat vestitionen nicht. Dann gibt es mehr Insol- denn die-/derjenige? Wie kann so jemand venzen, die Arbeitslosenrate steigt. Sofort

GR-Sitzung 21.04.2016 - 243 - würden alle schreien, dass nichts passiere Ich mache einen Rückblick auf meine eige- und Stillstand herrsche. In einer Zeit, in der ne Jugend. Meine Eltern haben ein sensati- die Aufträge nicht so boomen, ist es Aufga- onell riesiges Haus bauen wollen, mit drei be einer Kommune, Investitionen zu tätigen. großen Wohnungen und mit Swimmingpool (darunter befindet sich jetzt der Weinkeller). Mir fällt dazu ein Zitat des englischen Pre- Das war in den 1970er-Jahren. Mein Vater mierministers Sir Winston Churchill ein: und meine Mutter, sie war Chefsekretärin, "Manche sehen im Unternehmer den räudi- hatten beide ein Einkommen. Also warum gen Hund, den man totschlagen muss. An- sollte man sich keinen Swimmingpool leis- dere sagen, er sei die Kuh, die man perma- ten können? Das ging damals. nent melken soll. Nur wenige erkennen in ihm das Pferd, das den Karren zieht." Die- Ich denke jetzt an ein Hotel in Waidring. Vor jenigen, die sich immer sehr kritisch über Kurzem gab es darüber einen Bericht im Sachthemen, Infrastrukturprojekte und In- Fernsehen: "Der Schandfleck von Waid- vestitionen auslassen, auch hier bei uns, ring." Es geht um ein großes Hotel, das ur- genau diejenigen sind angeblich auch pro sprünglich 180 Betten hatte. Dann wurde es Wirtschaft, pro Arbeitsplätze, für den sozia- reduziert auf 120 Betten, trotzdem hat es len Frieden, Absicherung der Unternehmen, die übliche Geschichte erlebt. Ein Tiroler Standortpolitik etc. Sie sehen aber mittler- wollte dort etwas aufbauen, ist aber leider in weile nicht mehr, dass es die Stadt Inns- Konkurs gegangen. Vorher wurde er noch bruck ist, die den Karren zieht. Ich bin nach von Behörden und MitbewerberInnen ge- wie vor der Überzeugung, dass man weiter- pflanzt und geärgert. Als er am Ende war, hin in diese für die Gesellschaft so wichti- kam ein Bayer daher, der das Ganze aus gen Bereiche investieren sollte - ohne der Masse herauskaufte. Aber auch er hat Gießkannenprinzip. sich wieder vertan. Noch ein abschließender Satz: Ich denke, Das Hotel steht nun seit 12 Jahren herum wir sind hier alle der Meinung, dass das und wird Schandfleck genannt. Und jede/r Land Tirol vorbildlich wirtschaftet. Die Pro- hat es eigentlich besser gewusst. Dazu ha- Kopf-Verschuldung liegt nur bei € 374,--. be ich einen Sinnspruch, den ich zum Bes- Perfekt. Nun frage ich mich, was man über ten geben möchte. Er drückt aus, wie man die Stadt Innsbruck sagen sollte, in der man aus so einem Schandfleck einen Brillanten ein Drittel weniger Schulden hat. der Tiroler Fremdenverkehrswirtschaft ma- chen kann: "Investieren statt Krepieren. GR Dr. Stemeseder: Ein Arbeitskollege aus Nicht siechen wie die Griechen." der Bestattungsbranche hat zu mir Folgen- des gesagt: Heinrich, wenn ich Dein Hirn Wir müssen Geld in die Hand nehmen. Al- hätte und Du mein Geld, dann hätten wir lerdings ist eines schon klar: Jede Investiti- beide nichts. on ist ein Risiko. Man kann das Ganze in den Sand setzen oder auch nicht. Zum Heil Ich möchte diesen Sager auf den allgemei- der Nation, für die Stadt Innsbruck oder für nen Finanzverstand nicht nur der politischen andere Kommunen, die Interesse haben, MitbewerberInnen ummünzen, sondern auf habe ich mehrmals vorgeschlagen, dass wir den Stand des Finanzwissens im Land Tirol ein Volks-Treasury machen könnten. Ers- oder sogar in ganz Europa - im Vergleich zu tens Kredite restrukturieren durch laufende jenem in den Vereinigten Staaten von Ame- Devisenoptionen. Zweitens die Veranlagung rika (USA), wo die Menschen den Kapita- von endfälligen Tilgungsträgern ändern. Ich lismus sogar im Gebetsbuch drinstehen ha- würde sie durch einen Fonds ersetzen. Da ben. Kaputtsparen, das haben wir über würde ich günstige Blue Chips von heimi- Jahrzehnte gemacht. Wir haben dazu noch schen Betrieben kaufen. Der Zeitpunkt ist applaudiert. Man kann darüber streiten, wie ideal, wenn diese Titel gerade eine Bewe- lange wir schon eine Rezession haben. Man gung nach unten machen. Dann hat man ist sich einig, dass das zumindest seit dem einen doppelten Effekt: Zum einen unter- Jahr 2007 der Fall ist. Ich als Finanzprofi stützt man z. B. die OMV AG und andere weiß, dass alles ca. seit dem Jahr 2000 den heimische Firmen, zum anderen lukriert Bach hinunter geht. Mit jedem Jahr wird es man Gewinne, wenn man dann die Kurve noch zäher. nach oben auch mitmacht. Für die ganz

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Verwegenen könnte man auch Trading an- (GRin Dr.in Pokorny-Reitter: Warum wird das bieten. nur für die Frauen gefordert? Warum nicht auch für die Männer?) GR Vescoli: Lieber Freund GR Mag. Stoll, es entspricht nicht Deinem Niveau, dass Du Kollegin GRin Dr.in Pokorny-Reitter, ich gebe hier schon wieder über die Hypo Alpe Adria Ihnen vollkommen recht, auch Männer soll- herumeierst. Die FPÖ Tirol hat mit dieser ten sich um die Kinderbetreuung kümmern. Bank überhaupt nichts am Hut! Daher formuliere ich es so, dass ich die Un- terstützung für die Familien fordere. Aber (Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Doch! Euer klar ist auch, dass Ihr Frauen nun einmal Klubobmann!) die Kinder bekommt, wir Männer leider Ich sage ja auch nicht, dass die Innsbrucker nicht. Betreffen tut der Nachwuchs aber na- Volkspartei (ÖVP) damit etwas zu tun hat! türlich beide Geschlechter. Das wollte ich zur Berichtigung anmerken. Wir müssen an die Zukunft denken, an die Nun zum Thema Investieren. Wer auch im- nächste Generation. Die Stadt Innsbruck mer diesen Titel der Aktuellen Stunde aus- hat wirklich - da muss ich jetzt ein Kompli- gesucht hat, der/dem muss ich ein Kompli- ment aussprechen - in einer Hinsicht schon ment machen. "Für Innsbruck investieren." gut investiert, nämlich in die Jugend und in Dieser Zusammenhang mit der Partei "Für den Sport. Dieses Geld ist nachhaltig, es Innsbruck" ist hervorragend. (Unruhe im soll dort bleiben und ankommen. Wenn Kin- Saal) der Sport betreiben, vom Kleinkindalter an, Ja, ist das denn schon jemandem aufgefal- dann werden sie das als Erwachsene viel- len? leicht auch weiterhin tun und damit auch gesünder bleiben. Dann müssen nicht alle (GR Mag. Krackl: Nein, das ist sicher purer später zur Krankenkasse wandern und Un- Zufall.) terstützung beantragen. Nullzinspolitik - das heißt investieren, aber Wir fordern auch Investitionen für die Be- nicht auf Dauer und nicht auf Straßenbahn triebe, GR Mag. Stoll. Es kann nicht sein, komm raus! Auch sollte man die Chance dass sie mit einem bürokratischen Aufwand nützen und einen Schuldenabbau vorantrei- erschlagen werden. Die Stadt Innsbruck ben. Für unsere Jugend, denn wir müssen kann hier sicher in diese Richtung tätig wer- an die Zukunft denken. Wenn wir alle nicht den. Unter Abbau von Bürokratismus fällt mehr hier drinnen sitzen - auch Du nicht, für mich auch die Abschaffung der Vergnü- GR Mag. Krackl, weil auch Dich das Alter gungssteuer. Es kann ja nicht sein, dass die ereilen wird -, dann werden unsere Kinder, Sport- und die Kulturvereine Vergnügungs- vielleicht auch Deine, lieber Kollege, ein steuer zahlen müssen und wir diese Ausga- Problem haben. ben über Umwege wieder finanzieren. Investieren in die Zukunft heißt für mich un- Investieren, das ist ein breit gefächerter Be- ter anderem auch in die Familienpolitik zu griff, der nicht nur die Bautätigkeit umfasst. investieren. Das Ziel der Stadt Innsbruck In meinen Augen ist das Investieren für die müsste sein, in diesen Bereichen, in die sie Familien am wichtigsten, damit die Kinder eingreifen kann, eine hundertprozentige außer Haus betreut werden können. Wei- Kinderbetreuung sicherzustellen. Für Kin- ters fordere ich Investitionen für die Betrie- dergarten, Volksschule und die späteren be, damit sie entlastet werden. Wo immer Jahre. Wir müssen an die Problematik in es geht, soll die Stadt Innsbruck kosten- 20 oder 30 Jahren denken, wenn die Frau- günstige Mietobjekte zur Verfügung stellen. en, die wegen ihrer Kinder nur halbtägig ar- in a beiten können, die Pensionskeule trifft. Da- GR Mag. Schwarzl: Kollege GR her muss die Stadt Innsbruck als Zukunfts- Mag. Stoll hat das Thema Investieren schon investition danach trachten, dass für alle sehr stark in die wirtschaftliche Richtung in- Kinder eine lückenlose Betreuung bis um terpretiert. Ich möchte zwei andere Ansätze 16:00 Uhr oder 17:00 Uhr gewährleistet wählen. werden kann. Wenn wir in ein zukunftstaugliches Regio- nalbahnkonzept, in ein Haus der Musik und in eine Stadtbücherei investieren, wenn wir

GR-Sitzung 21.04.2016 - 245 - eine Kletterhalle bauen oder Energiemaß- Gegenwart." Das hat vor langer Zeit der nahmen umsetzen, um nur einige wenige deutsche Ökonom Lorenz von Stein gesagt. Investitionen zu nennen, dann investieren Es ist eine sehr provokante Aussage, die wir ja auch in die Menschen dieser Stadt. In auch von vielen FachkollegInnen kritisiert ihre Gesundheit, ihre Bildung, ihre Weltof- wird. fenheit. Wir investieren für eine günstige Bevor ich darauf eingehe, möchte ich aber und bequeme Mobilität. Was in dieser De- ein kurzes Dankeschön an GR Mag. Stoll batte oft außer Acht gelassen wird, ist, wie richten, weil er auf die Wichtigkeit der anti- viel wir auch im sogenannten ordentlichen zyklischen Finanzpolitik hingewiesen hat. Haushalt des Jahresvoranschlags der Lan- Wenn es um Investitionen geht und um das deshauptstadt Innsbruck für das Jahr 2016 Stichwort Zukunft, wie es auch Lorenz von in die Bereiche Soziales, Bildung und Ge- Stein ausgeführt hat, dann reden wir eben- sellschaft investieren - nämlich € 160 Mio. so von einem intertemporalen Äquivalenz- Das sind etwa 45 % des ordentlichen Haus- prinzip. Das hat in den letzten Jahren an haltes. Bedeutung gewonnen. Die große Frage In dieser Summe ist der Betrieb unserer bleibt immer, wer wann wofür zahlt. In der Kindergärten, Volksschulen und Horte ent- Stadtpolitik tätigen wir Investitionen, die wir halten. Dazu kommt der Aufwand für die heute vielleicht gar nicht so sehr spüren, Jugendzentren und die Jugendarbeit. Es sondern erst in drei Jahren - wenn z. B. die zählt auch der Sozialbereich mit Mindestsi- Regionalbahn wirklich durch die Stadt Inns- cherung, Behindertenhilfe und SeniorInnen- bruck fährt. Generationen nach uns werden betreuung dazu. Nicht zu vergessen ist vielleicht erst so richtig das genießen kön- auch der große Betrag, der an die Tirol Kli- nen, wofür wir heute schon das Geld hin- niken GmbH geht und damit das Gesund- eingesteckt haben. heitswesen stützt. Das alles sind Investitio- Ja, das kann bedeuten, dass man dafür nen in die Menschen und in das gute Leben Schulden aufnehmen muss. Ja, es ist auch und Zusammenleben in dieser Stadt. Ich in Ordnung, dass spätere Generationen da- denke, dieses Geld wird meistens nicht für einen Beitrag leisten und dabei helfen wirklich gesehen, weil es nicht so greifbar müssen, die Schulden wieder abzubauen. ist wie ein Projekt, das man wachsen sieht Das ist ein Prinzip, über das man sich Ge- und das man anfassen kann. Vielleicht danken machen sollte - nicht nur über die auch, weil das schon so selbstverständliche Belastungen für jeden Haushalt von heute, Investitionen sind. Allerdings ist das genau sondern eben auch darüber, wie viele Au- dieser Bereich, auf den wir Innsbrucker ßenstände man den nachfolgenden Gene- Grünen (GRÜNE) ganz besonderes Au- rationen hinterlässt. Dabei muss man immer genmerk legen. bedenken, dass wir ihnen mit unseren In- Von Bundes- und Landesregierungen - vestitionen im Gegenzug aber auch etwas meistens in Kombination mit der Freiheitli- sehr Wertvolles übergeben. chen Partei Österreichs (FPÖ) - werden Der Handlungsspielraum ist natürlich einge- diese Investitionen ja teilweise ganz stark in schränkt, wenn die öffentliche Hand Schul- Frage gestellt. Auf eines bin ich besonders den aufnimmt. Es gibt Studien, wie z. B. je- stolz: Diese Stadtregierung investiert auch ne von Kenneth Rogoff und Carmen Rein- viel Energie, ohne dafür einen Cent oder ei- hart, die besagen, wenn die Verschuldung nen Euro zu brauchen, in Haltung - für In- über 90 % des BIP (Bruttoinlandsprodukt) tegration, Toleranz, gegen Hetze. Wir inves- hinausgeht, ist nicht mehr viel Handlungs- tieren in Haltung gegen Populismus, für die freiheit da. Ich denke, davon sind wir aber Gesamtheit und gegen die Renaissance noch weit entfernt. Die Maastricht-Kriterien von Einzelinteressen. Wie wir Menschen auf schreiben uns einen Verschuldungsgrad der Flucht bei uns aufnehmen, ist ein bered- von unter 60 % des BIP vor. Dieser Pro- tes Beispiel für diese Haltung. Sie kostet zentsatz wurde allerdings nicht aufgrund Kraft, aber kein Geld, und auf sie bin ich von wissenschaftlichen oder ökonomischen besonders stolz. Faktoren gewählt. Vielmehr ging es hierbei GRin Reisecker: "Ein Staat ohne Staats- um die psychologische Einschätzung, um verschuldung tut entweder zu wenig für die eine Vertrauenskomponente. Was kann Zukunft oder erfordert zu viel von seiner man der Bevölkerung zumuten?

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Vertrauen ist ein wichtiges Stichwort, wenn Bildungs- und Kulturbereich. Ein nieder- es um die Finanzpolitik einer Stadt oder ei- schwelliger Zugang für Kinder und Erwach- nes Staates geht. Wir haben die Verantwor- sene wird ermöglicht. tung, Geld für die Bevölkerung auszugeben. Wenn wir in Kinderbildungseinrichtungen Es wurde uns von der öffentlichen Hand an- investieren - ich werde zu diesem Thema vertraut und wir sollten es zum Wohle von noch auf die FPÖ zu sprechen kommen -, möglichst vielen einsetzen. Unverhältnis- dann geht es auch um viel mehr. Das Geld mäßige Ausgaben von unserer Seite wer- wird die Stadt Innsbruck nicht eins zu eins den nicht besonders viel Freude in der Be- wiederbekommen. Aber es wird vielen El- völkerung auslösen und das Vertrauen in tern ermöglicht, Beruf und Familie unter ei- die Regierung schwinden lassen. Dement- nen Hut zu bringen. Ich habe bewusst El- sprechend sind wir rechtlich verpflichtet, tern und nicht Mütter gesagt, denn Väter sorgsam und sparsam mit den öffentlichen bekommen genauso Kinder und überneh- Mitteln umzugehen. Welches aber sind die- men genauso einen Erziehungs- und Bil- se öffentlichen Mittel und was kann man mit dungsauftrag. Auch Väter sollten sich betei- ihnen tun? ligen, aber auch die Möglichkeit haben, zum Ich möchte hier als Soziologin auch auf das entsprechenden Zeitpunkt wieder in den Be- eingehen, was GRin Mag.a Schwarzl schon ruf einzusteigen. Genau wie die Frauen, die anklingen hat lassen. Dabei greife ich auf von dieser Doppelbelastung momentan im- die unterschiedlichen Arten des Kapitals zu- mer noch am meisten betroffen sind. rück, wie sie Pierre Bourdieu definiert hat. Kinderbildungseinrichtungen ermöglichen Da ist zum einen das ökonomische Kapital, Männern und Frauen den früheren Wieder- von dem hier im Plenarsaal sehr viel ge- einstieg ins Berufsleben, was auch die sprochen wurde - das Geld, das wir in Hän- Wertschöpfung bzw. die Steuerleistung den halten und ausgeben können. Es gibt steigen lässt. Der Kindergarten bietet hin- aber auch ein soziales Kapital - das ist qua- gegen für die Kinder die Möglichkeit, soziale si das Vitamin B, nach dem Motto "Wen Kompetenzen zu erwerben. Sie sind un- kenne ich?" Weiters gibt es das kulturelle glaublich wichtig und nie und nimmer in Kapital. Welchen Bildungsabschluss hat je- Cent oder Euro messbar. Die Eltern be- mand, in welchen Bereichen kennt sich je- kommen die Chance, neben dem Arbeiten mand aus? Natürlich gibt es auch das sym- auch noch sozialen und kulturellen Interes- bolische Kapital, dabei geht es darum, wie sen nachzugehen, die freie Zeit zu nutzen, sich jemand präsentieren kann. vielleicht auch, um sich weiterzubilden oder Für unsere Stadt ist es wichtig, umfassend einfach nur Spaß zu haben. zu denken. Gewinn erzielen wir nicht nur Ob es der kommunale Wohnbau ist, das In- durch das Geld, über das wir verfügen kön- vestieren in Jugendzentren, der Bau von nen, oder durch ein Gebäude, das wir er- Wohn- und Pflegeheimen, Frauenhäusern richten. Für jede/n einzelne/n InnsbruckerIn oder Ähnlichem: Jede Infrastrukturinvestiti- ist jeder Euro ein Gewinn, den wir in ein so- on birgt eine große soziale und kulturelle ziales oder kulturelles Projekt stecken. Ich Komponente in sich, die wir immer mitden- möchte die These für eine Stadt wie Inns- ken müssen. Man spricht von Corporate bruck aufstellen, dass die Investitionen so Social Responsibility (CSR), was leider in intendiert sein müssen, dass möglichst viele den letzten Jahren zu einer reinen Marke- BewohnerInnen in möglichst vielen dieser tingsache verkommen ist. Eigentlich geht es Kapitalarten (am besten in allen) profitieren hierbei aber genau um diesen Gedanken können und weiterkommen. des nachhaltigen Investierens, in den auch Wenn wir ein Bauprojekt beginnen, dann die ökologischen, kulturellen und sozialen kurbelt das auch die Wirtschaft an, die Faktoren aufgenommen sind. Wertschöpfung, schafft kurz-, vielleicht so- Als Stadt Innsbruck kann man schon noch gar langfristig Arbeitsplätze. Sehen wir uns ein bisschen mehr machen, um genau diese doch einmal die neue Stadtbücherei an (ich Dinge hervorzuheben. An sich bin ich aber merke an dieser Stelle an, dass wir immer überzeugt, dass wir auf einem guten Weg noch gegen den Standort sind). Grundsätz- sind und Investitionen tätigen, die in die lich ist die Investition in so eine neue Biblio- Breite gehen. Ich bitte darum, wenn wir über thek natürlich auch eine Investition in den

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Finanzpolitik sprechen, nicht nur an das hinterlassen. Ich würde mich bei meinen El- Geld zu denken, sondern an das, was ein tern schön bedanken, wenn sie das täten. Euro sonst noch alles auslösen kann, und Auch ich möchte es für meinen Sohn so hal- wieviel anderes Kapital dementsprechend in ten, dass ich ihm nach Möglichkeit keine der Stadt Innsbruck noch zur Verfügung Schulden vererbe. Der Gemeinderat hat steht. dementsprechend für mich nicht das Recht, in den NachfolgerInnen auf Grund viel zu ho- GR Dengg: GR Mag. Stoll, Du hast voll- her Ausgaben einen finanziell steinigen kommen recht, wenn Du sagst, dass die Fi- Weg vorzugeben, und sie damit in ihrer nanzierung des Wachzimmers am Haupt- Handlungsfähigkeit für viele Jahre zu be- bahnhof eigentlich nicht unsere Aufgabe ist. hindern. Es ist aber schon unsere Aufgabe, dort schnellstmöglich Sicherheit zu garantieren. Genau das passiert aber mit diesen Presti- Wenn die Rahmenbedingungen eben so gebauten wie Regionalbahn, Haus der Mu- sind, dann müssen wir das Geld einfach für sik, Neubau Patscherkofelbahn. Das Geld unsere BürgerInnen zur Verfügung stellen. fehlt uns nun an anderer Stelle - für Themen wie SeniorInnen, Kinder und für die alleiner- GRin Mag.a Schwarzl, Du hast die Mindest- ziehenden Väter und Mütter dieser Stadt. sicherung angesprochen. Ich habe im Inter- Das sage ich auch speziell für Sie, net recherchiert und Folgendes mit Entset- GRin Reisecker. Für diese Personengrup- zen feststellen müssen: Es gibt eine Aufstel- pen wäre meiner Ansicht nach das Geld viel lung, die StR Gruber verfasst hat. Man kann besser eingesetzt. daraus die Steigerung der Ausgaben für die Mindestsicherung zwischen den Jahren (GRin Mag.a Schwarzl: Aha. Warum stimmt 2005 und 2015 von € 4,8 Mio. auf Ihr dann bei vielen Subventionen dagegen?) € 13,8 Mio. ablesen. Das ist schon gravie- Die Bedarfszuweisungen des Landes Tirol rend! werden immer weniger und die finanziellen (GRin Mag.a Schwarzl: Das hat aber auch Anforderungen für die Gemeinden steigen Hintergründe!) hingegen. Das hat das Beispiel der Min- destsicherung vorhin verdeutlicht. Ich weiß Nun zum Thema der heutigen Aktuellen nicht, wie die nachfolgenden Generationen Stunde "Für Innsbruck investieren". Die das mit diesen enormen Schulden und lee- Fraktion "Für Innsbruck" gibt Geld mit bei- ren Kassen stemmen sollen? den Händen aus, als gäbe es kein Morgen. Wenn GR Mag. Stoll fordert, dass man weg (GR Mag. Krackl: Das stimmt ja nicht!) vom Negativen muss, dann kann ich ihm Viele Baustellen, hohe Schulden und leere beipflichten. Ich möchte aber hinsichtlich Kassen haben nichts mit enkelInnengerech- der Finanzen dieser Stadt schon auch zur tem Handeln zu tun. Realität übergehen. Die Projekte sind so- wohl in ihrer Entstehung als auch in ihrer GR Appler: Für Innsbruck zu investieren Erhaltung mit massiven Kosten verbunden. bedeutet in erster Linie, für die Menschen in Ich hoffe, dass sich die privaten Wirtschafte- dieser Stadt zu investieren bzw. in die Men- rInnen kein Vorbild an der Stadtführung schen dieser Stadt zu investieren. Das be- nehmen, denn sonst ist der Konkurs vor- trifft alle, die hier arbeiten, aber vor allem programmiert. Sinnvolles und nachhaltiges jene, die hier leben und den Lebensmittel- Investieren ist eine Herausforderung, die die punkt hier haben. Wir haben sehr viele Pri- Innsbrucker Stadtregierung leider nicht sehr vilegien als Stadt - zum einen die finanzielle gut bewältigt. Situation, dass wir investieren dürfen. Wir profitieren aber auch von den großartigen Es geht ja um den Umgang mit den Steuer- sozialen Strukturen, die wir haben. geldern der MitbürgerInnen. Wir sollten das Geld, das die Innsbrucker UnternehmerIn- Ich denke dabei an die vielen Vereine der nen mit Hilfe ihrer MitarbeiterInnen hart ver- einzelnen Stadtteile. Es ist doch für uns als dienen und das wir in Form der Kommunal- Stadt ein Privileg, hier investieren zu kön- steuer bekommen, nicht zum Schuldenma- nen, in diese sozialen Strukturen und den chen für die nächsten Generationen ver- Zusammenhalt. Ob das die Subventionen wenden. Eltern haben auch nicht das Recht, für die Vereine an sich betrifft, im traditionel- ihren Kindern einen Haufen Schulden zu len oder modernen, im urbanen oder ländli-

GR-Sitzung 21.04.2016 - 248 - chen Bereich - es ist ein Privileg, dass wir tern, die z. B. in der Höttinger Au wohnen da investieren können. Ich bin mir sicher, und in der Innenstadt arbeiten, ihre Klein- dass sich diese Stadtregierung dessen be- kinder in eine Betreuungseinrichtung im wusst ist. Olympischen Dorf oder in der Reichenau bringen müssen. Und das vielleicht sogar Andere Städte müssen für Sozialarbeit in noch mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Wir ihren Vierteln viel Geld aufwenden, um sol- müssen hier bessere, familienfreundliche che Strukturen aufzubauen oder zu erhal- Rahmenbedingungen schaffen. ten, die wir bei uns schon vorfinden. Wir müssen sie eigentlich nur pflegen, um einen GR Mag. Stoll hat gemeint, die Investitionen sozialen Zusammenhalt gewähren zu kön- fließen zu 90 % in die regionale Wirtschaft nen. Diese Investitionen rechnen sich dann und dienen der Unternehmensabsicherung. nicht nur einmal, sondern fünfmal. Hin und Das ist richtig. Ergebnisse einer Fachkräfte- wieder investieren wir in unsere Bevölke- studie zeigen, dass als ausschlaggebendes rung auch ohne Geld, und zwar insofern, Kriterium für die Wahl des Arbeitsortes von dass wir heute, nach langen Gesprächen in den Befragten an zweiter Stelle - nach der der Stadtrechtsreformkommission, mit der Höhe des Gehalts - schon das ausreichen- Vorsitzenden GRin Dr.in Pokorny-Reitter die de Kinderbetreuungsangebot genannt wird. Änderungen zum neuen Stadtrecht der Auch für die Standortwahl eines Unterneh- Landeshauptstadt Innsbruck (IStR) be- mens ist es essentiell, dass im Umfeld aus- schließen können. Darin werden nun die reichend Möglichkeiten für die Beaufsichti- 19 Stadtteile von Innsbruck definiert. Das gung der Kinder gegeben sind. war ein Wunsch unserer BürgerInnen, um Ganz besonders gilt das für die Stadt Inns- sich noch mehr mit dem eigenen Stadtteil bruck, weil bei uns jedes zweite Unterneh- identifizieren zu können. Wir investieren men in weiblichen Händen liegt. Wir sind damit in das Vertrauen der Bevölkerung, in aufgefordert, unserer Aufgabe nachzukom- ihr Gefühl, hier in der Stadt Innsbruck will- men und ein flächendeckendes Kinderbe- kommen zu sein. Hin und wieder braucht es treuungsangebot zu schaffen. Natürlich also kein Geld, sondern nur einen guten wurde schon viel gemacht, wir sind aber Willen. Diese Stadtregierung hat beides und noch lange nicht am Ziel angekommen. ist sich dessen bewusst. GR Mag. Kogler: Es freut mich, dass wir GRin MMag.a Traweger-Ravanelli: Keine trotz der Investitionen für die Regionalbahn Frage - Innsbruck ist wirklich eine lebens- immer noch einen guten finanziellen Hand- werte Stadt. Man investiert hier viel in die lungsspielraum haben. Wie GR Mag. Stoll Lebensqualität. Das heißt aber nicht, dass ausgeführt hat, ist die Stadt Innsbruck ein- es nicht weitere Bereiche gibt, für die noch fach ein guter Wirtschaftsstandort und profi- Investitionen nötig sind. So ein Bereich, an tiert davon. Von Regierungsseite her wird den wir vorrangig denken sollten, ist die auch ein sehr wirtschaftsfreundliches Klima Kinderbetreuung. GRin Mag.a Schwarzl hat geboten. Da müssen wir auch dran bleiben. es schon erwähnt, dass wir sehr viel in die Schlussendlich investieren wir ja Steuergel- Kindergärten investieren. Die Stadt Inns- der. Daher sollte man unbedingt auf den bruck ist tatsächlich in diesen Belangen Wirtschaftsstandort achten. Die Sozialde- sehr gut aufgestellt. Ich meine konkret aller- mokratische Partei Österreichs (SPÖ) dings die Gruppe der unter Dreijährigen. möchte ich entsprechend auffordern, nicht Hier haben wir noch Nachhol- und Investiti- nur immer nach Wohnungen zu rufen, son- onsbedarf. dern auch Flächen für die Wirtschaft bereit- In einer Zeit, wo es nahezu unerlässlich ist, zustellen. dass beide Elternteile berufstätig sind, Al- Gratulation an Bgm.-Stellv. Kaufmann, der leinerzieherInnen frühzeitig wieder ins Ar- sich bemüht hat, die World Winter Masters beitsleben zurückkehren, scheint es mir Games (WMG) in die Stadt Innsbruck zu maßgebliche Aufgabe einer Kommune zu holen. Das sind quasi die Olympischen sein, für ein entsprechendes Betreuungsan- Spiele für SeniorInnen. gebot zu sorgen. Wir haben zwar viele gute, auch private Einrichtungen, allerdings hat (Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Da darf man ab die Stadt Innsbruck selbst noch großen 35 Jahren mitmachen!) Aufholbedarf. Es kann nicht sein, dass El-

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Na fein, dann kann ich ja auch mittun! Jahren aufgehört haben, schriftliche Schul- arbeiten abzuhalten, weil das mit ihren Jede Investition in den Sport macht sich be- SchülerInnen einfach nicht mehr machbar zahlt - ein Euro erspart hier ein bis zwei Eu- ist. Dieses Thema ist für uns wirklich wich- ro im Gesundheitsbereich. tig. Die Stadt Innsbruck sollte sich überle- GRin Mag.a Heis: Ich möchte nur kurz eine gen, ob man vielleicht gemeinsam mit Sozi- Art tatsächliche Berichtigung zur Aussage alpädagogInnen die Leseförderung in An- von GRin Dengg machen. Man kann sich griff nehmen kann. Das würde mich sehr nicht einerseits über die steigenden Kosten freuen. der Mindestsicherung beschweren und GR Kritzinger: Das heutige Thema "Für gleichzeitig fordern, dass man die Alleiner- Innsbruck investieren" möchte ich dahinge- ziehenden unterstützen soll - das ist wirklich hend ausloten, wo denn die erfüllbaren schräg! Genau dieser Personenkreis profi- Wünsche für die Investitionen sind. Es hat tiert nämlich am meisten von der Mindestsi- ja keinen Sinn, wenn utopische Gedanken cherung. 60.000 der BezieherInnen sind üb- geäußert werden, die unerreichbar sind. rigens Kinder. Unser Wunsch ist eine gute Zusammenar- GR Grünbacher: Entweder zeugt es von beit der Generationen, eine saubere Stadt tiefer Unkenntnis oder es ist Ausdruck von und große Sicherheit, damit eine Kellnerin Böswilligkeit - jedenfalls muss ich hier korri- auch um 21:00 Uhr ohne Angst zum Haupt- gierend eingreifen: Die Stadt Innsbruck hat bahnhof eilen kann. In diesem Zusammen- mit Stand 31.12.2015 keinerlei Schulden. hang ist Ordnung ein wichtiger Faktor, muss Das muss hier endlich einmal deponiert einen großen Stellenwert bekommen. Das werden. geht nur mit motivierten BeamtInnen, aber GR Mag. Jahn: Das Erstellen eines Bud- auch mit guten Führungspersönlichkeiten gets ist die Kunst, Enttäuschungen gleich- einer Stadt, die beispielgebend agieren. Der mäßig zu verteilen. Tiroler Seniorenbund unterstützt daher jede Ich denke, wir sind uns einig - und aus Sicht Arbeit, die in der Stadt Innsbruck zu Ord- der jungen Generation haben wir schon nung führt und auch die Sicherheit erhält. auch Verständnis, dass die Befriedigung der Dadurch wird dann auch das Vertrauen in lebenswichtigen Bedürfnisse gewährleistet die Verwaltung gefestigt. sein muss. Da denke ich an den Sicher- Die Stadt Innsbruck hat eine begeisterte heits- und Gesundheitsbereich, das leistba- Schar von RadfahrerInnen. Diese Sportart re Wohnen und die Bildungsmöglichkeiten. ist wichtig und wird mit gutem Grund geför- Über jedes dieser Themen könnte man ei- dert. Allerdings haben sich auch diese nen ganzen Nachmittag referieren. SportlerInnen wie alle anderen an Ordnung Für heute möchte ich den Gesundheitsas- und Sicherheitsvorgaben zu halten. pekt herausgreifen. Auch der niederschwel- GR Onay: Ich habe in den letzten 30 Jah- lige Zugang zu Sportmöglichkeiten fällt in ren in der Stadt Innsbruck gelebt und be- diesen Bereich. Ich möchte Dich, StR wusst hingesehen. Manche von uns haben Mag. Fritz, und auch Dich, Bgm.- noch längere Erfahrung, einige ein bisschen Stellv. Kaufmann, hier in die Pflicht nehmen, weniger. Ich finde, die Stadt hat sich in die- endlich die Umsetzung der urbanen Forst- ser Zeit enorm verändert. Es bewegt sich meile voranzutreiben. Sie bietet die Mög- sehr viel. Alles beschleunigt und verändert lichkeit, von Jung bis Alt Menschen zum sich mit steigender Geschwindigkeit. Sport zu bringen. Nicht jede/r geht in ein Es wird viel investiert. Gerade in der laufen- Fitnesscenter, das können sich nicht alle den Regierungsperiode wird unglaublich viel leisten. Diese Hürde kann man aber relativ in Infrastrukturprojekte gesteckt. Außerdem leicht in den Griff bekommen. Ich wäre Euch in den Gesundheits- und Kinderbetreuungs- dafür wirklich sehr dankbar. bereich. Das ist auch gut so. Wir werden als Persönlich ist mir auch die Förderung im Stadt größer, dichter und bunter. Das ist Bildungsbereich sehr wichtig. Es stimmt ebenfalls gut. Eine andere Entwicklung hat mich traurig, wenn ich von LehrerInnen an sich in den letzten Jahrzehnten auch ge- den Neuen Mittelschulen in der Stadt Inns- zeigt. Im Zeitalter des Neoliberalismus ist bruck erfahre, dass sie vor zwei oder drei Politik konsumiert worden. Es hat immer

GR-Sitzung 21.04.2016 - 250 - seitens der Regierenden geheißen: Wir rich- Mitteln finanziert werden. Für den Betrieb ten das schon für Euch. Die BürgerInnen muss man achten, mit einer schwarzen Null haben konsumiert. durchzukommen oder vielleicht sogar zu- sätzliche Deckungsbeiträge zu erwirtschaf- Das hat sich in den letzten Jahren massiv ten. Aber noch einmal: Ein Schwimmbad geändert, darauf bin ich sehr stolz. Früher neu zu bauen und der Bevölkerung zur Ver- haben alle Traditionsvereine ihr eigenes fügung zu stellen oder eine Aufstiegshilfe in Süppchen gekocht. Das war auch in Ord- einem regionalen Naherholungsgebiet zu nung. Aber nun gibt es einen Aufbruch. Die errichten, das kann man nicht mit dem Tun BürgerInnen überlegen, wie sie sich ein- einer Aktiengesellschaft vergleichen. Dafür bringen können. Sie merken, dass sie ihr braucht es die öffentliche Hand. Hört mir Lebensumfeld mitgestalten können. Das doch auf mit diesem neoliberalen Unsinn, sehen wir in dieser Legislaturperiode ganz den Staat wie ein Privatunternehmen führen deutlich. Beispiele sind die Initiativen in den zu wollen! Stadtteilen Anpruggen, Mühlau, Vill sowie die Transitions-Bewegungen und die ande- GR Hitzl: Investieren in die Zukunft bedeu- ren BürgerInneninitiativen. tet für mich auch, in die Sicherheit zu inves- tieren, gleichzeitig auch in das Vertrauen Die PartizipationsexpertInnen sprechen in der InnsbruckerInnen. Lieber GR Mag. Stoll, dieser Hinsicht von sozialem Kapital. Die Du hast gemeint, die € 400.000,-- für die Menschen in Anpruggen, Vill oder Mühlau Polizeiwache am Hauptbahnhof zur Verfü- können sich mit den neuen Entwicklungen gung zu stellen, das sei nicht unsere Aufga- identifizieren. Es geht hier auch um Kompe- be. Schön und gut, aber der Bevölkerung ist tenzen, die wir aufgreifen können. Die Zu- es egal, welche Gebietskörperschaft das kunft ist eine Gesellschaft, die selbstbe- bezahlt. Natürlich brauchen wir dort ein stimmt und solidarisch ist. Dafür brauchen Wachzimmer und 50 BeamtInnen, die auf wir die Bevölkerung, die offen ist, die mitar- Streife gehen und für Sicherheit sorgen. beitet und mit uns gemeinsam, mit Politik und Verwaltung die Zukunft gestaltet. Ich Noch etwas: Ich bin froh, dass der Stadt- glaube, wir haben noch einen langen Weg senat gestern einstimmig beschlossen hat, vor uns, den wir aber gerne in Angriff neh- in der ehemaligen Postfiliale in Hötting-West men werden. für die Mobile Überwachungsgruppe (MÜG) eine Außenstelle einzurichten. Das war ein StR Mag. Fritz: Es wundert mich, wenn uns Wunsch der Bevölkerung, vorgetragen im gerade die KollegInnen rechts hinten von BürgerInnenbeteiligungsprozess. Das wird der sozialen Heimatpartei weismachen wol- da draußen aufgrund von Ruhestörungen len, man könne bzw. solle einen Staat oder und Vandalismusvorfällen gebraucht. eine Stadt wie eine private Aktiengesell- schaft führen. Das ist bitteschön ein riesiger (GRin Mag.a Schwarzl: Es wird dort auch ein Unfug! Sozialzentrum errichtet.) Eine private InvestorIn muss natürlich alle GR Kritzinger: StR Mag. Fritz, ich bin an- Abschreibungen plus Zinsen im Abschrei- derer Ansicht. Eine Stadt kann ruhig auch bungszeitraum bzw. während der Betriebs- Gewinne machen. Meiner Ansicht nach soll- dauer wieder hereinholen und sollte auch te sie halt keine Schulden machen. Und noch einen angemessenen Gewinn ma- auch nicht das Geld horten. Sie soll das chen. Mit einem Schwimmbad, einem Geld ausgeben. Wohn- und Pflegeheim oder der Erschlie- (Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Genau!) ßung eines regionalen Naherholungsgebiets werde und will ich niemals Gewinn machen! Gerade eben habe ich von einem großen Genau so wenig kann ich die gesamte In- städtischen Unternehmen gehört, das Ge- vestition aus Benützungsgebühren refinan- winne macht. Da ist man dann schon wieder zieren, weil das sonst Tarife bedingen wür- neidisch und sagt, das dürfen sie nicht. Sie de, die kein Mensch mehr bezahlen kann. sollen besser Schulden machen. Dieser An- sicht bin ich nicht. Die Stadt soll keine Genau deswegen gibt es Steuern, da sozia- Schulden machen. le Infrastruktureinrichtungen nicht gewinn- bringend betrieben werden können. Die In- (GR Mag. Krackl: Dann sperren wir halt ein vestition muss nun einmal aus öffentlichen paar SeniorInnenheime zu.)

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Weder Geld horten noch Schulden aufneh- Natürlich müssen wir auch in den Wirt- men ist für eine Stadt angesagt. schaftsstandort investieren. In dieser Dis- in in a kussion habe ich ein bisschen den Aspekt GR Dengg: GR Mag. Heis, ich habe in vermisst, dass man ja gleichzeitig immer keinster Weise die Mindestsicherung kriti- auch in die Menschen und in die Arbeits- siert. Ich habe nur gesagt, ich muss feststel- plätze investiert. Hoffentlich kann die Ar- len, dass die Beträge zwischen den Jah- beitslosenquote weiter gesenkt werden. Mit ren 2005 und 2015 von € 4,8 Mio. auf Hilfe von Investitionen werden die vorhan- € 13,8 Mio. gestiegen sind. Vielleicht bist Du denen Arbeitsplätze gesichert. erst während meiner Rede in den Saal ge- kommen und hast nicht alles genau mitbe- Zusammenfassend kann ich sagen, dass kommen. Bitte zuerst zuhören und dann kri- die Chance der Stadt Innsbruck das Inves- tisieren. tieren in die Zukunft ist. Setzen wir bewusst Investitionen, um die Konjunktur zu stützen Nun zu Ihnen, StR Mag. Fritz. Ich habe nie und damit die Auswirkungen der Wirt- von PrivatinvestorInnen geredet, sondern schaftskrise - vor allem auf den Arbeits- von Wirtschaftstreibenden. Auch habe ich markt - abzufedern. Investieren wir in Woh- nicht von Gewinnen gesprochen. Das, was nungen, Bildung und Kinderbetreuung - ich gesagt habe, war, dass man sich an darüber haben wir heute schon gehört. In- dieser Regierung kein Vorbild in wirtschaftli- vestieren wir in Infrastruktur, öffentlichen cher Hinsicht nehmen soll. Sonst geht man Personennahverkehr (ÖPNV), geriatrische in Konkurs. Mehr habe ich nicht geäußert. Projekte für die soziale Integration unserer (StR Mag. Fritz: Himmelfix, die Stadt hat ei- SeniorInnen. Wir müssen weiterhin in die ne andere Aufgabenstellung!) soziale Versorgung investieren, um damit GRin Moser: Das Investieren und die Wirt- nachhaltige Werte und Arbeit für zukünftige schaft sind nicht gerade mein Spezialgebiet. Generationen zu schaffen. Ein paar Gedanken seien mir aber doch er- Bgm.-Stellv.in Mag.a Pitscheider: Abseits laubt. von neoliberalen Wünsch-dir-was- Investieren für Innsbruck muss immer einen Konzerten hat eine Stadt spezielle Aufga- verantwortungsvollen Hintergrund haben ben. Es kam der Vorwurf, wir würden Pres- und den Generationenvertrag erfüllen. Der tigeprojekte verwirklichen, so, als ob nur wir Umgang mit den Finanzen darf mit keiner hier aus dem Gemeinderat diese dann auch massiven Neuverschuldung einhergehen. nützen würden. Ich darf schon die Frage Danke, GR Grünbacher, für Deine Klarstel- stellen, wer davon in Wirklichkeit profitiert? lung, dass wir einen Verschuldungsgrad von Wer ist denn im Tivoli-Freibad, am Bagger- null Euro haben. Man kann ganz einfach see, auf den Fußballplätzen, auf dem Pat- sagen, dass die Innsbrucker Finanzpolitik scherkofel? Das sind die InnsbruckerInnen, seit vielen Jahren konsolidiert und gut auf- die diesen Freizeitwert nutzen und Naher- gestellt ist. Wir müssen natürlich bei zent- holung suchen. Würden wir das privatwirt- ralörtlichen Aufgaben in den sozialen schaftlich betreiben, dann hätten wir eine Wohnbau, in Verkehrsmaßnahmen, Bil- Stadt der Reichen und Schönen. Die Inns- dung, Kultur und Sport investieren. brucker Bevölkerung könnte sich das nicht mehr leisten, denn die Preise wären extrem Momentan kommen große Aufgaben durch hoch. die Flüchtlingssituation und die Migration auf uns zu. In diese Bereiche soll und muss Wir investieren auch in die Mobilität, um investiert werden - im Sinn unserer Bewoh- günstige Transportmöglichkeiten zu bieten nerInnen. Ein Meilenstein sind die Be- und damit man ohne Auto seine tagtägli- schlüsse zur Bebauung des Campagnerei- chen Wege zurücklegen kann. Das sind In- ter-Areals. Ich blicke zu Bgm.-Stellv. Kauf- vestitionen in die jetzige und in die zukünfti- mann, bei dem ich mich für seinen Einsatz ge Generation. Es geht darum, Innsbruck herzlich bedanken möchte. Auch beim Neu- leistbar zu belassen bzw. leistbar zu ma- bau der Patscherkofelbahn gehen wir einen chen und diese Stadt nicht nur für die Rei- guten Weg, das Gleiche gilt für den Bau des chen herzurichten. Hauses der Musik, das wird eine ganz spannende Sache.

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21. Präsentation der Ergebnisse des ca. 800 m bis 1.000 m, verfügt über eine re- Entwicklungsprozesses "Rund um lativ sanfte Landschaftsform. Es liegt am Patscherkofel & Glungezer" durch Fuß dieser zwei geschichtsträchtigen Ber- "Brand Logic" ge, des Olympiabergs Patscherkofel und

in a des Glungezer. Es verwundert nicht, dass Bgm. Mag. Oppitz-Plörer: Ich darf ganz dieses Gebiet seit vielen Jahrzehnten ein herzlich Mag. Stefan Pirchmoser und beliebtes Sommerfrischegebiet ist und in- Mag. Christoph Ettlmayr vom Institute of tensiv als Freizeitregion für den gesamten Brand Logic bei uns begrüßen. Ich freue Großraum Innsbruck genutzt wird. Histo- mich sehr, dass wir diese Präsentation heu- risch gesehen handelt es sich auch um ein te in der Gemeinderatssitzung sehen kön- beliebtes Urlaubsgebiet. nen. Die letzten Jahre - Sie kennen das Mittelge- Bei der Vorstellung im "congresspark igls" birge alle - waren von zwei großen Bewe- waren über 300 Personen anwesend, teil- gungen geprägt: Zum einen von einem star- weise BewohnerInnen aus dem Mittelgebir- ken Bevölkerungswachstum, fast schon ei- ge, aber auch sehr viele InnsbruckerInnen. ner Bevölkerungsexplosion. Die BürgerIn- Alle hatten großes Interesse an den Ergeb- nen ziehen in den sogenannten Speckgürtel nissen aus dem Entwicklungsprozess, den rund um die Stadt Innsbruck hinaus. Das wir letztes Jahr im Sommer zusammen mit Ganze findet mit einer intensiven Bautätig- den Gemeinden des südöstlichen Mittelge- keit und einer zunehmenden Verkehrsbelas- birges, den VertreterInnen aus Kultur, Wirt- tung statt. schaft und aus dem universitären Bereich gestartet haben. Auf der anderen Seite ist diese Gegend von einer sinkenden Wirtschaftsleistung ge- Die Besonderheit dieses Prozesses liegt da- prägt. Am Plateau waren die wichtigsten rin, dass die Dynamik bis zum Ende durch- Einnahmequellen die Landwirtschaft und gehend vorhanden war. Gerade die Präsen- der Tourismus. Seit den 1960er-Jahren ist tation in Igls hat bewiesen, welch großes In- eine Abnahme der landwirtschaftlichen Be- teresse die BürgerInnen an diesem Projekt triebe um 40 % zu verzeichnen. Auch die haben. Heute wird es auch einen Ausblick Tourismusbranche ist seit den 1980er- auf die weitere Vorgehensweise geben. Die Jahren im Abschwung, die Anzahl der Bet- Stadt Innsbruck hat für eine gute Entwick- ten und Nächtigungen ist um ein Drittel zu- lung zusammen mit den betroffenen Ge- rückgegangen. Viele Betriebe haben über- meinden und Stadtteilen wieder Motor sein haupt geschlossen. Einerseits wird der Fi- können. Schon die Zusammenarbeit der nanzmittelbedarf durch die wachsende Be- letzten Jahre im Zuge des Markenbildungs- völkerung für die Gemeinden von Tulfes bis prozesses hat gezeigt, dass man die Dinge Patsch und Ellbögen (auch die Stadtteile hier von Grund auf richtig und nachhaltig Igls und Vill gehören zu diesem Plateau) angeht, und sie somit letztlich auch derge- immer höher, andererseits sinkt die Wert- stalt umgesetzt werden können. schöpfung kontinuierlich. Soviel zur Aus- Mag. Ettlmayr: Es freut mich, heute hier gangssituation. sein zu dürfen. Ich bin Managing Partner Parallel haben Sie sich hier im Gemeinderat am Institut of Brand Logic, einem Bera- schon mit dem Thema Infrastruktur für das tungsunternehmen, das hier in der Stadt Mittelgebirge intensiv beschäftigt - im Zuge Innsbruck gegründet worden ist. Zusammen der Überlegungen zum Umbau der Pat- mit meinem Kollegen, Mag. Stefan Pirch- scherkofelbahnen bzw. zur Zukunft des moser, darf ich Ihnen die Ergebnisse dieses Glungezers. Entwicklungsprozesses rund um Patscher- kofel und Glungezer mit Freude präsentie- Vor über einem Jahr haben sich die beteilig- ren. ten PartnerInnen, die Stadt Innsbruck, die Patscherkofelbahnen, der Tourismusver- Das südöstliche Mittelgebirge von Innsbruck band Innsbruck und seine Feriendörfer ist topographisch einzigartig. Diese Terras- (TVB), aber auch die Gemeinden des süd- senlage in unmittelbarer Anbindung an eine östlichen Mittelgebirges zusammenge- Stadt ist etwas Besonderes. Das Mittelge- schlossen. Grundtenor war, dass man die birge erstreckt sich auf einer Seehöhe von Themen nicht einzeln, sondern nur gemein-

GR-Sitzung 21.04.2016 - 253 - sam bearbeiten könne. So wurde der Ent- men dieses Prozesses gut zusammenge- wicklungsprozess gestartet, um die Zukunft wachsen. dieses Gebietes und die Ausrichtung zu de- Wir haben zunächst die bestehenden Stär- finieren. Es ging darum, das Zukunftsbild ken und Schwächen analysiert. Als wir und die Identität zu entwickeln. Damit ver- Klarheit hatten, haben wir verschiedene Op- bunden war es wesentlich, die profilrelevan- tionen diskutiert. Es wurde vieles angeregt, ten Bereiche in die entsprechende Richtung unzählige Vorschläge gemacht. Schluss- voranzutreiben. Das Projekt soll ja nichts endlich haben wir eine Empfehlung für die- Abstraktes bleiben, sondern eine Umset- ses Profil ausarbeiten können. Sowohl die zung erfahren. Profilrelevant sage ich des- Steuerungs- als auch die Projektgruppe ha- halb, weil wir uns natürlich auch mit dem ben sich dann eindeutig für diese Ausrich- Wirtschaftsraum, dem Lebens- und Kultur- tung entschieden. Danach sind wir sofort in raum beschäftigt haben, aber nicht mit allen die Realisierungsphase übergegangen. grundlegenden kommunalen Aufgaben. Darüber wird Ihnen nun Mag. Stefan Pirch- Die Dinge entstehen im Tun. Man kann viel moser berichten. Herzlichen Dank für Ihre reden und diskutieren, aber irgendwann Aufmerksamkeit. muss man auch entscheiden und die Um- Mag. Pirchmoser: Auch von meiner Seite setzung beginnen. Uns war dieses gemein- vielen Dank für die Einladung. Ich darf same Zukunftsbild ein großes Anliegen. Am Ihnen nun präsentieren, was bei dem Ent- Plateau gibt es mit Igls und Vill zwei Stadt- wicklungsprozess an Ergebnissen erarbeitet teile der Stadt Innsbruck, weiters Gemein- worden ist, und Ihnen anschließend einen den des Planungsverbandes 19 - südöstli- Überblick über die nun folgenden Umset- ches Mittelgebirge, des Planungsverban- zungsprojekte geben. des 22 - Wipptal, zudem unterschiedliche Schulsprengel, verschiedene Verkehrsun- Die zukünftige Positionierung besteht aus ternehmen etc. Organisatorisch ist die Re- zwei Teilen. Sie sehen auf dieser Folie ei- gion also sehr zerrissen. Der Dialog über nen weißen Kreis aus Feldern, das sind die das gemeinsame Zukunftsbild war daher sogenannten Erfolgsmuster, jene Themen sehr wichtig. und Inhalte, die den Charakter der Region in Hinkunft prägen sollen. In der Mitte ist der Auf der Folie sieht man die drei profilprä- Leistungskern eingezeichnet. Das ist nicht genden Bereiche, die ich vorhin genannt mit einem Slogan zu verwechseln, vielmehr habe. Das Wichtige dabei ist, dass sich das, soll damit der zentrale Auftrag für die Ent- was wir jetzt vorhaben, für alle Anspruchs- wicklung des Plateaus beschrieben werden. gruppen des Plateaus positiv auswirkt. Da- Damit sind auch die Mehrwerte und der ge- mit meine ich die BewohnerInnen, die Ta- samte Nutzen umfasst, die die Region rund gesgäste aus dem Großraum Innsbruck, um Patscherkofel und Glungezer in Zukunft aber auch die potentiellen UrlauberInnen. bieten sollen. Eine Regionalentwicklung kann man nicht extern verordnen. Das muss aus dem Inne- Das erste Thema ist die topographische ren entstehen, muss ein gewolltes, freiwilli- Besonderheit, das Beschauliche dieses Pla- ges Anliegen sein. Wir haben fast 100 Per- teaus, das über der Stadt Innsbruck liegt. sonen in den Prozess involviert, die aus al- Man kann von hier aus hinunter auf das len betroffenen Gemeinden oder Ortschaf- Stadtgebiet schauen, gegenüber hat man ten des Plateaus kommen. Die Beteiligten die Nordkette im Blick. Das Gefühl der Er- gehören zudem unterschiedlichen Alters- habenheit hier heroben ist großartig. Man schichten an, es sind UnternehmerInnen, darf davon ausgehen, wenn nicht eine ganz LandwirtInnen und Kulturschaffende vertre- große Katastrophe passiert, dass es diese ten. Wir wollten quasi ein Abbild, einen Mik- besondere geographische Lage auch in Zu- rokosmos dieses Plateaus in den Prozess kunft noch geben wird. Trotzdem muss man involvieren. Die knapp 100 Personen haben gewisse Maßnahmen setzen, um die Ein- sich viermal getroffen. Alleine aus der Pro- zigartigkeit verstärken zu können. Die Nähe jektgruppe sind mehr als 3.000 Arbeits- dieses Naturgebietes zum urbanen Raum stunden in die Entwicklung dieses Profils ist einfach großartig und gehört besonders geflossen. Die Steuerungsgruppe hat sich betont. auch viele Male getroffen und ist im Rah-

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In diesem Zusammenhang spielt das The- Das nächste Erfolgsmuster nennt sich "Mei- ma Verkehr auch eine Rolle. Darauf werde ne schnelle Auszeit". Sieht man sich die ich bei den Umsetzungsprojekten näher Region näher an, dann gibt es in der Nähe eingehen. Die Verkehrsanbindung ist näm- einen großen Ballungsraum mit der Stadt lich bei dem schnellen Wechsel von städti- Innsbruck sowie das dicht besiedelte Inntal. schem Gebiet hinein in den naturnahen In den letzten Jahren ist die Flexibilität im Raum ganz wichtig. Bereich der Arbeitszeiten stark gewachsen. Gleitzeitmodelle, variable Mittagspausen - Der nächste Punkt heißt "Im Einklang mit das alles sind gesellschaftliche Entwicklun- der Natur". Ich zeige Ihnen hier ein Bild, auf gen, die sich die Region zunutze machen dem die sanften Wiesen, die Wälder, die kann. Wenn man gut darauf reagiert, kann sich hin bis zu den Dörfern ziehen, gut zu man mit dem Angebot, hier eine schnelle erkennen sind. Auch das ist eine Besonder- Auszeit zu verbringen, punkten. Das Ganze heit dieser Region. Sowohl die Einheimi- wird immer etwas mit sportlicher Aktivität zu schen, die Naherholungssuchenden, als tun haben - wie Radfahren, Wandern, Spa- auch die Gäste, die von weiter herkommen, zieren -, in Kombination mit der Natur. können hier die Natur hautnah erfahren. Diese Atmosphäre, diesen Charakter gilt es Ich könnte mir zukünftig vorstellen, von un- zu erhalten. Darauf muss man bei der Anla- serem zentral in der Stadtmitte von Inns- ge der Gärten, bei der Besiedelung, beim bruck gelegenen Büro aus eine ausgedehn- Baustil achten. Ausgewählte Kleinode in der te Mittagspause zu machen. Es wäre schön, Natur sollte man verstärkt für die Erho- würde mir die Region dann komplett durch- lungssuchenden erlebbar machen. dachte Produkte zur Verfügung stellen, da- mit ich mir online eine Busverbindung zu- Ein weiteres Thema betrifft die regionalen rechtlegen kann, die mich direkt zur Lauf- Produkte der Landwirtschaft. Es geht um strecke bringt. Ein Schild dort klärt mich naturnahe, naturbelassene Artikel aus loka- über den Schwierigkeitsgrad, die Länge und ler Produktion. Das wird einer der zentralen andere Eckdaten auf. Vielleicht finde ich bei Punkte bei der Umsetzung sein, damit die- der Rückkehr noch eine Möglichkeit zum ses Erfolgsmuster "Im Einklang mit der Na- Duschen und Umziehen vor und bin dann tur" gestärkt werden kann. innerhalb von zwei Stunden wieder retour "Quelle der Lebensenergie", so heißt der an meinem Arbeitsplatz. dritte Punkt. Sie alle werden mir zustimmen, Ein sehr spannendes Thema ist aus dem dass die Zeiten immer schnelllebiger wer- Bereich des Lebens- und Wirtschaftsraums den, immer stressiger. Die Menschen seh- entstanden - nämlich der "Raum für Kreati- nen sich zunehmend nach Rückzugsorten, vität". Auf diesem Bild hier sehen Sie einen um Kraft zu tanken und die Akkus aufzula- klassischen Coworking Space. Das ist eine den. Ziel für diese Region ist, sich als Immobilie, die Personen, die für ihre Arbeit Kraftort zu positionieren. Sie möchte sich nur ihren Kopf, einen Computer und ein als Gegenpol zu den Orten sehen, wo Tru- schnelles Internet brauchen, nutzen. Sie bel herrscht, wo es laut ist und einem Ener- sind dort kurzfristig eingemietet. Das ist ein gie entzogen wird. großer Zukunftstrend. Bis heute gibt es sol- Auch das Thema der medizinischen Kom- che Räumlichkeiten hauptsächlich im urba- petenz hat sich in der Status Quo-Analyse nen Bereich. Die Region hier oben wäre ei- ergeben. Es gibt in dieser Region mit dem gentlich aufgrund der guten Verkehrsanbin- "Lanserhof" und dem "Parkhotel" Leitbetrie- dung prädestiniert, sich als Raum für Den- be, die sich schon seit Jahrzehnten einen ken und Arbeiten im Grünen zu positionie- Namen für medizinisch-therapeutische ren. Auch das Thema Seminare und Ta- Fachkompetenz gemacht haben. Das lässt gungen, wo man sich inmitten einer schö- sich gut in Verbindung mit dem Thema der nen Bergkulisse austauscht, könnte Erhöhung von Lebensenergie sehen. So dadurch stärker entwickelt werden. Immer war es für uns logisch, das sozusagen als dann, wenn man ressourcenungebunden solide Basis für diesen Aspekt in die zukünf- ist, man schnell Raum für ein Meeting oder tige Positionierung der Region mit aufzu- einen Workshop braucht, wäre diese Ge- nehmen. gend optimal. Auch das Thema Kunst und

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Kultur hat uns beschäftigt. Das möchte ich gie und steigert damit die Lebensqualität für zu diesem Bereich dazu nehmen. Einwohner, Naherholungssuchende und Gäste." Nun zum Punkt "Kultiviert und Genussvoll". Das beschreibt sehr schön den Qualitätsan- Lassen Sie mich nun näher auf diesen In- spruch der gesamten Region - nicht nur im halt eingehen. Rahmen der Kulinarik, sondern auch für "In ruhiger und naturnaher Lage oberhalb Events und Veranstaltungen. Vereinsleben, von Innsbruck". Denken Sie zurück an das Kunst und Kultur mit einem gewissen Ni- Erfolgsmuster des beschaulichen Plateaus veau bzw. mit Tiefgang anzubieten, passt mit dem Motto "Im Einklang mit der Natur". toll zu diesem Erholungsgedanken, zur Es ist eine Besonderheit, dass man so nahe Quelle für Lebensenergie. Nicht nur für den am urbanen Raum ein Gefühl der Abge- Körper, sondern auch für den Geist etwas schiedenheit, der Nähe zur Natur entwickeln zu tun, ist hier der Gedanke. kann, aber eben trotzdem innerhalb von Das letzte Erfolgsmuster, das den Charak- zehn Minuten in der Stadt ist. Auch der Kern ter der Region herausstreichen soll, nennt der Marke Innsbruck heißt ja "alpin-urban". sich "In Gemeinschaft leben". Bei uns im Die Region hat sich zum Ziel gesetzt, "eine Büro haben wir die Presseartikel zu diesem hohe Dichte an spezifischen Leistungen zur Entwicklungsprozess aufgehängt. Sie waren Aktivierung der Lebensenergie" anzubieten. durchwegs positiv. Ein Bericht aus der Tiro- Wenn Sie an das Erfolgsmuster "Quelle der ler Tageszeitung (TT) hatte den Titel "Acht Lebensenergie" zurückdenken, so ist das Themen sollen in Zukunft den Kitt für eine der Auftrag für die Region - Angebote und zerrissene Region bilden." Stimmt, zerris- Dienstleistungen für BewohnerInnen, Gäste sen, so haben wir diese Gegend vorgefun- und Naherholungssuchende zu entwickeln, den. Organisatorisch so inhomogen, dass die es ihnen ermöglichen, Lebensenergie zu es fast gar nicht mehr ärger geht. Unter- tanken. Das kann einerseits die medizi- schiedliche Tarifzonen im Verkehrsverbund, nisch-therapeutische Fachkompetenz sein. unterschiedliche Planungsverbände, Stadt- Andererseits geht es auch um die Natur, die teile, Gemeinden, verschiedene Tourismus- sanften Sportarten, das Spazieren und verbände, Sozialsprengel etc. Aus diesem Wandern. Bei der Bewegung bekommt man Grund und aus dem wachsenden Bedürfnis Energie und lädt seine Akkus wieder auf. der Menschen (denken Sie an die Digitali- sierung und die virtuelle Welt), wieder ver- Was will die Region eigentlich erreichen und stärkt persönlich, face-to-face zu kommuni- welchen Nutzen will sie stiften? Indem sie zieren, haben wir diesen Aspekt der Ge- die spezifischen Leistungen zur Aktivierung meinschaft herausgearbeitet. Im Wesentli- der Lebensenergie aufbaut, steigert sie "die chen stehen zwei Dinge dahinter: Zum ei- Lebensqualität für Einwohner, Naherho- nen die bessere organisatorische Vernet- lungssuchende und Gäste". Gerne komme zung, zum anderen Plattformen bzw. Gele- ich hier auf die Ausführungen meines Vor- genheiten anzubieten, bei denen die Men- redners zurück. Das Schöne an diesem schen am Plateau miteinander ins Ge- Prozess ist nämlich, dass dieses Ziel für alle spräch kommen können. Wir sprechen hier Lebensbereiche sehr gut umsetzbar ist. Das von identitätsstiftenden Veranstaltungen. Thema des Energietankens, des Vitalisie- Das aufzubauen ist hier das Ziel. rens wird sowohl von der Bevölkerung ger- ne aufgenommen, spielt auch für die Nah- Nun komme ich zum Leistungskern. Das ist erholungssuchenden eine positive Rolle und die Essenz aus diesem Profil. Die meisten gestaltet sich für den Tourismus ganz span- von Ihnen werden dieses Bild schon gese- nend. Vor einem Monat waren wir in Berlin hen haben. Ich darf es Ihnen noch kurz er- auf der größten Tourismusmesse der Welt, läutern. der Internationalen Tourismus-Börse Berlin Ich möchte mit einem langen, aber guten (ITB). Der Gesundheitstourismus war dort Satz starten. "Die Region rund um Pat- das große Zukunftsthema. Die Vorausset- scherkofel und Glungezer bietet in ruhiger zungen dafür sind auf unserem Plateau per- und naturnaher Lage oberhalb von Inns- fekt. Diese Region ist wirklich prädestiniert, bruck eine hohe Dichte an spezifischen das Thema aufzugreifen. Leistungen zur Aktivierung der Lebensener-

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Ich habe diesen langen Satz aus dem Leis- che Leistungen zur Steigerung der Lebens- tungskern nun in seine Einzelteile zerlegt. energie beitragen können. Dieses Projekt Weil ihn sich niemand merken kann, gibt es steht im Herzen und Leistungskern der zu- davon auch eine Kurzversion. "Die aktivie- künftigen Positionierung. rende Vitalregion." Der Begriff "Vitalregion" Das nächste Projekt leitet der Lanser Bür- ist bereits verankert worden als jener Be- germeister, Dr. Benedikt Erhard. Es geht griff, der schon in der Projektgruppe hän- darum, das Thema der Vitalisierung und gengeblieben ist. Zum Attribut "aktivierend" Gesundheit für die Bevölkerung relevant zu möchte ich sagen, dass das den Unter- vermitteln. Unter dem Motto "Gesunde Re- schied zu den klassischen Wellnessdestina- gion" wird es Workshops, Austausch und tionen herausstreicht. Es geht hier nicht um Dialog mit den BewohnerInnen geben, um das passive Entspannen, sondern darum, die Bereiche gesundes Leben, gesundes die Lebensenergie aktiv zu steigern. Das ist Essen erlebbar und spürbar zu machen. das Ziel dieser Region. Bgm. Josef Kofler aus Sistrans wird die drit- Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! te Arbeitsgruppe betreuen. Sie nennt sich Mag. Ettlmayr: Die Inhalte hat man ja rela- "Produktentwicklung Wandern". Hauptsäch- tiv schnell erarbeitet, die Umsetzung ist lich geht es um den Ausbau der Wander- dann ein anderes Kapitel. Nun braucht es wege wie Zirbenweg, Speckbacherweg oder noch zwei Dinge, um hier erfolgreich zu Höhenweg. Aussichtsplätze sollen gestaltet, agieren. Das ist einerseits ein klarer, struk- vertikale Verbindungen zwischen den We- turierter, systematischer Prozess. Wenn wir gen hergestellt und Inszenierungen ge- nun sagen würden, das war's, und alle Teil- schaffen werden. Auch die Beschilderung nehmerInner gehen zurück in ihre Gemein- fällt hier hinein. de oder Institutionen, dann würde sich Dasselbe wird Mag. Pupp mit seinem The- überhaupt nichts ändern. Das Zweite, das ma "Produktentwicklung Radfahren" umzu- wir brauchen, sind konkrete, spür- und setzen haben. Es geht nicht um ein extre- sichtbare Umsetzungsbeweise. mes, actionreiches, adrenalingeladenes Es wird für den Prozess weiterhin diese Radfahren, sondern um das sanfte Moun- gemischte Steuerungsgruppe geben, in die tainbiken, um Familienradwege. die wichtigsten PartnerInnen eingebunden Auf den Bergen braucht es auch Gastrono- sind. Zusätzlich kommen Arbeitsgruppen miebetriebe. Mario Gerber, Hotelier im dazu. Wir haben Themen ausgewählt, die Kühtai, verfügt über genügend Expertise es umzusetzen gilt. Die Gruppen werden und wird sich um die Koordination und In- diese eigenständigen und selbstverantwort- szenierung der Hütten kümmern. Die Ange- lich entscheidungsfähigen Konzepte ausar- bote werden vernetzt, Schwerpunkte entwi- beiten. Wir haben einen Arbeitsgruppenlei- ckelt und das Ganze soll dann gezielt ver- ter für alle bestimmt, ihn unterstützen Ex- marktet werden. Dann werden wir alle im- pertInnen und EntscheidungsträgerInnen mer informiert sein, welche Veranstaltungen aus den verschiedenen Bereichen. Die Ar- am Berg wann stattfinden. beitsgruppen werden sich untereinander vernetzen und auch mit der Steuerungs- Zum Thema "Landwirtschaftliche Produkte" gruppe zusammenarbeiten, um den Dialog gibt es auch eine eigene Gruppe. Bezirks- nie abbrechen zu lassen. Gegen Jahresen- bäuerin Karoline Schapfl hat schon Sondie- de wird es eine zweite große Informations- rungen gemacht. Es gibt erste Betriebe, die veranstaltung für die Bevölkerung geben. interessiert sind, ihre landwirtschaftlichen Produkte anzubieten. Auch die Nachfrage Mag. Pirchmoser: In Summe gibt es acht ist sehr groß. Es geht darum, diese Pro- Arbeitsgruppen. Die erste ist für die Kon- duktpalette gezielt zu vermarkten. zeptentwicklung eines Vitalzentrums zu- ständig. Es freut uns sehr, dass wir Dr. Klaus Jennewein, von Beruf Richter, Prof. Andreas Wieser und die Geschäftsfüh- wird sich mit dem Thema "Kunst, Kultur, rerin des Tourismusverbands Innsbruck und Zusammenleben und Identität am Plateau" seine Feriendörfer (TVB), Karin Seiler-Lall, beschäftigen. Dieser Arbeitsgruppe gehören für diese Projektleitung gewinnen konnten. auch Personen aus den verschiedenen Es sollen Konzepte entwickelt werden, wel- Stadtteilen und Dörfern des Mittelgebirges

GR-Sitzung 21.04.2016 - 257 - an. Sie wollen das Kunst- und Kulturleben in rauf schaut, dass jede/r vertreten ist. Viel- dieser Region verstärkt erlebbar machen, mehr sollen jetzt die ExpertInnen zur Spra- neue Veranstaltungen aufbauen. che kommen. Es gibt für jede Arbeitsgruppe in der Steuerungsgruppe eine/n sogenann- Nun noch zum letzten Bereich, der uns von te/n Patin bzw. Paten, die/der verantwortlich Anfang an begleitet hat, "Mobilität am Pla- ist dafür, dass ein Ergebnis herauskommt teau". Dieses Thema ist den Einheimischen und die Gruppensitzungen nicht zu einer ein großes Anliegen gewesen, daher wurde reinen Diskussionsveranstaltung werden. In diese Arbeitsgruppe installiert. Für die Lei- der Steuerungsgruppe wurde gemeinschaft- tung liegen uns momentan sogar zwei Vor- lich die Bestellung der Leitungsfunktion für schläge vor, wir werden uns beim nächsten die jeweiligen Arbeitsgruppen diskutiert. Meeting entscheiden. Zunächst wird eine Die/derjenige wurde von der/dem Pa- Bedarfsanalyse nötig sein, um herauszufin- tin/Paten angesprochen und darf sich den, wo die Probleme im Hinblick auf den ihr/sein Team nun selbst zusammenstellen. Verkehr liegen und welche möglichen Lö- Natürlich wurde darauf geschaut, ob jemand sungen es gibt. unbedingt dabei sein sollte, im Prinzip darf Neben diesen Arbeitsgruppen, die zum Teil die/der Leiter/in sich die Mitglieder selbst ehrenamtlich geleitet werden, gibt es auch aussuchen. Ich denke, wir haben die richti- bestehende Organisationen wie z. B. jene gen Personen gefunden. der Patscherkofelbahn, der Glungezerbahn GRin Dengg: Auf diesem Plateau fehlen mir oder der Standortagentur. Sie helfen uns Schulen, die NahversorgerInnen und ein bei der Realisierung der neuen Positionie- besseres Busnetz zwischen den einzelnen rung dieser Region. Dass die Patscherko- Gemeinden. Wie lange dauert es, bis der felbahn neu gebaut werden soll, das passt Prozess mit der Konzeptausführung voll- perfekt dazu. Auch am Glungezer ist eine ständig erledigt ist? Und wer bezahlt das Neuausrichtung geplant. Ganze? Wie hoch belaufen sich die Kos- Die Standortagentur arbeitet bereits konkret ten? am Konzept "Arbeiten, Lernen und Dialog Mag. Ettlmayr: Wir haben jene Themen am Plateau". Es gibt bestehende Organisa- ausgewählt, die das Profil der Region ins- tionen, die dieses Thema schon aufgegrif- besondere prägen können. Klar ist ein gutes fen haben. Daher müssen wir hier keine ei- Schulangebot wichtig, aber das braucht es gene Arbeitsgruppe installieren - ein großer überall und wird das Profil der Region nicht Vorteil. weiterbringen. Der Verkehr und die Tarifzo- Ich darf mich fürs Zuhören bedanken und nen sind aber ein zentrales Thema im stehe für Fragen gerne zur Verfügung! Rahmen der Arbeitsgruppe "Mobilität". Da Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Herzlichen wird das behandelt. Dank! Wir werden diesen Akt in einer der Der Weg zu einer starken Marke und füh- nächsten Stadtsenatssitzungen formell zum renden Region hört im Grunde nie wieder Beschluss vorliegen haben. auf. Wir haben jetzt das Reiseziel festge- GRin Mag.a Schwarzl: Danke für die Aus- legt, wohin wir mit der aktivierenden Vitalre- führungen. Ich durfte in der Projektgruppe gion gehen wollen. Jetzt gilt es, Schritt für dabei sein, daher habe ich jetzt eine Frage Schritt alle Entscheidungen, Aktivitäten, zu den Arbeits- bzw. der Steuerungsgruppe. Maßnahmen, Ressourcen, die das Mittelge- Ich gehe davon aus, dass die Besetzung birge betreffen, in diese Richtung zu brin- der Steuerungsgruppe so bleibt, wie sie gen. Das Profil ist als Entwicklungs- und war. Ja? Gut. Wie sollen die Arbeitsgruppen Führungsprogramm gedacht, das uns dahin in Bezug auf die Relation zwischen Stadt begleiten soll. Innsbruck und Gemeinden zusammenge- Wichtig ist, möglichst schnell Umsetzungs- setzt sein? Gibt es da einen Schlüssel? beweise zu haben. Entwicklungsprozesse Sind da schon Vorschläge auf dem Tisch sind wie Operationen am offenen Herzen, oder muss sich das erst ergeben? wir stehen ja mitten im Leben. Im Nach- Mag. Ettlmayr: Bei den Arbeitsgruppen ist hinein ist es ein großer Vorteil, dass Sie hier die Vorgehensweise insofern anders, als im Gemeinderat die Beschlüsse zur Pat- man nicht mehr in die Breite geht und da- scherkofelbahn etc. schon getroffen haben,

GR-Sitzung 21.04.2016 - 258 - weil dadurch die Dinge bereits im Rollen ronomie und Schlüsselbetriebe über die sind. Gleiches gilt für den Glungezer, wo es Stadt Innsbruck zu erheben - sowohl in der auch schon konkrete Pläne gibt. Das sind Höhe als auch vom Status her. Man könnte aber Projekte, die eigentlich nicht ursächlich auch noch Pferde-Polo anbieten. Entschul- etwas mit dem Entwicklungsprozess zu tun digung, wenn ich das jetzt so flapsig aus- haben. Nun passt das aber perfekt zusam- drücke, aber ich finde, dass hier schon eine men. nicht ganz ungewollte Abgrenzung zwi- schen oben und unten vorgenommen wird. GR Vescoli: Ich finde es beeindruckend, Für die DurchschnittsuserIn habe ich in die- nun auf dem Papier festgehalten zu sehen, sem Konzept nicht viel erkennen können. was eine gelernte InnsbruckerIn schon lan- ge weiß. Meiner Meinung nach ist aber ge- Die Schlüsselbetriebe sprechen ja doch nur rade das das Entscheidende - dass sich die ein ganz bestimmtes Klientel an. Wenn die Gemeinden diesen Ansatz selbst erarbeitet Ausrichtung dahin geht, dann ist das durch- haben. Hoffentlich werden sie nun an einem aus legitim. Wenn sich dort dann auch ge- Strang ziehen. Von der Logik her muss man nau jene Menschen ansiedeln, die hohe sagen, wenn man einen schnell herzeigba- Preise zahlen können, ist das auch legitim. ren Erfolg mit relativ wenig Kosten haben Eigentlich hätte ich aber schon gehofft, dass möchte, dann funktioniert das am besten es bei diesem Entwicklungsprozess zu kei- mit den vier Wanderebenen. Wenn man ner Abgrenzung kommt. Das wäre für uns sich dahinterklemmt, könnte das bis nächs- nämlich nicht erstrebenswert. Dahingehend tes Jahr erledigt sein. habe ich schon gewisse Ängste. Dazu habe ich eine Frage: Wer kann diese Mag. Ettlmayr: Danke für diese Frage, de- Vorgänge aus Eurer Sicht beschleunigen, ren Klärung mir ein großes Anliegen ist. ohne dass man eine Herztransplantation Darüber haben wir im Rahmen der Projekt- machen muss? Und wie könnt Ihr die Leute gruppe öfters diskutiert. Bitte, das ist kein vor Euch hertreiben bzw. wenn Ihr es nicht Elitenkonzept. Im Gegenteil. Die Sportarten, könnt, wer kann es dann? um die es in dieser Region gehen soll, sind Wandern, Radfahren etc. Das kostet gar Mag. Ettlmayr: Heute kann noch niemand nichts. Aufstiegshilfen wird es auch geben. sagen, wie viel die Optimierung und Erneu- erung der Wanderwege kosten wird. Genau Die Idee ist, dass auch dieses ambulante das ist die Aufgabe der Arbeitsgruppe Vitalzentrum für die Bevölkerung zugänglich "Wandern" - nämlich Entscheidungen zu sein soll. Jede/r soll sich dieser Leistungen treffen. Sie könnte z. B. sagen, der Zirben- bedienen können. Wir haben beim Thema weg müsse sicherer gemacht werden, An- Gesundheit und gesunde Ernährung auch schlüsse zu den Hütten und neue Beschil- an die jungen Menschen gedacht, denn derungen haben. Man kann sich daraufhin damit soll man schon in den Kinderkrippen ausrechnen, wie viel das kostet. Dann ist es beginnen. Also ist für alle etwas dabei. wie bei jeder Investition, dass die Projekt- (GR Vescoli: Also auch für Dich, GR Grün- werberIn die beteiligten Gemeinden, die bacher!) Tourismusverbände etc. ersuchen muss, dieses Geld auch frei zugeben. GRin Mag.a Schwarzl: GR Grünbacher, ich verstehe Dich jetzt nicht ganz, denn Ihr wart Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Ich möchte doch auch in der Projektgruppe vertreten. dazu etwas ergänzen. Beim Markenbil- Dass es natürlich in einer Region, die ein dungsprozess ist es ähnlich. Auch hier ver- Profil entwickeln will, gewisse Leitbetriebe suchen wir, die Punkte sukzessive umzu- braucht, ist klar. Über diese hinaus gibt es setzen. Die Aufteilung der Kosten erfolgt aber auch noch mehr, wodurch Arbeitsplät- zwischen Tourismusverband Innsbruck und ze entstehen - wie z. B. NahversorgerInnen, seine Feriendörfer (TVB), Stadt Innsbruck, open spaces etc. Ich möchte Dich auch fra- Wirtschaftskammer Tirol (WKO), Privatper- gen, was an Radfahren so elitär sein soll? sonen und Vereinen. Oder an Wandern am Plateau? Was an der GR Grünbacher: Danke für die Präsentati- Inszenierung von Hütten oder bei der regio- on. Man könnte das Ganze nun so interpre- nalen landwirtschaftlichen Vermarktung? tieren, dass dieses Plateau versucht, sich Wenn Du meinst, man dürfe nicht auf den auf einem hohen Niveau hinsichtlich Gast- "Lanserhof" setzen und nicht auf die Burn-

GR-Sitzung 21.04.2016 - 259 - out-Klinik, dann würgst Du wahrscheinlich mer sage: Für gute Dinge ist immer Geld damit auch alles andere ab. Eine Region da. Bei schlechten Projekten ist auch wenig muss halt einmal gewisse Leitbetriebe ha- Geld schon zu viel der Ausgaben. ben - genau wie wir hier in der Stadt Inns- GR Dr. Stemeseder: Ich gedenke gerade bruck. Ich finde Deine Argumentation schon der Tatsache, dass René Benko mit dem ein bisschen schräg. "Lanserhof" seine erste Million verdient hat. (GR Grünbacher: Das habe ich ja gar nicht Er ist dort mit seinem Ferrari herumgefah- gesagt.) ren und hat sich Karl Kovarik angelacht. In- zwischen bewegt er Milliarden. Ich möchte Mag. Ettlmayr: Bitte erlauben Sie mir an auch einmal mittun! Ob ich jetzt die Stadt dieser Stelle eine zweite Anmerkung zum Innsbruck in finanziellen Dingen beraten Thema Abgrenzung. Wenn uns etwas ge- darf oder was auch immer. lungen ist in diesem Prozess, dann das, dass die Stadt Innsbruck, ihre Stadtteile und Nun haben wir eine schöne Präsentation die umliegenden Dörfer wieder näher zu- sehen dürfen - wie früher bei den Consul- sammengerückt sind. Man ist in den Dialog tingfirmen, die ich unzählige Male genießen gekommen. Bei der Informationsveranstal- durfte. Als ehrenamtlicher Finanzberater für tung für die Bevölkerung gab es eine tolle Fremdwährungsfinanzierungsgeschichten positive Stimmung. So viel Austausch hat und Firmenkredite frage ich mich, was die es auf dem Plateau noch nie gegeben. Banker zu so einer Präsentation sagen. in a Früher hat ja manchmal die/der eine oder GR Grünbacher: GR Mag. Schwarzl, Du andere im Anschluss gesagt, in Ordnung, hast mich falsch verstanden. Ich habe nicht wir übernehmen die Finanzierung. behauptet, dass es so ist. Sondern ich habe darauf hingewiesen, man müsse darauf Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Wie bitte? achten, dass es nicht in diese Richtung Was war jetzt die Frage? geht. Die Umsetzungsstrategie mit Hütten Die Bankmenschen entscheiden ja über Le- und Wanderwegen klingt ja eh gut, aber das ben und Tod. Was sagen sie hier? Gibt es grundgelegte Konzept könnte schon Be- jetzt Kredite? Passiert dann etwas im Mittel- denken aufkommen lassen. Beschaulich, stand? Gibt es darauf eine Antwort? Quelle der Lebensenergie, Raum für Kreati- vität, kultiviert und genussvoll - die Schlag- Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Die Banker wörter auf dieser Folie gehen nicht wirklich sind nicht die Zielgruppe dieser Präsentati- in die Breite. Aber noch einmal: Ich meine on, unserer Entscheidungen und der Um- nicht, dass es jetzt schon so ist. setzung dieses Projekts. Ich lade Sie ein, GR Dr. Stemeseder, wenn Sie anscheinend GRin Mag.a Schwarzl: Es gibt vom Land Ti- schon 15 Jahre lang unnötige Präsentatio- rol diese Leader Programme für die Regio- nen gesehen haben, jetzt im Gemeinderat nen, die Regionalmanagementförderungen. erstmals die Gelegenheit zu ergreifen, teil- Warum sollten nur die peripheren Tiroler zunehmen an der Umsetzung von konkre- Regionen wie das Außerfern, das Lechtal ten Projekten, die mit sehr vielen Menschen etc. davon profitieren? Man könnte damit erarbeitet werden. Bitte hören Sie mir zu - auch einmal einen Regionalentwicklungs- ich gratuliere Ihnen gerade! Genießen Sie prozess im Großraum Innsbruck fördern. das jetzt in Ihrem abenteuerlichen Leben, Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Dafür habe dass Sie nicht mehr mit Bankern zu tun ha- ich einen guten Ansatz. In Igls findet heute ben! Offenbar waren Sie als Pirat früher auf Abend eine Veranstaltung wegen der Un- dem falschen Schiff! Gehen Sie jetzt mit uns terbringung von Flüchtlingen statt. Es geht an Bord und seien Sie aktiver Teil der Um- um 30 Personen. Für fünf Flüchtlinge gibt setzung. es € 200.000,--. Wenn man das nicht für Ich bedanke mich für die Präsentation und den Bau eines Friedhofs braucht - wie in die Diskussion. Die Arbeit beginnt erst jetzt, anderen Gemeinden, dann könnten wir das wir können uns noch nicht ausruhen. Wir Geld für dieses Projekt verwenden. Eigent- wissen, dass sich in der Zwischenzeit schon lich müssten wir ja wirklich etwas dafür luk- eine unglaubliche Dynamik entwickelt hat - rieren. Dann könnte es wirklich den Leben- spätestens bis nächstes Jahr im Sommer den zugutekommen. Meistens ist das aber werden wir dann konkrete Schritte sehen. nur eine Co-Finanzierung. Wie ich aber im-

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Einige Teilbereiche werden vielleicht sogar Ausschuss für Sport und Gesundheit: noch schneller umsetzbar sein. KR Robert M. Hieger als Ersatzmitglied statt in Ich darf mich herzlich für die Zusammenar- DI Daria Sprenger. beit bedanken. Brand Logic wird die Steue- Ausschuss für Umwelt, Energie und Mo- rungsgruppe weiterhin begleiten und wir bilität: werden den nächsten Zwischenbericht wie- KR Robert M. Hieger als Ersatzmitglied statt der hier im Gemeinderat präsentieren. DIin Daria Sprenger. Stadtteilausschuss Igls: Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer unterbricht um KR Robert M. Hieger als Mitglied statt in 18:50 Uhr die Sitzung und setzt die Bera- DI Daria Sprenger. tungen nach Feststellung der Beschlussfä- Gruber, Wanker, MMag.a Traweger- higkeit um 19:15 Uhr fort. Ravanelli, Hitzl, Appler, Mag. Kogler, Mag. Jahn." Schriftführerin Ciaghi übernimmt die Schriftführung. "Gemäß § 90 Innsbrucker Wahlordnung (IWO) macht die Gemeinderatskanzlei 'Team Dr. Platzgummer Gruber - Innsbru- 22. Gemeinderätliche Ausschüsse, cker Volkspartei (ÖVP)' für die ihr zu- Umnominierung stehenden Stellen in den folgenden Aus- Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer verliest die schüssen folgende Änderungen ab Schreiben der ÖVP über die Änderung von 01.09.2016 namhaft: Mitgliedern in Ausschüssen vom Ausschuss für Finanzen, Subventionen 18.04.2016: und Beteiligungen: "Gemäß § 90 Innsbrucker Wahlordnung DIin Daria Sprenger als Ersatzmitglied statt (IWO) macht die Gemeinderatskanzlei KR Robert M. Hieger. 'Team Dr. Platzgummer Gruber - Innsbru- Personalausschuss: cker Volkspartei (ÖVP)' für die ihr zu- Keine Umnominierung; Christoph Appler stehenden Stellen in den folgenden Aus- schüssen folgende Änderungen ab wird als Ersatzmitglied den Ausschusssitz 01.05.2016 namhaft: wahrnehmen. Ausschuss für Finanzen, Subventionen Ausschuss für Soziales und Wohnungs- vergabe: und Beteiligungen: in KR Robert M. Hieger als Ersatzmitglied statt DI Daria Sprenger als Mitglied statt DIin Daria Sprenger. KR Robert M. Hieger. Ausschuss für Bildung und Gesellschaft: Personalausschuss: in Keine Umnominierung; Christoph Appler DI Daria Sprenger als Mitglied statt wird als Ersatzmitglied den Ausschusssitz KR Robert M. Hieger. wahrnehmen. Kulturausschuss: in Ausschuss für Soziales und Wohnungs- DI Daria Sprenger als Mitglied statt vergabe: KR Robert M. Hieger. KR Robert M. Hieger als Mitglied statt Ausschuss für Sport und Gesundheit: DIin Daria Sprenger. DIin Daria Sprenger als Ersatzmitglied statt Ausschuss für Bildung und Gesellschaft: KR Robert M. Hieger. KR Robert M. Hieger als Mitglied statt Ausschuss für Umwelt, Energie und Mo- DIin Daria Sprenger. bilität: in Kulturausschuss: DI Daria Sprenger als Ersatzmitglied statt KR Robert M. Hieger als Mitglied statt KR Robert M. Hieger. DIin Daria Sprenger.

GR-Sitzung 21.04.2016 - 261 -

Stadtteilausschuss Igls: Es geht um die Novellierung des Stadtrech- DIin Daria Sprenger als Mitglied statt tes der Landeshauptstadt Innsbruck 1975 KR Robert M. Hieger. (IStR), um die Novellierung der Geschäfts- ordnung des Gemeinderates, seiner Aus- Gruber, Wanker, MMag.a Traweger- schüsse und des Stadtsenates der Landes- Ravanelli, Hitzl, Appler, Mag. Kogler, hauptstadt Innsbruck (GOGR), um die Än- Mag. Jahn." derungswünsche zur Innsbrucker Wahlord- nung 2011 (IWO), um die Novellierung der Verordnung des Gemeinderates der Lan- Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Nachdem deshauptstadt Innsbruck, mit der die Stadt- DI Ranninger, DDr. Morscher und teilausschüsse geregelt werden, um den Dr.in Bock-Kasseroller anwesend sind, Entwurf einer Verordnung des Gemeindera- schlage ich vor, die Anträge des Rechts-, tes der Landeshauptstadt Innsbruck, mit der Ordnungs- und Unvereinbarkeitsausschus- das Stadtgebiet in Stadtteile eingeteilt wird ses vorzuziehen. und um die Stadtteilwappen. Ich ersuche deshalb GRin Dr.in Pokorny- Beim Entwurf zur Stadtteilverordnung richte Reitter, diese Anträge zu referieren. Nach- ich meinen Dank an DI Ranninger. Auf den dem es keine Gegenstimme gibt, gehe ich Schautafeln ersieht man die 19 Stadtteile. davon aus, dass dies Ihre Zustimmung fin- det. Vorerst darf ich mich bei jenen Mitarbeite- rinnen und Mitarbeitern der Stadt Innsbruck

bedanken, die heute hier vertreten sind. GRin Dr.in Pokorny-Reitter referiert die An- (Beifall) träge des Rechts-, Ordnungs- und Unver- Alle Mitglieder des Ausschusses wissen, einbarkeitsausschusses vom 16.03.2016 wie wunderbar sie unsere Sitzungen immer und 20.10.2014: vorbereitet haben, mit wie vielen Unterla- gen, Expertisen, Auskünften und Sonstigem wir von ihnen immer versorgt wurden. Na- 23. I-Präs 640e/2012 türlich ersuche ich, den Dank auch an Novellierung des Stadtrechtes der Dr. Crepaz weiterzuleiten. Die Fragen zu Landeshauptstadt Innsbruck 1975 den Stadtteilgrenzen bzw. auch die histori- (IStR) schen Bezüge waren klar. Es war wirklich angenehm, hier zu arbeiten und die Dinge GRin Dr.in Pokorny-Reitter referiert den An- der Reihe nach abzuhaken. trag des Rechts-, Ordnungs- und Unverein- barkeitsausschusses vom 16.03.2016: Im Juli 2012 haben wir begonnen. Nach der Wahl des Innsbrucker Gemeinderates gab Gemäß § 89 des Stadtrechtes der Landes- es mehrere Anträge von verschiedenen hauptstadt Innsbruck 1975 (IStR) schlägt Parteien. Deshalb haben wir uns im Rechts- der Gemeinderat die in der Anlage enthal- Ordnungs- und Unvereinbarkeitsausschuss tenen Änderungen des Stadtrechtes der getroffen. Ich zeige Ihnen, wie die allererste Landeshauptstadt Innsbruck 1975 (IStR) Unterlage ausgesehen hat, damit sich das der Tiroler Landesregierung vor. alle vorstellen können. So wurden diese Un- Im Zuge der Novellierung soll eine Wieder- terlagen regelmäßig überarbeitet und den verlautbarung des Stadtrechtes der Lan- Ausschüssen mit den Erledigungen und deshauptstadt Innsbruck 1975 (IStR) vorge- auch neuen Punkten dazu, vorgelegt. nommen werden. Insgesamt hatten wir 22 Sitzungen. Im Jah- Ich bin jetzt ein wenig aufgeregt, denn wenn re 2015 gab es eine künstlerische Pause. man nach vier Jahren endlich so etwas prä- Abgeschlossen haben wir unsere Beratun- sentieren kann, kann man sich schon freu- gen am 16.03.2016. en. Wie wir hören, ist es ja nicht nur in der Frau Bürgermeisterin, wenn es recht ist, Stadt Innsbruck so, sondern auch in der Eu- würde ich jetzt die großen Punkte heraus- ropäischen Union (EU). Wir bringen es hof- nehmen, die die Bürgerinnen und Bürger fentlich nach vier Jahren zu Ende. der Stadt Innsbruck betreffen und dann viel- leicht noch ein paar einzelne, kleine Punkte,

GR-Sitzung 21.04.2016 - 262 - die auch für den Gemeinderat wichtig sind. große Problematik in der Abarbeitung dieser Bei allen novellierten Paragrafen, bei denen Wahlsprengel gäbe. Unter diesen Rahmen- es um Verbesserungen und Klarstellungen bedingungen haben wir uns dann für diese in der Formulierung ging, hat der Magi- 19 Stadtteile entschieden und so normiert stratsdirektor immer sehr darauf geachtet, und festgelegt. Das war der große Teil, der dass dies auch einfließt. Ich würde diese bereits im Oktober bzw. November 2014 jetzt, wenn keine Anfrage kommt, außen fertig war und dem alle Fraktionen zustimm- vorlassen. ten. Ich denke, der größte Brocken, den wir er- Bei Dreiheiligen oder Saggen gab es von ledigen konnten, war die Einteilung der Dir, GRin MMag.a Traweger-Ravanelli, eine Stadtteile. Wir haben uns für 19 Stadtteile Enthaltung oder eine Gegenstimme. Du entschieden. Es gibt die Stadtteilverord- kannst das bitte in der Diskussion noch sa- nung. Wir haben überlegt, ob wir auch die gen. Wir haben auch einige Grenzen in der Rossau zu einem eigenen Stadtteil küren, Diskussion ein wenig abgeändert und zum da sie uns inhaltlich nicht ganz zu Amras ersten Mal gesehen, wie weit die Stadtteile dazu gepasst hat. Wir haben zur jetzigen Hötting und Arzl in unsere Berge hinaufge- Zeit davon abgesehen, da wir dort zur Zeit hen. Es war wirklich sehr interessant. Das unserer Beratungen 72 Bewohnerinnen und war der eine große Teil, der die Innsbrucke- Bewohner mit Hauptwohnsitz hatten. Dem- rinnen und Innsbrucker betrifft, weil sie jetzt entsprechend leicht ist natürlich die Mög- die Möglichkeit haben, mit der bestehenden lichkeit, dort einen Stadtteilausschuss zu Stadtteilverordnung, die jetzt novelliert wer- bilden. den sollte, auch einen Stadtteilausschuss zu bilden. Bei der prozentmäßigen Festle- Bei der Bildung dieser Stadtteilausschüsse gung hat sich nichts geändert. Die Pro- haben wir uns auf folgende Grundsätze zu- zentsätze zur Bildung eines Stadtteilaus- rückgezogen oder eigentlich eingelassen schusses (15 %, 30 %, 75 %) sind gleich und auch normiert. Dieser Grundsatz ist in geblieben. Einige sonstige Bedingungen § 2 der Novellierung des Stadtrechtes der haben sich bei der Stadtteilverordnung na- Landeshauptstadt Innsbruck 1975 (IStR) türlich geändert. enthalten. Ich glaube, es ist schon ganz wichtig. Deshalb darf ich das auch zitieren: Der zweite große Teil, wo es um die Inns- bruckerinnen und Innsbrucker geht und wir "Das Gebiet der Landeshauptstadt Inns- den Menschen ein gutes Werkzeug in die bruck umfasst die Katastralgemeinden …" Hand geben konnten, war der Vorschlag Das war bereits enthalten. Ich zitiere die des Magistratsdirektors. Er hat gesagt, ne- neue Einteilung: ben der normalen Petition, die jede einzelne Bürgerin und jeder einzelne Bürger einbrin- "Der Gemeinderat hat durch Verordnung das gen kann, eine so genannte qualifizierte Pe- Stadtgebiet in Stadtteile einzuteilen, wobei tition zu schaffen, die wir gesetzlich nicht so insbesondere auf historische und sied- bezeichnet haben. In der Diskussion haben lungsstrukturelle Kriterien, sowie auf natürli- wir sie aber so genannt. Die qualifizierte Pe- che Gegebenheiten wie Flüsse, Hauptver- tition bedeutet, wenn eine Petition von der kehrswege und Geländekanten Bedacht zu halben Wahlzahl der aktuellen Gemeinde- nehmen ist." ratswahl (knapp 600 Wahlberechtigte) un- Ich habe bereits einige der Kolleginnen und terschrieben wird, ist diese Petition von der Kollegen bei diesen wunderbaren Karten Bürgermeisterin zuerst dem Gemeinderat stehen und staunen gesehen, wie die Kan- vorzulegen und in der nächsten Sitzung zu ten laufen. Es gibt eigentlich für jede Kante behandeln. und jeden Strich (historisch, siedlungsstruk- Diese Petition entspricht im Endeffekt einem turell, aufgrund einer Hangkante, einer Antrag eines Gemeinderates. Wir haben Straße) eine Erklärung und Erläuterung. uns deshalb auf die halbe Wahlzahl geei- Dazu kam noch das Thema, welches a nigt, weil wir uns gedacht haben, ein Ge- Mag. Margreiter und der Magistratsdirektor meinderat muss sozusagen für eine Stimme immer wieder betont haben. Wir mussten auch ein gewisses Quorum erreichen. Des- schauen, dass die Wahlsprengel nicht zu halb bleiben wir bei der halben Wahlzahl. groß werden (über 1.000), da es sonst eine Es ist sicher ein sehr gutes Instrument, weil

GR-Sitzung 21.04.2016 - 263 - wir jetzt sehen, dass die Bürgerinnen- und sieben fixe Stadtsenatsmitglieder geeinigt. Bürgerbeteiligung doch sehr gut angenom- Die ÖVP hat sich dabei enthalten. men wird und ein großes Bedürfnis ist. Wir Da nicht alle den gesamten Text durchle- können sagen, dass wir hier einen guten sen, ist es zur Information vielleicht ganz Schritt in die richtige Richtung gemacht ha- wichtig, dass es bei der Sitzung zum Jah- ben. resvoranschlag der Landeshauptstadt Inns- Das waren die zwei großen Bereiche, die bruck, bei Sondersitzungen des Gemeinde- die Innsbruckerinnen und Innsbrucker direkt rates bzw. wenn eine Sitzung des Gemein- betreffen. derates von 14 Gemeinderätinnen und Ge- meinderäten einberufen wird, keine aktuelle Bei der Innsbrucker Wahlordnung 2011 Stunde geben sollte. (IWO) haben wir einige kleine Punkte geän- dert, die auch nicht uninteressant sind. Der Die Enqueten haben wir sprachlich etwas Gemeinderat formuliert bei der Innsbrucker klarer geregelt. Ihr wisst alle, dass derzeit Wahlordnung 2011 (IWO) nicht aus. Es gibt mindestens 14 Mitglieder des Gemeindera- Empfehlungen, die an das Land Tirol her- tes eine Enquete beantragen müssen. Man angetragen werden und die dann dort for- weiß dann nicht, ob es vom Gemeinderat muliert oder abgelehnt werden. Das kann noch mit Mehrheit abgestimmt werden uns natürlich auch passieren. muss. Wir haben darüber diskutiert und festgehalten, dass eine einzelne Gemeinde- Wir haben uns alle gewünscht, dass es rätin und ein einzelner Gemeinderat eine auch bei der Gemeinderatswahl - wie beim Enquete beantragen kann. Es kommt dann Nationalrat - spätestens drei Tage vor der im nächsten Gemeinderat zur Abstimmung. Wahl für jede Wahlberechtigte und jeden Das heißt, dass es nicht an den Stadtsenat Wahlberechtigten eine schriftliche Informa- geht. Es ist mehr rhetorisch mit einfacher tion gibt, worin noch einmal der Wahlspren- Mehrheit abzustimmen. Die Enqueten sind gel mitgeteilt wird. Dadurch erhofft man jetzt sehr einfach geregelt. sich, die Wahlbeteiligung etwas zu steigern. Das ist für die Innsbruckerinnen und Inns- Festgelegt haben wir auch, dass Fraktio- brucker sicher interessant. nen, die nicht in den Ausschüssen vertreten sind, Ausschussmitglieder nennen können. Das nächste war, dass wir uns wünschen, Derzeit ist das noch nicht so. Im Rechts-, dass die Wahlkarten - wie bei den National- Ordnungs- und Unvereinbarkeitsausschuss ratswahlen - bereits schon ca. 28 Tage vor war GRin Dengg immer vertreten. Teilweise dem Wahltag ausgegeben werden und sie waren auch von der FPÖ Gemeinderätinnen am Tag vor der Wahl auch noch abgegeben und Gemeinderäte anwesend. werden können. Das sind kleine Bereiche, die sicher im Zusammenhang mit der Wahl Geregelt haben wir auch, dass Ausschuss- interessant und für die Wählerinnen und sitze von einer ausschussberechtigten Par- Wähler von Vorteil sind. tei an eine nicht ausschussberechtigte Par- tei abgetreten werden können. Hier hat es Das waren jene Bereiche, die sozusagen sich auch noch gespießt. Es ist ein Wunsch, die Bürgerinnen und Bürger betreffen. den wir im Zusammenhang mit der Innsbru- Frau Bürgermeisterin, sollten wir jetzt eine cker Wahlordnung 2011 (IWO) haben. Die Pause machen oder weitergehen bzw. dis- Formulierung lautet: kutieren. "§ 90 Innsbrucker Wahlordnung 2011 (IWO) Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Ich ersuche, soll dahingehend abgeändert werden, dass jetzt vielleicht alles zu referieren. eine anspruchsberechtigte Gemeinderats- GRin Dr.in Pokorny-Reitter: Gut, danke. partei auch ein ihr nicht angehörendes Ge- meinderatsmitglied als Kontrollausschuss- Den Medien war zu entnehmen, dass es mitglied bzw. Ersatzmitglied namhaft ma- sich noch bei der Frage der fixen Zahl der chen kann." Stadtsenatsmitglieder gespießt hat. Wir ha- ben in der letzten Sitzung des Rechts-, Ord- Warum Kontrollausschussmitglied? Wir ha- nungs- und Unvereinbarkeitsausschusses ben es so empfohlen. Es war nämlich so, am 16.03.2016 eine Einigung bzw. Vor- dass von den Juristinnen und Juristen ge- gangsweise gefunden und uns dann auf sagt wurde, dass die Verhältnismäßigkeit

GR-Sitzung 21.04.2016 - 264 - nicht mehr gegeben sei und sie befürchten, GRin Mag.a Schwarzl: Ich glaube wir müs- dass das Land Tirol dem nicht nachkommt. sen jetzt nicht wiederholen, was GRin Deshalb haben wir gesagt, dass es zumin- Dr.in Pokorny-Reitter ohnehin vortrefflich dest für den Kontrollausschuss gelten sollte. beschrieben hat. Ich möchte mich im Na- Die Juristinnen und Juristen haben dann men unserer Fraktion recht herzlich bei den gemeint, dass die Möglichkeit besteht, das juristischen, technischen und archivarischen auch durchzubringen, wenn es für den Kon- Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bedanken. trollausschuss gilt. In Bezug auf die Ausarbeitung der Stadtteile haben wir, soweit ich mich erinnern kann, Bereits im Jahre 2014 gab es die Einigung historisch auch Einiges gelernt. GRin zu § 38 Abs. 1 lit. a Stadtrecht der Landes- Dr.in Pokorny-Reitter, Du hast den Aus- hauptstadt Innsbruck 1975 (IStR), dass schuss sehr taff und straight geleitet. Wenn städtische Organe der öffentlichen Aufsicht, es Verzögerungen gegeben hat, waren sie die in der Vollziehung für Strafbestimmun- nicht in Deiner Macht. Ich hoffe, dass wir gen im Landesgesetz bzw. in der Durchfüh- das jetzt gut beschließen und gut praktizie- rungsverordnung zum Landesgesetz zu- ren, was wir vom Land Tirol genehmigt be- ständig sind und für die die Bürgermeisterin kamen. zuständig ist (Mobile Überwachungsgruppe {MÜG}), für diese Aufgaben herangezogen GR Mag. Krackl: Auch von meiner Seite werden können. meinen Dank. Ich schließe mich an das zu- erst Gesagte an. GRin Dr.in Pokorny-Reitter, Bei den Stadtteilwappen haben wir uns da- hast Du zusammengezählt, wie viele Stun- rauf geeinigt, dass sie auf der Homepage in den das waren? einer guten Form präsentiert und bekannt- gegeben werden und es keines besonderen (GRin Dr.in Pokorny-Reitter: Ich glaube, jede Ansuchens oder Beschlusses eines Orga- Sitzung dauerte zwei bis drei Stunden. Ich nes benötigt, dieses Stadtteilwappen zu möchte nicht wissen, wie viel Sie arbeiten verwenden. mussten.) Die Koppelung wurde auch bereits im Jah- Es sind etliche Hunderte Arbeitsstunden, re 2014 beschlossen. Die Mehrheit des die hier zusammengekommen sind. Heute Rechts-, Ordnungs- und Unvereinbarkeits- beschließen wir das. Viele Sachen sind ausschusses war der Meinung, dass es kei- nach außen hin für die Bürgerinnen und ne Koppelungen mehr geben sollte. Dazu Bürger auf der Straße wahrscheinlich nicht gibt es Stimmenthaltung der ÖVP. Damit so interessant, jedoch vieles sehr wohl wie- wird auch das Thema der Koppelung im der. Dabei denke ich an die Stadtteile und Zuge der Innsbrucker Wahlordnung 2011 die Stadtteilwappen und andere Dinge, die (IWO) an das Land Tirol herangetragen. mit der Innsbrucker Wahlordnung 2011 (Beifall) (IWO) zusammenhängen. GR Grünbacher: "Gut Ding braucht Weile!" Ich bin froh und kann mich beinahe an je- Ich hoffe, dass es jetzt vorhanden ist und den Punkt erinnern, wo wir echt viel disku- möchte mich wirklich bei allen bedanken, tiert haben, um hier heute, so wie wir hier die hier an der Realisierung beteiligt waren. sitzen, das so beschließen zu können. Das gilt auch für die Beamtinnen- und Be- Ich bedanke mich bei allen, die hier mitge- amtenschaft. Ich kenne es vom letzten Mal. wirkt haben. Auch von meiner Seite als Es war ein "Monsterhaken". Klubobmann bedanke ich mich bei den an- Ich möchte, betreffend Artikel 38 des Stadt- deren Klubobleuten. Wir haben erst kürzlich rechtes der Landeshauptstadt Innsbruck die letzten Vereinbarungen getroffen, damit (IStR) seitens der SPÖ eine Protokollerklä- wir heute hier die Beschlussfassung vor- rung abgeben. Es betrifft die Kompetenzen nehmen können. Den Dank möchte ich der Mobilen Überwachungsgruppe (MÜG). auch an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbei- Hier haben wir eine andere Meinung, wer- ter aussprechen, die hier involvierten waren. den aber dem gesamten Stadtrecht der (Beifall) Landeshauptstadt Innsbruck (IStR) zustim- in a StR Gruber: GR Mag. Schwarzl hat es men. bereits angeführt, dass wir nicht noch ein- mal die gesamte Debatte führen müssen.

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Es waren über Monate und Jahre intensive dass wir davon ausgehen, dass der Lan- Diskussionen und Gespräche. Ich glaube desgesetzgeber, der letztendlich dieses aber, dass wir mit dem ersten Beschluss Gesetz zu beschließen hat, auch an den des Stadtrechtes der Landeshauptstadt Koppelungen festhalten wird. Wir nehmen Innsbruck (IStR) und jetzt mit der so ge- aber den Vorschlag der Kolleginnen und nannten Korrektur und Nachbesserung Kollegen so zur Kenntnis. durchaus eine Rechtsgrundlage für das poli- Bei Tagesordnungspunkt 25., Punkt 8. mel- tische Arbeiten in der Stadt Innsbruck ge- den wir ebenfalls Stimmenthaltung an. Das funden haben, die für die Zukunft auswei- betrifft die Streichung des § 83 lit. a send ist. Innsbrucker Wahlordnung 2011 (IWO). Vor allem stärken wir die direkte Demokra- Ich möchte mich bei der Vorsitzenden des tie, das direkte Wahlrecht, die Beteiligung Rechts-, Ordnungs- und Unvereinbarkeits- der Bürgerinnen und Bürger in verschiede- ausschusses noch einmal recht herzlich be- nen Möglichkeiten und auch die Definition danken, denn GRin Dr.in Pokorny-Reitter hat der Stadtteile und der Möglichkeit der Men- hier auf der politischen Ebene von uns die schen, sich hier einzubringen. meiste Arbeit absolviert und mit Augenmaß Ich bedanke mich auch ganz ausdrücklich und Durchsetzungskraft den Rechts-, Ord- bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, nungs- und Unvereinbarkeitsausschuss die auch mit uns im Rechts-, Ordnungs- und immer wieder an seine Aufgaben erinnert, Unvereinbarkeitsausschuss gelitten haben, wenn wir in manchen juristischen Details wenn wir manchmal nach Formulierungen etwas ausgeschweift sind. gerungen haben. Besonders freuen wir uns über die Möglich- Ich möchte noch einige Dinge für die Be- keit der Namhaftmachung von Ausschuss- schlussfassung anmerken. Es wurde bereits mitgliedern. Dies sollte nicht nur der FPÖ erwähnt, dass bei den Stadtteilgrenzen ei- und der Liste Rudi Federspiel die Möglich- nige Diskussionen stattgefunden haben. keit eröffnen, wieder den Kontrollausschuss Besonders spannend war es bei der Ried- zu lenken und zu leiten - das ist ein gutes gasse zwischen St. Nikolaus und Hötting. und demokratisches Recht der Opposition -, Ich glaube, man hat jetzt ein sehr ausgewo- sondern dass die Möglichkeit für andere genes und den realen Tatsachen entspre- Fraktionen besteht, dass sie auch Gemein- chendes Modell der Stadtteile gefunden. Es derätinnen und Gemeinderäte nominieren entspricht auch der Identifikation der Bürge- können. Das macht vielleicht nicht nur in- rinnen und Bürger, die sich im Stadtteil und nerhalb von gekoppelten oder politisch na- in der Stadt Innsbruck zuhause fühlen. Wie hestehenden Listen Wert, sondern würde vorher bereits erwähnt, ist unsere Klubob- vielleicht auch im Sinne von Expertinnen frau in Saggen tätig. Hier haben wir bezüg- und Experten in den einen oder anderen lich dieser Stadtteileinteilung auch Diskus- Themenfeldern durchaus Sinn machen. sionen geführt. Wir werden dem gesamten Anführen möchte ich noch die Senkung der und auch diesem Entwurf zustimmen, de- Wahlzahl auf 70 %, da ich glaube, man soll- ponieren aber noch einmal, dass wir unter te die direkten Möglichkeiten und das Per- dem Tagesordnungspunkt 27. zum Stadtteil sönlichkeitswahlrecht stärken. Das ist damit Saggen eine andere Meinung vertreten und als Symbol und Signal auch gelungen. dort die Grenzen anders gesetzt haben wollten. Abschließend bedanke ich mich noch ein- mal bei allen Beteiligten. Mit dieser Be- Wir ersuchen um getrennte Abstimmung schlussfassung sind wir jetzt mit dem Stadt- bzw. melden Stimmenthaltung zu Tages- recht der Landeshauptstadt Innsbruck ordnungspunkt 23., § 11 an. Das betrifft die (IStR) nach der letzten Periode wieder ei- Anzahl der Stadtsenatsmitglieder. nen Qualitätsschritt weiter. Vor allem freut Zu Tagesordnungspunkt 25., Punkt 3. mel- mich noch einmal die Einteilung der Stadt- den wir ebenfalls Stimmenthaltung an. Das teile, die Möglichkeit der Bürgerinnen- und betrifft die Koppelung von Wahlvorschlägen. Bürgerbeteiligung und die Einteilung der di- Entgegen der Mehrheit der Fraktionen in rekten Demokratie, die hier wirklich in einer diesem Haus sind wir für die Aufrechterhal- neuen Qualität zustande gekommen ist. Ich tung der Koppelungen. Ich sage ganz offen, glaube, auch für den Gemeinderat, die

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Innsbrucker Wahlordnung 2011 (IWO) und deshauptstadt Innsbruck (IStR), zwei Mal die Geschäftsordnung des Gemeinderates heimgeschickt, obwohl ich zur Mitarbeit ge- (GOGR) wurde eine zeitgemäße Form ge- stellt war. Deshalb muss ich einfach sagen, funden. dass ich gerade in Hinblick auf die Umset- zung der Bürgerinnen- und Bürgerbeteili- GR Haager: Wir möchten teilweise auch gung und natürlich des langersehnten live- sagen, dass es dem entspricht, was wir stream damit nicht zufrieden bin. Außerdem wollten und uns auch ausdrücklich bedan- wäre ich gerne eingebunden gewesen, ken. Ein wenig Angst hatte ich bei den denn, wie kann ich über etwas abstimmen, Stadtteilen. Es ist ein schwieriger Punkt, da wenn ich gerade erst gestern die ganzen nicht jede/jeder akzeptieren will, dass Be- Zetteln erhalten habe? Ich habe eine wohnerinnen und Bewohner von Hötting schnelle Auffassungsgabe, lese das schnell jetzt Bewohnerinnen und Bewohner von und habe auch alles verstanden. Aus prin- St. Nikolaus sind. Ich glaube, das ist Euch zipiellen Gründen muss ich sagen, dass ich sehr gut gelungen und ich muss dazu wirk- mich der Stimme enthalte. lich gratulieren. Als Pradler bin ich sehr zu- frieden. Das passt exakt. Bei dem von GR Haager: Frau Bürgermeisterin, nur zur StR Gruber in Bezug auf die Zahl der Stadt- Klarstellung, da Du das angesprochen hast. senatsmitglieder haben wir auch Einwände. Tagesordnungspunkt 26. lehnen wir des- Ist hier eine getrennte Abstimmung möglich halb ab, da uns die Einrichtungsvorausset- oder wie wird abgestimmt? Dem wollen wir zungen bei den Stadtteilausschüssen nach nämlich nicht zustimmen. wie vor zu hoch sind. (StR Gruber: Alles kann getrennt abge- (Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Ja, in Ord- stimmt werden.) nung.) Dann beantragen wir zu Tagesordnungs- GRin Dr.in Pokorny-Reitter: StR Gruber hat punkt 23., § 11 und § 40 und zu Tagesord- mich jetzt an etwas erinnert, das ich ver- nungspunkt 25., Punkte 3. 7. und 8. eine gessen habe und wahrscheinlich doch sehr getrennte Abstimmung. Beim Tagesord- wichtig ist, noch einmal zu berichten. nungspunkt 26. sind wir ganz dagegen. Da In aller Konsequenz und aller Ausprägung gibt es keine Einzelheiten. war es ja Euer Anliegen, dass die Vergabe (Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Also gegen die von einer entsprechenden Anzahl von Vor- Stadtteilausschüsse? Das sind genau die, zugsstimmen auch in Form eines Vorrü- die auf Euch setzen. Das verstehe ich über- ckens in der Gemeinderatsliste berücksich- haupt nicht.) tigt wird. Es sollte jetzt auch an das Land Tirol herangetragen werden, dass bei 70 % GR Vescoli: Ich möchte mich bei den Mit- der Wahlzahl dementsprechend auch ein arbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadt Vorrücken gegeben ist. Innsbruck herzlich bedanken, dass sie die Abgrenzung der Stadtteile so perfekt ge- Mehrheitsbeschluss zu § 11 (bei Stimment- macht haben. Ich glaube, das ist eine viel haltung von ÖVP, Tiroler Seniorenbund, schwierigere Aufgabe, wie wir uns das alle und PIRAT, 10 Stimmen; gegen FPÖ und vorstellen können. Nicht nur GR Haager ist RUDI, 6 Stimmen): mit Pradl zufrieden. Als gebürtiger Innsbru- § 11 wird angenommen. cker finde ich, dass das nicht einfach war und ihr habt das hervorragend gemacht. (Beifall) Mehrheitsbeschluss zu § 40 (bei Stimment- GR Dr. Stemeseder: Ich möchte mich auch haltung von PIRAT, 1 Stimme; gegen FPÖ für die Stadtteilabgrenzung bedanken. und RUDI, 6 Stimmen): Grundsätzlich würde ich bei den Enthaltun- § 40 wird angenommen. gen zur Koppelung und den Stadtsenats- mitgliedern mit den Kolleginnen und Kolle- gen der FPÖ gehen. Ich habe vor drei Jahren zwei Mal meine Mitarbeit angeboten und wurde, unter Hin- weis auf das geltende Stadtrecht der Lan-

GR-Sitzung 21.04.2016 - 267 -

Beschluss (bei Stimmenthaltung von PI- Mehrheitsbeschluss zu Pkt. 7. (gegen FPÖ, RAT, 1 Stimme; einstimmig): RUDI und PIRAT, 7 Stimmen): Der Antrag des Rechts-, Ordnungs- und Pkt. 7. wird angenommen. Unvereinbarkeitsausschusses vom

16.03.2016 (Seite 261) wird unter Berück- sichtigung vorstehender Abstimmungen an- Mehrheitsbeschluss zu Pkt. 8. (bei Stimm- genommen. enthaltung von ÖVP und Tiroler Senioren- bund, 9 Stimmen; gegen FPÖ, RUDI und

PIRAT, 7 Stimmen): 24. I-Präs 641e/2012 Pkt. 8. wird angenommen. Novellierung der Geschäftsord-

nung des Gemeinderates, seiner Ausschüsse und des Stadtsena- Beschluss (bei Stimmenthaltung von PI- tes der Landeshauptstadt Inns- RAT, 1 Stimme; einstimmig): bruck vom 16.05.2012 (GOGR) Der Antrag des Rechts-, Ordnungs- und Beschluss (bei Stimmenthaltung von PI- Unvereinbarkeitsausschusses vom RAT, 1 Stimme; einstimmig): 16.03.2016 (Seite 267) wird unter Berück- sichtigung vorstehender Abstimmungen an- Antrag des Rechts-, Ordnungs- und Unver- genommen. einbarkeitsausschusses vom 16.03.2016:

Der Gemeinderat beschließt die in der An- lage enthaltenen Änderungen der Ge- 26. MagIbk/4799/RA-VL-VO/1 schäftsordnung des Gemeinderates, seiner Novellierung der Verordnung des Ausschüsse und des Stadtsenates der Lan- Gemeinderates der Landeshaupt- deshauptstadt Innsbruck (GOGR), vorbe- stadt Innsbruck vom 15.12.2011 haltlich der Beschlussfassung der Änderun- und 26.01.2012, mit der die Stadt- gen des Stadtrechtes der Landeshauptstadt teilausschüsse geregelt werden Innsbruck 1975 (IStR) durch den Landesge- setzgeber auf Grundlage des Entwurfes zur Mehrheitsbeschluss (gegen FPÖ und RUDI, Änderung des Stadtrechtes. 6 Stimmen): Antrag des Rechts-, Ordnungs- und Unver- einbarkeitsausschusses vom 20.10.2014: 25. MagIbk/4259/RA-VL-GU/1 Der Gemeinderat der Landeshauptstadt Innsbrucker Wahlordnung (I- Innsbruck beschließt die in der Anlage ent- WO) 2011, Änderungswünsche haltenen Änderungen der Verordnung des der Stadt Innsbruck Gemeinderates der Landeshauptstadt Inns- Antrag des Rechts-, Ordnungs- und Unver- bruck vom 15.12.2011 und 26.01.2012, mit einbarkeitsausschusses vom 16.03.2016: der die Stadtteilausschüsse geregelt wer- den, vorbehaltlich der Beschlussfassung der Der Gemeinderat der Landeshauptstadt Änderungen des Stadtrechtes der Landes- Innsbruck beschließt die im vorliegenden hauptstadt Innsbruck 1975 (IStR) durch den Bericht der Mag.-Abt. I, Präsidialangelegen- Landesgesetzgeber auf Grundlage des heiten, vom 17.03.2016, angeführten Ände- Entwurfes zur Änderung des Stadtrechtes. rungswünsche zur Innsbrucker Wahlord- nung (IWO) 2011.

Mehrheitsbeschluss zu Pkt.3. (bei Stimm- enthaltung von ÖVP, Tiroler Seniorenbund und GRin Moser, 10 Stimmen; gegen FPÖ, RUDI und PIRAT, 7 Stimmen): Pkt. 3. wird angenommen.

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27. MagIbk/7409/RA-VL-VO/1 29. IV 4689/2016 Entwurf einer Verordnung des Innsbrucker Festwochen der Alten Gemeinderates der Landeshaupt- Musik GmbH, neuer Gesell- stadt Innsbruck, mit der das schaftsvertrag Tochtergesell- Stadtgebiet in Stadtteile eingeteilt schaft Tiroler Landestheater und wird (Stadtteilverordnung) Orchester GmbH Innsbruck Beschluss (einstimmig): Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer referiert den Antrag des Stadtsenates vom 20.04.2016: Antrag des Rechts-, Ordnungs- und Unver- einbarkeitsausschusses vom 20.10.2014: Der Gemeinderat stimmt der Neustrukturie- rung der Tiroler Landestheater und Orches- Der Gemeinderat der Landeshauptstadt ter GmbH Innsbruck sowie der Innsbrucker Innsbruck beschließt den als Anlage ange- Festwochen der Alten Musik GmbH nach schlossenen Entwurf einer Verordnung des Maßgabe folgender Rahmenbedingungen Gemeinderates der Landeshauptstadt Inns- zu: bruck, mit der das Stadtgebiet in Stadtteile eingeteilt wird (Stadtteilverordnung), vorbe- 1. Die Stadt Innsbruck und das Land Tirol haltlich der Beschlussfassung der Änderun- treten ihre Geschäftsanteile an der gen des Stadtrechtes der Landeshauptstadt Innsbrucker Festwochen der Alten Mu- Innsbruck 1975 (IStR) durch den Landesge- sik GmbH im Nominale an die Tiroler setzgeber auf Grundlage des Entwurfes zur Landestheater und Orchester GmbH Änderung des Stadtrechtes. Innsbruck ab, sodass diese Alleinge- sellschafterin der Innsbrucker Festwo- chen der Alten Musik GmbH wird. 28. MagIbk/5163/RA-VL-VO/1 2. Die Anteilsverwaltung, insbesondere Stadtteilwappen die Zuständigkeit zur Vertretung in der Beschluss (einstimmig): Generalversammlung der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik GmbH Antrag des Rechts-, Ordnungs- und Unver- geht auf die Geschäftsführung der Tiro- einbarkeitsausschusses vom 20.10.2014: ler Landestheater und Orchester GmbH Die bestehenden, in der Anlage dargestell- Innsbruck über. ten Stadtteilwappen werden in dieser Form Der bisher für die Innsbrucker Festwo- zur Kenntnis genommen. Diese sind vorbe- chen der Alten Musik GmbH vorgese- haltlich der Beschlussfassung der Änderun- hene Aufsichtsrat entfällt. Seine Kom- gen des Stadtrechtes der Landeshauptstadt petenzen nimmt künftig die General- Innsbruck (IStR) 1975 durch den Landesge- versammlung wahr. setzgeber auf Grundlage des Entwurfes zur Änderung des Stadtrechtes in geeigneter Die Anteilsverwaltung in der General- Form, z. B. auf der Homepage der Stadt versammlung der Innsbrucker Festwo- Innsbruck, zu veröffentlichen und der All- chen der Alten Musik GmbH umfasst gemeinheit zugänglich zu machen. Eine nä- daher künftig folgende Bereiche: here Regelung zu deren Führung und Ver- wendung erfolgt nicht. a) Die Beschlussfassung in sämtlichen Angelegenheiten, die schon bisher in a Bgm. Mag. Oppitz-Plörer: Vielen herzli- in die Zuständigkeit der General- chen Dank an die Vorsitzende und die Mit- versammlung der Innsbrucker glieder des Rechts-, Ordnungs- und Unver- Festwochen der Alten Musik GmbH einbarkeitsausschusses, sowie an gefallen sind, und DDr. Morscher, DI Ranninger, Dr.in Bock- Kasseroller und Mag.a Abenthum (Beifall) b) zusätzlich die Beschlussfassung in allen Angelegenheiten, die bisher dem Aufsichtsrat der Innsbrucker Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer übergibt den Festwochen der Alten Musik GmbH Vorsitz an Bgm.-Stellv.in Mag.a Pitscheider. zugewiesen waren.

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Die Ausübung des Stimmrechtes durch die alleinige Verfügungsbefugnis zu- die Geschäftsführung der Tiroler Lan- rückfällt. destheater und Orchester GmbH Inns- § 5 wird durch folgende Ziffern 2 und 3 bruck in der Generalversammlung der ergänzt: Innsbrucker Festwochen der Alten Mu- sik GmbH darf 2) Die Gesellschaft ist zur Deckung ei- nes allfälligen Betriebsabganges der - in den in Punkt 2. a) genannten An- Tochtergesellschaft Innsbrucker Fest- gelegenheiten nur mit Zustimmung wochen der Alten Musik GmbH ver- der Generalversammlung der Tiro- pflichtet. Ein daraus entstehender Be- ler Landestheater und Orchester triebsabgang wird vom Land Tirol mit GmbH Innsbruck, und 60 von Hundert und von der Stadt - in den in Punkt 2. b) genannten An- Innsbruck mit 40 von Hundert gedeckt. gelegenheiten nur mit Zustimmung Der Deckungsbeitrag erfolgt nach des Aufsichtsrates der Tiroler Lan- Maßgabe des jährlichen Landesvoran- destheater und Orchester GmbH schlages und des Voranschlages der Innsbruck vorgenommen werden. Stadt Innsbruck. 3. Der Gesellschaftsvertrag der Tiroler 3) Leistungsbeziehungen zwischen den Landestheater und Orchester GmbH Gesellschaften sind in gesonderten Innsbruck wird wie folgt geändert: Vereinbarungen zu regeln. § 2 wird durch folgende Ziffer 2 er- § 8 Ziffer 6 wird durch folgenden zwei- gänzt: ten Satz ergänzt: 2) Gegenstand dieser Gesellschaft ist Die Geschäftsführer haben ferner ferner die Verwaltung der Beteiligungen die Anteilsverwaltung und Vertretung in der Gesellschaft, insbesondere die den beteiligten Unternehmen, insbe- Ausübung der Gesellschafterrechte bei sondere die Gesellschafterrechte bei der Tochtergesellschaft Innsbrucker der Tochtergesellschaft Innsbrucker Festwochen der Alten Musik GmbH. Festwochen der Alten Musik GmbH wahrzunehmen. § 2 Ziffer 3, 2. Satz wird wie folgt er- gänzt: § 9 Ziffer 7 hat zu lauten: Dazu zählen auch die Verwaltung 7) Der Wirtschaftsplan sowie der Jah- und/oder der Betrieb von Objekten, die resabschluss und der Lagebericht (so- der Pflege von Kultur, insbesondere weit gesetzlich verpflichtend) sowohl Musik und Theater dienen, ... der Gesellschaft als auch der Tochter- gesellschaft Innsbrucker Festwochen In § 4 Ziffer 3 entfällt der 4. Satz: der Alten Musik GmbH sind von der Die Kammerspiele werden von der Geschäftsführung dem Aufsichtsrat zur Stadt der Gesellschaft nach den bishe- Prüfung vorzulegen. Dieser hat der rigen Gepflogenheiten unentgeltlich zur Generalversammlung über das Ergeb- Verfügung gestellt. nis der Prüfung zu berichten. Die beiden letzten Sätze haben zu lau- § 9 Ziffer 9 hat zu lauten: ten: 9) Der Aufsichtsrat oder - nach Maßga- Näheres über die Überlassung der Lie- be des § 30j Abs. 2 GmbH-Gesetz - genschaft ist durch eine gesonderte seine Mitglieder können jederzeit von Vereinbarung zwischen der Stadt und der Geschäftsführung mündlich oder der Gesellschaft geregelt. Dazu gehört schriftlich einen Bericht über die Ange- auch eine Bestimmung über die Ablöse legenheiten der Gesellschaft verlan- von Bauinvestitionen am Theaterge- gen. Diese Berichtspflicht gilt auch für bäude, wenn dieses, aus welchen den gesamten Geschäftsbereich der Gründen immer, der Eigentümerin in Tochtergesellschaft Innsbrucker Fest- wochen der Alten Musik GmbH. Gege-

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benenfalls ist die Geschäftsführung und des Voranschlages der Stadt Inns- verpflichtet, die gewünschten Berichte bruck. bei der Tochtergesellschaft einzuholen. 3) Leistungsbeziehungen zwischen den In § 10 wird in der neuen Ziffer 2 fest- Gesellschaften sind in gesonderten gelegt, Vereinbarungen zu regeln. dass die Ausübung des Stimmrechtes Der bisherige § 8 (Aufsichtsrat) entfällt durch die Geschäftsführung in der Ge- ersatzlos. neralversammlung der Tochtergesell- In § 9 wird die Zuständigkeit der Gene- schaft Innsbrucker Festwochen der Al- ralversammlung um jene Angelegen- ten Musik GmbH zu den in lit. a) bis i) heiten erweitert, die bisher dem Auf- taxativ angeführten Geschäften nur mit sichtsrat der Innsbrucker Festwochen Zustimmung des Aufsichtsrates der Ti- der Alten Musik GmbH zur Beschluss- roler Landestheater und Orchester fassung zugewiesen waren. GmbH Innsbruck vorgenommen wer- den darf. Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Wir haben das im Stadtsenat dementsprechend beschlos- In § 12 wird in der neuen Ziffer 2 fest- sen und ich darf Ihnen diesen Beschluss gelegt, wärmstens zur Umsetzung empfehlen. dass die Ausübung des Stimmrechtes GRin Reisecker: Es ist wunderschön, dass durch die Geschäftsführung in der Ge- das endlich unter Dach und Fach gebracht neralversammlung der Tochtergesell- wurde. Es waren doch lange und zähe Ver- schaft Innsbrucker Festwochen der Al- handlungen. Ich habe nur die Aufgabe, ten Musik GmbH zu den in lit. a) bis m) auch noch für andere Bereiche Kritik und taxativ angeführten Geschäften nur mit Anstöße anzubringen. Beim Gesellschafts- Zustimmung der Generalversammlung vertrag ist an und für sich nichts auszuset- der Tiroler Landestheater und Orches- zen. Er ist rechtlich in Ordnung, sauber und ter GmbH Innsbruck vorgenommen wunderbar. Gratuliere zu diesem Konstrukt. werden darf. Die Spielzeit am Tiroler Landestheater ist 4. Der Gesellschaftsvertrag der Innsbru- von September bis Juli definiert. Das war cker Festwochen der Alten Musik auch bisher so üblich. Dazu möchte ich GmbH wird wie folgt geändert: nachfragen, wie die Umsetzung quasi in den weiteren Ausführungen in Kombination § 2 Ziffer 5 wird wie folgt ergänzt: mit den "Festwochen der Alten Musik" ge- Außerdem ist die Gesellschaft zu allen dacht ist, da natürlich die Arbeitnehmerin- rechtlich zulässigen Handlungen, Ge- nen und Arbeitnehmer vom Tiroler Landes- schäften und Maßnahmen berechtigt, theater angehalten sind, ihren Urlaub in ers- die zur Erreichung des Gesellschafts- ter Linie in der spielfreien Zeit zu konsumie- zweckes erforderlich oder nützlich er- ren. Während der Spielzeit ist das vielfach scheinen. Dazu gehört auch die Ver- unmöglich. Andererseits entfallen im Zeit- waltung und/oder der Betrieb von Ob- raum der spielfreien Zeit auch gewisse Zu- jekten, die der Pflege von Kultur, ins- lagen. Wenn jetzt Arbeitstätigkeiten im besondere Musik und Theater, dienen. Rahmen der "Festwochen der Alten Musik" notwendig sind, wäre das auch zum Nach- § 4 wird durch folgende Ziffern 2 und 3 teil der Arbeitnehmerinnen und Arbeitneh- ergänzt: mer und praktisch schwer umsetzbar. Hier 2) Ein allfälliger Betriebsabgang der würde ich einfach gerne kurz nachfragen, Gesellschaft (Ausgaben abzüglich Ein- ob es dazu bereits Pläne oder Ideen gibt nahmen) wird von der Muttergesell- bzw. auch anregen, für den nächsten Som- schaft Tiroler Landestheater und Or- mer dazu Lösungen zu finden, da es für die chester GmbH Innsbruck gedeckt. Der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter- Deckungsbeitrag erfolgt nach Maßgabe schiedliche Töpfe betrifft. Hier wäre auf poli- des jährlichen Landesvoranschlages tischer Ebene und mit der Geschäftsführung etwas auszuarbeiten.

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Der zweite Teil ist die Frage des Aufsichts- len Betrieb der Tiroler Landestheaters und rates und der Zugehörigkeit des Betriebsra- Orchester GmbH sind und normalerweise tes. In beinahe allen Gesellschaften ist es ja im Juli und August die spielfrei haben und normal, dass der Betriebsrat drittelparitä- jetzt unter Umständen trotzdem arbeiten tisch auch im Aufsichtsrat vertreten ist. Laut müssen. Die klare Abgrenzung ist in diesem Arbeitsverfassungsgesetz sind aber diese Falle schwer machbar. Art von Unternehmen ausgeschlossen. Die in a Bgm. Mag. Oppitz-Plörer: Ja, weil es zu Frage stellt sich nicht, da es nicht geht. Je- einer Hausvermietung kommt. Das heißt, doch gibt es die Erfahrung, dass in vielen die Vermietung erfolgt über die Tiroler Lan- anderen Theatern der Betriebsrat zumindest destheater und Orchester GmbH Innsbruck. informationstechnisch hinzugezogen wird. In Linz ist es Usus, dass der Betriebsrat bei Die/der es noch nicht weiß oder der/dem es jedem einzelnen Tagesordnungspunkt im entgangen ist, obwohl sie/er sich so sehr für Aufsichtsrat mit dabei sitzt, sich das anhö- die Personalgestion interessiert, möchte ich ren kann, entsprechend auch die Unterla- mitteilen, dass im technischen Bereich inkl. gen erhält und eventuell aus seiner Sicht Maske etc. elf Mitarbeiterinnen und Mitar- auch die Fachexpertise präsentieren kann. beiter neu angestellt wurden, um eben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu entlas- Bei uns geht das nicht. Man kann schwer in ten, damit sie weniger Überstunden machen einen Gesellschaftsvertrag hineinschreiben, müssen und mehr Urlaub konsumieren kön- dass wir etwas machen, das rechtlich nicht nen, da sie auch die Freizeit benötigen. Es möglich ist. Ich würde aber trotzdem anre- wurden viele neue Mitarbeiterinnen und gen die Gunst der Stunde zu nutzen, da die Mitarbeiter angestellt, damit eben diese Verantwortung des Aufsichtsrates jetzt noch Hausvermietung sichergestellt werden weiter anwächst. Ein gutes Einvernehmen kann. Diese Information war medial und mit den Arbeitnehmerinnen und Arbeitneh- wurde bekanntgegeben. mern ist natürlich wünschenswert. Man soll- te das als Gesellschafterin und als Stadt GRin Springer: Ich war im Sommer einige Innsbruck einfach unterstützen und den Be- Male in Bayreuth. Dort habe ich das "halbe triebsrat bei jeder Sitzung des Aufsichtsra- Landestheater" getroffen. Sie müssen nach tes als Gast zu allen Tagesordnungspunk- Deutschland fahren, da sie zusätzlich Geld ten hinzuholen und ihm die Unterlagen zur verdienen wollen. Jetzt haben sie hier die Verfügung stellen. Möglichkeit. Die, die arbeiten wollen, kön- nen im Sommer in Innsbruck arbeiten. Ich Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Danke für die glaube, dass hier etliche dabei sind, die das Beantwortung der Frage. Der Punkt 2. wur- sehr gerne machen. de bereits schon mehrfach übermittelt, ge- prüft und von Euch beantwortet. Ich glaube, Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Ich glaube, es man kann auf den Antrag und die Anfrage- wurde nicht nur ausreichend geprüft, son- beantwortung verweisen, warum dies in der dern auch dargestellt. Ich bin sehr froh, Stadt Innsbruck nicht der Fall ist. dass wir jetzt mit dem Land Tirol einver- nehmlich zu dieser Lösung gekommen sind. GRin Reisecker, würdest Du bitte die Frage Heute haben wir ja die Struktur vorgestellt. noch einmal wiederholen. Um welche Mitar- Warum heute? Weil morgen die Pressekon- beiterinnen und Mitarbeiter geht es? ferenz für das künstlerische Programm ist. GRin Reisecker: Es geht um die Mitarbeite- Das wollten wir in diesem Falle nicht von rinnen und Mitarbeiter der Tiroler Landes- Strukturfragen überlappen. Morgen stehen theater und Orchester GmbH Innsbruck, die die Kunst und Kultur im Vordergrund. in der Vergangenheit bereits mehrfach hin- Beschluss (einstimmig): zugeholt wurden. Es waren ja auch die et- was schwierigen, medialen Debatten, wo Der Antrag des Stadtsenates vom komische Gerüchte über riesengroße Zula- 20.04.2016 (Seite 268) wird angenommen. gen in Unsummenbereichen in die Welt ge- setzt wurden. Es geht jetzt grundsätzlich um alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die für die "Festwochen der Alten Musik" zusätzlich gebraucht werden, die quasi nur im norma-

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30. Förderungsansuchen nach dem a) Als neue Mitglieder des Innsbrucker Tiroler Stadt- und Ortsbildschutz- Gestaltungsbeirates (IGB) werden gesetz 2003 (SOG) ab 01.09.2016 bestellt: 30.1 IV 3612/2016 - Arch. DIin Anna Popelka, Architek- tin, Wien xxxxxxxxx Sanierung und Erneue- rung der Fenster im 1. Oberge- - Dipl. Arch. Dieter Jüngling, Archi- schoß xxxxxxxxxxxx tekt, Chur (CH) Beschluss (einstimmig): b) Als neue Ersatzmitglieder des Inns- Antrag des Stadtsenates vom 05.04.2016: brucker Gestaltungsbeirates (IGB) werden ab 01.09.2016 bestellt: Gemäß §§ 33 ff des Tiroler Stadt- und Orts- in bildschutzgesetzes 2003 (SOG) gewährt die - Arch. DI Bettina Anna Brunner- Stadtgemeinde Innsbruck xxxxxxxx für die Krenn, Architektin, Linz Sanierung und Erneuerung der Fenster im - Dipl. Arch. Daniele Marques, Archi- 1. Obergeschoss, xxxxxxxxxxx, einen nicht tekt, Luzern (CH) rückzahlbaren Baukostenzuschuss in Höhe von € 18.870,--. 2. Die Mag.-Abt. III, Stadtplanung, Stadt- entwicklung und Integration, wird er- Die Auszahlung des Förderungsbetrages mächtigt, die erforderlichen Verträge erfolgt im Wege der Mag.-Abt. IV, Finanz-, mit den Mitgliedern und Ersatzmitglie- Wirtschafts- und Beteiligungsverwaltung. dern eigenständig abzuwickeln.

30.2 IV 3663/2016 Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer übernimmt den Haus St. Josef am Inn GmbH, Vorsitz von Bgm.-Stellv.in Mag.a Pitscheider. Dachsanierung des Ost-Hauses Innstraße 34 GR Hitzl referiert die Anträge des Kontroll- Beschluss (einstimmig): ausschusses vom 06.04.2016: Antrag des Stadtsenates vom 05.04.2016: Gemäß §§ 33 ff des Tiroler Stadt- und Orts- 32. KA 89/2016 bildschutzgesetzes 2003 (SOG) gewährt die Stadtgemeinde Innsbruck der Haus St. Jo- Bericht über die Follow up- sef am Inn GmbH für die Dachsanierung Einschau 2015 des Ost-Hauses, Innstraße 34, einen nicht GR Hitzl: In gewohnter Manier führte die rückzahlbaren Baukostenzuschuss in Höhe Kontrollabteilung auch heuer wieder eine so von € 11.890,--. genannte Follow up Einschau durch. Dabei Die Auszahlung des Förderungsbetrages wurde der Umsetzungsstand der von ihr im erfolgt im Wege der Mag.-Abt. IV, Finanz-, abgelaufenen Jahr ausgesprochenen Emp- Wirtschafts- und Beteiligungsverwaltung. fehlungen überprüft. Insgesamt ist im vor- liegenden Bericht der Sachstand zu

130 Empfehlungen abgebildet. Bezogen auf 31. III 17287/2008 die Anzahl der nachgefragten Empfehlun- Innsbrucker Gestaltungsbeirat gen bedeutet diese Menge den zweithöchs- (IGB), Neubestellung von Mitglie- ten Wert in der mittlerweile 15-jährigen Ge- dern und Ersatzmitgliedern schichte der Follow-up-Berichterstattung durch die Kontrollabteilung. Beschluss (einstimmig): Betrachtet man das Ergebnis zusammenge- Antrag des Stadtsenates vom 30.03.2016: fasst, so wurden mit einem prozentualen 1. Neubestellung von Mitgliedern und Er- Anteil von 50 % die Hälfte der Anregungen satzmitgliedern von den geprüften Dienststellen bzw. Un- ternehmungen umgesetzt. Bei ca. 29 % der Empfehlungen wurde eine künftige Umset-

GR-Sitzung 21.04.2016 - 273 - zung zugesagt. Bei den verbleibenden Vom Kontrollausschuss wurde der Bericht ca. 21 % der Vorschläge der Kontrollabtei- der Kontrollabteilung zur Kenntnis genom- lung wurden Begründungen für die teilweise men und dem Gemeinderat vorgelegt. oder alternative Umsetzung bzw. Nich- Beiliegender Kurzbericht des Kontrollaus- tumsetzung geliefert. schusses wird zur Kenntnis genommen. Bedanken möchte ich mich bei den Mitar- beiterinnen und Mitarbeitern der Kontrollab- teilung, den Mitarbeiterinnen und Mitarbei- StR Gruber referiert die Subventionsanträ- tern im Stadtmagistrat Innsbruck und auch ge des Ausschusses für Soziales und Woh- bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nungsvergabe vom 13.04.2016: der Beteiligungsfirmen, dass sie diese Emp- fehlungen so angenommen und umgesetzt haben. 34. Subventionsanträge des Aus- schusses für Soziales und Woh- Vom Kontrollausschuss wurde der Bericht nungsvergabe für den Bereich der Kontrollabteilung zur Kenntnis genom- "Soziales" men und dem Gemeinderat vorgelegt. 34.4 Pensionistenverband Österreichs; Beiliegender Kurzbericht des Kontrollaus- Jahressubvention schusses wird zur Kenntnis genommen. GRin Mag.a Heis: Ich bitte um getrennte Ab-

stimmung zu Pkt. 4. 33. KA 242/2016 Mehrheitsbeschluss (gegen GRÜNE, Bericht über die Belegkontrollen 8 Stimmen): der Stadtgemeinde Innsbruck, Dem Pensionistenverband Österreichs wird IV. Quartal 2015 eine Jahressubvention in Höhe von GR Hitzl: Der Bericht über die Belegkontrol- € 12.800,-- genehmigt. len des IV. Quartals 2015 beinhaltet die Er- gebnisse aus der Kontrolle von Einnahmen- und Auszahlungsanordnungen der städti- Beschluss (einstimmig): schen Buchhaltung, der im Beisein der Kon- Die Subventionsanträge des Ausschusses trollabteilung erfolgten Begehungen von für Soziales und Wohnungsvergabe vom baulichen Maßnahmen, für die eine Sicher- 13.04.2016 für den Bereich "Soziales" wer- stellung in Form eines Haftbriefes für die den unter Berücksichtigung vorstehender Zeit der Gewährleistung bestand und der Abstimmung gemäß Beilage genehmigt. vorgenommenen Überprüfung von stichpro- benmäßig ausgewählten Vergabevorgän- gen. GRin Dr.in Moser referiert die Anträge des Im Zuge der Prüfung von 16 Belegkontrollen Kulturausschusses vom 11.04.2016: wurden in zwei Fällen Beanstandungen ge- troffen. Diese behandelten Sachverhalte im Bereich der Rechnungslegung, der Auf- 35. Subventionsanträge des Kultur- tragsvergabe sowie des Personalwesens. ausschusses für den Bereich "Kultur" Die Kontrollabteilung nahm an drei Haft- briefbegehungen teil. Es war keine Bean- 35.8 Verband Neu-Arzl/Olympisches standung zu treffen und die entsprechenden Dorf (VNO) Haftbriefe konnten allesamt freigegeben Bgm.-Stellv. Kaufmann: Ich bitte um ge- werden. trennte Abstimmung bei Pkt. 8, da ich auf- Alle überprüften Vergabevorgänge erfolgten grund meiner dortigen Vorstandsfunktion im Rahmen der aktuellen Fassung des befangen bin. Bundesvergabegesetzes 2006 (BVergG) und der gültigen Schwellenwertord- nung 2012.

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Beschluss (bei Stimmenthaltung von Bgm.- 37. Maglbk/12819/SP-FW-PR/1 Stellv. Kaufmann,1 Stimme; einstimmig): Entwurf des Flächenwidmungs- Dem Verband Neu-Arzl/Olympisches Dorf planes Nr. PR - F13, Pradl, Bereich (VNO) wird für Miete und Betriebskosten ei- zwischen Paschbergweg, Wie- ne Subvention von € 45.006,68 gewährt. sengasse und Helblingstraße (als Änderung des Flächenwidmungs-

planes Nr. 80/ec), gemäß § 36 Beschluss (einstimmig): TROG 2011, 2. Entwurf Die Subventionsanträge des Kulturaus- GR Mag. Krackl: Während der gesetzlichen schusses vom 11.04.2016 für den Bereich Frist zur Auflage des 1. Entwurfes sind zwei "Kultur" werden unter Berücksichtigung vor- Stellungnahmen eingegangen. Diese wur- stehender Abstimmung gemäß Beilage ge- den im Bericht der Mag.-Abt. III, Stadtpla- nehmigt. nung, Stadtentwicklung und Integration, der dem Akt beiliegt, ausführlich behandelt und im Ausschuss für Stadtentwicklung, Wohn- GR Mag. Krackl referiert die Anträge des bau und Projekte beraten. Ausschusses für Stadtentwicklung, Wohn- bau und Projekte vom 04.02.2016, Hinsichtlich des raumordnungsfachlichen 03.03.2016 und 07.04.2016: und -rechtlichen Anspruches auf weitest- mögliche Vermeidung von Nutzungskonflik- ten war und ist eine Grundlage in der Pro- 36. Maglbk/14992/SP-BB-WI/1 jektentwicklung der Sportanlage, eine größtmögliche Rücksichtnahme auf die Entwurf des Bebauungsplanes Nachbarschaft sicherzustellen und dies gut- Nr. WI - B25, Wilten, Bereich zwi- achterlich nachzuweisen. schen Fritz-Pregl-Straße, Schöpf- straße, Peter-Mayr-Straße und Das Projekt wurde inzwischen mittels eines Freisingstraße (als Änderung des Wettbewerbes konkretisiert und die bereits Bebauungsplanes Nr. WI - B4), ursprünglich geforderten Gutachten (Immis- gemäß § 56 Abs. 1 TROG 2011 sionen) vorgelegt. GR Mag. Krackl: Der Ausschuss für Stadt- Im Sinne eines rechtlich einwandfreien Ver- entwicklung, Wohnbau und Projekte emp- fahrens wird hiermit die Auflage eines zwei- fiehlt dem Gemeinderat einstimmig: ten, unveränderten Entwurfes des Flächen- widmungsplanes vorgeschlagen. Beschluss (einstimmig): Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Antrag des Ausschusses für Stadtentwick- Wohnbau und Projekte empfiehlt dem Ge- lung, Wohnbau und Projekte vom meinderat einstimmig: 07.04.2016: Beschluss (einstimmig): Die Auflage des Entwurfs des Bebauungs- planes Nr. WI - B25, Wilten, Bereich zwi- Antrag des Ausschusses für Stadtentwick- schen Fritz-Pregl-Straße, Schöpfstraße, Pe- lung, Wohnbau und Projekte vom ter-Mayr-Straße und Freisingstraße (als Än- 07.04.2016: derung des Bebauungsplanes Nr. WI - B4), Die Auflage des Entwurfs des Flächenwid- gemäß § 56 Abs. 1 TROG 2011, wird be- mungsplanes Nr. PR - F13, Pradl, Bereich schlossen. zwischen Paschbergweg, Wiesengasse und Helblingstraße (als Änderung des Flächen- widmungsplanes Nr. 80/ec), gemäß § 36 TROG 2011, 2. Entwurf, wird beschlossen. Die Auflagefrist wird gem. § 64 Abs. 4 Tiro- ler Raumordnungsgesetz (TROG) auf zwei Wochen herabgesetzt.

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38. Maglbk/15050/SP-FW-AL/1 über die dem Entwurf entsprechende Ände- rung des Bebauungsplanes gefasst, wobei Entwurf des Flächenwidmungs- dieser Beschluss jedoch erst dann rechts- planes Nr. AL - F50, Arzl, Bereich wirksam wird, wenn innerhalb der Auflage- nordwestlich Framsweg, Purn- frist keine Stellungnahme zum Entwurf von hofweg 35 bis 47 und Teilfläche einer hierzu berechtigten Person oder Stelle der Gp. 1736 Purnhofweg Ecke abgegeben wird. Finkenbergweg, alle KG Arzl (als Änderung der Flächenwidmungs- Mit Eintritt der Rechtskraft dieses Bebau- pläne Nr. AL - F1 und Nr. AL - ungsplans treten alle im Planungsbereich F36), gemäß § 36 Abs. 2 sowie vorausgehenden bebauungsplanmäßigen § 111 Abs. 4 TROG 2011 Bestimmungen außer Kraft. GR Mag. Krackl: Der Ausschuss für Stadt- entwicklung, Wohnbau und Projekte emp- 40. Maglbk/13255/SP-FW-WI/1 fiehlt dem Gemeinderat einstimmig: Entwurf des Flächenwidmungs- Beschluss (einstimmig): planes Nr. WI - F26, Wilten, Ecke Antrag des Ausschusses für Stadtentwick- Duile- und Feldstraße (als Ände- lung, Wohnbau und Projekte vom rung des Flächenwidmungsplanes 07.04.2016: Nr. 80/ej), gemäß § 36 Abs. 2 so- wie § 111 Abs. 4 TROG 2011 Die Auflage des Entwurfs des Flächenwid- mungsplanes Nr. AL - F50, Arzl, Bereich GR Mag. Krackl: Der Ausschuss für Stadt- nordwestlich Framsweg, Purnhofweg 35 entwicklung, Wohnbau und Projekte emp- bis 47 und Teilfläche der Gp. 1736 Purn- fiehlt dem Gemeinderat einstimmig: hofweg Ecke Finkenbergweg, alle KG Arzl Beschluss (einstimmig): (als Änderung der Flächenwidmungspläne Nr. AL - F1 und Nr. AL - F36), gemäß § 36 Antrag des Ausschusses für Stadtentwick- Abs. 2 sowie 111 Abs. 4 TROG 2011, wird lung, Wohnbau und Projekte vom beschlossen. 07.04.2016: Die Auflage des Entwurfs des Flächenwid- mungsplanes Nr. WI - F26, Wilten, Ecke 39. Maglbk/14775/SP-BB-MÜ/1 Duile- und Feldstraße (als Änderung des Entwurf des Bebauungsplanes Flächenwidmungsplanes Nr. 80/ej), gemäß Nr. MÜ - B16, Mühlau, Bereich § 36 Abs. 2 sowie § 111 Abs. 4 zwischen Anton-Rauch-Straße TROG 2011, wird beschlossen. und Holzgasse (als Änderung des Gleichzeitig wird gemäß § 70 Tiroler Raum- Bebauungsplanes Nr. MÜ - B14), ordnungsgesetz (TROG) der Beschluss gemäß § 56 Abs. 1 TROG 2011 über die dem Entwurf entsprechenden Än- GR Mag. Krackl: Der Ausschuss für Stadt- derungen des Flächenwidmungsplanes ge- entwicklung, Wohnbau und Projekte emp- fasst, wobei dieser Beschluss jedoch erst fiehlt dem Gemeinderat einstimmig: dann rechtswirksam wird, wenn innerhalb der Auflagefrist keine Stellungnahme zum Beschluss (einstimmig): Entwurf von einer hierzu berechtigten Per- Antrag des Ausschusses für Stadtentwick- son oder Stelle abgegeben wird. lung, Wohnbau und Projekte vom Mit Eintritt der Rechtskraft dieses Flächen- 07.04.2016: widmungsplanes treten alle im Planungsbe- Die Auflage des Entwurfs des Bebauungs- reich vorausgehenden Widmungen außer planes Nr. MÜ - B16, Mühlau, Bereich zwi- Kraft. schen Anton-Rauch-Straße und Holzgasse (als Änderung des Bebauungsplanes Nr. MÜ - B14), gemäß § 56 Abs. 1 TROG 2011, wird beschlossen. Gleichzeitig wird gemäß § 70 Tiroler Raum- ordnungsgesetz (TROG) der Beschluss

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41. Maglbk/13101/SP-BB-RE/1 darüber philosophieren, wo alle anderen herkommen, die jetzt in die Stadt Innsbruck Bebauungsplan Nr. RE - B12, ziehen wollen. Es gibt diese Studien. Wir Pradl-Reichenau, Bereich westlich haben bereits darüber gesprochen. Deshalb und östlich der Prinz-Eugen- ziehe ich es auch nicht in die Breite. Straße zwischen Kärntner Straße und Reichenauer Straße (als Än- Wir sagen, dass die Stadt voll ist. Es gibt derung der Bebauungspläne kein Recht zu sagen, dass man in die Stadt Nr. RE - B1 und Nr. RE - B11), ge- Innsbruck zieht und diese dazu eine Woh- mäß § 56 Abs. 1 TROG 2011 nung bauen muss. Das ist Fakt. Umland- gemeinden praktizieren das bereits schon GR Mag. Krackl: Während der gesetzlichen länger. Ich nehme das Beispiel Axams her. Frist sind drei Stellungnahmen eingegan- Dort hat der Bürgermeisterkandidat gesagt, gen. Zwei davon beziehen sich auch auf dass er gegen jeden weiteren Zuzug ist. den Entwurf des Ergänzenden Bebauungs- Andere Gemeinden in Tirol haben das auch planes Nr. RE - B12/1. Die Stellungnahmen gesagt. Wir nehmen auch in Anspruch, das liegen dem Akt im Original bei. zu sagen. In den Stellungnahmen wird dargelegt, dass Man muss sich darüber schon im Klaren die vielen Bewohnerinnen und Bewohnern sein, wenn man 20.000 bis 30.000 Men- des Bereiches westlich der Prinz-Eugen- schen herholt. Wo bewegen sich diese, wo Straße eine Beibehaltung der bestehenden verbringen diese ihre Freizeit? Schaut, was Siedlungs- und Baustruktur sehr wichtig ist jetzt, im Vergleich zu vor zwanzig Jahren, und somit der gegenständliche Bebauungs- auf der Nordkette oben los ist. Man muss planentwurf unterstützt wird. schon an alles denken. Die Stellungnahmen wurden im Bericht der Abgesehen davon, haben sich die Bewoh- Mag.-Abt. III, Stadtplanung, Stadtentwick- nerinnen und Bewohner im Pradler Saggen lung und Integration, der dem Akt beiliegt, ja wohlgefühlt. Das ist ja keine schlechte ausführlich behandelt und im Ausschuss für Wohngegend. Wenn man über Nacht hört, Stadtentwicklung, Wohnbau und Projekte dass man "abfliegen" sollte, da abgerissen eingehend beraten. wird, ist das zur Kenntnis zu nehmen. Ich Der Ausschuss für Stadtentwicklung, sehe voraus, dass es noch einige Schwie- Wohnbau und Projekte empfiehlt dem Ge- rigkeiten geben wird. meinderat einstimmig, Es ist nicht der einzige Platz. Wir reden den Bebauungsplan Nr. RE - B12, Pradl- auch von den Südtiroler Häusern draußen Reichenau, Bereich westlich und östlich der Am Rain und An der Furt, die auch zur Prinz-Eugen-Straße zwischen Kärntner Gänze geschliffen werden. Es betrifft auch Straße und Reichenauer Straße (als Ände- den Eichhof, der erst vor Kurzem general- rung der Bebauungspläne Nr. RE - B1 und saniert wurde. Es betrifft die Egger-Lienz- Nr. RE - B11), gemäß § 56 Abs. 1 Straße, die zum Stadtbild gehört. Das Wie- TROG 2011, zu beschließen. dererkennungsmerkmal der Stadt Innsbruck wird in zehn oder zwanzig Jahren, wenn es Mit Eintritt der Rechtskraft dieses Bebau- wirklich so kommt, die Frau Hitt sein. Man ungsplanes treten alle im Planungsbereich wird dann sagen, dass das dort oben noch vorausgehenden bebauungsplanmäßigen steht und das also die Stadt Innsbruck ist. Bestimmungen außer Kraft. Diese Entwicklung wollen wir einfach nicht. GR Haager: Mit diesem Beschluss wird et- Es ist unsere Heimatstadt und die wollen wir was eingeleitet, das unsere Stadt nachhaltig uns in großen Zügen bewahren. Es ist uns verändern soll. Ich spreche davon, dass der auch ganz klar, dass man "hie und da" et- Pradler Saggen - nunmehr zur Reichenau was Neues machen muss. Das wollen wir gehörend - zum größten Teil geschliffen nicht bekämpfen. In diesem Ausmaß lehnen werden sollte, um neuen Wohnungen Platz wir diese ganze Entwicklung aber ab. Wir zu machen. sind uns sicher, dass jene, die das ableh- Wir sind natürlich für Wohnungen für die nen, von Tag zu Tag mehr werden. Innsbruckerinnen und Innsbrucker. Ich be- tone das ausdrücklich und möchte nicht

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GR Mag. Krackl: Ich wollte nur kurz auf das eine gemeinsame Garageneinfahrt geplant, Gerücht zum Eichhof eingehen. Mir ist nicht damit man im Innenhof die entsprechenden bekannt, dass dieser komplett abgetragen Freiflächen hat. wird. Ich weiß nicht, woher das kommt. Wir haben dort Fotos gemacht. GR (GR Haager: Es betrifft zumindest die Men- Mag. Krackl war auch dort. Ich sage, dass schen die in der Ecke Langstraße/Krane- das sozialer Wohnbau ist und besser ist als witterstraße bis hinüber zur Lindenstraße privater Wohnbau in der Stadt Innsbruck. wohnen.) Die Aussicht, Freizügigkeit und Möglichkeit, die man dort hat, überzeugt die Menschen. Hier gibt es ein Beteiligungsverfahren mit Ich kann zur Aussage, dass quasi das Alte den Bürgerinnen und Bürgern. hier zerstört wird, nur sagen, dass es hier (GR Haager: Das ist schon einmal ein Teil nicht um Zerstören geht. Es geht darum, des Eichhofes.) sukzessive für die Menschen in der Stadt Aber nicht der ganze Eichhof. Innsbruck eine bessere Wohnung anzubie- ten. Passivhausstandard ist eine dauerhafte (GR Haager: Man spricht aus Erfahrung.) Entlastung der Wohnungskosten. Das kann Man muss schon bei der Wahrheit bleiben. man hier den Menschen anbieten. Die Ne- benräumlichkeiten sind genau das, dass ich nicht im Erdgeschoss, wo jeder vorbeigeht, Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer übergibt den eine Wohnung haben muss, sondern dass Vorsitz an Bgm.-Stellv.in Mag.a Pitscheider. man eine Wohnung hat, die trocken, warm, gut erreichbar und barrierefrei ist.

Ich bitte Euch, seht Euch das einmal an und in a Bgm. Mag. Oppitz-Plörer: Das trifft sich vermittelt den Menschen nicht pausenlos gut, denn heute hatten wir Firstfeier bei dem den Eindruck, dass das eine Verschlechte- Projekt in der Roseggerstraße. Das ist der rung wäre. Gerade was die "Neue Heimat Neubau der Innsbrucker Immobilien GmbH Tirol" Gemeinnützige WohnungsGesmbH & Co KG (IIG). In diesem Zuge war es auch (NHT) und die Innsbrucker Immobilien Thema, wie die Absiedelung bzw. der GmbH & Co KG (IIG) baut, hat eine Dichte, Wechsel der einzelnen Wohnungswerberin- die sich viele Private wünschen würden. Es nen und -werber gerade im Eichhof, der gibt jedoch auch viele private Neubaupro- Südtiroler Siedlung und auch im Pradler jekte, die auch gut sind und bei denen auch Saggen voranschreitet. Es ist Tatsache, wir die Entscheidungen getroffen haben. dass gerade im Bereich Gumppstraße/Prad- Das ist keine Frage. Aber die Qualität, die ler Straße, wo die "Neue Heimat Tirol" Ge- wir bei diesen Häusern der Innsbrucker Im- meinnützige WohnungsGesmbH (NHT) zu mobilien GmbH & Co KG (IIG) anbieten, ist bauen begonnen hat und die Wohnungen einfach sensationell. sichtbar sind, dass die Menschen ein Gefühl bekommen, wie sehr sie sich in ihrer Quali- Die Anlage hat 27 Wohnungen, ist unglaub- tät verbessern können, wenn sie in einen lich ruhig und hat ab dem 3. Geschoß und dieser Neubauten ziehen. Die "Neue Heimat auch von den Gangfenstern rundherum ei- Tirol" Gemeinnützige WohnungsGesmbH nen Ausblick von der Martinswand bis zum (NHT) kann in der Gumppstraße im Bereich Kellerjoch. Es sind wirklich Qualitäten, wo Pradl-Ost früher beginnen als es in ihrem ich für die Mieterinnen und Mieter eine ganz Zeitplan ursprünglich geplant war. massive Verbesserung - vom Grundschnitt bis zur Heizung und Lüftung - erzielen kann. In der Roseggerstraße ist es ähnlich. Hier Deshalb ist es mir wichtig, das hier zu sa- gibt es bereits Anfragen. Die Mieterinnen gen und nicht so stehen zu lassen, dass und Mieter vom Eichhof werden bevorzugt sich quasi durch diesen Beschluss etwas behandelt. verschlechtern würde. Wir waren heute dort und sind ins Haus Endlich können wir für viel mehr Menschen hineingegangen. Es gibt ebenerdig einen zu einem positiven Wohlgefühl beitragen. Abstellplatz für das Fahrrad, den Kinderwa- Man hat es geteilt, aber es wird ein Teil der gen, den Rollator und für den Müll. Man hat Südtiroler Siedlung erhalten. Letztlich ist es einen Aufzug. Mit dem Nebenhaus wurde

GR-Sitzung 21.04.2016 - 278 - eine unglaubliche Verbesserung der Wohn- schen Kärntner Straße und Reichenauer qualität. Straße (als Änderung des Bebauungspla- nes Nr. RE - B1), gemäß § 56 Abs. 2 Nur quasi weil es zweigeschossig ist, heißt TROG 2011, zu beschließen. es noch lange nicht, dass es für die Leute schön ist zum Wohnen. Der Ausblick in der Mit Eintritt der Rechtskraft dieses Bebau- Stadt Innsbruck - wenn man in die Höhe ungsplanes und Ergänzenden Bebauungs- geht - auf die Nordkette und den Patscher- planes treten alle im Planungsbereich vo- kofel mit den Firnhängen ist unglaublich. rausgehenden bebauungsplanmäßigen Deshalb bin ich so eine Verfechterin, dass Bestimmungen außer Kraft. wir in diesem Sinne moderat die Dinge ver- GR Kritzinger: Sollte in der Langstraße und dichten. (Beifall) im Eichhof etwas geschehen? Ich ersuche um Aufklärung. Ist das sicher? Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer übernimmt den GR Mag. Krackl: Den Bebauungsplan ha- Vorsitz von Bgm.-Stellv.in Mag.a Pitscheider. ben wir bereits beschlossen. Jetzt fehlt noch der Ergänzende Bebauungsplan.

Mehrheitsbeschluss (gegen FPÖ und RUDI, Mehrheitsbeschluss (gegen FPÖ und RUDI, 6 Stimmen): 6 Stimmen): Der Antrag des Ausschusses für Stadtent- Der Antrag des Ausschusses für Stadtent- wicklung, Wohnbau und Projekte vom wicklung, Wohnbau und Projekte vom 03.03.2016 (Seite 278) wird angenommen. 03.03.2016 (Seite 276) wird angenommen.

43. Maglbk/9526/SP-BB-DH/1 42. Maglbk/13102/SP-BB-RE/1 Bebauungsplan und Ergänzender Ergänzender Bebauungsplan Bebauungsplan Nr. DH - B11, Nr. RE - B12/1, Pradl-Reichenau, Dreiheiligen, Bereich zwischen Bereich westlich und östlich der Siebenkapellenareal, Ing.-Etzel- Prinz-Eugen-Straße zwischen Straße, Bienerstraße und Kapuzi- Kärntner Straße und Reichenauer nergasse sowie Sebastian-Scheel- Straße (als Änderung des Bebau- Straße 18 (als Änderung der Be- ungsplanes Nr. RE - B1), gemäß bauungspläne Nr. DH - B3, § 56 Abs. 2 TROG 2011 Nr. DH - B4 und Nr. DH - B4/1), GR Mag. Krackl: Während der gesetzlichen gemäß § 56 Abs. 1 und 2 Frist sind zwei Stellungnahmen zum Ent- TROG 2011 wurf des Ergänzenden Bebauungsplanes GR Mag. Krackl: Während der gesetzlichen Nr. RE - B12/1 eingegangen. Diese liegen Frist sind drei Stellungnahmen eingegan- dem Akt im Original bei. gen. Da sich die Stellungnahmen inhaltlich auf Die Stellungnahmen liegen dem Akt bei. Ei- den Bebauungsplan Nr. RE - B12 und nicht ne Stellungnahme ist für den Bebauungs- auf den Ergänzenden Bebauungsplan plan nicht relevant, die zwei anderen richten Nr. RE - B12/1 beziehen, werden sie im Be- sich gegen Höhenfestlegungen bzw. bean- richt zum Bebauungsplan Nr. RE - B12 be- tragen eine Höherzonung. Die Stellung- handelt. nahmen wurden im Bericht der Mag.-Abt. III, Die geforderten privatrechtlichen Vereinba- Stadtplanung, Stadtentwicklung und Inte- rungen liegen vor. gration behandelt und im Ausschuss für Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Stadtentwicklung, Wohnbau und Projekte Wohnbau und Projekte empfiehlt dem Ge- beraten. Insbesondere die gewünschte Hö- meinderat einstimmig, herzonung ist aufgrund der Grundstücks- struktur städtebaulich nicht sinnvoll möglich. den Ergänzenden Bebauungsplan Nr. RE - B12/1, Pradl-Reichenau, Bereich westlich In diesem Sinne wird der Beschluss des und östlich der Prinz-Eugen-Straße zwi- oben genannten Bebauungsplanes vorge- schlagen.

GR-Sitzung 21.04.2016 - 279 -

Die geforderten privatrechtlichen Vereinba- beraten. Hinsichtlich der ersten Stellung- rungen sind ausreichend abgesichert. nahme wird keine Änderung vorgeschlagen, da eine großzügige Bauplatzwidmung mit Der Ausschuss für Stadtentwicklung, dem gegenständlichen Entwurf erfolgt ist. Wohnbau und Projekte empfiehlt dem Ge- meinderat einstimmig: Der zweiten Stellungnahme könnte im Sin- ne der Existenzsicherung entsprochen wer- Beschluss (einstimmig): den, was noch zu prüfen ist, weshalb dieser Antrag des Ausschusses für Stadtentwick- Bereich aus der Beschlussfassung ausge- lung, Wohnbau und Projekte vom nommen werden soll. 04.02.2016: Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Der Bebauungsplan und Ergänzende Be- Wohnbau und Projekte empfiehlt dem Ge- bauungsplan Nr. DH - B11, Dreiheiligen, meinderat einstimmig: Bereich zwischen Siebenkapellenareal, Beschluss (einstimmig): Ing.-Etzel-Straße, Bienerstraße und Kapu- zinergasse sowie Sebastian-Scheel-Stra- Antrag des Ausschusses für Stadtentwick- ße 18 (als Änderung der Bebauungspläne lung, Wohnbau und Projekte vom Nr. DH - B3, Nr. DH - B4 und Nr. DH -B4/1), 07.04.2016: gemäß § 56 Abs. 1 und 2 TROG 2011, wird Der Flächenwidmungsplan Nr. WI - F25, beschlossen. Wilten, Bereich zwischen Brennerstraße, Mit Eintritt der Rechtskraft dieses Bebau- Sill, Trasse der Österreichischen Bundes- ungsplanes und Ergänzenden Bebauungs- bahnen (ÖBB) und Klostergasse (als Ände- planes treten alle im Planungsbereich vo- rung der Flächenwidmungspläne Nr. 753, rausgehenden bebauungsplanmäßigen Nr. 80/ck, Nr. 80/hg, Nr. 80/ho, Nr. 80/fe, Bestimmungen außer Kraft. Nr. 80/ib, Nr. WI - F5, Nr. WI - F10 und Nr. WI - F17), gemäß § 36 Abs. 2 sowie

§ 111 Abs. 4 TROG 2011, wird, verkleinert 44. Maglbk/13244/SP-FW-WI/1 um den Bereich der Hofstelle Brennerstra- Flächenwidmungsplan Nr. WI - ße 7, beschlossen. F25, Wilten, Bereich zwischen Mit Eintritt der Rechtskraft dieses Flächen- Brennerstraße, Sill, Trasse der widmungsplanes treten alle im Planungsbe- Österreichischen Bundesbahnen reich vorausgehenden Widmungen außer (ÖBB) und Klostergasse (als Än- Kraft. derung der Flächenwidmungsplä-

ne Nr. 753, Nr. 80/ck, Nr. 80/hg, Nr. 80/ho, Nr. 80/fe, Nr. 80/ib, 45. Einbringung und Beantwortung Nr. WI - F5, Nr. WI - F10, Nr. WI - von dringenden Anfragen

F17), gemäß § 36 Abs. 2 sowie in a § 111 Abs. 4 TROG 2011 Bgm. Mag. Oppitz-Plörer teilt mit, dass innerhalb der vorgesehenen Frist keine GR Mag. Krackl: Nach der gesetzlichen dringenden Anfragen eingelangt sind. Frist sind zwei Stellungnahmen eingegan- gen. Die Stellungnahmen liegen dem Akt im Original bei. 46. Einbringung und Behandlung von dringenden Anträgen Die erste Stellungnahme bezieht sich auf die Widmungsabgrenzung sowie die Beibe- Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer teilt mit, dass haltung eines Freilandanteiles. Die zweite innerhalb der vorgesehenen Frist keine Stellungnahme betrifft die Festlegung der dringenden Anträge eingelangt sind. Nutzfläche im Rahmen der Sonderfläche

Hofstelle.

Die Stellungnahmen wurden im Bericht der Mag.-Abt. III, Stadtplanung, Stadtentwick- lung und Integration, der dem Akt beiliegt, ausführlich behandelt und im Ausschuss für Stadtentwicklung, Wohnbau und Projekte

GR-Sitzung 21.04.2016 - 280 -

47. Behandlung eingebrachter Anträ- GmbH (IVB), der Verkehrsverbund Tirol ge der Sitzung des Gemeinderates (VVT) oder die Reisebusse sind. vom 17.03.2016 GR Vescoli, in der Früh und während der 47.1 I-OEF 17/2016 Nacht kommen die Reisenden nicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (ÖV), sondern Haltestelle Heiliggeiststraße, Er- mit dem Auto bzw. werden hingebracht. halt der Nutzung durch Reisebus- Zwischen 05:30 Uhr und 23:30 Uhr verkehrt se (GR Vescoli) der Fernbus durchgehend. Jede Stunde GR Vescoli: Ich ersuche kommt bzw. fährt ein Bus. Dazu kommen noch die anderen Reisebusgesellschaften. um Annahme des Antrages. Das sind vor allem jene, die damit werben, Es ist ganz klar, warum. Die Bürgerinnen dass die Passagierinnen und Passagiere, und Bürger, sowie ältere Leute und Frauen die den Bus benützen, den Luxus einer ei- mit Kindern, die mit Bäderbussen auf Urlaub genen Station zum Ein- und Aussteigen und fahren, fahren mit öffentlichen Verkehrsmit- WC-Anlagen hätten. Dort oben gibt es teln (ÖV) zum Hauptbahnhof und gehen überhaupt nichts. dann 50 bis 100 Meter zur Einstiegsstelle Bitte schauen Sie sich das Chaos in der vom Bäderbus. Ich kenne genügend. Dass Heiliggeiststraße an, wenn der Fernbus, die dies ein unheimliches Potential für Lüftner Reisebusse, die Busse vom Verkehrsver- Reisen und auch für andere Reisebüros ist, bund Tirol (VVT) und der Innsbrucker Ver- ist völlig klar. Es ist bitte nicht einzusehen, kehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH dass diese Haltestelle verlegt werden sollte. (IVB) kommen. Wir stehen einfach ganz klar Das zentrale Thema ist, dass die Leute, die dafür. Die Stadt ist auch der Lebensraum mit diesen Bussen auf Urlaub fahren, eine der Innsbruckerinnen und Innsbrucker. Da- zentrale Anbindung an die öffentlichen Ver- zu gehören auch die Bewohnerinnen und kehrsmittel (ÖV) haben. Das gilt auch für Bewohner von Wilten. Mir ist egal, wo es jene, die vom Mittelgebirge herunterkom- wen betrifft. Das muss man auch beachten. men. Diese Busse bleiben auch am Bus- Es geht um eine Umverteilung und Entflech- bahnhof stehen. Es gilt auch für jene, die tung und benötigt längst auch einen Plan für von Telfs mit dem Zug nach Innsbruck fah- Haltestellen der Reisebusse in der Stadt ren. Innsbruck. Hier ist vor allem der Verkehrs- Unter diesem Gesichtspunkt hoffe ich verbund Tirol (VVT) gefragt. Früher sind die schon, dass Bgm.-Stellv.in Mag.a Pit- Busse vom Verkehrsverbund Tirol (VVT) scheider ein Ohr für die Wirtschaft hat. Das über die Südbahnstraße und über die Sa- ist ein extremes, wirtschaftliches Problem lurner Straße gefahren. Jetzt geht alles über für diese Busunternehmen. die Heiliggeiststraße, in welcher sich Volks- schulen (VS) und Neue Mittelschulen befin- GR Grünbacher: Ich ersuche, den (NMS). Das ist nicht so ungefährlich. den Antrag dem Stadtsenat zur selbststän- Ich glaube, man sollte darüber nachdenken, digen Erledigung zuzuweisen. ein neues Paket zu schnüren, damit nicht GRin Eberl: Ich möchte nur kurz erklären, den gesamten Tag alles durch eine Straße warum ich eigentlich gegen diesen Antrag prescht. bin. Ich bin seit über einem Jahr bei der GR Kritzinger: Ich muss hier schon ein Bürgerinitiative "Heiliggeiststraße". Dabei wenig korrigieren. Es dreht sich um die geht es vor allem um diesen Busverkehr. Es Fernbusse, die meinetwegen auch Schmutz betrifft nicht nur den Fernbus und die Rei- machen. In der letzten Gemeinderatssitzung sebusunternehmen. Es betrifft auch nicht so habe ich dazu Stellung genommen und mir sehr die Innsbrucker Verkehrsbetriebe und das jetzt angesehen. Ich bin öfters hinauf- Stubaitalbahn GmbH (IVB), sondern vor al- gegangen. Der Schmutz sind Zigaretten- lem den Verkehrsverbund Tirol (VVT). Wir stummel und nicht viel mehr. Das ist sehr sprechen uns ganz klar für den öffentlichen bedauerlich, aber wir haben gesagt, dass Verkehr (ÖV) aus, egal ob es die Innsbru- man hier nicht in die Fernbusse ein- und cker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn aussteigen sollte. Sie halten sich sieben Mal am Tag dort auf. Man kann sie beim Olym-

GR-Sitzung 21.04.2016 - 281 - piastadion stehen lassen. Der Chef dort ist Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Ich habe eine ohne weiteres bereit, diese aufzunehmen. Bitte. GR Vescoli, wenn dieser Antrag jetzt so abgestimmt wird, landet er vorerst wahr- Es dreht sich hier um den Gelegenheitsver- scheinlich in der Versenkung, da wir auch kehr (Lüftner Reisen usw.), der dort stehen koalitionär vereinbart haben, für alle eine bleibt. Es ist wirklich nur ein kurzer Aufent- Lösung zu finden. Es betrifft ja nicht nur ei- halt gegeben. Die Leute steigen ein und aus nen Busverkehr und macht keinen Sinn, und verschmutzen nichts. Man muss sich wenn jetzt für jede Art von Bus ein Gemein- einmal überzeugen. Eine Stadt wie Inns- deratsantrag kommt. Wir hatten jetzt diese bruck braucht eine Möglichkeit, dass Leute große Besprechung. Inhaltlich abzustimmen ein- und aussteigen können. In jeder Groß- macht keinen Sinn. Ich biete Euch an, dar- stadt ist so etwas gegeben. Wir haben keine über eine Enquete zu machen. Diese dauert andere Möglichkeit. Man muss diese benüt- drei Tage. zen. Es ist nicht ideal, liegt aber neben dem Hauptbahnhof Innsbruck. Man kann nicht Ich kann nur vorschlagen, diesen Antrag sagen, dass die Leute zum Langen Weg dem Stadtsenat zur selbstständigen Erledi- gehen sollten und dann mit einem Taxi her- gung zuzuweisen. auffahren. Nicht jeder hat ein Auto und auch nicht das Geld, sich das zu leisten. Hier Es gibt noch keine Entscheidung und es hat braucht es Rücksicht gegenüber der Bevöl- sich bei diesem ersten großen Termin ge- kerung. zeigt, wie schwierig es ist. Es gab aber be- reits positive Erkenntnisse mit den beiden Eine Innsbruckerin und ein Innsbrucker er- Beteiligungen Olympia-Sport- und Veran- wartet sich, dass sie/er diese Möglichkeit staltungszentrum Innsbruck GesmbH hat. Wir wollen das diskutieren und ausre- (OSVI) und Tiroler Flughafenbetriebsge- den und nicht der Bevölkerung schaden, smbH (TFG). Dabei möchte ich DI Pernetta sondern etwas Nützliches beitragen. Ich sehr loben, der auch gesehen hat, dass das glaube, hier ist der gesamte Gemeinderat Fernbus-Geschäft ein Geschäft sein kann. der Ansicht, wenn man etwas Nützliches Mit den Strukturen (Toilette, Aufenthaltsbe- regeln kann, sollte man es tun und nicht mit reich), die er dort hat, sieht er das auch als Gewalt die Leute irgendwohin verbannen, Geschäft für sich. Vor allem verbessert man dass sie nicht mehr dort einsteigen können damit auch die Qualität. und jetzt da und dort hinfahren müssen. Wir haben vorläufig keine weiteren Plätze. Viel- Wir sind uns doch eins, dass der Zustand in leicht gibt es nach dem Neubau des Ma- der Heiliggeiststraße für den öffentlichen nagement Center Innsbruck (MCI) im ehe- Verkehr (ÖV), die Anrainerinnen, Anrainer, maligen großen Areal der Fennerkaserne Nutzerinnen und Nutzer ohne Toilette und einmal eine Möglichkeit zum Ein- und Aus- im Regen stehend nicht erträglich ist. Ich steigen. Dann kann man das ja nützen. Man gebe GR Kritzinger recht, dass wir eine Lö- kann jedoch nicht am Langen Weg und der- sung für vieles möchten. Hier werden wir gleichen oder wie jetzt gesprochen wurde, noch ringen. den Frachtenbahnhof dazu nützen. Die Ös- Jetzt haben wir die Möglichkeit, diesen An- terreichischen Bundesbahnen (ÖBB) sind trag entweder zu versenken oder dem nicht einverstanden, diesen Platz herzuge- Stadtsenat zuzuweisen. Ich würde noch ben. einmal bitten, darüber nachzudenken, ob Ich weiß nicht, ob Bgm.-Stellv.in Mag.a Pit- das jetzt möglich ist. Zur Diskussion im scheider mit Ihnen einmal darüber gespro- Gemeinderat, was jetzt gut ist oder nicht, chen hat. Momentan besteht also keine an- biete ich gerne an, einen Sondergemeinde- dere Alternative. Vielleicht kommt einmal rat abzuhalten. Nicht nur wir diskutieren etwas zustande. Deshalb sollte der Stadt- darüber, denn dann sind auch die Wirt- senat darüber entscheiden. Ich hätte drin- schaftskammer Tirol (WKO), die Österrei- gend gebeten, dass es hier die Zustimmung chischen Bundesbahnen (ÖBB), die Inns- gibt, dass die Heiliggeiststraße weiterhin brucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn zum Ein- und Aussteigen benützt werden GmbH (IVB), unsere Beteiligungen und die kann. Reisebusunternehmen mit dabei. Ohne die- se kann man das ja nicht machen. GR Ves- coli, möchtest Du dabei bleiben? Dann

GR-Sitzung 21.04.2016 - 282 - stimmen wir es ab und Du kannst bei den Beschluss (einstimmig): Reisebusunternehmen sagen, dass du das Der von GR Vescoli sowie Mituntezeichne- gewollt hast, aber und alle anderen so böse rinnen und Mituntezeichner in der Sitzung waren. Inhaltlich bekommen wir es nicht des Gemeinderates am 17.03.2016 einge- weiter. brachte Antrag wird dem Stadtsenat zur GR Vescoli: Ich habe noch zwei Bemer- Vorberatung zugewiesen. kungen. Zu GRin Eberl möchte ich sagen, dass es mir bitte nicht um die Fernbusse geht. Das möchte ich klären. 47.2 I-OEF 18/2016 (Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Das gehört Stadtpark Rapoldi, Beleuchtungs- aber alles zusammen.) konzept (GR Hitzl) Der Fernbus ist nicht das Thema meines GR Hitzl: Ich ersuche, den Antrages. Ob das jetzt in der Heiliggeist- Antrag dem Stadtsenat zur selbstständigen straße oder um die Ecke ist, ist auch egal. Erledigung zuzuweisen. Wichtig ist, dass man eine Gesamtlösung findet. Ich würde Folgendes anregen: Wir halten Beschluss (einstimmig): gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Tirol Der von GR Hitzl sowie Mitunterzeichnerin- (WKO) einen Sondergemeinderat ab, damit nen und Mitunterzeichnern in der Sitzung Ihr einmal die Unternehmerinnen und Un- des Gemeinderates am 17.03.2016 einge- ternehmer hört. brachte Antrag wird dem Stadtsenat zur Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: GR Vescoli, selbstständigen Erledigung zugewiesen. die haben wir ja gehört. Zu zwölft sind sie da gesessen. Ich kann Dir das gerne berich- ten. Wir können vor der Beschlussfassung 47.3 I-OEF 19/2016 auch einen erweiterten Stadtsenat abhalten. Bozner Platz, Sanierung und in (GR Vescoli: Das wäre schön.) Überwachung (GR Dengg) in Ich sträube mich nicht, denn ich sitze ohne- GR Dengg: Ich weiß nicht, wie das Zeit- hin da. Ich möchte es Euch nur ersparen fenster der Sanierung jetzt aussieht. Die oder wir stimmen ab, ob wir darüber einen neuen Bänke und den Brunnen zu putzen, Sondergemeinderat abhalten. Ich rate es ist jetzt wahrscheinlich das Erste. Was ich Euch nicht. Ich habe genug Lesestoff und schrecklich finde, sind diese "zugebretter- habe damit kein Problem. ten" Toiletten, wenn ich das so nennen darf. GR Vescoli: Wenn wir einen erweiterten Wenn ich bei der Beantwortung lese, dass Stadtsenat abhalten, bin ich dafür. auch keine Toiletten mehr vorgesehen sind, in a ist meine Frage, was dann dort in welchem Bgm. Mag. Oppitz-Plörer: Es steht der Zeitfenster in welchem Umfang vorgesehen Antrag auf Zuweisung des Antrages an den ist? Deshalb denke ich mir, dass das jetzt Stadtsenat zur selbstständigen Erledigung. Fragen sind, wenn Ihr das im Stadtsenat Es gibt verschiedenste Modelle. Bevor je- behandelt. doch irgendetwas in eine Beschlussfassung kommt, können wir es koalitionär auch er- Ich ersuche, den weitern, damit man sieht, wie schwierig das Antrag dem Stadtsenat zur selbstständigen Ganze ist. Ich biete an, Euch hier dazuzu- Erledigung zuzuweisen. nehmen. Vielleicht ist es möglich, wenn Ihr das im Wir können es auch gerne zur Vorberatung Stadtsenat behandelt, mich dazu einzula- zuweisen. Dann ist abgesichert, dass es den. wieder in den Gemeinderat kommt. Das ge- samte Konzept muss mit der Verordnung so GR Grünbacher: Ja und nein. Ja, grund- und so in den Gemeinderat. sätzlich sollten wir uns tatsächlich damit be- schäftigen, was mit dem Bozner Platz pas-

GR-Sitzung 21.04.2016 - 283 - siert. Nein, so einfach ist es nicht, dass man einbart, dass wir ab Herbst einmal gemein- sagt: Eins, zwei, drei. sam an einer Anforderungssammlung arbei- ten. Ich glaube, dass man hier wirklich eine brei- te Diskussion braucht, wozu der Platz die- Wie GR Grünbacher richtig gesagt hat, nen sollte. Du hast jetzt taxativ aufgezählt, werden wir nicht irgendwie herumgestalten, was wir tun sollten. Ist es wirklich nur das sondern müssen gemeinsam überlegen, oder etwas ganz anderes? Das wissen wir was der Platz können muss, welche Funkti- alle nicht. Ich weiß es auch nicht. Das The- onen unbedingt notwendig sind und was ma ist, dass ich auch nicht besonders Lust verzichtbar ist. Von da aus kann man dann habe, diese unterirdischen Toiletten jemals Schritt für Schritt ein Gesamtkonzept entwi- wiederzueröffnen. Da ekelt es mich und ich ckeln. Da werden sicher auch kurzfristige bekomme schon Pusteln, wenn ich nur da- Verbesserungsvorschläge herauskommen, ran denke. die wir z. B. im Rahmen des ganz normalen Instandhaltungsbudgets der Grünanlagen Ich möchte die Zuweisung an den Stadt- oder des Straßenbetriebes auf die Schnelle senat zur selbstständigen Erledigung nur machen können. ein wenig weiter definieren und nicht nur in diesem Bereich, sondern ein grundsätzli- Die Entwicklung eines Konzeptes für den ches Konzept. Eins ist schon klar: Es wird Bozner Platz, das dann z. B. Grundlage für natürlich Zu- und Abflussachse werden. Das einen Gestaltungswettbewerb sein kann, ist heißt, ganz viel werden wir hier nicht ma- eine längere Sache. Dass ich das für die chen können, da der Verkehr dort hinaus- Stadt und die Mag.-Abt. III, Stadtplanung, gehen muss. Irgendwie anders geht es Stadtentwicklung und Integration, gemein- nicht. sam mit der Initiative der dortigen Kaufleute und der Bezirksstelle der Wirtschaftskam- Wir haben natürlich eine wunderschöne In- mer Tirol (WKO) ab Herbst angehe, habe nenstadt, die wir jetzt mit sehr viel Geld ich bereits vereinbart. Es wird natürlich ir- hergerichtet haben. Es mündet auf den gendwann einmal in einen Gestaltungswett- Bozner Platz und dieser ist nicht in der bewerb münden. Die Frau Bürgermeisterin Klasse wie die anderen Straßen. Das ist so. und ich haben übrigens auch gegenüber (GRin Dengg: Er passt nicht dazu.) den Kaufleuten und allen anderen Interes- GR Vescoli: Die Kaufmannschaft der In- sierten schon mehrfach gesagt, dass sich nenstadt will den Bozner Platz schon lange das bei der jetzigen Sammlung von Groß- umgestalten. In der Wirtschaftskammer Tirol projekten in dieser Legislaturperiode ver- (WKO) reden wir bereits seit zehn Jahren lässlich nicht spielt. darüber. Sogar der Besitzer vom Babyhaus Es ist irgendwann - ab dem Jahre 2018 - in Haidegger hat schon darüber gesprochen. die mittelfristige Finanzplanung einzutakten. Ich glaube, es würde sich ein gesamtes Weil es ein längerer Prozess ist, hindert uns Konzept für Bozner Platz anbieten, wo das das aber nicht daran, jetzt schon gemein- auch Platz haben muss. Unter diesem Ge- sam darüber nachzudenken, wie wir es an- sichtspunkt würde ich das richtig finden, gehen. Ich glaube, in diesem Sinne ist Euer dass es als Teil der Bozner Platz-Geschich- Antrag beim Stadtsenat gut aufgehoben, da te in den Stadtsenat kommt, die wir sowieso er Teil dieses Prozesses ist, der hier be- hier anpacken wollen, sollte ich richtig in- gonnen wurde. formiert sein. Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Es steht der StR Mag. Fritz: Ich glaube wir wissen, dass Antrag auf Zuweisung an den Stadtsenat sich eine Initiative von Kaufleuten rund um zur selbstständigen Erledigung mit der Zu- den Bozner Platz gebildet hat, die sich auch sage, GR Mitglieder einzubeziehen. einige Sofortmaßnahmen zur Verbesserung Beschluss (einstimmig): und besseren Vermarktung überleg hat. Es war eine Sitzung, die vom Verein "Innsbru- Der von GRin Dengg sowie Mitunterzeichne- cker Innenstadt - rund um die Annasäule" rinnen und Mitunterzeichnern in der Sitzung und der Bezirksstelle der Wirtschaftskam- des Gemeinderates am 17.03.2016 einge- mer Tirol (WKO) einberufen war. Ich bin mit brachte Antrag wird dem Stadtsenat zur ihnen zusammengesessen. Wir haben ver- selbstständigen Erledigung zugewiesen.

GR-Sitzung 21.04.2016 - 284 -

47.4 I-OEF 20/2016 beträgt, muss ich sagen, dass wir in der Stadt Innsbruck mit € 99,60 sehr teuer sind. Stadtpark Rapoldi, Überwachung des Einhaltens der Verordnung Aus sozialen Gesichtspunkten - wenn wir zum Schutze der städtischen schon an die Investition in "Für Innsbruck" Parkanlagen und der Spielplatz- denken - wäre das eine Investition, dass ordnung, Ausdehnung der man für das erste Tier, das natürlich kein Schutzzone (GR Vescoli) scharfer Hund sein sollte, die Hundesteuer auf € 0,-- reduziert. GR Vescoli: Ich glaube, dass ich den An- trag nicht mehr vorlesen muss und es ist Ich ersuche auch begründet, warum wir das so wollten. um Annahme des Antrages. Ich ersuche um Annahme des Antrages. Mehrheitsbeschluss (gegen FPÖ, RUDI und PIRAT, 7 Stimmen): Mehrheitsbeschluss (gegen FPÖ, RUDI und Der von GR Vescoli sowie Mitunterzeichne- PIRAT, 7 Stimmen): rinnen und Mitunterzeichner in der Sitzung des Gemeinderates am 17.03.2016 einge- Der von GR Vescoli sowie Mitunterzeichne- brachte Antrag wird dem Inhalte nach abge- rinnen und Mitunterzeichner in der Sitzung lehnt. des Gemeinderates am 17.03.2016 einge- brachte Antrag wird dem Inhalte nach abge- lehnt. 47.6 I-OEF 22/2016 Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Ich darf aber Auslaufklausel (Sunset Legislati- ergänzen, dass die Mobile Überwachungs- on) für städtische Rechtsnormen gruppe (MÜG) dort verstärkte Einsätze hat. (GR Ullmann) Derzeit ist das ein Hot Spot. Gestern hatten wir mit dem Land Tirol, der Polizei, der Mo- GR Ullmann: Ich ersuche, den bilen Überwachungsgruppe (MÜG), der Ti- Antrag dem Stadtsenat zur selbstständigen roler Soziale Dienste GmbH (TSD) usw. die Erledigung zuzuweisen. Arbeitsgruppe Sicherheit. Gott sei Dank gibt es die Videoüberwachung. Die zusätzlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Mobilen Beschluss (einstimmig): Überwachungsgruppe (MÜG) sind vor allem im Rapoldipark eingesetzt. Der von GR Ullmann sowie Mitunterzeich- nerinnen und Mitunterzeichner in der Sit- zung des Gemeinderates am 17.03.2016 47.5 I-OEF 21/2016 eingebrachte Antrag wird dem Stadtsenat zur selbstständigen Erledigung zugewiesen. Hundesteuer, Neufestsetzung im Voranschlag der Landeshaupt- stadt Innsbruck für die Rech- 48. Allfällige Debatten gemäß § 18 nungsjahre 2017/2018 Geschäftsordnung des Gemeinde- (GR Vescoli) rates (GOGR) GR Vescoli: Mich haben sehr viele Perso- 48.1 Öffentliche WC-Anlagen im Stadt- nen angesprochen. Vor allem waren es älte- gebiet, Kosten, Wartung und Aus- re Leute, Pensionistinnen und Pensionisten, bau (GRin Dengg) die die Erhöhung der Hundesteuer natürlich nicht positiv gefunden haben. Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Die von GRin Dengg sowie Mitunterzeichnerin und Wir haben eine Auflistung der Hundesteuer Mitunterzeichnern in der Sitzung des Ge- in anderen Bundesländern und anderen meinderates am 17.03.2016 eingebrachte Städten angeführt. Wenn ich mir denke, Anfrage wird wie folgt beantwortet: dass die Hundesteuer in € 40,--, in Eisenstadt € 40,60, in St. Pölten € 45,-- in Frage 1.: Bis vor Kurzem bestand eine öf- Bregenz € 52,50 und in Linz € 44,-- pro Jahr fentliche WC-Anlage am Bozner Platz. Ist

GR-Sitzung 21.04.2016 - 285 - es angedacht, diese zu sanieren und wie- bruck: Ernst Falger, Pacherstraße 1, der in Betrieb zu nehmen? Innsbruck, ausgenommen jene WC- Antwort: Nein. Anlagen, die von einem Dritten betreut werden. Frage 2.: Falls ja, wann soll diese Anlage wieder benutzbar sein? Frage 7.: Wie oft werden die öffentlichen WC-Anlagen der Landeshauptstadt gerei- Antwort: Siehe Antwort zu Frage 1. nigt? Frage 3.: Welche weiteren Standtorte öf- Antwort: siehe Beilage. fentlicher WC-Anlagen - außer den im An- fragetext genannten - weist die Landes- Frage 8.: Welche finanziellen Aufwendun- hauptstadt Innsbruck auf? gen fallen für den Betrieb der öffentlichen WC-Anlagen pro Monat im Durchschnitt an Antwort: bzw. welche Aufwendungen wurden jeweils - Inn-Promenade Olympisches Dorf, in den Jahren 2011 bis 2015 getätigt? Kajetan-Sweth-Straße Antwort: In den letzten fünf Jahren sind für - Fennerareal Reinigung, Betrieb, Heizung und Instandhal- tung jährlich rund € 220.000,-- angefallen, - Innrain Terminal gesamt ca. € 1,1 Mio., davon Betreuung - Gästehaus Igls, Hilberstraße 15 inkl. Reinigung ca. € 880.000,-- (Details sie- he Beilage); - Inn-Promenade General-Eccher-Straße Markthalle Innsbruck, € 22.000,-- jährlich. (Höhe Kneippanlage) Anhang laut Stadtsenatsbeschluss vom - Tivoli 20.07.2010: - Markthalle Der angefallene zeitliche Arbeitsaufwand aller Dienststellen zur Erstellung dieser Be- Frage 4.: Ist innerhalb der laufenden Legis- antwortungsvorlage beträgt zwei Stunden. laturperiode die Errichtung weiterer öffentli- cher WC-Anlagen geplant? Eine Kopie der Anfragebeantwortung ge- mäß Bericht des Büros des Magistratsdirek- Antwort: Ja. tors vom 12.04.2016 wurde den Klubs und Frage 5.: Falls ja, an welchen Standorten den nicht einem Klub angehörenden Ge- und wann sollen diese in Betrieb genom- meinderatsmitgliedern am Beginn der Sit- men werden? zung des Gemeinderates zur Verfügung ge- Antwort: Zum Beispiel im Neubau Ma- stellt. nagement Center Innsbruck (MCI). Frage 6.: Welche Dienststelle des Stadt- 49. Einbringung von Anfragen magistrats ist für die Wartung, Reinigung und allfällige Sanierung der öffentlichen 49.1 MagIbk/13885/111D-POL/6 WC-Anlagen zuständig? Flüchtlingsunterkunft am Pasch- Antwort: bergweg (Tennishalle), Umgang mit dem Inventar (GRin Gregoire) - Für die Wartung im Namen und auf in Rechnung der Stadt Innsbruck: GR Gregoire: Ich stelle gemeinsam mit Melanie Mair (Hausverwalterin Inns- meiner Mitunterzeichnerin und meinen Mit- unterzeichnern folgende Anfrage: brucker Immobilien GesmbH & Co KG {IIG}) Das elektronische Nachrichtenportal "unsertirol24" berichtete am 15.04.2016 un- - Für die Instandhaltung im Namen und ter der Überschrift "Flüchtlingsunterkunft: auf Rechnung der Stadt Innsbruck: Matratzen grundlos entsorgt", wie folgt: Walter Vötter (Techniker Innsbrucker Immobilien GmbH & Co KG {IIG}) "Die Innsbrucker Bevölkerung ist schockiert. Als vor wenigen Tagen die Flüchtlingsunter- - Für die Reinigung/Betreuung im Na- kunft am Paschbergweg (Tennishalle) ge- men und auf Rechnung der Stadt Inns- räumt wurde, ging man dabei sehr verant-

GR-Sitzung 21.04.2016 - 286 - wortungslos mit Möbeln und Matratzen aus bzw. Einkaufspreis - handelt es sich der Unterkunft um, kritisieren zahlreiche dabei? Bürger in Gesprächen mit "unsertirol24". 6. Warum wurde das Inventar der vorma- Diese wertvollen Möbelstücke seien nämlich ligen Unterkunft am Paschbergweg allesamt vor den Augen der Innsbrucker nicht für die Ausstattung anderer entsorgt worden und stapeln sich zurzeit in Sammelunterkünfte für Drittstaatsan- großen Müllcontainern vor der ehemaligen gehörige verwendet? Warum wurden Unterkunft. Für die neue Unterkunft hinge- nicht zumindest leicht reinig- bzw. des- gen seien bereits sämtliche dieser Möbel infizierbare Gegenstände wie Möbel ei- neu gekauft worden, was viele Bürger zor- ner anderen karitativen Nutzung zuge- nig stimmt. Viele aufmerksame Bürger be- führt? richteten, es handle sich bei den weggewor- fenen Möbeln größtenteils um wertvolle Sa- Gregoire, Dengg, Haager, Sattlegger, chen, die sicherlich noch anderweitig ihre Vescoli und Vones, alle eigenhändig Verwendung gefunden hätten. Einige Meter neben der Unterkunft müssen Obdachlose auf alten Matratzen unter einer Brücke 50. Einbringung von Anträgen schlafen, während man die Sachen aus der 50.1 I-OEF 24/2016 Flüchtlingsunterkunft einfach so entsorgt. 'Das macht mich zornig', berichtet ebenfalls Wiesengasse, Einbahnregelung ein Bürger aus dem näheren Umkreis der zwischen Wetterherrenweg und Unterkunft gegenüber 'unsertirol24'." Johann-Strauß-Straße (GRin MMag.a Traweger-Ravanelli) Dem Bericht angehängt sind Bilder eines in a großen, metallenen Müll-Containers mit der GR MMag. Traweger-Ravanelli: Ich stel- Beschriftung "R353" und "Energie AG" ne- le gemeinsam mit meinen Mitunterzeichnern ben dem Matratzen liegen und aus dem folgenden Antrag: ebensolche sowie Wäsche-Gestelle hervor- Der Gemeinderat möge beschließen: ragen. Die zuständigen Dienststellen im Stadtma- In diesem Zusammenhang wird ersucht, gistrat werden beauftragt zu prüfen, inwie- folgende Fragen zu beantworten: weit eine Einbahnregelung in der Wiesen- 1. Entspricht das im oben angeführten Ar- gasse zwischen Wetterherrenweg und Jo- tikel genannte Tatsachensubstrat der hann-Strauß-Straße einerseits zu einem Wahrheit? flüssigeren und sichereren Verkehrsfluss und andererseits zu einer verkehrstechni- 2. Falls ja, welche Gegenstände wurden schen Entschärfung des Straßenabschnittes - aufgeschlüsselt nach Stückzahl, Be- führen kann. Der Fahrradverkehr soll von schaffungsdatum und Neuwert bzw. der Einbahnregelung ausgenommen sein. Einkaufspreis - entsorgt? Die Ergebnisse der Prüfung sind entspre- 3. Falls ja, aus welchem Grund wurde das chend umzusetzen. - offensichtlich in gebrauchsfähigem MMag.a Traweger-Ravanelli, Appler, Gru- Zustand befindliche - Inventar des ber, Hitzl, Kritzinger, Mag. Kogler, Lutz und Quartiers entsorgt? Ullmann, alle eigenhändig 4. In welcher Unterkunft bzw. welchen Für viele Benutzerinnen und Benutzer und Unterkünften werden die bisher am für viele Anrainerinnen und Anrainer ist die Paschbergweg untergebrachten Dritt- Verkehrssituation in der Wiesengasse zwi- staatsangehörigen nun untergebracht? schen dem Wetterherrenweg und der Jo- 5. Soweit das Inventar für diese Nachfol- hann-Strauß-Straße unbefriedigend. Eine geunterkunft bzw. -unterkünfte neu an- Durchfahrt ist bei Gegenverkehr auf Grund geschafft wurde, um welche Gegen- der geringen Straßenbreite nicht möglich. stände - aufgeschlüsselt nach Stück- Mehrmals im Jahr wird bei besonderen An- zahl, Beschaffungsdatum und Neuwert lässen wie zu Allerheiligen, Weihnachten und Ostern (hohe Besucherfrequenz am

GR-Sitzung 21.04.2016 - 287 -

Friedhof-Ost) aber auch bei Großveranstal- Das Ansinnen der Innsbrucker Immobilien tungen im bereits tempo- GmbH & Co KG (IIG), dort einen zehnstö- rär eine Einbahnregelung verordnet. Eine ckigen Wohnturm aus dem Boden zu dauerhafte Einbahnregelung würde sowohl stampfen, ist daher dezidiert zurückzuwei- die temporären Regelungen erübrigen als sen, zumal bei beachtlichen Gesamtkosten auch den betroffenen Straßenbenützerinnen von € 5,7 Mio. ein ausgesprochen unan- und -benützern eine Entlastung bringen. sehnlicher und mit den markanten und we- sentlichen Nachbargebäuden (Hallenbad Nachdem der Fahrradverkehr durch die Amraser Straße, Industrievilla) nicht verein- Straßenbreite keine Einschränkungen er- barer Klotz errichtet werden soll, der die fährt, soll der Fahrradverkehr von der Ein- Reihe der Bausünden im Bereich der östli- bahnregelung ausgenommen sein. Die chen Hunoldstraße noch erweitern würde. Wiesengasse stellt schließlich eine wichtige Fahrradachse dar. Außerdem ist die Erhaltung der bekannten und beliebten Geschäftslokale (Eisgrotte

und Uhrmacher) von öffentlichem Interesse 50.2 I-OEF 25/2016 für die Pradler Bevölkerung. Die Art und Weise, wie im gegenständlichen Zusam- Bestandsgebäude Amraser menhang versucht wird, Druck auf die be- Straße/Hunoldstraße, Beibehal- treffenden Geschäftsleute auszuüben, muss tung (GR Haager) zudem auf das schärfste zurückgewiesen GR Haager: Ich stelle gemeinsam mit mei- werden. nen Mitunterzeichnerinnen und Mitunter- Vielmehr ist dafür zu sorgen, dass die zeichnern folgenden Antrag: Bausünden im Bereich der östlichen Hu- Der Gemeinderat möge beschließen: noldstraße, insbesondere jeweils beide Blö- cke am südlichen und nördlichen Ende der 1. Die Bestandsgebäude auf den Grund- Straße, abgebrochen und durch niedrigere stücken mit den Adressen Amra- und optisch ansprechendere Neubauten er- ser Straße 26 und Hunoldstraße setzt werden. Gp. 1944/6 werden erhalten.

2. Die Stadt Innsbruck als Grundeigentü- merin untersagt der Innsbrucker Immo- 50.3 I-OEF 26/2016 bilien GmbH & Co KG (IIG) insbeson- SeniorInnenausweis, Entfall der dere die Durchführung des geplanten Adresse (GR Kritzinger) Wohnbauprojektes (Büro scharmer - GR Kritzinger: Ich stelle gemeinsam mit wurnig - architekten ZT gmbH). meiner Mitunterzeichnerin und meinen Mit- Haager, Dengg, Gregoire, Sattlegger, unterzeichnern folgenden Antrag: Vescoli und Vones, alle eigenhändig Der Gemeinderat möge beschließen: Der exponierte Zwickel am östlichen Ende Auf den Seniorinnen- und Seniorenauswei- der Friedensbrücke (Kreuzung Amraser sen der Stadt Innsbruck stehen der Name, Straße/Hunoldstraße) ist ein sensibler das Geburtsdatum und die Adresse. Punkt. Auch wenn sich im östlichen Bereich der Hunoldstraße einige kapitale Bausün- Wir stellen den Antrag, dass in Hinkunft die den in Form von unansehnlichen Hochhäu- Adresse auf den Seniorinnen- und Senio- sern befinden, leitet dieses Gebiet grund- renausweisen nicht mehr aufscheint. sätzlich doch in das historische Pradl über Kritzinger, Appler, Gruber, Hitzl, Mag. Jahn, und weist in Summe nach wie vor einen a MMag. Traweger-Ravanelli und Ullmann, großen Anteil an historischer Bausubstanz alle eigenhändig (meist Blockrandbebauung) auf. Die derzeit bestehende, zurückgenommene Bebauung Wenn ein Diebstahl erfolgt oder der Aus- macht im Kontext mit dem gegenüberlie- weis verloren geht, kann mit der Angabe der genden Hallenbad Amraser Straße einen Adresse Missbrauch betrieben werden. Großteil jenes Flairs aus, das diesen "Ein- Auch der Führerschein beinhaltet lediglich gang nach Pradl" umgibt. den Namen, den Wohnort und das Ge-

GR-Sitzung 21.04.2016 - 288 - burtsdatum und keine Adresse. Dasselbe mäß § 111 Abs. 2 Ziffer 3 Gewerbeordnung gilt auch für die viel verwendete e-card. 1994 (GewO) in der geltenden Fassung wird zur Erhaltung der architektonischen Ei-

genschaften Innsbrucks und eines anspre- 50.4 I-OEF 27/2016 chenden Straßenbildes sowie aus Gründen Hungerburgbahn, Einführung der Hygiene und Gesundheitsvorsorge im, einer Monatskarte (GR Vescoli) von den Verkehrsflächen Holzhammerstra- ße - Egger-Lienz-Straße - Anton-Melzer- GR Vescoli: Ich stelle gemeinsam mit mei- Straße - Graßmayrstraße - Südbahnstraße - nen Mitunterzeichnerinnen und Mitunter- Sterzinger Straße - Südtiroler Platz - Brun- zeichnern folgenden Antrag: ecker Straße - Museumstraße - Ing.-Etzel- Der Gemeinderat möge beschließen: Straße - Dreiheiligenstraße - Universitäts- straße - Rennweg - Herzog-Otto-Straße - in a Bgm.-Stellv. Mag. Pitscheider wird beauf- Innrain, eingegrenzten Bereich (Innenstadt) tragt, im Zusammenwirken mit den zustän- untersagt. digen Dienststellen des Stadtmagistrats Innsbruck und der Geschäftsführung der Vescoli, Dengg, Gregoire, Haager, Sattleg- Innsbrucker Nordkettenbahnen Be- ger und Vones, alle eigenhändig triebs GmbH die Möglichkeit bzw. wirt- In der Stadt Innsbruck ist, wie im gesamten schaftliche und bedarfsorientierte Sinnhaf- Bundesgebiet, festzustellen, dass die An- tigkeit der Einführung einer Monatskarte für zahl von Imbissständen, "Schnell-Imbissen" die Hungerburgbahn zu prüfen. und anderen kleinflächigen Einrichtungen Vescoli, Dengg, Gregoire, Haager, Sattleg- zur Aufnahme von Mahlzeiten im Rahmen ger und Vones, alle eigenhändig des freien Gastgewerbes laufend zunimmt. Diese kleingastronomischen Einrichtungen Im Rahmen des Betriebs der alten, stillge- 2 legten Hungerburgbahn war es (zumindest mit Flächen unter 30 m beeinträchtigen in den letzten Jahren) möglich, eine Mo- durch ihr äußeres Erscheinungsbild nicht natskarte zu lösen. Diese Möglichkeit be- nur häufig das Ortsbild, sie schaden auch steht hinsichtlich der neuen Hungerburg- dem österreichischen Tourismusstandort. bahn derzeit nicht. Gäste aus aller Welt besuchen Österreich nicht nur wegen seiner landschaftlichen und Gerade die derzeit bestehende und für drei kulturellen Reichtümer, sondern auch we- Jahre angesetzte Sperre der Riedgasse im gen seines kulinarischen Angebots im Rahmen von Tiefbauarbeiten und die damit Rahmen intakter, historischer Ortsbilder. einhergehenden, verkehrsbedingten Er- schwerungen für Bewohner und Besucher Beschwerden im Zusammenhang mit den des Gebiets Hungerburg, geben jedoch An- gegenständlichen Einrichtungen werden lass, über die Sinnhaftigkeit der Wiederein- immer wieder laut. Die Tageszeitung "Die führung einer Monatskarte zumindest nach- Presse" berichtet dazu in ihrer Ausgabe zudenken. vom 16.01.2010: "Zunehmend werden Klagen laut, dass es zu viele Imbissstände gibt - und diese zudem 50.5 I-OEF 28/2016 das Ortsbild verschandeln. (…) Immer häu- Imbissstände, Untersagung der figer hört man in der Bevölkerung Klagen, Neuerrichtung von Einrichtungen dass die Stände, an denen türkisches Fast- des sogenannten "Freien Gastge- Food verkauft wird, überhandnehmen. (…) werbes" im Innenstadtbereich Eine Sorge, die man in der für Architektur (GR Vescoli) und Stadtgestaltung zuständigen Wiener Mag.-Abt. 19 tatsächlich teilt. (…) Und ge- GR Vescoli: Ich stelle gemeinsam mit mei- rade bei Kebap-Ständen gebe es immer nen Mitunterzeichnerinnen und Mitunter- wieder Dinge, die sich nicht mit der Archi- zeichnern folgenden Antrag: tektur der Stadt vertragen würden. 'Es stört Der Gemeinderat möge beschließen: aufdringliche, farbintensive Werbung', so Die Neuerrichtung von Einrichtungen des Kronberger, 'die eigenwillig und ziemlich flä- sogenannten "Freien Gastgewerbes" ge- chendeckend angebracht wird'. Ein Prob-

GR-Sitzung 21.04.2016 - 289-

lem, das vor allem bei Kebap-Ständen mas- Buden in der Innenstadt verboten. 'Das siv auftrete - bei Würstelständen hätte man schützt nicht nur das historische und archi- diese Sorgen nicht. tektonische Erbe des Stadtzentrums, son- dern auch die Tradition der typischen Kultur Es ist aber nicht nur die optische Gestal- des Gebiets Verona', begründete Bürger- tung, auch die pure Masse ergibt für die meister Flavio Tosi das Verbot. Stadtplaner ein Problem: 'Die Möglichkeit, neue Stände aufzustellen, ist kaum mehr Betroffen seien zudem auch Gyros-Stände vorhanden', so der Experte der Mag.- und Läden, die vor allem Frittiertes verkau- Abt. 19, 'der optische Freiraum in den Stra- fen. Konkret gehe es um Speiselokale die ßen ist schon sehr eingeschränkt'. ( ... ) Was 'das Dekorum unserer Stadt beeinflussen die Vielfalt angeht, herrscht aber eher Dür- könnten', sagte Lega-Nord-Politiker Tosi. re . ( ... ) Immer wieder erklingt die Klage, ( .. . ) dass die Kebap-Stände den klassischen Auch andere italienische Städte haben ent- Wiener Würstelstand verdrängen. ( ... ) Die sprechenden Imbiss-Buden den Kampf an- Mag.-Abt. 59 (Marktservice & Lebensmittel- gesagt. In Florenz, Lucca und Venedig wer- sicherheit) verzeichnet in ihrer Statistik den ähnliche Regeln diskutiert. Dort sind vor 157 Würstelstände, denen 106 sonstige Ki- allem 24-Stunden-Läden, die rund um die oske gegenüberstehen. ( ... )". Uhr Alkohol verkaufen, den Stadtvätern ein Andere europäische Städte, die mit diesem Dorn im Auge. Sie werden in Italien vor al- Problem konfrontiert waren, haben entspre- lem von asiatischen und arabischen Ein- chend reagiert. So hat die Stadt Lucca in wanderern geführt." der Toskana im Jänner 2009 die Eröffnung sogenannter "Ethno-Lokale" im mittelalterli- Hinsichtlich der gesundheitlichen Bedenken sei an den "Gammelfleisch-Skandal" erin- chen Stadtzentrum verboten. Im Dezem- nert, der 2006/2007 aufkam und bis 2012 ber 2009 verbot die Stadt Venedig die Er- deutsche Gerichte beschäftigte. öffnung neuer Schnellimbisse im Stadtge- biet, weil diese immer öfter typisch venezia- nische Lokale aus der Innenstadt verdräng- ten. So berichtet "Die Presse" etwa am 10.10.2011 unter dem Titel "Toskana sagt Bgm.;n Mag." Oppitz-Plörer: Wir sind damit Kebap und Fast Food den Kampf an" Fol- am Ende der Tagesordnung. Ich schließe gendes: die Sitzung. "Der Gemeinderat der renommierten Bade- ortschaft Forte dei Marmi hat die Eröffnung neuer Schnellimbisse verboten, weil sie immer häufiger typische toskanische Lokale Die Schriftführerinnen: aus der Kleistadt am Thyrrenischen Meer verdrängen. Fast-Food und Kebap-Schnell- imbisse würden mit ihren bunten Farben mit m1~~ der Architektur der Badeortschaft nicht ver- träglich sein, verlautete es aus dem Ge- meinderat. ( ... ) Ein Kebap-Konflikt ist im t~· vergangenen August auch in Cittadella bei Padua ausgebrochen: Die Stadtverwaltung JZ hat den Verkauf der Fleischspieße, die aus 7Jo;'''('t der türkischen und arabischen Küche be- kannt sind, untersagt." Die Wochenzeitung "Junge Freiheit" berich- tet am 01 .03.2016 unter dem Titel "Italieni- sche Stadt sagt Döner-Buden den Kampf an" ebenfalls: "Die norditalienische Stadt Verona hat die Eröffnung und den Bau von weiteren Döner-

GR-Sitzung 204.20 16 ANWESENHEITSLISTE

für die Sitzung des Gemeinderates am 21. April 2016

ABENTHUM Franz (FI) ...... jk~~ ......

APPLER Christoph (ÖVP)

BUCHACHER Helmut (SPÖ)

CARLI Thomas (GRÜNE) ! DENGG Andrea (RUDI) ... 4~J\1~ ··· ·m.,d!'.Ci......

, ,. ... "'l .... DUFTNER Mareela (GRÜNE) ...... " / •• ...... -. .. .

EBERL Angela (SPÖ) ...... ?d~......

VONES Egon ~ ~ FEDERSPIEL R"di (RUDI) .0 ',>l'H .....

Mag. FRITZ Gerhard (GRÜNE) fL ......

GREGOIRE Deborah (FPÖ) j ...... - 2- / GRUBER Franz Xaver (OVP) ......

GRÜNBACHER Arno (SPO) .. ..~~~

:G:::::,::::::., "00" 00 .. ,,~""'} <7Y!:;--- Mag.' HEIS Kathnn (GRUNE) .. ~ ~\YI ......

HITZl Franz (OVP)

Mag. JAHN lorenz (OVP)

KAUFMANN Christoph (FI)

KEUSCHNIGG Herlinde (FI)

Mag KOGlER Christian (OVP)

Mag. KRACKl lucas (FI)

Dr.;' KRAMMER-STARK Renate (GRÜNE)

KRITZINGER Helmut (TIROlER SENIORENBUND) - 3-

SAITLEGGER Landoll KUNST ARa,eaS (FPÖ)

MOSER Ellriede

Dr.io MOSER Patrizia (FI)

ONAY Mesut, Akad. Vklm. (GRÜNE) • • • ••• • •••••••• ...... • •••••••-n"I'"O •••••••••••-

Mag.' OPPITZ-PLÖRER Christine (FI ) Oqf~I~

Mag.' YILDIRIM Selma PEC",bANER ErRst (SPÖ) v~{tk~

Mag.' PITSCHEIDER Sonia (GRÜNE) ...... QJ-:!~I~ ......

Dr. in POKORNY-REITIER Marie-Luise (SPÖ)

REISECKER Sophia (SPÖ)

Mag.' SCHWARZL Uschi (GRÜNE)

ULLMANN Wollgang Di~1. IRg ." SPRENGER Da,ia (ÖVP)

SPRINGER Gerda (FI) - 4-

Mag. Dr. iur. STEMESEDER Heinrich (PI g.-!I:v

Mag. STOLL Markus (FI) H' P ...... I

~~~rTRAWEGER-RAVANELLI Barbara C:= .. ~~C;I~. ~..~ .. ~).~...) .. (L.. L .. ~ . ~

~ \~'\ VESCOLI Winfried (FPO) (.C(':Tl H ··U [;wJ (1), ) ~ WALLASCH Kurt (F I) ......

LUTZ Helmut WA~JKeR Anareas (öVP) ~i0L .. Zl. KA-00089/2016

BERICHT ÜBER DIE FOLLOW UP-EINSCHAU 2015

Der gemeinderätliche Kontrollausschuss hat den ihm zugemittelten Bericht der Kontrollabteilung über die Follow up – Einschau 2015 eingehend behandelt und erstattet mit Datum vom 06.04.2016 dem Gemeinderat folgenden Bericht:

Der Bericht der Kontrollabteilung vom 22.03.2016, Zl. KA-00089/2016, ist allen Klubobleuten zugegangen; zusätzlich wird auf die Möglichkeit jedes Gemeindera- tes, den Bericht bei den Akten zum Gemeinderat oder in der Mag. Abteilung I, Kanzlei für Gemeinderat und Stadtsenat einzusehen, verwiesen.

1 Prüfungsgegenstand

1 Die Kontrollabteilung hat im Sinne der Bestimmungen des § 74c des Stadtrechtes der Landeshauptstadt Innsbruck 1975 (IStR) eine Follow up – Einschau zu jenen Berichten durchgeführt, die im Jahr 2015 für den Bereich des Stadtmagistrates verfasst und in weiterer Folge im gemeinderätlichen Kontrollausschuss bzw. im Gemeinderat behandelt worden sind.

Weiters enthält die aktuelle Follow up – Prüfung auch jene Empfehlungen, welche von der Kontrollabteilung anlässlich der im Jahr 2015 durchgeführten Prüfungen von Unternehmungen (und sonstigen Rechtsträgern), die auf Basis der maßgebli- chen Bestimmungen des IStR der Prüfkompetenz der Kontrollabteilung unterlie- gen, ausgesprochen worden sind.

Im Rahmen dieser Prüfungen hat die Kontrollabteilung Empfehlungen ausgespro- chen, deren Umsetzungen im Zuge der seinerzeitigen Anhörungsverfahren entwe- der zugesichert oder nach Möglichkeit bereits erledigt worden sind. Die nach Durchführung der damaligen Anhörungsverfahren noch nicht (gänzlich) umgesetz- ten Empfehlungen waren Gegenstand der nunmehrigen Follow up – Einschau 2015.

Darüber hinaus wurden auch jene Empfehlungen aus der vorangegangenen Follow up – Einschau 2014 wieder aufgegriffen, die nach Einschätzung der Kon- trollabteilung bisher ganz oder teilweise (mit entsprechender Begründung) unerle- digt geblieben waren bzw. zu denen angekündigt wurde, ihnen in Zukunft zu ent- sprechen.

Soweit Empfehlungen der Kontrollabteilung durch Beschlüsse des gemeinderät- lichen Kontrollausschusses bzw. des Gemeinderates verstärkt/ergänzt wurden, ist auch der Realisierungsgrad dieser Beschlüsse überprüft worden. Diesbezüglich wird auf die Ausführungen in Tzn 14, 24, 35 und 50 verwiesen.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 1 2 Vorgangsweise

2 Im Rahmen dieser Prüfung wurden die jeweiligen Dienststellen bzw. Geschäftsfüh- rungen der betroffenen Unternehmungen (und sonstigen Rechtsträger) mit dem Ersuchen angeschrieben, der Kontrollabteilung über zwischenzeitig getroffene Veranlassungen auf direktem Wege zu berichten und diesbezügliche Umset- zungsmaßnahmen durch geeignete Nachweise zu belegen.

Für den Bereich des Stadtmagistrates wurden der Magistratsdirektor sowie die zuständigen Abteilungs- und Amtsleitungen vom Vorhaben der Kontrollabteilung abschriftlich in Kenntnis gesetzt.

Von den geprüften Unternehmen (und sonstigen Rechtsträgern) war – wie bereits anlässlich der jeweiligen ursprünglichen Anhörungsverfahren – bekannt zu geben, welche Berichtspassagen Betriebs- oder Geschäftsgeheimnisse tangieren und da- her eine Behandlung in der vertraulichen Sitzung des Gemeinderates erforderlich machen würden. Die Kontrollabteilung bemerkt, dass in diesem Zusammenhang keine Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse reklamiert worden sind, die einer be- sonderen Berichtsbehandlung bedurft hätten.

3 Die Kontrollabteilung weist darauf hin, dass die in diesem Bericht gewählten per- sonenbezogenen Bezeichnungen aus Gründen der Übersichtlichkeit und leichte- ren Lesbarkeit grundsätzlich nur in einer Geschlechtsform formuliert werden und gleichermaßen für Frauen und Männer gelten.

4 Empfehlungen, die im Prüfungszeitraum 2015 die Nutzung von Skontoangeboten sowie die periodengerechte ordnungsgemäße budgetäre Abrechnung oder die künftige korrekte Verbuchung betrafen, wurden in dieser Einschau nicht weiter ver- folgt. Auf diese Umstände wird von der Kontrollabteilung laufend im Rahmen der routinemäßigen Belegkontrollen besonderes Augenmerk gelegt.

5 Gemäß aufrechter Wohlmeinung des gemeinderätlichen Kontrollausschusses soll- ten nur fristgerecht eingetroffene Stellungnahmen von Dienststellen bei der Be- richtsbehandlung Berücksichtigung finden (gleiche Bedingungen für alle, Ausnah- me nur bei sachlicher Rechtfertigung).

Dabei ist erwähnenswert, dass dem Begehren einer städtischen Dienststelle auf Fristerstreckung von ursprünglich 2 auf 4 Wochen seitens der Kontrollabteilung zugestimmt wurde. Die Stellungnahme der betroffenen Dienststelle langte inner- halb der prolongierten Frist ein und konnte somit im Rahmen des gegenständli- chen Berichtes – so wie alle anderen eingelangten Stellungnahmen – miteinbezo- gen werden.

6 Die Kontrollabteilung weist darauf hin, dass mit der geschilderten Vorgangsweise auch dem Gebot des § 53 Abs. 2 der Geschäftsordnung des Magistrates der Lan- deshauptstadt Innsbruck (MGO) entsprochen wurde, den betroffenen Dienststel- len, Einrichtungen und Rechtsträgern Gelegenheit zur Abgabe sachlich begründe- ter Äußerungen zu geben und diese bei der Abfassung der Prüfberichte zu be- rücksichtigen.

7 Die Empfehlungen in den Berichten der Kontrollabteilung sind – wie bei ähnlichen Einrichtungen der öffentlichen Kontrolle (Rechnungshof, Landesrechnungshöfe) – beratender Natur. In diesem Zusammenhang hat allerdings der Gemeinderat am 29.05.2002 (anlässlich der Behandlung des Berichtes über die Follow up – Ein- schau 2000/2001) den Grundsatzbeschluss gefasst, „dass Empfehlungen der Kon- ……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 2 trollabteilung, die vom Gemeinderat im Rahmen der Behandlung der Berichte zu- stimmend zur Kenntnis genommen werden, als Beschlüsse des Gemeinderates umzusetzen sind“. Die Ergebnisse des jeweilig durchgeführten Anhörungsverfah- rens (z.B. begründete Einwendungen der geprüften Dienststelle, Anmerkungen der Kontrollabteilung hierzu) sind dabei zu berücksichtigen, da sie als Teil des Berich- tes vom Gemeinderat in gleicher Weise wie die Empfehlung zur Kenntnis genom- men worden sind.

8 Bei der Durchführung des in § 53 Abs. 2 der Geschäftsordnung des Magistrates der Landeshauptstadt Innsbruck (MGO) festgelegten so genannten „Anhörungs- verfahrens“ beruft sich die Kontrollabteilung in zeitlicher Hinsicht auf eine seit vie- len Jahren gelebte Praxis.

Grundsätzlich wird den geprüften Dienststellen, Einrichtungen oder Rechtsträgern von der Kontrollabteilung eine 4-wöchige Frist für die Abgabe einer Äußerung ein- geräumt, welche bei Vorliegen einer stichhaltigen Begründung von ihr auch ver- längert werden kann/wird.

Eine Ausnahme bildet dabei die zu Beginn des Jahres durchgeführte Follow up – Einschau. Bei dieser Prüfung, welche im Wesentlichen eine Nachfrage zur Umset- zung der im vergangenen Jahr ausgesprochenen Empfehlungen zum Inhalt hat, wird von der Kontrollabteilung eine verkürzte Stellungnahmefrist von 2 Wochen praktiziert. Dies einerseits deshalb, da die nachgefragten Empfehlungen in den geprüften Dienststellen, Einrichtungen und Rechtsträgern auf der Grundlage der bereits ergangenen Prüfberichte der Kontrollabteilung bekannt sind. Andererseits geht die Kontrollabteilung davon aus, dass im Zeitraum zwischen der von ihr vor- genommenen Prüfung und der Follow up – Einschau von den betroffenen Dienst- stellen bereits Bearbeitungs- bzw. Umsetzungsschritte im Zusammenhang mit den ausgesprochenen Empfehlungen gesetzt worden sind. Somit sind die ausgespro- chenen und in der Follow up – Prüfung nachgefragten Empfehlungen von den Dienststellen, Einrichtungen und Rechtsträgern nicht von Grund auf neu zu bear- beiten, sondern ersucht die Kontrollabteilung darum, ihr den laufenden Bearbei- tungsstand mitzuteilen und nachzuweisen.

Der Kontrollabteilung ist es wichtig zu erwähnen, dass es bislang zu keinen Prob- lemen bei der Einhaltung der gewährten Fristen im Anhörungsverfahren gekom- men ist. Lediglich in Einzelfällen mussten in der Vergangenheit Fristerstreckungen eingeräumt werden.

Nachdem die maßgeblichen Rechtsgrundlagen (IStR und MGO) keine weiteren zeitlichen Bestimmungen für die Abgabe einer Äußerung der betroffenen Dienst- stellen, Einrichtungen oder Rechtsträger normieren, regt die Kontrollabteilung an, die bislang von ihr gepflogene Praxis im Rahmen eines Beschlusses des Kontroll- ausschusses und/oder des Gemeinderates zu dokumentieren bzw. zustimmend zur Kenntnis zu nehmen. Der Beschlussvorschlag lautet wie folgt:

„Zur Durchführung des in § 53 Abs. 2 der Geschäftsordnung des Magistrates der Landeshauptstadt Innsbruck (MGO) festgelegten Anhörungsverfahrens wird von der Kontrollabteilung ein Zeitraum von 4 Wochen vorgesehen. Für die jährlich stattfindende Follow up – Prüfung wird eine verkürzte Frist von 2 Wochen einge- räumt. Diese Fristen können in begründeten Fällen im Ermessen des Leiters der Kontrollabteilung verlängert werden.“

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 3 3 Vorangegangene Follow up – Einschau 2014

9 Diesem Bericht vorangegangen ist der Bericht über die Follow up – Einschau 2014 vom 13.03.2015, Zl. KA-00135/2014. Nach Vorberatung im gemeinderätlichen Kontrollausschuss am 08.04.2015 nahm der Gemeinderat den Bericht über die Follow up – Einschau 2014 in seiner Sitzung vom 23.04.2015 vollinhaltlich zur Kenntnis.

10 Im Rahmen des letztjährigen Follow up – Berichtes ist von der Kontrollabteilung der Stand zu 123 Empfehlungen abgefragt worden. Bei insgesamt 35 Empfehlun- gen dieser Einschau nahm die Kontrollabteilung im Zuge der aktuellen Follow up – Prüfung eine erneute Nachschau vor. Von diesen 35 Empfehlungen der Kon- trollabteilung waren 19 mit „wird in Zukunft entsprochen werden“, 12 mit „teilweise entsprochen“, 3 mit „aus erwähnten Gründen teilweise entsprochen“ und 1 mit „aus erwähnten Gründen nicht entsprochen“ kategorisiert. Das Ergebnis dieser für die Follow up – Einschau 2015 relevanten Empfehlungen ist nachstehend aufgelis- tet:

3.1 Follow up – Einschau 2014 / Bereich Stadtmagistrat Innsbruck

Prüfung Jahresrechnung 2008 (Bericht vom 03.11.2009)

11 Im Rahmen der Prüfung der Gebarung und Jahresrechnung 2008 der Stadtge- meinde Innsbruck hat die Kontrollabteilung in Verbindung mit der Behandlung des Personalaufwandes beim Kapitel „Nebengebühren und Zulagen“ stichprobenartig in die unter der Lohnart 398 – „Heizvergütung“ zur Auszahlung gelangten Entgelte Einsicht genommen. Resümierend zu diesem Kapitel wurde bemerkt, dass die der Gewährung der Heizvergütung zugrunde gelegten Kriterien seit damals 37 Jahren unverändert geblieben sind und allein schon aufgrund der in diesem Zeitraum oh- ne Zweifel stattgefundenen technischen Weiterentwicklung eine inhaltliche Über- arbeitung der Richtlinien erforderlich scheint. In diesem Zusammenhang sollte auch die damals der Zuerkennung der Heizpauschalien unterstellte Überstunden- leistung evaluiert werden. Die Kontrollabteilung wies darauf hin, dass, von wenigen Ausnahmen abgesehen, die Bezieher der Heizvergütung auch ein Überstunden- pauschale erhalten. Da anzunehmen ist, dass ein Großteil der Heizarbeiten in den Bereich der Normalarbeitszeit fällt, müsste daher hinterfragt werden, ob diese Tä- tigkeiten nicht bereits durch den normalen Monatsbezug oder eben durch das Überstundenpauschale abgegolten werden.

Als Reaktion im Anhörungsverfahren hat das geprüfte Amt für Personalwesen an- gekündigt, dass die Frage, ob Heizvergütungen für Schulwarte und Hausmeister noch zeitgemäß und nicht schon durch den normalen Monatsbezug oder durch das Überstundenpauschale abgegolten sind, rasch aufgegriffen und in Gesprä- chen mit den betroffenen Dienststellen erörtert werde. Ein allfälliger Änderungsbe- darf würde den zuständigen Gremien zur Entscheidung vorgelegt werden.

In der Stellungnahme zum Follow up 2009 hat das Amt für Personalwesen be- kannt gegeben, dass über ihr Ersuchen zur gegenständlichen Angelegenheit Stel- lungnahmen der IIG & Co KG und des Amtes für Familie, Bildung und Gesellschaft eingelangt wären. Während sich die IIG & Co KG zusammengefasst für eine Überarbeitung des in Rede stehenden Nebengebührenbereiches aussprach, habe das Amt für Familie, Bildung und Gesellschaft ersucht, die Heizvergütung in der derzeitigen Form aufrecht zu halten. Seitens des Amtes für Personalwesen werde ……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 4 die Angelegenheit weiter verfolgt und als nächster Schritt die vom Amt für Familie, Bildung und Gesellschaft angeführten Begründungen hinterfragt.

Zum weiteren Fortgang der Angelegenheit im Rahmen der Follow up – Einschau 2010 befragt, wurde der Kontrollabteilung mitgeteilt, dass die seitens des Amtes für Personalwesen seinerzeit laufende Überarbeitung des Kataloges der Neben- gebühren und Zulagen in einem weiteren Schritt auch die Überarbeitung der so genannten „Heizpauschalien“ umfassen werde.

Anlässlich der Follow up – Einschau 2011 wurde zu den weiteren Maßnahmen in dieser Angelegenheit berichtet, dass seinerzeit eine Neustrukturierung der Neben- gebühren allgemein in Vorbereitung sei, die – durch Wechsel bei den Verhand- lungspartnern – beginnend mit dem Bereich „Straßenbetrieb“ nach den kommen- den Wahlen zur Personalvertretung eingeleitet werde. Zug um Zug umfasse dies dann den Großteil der Nebengebühren und Zulagen. Aufgrund der Fülle könne ein präsumtiver Abschluss nicht in Aussicht gestellt werden.

Zum Status quo teilte das Amt für Personalwesen im Rahmen der Follow up – Ein- schau 2012 mit, dass die Neugestaltung des Nebengebührenkataloges aufgrund der Neuausrichtung und Überarbeitung des Bauhofkonzeptes ausgesetzt sei.

Auf die neuerliche Anfrage zum Stand der Angelegenheit wurde der Kontrollabtei- lung zum Follow up 2013 berichtet, dass seitens des Amtes für Personalwesen vorgesehen gewesen sei, im Jahr 2014 den Nebengebührenkatalog vor allem für Mitarbeiter im handwerklichen Dienst einer Überarbeitung zu unterziehen.

Erneut zum Fortgang im Zuge der Follow up – Einschau 2014 in dieser Sache be- fragt, informierte das Amt für Personalwesen, dass sich seit 2014 eine Arbeits- gruppe mit der Thematik „Nebengebührenkatalog für MitarbeiterInnen im hand- werklichen Dienst“ beschäftige. Die Vorlage einer entsprechenden Novelle zur Ne- bengebührenverordnung sei nunmehr für 2015 vorgesehen.

Mit dem Feedback zur Follow up – Einschau 2015 teilte das Amt für Personalwe- sen der Kontrollabteilung mit, dass die Überarbeitung des Nebengebührenkatalo- ges seitens der Arbeitsgruppe noch nicht abgeschlossen sei, die Eckdaten jedoch abgesteckt wurden und auch die Zentralpersonalvertretung diesbezüglich infor- miert wurde. Des Weiteren wurde zum Umsetzungsstand bekannt gegeben, dass zum Zeitpunkt der gegenständlichen Follow up – Einschau eine Datenerhebung laufe, um eine Kostengegenüberstellung vom bestehenden Zulagensystem zum geplanten Berechnungsmodus zu ermöglichen. Das geprüfte Amt informierte die Kontrollabteilung, dass nach dieser Kostengegenüberstellung und dem Entwurf für die Novelle der Nebengebührenverordnung die Beratungen mit den diesen Mitar- beiterkreis betreffenden amtsführenden Mitgliedern des Stadtsenates und die Ein- leitung des Verfahrens mit der Zentralpersonalvertretung I geplant sei.

Aufgrund der Fülle von Zuordnungen der neuen Zulagen und in weiterer Folge den damit verbundenen Rechenaufwand sei ein Abschluss und eine Vorlage an die zuständigen politischen Gremien zur Beschlussfassung im Sommer 2016 ange- dacht.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wird in Zukunft entsprochen werden.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 5 Prüfung Jahresrechnung 2010 (Bericht vom 31.10.2011)

12 Im Rahmen der Prüfung der Gebarung und Jahresrechnung 2010 der Stadtge- meinde Innsbruck hat die Kontrollabteilung in Verbindung mit der Prüfung des Per- sonalaufwandes in die unter dem Titel „Belastungszulage“ unter den Lohnarten 350, 354 und teilweise 722 zur Auszahlung gelangten Entgelte Einsicht genom- men.

Resümierend hat die Kontrollabteilung bemerkt, dass die Gewährung der Belas- tungszulage als Abgeltung für zeitliche Mehrleistungen in der Vergangenheit zwar eine gewisse Berechtigung gehabt haben mag, dieser Aspekt aus heutiger Sicht aber nicht (mehr) zutrifft und diese zeitlichen Mehrleistungen von den Zulagen- empfängern nachweislich auch nicht erbracht werden. Die Kontrollabteilung hielt daher eine inhaltliche Evaluierung der Anspruchsvoraussetzungen und Neugestal- tung dieser Zulage für erforderlich.

Das in dieser Angelegenheit angesprochene Amt für Personalwesen hielt im Lichte der historischen Entwicklung eine inhaltliche Betrachtung und Überarbeitung der Belastungszulage für angebracht und notwendig. Dabei wurde als Arbeitsziel an- gedacht, die Zulage im Nebengebührenkatalog dem Grunde nach zu beschreiben und die Zulagenhöhe in Hundertsätzen des Gehaltes eines Beamten der Dienst- klasse V, Gehaltsstufe 2, festzusetzen.

Darüber hinaus wurde im Sinne einer anzustrebenden Reduzierung der bestehen- den Vielzahl von Arbeitstiteln eine Prüfung empfohlen, inwieweit der Empfänger- kreis der Belastungszulage unter drei verschiedenen Lohnarten erfasst werden muss.

Im Rahmen des Anhörungsverfahrens teilte das Amt für Personalwesen mit, dass der Empfängerkreis der Belastungszulage ab Jänner 2012 von drei auf eine Lohn- art zusammengefasst werde.

Zum weiteren Fortgang im Rahmen der Follow up – Einschau 2011 befragt, hat das Amt für Personalwesen bekannt gegeben, dass die Belastungszulage zwi- schenzeitlich auf eine Lohnart zusammengefasst worden ist.

Eine Nachfrage der Kontrollabteilung im Zuge der Follow up – Einschau 2012, inwieweit die vom Amt für Personalwesen angekündigte inhaltliche Betrachtung und Überarbeitung der Belastungszulage in der Zwischenzeit realisiert worden ist, hat ergeben, dass die gegenständliche Thematik wegen der bereits angesproche- nen Überarbeitung des Bauhofkonzeptes und der damit zusammenhängenden Aussetzung der Neustrukturierung der Nebengebühren noch keiner Lösung zuge- führt worden ist.

Im Anhörungsverfahren zur Follow up – Einschau 2013 verwies der Leiter des Am- tes für Personalwesen ebenfalls auf das Vorhaben, den Nebengebührenkatalog im Jahr 2014 vor allem für die Mitarbeiter im handwerklichen Dienst einer Überarbei- tung unterziehen zu wollen.

Im Zuge der Follow up – Einschau 2014 nahm das Amt für Personalwesen wiede- rum Bezug auf die installierte Arbeitsgruppe zur Neuregelung der Nebengebühren und Zulagen für die MitarbeiterInnen im handwerklichen Dienst, wobei in weiterer Folge auch Zug um Zug eine Betrachtung und Überarbeitung der Nebengebühren und Zulagen für MitarbeiterInnen in der allgemeinen Verwaltung angekündigt wur- ……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 6 de. Angemerkt wurde jedoch, dass die Belastungszulage eine Mehrleistungsvergü- tung gemäß § 5 Nebengebührenverordnung darstellt und nicht nur für quantitative, sondern auch für qualitative Mehrleistungen gewährt werden könne. Die derzeiti- gen Belastungszulagen würden daher für Leistungen, welche über den vom Mitar- beiter auf Grund seiner dienstrechtlichen Stellung zu erwartenden Wert seiner Ar- beitsleistung (qualitative Mehrleistungen) hinausgehen, zuerkannt.

Als Stellungnahme zur Follow up – Einschau 2015 wurde die ergänzende Anmer- kung hinsichtlich der qualitativen Mehrleistung des Vorjahres vom Amt für Perso- nalwesen nochmals ins Treffen geführt.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wird in Zukunft entsprochen werden.

Prüfung Sondervermögen der ehemaligen KUF (Bericht vom 29.12.2011)

13 Das Sondervermögen der ehemaligen KUF war/ist in der Weise veranlagt, als ei- nerseits in den Jahren 2003 und 2004 über Beschluss der Verwaltungskommission der KUF Investments in zwei ausschüttende mündelsichere Rentenfonds (bewer- teter Ausweis per 31.12.2010 gesamt € 895.311,63) getätigt worden sind. Neben diesen Veranlagungen bestand/besteht ein Bank-Girokonto sowie ein Wertpapier- verrechnungskonto (Gesamtausweis per 31.12.2010 € 236.547,97). Der Magist- ratsdirektor verfügte im Hinblick auf organisatorische Belange sowie Zuständigkei- ten mit Aktennotiz vom 20.10.2011 unter anderem, dass die erstmalige und künftig laufende Prüfung/Evaluierung der Veranlagungen der KUF-Gelder durch die MA IV zu erfolgen hat. Dazu bemerkte die Kontrollabteilung, dass der Stand auf dem Bank-Girokonto ihrer Meinung nach deutlich zu hoch bemessen war. Zum Stichtag 30.09.2011 wurde auf dem Bankkonto ein Guthabenstand in Höhe von € 211.630,74 ausgewiesen. Als Mittelwert war auf dem Bankkonto im Zeitraum 01.04.2005 bis 30.09.2011 ein Guthaben von ca. € 227.500,00 verfügbar.

Die Kontrollabteilung empfahl der MA IV bezüglich des hohen Guthabenstandes auf dem Bank-Girokonto zu prüfen, ob in diesem Zusammenhang eine zinsbrin- gendere Veranlagungsmöglichkeit besteht. Der Leiter des Referates Subventio- nen/Förderungen des Amtes für Finanzverwaltung und Wirtschaft der MA IV sagte zu, eine Optimierung des (Gesamt-)Portfolios zu prüfen.

Anlässlich der Follow up – Einschau 2012 informierte die MA IV darüber, dass die Veranlagungen (Rentenfondsanteile samt Kontoguthaben) mit Übernahme der Ak- ten geprüft und bislang keine Änderungen vorgenommen worden wären. Dies vor allem mit der Begründung, dass die Veranlagungsprodukte (mündelsichere Ren- tenfondsanteile) dem Sicherheitsbedürfnis der Stadt Innsbruck entsprachen. Vom Sachbearbeiter wurde weiters darauf hingewiesen, dass diese bisherige Vor- gangsweise vor dem Hintergrund der Entwicklung der beiden Fonds (Kurssteige- rungen bei den betreffenden Rentenfonds durch fallendes Zinsniveau) bestätigt erschien. Nachdem das damalige Zinsniveau allerdings vermuten ließ, dass ein weiteres Sinken immer unwahrscheinlicher war, wurde seinerzeit in der MA IV die Neuausrichtung der Veranlagungen geprüft bzw. nach alternativen Veranlagungs- möglichkeiten gesucht.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 7 Zur Follow up – Einschau 2013 teilte die MA IV mit, dass sich in der Veranlagung keine Änderungen ergeben hätten. Als einen wesentlichen Grund dafür wurde die Tatsache ins Treffen geführt, dass es bislang nicht möglich gewesen wäre, den zukünftigen jährlichen Kapitalbedarf des Gesundheitsvorsorgeprogrammes fest- zumachen. Diesbezügliche Abstimmungen zwischen der Personalvertretung und dem Amt für Personalwesen wären noch im Gange gewesen. Erst aufbauend auf dieses Ergebnis könne eine finanzwirtschaftlich sinnvolle und der Risikotragfähig- keit der Stadt Innsbruck entsprechende Veranlagungslösung erarbeitet werden. Unabhängig davon betonte die MA IV, dass sie bis zur Fertigstellung des Konzep- tes natürlich bemüht wäre, das Vermögen unter Einhaltung der Risikovorgaben zinsbringend zu veranlagen.

Im Rahmen der letztjährigen Follow up – Einschau 2014 wurde von der zuständi- gen Dienststelle darauf verwiesen, dass bislang keine Anpassung der Veranla- gung erfolgt sei. Die MA IV vertrat die Einschätzung, dass seitens des Amtes für Personalwesen und der Personalvertretung mit keinen Vorgaben hinsichtlich des jährlichen Kapitalbedarfes mehr zu rechnen wäre. Aus diesem Grund wurde ange- kündigt, die Neustrukturierung mit marktkonformen und zulässigen Veranlagungs- instrumenten schnellstmöglich umzusetzen. Eine entsprechende Umsetzungsmel- dung an die Kontrollabteilung wurde avisiert.

Eine erneute Rückfrage beim zuständigen Sachbearbeiter ergab, dass bislang keine Änderungen bei der Veranlagung vorgenommen worden wären. Dies einer- seits mit der Begründung, dass nach wie vor keine Einigkeit darüber bestehe, in welcher Höhe der jährliche Kapitalbedarf läge (bzw. liegen soll). Andererseits er- mögliche die bisherige Beschlusslage in den städtischen Gremien nach Einschät- zung der betroffenen Dienststelle keine gravierenden Eingriffe in die Veranla- gung(en). Dies scheine allerdings mit dem Voranschlag für das Jahr 2016, welcher die Einnahme der gesamten finanziellen Mittel vorsähe, erstmalig in eine neue Richtung zu gehen. Um die Geldmittel einnehmen zu können, sei nämlich die Auf- lösung aller bestehenden Veranlagungen, welche aus Sicht der zuständigen Dienststelle damit als beschlossen anzusehen wäre, notwendig. Allerdings würde es für notwendig erachtet, im Vorhinein mit der PV bzw. dem Personalamt Einver- nehmen über den weiteren Finanzbedarf herzustellen.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde aus erwähnten Gründen nicht entsprochen.

Prüfung Teilbereiche Winterdienst der Stadt Innsbruck (Bericht vom 05.01.2012)

14 Im Zuge ihrer Prüfung stellte die Kontrollabteilung u.a. fest, dass die Stadt Inns- bruck innerhalb ihres Ortsgebietes die Erhaltung (Straßenreinigung, Erhaltungsar- beiten kleineren Umfangs, Winterdienst, etc.) bestimmter Landesstraßen (B und L) sowie die Errichtung und den Betrieb von Einrichtungen zur Regelung und Siche- rung des Verkehrs (Wartung, Betrieb, Reinigung, u.a.m.) auf Landesstraßen L ver- traglich übernommen hat. Das Ausmaß der zu betreuenden Landesstraßen (B und L) belief sich zum Prüfungszeitpunkt Dezember 2011 auf 15,900 bzw. 8,060 km.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 8 Die hierfür der Stadt Innsbruck gebührenden Erhaltungsbeiträge (sowohl für die ehemaligen Bundesstraßen als auch für die Landesstraßen) haben letztmalig im Jahr 2002 eine Erhöhung erfahren. Im Zuge der Währungsumstellung wurde der für Landesstraßen seit 1997 verrechnete Vergütungssatz um € 1,31 erhöht bzw. auf € 4.180,00 gerundet. Zugleich ist der für die ehemaligen Bundesstraßen seit 01.01.1987 zur Verrechnung gelangte Vergütungssatz um € 0,87 auf € 13.300,00 pro Jahr und km angehoben worden.

Eine beispielhafte Wertsicherungsberechnung der Kontrollabteilung hat ergeben, dass die Stadt Innsbruck bei einer Indexierung des vom Land Tirol zu leistenden Erhaltungsbeitrages in den Jahren 2003 bis 2011 Mehreinnahmen in der Höhe von rd. € 400,0 Tsd. lukrieren hätte können.

Aus diesem Grund hat die Kontrollabteilung empfohlen, mit dem Land Tirol Kon- takt aufzunehmen, um nach Möglichkeit im Verhandlungsweg eine Aufrollung der Erhaltungsbeiträge und einen eventuellen rückwirkenden Ausgleich der Steige- rungsrate erzielen und in weiterer Folge eine Indexierung auch vertraglich veran- kern zu können.

Anlässlich der Behandlung des gegenständlichen Berichtes in der GR-Sitzung vom 26.01.2012 wurde der Beschluss gefasst, dass die Frau Bürgermeisterin „als für die städtischen Finanzangelegenheiten ressortzuständiges Mitglied des Stadtse- nates ersucht wird, sicherzustellen, dass mit dem Land Tirol Verhandlungen mit dem Ziel geführt werden, eine Wertanpassung der mit der Stadt Innsbruck zur Ver- rechnung gelangenden Vergütungssätze bzw. Erhaltungsbeiträge für die Erhaltung von im Stadtgebiet liegenden Landesstraßen B (ehemalige Bundesstraßen) und Landesstraßen L zu erreichen“.

15 Der Umfang der von der Stadt Innsbruck übernommenen Aufgaben (Wartung und Instandhaltung bestimmter Straßenzüge) war den Übereinkommen vom 11.12.1973 bzw. 14.06.1978, abgeschlossen einerseits mit dem Bund und ander- seits mit dem Land Tirol, zu entnehmen.

Unter anderem hat sich im Zusammenhang mit der Erhaltungslänge der Landes- straße L 8 (Dörfer Straße) seit dem Inkrafttreten des mit dem Land Tirol im Jahr 1978 abgeschlossenen Übereinkommens eine Änderung ergeben. Der Kontrollab- teilung wurde mitgeteilt, dass seit einigen Jahren ein kleiner Teil der Rumer Straße als Fortführung der Arzler Straße mitbetreut wird.

Die Kontrollabteilung regte daher an zu klären, ob der Stadt Innsbruck in Bezug auf die Betreuung der zusätzlichen Erhaltungslänge der Landesstraße L 8 (Dörfer Straße) künftig ein höherer als der in den letzten Jahren vom Land Tirol gewährte Erhaltungsbeitrag gebührt. Zudem wurde angeregt, um eine eventuell mögliche Aufrollung der in den vergangenen Jahren vom Land Tirol gewährten Beitragsleis- tungen bemüht zu sein.

16 Jedenfalls sollte mit dem Land Tirol Kontakt aufgenommen werden, um das im Jahr 1978 abgeschlossene Übereinkommen zu adaptieren bzw. zu überarbeiten und zur Verbesserung der Transparenz sämtliche zu betreuende Straßenzüge in ein einziges Vertragskonvolut aufzunehmen.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 9 17 Ferner hielt die Kontrollabteilung fest, dass eine Kostenbeteiligung der Bundes- straßenverwaltung für die Errichtung und Erhaltung aller Einrichtungen zur Rege- lung und Sicherung des Verkehrs trotz mehrerer Anläufe beim Amt der Tiroler Landesregierung bisher nicht erreicht werden konnte. Im Jahr 2002 wurden zwar die von der Stadt Innsbruck betreuten ehemaligen Bundesstraßen B in Landes- straßen B umgewandelt, das mit dem Land zu diesem Zeitpunkt bestehende Übereinkommen jedoch keiner Aktualisierung zugeführt.

Da die für die ehemaligen Bundesstraßen B vertraglich festgelegte Beitragsleis- tung „nur“ die Aufwendungen für die Erhaltung der Straßen und nicht, wie bei den Landesstraßen L, sowohl die Kosten für die Erhaltung der Straßen als auch für die Errichtung und Erhaltung von Einrichtungen zur Regelung und Sicherung des Ver- kehrs umfasst, war nach Ansicht der Kontrollabteilung zu prüfen, ob der vom Land Tirol gewährte Kostenersatz den tatsächlichen Aufwendungen für die Wartung und Instandhaltung entspricht (entsprechen kann). Sollte sich bestätigen, dass die vom Land Tirol für die Landesstraßen B gewährte Beitragsleistung zu gering ist, war nach Meinung der Kontrollabteilung mit dem Land Tirol über die Angemessenheit des Erhaltungsbeitrages zu verhandeln.

In seiner damaligen Stellungnahme hat der Leiter des Amtes für Straßenbetrieb mitgeteilt, dass er gemeinsam mit dem Amt für Tiefbau (und bei Bedarf mit Unter- stützung des Amtes für Präsidialangelegenheiten) mit dem Land Tirol Kontakt auf- nehmen werde, um im Verhandlungsweg eine zufriedenstellende Lösung herbei- zuführen.

Zur Follow up – Einschau 2012 berichtete das Amt für Straßenbetrieb der MA III, dass in Bezug auf die Ausarbeitung einer neuen Vereinbarung zur Erhaltung der Landesstraßen L und B im Stadtgebiet von Innsbruck u.a. auf Weisung des Ma- gistratsdirektors eine Arbeitsgruppe eingerichtet worden ist, welche aus drei städti- schen Mitarbeitern sowie zwei Sachbearbeitern des Amtes der Tiroler Landesre- gierung besteht. Ziel dieser Arbeitsgruppe war es, bis Sommer 2013 einen Ver- tragsentwurf auszuarbeiten, der die Übertragung der Straßenerhaltung der Lan- desstraßen L und B an die Stadt Innsbruck neu regelt.

In der Stellungnahme zur Follow up – Prüfung 2013 teilte der Vorstand des Amtes für Straßenbetrieb mit, dass Grundlagen für einen Vertragsentwurf in der oben an- gesprochenen Arbeitsgruppe ausgearbeitet wurden, die Ausformulierung des Ver- tragsentwurfes aus terminlichen Gründen jedoch noch nicht abgeschlossen war. Die geprüfte Dienststelle nahm an, dass bis Mitte März 2014 der Vertragsentwurf fertiggestellt sein und nach Freigabe durch die Arbeitsgruppe in weiterer Folge dem dafür zuständigen städtischen Gremium zur politischen Behandlung vorgelegt werde.

In ihrer Stellungnahme zur Follow up – Einschau 2014 gab das Amt für Straßenbe- trieb der MA III bekannt, dass auf „Grund des Projektes ‚Landesstraßendienst 2020‘ die Ausarbeitung eines Vertragsentwurfes durch die Landesstraßenverwal- tung deutlich länger gedauert hat“. Ein erster Entwurf wurde der Stadt Innsbruck vom Land Tirol am 12.09.2014 übermittelt, wobei dieser noch mehrere offene Punkte enthalten hat. Für die Fertigstellung des Vertragsentwurfes waren zudem noch weitere magistratsinterne Besprechungen erforderlich.

Zur weiteren Entwicklung der Angelegenheit im Rahmen der diesjährigen Follow up – Einschau befragt, berichtete der Leiter des Amtes für Straßenbetrieb, dass der oben angesprochene Vertragsentwurf (vom 12.09.2014) betreffend die betrieb- liche und bauliche Erhaltung von Landesstraßen in der Stadt Innsbruck adaptiert ……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 10 und am 13.10.2015 der Landesstraßenverwaltung zur weiteren Bearbeitung über- mittelt worden ist.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wird in Zukunft entsprochen werden.

Prüfung Mobile Überwachungsgruppe der Stadt Innsbruck (Bericht vom 14.06.2012)

18 Gemäß der zur Regelung des Dienstbetriebes der MÜG vom zuständigen Amts- vorstand mit 10.06.2011 in Kraft gesetzten Dienstanweisung 06/11-MÜG vom 09.06.2011 standen zum damaligen Prüfungszeitpunkt für den Dienstbetrieb der MÜG insgesamt 5 Dienstfahrzeuge zur Verfügung. Nach Rücksprache mit dem Amtsvorstand finden die Dienstfahrzeuge ausschließlich zu dienstlichen Zwecken Verwendung. Die Kontrollabteilung nahm eine stichprobenhafte Prüfung der betref- fend die Dienstfahrzeuge geführten Fahrtenbücher vor.

Dabei ergaben sich aus Sicht der Kontrollabteilung die folgenden – zusammenge- fasst aufgelisteten – Feststellungen bzw. Schwachstellen:  In den meisten Fällen vermisste die Kontrollabteilung eine Angabe über den Grund der Fahrt. Dazu merkte die Kontrollabteilung an, dass sich die Fahrten- bucheintragungen im Bereich der MÜG offenbar grundsätzlich darauf be- schränkten, dass der Fahrer bei Übernahme des Dienstfahrzeuges den An- fangs-Kilometerstand und bei Übergabe des Dienstfahrzeuges an den Fahrer der folgenden Dienstschicht den Kilometer-Endstand vermerkt. Exaktere Fahr- tenbuchaufzeichnungen (bspw. pro Dienstfahrt) wurden nicht geführt.  Die Übereinstimmung zwischen den Angaben über die gefahrenen Kilometer bzw. der rechnerisch ermittelten Differenz zwischen dem Kilometer-Anfangs- stand und Kilometer-Endstand war nicht immer gegeben. Vielfach betrug die Abweichung lediglich 1 Kilometer, was wohl auf entsprechende Auf- bzw. Ab- rundungen zurückzuführen war. In Einzelfällen ergaben sich allerdings auch größere Abweichungen (in Extremfällen bis zu 117 Kilometer).  Vereinzelt fehlte die Angabe der gefahrenen Kilometer zur Gänze und konnten die gefahrenen Kilometer in diesen Fällen lediglich als Subtraktion zwischen dem Kilometer-Anfangsstand und dem Kilometer-Endstand errechnet werden.  In einzelnen Fällen war eine Übereinstimmung zwischen dem Kilometer- Endstand mit dem Kilometer-Anfangsstand der folgenden Fahrtenbucheintra- gung nicht gegeben (in den von der Kontrollabteilung geprüften Fällen Abwei- chungen bis zu 100 Kilometer). Es ergaben sich vereinzelt auch Fahrtenbuch- eintragungen, bei denen der Kilometer-Anfangsstand deutlich geringer war, als der Kilometer-Endstand der vorigen Fahrtenbucheintragung (in Extremfäl- len bis zu 81 Kilometer).  Vereinzelt waren die Fahrtenbucheintragungen unvollständig, indem bspw. die Eintragung des Kilometer-Endstandes oder Angaben über das Fahrtdatum bzw. den Fahrer fehlten.

Vor dem Hintergrund dieser Feststellungen empfahl die Kontrollabteilung, die Füh- rung von Fahrtenbüchern im Zusammenhang mit den im Bereich der MÜG in Ver- wendung stehenden Dienstfahrzeugen zu optimieren. Im Anhörungsverfahren führte der zuständige Amtsvorstand aus, dass hinsichtlich der künftigen Führung

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 11 der Fahrtenbücher seinerzeit die Dienstanweisung 06/12-MÜG erging, mit der zu- sätzlich eine elektronische Erfassung der Fahrtdaten vorgeschrieben worden war. Damit würde die Überprüfbarkeit (jederzeitiger Zugriff auf die Daten für den Vorge- setzten) erleichtert und sollten insbesondere Rechenfehler künftig hintangehalten werden. Eine Erfassung der Gründe der Dienstfahrten erschien dem Amtsvorstand nicht zweckmäßig, da die Fahrzeuge im Bereich der MÜG im Streifendienst einge- setzt sind und sich dadurch der Grund der jeweiligen Fahrt laufend ändern kann.

Im Rahmen der Follow up – Einschau 2012 wurden der Kontrollabteilung als Nachweis Auszüge der elektronischen Fahrtenbücher zur Verfügung gestellt. Eine Verifizierung der diesbezüglichen Erfassungen ergab eine erhebliche Verbesse- rung im Vergleich zur Situation bei der damaligen Prüfung, wenngleich von der Kontrollabteilung erneut vereinzelt „Erfassungs- bzw. Übertragungsdifferenzen“ zu beanstanden waren. Ergänzend wurde darüber informiert, dass als weitere Maß- nahme mit Schreiben vom 30.10.2012 bei der MA I – Amt für Informationstechno- logie und Kommunikationstechnik eine Erweiterung der bestehenden Software- Anwendung „VSTR“ beantragt worden wäre. Mit dieser Anwendung sollte das elektronische Fahrtenbuch künftig mit der Dienstzeiterfassung verknüpft werden, womit sodann ohne weitere Erhebungen die Rechtmäßigkeit von Dienstfahrten dokumentiert wäre.

Zum Fortgang in dieser Sache informierte der Vorstand des Amtes für allgemeine Sicherheit und Veranstaltungen im Zuge der Follow up – Einschau 2013 darüber, dass die beantragte Erweiterung der EDV-Anwendung „VSTR“ durch die MA I – Amt für Informationstechnologie und Kommunikationstechnik aus budgetären Gründen zurückgestellt worden wäre.

Im Rahmen der letztjährigen Follow up – Prüfung teilte der Amtsvorstand mit, dass die Adaptierung der EDV-Anwendung durch die zuständige Dienststelle der MA I auch im Jahr 2014 nicht realisiert worden wäre. Als Ersatzmaßnahme seien die „händischen“ Kontrollen der Fahrtenbücher durch den Amtsvorstand intensiviert worden. Dabei hätten hinsichtlich der Kilometer-Abrechnung keinerlei Unregelmä- ßigkeiten festgestellt werden können.

Anlässlich der aktuellen Rückfrage der Kontrollabteilung beim Leiter des Amtes für allgemeine Sicherheit und Veranstaltungen informierte dieser darüber, dass die beantragte Änderung der Software VSTR im Frühsommer 2015 erfolgt und mit Wirkung vom 01.07.2015 für alle Dienstfahrzeuge des Amtes eine elektronisches Fahrtenbuch in Betrieb genommen worden ist. Durch diese EDV-Lösung wäre nunmehr sichergestellt, dass es zu keinen Rechenfehlern bei der Führung des Fahrtenbuches mehr kommt. Weiters sei auch ausgeschlossen, dass der Ab- schluss eines Eintrags im Fahrtenbuch „vergessen“ wird, da eine neue Fahrt erst nach Abschluss der vorausgehenden erfolgen kann.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

Prüfung Jahresrechnung 2012 (Bericht vom 30.10.2013)

19 Im Zuge der Prüfung der Jahresrechnung 2012 der Stadtgemeinde Innsbruck hat die Kontrollabteilung in Verbindung mit der Einschau in das Kapitel Voranschlags- unwirksame Gebarung u.a. den auf der Vp. 9/-365800/900 – Allgemeine Finanz- ……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 12 verwaltung, Verschiedene Durchlaufende Gelder ausgewiesenen Kassenrest von - € 4.280.327,44 geprüft. Dieser setzte sich im Wesentlichen aus einer kurzfristi- gen – abrechnungstechnisch im Gestellungsbetrieb geführten – Veranlagung in Höhe von € 4.500.000,00 und aus einem der Stadt Innsbruck vererbten Geldbe- trag in Höhe von € 213.554,00 zusammen.

Im Zuge der Verifizierung des vererbten Geldbetrages haben Recherchen der Ko- trollabteilung ergeben, dass aufgrund eines Testamentes aus dem Jahr 2009 eine Privatperson die Stadt Innsbruck (dezidiert den Kindergarten Sadrach) als Erben eingesetzt hat. Mit dem voraussichtlichen Abschluss des Verlassenschaftsver- fahrens Mitte 2012 ist mit einer Erbschaft zwischen € 200.000,00 und € 230.000,00 gerechnet worden. Nachdem der Kindergarten Sadrach inzwischen jedoch aufgelassen wurde, sind die involvierten Dienststellen (Amt für Präsidialan- gelegenheiten, Amt für Kinder- und Jugendbetreuung) übereingekommen, im Sin- ne der Erblasserin die Erbschaft dem Kindergarten Hötting zu widmen.

In der Folge hat der StS in seiner Sitzung vom 10.10.2012 in dieser Angelegenheit den nachstehenden Beschluss gefasst:

„1. Der im Verlassenschaftsverfahren nach ….. geerbte Geldbetrag in Höhe zwi- schen € 200.000,00 und € 230.000,00 ist von der Stadtgemeinde Innsbruck bis zur Entscheidung über die weitere Verwendung dieses Erbes fruchtbringend und mündelsicher anzulegen.

2. Die MA V, Amt für Kinder- und Jugendbetreuung, wird beauftragt, dem Stadt- senat geeignete, nachhaltige Projekte zur Verwendung dieses Erbes in Beach- tung der Zweckwidmung der Erblasserin zu unterbreiten.“

Im Zusammenhang mit Punkt 2 des oben angeführten StS-Beschlusses hinsicht- lich der Ausarbeitung von Projekten für den KG Hötting zur Verwendung des Erbes erhielt die Kontrollabteilung nach Rücksprache mit der damaligen Vorständin des Amtes für Kinder- und Jugendbetreuung der MA V die Auskunft, dass für das Jahr 2013/2014 noch keine entsprechenden Projekte in Planung wären. Die Kontrollab- teilung empfahl seinerzeit, gemäß dem oben angeführten Punkt 2 des StS- Beschlusses um die Ausarbeitung von geeigneten Projekten für den KG Hötting im Sinne der Erblasserin bemüht zu sein.

Im Zuge des Anhörungsverfahrens zur Follow up – Einschau 2013 teilte das Amt für Kinder- und Jugendbetreuung mit, dass der Empfehlung der Kontrollabteilung ehestens entsprochen werde. Das Amt würde sich in Kooperation mit der Leitung des Kindergartens Hötting um eine möglichst rasche Umsetzung bemühen.

Anlässlich der Follow up – Einschau 2014 wurde vom Amt für Kinder- und Ju- gendbetreuung berichtet, dass auf Amtsebene bzw. mit der Leitung des städt. Kin- dergartens Hötting über geeignete Projekte nachgedacht worden wäre. Aufgrund des Führungswechsels auf Amtsebene im Feber 2014 sei es im Frühjahr nicht möglich gewesen, geeignete Maßnahmen zu finden, die eine Investition im Be- reich des doch recht hohen Geldbetrags rechtfertigen hätten können. Die Veranla- gung des Erbes wäre deshalb mit Ende September 2014 von der Finanzabteilung verlängert worden. Es sei von Amtsseite jetzt auch die Innsbrucker Immobilien Gesellschaft miteingebunden worden, um evtl. ein bauliches Projekt im KG Hötting entwickeln zu können.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 13 Auf die neuerliche Anfrage zum Stand der Angelegenheit im Rahmen der aktuellen Follow up – Einschau wurde vom nunmehrigen Amt für Kinder, Jugend und Gene- rationen (damals Amt für Kinder- und Jugendbetreuung) der MA V mitgeteilt, dass mit Stadtsenatsbeschluss vom 17.06.2015 das Amt für Kinder, Jugend und Gene- rationen mit der räumlichen und pädagogischen Konzipierung von drei städt. Kin- derkrippen beauftragt worden sei. . Der Standort KG Hötting sei von Frau Bürgermeisterin im Hinblick auf die Verwen- dung des geerbten Geldbetrages befürwortet worden. Das Amt für Präsidialange- legenheiten habe am 12.06.2015 versichert, dass die geplante Verwendung mit der Zweckwidmung der Erblasserin einhergehen würde. Am 19.01.2016 habe eine Begehung der Räumlichkeiten im KG Hötting mit der pädagogischen Fachaufsicht des Landes Tirol und MitarbeiterInnen der IIG stattgefunden, um vorab zu klären, ob die Räumlichkeiten den rechtlichen Richtlinien entsprächen und welche Adap- tierungen notwendig sein würden. Im Ergebnis seien die Räumlichkeiten von Sei- ten des Landes genehmigt worden.

Die Stadtsenatsvorlage – unter anderem für die Verwendung des Erbes für den Umbau einer Kinderkrippe im KG Hötting – sei im Frühjahr 2016 geplant und mit dessen Beschluss müsste das Erbe Ende 2016 Verwendung gefunden haben.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wird in Zukunft entsprochen werden.

Prüfung Teilbereiche Innsbrucker Ferienzug (Bericht vom 22.03.2013)

20 Im Rahmen dieser Prüfung hat die Kontrollabteilung eine Durchleuchtung der Auf- gabenstellung vorgenommen und dabei festgestellt, dass in der Geschäftseintei- lung für den Stadtmagistrat Innsbruck als Teil der MGO alle jene Agenden aufge- zählt sind, die vom Amt für Kinder- und Jugendbetreuung als Ganzes zu besorgen sind. Das Referat Kinder- und Jugendförderung ist darin namentlich nicht genannt, aus der Art der Aufgaben sind jedoch indirekt folgende Tätigkeiten dem Referat zugedacht:

 Jugendförderung  Unterstützung von Jugendzentren  Durchführung bzw. Unterstützung von Jugendveranstaltungen sowie  Kinderferienaktionen, insbesondere die Durchführung des Innsbrucker Ferienzuges

Laut Auskunft der Referatsleiterin müssten die Kinderferienaktionen getrennt vom Innsbrucker Ferienzug gesehen werden. Bei den Kinderferienaktionen handle es sich nämlich um Ferienlager, welche nicht vom Referat organisiert und veranstal- tet, sondern nur subventionsmäßig betreut werden. Insofern sollte eine entspre- chende Präzisierung in der Geschäftseinteilung vorgenommen und in diesem Rahmen auch der seit Sommer 2010 speziell für Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren angebotene „teenXpress“ aufgenommen werden.

Die Kontrollabteilung empfahl, die in der Geschäftseinteilung der MGO beim Amt für Kinder- und Jugendbetreuung aufgezählten Aufgaben auf den Wortlaut „Orga- nisation und Durchführung der Ferienzüge und des teenXpress“ abzuändern und die Kinderferienaktionen (Ferienlager) separat anzuführen. ……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 14

Im seinerzeitigen Anhörungsverfahren teilte die geprüfte Dienststelle mit, dass sie der Empfehlung nachkommen und die Aufgaben in der Geschäftseinteilung der MGO beim Amt für Kinder- und Jugendbetreuung entsprechend abändern lassen werde.

Zur diesbezüglichen Anfrage im Rahmen des Follow up 2013 berichtete die ge- prüfte Dienststelle, dass die zuständigen Stellen gebeten worden seien, nach Mög- lichkeit die Aufgaben in der Geschäftseinteilung der MGO beim Amt für Kinder- und Jugendbetreuung entsprechend anzupassen.

Im Zuge der vergangenen Follow up – Prüfung 2014 teilte die Leiterin des Refe- rates Kinder- und Jugendförderung mit, dass die empfohlene Änderung noch im- mer nicht erfolgt sei und noch in Bearbeitung stehe.

Anlässlich der diesjährigen Follow up – Einschau 2015 wurde vom Referat Kinder- und Jugendförderung mittgeteilt, dass der damaligen Empfehlung der Kontrollab- teilung nachgekommen worden sei. Allerdings wurde der entsprechende Ände- rungsvorschlag seitens der Abteilungsleitung verschoben, da eine Neustrukturie- rung der beiden Ämter für Kinder- und Jugendbetreuung und für Erziehung, Bil- dung und Gesellschaft bevor stand. Die Änderung der Geschäftseinteilung der MGO werde beim Amt für Kinder, Jugend und Generationen bei nächster Gele- genheit durchgeführt.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde teilweise entsprochen.

21 Die Analyse der Teilnehmer nach ihrer Herkunft ist nach Meinung der Kontrollab- teilung insbesondere in der Zusammenschau mit der Erlössituation insofern von besonderem Interesse, als auch das Land Tirol in den Prüfungsjahren 2010 und 2011 einen geringen Zuschuss von je € 4,0 Tsd. zu den Ferienzügen bzw. den „teenXpress“ geleistet hat. In Relation zu den in den Jahresrechnungen 2010 und 2011 der Stadtgemeinde Innsbruck im UA 259020 – Ferienzug ausgewiesenen Abgängen in der Höhe von € 180,0 Tsd. bzw. € 132,2 Tsd. erschien der Kon- trollabteilung dieser Beitrag des Landes Tirol sehr gering, zumal € 4,0 Tsd. rechne- risch nur einem Anteil von rd. 2,2 % am Abgang des Jahres 2010 und lediglich rd. 3,0 % am Abgang des Jahres 2011 entsprechen. Würde man beispielsweise den Zuschuss des Landes Tirol von € 4,0 Tsd. auf die Gesamtanzahl der Teilnehmer aus Umlandgemeinden im Jahr 2011 (4.312 Personen) umlegen, so hätte das Land Tirol in diesem Jahr jeden Teilnehmer aus den Umlandgemeinden mit (nur) € 0,93 unterstützt.

Ergänzende Recherchen der Kontrollabteilung in dieser Angelegenheit zeigten, dass das Land Tirol im Jahr 2012 überhaupt keinen finanziellen Beitrag zu den Fe- rienzügen und den „teenXpress“ geleistet hat.

Da sich die Quote der Teilnehmer aus den Umlandgemeinden an den Ferienzügen und dem „teenXpress“ in den Jahren 2011 und 2012 immerhin in einer Bandbreite von 4,6 % bis 28,7 % bewegt hatte und damit deutlich über dem rechnerischen prozentmäßigen Anteil des Landes Tirol am Abgang dieser Veranstaltungsreihe der Stadtgemeinde Innsbruck gelegen ist, empfahl die Kontrollabteilung mit dem Land Tirol in Kontakt zu treten, um im (politischen) Verhandlungsweg eine nach- haltige Anhebung des Beitrages des Landes Tirol zu dieser Veranstaltungsreihe

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 15 und damit eine adäquate Abgeltung der Kosten der Teilnehmer aus den Umland- gemeinden zu erreichen.

In der Stellungnahme dazu betonte die Leiterin des Referates Kinder- und Jugend- förderung, dass der Empfehlung der Kontrollabteilung nachgekommen werde, eine Kontaktaufnahme auf politischer Ebene mit den zuständigen Stellen des Landes Tirol sei bereits geplant.

Im Anhörungsverfahren zur Follow up – Einschau 2013 wurde der Kontrollabtei- lung mitgeteilt, dass eine Kontaktaufnahme auf politischer Ebene mit den zustän- digen Stellen des Landes Tirol erfolgt sei. Allerdings konnte im Jahr 2013 leider keine Erhöhung, aber wiederum eine Subvention von € 4,0 Tsd. erzielt werden.

Anlässlich der Follow up – Prüfung 2014 informierte die Leiterin des Referates Kinder- und Jugendförderung die Kontrollabteilung, dass parallel zum üblichen Formularansuchen an das JUFF des Landes Tirol auch ein Schreiben des Herrn Vizebürgermeisters an die zuständige Landesrätin mit der Bitte um Un- terstützung von € 12.000,00 für das Jahr 2015 ergangen ist.

Im Zuge des Anhörungsverfahrens zur aktuellen Follow up – Einschau 2015 wurde der Kontrollabteilung von Seiten des Referates Kinder- und Jungendförderung mit- geteilt, dass die zuständige Landesrätin für das Kalenderjahr 2015 eine maximale Förderung für den Innsbrucker Ferienzug und TeenXpress in Höhe von € 3.610,00 zugesprochen hat. Dieser Subventionsbetrag wurde in der städtischen Buchhal- tung im Oktober 2015 vereinnahmt. Allerdings konnte auch im Jahr 2015 abermals keine Erhöhung erzielt werden.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde teilweise entsprochen.

Prüfung Amt für Sport (Bericht vom 18.09.2013)

22 Die Kontrollabteilung wurde im Rahmen ihrer stichprobenartigen Prüfung auf ein Mietverhältnis aufmerksam, dessen Kosten in den Jahren 2012 und 2011 vorerst der Kostenstelle 5315001 – Kunsteislaufplätze zugeordnet und in weiterer Folge anteilsmäßig auf die Kostenträger KELPs aufgeteilt worden sind.

Recherchen dazu haben ergeben, dass die Stadt Innsbruck mit Vertrag vom 05.03.1961 insgesamt 21.710 m² eines Grundstückes in Igls zum Zwecke der Er- richtung und Erhaltung einer Bob- und Rodelbahn in Bestand genommen hat. Im Jahr 1978 wurden lt. Schreiben der MA IV vom 11.01.1978, Zl. MA IV-231/1978, von der ursprünglich angemieteten Fläche nur mehr 7.000 m² benötigt. Anlässlich der Bestandverlängerung im Jahr 1991 wurde die angemietete Fläche durch das damalige städtische Vermessungsamt neu vermessen und im Lageplan mit 7.127 m² ausgewiesen.

Am 02.05.2001 wurde in dieser Angelegenheit ein neuer Mietvertrag abgeschlos- sen, wobei sich das Flächenausmaß auf 6.762 m² reduziert hat. Zweck dieses Mietvertrages war die Verwendung des nördliche Teiles des Gst. 884/1 KG Igls für den Betrieb der Bob- und Rodelbahn, wobei es der Stadt Innsbruck gestattet ist, die Bestandfläche auch für andere sportliche und sonstige Veranstaltungen zu verwenden. ……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 16

Der Mietzins wurde einvernehmlich mit jährlich brutto ATS 50,0 Tsd. (rd. € 3,6 Tsd.) festgelegt. Zugleich wurde eine Wertbeständigkeit vereinbart, wobei der VPI 1996 mit der Indexzahl des Monats Feber 2001 als Ausgangsbasis dient. Das ge- genständliche Mietverhältnis begann (rückwirkend) mit 01.03.2001 und sah ein Vertragsende zum 28.02.2011 vor. Kraft einer Zusatzvereinbarung vom 10.09.2009 wurde das bisherige Vertragsverhältnis vorzeitig auf unbestimmte Zeit verlängert.

Im Jahr 2012 hat der Bestandzins für die Anmietung der Grundstücksfläche im Ausmaß von 6.762 m² rd. € 4,5 Tsd. (2011: rd. € 4,4 Tsd.) betragen und ist von der Stadt Innsbruck bezahlt und über die Kostenstelle 5315001 Kunsteislaufplätze prozentuell den Kostenträgern KELP Baggersee, Igls, Hötting West und Sparkasse sowie im Jahr 2011 auch dem Kostenträger Rapoldipark zugerechnet worden.

Hierzu bemerkte die Kontrollabteilung, dass gemäß Gesellschaftsvertrag der OSVI der Gesellschaft die nachhaltige Nutzung und Bewirtschaftung der durch Frucht- genussvertrag mit der Stadtgemeinde Innsbruck überlassenen Anlagen und Ein- richtungen (u.a. die Bob- und Rodelbahn Igls) obliegt. Es wurde daher angeregt zu prüfen, inwieweit der jährlich anfallende Mietzins weiterhin von der Stadt Innsbruck getragen werden soll, zumal dieser einen Aufwand der OSVI darstellt, der sich aus der Besorgung der jeweiligen Aufgaben der Gesellschaft ergibt.

In ihrer Stellungnahme gab das Amt für Sport bekannt, dass umgehend mit der MA I bzw. der OSVI Gespräche aufgenommen werden. Sollte der jährliche Miet- zins weiterhin vom Amt für Sport zu tragen sein, werde eine entsprechende Kos- tenstelle „Bob- und Rodelbahn“ bei der MA IV beantragt.

Darauf Bezug nehmend berichtete das Amt für Sport als Reaktion zur Follow up – Einschau 2013, dass mit der OSVI und der MA I Gespräche aufgenommen worden sind und eine Lösung bis zum Sommer 2014 angestrebt werde.

Im Anhörungsverfahren zur Follow up – Einschau 2014 gab das Amt für Sport be- kannt, dass noch keine Einigung betreffend die Übernahme der Ausgaben für das gegenständliche Mietverhältnis erzielt werden konnte und „derzeit zuständigkeits- halber Gespräche zwischen der MA IV und der OSVI“ geführt werden.

Dem der Kontrollabteilung im Zuge der Follow up – Einschau 2015 übermittelten Schreiben (E-Mail) der MA IV vom 11.08.2015 ist zu nun entnehmen, dass der Lei- ter des Amtes für Finanzverwaltung und Wirtschaft die Aufgabe übernommen hat, eine gesonderte Haushalts- und Kostenstelle für die Entrichtung des in Rede ste- henden Mietzinses einzurichten. Dazu hat jedoch das Amt für Sport darauf hinge- wiesen, dass die entsprechende Umsetzung noch nicht erfolgt ist.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wird in Zukunft entsprochen werden.

23 Im Zuge ihrer Einschau hat die Kontrollabteilung auch das Inventarwesen des Am- tes für Sport einer Prüfung unterzogen. Dabei stellte die Kontrollabteilung fest, dass dem Referat Vermögensrechnung/Kosten- und Leistungsrechnung für die Jahre 2012, 2011 und 2010 keine Inventaränderungsanzeigen übermittelt worden sind.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 17 Vom Inventarverantwortlichen des Amtes für Sport der MA V erhielt die Kontrollab- teilung in dieser Angelegenheit die Auskunft, dass gegenwärtig kein dienststellen- bezogenes Bestandverzeichnis verwaltet wird.

Die Kontrollabteilung hat daher mit Nachdruck empfohlen, ein den Erfordernissen der MGO entsprechendes Bestandverzeichnis zu führen, um einerseits der in Gel- tung stehenden Verfügung (Dienstanweisung des MD) nachzukommen und ande- rerseits einen adäquaten Überblick über sämtliche Anlagegüter der Dienststelle si- cherzustellen.

Diesbezüglich teilte der Leiter des Amtes für Sport in seiner Stellungnahme mit, dass im Jahr 2011 von einer ehemaligen Mitarbeiterin der MA IV das Inventar der betreffenden Dienststelle neu aufgenommen bzw. mit dem tatsächlichen Ist-Stand erfasst worden sei. In weiterer Folge wäre diese Datei nicht mehr evaluiert worden. Auf Basis dieser Verzeichnisse wäre eine aktuelle Inventaränderungsanzeige nicht möglich gewesen.

Mit dem neuen Mitarbeiter im Referat Vermögensrechnung/Kosten- und Leistungs- rechnung der MA IV wäre im Februar 2013 vereinbart worden, den Inventarbe- stand im Amt für Sport (Amtsräumlichkeiten) neu aufzunehmen, um auf Basis die- ses neuen Bestandverzeichnisses eine aktualisierte Verwaltung des Inventares in der betreffenden Dienststelle fortzuführen.

Die Führung der Inventarlisten im Bereich der Sportanlagen auf Basis von Excel- Tabellen sei auf Grund der sehr hohen Anzahl an inventarisierungspflichtigen (Klein-)Gegenständen, die vielfach auf zwei oder mehreren Sportanlagen einge- setzt werden und demzufolge in einer eigenen Sammelliste zu führen sind, um- fangreicher. Die Listen würden geführt, seien aber zu aktualisieren.

In der Rückmeldung zur Follow up – Einschau 2013 wurde berichtet, dass es Ziel sei, im Jahr 2014 das bestehende Kassenprogramm um eine Lager- bzw. Inven- tarverwaltung zu erweitern, wobei die neue Softwarelösung im Herbst/Winter 2014 in Vollbetrieb übergehen soll.

Zum nunmehrigen Stand der Angelegenheit hat der Leiter der angesprochenen Dienststelle berichtet, dass eine eigenständige EDV Lösung für das Sportamt lei- der nicht möglich sei, da im Jahr 2017 eine „gesamte Inventarisierungs- und La- gerhaltungssoftware für mehrere städtische Dienststellen seitens der IT angekauft bzw. installiert“ werde. Aufgrund dieser Entscheidung seien die bestehenden Excel-Listen aktualisiert und eine eigenständige Inventarisierungsliste (Excel) er- stellt worden. Seit Herbst 2014 werden sämtliche Einrichtungsgegenstände im Sportamt erfasst. Beginnend mit dem Jahr 2015 erfolge die jährliche Inventur.

Weitere Recherchen der Kontrollabteilung dazu haben ergeben, dass dem für die Inventarisierung zuständigen Mitarbeiter zum Prüfungszeitpunkt Anfang Februar 2015 händisch ausgefüllte Bestandslisten der Sportplatz-Zentrale und des Sport- platzes Wiesengasse zur Aktualisierung der Lagerverwaltung des Amtes für Sport übermittelt worden sind.

Laut erhaltener Auskunft erfolgt die sehr zeitaufwändige Aufarbeitung der Altbe- stände laufend nach Maßgabe der vorhandenen Personalressourcen und wird die- se spätestens mit der Migration des Inventarbestandes in die neue Software- Lösung „GeOrg“ abgeschlossen sein. Ein Mitarbeiter des Amtes für Sport ist als Projektmitglied im Bereich Anlagenbuchhaltung in die im Jahr 2017 in Betrieb ge-

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 18 hende Software-Lösung „GeOrg“ eingebunden, welche wiederum eine Änderung im Bereich der Inventarisierung (inkl. Input des Amtes für Sport) vorsehen wird.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

Prüfung Belegkontrollen IV. Quartal 2013 (Bericht vom 14.02.2014)

24 Der Bericht über die Belegkontrollen der Stadtgemeinde Innsbruck, IV. Quartal 2013, wurde nach Vorberatung im städtischen Kontrollausschuss am 13.03.2014 vom GR der LH Innsbruck in seiner Sitzung am 27.03.2014 behandelt. In diesem Rahmen wurde der Antrag des Kontrollausschusses beschlossen, dass

1. die rechtlichen Voraussetzungen zur Anordnung der Ausübung des Dienst- sports für die MitarbeiterInnen der Mobilen Überwachungsgruppe (MÜG) ge- schaffen werden und

2. im Sinne der Gleichbehandlung der MitarbeiterInnen die Ämter befragt werden, inwieweit textile Ausstattung abseits der Dienstkleidung erforderlich ist und in welchen Ämtern die MitarbeiterInnen bereits über die normale Dienstkleidung hinaus (z.B. Funktionsunterwäsche) ausgestattet worden sind. Auf Basis des Befragungsergebnisses sollen die Dienstbekleidungsvorschriften überarbeitet werden.

Zum Follow up 2014 hat die Kontrollabteilung den Umsetzungsstand in dieser Sa- che hinterfragt:

Zu Punkt 1 des Antrages wies der Magistratsdirektor in seiner Funktion als Leiter des inneren Dienstes darauf hin, dass die Anordnung des Dienstsportes nicht in die Zuständigkeit des Stadtsenates, sondern in die Kompetenz der Bürgermeiste- rin falle. Die MitarbeiterInnen der Mobilen Überwachungsgruppe müssten aufgrund ihres Aufgabengebietes und des belastenden Schichtdienstes körperlich belastbar und fit sein. So bestimme § 38a Abs. 2 lit. b IStR, dass die städtischen Organe der öffentlichen Aufsicht über die erforderliche körperliche Eignung verfügen müssen. Zum Erhalt dieser sei ein regelmäßiger Dienstsport notwendig.

So habe Frau Bürgermeisterin am 15.09.2014 den Dienstsport für die Mitarbei- terInnen der Mobilen Überwachungsgruppe wie folgt verfügt:

„Die MitarbeiterInnen der Mobilen Überwachungsgruppe haben zum Erhalt ihrer kör- perlichen Einsatzfähigkeit regelmäßig Dienstsport auszuüben. Dieser soll nach dienstlicher Verfügbarkeit durchschnittlich wöchentlich 90 Minuten betragen und nach den Anweisungen des zuständigen Amtsvorstandes durchgeführt werden.“

Ergänzend wurde berichtet, dass das Amt für Präsidialangelegenheiten die Deckungsbestätigung des Versicherers eingeholt habe. Dieser habe mitgeteilt, dass die MitarbeiterInnen der MÜG auch während der Ausübung des Dienstspor- tes versichert seien. Der Empfehlung wurde in diesem Punkt aus Sicht der Kon- trollabteilung entsprochen und im Bericht KA-00206/2015 vom 13.03.2015 zur Follow up – Einschau 2014 dementsprechend festgehalten.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 19 Im Follow up 2014 wurde zu Punkt 2 des Antrages mitgeteilt, dass dem Beschluss des Gemeinderates folgend magistratsweit der Bedarf an textiler Ausstattung außerhalb der Dienstbekleidung erhoben worden sei. Das Ergebnis habe das Amt für Personalwesen in die Anlage zur Dienstbekleidungsvorschrift (Beschluss des GR vom 31.03.1963) eingearbeitet. Der Entwurf der Anlage sei der Zentralperso- nalvertretung zur Stellungnahme übermittelt worden, welche zum Zeitpunkt der seinerzeitigen Follow up – Einschau jedoch noch nicht vorlag.

Im Falle einer positiven Stellungnahme erfolge die Veröffentlichung des Anhanges, worüber das Büro des Magistratsdirektors unverzüglich informieren werde.

Im Rahmen des Anhörungsverfahrens der Follow up – Einschau 2015 berichtete das Amt für Personalwesen, dass die in Aussicht gestellte Anlage zur Dienstbe- kleidungsvorschrift betreffend der magistratsweiten Bedarfserhebung am 24.03.2015 den Abteilungsleitungen übermittelt wurde und diese aufgefordert wur- den, Anträge auf Änderungen dieser Anlage beim Amt für Personalwesen einzu- bringen.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde teilweise entsprochen.

Prüfung Amt für Berufsfeuerwehr (Bericht vom 05.02.2014)

25 Zur Funktion der Offiziere in der amtsinternen Organisation führte die Kontrollab- teilung aus, dass die Bereitschaftsoffiziere die Einsätze der Branddienstmann- schaft leiten, wofür nach der Dienstzweigeverordnung der LH Innsbruck u.a. die erfolgreiche Ablegung der Reifeprüfung an einer höheren technischen Lehranstalt erforderlich ist. Gleichzeitig sind die Bereitschaftsoffiziere im Rahmen der amtsin- ternen Organisation der BFI Sachbearbeiter für ein bestimmtes Sachgebiet. In die- sem Zusammenhang ist aufgefallen, dass im Referat „Infrastruktur und Einsatz- dienst“ der für den Bereich „vorbeugender Brandschutz“ verantwortliche Sachbe- arbeiter ebenfalls die Offiziersausbildung absolviert hat und einen Offiziersrang bekleidet, aufgrund der fehlenden HTL-Matura jedoch nicht als Bereitschaftsoffizier eingesetzt wird.

Im Hinblick auf die zur Erhöhung der produktiven Arbeitszeit für Sachbearbeitungs- tätigkeiten von Offizieren angedachte Installierung eines weiteren Bereitschaftsof- fiziers empfahl die Kontrollabteilung, das in der Dienstzweigeverordnung veranker- te Erfordernis der HTL-Matura zu hinterfragen.

Im Rahmen der Stellungnahme berichtete die BFI, dass in der letzten Gemeinde- ratssitzung des Jahres 2013 die seitens des Amtes gestellten Anträge auch auf ei- nen zusätzlichen Bereitschaftsoffizier nicht berücksichtigt worden seien. Da zur Zeit der Offizier des vorbeugenden Brandschutzes eine vollständige Offiziersaus- bildung absolviert hat und lediglich anstelle der HTL-Matura eine „normale“ Matura vorweisen kann, werde auch seitens der BFI eine entsprechende Änderung der Dienstzweigeverordnung befürwortet. Im Zusammenhang mit den neuen Ausbil- dungswegen für zukünftige Bereitschaftsoffiziere (z.B. ein Lehrabschluss mit einer AHS-Matura) würde sich auch die Flexibilität bei Ausschreibungen erhöhen.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 20 Das Amt für Personalwesen wies darauf hin, dass die Erhöhung der absoluten Anzahl an Bereitschaftsoffizieren im Dienststand der BFI nicht nur unter dem As- pekt der im Raum stehenden Erhöhung der produktiven Arbeitszeit für Sachbear- beitungstätigkeiten, sondern auch unter dem Blickwinkel einer sparsamen und wirtschaftlichen Personaleinsatzplanung zu betrachten sein werde. Die Erhebun- gen für eine Gesamtschau würden zeitgerecht und für eine abschließende Be- trachtung zum Dienstpostenplan 2015 abgeschlossen sein. Desgleichen werde die Überarbeitung der Dienstzweigeverordnung im Sinne der ausgesprochenen Emp- fehlung nach einer Öffnung der Zugangsvoraussetzungen für Bereitschaftsoffiziere einer Prüfung unterzogen werden.

Als Feedback zur Follow up – Einschau 2014 teilte das Amt für Personalwesen mit, dass die Überarbeitung der städtischen Dienstzweigeverordnung in Evidenz sei und gemeinsam mit anderen zu adaptierenden Regelungsinhalten in einer ge- meinsamen Novelle erfolge. Ein Erledigungszeitpunkt könne derzeit noch nicht genannt werden.

Die in dieser Angelegenheit erfolgte Abfrage während der diesjährigen Follow up – Einschau 2015 bezüglich der Erledigung zeigte, dass die im Vorjahr angesproche- ne Änderung der Dienstzweigeverordnung mit 15.10.2015 im Gemeinderat be- schlossen und das Erfordernis der HTL-Matura für Bereitschaftsoffiziere ersatzlos gestrichen wurde. Die Verordnung trat mit 01.01.2016 in Kraft.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

26 Bezüglich der Kostenvorschreibung für die Brandsicherheitswachen wurde festge- stellt, dass die den Veranstaltern verrechneten Tarife nicht den tatsächlichen Auf- wand der Stadtgemeinde decken. Um dies zu erreichen, müssten zumindest auch die Dienstgeberanteile (bei Vertragsbediensteten rd. 26 %) berücksichtigt werden.

Im Sinne der Kostenwahrheit hat die Kontrollabteilung empfohlen, die Verrech- nungsmodalitäten entsprechend zu adaptieren und Überlegungen anzustellen, in- wieweit den Veranstaltern über den tatsächlichen Nebengebührenaufwand hinaus ein prozentueller Zuschlag als Abgeltung für den Verwaltungsaufwand berechnet werden sollte.

In der Stellungnahme kündigte die BFI an, dass es diesbezüglich Änderungen in den Vereinbarungen – sowohl mit der Bau- und Feuerpolizei als auch dem Amt für Personalwesen – mit dem Ziel geben werde, kostendeckende Einnahmen für den Stadtmagistrat zu tätigen. Für die Brandsicherheitswachdienste sollte dem ent- sprechend auch der Dienstgeberanteil bzw. ein Zuschlag für den Verwaltungsauf- wand verrechnet werden, wobei die Höhe vom Amt für Personalwesen festzuset- zen sein werde.

Zum Umsetzungsstand in dieser Sache befragt, berichtete die BFI anlässlich der Follow up – Einschau 2014, dass der Aufwand erhoben worden sei und die Erhö- hung der vorzuschreibenden Kosten für Leistungen der BFI sowie der Bau- und Feuerpolizei mit dem Beschluss der neuen Tarifordnung im März 2015 umgesetzt werden sollte. Darüber hinaus sei eine jährliche Anpassung vorgesehen.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 21 Eine neuerliche Abfrage des Status quo während der diesjährigen Follow up – Einschau 2015 brachte das Ergebnis, dass die neue Tarifordnung noch nicht be- schlossen wurde. Ein Beschluss der Tarifordnung soll laut Auskunft der BFI bis Juli 2016 im Gemeinderat erfolgen.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde teilweise entsprochen.

27 Den damaligen Prüfungsunterlagen war u.a. zu entnehmen, dass die BFI im Jahr 2008 ein Fahrzeugkonzept für das Feuerwehrwesen der Stadt Innsbruck erarbeitet bzw. erstellt hat. Aus dem gegenständlichen Fahrzeugkonzept ging hervor, dass die Stadt Innsbruck grundsätzlich dem Ankauf von Fahrzeugen aus Eigenmitteln der FF („Kameradschaftskasse“) zustimmt, wenn diese auch die Instandhaltungs- kosten (Reifen, Schneeketten, Reparaturen, etc.) dieser Fahrzeuge übernehmen. Dazu hat die Kontrollabteilung angemerkt, dass die Aufwendungen für die In- standhaltung sämtlicher Fahrzeuge jedoch die BFI trägt.

Aus diesem Grund wurde empfohlen, die Übernahme der Instandhaltungskosten bei Fahrzeugselbstbeschaffungen aus Eigenmitteln der „Kameradschaftskasse“ neu festzulegen.

Diesbezüglich sicherte die Berufsfeuerwehr in ihrer Stellungnahme zu, mit dem Bezirksfeuerwehrausschuss Kontakt aufzunehmen, die weitere Vorgehensweise innerhalb des Bezirksausschusses zu beschließen und allfällige Änderungen dem StS zur Entscheidung vorzulegen.

Im Rahmen der Follow up – Einschau 2014 teilte die Berufsfeuerwehr hierzu mit, dass im Fahrzeugkonzept 2015 (eingereicht am 20.01.2015) die Empfehlung der Kontrollabteilung berücksichtigt worden sei. Eine positive Beschlussfassung des StS werde abgewartet.

Mit Beschluss des StS vom 04.02.2015 wurde der Empfehlung, die Instandhal- tungskosten bei Fahrzeugbeschaffungen aus Eigenmitteln der „Kamerad- schaftskasse“ neu zu regeln, Folge geleistet.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

28 Darüber hinaus stellte die Kontrollabteilung fest, dass im Zeitraum von 2008 bis 2012 mehrere Feuerwehrfahrzeuge im Sinne einer „steueroptimierten Beschaf- fung“ von der IVB angekauft worden sind. Im Gegenzug erhielt die IVB für jede Anschaffung eine Kapitaltransferzahlung in Form einer Gesellschaftereinlage auf Basis des Nettoaufwandes.

Wie die Durchsicht der Prüfungsunterlagen zeigte, ist in den Jahren 2010 und 2012 nicht nur der Nettomietzins, sondern irrtümlich auch der Steuerbetrag vom jährlichen Gesellschafterzuschuss an die IVB in Abzug gebracht worden. Des Wei- teren ist die Gesellschaftereinlage 2010 um die im Jahr 2009 verrechnete Umsatz- steuer reduziert worden. Darüber hinaus ist der IVB im Jahr 2013 eine zusätzliche Gesellschaftereinlage in der Höhe von rd. € 77,0 Tsd. gewährt worden. Dieser Be- trag diente zur Kompensation der in den Vorjahren in zu geringer Höhe geleisteten Gesellschafterzuschüsse. ……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 22

Darauf Bezug nehmend ergab die Prüfung, dass der IVB aus der Vermietung von Sonderfahrzeugen den Zeitraum 2009 bis 2012 betreffend noch ein marginaler Be- trag (€ 30,00) zustehen würde.

Die Kontrollabteilung sprach daher die Empfehlung aus, den noch offenen Betrag zu begleichen und künftig einerseits auf die ordnungsgemäße Verbuchung der Mietzinse (Fahrzeuge) und andererseits auf die Berechnung der Gesellschafterzu- schüsse in korrekter Höhe besonderes Augenmerk zu legen. Laut Stellungnahme der MA IV werde, um die ordnungsgemäße Verbuchung des offenen Betrages von € 30,00 sicherzustellen, mit den betroffenen Stellen eine Be- sprechung vereinbart und die Erledigung entsprechend betrieben.

Im Rahmen der Follow up – Einschau 2014 berichtete der Leiter des Amtes für Finanzverwaltung und Wirtschaft, dass die Verrechnung des in Rede stehenden Betrages „im Zuge der Gegenverrechnung der Betriebsabgangsdeckung IVB“ er- folge und daher keine weitere Zahlung notwendig sei.

Anlässlich der Follow up – Einschau 2015 hat die Kontrollabteilung den aktuellen Stand der Erledigung beim Referat Budgetabwicklung und Finanzcontrolling schriftlich abgefragt, bis zur Fertigstellung ihres Berichtes jedoch keine Antwort er- halten.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wird in Zukunft entsprochen werden.

29 Des Weiteren sind die Vertragsparteien übereingekommen, die von der IVB ange- schafften Fahrzeuge und Ausrüstungsgegenstände (z.B. Drehleiter) nach dem En- de ihrer Nutzungsdauer mittels Schenkung, Verkauf zum Buchwert, etc. in das Vermögen der Stadt Innsbruck zu übertragen.

Um nach Ablauf der geplanten Nutzungsdauer eine Übernahme der vertragsge- genständlichen mobilen Vermögensgegenstände in das Eigentum der Stadt Inns- bruck zu gewährleisten, hat die Kontrollabteilung empfohlen, sich ehestmöglich mit der IVB in Verbindung zu setzen und um eine für alle Vertragsparteien zufrieden- stellende Lösung bemüht zu sein.

Die Anregung der Kontrollabteilung wurde zustimmend aufgenommen. Für die diesbezügliche Umsetzung werde lt. Stellungnahme das Amt für Finanzverwaltung und Wirtschaft mit der IVB und den zuständigen Dienststellen das Einvernehmen herstellen und schriftlich präzisieren.

Zum Status quo teilte das betreffende Amt im Rahmen der Follow up – Einschau 2014 mit, dass die Überprüfung der verschiedenen Möglichkeiten hinsichtlich des Übergangs der Fahrzeuge in das Eigentum der Stadt Innsbruck vom Prokuristen der IVB (erst) am 05.02.2015 vorgenommen werde.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 23 Im Zuge der Follow up – Einschau 2015 gab der Leiter des Amtes Finanzverwal- tung und Wirtschaft der MA IV dazu bekannt, dass in der Zwischenzeit keine dies- bezüglichen Gespräche stattgefunden haben. Er werde jedoch mit allen betroffe- nen Dienststellen und Organisationseinheiten ein Koordinierungsgespräch verein- baren und Detailabwicklungen besprechen.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wird in Zukunft entsprochen werden.

30 Auch stellte die Kontrollabteilung fest, dass nicht alle Ausrüstungsgegenstände der FF im Bestandsverzeichnis der BFI erfasst worden sind. Laut Aussage des für das Inventarwesen der BFI verantwortlichen Mitarbeiters ist dieser Mangel u.a. auf die Beschaffung jener Wirtschaftsgüter der FF zurückzuführen, die zum einen über Ansuchen der FF vom LFV bestellt und bezahlt und zum anderen der Ankauf über den LFV abgewickelt, jedoch aus Mitteln der Kameradschaftskassen der FF be- zahlt worden sind.

Hierzu merkte die Kontrollabteilung an, dass gem. § 19 „Führung der Kasse, Ver- waltung des Vermögens“ der Anlage 1 der Verordnung der Tiroler Landesregie- rung vom 20.05.2003 i.d.g.F. zur Durchführung des LFG 2001 (Satzung der Frei- willigen Feuerwehren) dem Kassier die Führung der Kasse sowie die Verwaltung des Vermögens obliegt. Unter anderem hat er die Aufgabe der Führung von Inven- taraufzeichnungen wahrzunehmen. Dabei ist nach den Bestimmungen der eben angesprochenen Verordnung der Tiroler Landesregierung (§ 21) für die in Ver- wendung der FF stehenden beweglichen Anlagegüter ein Inventarverzeichnis auf vorgesehenen „Inventarkontoblättern“ zu führen und eine Gliederung nach Grup- pen (Fahrzeuge und Anhänger, Maschinen und maschinelle Anlagen, Armaturen und Schläuche, Gerätschaften und Werkzeuge etc.) vorzunehmen. Aus dem Ver- zeichnis sollten der Bestand, der Eigentümer, der Anschaffungswert sowie das Anschaffungsdatum und alle Bestandsveränderungen entnommen werden kön- nen.

Die Kontrollabteilung hat daher empfohlen, am Ende oder zu Beginn eines jeden Wirtschaftsjahres am Standort der jeweiligen FF eine körperliche Bestandsauf- nahme durchzuführen und die Änderungen in das Inventarverzeichnis der BFI auf- zunehmen. Eine laufende Bestandsaufnahme durch die FF mittels eben ange- sprochener „Inventarkontoblätter“ nimmt die Kontrollabteilung dabei als gegeben an.

Im Zuge des Anhörungsverfahrens wurde der Kontrollabteilung mitgeteilt, dass hinsichtlich einer lückenlosen Inventarisierung mit dem Bezirksfeuerwehrverband und in weiterer Folge mit allen Kassieren der FF Kontakt aufgenommen werde. Jedenfalls werde am Ende eines Wirtschaftsjahres am Standort aller FF eine kör- perliche Bestandsaufnahme durchgeführt.

Zum Zeitpunkt der Follow up – Einschau 2014 waren noch nicht alle Inventarlisten der FF bei der BFI eingelangt.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 24 In seiner Stellungnahme zur Follow up – Einschau 2015 teilte das Amt Berufs- feuerwehr mit, dass der Empfehlung der Kontrollabteilung nachgekommen und das Inventar der BFI aktualisiert worden ist. Die Änderungen im Bereich der FF wurden dabei in das Inventarverzeichnis der BFI aufgenommen und werde die- ses künftig jährlich ergänzt.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

31 Gemäß Rundschreiben des Amtes für Personalwesen der MA I – Allgemeine Ver- waltungsdienste vom 23.09.2002 wird für städtische Mitarbeiter nur dann ein Kos- tenzuschuss für Betriebsausflüge gewährt, wenn die Veranstaltung von einer Ab- teilung oder mit Zustimmung des Abteilungsleiters von einem Amt oder Referat durchgeführt wird. Der jährliche Antrag auf Gewährung eines Kostenzuschusses ist vom jeweiligen Vorgesetzten abzuzeichnen. Die Auszahlung der Zuwendung erfolgt über das Referat Stadtkasse der MA IV/Finanz-, Wirtschafts- und Beteili- gungsverwaltung.

Recherchen der Kontrollabteilung dazu haben ergeben, dass in den geprüften Jah- ren 2012 und 2011 entgegen den Bestimmungen im Rundschreiben vom 23.09.2002 die Kostenzuschüsse jener Mitarbeiter, die den Betriebsfeierlichkeiten fern geblieben sind, nicht an das Referat Stadtkasse der MA IV rückerstattet wor- den sind.

Jedenfalls waren auf Anregung der Kontrollabteilung die in den geprüften Jahren infolge der Antragstellung unzutreffend behobenen Kostenzuschüsse dem Referat Stadtkasse der MA IV zu refundieren.

Dazu war der seinerzeitigen Stellungnahme zu entnehmen, dass die vergangenen Kostenzuschüsse evaluiert und allfällige unzutreffenden Kostenzuschüsse rücker- stattet werden würden.

Auf Anfrage der Kontrollabteilung in der Follow up – Einschau 2014 gab der Amts- leiter diesbezüglich bekannt, dass die Abrechnung der vergangenen, über die PV ausbezahlten Beträge, trotz Urgenz, erst am 27.01.2015 vorgelegt worden sind. Die der Berufsfeuerwehr übermittelten Unterlagen werden „zu einer sofortigen Re- tourrechnung führen“.

Wie aus einem Aktenvermerk vom 21.05.2015 ersichtlich ist, wurde dem Branddirektor-Stellvertreter der BFI ein Betrag in Höhe von gesamt € 4.810,00 übergeben und in weiterer Folge von der Stadt Innsbruck auf der Vp. 2.162010.813100 – Berufsfeuerwehr, Nebenerlöse-Kantine vereinnahmt. Ferner war dem in Rede stehenden Schriftstück zu entnehmen, dass somit al- len Forderungen der Stadt Innsbruck gegenüber der für die BFI zuständigen DPV nachgekommen worden sei.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 25 Prüfung Referat Wohnbauförderung (Bericht vom 27.08.2014)

32 Der im Jahr 2013 im Rahmen der Impulsförderung „Nachträglicher Lifteinbau“ ausbezahlte Gesamtbetrag in Höhe von € 171.991,13 betraf – gemessen an den Aktenzahlen aus der städt. Registratur – insgesamt 28 Akten. Der überwiegende Teil dieser Akten bzw. der diesbezüglichen Dokumentationen und Berechnungen war für die Kontrollabteilung vollständig nachvollziehbar. Bei insgesamt 6 Akten ergaben sich Feststellungen und Empfehlungen, wovon die Anregung zu 1 Akt be- reits im Rahmen der Follow up – Einschau des Vorjahres vollständig umgesetzt worden ist:

Städtischer Annuitätenzuschuss für 12 Jahre trotz lediglich 10-jähriger Darlehenslaufzeit (5 Akten):

Bei insgesamt 5 Akten war für die Kontrollabteilung auffallend, dass die der Förde- rung zugrunde liegenden Wohnhaussanierungsdarlehen entsprechend den Zusi- cherungen des Landes Tirol offensichtlich mit einer Laufzeit von 10 Jahren verein- bart worden waren. Demgemäß setzte das Land Tirol seine jeweiligen Förderun- gen in Form der 25 %igen Annuitätenzuschüsse bei den Endabrechnungen für ei- ne Laufzeit von 10 Jahren (also 20 halbjährliche Annuitätenzuschüsse) fest. Im Unterschied zur Landesförderung wurde die städtische Förderung (ebenso 25 %iger Annuitätenzuschuss bei halbjährlicher Auszahlung) zeitlich nicht für die Dauer der 10-jährigen Darlehenslaufzeit festgesetzt, sondern für eine fiktive Darle- henslaufzeit von 12 Jahren (somit 24 halbjährliche Annuitätenzuschüsse) bemes- sen. Durch diese Vorgehensweise ergab sich bei einer gesamthaften Betrachtung des städtischen Förderungsbeitrages (Summe der Annuitätenzuschüsse über die Laufzeit) ein höherer Förderbetrag der Stadt Innsbruck als jener des Landes Tirol. Hinsichtlich der 5 betreffenden Akten errechnete die Kontrollabteilung einen ge- samten Differenzbetrag (über die Laufzeit von 12 Jahren) in Höhe von € 10.671,60 zu Lasten der Stadt Innsbruck. Die vom GR in Kraft gesetzten Förderungsrichtli- nien sehen zwar vor, dass die städtische Impulsförderung in Form der Gewährung von Annuitätenzuschüssen in der Höhe von 25 % der im Sinne der Wohnhaussa- nierungsrichtlinien des Landes Tirol förderbaren Gesamtbaukosten auf eine Lauf- zeit von 12 Jahren erfolgt. Trotz dieses Umstandes wurde von der Kontrollabtei- lung darauf hingewiesen, dass die in den aufgezeigten Akten gewählte Vorge- hensweise (Annuitätenzuschuss auf 12 Jahre, obwohl die Darlehenslaufzeit ledig- lich 10 Jahre beträgt) letztlich dazu führt, dass die Stadt Innsbruck über die Förder- laufzeit von 12 Jahren einen höheren Förderungsgesamtbetrag bezahlt als das Land Tirol.

Die Kontrollabteilung empfahl der Fachdienststelle zu prüfen, ob diese Vorge- hensweise (Förderung der Stadt Innsbruck höher als jene des Landes Tirol) den tatsächlichen Intentionen der Förderung (Verdoppelung der Landesförderung) ent- spricht. Nach Meinung der Kontrollabteilung sollte die städtische Impulsförderung (25 %iger Annuitätenzuschuss der Stadt Innsbruck) mit der Förderung des Landes in zeitlicher Hinsicht „gleichgeschaltet“ werden. Das bedeutet, dass bei einer ledig- lich 10-jährigen Laufzeit des Wohnhaussanierungsdarlehens die städtische Förde- rung auch nur für diese tatsächliche Darlehenslaufzeit ausbezahlt wird. Auch in- haltlich wäre diese Vorgehensweise für die Kontrollabteilung logisch, da in der aufgezeigten Berechnungs- und Auszahlungsmodalität im 11. und 12. Jahr ein städtischer Annuitätenzuschuss an den Förderungsempfänger bezahlt wird, ob- wohl das Wohnhaussanierungsdarlehen bereits nach 10 Jahren gänzlich getilgt sein wird.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 26 Das Amt für Wohnungsservice erklärte in seiner damals abgegebenen Stellung- nahme nochmals das Zustandekommen der von der Kontrollabteilung aufgezeig- ten betraglichen Differenzen. Gleichzeitig kündigte die betroffene Dienststelle an, ein Jahr vor dem Auslaufen des zehnjährigen Darlehens beim Bauträger anzufra- gen, ob eine Verlängerung der Laufzeit auf zwölf Jahre (so wie es die städtischen Förderungsrichtlinien vorsehen) vorgenommen wird. Für den Fall, dass die jeweili- ge Darlehenslaufzeit nicht verlängert wird, werde die Auszahlung der städtischen Annuitätenzuschüsse nach Auslaufen der zehnjährigen Darlehen eingestellt. Die restlichen städtischen Annuitätenzuschüsse (für das aus damaliger Sicht fiktive 11. und 12. Jahr der Darlehenslaufzeit) verfallen dann.

Unter Anerkennung der in diesem Punkt vom Vorstand des Amtes für Wohnungs- service abgegebenen Stellungnahme wurde von der Kontrollabteilung in ihrer An- merkung eine Klarstellung vorgenommen. Dies insofern, als von ihr darauf hinge- wiesen wurde, dass die von der Fachdienststelle beabsichtigte Vorgehensweise (allfällige Einstellung der städtischen Annuitätenzuschüsse im fiktiven 11. und 12. Jahr der Darlehenslaufzeit) von der Kontrollabteilung nicht empfohlen worden ist. Letztlich kann das vom Amtsvorstand im seinerzeitigen Anhörungsverfahren be- schriebene Procedere dazu führen, dass der Förderungswerber (bzw. die in den betroffenen Objekten wohnenden Mieter) maßgebliche städtische Fördermittel ver- liert (verlieren). Die einfachste Bereinigungsvariante sah die Kontrollabteilung in dem von ihr vorgeschlagenen Procedere, die städtischen Annuitätenzuschüsse mit jenen des Landes in zeitlicher Hinsicht „gleichzuschalten“. Dies würde natürlich bedingen, dass die städtischen Annuitätenzuschüsse entgegen den vom Gemein- derat beschlossenen Förderungsrichtlinien für eine Darlehenslaufzeit von 10 Jah- ren ausbezahlt werden; somit wären der Landes- und Stadtzuschuss in ihrer be- traglichen Höhe und ihrer Laufzeit identisch. Für diese zur Bereinigung der von der Kontrollabteilung aufgezeigten „Ausnahmefälle“ beschriebene Vorgehensweise wäre natürlich ein separater Gemeinderatsbeschluss erforderlich.

In der letztjährigen Stellungnahme hielt die zuständige Dienststelle fest, dass sie die Abänderung der Laufzeit der Annuitätenzuschüsse von zwölf auf zehn Jahre und die Neuberechnung wegen der vom Bauträger falsch gewählten Kreditlaufzeit für nicht zielführend hält. Es wäre mit dem Leiter der Hausverwaltung des betroffe- nen Bauträgers Kontakt aufgenommen worden. Der Bauträger werde alsbald beim Kreditgeber die Verlängerung der Kreditlaufzeit auf 12 Jahre veranlassen. In weite- rer Folge sei beabsichtigt, den Annuitätendienst des Bauträgers so anzupassen, dass die Tilgung des Kredites unter Einbeziehung der Annuitätenzuschüsse der Stadt (und des Landes) erst mit Ende des zwölften Jahres abschließt. Damit sei gewährleistet, dass die Stadt die für die zwölfjährige Kreditlaufzeit korrekten Annui- tätenzuschüsse leistet. Die Dienststelle kündigte an, nach durchgeführter Kredit- verlängerung der Kontrollabteilung weiter zu berichten.

Aktuell informierte der Vorstand des Amtes für Wohnungsservice unter Beischluss entsprechender Dokumentationen darüber, dass vom Bauträger der Nachweis des kreditgewährenden Bankinstitutes über die erfolgte Verlängerung der Darlehens- laufzeit von 10 auf 12 Jahre erbracht worden wäre. Diese Information sei umge- hend an das Land Tirol (Abteilung Wohnbauförderung) zur Abänderung der bisher auf eine Laufzeit von 10 Jahren abgestimmten Annuitätenzuschüsse weitergeleitet worden. Damit betrachte die zuständige Dienststelle die Angelegenheit als endgül- tig abgearbeitet; die städtischen Annuitätenzuschüsse wurden somit seit Beginn

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 27 der Darlehensrückzahlung in korrekter Höhe ausbezahlt. Mit der Verlängerung der Laufzeit werde auch die Intention der Förderungsrichtlinien erfüllt, durch Wahl der längst möglichen Laufzeit der Annuitätenzuschüsse mit 12 Jahren die Belastung der Mieter möglichst gering zu halten.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde alternativ entsprochen.

33 Dem Amt für Wohnungsservice sind gemäß den Bestimmungen der Magistratsge- schäftsordnung unter anderem auch die Aufgaben

 Prüfung von Förderungsansuchen für Wohnhaussanierungen und Impulsför- derungen sowie  Bearbeitung Mietzinsbeihilfe-Ansuchen, Mietzins- und Wohnbeihilfenberatung

zugeordnet. Die vom Referat Wohnbauförderung im Rahmen der Produkte 4411 – Wohnhaussanierungsförderung, 4412 – Bürgerinformation und Beratung sowie 4413 – Mietzins- und Annuitätenbeihilfe ausgeführten Tätigkeiten sind in den zu- grunde liegenden Produktbeschreibungen dokumentiert. Eine rechtliche Grundlage in Form von konkreten gesetzlichen Bestimmungen bzw. schriftlichen Übereinkünf- ten, worin die in der Wohnhaussanierungsförderung des Landes Tirol von der Stadt zu verrichtenden Tätigkeiten festgeschrieben sind, existierte nach Rückspra- che mit dem Vorstand des Amtes für Wohnungsservice nicht. Auch im Bereich der Mietzins- und Annuitätenbeihilfe waren die von der Stadt Innsbruck durchgeführten Tätigkeiten nicht (schriftlich) festgelegt bzw. von jenen des Landes nicht (schrift- lich) abgegrenzt. Diese Umstände betonte die Kontrollabteilung deshalb, da die Stadt Innsbruck in diesen beiden Förderbereichen nach ihrer Einschätzung deut- lich umfassendere Tätigkeiten verrichtet, als andere Tiroler Gemeinden:

Die Abwicklung der vom Land Tirol gewährten Wohnbau- und Wohnhaussanie- rungsförderung erfolgt (überwiegend) dezentral in den Bezirkshauptmannschaften (Imst, Kitzbühel, Kufstein, Landeck, Lienz, Reutte und Schwaz). Der Stadtmagist- rat Innsbruck wird vom Land Tirol als Einreichstelle für Ansuchen auf Wohnhaus- sanierungsförderung in Innsbruck angegeben. Das Referat Wohnbauförderung führt im Bereich der Wohnhaussanierung umfangreiche Tätigkeiten aus (Beratung, Baukontrolle, Vorprüfung, Endabrechnung), welche bei anderen Gemeinden von den Bezirkshauptmannschaften bzw. von der Abteilung Wohnbauförderung des Amtes der Tiroler Landesregierung selbst erledigt werden.

Auch bei der Abwicklung der Mietzins- und Annuitätenbeihilfe unterscheidet sich der diesbezügliche verwaltungstechnische Ablauf von dem in anderen Tiroler Ge- meinden praktizierten Procedere. Die Beihilfeansuchen sind beim zuständigen Gemeinde(Stadt)amt (bzw. beim Stadtmagistrat Innsbruck) einzubringen. Die Ge- meinden überprüfen und bestätigen die Richtigkeit der Angaben, verpflichten sich zur Übernahme des Kostenanteiles und leiten die Ansuchen sodann zur weiteren Bearbeitung an das Land weiter. Vom Referat Wohnbauförderung werden im Zu- sammenhang mit der Mietzins- und Annuitätenbeihilfe weit umfangreichere Tätig- keiten (Beihilfeberatung, Berechnung der Beihilfe etc.) entfaltet.

Die Kontrollabteilung empfahl der zuständigen Dienststelle Überlegungen anzu- stellen, in Zusammenarbeit mit dem Land Tirol in den Themenbereichen „Wohn- haussanierung“ sowie „Mietzins- und Annuitätenbeihilfe“ eine Ablauforganisation insofern schriftlich festzulegen, als darin klar festgeschrieben werden soll, welche ……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 28 Aufgaben von der Stadtgemeinde Innsbruck zu erledigen und welche Tätigkeiten vom Land Tirol (Abteilung Wohnbauförderung) auszuführen sind.

Zum damaligen Prüfungszeitpunkt der Kontrollabteilung wurden die vom Referat Wohnbauförderung betreffend die Bearbeitung von Wohnhaussanierungsanträgen sowie Mietzins- und Annuitätenbeihilfeansuchen durchgeführten Tätigkeiten voll- ständig von der Stadtgemeinde Innsbruck finanziert. Auf den Kostenträgern 4410011 – Wohnhaussanierungsförderung, 4410021 – Bürgerinformation und Be- ratung sowie 4410041 – Mietzins- und Annuitätenbeihilfe wurden für das Jahr 2013 (direkte) Personalkosten (also ohne Umlagekosten) in Höhe von insgesamt € 405.109,00 (€ 162.775,00, € 63.644,00 bzw. € 178.690,00) ausgewiesen. Im Zu- sammenhang mit der von der Kontrollabteilung empfohlenen schriftlichen Festle- gung einer Ablauforganisation (Tätigkeiten des Landes Tirol bzw. der Stadt Inns- bruck) regte die Kontrollabteilung zusätzlich an zu hinterfragen, welche Aufgaben definitiv von der Stadt Innsbruck übernommen werden müssen und welche Ar- beitsschritte vom Land Tirol auszuführen sind. Sollte sich dabei herausstellen, dass die Stadt Innsbruck in den Bereichen Wohnhaussanierung sowie Mietzins- und Annuitätenbeihilfe Tätigkeiten verrichtet, welche dem Land Tirol zuzuordnen sind, empfahl die Kontrollabteilung, mit dem Land Tirol als Ausgleich dafür über eine finanzielle Beteiligung an den diesbezüglichen Kosten zu verhandeln.

Im Zusammenhang mit den von der Kontrollabteilung ausgesprochenen Empfeh- lungen beschrieb der Vorstand des Amtes für Wohnungsservice in der seinerzeiti- gen dazu abgegebenen Stellungnahme historische Entwicklungen in Bezug auf den Tätigkeitsumfang des Referates Wohnbauförderung in den Bereichen Wohn- haussanierung sowie Mietzins- und Annuitätenbeihilfe:

Vorweg wurde von ihm darüber informiert, dass die Stadtgemeinde Innsbruck vor rund 50 Jahren Servicestellen für die Sachbereiche Wohnhaussanierung mit Wohnbauförderung-Eigenheime sowie Mietzins- und Annuitätenbeihilfe eingerich- tet habe. Kernaufgaben dieser Dienststellen waren die Beratung und Unterstüt- zung der Innsbrucker Bürgerinnen und Bürger bei der Einreichung von Förde- rungs- bzw. Beihilfeansuchen. Nach dem Wissensstand des Vorstandes des Am- tes für Wohnungsservice führten diese Dienststellen aber von Anfang an auch die Bearbeitung der Anträge mit Berechnung der Förderungen und Beihilfen durch.

Wohnhaussanierung: Im Jahr 1994 sei bereits einmal mit dem Land Tirol über eine Kostenbeteiligung an den Personalaufwendungen für den Sachbereich Wohnhaussanierung verhandelt worden. Damals habe das Land jedoch eine Kostenbeteiligung abgelehnt. Politik und Verwaltung hätten daraufhin überlegt, die Prüfung der Wohnhaussanierungs- ansuchen an das Land abzutreten. Der damalige Bürgermeister der Landeshaupt- stadt Innsbruck habe jedoch beschlossen, die Bearbeitung der Wohnhaussanie- rungsansuchen im eigenen Haus mit verringertem Personal (drei anstelle von vier Technikern) weiterzuführen. Der Teilbereich Wohnbauförderung-Eigenheime sei an das Land abgetreten worden. Grundlage für diese Entscheidung wären erkann- te (und in der Stellungnahme näher ausgeführte) Vorteile einer stadteigenen Prüf- stelle für die Innsbrucker Bürger gewesen. Darüber hinaus wurde darauf hingewie- sen, dass sich die Aufgaben der Förderungsstelle in den letzten Jahren kontinuier- lich erweitert hätten. Neben der Wohnhaussanierung werden die städtischen Im- pulsförderungen „Nachträglicher Lifteinbau“, „Einbau von seniorengerechten Nasszellen“ sowie „Innsbruck fördert: energetische Sanierung (IFES)“ betreut. Nachdem sich die Richtlinien der stadteigenen Förderungen in vielen Bereichen eng an die Richtlinien der Wohnhaussanierungsförderung des Landes anlehnen, seien die diesbezüglichen Aufgaben miteinander verflechtet. Dadurch würden sich ……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 29 zahlreiche Synergieeffekte ergeben. Abschließend argumentierte der Vorstand des Amtes für Wohnungsservice, dass für die Förderungswerber ein Ansprechpartner für alle Förderungen ein ausgezeichnetes Service bedeuten würde. Alle Förderun- terlagen würden nur einmal benötigt werden. Mögliche Parallelförderungen würden gemeinsam mit den Förderungswerbern optimiert werden. Dabei spiele die Bera- tung eine sehr wichtige Rolle. Die Festlegung einer Ablauforganisation, welche Aufgaben in diesem Bereich von der Stadtgemeinde Innsbruck und welche vom Land Tirol zu erledigen sind, sei aufgrund der Verflechtung der Aufgabenbereiche aufwändig und nehme einige Zeit in Anspruch. Sobald das Ergebnis vorliegt, wer- de die weitere Vorgehensweise überlegt.

Mietzins- und Annuitätenbeihilfe (MuAB): Einleitend wurde vom Vorstand des Amtes für Wohnungsservice zu diesem Be- reich bestätigt, dass die städtische Beihilfenstelle im Vergleich zu den anderen Tiroler Gemeinden bei der MuAB wesentlich umfangreichere Aufgaben wahr- nimmt. Dieser Aufgabenumfang sei historisch gewachsen und bisher nicht hinter- fragt worden. In der Stellungnahme führte der Amtsvorstand die seiner Meinung nach aufgrund der Prüfung der MuAB-Ansuchen durch die städtische Prüfstelle gegebenen Vorteile für die Stadtgemeinde Innsbruck aus.

In Bezug auf die Empfehlung(en) der Kontrollabteilung wurde mitgeteilt, dass für den MuAB-Bereich bereits eine Vergleichsaufstellung erstellt worden sei, welche Arbeiten von der städtischen Dienststelle und welche von den anderen Gemeinden erledigt werden. Der Arbeitsumfang der anderen Gemeinden decke sich mit je- nem, welchen die Stadtgemeinde Innsbruck als Bezirksverwaltungsbehörde zwin- gend wahrzunehmen hätte. Dieser Aufgabenvergleich könne bereits als Diskus- sionspapier bei allfälligen (Finanzierungs-)Verhandlungen mit dem Land Tirol hilf- reich sein.

Im Zuge der vergangenen Follow up – Einschau 2014 wurde vom zuständigen Amtsvorstand darauf verwiesen, dass der Magistratsdirektor in Eigeninitiative das KDZ – Zentrum für Verwaltungsforschung beauftragt habe, eine Organisationsana- lyse im Amt für Wohnungsservice durchzuführen. In dieser Analyse würden auch die Ablauforganisationen der Bereiche „Wohnhaussanierung“ und „Mietzins- und Annuitätenbeihilfe“ festgelegt und die Tätigkeiten für das Land Tirol hinterfragt werden. Dieser Bericht sei im Laufe des Frühjahres 2015 zu erwarten.

Neuerlich zu dieser Angelegenheit befragt, teilte der Vorstand des Amtes für Woh- nungsservice aktuell mit, dass der angekündigte Bericht des KDZ zwischenzeitlich vorliegen würde. Dieser stimme in einigen Punkten, besonders hinsichtlich freiwil- liger Leistungen der Stadt Innsbruck für das Land Tirol, mit den Feststellungen der Kontrollabteilung überein. Die Empfehlung der Kontrollabteilung, mit dem Land in Verhandlungen zu treten, um eine finanzielle Entschädigung für diese freiwilligen Leistungen zu erhalten, sei berücksichtigt worden. Diesbezüglich geführte Gesprä- che auf politischer und Beamtenebene ließen jedoch erkennen, dass für das Land eine finanzielle Entschädigung für die Leistungen der Stadt Innsbruck, wie schon 1994, nicht in Frage komme.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 30 In weiterer Folge werde daher zu prüfen sein, ob und in welchem Umfang diese freiwilligen Leistungen der Stadt Innsbruck weitergeführt werden sollen. Der Amts- vorstand listete in einer umfangreichen Beschreibung die nach Ansicht der Dienst- stelle wichtigsten diesbezüglichen Entscheidungsparameter für Politik und Verwal- tung auf.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde teilweise entsprochen.

3.2 Follow up – Einschau 2014 / Bereich Unternehmungen und sonstige Rechtsträger

Prüfung Naturstrom Mühlau GmbH (Bericht vom 27.01.2010)

34 Mit Fördervertrag vom 17.06./08.11.2005 – abgeschlossen zwischen dem Bun- desministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft als Fördergeber und der Naturstrom Mühlau GmbH als Förderungsnehmer – wurde für die Errichtung eines Kleinwasserkraftwerkes eine Förderung in Höhe von ma- ximal € 202.269,00 (8,64 % der Förderbasis) gewährt, wobei die endgültige Fest- legung der Förderhöhe erst im Zuge der Endabrechnung der Förderung erfolgt(e). Die Auszahlung der Förderung war an diverse Bedingungen geknüpft. Die Flüs- sigmachung einer ersten Tranche in Höhe von 60 % war nach Erfüllung allgemei- ner, die restlichen 40 % nach Erfüllung einer allgemeinen und zweier technischer Auflagen vorgesehen. Zum damaligen Prüfungszeitpunkt war die dargestellte För- derung noch nicht ausbezahlt bzw. konnte diese aufgrund der Nichterfüllung von Auszahlungsbedingungen seinerzeit noch nicht erfolgen.

Die Auszahlung der ersten 60 %igen Fördertranche scheiterte damals an der Aus- zahlungsbedingung, dass durch die Vorlage eines Gutachtens eines Zivilingeni- eurs, einer akkreditierten Stelle, eines gerichtlich beeideten Sachverständigen, ei- ner öffentlichen Untersuchungsanstalt oder eines technischen Büros der Nachweis über die Funktionstüchtigkeit aller Anlagenteile während der Inbetriebnahmephase bzw. deren Abschluss zu erbringen war. Dieser Nachweis konnte auch in Form der Kollaudierung vorgelegt werden. Das Kollaudierungsoperat für das Kleinwasser- kraftwerk der Naturstrom Mühlau GmbH war zwar bei der zuständigen Behörde eingebracht worden, allerdings war die Kollaudierung bis zum Abschluss der sei- nerzeitigen Prüfungshandlungen der Kontrollabteilung nicht abgeschlossen.

Die Bedingungen im Zusammenhang mit der 40 %igen Fördertranche (Auszahlung sollte frühestens Ende 2010 erfolgen) waren zum Prüfungszeitpunkt teilweise er- füllt. Die Kontrollabteilung sprach betreffend die Erfüllung der Auszahlungsbedin- gungen die generelle Empfehlung aus, sämtliche Maßnahmen zu ergreifen, die die Auszahlung der Förderung sicherstellen. In Bezug auf die zum Prüfungszeitpunkt offene Kollaudierung empfahl die Kontrollabteilung, diesbezüglich mit dem Förder- geber über eine alternative Auflagenerfüllung zu verhandeln. Letztlich erinnerte die Kontrollabteilung auch an die Möglichkeit der Einholung eines Gutachtens (Zivilin- genieur, Sachverständiger usw.), wenngleich dadurch zusätzliche Kosten anfallen.

Die Geschäftsführung der Naturstrom Mühlau GmbH teilte im damaligen Anhö- rungsverfahren mit, dass das Kollaudierungsoperat bereits im Februar 2008 bei der zuständigen Behörde eingereicht worden wäre, jedoch trotz mehrfacher Ur- genz eine Kollaudierung bis zum damaligen Zeitpunkt nicht erfolgt sei. Die Ge- ……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 31 schäftsführung kündigte weiters an, im Sinne des Vorschlages der Kontrollabtei- lung zu versuchen, mit der Förderstelle alternative Auszahlungsbedingungen aus- zuverhandeln.

Im Rahmen der Follow up – Einschau 2010 gab die Naturstrom Mühlau GmbH an, dass die Geschäftsführung im Sinne des Vorschlages der Kontrollabteilung mit der Förderstelle mehrfach konferiert und ein entsprechendes Gutachten über die Funktionsfähigkeit der Anlage alternativ zur – nach wie vor nicht erfolgten – Kol- laudierung vorgelegt habe. Ein Abschluss der diesbezüglichen Prüfungen durch den Fördergeber war damals für Ende Februar 2011 in Aussicht gestellt worden.

Die Follow up – Prüfung 2011 ergab, dass es durch die beschriebene Vorgangs- weise gelungen wäre, am 19.09.2011 einen Teilbetrag der Förderung in Höhe von € 167.811,00 zu lukrieren. Die Auszahlung der restlichen Fördermittel in Höhe von € 34.458,00 wäre abhängig von der behördlichen Löschung zweier in der Realität nicht mehr existierender Wasserrechte im Wasserbuch. Die dafür notwendige(n) Einigung(en) über die weitere Vorgangsweise hinsichtlich der letztmaligen Vorkeh- rungen würde(n) auf der Seite der zuständigen Behörden „hängen“. Bei der Was- serfassung der Kraftswerksanlage Rauch 2 standen sich widersprechende Be- scheide der Wasserrechtsbehörde und des Bundesdenkmalamtes gegenüber. Hinsichtlich der letztmaligen Vorkehrungen zur Kraftwerksanlage Mühlau 6 (IKB AG) fehlte die Einigung zwischen der Landesstraßenverwaltung, der Wild- bach- und Lawinenverbauung und der Wasserrechtsbehörde. Die Geschäftsfüh- rung kündigte im Hinblick auf die restlichen Fördermittel in Höhe von € 34.458,00 an, weiterhin um eine entsprechende Auszahlung bemüht zu sein.

Im Zuge der Follow up – Einschau 2012 erneut zu dieser Thematik befragt, infor- mierte die Geschäftsführung darüber, dass sich im Vergleich zum vergangenen Jahr keine wesentlichen Neuerungen ergeben hätten. Gleichzeitig bekräftigte die Naturstrom Mühlau GmbH ihr weiteres Bemühen, die Auszahlung des restlichen Förderbetrages zu erreichen. Dabei wäre man jedoch auf behördliche Beurteilun- gen und Entscheidungen angewiesen.

Anlässlich der Follow up – Einschau 2013 schilderte die Geschäftsführung der Naturstrom Mühlau GmbH (erneut) ihre Bemühungen, die Grundlagen für die Aus- zahlung des noch ausständigen Restbetrages von € 34.458,00 zu schaffen. Im Er- gebnis wurde über leichte Verhandlungsfortschritte betreffend die letztmaligen Vorkehrungen für die Anlagen Mühlau 6 (IKB AG) bzw. Rauch 2 berichtet, welche die Voraussetzung für die behördliche Beurteilung der beiden in der Realität nicht mehr existenten Wasserrechte im Wasserbuch bilden. Auch die nach wie vor nicht erfolgte Kollaudierung hänge lt. dem zuständigen Verfahrensleiter ebenfalls von der Realisierung der letztmaligen Vorkehrungen für diese beiden Anlagen ab. Konkrete (bauliche) Umsetzungsmaßnahmen wurden von der Geschäftsführung der Naturstrom Mühlau GmbH für die Jahre 2015 bzw. 2016 angekündigt.

Im vergangenen Jahr wurde von der Geschäftsführung der Naturstrom Mühlau GmbH in der Follow up – Einschau 2014 darauf verwiesen, dass der inhaltliche Stand ident zu der im Jahr 2013 geschilderten Lage sei. Weitere konkrete (bauli- che) Umsetzungsschritte wären erst für die Jahre 2015 bzw. 2016 vorgesehen.

Erneut zum aktuellen Stand der Dinge befragt, berichtete die Geschäftsführung der Naturstrom Mühlau GmbH darüber, dass hinsichtlich der widersprüchlichen Denkmal- und Wasserrechtsbescheide betreffend der Wehranlage Rauch 2 Ende 2015 eine konsensuale Lösung zwischen beiden Behörden gefunden worden wä- re. Die Umsetzung der Maßnahmen an der Wehranlage Rauch 2 sei für das Jahr ……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 32 2016 vorgesehen. Betreffend die Löschung der Kraftwerksanlage Mühlau 6 (IKB AG) werde eine Lösung zur Nachnutzung des Triebwasserweges zwischen dem neuen Grundeigentümer und der Wildbach- und Lawinenverbauung für das Jahr 2016 angestrebt. Eine Umsetzung der Maßnahmen wäre seitens der IKB AG für die Jahre 2016/2017 budgetiert. Nach Umsetzung dieser beiden Maßnahmen soll- te einer Kollaudierung der Kraftwerksanlage nichts mehr im Wege stehen und die restliche Förderung abgerufen werden können.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde aus erwähnten Gründen teilweise entsprochen.

Prüfung Innsbrucker Stadtmarketing GesmbH seit 17.12.2013 Innsbruck Marketing GmbH (Bericht vom 20.03.2012)

35 Im Bericht über die im Jahr 2004 erstmalig durchgeführte Prüfung von Teilberei- chen der Gebarung und Jahresrechnung 2002 der Innsbrucker Stadtmarketing GmbH vom 04.06.2004, Zl. KA-4/2004, hielt die Kontrollabteilung nach Einsicht in die Protokolle des Aufsichtsrates und des Stadtmarketingbeirates fest, dass seit Gründung der Gesellschaft eine ständige Diskussion über (strategische) Aufgaben und Ziele der Gesellschaft im Gange war. Zum damaligen Zeitpunkt war diesbe- züglich noch kein Ergebnis in Form eines Strategiekonzeptes bzw. Beschlüssen des Aufsichtsrates über verbindliche Richtlinien an die Geschäftsführung evident. Diese Diskussion war nach Einschätzung der Kontrollabteilung auch in Verbindung damit zu verstehen, dass sich der in den Jahren 2003 und 2004 noch zusammen- getretene Stadtmarketingbeirat in dieser Zeit mit der Entwicklung einer Marken- strategie für die Stadt Innsbruck befasst hatte. Letztlich wurde dieses Vorhaben seinerzeit nicht mehr weiterverfolgt. Die Aufgaben der IMG ließen sich zum Prü- fungszeitpunkt der Kontrollabteilung einerseits aus der Beschreibung des Unter- nehmensgegenstandes gemäß Gesellschaftsvertrag ableiten. Andererseits bilde- ten die vom Aufsichtsrat und der Generalversammlung genehmigten Budgets die (operative) Basis für das jährliche Arbeitsprogramm. Aus den von der Kontrollab- teilung gesichteten Protokollen der Sitzungen des Aufsichtsrates und der General- versammlung seit 2008 ging hervor, dass seit Anfang des Jahres 2010 in diesen Gremien wiederholt über die weitere Entwicklung und Zukunft der IMG beraten worden ist. Damals berichtete der Geschäftsführer zuletzt in der ersten Aufsichts- ratssitzung des Jahres 2011 am 29.03.2011 über diverse Überlegungen hinsicht- lich einer Neustrukturierung der IMG. Zum Fortschritt in dieser Angelegenheit be- fragt, stellte der IMG-Geschäftsführer der Kontrollabteilung ein Konzeptpapier zur Verfügung, in dem in einem ersten Teil Gedanken zur künftigen strategischen Aus- richtung der IMG in Form von Zielen und Aufgaben beschrieben waren. Der zweite Teil dieses Konzeptpapieres beschäftigte sich mit möglichen organisatorischen Änderungen (Anpassung der Gesellschafterstruktur und Organe). Bis zum Zeit- punkt des Abschlusses der damaligen Prüfungshandlungen der Kontrollabteilung standen definitive Entscheidungen der Eigentümervertreter in dieser Sache aus.

Vor dem Hintergrund des zum damaligen Prüfungszeitpunkt der Kontrollabteilung laufenden Markenbildungsprozesses und der in diesem Zusammenhang der IMG zugewiesenen Rolle eines „Markenhüters“ der Marke Innsbruck empfahl die Kon- trollabteilung einerseits, die künftige strategische Ausrichtung in Form von (strate- gischen) Zielen und Aufgaben ehestmöglich durch einen Beschluss der General- versammlung für die Geschäftsführung verbindlich festzulegen. Andererseits sollte ……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 33 nach Einschätzung der Kontrollabteilung durch die Eigentümervertreter schnellst- möglich eine Entscheidung über die weitere organisatorische Struktur der IMG (Gesellschafterstruktur, Organe) getroffen werden, um diesbezügliche Klarheit bei den beteiligten Partnern zu schaffen.

In der damaligen Stellungnahme versicherte der Geschäftsführer, dass mit den Eigentümervertretern ein Fahrplan für die künftige strategische Ausrichtung sowie die Gesellschafterstruktur festgelegt worden wäre. Es war vorgesehen, beide Themenbereiche in den bevorstehenden Generalversammlungen zu behandeln.

Zusätzlich zu der von der Kontrollabteilung ausgesprochenen Empfehlung be- schloss der Gemeinderat der Landeshauptstadt Innsbruck in seiner Sitzung vom 21.06.2012 einstimmig den im Rahmen der Berichtsbehandlung formulierten An- trag des städtischen Kontrollausschusses vom 12.06.2012 wie folgt: „Dem Vor- schlag der Kontrollabteilung folgend, wird dem Stadtsenat empfohlen, über die weitere organisatorische Struktur der Innsbrucker Stadtmarketing GesmbH (IMG) (Gesellschafterstruktur, Organe, etc.) und die künftige strategische Ausrichtung den Beteiligungsausschuss zur Beratung hinzuzuziehen.“

Zur Follow up – Einschau 2012 berichtete der Geschäftsführer, dass ein entspre- chendes Strategie- bzw. Ziel- und Aufgabenpapier formuliert und mit den Gesell- schaftern vorab besprochen worden wäre. Dieses würde auch einen Gegenstand der nächsten Generalversammlung der IMG bilden. Bezüglich einer empfohlenen schnellstmöglichen Entscheidung über die weitere organisatorische Struktur der IMG merkte die Kontrollabteilung an, dass diese durch die Festlegung der künfti- gen Gesellschafterstruktur getroffen worden und somit erledigt war.

Zum Umsetzungsstand in dieser Sache erneut anlässlich der Follow up – Prüfung 2013 befragt, informierte der Geschäftsführer der IMG darüber, dass mit der Im- plementierung des neuen Aufsichtsrates auch ein Strategieworkshop „Ziele und Aufgaben Innsbruck Marketing GmbH“ gemeinsam mit der Geschäftsführung ein- berufen worden wäre. Als Nachweis wurde der Kontrollabteilung das Protokoll über die erste Sitzung vom 22.11.2013 zur Verfügung gestellt. Eine nächste Sit- zung war für den 07.02.2014 vorgesehen. Sobald das Strategiepapier vorliege, kündigte der Geschäftsführer der IMG an, dieses den Gremien zur Beschlussfas- sung vorzulegen.

Zur Follow up – Einschau 2014 berichtete der Geschäftsführer der IMG in dieser Angelegenheit darüber, dass zwei Strategieworkshops durchgeführt und die dies- bezüglichen Ergebnisse in den diversen Gremien diskutiert worden wären. Ein all- gemein gültiges Strategiepapier sei allerdings damals noch nicht verabschiedet worden. Die Ziele und Aufgaben würden bei der Programmvorschau des Ge- schäftsführers für das Folgejahr in den Gremien entsprechend vorgestellt und letztlich auch beschlossen. Der Kontrollabteilung wurde eine Kurzfassung des Strategiepapiers für das Geschäftsjahr 2015 zur Verfügung gestellt. Betreffend ei- ne längerfristige Strategie für die Innsbruck Marketing GmbH wären noch weitere Diskussionen erforderlich, zumal hier die Marke Innsbruck eine wichtige Rolle spiele.

Zur aktuellen Follow up – Einschau 2015 wurde von der IMG ein mit „Strategie 2016 – Innsbruck Marketing GmbH“ bezeichnetes Dokument bereitgestellt, wel- ches nach persönlicher Rücksprache mit dem Geschäftsführer der IMG ein mittel- fristiges Strategiepapier der Gesellschaft darstellt. Diese Unterlage wurde vom Aufsichtsrat in seiner Sitzung vom 24.11.2015 zustimmend zur Kenntnis genom-

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 34 men. Eine Beschlussfassung durch die Generalversammlung war gemäß Rück- sprache mit dem Geschäftsführer für Juni 2016 vorgesehen.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde teilweise entsprochen.

Prüfung Innsbrucker Markthallen-Betriebsgesellschaft m.b.H. (Bericht vom 09.09.2013)

36 Im Zuge einer stichprobenartigen Verifizierung der Höhe einzelner Mietzinse stellte die Kontrollabteilung auch einen beispielhaften Vergleich der Einheitspreise je Quadratmeter vermieteter Fläche innerhalb der im Jahr 2012 neu abgeschlosse- nen Mietverträge an. Diese Stichprobe beschränkte sich lediglich auf die Katego- rien Verkaufsstand, Terrasse, Keller, Kühlraum und Büro. Im Konnex damit war bemerkenswert, dass mit Ausnahme der Terrasse an der Nordseite der Markthalle (für die jeweils ein einheitlicher Quadratmeterpreis verrechnet worden ist) alle an- deren in die Stichprobe einbezogenen Fälle unterschiedliche Einheitspreise inner- halb ihrer Gruppe aufgewiesen haben. Die Kontrollabteilung verkannte in dieser Angelegenheit nicht, dass es preisliche Abstufungen nach Lage, Ausstattung, Größe etc. geben kann und fallweise auch geben muss, war aber doch über die Vielzahl der Differenzierungen verwundert. In Beantwortung einer ergänzenden Anfrage der Kontrollabteilung zu diesem Sachverhalt und der fehlenden Einheit- lichkeit der Tarife für die Mietflächen wurde von der MHB eingeräumt, dass es der- zeit keine offizielle Tarif- oder Preisliste gäbe.

Die Kontrollabteilung empfahl, eine Tarif- oder Preisliste mit dem Ziel zu erarbei- ten, eine Harmonisierung der Quadratmeterpreise in den einzelnen Vermietungs- arten zu erreichen. Diese Tarif- oder Preisliste sollte idealerweise auch einem Ge- sellschaftsorgan zur Genehmigung und Beschlussfassung vorgelegt werden.

Zur Umsetzung dieser Empfehlung gab die Geschäftsführung der MHB im Rah- men der Follow up – Einschau 2013 bekannt, dass federführend durch den Ge- schäftsbereich Objektmanagement und in Zusammenarbeit mit der langjährigen Mitarbeiterin der MHB eine Evidenzliste sämtlicher Bestandverhältnisse in der Markthalle Innsbruck erarbeitet werde. Diese soll unter anderem auch Grundlage für die Erstellung einer Richtlinie für die Preise und Tarife bei Vermietungen in der Markthalle sein. Eine solche Richtlinie dürfe aber nach Meinung der MHB keine unverrückbare Vorgabe sein, sondern werde im Einzelfall nach verschiedensten Kriterien (z.B. Lage, Größe, Nachfrage etc.) ein jeweils angemessener Mietzins zu bilden sein.

Anlässlich der Follow up – Einschau 2014 versicherte die Geschäftsführung der MHB in dieser Angelegenheit, dass grundsätzlich eine einheitliche Kalkulation für die Berechnung der Mieten der Halle sowie der Mieten für Lagerraum, Kühlraum und Tiefkühlraum sowie den zugehörigen Betriebskosten erfolge. Der abgegebe- nen Stellungnahme zufolge wären allerdings Besonderheiten, wie z.B. Mietreduk- tionen für Neumieter oder Mieten bei Vertragsverlängerungen zu berücksichtigen, eine Anpassung an diverse Erfordernisse sei jedenfalls teilweise notwendig.

Im Rahmen der Follow up – Einschau 2015 übermittelte die Innsbrucker Markthal- len-Betriebsgesellschaft m.b.H. eine Entgeltliste für Mietkalkulationen und sonstige Kostenerstellung per 28.09.2015, die differenzierte Entgelte für Mietflächen (z.B. Hallenflächen, Kühl- und Lagerräume), Produzentenstände und Akontierungen von ……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 35 Betriebskosten auflistete. Ferner berichtete die geprüfte Gesellschaft, dass an ei- nem fix einzuhaltenden Quadratmetersatz nicht festgehalten werden kann, da sonst kein Branchenmix in der Markthalle zu gewährleisten sei.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

37 Die Kontrollabteilung erwähnte ergänzend, dass im Zuge der Prüfung der Mietver- träge auch auffällig geworden ist, dass einzelnen Mietern (nicht ausbezahlte, son- dern im Wege von Gutschriften abgewickelte) Investitionszuschüsse in zum Teil beachtlicher Höhe (maximal € 10.000,00) oder temporäre Mietreduktionen gewährt worden sind. Die Kontrollabteilung möchte in keiner Weise die in Einzelfällen be- stehende Notwendigkeit oder Sinnhaftigkeit eines Zuschusses an Mieter für be- gründete besondere Investitionen oder eine zeitlich begrenzte Reduzierung der Miete unter besonderen Umständen in Abrede stellen. In den ihr vorliegenden Prü- fungsunterlagen vermisste die Kontrollabteilung aber jeglichen Hinweis auf einen genau bezeichneten Anlass und die Berechnung der Höhe eines zuerkannten In- vestitionszuschusses bzw. auf eine durchgeführte nachgeordnete Kontrolle (be- legmäßiger Nachweis der Investition des Mieters), wie auch keine nachvollziehba- ren Begründungen für vorübergehende Nachlässe auf das monatliche Mietentgelt ersichtlich waren.

Der Kontrollabteilung erschien es sehr wesentlich, dass Investitionszuschüsse und Mietreduktionen transparent und nachvollziehbar abgewickelt werden. Zu diesem Zweck sollten in Zukunft die Voraussetzungen für derartige Bonifikationen dem Grunde und der Höhe nach festgelegt und eventuell in Form von Richtlinien ver- schriftlicht werden. Nachdem Investitionszuschüsse und Mietreduktionen Einnah- menschmälerungen für die MHB darstellen, sollten derartige Richtlinien dem Auf- sichtsrat zur Bewilligung vorgelegt werden.

Im Anhörungsverfahren zur Follow up – Prüfung 2013 bestätigte die MHB, dass Investitionszuschüsse und Mietreduktionen grundsätzlich restriktiv zu handhaben sind. Mietreduktionen müssen dann gewährt werden, wenn diese von Gesetzes- wegen zustehen. Ob diesbezüglich eine Regelung künftig notwendig sei, könne noch nicht beurteilt werden, da grundsätzlich davon Abstand genommen werden sollte. Allenfalls könnte dies – wenn künftig Bedarf besteht – im Aufsichtsrat erör- tert und sodann eine Richtlinie erstellt werden.

In der Stellungnahme zur Follow up – Einschau 2014 teilte der Geschäftsführer der MHB mit, dass ab sofort Aktenvermerke für die Nachvollziehbarkeit der Investi- tionszuschüsse oder Mietreduktionen im Programm Documents für jeden ersicht- lich abgelegt und geführt werden.

Anlässlich der aktuellen Follow up – Einschau 2015 gab die Innsbrucker Markthal- len-Betriebsgesellschaft m.b.H. bekannt, dass Investitionszuschüsse an Mieter in Zukunft nicht mehr gewährt werden bzw. wurden. Außerdem werden Mietzinsre- duktionen nur mehr fallweise bei Vertragsbeginn als Starterleichterung auf die Dauer von 1 bis 2 Monaten gewährt, wobei sich die Reduktion nur auf den Haupt- mietzins beschränkt.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde teilweise entsprochen.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 36

38 Es gibt keine gesetzliche Verpflichtung, eine Kaution zu leisten. Trotzdem gehört die Hinterlegung einer Kaution durch den Mieter – in der Regel bis zu drei Brutto- monatsmieten – zu den wesentlichen Bestandteilen eines Mietvertrages. Sie dient zur Schadloshaltung des Vermieters für Schäden am Mietobjekt, die durch den Mieter verursacht worden sind und für eventuell noch ausstehende Monatsmieten bei Beendigung des Vertrages. Festgestellt wurde einerseits, dass die MHB nicht in allen Mietverträgen die Hinterlegung einer Kaution vorgesehen hat. Anderseits war in jenen Fällen, in denen ein Mieter zur Kautionsleistung vertraglich verpflich- tet worden ist, von der Kontrollabteilung mehrfach zu beanstanden, dass es so- wohl unterlassen worden ist, die im Mietvertrag fixierte Kaution auch einzufordern als auch Kautionen nicht in der vertraglich vereinbarten Höhe hinterlegt worden sind. Die Kontrollabteilung empfahl der MHB, dieses Versäumnis nachzuholen und die Hinterlegung der vertraglich vereinbarten Kautionen zu verlangen.

In der Stellungnahme zur vorjährigen Follow up – Einschau gab der Geschäftsfüh- rer der MHB bekannt, dass verschiedene offene Kautionen eingehoben und dazu auf den jeweiligen Mieter lautende Sparbücher angelegt worden wären. Einzelne Kautionen seien noch ausständig, wobei mit zwei Mietern Ratenvereinbarungen zur Einbringung der Kautionen abgeschlossen wurden. Eine Forderung an eine weitere Mieterin sei noch offen, da eine Unklarheit bezüglich der Betriebskosten- abrechnung bestehe. Die Einbringung dieser Kautionen werde jedenfalls weiter verfolgt.

Im Anhörungsverfahren zur Follow up – Prüfung 2014 teilte der Geschäftsführer der MHB in dieser Angelegenheit allgemein mit, dass die im Follow up 2013 ange- führten Kautionen zum überwiegenden Teil erledigt werden konnten und jeweils Sparbücher angelegt worden wären. Im Einzelnen erklärte der Geschäftsführer dazu, dass ein Mieter die Bestandräume zum 31.07.2014 zurückgestellt habe; da eine Einigung bzw. Klärung wegen der Betriebskostenabrechnung nicht erzielt werden konnte, wäre auch die Kaution nicht bezahlt worden. Eine weitere Mieterin habe in der Zwischenzeit die Kaution in Raten zur Gänze beglichen. Offen wäre aktuell lediglich die Kaution an einen dritten Mieter.

In der Stellungnahme zur Follow up – Einschau 2015 informierte die geprüfte Ge- sellschaft darüber, dass bei Abschlüssen von neuen Mietverträgen Kautionen in Höhe von 2 Monatsmieten vertraglich festgehalten und eingefordert werden. In ei- ner Evidenzliste werden die aktuellen Kautionen dargestellt, für Barkautionen wur- de bei einem Kreditinstitut ein Anderkonto eröffnet, welches halbjährlich angepasst werde. Weiterhin offen ist die Kaution an einen dritten Mieter.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde teilweise entsprochen.

Prüfung Regional- und Straßenbahnprojekt (Bericht vom 13.05.2014)

39 Im Zuge der Prüfung behandelte die Kontrollabteilung u.a. die Darstellung des zum damaligen Zeitpunkt aktuellen IST-Kostenstandes zum Regional- und Straßen- bahnprojekt. Diese war auf Basis der Kosten- und Finanzierungsübersicht „RegB- Finanz-0_Rev.3“ in Form einer Gegenüberstellung kalkulierter und realer Kosten für Bauetappen und -abschnitte, Betriebsmittelanschaffungen sowie Zusatzbeauf- tragungen für Projektergänzungen erstellt worden. ……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 37

Die Kontrollabteilung empfahl in diesem Zusammenhang, Kostenansätze für Stra- ßenbahnabschnitte, deren Realisierung im Rahmen des Regional- und Straßen- bahnprojektes nicht weiter vorgesehen waren, aus der Kostendarstellung heraus- zunehmen bzw. für den planungstechnisch maßgeblich geänderten Abschnitt O8S – Straba-Schleife Olympisches Dorf eine Anpassung der prognostizierten Kosten vorzunehmen.

Des Weiteren regte die Kontrollabteilung für die im Vorfeld getätigten Baumaß- nahmen „Anpassung Andreas-Hofer-Straße für die Regionalbahn“ und „Südtiroler Platz“ an, die in der Aufstellung dargestellten Finanzierungsanteile der Stadtge- meinde Innsbruck und des Landes Tirol entsprechend der tatsächlichen Zahlungen zu korrigieren.

Die IVB begründeten im Rahmen ihrer Stellungnahme zum Vorbericht der Prüfung die Berücksichtigung nicht zur Umsetzung vorgesehener Bauabschnitte in der Kostendarstellung damit, dass diese nicht entfallen, sondern lediglich vorerst zu- rückgestellt würden. Die Kosten einer künftigen Realisierung würden aus diesem Grunde weiterhin in der Kostendarstellung mitgeführt. Für jenen gegenüber der Projektentwicklung und Vorplanung maßgeblich veränderten Abschnitt O8S könne gemäß Stellungnahme der IVB vor dem Zeitpunkt der Kenntniserlangung über die tatsächlichen Aufwendungen keine Aussage bzw. Erklärung abgegeben werden.

Im Zuge der Follow up – Einschau 2014 wurde die IVB um Übermittlung einer ak- tuellen Plan- und Ist-Kostendarstellung und weitergehende Information zur Umset- zung der im Prüfbericht ausgesprochenen Empfehlungen gebeten. Die IVB teilte hierzu mit, dass den Anregungen der Kontrollabteilung in Form einer neukonzipier- ten Kostentabelle bzw. -verfolgung nachgekommen worden sei, indem geänderte Bauabschnittsgrenzen, Zusatzleistungen und entfallene Streckenabschnitte ge- sondert erfasst und gegenübergestellt würden. Da sich die Art und Weise der Dar- stellung in Tabellenform zum aktuellen Zeitpunkt jedoch mit den Finanzierungsge- bern Stadt Innsbruck und Land Tirol in Abstimmung befinde, konnte keine aktuelle Plan- und Ist-Kostendarstellung übermittelt werden. Eine Anpassung der in der Kostenübersicht dargestellten Kosten für die Baumaßnahmen „Anpassung Andreas-Hofer-Straße für die Regionalbahn“ und „Südtiroler Platz“ ist gemäß In- formation der IVB erfolgt.

Im Rahmen der diesjährigen Follow up – Einschau 2015 wurde der Kontrollabtei- lung eine überarbeitete Kostendarstellung in Form einer umfassenden Projektbi- lanz 2004 – 2020 vorgelegt.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

40 Der Vollständigkeit halber erwähnte die Kontrollabteilung, dass u.a. auf 7 Grund- stücken der Stadt Innsbruck und 2 Grundstücken des Landes Tirol Grundflächen dauerhaft von Baumaßnahmen des Regional- und Straßenbahnprojektes betroffen waren. Bezüglich der Ausführung von Bauarbeiten auf Grundstücken im Eigentum der Stadt wurde vom Projektleiter der IVB auf den zwischen der IVB und der Stadt Innsbruck abgeschlossenen Vertrag über die Benützung von Gemeindestraßen vom 14.05.1998 verwiesen. Bei ihrer Prüfung stellte die Kontrollabteilung fest, dass auch städtische Privatgrundstücke von den durch die IVB im Zuge des Regi- onal- und Straßenbahnprojektes umgesetzten Baumaßnahmen hinsichtlich der

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 38 (Teil-)Abschnitte W1 – W4 betroffen waren. Von der Kontrollabteilung wurde bei zwei dieser städtischen Privatgrundstücke darauf hingewiesen, dass zwischen der Stadt Innsbruck als Grundeigentümerin und (privaten) Dritten (weitere) Nutzungs- vereinbarungen bestanden. Was den Bereich der städtischen Verwaltung anbe- langt, war der (damals zuständige) Leiter des Referates Liegenschaftsangelegen- heiten der MA I gemäß Rücksprache mit der Kontrollabteilung in die Thematik rund um die von der IVB ausgeführten Baumaßnahmen auf Teilen dieser Grundstücke nicht eingebunden.

Einerseits empfahl die Kontrollabteilung dem zuständigen städtischen Amt für Prä- sidialangelegenheiten (Referat Liegenschaftsangelegenheiten) der MA I, die Not- wendigkeit allfälliger weiterer vertraglicher Regelungen bzw. Vertragsanpassungen betreffend die bestehenden Nutzungsvereinbarungen hinsichtlich der beiden be- troffenen städtischen Privatgrundstücke zu überprüfen. Andererseits wurde von der Kontrollabteilung generell empfohlen, die zuständige städtische Dienststelle (MA I – Amt für Präsidialangelegenheiten/Referat Liegenschaftsangelegenheiten) bei der Umsetzung von baulichen Maßnahmen auf städtischen Privatgrundstücken im Zusammenhang mit dem Regional- und Straßenbahnprojekt einzubinden.

Von der IVB wurde in ihrer dazu abgegebenen Stellungnahme im Wesentlichen festgehalten, dass Vertreter der Stadt Innsbruck laufend im Planungsprozess in- volviert wären und auch bei der eisenbahnrechtlichen Verhandlung anwesend wa- ren. Da die Stadt Innsbruck in diesem Rahmen dem Projekt ihre Zustimmung er- teilte (belegt anhand eines Auszuges aus einer Verhandlungsschrift im Zusam- menhang mit dem eisenbahnrechtlichen Verfahren), sah die IVB hier keinen zu- sätzlichen Handlungsbedarf. Der seinerzeitige Leiter des Referates Liegenschafts- angelegenheiten führte im Anhörungsverfahren aus, dass ihm betreffend die von der Kontrollabteilung angesprochenen 2 städtischen Privatgrundstücke keine In- formationen über eine allfällige Bebauung durch die IVB vorlagen. Darüber hinaus verwies er in seinen Erläuterungen auf (weitere) Details hinsichtlich der bestehen- den Nutzungsvereinbarungen betreffend diese beiden städtischen Privatgrundstü- cke.

Die abgegebenen Stellungnahmen waren für die Kontrollabteilung absolut nach- vollziehbar; insbesondere die Position der IVB, dass durch die im eisenbahnrecht- lichen Verfahren von der Stadtgemeinde Innsbruck abgegebene Zustimmung zum Projekt kein weiterer Handlungsbedarf gesehen wurde. Magistratsintern wurde im Rahmen der beiden Stellungnahmen jedoch der von der Kontrollabteilung aufge- zeigte Sachverhalt deutlich, dass – aus welchen Gründen auch immer – das für Liegenschaftsangelegenheiten zuständige Referat nicht involviert war. Im Ergebnis hielt die Kontrollabteilung ausgehend von ihren formulierten Empfehlungen noch- mals deutlich fest, dass aus ihrer Sicht – aus den erwähnten Gründen – einerseits eine künftige Einbindung des Referates Liegenschaftsangelegenheiten der MA I erforderlich war. Andererseits sollte nach Meinung der Kontrollabteilung in den beiden aufgezeigten Fällen eine Überprüfung der Notwendigkeit allfälliger weiterer vertraglicher Regelungen bzw. Vertragsanpassungen hinsichtlich der bestehenden Nutzungsvereinbarungen durch das zuständige Referat stattfinden.

Die vormalige Leiterin des Referates Liegenschaftsangelegenheiten informierte in ihrer anlässlich der letztjährigen Follow up – Prüfung erstatteten Stellungnahme über rechtliche Aspekte in Bezug auf die Beanspruchung von städtischen Grund- flächen bei der Umsetzung des Regional- und Straßenbahnprojektes aus ihrer Sicht. Betreffend die beiden von der Kontrollabteilung aufgezeigten städtischen Privatgrundstücke, welche mit weiteren Nutzungsvereinbarungen (privater) Dritter belastet sind, wurde von der städtischen Dienststelle angekündigt, mit den Nut- ……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 39 zungsberechtigten Kontakt aufzunehmen, um die Vertragsverhältnisse anzupas- sen.

Die nunmehr zuständige Leiterin des Referates Liegenschaftsangelegenheiten berichtete im Zuge der Follow up – Einschau 2015 detailliert über aktuelle Bearbei- tungsfortschritte rund um die Anpassung der bestehenden Vertragsgrundlagen. Eine endgültige Bereinigung konnte seitens der Dienststelle noch nicht erfolgen. Dies deshalb, da – für die Kontrollabteilung nachvollziehbare – weitere (Ab-)Klärungen mit Verhandlungspartnern erforderlich waren.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wird in Zukunft entsprochen werden.

41 Die im Rahmen der Gruppenbesteuerung im IKB AG-Konzern für den Bereich des so genannten steuerlichen Querverbundes IKB tatsächlich erzielten (Körper- schaft-)Steuervorteile fließen den Aktionären Stadt Innsbruck und TIWAG im We- ge von Vorzugsdividenden zu. Bis zum damaligen Prüfungszeitpunkt der Kon- trollabteilung wurde von der IKB AG an ihre Aktionäre Stadt und TIWAG unter dem Titel „Vorzugsdividende Regionalbahn“ ein Gesamtbetrag in Höhe von € 3.902.909,56 ausbezahlt. Die Kontrollabteilung führte im Zuge ihrer Prüfung auch eine Verifizierung dieser für die Jahre 2008 bis 2012 von der IKB AG errech- neten Vorzugsdividenden durch. Ohne seinerzeit auf die exakten Berechnungsde- tails näher einzugehen, hielt die Kontrollabteilung im Ergebnis fest, dass die von der IKB AG angestellten Kalkulationen für sie vollständig nachvollziehbar waren.

Auf ein Detail der von der IKB AG vollzogenen Berechnungsmodalität wurde von der Kontrollabteilung aus Gründen der allgemeinen Verständlichkeit jedoch hinge- wiesen. Die im separaten Rechenkreis des fiktiven steuerlichen Querverbundes TIWAG geführten Investitionen (bzw. genau genommen der durch sie verursach- ten Abschreibungen) werden bei der Ermittlung der Vorzugsdividende von der IKB AG berücksichtigt. Dies in dem Ausmaß, in welchem sie im steuerlichen Einkom- men der IKB AG-Gruppe noch Platz finden. Eine allfällige Ausgleichszahlung des Landes hätte sich daher lediglich auf jenen Anteil der im steuerlichen Quer- verbund TIWAG geführten Abschreibungen zu beziehen, welche von der IKB AG (ertrag-)steuerlich mangels Deckung nicht verwertet werden können. Eine derarti- ge Situation hat sich bei der Kalkulation der Vorzugsdividende für das Jahr 2009 ergeben. Bezogen auf den nach dem städtischen Finanzierungsanteil an den zu- grunde liegenden Investitionen ermittelten Abschreibungsbetrag von € 3.102,60 ergab sich für das Jahr 2009 ein für die Stadt nicht realisierter Steuervorteil in Hö- he von € 775,65. Diese Summe wäre nach dem Verständnis der Kontrollabteilung vom Land als Ersatzzahlung an die Stadt auszugleichen gewesen. Eine diesbe- zügliche Ausgleichszahlung wurde vom Land bis zum damaligen Prüfungszeit- punkt der Kontrollabteilung nicht an die Stadt überwiesen.

Obwohl dieser Betrag verhältnismäßig gering ist, erwähnte die Kontrollabteilung diesen Aspekt vor allem auch deshalb, da sich in diesem Zusammenhang ihrer Meinung nach auch die generelle Frage stellte, wie das Land von einer derartigen Zahlungsverpflichtung gegenüber der Stadt Kenntnis erlangt, nachdem nicht das Land, sondern die TIWAG Aktionär der IKB AG ist. Auch war für die Kontrollabtei- lung unklar, wie die Stadt vom Bestehen einer derartigen Forderung gegenüber dem Land informiert wird. Im Rahmen von Gesprächen mit dem in der IKB AG für den Geschäftsbereich Management Service zuständigen Leiter stellte sich heraus,

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 40 dass ein Abwicklungsmodus für sich ergebende Ersatzzahlungen des Landes bis zum damaligen Zeitpunkt nicht festgelegt worden wäre.

Die Kontrollabteilung empfahl der MA IV, hinsichtlich der sich ergebenden Ersatz- zahlungen des Landes in Zusammenarbeit mit der IKB AG (und dem Land) einen praktikablen Abwicklungsmodus festzulegen und zu dokumentieren. Die IKB AG pflichtete der Empfehlung der Kontrollabteilung in ihrer abgegebenen Stellung- nahme bei. Von der IKB AG wurde ausgeführt, dass die dafür erforderliche Daten- übermittlung im Zuge der jährlichen Berechnung der Vorzugsdividenden bereitge- stellt und in einen entsprechenden Ablauf integriert werden könne. Die MA IV sag- te im Anhörungsverfahren zu, der Empfehlung der Kontrollabteilung zu entspre- chen. Die dafür nötige regelmäßige Datenübermittlung durch die IKB AG sei be- reits veranlasst worden.

Zur vergangenen Follow up – Einschau 2014 informierten die MA IV und die IKB AG in einer koordinierten Stellungnahme darüber, dass ein praktikabler Abwick- lungsmodus in Zusammenarbeit zwischen IVB, IKB AG und MA IV festgelegt wor- den wäre und die hierfür erforderliche, regelmäßige Datenübermittlung vereinbart und seither durchgeführt werden würde. Die von der Kontrollabteilung empfohlene schriftliche Dokumentation des Abwicklungsmodus war noch ausständig.

Die IKB AG und die MA IV informierten aktuell darüber, dass die von der Kon- trollabteilung empfohlene schriftliche Dokumentation des Abwicklungsmodus in- zwischen vorliege. Als Nachweis stellte die MA IV der Kontrollabteilung die mit „steuerlicher Querverbund Regional- und Straßenbahn – Abwicklung Sonderdivi- denden“ bezeichnete Unterlage zur Verfügung.

Der Vollständigkeit halber erwähnte die MA IV weiters, dass die von der Kon- trollabteilung monierte Ersatzzahlung in Höhe von € 775,65 zwischenzeitlich vom Land Tirol geleistet wurde. Diese Zahlung ist am 22.09.2015 auf der Vp. 2/879000+829200 – Innsbrucker Kommunalbetriebe AG – Sonstige Einnah- men – Steuerlicher Querverbund verbucht worden.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

42 Die Ausschüttung der Vorzugsdividende für das Regional- und Straßenbahnprojekt ist in dem zwischen der Stadt und der TIWAG als Aktionäre der IKB AG abge- schlossenen Syndikatsvertrag vom 03.05.2002 geregelt. Ende des Jahres 2005 wurde von der IKB AG eine Zusatzvereinbarung zum Syndikatsvertrag vorbereitet, welche allerdings zum Prüfungszeitpunkt der Kontrollabteilung von den Vertrags- parteien (Stadt und TIWAG) nicht unterfertigt worden ist. In dieser Vertragsunter- lage wurden unter anderem auch ergänzende Übereinkünfte hinsichtlich der im ur- sprünglichen Syndikatsvertrag enthaltenen Bestimmungen betreffend die Aus- schüttung einer Vorzugsdividende im Zusammenhang mit dem Regional- und Straßenbahnprojekt getroffen. Die Kontrollabteilung machte darauf aufmerksam, dass die Ausschüttung der „Vorzugsdividende Regionalbahn“ unter anderem auch auf den vertraglichen Regelungen dieser bislang nicht unterfertigten Zusatzverein- barung basiert. Aus diesem Grund empfahl die Kontrollabteilung der MA IV, in Ko- operation mit der IKB AG um die Unterzeichnung dieser Vertragsgrundlage be- müht zu sein. Im Anhörungsverfahren führte die IKB AG aus, dass die Unterferti- gung der angesprochenen Zusatzvereinbarung zum Syndikatsvertrag von ihr an- gestrebt werde. Im Rahmen ihres eigenen Wirkungsbereiches werde die IKB AG

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 41 jedenfalls weiterhin bemüht sein, in Kooperation mit der MA IV diese ergänzenden bzw. klarstellenden Übereinkünfte auf Ebene der Aktionäre zur Unterzeichnung zu bringen. Auch von der MA IV wurde seinerzeit zugesagt, der Empfehlung der Kon- trollabteilung zu entsprechen.

Gemäß der zwischen IKB AG und MA IV koordinierten gemeinsamen Stellung- nahme anlässlich der letztjährigen Follow up – Einschau 2014 habe die IKB AG ih- ren Aktionären mit Schreiben von 01.07.2014 einen Entwurf einer Zusatzvereinba- rung zum Syndikatsvertrag übermittelt. Die Unterzeichnung sei bisher nach wie vor noch nicht erfolgt. Die IKB AG werde sich in Kooperation mit der MA IV weiterhin darum bemühen, dass diese ergänzende bzw. klarstellende Zusatzvereinbarung auf Ebene der Aktionäre unterzeichnet wird.

Auch im Rahmen der Follow up – Einschau 2015 informierten die IKB AG und die MA IV darüber, dass die Unterzeichnung der Zusatzvereinbarung auf Grund von offenen Fragen der TIWAG nach wie vor noch nicht erfolgt sei. Es sei beabsichtigt, diese kurzfristig neuerlich zu diskutieren und abzustimmen. Erneut wurde ange- kündigt, dass sich die IKB AG in Kooperation mit der MA IV weiterhin um die Un- terfertigung bemühen werde.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wird in Zukunft entsprochen werden.

43 Zusätzlich wurde von der Kontrollabteilung darauf hingewiesen, dass sich die Be- messung der Vorzugsdividenden für die Stadt und die TIWAG in dem von der IKB AG praktizierten Kalkulationsmodell nach den jeweiligen Finanzierungsanteilen der Stadt und des Landes an den zugrunde liegenden Investitionen im Regional- und Straßenbahnprojekt richtet. Dieser Umstand war in den zum damaligen Prüfungs- zeitpunkt vorliegenden vertraglichen Regelungen nicht verankert. Die Kontrollab- teilung empfahl der MA IV, in Kooperation mit der IKB AG durch die Aufnahme einer entsprechenden Bestimmung vertraglich sicherzustellen, dass die Ermittlung des steuerlichen Vorteils (und damit der jeweiligen Vorzugsdividende) nach den Finanzierungsanteilen von Stadt und Land im Regional- und Straßenbahnprojekt zu erfolgen hat. Die IKB AG verwies in ihrer dazu abgegebenen Stellungnahme darauf, dass aus ihrer Sicht die Ermittlung des steuerlichen Vorteils nach den Fi- nanzierungsanteilen von Stadt und Land – zumindest implizit – bereits der beste- henden Regelung zu entnehmen wäre. Angesichts der ohnedies angestrebten Er- gänzungen des Syndikatsvertrages werde jedoch auch diese Empfehlung aufge- griffen, um durch die Aufnahme einer präziseren Bestimmung diesbezüglich kei- nen Raum für allfällige Interpretationsmöglichkeiten zu lassen. Die MA IV kündigte in ihrer damals abgegebenen Stellungnahme an, der Empfehlung der Kontrollab- teilung zu entsprechen. Die offenen Punkte der Syndikatsvereinbarung würden er- gänzt und den zeichnungsbefugten Personen zeitnahe zur Unterschrift vorgelegt werden.

IKB AG und MA IV informierten in ihrer gemeinsamen Stellungnahme zur Follow up – Einschau 2014 darüber, dass eine entsprechende Bestimmung im Entwurf der Zusatzvereinbarung zum Syndikatsvertrag aufgenommen worden wäre. In der Folge sei dieser Entwurf mit Schreiben vom 01.07.2014 den Aktionären übermittelt worden. Eine Unterzeichnung dieser Zusatzvereinbarung stand allerdings noch aus.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 42 Unter Hinweis auf die in Tz 42 aktuellen von der IKB AG und der MA IV abgege- benen Stellungnahmen stand die Unterzeichnung der Zusatzvereinbarung wie be- schrieben noch aus.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde teilweise entsprochen.

44 Die IVB schloss mit einem Unternehmen, welches in der für den Anschaffungspro- zess der neuen Straßenbahn-Triebwägen gegründeten Arbeitsgemeinschaft (ARGE) vertreten war, am 11.09.2012 einen „Vertrag über Wartungs- und Repara- turarbeiten an Straßenbahnfahrzeugen“ mit einer Laufzeit bis 31.12.2028 ab. Die- ser Wartungsvertrag beinhaltet unter anderem auch die so genannte Leistung der „Hauptuntersuchung“. Diese bezeichnet die Inspektionen nach § 61 Abs. 3 Z 12 der Straßenbahnverordnung 1999 (StrabVO). Die Kontrollabteilung merkte an, dass es sich bei den Kosten für die durchzuführenden Hauptuntersuchungen der neuen Straßenbahnen ihrer Meinung nach nicht um klassische Investitionskos- ten des Regional- und Straßenbahnprojektes handelt. Vielmehr stellen diese Positionen Aufwendungen des laufenden Betriebes der Erbringung der (Straßen- bahn-)Verkehrsdienstleistung dar. Zum Prüfungszeitpunkt bestand aus Sicht der Kontrollabteilung keine klare vertragliche Regelung über die separate Begleichung dieser Aufwendungen durch die Stadt Innsbruck. Während die Verrechnung des auf die Stubaitalbahn entfallenden betraglichen Anteiles der Hauptuntersuchungen aus dem vertraglichen Blickwinkel im Verkehrsdienstvertrag mit der VVT dokumen- tiert worden ist, fehlte nach Meinung der Kontrollabteilung eine derartige vertragli- che Regelung zwischen IVB und der Stadt Innsbruck. In diesem Punkt wäre nach Einschätzung der Kontrollabteilung der zum Zeitpunkt der damaligen Prüfung un- befristet abgeschlossene ÖPNV-Vertrag zu adaptieren. Die Kontrollabteilung emp- fahl der MA IV, in Zusammenarbeit mit der IVB eine diesbezügliche Anpassung des bestehenden ÖPNV-Vertrages zu prüfen. Die MA IV sagte zu, der Empfehlung der Kontrollabteilung zu entsprechen. Mit den Vorarbeiten zur Ergänzung des ÖPNV-Vertrages sei bereits begonnen worden.

Im vergangenen Jahr avisierte die MA IV, dass der ÖPNV-Vertrag im damals lau- fenden Jahr (2015) überarbeitet werde.

Zur nunmehrigen Follow up – Einschau 2015 wurde von der MA IV darauf hinge- wiesen, dass die Verhandlungen zur Aktualisierung des ÖPNV-Vertrages noch nicht abgeschlossen wären, aber mit allen Beteiligten zügig fortgesetzt werden würden.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wird in Zukunft entsprochen werden.

45 Zudem machte die Kontrollabteilung darauf aufmerksam, dass die bisherigen von der MA IV zur Finanzierung des Regional- und Straßenbahnprojektes angestellten Bedeckungsrechnungen diese Kosten nicht beinhalte(te)n. Durch die kameralisti- sche Abwicklung dieser Aufwendungen über die Vp. 5/875000-775130 wurden diese Beträge letzten Endes mit Geldmitteln bedeckt, welche für die Realisierung des Regional- und Straßenbahnprojektes zweckgebunden waren. Auf der rechne- rischen Basis des seinerzeitigen Straßenbahnfuhrparkes der IVB (insgesamt 32 neue Trams) war bis zum Jahr 2018 in diesem Bereich mit Gesamtkosten in Höhe von € 6.446.392,81 (inkl. der Kosten für die Jahre 2012 und 2013) zu rechnen. Bei ……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 43 diesem Betrag war die vertraglich vorgesehene Valorisierung noch nicht miteinbe- zogen. Die Kontrollabteilung empfahl der MA IV zu prüfen, ob allenfalls eine alter- native Bedeckungsmöglichkeit dieser Kosten für die „Hauptuntersuchungen“ um- setzbar war. Falls von der MA IV die weitere unveränderte buchhalterische Vor- gangsweise angestrebt wurde, empfahl die Kontrollabteilung, bei einer allfälligen künftigen Beschlussfassung in Sachen Regional- und Straßenbahnprojekt diesen Umstand bei der Erstellung der Bedeckungsrechnung mit zu berücksichtigen. Die MA IV sagte zu, der Empfehlung der Kontrollabteilung zu entsprechen.

In Verbindung mit der Ankündigung der Überarbeitung des ÖPNV-Vertrages im damals laufenden Jahr (2015) sagte die MA IV zu, dass dabei auch die Empfeh- lung der Kontrollabteilung hinsichtlich der Bedeckung der Kosten für Hauptunter- suchungen thematisch verwirklicht werden würde.

In der Follow up – Einschau 2015 verwies die MA IV erneut darauf, dass die Be- deckung der Hauptuntersuchungen für die neuen Fahrbetriebsmittel bei der Über- arbeitung des ÖPNV-Vertrages thematisiert werden würde. Eine Rücksprache der Kontrollabteilung mit der Leiterin des Referates Budgetabwicklung und Finanz- controlling zeigte, dass die auf die Stadt Innsbruck entfallenden Kosten für die Hauptuntersuchungen der Jahre 2015 und 2016 buchhalterisch über die Vp. 1/875000-755130 – Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH – Lfd. Transferzlg.-Betriebsabgang verarbeitet worden sind. Damit wurde die Emp- fehlung der Kontrollabteilung umgesetzt.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

46 In Umsetzung des Übereinkommens über die Gewährung von Finanzierungsbei- trägen zur Errichtung eines leistungsfähigen Regionalbahnsystems im Zentralraum der Landeshauptstadt Innsbruck hat die IVB die Beschleunigungs- und Anpassungsmaßnahmen der Gleisstrecke Andreas-Hofer-Straße – Bürgerstraße – Anichstraße für die Regionalbahn durchgeführt und Mitte September 2005 (bau- lich) abgeschlossen. Die im Rahmen dieses Finanzierungsübereinkommens durchgeführten Investitionen wurden nach den im Übereinkommen festgelegten Quoten an die Financiers Stadt (18,27 %), Land (49,78 %) und Bund (31,95 %) verrechnet. Begründet durch nachträgliche Abrechnungskorrekturen wurden auf den Debitorenkonten der Financiers zum Prüfungszeitpunkt November 2013 im Bereich der Abrechnung der Investitionen, welche auf der Grundlage des im Jahr 2004 unterfertigten Finanzierungsübereinkommens abgewickelt worden sind, Überzahlungen in Höhe von € 34.353,93 (Bund), € 3.926,70 (Land) und € 19.666,62 (Stadt) ausgewiesen. Zumindest was die Überzahlung der Stadt Inns- bruck in der Höhe von € 19.666,62 betrifft, empfahl die Kontrollabteilung der IVB, in Kooperation mit der MA IV eine Bereinigung herbeizuführen. Die IVB verdeut- lichte im Anhörungsverfahren, dass das Guthaben aus nachträglichen Rech- nungsgutschriften entstanden ist und die Infrastrukturabrechnung auf Basis des Übereinkommens zwischen Bund/Land/Stadt betrifft. Zwischenzeitlich sei aus die- sem Vertrag keine weitere Abrechnung durchgeführt worden. Abschließend kün- digte die IVB an, bei der nächsten Abrechnung der im Rahmen dieses Vertrages abgewickelten Investitionen eine Gegenverrechnung vorzunehmen. Die MA IV avi- sierte in ihrer Stellungnahme, die IVB zu ersuchen, das aktuelle Guthaben der Stadt im Sinne der Empfehlung der Kontrollabteilung bei der nächsten projektbe- zogenen Abrechnung mit der Forderung an die Stadt zu kompensieren.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 44 In der Stellungnahme zur vergangenen Follow up – Prüfung 2014 wurde von der IVB erneut darauf hingewiesen, dass bei der nächsten Abrechnung aus diesem Vertrag eine Gegenverrechnung erfolgen werde. Diese Absicht wurde von der IVB (in Abstimmung mit der MA IV) auch anlässlich der aktuellen Follow up – Einschau 2015 bekräftigt.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wird in Zukunft entsprochen werden.

Prüfung Verein Alpenzoo Innsbruck – Tirol (Bericht vom 23.04.2014)

47 Der im Finanzanlagevermögen erfasste und von einem öffentlich-rechtlichen Kre- ditinstitut emittierte Pfandbrief war mit einer Laufzeit von 17.08.2010 bis inkl. 16.11.2013 versehen. Der Alpenzoo hat am 27.12.2010 einen Betrag von € 5,0 Tsd. in diese Anleihe investiert. Die Emissionsrendite war bis zum Laufzeitende 16.11.2013 (letztes Kupondatum) mit 1,65 % p.a. fixiert, wobei zu beachten ist, dass der jährliche Ausschüttungsbetrag der KESt in Höhe von 25 % unterliegt. Die Nettoerträge aus der Verzinsung haben sich für den Zeitraum 2011 bis 2013 auf insgesamt € 185,61 oder € 61,87 p.a. belaufen.

Die Tilgung bzw. Rückzahlung dieser Schuld erfolgte per 17.11.2013 zum Nenn- wert (€ 5,0 Tsd.) und wurde, wie dem vorgelegten Kontoauszug entnommen wer- den konnte, am 19.11. des betreffenden Jahres dem Wertpapierkonto des Verei- nes gutgeschrieben.

Zum Bilanzstichtag 31.12.2013 wies das gegenständliche Wertpapierkonto ein Guthaben von € 8.200,30 aus. Der Habenzins für die Wertpapiereinlagen hat ab 31.01.2013 insgesamt 0,10 % betragen und wurden folglich dem Alpenzoo für das Jahr 2013 Zinsen in Höhe von € 2,96 (vor Abzug der KESt) vergütet.

In Anbetracht des doch nennenswerten Guthabenstandes von rd. € 8,2 Tsd. hat die Kontrollabteilung empfohlen, den weiteren Einsatz der bereits lukrierten und auf dem Wertpapierkonto deponierten Ausschüttungsbeträge sowie des Rückzah- lungsbetrages abzuklären, wobei sowohl eine Verwendung für den laufenden Be- trieb, als auch eine Reinvestition in die Pensionsvorsorge denkmöglich erschien.

Im Rahmen des seinerzeitigen Anhörungsverfahrens teilte der Verein „Alpenzoo Innsbruck – Tirol“ mit, dass eine Reinvestition in die Pensionsvorsorge angedacht sei, wobei die Durchführung nach Genehmigung durch das Präsidium erfolgen werde.

Zur Nachfrage im Zuge der Follow up – Einschau 2014 wurde der Kontrollabtei- lung in dieser Angelegenheit berichtet, dass im Jahr 2014 aus Finanzmitteln der Stadtgemeinde Innsbruck und des Landes Tirol Wertpapiere für die Pensionsvor- sorge angekauft worden seien. Im Jahr 2015 würden weitere Finanzmittel der Stadt Innsbruck und der Guthabenstand auf dem betreffenden Wertpapierkonto veranlagt werden.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 45 Anlässlich der Follow up – Einschau 2015 wurden der Kontrollabteilung ein Konto- sowie ein Depotauszug zum 31.12.2015 übermittelt, aus welchen die Reinvestition des erwähnten Guthabens in Höhe von rd. € 8,2 Tsd. in Produkte zur Pensions- vorsorge des in Rede stehenden Vereins ersichtlich ist.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

Prüfung Um- und Neubau bzw. Vermietung von Miteigentum Wilhelm-Greilstraße 23 (Bericht vom 23.10.2014)

48 Im Rahmen der Projektumsetzung wurden nach Beendigung der Baumaßnahmen eine Neuparifizierung der Liegenschaft und der Abschluss eines Kauf- und Woh- nungseigentumsvertrages zwischen den bestehenden Miteigentümern und der neuen Miteigentümerin IIG & Co KG notwendig.

Zum Kauf- und Wohnungseigentumsvertrag merkte die Kontrollabteilung kritisch an, dass dieser bis zum Abschluss der gegenständlichen Prüfung nicht allseitig un- terfertigt, sondern lediglich als Entwurf vorgelegen ist. Dies, obwohl der älteste je- ner Entwürfe, die von der Kontrollabteilung den Unterlagen entnommen werden konnten, bereits am 05.07.2012 erstellt wurde und die Fertigstellung und Überga- be der sanierten bzw. umgebauten Räumlichkeiten ebenfalls im zweiten Halbjahr 2012 erfolgt ist.

Die Kontrollabteilung empfahl, die IIG & Co KG möge die Fertigstellung eines un- terschriftsreifen Kauf- und Wohnungseigentumsvertrages aktiv vorantreiben und diesbezüglich auch auf die beteiligten Parteien, wie Vertragspartner und -ersteller, im Rahmen ihrer Möglichkeiten einwirken, um die Übertragung und Verbücherung der tatsächlichen Eigentumsverhältnisse an der Liegenschaft Wilhelm-Greil-Straße 23 endgültig zu einem Abschluss zu bringen.

Die IIG & Co KG erklärte im Zuge des Anhörungsverfahrens zum Prüfbericht, dass nach zahlreich erfolgten Gesprächen und Urgenzen an die beteiligten Parteien, ei- ne endabzustimmende Vertragsversion vorläge und der Empfehlung der Kon- trollabteilung im Rahmen der Möglichkeiten entsprochen und ein zeitnaher Ab- schluss forciert werde.

Auf die im Zuge des Follow up – 2014 gestellte Anfrage zum Stand der Vertrags- unterzeichnung und -verbücherung teilte die IIG & Co KG mit, dass im Oktober und November 2014 weitere Vertragsbesprechungen stattgefunden hatten und von Seiten der IIG & Co KG konkrete Änderungs- und Ergänzungswünsche einge- bracht wurden. Eine Freigabe bzw. Stellungnahme zu den eingebrachten Adaptie- rungen und Ergänzungen sei trotz vorheriger Zusage durch die Vertragspartner und mehrfacher telefonischer, wie schriftlicher Urgenz bisher nicht erfolgt.

Auch im Rahmen der diesjährigen Follow up – Einschau informierte die IIG & Co KG über zahlreiche Bemühungen, die Verhandlungsgespräche mit den Parteien positiv zum Abschluss zu bringen. Zwar konnte mittlerweile ein Großteil der offe- nen Vertragspunkte geklärt werden, eine finalisierende Abstimmung und Vertrags- unterzeichnung war jedoch aufgrund der mangelnden Mitwirkung auf Seiten der

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 46 Miteigentümer weiterhin ausständig. Die IIG & Co KG werde mit Nachdruck den Abschluss des Kauf- und Wohnungseigentumsvertrages forcieren.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde aus erwähnten Gründen teilweise entsprochen.

4 Berichte über laufende Gebarungsüberwachungen / Belegkontrollen

4.1 Bericht über die Belegkontrollen der Stadtgemeinde Innsbruck IV. Quartal 2014 (Bericht vom 10.02.2015)

49 Im Zuge dieser Einschau hat die Kontrollabteilung eine Auszahlungsanordnung betreffend die Gewährung einer Sondersubvention an die Neue Mittelschule Rei- chenau geprüft.

Aus dem von der Kontrollabteilung angeforderten Subventionsansuchen ging her- vor, dass der Direktor der Neuen Mittelschule Reichenau den Schülern jeden Mon- tag ein Schulfrühstück anbietet und dieses Angebot auch auf Mittwoch ausweiten möchte. Finanziert wurde/wird diese Aktion lt. Aussage des Direktors bisher durch private Sachspenden, die damit verbundene Arbeit wird von einer pensionierten Lehrerin unentgeltlich verrichtet. Als Antragsteller fungierte die NMS Reichenau, das Ansuchen wurde vom Direktor gefertigt und mit dem Schulstempel versehen. Die Verbuchung des Förderbetrages erfolgte auf der Vp. 1/289000-757910 – Sonstige Einrichtungen und Maßnahmen Lfd. Transferzlg.-Priv.Institut. Jahressub- ventionen S 520.

In diesem Zusammenhang vertrat die Kontrollabteilung die Ansicht, dass bei der gewählten Vorgangsweise die Stadt Innsbruck (als Schulerhalter) gleichzeitig als Förderungswerber und subventionsauszahlende Stelle auftritt.

Da der sogenannte „Breakfast Club“ – organisiert, gestaltet und betreut von der Volkshilfe Tirol – bereits einige Innsbrucker Schulen mit einem Schulfrühstück ver- sorgt, empfahl die Kontrollabteilung, die Möglichkeit anzudenken, auch die NMS Reichenau diesbezüglich mit einzubeziehen. Andernfalls müsste zumindest einer der Initiatoren des Schulfrühstücks an der NMS Reichenau künftig als Privatperson und nicht im Namen der Schule um eine Subvention ansuchen.

In der damaligen Stellungnahme dazu teilte das jetzige Amt für Schule und Bildung mit, dass, wenn weitere Subventionen benötigt werden, nicht die Schule, sondern der Elternverein oder eine Privatperson das Ansuchen um eine Förderung für das Schulfrühstück in der NMS Reichenau stellen wird.

Auf die diesbezügliche Nachfrage der Kontrollabteilung im Rahmen der Follow up – Einschau 2015 informierte der Vorstand des Amtes für Schule und Bildung zur Sachlage, dass in der Neuen Mittelschule Reichenau über Initiative des Schul- leiters weiterhin ein Frühstück angeboten werde. Von der Stadt Innsbruck würden

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 47 keine Kosten mehr übernommen, weder als Subventionsgeber, noch würden Rechnungen oder Honorare angewiesen.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

4.2 Bericht über die Belegkontrollen der Stadtgemeinde Innsbruck I. Quartal 2015 (Bericht vom 01.06.2015)

50 Die Kontrollabteilung hob im Rahmen der stichprobenartigen lfd. Belegkontrolle eine Auszahlungsanordnung des Amtes für Finanzverwaltung und Wirtschaft in Höhe von € 160.000,00 an das Österreichische Rote Kreuz aus. Auf der Anord- nung war als Zahlungsgrund „Abgeltung Abfertigungszahlung 2015“ vermerkt. Die Auszahlung ist budgetär über die Haushaltsstelle 1/530000-728100 – Rettungs- dienste – Entgelte für sonstige Leist.- Freiwillige Rettung Ibk. abgewickelt worden. Der Auszahlungsanordnung war keine Rechnung, sondern ein Ansuchen zur Ab- fertigungsabgeltung in Höhe von € 160.000,00 der Freiwilligen Rettung Innsbruck beigelegt.

Hinsichtlich der bei der Auszahlung verwendeten Post 728 – Entgelte für sonstige Leistungen – war die Kontrollabteilung der Meinung, dass in diesem Fall kein un- mittelbarer Leistungsaustausch zustande kam und es sich daher um eine Zuwen- dung bzw. Subvention handelte. Für eine Leistung, der keine unmittelbare Gegen- leistung gegenübersteht, wird im Kontierungsleitfaden für Gemeinden und Gemeindeverbände die Post 755 – laufende Transferzahlungen an Unternehmun- gen – vorgeschrieben.

Recherchen der Kontrollabteilung in dieser Angelegenheit zeigten, dass die Stadt Innsbruck (lt. den vorliegenden Unterlagen) mit Subventionszuschüssen bis zum 30.06.2011 die tatsächlich anfallenden Abfertigungszahlungen der Freiwilligen Rettung Innsbruck übernahm. Mit der Neugründung der Gesellschaft „Rotes Kreuz Tirol gemeinnützige Rettungsdienst GmbH“ im Jahr 2011, sind die Abfertigungen bis Dezember 2012 von der GmbH selbst getragen und ausbezahlt worden. Der Vereinsvorstand der Freiwilligen Rettung Innsbruck ersuchte im Jahr 2013 auf- grund der Höhe der finanziellen Belastung durch die Abfertigungen einen gemein- samen Lösungsansatz mit der Stadt Innsbruck zu finden. In Summe wurde aus damaliger Sicht ein finanzieller Gesamtaufwand für Abfertigungszahlungen in Hö- he von € 1.452.181,31 von der Gesellschaft errechnet (inkl. 2012 bereits geleistete und zukünftige Abfertigungen bis 2043).

Der Vorstand des städtischen Amtes für Finanzverwaltung und Wirtschaft teilte mittels Schreiben vom 12.04.2013 (Zl. IV-4124/2013) dem Geschäftsführer der Freiwilligen Rettung Innsbruck mit, dass nach Rücksprache mit Frau Bürgermeis- terin die Finanzverwaltung angewiesen wurde, ab dem Voranschlag 2014 jährlich einen Betrag von € 160.000,00 für die Abfertigungszahlungen zu budgetieren, um den voraussichtlichen Geldbedarf bis zum Jahr 2043 Zug um Zug abzubauen. Die städtischen Gremien wurden mit dieser Thematik nicht explizit beschäftigt. Die be- troffene Haushaltsstelle (1/530000-728100 – Rettungsdienste – Entgelte für sons- tige Leist.- Freiwillige Rettung Ibk), über die der aufgezeigte Sachverhalt abgewi- ckelt worden ist, wurde jedoch in der Ordentlichen Gebarung des städtischen Haushaltsplanes gemäß § 57 Abs. 2 IStR vom Gemeinderat festgesetzt.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 48 Die Überprüfung der oben genannten Haushaltsstelle ergab, dass in dieser Ange- legenheit bisher 2 Auszahlungen zu je € 160.000,00 seitens der Stadt Innsbruck getätigt worden sind. Neben der Überweisung, welche die Kontrollabteilung im Jänner 2015 aushob, wurde bereits im Feber 2014 eine entsprechende Zahlung der Stadt Innsbruck getätigt. Bei beiden Auszahlungen war eine Namensliste mit Abfertigungsbeträgen – ohne genauere Berechnungsunterlagen – beigelegt.

Im Lichte der gesetzlichen Definition gem. § 67 Abs. 3 EStG der Abfertigung „Alt“, vermisste die Kontrollabteilung aussagekräftige Unterlagen bei den oben erwähn- ten Nachweisen, die einen rechnerischen Nachvollzug der gesetzlichen Abferti- gungshöhe je Mitarbeiter ermöglichten. Da bei den Abfertigungen, die von der Freiwilligen Rettung Innsbruck vorgelegt worden sind, Beträge aufschienen, die unter € 2.100,00 (bzw. bei einer Abfertigung unter € 1.500,00) lagen, waren diese – aus Sicht der Kontrollabteilung – aufgrund der gesetzlichen Berechnungslogik kritisch zu hinterfragen und durch inhaltlich aussagekräftigere Nachweise zu bele- gen.

Die Kontrollabteilung empfahl, dass die Auszahlungen künftig über die Post 755 – laufende Transferzahlungen an Unternehmungen bewerkstelligt werden, da keine unmittelbare Gegenleistung mit der städtischen Zuwendung verbunden ist. Des Weiteren empfahl die Kontrollabteilung in Bezug auf die Verwendungsnachweise detaillierte und aussagekräftige Abrechnungen einzufordern, die einen rechneri- schen Nachvollzug der einzelnen gesetzlichen Abfertigungen ermöglichen.

Aufgrund der kumulierten finanziellen Größenordnung und der voraussichtlich lan- gen Zeitspanne der städtischen Zahlungen, regte die Kontrollabteilung zusätzlich an, den Sachverhalt dem Gemeinderat explizit zur Kenntnis zu bringen.

Im Anhörungsverfahren wurde der Kontrollabteilung vom genannten Amt mitgeteilt, dass der Empfehlung der Kontrollabteilung bezüglich der Abwicklung über die Post 755 – laufende Transferzahlungen an Unternehmen in Zukunft entsprochen wird. Des Weiteren wurde die Einholung von ergänzenden Unterlagen, die nachweisli- che Abfertigungszahlungen in allen Fällen bestätigen, zugesichert. Eine neuerliche Befassung des Gemeinderates in dieser Angelegenheit wurde vom gegenständli- chen Amt nicht angedacht.

Hinsichtlich der Anregung seitens der Kontrollabteilung, den Gemeinderat vom Sachverhalt explizit in Kenntnis zu setzen, ist im Kontrollausschuss vom 02.07.2015 nachstehender Antrag einstimmig angenommen worden:

„Der Kontrollausschuss empfiehlt dem Gemeinderat, im Sinne der Anregung der Kontrollabteilung in Tz 5 des Berichtes betreffend die Abfertigungsabgeltung an die Freiwillige Rettung, die Magistratsabteilung IV zu beauftragen, den Sachverhalt dem Gemeinderat explizit zur Kenntnis zu bringen.“

Der zitierte Antrag wurde sodann im Gemeinderat vom 16.07.2015 behandelt und einstimmig angenommen. Im öffentlichen Gemeinderatsprotokoll konnte die Kon- trollabteilung im Rahmen der Follow up – Einschau 2015 diesbezüglich nachlesen, dass die Absicht bestand, den in Rede stehenden Sachverhalt in einer Sitzung noch vor dem Budget-Gemeinderat zu behandeln. Das für die Behandlung vorge- schlagene Zeitfenster wurde damit begründet, dass das Budget 2016 eine inhalt- lich entsprechende Voranschlagspost enthalten würde.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 49 Im Zuge der diesjährigen Follow up – Einschau wurden von der zuständigen Dienststelle die nachgeforderten aussagekräftigen Belege im Konnex mit den Ab- fertigungszahlungen an die Kontrollabteilung übermittelt.

Zudem wurde die Kontrollabteilung während der gegenständlichen Einschau von der erwähnten Dienststelle darüber informiert, dass im Voranschlag 2016 kein An- satz für Abfertigungszahlungen budgetiert wurde.

Ein im Sinne des erwähnten Beschlusses vorliegender Bericht der Dienststelle (Zl. IV – 8898/2015 vom 15.09.2015) wurde im Gemeinderat jedoch nicht behan- delt.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde teilweise entsprochen.

51 Im Rahmen der routinemäßig von der Kontrollabteilung durchgeführten Belegkon- trollen wurde eine Auszahlungsanordnung des Amtes für Kultur der MA V an einen deutschen Lieferanten über den Betrag von netto € 1.959,59 (brutto € 2.351,51) behoben. Inhaltlich betraf diese Auszahlung die Anschaffung eines Siebdruckgerä- tes (Siebdruckkarussell). Buchhalterisch wurde diese Zahlung über die Vp. 1/381000-728080 – Maßnahmen der Kulturpflege – Entgelte für sonstige Leis- tungen S510 abgewickelt.

Nach Sichtung des diesbezüglichen Aktes war die Kontrollabteilung darüber ver- wundert, dass die budgetäre Abwicklung über die oben angeführte Voranschlags- post vorgenommen worden ist. Dies vordergründig deshalb, da es sich bei der ge- genständlichen Auszahlung um eine Subvention an einen künstlerisch tätigen Ver- ein handelte. Die buchhalterische Verarbeitung erfolgte über eine nach Einschät- zung der Kontrollabteilung nicht zutreffende Voranschlagspost für Subventionen. Gemäß den Bestimmungen der Voranschlags- und Rechnungsabschlussverord- nung i.d.g.F. (VRV) bzw. dem in diesem Zusammenhang maßgeblichen Kontie- rungsleitfaden für Gemeinden und Gemeindeverbände sind über die Postengruppe 728 – Entgelte für sonstige Leistungen Ausgaben für Leistungen Dritter zu ver- rechnen, wenn dafür keine anderen Posten der Postenklassen 0, 4, 6 oder 7 vor- gesehen sind. Im konkreten Fall handelte es sich jedoch nicht um eine Leistung eines Dritten an die Stadt Innsbruck, sondern um eine Lieferung eines Anlagegu- tes an die Stadt Innsbruck (bzw. genau genommen an den betroffenen Verein). Subventionen wären gemäß dem erwähnten Kontierungsleitfaden über die Pos- tengruppe 757 – laufende Transferzahlungen an private Organisationen ohne Er- werbszweck abzuwickeln.

Die Kontrollabteilung empfahl, künftig derartige Subventionen buchhalterisch über die dafür eingerichteten Voranschlagsposten (Postenklasse 757) abzuwickeln. Im Anhörungsverfahren sagte die betroffene Dienststelle zu, der Empfehlung der Kon- trollabteilung künftig zu entsprechen.

Ergänzend wurde von der Kontrollabteilung darauf hingewiesen, dass die von der Fachdienststelle verwendete Voranschlagspost offensichtlich dem Sammel- nachweis 510 (Subventionen – Kultur) zugeordnet war. Diese Zuordnung war nach Meinung der Kontrollabteilung deshalb systemwidrig, da auf der Postengrup- pe 728 – Entgelte für sonstige Leistungen aufgrund der gesetzlichen Bestimmun- gen in Verbindung mit den Regelungen des Kontierungsleitfadens keine Subventi- onsauszahlungen abgewickelt werden können.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 50

Die Kontrollabteilung empfahl dem Amt für Kultur, in Zusammenarbeit mit dem für budgetäre Angelegenheiten zuständigen Amt für Finanzverwaltung und Wirtschaft der MA IV diesen Aspekt zu prüfen und gegebenenfalls eine Entkoppelung der Vp. 1/381000-728080 vom Sammelnachweis 510 (S510) vorzunehmen. In seiner dazu abgegebenen Stellungnahme sagte das Amt für Kultur zu, mit der MA IV Ge- spräche aufzunehmen, um für den Voranschlag 2016 eine neue Zuordnung zu treffen.

Zur aktuellen Follow up – Einschau berichtete die Leiterin des Amtes für Kultur darüber, dass die Vp. 1/381000-728080 im Budget 2016 mit einem Präliminare von € 0,00 geführt wird und der im letzten Jahr budgetierte Betrag von € 3.000,00 auf die Vp. 1/381000-757170 – Lfd. Transferzlg.-Priv.Institut. o. Erwerbscharakter S510 transferiert worden ist.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

52 Im Rahmen der laufenden Belegkontrolle wurden je drei Auszahlungsanordnungen betreffend den Erwerb eines IVB-Jahrestickets (Kernzone) für das Kalenderjahr 2015 für politische Mandatare geprüft. Diese Auszahlungen wurden über die Vor- anschlagspost 1/099000-590080 Sonstige Einrichtungen und Maßnahmen – Frei- willige Sozialleistungen S120 abgewickelt. Die Kontrollabteilung wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die für diesen Zahlungsvorgang gewählte Haus- haltsstelle gemäß dem Kontierungsleitfaden für Gemeinden und Gemeindever- bände 2011 (basierend auf der VRV 1997, BGBl. II Nr. 118/2007) nicht zutreffend sei. Die Kontrollabteilung empfahl, künftig derartige Ausgaben buchhalterisch über die dafür eingerichtete Voranschlagspost 1/000000-721380 Bezüge der Organe- Gemeinderäte S120 zu verbuchen. Zusätzlich regte die Kontrollabteilung auch an, diese drei beanstandeten Auszahlungsanordnungen im laufenden Abrechnungs- jahr richtigzustellen und auf die dafür vorgesehene Haushaltsstelle einzuweisen.

In der damaligen Stellungnahme wurde der Kontrollabteilung mitgeteilt, dass künf- tig IVB-Jahrestickets für die Kernzone Innsbruck für politische Mandatare über die Voranschlagspost 1/000000-721380 Bezüge der Organe-Gemeinderäte S120 ab- gewickelt werden. Ferner wurde die Umbuchung der im Haushaltsjahr 2015 falsch verbuchten Auszahlungsbelege zugesagt.

Im Zuge des Anhörungsverfahrens zur Follow up – Einschau 2015 hat die zustän- dige Dienststelle der Kontrollabteilung entsprechende Belege über die getroffenen Maßnahmen übermittelt.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 51 5 Sonderprüfungen

5.1 Bericht über die Prüfung von Teilbereichen der Gebarung des Referates Friedhöfe (Bericht vom 09.01.2015)

53 Gemäß den Grundsätzen der Friedhofsordnung (GR-Beschluss vom 03.12.1998 i.d.F. vom 15.07.2010) wird das Benützungsrecht an einer Grabstätte über Antrag durch bescheidmäßige Zuweisung erworben und in der Regel auf die Dauer der jeweils einzuhaltenden Ruhefrist eingeräumt. Dieses impliziert u.a. den per Ver- ordnung normierten Rechtsanspruch, in der Grabstätte die zulässige Anzahl von Leichen oder Urnen verstorbener Ehegatten, Verwandter, Verschwägerter oder Lebensgefährten beisetzen zu lassen.

Im Zuge ihrer Prüfung stellte die Kontrollabteilung fest, dass ein Bestat- tungsunternehmen mit einem Benützungsrecht für zwei Erdgräber ausgestattet worden war, und regte an, die Ausübung des Benützungsrechtes einer juristischen Person an einer Grabstätte (v.a. die Beziehung zwischen grabbenützungsberech- tigter und beizusetzender Person) einer rechtskonformen Regelung zuzuleiten.

54 Des Weiteren konstatierte die Kontrollabteilung, dass die zum Prüfungszeitpunkt gültige Friedhofsordnung an Samstagen sowie an Sonn- und gesetzlichen Feierta- gen keine Beisetzungen und Verabschiedungen vorsah. Da dem gegenüber die Aufzeichnungen der Friedhofsverwaltung zeigten, dass im Jahr 2013 an Samsta- gen insgesamt 90 und im ersten Halbjahr 2014 insgesamt 43 Erdbestattungen, Verabschiedungen oder Urnenbeisetzungen ausgerichtet worden sind, hat die Kontrollabteilung eine Aktualisierung der diesbezüglichen Bestimmungen der Friedhofsordnung empfohlen.

55 Ferner zeigte die Durchsicht der Friedhofsgebührenordnung, dass diese für Bei- setzungen in einem Urnensammelgrab zum einen eine einmalige Grabbenüt- zungsgebühr und zum anderen Gebührenfreiheit vorsah. Angesichts dieser Tatsa- che wurde angeregt zu prüfen, ob sich die Bestimmungen der Friedhofsgebühren- ordnung dem Inhalt nach widersprechen.

56 Darüber hinaus hat die Kontrollabteilung darauf hingewiesen, dass die Bestim- mungen des in der Friedhofsordnung der Stadt Innsbruck zitierten Tiroler Grundsi- cherungsgesetzes, LGBl. Nr. 20/2006, zuletzt geändert durch das Gesetz LGBl. Nr. 9/2010, bereits im Jahr 2010 außer Kraft getreten sind. Die Mindestsicherung wird seitdem durch das Gesetz vom 17. November 2010, mit dem die Mindestsi- cherung in Tirol (Tiroler Mindestsicherungsgesetz – TMSG) geregelt wird, organi- siert.

Es wurde daher die Empfehlung ausgesprochen, auf die Änderung im Zusammen- hang mit der Mindestsicherung Bedacht zu nehmen und die Begriffsbestimmungen der Friedhofsordnung den aktuellen Gegebenheiten anzupassen.

57 Im Rahmen der Gebührenvorschreibung stellte die Kontrollabteilung fest, dass für die Anmeldung der Beisetzung hilfsbedürftiger Menschen im Urnensammelgrab (Sozialdenkmal) fälschlicherweise Administrationsgebühren für Erdgräber (€ 9,00) und nicht für Urnensammelgräber (€ 45,50) vorgeschrieben worden sind.

Zudem haben Recherchen der Kontrollabteilung ergeben, dass im Jahr 2014 bei Inanspruchnahme der Einsegnungshalle irrtümlicherweise ein reduzierter Sozialta- rif in Rechnung gestellt worden ist. Diesbezüglich hat der Leiter des Referates ……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 52 Friedhöfe die Auskunft erteilt, dass inzwischen die Verrechnung auf den korrekten Betrag umgestellt worden sei.

58 Außerdem hat die Kontrollabteilung beanstandet, dass dem Institut für Anatomie der Medizinischen Universität Innsbruck für die Grabstätte 75a (Urnensammel- grab) – zuletzt mit Bescheid vom 13.11.2013 – Friedhofbenützungsgebühren in der Höhe von € 1.386,00 vorgeschrieben worden sind. Da die für das Jahr 2013 gültige Friedhofsgebührenordnung für Urnensammelgräber keine Friedhofsbenüt- zungsgebühren vorsah, wurde eine Prüfung betreffend die Rechtmäßigkeit der Vorschreibung empfohlen.

59 Auch wurde dem Institut für Anatomie im Rahmen von Einzelbeisetzungen (Urne) eine nach Ansicht der Kontrollabteilung zu hohe Administrations- und Graböff- nungsgebühr in Rechnung gestellt. Demnach wurden im Jahr 2014 eine Administ- rationsgebühr von € 91,00 statt € 45,50 (Jahr 2013: € 89,20 statt € 44,60) und eine Graböffnungsgebühr von € 74,10 statt € 34,50 (Jahr 2013: € 72,60 statt € 33,80) verrechnet.

Im Konnex damit hat die Kontrollabteilung empfohlen, das Ergebnis der aus dem StS-Beschluss vom 12.03.2003 abgeleiteten Gebührenvorschreibung hinsichtlich seiner Rechtmäßigkeit zu prüfen und mit den vom GR jährlich festgelegten Gebüh- ren abzustimmen.

60 Zu den eben angeführten Textziffern hat der Leiter des Referates Friedhöfe im seinerzeitigen Anhörungsverfahren mitgeteilt, dass eine generelle Überholung bzw. Aktualisierung der Rechtsgrundlagen (Friedhofsordnung und Friedhofsgebüh- renordnung) geplant sei.

Zum Umsetzungsstand in dieser Sache befragt, gab der Leiter des Referates Friedhöfe anlässlich der Follow up – Einschau 2015 bekannt, dass bezüglich der Aktualisierung der Friedhofsordnung sowie auch der Friedhofsgebührenordnung dem Amt für Präsidialangelegenheiten der MA I/Allgemeine Verwaltungsdienste eine erste Überarbeitung übermittelt worden wäre. In weiterer Folge würden die of- fenen Punkte eingearbeitet und erneut dem Amt für Präsidialangelegenheiten vor- gelegt werden. Ziel sei, dies „bis ins III. Quartal dieses Jahres abgeschlossen zu haben“ und anschließend vom Gemeinderat beschließen zu lassen.

Den Empfehlungen der Kontrollabteilung wird in Zukunft entsprochen werden.

61 Die Betreuung des städt. Sonderfriedhofes Igls erfolgt seit dem Jahr 1999 auf der Basis eines freien Dienstvertrages, wofür seinerzeit ein monatliches Betreuungs- entgelt festgesetzt worden ist. Für dieses Entgelt ist Werterhaltung nach dem VPI 1986 vereinbart worden. Im Zuge einer Überprüfung der Indexanpassungen hat die Kontrollabteilung festgestellt, dass das Referat Besoldung die Anpassung des Betreuungsentgeltes zu Ungunsten des Auftragnehmers (monatl. rd. € 8,00) be- rechnet hat. Es wurde daher empfohlen, künftig die Wertanpassungen vertrags- konform vorzunehmen.

Im damaligen Anhörungsverfahren sicherte das Amt für Personalwesen die Um- setzung der ausgesprochenen Empfehlung mit 01.01.2015 zu.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 53 Im Zuge der Follow up – Einschau 2015 wurde der Kontrollabteilung die Umset- zung der oben ausgesprochenen Empfehlung belegmäßig nachgewiesen.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

62 Den Benützungsberechtigten, die mittels einer Verzichtserklärung die Fortführung ihres Grabbenützungsrechtes abgelehnt haben, ist gemäß Gebührengesetz 1957 eine Bundesabgabe von € 14,30 in Rechnung gestellt worden. Da es sich nach Meinung der Kontrollabteilung bei Abgabe einer Verzichtserklärung um keine Ein- gabe im Sinne des Gebührengesetzes 1957 handelt, hat die Kontrollabteilung empfohlen, die Rechtmäßigkeit der Einhebung einer Bundesabgabe abzuklären.

Darauf Bezug nehmend teilte das Referat Friedhöfe im seinerzeitigen Anhörungs- verfahren mit, dass um Abklärung durch Anfrage beim Amt für Präsidialangele- genheiten der MA I ersucht werde.

Das Amt für Präsidialangelegenheiten führte im Zuge der Stellungnahme zur Follow up – Einschau 2015 aus, dass „nach der Judikatur des Verwaltungsge- richtshofes zu dieser Bestimmung eine Eingabe im Sinn des § 14 TP 6 Abs. 1 GebG 1957 ein schriftliches Anbringen ist, wodurch ein bestimmtes Verhalten ei- ner Privatperson zur amtlichen Kenntnis gebracht oder im Interesse einer Privat- person eine Anordnung oder Verfügung innerhalb des gesetzlichen Wirkungskrei- ses von der Behörde getroffen werden soll. Die Eingabe muss hierbei nicht auf die Herbeiführung einer Entscheidung gerichtet sein; es genügt, dass durch die Ein- gabe eine amtliche Tätigkeit der angerufenen Behörde im Rahmen des ihr zu- stehenden Wirkungskreises begehrt wird. Im gegenständlichen Fall handelt es sich um eine Erklärung, mit der eine Privatperson gemäß § 15 Abs. 1 Z 3 Friedhofsord- nung auf ein ihr mittels Bescheid eingeräumtes Grabbenützungsrecht verzichtet. Die Eingabe ist darauf gerichtet, dass die Behörde im Interesse der einschreiten- den Privatperson Anordnungen oder Verfügungen innerhalb ihres gesetzlichen Wirkungskreises trifft. Die mit der Eingabe bezweckten Anordnungen und Verfü- gungen betreffen die Löschung des Benützungsrechts des Verzichtenden, die Ein- stellung der Vorschreibung von Gebühren usw. Diese Anordnungen bzw. Verfü- gungen der Behörde erfolgen in Vollziehung der Friedhofsordnung, was jedenfalls zum öffentlich-rechtlichen Wirkungskreis der Gemeinde gehört. Dies hat der Ver- waltungsgerichtshof in seinem Erkenntnis vom 26.01.2010, Zl. 2006/11/0186, be- stätigt. Der Verwaltungsgerichtshof führt darin aus, dass die Vollziehung der Friedhofsordnung in Ausübung des eigenen Wirkungsbereiches der Gemeinde er- folgt und dem Stadtmagistrat die Erlassung von Bescheiden in den Angelegenhei- ten des eigenen Wirkungsbereiches obliegt. Der Verwaltungsgerichtshof spricht in dem Erkenntnis weiters ausdrücklich aus, dass es für ihn nicht zweifelhaft ist, dass die Gemeinde bei der Vollziehung der Friedhofsordnung im Rahmen der Hoheits- verwaltung tätig wird. Damit erfüllt die Verzichtserklärung auf ein Grabbenützungs- recht alle Tatbestandsmerkmale des § 14 TP 6 Abs. 1 Gebührengesetz 1957 und erfolgt die Erhebung der Gebühr jedenfalls zu Recht.“

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 54 63 In Reaktion auf einen im August 2013 in einem Tiroler Printmedium veröffentlich- ten Artikel, worin der Verdacht geäußert wurde, dass Grabsteine von auf städti- schen Friedhöfen aufgelassenen Gräbern – konkret am Ostfriedhof – unter der Hand verkauft worden seien, wurden Abtragungen bei Auflassungen nicht mehr von Bediensteten der Friedhofsverwaltung ausgeführt, sondern dürfen seit Sep- tember 2013 nur mehr über Steinmetzunternehmen abgewickelt werden. Da diese Vorgehensweise für die Betroffenen mit einem erheblich höheren finanziellen Auf- wand verbunden ist, hat die Kontrollabteilung angeregt zu prüfen, inwieweit Grababtragungen wieder als Servicedienstleistung für den Bürger vom städtischen Friedhofspersonal besorgt werden könnten.

Dazu gab der Leiter des Referates Friedhofes bekannt, dass die Anregung der Kontrollabteilung amtsintern besprochen bzw. erledigt werde.

Eine diesbezügliche Anfrage im Rahmen der Follow up – Einschau 2015 hat erge- ben, dass vom Referat Friedhöfe zwar Stellungnahmen beim Amt für Präsidialan- gelegenheiten und beim Referat Gewerbe und Betriebsanlagen eingeholt worden sind, eine definitive bzw. schlussendliche Abklärung in dieser Sache jedoch noch ausstehe.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wird in Zukunft entsprochen werden.

64 Von der Abtragung von Grabeinrichtungen durch Steinmetzunternehmen ausge- nommen sind lediglich Grabstätten, bei denen keine Benützungsberechtigten mehr ermittelbar sind. In solchen Fällen wird die Abtragung nach wie vor von Mitarbei- tern der Friedhofsverwaltung durchgeführt. Da zum Prüfungszeitpunkt (September 2014) noch keine Lagerliste evident war, wurde angeregt, um die Erstellung und einhergehende Verwaltung einer Lagerliste für alle städtischen Friedhöfe bemüht zu sein.

Hinsichtlich eben genannter Anregung erhielt die Kontrollabteilung die Auskunft, dass eine Lagerliste für alle städtischen Friedhöfe erstellt werde.

Ergänzend dazu wurde der Kontrollabteilung anlässlich der Follow up – Einschau 2015 eine digital erstellte Lagerliste (Grabdenkmäler und -kreuze) für alle städti- schen Friedhöfe übermittelt.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

65 Vorausgesetzt einer behutsamen Abtragung und Aufbewahrung der Grabeinrich- tungen und Erfassung jedes aufgelassenen Grabzubehörs in einem zentral geführ- ten Verzeichnis (Lagerliste) hat die Kontrollabteilung angeregt, Perspektiven zu prüfen, inwieweit Einnahmen aus einem Verkauf oder einer Versteigerung von Grabeinrichtungen erzielt werden können.

Dazu wurde im Rahmen der seinerzeitigen Stellungnahme mitgeteilt, dass ange- dacht sei, einen Verkauf von Grabeinrichtungen künftig versuchsweise durch eine Versteigerung in einem Auktionshaus abzuwickeln.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 55 In der Stellungnahme zur aktuellen Follow up – Einschau wurde darauf hingewie- sen, dass „bis dato“ keine Versteigerung möglich war, da alle Einrichtungen ord- nungsgemäß entsorgt worden sind und „besondere Gräber … aus denkmalrechtli- cher Sicht erhalten“ bleiben.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde aus erwähnten Gründen nicht entsprochen.

66 Im Hinblick auf die Vorschreibung von Gemeindeverwaltungsabgaben im Zuge von Ratenzahlungsvereinbarungen war die Kontrollabteilung der Ansicht, dass in An- betracht des nach § 312 BAO normierten Grundsatzes der eigenen Kostentragung eine Vorschreibung einer Gemeindeverwaltungsabgabe rechtswidrig sei und wur- de somit angeregt, bei künftigen Ratenzahlungsvereinbarungen auf den vorer- wähnten Grundsatz Bedacht zu nehmen.

Im Rahmen des damaligen Anhörungsverfahrens wurde der Kontrollabteilung ver- sichert, die Vorgangsweise zur Einhebung einer Gemeindeverwaltungsabgabe mit dem Amt für Präsidialangelegenheiten abzuklären.

Zum Umsetzungsstand dieser Angelegenheit befragt, übermittelte das Referat Friedhöfe Abrechnungsunterlagen, aus welchen hervorging, dass bei Ratenzah- lungsvereinbarungen keine Gemeindeverwaltungsabgabe mehr in Rechnung ge- stellt worden ist.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

67 Da gemäß § 14 Tarifpost 6 Abs. 5 Z 4 Gebührengesetz 1957 „Eingaben an Ver- waltungsbehörden … in Abgabensachen“, nicht der Eingabegebühr unterliegen, hat die Kontrollabteilung des Weiteren empfohlen, künftig Ansuchen um Ratenzah- lungen den gesetzlichen Bestimmungen entsprechend abzuwickeln.

In seiner Stellungnahme gab das Referat Friedhöfe bekannt, die Vorgangsweise zur Einhebung einer Bundesabgabe gemäß Gebührengesetz mit dem Amt für Prä- sidialangelegenheiten klarzustellen.

68 Diesbezüglich stellte die Kontrollabteilung bei ihrer diesjährigen Follow up – Ein- schau fest, dass nach wie vor im Rahmen von Ratenzahlungsvereinbarungen eine Bundesabgabe in bar eingehoben wird. Der Leiter des betreffenden städtischen Referates versicherte, die Rechtmäßigkeit der Einhebung erneut abzuklären.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wird in Zukunft entsprochen werden.

69 Im Zusammenhang mit der Vorschreibung von Mahngebühren stellte die Kon- trollabteilung fest, dass von der Stadt Innsbruck hierfür grundsätzlich ein Betrag in der Höhe von € 5,00 vorgeschrieben wird. Erfasst werden die Mahngebühren im Ordentlichen Haushalt im UA 920000 Ausschließliche Gemeindeabgaben auf der Vp. +849100 Nebenansprüche – Abgaben/Buchhaltung Einnahmenverrechnung.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 56

Gemäß § 227 a Z 1 BAO beträgt die Mahngebühr für Gemeindeabgaben ein hal- bes Prozent des eingemahnten Abgabenbetrages, mindestens jedoch € 3,00 und höchstens € 30,00.

In dieser Angelegenheit hat die Kontrollabteilung empfohlen, die Höhe der Mahnspesen an die gesetzlichen Bestimmungen anzupassen.

Das Referat Friedhöfe sicherte im Rahmen seiner Stellungnahme eine Richtigstel- lung der in Rede stehenden Mahngebühren zu.

Zur Follow up – Einschau 2015 berichtete der Leiter des Referates Friedhöfe, dass eine diesbezügliche Abklärung mit der städtischen Buchhaltung erfolgt ist. Zudem haben Recherchen der Kontrollabteilung ergeben, dass ihre Empfehlung Mitte des Jahres 2015 umgesetzt worden ist.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

70 Gemäß den Bestimmungen der BAO sind für gestundete Gemeindeabgaben, die den Betrag von insgesamt € 200,00 übersteigen, Stundungszinsen in der Höhe von sechs Prozent pro Jahr zu entrichten. Stundungszinsen (für Gemeindeabga- ben), die den Betrag von zehn Euro nicht erreichen, sind nach der derzeit gültigen Rechtsgrundlage nicht festzusetzen (§ 212b Abs. 1 BAO). Darauf Bezug nehmend ergab die Durchsicht, dass mehrjährig vom Referat Friedhöfe Stundungszinsen von „nur“ 5 % vom aushaftenden Betrag den Abgabenschuldnern in Rechnung ge- stellt worden sind.

Auch in dieser Angelegenheit sicherte das Referat Friedhöfe im Anhörungsverfah- ren eine Richtigstellung zu.

Aus den der Kontrollabteilung im Zuge der aktuellen Follow up – Einschau vom Referat Friedhöfe übermittelten Unterlagen war ersichtlich, dass die Höhe der ver- rechneten Stundungszinsen an die derzeit gültigen gesetzlichen Bestimmungen angepasst wurde.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

71 Zudem stellte die Kontrollabteilung fest, dass bei der Verrechnung der Stundungs- zinsen an die Abgabepflichtigen jeweils die erste Monatsrate unberücksichtigt ge- blieben ist.

Auch diesbezüglich wurde die Kontrollabteilung im Rahmen des seinerzeitigen Anhörungsverfahrens informiert, dass die fehlerhafte Verrechnung der Stundungs- zinsen einer Berichtigung zugeführt werde.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 57 Den im Zuge der Follow up – Einschau 2015 übermittelten Unterlagen war zu ent- nehmen, dass der Fehler im Konnex mit der Berechnung der Stundungszinsen behoben worden ist.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

72 Bezüglich der Empfehlung der Kontrollabteilung, den Mietzins für das Blumenge- schäft entsprechend der Erhöhung des Indexwertes umgehend anzupassen, teilte das Referat Friedhöfe mit, dass die dafür zuständige IISG von der ausgesproche- nen Empfehlung informiert werden wird.

Erneut zum Fortgang in dieser Sache befragt, sind der Kontrollabteilung Nachwei- se hinsichtlich der Vorschreibung des nun angemessenen Mietzinses übermittelt worden.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

73 Im Juni 1994 hat das Stadtbauamt Innsbruck einem Salzburger Antragsteller mit- tels Bescheid die Bewilligung für die Aufstellung von insgesamt 12 Kerzenautoma- ten für städt. Friedhöfe erteilt. Von den ursprünglich beantragten 12 Aufstellungs- standorten hat die Stadt Innsbruck letztlich in Absprache mit der damaligen Stadt- führung die Zustimmung für drei Standorte nicht erteilt, weil durch die Automaten eine Konkurrenzierung für die im unmittelbaren Nahbereich befindlichen Blumen- geschäfte befürchtet wurde.

Im Zuge einer im Verlauf der Prüfung erfolgten Begehung wurde von der Kon- trollabteilung festgestellt, dass von der (neuen) Betreiberfirma tatsächlich an ins- gesamt 13 Standorten Kerzenautomaten aufgestellt worden sind, wobei für die nicht gestatteten vier Standorte offenbar auch nie ein Anerkennungszins vorge- schrieben worden ist.

Die Kontrollabteilung empfahl, diesbezüglich umgehend ein vertragliches Verhält- nis herbeizuführen.

Das Referat für Liegenschaftsangelegenheiten der MA I hat im Rahmen des Anhö- rungsverfahrens angekündigt, die Standorte im Hinblick auf die Konkurrenzfrage mit Blumengeschäften zu prüfen und sodann entsprechend dem Ergebnis entwe- der auf eine vertragliche Regelung oder auf die Entfernung der Automaten hinzu- wirken.

Aktuell avisierte das Referat Friedhöfe, dass dieser Sachverhalt u.a. infolge eines Mitarbeiterwechsels im Referat Liegenschaftsangelegenheit der MA IV/Finanz-, Wirtschafts- und Beteiligungsverwaltung noch nicht zu Ende geführt werden konn- te.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wird in Zukunft entsprochen werden.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 58 5.2 Bericht über die Prüfung von Teilbereichen des Referates Gewerbe und Betriebsanlagen (Bericht vom 03.06.2015)

74 Im Zusammenhang mit der Darstellung der im Referat definierten Produkte nahm die Kontrollabteilung auch Einsicht in die Stundenaufzeichnung bzw. -verteilung der Funktionsmatrix der geprüften Dienststelle. Diese zeigt die von den Bedienste- ten im Rahmen ihrer Produktzuordnung auszuführenden (allgemeinen) Grund- und Fachaufgaben.

Dabei war für die Kontrollabteilung auffällig, dass bei den Fachaufgaben „Pfän- dungsverfahren“, „Zwangs- und Sicherheitsmaßnahmen“ sowie „Urkunden- (Legitimations-)ausstellungen“ des Produktes 3321 (Vollziehung der Gewerbeord- nung) und bei der Fachaufgabe „Verfahren nach dem Arbeitsüberlassungsgesetz und dem Arbeitsmarktförderungsgesetz“ des Produktes 3322 (Vollziehung gewer- berechtlicher Nebengesetze und Verordnungen bzw. gewerberechtsnaher Vor- schriften) in der Funktionsmatrix kein Mitarbeiter bzw. keine Arbeitszeit zugeteilt war. Die Kontrollabteilung regte daher an zu prüfen, inwieweit die genannten The- men weiterhin als eigenständige Fachaufgaben geführt werden müssen, oder ob sie auch bei einer anderen Fachaufgabe subsumiert werden können.

Im seinerzeitigen Anhörungsverfahren wurde dazu von der betroffenen Dienststel- le keine Stellungnahme abgegeben.

Zur erneuten Anfrage anlässlich der Follow up – Einschau 2015 teilte der Leiter des Referates Gewerbe und Betriebsanlagen mit, dass die von der Kontrollabtei- lung genannten Fachaufgaben künftig neu eingeteilt werden würden. Pfän- dungsverfahren, Zwangs- und Sicherheitsmaßnahmen sowie Urkunden-(Legitima- tions-)ausstellungen würden unter der Fachaufgabe Gewerbeverfahren des Pro- duktes 3321 subsumiert. Bei der Fachaufgabe Verfahren nach dem Arbeitsüber- lassungsgesetz und dem Arbeitsmarktförderungsgesetz wäre derzeit kein Hand- lungsbedarf gegeben, da de facto kein Arbeitsaufwand anfalle. Der Vollzug dieser Änderungen in der Funktionsmatrix der Dienststelle wurde vom Leiter des Refera- tes Gewerbe und Betriebsanlagen in einer telefonischen Rücksprache mit dem Vertreter der Kontrollabteilung für Ende April 2016 avisiert (vgl. dazu auch Tz 77).

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wird in Zukunft entsprochen werden.

75 Eine aus Sicht des Referatsleiters wichtige Angelegenheit in der personellen Aus- stattung betraf das Tätigkeitsfeld der beiden gewerbetechnischen Sachverständi- gen. Ende Mai des Jahres 2010 richtete er ein Schreiben an seinen zuständigen Amtsvorstand, in dem er – nach einer dreimonatigen Beobachtungsphase – die Personalsituation in der damals neu geschaffenen Dienststelle für Gewerbe und Betriebsanlagen analysierte und aus seiner Sicht erforderliche Maßnahmen hin- sichtlich der Personalausstattung dokumentierte. Ein inhaltlicher Punkt (von meh- reren) betraf die personelle Ausstattung im Bereich der gewerbetechnischen Sachverständigen mit 2 Mitarbeitern (1 B-Posten und 1 C-Posten). Diese ließ nach der Begründung des Referatsleiters aufgrund des erhöhten Aktenanfalles keine (eigentlich verpflichtenden) Routinekontrollen von Betriebsanlagen durch die ge- werbetechnischen Sachverständigen zu. Kontrollen würden nur im Rahmen von Betriebsanlagengenehmigungs- bzw. Beschwerdeverfahren stattfinden. Von ihm wurde ausdrücklich auf das aus seiner Sicht bestehende Haftungsrisiko für die ……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 59 Stadt Innsbruck hingewiesen. Diese Einschätzung hielt der Dienststellenleiter im Wesentlichen auch anlässlich einer Rückfrage der Kontrollabteilung zum damals aktuellen Stand der Dinge aufrecht.

Die Kontrollabteilung empfahl, diesen Tätigkeitsbereich bzw. personellen Ausstat- tungswunsch nicht zuletzt aufgrund des vom Referatsleiter angedeuteten Haf- tungsrisikos einer detaillierten Analyse zu unterziehen. In weiterer Folge sollte so- dann – bei Abwägung des Haftungsrisikos – eine Entscheidung über diesen Per- sonalausstattungswunsch getroffen werden. Das Amt für Personalwesen sagte im Anhörungsverfahren zu, der Empfehlung der Kontrollabteilung hinsichtlich der Prü- fung des Erfordernisses einer allfälligen Personalzuteilung zu entsprechen und er- forderlichenfalls die notwendigen Schritte einzuleiten.

Als Stellungnahme zur Follow up – Einschau 2015 gab der Leiter des Referates Gewerbe und Betriebsanlagen als Vertreter der geprüften Dienststelle an, dass die personelle Ausstattung in diesem Bereich weiterhin unverändert wäre. Für die Kontrollabteilung war aus dieser Rückmeldung nicht erkennbar, ob die von ihr an- geregte Analyse des Personalbedarfes bzw. damit in Verbindung stehend die letzt- liche Entscheidung über den Personalausstattungswunsch – unter Abwägung des Haftungsrisikos – stattgefunden hat. Eine diesbezügliche Rückfrage beim betroffe- nen Referatsleiter ergab, dass auch er über keine weiteren Informationen verfügte.

Die Kontrollabteilung hält ihre Empfehlung unter Würdigung der seinerzeitigen Stellungnahme des Amtes für Personalwesen weiterhin aufrecht.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wird in Zukunft entsprochen werden.

76 Das (Rest-)Urlaubsguthaben des Leiters des Referates Gewerbe und Betriebsan- lagen lag zum Auswertungsstichtag 11.03.2015 deutlich über dem doppelten Jah- resurlaubsanspruch von 5 Wochen bzw. 200 Stunden. Gemäß Rücksprache mit ihm, wären die (Rest-)Urlaubsguthaben aus den dem Vorjahr vorangegangenen Jahren unter Anwendung von § 60 I-VBG (rechtzeitiger Verbrauch des Erholungs- urlaubes war aus dienstlichen Gründen nicht möglich) im Einvernehmen mit dem Dienstgeber vorgetragen worden.

Als Gründe für diesen Urlaubsvortrag nannte der Referatsleiter mehrere Aspekte:  Erhöhte Arbeitsbelastung im Zusammenhang mit der Umstellung vom dezentra- len Gewerberegister auf GISA  Dienstprüfung der – damals noch beiden – in der Dienststelle tätigen juristi- schen Sachbearbeiter  Generelle Problematik der Urlaubsabwicklung aufgrund erhöht zustehender Ur- laubsausmaße und Krankenstandsituation

Betreffend das zum Prüfungszeitpunkt der Kontrollabteilung bestehende hohe (Rest-)Urlaubsguthaben des Leiters des Referates Gewerbe und Betriebsanlagen empfahl die Kontrollabteilung, unter Rücksichtnahme auf die dienstlichen Gege- benheiten um einen Abbau bemüht zu sein. Dazu teilte das Amt für Bau-, Wasser-, Gewerbe- und Straßenrecht mit, dass der Referatsleiter mit dem Abbau des Ur- laubsüberschusses beginnen würde, sobald die Umstellung auf das neue Gewer- beregister erfolgreich abgeschlossen und die anstehenden personellen Angele- genheiten (neue MitarbeiterInnen) geklärt waren. ……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 60

Aktuell informierte der Leiter des Referates Gewerbe und Betriebsanlagen dar- über, dass er seinen Urlaubssaldo im Vergleich zum Vorjahr (Monat Jänner) um ca. 50 Stunden verringert habe. Wenngleich entsprechend der Empfehlung ein ge- ringfügiger Abbau des Resturlaubsguthaben erfolgte, weist die Kontrollabteilung darauf hin, dass sich das Urlaubsguthaben Ende Jänner 2016 immer noch auf das mehr als doppelte des zustehenden Jahresurlaubsanspruchs belief.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde teilweise entsprochen.

77 Im Rahmen der Prüfung wurde die Zuordnung der Personalkosten (u.a. in Verbin- dung mit der im Stadtmagistrat bestehenden Funktionsmatrix) auf die Kostenträger eingesehen. Die Verteilung der Personalkosten erfolgt auf Grundlage im Referat definierter Kostenträger (bzw. Kostenstellen) und richtet sich nach der zeitlichen Beanspruchung der Bediensteten. Bei diesem Prüfschritt kam es zu Beanstandun- gen seitens der Kontrollabteilung:

o Bei zwei Mitarbeitern stellte die Kontrollabteilung eine Differenz zwischen der Stundenaufteilung in der Funktionsmatrix und der prozentuellen Zuordnung in der Kostenrechnung fest. Auffällig war dies für die Kontrollabteilung deshalb, da zwei weitere Mitarbeiter mit derselben Stundenaufteilung die rechnerisch richtige Prozentverteilung aufwiesen.

o Zum Zeitpunkt der Einschau war lt. Auskunft des Referatsleiters ein Mitarbei- ter interimistisch mit der Leitung eines anderen Referates betraut und daher aus Sicht der Kontrollabteilung auch diesem Referat kostenrechnerisch zuzu- teilen. In der Kostenrechnung wurde dieser Mitarbeiter jedoch noch der ge- prüften Dienststelle zugerechnet.

o Drei Arbeitnehmer wurde teilweise auf einem Kostenträger (bzw. Verfahren) verrechnet, der lt. Referatsleitung nicht dem gegenständlichen Referat zuzu- ordnen ist.

o Ein weiterer Kostenträger (anlagebezogene Verfahren) hingegen, war weder in der Funktionsmatrix beschrieben noch kostenrechnerisch beim Referat Gewerbe und Betriebsanlagen aufgelistet, obwohl von der Referatsleitung an- gegeben wurde, dass in diesem Bereich Verfahren abgewickelt werden.

Die Kontrollabteilung empfahl eine Harmonisierung der Stundenaufzeichnung im Bereich der Funktionsmatrix mit der auf Prozente basierenden Personalkostenver- teilung für die Kostenträgerrechnung. Des Weiteren war aus Sicht der Kontrollab- teilung die Kostenzuordnung der oben erwähnten Mitarbeiter entsprechend der tatsächlichen Dienstzuteilung zu korrigieren. Mit der Übermittlung der Stellung- nahme seitens der betroffenen Dienststelle wurde der Empfehlung zugestimmt. Die Überarbeitung der Kostenzuordnung entsprechend der tatsächlichen Dienstzu- teilung wurde ebenfalls zugesagt.

Die Umsetzung dieser Empfehlung wurde im Zuge der diesjährigen Follow up – Einschau 2015 nachgefragt und brachte das Ergebnis, dass die Absicht bestehe, die genannten Punkte nach Bestellung eines neuen Amtsvorstandes und im Ein- vernehmen mit den (betroffenen) Referatsleitern zu verwirklichen. Seitens des ge-

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 61 prüften Referates sei generell eine Kontrolle und Überarbeitung dieser Bereiche bis spätestens Ende April 2016 vorgesehen.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wird in Zukunft entsprochen werden.

78 Die der Kontrollabteilung zu Beginn der Prüfung zur Verfügung gestellte Statistik wies für das Produkt 3323 – Gewerbliches Betriebsanlagenverfahren für die Jahre 2011 bis 2014 folgende Fallzahlen aus:

Produkt- Jahr Jahr Jahr Jahr Produktname Definition nummer 2011 2012 2013 2014 Anzahl der Gewerbliches Erledigungen 506 746 757 737 3323 Betriebsanlagen- (mit Faktor bewertet) verfahren davon Bescheide 285 675 681 544 (mit Faktor bewertet)

Wie in der Übersicht auch textlich angedeutet, waren die dokumentierten Fallzah- len mit einem Faktor bewertet. Dabei sollte diese auch im seinerzeitigen Referat Bau-, Wasser- und Anlagenrecht gehandhabte Aktenkategorisierung mittels des Faktors offensichtlich den Schwierigkeitsgrad des Aktes bzw. der Bescheiderstel- lung berücksichtigen und widerspiegeln. Eine allgemein gültige dokumentierte Be- schreibung dieser Bewertungsfaktoren bestand gemäß Rücksprache mit dem zu- ständigen Amtsvorstand (sowie dem Referatsleiter) nicht. In dem von der Kon- trollabteilung geprüften Referat Gewerbe und Betriebsanlagen wurde/wird die Ka- tegorisierung für Betriebsanlagenakten lt. Information des Leiters der Dienststelle in 4 Stufen (Faktor 1 bis 4) vorgenommen.

Die Kontrollabteilung erkannte in der praktizierten Faktorbewertung des Aktenan- falles im Zusammenhang mit der geführten Statistik kein definiertes Ziel bzw. kei- nen Mehrwert. Im Gegenteil liefert eine derartige Fallzahlenstatistik nach Meinung der Kontrollabteilung „verwässerte“ Ergebnisse, da nicht tatsächliche, sondern mit gewissen Faktoren bewertete Aktenerledigungen abgebildet werden. Problema- tisch sah die Kontrollabteilung auch die lt. erhaltener Auskunft des Referatsleiters gepflogene Praxis, dass die Faktorbewertung des konkreten Aktes vom zuständi- gen Sachbearbeiter vorgenommen wird.

Die Kontrollabteilung empfahl, diese Form der Aktenkategorisierung in Zusam- menhang mit der Dokumentation von statistischen Fallzahlen zu überdenken. In der dazu abgegebenen Stellungnahme sagte die Dienststelle zu, die Anregung der Kontrollabteilung aufzugreifen. Es wurde angekündigt, gemeinsam mit der Amtslei- tung an einer alternativen Lösung zu arbeiten, da dies auch baurechtliche und wasserrechtliche Verfahren betreffe.

Im Zuge der Follow up – Einschau 2015 informierte der Leiter des Referates Ge- werbe und Betriebsanlagen darüber, dass die Aktenkategorisierung im Jahr 2015 unverändert fortgeführt worden wäre, um die Vergleichbarkeit zu gewährleisten.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 62 Da dieses Thema drei der fünf Referate des Amtes betreffe, werde eine abschlie- ßende Klärung dieser Angelegenheit in Zusammenwirken mit den betroffenen Re- feratsleitungen erfolgen, nachdem der neue Vorstand des Amtes für Bau-, Was- ser-, Gewerbe- und Straßenrecht feststeht.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wird in Zukunft entsprochen werden.

79 In Verbindung mit Durchlauf- bzw. Bearbeitungszeiten bei Betriebsanlagengeneh- migungsverfahren wurde vom zuständigen Referatsleiter auf eine Statistik des Am- tes der Tiroler Landesregierung verwiesen. Der Kontrollabteilung wurde der Be- richt des Landes Tirol für das Jahr 2013 zur Verfügung gestellt. Aus diesem Be- richt ging hervor, dass das Land Tirol offensichtlich seit dem Jahr 2008 statistische Erfassungen und Auswertungen der Tätigkeit der Bezirkshauptmannschaften im gewerberechtlichen Betriebsanlagenverfahren durchführt und vornimmt. In diesem Statistikbericht des Landes wurden unter anderem Themen wie Verfahrensdauer (samt allfälligen Verzögerungsgründen), behördliche Überwachungstätigkeiten, Berufungsverfahren sowie allfällige Beschleunigungspotenziale analysiert. Das Referat Gewerbe und Betriebsanlagen nahm an der vom Land Tirol angebotenen statistischen Erfassung und Auswertung nur im Jahr 2013 teil.

Die Kontrollabteilung hielt fest, dass die Stadt Innsbruck als eine der neun in Tirol für gewerbliche Betriebsanlagenverfahren zuständige Bezirksverwaltungsbehörde an dieser Verfahrensstatistik des Landes gemäß Auskunft des Referatsleiters seit der vergangenen Statistik für das Jahr 2013 nicht mehr teilnahm. Eine Begründung dafür gab es nach Rücksprache der Kontrollabteilung mit dem zuständigen Leiter des Referates Gewerbe und Betriebsanlagen nicht.

Aus Sicht der Kontrollabteilung war eine Teilnahme der Stadt Innsbruck an der Landesstatistik aus mehreren Gründen überlegenswert:  Nutzung der eigens für anlagenbezogene Verfahren geschaffenen Statistik- Software des Landes Tirol  De facto zum damaligen Prüfungszeitpunkt keine alternative Statistikanwen- dung bei der Stadt Innsbruck  Vergleichsmöglichkeit mit den übrigen Bezirksverwaltungsbehörden (bei allen Schwierigkeiten und Einschränkungen des Vergleiches einer für eine Stadt zu- ständigen Bezirksverwaltungsbehörde mit einer für den ländlichen Bereich zu- ständigen Bezirksverwaltungsbehörde)

Auf der Grundlage dieser Überlegungen wurde von der Kontrollabteilung empfoh- len, die (erneute) Teilnahme an der Landesstatistik zu prüfen und gegebenenfalls umzusetzen. Für den Fall, dass die Beteiligung an der Landesstatistik von der Dienststelle begründbar nicht gewünscht wird, sollten nach Einschätzung der Kon- trollabteilung Überlegungen in Richtung einer alternativen statistischen Erfassung und Auswertung (mit allfälligen Vergleichsmöglichkeiten zu anderen Statutarstäd- ten oder vergleichbaren Bezirkshauptmannschaften) angestellt werden.

Im Anhörungsverfahren teilte die Dienststelle die Überlegungen der Kontrollabtei- lung im Hinblick auf eine erneute Teilnahme an der Landesstatistik für Betriebsan- lagenverfahren. Es wurde vom betroffenen Referat jedoch empfohlen, mit einer etwaigen Entscheidung hierüber seinerzeit noch ca. 3 Monate zuzuwarten, da nach dem damaligen Wissensstand der Behörde die Einführung einer einheitlichen ……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 63 bundesweiten Betriebsanlagenstatistik angedacht war. Von der Dienststelle wurde angekündigt, nach Ablauf dieser Terminisierung einen entsprechenden Umset- zungsvorschlag an die Magistratsdirektion zu übermitteln.

Im Rahmen der Follow up – Einschau 2015 teilte der Leiter des Referates Gewer- be und Betriebsanlagen mit, dass sich nach seinem Informationsstand ein bun- desweites Statistikprogramm in Ausarbeitung befände. Da aber ein Starttermin bisher noch nicht fixiert worden sei, kündigte die Dienststelle nach Rücksprache mit dem Magistratsdirektor an, den erforderlichen Aufwand für einen etwaigen zwi- schenzeitlichen Anschluss an das landesweite Statistikprogramm zu ermitteln und gegebenenfalls die weiteren Schritte einzuleiten.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wird in Zukunft entsprochen werden.

5.3 Bericht über die stichprobenartige Prüfung liegenschaftsbezogener Verträge der Stadtgemeinde Innsbruck (Bericht vom 28.09.2015)

80 Im Rahmen ihrer erstmaligen Einschau in das Referat Liegenschaftsangelegenhei- ten, Bericht der Kontrollabteilung über die stichprobenartige Einschau in die Liegenschaftsverwaltung der Stadtgemeinde Innsbruck vom 12.07.2012, Zl. KA-01447/2012, bildete auch die Kosten- und Leistungsrechnung einen Prüfungs- schwerpunkt.

Die seinerzeit ausgesprochene Empfehlung, auf einen Abgleich der Zuordnung der Personalkosten auf die verschiedenen Kostenstellen bzw. Kostenträger mit der Verteilung der Personalressourcen im Prozessmonitor besonderes Augenmerk zu legen, wurde von der Kontrollabteilung auf ihre Umsetzung hin überprüft. Im Zuge ihrer Nachschau (März 2015) hat die Kontrollabteilung festgestellt, dass zum einen im Prozessmonitor eine neue Bedienstete angelegt wurde, zum anderen jedoch noch keine Zuteilung ihrer Arbeitsstunden auf die Referatsaufgaben (Grund- und Fachaufgaben, sonstige Aufgaben) erfolgte. Das diesbezügliche Dienstverhältnis ist mit 04.08.2014 begründet worden.

Darüber hinaus ist bei zwei weiteren Mitarbeitern infolge der prozentuellen Umle- gung der Arbeitszeit auf die jeweiligen Kostenträger eine Abweichung zwischen den beiden Führungsinstrumenten – Prozessmonitor und KLR – konstatiert wor- den. Die prozentuellen und in weiterer Folge zeitlichen Diskrepanzen sind zwar nur von geringem Ausmaß, um aber beide Datenbanken äquivalent führen zu können, bedürfen sie einer regelmäßigen Aktualisierung.

Die Kontrollabteilung empfahl daher, eine Abgleichung der beiden Führungsin- strumente (Prozessmonitor und KLR) in Bezug auf die Zuordnung der Arbeitsstun- den je Mitarbeiter in periodischen Abständen vorzunehmen.

In der damaligen Stellungnahme wurde der Kontrollabteilung mitgeteilt, dass die Organisationsdatenbank zuletzt mit E-Mail vom 29.05.2015 und 18.06.2015 an das Büro des Magistratsdirektors aktualisiert wurde. Die Organisationsdatenbank be- findet sich, die Mitarbeiter im Referat Liegenschaftsangelegenheiten betreffend, sohin derzeit auf einem aktuellen Stand.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 64 Ergänzend dazu wurde der Kontrollabteilung anlässlich der Follow up – Einschau 2015 ein aktueller Auszug aus der Organisationsdatenbank (Funktionsmatrix) des Referates Liegenschaftsangelegenheiten übermittelt.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

81 Damit die KLR als institutionalisiertes Informationssystem von den Führungskräf- ten verwendet und genutzt werden kann, ist es unabdingbar, dass eine inhaltlich sachkundige Zuweisung aller anfallenden Kosten und Erlöse auf die städtischen Produkte und Dienstleistungen erfolgt. Denn nur so ist gewährleistet, dass ein ge- eigneter und brauchbarer Zeitvergleich in der Kostenträgerrechnung erfolgen kann.

Um die Aussagekraft der städtischen KLR zu verbessern, empfahl die Kontrollab- teilung grundsätzlich, künftig erhöhtes Augenmerk auf eine sachgerechte Zuord- nung der Ausgaben und Einnahmen auf die jeweiligen Kostenstellen bzw. Kosten- träger (Produkte oder Dienstleistungen) zu legen.

Im seinerzeitigen Anhörungsverfahren wurde der Kontrollabteilung mitgeteilt, dass von Seiten des Referates Liegenschaftsangelegenheiten vorgesehen ist, nochmals eine entsprechende Schulung der mit den Buchungen befassten Mitarbeiter durch die MA IV – Amt für Rechnungswesen in Anspruch zu nehmen.

Im Rahmen der aktuellen Follow up – Einschau 2015 berichtete die geprüfte Dienststelle, dass am 21.10.2015 diese Schulung bezüglich sachgerechter Zuord- nung der Ausgaben und Einnahmen auf die referatsbezogenen Kostenstellen stattgefunden hat.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

82 Ein damaliger Pächter hat rechtzeitig am 21.12.2011 beim städtischen Referat Liegenschaftsangelegenheiten per E-Mail um Verlängerung des bestehenden Be- standverhältnisses angesucht. Daraufhin ist dem Bestandnehmer ein Vertragsers- tentwurf mit einem jährlichen Pachtzins von netto € 1.050,00 vorgelegt worden.

Die Stadt Innsbruck und der Pächter einigten sich schließlich auf einen Nachtrag zum Pachtvertrag vom 30.01.2007 und auf einen wertgesicherten Pachtzins in der Höhe von netto € 280,00 bzw. € 0,040 je m² zzgl. der gesetzlichen Umsatzsteuer. Das neue Pachtverhältnis hat am 01.01.2012 begonnen und endet am 31.12.2016.

Die Stadt Innsbruck konnte somit trotz gleichbleibender landwirtschaftlicher Nut- zung des verpachteten Grundstückes das Jahresentgelt um mehr als das Doppelte erhöhen. Die Kontrollabteilung hielt fest, dass unter der Rubrik „Nutzungen auf Pri- vatgrundstücken der Stadt Innsbruck“ des Entgeltkataloges für die Nutzungsart „Landwirtschaftliche Nutzungen“ als Entgelt empfohlene Sätze der Landesland- wirtschaftsammer (Weide bis € 0,0072; mehrschnittige Wiesen € 0,0072 bis € 0,018; Ackerland € 0,018 bis € 0,036; Feldgemüsebau und gärtnerische Nutzung € 0,036 bis € 0,120) ausgewiesen sind.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 65 Die Kontrollabteilung regte in diesem Zusammenhang an, die von der Landes- landwirtschaftskammer empfohlenen Richtsätze für die differenzierten landwirt- schaftlichen Nutzungsarten in regelmäßigen Zeitabständen auf deren Angemes- senheit und Marktüblichkeit zu evaluieren.

In der damaligen Stellungnahme informierte das Referat Liegenschaftsangelegen- heiten darüber, dass mit der Landeslandwirtschaftskammer in dieser Angelegen- heit Kontakt aufgenommen und mit dem städtischen Forstamt eine Evaluierung der bekannt gegebenen Richtsätze besprochen wurde.

Im Rahmen der Follow up – Einschau 2015 teilte die geprüfte Dienststelle mit, dass nach eingehender Prüfung und nach Rücksprache mit dem Ortsbauernob- mann von Mühlau und dem Gebietsbauernobmann von Innsbruck neue landwirt- schaftliche Pachtpreise – je nach Nutzungsart – festgesetzt worden sind. Das Re- ferat Liegenschaftsangelegenheiten werde diese landwirtschaftlichen Pachtzinse im Rahmen der Anpassung des Entgeltkatalogs vom 24.02.2010 dem Stadtsenat zur Beschlussfassung vorlegen. In diesem Zusammenhang werde auch die Fest- setzung einer Verwaltungspauschale für den Abschluss von landwirtschaftlichen Pachtverträgen vorgeschlagen.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wird in Zukunft entsprochen werden.

83 Zusammenfassend hat die Kontrollabteilung bemerkt, dass im Rahmen der Nach- prüfung sowie der kontemporär untersuchten Bereiche abermals eine Reihe von Unzulänglichkeiten und Schwachstellen zu Tage getreten sind.

84 So hat die Kontrollabteilung im Rahmen ihrer stichprobenartigen Einschau festge- stellt, dass in den Bestandverträgen vereinzelt zum einen die Wertsicherungsmo- dalitäten nicht klar definiert und zum anderen gar keine Wertsicherung des Be- standzinses vorgesehen war. Aus diesem Grund wurde eine vertragliche Präzisie- rung der Wertsicherungsklauseln empfohlen.

Dazu gab das Referat Liegenschaftsangelegenheiten bekannt, dass sofern es diesbezüglich Verbesserungsbedarf in den bestehenden Vertrags- und Vereinba- rungsvorlagen geben wird, diese vorgenommen werden.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wird in Zukunft entsprochen werden.

85 Des Weiteren hat die Kontrollabteilung empfohlen, dem jeweiligen Bestandnehmer die von der Stadt Innsbruck für ein zur Nutzung an Dritte überlassenes städtisches Privatgrundstück zu bezahlende Grundsteuer zu verrechnen oder die Grundsteuer in Form einer Pauschale zu überwälzen, falls diese für die zu vermietende Liegen- schaft aus einer Grundsteuersammelvorschreibung nicht herausgerechnet werden kann.

Darüber hinaus bemerkte die Kontrollabteilung, dass mehreren Bestandnehmern von der IISG eine Grundsteuerpauschale in Höhe von € 0,005 pro m² und Jahr vorgeschrieben worden ist, obwohl eine Vorschreibung dieser Vergütung in dem vom StS am 24.02.2010 beschlossenen und am 08.05.2013 abgeänderten Ent- geltkatalog nicht vorgesehen ist.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 66

Laut seinerzeitiger Stellungnahme werde die Frage der Grundsteuerentrichtung zwecks entsprechender Weiterverrechnung insbesondere im Rahmen jeder Nut- zungsüberlassung aufgrund eines Bestandvertrages mit der MA IV/Finanz-, Wirt- schafts- und Beteiligungsverwaltung, Amt für Gemeindeabgaben zu klären sein.

Zur Follow up – Einschau 2015 teilte das Referat Liegenschaftsangelegenheiten mit, dass im Hinblick auf die Vermietung und Verpachtung von Teilflächen das Re- ferat Liegenschaftsangelegenheiten nach Rücksprache mit der IISG/Buchhaltung an der Vorschreibung einer Grundsteuerpauschale von € 0,005 pro m² und Jahr festhalten werde. Das in Rede stehende Referat wird die Grundsteuerpauschale im Rahmen der Anpassung des Entgeltkataloges dem Stadtsenat zur Beschluss- fassung vorlegen.

Den Empfehlungen der Kontrollabteilung wird in Zukunft entsprochen werden.

86 Im Hinblick auf die Vorschreibung der Verwaltungsaufwandspauschale haben Recherchen der Kontrollabteilung ergeben, dass bei mehreren Vertragsabschlüs- sen keine einheitliche Vorschreibung und Verrechnung der Verwaltungsaufwands- pauschale für die Vertragserrichtung im Sinne des vom Stadtsenat diesbezüglich beschlossenen Entgeltkataloges vorgenommen wurde.

Auf Anfrage der Kontrollabteilung in der Follow up – Einschau 2015 berichtete das Referat Liegenschaftsangelegenheiten dazu, dass es „stets bemüht war und ist, die Vorschreibungen laut Entgeltkatalog korrekt vorzunehmen“.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wird in Zukunft entsprochen werden.

87 Nachdem die Vorschreibung von Entgelten aus laufenden Bestand- und sonstigen Nutzungsverträgen durch die Bestandnehmerbuchhaltung der IISG erfolgt, wird von der Gesellschaft ein Beitrag zur Abdeckung ihres Verwaltungsaufwandes (Evidenthaltung, Versendung von Rechnungen, Berechnung von Wertsicherungen u.a.m.) vorgeschrieben und vereinnahmt. Die Höhe eines monatlichen und jährli- chen Verwaltungskostenbeitrages wurde von den Mitgliedern des StS am 24.02.2010 beschlossen.

In diesem Zusammenhang bemängelte die Kontrollabteilung, dass der Verwal- tungskostenbeitrag in einem Fall über einen längeren Zeitraum hinweg ohne die gesetzliche Umsatzsteuer und in zwei Fällen in falscher Höhe vorgeschrieben worden ist.

Anlässlich der aktuellen Follow up – Einschau 2015 wurde der Kontrollabteilung nachgewiesen, dass die bestehenden Vertragsvorlagen zwischenzeitlich entspre- chend überarbeitet worden sind.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 67 88 Überdies regte die Kontrollabteilung – u.a. mit dem Ziel, Rechtssicherheit für alle Beteiligten (Stadt Innsbruck, IISG und Vertragspartner) zu gewährleisten – eine weitgehende Standardisierung möglichst vieler Vertragspunkte (wie Bestandzins, Wertsicherung, Haftung) bei allen Vertragsarten (Bestand- und Nutzungsverträge und sonstige Gestattungen) an.

Auf Anfrage der Kontrollabteilung gab das Referat Liegenschaftsangelegenheiten bekannt, dass es bereits seit Jahren zum Großteil mit standardisierten Vereinba- rungen und Verträgen arbeitet. Unterschiede und Abweichungen seien auf Grund der Komplexität von Sachverhalten jedoch möglich. Zudem würden insbesondere den JuristInnen keine sprachlichen Vorgaben seitens der Referatsleitung gesetzt werden und sei dies vor allem im Hinblick auf die Weiterentwicklung nicht ge- wünscht.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde aus erwähnten Gründen nicht entsprochen.

89 Zudem hat die Kontrollabteilung das in einem der Produktziele des Referats Lie- genschaftsangelegenheiten enthaltene Bestreben befürwortet, Prekarien (Bittlei- hen) in wirtschaftlich lukrative Rechtsverhältnisse umzuwandeln.

Aktuell wurde vom Referat Liegenschaftsangelegenheiten darauf verwiesen, dass es weiterhin bestrebt sei, bestehende Prekarien in wirtschaftlich lukrative Rechts- verhältnisse umzuwandeln. Im Hinblick auf eine aktive Bodenpolitik sei der Ab- schluss von Prekarien jedoch oftmals erforderlich, um über Flächen im Falle an- derweitiger Nutzungsmöglichkeiten ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist verfü- gen zu können. Gleiches gelte für Rechtseinräumungen an diversen (unattrakti- ven) Randflächen, welche sonst der Gefahr einer Ersitzung ausgesetzt wären.

Ferner wurden der Kontrollabteilung im Rahmen ihrer Follow up – Einschau 2015 Unterlagen betreffend den Ankauf einer Teilfläche aus Gst. Nr. 1678/176, KG Höt- ting (öffentliches Gut) übermittelt. Aus diesen ging hervor, dass eine seit dem Jahr 1965 gegen jederzeit möglichen Widerruf zur Benützung überlassene und preka- ristisch genutzte Grundfläche im Ausmaß von rd. 68 m² im Jahr 2015 an die grundbücherliche Alleineigentümerin der Liegenschaft EZ 2934, KG Hötting, ver- kauft worden ist.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

90 Hinsichtlich der Mietzinsgestaltung stellte die Kontrollabteilung fest, dass die Höhe der verrechneten Mietzinse mehrfach auf Anfrage der Mitarbeiter der städtischen Dienststelle auf Berechnungen der IISG zurückzuführen war. Da die Mietzinsbe- stimmung eine der elementaren Aufgaben des Referates Liegenschaftsangele- genheiten darstellt, regte die Kontrollabteilung an, dieser Obliegenheit künftig er- höhtes Augenmerk zukommen zu lassen. Jedenfalls ist ein im Geschäftsverkehr frei zu vereinbarender Pachtzins in orts- bzw. marktüblicher Höhe (gegebenenfalls unter Heranziehung des Verkehrswertes der Liegenschaft) mit Bedachtnahme auf städtische Erfordernisse geltend zu machen.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 68 Hierzu gab die seinerzeitige Leiterin des Referates Liegenschaftsangelegenheiten bekannt, dass das in Rede stehende Referat künftig die Entgeltbestimmung nach Rücksprache mit der MA IV, Amt für Finanzverwaltung und Wirtschaft (für neue Bestandverträge) bzw. Indexanpassung gemäß dem von der Statistik zur Verfügung gestellten Indexrechner (für Vertragsverlängerungen) vornehmen wer- de.

Demgegenüber teilte die im Jahr 2015 neu bestellte Leiterin des Referates Lie- genschaftsangelegenheiten nun mit, dass die Bewertung und Ermittlung von Be- standzinsen entsprechende Kenntnisse auf dem Sektor der Immobilienbewertung erfordert. Um die Festsetzung wirtschaftlich angemessener Bestandzinse zu ge- währleisten, hat sich das Referat Liegenschaftsangelegenheiten bislang der Datenbank und der Erfahrungswerte der IISG bedient. Darüber hinaus hat auch das Referat Subventionswesen/Kalkulationen//Grundstücksbewertungen der MA IV/Finanz-, Wirtschafts- und Beteiligungsverwaltung das Referat Liegen- schaftsangelegenheiten in diesem Zusammenhang wiederholt an die IISG verwie- sen.

Das Referat Liegenschaftsangelegenheiten werde das soeben angeführte Referat der MA IV künftig mit der Ermittlung der Mietzinse beauftragen. Eine Bewertung durch die Mitarbeiter des Referates Liegenschaftsangelegenheiten kommt man- gels entsprechender Kenntnisse nicht in Betracht.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wird in Zukunft entsprochen werden.

91 Schließlich vertrat die Kontrollabteilung die Meinung, dass sämtliche Tätigkeiten im Zusammenhang mit der Verwaltung städtischer Privatgrundstücke (Vertragsgestal- tung, Mietzinsbestimmung u.a.m.) von dem dafür eigens eingerichteten Referat Liegenschaftsangelegenheiten zu bewerkstelligen sind.

Sind jedoch mehrere Dienststellen mit Aufgaben der Liegenschaftsverwaltung städtischer Privatgrundstücke betraut (wie bspw. das Amt für Land- und Forstwirt- schaft), so empfahl die Kontrollabteilung, einen Leistungskatalog zu erstellen und vom Referat Liegenschaftsangelegenheiten evident zu halten. In diesem Leis- tungsverzeichnis sind zumindest die von den jeweiligen städtischen Dienststellen zu betreuenden Grundstücke mit ihrer Gst. Nr. auszuweisen sowie sämtliche hier- für durchzuführenden Verwaltungstätigkeiten schriftlich festzuhalten.

In ihrer Stellungnahme zur Follow up – Einschau 2015 gab die Leiterin des Refera- tes Liegenschaftsangelegenheiten bekannt, dass die Erstellung eines Leistungska- taloges sowie einer Übersicht der Betreuungszuständigkeiten auch von der städti- schen Dienststelle befürwortet werde.

Insbesondere die Abgrenzung der Leistungen bzw. Produkte des Referates Lie- genschaftsangelegenheiten und des Amtes für Tiefbau (z.B. § 5 Sondergebrauch Tiroler Straßengesetz) bedarf einer Klarstellung. Das Referat Liegenschaftsange- legenheiten werde diesbezüglich einen Formulierungsvorschlag zur Abänderung der MGO ausarbeiten. Im Hinblick auf die geforderte Übersicht der Betreuungszu- ständigkeiten werde jedoch angemerkt, dass die Festlegung der entsprechenden

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 69 Betreuungszuständigkeiten (Amt für Tiefbau, Grünanlagen und Land- und Forst- wirtschaft) nicht durch das Referat Liegenschaftsangelegenheiten, sondern durch die Abteilungsleitung der MA III/Planung, Baurecht und technische Infrastruktur- verwaltung zu erfolgen habe. Das Referat Liegenschaftsangelegenheiten werde an einer akkordierten Vorgehensweise mitwirken.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wird in Zukunft entsprochen werden.

92 Zur Gewährleistung einer ordnungsgemäßen Verrechnung bzw. Abrechnung an die Bestandnehmer städtischer Privatgrundstücke proponierte die Kontrollabtei- lung, die von der IISG lt. Geschäftsbesorgungsvertrag als Hausverwalter zu erfül- lenden Aufgaben (v.a. Wertanpassung von Entgelten, Geltendmachung einer Wertsicherung, Vorschreibung der Verwaltungsaufwandspauschale) regelmäßig einer stichprobenartigen Prüfung zu unterziehen.

Darauf Bezug nehmend hat die damalige Leiterin der geprüften Dienststelle zuge- sagt, die Unzulänglichkeiten (Verwaltungskostenbeitrag, Umsatzsteuer, Grund- steuer, Wertanpassung etc.), die im Zusammenhang mit den Tätigkeiten des Hausverwalters aufgezeigt wurden, mit der IISG zu klären.

Im Anhörungsverfahren zur aktuellen Follow up – Einschau hat das Referat Lie- genschaftsangelegenheiten belegt, dass diesbezüglich bereits Gespräche mit der Geschäftsleitung sowie dem hierfür zuständigen Sachbearbeiter der IISG stattge- funden haben und die aufgezeigten Unzulänglichkeiten zwischenzeitlich geklärt worden sind. Ferner versicherte das Referat Liegenschaften, dass die Vorschrei- bungen in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

93 Des Weiteren beanstandete die Kontrollabteilung, dass in Einzelfällen nach Ablauf befristeter Bestandverhältnisse zum einen Grundstücksflächen von den Bestand- nehmern weiterhin genutzt und zum anderen Mietzinsvorschreibungen vorge- nommen bzw. Zinszahlungen geleistet worden sind. In diesem Zusammenhang verwies die Kontrollabteilung auf eine allenfalls auftretende Problematik im Hin- blick auf eine stillschweigende Erneuerung bzw. Verlängerung von Bestandverträ- gen und sprach daher die Empfehlung aus, in allen Bestandangelegenheiten auf einen (rechtzeitigen) Abschluss schriftlicher Vereinbarungen besonders zu achten.

Dazu berichtete die Leiterin des betreffenden Referates, dass die Fristenerinne- rung über die Aktenverwaltungssoftware nicht entsprechend funktioniere. Seit ge- raumer Zeit werde ein Fristenbuch geführt, in dem sämtliche Verträge bzw. deren Vertragsende vorgemerkt werden.

Erneut zu dieser Angelegenheit befragt, teilte das Referat im Zuge der Follow up – Einschau 2015 mit, dass in diesem Zusammenhang das EDV-System „Documents“ entsprechend adaptiert worden sei. Künftig werde die Leiterin des Referates Liegenschaftsangelegenheiten im Vorfeld (ca. drei bis sechs Monate)

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 70 vom Ablauf eines Bestandverhältnisses automatisch per E-Mail informiert. Zusätz- lich liegt im Sekretariat ein Fristenbuch auf, in welchem die Laufzeiten händisch er- fasst und täglich überprüft werden.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

94 Abschließend hielt die Kontrollabteilung fest, dass ihrer Meinung nach die Erstel- lung eines aussagekräftigen Liegenschaftsverzeichnisses nicht nur für die Reali- sierung der beiden Produktziele des Referates Liegenschaftsangelegenheiten  ertragsorientierte Überlassung städtischen Grundes unter Berücksichtigung kommunalpolitische Notwendigkeiten sowie  Erhaltung und Vermehrung des städtischen Grundbesitzes im Sinne der Ab- sicherung von städtischen (wirtschaftspolitischen und strategischen) Zielset- zungen, sondern auch für die Vermögensverwaltung der Stadt Innsbruck zweckmäßig bzw. verwertbar wäre. Die Kontrollabteilung hat daher angeregt, in absehbarer Zeit ein Liegenschaftsverzeichnis für sämtliche städtische Grundstücke zu erstellen, mit welchem insbesondere  die Lage und Größe der einzelnen Grundstücke,  die Nutzung der Grundstücke (bewirtschaftet oder unbewirtschaftet),  die Höhe des Bestand- und Anerkennungszinses einer zur Nutzung überlasse- nen Grundstücksfläche,  der Anschaffungs- und/oder Verkehrswert der entsprechenden Liegenschaft,  der Vertragspartner sowie  die Dauer (befristet oder unbefristet) des jeweiligen Rechtsverhältnisses dokumentiert wird. Nach der Erfassung bzw. Zusammenführung der Daten des städtischen Grundbesitzes sind diese stets auf dem neuesten Stand zu halten bzw. zu aktualisieren. Folglich müssen dem Referat Liegenschaftsangelegenheiten hierfür alle Unterlagen über Änderungen und Ergänzungen zur Verfügung gestellt werden.

Dazu führte die seinerzeitige Referatsleiterin aus, dass die Erstellung eines Lie- genschaftsverzeichnisses mit sämtlichen Daten zu den einzelnen Grundstücken zwar grundsätzlich eine ausgezeichnete Anregung ist, jedoch muss die Möglichkeit dessen (vor allem in absehbarer Zeit) praktischer Umsetzung nicht zuletzt aus personellen Gründen in Frage gestellt werden. Die Mitarbeiter des Referates Lie- genschaftsangelegenheiten seien bereits mehr als ausgelastet und wäre für die Erstellung des genannten Liegenschaftsverzeichnisses die entsprechende Frei- stellung eines Mitarbeiters erforderlich.

Darüber hinaus informierte das Amt für Finanzverwaltung und Wirtschaft der MA IV, dass es in Abstimmung mit dem Referat Liegenschaftsangelegenheiten die Kompetenzen zur Erhaltung und Vermehrung des städtischen Grundbesitzes aus finanzwirtschaftlicher Sicht gerne einbringen werde.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 71 Laut Stellungnahme des Referates Liegenschaftsangelegenheiten zur aktuellen Follow up – Einschau 2015 werden die von der Kontrollabteilung der Stadt Inns- bruck angeführten Punkte „ … großteils durch das Zusammenspiel des städti- schen“ geographischen Informationssystem (GIS) mit dem EDV-Programm ‚documents‘ der IIG & Co KG abgedeckt. Zusätzlich zu gezielten Grundstücksan- fragen kann je nach Bedarf über die MA I/Allgemeine Verwaltungsdienste, Amt für Allgemeine Servicedienste eine Übersicht sämtlicher städtischer Liegenschaften (Privateigentum und öffentliches Gut) sowie bestehender Rechtsbeziehungen in Form einer Excel-Tabelle generiert werden. Die Aktualisierung der GIS- Grunddaten erfolgt jährlich, jeweils im Zeitraum zwischen Jänner und Februar.“

Darüber hinaus biete das GIS auch einen umfassenden Überblick (Vertragsart, interne Geschäftszahl, Ende der Vertragsdauer, Vertragspartner) über die beste- henden Rechtsbeziehungen (Baurechte, Dienstbarkeiten, Pacht- und Mietverhält- nisse sowie Nutzungsvereinbarungen und Prekarien).

Des Weiteren wurde eine Excel-Liste generiert, welche einen Überblick über die aktuell zu bearbeitenden Akten sowie anhängigen Gerichtsverfahren und Exekuti- onen biete. Die Liste werde – je nach Arbeitsanfall – in regelmäßigen Abständen aktualisiert sowie deren tatsächliche Praktikabilität vom Referat Liegenschaftsan- gelegenheiten in den nächsten Monaten einer kritischen Überprüfung zugeführt.

Darüber hinaus habe vor kurzem das Referat Liegenschaftsangelegenheiten mit dem Referat Geographisches Informationssystem „ein neues Verortungs-System über sämtliche Gastgärten im Stadtgebiet von Innsbruck“ besprochen.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde aus erwähnten Gründen nicht entsprochen.

5.4 Bericht über die Prüfung von Teilbereichen des Amtes für Grünanlagen (Bericht vom 08.10.2015)

95 Die Agenden der prüfungsrelevanten Referate (Stadtgartendirektion sowie Grün- anlagen – Planung und Bau) wurden zum Prüfungszeitpunkt von insgesamt 82,25 Mitarbeitern bewerkstelligt. 5,5 davon befanden sich in einem öffentlich-rechtlichen Dienstverhältnis. Die restlichen 76,75 Bediensteten standen in einem privatrechtli- chen Vertragsverhältnis. Drei dieser Vertragsbediensteten wurden als Teilzeitkräf- te ausgewiesen.

Aufgrund der geographischen Einteilung von Arbeitsgruppen (Partien) – im Rah- men der Instandhaltung von Grünanlagen – haben einige dieser Gruppen ihre Be- triebsstätte nicht in der Dienststelle Trientlgasse 13, sondern sind in ihrem zuge- teilten Gebiet untergebracht. Bei den Unterkünften für die Partien handelte es sich um Liegenschaften, die entweder im Eigentum der Stadt Innsbruck standen oder von der Stadt Innsbruck angemietet wurden. Für eine dieser Unterkünfte, die im Eigentum der IIG & Co KG steht, bestand jedoch keine schriftliche Vereinbarung. Die Kontrollabteilung empfahl daher, eine schriftliche Vereinbarung für die Nutzung der Räumlichkeit herbeizuführen.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 72 Im Anhörungsverfahren teilte das Amt für Grünanlagen der Kontrollabteilung mit, dass die empfohlene vertragliche Vereinbarung zur Nutzung der erwähnten Räum- lichkeiten angestrebt wird.

Im Konnex mit der gegenständlichen Follow up – Einschau 2015 wurde seitens des Amtes mitgeteilt, dass die Empfehlung dahingehend erledigt sei, da nun von der IIG & Co KG ein Mietvertrag für die genutzten Räumlichkeiten ausfindig ge- macht werden konnte.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

96 Die Arbeitszeitaufzeichnung erfolgte im Referat Grünanlagen – Planung und Bau automatisiert über das städtische Zeiterfassungssystem. Beim Referat Stadtgar- tendirektion wurde lediglich die Organisationseinheit Verwaltung – Büro ebenfalls automatisch erfasst. Für die restlichen Mitarbeiter wurde eine händische Stunden- aufzeichnung geführt. Die Kontrollabteilung hält ergänzend dazu fest, dass das Gesetz keine konkrete Form für Arbeitszeitaufzeichnungen vorsieht. Die händi- schen Aufzeichnungen wurden anschließend in eine Datenbank übertragen, mit deren Hilfe die zeitlich relevanten Informationen (Überstunden, Urlaub, Kranken- stände) verwaltet wurden.

Die Kontrollabteilung regte an, die Richtigkeit der händischen Stundenaufzeich- nungen (speziell der aufgezeichneten Überstunden und Gefahrenzulagen) durch die städtischen Arbeitnehmer mit ihrer Unterschrift zu bestätigen. In der Stellung- nahme wurde seitens des Amtes für Grünanlagen die Einführung eines internen Systems zur Umsetzung der Anregung zugesichert.

Die Aufnahme des beschriebenen Sachverhaltes in die diesjährige Follow up – Einschau 2015 brachte das Ergebnis, dass die Gegenzeichnung der geleisteten Überstunden durch den jeweiligen Mitarbeiter zwischenzeitlich umgesetzt wurde, hinsichtlich der zuerkannten Gefahrenzulagen jedoch noch eine endgültige Abklä- rung durch das Referat Besoldung (angesiedelt im Amt für Personalwesen der MA I) erfolge.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde teilweise entsprochen.

97 Zusätzlich zu den Mitarbeitern im Amt für Grünanlagen wird auch Asylwerbern seit dem Jahr 2006 die Möglichkeit gegeben, in diesem Bereich einer Beschäftigung nach zu gehen. Die Erwerbstätigkeit durch Asylwerber ist im Grundversorgungs- gesetz – Bund 2005 – GVG-B 2005 geregelt. Für die Erbringung von Hilfstätigkei- ten ist dem Asylwerber ein Anerkennungsbeitrag zu gewähren. Dieser Anerken- nungsbeitrag gilt nicht als Entgelt im Sinne der Sozialversicherung und unterliegt auch nicht der Einkommensteuerpflicht. Der in diesem Sinne von der Stadt Inns- bruck ausbezahlte Stundensatz beträgt € 3,00. Im Jahr 2014 wurde insgesamt ei- ne Summe von € 28.686,00 (entspricht 9.562 Arbeitsstunden á € 3,00) als Aner- kennungsbeitrag an Asylwerber für Tätigkeiten im Bereich des Amtes für Grünan- lagen verrechnet und im städtischen Buchhaltungsprogramm gebucht. Die Aus- zahlungen an die Asylwerber wurden über die Vp. 1/815000-523280 (Geldbezüge- Arbeiter-nicht ganzj. Gelegenheitsarbeiten-Asylanten S120) im städtischen Buch- haltungssystem verarbeitet. ……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 73

Im Zusammenhang mit der in Rede stehenden Voranschlagspost war für die Kon- trollabteilung auffallend, dass der Voranschlag der Haushaltsstelle im Jahr 2014 auf € 272.300,00 gegenüber € 13.000,00 im Jahr 2013 anstieg. Im Budgetansatz des Jahres 2015 ist diese Voranschlagspost auf insgesamt € 279.100,00 erhöht worden. Mit Stichtag 23.06.2015 beliefen sich die getätigten Auszahlungen auf € 7.706,25. Nachdem die Kosten auf der Vp. 1/815000-523280 (Geldbezüge- Arbeiter-nicht ganzj. Gelegenheitsarbeiten-Asylanten S120) deutlich unter dem prognostizierten Wert des Jahres 2014 blieben und sich diese Tendenz auch im Jahr 2015 fortzusetzen schien, empfahl die Kontrollabteilung, diesem Umstand bei der Erstellung des nächsten Budgets entsprechend Rechnung zu tragen.

Laut Stellungnahme des Amtes für Personalwesen wurde für den Voranschlag 2016 eine Richtigstellung im Sinne der Empfehlung der Kontrollabteilung bean- tragt.

Die Kontrollabteilung konnte im Zuge der diesjährigen Follow up – Einschau die Umsetzung im Voranschlag für das Rechnungsjahr 2016 nachvollziehen. Der diesbezügliche Budgetansatz wurde mit € 30.0000,00 veranschlagt.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

98 Bei der Einschau wurden auch die vom gegenständlichen Amt tangierten Unterab- schnitte des städtischen Rechnungsabschlusses durchleuchtet.

In den prüfungsrelevanten Jahren 2013 und 2014 vertrat das Amt für Grünanlagen die Stadt Innsbruck bei der Gartenausstellung in Cervia (Italien). Die benötigten Blumen, Pflanzen und diverse Materialen der „Ausstellungsstücke“ wurden im Un- terabschnitt 815000 Park- und Gartenanlagen, Kinderspielplätze auf der Haus- haltspost 729100 Sonst. Ausgaben-Gartenausstellung (2013: € 2.809,66 und 2014: € 3.897,79) budgetiert und ausbezahlt bzw. verbucht. Der Besuch der Gar- tenausstellung in Cervia wurde mit einem Zuschuss des Tourismusverbandes Innsbruck und seiner Feriendörfer unterstützt. In den Jahren 2013 und 2014 wurde auf der Post 810000 Leistungserlöse jeweils ein Betrag in Höhe von € 2.500,00 in diesem Zusammenhang im genannten Unterabschnitt 815000 vereinnahmt.

Hinsichtlich der Budgetierung und Abwicklung der Einnahmen und Ausgaben, die im Zusammenhang mit einer Gartenausstellung stehen, stellte die Kontrollabtei- lung fest, dass diese Gebarungen laut VRV in der Ansatzgliederung 7 – Wirt- schaftsförderung zu verarbeiten sind. Die Kontrollabteilung empfahl daher, ent- sprechende Haushaltsstellen für Einnahmen und Ausgaben für Ausstellungen im bereits bestehenden Unterabschnitt 749000 – Sonstige Einrichtungen und Maß- nahmen vorzusehen und bei der Budgetierung des städtischen Voranschlages in Zusammenarbeit mit der MA IV zu berücksichtigen.

Im Anhörungsverfahren informierte die betroffene Dienststelle die Kontrollabtei- lung, dass die Absicht bestehe die Empfehlung zu verwirklichen, wobei die budge- täre Umsetzung noch mit der MA IV/Finanz- Wirtschafts- und Beteiligungsverwal- tung abgesprochen werde.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 74 Die Kontrollabteilung konnte die angesprochene Umsetzung im städtischen Vor- anschlag für das Rechnungsjahr 2016 eruieren.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

99 Im Bereich der Einnahmen waren die Leistungserlöse die finanziell umfangreichste Position des Unterabschnittes 815000 Park- und Gartenanlagen, Kinderspielplät- ze. Die Leistungserlöse werden hierbei einerseits unterteilt in eine Post 810000 Leistungserlöse, die für die Budgetierung und Verrechnung von Leistungen ge- genüber Dritten herangezogen wird und andererseits in eine Post 810009 Leis- tungserlöse für den umsatzsteuerlichen Eigenverbrauch. Die Rechnungslegung der beiden genannten Voranschlagsposten fußt auf den Kalkulationsgrundsätzen des Stadtsenatsbeschlusses vom 06.05.2009 (Zl. III-5470/2009-SB) und kommt auch bei den Dienststellen des Straßenbetriebes und der Land- und Forstwirt- schaft zur Anwendung. Darüber hinaus beinhaltet die Kalkulation u.a. auch einen Verrechnungszuschlag, der jedoch nicht bei stadtinternen Verrechnungen oder gegenüber stadteigenen Betrieben schlagend werden soll.

Eine rechnerische Überprüfung der ursprünglichen Stundensätze war für die Kon- trollabteilung mit dem vorliegenden Datenmaterial nicht durchführbar. Weiterfüh- rende Nachforschungen brachten das Ergebnis, dass auch der Mitarbeiter der MA IV, der die ursprüngliche Berechnung durchführte, den Rechengang nicht mehr rekonstruieren konnte. Die Kontrollabteilung empfahl daher, die Stundensät- ze neuerlich zu berechnen um die Nachvollziehbarkeit der Kalkulation sicherzu- stellen. Sollte bei der Neuberechnung eine Abweichung zu den verrechneten Sät- zen auftreten, empfahl die Kontrollabteilung einen neuerlichen Beschluss im Stadtsenat herbeizuführen.

Im Anhörungsverfahren wurde die Kontrollabteilung darüber informiert, dass das Amt für Grünanlagen Kontakt mit der MA IV aufnehmen werde, da diese die ur- sprüngliche Kalkulation durchgeführt hat.

Im Rahmen der aktuellen Follow up – Einschau 2015 teilte das Amt für Grünanla- gen der Kontrollabteilung in dieser Angelegenheit mit, dass eine Beschlussvorlage mit den neu kalkulierten Stundensätzen vorgelegt werde, sobald diese seitens der MA IV beigebracht werden.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wird in Zukunft entsprochen werden.

100 Die Vorschreibungen an die IIG & Co KG betrafen im Jahr 2014 rd. 80 % des fi- nanziellen Volumens der oben beschriebenen Post 810000 Leistungserlöse für die Verrechnung gegenüber Dritter. Der Kontrollabteilung lag bezüglich des Leis- tungsaustausches ein Vereinbarungsentwurf zwischen der IIG & Co KG und der Stadt Innsbruck aus dem Jahr 2005 vor. Seit dem Jahr 2005 des angesprochenen Vertragsentwurfes wurde der Auftragsumfang mehrmals verändert. Der Vertrag wurde jedoch seitens der Stadt Innsbruck – lt. den übermittelten Unterlagen – nicht unterfertigt. Die Kontrollabteilung empfahl, eine schriftliche Vereinbarung bezüglich der Betreuung von Grünanlagen mit der Innsbrucker Immobilien Gesellschaft & Co

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 75 KG abzuschließen und zukünftige Änderungen des Vertragsumfanges mittels Ver- tragszusätzen zu regeln.

Im Anhörungsverfahren gab das Amt für Grünanalgen an, dass aufbauend auf den Entwurf aus dem Jahr 2005 eine schriftliche Vereinbarung angestrebt wird.

Bei der Abfrage im Rahmen der Follow up – Einschau 2015 hinsichtlich des Stan- des der angestrebten Umsetzung wurde seitens des genannten Amtes kommuni- ziert, dass eine Vertragsformulierung in Ausarbeitung und eine Unterfertigung nach Abschluss der Vertragsüberarbeitung geplant sei.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wird in Zukunft entsprochen werden.

101 Das Amt für Grünanlagen vereinnahmte auf mehreren Posten der Haushaltsansät- ze 612000 Gemeindestraßen und 815000 Park- und Gartenanlagen, Spielplätze des Ordentlichen Haushalts Einnahmen aus Schadenersatzzahlungen oder Ab- stattungsbeträgen.

Die Kontrollabteilung stellte im Zuge der Prüfung fest, dass die Verbuchung dieser Einnahmen nicht einheitlich erfolgte. So war auffällig, dass Abstattungszahlungen des Ansatzes Park- und Gartenanlagen, Spielplätze unter Sonstigen Einnahmen (829000) gebucht wurden, während jene des Ansatzes Gemeindestraßen auf der Post Leistungserlöse (810100) vereinnahmt wurden.

Die Kontrollabteilung regte an, die Abstattungszahlungen künftig einheitlich zu verbuchen. Da es sich bei Abstattungszahlungen im Grunde um Ersatzleistungen von ersatzpflichtigen Dritten handelt, wurde die Verwendung der Post 829 (Sonsti- ge Einnahmen) empfohlen. Das Amt für Grünanlagen teilte damals mit, die Emp- fehlung der Kontrollabteilung anzunehmen und die einheitliche Verbuchung von Abstattungszahlungen durchzuführen.

Im Zuge des diesjährigen Follow up informierte das Amt für Grünanlagen, dass die verantwortlichen Mitarbeiter der Budgetabwicklung auf eine einheitliche Verbu- chung der Abstattungszahlungen als sonstige Einnahmen hingewiesen wurden.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

102 Das Amt für Grünanlagen, Referat Stadtgartendirektion besorgt die Pflege und Instandhaltung der Grünflächen und Sonderanlagen wie Kinderspielplätze, Sport- und Freizeiteinrichtungen im Bereich der Kindergärten und Jugendhorte sowie Volks-, Haupt- und Neuen Mittelschulen. Sofern die durchzuführenden Maßnah- men nicht im Verantwortungsbereich der IISG liegen, erfolgt eine Beauftragung entweder durch die jeweiligen Institutionen oder die zuständigen Dienststellen des Stadtmagistrats.

Die Abrechnung der Leistungen erfolgt über Voranschlagsposten des Ordentlichen Haushalts der Stadtgemeinde Innsbruck, welche den Dienststellen Amt für Familie, Bildung und Gesellschaft und Amt für Kinder- und Jugendbetreuung zugeordnet sind und sich in deren Deckungsklassen finden. Dem entsprechend sind die jewei- ligen Amtsvorstände anordnungsberechtigt. ……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 76

Die Kontrollabteilung stellte im Rahmen der stichprobenhaften Prüfung entspre- chender Auszahlungsordnungen jedoch fest, dass die sachlich-rechnerische Prü- fung sowie die Anordnung zur Auszahlung nicht durch die Sachbearbeiter bzw. die Amtsleiter der grundsätzlich zuständigen Ämter erfolgte, sondern an deren Stelle der Sachbearbeiter für Budgetabwicklung der MA III / Standort Grünanlagen die Richtigkeit der Rechnung bestätigte und die Auszahlungsanordnung der Amtsvor- stand der Grünanlagen zeichnete.

Die Kontrollabteilung hielt berichtsmäßig fest, dass Einnahme- und Auszahlungs- anordnungen sowie die entsprechenden Aufträge (Bestellungen) nur vom Anord- nungsberechtigten erteilt bzw. unterzeichnet (eigenhändig bzw. mittels digitaler Unterschrift) werden dürfen. Über Anordnungsberechtigungen im Ordentlichen Haushalt verfügen u.a. Abteilungsleiter oder ihre Stellvertreter sowie – beschränkt auf den Zuständigkeitsbereich laut Geschäftseinteilung – die Amtsleiter oder ihre Stellvertreter. Eine (eigenständige) Weitergabe der Anordnungsberechtigung zwi- schen Amtsleitern gleicher oder unterschiedlicher Abteilungen ist weder gemäß Magistratsgeschäftsordnung noch in den Ausführungsbestimmungen für den Vor- anschlag vorgesehen bzw. zulässig.

Die Kontrollabteilung empfahl, künftig sämtliche Einnahme- und Auszahlungsan- ordnungen sowie Aufträge (Bestellungen) von den zuständigen Anordnungsbe- rechtigten unterzeichnen zu lassen. Sinngemäß empfahl die Kontrollabteilung, die sachlich-rechnerische Prüfung der Vorgänge durch Mitarbeiter der Dienststelle durchführen zu lassen.

Das Amt für Grünanlagen erläuterte im damaligen Stellungnahmeverfahren, dass die praktizierte Vorgangsweise aus Gründen der Praktikabilität zwischen den be- teiligten Ämtern gewählt wurde. Um den Vorgaben der Ausführungsbestim- mungen für den Voranschlag zu entsprechen, werde das Amt für Grünanlagen gemeinsam mit den Ämtern für Kinder- und Jugendbetreuung und Familie, Bildung und Gesellschaft eine entsprechende Vorgangsweise einführen.

In der Beantwortung zur Follow up – Einschau 2015 informierte das Amt für Grünanlagen, dass in Abstimmung mit den betroffenen Ämtern und der MA IV/Finanz-, Wirtschafts- und Beteiligungsverwaltung die Übertragung der in Rede stehenden Voranschlagsposten in die Deckungsklasse 3700 des Amtes für Grünanlagen vorgenommen werde.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

103 In der städtischen Kosten- und Leistungsrechnung (KLR) wurden im Jahr 2014 für die Referate Stadtgartendirektion und Grünanlagen – Planung und Bau in Summe elf Kostenträger geführt. Die Kostenstellen der jeweiligen Referatsleitung (371000 – Referatsleitung Stadtgartendirektion und 372000 – Referatsleitung Grünanlagen – Planung und Bau) werden im Wege von Verteilungsschlüssel auf die weiteren Kostenträger umgelegt:

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 77 Referat Stadtgartendirektion

• 371001 – Betreuung der öffentlichen Grünanlagen • 371002 – Betreuung der Verkehrsgrünflächen • 371003 – Betreuung der Grünflächen bei KG und Horte • 371004 – Betreuung der Grünflächen bei Schulen • 371005 – Betreuung der Grünflächen, die in der Verwaltung der IIG stehen • 371006 – Produktion, An- u. Verkauf von Pflanzen u. sonstigen Produkten • 371007 – Förderungsmaßnahmen • 371008 – Produktion und Verkauf von Hackschnitzel • 371009 – Produktion und Verkauf von Kompost

Referat Grünanlagen – Planung und Bau

• 372001 – Planung und Errichtung von Grünanlagen • 372002 – Gutachten

Im Rahmen der Prüfung wurde auch die Zuordnung der Personalkosten auf die Kostenträger eingesehen. Die Verteilung der Personalkosten erfolgt auf Grundlage obiger, im Referat definierter Kostenträger (bzw. Kostenstellen) und richtet sich nach der zeitlichen Beanspruchung der Bediensteten. Bei diesem Prüfschritt kam es (u.a. in Verbindung mit der Funktionsmatrix) zu Beanstandungen seitens der Kontrollabteilung:

• Die Durchsicht der Unterlagen zeigte, dass der Referatsleiter der einzige Mitarbeiter der Dienststelle war, der bei der Kostenstelle 372000 RL Grünanla- gen – Planung und Bau nicht berücksichtigt wurde. Für sämtliche sonstigen Mitarbeiter des Referates war auf dieser Kostenstelle ein prozentueller Anteil ihrer Arbeitszeit vorgesehen.

• Ein Mitarbeiter des Referates war in der Funktionsmatrix lediglich bei einer Fachaufgabe mit einer einzelnen Stunde disponiert. Bei der kostenrechneri- schen Aufteilung auf die vorhandenen Kostenstellen (inkl. Referatsleitung) wurde die Arbeitszeit jedoch detailliert aufgeschlüsselt.

• Im Dienstplan war ein Vertragsbediensteter zu 50 % Prozent dem Referat Grünanlagen – Planung und Bau und zu 50 % dem Referat Stadtgartendirekti- on zugeteilt. In der prozentuellen Festsetzung für die Kostenrechnung scheint diese Person jedoch nur im Referat Grünanlagen – Planung und Bau auf.

• Die Grundaufgaben, die in der Funktionsmatrix aufgelistet wurden, fanden bei der zeitlichen Zuteilung für die Techniker und Partieführer keine nähere Be- rücksichtigung.

Die Kontrollabteilung empfahl, die Funktionsmatrix zu überarbeiten und um jene Tätigkeiten zu bereinigen, die vom Amt für Grünanlagen nicht mehr durchgeführt werden. Im Zuge der Überarbeitung der Funktionsmatrix sprach sich die Kon- trollabteilung auch für eine Änderung der Arbeitszeitaufteilung der Partieführer und Techniker aus, die zukünftig auch Grundaufgaben dieser Personengruppen be- rücksichtigt. Darüber hinaus empfahl die Kontrollabteilung eine Harmonisierung der Stundenaufzeichnung im Bereich der Funktionsmatrix mit der auf Prozente ba- sierenden Personalkostenverteilung für die Kostenträgerrechnung. Des Weiteren war – aus Sicht der Kontrollabteilung – die Kostenzuordnung der Mitarbeiter im Referat Grünanlagen – Planung und Bau entsprechend der Dienstzuteilung zu kor- rigieren. ……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 78

Dazu merkte die geprüfte Dienststelle in der seinerzeitigen Stellungnahe an, dass die Funktionsmatrix des Amtes und auch die Kostenzuordnung des Referates Grünanlagen – Planung und Bau zwischenzeitlich überarbeitet wurden. Hinsicht- lich der Partieführer bzw. Techniker und deren Arbeitszeitaufteilung in der Funkti- onsmatrix wird – lt. Stellungnahme – eine weitere Abklärung des Amtes für Grün- anlagen in Zusammenarbeit mit der MA IV erfolgen.

Die übermittelten Daten im Zuge der Follow up – Einschau 2015 seitens des Am- tes für Grünanlagen bestätigten den Umsetzungsstand der erstmaligen Stellung- nahme im Anhörungsverfahren.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde teilweise entsprochen.

104 Nach Ansicht der Kontrollabteilung war die aktuelle Auslegung und Handhabung der Freimengenregelung am Standort der Kompostieranlage zu überdenken. Die- se sah vor, dass alle Einbringungen mit der zugehörigen Liegenschaft(sadresse) und dem Eigentümer (Lieferant) EDV-technisch erfasst und ggf. abgerechnet wer- den. Die Kontrollabteilung stellte in diesem Zusammenhang fest, dass pro Liegen- schaftsadresse nur ein Eigentümer im EDV-System registriert werden konnte und in Folge nur auf diese Person die Freimengenregelung (kostenlose Abgabe von Grünschnitt bis zu 1.000 kg pro Jahr) Anwendung fand. Die Abgabe von Grün- schnitt durch Vertreter des registrierten Privateigentümers war zwar möglich, wei- tere Liegenschaftseigentümer mit identer Adresse waren von der Aufnahme ins di- gitale Wiegesystem und in Folge von der Anwendung der Freimengenregelung je- doch ausgeschlossen. Ebenfalls nicht von der Freimengenregelung erfasst sind Allgemeinflächen von Wohnungseigentumsgemeinschaften.

Die Kontrollabteilung stellte in diesem Zusammenhang fest, dass dem Stadtse- natsbeschluss lediglich zu entnehmen war, dass die Regelung der Freimengen für Gemeindebürger der Stadt Innsbruck Gültigkeit besaß. Weitere Einschränkungen, bspw. auf einen Eigentümer pro Liegenschaftsadresse oder auf Privatgärten unter Ausschluss der Allgemeinflächen von Wohnungseigentumsgemeinschaften, waren nicht definiert. Die zum Prüfungszeitpunkt praktizierte Umsetzung der Freimengen- regelung war nach Ansicht der Kontrollabteilung nicht von der Beschlusslage ge- deckt.

In Verbindung mit den Grünschnittsammelstellen Recyclinghof und Kranebitter Allee musste die Kontrollabteilung feststellen, dass bei direkter Materialeinbrin- gung in die Kompostieranlage eine, im Vergleich zur Beschlusslage, verschärfte Form der Freimengenregelung praktiziert wurde, während an den beiden weiteren Standorten die Freimengenregelung keine Anwendung fand. Die bestehende Re- gelung bzw. die unterschiedlichen Regelungen führten bspw. zur prekären Situati- on, dass bestimmte Personenkreise, welche grundsätzlich zur kostenlosen Abga- be von bis zu 1.000 kg berechtigt waren, in der Kompostieranlage keine Freimen- gen kostenfrei abgeben durften, jedoch im Recyclinghof sowie in der Grünschnitt- sammelstelle Kranebitter Allee unbegrenzt einbringen hätten können.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 79 Die Kontrollabteilung empfahl, die damals aktuelle Regelung der begrenzt kosten- losen Abgabe von Grünschnitt zu überarbeiten, um u.a. standortabhängig unter- schiedliche Handhabungen zu vermeiden. Des Weiteren sollte jener Personen- kreis definiert werden, der von der Freimengenregelung umfasst sei. Die Kon- trollabteilung regte an, allenfalls auch eine grundsätzliche Neuregelung der kosten- losen Grünschnittabgabe in Erwägung zu ziehen.

In ihrer Stellungnahme zum damaligen Bericht bestätigte das Amt für Grünanla- gen, dass der von der Freimengenregelung betroffene Personenkreis im Antrag zum Stadtsenatsbeschluss unpräzise formuliert wurde und befürwortete eine grundsätzliche Überarbeitung der Freimengenregelung. Des Weiteren wurde hin- sichtlich der Abgabemöglichkeit für Liegenschaftseigentümer identer Anschrift in- formiert, dass nunmehr jede natürliche Person mit Privatgartenanteil kostenlos Ma- terial einbringen dürfe.

Im Zuge der aktuellen Follow up – Prüfung wurde seitens des Amtes auf einen Stadtsenatsbeschluss vom 16.12.2015 verwiesen, mit dem eine Präzisierung des von der Freimengenregelung begünstigten Personenkreises im Sinne der bereits vollzogenen Praxis vorgenommen wurde. Des Weiteren nahm der Stadtsenat die von der Kontrollabteilung aufgezeigten unterschiedlichen Handhabungen der Freimengenregelung an den drei Standorten Kompostieranlage, Recyclinghof und Kranebitter Allee zur Kenntnis, eine Änderung der praktizierten Vorgangsweise wurde jedoch aus finanziellen sowie technischen Gründen nicht in Erwägung ge- zogen.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde aus erwähnten Gründen teilweise entsprochen.

105 Die Mitarbeiter der Kompostieranlage produzieren aus eingebrachten Grünabfällen wie u.a. Mähgut, Laub oder Teilen des Baum- und Strauchschnitts hochwertigen Kompost der Qualitätsklasse A+.

Zur Frage der Preisfindung gab das Amt für Grünanlagen an, dass diese grund- sätzlich an die Marktsituation angepasst würde. Eine Preiskalkulation bestand le- diglich für die reine Erzeugung von gesiebtem Kompostmaterial aus Grünabfällen, welche der Kontrollabteilung übermittelt wurde. Diese zeigte nach Ansicht der Kon- trollabteilung jedoch wesentliche Kalkulationsmängel. So wurden u.a. Werte wie das kalkulatorische Masseverhältnis zwischen Rohmaterial und Fertigkompost we- sentlich zu hoch angesetzt.

Die Kontrollabteilung empfahl, die bestehende Kostenkalkulation einer Evaluierung und Überarbeitung zuzuführen. Des Weiteren wurde prinzipiell angeregt, die An- sätze gemäß Preisliste auch kalkulatorisch zu hinterlegen, um darlegen zu kön- nen, inwieweit die direkten und umgelegten Kosten aus bspw. Produktion oder Entsorgung bedeckt werden.

Das Amt für Grünanlagen sagte im Anhörungsverfahren die Überarbeitung der bestehenden Kalkulation zu.

Im Rahmen der Einschau zum Follow up – 2015 wurde der Kontrollabteilung die überarbeitete und vom Stadtsenat in der Sitzung vom 23.12.2015 beschlossene Preisliste übermittelt. Grundsätzlich erfolgte eine Valorisierung der Positionspreise auf Basis des VPI 2010. Den Preisen für den Verkauf von Hackschnitzel und ……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 80 Komposterde unterschiedlicher Siebung wurden entsprechende aktualisierte Kal- kulationsansätze hinterlegt. Der Preis für die Position „Humus ungesiebt“ wurde der aktuellen Marktsituation angepasst.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde alternativ entsprochen.

106 Im Rahmen einer Überprüfung der händisch geführten, tabellarischen Monatsauf- stellungen der Barverkäufe am Standort der Kompostieranlage musste die Kon- trollabteilung feststellen, dass in einigen wenigen Fällen Barerlöse doppelt aufge- nommen wurden, wodurch sich die Summen der entsprechenden Monate anteilig erhöhten. Eine Kontrolle der mit Einnahmen aus den Barerlösen bebuchten Vor- anschlagsposten zeigte, dass die Buchungen mit den Monatssummen der Tabel- lenaufstellungen übereinstimmten, woraus sich ergab, dass theoretisch ein höhe- rer Betrag an Barerlöse bei der Stadtkasse zur Einzahlung gelangt sein müsste, als vereinnahmt wurde. Bei der laut Mitarbeiter der Kompostieranlage monatlich durchgeführten Kassaprüfung hätte nach Ansicht der Kontrollabteilung ein – im Vergleich zu den Aufzeichnungen – zu geringer Stand an Barmittel (Einnahmen zuzüglich des Wechselgelds in Form eines Handverlags in Höhe von € 100,00) eintreten und auffallen müssen.

Die Kontrollabteilung verkannte nicht, dass es sich bei den wenigen doppelt ver- buchten Barerlösen um Beträge geringer Höhe handelte, welche überdies die Ein- nahmenseite erhöhten. Sie stellte in diesem Zusammenhang jedoch auch fest, dass die manuelle Erfassung sämtlicher Barerlöse in der zum Prüfungszeitpunkt aktuellen Form nicht nur eine Mehrfachaufnahme ermöglichte, sondern auch kein tauglicher Kontrollmechanismus zur Identifikation allenfalls nicht eingetragener Er- löse bzw. Verkäufe bestand.

Die Kontrollabteilung sprach die Empfehlung aus, die zusätzlich zum EDV-System vorgenommene Erfassung sämtlicher Bareinkünfte in Form einer händisch geführ- ten Tabelle einzustellen und durch eine automatisierte Auswertung der software- seitig erfassten Daten (Reporting) zu ersetzen.

Das Amt für Grünanlagen befürwortete die Empfehlung der Kontrollabteilung und informierte, dass in Zusammenarbeit mit dem EDV-Verantwortlichen der Magist- ratsabteilung III beim Amt für Informationstechnologie und Kommunikationstechnik ein Antrag um entsprechende Anpassung der Wiegesoftware gestellt werde.

Zur Follow up – Einschau 2015 informierte das Amt für Grünanlagen über die in Ausarbeitung befindliche Umsetzung eines digitalen Datenauszuges.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wird in Zukunft entsprochen werden.

107 Bei den am Standort Kompostieranlage durchgeführten Vereinnahmungen von Verkaufs- und Leistungserlösen handelt es sich um eine Nebenkasse gemäß Pkt. 1. „Begriffsbestimmungen“ der Handkassenordnung 2008. Nebenkassen be- dürfen einer Genehmigung der Magistratsdirektion und werden unter Mitwirkung der Stadtkasse zur Erleichterung des Zahlungsverkehrs eingerichtet. Des Weiteren dürfen Nebenkassen nur Kassengeschäfte für die Stadtgemeinde Innsbruck im Rahmen besonderer Dienstanweisungen abwickeln. ……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 81

Erkundigungen der Kontrollabteilung beim Amt für Grünanlagen, dem Amt für Rechnungswesen sowie dem Büro des Magistratsdirektors ergaben, dass eine entsprechende Genehmigung der Magistratsdirektion zur Einrichtung einer Ne- benkasse in der Kompostieranlage nicht besteht. Vielmehr teilte das Amt für Rechnungswesen mit, dass in der Praxis keine wesentliche Unterscheidung zwi- schen den zum überwiegenden Teil seit vielen Jahren bestehenden Handverlags- und Nebenkassen getroffen werde und für keine Nebenkasse der Stadtkasse eine explizite Genehmigung der Magistratsdirektion vorläge. Eine besondere Dienstan- weisung gemäß Handkassenordnung 2008 bestand ebenfalls nicht.

Die Kontrollabteilung empfahl, für die künftige Einrichtung von Nebenkassen eine entsprechende Genehmigung durch die Magistratsdirektion gemäß den Bestim- mungen der Handkassenordnung 2008 verpflichtend vorzusehen. Für bestehende Nebenkassen sollte eine analoge Regelung getroffen werden, um den formalen Erfordernissen zu entsprechen.

Im Anhörungsverfahren teilte das Büro des Magistratsdirektors mit, sich der Emp- fehlung der Kontrollabteilung anzunehmen. In weiterer Folge stellte das Amt für Grünanlagen einen Antrag um Genehmigung der Nebenkasse an das Büro des Magistratsdirektors.

Im Zuge des Follow up 2015 wurde die Führung einer Nebenkassa am Standort der Kompostieranlage mit Schreiben des Magistratsdirektors vom 22.02.2016 ge- nehmigt. Eine allgemein gültige Regelung für sämtliche Nebenkassen war in Aus- arbeitung.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde teilweise entsprochen.

5.5 Bericht über die Prüfung von Teilbereichen des Referates Schulverwaltung (Bericht vom 04.11.2015)

108 Vorbemerkend erwähnt die Kontrollabteilung, dass seit der im letzten Jahr durch- geführten Prüfung (aufgaben-)organisatorische Änderungen in der Dienststelle durchgeführt worden sind. Dies insofern, dass mit Wirkung 01.01.2016 das seiner- zeit bestehende Referat Frauen, Familien und Seniorinnen des Amtes für Familie, Bildung und Gesellschaft dem nunmehrigen Amt für Kinder, Jugend und Generati- onen zugeordnet worden ist.

Gleichzeitig wurde die Bezeichnung des vormaligen Amtes für Familie, Bildung und Gesellschaft auf Amt für „Schule und Bildung“ mit den beiden Referaten „Schulverwaltung“ und „Nachmittagsbetreuung“ geändert.

109 Gemäß Organisationsdatenbank waren im Rahmen des Amtes für Familie, Bildung und Gesellschaft betreffend das Referat Schulverwaltung zwei Produkte definiert. Einerseits deckte das Produkt 5212 – Schulverwaltung alle mit der Führung, Erhal- tung und Neueinrichtung von Schulen verbundenen Agenden ab. Andererseits war die Organisation der Tagesheimschulen und Nachmittagsbetreuung an Schulen im Produkt 5213 – Tagesheimschulen dokumentiert.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 82 In der Kosten- und Leistungsrechnung wurde im Hinblick auf die Definition von Kostenstellen bzw. Kostenträgern eine etwas detailliertere Gliederung vorgenom- men. Dem Produkt 5212 – Schulverwaltung war(en) die Kostenstelle 521000 – Re- feratsleitung Schulverwaltung und die Kostenträger 521001 – Hauptschulen, 521002 – Volksschulen, 521003 – Sonderschulen, 521004 – Polytechnische Schu- le und 521006 – Subventionen und Förderungen zugeordnet. Das Produkt 5213 – Tagesheimschulen beinhaltete den Kostenträger 521005 – Tagesheimschulen.

Die Kontrollabteilung merkte an, dass für den Kostenträger 521001 – Hauptschu- len die ursprüngliche Kostenträgerbezeichnung geführt wurde. Diese Bezeichnung war nach Meinung der Kontrollabteilung in Übereinstimmung mit dem städtischen Voranschlag bzw. der städtischen Jahresrechnung auf „Hauptschulen – Neue Mit- telschulen“ anzupassen. Bereits im Anhörungsverfahren wurde von der betroffe- nen Dienststelle darauf verwiesen, dass die Bezeichnung des Kostenträgers 521001 auf „Neue Mittelschulen“ geändert worden wäre. Weiters wurde darüber informiert, dass auch die Bezeichnung des Unterabschnittes 211000 im städti- schen Voranschlag und der städtischen Jahresrechnung auf „Neue Mittelschulen“ geändert worden sei.

Im Zuge der aktuellen Follow up – Einschau 2015 wurden gegenüber der Kon- trollabteilung die Nachweise für die vorgenommenen Änderungen erbracht.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

110 Eine stichprobenhafte Prüfung der kostenrechnerischen Erfassung der Personal- kosten hinsichtlich der mit der Aufgabenerfüllung im Referat Schulverwaltung tan- gierten Bediensteten zeigte nach Meinung der Kontrollabteilung in zwei Bereichen (Zuordnung einzelner Verwaltungsmitarbeiter sowie einzelner Schulwarte) Un- schärfen. Von der Kontrollabteilung wurde empfohlen, die aufgezeigten kosten- rechnerischen Zuordnungen zu überprüfen und gegebenenfalls Korrekturen (auch in Verbindung mit den Aufgabenzeiten laut Funktionsmatrix) vorzunehmen. In der dazu abgegebenen Stellungnahme informierte die geprüfte Dienststelle darüber, dass die von der Kontrollabteilung beanstandeten kostenrechnerischen Zuordnun- gen überprüft und angepasst bzw. korrigiert worden sind.

Aus Anlass der nunmehrigen Follow up – Einschau 2015 wurden gegenüber der Kontrollabteilung die Nachweise für die durchgeführten Änderungen bzw. Korrek- turen erbracht.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

111 Während sich bei den Innsbrucker Volksschulen eine relativ gleichmäßige Ent- wicklung der Schülerzahlen zeigte, ergaben sich im Bereich der Neuen Mittelschu- len deutliche Rückgänge der Schülerzahlen. Im Schuljahr 2009/2010 besuchten noch 2.127 Schülerinnen und Schüler eine Innsbrucker NMS. Im Schuljahr 2014/2015 reduzierte sich diese Anzahl auf 1.819, was eine Verminderung um ca. 15 % bedeutete.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 83 Eine Betrachtung der Entwicklung der Schülerzahlen pro Schulstandort zeigte, dass die größten Schülerzahlenrückgänge (gemessen an der Veränderung vom Schuljahr 2009/2010 im Vergleich zum Schuljahr 2014/2015) an der NMS Hötting- West, der NMS Hötting, der NMS Olympisches Dorf II und der NMS Wilten zu ver- zeichnen waren:

Die Berechnung der Auslastung der einzelnen NMS-Standorte anhand der höchstmöglichen Schülerkapazität (diese wurde der Kontrollabteilung vom Refe- ratsleiter Schulverwaltung mitgeteilt) machte deutlich, dass die NMS Hötting-West, die NMS Hötting, die NMS Wilten und die NMS Olympisches Dorf II jene Standorte mit den geringsten Auslastungen (unter oder gleich 50 % der maximalen Schüler- kapazität) im Schuljahr 2014/2015 waren.

Auf der Grundlage dieser Entwicklung der Schülerzahlen im Bereich der Inns- brucker NMS empfahl die Kontrollabteilung, die einzelnen Schulstandorte zu eva- luieren. In weiterer Folge war nach Einschätzung der Kontrollabteilung eine Ent- scheidung zu der Frage erforderlich, ob weiterhin alle bisherigen NMS- Schulstandorte aufrechterhalten werden sollten. Alleine aufgrund der dargestellten Schülerzahlenentwicklung bzw. Auslastung der einzelnen Schulstandorte war nach Ansicht der Kontrollabteilung Optimierungspotential (alternative Verwendung von möglicherweise nicht mehr weiterzuführenden Schulstandorten) vorhanden.

Im Anhörungsverfahren merkte die Abteilungsleitung der MA V an, dass die in der Tabelle angeführten Zahlen „maximale Kapazität“ fiktive Zahlen darstellen würden und ohne besondere Relevanz wären, da auch die Neuen Mittelschulen in Inns- bruck über einen mit den Schulleitungen in Konsens erstellten Schulsprengel ver- fügen würden und die Auslastung eines Schulgebäudes nach dem pädagogischen Konzept der jeweiligen Schule zu betrachten wäre.

Im Sinne einer wirtschaftlichen Betrachtung des Schulbetriebes an den Neuen Mittelschulen in Innsbruck würden die Einschreibe- und Anmeldezahlen laufend überwacht werden. Der Rückgang der Schülerzahlen in den letzten Jahren resul- tiere einerseits aus geburtenschwachen Jahrgängen in den Sprengelgebieten im südöstlichen und südwestlichen Mittelgebirge und andererseits in Kapazitätsaus- weitungen der allgemeinbildenden höheren Schulen in Innsbruck.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 84 In Anbetracht der kontinuierlich zurückgehenden Schülerzahlen würden seit dem Jahr 2014 unter dem Titel „Schulstandortentwicklung Innsbruck“ amtsinterne Über- legungen laufen. Ziel dabei wäre, stadtteilbezogen die Schulstandorte von Neuen Mittelschulen in Bezug auf Effizienz und der Ausschöpfung von möglichen Syner- gieeffekten einer Betrachtung zu unterziehen. Diese Überlegungen würden ge- meinsam mit dem Landesschulrat für Tirol aber auch mit der Innsbrucker Immobi- lien GmbH & Co KG als Eigentümerin der Schulgebäude angestellt. Neben einer wirtschaftlichen Betrachtung dieser Schulstandorte werde aber auch der gesetzli- che Auftrag nach dem Schulorganisationsgesetz einer wohnortnahen, flächende- ckenden Versorgung der Innsbrucker Schulkinder berücksichtigt.

Zum damaligen Zeitpunkt fokussierten sich die amtsinternen Überlegungen zur Schulstandortentwicklung auf die Stadtteile Wilten und Hötting/Höttinger Au/Höt- ting West. Die Neue Mittelschule Olympisches Dorf II ist die einzige Regel-Neue Mittelschule im Stadtteil Olympisches Dorf und war daher nach Meinung der Fach- dienststelle im Sinne der wohnortnahen Schulversorgung bis auf Weiteres unver- zichtbar, da die Neue Musikmittelschule Innsbruck am Standort im Stadtteil Olym- pisches Dorf ein stadtweites bzw. überregionales Einzugsgebiet zu versorgen hat.

Als Reaktion auf diese im seinerzeitigen Anhörungsverfahren erstattete Stellung- nahme der Fachdienststelle machte die Kontrollabteilung in ihrer Anmerkung dazu deutlich, dass die höchstmögliche Schülerkapazität pro Schule der Kontrollabtei- lung vom Referatsleiter mitgeteilt worden ist. Die Berechnung der maximalen Ka- pazität erfolgte durch Multiplikation der maximal möglichen Schulklassen mit der Höchstzahl an Schülern pro Schulklasse. Der in der Stellungnahme enthaltenen Aussage, dass die in der Tabelle angeführten Zahlen für „maximale Kapazität“ fik- tive Zahlen darstellen würden und ohne besondere Relevanz für die Beurteilung der Auslastung des Schulstandortes wären, konnte die Kontrollabteilung inhaltlich nicht folgen. Durch die im zweiten Teil der Stellungnahme enthaltene Äußerung, dass im Rahmen einer „Schulstandortentwicklung Innsbruck“ offenbar amtsinterne Überlegungen in Richtung Effizienz und Ausschöpfung von möglichen Synergieef- fekten angestellt werden, erkannte die Kontrollabteilung, dass ihre Anregung von der zuständigen Dienststelle grundsätzlich aufgenommen wurde und weiter bear- beitet wird.

Aktuell informierte der Vorstand des Amtes für Schule und Bildung in dieser Ange- legenheit darüber, dass das erwähnte Thema Entwicklung der Schülerzahlen in Hötting und Hötting-West zielführend abgehandelt worden wäre. Dies insofern, dass mit Beginn des Schuljahres 2016/2017 die Polytechnische Schule (derzeit beheimatet in der Siegmairstraße 3) in die freien Räumlichkeiten der Neuen Mittel- schule Hötting-West übersiedeln würde. Das Gebäude in der Siegmairstraße ent- spreche nicht mehr den bautechnischen und pädagogischen Erfordernissen eines Schulbaues. Mit dieser Übersiedlung werde nicht nur die Polytechnische Schule adäquat untergebracht, sondern würden auch die freien Schulräume in der NMS Hötting-West bestens gefüllt.

Zum Thema Stadtteilentwicklung in Wilten wurde mitgeteilt, dass derzeit in ge- meinsamen Gesprächen der politisch Zuständigen von Stadt und Land und unter Einbindung des Landesschulrates für Tirol Gespräche und Überlegungen für eine Konzentration des Schulstandortes stattfinden würden.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wird in Zukunft entsprochen werden.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 85

112 Eine Betrachtung der zum Zeitpunkt der Einschau der Kontrollabteilung für Schul- assistentinnen an städtischen Volksschulen, Neuen Mittelschulen, Sonderschulen und der Polytechnischen Schule bestehenden Arbeitsplatzbeschreibung zeigte, dass im Rahmen der „Verwaltungstätigkeit“ bzw. der „Schreibarbeiten“ eine Reihe von zu erfüllenden Aufgaben definiert sind, welche nicht der Stadt Innsbruck als Schulerhalterin zuzuordnen waren. Vielmehr handelte es sich nach Einschätzung der Kontrollabteilung um administrative Hilfstätigkeiten, welche im Grunde ge- nommen von der pädagogischen Leitung der Schule auszuführen wären. Auch an- lässlich einer im Zuge der gegenständlichen Prüfung durchgeführten Schulbesich- tigung zeigte sich für die Kontrollabteilung, dass die betroffene Schulassistentin vorwiegend mit der administrativen Unterstützung des pädagogischen Personals beschäftigt war.

Aufgrund dieses Umstandes sowie aufgrund der seit 01.01.2015 umgesetzten bundes- und landesgesetzlichen Änderungen (Entfall der Bezirksebene in der vormals dreigliedrigen Schulbehördenstruktur) empfahl die Kontrollabteilung, die weitere Tätigkeit bzw. das weitere Tätigkeitsprofil der städtischen Schulassisten- tinnen zu hinterfragen bzw. zu evaluieren. Sollte ein weiterführender Einsatz der städtischen Schulassistentinnen gewünscht sein, war aus Sicht der Kontrollabtei- lung jedenfalls (erneut) mit dem Land (bzw. dem Bund) über einen Personalkos- tenersatz bzw. eine Beteiligung an den aus diesem Bereich entstehenden Perso- nalkosten (ca. € 166,3 Tsd. inkl. Sonderzahlungen und Lohnnebenkosten im Haushaltsjahr 2014 für 10 städtische Schulassistentinnen) zu verhandeln.

In der dazu abgegebenen Stellungnahme wurde zugesagt, die Empfehlung der Kontrollabteilung aufzugreifen. Gleichzeitig wurde angekündigt, den Aufgabenkata- log der Schulassistentinnen im Laufe des Herbstes 2015 zu evaluieren.

Zur aktuellen Follow up – Einschau 2015 teilte das Amt für Schule und Bildung mit, dass der Arbeitskatalog der Schulassistentinnen im Herbst 2015 evaluiert worden wäre. Dabei sei festgestellt worden, dass die Schulassistentinnen für die Schulerhalterin Stadt Innsbruck wesentliche Arbeiten (z.B. Rechnungswesen, Ta- gesheimabwicklung) verrichten. Nichts desto trotz würden im Laufe des Jahres 2016 Gespräche mit dem Land Tirol im Hinblick auf eine Mitfinanzierung der Per- sonalkosten geführt werden.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde teilweise entsprochen.

113 Die Durchsicht der von der Stadt Innsbruck an beitragspflichtige Gemeinden ge- richteten Schreiben zeigte, dass sich die Stadt Innsbruck im Rahmen der Vor- schreibung von Betriebsbeiträgen entsprechend § 79 Abs. 1 TSchOG i.d.g.F. auf eine „privatrechtliche Vereinbarung über die Vorschreibung der Betriebsbeiträge sprengelfremder Schüler“ bezieht. Weiters wird in diesen Schreiben darauf hinge- wiesen, dass diese Vereinbarung im Jahr 1994 auf unbestimmte Zeit verlängert worden sei und daher auch den Berechnungen (der Betriebsbeiträge) zugrunde gelegt werde.

Weitere Nachforschungen der Kontrollabteilung zeigten, dass im Jahr 1988 mit beitragspflichtigen Gemeinden schriftliche Vereinbarungen abgeschlossen worden sind. Diese Vereinbarungen hatten jedoch nur bis zum Ende des Schuljahres 1991/1992 Gültigkeit. Nach intensiver Recherche der in dieser Angelegenheit

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 86 maßgeblichen historischen Entwicklungen hielt die Kontrollabteilung letztlich fest, dass solche (schriftliche) Verträge – entsprechend den gesetzlichen Anforderun- gen des Tiroler Schulorganisationsgesetzes – zwischen der Stadt Innsbruck und den beitragspflichtigen Gemeinden offensichtlich nicht (mehr) bestanden. Jeden- falls konnten derartige Verträge der Kontrollabteilung nicht vorgelegt werden.

Von der Kontrollabteilung wurde darauf hingewiesen, dass nur der Abschluss schriftlicher Verträge die von der Stadtgemeinde Innsbruck praktizierte Vorgangs- weise hinsichtlich der Vorschreibung von Betriebsbeiträgen rechtfertigt. Konkret meinte die Kontrollabteilung unter Verweis auf § 79 TSchOG (Betriebsbeiträge) in Verbindung mit § 81 TSchOG (Vorschreibung und Entrichtung) damit, dass für den Fall, dass derartige „schriftliche“ Verträge nicht existieren, gesetzlich definierte Regelungen für die Ermittlung des zu verrechnenden Betriebsbeitrages und für die Vorschreibung (in Bescheidform) bestehen.

Die Kontrollabteilung empfahl, eine (rechtliche) Abklärung in dieser Angelegenheit durchzuführen und in weiterer Folge eine den Bestimmungen des Tiroler Schulor- ganisationsgesetzes entsprechende Vorschreibungsform betreffend die Betriebs- beiträge festzulegen und zu praktizieren.

Im Anhörungsverfahren informierte die Leitung der MA V darüber, dass Vorschrei- bungen von Betriebsbeiträgen – aufgrund von Vereinbarungen mit den betroffenen Gemeinden – weiterhin in dieser Form ausgeführt werden. Dort, wo es keine Ver- einbarungen mit Gemeinden gibt, würden diese nachgeholt werden.

Neuerlich zu dieser Angelegenheit befragt wurde darüber informiert, dass Vor- schreibungen von Betriebsbeiträgen auch für das Schuljahr 2015/2016 rückwir- kend in der derzeitigen Form – aufgrund von Vereinbarungen mit den betroffenen Gemeinden – ausgeführt werden würden. Für das Schuljahr 2016/2017 würden im Vorhinein (Sommer 2016) Vereinbarungen mit Gemeinden getroffen, sodass die Vorschreibungen auf Basis dieser (schriftlichen) Verträge erstellt werden.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wird in Zukunft entsprochen werden.

114 Die im Haushaltsjahr 2014 (also für das Schuljahr 2013/2014) vorgeschriebenen Betriebsbeiträge pro Schüler für die VS / PTS / SS beliefen sich auf einen Betrag von € 717,00 (Vorjahr: € 678,00) und für die NMS auf einen Betrag von € 992,00 (Vorjahr: € 938,00).

Aus den vom zuständigen Sachbearbeiter zur Verfügung gestellten historischen Prüfungsunterlagen leitete die Kontrollabteilung ab, dass die zum Zeitpunkt der Einschau zur Anwendung gebrachten Kopfquoten ursprünglich auf Berechnungen aus dem Jahr 1986 zurückgingen. Diese wiederum standen in unmittelbarem Zu- sammenhang mit dem damaligen Abschluss von schriftlichen Verträgen mit bei- tragspflichtigen Gemeinden über die Vorschreibung von Betriebsbeiträgen.

In diesen Verträgen (aus dem Jahr 1988) war verankert, dass die auf der Grundla- ge der Berechnungen aus dem Jahr 1986 ermittelten Kopfquoten nach Maßgabe des VPI 1986 wertgesichert waren. Bezüglich der in den relevanten Prüfungsjah- ren an beitragspflichtige Gemeinden gerichteten Vorschreibungen bemerkte die Kontrollabteilung, dass beim Vollzug der Wertsicherungsklausel nicht der in den ursprünglichen Verträgen vereinbarte VPI 1986 zur Anwendung gelangte, sondern

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 87 die Valorisierung nach Maßgabe der Veränderung des VPI 1996 (auch unter An- wendung einer anderen Berechnungsmodalität) ermittelt worden ist.

Für den Fall, dass seitens der Dienststelle beabsichtigt war, die zukünftige Vor- schreibung von Betriebsbeiträgen weiterhin anhand der zum damaligen Prüfungs- zeitpunkt bestehenden Kopfquoten durchzuführen, empfahl die Kontrollabteilung eine Klarstellung bzw. Korrektur der ursprünglich vereinbarten (VPI 1986) bzw. der zum Prüfungszeitpunkt gehandhabten (VPI 1996) Valorisierungsbestimmung. Nach Einschätzung der Kontrollabteilung war darüber hinaus für die Zukunft die Wertsicherung hinsichtlich der zum seinerzeitigen Prüfungszeitpunkt zur Verrech- nung gelangten Kopfquoten insofern nachzurechnen, bzw. zu korrigieren, als für die Valorisierung (von Anfang an) der VPI 1986 unter Anwendung der ursprünglich festgelegten Berechnungsmodalität zum Vollzug gelangt.

Im Anhörungsverfahren kündigte die Fachdienststelle an, der Empfehlung der Kontrollabteilung zu folgen. Die Betriebseiträge würden auf Basis aktueller Daten neu berechnet und vorgeschrieben werden.

Zur Follow up – Einschau 2015 teilte das Amt für Schule und Bildung mit, dass der ausgesprochenen Empfehlung gefolgt worden ist. Dies insofern, dass für Betriebs- beitragsvorschreibungen klargestellt worden ist, dass die Grundlage für errechnete Schulerhaltungsbeiträge der Verbraucherpreisindex aus dem Jahr 1986 ist. Die Höhe der Betriebsbeiträge wurde entsprechend angepasst. Für den Bereich VS / PTS / SS ergibt sich ein Wert von € 772,00 und für den Bereich NMS ein Wert von € 1.038,00. Als Nachweis der Umsetzung wurde der Kontrollabteilung eine aktuelle Betriebsbeitragsvorschreibung an eine beitragspflichtige Gemeinde für das Schul- jahr 2014/2015 vorgelegt.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

115 Weiters war für die Kontrollabteilung bei der Sichtung einer aus dem Jahr 1993 (für das Schuljahr 1992/1993) stammenden Vorschreibung an eine beitragspflichtige Gemeinde auffallend, dass damals für den Bereich der VS / PTS / SS eine Kopf- quote von ATS 6.845,00 und für den Bereich der damaligen HS von ATS 9.493,00 zur Verrechnung gelangt ist.

Den bereitgestellten historischen Prüfungsunterlagen war zu entnehmen, dass sich im Jahr 1986 – als Ausgangspunkt für die Berechnungen – für die VS / PTS / SS eine Kopfquote von ATS 6.103,00 und für die HS eine Kopfquote von ATS 8.204,00 errechnete.

Die für das Schuljahr 1992/1993 auf die HS entfallende Kopfquote von ATS 9.493,00 konnte von der Kontrollabteilung auf der Grundlage des Ausgangs- wertes von ATS 8.204,00 unter Anwendung der in den Ursprungsverträgen veran- kerten Valorisierungsbestimmung rechnerisch nachvollzogen werden.

Im Vergleich dazu konnte die für die VS / PTS / SS angewandte Kopfquote in Hö- he von ATS 6.845,00 von der Kontrollabteilung rechnerisch nicht nachvollzogen werden. Unter Berücksichtigung derselben Valorisierungsberechnungen wie im Bereich der HS hätte sich anhand des Ausgangswertes von ATS 6.103,00 im Jahr 1993 eine Kopfquote von ATS 7.063,00 (somit plus ATS 218,00) ergeben.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 88 Sollte seitens der Dienststelle beabsichtigt werden, die zukünftige Vorschreibung von Betriebsbeiträgen weiterhin anhand der zum Prüfungszeitpunkt bestehenden Kopfquoten durchzuführen, empfahl die Kontrollabteilung eine Klärung und allfälli- ge Korrektur betreffend die beschriebene (historische) Kopfquote für die VS / PTS / SS vorzunehmen.

Im damaligen Anhörungsverfahren kündigte das Amt für Familie, Bildung und Ge- sellschaft an, die Empfehlung der Kontrollabteilung zu berücksichtigen.

Aktuell wurde von der Fachdienststelle darüber informiert, dass der Empfehlung der Kontrollabteilung gefolgt worden ist und die Betriebsbeiträge korrekt valorisiert worden sind. Für das Schuljahr 2014/2015 ergibt sich für den Bereich VS / PTS / SS ein Wert von € 772,00 und für den Bereich NMS ein Wert von € 1.038,00. Als Nachweis der Umsetzung wurde der Kontrollabteilung eine aktuelle Betriebsbei- tragsvorschreibung an eine beitragspflichtige Gemeinde für das Schuljahr 2014/2015 vorgelegt.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

116 So wie sich die Situation im Rahmen der bereitgestellten historischen Prüfungsun- terlagen für die Kontrollabteilung präsentierte, gingen die zum Prüfungszeitpunkt verrechneten Betriebsbeiträge auf Berechnungen aus den Jahren 1986 bzw. 1987 zurück. Nachdem bis zum Zeitpunkt der Prüfung nahezu 30 Jahre vergangen wa- ren, empfahl die Kontrollabteilung, die Höhe dieser – zwar valorisierten – Kosten- sätze aufgrund allfälliger eingetretener Änderungen in der Kosten- und Erlösstruk- tur bei den städtischen Pflichtschulen zu hinterfragen. Gegebenenfalls wären die Betriebsbeiträge – bei Anwendung eines allfälligen schriftlichen Vertrages – unter Berücksichtigung aktueller Berechnungen neu festzusetzen bzw. mit den betroffe- nen Gemeinden neu zu verhandeln.

Im Anhörungsverfahren kündigte das Amt für Familie, Bildung und Gesellschaft an, der Empfehlung der Kontrollabteilung zu folgen. Die Betriebsbeiträge würden auf Basis aktueller Daten neu berechnet und vorgeschrieben werden.

Zur Follow up – Einschau 2015 teilte die betroffene Dienststelle mit, dass eine grundsätzliche Neuberechnung und allfällige Neuverhandlung mit anderen Ge- meinden der Unterstützung weiterer städtischer Dienststellen bedürfe.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wird in Zukunft entsprochen werden.

117 Bei der Durchsicht der an die Stadtgemeinde Innsbruck für das Schuljahr 2013/2014 gerichteten Beitragsvorschreibungen wurde auffällig, dass von der Marktgemeinde Rum exakt dieselben Betriebsbeitragssätze (VS: € 717,00; HS bzw. NMS: € 992,00) zur Verrechnung gelangten, welche die Stadt Innsbruck im Rahmen ihrer Vorschreibungen an andere Tiroler Gemeinden zur Anwendung brachte.

In dem der Vorschreibung zugrunde liegenden Begleitschreiben der Marktgemein- de Rum wurde auf eine zwischen den Gemeinden des Berechtigungssprengels und der Stadtgemeinde Innsbruck auf unbestimmte Zeit abgeschlossene privat- ……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 89 rechtliche Vereinbarung als Grundlage für die Vorschreibung dieser Beträge Be- zug genommen. Eine Rücksprache der Kontrollabteilung mit dem für diesen Be- reich zuständigen Sachbearbeiter ergab, dass ihm diese Vereinbarung nicht vorlag und er diese auch nicht kannte. Auch eine Nachfrage bei der Marktgemeinde Rum in dieser Sache brachte keine weiteren Erkenntnisse.

Weiters war auffallend, dass der an die Stadt Innsbruck gerichtete Begleitbrief textlich exakt dieselbe Wertsicherungsvereinbarung enthielt, wie jene, auf welche die Stadt Innsbruck in ihren Beitragsvorschreibungen an andere Tiroler Gemein- den hingewiesen hatte.

Die Kontrollabteilung empfahl, mit der Marktgemeinde Rum eine Abklärung vorzu- nehmen, weshalb von ihr im Rahmen der Betriebsbeitragsvorschreibungen an die Stadt Innsbruck die städtischen Beitragssätze verrechnet werden. Sollte es keine schlüssige Erklärung für diese Vorgehensweise geben, sollte nach Meinung der Kontrollabteilung – für den Fall, dass diese Kostensätze günstiger sind als die ver- rechneten – auf eine den Regelungen des Tiroler Schulorganisationsgesetzes ent- sprechende Vorschreibung (in Bescheidform mit definierter Berechnung der Kopf- quote) gedrängt werden.

Im damaligen Anhörungsverfahren sagte das Amt für Familie, Bildung und Gesell- schaft zu, der Empfehlung der Kontrollabteilung zu folgen und die identen Kosten- ansätze der Gemeinde Rum zu hinterfragen.

Aktuell bestätigte das Amt für Schule und Bildung, dass die Kostenansätze der Gemeinde Rum entsprechend der Empfehlung der Kontrollabteilung hinterfragt worden sind. Vergleiche mit anderen Gemeinden hätten jedoch ergeben, dass dies die derzeit kostengünstigste Variante für die Stadt Innsbruck ist. Nachweise hierfür wurden gegenüber der Kontrollabteilung erbracht.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

118 Das Tiroler Schulorganisationsgesetz bestimmte in § 6, dass die Beistellung der für die Schulen erforderlichen Lehrer – mit Ausnahme der für den Freizeitbereich des Betreuungsteiles erforderlichen Lehrer bei ganztägigen Schulen – Aufgabe des Landes ist. Das Land kann jedoch im Einvernehmen mit dem jeweiligen Schulerhalter auch Lehrer für den Freizeitbereich des Betreuungsteiles beistellen, wenn sich der Schulerhalter zum Ersatz des Personalaufwandes für diese Lehrer verpflichtet. In Verbindung damit regelt § 99g Abs. 1 TSchOG i.d.g.F., dass der Schulerhalter dem Land den Personalaufwand für diese Lehrer einschließlich aller Dienstgeberbeiträge (grundsätzlich) zur Gänze zu ersetzen hat, wenn vom Land Lehrer für den Freizeitbereich des Betreuungsteiles beigestellt werden.

Hinsichtlich dieser Verpflichtung des Schulerhalters gewährt das Land Tirol einen Zuschuss zu den Personalkosten. Die Voraussetzungen für die Gewährung dieser Förderung des Landes waren zum Zeitpunkt der Einschau der Kontrollabteilung in der „Richtlinie über die Gewährung von Zuschüssen zu den Personalkosten der Freizeitbetreuung ganztätiger Schulformen (Abgangsdeckungsrichtlinie)“ zusam- mengefasst. Die Förderung des Landes belief sich auf 50 % des vom jeweiligen Schulerhalter nachgewiesenen Abgangs (unter Berücksichtigung der von den El- tern eingehobenen Betreuungsbeiträge und der Personalkostenförderung des Bundes gem. Vereinbarungen nach Artikel 15a B-VG).

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 90 Die der Stadt Innsbruck vom Land Tirol in Rechnung gestellten Personalkosten (für Tätigkeiten von Lehrern im Freizeitbereich des Betreuungsteiles) beliefen sich im Schuljahr 2013/2014 auf eine Summe von € 1.233.953,75. Die der Stadt Inns- bruck von der ISD für dort angestellte „Freizeitpädagogen“ verrechneten Personal- kosten beliefen sich auf eine Summe von € 208.337,31. Als Differenz zwischen den gesamten Personalkosten in Höhe von € 1.442.291,06 verblieb bei Abzug der eingehobenen Elternbeiträge in Höhe von € 390.958,34 und der Personalkosten- förderung des Bundes im Betrag von € 627.522,13 ein Abgang im Ausmaß von € 423.810,59. Dieser Abgang wurde vom Land Tirol im Rahmen der Abgangsde- ckungsförderung nach der zum Zeitpunkt der Prüfung der Kontrollabteilung gülti- gen Abgangsdeckungsrichtlinie im Ausmaß von 50 % – somit im Betrag von € 211.905,30 – gefördert.

Bei der Verifizierung der Abrechnung für das Schuljahr 2013/2014 war für die Kon- trollabteilung auffallend, dass die von der Stadt Innsbruck in Ansatz gebrachten Personalkosten jene Kosten beinhalteten, welche die ISD der Stadt Innsbruck für die bei ihr angestellten „Freizeitpädagogen“ für das Schuljahr 2013/2014 in Rech- nung gestellt hat. Die Personalkosten eines bei der Stadt Innsbruck als „pädagogi- sche Hilfskraft“ in der schulischen Nachmittagsbetreuung der Volksschule Vill-Igls beschäftigten Bediensteten wurden in dieser Summe nicht berücksichtigt. Somit wurde für diesen Mitarbeiter auch keine Förderung des Landes im Rahmen der Abgangsdeckungsrichtlinie lukriert.

Von der Kontrollabteilung wurde empfohlen, bei den künftigen Abrechnungen der Personalkosten für den Freizeitbereich des Betreuungsteiles die Personalkosten des betroffenen Bediensteten zu berücksichtigen. So könnte – unter der Voraus- setzung, dass das Land Tirol diese weiteren städtischen Personalkosten akzep- tiert – eine zusätzliche Förderung des Landes im Rahmen der Abgangsdeckungs- richtlinie lukriert werden.

Im seinerzeitigen Anhörungsverfahren teilte die geprüfte Dienststelle mit, dass die Personalkosten des genannten Mitarbeiters für das Schuljahr 2014/2015 bereits an das Land Tirol zur teilweisen Refundierung im Rahmen der Abgangsdeckungs- förderung übermittelt worden wären.

Zur Follow up – Prüfung 2015 übermittelte das Amt für Schule und Bildung der Kontrollabteilung den Nachweis, dass die Personalkosten des Bediensteten vom Land Tirol akzeptiert und mit einem Anteil von 50 % (ca. € 8,1 Tsd.) gefördert wor- den sind.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

119 Zur Finanzierung der Schulhelfer für die Betreuung von Kindern mit Behinderung, gewährt das Land Tirol Zuschüsse nach den Bestimmungen der SchulassistentIn- nen-Richtlinie der zuvor genannten Gebietskörperschaft. Der darin festgelegte Stundensatz dient zur Abdeckung des sich aus der Betreuung von behinderten Kindern ergebenden Personalaufwandes des Schulerhalters.

Mit Inkrafttreten der SchulassistentInnen-Richtlinie zum 01.09.2010 hat sich der diesbezügliche Zuschuss des Landes Tirol auf netto € 15,77 (vorher € 13,70) pro Kind und Stunde erhöht. Zudem hat auch das maximale Stundenausmaß für die Betreuung behinderter Kinder eine Steigerung von 13,33 Stunden auf 23 Stunden

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 91 (pro Woche) erfahren. Abzugelten waren (weiterhin) nur die im Unterricht für den Schüler tatsächlich erbrachten Betreuungsstunden.

Die Finanzierung der Kosten für diese Rehabilitationsmaßnahme erfolgt zunächst zu 100% durch das Land Tirol. Im Rahmen der jährlichen Sozialhilfeabrechnungen werden diese Ausgaben schließlich auf das Land Tirol und die Gemeinden verteilt. Letztlich haben die Gemeinden (nach Maßgabe des Wohnortes des die sozialen Leistungen Beziehenden) 35% der Kosten nach deren Finanzkraft zu tragen.

Die Zahl der betreuten Kinder mit Behinderung belief sich im Schuljahr 2013/2014 auf insgesamt 45, im Schuljahr 2012/2013 sowie im Vorjahr wurden insgesamt 37 behinderte Kinder von Schulhelfern unterstützt.

Die Prüfung der für das Schuljahr 2013/2014 maßgebenden Leistungsnachweise zeigte, dass eine Betreuung behinderter Kinder, insbesondere im SPZ, nicht nur in den Unterrichtsstunden, sondern – entgegen den Vorgaben des Landes Tirol – auch am Nachmittag im Rahmen der Nachmittagsbetreuung stattgefunden hat.

Zur Vermeidung einer allenfalls möglichen Aufforderung des Landes Tirol zur Rückzahlung der nicht den Landesrichtlinien entsprechenden beantragten Betreu- ungsstunden außerhalb der Unterrichtszeit (Nachmittagsbetreuung) hat die Kon- trollabteilung empfohlen, für das Schuljahr 2014/2015 und folgende nur mehr für jene bewilligten Betreuungsstunden einen Zuschuss zu beantragen, die tatsächlich im Unterricht geleistet und im Sinne des TRG sowie der SchulassistentInnen- Richtlinie für ein behindertes Kind verwendet worden sind.

In ihrer Stellungnahme führte die MA V dazu aus, dass die SchulhelferInnen ab dem Jahr 2016 ausschließlich im Unterrichtsteil verwendet werden.

Eine im Rahmen der aktuellen Follow up – Einschau durchgeführte stichprobenar- tige Überprüfung der beim Land Tirol für die Monate September bis Dezember be- antragten Betreuungsstunden gab zu keiner Beanstandung Anlass.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

120 Darüber hinaus hat die Kontrollabteilung im Hinblick auf das 1. Semester des Schuljahres 2014/2015 (September 2014 bis Jänner 2015) beanstandet, dass zum Prüfungszeitpunkt Anfang August 2015 noch kein Antrag auf Bezuschussung der Schulhelferkosten eingebracht worden ist. Zum einen fehlte dem Referat Schul- verwaltung die einen integralen Bestandteil des Ansuchens darstellende Abrech- nung der Personalkosten und zum anderen waren noch immer für den Antrag be- nötigte Stundenaufzeichnungen einzelner Direktionen ausständig.

Die Kontrollabteilung regte daher an, die Direktionen anzuhalten, die monatlichen Auflistungen der tatsächlich geleisteten Stunden (gegebenenfalls auch Leerformu- lare, wenn der Schüler die Schule nicht besuchte) zu einem bestimmten Datum des Folgemonats an das Referat Schulverwaltung zur weiteren Bearbeitung zu übermitteln.

Zu dieser Angelegenheit teilte die MA V im Rahmen des Anhörungsverfahrens mit, dass den Schulleitungen nochmals schriftlich mitgeteilt worden ist, die tatsächlich geleisteten Stunden der SchulhelferInnen zu übermitteln.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 92

Aktuell gab die geprüfte Dienststelle diesbezüglich bekannt, dass die Schulhelfe- rInnen mit E-Mail des Referates Schulverwaltung vom 25.01.2016 erneut aufge- fordert worden sind, ihre Zeitaufzeichnungen „wöchentlich, spätestens jedoch mo- natlich, unterzeichnet von der Schulleitung und mit Schulstempel versehen an das Referat Schulverwaltung zu übermitteln“ (Leitfaden – Organisation und Abrech- nung der SchulhelferInnen ab dem Schuljahr 2015/2016).

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

121 Die Stadt Innsbruck bezieht das Personal für zusätzlich gewährte pflegerische Hilfe für die Kinder mit Behinderung über die ISD. Nach Genehmigung der Kos- tenübernahme für die Schulhelfer (mit einem bestimmten Betreuungsausmaß pro Woche) durch die Bezirksverwaltungsbehörde bzw. das städtische Referat Reha- bilitation und Behindertenhilfe der MA II wird die ISD mit der Anstellung eines Schulhelfers beauftragt. In weiterer Folge wird der Schulhelfer von der ISD mit ei- nem Dienstvertrag ausgestattet und dem jeweiligen Schulleiter zugewiesen.

Bis zum Schuljahr 2010/2011 waren die von der ISD der Stadt Innsbruck verrech- neten Stundensätze an die vom Land Tirol für pflegegeldanspruchsberechtigte Kinder und Kinder mit erhöhter Familienbeihilfe sowie einem darüber hinaus ge- henden Betreuungsbedarf gewährten Zuschüsse gekoppelt.

In ihrer Sitzung vom 27.04.2011 haben die Mitglieder des StS den Beschluss ge- fasst, das Hilfspersonal für Kinder mit Behinderung weiterhin über die ISD zu be- ziehen und den pro Schuljahr anfallenden Personalaufwand der soeben genann- ten Gesellschaft zur Gänze zurückzuerstatten. Zudem verpflichtete sich die Stadt Innsbruck, der Gesellschaft eine Pauschale bis zu 7 % der verrechneten Personal- kosten für ihren Verwaltungsaufwand (Rekrutierung, Einsatzplanung, An- und Ab- meldung, Verrechnung, Verbuchung etc.) zu vergüten. Erstmalig sind die effektiv entstandenen Personalkosten sowie die Verwaltungskostenpauschale im Rahmen der Abrechnung der Personalkosten für das 2. Semester des Schuljahres 2010/2011 verrechnet und von der Stadt als Schulerhalter bezahlt worden.

Werden den von der Innsbrucker Soziale Dienste GmbH verrechneten Personal- kosten die vom Land Tirol zur Finanzierung der Schulhelfer gewährten Zuschüsse gegenübergestellt, so haben sich jährlich Differenzbeträge ergeben, die von der Stadt Innsbruck zu tragen sind. Bei den für die Schuljahre 2009/2010 bis 2013/2014 ausgewiesenen Personalkosten handelt es sich um in Euro angegebe- ne Bruttobeträge:

2013/2014 2012/2013 2011/2012 2010/2011 2009/2010

Personalkosten ISD -516.155,29 -356.846,96 -361.830,89 -238.825,09 -120.819,96

Zuschuss Land Tirol 369.922,41 282.961,04 282.541,04 202.549,89 119.148,83

Ausgaben Stadt Innsbruck -146.232,88 -73.885,92 -79.289,85 -36.275,20 -1.671,13

Im Rahmen ihrer Einschau stellte die Kontrollabteilung fest, dass in den von der ISD verrechneten Personalkosten auch Ausgaben für Schulhelfer enthalten waren, die sprengelfremde behinderte Kinder pflegerisch unterstützt haben.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 93 Im Schuljahr 2013/2014 sind vier Kinder mit Behinderung im SPZ betreut worden, deren (Haupt-)Wohnsitz sich nicht in der Ortsgemeinde Innsbruck befunden hat. Die in Rede stehenden sprengelfremden Kinder werden seit 08.09.2008 bzw. 03.07.2013 (je ein Kind) und seit 13.09.2010 (zwei Kinder) im SPZ unterrichtet. Für das Schuljahr 2014/2015 wurde ein weiteres schulpflichtiges Kind mit Behinderung und zusätzlicher Betreuung im SPZ – Schule am Inn aufgenommen. Zudem hat die Stadt Innsbruck im Schuljahr 2014/2015 für einen Schüler in der VS Angergas- se zur Bewältigung der Anforderungen des täglichen Lebens die Kosten für den Schulhelfer übernommen.

Grundsätzlich sind Schulhelfer bei jener Gemeinde anzustellen, der die Erhaltung der besuchten Schule obliegt. Inwieweit eine Kostenüberwälzung auf die Wohnort- gemeinde stattfindet, ist zwischen den betroffenen Gemeinden zu vereinbaren.

Recherchen dazu haben ergeben, dass in den in der Tabelle ausgewiesenen Schuljahren zum einen die für die sprengelfremden Kinder tatsächlich geleisteten Betreuungsstunden vom Land Tirol bezuschusst und zum anderen die hierfür von der ISD in Rechnung gestellten Personalkosten bezahlt worden sind. Die sich dar- aus ergebenden Mehrkosten für den Personalaufwand sind bis zum Prüfungszeit- punkt Juli 2015 keiner Weiterverrechnung unterworfen worden.

Das Stundenausmaß der im Schuljahr 2013/2014 betreuten sprengelfremden Kin- der belief sich den Berechnungen der Kontrollabteilung zufolge auf insgesamt 2.168,21 Stunden. Das sind 19,13 % der insgesamt für diesen Zeitabschnitt im SPZ geleisteten Betreuungsstunden. Die für die sprengelfremden Kinder ermittel- ten Personalkosten haben insgesamt rd. € 57,8 Tsd. betragen, der für diese Kinder im angeführten Schuljahr erhaltene Zuschuss belief sich auf insgesamt rd. € 37,6 Tsd. Demnach hat die Stadt Innsbruck (nur) das Schuljahr 2013/2014 betreffend für andere Gemeinden Personalkosten in Höhe von rd. € 20,2 Tsd. übernommen.

Die Kontrollabteilung hat daher empfohlen, umgehend mit den betroffenen Ge- meinden Kontakt aufzunehmen und (rückwirkend) Vereinbarungen in Bezug auf die Rückerstattung von Personalkosten hinsichtlich der Anstellung von Schulhel- fern für die ihrem Wohnort zugehörigen Kinder mit Behinderung abzuschließen. Auch wurde das Referat Schulverwaltung angehalten, um die Überwälzung der Personalkosten bezüglich der für die im Schuljahr 2014/2015 (neu) aufgenommen zwei Kinder mit Behinderung und zusätzlichem Betreuungsbedarf (SPZ – Schule am Inn und VS Angergasse) angestellten Schulhelfer bemüht zu sein.

Diesbezüglich gab die MA V im Anhörungsverfahren bekannt, dass eine Kontakt- aufnahme mit den betreffenden Gemeinden bereits erfolgt sei.

In ihre Stellungnahme zur Follow up – Einschau 2015 berichtete das Referat Schulverwaltung, dass der Anregung der Kontrollabteilung nachgekommen wor- den sei und bisher von den jeweiligen Ursprungsgemeinden ein Betrag von insge- samt rd. € 15,5 Tsd. betreffend die Betreuung von sprengelfremden Kindern mit Behinderung vereinnahmt werden konnte.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 94 122 Schließlich hat die Kontrollabteilung im Zuge ihrer Einschau in die Unterlagen für das Schuljahr 2014/2015 festgestellt, dass v.a. die im SPZ – Schule am Inn be- schäftigten Schulhelfer nicht nur während der Unterrichtszeit, sondern auch in der Nachmittagsbetreuung (Freizeitbereich der schulischen Tagesbetreuung) ihre Hilfskraft zur Verfügung gestellt haben.

Beispielsweise war aus dem vom Schulleiter des SPZ – Schule am Inn für das oben angeführte Schuljahr erstellten Stundenplan sowie aus den vereinzelt vorlie- genden Arbeitsaufzeichnungen ersichtlich, dass rd. 120 der von den Schulhelfern zu leistenden rd. 470 Wochenstunden für die Unterstützung behinderter Kinder im Freizeitbereich der schulischen Tagesbetreuung aufgewendet worden sind.

Unter der Annahme eines verrechneten Stundensatzes in Höhe des vom Land Tirol gewährten Stundensatzes von netto € 15,77 pro Stunde, belaufen sich die Personalkosten der Schulhelfer für die Nachmittagsbetreuung (120 Wochenstun- den x 38,7 Schulwochen x € 15,77) auf insgesamt rd. € 73,2 Tsd. und hat diesen Aufwand die Stadt Innsbruck (bisher) zur Gänze übernommen.

Die Kontrollabteilung hat daher empfohlen, künftig Schulhelfer ausschließlich zur Unterstützung von Kindern mit Behinderung während der Unterrichtszeit zu ver- wenden und für die Betreuung behinderter Kinder im Freizeitbereich der schuli- schen Tagesbetreuung im Bedarfsfall ausnahmslos Freizeitpädagogen anzustellen und abzurechnen. Dadurch wäre es möglich, für diese Personalkosten im Rahmen der Abgangsdeckungsrichtlinie des Landes Tirol eine Förderung (50 % des sich er- rechnenden Abganges) zu lukrieren.

Dazu versicherte die MA V in ihrer Stellungnahme, künftig SchulhelferInnen aus- schließlich im Unterrichtsteil zu verwenden. Flankierend dazu fanden damals „Ge- spräche über die Verwendung von FreizeitpädagogInnen im Freizeitteil der Nach- mittagsbetreuung zwischen dem Referat Schulverwaltung und der Schulleitung bzw. der Abteilung Bildung im Amt der Tiroler Landesregierung statt“.

Im Zuge der Follow up – Einschau 2015 wurde der Kontrollabteilung belegmäßig nachgewiesen, dass ab dem Schuljahr 2015/2016 jenen SchulhelferInnen, die in der Nachmittagsbetreuung eingesetzt worden sind bzw. werden, eine Mehrleis- tungsvergütung gewährt worden ist. In weiterer Folge werde dem Land Tirol am Ende des Schuljahres 2015/2016 der dadurch entstandene Personalaufwand (Mehrleistungsvergütungen) bekannt gegeben und über die Abgangsdeckung bzw. Anschubfinanzierung gem. Art. 15a B-VG abgerechnet.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde teilweise entsprochen.

123 Seit dem Schuljahr 2013/2014 wird am Bildungsstandort Hötting-West die Neue Sportmittelschule Hötting-West mit der 1. Österreichischen Football Akademie an- geboten.

Im Jahr 2012 hat das Amt für Familie, Bildung und Gesellschaft den Stadtsenat gebeten, einen Grundsatzbeschluss für eine Neuausrichtung der Neuen Mittel- schule Hötting-West (Zl. V-2795/2012) herbeizuführen.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 95 In dieser Amtsvorlage vom 23.03.2012 wurde dargelegt, dass die NMS Hötting- West mit rückläufigen Schülerzahlen ringt und es daher dringend einer Modernisie- rung dieses Schulstandortes bedarf. Für die Implementierung des neuen Sport- schwerpunktes in der NMS Hötting-West sollte als Kooperationspartner der einge- tragene Verein „Football Akademie“ sowie weitere Kooperationspartner und Sponsoren gewonnen werden, die das Projekt „Modernisierung Schulstandort Höt- ting-West durch Installierung einer Football Akademie“ finanziell mittragen sollten. Im Budgetjahr 2012 würden Kosten für die Vorbereitung (Bewerbung) der Football Akademie anfallen, die über das laufende Amtsbudget abgerechnet werden soll- ten. Demgegenüber fallen ab dem Budgetjahr 2013 zusätzliche Kosten für den Be- trieb der Football Akademie an, die nicht mehr im laufenden Budget des Amtes für Familie, Bildung und Gesellschaft gedeckt sind.

Die Kontrollabteilung erinnerte an die Ausführungen der seinerzeitigen Amtsvorla- ge vom 23.03.2012 und regte daher an, Überlegungen dahingehend anzustellen, sich um weitere Kooperationspartner und Sponsoren zu bemühen, um die finanzi- elle Last für die Stadt Innsbruck zu minimieren.

Im Rahmen der Follow up – Einschau 2015 teilte das zuständige Amt mit, dass von Seiten des Leiters der Football Akademie zugesagt wurde, sich um zusätzli- che Sponsor- und Fördergelder zu bemühen. Allerdings wird von diesem auf die erlassene Richtlinie des Bundesministeriums für Bildung und Frauen („Kommerzi- elle Werbung an Schulen – Verbot aggressiver Geschäftspraktiken“) vom 12.06.2015 verwiesen, die Werbeaktivitäten an öffentlichen Schulen nur sehr ein- geschränkt gestattet.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

124 Im Rahmen ihrer Prüfung war für die Kontrollabteilung nicht erkennbar, mit wel- chen näher bestimmten Verantwortlichkeiten und Kompetenzen der Verein „Foot- ball Akademie“ gegenüber dem Amt für Familie, Bildung und Gesellschaft ausge- stattet ist. Aus dem vorliegenden Konzept „Modernisierung & Neuausrichtung des Schwerpunktes an der NMS Hötting-West“ können lediglich nachfolgende Tätigkei- ten der Football Akademie abgeleitet werden:

 Implementierung der Football Akademie in bestehende Schule  Marketing / PR / Werbung  Recruiting (Schüler-Akquise)  Spezifische Sportausbildung sowie polysportive Ausbildung  Projektbegleitung durch das Institut für Erziehungswissenschaften  Sportmedizinische Betreuung

In diesem Zusammenhang empfahl die Kontrollabteilung, die Aufgaben und Zu- ständigkeiten des Vereins „Football Akademie“ betreffend Betrieb „Football Aka- demie Klasse“ ausführlich schriftlich zu determinieren sowie den derzeit aktuellen verrechenbaren Leistungskatalog in seinem Detaillierungsgrad zu modifizieren, um eine klare Trennung der Verantwortungsbereiche zwischen den beteiligten Partei- en (städtisches Amt – Verein „Football Akademie“ – Schulleitung NMS Hötting- West) zu erreichen.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 96 Im Anhörungsverfahren zur Follow up – Einschau 2015 ist der Kontrollabteilung eine Kopie der Stadtsenatsvorlage vom Amt für Schule und Bildung (V-1062/2016) bezüglich der Football-Akademie am Standort der Neuen Mittelschule Hötting- West übermittelt worden. In diesem Schreiben wurden unter anderem die Aufga- ben des Kooperationspartners des Vereines „Football-Akademie“ dargelegt. Zu- dem konnte die Kontrollabteilung in das aktuellste Offert vom Verein „Football Akademie“ für das Sommer- und Wintersemester 2016 Einsicht nehmen.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

125 Einen Prüfschwerpunkt im Rahmen der damaligen Prüfung von Teilbereichen des Referates Schulverwaltung setzte die Kontrollabteilung auf die „Entgelte für sonsti- ge Leistungen – Football Akademie“ und zog zusammenfassend nachfolgendes Fazit:

Die Kontrollabteilung empfahl, den Stadtsenat nachträglich ausführlich über dieses langfristige Schulprojekt bezüglich Konzepterstellung „pädagogischer Neuausrich- tung und Modernisierung des Schulstandortes NMS Hötting-West“, Kostenplanung und -entwicklung, Kompetenzen und Aufgaben des Vereins „Football Akademie“, Entwicklungs- und Zukunftsaussichten udgl., sowie über den gegenwärtigen lau- fenden Schulbetrieb der Football Akademie Klasse(n) durch das zuständige Amt zu informieren.

126 Zudem vertrat die Kontrollabteilung nach nunmehr über 3-jährigem Bestehen die- ses Projekts „Football Akademie“ die Ansicht, dass das Amt für Familie, Bildung und Gesellschaft den Stadtsenat mit den zukünftig zu erwartenden Kosten für den laufenden Betrieb einer Football Akademie Klasse in allen 4 Schulstufen unter der Prämisse einer Maximalauslastung (30 Kinder pro Schulklasse pro Schuljahr) ein- gehend zu unterrichten hat.

127 Abschließend hielt es die Kontrollabteilung für angebracht, dieses Projekt „Moder- nisierung & Neuausrichtung eines neuen Sportschwerpunktes an der NMS Höt- ting-West“ – der Projektstart erfolgte im Jahr 2012 – hinsichtlich seiner Wirkungs- orientierung und seiner Kosten-Nutzen-Relation einer eingehenden Evaluierung von Seiten des Amtes für Familie, Bildung und Gesellschaft zu unterziehen.

Im seinerzeitigen Anhörungsverfahren teilte die Magistratsabteilung V/Gesell- schaft, Kultur, Gesundheit und Sport mit, dass eine Evaluierung des Projekts be- reits in die Wege geleitet wurde sowie in Kürze eine ausführliche Information an den Stadtsenat erfolgen wird. In diesem Bericht sollen auch Perspektiven betref- fend die künftige Entwicklung dieses Schulprojektes enthalten sein. Insbesondere in Hinblick auf die Höhe der Projektkosten und auf die Feststellung der Kontrollab- teilung, wonach die Stadt Innsbruck hier eine freiwillige Leistung erbringt, die über ihre eigentlichen Aufgaben als Schulerhalterin hinausgeht.

Zu den diesbezüglichen Empfehlungen und Anregungen der Kontrollabteilung be- richtete die geprüfte Dienststelle im Rahmen der Follow up – Einschau 2015, dass der Stadtsenat mit Beschluss vom 17.02.2016 den Amtsantrag vom 27.01.2016, V-1062/2016, angenommen hat.

Den Empfehlungen der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 97 128 Auf Grund einer stetigen Zunahme der Aufwendungen für die Football Akademie im Beobachtungszeitraum 2012 – 2014 regte die Kontrollabteilung in diesem Zu- sammenhang an, ehestmöglich Verhandlungen mit dem zuständigen Verein „Football Akademie“ aufzunehmen, um eine finanzielle Begrenzung der Schulpro- jektkosten festzusetzen.

Im Rahmen der Stellungnahme wurde damals mitgeteilt, dass aus Sicht des Amtes für Familie, Bildung und Gesellschaft eine Begrenzung bzw. Reduzierung der Schulprojektkosten mit einer konzeptionellen Neuausrichtung des Projekts einher- gehen müsste. Diese könnte sich aus einer stärkeren Einbindung der an der NMS Hötting-West beschäftigten SportpädagogInnen und damit einer Reduktion der ex- ternen TrainerInnenstunden ergeben.

Im Zuge der Follow up – Einschau 2015 informierte die geprüfte Dienststelle die Kontrollabteilung darüber, dass nach mehreren Verhandlungen mit dem Verein „Football Akademie“ eine deutliche Reduktion der jährlichen Gesamtkosten auf € 35.000,00 erwirkt werden konnte. Ergänzend übermittelte der Leiter des zustän- digen Amtes das entsprechende Angebot des Vereins „Football Akademie“ für das Kalenderjahr 2016.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

129 Der Verein „Spielflagfootball – ASKÖ Förderverein von Flag Football in Schulen“ (in Folge Spielflagfootball) hat im Schuljahr 2011/2012 in Kooperation mit dem einstigen Amt für Familie, Bildung und Gesellschaft erstmals für alle Neuen Mittel- schulen am Bildungsstandort Innsbruck eine Flag Football Schülerliga veranstaltet.

Im Rahmen einer stichprobenartigen Überprüfung einer Honorarnote des Vereins „Spielflagfootball“ hat die Kontrollabteilung festgestellt, dass die geleisteten Aus- bildungsstunden in Flag Football mit den Schülern der NMS in den Winter- und Frühjahrsmonaten pauschal als pädagogische Betreuung abgerechnet werden.

In diesem Zusammenhang regte die Kontrollabteilung an, detailliertere Leistungs- nachweise hinsichtlich der erbrachten Trainingsstunden einzufordern.

Im Anhörungsverfahren berichtete die MA V/Gesellschaft, Kultur, Gesundheit und Sport der Kontrollabteilung, dass bereits detaillierte Leistungsnachweise angefor- dert wurden.

Ergänzend dazu wurden der Kontrollabteilung anlässlich der Follow up – Einschau 2015 ausführliche Leistungsnachweise in Form von Lehrauftrittsbestätigungen so- wie Trainerzuteilungen des Vereins „Spielflagfootball“ übermittelt.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

130 Die Kontrollabteilung erkannte im Zuge der Einschau in die bereitgestellten Unter- lagen, dass der ausrichtende Verein „Spielflagfootball“ dem Amt für Familie, Bil- dung und Gesellschaft für das Schuljahr 2014/2015 einen Kostenvoranschlag er- stellte, in dem die unterschiedlichen Positionen, wie pädagogische Betreuung, Ko- ordination, Ausrüstung, Gameday usw., aufgelistet waren. Ergänzend wurde noch ……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 98 eine Einnahmen-Ausgaben-Rechnung für den abschließenden Turniertag „Game- day“ ausgearbeitet, wobei als Einnahmen Sponsorengelder von Firmen aus unter- schiedlichen Wirtschaftszweigen (Bankensektor, Energieversorgung, Sicherheits- branche, …) veranschlagt wurden.

Der Vollständigkeit halber erwähnte die Kontrollabteilung, dass bei Ausbleiben der externen Fördergelder das prüfungsrelevante Amt die gesamten Ausgaben dieser freiwilligen schulbezogenen Veranstaltung zu tragen hat.

Auf Grund der sprunghaften Entwicklung der Aufwendungen für die Flag Football Schülerliga Innsbruck in den vergangenen Kalenderjahren (2012 – 2014) empfahl die Kontrollabteilung aus Gründen einer ebenmäßigeren Planbarkeit der städti- schen Finanzmittel, die gesamten Projektkosten der Flag Football Schülerliga der Höhe nach zu begrenzen.

Im Zuge des Anhörungsverfahrens teilte die Magistratsabteilung V mit, dass im Zusammenhang mit dem vorgegebenen Sparziel für das städtische Budgetjahr 2016 eine Begrenzung der Projektkosten für die Flag Football Schülerliga und den Gameday notwendig ist.

Im Rahmen der aktuellen Follow up – Einschau 2015 erläuterte der Leiter des Am- tes für Schule und Bildung in seiner Stellungnahme, dass in Anbetracht der großen Breitenwirkung und Motivation zur Bewegung, die dieses Projekt erziele, die Flag Football Schülerliga auch in Zukunft nach Maßgabe der budgetären Möglichkeiten des Amtes weitergeführt werden sollte. Die jährlichen Kosten werden sich auf rund € 16.000,00 belaufen. Der Stadtsenat hat mit Beschluss vom 17.02.2016 diesem schulbezogenen Projekt zugestimmt.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

131 Eine ursprünglich im Referat Bezirksschulangelegenheiten des Amtes für Familie, Bildung und Gesellschaft tätige Mitarbeiterin war nach Rücksprache mit dem Leiter des Referates Schulverwaltung zum Prüfungszeitpunkt der Kontrollabteilung (auch) mit Aufgaben der Schulverwaltung beschäftigt. Zum Zeitpunkt der damali- gen Prüfung der Kontrollabteilung waren im Amt für Familie, Bildung und Gesell- schaft bzw. im Referat Schulverwaltung (aufgaben-)organisatorische Änderungen angedacht. Diese Änderungen standen unter anderem auch im Zusammenhang mit der Auflösung des Referates Bezirksschulangelegenheiten bzw. dem Umstand, dass die betroffene Mitarbeiterin des seinerzeitigen Referates Bezirksschulangele- genheiten entsprechende Aufgaben der Schulverwaltung übernehmen konn- te/sollte.

Aus kostenrechnerischer Sicht war für die Kontrollabteilung auffallend, dass diese ursprünglich im Referat Bezirksschulangelegenheiten tätige Mitarbeiterin seit 01.01.2015 auf dem Kostenträger 524001 – Bildungskonzepte des Referates Bil- dungskonzepte und Subventionen verrechnet wurde.

Von der Kontrollabteilung wurde empfohlen, nach amts- bzw. referatsinterner Fest- legung der (neuen) Aufgabenverteilung die kostenrechnerische Zuordnung dieser Mitarbeiterin zu überprüfen und den tatsächlichen Gegebenheiten anzupassen.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 99 Im seinerzeitigen Anhörungsverfahren teilte die Fachdienststelle mit, dass die kos- tenrechnerische Zuordnung der Mitarbeiterin zum Referat Schulverwaltung bereits erfolgt sei. Der diesbezügliche Nachweis wurde im Rahmen der aktuellen Follow up – Einschau erbracht.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

6 Unternehmungen

6.1 Bericht über die Prüfung von Teilbereichen der Gebarung und Jahresrechnung 2013 der Olympia Sport- und Veranstaltungszentrum Innsbruck GmbH (Bericht vom 25.02.2015)

132 Zum Buchungs- bzw. Verrechnungsprocedere hinsichtlich der Gesellschafterzu- schüsse für die Investitions- (und Instandhaltungs-)finanzierung hielt die Kon- trollabteilung fest, dass in den prüfungsgegenständlichen Geschäftsjahren 2012 und 2013 mittels dieser Zuschüsse nicht nur aktivierte Investitionen der OSVI fi- nanziert worden sind. Diese Investitionszuschüsse dienten auch der Finanzierung von im jeweiligen Investitionsplan budgetierten Instandhaltungen. Konkret wurde im Jahr 2013 ein Gesamtbetrag in Höhe von € 250.803,42 (2012: € 226.576,21) an Instandhaltungen im Rahmen der Investitionsfinanzierung abgewickelt.

Buchhalterisch stellen diese Instandhaltungsaufwendungen naturgemäß Sofort- aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung dar. Diese Aufwendungen werden allerdings – wie beschrieben – mittels separater Investitionszuschüsse der OSVI- Gesellschafter bedeckt, welche bei Flüssigstellung in der Bilanzposition „Investiti- onszuschüsse“ anfänglich passiviert werden. Am Jahresende erfolgt eine ertrags- wirksame Auflösung der Investitionszuschüsse im korrespondierenden betragli- chen Ausmaß der jeweiligen Instandhaltungsaufwendungen, welche im Zuge der Investitionspläne abgewickelt worden sind. Letzten Endes belasten die so ver- buchten Aufwendungen für Instandhaltungen den Jahresfehlbetrag nicht, da diese mittels einer separaten ertragswirksamen Buchung (Auflösung Investitionszu- schüsse) in der Gewinn- und Verlustrechnung sozusagen „neutralisiert“ werden.

Wenngleich die Gesellschaftsteuer mit Abgabenänderungsgesetz 2014 ab 01.01.2016 abgeschafft worden ist, hielt die Kontrollabteilung fest, dass die Investi- tionszuschüsse zur Finanzierung der Instandhaltungen ihrer Meinung nach (bei Änderung der Budgetierungs-, Finanzierungs- und Buchungslogik) jedenfalls ge- sellschaftsteuerfrei abgewickelt hätten werden können. Dies hätte nach Einschät- zung der Kontrollabteilung bedingt, dass die bisher über die Investitionsfinanzie- rung erfassten Instandhaltungsaufwendungen nicht mittels Investitionszuschüssen bedeckt, sondern durch die Gesellschafter im Rahmen der Verlustabdeckung fi- nanziert worden wären. Durch diese Vorgehensweise hätte sich naturgemäß der jährliche Fehlbetrag um das Ausmaß der diesbezüglichen Instandhaltungsaufwen- dungen erhöht, nachdem die ertragswirksame Gegenbuchung (Auflösung Investi- tionszuschüsse) unterbleiben hätte müssen.

Eine derartige buchhalterische Abwicklung hätte nach Einschätzung der Kon- trollabteilung auch zu einer transparenteren Darstellung des Jahresfehlbetrages insofern beigetragen, als Instandhaltungskosten laufende Aufwendungen darstel- ……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 100 len und somit das Jahresergebnis (den Jahresfehlbetrag) belasten. Durch die auf- gezeigte bisherige buchhalterische Vorgehensweise wurde die „Ertragskraft“ der OSVI im beschriebenen Punkt aus Sicht der Kontrollabteilung besser dargestellt, als dies der Fall war.

Die Kontrollabteilung empfahl der OSVI, die bisher erfolgte (buchhalterische) Ab- wicklung von Teilen der Instandhaltungsaufwendungen im Rahmen der Investiti- onsfinanzierung (Investitionszuschüsse) zu überdenken. Als transparentere Finan- zierungs- und Buchungsvariante hätte sich die Erfassung als Sofortaufwand ohne ertragswirksame Gegenbuchung und damit verbunden die Finanzierung über die Verlustabdeckung angeboten. Dies hätte zumindest noch für das Jahr 2015 den zusätzlichen Vorteil gebracht, dass dieser betragliche Instandhaltungsteil gesell- schaftsteuerfrei gestellt hätte werden können.

In der dazu abgegebenen Stellungnahme informierte der Geschäftsführer darüber, dass der OSVI am 11.02.2015 die Entscheidung des Bundesfinanzgerichtes zur Beschwerde über die Gesellschaftsteuer des Jahres 2012 zugestellt worden wäre. Darin sei der vorgebrachten Argumentation und den Beschwerdegründen der OSVI weitgehend gefolgt worden. Daraus hätte sich nicht nur für das Jahr 2012 eine Steuergutschrift für die OSVI ergeben, sondern sei darüber hinaus auch noch mit entsprechenden Rückzahlungen für die Jahre 2007 bis 2011 in einem nicht unerheblichen Ausmaß zu rechnen gewesen. Für die Jahre 2013 und 2014 (sowie aller Voraussicht nach auch für das Jahr 2015) wäre auf der Grundlage der BFG- Entscheidung keine Gesellschaftsteuerpflicht gegeben. Die Gutschrift für das Jahr 2012 in der Höhe von € 21.348,85 war zum damaligen Zeitpunkt bei der OSVI be- reits eingelangt.

Zur aktuellen Follow up – Einschau 2015 informierte die OSVI darüber, dass die Einsprüche betreffend die Gesellschaftsteuer für die Jahre 2007 bis 2011 sowie für das Jahr 2013 derzeit beim Finanzamt in Bearbeitung und die diesbezüglichen Entscheidungen noch ausständig wären.

Zur Empfehlung der Kontrollabteilung im Zusammenhang mit der Änderung der buchhalterischen Erfassung von Teilen der Instandhaltungsaufwendungen im Rahmen der Investitionsfinanzierung teilte der Geschäftsführer mit, dass die Prü- fung der Umstellung dieser seit Bestehen der OSVI praktizierten Vorgangsweise noch nicht abgeschlossen sei. Die Problematik aus Sicht der OSVI liege im We- sentlichen darin, dass sich bei der Beschlussfassung des Wirtschaftsplanes, ins- besondere im Bereich des Investitionsplanes, in sehr vielen Fällen aufgrund des Projektstandes noch nicht feststellen lasse, ob es sich um eine echte Investition oder um eine Großinstandhaltung handle. Eine entsprechende Vorlage an den Aufsichtsrat und an die Generalversammlung sei für das Jahr 2016 vorgesehen.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde teilweise entsprochen.

133 Die OSVI hatte für den prüfungsrelevanten Zeitraum der Jahre 2012 bis 2013 zwei laufende Betriebsführungsverträge mit der Stadt Innsbruck abgeschlossen. Einer dieser Verträge betraf die Betriebsführung des ehemaligen „WUB-Areals“ und der andere regelte die Betriebsführung des Objektes Paschbergweg 3 – „Funsport- zentrum Innsbruck“. Die Führung des Betriebes im Funsportzentrum ist im Jahr 2014 eingestellt worden.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 101 Der Betriebsführungsvertrag hinsichtlich des Funsportzentrums Innsbruck wurde zum Zweck der Organisation und Führung eines Sportbetriebes zwischen der Stadt Innsbruck und der OSVI am 25.11.2009 vom Geschäftsführer der OSVI un- terfertigt.

Das Vertragsverhältnis zwischen der OSVI und der Stadt Innsbruck wurde für die Zeit vom 07.02.2009 bis 30.06.2010 abgeschlossen und verlängerte sich um je- weils zwölf Monate, sofern es nicht von einem der beiden Vertragspartner unter Einhaltung einer Kündigungsfrist von 6 Monaten zum 30.06. eines jeden Jahres mittels eingeschriebenen Briefes gekündigt worden wäre. Der Kontrollabteilung wurde mitgeteilt, dass der Sportbetrieb im Sommer 2014 eingestellt wurde. Eine Kündigung wie hier beschrieben bzw. eine schriftliche Vereinbarung über die Be- endigung des Betriebsführungsvertrages ist bis zum Zeitpunkt der Einschau der Kontrollabteilung nicht durchgeführt worden. Die Kontrollabteilung empfahl daher, eine schriftliche Kündigung des Betriebsführungsvertrages im beiderseitigen Ein- vernehmen zu erwirken.

Im Anhörungsverfahren der Prüfeinschau wurde der Kontrollabteilung mitgeteilt, dass der betreffende Betriebsführungsvertrag mit Beschluss des Stadtsenates vom 17.12.2014 in beiderseitigem Einvernehmen rückwirkend mit 15.07.2014 auf- gelöst worden ist.

Eine entsprechende Vertragskündigung wurde der Kontrollabteilung nun im Zuge der Follow – up Einschau 2015 beigebracht.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

134 Der zweite Betriebsführungsvertrag zwischen der Stadt Innsbruck und der OSVI wurde im Dezember 2011 mit dem Zweck der Organisation und Führung eines Sportbetriebes, insbesondere einer Skaterhalle, unterfertigt. Diese Betriebsführung (es besteht Betriebspflicht) erfolgt unter Beachtung der von der Stadt festzulegen- den Betriebsbedingungen und Nutzungsentgelte in deren Namen und auf deren Rechnung. Die Stadt ersetzt der OSVI die durch die vertragsgemäße Betriebsfüh- rung verursachten Instandsetzungsaufwendungen sowie den gemäß Kostenstel- lenrechnung der OSVI dieser Betriebsführung zugeordneten direkten Personal- aufwand laut der zu führenden Zeiterfassung, welche der Stadt vierteljährlich zu übermitteln ist. Darüber hinaus erhielt die OSVI (gemäß Vertrag) zur Abdeckung der Overheadkosten und des allgemeinen Verwaltungsaufwandes 15 % der für die Betriebsführung anfallenden Gesamtkosten (Personal- und Bewirtschaftungskos- ten), jedoch maximal € 30.000,00 netto p.a.

Die OSVI wurde weiters verpflichtet, mit der Stadt Innsbruck vierteljährlich (zum 15.04., 15.07., 15.10. und 15.01. eines jeden Jahres) abzurechnen. Der Leiter des Rechnungswesens der OSVI konnte der Kontrollabteilung plausibel erklären, dass der wirtschaftliche und zeitliche Aufwand einer Abrechnung im Quartalsrhythmus aus seiner Sicht nicht zu rechtfertigen sei und daher eine halbjährliche Rech- nungslegung praktiziert wird.

Die Kontrollabteilung empfahl daher, die Abrechnungszeiträume im Betriebsfüh- rungsvertrag den tatsächlichen Gegebenheiten anzupassen und eine halbjährliche Abrechnung vertraglich festzulegen, wobei bei dieser Gelegenheit auch eine mo- natliche Akontozahlung der Stadt Innsbruck vereinbart werden sollte, um den Ef-

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 102 fekt der Vorfinanzierung der OSVI durch das längere Abrechnungsintervall nicht überverhältnismäßig auszuweiten.

Im geschilderten Sachverhalt wurde die Kontrollabteilung im Anhörungsverfahren darüber informiert, dass eine Anpassung des Betriebsführungsvertrages an die tatsächlichen Gegebenheiten für 2015 angestrebt werde.

Die Nachfrage der Kontrollabteilung bezüglich des Umsetzungsstandes der ge- planten Anpassung ergab, dass ein Vertragsentwurf mit den eingearbeiteten Emp- fehlungen aufliege und dieser noch im ersten Quartal des Jahres 2016 dem Stadt- senat vorgelegt werde. Der in Rede stehende Entwurf wurde der Kontrollabteilung im Zuge der Follow up – Einschau 2015 übermittelt.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wird in Zukunft entsprochen werden.

135 Im Zusammenhang mit dem Betriebsführungsvertrag wurde seitens der Kontrollab- teilung auch eine Empfehlung betreffend der Provisionsberechnung ausgespro- chen. Aus Sicht der Kontrollabteilung ist eine Provisionsberechnung, die sich nur an den Betriebsaufwendungen des Betreibers und den Kosten für Instandhal- tungsmaßnahmen bzw. Investitionen orientiert, kritisch zu hinterfragen. Auch wenn eine Deckelung (€ 30.000,00) vorliegt, wird bei dieser Handhabung die Erzielung von Betriebseinnahmen in den Hintergrund gedrängt. Die Tatsache, dass die Pro- vision – lt. derzeit gültigem Betriebsführungsvertrag – von den Aufwendungen der OSVI (Personal- und Bewirtschaftungskosten) berechnet wird, bringt es mit sich, dass auch Anlagegüter zur Provisionsberechnung herangezogen wurden. Die Pro- vision und deren Umsatzsteueranteil erhöhen die Anschaffungskosten (bezogen auf den Nettoanschaffungspreis) für die Stadt Innsbruck um 18 %. Die Kontrollab- teilung regte daher an, die derzeitige Provisionsberechnung zu überdenken und auch ertragsorientierte Faktoren (zum Beispiel: Erlöse, Auslastung, Zutritte, Betei- ligung an Sponsoreinnahmen) in die Berechnung einfließen zu lassen.

Laut der Stellungnahme zum Prüfungsergebnis wurde eine Überarbeitung des Betriebsführungsvertrages auch in Hinblick auf diese Thematik zugesagt.

Der bereits angesprochene Vertragsentwurf (vorgesehene Beschlussfassung im ersten Quartal 2016) sieht nun bei der Provisionsberechnung ertragsorientierte Faktoren als Berechnungsbasis vor.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wird in Zukunft entsprochen werden.

136 Von der Kontrollabteilung wurde eine Zusammenführung der Rechnungsbeträge der OSVI für die Betriebsführung an die Stadt Innsbruck und den Einnahmen der Nutzungsentgelte im Namen und auf Rechnung der Stadt Innsbruck erarbeitet.

Die Einnahmen im Namen und auf Rechnung der Stadt Innsbruck wurden bei der Stadt Innsbruck im hoheitlichen Unterabschnitt (UA) 263000 – Turn- und Sporthal- len auf der Post 824100 (Vermietung und Verpachtung) verbucht. Die lt. Rech- nungslegung von der OSVI vorgeschriebenen Beträge zahlte die Stadt Innsbruck hingegen über den UA 894000 – Veranstaltungszentren und Vereinsheime aus. In Bezug auf die Verwendung bzw. Bebuchung von Unterabschnitten erläutert die ……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 103 VRV, dass die Zuordnung von Gebarungsfällen zu bestimmten Abschnitten und Unterabschnitten nach funktionellen Gesichtspunkten zu erfolgen hat, wobei für gleichartige oder artverwandte Aufgaben grundsätzlich derselbe Ansatz zu ver- wenden ist. Die Kontrollabteilung empfahl der Stadt Innsbruck bei zukünftigen Budgetierungen daher, sämtliche Einnahme- und Ausgabepositionen der Skater- halle im Unterabschnitt 263000 – Turn- und Sporthallen zu veranschlagen.

Das städtische Amt für Finanzverwaltung und Wirtschaft informierte die Kontrollab- teilung in der Stellungnahme darüber, dass der Empfehlung entsprochen werde. Mit dem städtischen Voranschlag 2016 wollte das genannte Amt die Verrechnung neu organisieren und sollte diese durch das Amt für Sport in der MA V erfolgen.

Zum Umsetzungsstand in dieser Sache befragt, berichtete das Amt für Finanzver- waltung und Wirtschaft anlässlich der Follow up – Einschau 2015, dass die Be- triebsführung durch die OSVI von der Stadt Innsbruck beauftragt sei und deshalb die Verbuchung im UA 894000 – Veranstaltungszentren und Vereinsheime in der Beteiligungsverwaltung erfolge und diese Abwicklung sich zudem positiv auf das Maastricht-Ergebnis auswirke.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde aus erwähnten Gründen nicht entsprochen.

137 Im Konnex mit der Anschaffung von Anlagegütern durch die OSVI – im Rahmen des laufenden Betriebsführungsvertrages – ergaben Nachforschungen der Kon- trollabteilung, dass diese Gegenstände nicht im städtischen Inventarverzeichnis erfasst wurden und somit auch nicht in den städtischen Vermögensnachweis ein- geflossen sind. Die Rechnungen sind von der OSVI an das Amt für Sport übermit- telt worden, wo eine weitere Bearbeitung in Zusammenarbeit mit dem zuständigen Referat Vermögensrechnung/Kosten- und Leistungsrechnung noch nicht durchge- führt wurde. Zum Zwecke der Inventarisierung der Anlagegüter in der Skaterhalle empfahl die Kontrollabteilung, dass das Amt für Sport in Abstimmung mit dem Re- ferat Vermögensrechnung/Kosten- und Leistungsrechnung eine Bestandsaufnah- me bzw. Inventarisierung durchführen sollte.

Das Amt für Sport teilte der Kontrollabteilung in der an die Prüfung anschließenden Stellungnahme mit, dass die Inventarisierung der Anlagegüter der WUB Halle im Jahr 2015 (spätestens 2016) erfolgen werde.

In der gegenständlichen Follow up – Einschau 2015 wurde der Kontrollabteilung vom Amt für Sport ein Inventarverzeichnis der WUB Halle übermittelt.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

138 Zur Abwicklung des Zahlungsverkehrs bestanden bei der OSVI zum Zeitpunkt der Prüfung zwei Bankkonten, welche bei verschiedenen Kreditinstituten (Bank A und Bank B) geführt worden sind.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 104 Nach Prüfung der von den Banken im Rahmen der Quartalsabschlüsse verrechne- ten Sollzinsen und Gebühren bzw. der damit im Zusammenhang stehenden kondi- tionellen Ausstattung der beiden Konten wurden von der Kontrollabteilung einige Beanstandungen getroffen.

Generell merkte die Kontrollabteilung an, dass die Höhe der von den Banken ver- rechneten Abschlusspositionen (Sollzinsen, Rahmenprovision, Verlängerungs- bzw. Evidenzprovision, Verwaltungskostenbeitrag) zwischen der OSVI und den Banken nicht in separaten schriftlichen Kreditverträgen vereinbart worden ist. Die Mitteilung über deren Verrechnungshöhe erfolgte im Wege des Kontoauszuges und wurde von der OSVI so zur Kenntnis genommen.

Die Kontrollabteilung empfahl aus prinzipiellen Gründen, die bei den Banken A und B bestehenden Kreditrahmen durch den Abschluss von schriftlichen Kreditverträ- gen zu dokumentieren. In diesen Verträgen sollten aus Sicht der Kontrollabteilung die Höhe sowie die Zinsbindung des Sollzinssatzes geregelt werden. Betreffend die Rahmenprovisionen (0,50 % p.a. der mündlich vereinbarten Kreditrahmen) machte die Kontrollabteilung deutlich, dass die Verrechnung unabhängig von einer allfälligen Ausnutzung des Kreditrahmens erfolgte. Diesbezüglich empfahl die Kon- trollabteilung der OSVI zu versuchen, mit den Banken eine ausnutzungsabhängige Regelung zu treffen. Hinsichtlich des Verwaltungskostenbeitrages bei Bank B von 0,06 % p.a. empfahl die Kontrollabteilung, mit der Bank über einen Verzicht auf diesen Beitrag zu verhandeln. In Bezug auf die jährlichen Verlängerungsprovisio- nen (für die mündlich vereinbarten Kreditrahmen) empfahl die Kontrollabteilung den Versuch zu unternehmen, die Kreditrahmen mit den Banken bis auf weiteres bzw. zumindest für eine längere Laufzeit (beispielsweise 5 Jahre oder länger) zu vereinbaren. Dies hätte nach Einschätzung der Kontrollabteilung den Vorteil, dass die jährlichen Verlängerungsprovisionen eingespart werden könnten.

In Ihrer seinerzeit dazu abgegebenen Stellungnahme informierte die OSVI dar- über, dass den Empfehlungen der Kontrollabteilung nachgekommen werde bzw. diese damals auch schon teilweise umgesetzt worden wären.

Aktuell berichtete der Geschäftsführer der OSVI, dass nach entsprechenden Ver- tragsverhandlungen mit den bisherigen Partnern (Bank A und Bank B) die beiden Bankverbindungen auf eine (bei Bank A) reduziert worden sind. Sämtliche Vor- schläge der Kontrollabteilung wären im neuen mit 15.06.2015 datierten Kontokor- rentkreditvertrag abgearbeitet worden. Als Nachweis wurde der Kontrollabteilung eine Kopie der beiderseits unterfertigen Kreditvereinbarung zur Verfügung gestellt, woraus eine maßgebliche konditionelle Verbesserung entsprechend den Empfeh- lungen der Kontrollabteilung ableitbar war.

Den Empfehlungen der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

139 Zwischen der OSVI und dem HCI wurde eine (Sponsor-)Vereinbarung für die Spielsaisonen 2011/2012 und 2012/2013 unterzeichnet. Als finanzielle Gegen- leistung für die vom Verein zu erbringenden Leistungen war von der OSVI ein Gesamtbetrag in Höhe von € 20.000,00 festgelegt. Auch für die Jahre (nicht Spielsaisonen) 2013 und 2014 wurde zwischen OSVI und HCI eine (Spon- sor-)Vereinbarung abgeschlossen. Als Gegenleistung für die vom Verein zu erbringenden Leistungen war von der OSVI ein jährlicher Betrag in Höhe von € 20.000,00 vorgesehen. Das ursprünglich für die Spielsaisonen 2011/2012 und

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 105 2012/2013 bestandene Sponsorvolumen wurde somit aus finanzieller Sicht deut- lich ausgeweitet.

Diese (Sponsor-)Vereinbarungen wurden vom Geschäftsführer in seiner Kompe- tenz unterschrieben. Separate Gremialbeschlüsse waren nach Einschätzung der Kontrollabteilung nicht erforderlich.

Die Kontrollabteilung vertrat die Meinung, dass es nicht Aufgabe der OSVI sein sollte, Vereine bzw. Geschäftspartner zu sponsern bzw. zu subventionieren. Falls von der OSVI dennoch punktuell Sponsoring- oder Subventionsbeiträge gewährt werden (müssen), empfahl die Kontrollabteilung dem Geschäftsführer, den Auf- sichtsrat und/oder die Generalversammlung darüber zumindest ausdrücklich zu in- formieren. Nach Einschätzung der Kontrollabteilung war es durchaus überlegens- wert, die Genehmigungskompetenz für Sponsor- bzw. Subventionsbeiträge der OSVI dem Aufsichtsrat oder der Generalversammlung zuzuschreiben. Dafür wären entsprechende Änderungen der (gesellschafts-)vertraglichen Grundlagen erforder- lich gewesen.

Im Anhörungsverfahren argumentierte der Geschäftsführer der OSVI den wirt- schaftlichen Hintergrund der mit dem HCI abgeschlossenen Sponsorvereinbarun- gen. Weiters wurde von ihm zugesagt, der Empfehlung der Kontrollabteilung zur Vorlage an den Aufsichtsrat zu folgen.

Zur Follow up – Einschau 2015 informierte der Geschäftsführer der OSVI darüber, dass die Sponsoringvereinbarungen der OSVI (mit dem FC Wacker Innsbruck und dem HCI) in den Sitzungen des Aufsichtsrates und der Generalversammlung des Jahres 2015 behandelt und durch entsprechende Beschlüsse der Generalver- sammlung freigegeben worden wären. Als Nachweis wurden Auszüge aus den je- weiligen Sitzungsprotokollen beigebracht.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

140 Die Prüfung der Kontrollabteilung ergab, dass der von der OSVI für die Spielsaiso- nen 2011/2012 und 2012/2013 zu leistende Sponsorbetrag in Höhe von € 20.000,00 nicht tatsächlich ausbezahlt, sondern Anfang des Jahres 2012 mit of- fenen Forderungen der OSVI gegenüber dem HCI gegenverrechnet worden ist.

Verwundert zeigte sich die Kontrollabteilung zunächst allerdings darüber, dass im Hinblick auf den zum damaligen Prüfungszeitpunkt aktuellen Sponsorvertrag für die Kontrollabteilung keine Zahlungsflüsse bzw. Gegenverrechnungen der OSVI feststellbar waren. Dies vor allem auch deshalb, da die Vereinbarung in Punkt IV. (Leistungen an den HCI) zu den Zahlungsmodalitäten vorsah, dass ein Gesamtbe- trag von jeweils € 20.000,00 bis spätestens 31.12.2013 und 31.12.2014 zur Zah- lung fällig war.

Auffallend in der Beurteilung der Geschäftsbeziehung zwischen OSVI und dem HCI war für die Kontrollabteilung aus wirtschaftlicher Sicht die Entwicklung des für den Spiel- und Trainingsbetrieb des HCI geführten Kostenträgers. Insgesamt belief sich der erzielte Deckungsbeitrag im Jahr 2013 auf einen Betrag von € 72.150,47 bzw. im Vorjahr 2012 auf einen Betrag von € 116.999,20. Das entsprach einer Re- duzierung um € 44.848,73 bzw. 38,33 %. Diese Entwicklung war vordergründig auf

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 106 Steigerungen in den Bereichen „Materialaufwand und bezogene Leistungen“ sowie „sonstige betriebliche Aufwendungen“ zurückzuführen.

Die weiteren Recherchen der Kontrollabteilung ergaben, dass sich die größten Kostensteigerungen auf den Konten 5001 – Veranstaltungsaufwand, 7300 – Transporte durch Dritte und 7500 – Kosten für beigestelltes Personal errechneten. Die von der Kontrollabteilung vorgenommene vertiefte Einsichtnahme in die maß- geblichen Belege brachte das Ergebnis, dass im Bereich des Veranstaltungsauf- wandes von der OSVI Rechnungen eines Cateringunternehmens für die gastro- nomische Versorgung des VIP-Bereiches in der kleinen Eishalle anlässlich von Spielen des HCI bezahlt worden sind. Auf das Konto 7300 – Transporte durch Drit- te wurden Rechnungen eines Busunternehmens für Auswärtsfahrten des HCI (so- wohl für die Kampfmannschaft als auch für Nachwuchsmannschaften) eingewie- sen. Die Kosten für Security-Personal wurden von der OSVI ab September des Jahres 2013 über das Konto 7500 – Kosten für beigestelltes Personal überwiesen.

Weitere Nachforschungen der Kontrollabteilung zu diesen von der OSVI bezahlten Rechnungen für VIP-Catering und Busfahrten zu Auswärtsspielen ergaben, dass auch in den Jahren 2012 und 2014 in diesem Zusammenhang stehende Fakturen von der OSVI beglichen worden sind. Die Bezahlung von Rechnungen für VIP- Catering durch die OSVI erfolgte den Aufzeichnungen der Kostenträgerrechnung zufolge erstmals im Dezember 2012 und letztmalig im März 2014. In diesem Zeit- raum wurde ein Gesamtbetrag in Höhe von netto € 44.909,12 von der OSVI be- zahlt. Die Überweisung von Aufwendungen für Buskosten anlässlich von Aus- wärtsfahrten des HCI durch die OSVI begann im November des Jahres 2012 und endete ebenfalls im März 2014. Insgesamt wurde von der OSVI ein dahingehender Gesamtbetrag in Höhe von netto € 74.793,55 an das Busunternehmen überwie- sen.

Wie bereits erwähnt, war hinsichtlich des für das Jahr 2013 vereinbarten Sponso- ringbeitrages der OSVI in Höhe von € 20.000,00 für die Kontrollabteilung zum Prü- fungszeitpunkt Mitte November 2014 kein Zahlungsfluss feststellbar. Offenbar war die von der OSVI erfolgte Begleichung der Rechnungen für VIP-Catering und Bus- kosten die Ursache, weshalb der in der geltenden Sponsorvereinbarung festge- schriebene Beitrag der OSVI vom Verein bisher nicht separat eingefordert worden sind.

Die Kontrollabteilung hielt deutlich fest, dass es durch diese Vorgangsweise in Zusammenschau mit dem vertraglich vereinbarten Sponsorbeitrag der OSVI zu ei- ner maßgeblichen Überzahlung der OSVI gekommen ist. Nach Einschätzung der Kontrollabteilung ergab sich als Differenz zwischen den von der OSVI beglichenen Aufwendungen für VIP-Catering sowie Buskosten und den von der OSVI vertrag- lich zugesagten Sponsoringbeiträgen in Höhe von insgesamt € 40.000,00 eine Überzahlung der OSVI im betraglichen Ausmaß von € 79.702,67. Für die Kon- trollabteilung widersprach eine derartige Vorgehensweise dem Kriterium einer transparenten Abwicklung von Sponsorbeiträgen. Die Kontrollabteilung empfahl, ein derartiges Verrechnungsprocedere künftig zu unterlassen.

In seiner damals dazu abgegebenen Stellungnahme wurde vom Geschäftsführer der OSVI darauf verwiesen, dass die Problematik der Kostenübername bei einer internen Kontrolle im März 2014 erkannt und unverzüglich abgeändert worden wä- re. Die Empfehlung der Kontrollabteilung werde daher seit diesem Zeitpunkt ein- gehalten.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 107 Nachdem nach Meinung der Kontrollabteilung von der OSVI deutliche Überzah- lungen geleistet worden sind, wurde von ihr weiters empfohlen, eine Rückforde- rung dieser Mehrzahlungen der OSVI vom Verein zu prüfen bzw. vorzunehmen.

Im seinerzeitigen Anhörungsverfahren wurde vom Geschäftsführer der OSVI nochmals darauf hingewiesen, dass die aufgezeigte Thematik im März 2014 er- kannt worden wäre. Weiters wurden von ihm die näheren Umstände dargelegt, welche dazu geführt haben, dass diese Angelegenheit erst zum genannten Zeit- punkt evident geworden ist. Darüber hinaus beschrieb der Geschäftsführer konkre- te Änderungen in der periodischen Kostenüberwachung auf budgetärer und kos- tenrechnerischer Ebene. Letztlich wurde vom Geschäftsführer angekündigt, mit dem Thema Überzahlungen den Aufsichtsrat und die Generalversammlung zu be- fassen.

Zur aktuellen Follow up – Einschau 2015 berichtete der Geschäftsführer der OSVI, dass die Überzahlung in Höhe von (netto) € 79.702,67 im Jahr 2015 an den Verein verrechnet und von diesem (zurück-)bezahlt worden ist. Als Nachweis wurde der Kontrollabteilung die mit Datum 24.03.2015 durchgeführte Fakturierung an den HCI übermittelt. Weiters wurde der Kontrollabteilung die Offene-Posten-Liste zum Stichtag 26.01.2016 bereitgestellt, aus der hervorgeht, dass der Gesamtbetrag vom Verein im Wege von drei Teilzahlungen vom 03.03.2015, 17.04.2015 und 13.08.2015 beglichen worden ist.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

141 Zu den Kosten für Sicherheitspersonal stellte die Kontrollabteilung fest, dass diese infolge einer dahingehenden vertraglichen Neugestaltung seit September des Jah- res 2013 von der OSVI bezahlt worden sind. Nach Einsichtnahme in die zwischen OSVI und HCI abgeschlossenen Mietverträge war für die Kontrollabteilung ersicht- lich, dass erstmals im Mietvertrag für die Spielsaison 2011/2012 ausdrücklich ver- traglich festgeschrieben worden war, dass die Sicherheitskosten in dem vom HCI zu bezahlenden Mietzins enthalten sind und somit von der OSVI zu begleichen waren. Die für die vorigen Spielsaisonen abgeschlossenen Verträge sahen dies nicht explizit vor. Ganz im Gegenteil war in diesen Verträgen festgeschrieben, dass der Veranstalter (also der Verein) dafür so sorgen hatte, dass ausreichend Sicherheitskräfte für die Veranstaltung zur Verfügung standen. Dabei oblag die Auswahl eines oder mehrerer Sicherheitsdienste dem Veranstalter.

Für die Kontrollabteilung nicht verständlich war in diesem Zusammenhang der Umstand, dass der vom Verein zu bezahlende Tarif für die Hallenmiete vor dieser vertraglichen Umstellung betreffend die Sicherheitskosten gleich hoch war wie in dem zum damaligen Prüfungszeitpunkt aktuellen Vertrag. Anders formuliert wurde infolge des vertraglichen Transfers der Zahllast hinsichtlich des Security-Personals vom HCI an die OSVI der Tarif für die Hallenmiete nicht erhöht. Die Kontrollabtei- lung empfahl, die bestehende Vereinbarung bezüglich des Sicherheitsdienstes zu überdenken.

In seiner zu dieser Empfehlung ausführlichen Stellungnahme argumentierte der Geschäftsführer der OSVI anhand von vier konkreten Punkten, weshalb der Tarif für die Hallenmiete in seiner Höhe unverändert geblieben ist. Im Wesentlichen wurden diesbezüglich organisatorische Umstellungen ins Treffen geführt, welche der OSVI die Erzielung von zusätzlichen Einnahmen ermöglicht hätten bzw. er-

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 108 möglichen würden. Durch diese organisatorischen Änderungen sowie durch den parallel zu den Hockeyspielen stattfindenden Publikumseinlauf (inkl. Schlittschuh- verleih) wären zusätzliche Sicherheitspositionen notwendig. Aus diesen Gründen sei mit dem Verein letztlich die Übernahme von Sicherheitskosten vertraglich ver- einbart worden.

Aus vertraglicher Sicht wurde von der Kontrollabteilung darauf hingewiesen, dass die Regelung über den Sicherheitsdienst in den Vereinbarungen mit dem HCI seit der Saison 2011/2012 (also seit vertraglicher Umstellung dieser Thematik) ihrer Meinung nach missverständlich formuliert war. Einerseits wurde in den Vertrags- regelungen für den vom HCI zu bezahlenden Hallenmietzins festgehalten, dass dieser „alle Betriebskosten sowie die Sicherheitskosten“ beinhaltete. Andererseits war in derselben Vereinbarung im Rahmen des Vertragspunktes „Behördenmel- dung“ fixiert, dass der Veranstalter (also der HCI) auch dafür zu sorgen hat, dass ausreichend Sicherheitskräfte für die Veranstaltung zur Verfügung standen. Die Kontrollabteilung empfahl, die Zuständigkeit (und somit auch die Zahlungsver- pflichtung) für den Sicherheitsdienst im Mietvertrag mit dem HCI klarer zu regeln.

Die OSVI sagte im seinerzeitigen Anhörungsverfahren zu, der Anregung zur ver- traglichen Präzisierung zu entsprechen.

Aktuell bestätigte die OSVI, dass die Empfehlung der Kontrollabteilung im Mietver- trag für die Saison 2015/2016 vollinhaltlich berücksichtigt worden wäre. Als Nach- weis wurde der beiderseits unterfertigte Mietvertrag vom 01.08.2015 vorgelegt, aus welchem die durchgeführten vertraglichen Klarstellungen hervorgingen.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

142 Die in den passiven Rechnungsabgrenzungsposten per 31.12.2013 ausgewiesene (Rest-)Summe in Höhe von € 475.151,52 ging auf einen zwischen der OSVI und dem ÖSV im Jahr 2006 abgeschlossenen Mietvertragsnachtrag über Teile des am Areal der OSVI befindlichen ÖSV-Gebäudes zurück.

So wie es für die Kontrollabteilung aus den zur Verfügung gestellten Aktenstücken ersichtlich war, wurde das ÖSV-(Büro-)Gebäude größtenteils vom ÖSV selbst er- richtet. Die vom ÖSV erbauten Gebäudeteile gingen mit deren Errichtung in das Eigentum des damaligen Vermieters (Republik Österreich) über. Hinsichtlich die- ser Gebäudeteile besteht ein Mietvertrag (aus dem Jahr 1979) samt zwei Nachträ- gen (aus den Jahren 1990 und 1995), welche zwischen der Republik Österreich als damaliger Grund- und Gebäudeeigentümerin und dem ÖSV abgeschlossen worden sind. In diesen Mietverträgen wurde dem ÖSV das Bestandobjekt bis zum 10.10.2055 hauptmietzinsfrei zur Nutzung überlassen.

Die betroffene Liegenschaft wurde der Stadt Innsbruck vom Bund mit Schen- kungsvertrag aus dem Jahr 2000 unentgeltlich übertragen. Von der Stadt als Schenkungsnehmerin wurde unter anderem das mit dem ÖSV beschriebene Miet- verhältnis übernommen.

Mit Fruchtgenussvertrag aus dem Jahr 2004 räumte die Stadt Innsbruck der OSVI das Fruchtgenussrecht hinsichtlich der Liegenschaften (samt Gebäuden, Betriebs- anlagen, Nebenanlagen etc.) betreffend die Olympiahalle, die kleine Eishalle, die

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 109 Bob-, Rodel- und Skeletonbahn Igls und die Grundflächen des Fußballstadions Tivoli Neu ein.

Auf der vertraglichen Grundlage des mit der Stadt Innsbruck bestehenden Frucht- genussvertrages schloss die OSVI mit dem ÖSV im Jahr 2006 einen weiteren (somit dritten) Nachtrag zum ursprünglichen Mietvertrag ab. Inhaltlich betraf dieser Mietvertragsnachtrag die Anmietung des bis damals von der OSVI genutzten Erd- geschosses des Altgebäudes, in welchem sich seinerzeit unter anderem die Publi- kumsgarderobe der OSVI zu Durchführung des Publikumseislaufes befand.

Für die mietweise Überlassung dieser Flächen hatte der ÖSV an die OSVI verein- barungsgemäß einen Vorausmietzinspauschalbetrag in Höhe von (netto) € 560.000,00 zu bezahlen. Die Mietdauer wurde, angepasst an die bestehenden Verträge, für die Zeit bis in das Jahr 2055 festgesetzt.

Ergänzend merkte die Kontrollabteilung an, dass zum damaligen Prüfungszeit- punkt beabsichtigt war, das gesamte ÖSV-Gebäude bei einer allfälligen Realisie- rung des Projektes „Sportmedizin- und Therapiezentrum Olympia West“ abzurei- ßen. Dieses Projekt wurde in der Stadt Innsbruck federführend von der MA I – Amt für Präsidialanagelegenheiten – Referat Liegenschaftsangelegenheiten und von der MA IV – Amt für Finanzverwaltung und Wirtschaft – Referat Subventionswe- sen/Kalkulationen/Grundstücksbewertungen betreut. Im Zuge der diesbezüglichen Durchsicht der beschlossenen Stadtsenats- und Gemeinderatsvorlagen sowie des seinerzeit im Entwurf vorliegenden Baurechtsvertrages wurde die Kontrollabteilung darauf aufmerksam, dass die zuständigen städtischen Dienststellen offensichtlich keine Kenntnis über den zwischen der OSVI und dem ÖSV bestehenden (dritten) Mietvertragsnachtrag aus dem Jahr 2006 betreffend das Erdgeschoss des Altge- bäudes hatten. Dieser Umstand zeigte sich auch daran, dass im Entwurf des Bau- rechtsvertrages lediglich auf den Ursprungsmietvertrag aus dem Jahr 1979 sowie auf die beiden Nachträge aus den Jahren 1990 und 1995 Bezug genommen wur- de.

Die Kontrollabteilung empfahl der OSVI, sich in dieser Sache mit dem zuständigen Referat Liegenschaftsangelegenheiten der MA I in Verbindung zu setzen. Dies ei- nerseits deshalb, damit dort die vollständigen bestandvertraglichen Grundlagen betreffend das ÖSV-Gebäude bekannt sind. Andererseits deshalb, damit von den zuständigen städtischen Dienststellen eine allfällige Auswirkung auf die bisherigen Formulierungen des Baurechtsvertrages geprüft werden konnte.

Im seinerzeitigen Anhörungsverfahren bestätigte die damalige Leiterin des Refera- tes Liegenschaftsangelegenheiten der MA I, dass ihr der 3. Nachtrag zum Be- standvertrag über das ÖSV-Gebäude inzwischen von der OSVI übermittelt worden war und ihr somit vorlag. Von ihr wurde angekündigt, dass der vorgesehene Bau- rechtsvertrag für das Projekt Neubau Sportsklinik um diesen 3. Nachtrag ergänzt werde. Darüber hinaus wurde angekündigt, dass das Referat Liegenschaftsange- legenheiten mit der Finanzabteilung die notwendigen Abstimmungen vornehmen werde, ob dieser 3. Nachtrag Auswirkungen auf den Baurechtszins hatte. Einer ersten Stellungnahme der Finanzabteilung entsprechend war vermutlich keine wertmäßige Anpassung des Baurechtszinses erforderlich. Vielmehr war ihrer Ein- schätzung nach davon auszugehen, dass der vom ÖSV an die OSVI geleistete Vorausmietzinspauschalbetrag im Verhältnis dieser beiden Vertragsparteien zu klären und die Stadt Innsbruck jedenfalls schad- und klaglos zu halten sein würde. Es wäre vorgesehen gewesen, dass der Baurechtsvertrag sowohl von ÖSV und OSVI mitunterfertigt wird.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 110 Zum Projekt Neubau Sportklinik selbst teilte das Referat Liegenschaftsangelegen- heiten mit, dass damals nicht absehbar gewesen wäre, wann mit dem Abschluss des Baurechtsvertrages zu rechnen war, da entsprechend der seinerzeitigen Aus- kunft der Projektentwicklungsgesellschaft ein neuer Projektinvestor gesucht wer- den musste, der als Baurechtsnehmer auftritt.

Zur nochmaligen Rückfrage der Kontrollabteilung in dieser Angelegenheit im Rahmen der Follow up – Einschau 2015 teilte die nunmehrige Leiterin des Refera- tes Liegenschaftsangelegenheiten mit, dass sich die Dienststelle zuletzt am 28.05.2015 telefonisch bei der Projektentwicklungsgesellschaft nach dem damals aktuellen Stand erkundigt habe. Dabei sei darüber informiert worden, dass das Projekt Sportklinik zwar nicht zur Gänze „gestorben“ sei, jedoch mit den ursprüng- lich vorgesehenen Mietern nicht mehr realisiert werden könne. Seitens des städti- schen Referates Liegenschaftsangelegenheiten wären derzeit keine weiteren Schritte zu setzen.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

143 Im Hinblick auf die Tarifgestaltung der OSVI, machte die Kontrollabteilung darauf aufmerksam, dass ein Großteil der Vereine die Entgelte für die Benützung der Sportstätten von den Gesellschaftern in Form von Subventionen refundiert be- kommt. Der Bericht des Landesrechnungshofes Tirol (LRH) „Prüfung der Olympia Sport- und Veranstaltungszentrum Innsbruck GmbH“ aus dem Jahr 2009 behan- delte unter anderem ebenfalls die Tarifgestaltung der OSVI. Nach Ansicht des LRH sollte vermehrt eine differenzierte zielgruppenorientierte Tarifgestaltung vor- genommen werden. Als (ein) Ausfluss des LRH-Berichtes arbeitete ein Tarifaus- schuss (Unterausschuss des Aufsichtsrates) der OSVI ein Preismodell für Vereine aus. Ausgenommen davon waren das Landessportcenter sowie alle frei zugängli- chen Nutzungsbereiche. Im September 2011 wurde vom Geschäftsführer das neue Tarifmodell im Zuge eines Umlaufbeschlusses den Gesellschaftern zur Be- schlussfassung übermittelt und unterfertigt.

Basierend auf der zu diesem Zeitpunkt vorhandenen Kostenstellenrechnung und im Sinne einer einheitlichen und durchgängigen Tarifpolitik ist im Umlaufbeschluss ein Kostendeckungsgrad von 50 % für den Profibetrieb und 30 % für den Ama- teurbetrieb vorgeschlagen worden. Nachforschungen der Kontrollabteilung erga- ben, dass die Berechnungen – lt. den vorliegenden Unterlagen – des „Tarifmodel- les neu“ vorwiegend auf Zahlenmaterial der Kostenstellenrechnung des Jahres 2007 beruhten.

Zur nachhaltigen Absicherung der Deckungsgrade wurde im erwähnten Umlauf- beschluss für die Tarife (sowohl Profi- als auch Amateurbereich) eine Wertsiche- rung festgelegt. Aufgrund der Kostenstruktur der OSVI wurde ein Mischindex kon- struiert, der aus dem Verbraucherpreisindex (VPI) und dem „VPI für Strom Gas und andere Brennstoffe“ bestand. Die Kontrollabteilung konnte jedoch im Zuge der Einschau keine eindeutige Regelung über die Ausgangsbasis des Mischindex in den vorhandenen Prüfungsunterlagen festmachen. Die Kontrollabteilung regte da- her an, dass die Gesellschaft die Ausgangsbasis des Mischindex konkretisiert, um zukünftig eine nachvollziehbare Tarifanpassung sicherzustellen.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 111 Im Anhörungsverfahren wurde die Umsetzung der Empfehlung seitens der OSVI zugesagt und auch in der diesjährigen Follow up – Einschau 2015 wurde diese Absicht nochmals bestätigt und darauf hingewiesen, dass die Konkretisierung des Mischindex in Bearbeitung sei.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wird in Zukunft entsprochen werden.

144 Darüber hinaus war für die Kontrollabteilung eine jährliche Überprüfung bzw. Nachberechnung der erwähnten Kostendeckungsgrade (30 % für den Amateur- sport und 50 % für den Profibereich) nicht ersichtlich. Die Kontrollabteilung emp- fahl, dass die Kostendeckungsgrade, die bei der Beschlussfassung für die Einfüh- rung des „Tarifmodelles neu“ als Grundlage herangezogen und von der Gesell- schaft selbst vorgeschlagen wurden, jährlich überprüft und berechnet werden und dem Aufsichtsrat – als für die Tarifgestaltung zuständigem Gremium – vorgelegt werden. Aus Sicht der Kontrollabteilung werden somit künftig nicht nur äußere Ein- flussfaktoren des Mischindex bei der Tarifgestaltung berücksichtigt, sondern wer- den auch interne Faktoren dokumentiert, die sich auf die Kostenstellen auswirken.

In der Stellungnahme der OSVI zum seinerzeitigen Prüfbericht wurde der Kon- trollabteilung mitgeteilt, dass der Empfehlung entsprochen wird.

Zum Zeitpunkt der Follow up – Einschau 2015 befand sich – laut Auskunft der Ge- sellschaft – diese Empfehlung noch in Bearbeitung.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wird in Zukunft entsprochen werden.

145 Die seinerzeitige Einschau ergab des Weiteren, dass die OSVI Gästebobfahrten unter fachkundiger Führung und Aufsicht anbietet, um die Auslastung der Bob-, Rodel- und Skeletonbahn in Igls zu verbessern. Die Vermarktung dieser Fahrten wird entweder durch die OSVI direkt oder durch externe Vermittler auf Provisions- basis durchgeführt. Mit den jeweiligen Vermittlern wurden Verträge abgeschlos- sen, die auch Provisionsregelungen beinhalten. Bei einem dieser Unternehmen, welches auch WOK-Abfahrten anbietet, konnte der Kontrollabteilung kein diesbe- züglicher schriftlicher Vertrag, sondern nur zwei Aktennotizen aus den Jahren 2008 und 2011 vorgelegt werden. Das Schriftstück aus dem Jahr 2011 beinhaltete auch eine Sonderreglung für die Provisionsvermittlung eines überregionalen Ver- anstalters für die Saison 2011/2012. Die Einschau der Kontrollabteilung zeigte, dass nicht nur für die Saison 2011/2012, sondern auch für die weiteren Saisonen die genannte Sonderregelung bei der Provisionsberechnung angewandt wurde. Die Kontrollabteilung empfahl der OSVI, mit dem erwähnten Veranstalter einen schriftlichen Vertrag abzuschließen und auch die beschriebene Provisionsregelung hinsichtlich ihrer zeitlichen Gültigkeit zu prüfen und falls erforderlich neu festzule- gen.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 112 Im Rahmen des Anhörungsverfahrens berichtete die OSVI, dass diese Empfeh- lung bereits umgesetzt wurde. Die Beibringung des schriftlichen und unterfertigen Vertrages erfolgte mit der gegenständlichen Follow up – Einschau 2015.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

146 Mit einem Rennrodelclub wurde 2013 ein Vertrag über die Vermarktung und Ver- mittlung sowie die Veranstaltung von Sommerbobaktivitäten auf der Bob-, Rodel- und Skeletonbahn abgeschlossen. Die OSVI und der Rodelclub einigten sich auf einen Stundensatz für die Nutzung des Bahnkörpers und eine Pauschale für die Nutzung eines zur Verfügung gestellten Raumes. Für beide Beträge wurde eine Wertsicherung festgeschrieben. Diese Valorisierung sollte jährlich (erstmalig ab 01.01.2014) vorgenommen werden und richtete sich nach dem VPI 2005. Die von der Kontrollabteilung angestellten Berechnungen ergaben, dass die Wertanpas- sungen im Jahr 2014 nicht vorgenommen worden sind und bei den Vorschreibun- gen der Rechnungsbeträge somit nicht berücksichtigt wurden. Die Kontrollabtei- lung empfahl, künftig die entsprechende Wertanpassung durchzuführen und eine Nachverrechnung der Beträge für das Jahr 2014 vorzunehmen.

Laut Stellungnahme der OSVI wurde zugesichert, diese Empfehlung ebenfalls umzusetzen.

Auch in dieser Angelegenheit konnte im Zuge der Follow up – Einschau 2015 ein Nachweis der entsprechenden Realisierung an die Kontrollabteilung übermittelt werden.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

147 Die OSVI beschäftigte zum Prüfungszeitpunkt (Oktober 2014) 62 Arbeitnehmer, davon 10 halbtägig bzw. auf Basis Teilzeit. Weitere 6 Personen standen in einem geringfügigen Beschäftigungsverhältnis. 34 Belegschaftsmitglieder befanden sich im Angestelltenverhältnis, die restlichen 28 in einem Arbeiterverhältnis. Umgelegt auf das zeitliche Ausmaß ihrer Beschäftigung entsprach dies zum Prüfungszeit- punkt 59 Vollbeschäftigten.

Im Zusammenhang mit der Beschäftigung von Behinderten wies die Kontrollabtei- lung darauf hin, dass Arbeitslöhne von Bediensteten, die zu den begünstigten Behinderten im Sinne des BEinstG zählen, sowohl nach dem KommStG 1993 steuerbefreit als auch nach dem FLAG 1967 i.d.g.F. von der Entrichtung des Dienstgeberbeitrages befreit sind. Die entsprechenden Kriterien waren im Lohn- programm der OSVI nicht hinterlegt, was im Jahr 2013 einen Abgabenmehrauf- wand in der Höhe von € 1,9 Tsd. nach sich gezogen hat. Die Kontrollabteilung empfahl, diesen Fehler zu bereinigen.

Im Anhörungsverfahren teilte die OSVI mit, dass die Empfehlung bereits umge- setzt worden wäre.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 113 Die Gesellschaft ließ der Kontrollabteilung eine Dokumentation der zugesagten Umsetzung während der diesjährigen Follow up – Einschau 2015 zukommen. Die Bereinigung der zu viel bezahlten Kommunalsteuer konnte von der Kontrollabtei- lung somit nachvollzogen werden.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

148 Im Rahmen der Bemühungen, eine flexiblere Arbeitszeitgestaltung zu erreichen, hat die OSVI im Jahr 2008 für Verwaltungsangestellte die Gleitarbeitszeit einge- führt. In diesem Zusammenhang wurde der Kontrollabteilung eine mit 20.12.2007 datierte, allerdings nicht unterfertigte Betriebsvereinbarung vorgelegt. In den Ar- beitsverträgen selbst findet sich kein Hinweis auf die Gleitarbeitszeit. Die Kon- trollabteilung wies darauf hin, dass gemäß § 4 b AZG in Betrieben mit Betriebsrat die gleitende Arbeitszeit durch Betriebsvereinbarung geregelt werden muss, deren Rechtskraft naturgemäß erst mit der Unterfertigung der Parteien eintritt.

Die Kontrollabteilung empfahl, dieses Versäumnis nachzuholen. Nachdem auch die bestehende Betriebsvereinbarung (vom 01.12.2004) über die Festsetzung der Arbeitszeit in weiten Teilen nicht mehr den aktuellen Gegebenheiten entspricht, wurde weiters angeregt, diese inhaltlich zu überarbeiten.

In der Stellungnahme zum Prüfbericht wurde eine Umsetzung zugesichert, die mit der Beibringung einer unterfertigten Betriebsvereinbarung im Zuge der Follow up – Einschau 2015 bestätigt wurde.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

149 Auf der Basis eines Beschlusses der Generalversammlung (vom 09.08.2002) hat der frühere Geschäftsführer der OSVI Anspruch auf eine lebenslange Firmenpen- sion. Diese belastete die Gesellschaft im Jahr 2013 mit € 12,3 Tsd. Die Firmen- pension ist wertgesichert und orientiert sich an der Entwicklung des Gehaltes eines Beamten der Dienstklasse V, Gehaltsstufe 2. Der gegenständliche Gehalts- ansatz ist per 01.03.2014 um 1,4 % zuzüglich eines Fixbetrages in der Höhe von € 14,50 angehoben worden, was in Summe einer Erhöhung um 2,02 % entsprach.

Nachdem die Kontrollabteilung anlässlich einer rechnerischen Überprüfung der Ruhegeldbemessungsgrundlage festgestellt hat, dass die in Rede stehende Pen- sionsleistung zum genannten Stichtag seitens der OSVI um 3,05 % valorisiert worden ist, wurde empfohlen, eine entsprechende Korrektur vorzunehmen.

Dazu teilte die OSVI im Anhörungsverfahren mit, dass sie der Empfehlung nach- kommen werde.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 114 Die Umsetzung der Empfehlung wurde von der OSVI im Einvernehmen mit dem Pensionsbezieher einer Lösung zugeführt. Im Jahr 2015 wurde auf eine Valorisie- rung verzichtet und wird die Firmenpension erst im Jahr 2016 wieder wertgesi- chert.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde alternativ entsprochen.

150 Im Zuge der Prüfung hat sich herausgestellt, dass die Firmenpensionszahlungen der Kommunalsteuer unterworfen worden sind. Die diesbezügliche Steuerleistung belief sich 2013 auf € 368,22. Die Kontrollabteilung wies darauf hin, dass Ruhe- und Versorgungsbezüge nicht zur Kommunalsteuerbemessungsgrundlage gehö- ren (§ 5 Abs. 2 KommStG) und empfahl, die Bemessungsgrundlage im Rahmen der Jahressteuererklärung zu berichtigen.

Aus der Stellungnahme der Gesellschaft war zu entnehmen, dass die Empfehlung bereits umgesetzt sei. Im Rahmen der Follow up – Einschau 2015 konnte dies nun auch mit entsprechendem Datenmaterial verifiziert werden.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

151 Die OSVI gewährte ihren Bediensteten eine Reihe von Zulagen, welche teilweise auch nebeneinander bezogen werden. Zum Prüfungszeitpunkt stand gut die Hälfte aller Mitarbeiter (rd. 56 %) im Genuss einer oder mehrerer Zulagen. Maßgebliche Zulagen sind die Erschwernis- und Gefahrenzulage sowie diverse Funktions- und Mehrleistungszulagen.

Laut Betriebsvereinbarung (vom 01.12.2004) richtet sich der Anspruch auf eine allfällige Schmutz- bzw. Gefahren- und Erschwerniszulage nach der Definition des GehG 1956. Nachdem hier nur allgemeine Aussagen getroffen werden und nähere Modalitäten der Anspruchsberechtigung fehlen, hat die OSVI jene Tätigkeiten, welche einen Anspruch auf diese Zulagen begründen sollen, katalogisiert. Die Ab- geltung erfolgte je nach der Art der Tätigkeit mit einem bestimmten Prozentsatz vom jeweiligen Grundstundenlohn des Anspruchsberechtigten.

Mit Jahresbeginn 2014 kam es für die vier Eismeister zu einer Zulagenpauschalie- rung, wobei diese Pauschale 14 mal jährlich gewährt wird. Eine stundenmäßige Abgeltung wurde seither nur mehr im Technikbereich (Instandhaltungsgruppe) so- wie für bestimmte auf der Bobbahn tätige Bedienstete (i.d.R. für die Bedienung des Zielcomputers) praktiziert.

Nach Meinung der Kontrollabteilung ist eine vom jeweiligen Stundenlohn des Be- diensteten abhängige Bemessung der Erschwernis- und/oder Gefahrenzulage in- sofern problematisch, weil Bedienstete u.U. für die Verrichtung der gleichen Tätig- keiten eine unterschiedlich hohe Zulage beziehen. Die Kontrollabteilung empfahl im Sinne der Gleichbehandlung die derzeitige Form der Abgeltung zu überdenken und gegebenenfalls zu vereinheitlichen.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 115 Im Rahmen des Anhörungsverfahrens wurde angekündigt, dass die Geschäftsfüh- rung beabsichtige, in Verhandlungen mit dem Betriebsrat eine Veränderung bei den Gefahren- und Erschwerniszulagen umzusetzen, da die Administration und Kontrolle sehr aufwändig sei und in keiner vernünftigen Relation zu den auszuzah- lenden Beträgen stehe.

Hinsichtlich der Umsetzung im Zuge der Follow up – Einschau 2015 befragt, wurde von der Gesellschaft mitgeteilt, dass die Erschwernis- und Gefahrenzulage mittels Einzelvereinbarungen mit den Mitarbeitern in eine Monatspauschale umgewandelt wurde und dies in Abstimmung mit dem Betriebsrat erfolgte. Für neu eintretende Mitarbeiter wurde diese Zulage außer Kraft gesetzt. Der Kontrollabteilung wurden hierzu auch beispielhafte Abrechnungsunterlagen übermittelt.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

152 Daneben erhielten OSVI-Bedienstete auch verschiedene funktionsabhängige Zu- lagen, so z.B. für die Funktion eines Teamleiters, eines Materialverwalters, einer Restaurantleiterin oder für die Absolvierung eines Eismeisterdiplomlehrganges u.a.m. Außerdem wurden OSVI-Mitarbeitern im Prüfungszeitraum auch fallweise Prämien gewährt.

Wenngleich die Gewährung von Zulagen im Rahmen einer flexiblen und modernen Personalbewirtschaftung durchaus zulässig erscheint, sollten diese aus der Sicht der Kontrollabteilung im Sinne der Sparsamkeit aber restriktiv gehandhabt werden.

Im Sinne der gegenseitigen Rechtssicherheit hat die Kontrollabteilung empfohlen, das Zulagenwesen der OSVI bzw. die Rahmenbedingungen und Anspruchsvo- raussetzungen sowie ihre Höhe schriftlich zu formulieren und dem hierfür zustän- digen Gesellschaftsorgan zur Kenntnis zu bringen.

In ihrer Stellungnahme führte die OSVI aus, dass die Empfehlung der Kontrollab- teilung geprüft werde.

Die nunmehrige Status quo Abfrage ergab, dass die Dokumentation und Vereinfa- chung des Zulagenwesens derzeit bearbeitet werde und entsprechende Abstim- mungsgespräche mit dem Betriebsrat stattfinden.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wird in Zukunft entsprochen werden.

153 Ein Drittel jener Bediensteten, die noch dem alten Abfertigungsrecht unterliegen, betraf Dienstverhältnisse, welche im Zuge der mit 01.07.2004 erfolgten Betriebs- übernahme des LSC auf die OSVI übergegangen sind. In diesem Rahmen hatte die Gesellschaft gemäß den Bestimmungen des AVRAG (§ 3) sämtliche Arbeitge- berrechte und -pflichten aus diesen Arbeitsverhältnissen mit zu übernehmen. Nachdem damals in Bezug auf die davon auch berührten Abfertigungsanwart- schaften Verhandlungen mit dem Verein „Landessportcenter Tirol“ bzw. dem Land Tirol als Fruchtgenussbesteller bezüglich einer Kostenaufteilung im Verhältnis der bei beiden Dienstgebern zurück gelegten Dienstzeiten unterblieben sind, wies die Kontrollabteilung darauf hin, dass sämtliche Abfertigungslasten aus den über- nommenen Dienstverhältnissen bei der OSVI verbleiben und somit aufgrund der ……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 116 50 %igen Betriebsabgangsdeckungsverpflichtung der Stadtgemeinde Innsbruck von dieser entsprechend mitzutragen sind.

Die Berechnung der Abfertigungsrückstellung erfolgte auf Basis eines Zinssatzes von 4 %. In diesem Zusammenhang wies die Kontrollabteilung darauf hin, dass der Fachsenat für Unternehmensrecht und Revision bereits für die Bilanzierung zum 31.12.2012 im Hinblick auf die gegebenen wirtschaftlichen Rahmenbedingun- gen empfohlen hat, dass für die Berechnung von Abfertigungs- und Pensionsrück- stellungen ein Realzinssatz von 3 % als oberste Grenze, statt bisher 4 %, anzu- wenden ist.

Die Kontrollabteilung regte an, der diesbezüglichen Empfehlung des Fachsenates nachzukommen und bei der Bilanzierung dieser Verpflichtungen künftig einen Zinssatz von 3 % zu wählen.

Im Anhörungsverfahren sicherte die OSVI die Umsetzung der ausgesprochenen Empfehlung im Zuge der Bilanzerstellung des Wirtschaftsjahres 2014 zu und konn- te im Rahmen der Follow up – Einschau 2015 die zugesagte Realisierung mittels Unterlagen nachweisen.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

154 Für den ehemaligen Geschäftsführer der OSVI sind aufgrund einer vertraglichen Vereinbarung Firmenpensionszahlungen zu leisten, welche 2013 ein Finanzvolu- men von € 12,6 Tsd. hatten.

Für diese seinerzeit gegebene Zusage hat die OSVI Vorsorge in Form der Dotie- rung einer Pensionsrückstellung getroffen. Zu diesem Zweck wird jeweils ein auf versicherungsmathematischen Berechnungen basierendes Pensionsrückstellungs- gutachten eingeholt. Das zum Jahresende 2013 in der Bilanz ausgewiesene Deckungskapital betrug € 134,1 Tsd. Dem Gebot der Wertpapierdeckung im Sinne der einkommensteuerrechtlichen Vorschriften (§ 14 Abs. 7 EStG 1988), welche sich zum Bilanzstichtag 2013 auf € 59,7 Tsd. belaufen hätte, ist die OSVI nicht nachgekommen.

Wenngleich die in solchen Fällen im EStG 1988 (§ 14 Abs. 7 Z 2) vorgesehenen Sanktionen (Gewinnerhöhung um 30 % der Wertpapierunterdeckung) bei der OSVI nicht relevant sind, empfahl die Kontrollabteilung dennoch, für die Motive der Nichtbefolgung, bspw. aus finanziellen Gründen, einen entsprechenden Organbe- schluss einzuholen.

Laut Stellungnahme der Gesellschaft wurde in dieser Angelegenheit beabsichtigt, einen Organbeschluss einzuholen.

In der AR-Sitzung vom 17.03.2015 wurde daraufhin ein Beschluss gefasst, die bisher gehandhabte Vorgehensweise beizubehalten und auf eine Wertpapierde- ckung zu verzichten. Der genannte Beschluss liegt der Kontrollabteilung vor.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 117 6.2 Bericht über die Querschnittsprüfung „Informationstechnologie und Kommunikationstechnik“ (Bericht vom 27.04.2015)

155 Gemäß § 74c des Stadtrechtes der Landeshauptstadt Innsbruck hat die Kon- trollabteilung auf Verlangen des Bürgermeisters oder mindestens eines Viertels der Mitglieder des Gemeinderates eine Prüfung durchzuführen. Ebenso kann mit Beschluss des Gemeinderats, des Stadtsenats oder des Kontrollausschusses ein ebensolcher Prüfauftrag an die Kontrollabteilung ergehen.

In der Sitzung des StS vom 03.12.2013 wurde ein vom Gemeinderat zugewiesener Antrag einstimmig angenommen, der die Kontrollabteilung beauftragt, ab dem De- zember 2014 jährlich zumindest eine Querschnittsprüfung in Form einer Ver- gleichsprüfung des Stadtmagistrats mit den in Frage kommenden städtischen Be- teiligungen durchzuführen.

In diesem Sinne führte die Kontrollabteilung eine Querschnittsprüfung zur Thema- tik „Informationstechnologie und Kommunikationstechnik“ (ITK) durch. Diese erstreckte sich auf den Stadtmagistrat sowie die städtischen Beteiligungen Innsbrucker Kommunalbetriebe AG, Congress und Messe Innsbruck GmbH, Innsbrucker Soziale Dienste GmbH, Innsbrucker Markthallen-Betriebsgesellschaft m.b.H., Innsbrucker Sportanlagen Errichtungs- und Verwertungs GmbH, Neue Heimat Tirol Gemeinnützige WohnungsGmbH, Olympia Sport- und Veranstal- tungszentrum Innsbruck GmbH, Innsbrucker Immobilien GmbH & Co KG, Inns- brucker Immobilien Service GmbH sowie die Innsbrucker Immobilien GmbH.

Die Ergebnisse der Einschau wurden im Bericht über die Querschnittsprüfung Informationstechnologie und Kommunikationstechnologie vom 27.04.2015, Zl. KA-12142/2014 festgehalten.

In den berichtsimmanenten Schlussbemerkungen zeigte die Kontrollabteilung di- verse Möglichkeiten einer unternehmensübergreifenden Zusammenarbeit auf, die zuvor gemeinsam formuliert und definiert sowie im Falle der Realisierung auch evaluiert werden sollten.

Im Zuge der diesjährigen Follow up – Einschau informierte das Amt für Informati- onstechnologie und Kommunikationstechnik u.a. über die Einführung eines IT-Beirats mit dem Zweck, die Organe der Stadt Innsbruck inkl. des Magistratsdi- rektors sowie der städtischen Beteiligungen in Fragen zur strategischen IT-Ausrichtung, zu IT-Investitionen sowie zur Steuerung und Priorisierung von Sys- tementscheidungen zu beraten. Dem IT-Beirat gehören die Abteilungsleiter des Stadtmagistrats, der Leiter des Amtes für ITK, ein Vertreter des Amtes für Präsi- dialangelegenheiten sowie jeweils ein Vertreter ausgewählter städtischer Beteili- gungen an. Die konstituierende Sitzung fand am 01.02.2016 statt.

Die bereits vor Prüfungsbeginn begonnene und von der Kontrollabteilung positiv bewertete Weiterentwicklung der IT-Architektur und IT-Strategie wird voraus- sichtlich zum Jahresende 2016 abgeschlossen sein.

In der Anschaffung von IT-Produkten findet mittlerweile bei größeren Projekten ein Abgleich der jeweiligen Einkaufskonditionen von IKB AG und dem Amt für ITK statt. Konkret wurde im Rahmen des Austauschs stadteigener Serverhardware- komponenten u.a. die Möglichkeit einer Anschaffung über den zentralen Einkauf der IKB AG geprüft.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 118 Des Weiteren wird ein mögliches „Housing“, d.h. eine gemeinsame Unterbringung von städtischer und IKB AG-eigener Hardware in dafür geeigneten Räumlichkeiten angedacht und untersucht.

Gegenstand aktueller Gespräche mit der IKB AG ist außerdem ein möglicher Aus- bau des WLAN im Stadtbereich sowie in den Amtsgebäuden des Stadtmagistrats Innsbruck. Im Bereich der Glasfaser-Infrastruktur (LWL) besteht bereits eine lang- jährige Zusammenarbeit.

Der Empfehlung der Kontrollabteilung wurde entsprochen.

7 Schlussbemerkungen

156 In diesem Bericht wurden insgesamt 130 Empfehlungen der Kontrollabteilung auf- gegriffen, denen nach dem Ergebnis des Anhörungsverfahrens

 in 65 Fällen (50 %) „entsprochen“,  in 37 Fällen (ca. 29 %) „in Zukunft entsprochen werden“,  in 17 Fällen (ca. 13 %) „teilweise entsprochen“,  in 5 Fällen (ca. 4 %) „aus erwähnten Gründen nicht entsprochen“,  in 3 Fällen (ca. 2 %) „aus erwähnten Gründen teilweise entsprochen“ und  in 3 Fällen (ca. 2 %) „alternativ entsprochen“

wurde/wird.

157 Die Follow up – Einschau 2015 war die insgesamt fünfzehnte diesbezügliche Prü- fung der Kontrollabteilung. Erstmals wurde im Jahr 2002 eine Follow up – Prüfung hinsichtlich der in den Jahren 2000 und 2001 von der Kontrollabteilung erstellten Berichten durchgeführt, wobei bis zum Bericht über die „Follow up – Einschau 2007“ lediglich Empfehlungen im Bereich des Stadtmagistrates der Landeshaupt- stadt Innsbruck nachgefragt worden sind.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 119 Seit der Follow up – Einschau 2008 umfasst der dahingehende Bericht der Kon- trollabteilung auch Empfehlungen, welche im Zusammenhang mit Prüfungen von Unternehmungen und sonstigen Rechtsträgern, die auf Basis der maßgeblichen Bestimmungen des IStR der Prüfkompetenz der Kontrollabteilung unterworfen sind, ausgesprochen worden sind.

Ein Vergleich des Gesamtergebnisses der Follow up – Einschau 2015 – gemessen am Umsetzungsgrad der Empfehlungen – mit den entsprechenden statistischen Durchschnittswerten seit Bestehen der Follow up – Prüfung der Kontrollabteilung zeigt folgendes Bild:

Follow up Follow up 2015 Empfehlungskategorien (Durchschnittswerte) absolut in % absolut in %

entsprochen 65 50,00% 52 57,14%

wird in Zukunft 37 28,45% 17 18,68% entsprochen werden

teilweise entsprochen 17 13,08% 7 7,69%

aus erwähnten Gründen 5 3,85% 9 9,89% nicht entsprochen aus erwähnten Gründen 3 2,31% 3 3,30% teilweise entsprochen

alternativ entsprochen 3 2,31% 2 2,20%

nicht entsprochen 0 0,00% 1 1,10%

Empfehlungen gesamt 130 100,00% 91 100,00%

Beschluss des Kontrollausschusses vom 06.04.2016

Beiliegender Bericht des Kontrollausschusses zu o.a. Bericht der Kontrollabteilung wird dem Gemeinderat am 21.04.2016 zur Kennt- nis gebracht.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00089/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 120 Zl. KA-00242/2016 BERICHT ÜBER DIE BELEGKONTROLLEN DER STADTGEMEINDE INNSBRUCK IV. QUARTAL 2015

Der gemeinderätliche Kontrollausschuss hat den ihm zugemittelten Bericht der Kontrollabteilung über die Belegkontrollen der Stadtgemein- de Innsbruck, IV. Quartal 2015 eingehend behandelt und erstattet mit Datum vom 06.04.2016 dem Gemeinderat folgenden Bericht:

Der Bericht der Kontrollabteilung vom 08.02.2016, Zl. KA-00242/2016 ist allen Klubobleuten zugegangen; zusätzlich wird auf die Möglichkeit jedes Gemeinderates, den Bericht bei den Akten zum Gemeinderat oder in der Mag. Abteilung I, Kanzlei für Gemeinderat und Stadtsenat einzu- sehen, verwiesen.

1 Vorbemerkungen Prüfungskompetenz, Von der Kontrollabteilung wird gem. § 74 Abs. 2 des Stadtrechtes der Prüfungsinhalt Landeshauptstadt Innsbruck 1975 jahresdurchgängig Einsicht in die bei der Stadtbuchhaltung befindlichen Einnahme- bzw. Auszahlungs- anordnungen samt den dazugehörigen Belegen genommen. Des Wei- teren wirken Vertreter der Kontrollabteilung bei Haftbrieffreigaben mit und prüfen ausgewählte Vergabevorgänge, welche vornehmlich dem Baubereich zuzuschreiben sind. Im Rahmen der Kontrolle wurde ein verstärktes Augenmerk auf den effizienten Einsatz von öffentlichen Mitteln im Magistratsbereich nach den Kriterien der Wirtschaftlichkeit, Rechtmäßigkeit und Zweckmäßigkeit gelegt.

Personenbezogene Bezeichnungen in diesem Bericht wurden aus Gründen der Übersichtlichkeit und leichteren Lesbarkeit nur in einer Geschlechtsform formuliert und gelten gleichermaßen für Frauen und Männer.

Anhörungsverfahren Das gem. § 53 Abs. 2 der MGO festgelegte Anhörungsverfahren ist durchgeführt worden.

2 Einnahme- und Auszahlungsvorgänge Kriterien für die Im Zuge der Überprüfung zweier Honoranoten von zwei Autoren in Rechnungslegung Höhe von € 660,00 bzw. € 720,00 für Lesungen im Zusammenhang mit der Veranstaltung „Grenzgänge VI“ in der Stadtbücherei stellte die Kontrollabteilung fest, dass diese den Bestimmungen für die Ausstel- lung von Rechnungen über € 400,00 im Sinne des § 11 (1) 3 UStG 1994 nicht in allen Punkten entsprochen haben. Diese Kriterien sind jedoch eine wesentliche Voraussetzung für die Geltendmachung eines Vorsteuerabzuges.

Fehlende Aufzeich- Weiterführende Recherchen der Kontrollabteilung ergaben, dass die nungen bei Beauftragung der beiden Autoren lediglich mündlich erfolgt ist und kei- Auftragsvergaben ne schriftlichen Aufzeichnungen darüber vorhanden sind.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00242/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 1 Empfehlung Die Kontrollabteilung empfahl, zum einen die Vergabe derartiger Auf- träge inklusive Honorarberechnung zukünftig entweder mittels E-Mail oder Aktenvermerk zu dokumentieren. Zum anderen regte die Kon- trollabteilung an, den Formvorschriften für das Ausstellen von Rech- nungen erhöhtes Augenmerk zuzuwenden.

Lt. Stellungnahme des Referates Stadtbücherei wird den Empfehlun- gen der Kontrollabteilung zukünftig entsprochen werden. Die Mitarbei- terInnen wurden nochmals auf die formalen Kriterien einer Rech- nungsausstellung hingewiesen.

Auszahlung Aushilfen – Die Kontrollabteilung überprüfte eine an das Referat Schulverwaltung Empfehlung gerichtete Eingangsrechnung in der Höhe von € 88,00. Der Betrag wurde laut Faktura für eine Aushilfskraft im Bereich der Nachmittagsbe- treuung im Ausmaß von 8 Stunden zwischen dem 14.10. und 16.10. 2015 verrechnet und über die städtische Voranschlagspost 1/211000-728000 Volksschulen – Entgelte für sonstige Leistungen be- glichen.

Erhebungen der Kontrollabteilung betreffend der Auszahlung führten zum Ergebnis, dass lt. Auskunft des zuständigen Referatsleiters für die Abwicklung der in den Tagesheimschulen angebotenen Mittagessen insgesamt 26 Mittagstischzubereiter vorgesehen sind, aufgrund von Krankenständen jedoch ein zusätzlicher Personalbedarf für kurze Zeit gegeben war.

Vom Referatsleiter der Schulverwaltung wurde gegenüber der Kon- trollabteilung weiters angegeben, dass keine schriftliche Vereinbarung mit der Aushilfe vorliegt bzw. auch keine weiteren Datenübermittlungen bzw. Meldungen an interne oder externe Stellen vorgenommen wur- den.

Gemäß der aktuellen Magistratsgeschäftsordnung – Besonderer Teil (Verfügung vom 23.09.2015 mit Wirkung 01.10.2015) sind u. a. die Ausarbeitung von Dienstverträgen und Mitwirkung beim Abschluss von Werkverträgen dem Amt für Personalwesen zugedacht. Die Kontrollab- teilung empfahl daher, die entsprechenden Vereinbarungen und Aus- zahlungen für Aushilfspersonal zukünftig in Zusammenarbeit und über die Anordnungsberechtigung des Amtes für Personalwesen der MA I abzuwickeln, womit auch gegebenenfalls abgabenrechtliche Aspekte durch die fachspezifische Bearbeitung im Amt für Personalwesen ge- prüft bzw. berücksichtigt werden können.

Im Anhörungsverfahren wurde der Kontrollabteilung seitens der geprüf- ten Stelle mitgeteilt, dass seit Jahresbeginn 2016 die relevanten Daten der Mittagstischzubereiter ausnahmslos an das Amt für Personalwesen gemeldet und auch von diesem Amt ausbezahlt werden.

3 Prüfungsfeststellungen im Zusammenhang mit Haftbrieffreigaben

Freigabe des Haftbriefs Im Zuge der Abrechnung von Bau- u. Lieferleistungen, die im Auftrag bzw. Mangelbehebung der Stadt Innsbruck und für diese durchgeführt werden, erfolgt unter oder Ersatzvornahme bestimmten Bedingungen für die Dauer der gesetzlichen bzw. vertrag- lich vereinbarten Gewährleistung der Einbehalt finanzieller Sicherstel- ……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00242/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 2 lungen, die meist in Form einer Bankgarantien abgelöst werden. Vor Ablauf einer Bankgarantie bzw. des Gewährleistungszeitraums führen Vertreter des Auftragnehmers und des Stadtmagistrats Innsbruck eine gemeinsame Beschau der besicherten Leistung(en) durch.

Liegt ein gewährleistungsrelevanter Sachmangel vor, erfolgt in der Re- gel eine Mangelbehebung durch den Auftragnehmer. Sollte dieser die Behebung des Mangels verweigern oder unangemessen verzögern bzw. diesem nicht möglich sein (z. B. Insolvenz des Auftragnehmers), dient der Haftungsrücklass zur Bedeckung der Ersatzvornahme. Wenn keine Mängel festgestellt werden, erfolgt die Freigabe des Haftungs- rücklasses.

Begehungen und Im vierten Quartal 2015 wurden insgesamt drei Abnahmebegehungen Maßnahmen durchgeführt. In sämtlichen Fällen konnte die Freigabe der entspre- chenden Bankgarantie erfolgen. Die Gesamthaftbriefsumme betrug € 55.270,33.

4 Vergabekontrollen Prüfung auf Im vierten Quartal 2015 hat die Kontrollabteilung fünf stichprobenartig Übereinstimmung mit ausgewählte Vergabevorgänge mit einem Gesamtvolumen von netto den Wertgrenzen gem. € 353.700,95 überprüft. BVergG 2006 Die kontrollierten Vergaben fanden im Unterschwellenbereich gemäß der zum damaligen Zeitpunkt aktuellen Fassung des BVergG 2006 und des BGBl. II Nr. 513/2013 (Kundmachung über die von der Europäi- schen Kommission festgesetzten Schwellenwerte für Auftragsvergabe- verfahren ab 1. Jänner 2014) statt.

Die gemäß Schwellenwerteverordnung 2012 (BGBl. II 95/2012, Inkraft- tretensdatum 01.04.2012, zuletzt geändert durch BGBl. II Nr. 292/2014) bis zum 31. Dezember 2016 angehobenen Subschwellenwerte wurden in Abhängigkeit zum gewählten Vergabeverfahren in keinem der ge- prüften Fälle überschritten.

Beschluss des Kontrollausschusses vom 06.04.2016 Beiliegender Bericht des Kontrollausschusses zu o.a. Bericht der Kontrollabteilung wird dem Gemeinderat am 21.04.2016 zur Kennt- nis gebracht.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-00242/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 3 INNS' He"" SIR Franz X. Gruber BRUCK h i e r Stl!llmlgl.tral AIIg FlmlrlzVIlfWB ltung und Winsdml! __... AncIr .. Bastianl ',- 043512S3602113 ANTRÄGE DES AUSSCHUSSES FÜR SOZIALES UNO WOHNUNGSVERGABE VOM 13.04.2016 _ anqrll bast'an,@mag'b!<81 AN DEN GEMEINDERAT Co- _ Innsbrutk. 13 04 2016

SOZIALES:

Beschluss Bedeekung Nr. VereIn/Institution Antrag 2016 Amtsvorschlag Abstimmung Ausschuss BIsher 2016 2015 rh It Beschluss GR Ausschuss erhalten EI a en SN

NEUSTART • Haftentlassenenhilfe • JS 15.841 .00 15.500,00 15.500,00 einSllmm,g angenommen 0.00 15.500,00 <30

2 NEUSTART - Bewähru ngshilfe - JS 1.500.00 1.000,00 1.000,00 eillstimmlg ""genommen 0,00 , 000,00 "0

3 Schuldenberslung Tlrol - JS 10.000,00 10.000,00 10.000,00 eU'lSbmrT1l9 angenommen 0,00 9.500,00 " 0

~2~ {GMel 4 PenSlonislenverband Österreichs - JS 15.000,00 12.800,00 12.800,00 GR ~ Dr ~ Krammet-5un, GR" Mag' K3tI'm He" 0,00 12.800,00 ' 30

5 Volkshilfe Tirol- JS 17.000,00 10.000,00 10.000,00 IIInS!lrnmJg angenommef> 0,00 10.000,00 "0

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Retouren an MA V - Kulturamt Stadtmagistrat Kullurenlwicklung und Förderungen Frau Sachbearbeiterln Maria-Luise Mayr Bürgermeisterin """0 +4351253601654 Mag." Christi ne Oppitz-Plörer ,,, +43 512 5360 1649 E-Mail post.kulturamt @innsbruck.gv.at hier Ort. Datum Innsbruck, 12.04.2016

Antrag des Ausschusses für Kultur vom 11.04.2016 an den Gemeinderat

Beschluss des Nr. Antragstellerln Zweck der Förderung Abstimmungsergebnis Beschluss des GR Ausschusses

1. Schützen bataillon Innsbruck Jahr 2016 € 16.000,00 Einstimmig angenommen Dachverband Vereinsheim St. 2. Jahresmiete 2016 € 42.268,80 Einstimmig angenommen Nikolaus

3. Innsbrucker Verschönerungsverein Jahr 2016 € 43.000,00 Einstimmig angenommen

4. Tiroler Künstlerschaft Neue Galerie - Miete 2016 € 13.435,44 Einstimmig angenommen

Tiroler Kammerorchester Mietrefundierung Saalmiete 5. € 3.364,04 Einstimmig angenommen InnStrumenti Congress

6. Heimverein Reichenau Miete und Betriebskosten 2016 € 14.221,44 Einstimmig angenommen € 7.500,00 7. Verein Olto Preminger Institut OpenAir Kino Zeughaus 2016 (vorbehaltlich einer Einstimmig angenommen günstigeren Variante) Verband Neu-Arzll Olympisches 8. Miete und Betriebskosten 2016 € 45.006,68 Einstimmig angenommen Dorf

9. Die Bäckerei Kulturbackstube Jahr 2016 € 30.000,00 Einstimmig angenommen

Gesamtsumme: € 214.796,40

Bedeckung aus VP: S 510

(Unterschrift Sac bearbeiterln)

2 7. Wie oft werden die öffentlichen WC-Anlagen der Landeshauptstadt gereinigt?

Antwort·

Anlage Betreuung Reinigungsintervall Reinigungstage Spielplatz Kranebitten Betreuung Falger alle 3 bis 4 Stunden 7 Inn-Promenade General-Eccher- Betreuung Falger alle 3 bis 4 Stunden 7 Straße (Höhe Kneippanlage) Inn-Promenade O-Dorf Betreuung Falger alle 3 bis 4 Stunden 7 (Kaietan-Sweth-Straße) Löwenhaus Betreuung Falger alle 3 bis 4 Stunden 7 Tivoli Betreuunq Falqer alle 3 bis 4 Stunden 7 Stadtpark Rapoldi Betreuung Falger durchgängige 7 (Körnerstr 2)' Betreuung Ra thaus Betreuung durchgängige 7 RathausGalerien Betreuunq Sparkassen platz Betreuungsvertrag MO-FR 4 x täglich 7 mit Sparkasse SA 2 x täglich SO 1 x täglich Rennweg (Pavillon) Betreuungsvertrag alle 2 bis 3 Stunden 7 mit Pächter Innrain Terminal selbstreinigend 7 Gästehaus Igls Betreuung Firma 1 x täglich 6 Prieth Günther WC Stadtturm Betreuung 2 x täg lich 7 Innsbruck Information und Reservierung GmbH Markthalle Eigenpersonal durchgängige 6 Betreuung

8. Welche finanziellen Aufwendungen fallen für den Betrieb der öffentlichen WC-Anlagen pro Monat im Durchschnitt an bzw. welche Aufwendungen wurden jeweils in den Jahren 2011 bis 2015 getätigt?

Antwort: In den letzten fünf Jahren sind für Reinigung, Betrieb, Heizung und Instandhaltung jährlich rund € 220.000,-- angefallen, gesamt circa € 1,1 Millionen, davon Betreuung inkl. Reinigung circa € 880.000,-- (Details siehe Anlage); Markthalle Innsbruck, € 22.000,-- jährlich.

Anlage: Kostenübersicht

Zeitaufwand insgesamt: zwei Stunden

Freundliche Grüße Für den Stadtmagistrat:

(Dr. Peter Brühwasser)

Seite 3 von 3 Beilage:

Betriebskosten, Jahr Betreuung inkl. Heizkosten Instandhaltung Gesamt Reini!lun!l

2011 202.536,19 2.507,14 3.023,64 208.066,97

2012 203.406,16 3.037,35 3.032,40 209.475,91

2013 219.183,40 429,52 3.308,03 222.920,95

2014 224.862,18 271 ,84 8.502,72 233.636,74

2015 227.958,30 300,52 15.462,51 243.721,33

1.077.946,23 6.546,37 33.329,30 1.117.821,90