der Kindertagesstätten der Verbandsgemeinde

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Kindertagesstätte „Haus der kleinen Freunde“ Bachstraße 5 57612 Busenhausen Tel.: 02681/4687 „Eltern E-Mail: sind Wegbegleiter eines kleinen [email protected] Entdeckungsreisenden.“ (E. Pöppel)

In Trägerschaft der

Verbandsgemeinde Altenkirchen Rathausstraße 13 57610 Altenkirchen Tel.: 02681/850 E-Mail: vg.altenkirchen.de

Jede Übernahme auch von Teilen der Konzeption ist verboten. Das gilt auch für jede Art der Kopie oder einer anderen Art der Nutzung. Diese Konzeption ist Eigentum des Kindertagesstätte „Haus der kleinen Freunde“ Busenhausen

2 Inhaltsverzeichnis

1. Vorwort: Träger 4 5.3. Datenschutz 35 Kindertagesstätte 5 6. Das „letzte“ Jahr in der 2. Auftrag der Kindertagesstätten 6 Kindertagesstätte 36 7. Feste und Feiern 38 3. Organisation der Kindertagesstätten in der Verbandsgemeinde Altenkirchen 8. Zusammenarbeit mit: 3.1. strukturell 8 8.1. Eltern 39 3.2. personell 9 8.1.1. Elterngespräche 39 3.3. finanziell 11 8.1.2. Informationsweitergabe 39 8.1.3. Individuelle Elternarbeit 40 4. Bildungs- und Erziehungsbereiche 8.2. Elternmitwirkung 41 4.1. pädagogischer Ansatz 11 8.2.1 Elternausschuss 41 4.1.1 individueller Ansatz 12 8.3. Grundschule 42 4.1.2. Bild vom Kind 14 8.4. andere Einrichtungen 42 4.1.3. Rolle der Erzieherin 16 4.1.4. Ziele 17 9. Öffentlichkeitsarbeit 43 4.1.5. Methodik 24 9.1. Bedeutung/ Ziele 43 4.1.6 Bildungsbereiche 29 10. Team 44 5. Bildungs- und Lerndokumentationen 32 5.1. Formen 32 11. Schlusswort: 45 5.2. Ziele 35 11.1. Träger 45 11.2. Kindertagesstätte 45

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1. Vorwort

Die vorschulische Entwicklung unserer Kinder wird neben der elterlichen Erziehung grundlegend durch die pädagogische Arbeit in der Kindertagesstätte geprägt. Um Eltern bei der Förderung der Entwicklung ihrer Kinder wert- volle Unterstützung anbieten zu können, ist es für die Tätigkeit der Erzieherinnen unerlässlich, Ansätze, Ziele, Schwerpunkte und methodische Umsetzung der Pädagogik "auf den Punkt zu bringen." Wir als Träger von zwölf kommunalen Kindertagesstätten sind daran interessiert, in allen unseren Einrichtungen qualitativ gleich- wertige Arbeit zu leisten. Vor diesem Hintergrund wurde eine für alle Kindertagesstätten unserer Trägerschaft verbindliche Rahmenkonzeption erarbeitet. Auf deren Grundlage basiert die individuelle Pädagogik der kom- munalen Kindertagesstätten in Altenkirchen- Honneroth, , Busenhausen, , , , , Kir- cheib, , , Glockenspitze und . Mit der vorliegenden Rahmenkonzeption verpflichten sich die pädagogischen Fachkräfte, deren Inhalte bei ihrer täglichen Arbeit zu berücksichtigen. Ergänzend hierzu dienen die Fortschreibungen des gegebenen Rahmens durch jede Einrichtung. Wir wünschen Ihnen als Leser/innen viel Freude beim Kennen lernen dieser Konzeption.

Heijo Höfer Bürgermeister der Verbandsgemeinde Altenkirchen

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Vorwort der Kindertagesstätte

Liebe Leser/innen!

Diese vorliegende Konzeption ist das Ergebnis langer Diskussionen und Überlegungen der Erzieherinnen der

Kindertagesstätte „Haus der kleinen Freunde“ in Busenhausen.

Die Erarbeitung dieser Konzeption hat uns darin bestä- tigt, unsere Arbeit ständig zu überdenken und päda- gogische Zusammenhänge zu erkennen. Unsere lang- jährige Erfahrung mit vielen positiven Ergebnissen und neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen sind hier ein- geflossen.

Unsere Konzeption stellt die Basis für unsere gemein- same pädagogische Arbeit dar.

Wir hoffen, sie sind neugierig geworden und wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen.

Ihr Kita-Team vom “ Haus der kleinen Freunde“

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2. Auftrag der Kindertagesstätten

Der Auftrag der Kindertagesstätten leitet sich zunächst aus der UN Das Kindertagesstättengesetz bezeichnet in § 5 als Inhalt des - Konvention über die Rechte der Kinder ab. Rechtsanspruchs ausdrücklich nur den Anspruch "auf Erziehung". Sie trat in Deutschland am 5. April 1992 in Kraft und enthält die Hierdurch soll das Recht auf Erziehung besonders betont werden, Rechte von jungen Menschen bis zum 18. Lebensjahr. Sie ist mitt- ohne allerdings damit die beiden anderen Elemente "Bildung" und lerweile in 191 Vertragsstaaten bindendes Völkerrecht. "Betreuung" auszuschließen bzw. zurückzusetzen. Die UN - Kinderrechtskonvention regelt die Rechte, den Schutz Der Bildungs- und Betreuungsauftrag ergibt sich in geschriebener und die Betreuung von Kindern und Jugendlichen. Form aus § 22 Abs.2 Satz 1 SGB VIII. Sie ist als Broschüre beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend erhältlich. Durch das Tagesbetreuungsausbaugesetz, welches zum 1. Januar 2005 in Kraft getreten ist, wird das Recht auf Erziehung nochmals verstärkt. Der Gesetzgeber legt dem Staat die Pflicht auf, Plätze für In Rheinland-Pfalz ergibt sich der Auftrag der Kindertagesstätten Kinder unter 3 Jahren sowie im schulpflichtigen Alter nach Bedarf aus dem Sozialgesetzbuch VIII (SGB VIII) als bundesgesetzliche vorzuhalten. In Rheinland – Pfalz soll hieraus ein Rechtsanspruch Regelung und dem Kindertagesstättengesetz Rheinland-Pfalz (Ki- für zweijährige Kinder ab dem Jahr 2010 erwachsen. taG). Jeder junge Mensch hat ein Recht auf Förderung seiner Ent- wicklung und auf Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und Nicht die Eltern sind Inhaber des Anspruchs auf die familienunter- gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit (§ l Abs. 1 SGB VIII). Dieses stützende Leistung, sondern das Kind selbst. Recht verfestigt und konkretisiert sich für Kindergartenkinder Damit findet eine Sichtweise vom "Kind als Subjekt" und Träger (Kinder vom 3.- 6. Lebensjahr) in § 24 SGB VIII und § 5 Abs. 1 eigener Rechte Anerkennung. Die Verwirklichung des Rechts des KitaG. Hiernach ergibt sich für jedes Kind vom vollendeten dritten Kindes auf Entwicklung und Entfaltung ist das Kernelement des Lebensjahr bis zum Schuleintritt ein Anspruch auf Erziehung im gesetzlichen Auftrages. Kindergarten als eigenes Recht. Der Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz richtet sich an den Träger der öffentlichen Jugendhilfe (Jugendamt). Es gibt somit keinen Anspruch auf Aufnahme in einen ganz bestimmten Kinder- garten gegenüber dessen Träger.

6 Erziehung, Bildungsauftrag und Betreuung in der Kindertagesstätte

Wir sind eine sozialpädagogische Einrichtung und un- sere Kindertagesstätte hat neben der Betreuungsauf- gabe einen eigenständigen Erziehungs- und Bildungs- auftrag. Er unterstützt und ergänzt die familiäre Erzie- hung, um den Kindern beste Entwicklungs- und Bil- dungschancen zu vermitteln. Unser Auftrag ist es, im regelmäßigen Austausch mit der Familie,

1. dem Kind zur größtmöglichen Selbständigkeit und Eigenaktivität zu verhelfen, seine Lernfreude anzu- regen und zu stärken, 2. die Kreativität des Kindes unter Berücksichtigung seiner individuellen Neigung und Begabung zu fördern 3. die Entfaltung der geistigen Fähigkeiten und der Interessen des Kindes zu unterstützen und ihm dabei durch ein breites Angebot von Erfahrungsmöglich - keiten elementare Kenntnisse von der Umwelt zu vermitteln.

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3. Organisation der Kindertagesstätten in der Unsere Einrichtung Verbandsgemeinde Altenkirchen Die Kindertagesstätte liegt am Ortsrand des Dorfes 3.1. strukturell Busenhausen umgeben von Feldern und Wiesen. Im Jahr 1976 wurde aus der ehemaligen Grundschule

Kindertagesstätten ist der Oberbegriff für Kindergärten, Horte, ein zweigruppiger Kindergarten. Nach dem späteren Krippen sowie andere Tageseinrichtungen für Kinder. Sie alle die- Anbau eines Turnraumes entstand eine dritte Gruppe. nen der Entwicklung von Kindern zu eigenverantwortlichen, ge- Wir betreuen in der gesamten Einrichtung bis zu 65 meinschaftsfähigen Menschen. Kinder, ab dem zweiten Lebensjahr bis zum Schulein- Den Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz haben Kinder tritt. Ebenfalls bietet unsere Einrichtung 32 Ganztags- vom vollendeten 1. Lebensjahr bis zum Schuleintritt. plätze an.

Die Verbandsgemeinde Altenkirchen ist Träger von 12 kommuna- Benannt ist unsere Kindertagesstätte nach dem Bilder- len Kindertagesstätten. Zuständige Stelle ist die Verbandsgemeinde- buch „Freunde“ von Helme Heine. Daher heißen unse- verwaltung, Fachbereich Jugend und Soziales, Rathausstraße 13, re Gruppen 57610 Altenkirchen, Telefon: 02681/850, Fax: 02681/7122.  Dicker Waldemar Der Kindergartenbedarfsplan regelt für welche Ortsgemeinden die  Franz von Hahn einzelne Einrichtung örtlich zuständig ist. Er gibt vor, in welchen Gemeinden in welcher Art, Anzahl und Größe Kindertagesstätten  Johnny Mauser vorhanden sein müssen.

Wir sind für folgende Ortsgemeinden zuständig:

Bachenberg, Beul, , , , , und Ölsen.

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3.2. personell

Die Landesverordnung zur Ausführung des Kindertagesstättenge- setzes Rheinland - Pfalz regelt die personelle Besetzung in Kinder- tagesstätten. In einem Kindergarten beträgt als Landesstandard die personelle Regelbesetzung 1,75 Erziehungskräfte je Gruppe. Hier- nach sind für den Erziehungsdienst je Gruppe eine Stelle für die Gruppenleitung und eine 0,75 Mitarbeiterstelle vorzusehen. Kin- dertagesstätten, die zusätzliche Angebote unterbreiten oder außer- ordentliche Umstände in der Einrichtung zu bewältigen haben, erhalten zusätzliches Erziehungspersonal. Zum Teil besteht hierauf ein Rechtsanspruch. Beispielhaft können hier Kindergärten mit Ganztagsplätzen, Hort- plätzen und Kindergärten mit hohem Anteil ausländischer Kin- der/Aussiedlerkinder genannt werden. Zusätzlich werden in den Kindergärten Praktikumplätze (z.B. Be- rufspraktikanten/innen, freiwilliges soziales Jahr, Schulpraktikan- ten/innen) angeboten. Bei geringem Nachmittagsbesuch der Einrichtung kann durch den Träger im Einvernehmen mit dem Jugendamt und dem Landesamt für Soziales Jugend und Versorgung eine Personalreduzierung vorgenommen werden.

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Personal

“Franz von Hahn Gruppe“: Zusatzkräfte: Gruppenleiterin: Erzieherin, 39 Stunden Ganztagskraft: Erzieherin, 29 Stunden Mitarbeiterin: Erzieherin, 25.19 Stunden Interkulturellefachkraft Erzieherin, 29.25 Stunden

„Dicke Waldemar Gruppe“: Sprachförderkraft Leitung/Gruppenleiterin: Erzieherin, 4 Stunden Erzieherin, 39 Stunden

Mitarbeiterin: Jahrespraktikant: Erzieherin, 33.11 Stunden Jährlich wechselnd, (39 Stunden)

Zusatzkraft für die Leitungsfreistellung: Wirtschaftskraft: Erzieherin, 18 Stunden 12.5 Stunden

Reinigerin: „Johnny Mauser Gruppe“: 25 Stunden Gruppenleiterin: Erzieherin, 39 Stunden Hausmeister: 4 Stunden Mitarbeiterin: Erzieherin, 29 .25 Stunden

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4. Bildungs- und Erziehungsbereiche 4.1. pädagogischer Ansatz 3.3. finanziell Die Kindergartenpädagogik ist sehr vielschichtig. Ein pädagogischer Die Kosten einer Kindertagesstätte lassen sich in Sachkosten und Ansatz gibt dieser Vielfalt Schwerpunkte, Ziele und damit eine Personalkosten unterteilen. Die laufenden Sachkosten der Kinderta- Richtung. Ein Ansatz begründet sich aus der Auseinandersetzung gesstätte sind vom Träger aufzubringen. Laufende Sachkosten sind mit den kindlichen Entwicklungsbedürfnissen und den gesellschaft- alle Aufwendungen, die nicht zu den Personalkosten zählen. Die lichen Erfordernissen. Dies geschieht mit unterschiedlichen Wer- Kosten für Investitionen (z. B. Neubau oder Erweiterung eines tungen. Kindergartens) übernehmen der Träger der Einrichtung, der Träger Ab der Zeit der Industrialisierung entstanden zum Wohl der Kinder, des Jugendamtes und das Land Rheinland-Pfalz gemeinsam. aber vor allem aus der Notwendigkeit heraus, Kinder außerhalb ihrer Familien betreuen zu müssen immer mehr unterschiedliche Die Personalkosten werden durch Eigenleistungen des Trägers, Formen der pädagogischen Förderung. Zuweisungen des Landes und Zuweisung des Trägers des Jugend- Führende Pädagogen waren hier u. a. Fröbel, Pestalozzi, Montes- amtes und der Gemeinden aufgebracht. Die nicht gedeckten Perso- sori, Steiner und später Janusz Korczak. Alle nachfolgenden For- nalkosten werden durch Zuwendungen des Trägers des Jugendam- men pädagogischer Arbeit wurzeln in diesen Grundgedanken. tes ausgeglichen. Um Kinder heute in ihrer Entwicklung zu einer eigenverantwortli- chen, sozialen und kompetenten Persönlichkeit zu begleiten, formu- Die Kindergartenkinder (Kinder im Alter von 3 - 6 Jahren), die liert jede Einrichtung eine für sie akzeptable Form, um ihrem ge- keinen wohnortnahen Kindergarten besuchen können, haben An- setzlichen Auftrag gerecht zu werden. spruch auf Beförderung. Die Beförderungskosten zahlt der Träger Somit zeigt jede Einrichtung je nach ihren Rahmenbedingungen ein des Jugendamtes, da er für die Beförderung zuständig ist. individuelles Gesicht und ist zugleich ein Teil der Gemeinschaft der Kindertagesstätten der Verbandsgemeinde Altenkirchen.

11 4.1.1. individueller Ansatz In unserer Kindertagesstätte finden die Kinder das Angebot der Teiloffenen Gruppen vor, dennoch hat Die Kinder stehen mit ihren Bedürfnissen und Interessen jedes Kind seine Stammgruppe! im Mittelpunkt unserer Arbeit. Sie sind eigenständige, Das heißt, die Kinder können sich frei entscheiden und liebenswerte Persönlichkeiten, bestehend aus Körper, ihr Aktionsfeld erweitern. Nach Absprache mit den Geist und Seele. Daraus ergibt sich für uns der An- Erzieherinnen kann die ganze Einrichtung genutzt wer- spruch einer ganzheitlichen Förderung. den. Sie können sich in die Sicherheit ihrer Gruppe Jedes Kind wird mit seiner unverwechselbaren Persön- zurückziehen, sich heimisch fühlen und dennoch Kon- lichkeit, seinen Stärken und Schwächen und seiner takte zu Kindern und Erzieherinnen aus anderen Grup- eigenen Entwicklung von uns wertgeschätzt. pen aufnehmen. Die Kindertagesstätte gibt den Kindern einen Schutz- raum und die Möglichkeit zur Weiterentwicklung.

„Werde, der du sein kannst“ (Hebenstreit)

Hierbei orientieren wir uns an den unterschiedlichen Lebenssituationen der Kinder. Wir beachten die indivi- duellen Erfahrungen und Erlebnisse und geben den Kindern die Möglichkeit, diese zu verarbeiten. Ein wichtiger Bestandteil ist die Beobachtung und die Kinderkonferenz, um zu erkennen mit welchen Themen sich die Kinder beschäftigen. Diese greifen wir auf und gehen darauf ein. Durch gezielte Aktivitäten, wie z. B. Projektarbeit werden die Kinder unterstützt, gefördert und gefordert.

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Gruppeninterne Aktivitäten:

o Eingewöhnungsphase o Morgen – und/ oder Abschlusskreis o Freispiel o Projekte o Geburtstagsfeier o Gemeinsames Frühstück o Pädagogische Angebote o Kreative Angebote o Exkursionen in die Umgebung

Gruppenübergreifende Aktivitäten:

o Besuch der anderen Gruppen und Räume o Spielen in der Halle o Aktionen in Kunstwerkstatt o Kindertagesstätten-Chor, Schulkinderförderung o Wechselnde Arbeitsgemeinschaften o Spielen im Außengelände o Feste: Karneval, Ostern, Sankt Martinsfeier, Weihnachtsgottesdienst, Abschiedsfest... Wir Erzieherinnen tragen o Bewegungsangebote gemeinsam die Verantwortung für alle Kinder im Haus.

13 4.1.2. Bild vom Kind

Kinder sind eigenständige, wertzuschätzende Persönlichkeiten. Sie sind sozial und benötigen zu ihrer Entwicklung Modelle. Der erste „Jedes Kind hat ein Recht auf Ansatz sozialen Verhaltens prägt sich innerhalb der Familie und Achtung, so zu sein, wie es ist“ deren spezifischer Situation. Durch die Vielfalt von sozialen Bezie- (Janusz Korczak) hungen entwickelt sich bei den Kindern ein feines Gespür für Au- thentizität. Mit der Aufnahme in den Kindergarten beginnt für die Kinder ein Der Ausgangspunkt für die kindliche Erfahrung von der neuer Lebensabschnitt. In dieser Phase werden die Erzieherinnen und die anderen Kinder Welt und von sich selbst ist das, was das Kind vom zu neuen „Modellpersonen“. ersten Lebenstag an wahrnimmt. Jedes Kind ist ein Individuum. Mit seiner Lebensenergie will es die Die Wahrnehmung ist ein aktiver Prozess bei dem sich Welt begreifen, um darin handlungsfähig zu werden. Kinder können das Kind mit allen Sinnen (Fernsinne, Körperwahrneh- und wollen sich mit Eindrücken, Interessen und Problemen ausei- mung und emotionale Wahrnehmung) seine Umwelt nander setzen. aneignet und sich mit ihrer Gegebenheit auseinander- Sie haben grundlegende Bedürfnisse, die befriedigt werden müssen. setzt. Kinder sind Akteure ihres eigenen Lebens und Organisatoren ihrer Das Kind ist ganz Sinnesorgan. Durch seine Sinne be- eigenen Entwicklung. gegnet es den Lebewesen und Dingen, es kann sie Diese ist von drei Faktoren abhängig: sehen, hören, befühlen und anfassen, kann sie

schmecken und riechen und sich mit ihnen bewegen. 1. Autogene Faktoren (Veranlagung oder Charaktereigenschaften, die der Mensch Durch sie nehmen wir Kontakt mit der Umwelt auf, und hat) über die Sinne lassen wir die Umwelt in uns hinein. 2. Vererbte Faktoren (Emotionale Bildung) (genetisch bedingte Anlagen) 3. Umwelteinflüsse (Einfluss durch das Umfeld, in dem jeder aufwächst)

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„Wenn ein Kind Wenn ein Kind immer kritisiert wird, Zuneigung erfährt, lernt es zu verurteilen. lernt es, gerecht zu sein.

Wenn ein Kind Wenn ein Kind in Feindseligkeit lebt, Sicherheit erlebt, lernt es zu streiten. lernt es vertrauen.

Wenn ein Kind Wenn ein Kind ständig beschämt wird, sich angenommen weiß, lernt es sich schuldig zu fühlen. lernt es Selbstvertrauen.

Wenn ein Kind Wenn ein Kind Toleranz erfährt, Anerkennung und lernt es tolerant zu sein. Freundschaft erfährt, lernt es, Wenn ein Kind Liebe auf der Welt zu finden.“ Ermutigung erfährt, lernt es, zuversichtlich zu sein. (Unbekannt)

15 4.1.3. Rolle der Erzieherin

Die Erzieherin ist Begleiterin der Kinder auf ihrem Weg die Welt zu Zu den vielfältigen Aufgaben einer Erzieherin gehört begreifen und zu erobern. Sie ist verantwortlich für die Bereitstel- zunächst einmal die Arbeit mit den Kindern. Damit lung der pädagogischen Notwendigkeiten, die Kinder in ihrer ge- untrennbar verbunden ist die Zusammenarbeit mit samten Persönlichkeit fördern. Eltern als Teil der Lebenssituation von Kindern, und die Sie ist Vorbild, Spielpartnerin, Vertrauensperson, Beobachterin und Öffnung zum Gemeinwesen als Möglichkeit, Kindern Dokumentatorin der Entwicklung der Kinder, Partnerin der Eltern vielfältige Erfahrungs- und Lernsituationen zu schaffen. und Organisatorin. Die Erzieherin ist pädagogische Expertin und dennoch Lernende. Sie zeigt demokratische Orientierung, indem sie z.B. mit den Kin- Eine wesentliche Voraussetzung dafür, Kinder zu erzie- dern Regeln für den Umgang miteinander entwickelt. hen, sind nach Korczak Selbsterkenntnis und Selbster- Voraussetzung ist eine Werteorientierung, die es ihr ermöglicht, das ziehung des Erziehers. Kind so anzunehmen, wie es ist. Die Erzieherin ist in ihrem gesamten pädagogischen Handeln echt o Selbstbewusst und Selbstkritisch, bereit und in und einschätzbar. der Lage, die eigene Arbeit transparent zu machen, darzustellen und zu reflektieren.

o Aufmerksam und interessiert an neuen Erkennt- nissen und immer auf der Suche nach Möglich- keiten, sich selbst weiter zu entwickeln.

„Habe Mut zu dir selbst, und such deinen ei- genen Weg. Erkenne dich selbst, bevor du Kinder zu erkennen trachtest“ (Janusz Korczak)

16 4.1.4. Ziele Emotionale Bildung

Bildung in den ersten Lebensjahren ist ganzheitliches Dadurch haben wir uns, für das Kindergarten PLUS – Lernen mit allen Sinnen, ist aktives Erkunden der Um- Programm, mit den Handpuppen Tim und Tula ent- welt und Kennen lernen von sich selbst und anderen schieden. Dort wird unter Berücksichtigung des Ent- Menschen. wicklungsstands und der individuellen Fähigkeiten der Voraussetzung für ein gesundes Selbstbewusstsein, Kinder die Basisfähigkeiten: Selbst- und Fremdwahr- Respekt anderen Menschen gegenüber und spätere nehmung, Einfühlungsvermögen, Kommunikations- Erfolge in Schule und Beruf ist der Aufbau einer starken und Konfliktfähigkeit, Wahrnehmung von Selbstwirk- Persönlichkeit in den ersten sechs Lebensjahren. Ein samkeit und Selbstkompetenz, Motivations- und Leis- besonderer Schwerpunkt früher Bildung muss daher tungsfähigkeit, sowie die Beziehungsfähigkeit geför- auf der Stärkung und Förderung emotionaler und sozi- dert, die für den Lernerfolg in der Kita und später in der aler Bildung liegen. (Emotionale - Intelligenz) Schule unverzichtbar sind.

Diese Erkenntnisse bestärken uns darin, die Emotionale Bildung als Grundlage unserer Arbeit zu sehen. Wir setzen uns zum Ziel, die Kinder in der Entwicklung von Persönlichkeitseigenschaften und Fähigkeiten zu unter- stützen, welche den Umgang mit eigenen und frem- den Gefühlen betreffen.

Tula & Tim

17 Damit ein Zusammenleben überhaupt möglich ist, sind für uns Werte und Regeln wichtig und müssen einge- „Wertevermittlung halten werden. lässt sich nicht delegieren,

sie fängt bei jedem persönlich an“ Werte sind allgemeingültig und immer vorhanden, sie (Unbekannt) sind jedoch abhängig von Gesellschaftsstruktur, Kultur und Religion der einzelnen Völker oder Gruppen.

Wir setzen in der Erziehung Prioritäten, um den Kindern Diese Wertehaltung bringt unmittelbar eine Notwen- die Möglichkeit zu geben, elementare Werterfahrun- digkeit von Regeln im Umgang miteinander mit sich. gen zu machen. Gemeinsam mit den Kindern erarbeiten wir erforderli- che Regeln und setzen sie im Kita-Alltag um. Die aufgeführten Grundwerte bilden das Fundament unserer Wertevorstellung:

o Wahrheit o Rechtes Handeln Kinder brauchen: o Liebe o Klare Werte, o Gewaltlosigkeit

o Frieden o Klare Regeln,

o Klare Grenzen, Die Kita ist ein Ort, an dem Kinder und Erwachsene miteinander leben und gemeinsam Erfahrungen ma- o Klare Vorbilder. chen. Kinder amen das Verhalten ihrer „großen Vor- bilder“ nach. Unser Fühlen, Handeln und Denken wirkt auf die Kinder und es werden menschliche Werte be- wusst oder unbewusst vermittelt.

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Förderung der Selbstkompetenz,

Sachkompetenz und Sozialkompetenz

Ausgehend von einem ganzheitlichen Menschenbild ist es unser Ziel die drei aufeinander aufbauende grundlegende Kompetenzen zu fördern.

o Selbstkompetenz

o Sachkompetenz

o Sozialkompetenz

Durch die Verknüpfung dieser drei Kompetenzen wer- den die Kinder befähigt, ihre Lebenssituationen jetzt und in der Zukunft zu bewältigen.

19 Selbstkompetenz Das bedeutet :

Für die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder ist es die liebevolle Annahme der Kinder: wichtig, dass sie vielseitige ausgewogene Wahrneh- o wir hören ihnen zu mungserfahrungen sammeln und dadurch ein positi- o trösten sie ves Selbstbildnis bekommen und eine bejahende Ein- o nehmen ihre Gefühle ernst... stellung zu sich selbst finden. Durch Förderung des Selbstvertrauens erreichen wir , Kinder dürfen selbstverantwortliche dass den Kindern eigene Stärken und Fähigkeiten Entscheidungen treffen: bewusst werden. Wir unterstützen sie, mutig und selbst- o im Freispiel selbst Spielpartner, Spielmaterial und ständig ihre Lebenssituationen zu meistern. Spielbereiche wählen...

Kinder dürfen gemeinschaftliche

Entscheidungen treffen: „Hilf mir, es selbst zu tun“ o Abstimmung über ein Projektthema (Maria Montessori) o Mitbestimmung bei der Planung des Frühstücks...

Wir helfen Kindern ihre Ideen und Vorstellungen umzusetzen: o wir stellen Raum, Zeit und Material zur Verfü- gung, damit Kinder planen, umgestalten und experimentieren können...

die Wertschätzung und Anerkennung der Objekte: o Kinder loben, Objekte aufhängen, ausstellen und vorstellen...

20 Sachkompetenz

Ein Großteil unserer Arbeit hat das Ziel, dass Kinder ihre Das bedeutet: Umwelt begreifen und vielseitige Wahrnehmungs- Erfahrungen sammeln. Dies schließt auch das Erlangen Voraussetzungen schaffen, um neugierig zu sein: von naturwissenschaftlichen, technischen und mathe- matischen Kenntnissen mit ein. Im Gestalten, Erfinden o Fragen zulassen und altersgerecht beantworten und Experimentieren können Fertig- und Geschicklich- o Experimentieren keiten entwickelt werden. Außerdem lernen sie Sach- o Nachschauen in Bilderbüchern verhalte differenziert wahrzunehmen und Sinnzusam- o Nachlesen in Büchern menhänge zu erkennen, sowie bei Problemen kreative o Informationen aus dem Internet Lösungen zu finden. o Exkursionen durchführen o Themenbezogene Gesprächskreise o Pflanzen und Ernten

Förderung der Kreativität:

o Bereitstellung von Materialien zum malen, schneiden, kleben und gestalten o Nutzung der Kunstwerkstatt o Angebot von verschiedenen Musikinstrumenten o Zeit zur Verfügung stellen

Wahrnehmungsübungen durchführen:

o Geschmacks-, Hör-, Riech-, Tast- und Sehübungen

21 Sozialkompetenz Das bedeutet:

Um ein soziales Miteinander zu ermöglichen, ist es Kommunikationsräume schaffen und die Kinder zum wichtig die Bereitschaft und Fähigkeit zur Kommunika- kommunizieren herausfordern: tion (Sprache, Gestik, Mimik) zu fördern. Eine entschei- o Gespräche, Gesprächskreise dende Voraussetzung dafür ist die Fähigkeit zur o erzählen sprachlichen Verständigung mit Anderen. Mit Eintritt in o singen die Kita müssen sich Kinder in verstärktem Maße mit o Fingerspiele, Reime, Kreisspiele, Rollenspiele anderen Menschen auseinandersetzen und soziale o Gesellschaftsspiele Verhaltensweisen einüben. Vorbild sein: o vorleben von verantwortungsvollem Umgang mit sich selbst, anderen Menschen, Tieren, Pflan- zen und Materialien Korrektur und Hilfestellung zur Wiedergutmachung geben: o erarbeiten wie sich Andere in der Situation fühlen, o Betroffenheit hervorrufen, o Bedürfnisse Anderer erkennen, akzeptieren, Entschuldigen und evtl. wieder gut machen Reflektion: o Kinder belobigen, betroffen machen Zurückhaltung und Nichteinmischung: o Kindern die Möglichkeit lassen Konflikte selbst- ständig zu lösen

22 Integration von Selbstkompetenz, Sachkompetenz und Sozialkompetenz

Unser Ziel dabei ist, dass Kinder:

o ein positives Selbstkonzept als Voraussetzung für eine gute Persönlichkeitsentwicklung auf- bauen.

o Freude am Lernen haben, wissbegierig und interessiert sind.

o Verständnis für Gefühle entwickeln, wie Freu- de, Fröhlichkeit, Trauer, Missbehagen, Ärger sowie Angst und diese auch ausdrücken können.

o Frustrationserlebnisse und Konflikte bewältigen.

o Werte aufbauen und verinnerlichen.

o altersgemäße Entscheidungen treffen und Handlungsbewusstsein erreichen.

o kompromissbereit werden.

o Regeln kennen und einhalten.

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4.1.5. Methodik Das Spiel als Lernform

In der Bildungsarbeit des Kindergartens gibt es folgen- Spielen ist für Kinder die intensivste Form von Lernen, de Methoden, die bewusst eingesetzt werden, damit und hat daher für uns eine hohe Wertigkeit und Wert- Kinder lernen. schätzung.

o Indirekte Methoden bestimmen einen großen Anteil des Kindergartenalltages. Sie unterstüt- Kinder, die viel und intensiv gespielt haben:

zen Kinder in ihrem spontanen Spiel und er- o können Enttäuschungen besser verkraften, möglichen ihnen neue Erfahrungen. Hier spielen z.B. die Altersmischung der Kinder und o haben weitaus weniger die Gestaltung der Räume eine entschei- aggressives Verhalten, dende Rolle. o haben weitaus weniger Angst und erleben o Direkte Methoden bedeuten eine unmittel- weitaus mehr Freude, bare Interaktion zwischen Erzieherin und Kind. Sprache, Spiel, Musik, Bewegung und künstle- o haben eine höhere Konzentrationsfähigkeit, risches Gestalten werden zu „Werkzeugen“, mit denen die Erzieherin am jeweiligen Ent- o haben eine größere Wahrnehmungsfähigkeit, wicklungsprofil des Kindes ansetzt. o können logischer denken,

o haben einen weitaus besseren Wortschatz,

o sind weitaus hilfsbereiter,

o können weitaus besser zuhören, als Kinder, die wenig oder gar nicht spielen.

(Monika Keller, Spielforscherin)

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Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen von Oerter/ Das Spiel ist für Kinder im Alter von 0-6 Jahren die am Montada gibt es drei charakteristische Merkmale des meisten angewandte Form des Handelns und hilft Spiels: ihnen die Welt zu begreifen und zu erforschen. Hierbei lernen Kinder auf eine ungezwungene Art soziales o Auch wenn ein Ziel verfolgt wird, ist Spiel eine Miteinander, Sprache, Einhalten von Regeln, Sach- zweckfreie Handlung. kompetenz, Phantasie und Kreativität. So steht beim Fertigstellen eines Puzzles die Außerdem werden in Rollenspielen Erlebnisse und Ein- lustvolle Tätigkeit im Vordergrund und nicht drücke verarbeitet und Gefühle, Vorstellungen und das Ergebnis. Phantasien zum Ausdruck gebracht.

o Spiel verändert den Realitätsbezug zur Um- Im Wandel unserer Gesellschaft wird durch Dauerkon- welt. sumieren von Medien, Spielzeuge mit vorgegebenen Kinder entwickeln durch ihre Phantasie ande- Funktionen, oder das nur noch seltene freie Spiel in der re Realitäten. Knete wird zum Kuchenteig, Natur, die Kreativität und Phantasie der Kinder immer der kleine Bruder zum eigenen Baby. Men- eingeschränkter. Daher wird der Aufbau der Spielfä- schen können sterben und im nächsten Mo- higkeit im Kindergarten besonders notwendig. ment wieder mitspielen. Unsere Aufgabe ist es, durch gezielte Beobachtung o Spiel enthält Wiederholungen und Rituale. die Entwicklungsbedürfnisse und Interessen der Kinder Einzelne Spielsequenzen, Themen und Bewe- zu erkennen und Spiel anzuregen, zu fördern und zu gungen werden immer wieder wiederholt unterstützen. Das geschieht durch Bereitstellen von oder folgen einem bestimmten Ablaufsprin- wechselnden Spielmaterialien, stetige Umgestaltung zip, wie beispielsweise das wiederholte Auf- von Räumen und durch eigene Teilnahme am Spielen. bauen und Umwerfen eines Bauklotzturmes. Im täglichen Freispiel haben die Kinder viel Zeit selbst zu bestimmen, mit wem, wo, welchem Material und wie lange sie spielen möchten.

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Im Kita-Alltag unterscheiden wir zwischen verschiedenen Spielformen:

o Gestaltungsspiele (Lego, Bauklötze, Knete...)

o Rollenspiele („Vater, Mutter, Kind“...)

o Regelspiele („Memory“, „Mensch- ärger- dich- nicht“...)

o Funktionsspiele (Papier zerschnippeln, hopsen, balancieren...)

o Kreisspiele (Ein kleiner Bauer, Schmetterling...)

o Fingerspiele („Himpelchen und Pimpelchen“, „Meine Hände sind verschwunden“...)

26 Projektarbeit Projektarbeit ist für uns...

Projektarbeit ist ein wesentlicher Bestandteil unserer ...Begleiten von Lernprozessen, die die Kinder bestimmen Arbeit, insbesondere im letzten Halbjahr der Schulkin- ...Dialog auf Augenhöhe derförderung. ...gemeinsames Lernen und Entdecken ... sich gemeinsam und miteinander auf den Weg Das Arbeiten in Projekten (wörtlich übersetzt: Entwurf, machen Vorhaben und Pläne schmieden), bedeutet mit den ... selber tun Kindern zusammen über einen längeren Zeitraum zu ... verschlossene Türen öffnen planen, demokratisch Entscheidungen zu treffen, sich ... der Griff in eine Schatzkiste, eine Schatzkiste Ziele zu setzen und gemeinsam Wege zu finden, diese ... eine spannende Reise, eine Abenteuerreise auch zu erreichen. Damit werden die Kinder ganz ... eine Entdeckungsreise, eine Erlebnisreise natürlich in allen Bereichen gefördert. ... ein Tor zur großen weiten Welt ... sich die Welt erklären Ein Projekt kann auf drei verschiedene Weisen zustan- ... Freiheit de kommen: ... Freiarbeit ohne festes Ziel ... einen Gedanken ausufern lassen ... AHA - Erlebnisse o Spontan aus einer gegebenen Situation ... Zeit bis zum AHA – Erlebnis heraus (das Projekt entwickelt sich ohne ... von und miteinander lernen bewusste und detaillierte Projektplanung ... eine Bereicherung weiter) ... ein lustvolles Dazulernen ... ganzheitliches Lernen o Aus einer Idee oder einem Betätigungs- ...ein? Wunsch der Kinder, Erzieherinnen, Eltern oder anderer Personen heraus Es lebt von dem, was die Erzieherin nicht weiß! o Absichtlich initiiert von den Erzieherinnen, beeinflusst von ihren eigenen Fähigkeiten ... lebenslanges Lernen!

und Interessen, Besonderheiten in der Grup- pensituation oder regionalen Begebenheiten

27 Beispiel eines Projektverlaufes: Thema: „Bauernhof“ o Planung und Durchführung der weitern Aktivitä- ten

Bau eines bespielbaren Bauernhofs; Materialbe- o Treffen und Sammeln von Themenvorschlägen schaffung; Besuch der Landwirte, bei ihrer Arbeit Jedes Kind überlegt sich ein Thema seines Inte-

resses und stellt dies kurz vor( Fußball, Tiere usw.) o Zwischenrefflektion

Was haben wir schon gemacht? Wie soll's Gemeinsam wird überlegt, welche Aktivitäten zu weitergehen? diesem Thema durchgeführt werden könnten.

(Fußballtrainer einladen; Bauernhof besuchen) o Planung und Durchführung weiterer Aktivitäten

z.B. Bemalen eines lebensgroßen Kuhrohlings o Abstimmung und Beschluss des endgültigen Kunstkuh „Paula“ Themas

Bauernhof o Abschlussfest zum Thema

Ein Nachmittag auf dem Erlebnishof Hagdorn o Schriftliche Ideensammlung und Planung;

Festlegung der ersten Aktivität o Präsentation des Projektes für die Eltern Treffen mit zwei Landwirten zur weiteren Planun- Ausstellung mit entstandenen Werken (gezim- gen merter Bauernhof, gestaltete Tiere/Trecker, ge-

malte Bilder usw.) und Fotos der durchgeführten o Vorbereitung der ersten Aktivität Aktivitäten. Kinder laden Landwirte ein und bitten um Zu-

sammenarbeit; Planung und Notizsammlung, für

das gemeinsame Treffen

o Durchführung der ersten Aktivität

Treffen mit den Landwirten und Planung der wei-

teren gemeinsamen Aktivitäten (Besuch der

beiden Höfe)

28 4.1.6 Bildungsbereiche gebene Tempo und die Tonlage. Durch die gegensei- tige Achtung wird die Sozialkompetenz erweitert. Musische Bildung Aus diesen Gründen haben wir vor einigen Jahren Musik war zu allen Zeiten ein wesentlicher Bestandteil beschlossen Musizieren und Singen zu einem wichtigen unserer Gesellschaft und Kultur. Auch für Kinder war Bestandteil unserer Einrichtung zu machen. Musik schon immer ein reizvolles und faszinierendes Gebiet. Dabei geht es für sie um weit mehr als Unter- Im Freispiel: haltung. Musik und darin eingeschlossen Klänge und o Instrumente stehen gelegentlich im Gruppen- Töne, bieten tausend Möglichkeiten sich selbst und raum zur Verfügung, oder dürfen sich mit Ein- seine Umwelt tiefer zu ergründen, Zusammenhänge zu verständnis einer Erzieherin zum musikalischen verstehen und Kompetenzen zu erweitern. Experimentieren und ausprobieren geholt Über die Akustik lernen Kinder die Welt verstehen. In werden. der Auseinandersetzung und dem Umgang mit Musik o Größere Klanginstrumente sind sowohl im und Instrumenten erweitern sie ihren Erfahrungshori- Innen- wie im Außenbereich unserer Einrich- zont und ihre Sachkompetenz. tung zu finden und laden zum Musizieren ein. Musik empfinden wir auch mit unseren Emotionen. So o Inspiriert vom ständigen Umgang mit Musik, erzeugen manche Klänge Freude, und wieder andere stimmen Kinder oder Erzieherinnen hier und Spannung oder Angst. Kinder haben die Möglichkeit da ganz spontan das ein oder andere Lied sich selbst besser kennen zu lernen und ihre Gefühle an. einzuordnen. Musizieren und Singen eröffnet den Kin- dern eine völlig andere Art und Weise ihre Gefühle, In den einzelnen Gruppen: Stimmungen und Launen auszudrücken. Die Umwand- o Begrüßungs- und Abschlusslieder, Singen zu lung von Gefühlen in Musik erfordert Phantasie und Kreisspielen Kreativität und fördert die Entwicklung der Selbstkom- o Lieder zu aktuellen Anlässen oder Themen petenz. (Geburtstag, Jahreskreislauf, traditionelle Feste, Projekte) In einer Gemeinschaft macht singen erst richtig Spaß. o Einsatz von Rhythmikinstrumenten Man einigt sich auf ein gemeinsames Lied, das vorge-

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Jeden Freitag treffen sich alle drei Gruppen in der Das geschieht durch: Halle zum gemeinsamen Singen in unserem Kita-Chor. Die Kinder werden von einer Erzieherin auf der Gitarre o Erzählen einer Geschichte, die dem Inhalt des begleitet. Liedes entspricht o Bewegungen, die zum Text passen Wir singen: o Einem Lieder-Rätsel o Nachspielen einfacher Szenen, von denen o Begrüßungslieder das Lied erzählt o Geburtstagslieder o Einbeziehung von Klang- und Rhythmusin- o alte und neue Lieder strumenten o Klatschlieder o Tanzlieder Für unsere vielseitige und in den Kita-Alltag integrier- o Bewegungslieder te Arbeit im musischen Bereich haben wir im Som- o Abschlusslieder mer 2011 die Qualitätsplakette Felix vom deut- o Sololieder schen Sängerbund verliehen bekommen. Sie ist o Vorträge in einer Kleingruppe jeweils für drei Jahre gültig und kann dann erneut beantragt werden.

In der Öffentlichkeit

Fest im Kita-Jahr verankert sind Auftritte z.B. bei Sommerfesten, zur St. Martinsfeier, den örtlichen Weihnachtsbaumschmücken und natürlich an un- serem Weihnachtsgottesdienst. Im Vordergrund stehen vor allem Spaß und Freude am Tun. Neue Lieder werden nicht stupide auswen- dig gelernt, sondern den Kindern auf verschiedene Weise vorgestellt, um sie damit vertraut zu machen.

30 Phantasie und Kreativität Beim Gestalten werden eine Fülle von Tätigkeiten und Handlungen vorgenommen und so alle Sinne mitein- bezogen.

Ein Werk kann durch Gestalten, Umformen, Verwan- „Phantasie ist... deln, Exprimentieren, Ergänzen, Ansetzen, Verändern, , ein Vogel, Neukonzipieren und Analysieren entstehen. So verwirk- manch einer stutzt ihm die Flügel, licht die Kreativität die Phantasie in eine dauerhafte Form. manch einer sperrt ihn in einen Käfig, aber – Die Kinder können bei uns: er bleibt immer ein Vogel und wartet auf den Moment, o malen, basteln, gestalten in dem er los fliegen kann. Und wie schön ist es, wenn er fliegt!“ o konstruieren, bauen, werken, erfinden

(unbekannt) o töpfern, kneten, matschen

o experimentieren Phantasie ist die Vorstellungskraft des Menschen und Voraussetzung für Kreativität und für die Empathie. o Rollenspiele durchführen

Kreativität ist die Fähigkeit des Menschen schöpferisch o Klanggeschichten durchführen zu Denken und zu Handeln. Sie ist die schöpferische Kraft, die die Phantasie in eine dauerhafte Form bringt. o Musik und Theater erleben

In unserer Einrichtung haben die Kinder neben dem o Natur erkunden Umgang mit Stiften, Schere, Pinsel und Prickelnadel auch die Möglichkeit mit Säge, Hammer, Zange und o Kunstwerke bekannter Meister erleben und die Schraubstock zu hantieren. Eindrücke in neue Werke umsetzen

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5.Bildungs- und Lerndokumentationen

Die Bildungs- und Lerndokumentationen beinhalten die individuelle Um über die Entwicklung eines Kindes eine Aussage treffen zu Entwicklung eines jeden Kindes. Als Schwerpunkt sind die Stärken können, sind für die Erzieherinnen Beobachtungen zwingend erfor- des Kindes anzusehen, wobei kein Vergleich mit anderen Kindern derlich. seiner Altersgruppe vorgenommen wird.

Dazu stehen ihnen unterschiedliche Formen zur Verfügung. Die Erzieherinnen sehen das Kind in seiner Entwicklung als Akteur seiner selbst und als aktiv Lernenden. (vergleiche auch „Bild vom 1. offene Beobachtung Kind“ Seite 14) Unter offene Beobachtung versteht man, das Festhalten von

kurzen, ungeplanten und situationsbedingten Eindrücken über

das Kind. 5.1. Formen 2. strukturierte Beobachtung Zur Bildungsarbeit in den Kindertagesstätten der Verbandsgemein- Eine strukturierte Beobachtung wird regelmäßig und gezielt de Altenkirchen gehört, dass die Erzieherinnen stetig das Tagesge- über einen festgelegten Zeitraum im Kindergartenalltag durch- schehen beobachten und schriftlich dokumentieren. geführt. Die regelmäßigen und gezielten Beobachtungen dienen den Erzie- herinnen als Forschungsinstrument. Nur so kann die Erzieherin die Als Hilfsmittel dient der Beobachtungsbogen, um den Entwick- einzelnen Kinder, und die aktuellen Themen die Kinder beschäfti- lungsstand des einzelnen Kindes zu dokumentieren. Auch für Be- gen, verstehen. obachtungen innerhalb der Gruppe ist er ein hilfreiches Instrument.

„Beobachtung dient auch dazu, wahrzunehmen in welchen Bil- 1 Ministerium für Bildung, Frauen und Jugend, Rheinland-Pfalz: Bildungs- und Erziehungsempfeh- dungsbereichen das Kind besondere Stärken und Ressourcen auf- lungen für Kindertagesstätten in Rheinland-Pfalz. Beltz Verlag, Weinheim und Basel 2004. weist, um diese zu nutzen, dem Kind andere Bereiche zu eröffnen.“ 1 Die Beobachtung ist die Grundlage für den fachlichen Dialog im Team und beinhaltet die Themen der Kinder, die Überprüfung der Bildungsmöglichkeiten und Bildungserfahrungen und die Refle- xion des eigenen pädagogischen Handelns. Daraus ergibt sich die Basis für die weitere Planung der pädagogischen Arbeit.

32 Individuelle Bildungs- und Des weiteren werden Entwicklungsschritte, Spielsitua- Lerndokumentation tionen und besondere Werke von uns fotografiert, datiert und dokumentiert. Mit Beginn der Kindertagesstätten-Zeit legen wir für jedes Kind einen Entwicklungs- und Dokumentations- Aufnahmeprotokoll ordner an. Dieser kann jederzeit von den Eltern einge- Zu Beginn der Kindertagesstätten-Zeit führen Eltern und sehen werden. Am Ende der Kindergartenzeit wird er Erzieher ein Aufnahmegespräch, um sich gegenseitig den Eltern ausgehändigt. kennen zu lernen. Der Ordner beinhaltet unteranderem: Zusätzlich informieren die Eltern, anhand eines Auf- Gemalte Bilder nahmeprotokolles, über die bisherige Entwicklung, Vorlieben und Eigenschaften ihres Kindes. Bilder entstehen: Ebenfalls können Erwartungen der Eltern für sich und ihr Kind an die Kindertagesstätten geäußert werden. o Im Freispiel o Nach Anleitung (wir malen einen Apfel, Vermittlung einer Tech- nik) o Zu einem Thema (wir malen ein Bild zu St. Martin...)

Malen ist eine Ausdrucksform der Kinder, die sich fol- gendermaßen entwickelt:

o Kritzelbilder o Kopffüßler o Gegenständliche Malerei o Abstrakte Malerei

Anhand der gesammelten Bilder lässt sich die Entwick- lung erkennen.

33 Entwicklungsbogen

Basierend auf Fachliteratur, Erfahrungen, Beobach- tungen und wissenschaftlichen Erkenntnissen haben wir einen Entwicklungsbogen entwickelt.

Jährlich finden Entwicklungsgespräche statt. Hierzu werden die Eltern eingeladen und anhand des Ent- wicklungsbogen wird den Eltern der Entwicklungsstand des Kindes erläutert.

Hier finden folgende Entwicklungsbereiche Beach- tung:

o motorische Entwicklung o persönliche Situation o lebenspraktische Fähigkeiten o kognitive, kommunikative Entwicklung o soziale/emotionale Entwicklung o motorische Entwicklung

34 5.2. Ziele

Ziel der Bildungs- und Lerndokumentation ist es, den Entwick- lungsverlauf des Kindes zu erfassen. Sie soll den Erzieherinnen einen Einblick in die Entwicklung des Kindes geben. Jedes Kind wird dabei als eigene Person mit individuellen Stärken und Bedürfnissen gesehen und ist nicht mit anderen Kindern ver- gleichbar. Das Kind soll in seiner Entwicklung von der Erzieherin begleitet, unterstützt, gefördert und gefordert und seine Lernfortschritte dokumentiert werden. Die aus der professionellen und kontinuierlichen Beobachtung gewonnenen Erkenntnisse werden im Team reflektiert und weitere pädagogische Vorgehensweisen geplant. Somit wird jedem Kind sein individueller Selbstbildungsprozess ermöglicht. Für Gespräche mit den Eltern stellt die Bildungs- und Lerndoku- mentation eine Basis dar, um gemeinsam an dem Lernprozess des Kindes zu arbeiten. Dabei werden die Eltern als Experten ihrer Kinder angesprochen 5.3. Datenschutz und ernst genommen. Ihre Meinungen, Beobachtungen und Erfah- rungen fließen in die Aufzeichnungen der Dokumentationen mit Bildungs- und Lerndokumentationen dienen der Qualitätssicherung ein. der pädagogischen Arbeit und sind eine wichtige Voraussetzung zur Durch die Bildungs- und Lerndokumentationen bietet sich den Aufgabenerfüllung für Erzieherinnen. Kindern ein Rahmen oder die Möglichkeit, für sie Daher dürfen diese auch ohne Einwilligung von Eltern geführt wichtige Ereignisse festzuhalten. (anhand von Fotos, Bildern, Arbei- werden. ten...) (Rechtsgrundlage: §§ 62 und 63 SGB VIII) Es gibt ein vielfältiges Spektrum, Bildungs- und Lerndokumentatio- Eltern sollen über das Führen der Dokumentationen informiert nen zu sammeln, die von Kindergarten zu Kindergarten unter- sein. Die Bedeutung und Wichtigkeit muss für sie transparent ge- schiedlich gestaltet werden. macht werden. Informationen an Dritte weiterzuleiten ist ohne Einwilligung der Erziehungsberechtigten seitens des Personals nicht erlaubt.

35 6. Das „letzte“ Jahr in der Kindertages- stätte

In Hinblick auf die Schule ist das letzte Jahr in der Kin- soziale, kommunikative Schulfähigkeit dertagesstätte besonders gestaltet. Durch zusätzliche o Eigeninitiative Lern- und Erfahrungsmöglichkeiten, die Teilnahme am o Kooperationsbereitschaft „Kita – Plus“ Programm und altersentsprechende An- o Kontaktfähigkeit gebote sollen die Kinder auf den neuen Lebensab- o Kommunikationsfähigkeit schnitt vorbereitet werden. o Selbstbeherrschung Dies ist nicht nur Vorbereitung auf die Schule, sondern es geht auch darum, dass Kinder ihr Selbstbewusstsein kognitive Schulfähigkeit und ihre Selbstständigkeit weiter stärken, um den o Konzentration Übergang zur Schule zu bewältigen und ihre „Schulfä- o Folgerichtiges Denkvermögen higkeit“ erlangen. o Sprache o Merkfähigkeit o Ausdauer Bei der Schulfähigkeit unterscheiden wir vier Entwick- lungsbereiche: motorische Schulfähigkeit o Grobmotorik emotionale Schulfähigkeit o Feinmotorik o Selbstvertrauen o Selbstbewusstsein o Ausgeglichenheit o Belastbarkeit o Zuversichtlichkeit o Mut o Frustrationstoleranz o Lebensfreude o Neugier

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Schulkindernachmittag Kunstprojekt - Ausstellung

Nach dem Mittagessen treffen wir uns wieder in der Am Ende der Kindertagesstätten-Zeit, werden in der Einrichtung und beginnen den Nachmittag mit einer Ausstellung, die geschaffenen Werke, aus dem Kunst- Vorstellungsrunde. Anschließend finden wechselnd projekt des letzten Jahres präsentiert. folgende Aktivitäten statt: Hierzu gehören: o Vorbereitung der St. Martinsaufführung, evtl. ein o Acrylbilder auf Leinwand Gottesdienst zur Adventszeit o Zeichnungen o Projektarbeit o Getöpfertes o Exkursionen o Projektbezogene Werke o gegenseitiger Besuch mit der Schule

Hier wachsen die Kinder als Gruppe zusammen, die anschließend gemeinsam die Schule besucht.

Übernachtung und Abschlussfest

Die Kinder übernachten im letzten viertel Jahr mit ihren Erzieherinnen in der Kindertagesstätte.

Das Motto des Abschlussfestes am Ende der Kinderta- gesstätten-Zeit orientiert sich an dem zuletzt bearbei- teten Projektthema.

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7. Feste und Feiern

Feste und Feiern sind Höhepunkte des Lebens, sowohl des Einzelnen, wie auch der Gemeinschaft. Sie bedeu- ten für den Einzelnen Freude, Hochgefühl, tiefes Erle- ben. Sie geben dem Einzelnen und der Gemeinschaft einen Lebensrhythmus, vor allem jene Feste, die sich wiederholen. Im Fest wird Brauchtum und Tradition sichtbar. Bräuche sind lebensnotwendig: Sie befriedigen Grundbedürf- nisse der Menschen. Sie halten Erinnerungen wach, sie vermitteln Glaubensinhalte und verankern Regeln und Werte der Gesellschaft. Wir verstehen den Jahreskreis als einen Festkreis.

Folgende Feste werden bei uns gefeiert: o Karneval o Ostern Übernachtung der Schulkinder o Schulkinderverabschiedung mit Eltern o Sommerfest / Wandertag o St. Martinsfeier, Nikolausfeier, o Adventsfeier o Adventsgottesdienst o Geburtstage, Jubiläumsfest

38 8. Zusammenarbeit mit:

8.1. Eltern

Die Kindertagesstätte als familienergänzende Einrichtung hat den Auftrag Eltern in ihre Arbeit einzubeziehen. Die Erzieherinnen sollen mit den Erziehungsberechtigten zum Wohle des Kindes zusammenarbeiten. „Die Familie als private und die Kindertagesstätte als öffentliche Institution für Erziehung und Bildung müssen in partnerschaftlicher Zusammenarbeit den Entwicklungsprozess der Kinder begleiten und gestalten.“ 2 Diese Partnerschaft ist geprägt von gegenseitiger Achtung und Anerkennung. Eine aktive Elternarbeit dient dazu, pädagogische Arbeit transparent zu machen.

8.1.1. Elterngespräche

Regelmäßige Gespräche tragen zu einer vertrauensvollen Atmo- sphäre bei. In diesen Gesprächen tauschen sich beide Seiten über das kindliche Verhalten und die Entwicklungsschritte aus. Selbstverständlich werden alle Gespräche vertraulich behandelt. Sie unterliegen der Schweigepflicht.

8.1.2. Informationsweitergabe

Die Kindertagesstätte stellt sicher, dass Eltern alle für sie wichtigen Informationen erhalten.

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8.1.3. individuelle Elternarbeit

Elternarbeit Formen unserer Elternarbeit:

o Wir wünschen, das Eltern zum Wohle ihrer Kinder ein Aufnahmegespräche Interesse am Kindergartengeschehen zeigen o Eingewöhnungszeit o und begrüßen es, wenn Eltern unsere Arbeit unterstüt- Tür- und Angelgespräche zen o Entwicklungsgespräch o Beratungsgespräch o - durch Teilnahme an Elternabenden Gruppentreffen o - durch Mitwirkung im Elternausschuss Elternabende o - bei der Organisation und Durchführung von Fes- Gemeinsame Aktivitäten ten o Feste o - indem sie Anregungen geben und konstruktive Arbeitseinsätze o Kritik üben halbjährige Elternzeitung

„Immer wird das Vertrauen

eines der größten, seltensten und beglückendsten Geschenke menschlichen Zusammenlebens sein.“ (Dietrich Bonhoeffer)

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8.2. Elternmitwirkung Unser Elternausschuss

Für eine effiziente Partnerschaft ist eine aktive Elternmitwirkung Unser Elternausschuss besteht aus mindestens 3, höchs- ausschlaggebend. Zum Wohl des Kindes finden Erzieherinnen im tens 6 Personen und wird jährlich in einer Elternver- Einvernehmen mit dem Elternausschuss die jeweils angemessene Form. sammlung gewählt. Der Elternausschuss trifft sich mehrmals im Jahr und wird über alle wichtigen pädagogischen Entschei- dungen unterrichtet. Der Elternausschuss steht als Vertreter der Eltern und Kinder in enger Verbindung zu den Erzieherinnen der 8.2.1 Elternausschuss Kindertagesstätte. Die Mitglieder sind an der Vorbereitung, Durchführung Der Elternausschuss ist das Bindeglied zwischen Eltern, Kinderta- und Reflexion der Einrichtungsaktivitäten beteiligt. gesstätte und Träger. Der Elternausschuss hat unterstützende und beratende Funktion und muss vor allen wesentlichen Entscheidun- gen gehört werden. Er enthält doppelt so viele Mitglieder, wie Gruppen in der Einrich- tung vorhanden sind. Außerdem gehören die Leiterin der Kinderta- gesstätte als beratendes Mitglied und ein Vertreter des Trägers dazu. Der Elternausschuss wird jedes Jahr im Herbst neu gewählt. In welchen Abständen und zu welchen Terminen sich der Elternaus- schuss trifft, wird von diesem Gremium selbst bestimmt.

41 8.3. Grundschule 8.4. Andere Einrichtungen

Eine enge Kooperation zwischen Kindertagesstätten und Grund- Eine Vernetzung von Kindertagesstätte mit kulturellen, sozialen und schulen bietet Chancen, die Erziehungs- und Bildungsarbeit aufei- medizinischen Einrichtungen und Diensten, den Gemeinden und nander abzustimmen, die Kinder auf das neue „Umfeld“ vorzube- den Kirchengemeinden ist generell sinnvoll. Es gibt immer wieder reiten und den Eltern eine verlässliche Partnerschaft zu bieten. Kontakte bei denen diese Institutionen einen Beitrag, z.B. zur Pla- Der Übergang vom Kindergarten in die Grundschule ist für die nung und Durchführung von Projekten, leisten können. Kinder eine entscheidende Schnittstelle. Um einen guten Einstieg in Eine Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen, die sich aus- diesen neuen Lebensabschnitt zu gewährleisten, gibt es vielfältige drücklich auf die Förderung einzelner Kinder bezieht, ist grundsätz- Formen der Zusammenarbeit zwischen beiden Einrichtungen, z.B. lich nur mit Einwilligung der Erziehungsberechtigten möglich. gemeinsame Elternabende, Hospitationen und den gegenseitigen Austausch. Neben regelmäßigen Treffen der Fachkräfte der Kindertagesstätten Der Austausch zum Wohl des Kindes findet nur dann statt, wenn in der Verbandsgemeinde Altenkirchen finden auch regelmäßige die Eltern damit einverstanden sind. Die Eltern haben das Recht Besprechungen der Leiterinnen statt. sich über diese Gespräche zu informieren. Aufgrund der Tatsache, dass Kindertagesstätten auch Ausbildungs- Unsere Kinder besuchen folgende Grundschulen: betriebe sind, haben sie auch die Aufgabe sich mit Schulen -, Fach- schulen und anderen Fortbildungseinrichtungen auszutauschen. Pestalozzi Grundschule Ziegelweg 4 57610 Altenkirchen Wir arbeiten zum Wohle der Kinder mit folgenden Ein- Telefon: 02681/989709 richtungen zusammen: E-Mail: [email protected] o Ergotherapeuten, Logopäden Freie Evangelische Bekenntnisschule o Grundschulen Heinestraße 5 o Fachschulen 57610 Altenkirchen/ Honneroth o Gesundheitsamt Telefon: 02681/3909 o Jugendamt E-Mail:[email protected] o Beratungsstellen o Kinderärzte o Soziale Einrichtungen

42 9.Öffentlichkeitsarbeit

9.1 Bedeutung / Ziele

Die Kindertagesstätte ist eine sozialpädagogische Einrichtung und steht somit im Blickpunkt der Öffentlichkeit. Ziele der Öffentlichkeitsarbeit sind, klare Informationen, Fakten und Tatsachen der eigenen Arbeit weiterzugeben, Aufgaben und Ansprüche transparent zu machen, das Ansehen in der Öffentlich- keit zu steigern und dabei Vertrauen aufzubauen und zu pflegen.

„Öffentlichkeit ist jederzeit und an jedem Ort existent. Einer Öffentlichkeit kann sich nichts und niemand entziehen.“ (Armin Krenz)

Gemeinsamer Auftritt mit der Singgemeinschaft Busenhausen beim lokalen Sängerfest

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10. Team

Eine fruchtbare Teamarbeit entwickelt sich aus regelmäßigen Team- Jeden Donnerstag Nachmittag findet eine zweistündi- sitzungen, Fort- und Weiterbildung, kollegialer Beratung und gegen- ge Teamsitzung statt. Die Ergebnisse der Teamsitzun- seitiger Anerkennung und Wertschätzung. gen werden schriftlich festgehalten. Gute kollegiale Beziehungen stützen den Einzelnen in seiner Arbeit und wirken sich positiv auf die gesamte Arbeit der Kindertagesstätte Themen bei Teamsitzungen: aus. o Reflektion unserer täglichen Arbeit

o Pädagogische Fragen Unsere Teamarbeit o Regeln festlegen Wir sind ein altersgemischtes Team und gerade in die- o Organisatorische Absprachen ser Unterschiedlichkeit liegen unsere Stärken. Team heißt für uns nicht alleine, sondern gemeinsam unter o Planung und Reflektion von Festen und Berücksichtigung unserer Kompetenzen und Fähigkei- Aktivitäten ten unser pädagogisches Konzept umzusetzen.

o Planung von Elternveranstaltungen Um dies leisten zu können, ist es außerordentlich wich- tig immer im Gespräch zu bleiben. o Informationen über Fortbildungen Uns ist bewusst, dass eine wertschätzende Art und Weise im täglichen Umgang miteinander das Klima in o Zusammenarbeit mit anderen Institutionen unserer Einrichtung prägt und sich unser Verhalten in dem der Kinder widerspiegelt. o Information über Leiterinnensitzung

o Überprüfung von Qualitätsstandards

44 11. Schlusswort Diese Konzeption hat das Kita-Team der Kindertagesstätte „Haus der kleinen Freunde“ in Busenhausen 11.1 des Trägers: erarbeitet und schriftlich niedergelegt. Diese Rahmenkonzeption haben die Leitungskräfte und Trägerver- treter erarbeitet und schriftlich niedergelegt. Durch ihre Unterschriften erkennen sie die Konzeption Durch ihre Unterschrift erkennen sie die Konzeption als verbindlich für ihre Arbeit an. als verbindlich für ihre Arbeit an.

11.2 der Einrichtung:

Durch die Erstellung unserer Konzeption sind wir in ei- nen Entwicklungsprozess eingetreten, der nicht been- det sein kann. Wir überdenken immer wieder die Ge- gebenheiten und orientieren uns an den veränderten Lebenssituationen der Kinder. Deshalb ist die Arbeit an der Konzeption nie abge- schlossen. Sie wird uns immer wieder neu beschäftigen und fortgeschrieben.

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