Wird vom Amt für regionale Landesentwicklung ausgefüllt

Eingangsstempel

Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser Bahnhofsplatz 2-4

31134 Hildesheim

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Antrag auf Aufnahme in das Dorfentwicklungsprogramm nach der Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur integrierten ländlichen Entwicklung (ZILE) des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

1 Antragsteller 1.1 Gemeinde (ggf. federführende Gemeinde bei mehreren beteiligten Gemeinden): SG Nienstädt 1.2 Weitere beteiligte Gemeinden (soweit zutreffend): Bergkruggemeinden: GM Seggebruch, GM und GM 1.3 Landkreis:

1.4 Anschrift: (Straße / Haus-Nr.) (PLZ / Ort) Bahnhofstraße 7 31691 Helpsen

1.5 Auskunft erteilt: (Name) (Tel./ Durchwahl) Herr Köritz 05724 / 398 - 10 Dieser Antrag auf Aufnahme in das Dorfentwicklungsprogramm gliedert sich in - den Teil A – Daten, Fakten, Kurzbeschreibungen und erfordert lediglich Zahlenangaben bzw. kurze, stichwortartige Beschreibungen zur Darstellung des Ist – Zustandes, - den Teil B – Beschreibung anhand konkreter Fragestellungen, was Sie von einem Dorfent- wicklungsverfahren im beschriebenen Projektraum erwarten und wie Sie den Dorfentwick- lungsprozess und die daraus resultierenden Ergebnisse nutzen wollen (auf max. 2 DIN A 4 Seiten). - den Teil C – optional - bildhafte, graphisch gestalterische Darstellung des konzeptionellen Ansatzes ( max. DIN A 2) - den Teil D – Anlagen

AS 500.00 06.2015 Teil A – Daten, Fakten und Kurzbeschreibungen

1. Allgemeine Beschreibung der Dorfregion und der derzeitigen Situation:

1.1 Statistische Angaben

Größe des Ge- Anzahl der an der Dorfregion 2.175 ha 15 samtgebietes: beteiligten Dörfer

Beteiligte Dörfer Einwohnerzahl

1. Helpsen (mit Helpsen, Kirchhorsten und Südhorsten) 1.944 2. Hespe (mit Hespe, Hiddensen, Levesen und Stemmen) 2.058 3. Seggebruch (mit Seggebruch, Alt- und Neu-Seggebruch, Tallensen, 1.543 Echtorf, Schierneichen, Deinsen und Siedlung Baum)

Summe 5.545

Einwohnerdichte in der Dorfregion 254,94 Einw./km²

Wirtschaftsbetriebe in der Dorfregion Anzahl

- Landwirtschaft (HE/NE) 13/16

17 - produzierendes Gewerbe (HG: 8 / NG: 9)

297 - Handel, Handwerk, Gewerbe (HG: 160 / NG: 137)

48 - Dienstleistung, Tourismus, Gastronomie, Beherbergung (HG: 24 / NG: 24)

Demographische Entwicklung in der Gemeinde/ den Gemeinde Anhang I (altersstufengerecht gemäß LSN)

Anhang II Leerstandskataster, Baulücken- bzw. Brachflächenkataster (soweit vorhanden)

1.2 Dörfliche Infra- und Siedlungsstruktur

1.2.1 Baugebiete und deren Auslastung In der nachfolgenden Tabelle ist die Anzahl der noch zur Verfügung stehenden bebaubaren Grundstücke in bestehenden rechtskräftigen Bebauungsplänen der Bergkruggemeinden je beteiligter Einzelgemeinde benannt:

Helpsen Hespe Seggebruch Baugrundstücke 11 20 18 noch frei 3 3 2

In allen drei Gemeinden sind in den jeweiligen Baugebieten nur noch 2 bzw. 3 Grundstücke verfügbar, wovon wiederum in Helpsen ein Bauplatz und in Hespe zwei Bauplätze bereits reserviert sind. Da die Nachfrage nach Wohnbauland in den drei Gemeindegebieten beständig vorhanden ist, sind weitere Ent- wicklungen im Bereich der Ausweisung von Wohnbauflächen geplant. In Seggebruch ist u. A. die Erwei- terung eines bestehenden Baugebietes um 16 Bauplätze für 2018 sowie der Bau eines Mehrgeneratio- nenhauses vorgesehen. Weiterhin soll durch die Änderung eines bestehenden B-Plans im Ortszentrum Helpsens die Einrichtung barrierefreier Wohnflächen im Zusammenhang mit einem dorfbildgerechten Neubau der Volksbank ermöglicht werden.

1.2.2 GFZ/ GRZ der Dorfregion In den Ortsteilen herrscht im Durchschnitt eine GRZ von 0,3 vor.

1.2.3 vorhandene Ver- und Entsorgungsanlagen, Energieversorgung (zentral, dezentral, regenerativ) Das Trinkwasser wird von den Samtgemeindewerken Nienstädt (Helpsen) bezogen. Die Gasversorgung erfolgt über die Stadtwerke Schaumburg-Lippe GmbH (Bückeburg). Die Versorgung mit Strom wird durch die Westfalen Weser Netz GmbH (Herford) gewährleistet. Die Entsorgung der Abwässer wird durch den Abwasserverband Gehle-Holpe (Volksdorf) geregelt.

Die Energieversorgung erfolgt weitgehend zentral. Dezentrale Lösungen sind bereits in Ansätzen vor- handen. Photovoltaikanlagen befinden sich auf den Dächern privater sowie vereinzelt kommunaler Ge- bäude (hier: Feuerwehrgerätehaus Südhorsten, Bauhof Helpsen).

Die Landkreise Schaumburg, Holzminden und Hameln-Pyrmont haben sich zusammengeschlossen, um einen Masterplan Klimaschutz für die 3 Landkreise zu entwickeln.

1.2.4 Einrichtungen der Daseinsvorsorge, soziokulturelle Infrastrukturen Schulen

Die Grundschulbildung innerhalb der Dorfregion übernimmt und sichert die Grundschule Seggebruch im gleichnamigen Ort als Außenstelle der Grundschule Nienstädt. In Helpsen besteht zudem die Integrierte Gesamtschule (IGS) Helpsen mit den Klassenstufen 5 bis 10, wo Schülerinnen und Schüler einen Haupt- schul-, Realschul- oder erweiterten Sekundar-I-Abschluss erzielen können. Weitere Oberschulen zur Erlangung des Haupt- oder Realschulabschlusses können sowohl in als auch in Bückeburg besucht werden. Die nächstgelegenen Gymnasialstandorte sind ebenfalls Stadthagen (Ratsgymnasium, Wilhelm-Busch-Gymnasium und IGS Schaumburg (mit Oberstufe)) und Bückeburg (Gymnasium Adolfi- num). Die Standorte der Berufsbildenden Schulen des Landkreises Schaumburg liegen in Stadthagen und/oder . Eine Abbildung der ganzheitlichen Schulbildung in der Dorfregion ist damit möglich und wird durch wei- terführende Schulangebote und -formen in der nahen Umgebung unterstützt.

Weiterführende Bildungsangebote

Weiterführende Bildungsangebote sind auf dem Gebiet der Dorfregion nicht vorhanden. Die Volkshoch- schule Schaumburg als größte Erwachsenenbildungseinrichtung des Landkreises hat sowohl in der etwa 7 km entfernt liegenden Kreisstadt Stadthagen als auch in der Residenzstadt Bückeburg (ca. 9 km) eine Geschäftsstelle. Die angebotenen Kurse, Vorträge und Seminare finden an unterschiedlichen und wech- selnden Orten innerhalb des Kreisgebietes statt.

Kinderbetreuung

Die Kinderbetreuung in der Dorfregion ist gegenwärtig durch insgesamt 4 gemeindliche Einrichtungen gesichert. Eine Kindertagesstätte ist in Hespe angesiedelt; die drei übrigen Einrichtungen (Hort, Integrati- ve Kindertagesstätte, Kinderkrippe) konzentrieren sich im Ort Seggebruch. Das Betreuungsangebot der Gemeinden wird zudem durch mehrere private Tagesmütter ergänzt.

Medizinische Versorgung

Die medizinische Grundversorgung ist derzeit durch zwei im Gemeindegebiet Hespe ansässige Allge- meinmediziner (Alter: 1x ≥ 60 Jahre, 1x ≤ 40 Jahre) sichergestellt. Die Praxen liegen zentral im Bereich des Bergkrugs. Weiterhin ist ein Zahnarzt in Helpsen angesiedelt, durch den die zahnärztliche Versor- gung der Dorfregion gewährleistet ist. Es gilt die heutige Situation der medizinischen Grundversorgung zu stabilisieren bzw. zu verbessern, da die beiden Hausärzte gegenwärtig keine neuen Patienten in ihre Kartei aufnehmen. Gleichzeitig sind im Hinblick auf das Rentenalter eines Hausarztes frühzeitig Vorkeh- rungen bzgl. einer Nachfolge zu treffen, um die medizinische Grundversorgung nachhaltig in der Dorfre- gion gesichert zu wissen. Mit Ausnahme eines Zahnarztes in Helpsen, gibt es keine Fachärzte in den Bergkruggemeinden. Die fachärztliche Betreuung wird aus der Dorfregion überwiegend in den im Landkreis liegenden Städten Stadthagen, Bückeburg und Rinteln sowie Minden (Kreis Minden-Lübbecke) und Hannover (Region Han- nover) in Anspruch genommen.

Krankenhäuser befinden sich gegenwärtig in Stadthagen und in Bückeburg. Beide Kliniken werden je- doch voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2017 geschlossen und durch das zentrale Agaplesion Ev. Klinikum Schaumburg gGmbH in /Vehlen ersetzt.

Der Erwerb von Medikamenten ist direkt in Helpsen in der örtlichen Glückauf-Apotheke möglich. Gleich- zeitig wird hier auch ein mobiler Bringdienst unterhalten, der von den Bewohnern der Dorfregion in An- spruch genommen werden kann.

Alten- und Pflegeheime

Für die Betreuung von Seniorinnen und Senioren steht in der Dorfregion das Kreisaltenzentrum Schaum- burg gGmbH in Helpsen zur Verfügung. Die Einrichtung alleine kann jedoch den Bedarf der Betreuungs- nachfrage für die älteren Menschen in der Region nicht decken, weswegen zukünftig auf die Entwicklung des Betreuungsangebotes ein Augenmerk gelegt werden muss.

Gleichzeitig besteht eine hohe Nachfrage in Bezug auf altengerechte Wohnformen und das Mehrgenera- tionenwohnen. Mit der Aufstellung des unter Pkt. 1.2.1 genannten B-Plans zur Realisierung eines Mehr- generationenhauses kommt die GM Seggebruch diesem Bedarf bereits nach. Trotzdem sind auch im Hinblick auf diese Zielgruppe weitere Konzepte im Rahmen der Dorfentwicklungsplanung zu erarbeiten.

Versorgungseinrichtungen

Der Versorgungsschwerpunkt der Dorfregion liegt in Helpsen. Hier findet sich ein Vollsortimenter mit Waren des täglichen Bedarfs, zwei Bäcker, eine Apotheke, eine Tankstelle sowie jeweils eine Filiale der Bankhäuser Volksbank in Schaumburg eG sowie Sparkasse Schaumburg. Im Ortsteil Stemmen (GM Hespe) sind außerdem noch ein Discounter, ein weiterer Bäcker sowie ein Getränkefachmarkt angesie- delt.

Neben dem Vollsortimenter und dem Discounter gibt es im Übergang der Ortschaften Helpsen und Stemmen außerdem einen kleinen „Tante-Emma-Laden“ mit Postschalter namens Graf, der die umlie- genden Ortschaften der Bergkruggemeinden mit einem mobilen Einkaufstruck versorgt.

Zusätzlich findet im Ortsteil Kirchhorsten (GM Helpsen) auf Hof Gottschalk jeden Mittwoch von 14 bis 17 Uhr ein kleiner Hofmarkt statt, auf dem regionale Wurstspezialitäten, Backwaren sowie Käse erworben werden können.

Gastronomisches Angebot / Hotels

Gastronomische Angebote (Restaurants/Gaststätten, Imbiss) gibt es in der Dorfregion vor allem in Help- sen und in Hespe (bzw. Stemmen). Ein Partyservice ist in Seggebruch angesiedelt.

Hotels gibt es in der Dorfregion nicht. Hof Gottschalk in Kirchhorsten beherbergt ein Gästehaus mit zwei Ferienwohnungen und drei Gästezimmern/Appartements; ein Ferienhaus und eine Ferienwohnung ste- hen außerdem in Seggebruch zur Verfügung.

Vereine

Das Vereinsleben in den Bergkruggemeinden ist vielfältig und ausgeprägt; es bietet die Plattform für das dörfliche Zusammenleben. Neben den unterschiedlichen Sportvereinen und Freiwilligen Feuerwehren der einzelnen Ortschaften bestehen in der Dorfregion mehrere Schützen- und Fördervereine sowie Dorfge- meinschafts- und Trachtentanzgruppen, die im Laufe des Jahres die unterschiedlichsten Feste und Ver- anstaltungen in den Dörfern ausrichten. Raum dafür bieten die Sporthallen und -plätze, Feuerwehrgerä- tehäuser, Vereinsheime, Dorfgemeinschaftshäuser sowie die Fest- und Dorfplätze in den Orten.

1.3 Beschreibung besonderer Stärken:

1.3.1 wirtschaftlicher Art Das breit gefächerte Angebot an Arbeitsplätzen in den Bereichen Gewerbe und Dienstleistungen stellt eine wichtige Daseinsgrundlage und Stärke der Dorfregion dar. Mit der Firma HAUTAU besteht in der Dorfregion im Helpser Ortsteil Kirchhorsten seit 1920 ein Familien- unternehmen, das sich von einem kleinen Handwerksbetrieb zu einem bedeutenden Unternehmen der Schloss- und Beschlagindustrie mit etwa 330 Mitarbeitern innerhalb Deutschlands entwickelt hat. Der Markenname HAUTAU genießt im In- und Ausland einen ausgezeichneten Ruf, wodurch das Unterneh- men die klein- und mittelständischen Betriebe in den Bergkruggemeinden auf globaler Ebene ergänzt.

Die gute Erreichbarkeit und die räumliche Nähe zu größeren Städten (Stadthagen, Bückeburg, Minden, Hannover) begünstigt die Situation in Bezug auf die Sicherung von Arbeitsplätzen.

1.3.2 infrastruktureller, ökologischer oder baukultureller Art Infrastrukturell

Durch die Lage in der Nähe der B 65, die den Anschluss an die BAB 2 (Anschluss bzw. Anschluss ) gewährleistet/ermöglicht, ist die Dorfregion verkehrlich sehr gut an das überregio- nal Netz angebunden. Beide Anschlussstellen sind von den Bergkruggemeinden aus in 20 bis 30 Auto- minuten zu erreichen. Die B 65 verbindet die Dorfregion zudem mit der niedersächsischen Landeshaupt- stadt Hannover und stellt die direkte Verbindung nach Nordrhein-Westfalen zur Stadt Minden her.

Die Anbindung an die Strecke der Deutschen Bahn ist im Ortsteil Kirchhorsten (S-Bahn, Strecke Hanno- ver – Minden) sowie in Bückeburg und Stadthagen (Westfalenbahn, Strecke Braunschweig über Hanno- ver – Bielefeld bzw. Osnabrück) gegeben.

Für den Bahnhof Kirchhorsten wurde im Auftrag der Gemeinde Helpsen im Jahr 2016 ein Mobilitätskon- zept erstellt, das auf einer östlich an die Bahntrasse angrenzenden Gemeindefläche die Einrichtung wei- terer P+R1- bzw. B+R2-Flächen vorsieht. Anlass hierfür war und ist die hohe Frequentierung des Bahn- hofs im Zuge des täglichen Pendlerverkehrs und die dadurch hervorgerufene Auslastung/Nachfrage der PKW- und Fahrradstellplätze. Die Umsetzung des Projektes war für 2017 geplant, musste jedoch vorerst zurückgestellt werden, da der Bundesverkehrswegeplan in diesem Bereich den 4-spurigen Ausbau der Bahnstrecke (Erweiterung der Gleisanlagen) vorsieht.

Innerhalb der Bergkruggemeinden besteht eine gute Wegeinfrastruktur für Fußgänger. Gleichzeitig ist die Region an überregionale und regionale Radrouten (u.a. „Landtour Bückeburg“, „Kulturroute“ und „Fürs- tenroute“) angebunden.

Ökologisch

Die Dorfregion ist von Offenland geprägt und liegt zwischen dem Waldgebiet des Schaumburger Waldes im Westen und den bewaldeten Nordhängen des Höhenzugs der Bückeberge im Osten. Gleichzeitig verläuft der Mittellandkanal, der aus ökologischen Gesichtspunkten keine Berücksichtigung findet, jedoch für die Naherholung in den Bergkruggemeinden einen hohen Stellenwert einnimmt, am westlichen Rande der Dorfregion. Während der Bückeberg das weithin sichtbare Panorama der Region bildet, zeichnet sich die Landschaft im direkten Umfeld der beteiligten Dörfer durch Ackerflächen und Grünland aus.

Der Schaumburger Wald ist als Landschaftsschutzgebiet sowie als EU-Vogelschutzgebiet geschützt. Der Bückeberg ist Teil des Naturparkes Weserbergland und ist außerdem als Landschaftsschutzgebiet fest- gesetzt. Innerhalb der Dorfregion verläuft in Nord-Süd-Richtung auf dem Gebiet der Gemeinden Hespe und Helpsen das LSG „Obere Gehle-Levesen“.

Zwischen Schierneichen-Deinsen und Echtorf besteht außerdem in der Nähe des Ausliegerhofes Brum- mershop im Westen der Dorfregion auf einem kleinen Teilbereich der Gemeinde Seggebruch das gleich- namige Naturschutzgebiet „Brummershop“, welches überwiegend als zweischürige Feucht- und Streu- wiesen genutzt wird. Das orchideenreiche Feuchtgebiet mit Mädesüßfluren, Großseggenriedern, Sumpf- reitgras- und Rohrglanzgrasbeständen sowie Erlenbruch- und Eichenmischwäldern liegt hier im Bereich einer Grundmoränensenke. Am Bahnhof Kirchhorsten sowie in der Feldmark zwischen Kirchhorsten und Südhorsten besteht zudem jeweils ein Naturdenkmal in Form eines Einzelbaumes.

Der Landschaftsraum ist vielseitig und besitzt eine hohe Erholungsfunktion. Für den Arten- und Bio- topschutz nimmt er eine untergeordnete Funktion ein.

Im Hinblick auf den Klimaschutz haben die Bergkruggemeinden im Jahr 2015 am Pilotnetzwerk Schaum- burg für Energieeffizienz in Handwerksbetrieben teilgenommen. Ziel des Projektes war es, Handwerksbe- triebe für die Steigerung ihrer Energieeffizienz zu sensibilisieren und die Erfahrungen für zukünftige Handwerkernetzwerke in ganz Niedersachsen zu sammeln. Grundsätzlich soll dabei das enorme Ener- giepotenzial der Handwerksbetriebe genutzt werden, um einerseits einen wichtigen Beitrag zum Klima- schutz zu leisten und andererseits eine Kosteneinsparung für die Betriebe zu erreichen.

1 P+R = Park and Ride 2 B+R = Bike and Ride

Baukulturell

Die in der Dorfregion gelegenen Dörfer zeichnen sich durch unterschiedliche strukturelle Gegebenheiten aus. Die Ortschaften Südhorsten, Kirchhorsten, Hiddensen und Siedlung Baum stellen sich jeweils als ein eher langgestreckter Siedlungskörper entlang einer Straße dar, während die übrigen Dörfer sehr kompakte haufenartige und/oder teilweise weitverzweigte Strukturen aufweisen. Die Ortschaften des Verbundes der Bergkruggemeinden liegen in unmittelbarer Nachbarschaft zueinan- der und gehen vielfach nahtlos in einander über. In jedem der in der Dorfregion gelegenen Dörfer finden sich die typischen Fachwerk- und Backsteinbau- ten. Teilweise verfügen diese Gebäude über eine regionaltypische und prägende Giebelgestaltung, die sogenannte Schaumburger Mütze, eine besondere Form des Rundwalms. In der gesamten Dorfregion gibt es außerdem lediglich eine Kirche, die an der Grenze der Gemeinden Seggebruch und Helpsen in der Nähe der Grünen Mitte einen weithin sichtbaren Blickfang darstellt.

Leerstände sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt nur vereinzelt vorhanden (vgl. Anlage Lageplan der Ge- bäude ohne Meldedaten (Quelle: LGLN) und Hinweise in den Fragebögen).

Ein Teil der Gebäude steht unter Denkmalschutz (vgl. Anlage Denkmalliste).

1.3.3 soziokultureller Art Die unterschiedlichen Vereine und Gruppen bilden mit den Feuerwehren sowie der Kirchengemeinde die soziale Plattform in der Dorfregion. Im Zuge gemeinsam organisierter Veranstaltungen oder einzelner Treffen / Ausflüge der jeweiligen Gruppen und Vereine (z.B. Weihnachtsmarkt in der Grünen Mitte, unter- schiedliche Chöre, Landfrauen, Erntefeste, Boule-Turnier auf Samtgemeindeebene) findet ein reger Aus- tausch und eine Stärkung der Gemeinschaft innerhalb der Dorfregion statt.

Gleichzeitig zeugen die Einrichtung des Anrufbusses und das damit verbundene ehrenamtliche Engage- ment der Fahrer von gemeinschaftlichem Zusammenhalt in der Dorfregion. Die Samtgemeinde stellt wie- derum die Verwaltungsstrukturen zur Verfügung.

1.4 Beschreibung bestehender Schwächen:

1.4.1 wirtschaftlicher Art Im Hinblick auf den ländlichen Tourismus ist gegenwärtig nur eine geringe Wirtschaftskraft in der Dorfre- gion vorhanden. Die Nähe zu touristischen Anziehungspunkten wie dem Bückeberg, dem Schaumburger Wald, dem Mittellandkanal und einigen thematischen und überregionalen Radrouten ist vorhanden. Die für den Tourismus notwendigen Strukturen und Infrastrukturen sind weiter auszubauen.

Es gilt die Standortqualität sicherzustellen bzw. auszubauen, die Kaufkraft zu erhalten und Gewerbeneu- ansiedlungen im Bereich freier Gewerbeflächen zu unterstützen, um Arbeitsplätze zu sichern und neu zu schaffen.

1.4.2 infrastruktureller, ökologischer oder baukultureller Art

Infrastrukturell

Die für Spaziergänger reizvollen Wege sowie die durch die Dorfregion führenden überregionalen und regionalen Radwege verfügen nur über eine geringe Ausstattung an begleitender Infrastruktur (z.B. Rastplätze, Schutzhütten, Tischgruppen) und weisen daher Defizite in der Aufenthaltsqualität auf.

Eine flächendeckende Breitbandversorgung ist in der Dorfregion bisher nicht gegeben. Für 2018 ist je- doch bereits die Umsetzung eines gemeinsamen Ausbaukonzeptes mit dem Landkreis Schaumburg über die Telekom Deutschland GmbH vorgesehen.

Ökologisch

Im Hinblick auf den Klimaschutz wird in den kommenden Jahren ein wachsendes Handlungserfordernis auf die Gemeinden zukommen. Sowohl im privaten als auch im öffentlichen Bereich bedürfen viele Ge- bäude einer energetischen Sanierung. Die Nutzung erneuerbarer Energien oder die Prüfung dezentraler Versorgungsanlagen für öffentliche Einrichtungen kann einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz leisten. Im Rahmen des Dorfentwick- lungsprozesses sollen die Dörfer für das Thema sensibilisiert und die BürgerInnen zur Mitwirkungsbereit- schaft motiviert werden. Die Leitstelle Klimaschutz des Landkreises Schaumburg steht hier mit einem 2-köpfigen Team an Klimamanagern begleitend und beratend zur Verfügung.

Baukulturell

Grundsätzlich befinden sich die Dörfer bei der Betrachtung der baulichen Strukturen gegenwärtig noch in einem guten Zustand; Leerstände sind nur vereinzelt auszumachen. Handlungsbedarf wird zukünftig im Hinblick auf die energetische / bauliche Sanierung der Gebäudesubstanz bestehen.

1.4.3 soziokultureller Art Es existiert nur ein geringes Angebot an Freizeitgestaltungen außerhalb der Vereine. Treffpunkte und Organisatoren für Veranstaltungen verschiedener Altersgruppen (z.B. Jugendliche und Senioren) fehlen. Es gilt daher im Zuge des Dorfentwicklungsprozesses ein bedarfsgerechtes Angebot zu entwickeln, das sowohl Alteingesessene und Neubürger als auch Jung und Alt gleichermaßen anspricht, berücksichtigt und an einen Tisch bringt.

Gleichzeitig ist das Angebot altengerechter Wohnformen sowie barrierefreier Wohnungen bzw. von Wohnprojekten „gemeinsames Wohnen von Jung und Alt“ neben der Schaffung des Mehrgenerationen- hauses in Seggebruch weiter in den Gemeinden zu fokussieren.

Mit der Dorfentwicklung sollen Impulse gegeben werden, Umnutzungsvorhaben in den Innenbereichen voranzutreiben.

2. Bestehende Strategische Ansätze:

2.1 Leitbild/er das/die der beabsichtigten Dorfentwicklung zugrunde liegt/en (soweit vorhanden) Ein konkretes Leitbild für die Dorfregion Bergkruggemeinden liegt bisher noch nicht vor. Die drei Ge- meinden wollen den Dorfentwicklungsprozess zum Anlass nehmen, gemeinsam mit den BürgerInnen ein Leitbild für die Dorfregion zu erarbeiten. Aus den Informationen der Vorplanung, insbesondere dem Ortsspaziergang und der Fragebogenaktion, lässt sich jedoch ableiten, dass der Erhalt der dörflichen Struktur sowie der örtlichen Besonderheiten einen zentralen Schwerpunkt einnehmen werden.

2.2 Benennung und Beschreibung der gewählten Entwicklungs-, Stabilisierungs- bzw. Anpas- sungsstrategien und Begründung der Entscheidung für die Dorfentwicklung Strategischer Ansatz: Stabilisierungsstrategie

Die Bergkruggemeinden verzeichneten in den Jahren 2000 bis 2015 eine annährend gleichbleibend line- are Bevölkerungsentwicklung mit geringfügigen Bevölkerungsrückgängen und -zunahmen. In den kom- menden Jahren ist jedoch aufgrund des demographischen Wandels mit einer Abnahme des Anteils der erwerbstätigen Bevölkerung und einer Zunahme der ≥ 65 Jährigen zu rechnen (Bertelsmann Stiftung Prognose bis 2030). Mithilfe des Dorfentwicklungsprozesses kann die Dorfregion auf diesen Wandel reagieren. Mit neuen Gewerbeansiedlungen in den Gemeinden ist aufgrund der Lage im Umfeld der Städte Stadthagen (hier stehen noch größere Gewerbeflächen zur Verfügung), Bückeburg und Minden ebenso wenig zu rechnen, wie mit einem nennenswerten Zuzug, der die Verluste ausgleichen könnte.

Aufgabe der nächsten Jahre wird es daher für die Gemeinden Seggebruch, Helpsen und Hespe sein, das Grundzentrum Bergkrug mit seinen infrastrukturellen Einrichtungen sowie den bestehenden Gewerbebe- trieben zu sichern und Angebote für alle Altersgruppen in der Dorfregion zur Verfügung zu stellen. Die in den drei Gemeinden liegenden Ortschaften sind ebenso in ihrem Bestand und der vorhandenen Infra- struktur zu sichern.

Die BürgerInnen werden frühzeitig und intensiv in diesen Prozess eingebunden, um mit ihnen die Prob- lemlagen zu identifizieren und Lösungsansätze zu erarbeiten.

2.3 Umfang der Unterstützung von Zielen eines vorhandenen ILEK/ REK 2.3.1 Benennung des ILEK/ REK Regionales Entwicklungskonzept der Region „Weserbergland plus“, 2. Fortschreibung 2015 – 2020

In der 2. Fortschreibung 2015 – 2020 des REK Weserbergland plus der Regionalen Entwicklungskoope- ration der Landkreise Schaumburg, Hameln-Pyrmont, Holzminden und Nienburg liegt der thematische Schwerpunkt auf den folgenden Handlungsfeldern, durch die ein Beitrag zu Sicherung und Ausbau der regionalen Attraktivität und Zukunftsfähigkeit geleistet werden soll:

1. Ländliche Entwicklung 2. Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft 3. Umwelt und Klimaschutz

Regionales Entwicklungskonzept 2014 – 2020 „Region Schaumburger Land“ (Fortschreibung)

Im Rahmen der Fortschreibung des REK Schaumburger Land 2014 der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Schaumburger Land wurden die folgenden Handlungsfelder zur Umsetzung der regionalen Entwick- lungsstrategie festgelegt:

A Demografische Entwicklung / Daseinsvorsorge B Klima- und Umweltschutz C Baukultur und aktive Innenentwicklung D Kultur und Tourismus E Regionale Wirtschaftsentwicklung

2.3.2 Welche Ziele des ILEK/ REK sowie der regionalen Handlungsstrategie (RHS) wurden bislang unterstützt REK „Region Schaumburger Land“

LEADER-Periode 2007 – 2013  Handlungsfeld 2 „Kultur und Tourismus“ (Radweg Stemmer Allee, 2010)  Handlungsfeld 5 „Landkultur und Kulturlandschaft“ (RRB Südhorsten 2008/2009)

LEADER-Periode 2014 – 2020  Handlungsfeld A „Demografische Entwicklung / Daseinsvorsorge (Dorfteich Hespe 2017) - Handlungsfeldziel A4 „Bürgerkultur fördern und entwickeln, Angebote vernetzen“ - Teilziel: A4.1 „Schaumburger Treffpunkt als Begegnungsräume schaffen mit multifunktionalem Nutzen“

2.3.3 Mit welchen Maßnahmen wurden diese Ziele unterstützt Rückblick

Im Zuge der LEADER-Förderung wurden in den letzten Jahren zwei Maßnahmen im Gebiet der Dorfregi- on der Bergkruggemeinden umgesetzt. Zum einen wurde 2008 bzw. 2009 im Ortsteil Südhorsten (GM Helpsen) ein Regenrückhaltebecken (RRB Südhorsten „Oben im Dorfe“) erstellt. Zum anderen wurde 2010 im Gemeindebereich Hespe der Radweg entlang der Stemmer Allee ausgebaut.

Laufende Projekte

Ein aktuelles Projekt stellt die Sanierung des Dorfteiches in Hespe dar (Hauptstraße), für dessen „Umge- staltung zum Park der Begegnung“ eine Förderung im Rahmen des LEADER-Programms beantragt wur- de. Das Projekt wurde im Rahmen des 2015/2016 erstellten „Zukunftsplanes Hespe“ der Gemeinde Hespe von der Dorfbevölkerung entwickelt und festgelegt. Der Teich ist Ort eines jährlich stattfindenden Teich- festes der Vereine, das von verschiedenen Vereinen, Sportsparten und BürgerInnen gemeinsam gestal- tet wird. Im Zukunftsplan ist dieser Ort als Treffpunkt identifiziert worden, der Menschen aller Altersgrup- pen zusammenführen kann. Die Aufwertung des bereits von der Bevölkerung angenommenen Ortes stellt eine Nutzung der vorhan- denen Potenziale dar.

2.4 Strukturelle, organisatorische bzw. methodische Ansätze zur Strategieumsetzung 2.4.1 formelle Netzwerke Die Mitwirkungsbereitschaft der BürgerInnen zeigt sich in den vielen ehrenamtlichen Aktivitäten und Fes- ten der Vereine und Gruppen (Sportveranstaltungen, Dorffeste, Kirchenfrühstück, Anruf-Bus etc.), die gemeinsam organisiert werden. Ohne dieses bürgerschaftliche Engagement wäre vieles in den Dörfern nicht möglich und findet daher auch eine entsprechende Würdigung.

Das große Interesse der BürgerInnen an der Dorfentwicklung lässt sich bereits im Vorfeld der eigentli- chen Planung anhand der Teilnehmerzahl an der Informationsveranstaltung zur Dorfentwicklung, am gemeinsamen Ortsspaziergang und an den zahlreichen Rückläufen ausgefüllter Fragebögen ausma- chen. Sowohl bei der Begehung als auch in den Fragebögen wurden viele Anregungen, Ideen und Wün- sche im Hinblick auf Gestaltung, Entwicklung und Erhalt der Dorfregion geäußert. Diese sollen im Dorf- entwicklungsprozess in den einzelnen thematischen Handlungsfeldern von den Kompetenzteams weiter- verfolgt werden.

2.4.2 informelle Netzwerke und weitere Kommunikationsstrukturen  Homepages der Gemeinden Seggebruch, Helpsen und Hespe mit vielen aktuellen und allgemeinen Informationen sowie Hinweisen auf Vereine und Veranstaltungen  Grundschule sowie Einrichtungen der Kinderbetreuung, über die die Kommunikation mit Kindern und Eltern gepflegt wird.  Kirchengemeinde  Vereine und Ortsfeuerwehren als Informations- und Kommunikationsdrehscheibe  Lokalpresse, die Informationen und Aktivitäten in der Region kommuniziert  Einbindung von externen Experten für ausgewählte Themenbereiche  Einsatz eines „Kümmerers“ zur Entwicklung und Verfolgung des Entwicklungsprozesses  regelmäßig stattfindende Bürgerinformationsveranstaltungen/Workshops

2.4.3 Planungen Dritter, die für die Dorfregion von Belang sind und deren Auswirkungen  Bundesverkehrswegeplan: 4-spuriger Ausbau der Bahnstrecke (Erweiterung der Gleisanlagen) im Bereich des Bahnhofs Kirchhorsten

2.4.4 Interkommunale Planungs- und ergänzende Förderansätze (z.B. Programm „Kleinere Städte und Gemeinden“), lokale Projektansätze  Zukunftsplan Hespe (Gemeinde Hespe)  Mobilitätskonzept Bahnhof Kirchhorsten (Gemeinde Helpsen) Die in den genannten Konzepten entwickelten Projektansätze werden in die Planungen des Dorfentwick- lungsprozesses einbezogen.  Kommunales Energieeffizienz-Netzwerk Landkreis Schaumburg

(Auszug aus dem Flyer „Kommunales Energieeffizienz-Netzwerk Landkreis Schaumburg)

2.4.5 Bestehende Beiträge zur Unterstützung der Entwicklung der gewachsenen, dörflichen Siedlungsstrukturen (Dorfinnenberiech, Innenentwicklung, Entwicklung im Bestand, ggf. Bedarf an Bodenordnung sowie Vermeidung von Flächeninanspruchnahme) Die Bergkruggemeinden verfügen bisher nicht über ein Baulücken- und Leerstandskataster. Dieses soll im Zuge der Dorfentwicklungsplanung erarbeitet/erstellt werden und zukünftig als Werkzeug zur konzep- tionellen Planung der Innenentwicklung der Ortschaften in der Dorfregion dienen.

Durch eine Altersstruktur-Übersicht des Landesamtes für Geoinformation und Landesvermessung Nie- dersachsen (LGLN) lassen sich jedoch bereits Rückschlüsse auf zukünftige potenzielle Leerstände zie- hen. Daraus geht hervor, dass der Fokus künftiger Planungen auf der Innenentwicklung der Gemeinden liegen wird und freifallende Gebäude in weitere Planungsansätze mit einbezogen werden sollten.

2.4.6 Bestehende Ansätze - zum Klimaschutz und zur Klimafolgenanpassung - zum Umgang mit der demografischen Entwicklung - zur Inklusion Klimaschutz und Klimafolgenanpassung

Übergreifende Klimaschutzkonzepte für das Gesamtgebiet der Bergkruggemeinden bestehen zur Zeit nicht. Im Jahr 2015 haben sich die Bergkruggemeinden, wie bereits unter Pkt. 1.3.2 erwähnt, am „Pilot- netzwerk Schaumburg – Energieeffizienz in Unternehmen“ beteiligt und damit einen zukunftsorientierten Beitrag zum Klimaschutz geleistet.

Lokal wurden in Teilen der Dorfregion bereits klimaschutzrelevante Maßnahmen bzw. Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung durchgeführt. Die Gemeinde Hespe hat im Rahmen des Kommunalinvestitions- förderpaketes (KIP) des Landes Niedersachsen die energetische Sanierung der Straßenbeleuchtung vorgenommen. Weiterhin wurde mithilfe der KIP-Förderung die energetische Sanierung des Gemeinde- büros Seggebruch umgesetzt. Die Gemeinde Helpsen hat wiederum ein Konzept zum Hochwasserschutz der Gehle im Siedlungsbereich Helpsens erstellt, woraus eine Planung resultiert. Gleichzeitig wurde in der Ortschaft Südhorsten ein Regenrückhaltebecken („Oben im Dorfe“) mit Hilfe der LEADER-Förderung umgesetzt.

Für den Landkreis Schaumburg besteht außerdem ein Klimaschutzkonzept. In der Leitstelle Klimaschutz gibt es hier für Kommunen und Private einen Klimaschutzmanager als Ansprechpartner, bei dem sich Interessierte über die Möglichkeiten der Förderung zur Energieeinsparung informieren können. Speziell für das Thema Klimaschutz in Schulen ist ein weiterer Klimamanager zuständig.

Die Samtgemeinde Nienstädt ist darüber hinaus Netzwerkpartner im Kommunalen Energieeffizienz- Netzwerk des Landkreises Schaumburg, die damit den Aufbau und die systematische Einführung eines Kommunalen Energiemanagements (KEM) unterstützen wollen (vgl. dazu Pkt. 2.4.4).

Gleichzeitig erarbeitet der Landkreis derzeit in Zusammenarbeit mit den Landkreisen Hameln-Pyrmont und Holzminden den Masterplan 100 % Klimaschutz und nimmt damit als eine von 41 Masterplankom- munen bundesweit eine Vorreiterrolle in punkto Klimaschutz ein. Mit der „Masterplan-Richtlinie“ fördert das Bundesumweltministerium Kommunen, die bis 2050 ihre Treibhausgasemissionen um 95 Prozent gegenüber 1990 und den Endenergieverbrauch um 50 Prozent senken wollen.

Umgang mit der demographischen Entwicklung

Das in Helpsen bestehende Kreisaltenzentrum Helpsen bietet den älteren und auf Hilfe angewiesenen Menschen der Dorfregion als Alten- und Pflegeheim die Möglichkeit, in ihrem gewohnten sozialen Umfeld auch im hohen Alter leben zu können. Konzepte wie der Anrufbus und/oder das Senioren-Taxi des Land- kreises Schaumburg ermöglichen es den Senioren zudem auch im Alter mobil zu bleiben. Das Angebot altengerechter Wohnformen, wie bspw. Mehrgenerationenhäuser, oder barrierefreier Woh- nungen fehlt hingegen noch. Aus diesem Grund wurde der Bau eines Mehrgenerationenhauses in der Dorfregion in die Wege geleitet. Der dazugehörige B-Plan befindet sich zurzeit in der Phase des Aufstel- lungsbeschlusses.

Inklusion

Die unter Pkt. 1.2.4 benannte IGS Helpsen sowie die Grundschule Nienstädt (inkl. des Standortes in Seggebruch) sind seit dem Schuljahr 2013/14 inklusive Schulen. Hier werden neben Schülerinnen und Schülern mit unterschiedlichen Schullaufbahnempfehlungen auch Kinder mit Bedarf an sonderpädagogi- scher Unterstützung unterrichtet. Im Unterricht arbeiten dabei sowohl Fachlehrkräfte als auch Förder- schullehrer gemeinsam zusammen.

2.4.7 Über die Dorfregion hinaus sollen folgende Dörfer interaktiv in den Dorfentwicklungspro- zess mit einbezogen werden (Betrachtungsraum) Der Einbezug weiterer Dörfer in den Dorfentwicklungsprozess ist im Hinblick auf die Entwicklung von Maßnahmen nicht vorgesehen. Berücksichtigung sollen jedoch gemeindeübergreifende Berührungspunk- te finden, die bspw. übergeordnete Vereinsaktivitäten/-zusammengehörigkeiten, die schulische Bildung, die medizinische Versorgung und touristische Konzepte (Wander- und Radwegeverbindungen) betreffen.

3. Bestehende oder verbindlich geplante Handlungsansätze in der Dorfregion:

3.1 Investive Vorhaben 3.1.1 kommunale Projekte Die Bergkruggemeinden sind im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten bestrebt, die Attraktivität der Ortslagen zu erhalten und diese aufzuwerten. Gleichzeitig rücken Investitionen in den Vordergrund, die den Blick auf den Klimaschutz richten und soziale Fragestellungen des dörflichen Zusammenlebens be- handeln.

Auf dem Gebiet der Gemeinde Helpsen sind die folgenden Sanierungsarbeiten am Straßennetz vorgese- hen:  Verkehrsberuhigung der K 18 (Birkenallee / Hauptstraße / Dorfstraße) in der Ortschaft Südhorsten  Sanierung (inkl. Pflasterung) der Straßen Im Kleefeld und Finkenweg in der Ortschaft Südhorsten  Endausbau der Straße Am Anger (Wohngebiet westlich des Schulweges) in der Ortschaft Südhors- ten  Endausbau der Straße An der Bahn (Gewerbegebiet) in der Ortschaft Kirchhorsten

Weiterhin ist hier eine Maßnahme zum Hochwasserschutz der Gehle im Bereich der Straße Wolfskamp in Helpsen geplant. Mit ortsübergreifendem Einfluss auf die gesamte Dorfregion ist das Mobilitätskonzept Bahnhof Kirchhors- ten zu sehen, das die Erweiterung der P+R- sowie der B+R-Flächen östlich der Gleisanlagen vorsieht.

Auf dem Gebiet der Gemeinde Seggebruch sind die folgenden Sanierungsarbeiten am Straßennetz vor- gesehen:  Sanierung der Lehmstraße in der Ortschaft Schierneichen  Sanierung der Straße Kohlenweg zwischen den Ortschaften Schierneichen und Siedlung Baum  Sanierung der Cronsbruchstraße in der Ortschaft Seggebruch

In Hespe ist, wie bereits unter Pkt. 2.3.2. erläutert, die Sanierung des Dorfteiches hin zu einem Park der Begegnung im Rahmen der LEADER-Förderung geplant und beschlossen. Die Umsetzung des Projektes steht nun bevor.

Sowohl die Gemeinde Seggebruch als auch die Gemeinde Helpsen sehen für das Jahr 2018 den Umbau mehrerer Bushaltestellen im Gemeindegebiet im Rahmen des ÖPNV-Förderprogrammes des Landes Niedersachsen vor. Dabei werden sowohl die Wartehäuschen erneuert als auch taktile Elemente (Nop- pensteine) auf dem Fußboden integriert.

3.1.2 Projekte Dritter (öffentliche und private Projekte, insbesondere mit gemeinschaftlicher Ausrichtung)  Die Volksbank in Schaumburg eG plant in Kooperation mit einem privaten Investor den Abriss des Volksbankgebäudes im Ortszentrum Helpsen. Auf dem Gelände sollen insgesamt drei dorfbildge- rechter Neubauten entstehen, in denen neben den Geschäftsräumen der Volksbank außerdem barri- erefreie Wohnflächen geschaffen werden (vgl. auch Pkt. 1.2.1).  In Zusammenarbeit mit dem Verein Mehrgenerationenhaus Bückeburg plant die Gemeinde Segge- bruch die Realisierung eines Mehrgenerationenhauses an der Cronsbruchstraße in Seggebruch.

3.2 Nicht - investive Vorhaben 3.2.1 kommunale Projekte  Nachbarschaftsnetzwerk Hespe (entwickelt im Rahmen des Zukunftsplans Hespe): Etablierung eines Netzwerkes nachbarschaftlicher (ehrenamtlicher) Hilfeleistungen. Über das Netz- werk können diverse Dienste angeboten werden, z.B. Besuchsdienste, Begleitdienste, Kinderbetreu- ungsdienste etc. Denkbar ist die Organisation z.B. in Form eines Vereines mit einem Vorstand und Mitgliedern, die einen jährlichen Vereinsbeitrag entrichten. Für die verschiedenen Dienste wird ein geringer Betrag (für Verwaltungskosten) bezahlt.

 Jährlicher Gesundheitstag in der Gemeinde Helpsen.

 kurzfristige Bildung eines Kompetenzteams und Entwicklung von Handlungsfeldern mit Unterstützung eines Dorfmoderators (Beauftragung Planungsbüro) im Vorfeld der Aufnahme in das Dorfentwick- lungsprogramm zur Ingangsetzung des Entwicklungsprozesses in der Dorfregion Bergkruggemein- den

3.2.2 Projekte Dritter (öffentliche und private Projekte, insbesondere mit gemeinschaftlicher Ausrichtung)  app2drive Deutschland GmbH: zwei Carsharing-Standorte mit jeweils einem Auto ab dem 01.07.2017 in Stemmen (Ecke Hesper Straße und Leveser Straße) und Helpsen (Bahnhof Kirchhors- ten)  Westfalen Weser Netz GmbH: E-Tankstelle / E-Ladestation am Bahnhof in Kirchhorsten

3.3 Entwicklungsaufgabe(n) nach dem regionalen Raumordnungsprogramm Das Regionale Raumordnungsprogramm des Landkreises Schaumburg stellt Helpsen als Grundzentrum „Bergkrug“ dar.

Der überwiegende Teil der Dorfregion ist gemeindeübergreifend als Vorranggebiet für Landwirtschaft aufgrund hohen, natürlichen, standortgebundenen landwirtschaftlichen Ertragspotenzials ausgewiesen. Daneben sind einige Bereiche rund um die Dörfer Stemmen, Schierneichen, Seggebruch, Kirchhorsten und Südhorsten partiell als Vorsorgegebiet für Natur und Landschaft markiert. Vorranggebiete für Natur und Landschaft liegen jeweils südwestlich der Ortschaften Hiddensen und Deinsen. Im westlichen Be- reich der Dorfregion erstreckt sich außerdem parallel des Mittellandkanals von Hiddensen ausgehend bis Echtorf ein Streifen, in dem ein Gebiet zur Verbesserung der Landschaftsstruktur und des Naturhaushal- tes ausgewiesen ist.

Westlich, jedoch außerhalb der Dorfregion liegt der Schaumburger Wald, der sowohl ein Vorsorgegebiet für Natur und Landschaft als auch ein Vorsorgegebiet für Erholung, worin der Mittellandkanal einge- schlossen ist, darstellt. Ferner verläuft von Nordwesten in Richtung Südosten quer durch die Bergkrug- gemeinden ein regional bedeutsamer Radweg, der die Orte Siedlung Baum, Schierneichen, Helpsen und Südhorsten verbindet.

Von Nordosten nach Südwesten führt die Haupteisenbahnstrecke zwischen Hannover und Biele- feld/Osnabrück mit S-Bahn-Verkehr und Haltepunkt in Helpsen/Kirchhorsten durch die Dorfregion. Zu- sätzlich verlaufen zwei Hauptverkehrsstraßen regionaler Bedeutung als linienförmige Elemente direkt durch die Ortschaften Levesen, Stemmen und Schierneichen sowie südlich von Tallensen und Echtorf. Die B65 liegt am östlichen Rand der Dorfregion als Hauptverkehrsstraße von überregionaler Bedeutung.

4. Den Prozess unterstützende Faktoren:

4.1 Bürgermotivation, bürgerschaftliches Engagement, zum Beispiel Teilnahmen am Wettbe- werb „Unser Dorf hat Zukunft“  Der Anrufbus Nienstädt des gleichnamigen Vereins startete im Oktober 2014 mit einem Fahrzeug seine Touren durch das Samtgemeindegebiet Nienstädt und in Richtung der umliegenden Städte und Gemeinden. Seither machen 21 ehrenamtliche Fahrer die Region von Montag bis Freitag im Zeit- raum von 07.30 bis 18 Uhr mobil. Im Jahr 2016 expandierte der Verein und stockte seinen Fuhrpark um einen für den Transport von Rollstuhlfahrern umgebauten VW-Crafter auf.

 Der Verein Mehrgenerationenhaus Bückeburg organisierte gemeinsam mit örtlichen Vereinen, Unter- nehmen und Privatpersonen zum europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Be- hinderung ein Fest in der Grünen Mitte.

 Der Weihnachtsmarkt in der Grünen Mitte wird alljährlich am ersten Adventswochenende von den Bergkruggemeinden mit Unterstützung zahlreicher örtlicher Vereine und Einrichtungen veranstaltet.

 Die ehrenamtliche Flüchtlingshilfe veranstaltete eine Freizeit für Flüchtlinge und Ehrenamtliche auf Schloss Baum und bot damit einen Raum für Begegnung und Erfahrung zwischen den Alteingeses- senen und den geflüchteten, neuen Familien.

 Beim jährlichen Schnatgang informiert die Gemeinde Seggebruch die interessierten Bürger über den Stand laufender und die Planung vorgesehener Projekte und Maßnahmen in der Gemeinde. Auch in Helpsen findet in regelmäßigen Abständen ein Schnatgang statt.

4.2 Bedarf an einer Dorfentwicklung (Prozess und Förderung) und Nachfrage aus der Bevöl- kerung Die Gemeinderäte der Bergkruggemeinden haben die Einwohner im Rahmen einer Bürgerversammlung über die Chancen, die sich durch die Dorfentwicklung der Bergkruggemeinden bieten, informiert und durch entsprechend einstimmigen Beschluss der Verbundplanung der Dorfregion Bergkruggemeinden zugestimmt. Auch die Dorfbevölkerung befürwortet den Dorfentwicklungsprozess, was sich sowohl an der Teilnehmerzahl des Bürgerinformationsabends und der Ortsbegehung zeigte, als auch in den zahl- reichen Rückläufen der Fragebogenaktion bestätigte.

4.3 Soziales Leben im Dorf (Vereinsstrukturen, bürgerliches Engagement) g Das Vereinsleben in den Bergkruggemeinden ist vielfältig und ausgeprägt und bietet die Plattform für das dörfliche Zusammenleben. Neben den unterschiedlichen Sportvereinen und Freiwilligen Feuerwehren der einzelnen Ortschaften bestehen in der Dorfregion mehrere Schützen- und Fördervereine sowie Dorfge- meinschafts- und Trachtentanzgruppen, die im Laufe des Jahres die unterschiedlichsten Feste und Ver- anstaltungen ausrichten.

Ortsteilübergreifend tätige Vereine  SoVD Sozialverband Deutschland, Ortsverband Bergkrug  TV Bergkrug e. V.  Gemeinschaft Bergkrug und Umgebung im Verband Wohneigentum Nds. e.V.  Anrufbus Nienstädt e.V.  DRK-Ortsgruppe Helpsen-Bergkrug

Helpsen  Jugendfeuerwehr Helpsen  Kinderfeuerwehr Helpsen  Feuerwehr Helpsen

Südhorsten  Schützenverein Südhorsten e. V.  Dorfjugend Südhorsten  Turn- und Sportverein Südhorsten e. V.  Jugendfeuerwehr Südhorsten  Feuerwehr Südhorsten  Förderverein Südhorsten e.V.

Kirchhorsten  Verband der Kriegsgeschädigten, Ortsgruppe Kirchhorsten  Kinderfeuerwehr Kirchhorsten  Feuerwehr Kirchhorsten

Hespe (mit Hiddensen)  Turn- und Sportverein Hespe e. V.  SoVD Sozialverband Deutschland, Ortsverband Hespe  Förderverein Kindergarten Hespe e. V.  Förderverein Jugend- und Kinderfeuerwehr Hespe-Hiddensen  Jugendfeuerwehr Hespe-Hiddensen  Kinderfeuerwehr Hespe-Hiddensen  Feuerwehr Hespe-Hiddensen  Ruderclub Schaumburg e.V.

Stemmen, Levesen  Förderverein Jugendfeuerwehr Stemmen-Levesen  Jugendfeuerwehr Stemmen-Levesen  Feuerwehr Stemmen-Levesen

Seggebruch  Schaumburger Tanz- und Trachtengruppe Seggebruch  Jugendfeuerwehr Seggebruch-Schierneichen-Deinsen-Baum  Feuerwehr Seggebruch  Traditionsverein Schweinekasse Seggebruch

Schierneichen, Deinsen, Siedlung Baum  Erntekreis Schierneichen-Deinsen-Baum  Feuerwehr Schierneichen-Deinsen-Baum

Tallensen, Echtorf  Dorfgemeinschaft Echtorf  Schützenverein Echtorf e.V.  Jugendfeuerwehr Tallensen-Echtorf  Feuerwehr Tallensen-Echtorf  Traditionsverein Schweinekasse Tallensen-Echtorf von 1913

Anrufbus Nienstädt e.V. – Wir machen Sie mobil!

Zur Steigerung der Mobilität verfügt die Samtgemeinde Nienstädt, zu der die Bergkruggemeinden zählen, seit Oktober 2014 über einen Anrufbus, der die SG mit Stadthagen, Obernkirchen, Bückeburg, Bad Eil- sen und dem Klinikum Vehlen verbindet. Alle Einwohner der SG, auch Kinder, Jugendliche und Rollstuhl- fahrer, können den Bus montags bis freitags zwischen 07.30 und 18.00 Uhr buchen. Sonderfahrten sind nach Absprache möglich. Die Abholung erfolgt von zu Hause, bei Bedarf kann auch die Rückfahrt ge- bucht werden. Das System ermöglicht eine weitgehend flexible Nutzung. Die Buchung soll möglichst einen Tag vorher erfolgen, aber auch spontane Fahrtwünsche werden, wenn möglich, erfüllt. Der Anruf- bus wird vom Verein Anrufbus Nienstädt e.V. betrieben, der auf ein Team von insgesamt 21 ehrenamtlich tätigen Fahrern zurückgreifen kann.

4.4 Vorgesehene und erfolgte Maßnahmen zur Qualifizierung der örtlichen Akteure; dauerhaf- te Einbindung in die Umsetzung der Dorfentwicklung (Dorfmoderator, VIP)  Aus-/Weiterbildung von ehrenamtlichen Dorfmoderatoren ist denkbar  Zu einzelnen Handlungsfeldern / Themen werden Kompetenzteams aus Einwohnern gebildet, die den Entwicklungs- und Umsetzungsprozess unterstützen sollen.

4.5 Erfolgte oder vorgesehene Einbindung externen Expertenwissens und Dritter (z.B. Wirtschafts- und Sozialpartner) in die Dorfentwicklung Für die Informationsphase der Bevölkerung und für die Stärken-Schwächen-Analyse sowie zur Darstel- lung der Dorfregionen zur Aufnahme in das Dorfentwicklungsverfahren 2018 wurde ein Planungsbüro eingebunden.

Der weitere Entwicklungs- und Umsetzungsprozess soll ebenfalls durch ein externes Planungsbüro un- terstützt werden.

4.6 Finanzlage der Gemeinde/ Gemeinden 4.6.1 Zuwendungserfordernis öffentlicher Mittel Die Eigenmittel der Gemeinden sind begrenzt, weswegen ohne eine Förderung lediglich die Realisierung einer geringen Anzahl an Maßnahmen und Projekten möglich wäre. Die Erzielung nachhaltig positiver Effekte für die gesamte Dorfregion ließe sich in diesem Rahmen nur schwer ableiten. Zur Durchführung eines qualifizierten Dorfentwicklungsprozesses ist daher auf dem Gebiet der Bergkruggemeinden die Zuwendung u.a. gem. der ZILE-Richtlinie erforderlich.

4.6.2 hinreichende Finanzkraft zur zügigen und nachhaltigen Umsetzung von Planungsinhalten Die Finanzierung des Eigenanteils durch die Gemeinden ist / wird sichergestellt. In den Reihen der Gemeinderäte besteht ein Konsens über die Durchführung des Dorfentwicklungsver- fahrens, sodass die Umsetzung im Rahmen der Dorfregionsplanung erarbeiteter Projekte und Maßnah- men vorrangig und mit hoher Priorität unterstützt werden wird.

4.6.3 Bereitschaft der Gemeinde zur finanziellen Beteiligung an privaten Projekten Die Bergkruggemeinden werden zukünftig entsprechend ihrer finanziellen Haushaltsausstattung versu- chen, private Projekte in Bezug auf den Erwerb alter, leerstehender Bausubstanz zu unterstützen.

Im Zukunftsplan Hespe wurde dazu unter anderem die Maßnahme „Aus Alt mach Neu – Unterstützung junger Familien beim Kauf alter Bausubstanz“ entwickelt, wodurch junge Familien beim Erwerb, bei der Sanierung und beim Umbau von Altbausubstanz Unterstützung durch die Gemeinde erhalten sollen. Gleichzeitig könnte es für zugezogene Familien in Verbindung mit dem Kauf einer Altimmobilie bzw. dem Erwerb eines Grundstücks Zuschläge in Höhe von 1.000 € pro Kind zu den Sockelbeträgen geben.

Dieser und weitere Ansätze entsprechender Art werden auch für die Dorfentwicklungsplanung verfolgt.

Teil B – Allgemeine Beschreibung (Die Beantwortung der nachfolgenden Fragen sollte sich auf insgesamt 2 DIN A 4 – Seiten beschränken)

Welchen Beitrag soll ein Dorfentwicklungsprozess zur Entwicklung der Dorfregion bzw. der beteiligten Gemeinde/n leisten? Die Gemeinden Seggebruch, Helpsen und Hespe wollen im Rahmen des angestrebten Dorfentwick- lungsprozesses für die Dorfregion Bergkruggemeinden noch stärker als Einheit zusammenrücken und die Region durch eine ganzheitliche Strategie nachhaltig stärken, entwickeln und stabilisieren. Die Verbundplanung soll den drei Gemeinden den Anlass geben, sich mit der zukünftigen Entwick- lung der Dorfregion auseinanderzusetzen. Es besteht dadurch die Chance, einer negativen Bevölke- rungsentwicklung entgegenzuwirken und die Orte mit ihrer regionaltypischen Bausubstanz als Wohn- orte für Familien attraktiv zu erhalten. Probleme, die durch die demographische Entwicklung entste- hen, gilt es zu erfassen und bedarfsorientierte Lösungsansätze zu entwickeln. In der aus insgesamt 15 Dörfern bestehenden Dorfregion kann ein Gesamtkonzept entstehen, von dem auch Ortsteil übergreifende Maßnahmen und Ideen mittels öffentlicher Fördergelder verwirklicht werden können. Durch die Entwicklung der Vorschläge aus den Reihen der BürgerInnen und die Umsetzungsbereitschaft entsprechender Maßnahmen durch die Gemeinden, wird das Gemein- schafts- und Zusammengehörigkeitsgefühl in den Bergkruggemeinden weiter gefördert und die Le- bensqualität in den Orten verbessert. Zudem wird die Identifizierung mit der eigenen „Heimat“ ge- stärkt und die Bereitschaft zu ehrenamtlichen Einsatz verbessert.

Wie kann und will die Gemeinde/ wollen die Gemeinden den Dorfentwicklungsprozess un- terstützen? Die Gemeinden bieten Unterstützung in personeller Form sowohl zu Fragen als auch in der Organisa- tion sämtlicher mit der Dorfentwicklungsplanung verbundener Veranstaltungen. Zusätzlich wird der Entwicklungsprozess durch ein Planungsbüro begleitet. Weitere Experten zu besonderen Themen werden ebenfalls einbezogen. Die fortlaufende Entwicklung des Dorfentwicklungsprozesses soll für alle nachvollziehbar und abrufbar sein (z.B. Homepages der Gemeinden / Infokästen / Bürgerver- sammlungen/-informationen). Um den Entwicklungsprozess zu starten, wurde im Rahmen der Vorinformationsphase bereits eine Befragung der BürgerInnen mittels einer Fragebogenaktion zu ihren Wünschen und Vorstellungen zur Entwicklung der Dorfregion durchgeführt. Die Resonanz war groß, es gab viele Rückmeldungen. Gleichzeitig fand bereits ein Ortsspaziergang in der Dorfregion mit Gemeindevertretern und Bürge- rInnen statt, bei dem einige Gestaltungsschwerpunkte innerhalb der einzelnen Dörfer der drei Ge- meinden angesprochen wurden.

Welche Ressourcen stehen zur Verfügung bzw. werden zur Verfügung stehen? Den Planern werden die notwendigen Planunterlagen, wie Flächennutzungsplan, die für die Ortschaf- ten aufgestellten und gültigen Bebauungspläne, Fachgutachten, bereits vorhandene Konzepte, der Landschaftsrahmenplan, Chroniken etc., und Gemeindeinformationen zur Verfügung gestellt. Im Rahmen des Dorfentwicklungsprozesses sollen planungsbegleitend thematische Kompetenz- teams bestehend aus BürgerInnen und Vertretern der Gemeinde im Rahmen der Dorfregion Berg- kruggemeinden gebildet werden. Diese erarbeiten in themenbezogenen Workshops Ideen und Pla- nungsansätze für konkrete Maßnahmen, Konzepte und Strategien zur Entwicklung der Orte und der Dorfregion. Die Entwicklung des Planungsprozesses wird fortlaufend von der Presse begleitet und von einem externen Planungsbüro unterstützt. Finanzmittel zur Gegenfinanzierung von Maßnahmen sind vorhanden, es bestehen keine Verpflich- tungen aus Kassenkrediten. Um eine umfassende Entwicklung zu gewährleisten, sind jedoch zusätz- liche Fördermittel erforderlich.

Welche Kompetenzen und Erfahrungen liegen in der Dorfregion bzw. in den beteiligten Ge- meinden vor und wie sollen diese für den Dorfentwicklungsprozess genutzt werden? Die Gemeinde Hespe hat in den Jahren 2015/2016 den Zukunftsplan Hespe erarbeitet, in dem be- reits Strategien zur Stabilisierung der Gemeinde unter Beteiligung der BürgerInnen im Rahmen von Workshops erarbeitet wurden. Aus dem Zukunftsplan wurde bereits das Projekt „Umgestaltung des Hesper Dorfteichs zum Park der Begegnung“ vom Landkreis Schaumburg anerkannt und im Rahmen des Förderprogramms LEADER beantragt. Die Gemeinde Hespe verfügt daher über ein Erfahrungs- potenzial und kann dieses Wissen in die gemeinsame Erarbeitung des Dorfentwicklungsverfahrens der drei Bergkruggemeinden einbringen. Die Ergebnisse des Zukunftsplans Hespe laufen in den Dorfentwicklungsprozess der Dorfregion Bergkruggemeinden ein. Zudem engagieren sich die Bürgermeister und deren Stellvertreter sowie die Gemeinderäte der drei Gemeinden intensiv in ihren Dörfern, indem sie (repräsentative) Aufgaben in Vereinen sowie bei Ver- anstaltungen übernehmen und ihre BürgerInnen zur Mitarbeit motivieren. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zum Dorfleben und werden den Planungsprozess intensiv begleiten. Darüber hinaus beabsichtigen die Gemeinden ein erfahrenes und qualifiziertes Planungsbüro zu beauftragen, das sowohl den Planungsprozess unterstützen und dokumentieren als auch die Umset- zung der Maßnahmen im öffentlichen und privaten Bereich begleiten wird.

Wie werden die Ergebnisse bei der Entwicklung der Gemeinde/n während und vor allem nach dem Planungsprozess (Nachhaltigkeit) berücksichtigt? Der Schwerpunkt der Gemeinden liegt zukünftig auf der Dorfinnenentwicklung. Die derzeitigen Leer- stände und der Anteil an Brachflächen im Innenbereich der Siedlungen alleine bieten jedoch gegen- wärtig nicht ausreichend Raum zur Unterbringung neuer Bürger. Um diesen Bedarf daher auch zu- künftig decken zu können und den Zuzug in das Gebiet der Bergkruggemeinden aufrecht zu erhalten, wird auch die Entwicklung der bereits gegenwärtig im Flächennutzungsplan als Wohnbauflächen vorgesehenen/festgesetzten und gekennzeichneten Bereich in den Gemeinden weiter verfolgt. Die Chancen einer Stabilisierung der Gemeinde sind einerseits aufgrund der reizvollen Lage zwi- schen Bückeberg und Schaumburger Wald bzw. Mittellandkanal sowie der räumlichen Nähe zu den Städten Hannover und Minden und andererseits dem S-Bahn-Anschluss in Kirchhorsten und der guten überregionalen Anbindung durch die B65 an die A2 als gut zu bezeichnen. Der gemeinsam mit den BürgerInnen zu entwickelnde Dorfentwicklungsplan wird nach Fertigstellung im Rat verabschiedet werden, die Finanzmittel zur Umsetzung der Maßnahmen werden nach den vereinbarten Prioritäten im Haushaltsplan der folgenden Jahre als Schwerpunkt berücksichtigt. Die Ziele des DE-Planes werden jährlich evaluiert und ggf. an aktuelle Situationen angepasst.

Das im Rahmen des Dorfentwicklungsprozesses erarbeitete Leitbild wird auch nach Abschluss der aktiven Förderphase in der Dorfregion als Richtschnur der langfristigen dörflichen Entwicklung die- nen.

Teil C – Bildhafte, graphisch gestalterische Darstellung des konzeptionellen Ansatzes (maximal DIN A 2) - nicht verpflichtend -

An dieser Stelle kann eine bildhafte, graphisch gestalterische Darstellung des konzeptionel- len Ansatzes oder auch des Leitbildes eingefügt werden. Diese Möglichkeit kann zur kreativen Unterstützung Ihrer Ausführungen und Beschreibun- gen genutzt werden. Eine Verpflichtung zur graphischen Darstellung/ Präsentation besteht nicht.

Konzeptioneller Ansatz:

Schema des Dorfentwicklungsverfahrens in der Dorfregion „Bergkruggemeinden“

An dieser Stelle wird außerdem auf den in der Anlage beigefügten Erläuterungsbericht hingewiesen. Die Antragsunterlagen sind unter Beteiligung der Bevölkerung, in Form einer Fragebogenaktion und eines Ortsspaziergangs, und der Verwaltung erarbeitet worden.

Im Folgenden sind noch einige Presseartikel ergänzt, die das Engagement und das gemeinschaftliche Leben in der Dorfregion „Bergkruggemeinden“ verdeutlichen:

Schaumburger Nachrichten, April 2016

Schaumburger Nachrichten, 08.08.2016

Schaumburger Nachrichten, 23.09.2016

Schaumburger Nachrichten, 19.10.2016 Schaumburger Nachrichten, 19.10.2016

Schaumburger Nachrichten, 28.10.2016

Schaumburger Nachrichten, 22.11.2016

Schaumburger Nachrichten, 11.10.2016

Schaumburger Nachrichten, 14.03.2017

Schaumburger Nachrichten, 15.04.2017

Schaumburger Nachrichten, 12.06.2017

Teil D – Anlagen

Anzahl

- Lageplan der Gebäude ohne Meldedaten (Quelle: LGLN) 1

- Flächennutzungsplan (ggf. Auszug) 1

- Karte der Dorfregion (Maßstab möglichst 1 : 5 000 max. jedoch 1 : 25 000) 1

- Dorferneuerungsplanung (sofern vorhanden) -

- Sonstiges

- Erläuterungsbericht zum Aufnahmeantrag 1

- Zukunftsplan Hespe 1 - Mobilitätskonzept Bahnhof Kirchhorsten 1 - Verzeichnis der Baudenkmale gem. § 3 NDSchG 1

Ort / Datum Unterschrift

Helpsen, den 10.07.2017